Thema: Rumänien für Sammler
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Heinz 7 Am: 21.01.2022 00:27:21 Gelesen: 181053# 926 @  
@ Martin de Matin [#924]
@ 10Parale [#925]

Ich weiss, dass man das unterschiedlich ansehen kann.

Ich sehe da jedoch einen klaren Unterschied. Das Gebiet Fürstentum Moldau war ein Gebiet mit eigener Rechtspersönlichkeit. Sie waren zwar dem osmanischen Reich tributpflichtig, hatten jedoch gewisse Selbstbestimmungsrechte.

Also 1858, als die Michel Nrn. 1-7 herausgegeben wurden, gehörten die Marken zum Gebiet Fürstentum Moldau, das sich 1861 in "Rumänien" umbenannte (mit dem Fürstentum Walachei zusammen). Das Fürstentum Moldau kann man also als Vorläufer von Rumänien bezeichnen.

Hermannstadt aber nicht. Hermannstadt kam erst 1918 zum Gebiet Rumänien hinzu.

Wenn man ganz streng wäre, könnte man natürlich Rumänien gar nicht anerkennen vor 1878, als das Osmanische Reich das Land in die völlige Unabhängigkeit entlassen musste. Dann wäre wohl die Michel Nr. 47 die erste Marke des "unabhängigen Rumäniens". Diese Praxis ist aber unüblich.

Dass in Hermannstadt 1865 auch Rumänen lebten, spielt für mich keine Rolle. Damals gehörte Siebenbürgen nicht zu Rumänien. Man sagt ja auch nicht, New York gehöre zu Vietnam, nur weil in New York viele Vietnamesen leben.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 21.01.2022 19:56:08 Gelesen: 180841# 927 @  
@ Heinz 7 [#926]

Wie man in dem alten Lincoln Katalog von 1892 sehen kann, gab es zu jener Zeit getrennte Gebiete "MOLDAVIA" und "MOLDO-WALLACHIA". Rumänien kommt es sehr viel später zum Zuge und beginnt mit den Ausgaben von "Prince Cousa" im Jahr 1865.

Erst später wurden die beiden Vorläufer, - wie du die Fürstentümer Moldau + Walachei definierst -, praktisch als roter Teppich vor den Gastgeber Rumänien gestellt. Du hast Recht. Insofern ist Siebenbürgen also eine Art philatelistische Nullnummer, weil es zur Zeit der Entstehung der Briefmarken zu der k.u.k. Monarchie gehörte und obwohl es fast 700 Jahre eine gewisse Selbstständigkeit genoss, niemals irgendwo anders als unter Österreich und Rumänien in Erscheinung trat.

Meine Quelle ist das Buch "Hermannstadt" von Harald Roth. Ich zitiere aus dem Buchumschlag:

Heute liegt Hermannstadt im Zentrum Rumäniens und hat seit der politischen Wende eine verheißungsvolle Entwicklung von einer vergessenen Provinzstadt hin zu einem pulsierenden Kultur- und Wirtschaftsstandort genommen. An die Deutschen erinnern jedoch nicht nur das Stadtbild und die Stadtgeschichte, vielmehr bietet Hermannstadt heute ein europäischer Pluralität par excellence.

Insofern sehe ich schon ein gewisser Vorläuferstatus ebenso wie die Fürstentümer, wenn man die Philatelie ganzheitlich betrachtet. Dabei will ich es jetzt auch belassen.

Um beim Thema zu bleiben zeige ich noch 15 Bani Marken, auf deren eine Rückseite ein Vorbesitzer stolz in französischer Sprache notierte, dass vor dem R von ROMANIA ein Punkt sei. Beide Marken sehen sehr unterschiedlich aus. Ich habe aber auch schon Marken ohne Punkt vor dem R gesehen (Michel Nr. 23). Erst durch diese Bleistiftnotiz ist mir der Unterschied augenscheinlich geworden. Gibt es dazu Hintergründe?

Liebe Grüße

10Parale



 
10Parale Am: 25.01.2022 21:07:33 Gelesen: 180088# 928 @  
@ 10Parale [#927]

bei Rumänien geht es aber auch günstig. Fürst Karl I. 1871 5 Bani karmin mit verunglückter Abstempelung von Tecuciu (Doppelabschlag) vom 30.5. für ca. 2,-- Euro erworben.

Wie der Stempel in perfekter Erhaltung aussehen müsste, zeigt der Scan.

Sehr selten bei diesen "reichen" Agraffenstempel sind allerdings folgende Orte:

Adjud
Alexandria
Campina
Curtea de Argesu
Falciu
Gaesti
Husi
Leova
Margineni
Piatra
Reni
Tirgul-Neamtu
Tirgul-Ocna
Urziceni
Valeni de Munte
 

Also, die Suche kann beginnen.

Schönen Abend

10Parale



Liebe Grüße

10Parale


 

Heinz 7 Am: 30.01.2022 12:00:34 Gelesen: 179068# 929 @  
@ 10Parale [#928]

Der unten gezeigte Brief ist zu schön, um ihn hier nicht zu zeigen.



Die Marken 15 Bani (7. Ausgabe 1869, Backenbart, Michel Nr. 23) und 3 Bani (Ergänzungswert 1870 zur 6. Ausgabe 1868) ergaben das Porto für einen Brief nach Bukarest. Der Abgangsstempel "RIMNIC. SARAT" wurde katalogisiert als fig. 409 bei Dragomir.

Dieser Brief war einer meiner ganz frühen Erwerbungen und ist auch darum eines meiner Lieblingsstücke.

Heinz
 
10Parale Am: 31.01.2022 22:08:42 Gelesen: 178796# 930 @  
@ Heinz 7 [#929]

"...Dieser Brief war einer meiner ganz frühen Erwerbungen...."

Da hattest du das Glück des Beginners. Du zeigst allen wunderschöne, seltene und vielleicht einzigartige Stücke der Rumänienphilatelie. Da würde ich auch nicht nein sagen können. Mir gefällt auch die feine Schrift des Briefes mit den Marken zu 15 und 3 Bani.

Ich backe kleinere Brötchen und dennoch kam es bei der rechten Marke zu einem kleinen Bietergefecht, wobei der Hammer bei 36,50 Euro stehen blieb. Nachdem ich die Marke nun heute in meinem Briefkasten vorfand, habe ich soeben die Zähnung gemessen und dies zeigt 11 an.

Es handelt sich der Zähnung nach also um eine ungebrauchte 15 B trübrosa auf gelblich, Michel Nr. 52 a.

Der Michel gibt 2 weitere Unternummern von Fürst Karl I. an, 52 b und c., wobei eine Bewertung im ungebrauchten Zustand ausbleibt. Unterscheidungsmerkmale sind also die Rottöne trübrosa, ziegelrot und fleischrot, außerdem die Zähnung, dann gibt es noch Typenunterschiede I und II.

Daneben noch eine 10 Bani blau mit dem Rest eines roten Stempels PD.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 04.02.2022 14:05:17 Gelesen: 177995# 931 @  
@ 10Parale [#928]

Die Agraffenstempel A65 sind wirklich besonders schön!

Altmeister Kiriac Dragomir beschrieb sie in seinem Buch "Stampilografie postala (Romania: 1822-1910)" auf den Seiten 97-101 und zeigte 51 verschiedene Stempel (fig. 371-421). Im Text auf Seite 98 nennt er zwar nur 50 Stempel, dort fehlt "Moinesti" (fig. 405). Einzelne dieser Stempel sieht man wirklich nur sehr selten.

Es wäre eine edle Aufgabe, alle diese Stempel der Gruppe A65 (Agraffe - 1865) zusammen zu tragen!



Hier Stempel fig. 371 - ALEXANDRIA auf markenlosem Brief nach Turnu Magurelle

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.02.2022 15:48:45 Gelesen: 177967# 932 @  
@ 10Parale [#928]

Die Vorgabe "perfekte Erhaltung" ist natürlich nur selten zu erreichen, aber mit dem unten gezeigten Stück bin ich auch sehr zufrieden.

Gezeigt wird ein Brief von Bechet nach Crajova.



Wir sehen den Stempel "BECHETU" A65, fig. 374 nach K. Dragomir.

Wenn wir den Brief drehen, freuen wir uns gleich noch einmal



Obwohl der Siegel-Stempel oben beim Öffnen des Briefes wie gewöhnlich weitgehend zerstört wurde, erfreut uns der Ankunfts-Stempel "CRAIOVA", A65 fig. 387. Es ist der kleinere der zwei A65-Stempel von Crajova.

Der Brief ist sehr sauber und wirkt sehr frisch, dabei ist er mehr als 150 Jahre alt!

Ich hoffe, der Brief gefalle Euch auch. Warum der Brief für die relativ kurze Strecke offenbar sechs Tage benötigte, ist mir aber ein Rätsel.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.02.2022 18:44:57 Gelesen: 177920# 933 @  
@ 10Parale [#928]

Das Handelsgericht des rumänischen Kreises (Judet) Ilfov verwendete in den Jahren ab 1860 Vordruck-Formulare, um ihre Mitteilungen zu vereinfachen. Diese Formulare wurden gefaltet in Briefform und konnten sodann portofrei der Post übergeben werden.



Am 19. Februar 1868 wurde das vorliegende Formular beschrieben, gefaltet und zum Versand vorbereitet. Es erhielt zusätzlich den blauen amtlichen Stempel «PRINCIPATELE UNITE ROMANE, SECTIUNEA COMMERCIALA, TRIBUNAL JUDET ILFOV» und wurde adressiert an das Gericht in dem Kreis Dâmbovita. Die Hauptstadt dieses Kreises ist Târgoviste.



Die Datumsangabe 19. Februar muss nach dem julianischen Kalender erfolgt sein. Als Abgangsstempel finden wir die Angabe «BUCURESCI 3/3»; die Post arbeitete mit dem gregorianischen Kalender (damals 12 Tage Unterschied). Auf der Rückseite finden wir den glasklaren Ankunfts-Stempel «TIRGOVISTEA, 5/3».



Auf dem Formular des Gerichtes von Ilfov wurde der Eingang des Schreibens genau festgehalten. Ein Stempel wurde abgeschlagen: «REGISTRATURA TRIBUNALELUI DIMBOVITA, Entrata in 186 Luna» und das wurde handschriftlich ergänzt «8» (für «1868») und «Fevr. 24» (für 24. Februar). Dieses Datum war wieder nach dem julianischen Kalender.

Wir finden auf dem Gerichtsformular rückseitig folgende Stempel: (nach: K. Dragomir, 1990):

• Abgangsstempel «BUCURESCI, DUP’AMIADI, 3/3» (Stempel T67, fig. 433)
• Ankunftsstempel «TIRGOVISTEA, 5/3» (Stempel A65, fig. 413)

Heinz
 
10Parale Am: 14.02.2022 20:15:16 Gelesen: 175770# 934 @  
@ Heinz 7 [#931]

Du zeigst uns einige sehr begehrenswert Agraffenstempel. Es wäre eine edle Aufgabe, alle diese Stempel der Gruppe A65 (Agraffe - 1865) zusammen zu tragen!

Dem stimme ich zu! Das wäre sicher eine lohnenswerte Aufgabe und mit ein wenig Geschick dürfte das durchaus auch möglich sein, wobei es natürlich auch sehr seltene Stempel gibt. Ich habe von LEOVA noch nie einen Stempel gesehen. Auch URCIZENI und weitere unter [#928] aufgeführten Stempel sind mir bis heute verborgen geblieben.

Ein geläufiger Stempel war der Gitterstempel, der meines Wissens nach in Paris als Vorbild hergestellt und nach Rumänien geliefert wurde. Dort fand er Anwendung in bläulich-grüner und schwarzer Tinte.

Auf dieser 20 Parale Marke (Michel Nr. 16y Type II: rechte Mäanderlinie beginnt unter der Zahl 0 u. 5 Ziegelriehen über dem Kreis) auf dünnerem, farbigen Papier befindet sich ein schöner blaugrüner GRATAR (Gitterstempel), den ich als echt erachte.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 15.02.2022 18:05:51 Gelesen: 175585# 935 @  
Bestimmt ein schöner Stempel. Auf dem von Ihnen gezeigten Bild sehe ich die Stempelfarbe Blau und nicht Blaugrün, das kann aber von einer Fehleinstellung des Scan kommen. Eigenartig auch die Form der oberen Raute rechts. Das Auge sieht aber besser als ein Scan.

Alles Gute,
nor 42
 
nor 42 Am: 18.02.2022 11:17:36 Gelesen: 174964# 936 @  
@ 10 Parale [#934]

Ich komme nochmals zurück auf die im [#934] gezeigte Marke und meine Zeilen unter [#935]. Dieses intensive Blau ist bei Gratar Abstempelungen kaum anzutreffen. Die Stempel wurden sehr präzise in Metall graviert, daher ist die Raute oben rechts etwas eigenartig für einen echten Stempel.

Vielleicht nehmen Sie sich aber die Zeit und schauen sich das Stück nochmals an und bringen uns auch eine bessere Wiedergabe.

Alles Gute,
nor 42
 
10Parale Am: 18.02.2022 21:59:03 Gelesen: 174808# 937 @  
@ nor 42 [#936]

Dieses intensive Blau hat mich sogar animiert, diese Marke zu kaufen. Ein französischer Sammler, der seine Rumänien Sammlung auflöst, beliefert mich seit einigen Wochen von der französich-spanischen Grenze aus mit einigen guten, teils auch wundersamen Stücken wie diese 20 Parale Marke mit dem GRATAR Stempel.

Möglicherweise ist der Stempel eine Fälschung, möglicherweise auf Grund irgendwelcher chemischer und physikalischen Einflüssen in seiner Ursprünglichkeit abgewandelt.

Eine bessere Wiedergabe kann ich nicht garantieren. Der Stempel ist auch mit bloßem Auge dem Scan gleich, also sehr intensivblau.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 20.02.2022 19:45:45 Gelesen: 173926# 938 @  
@ 10 Parale [#937]

Lassen wir das Blau vorerst beiseite. Wie erklären Sie für einen Stempel denn Sie als echt einstufen die unregelmäßigen Rauten ? Und auch die geknickte Mittellinie bei einem echten Metall Stempel ? Man lernt immer was dazu, daher auch meine Fragen.

Danke,

nor 42
 
10Parale Am: 21.02.2022 21:58:21 Gelesen: 173536# 939 @  
@ nor 42 [#938]

Vielen Dank für den notwendigen und guten Einwand. Ich habe bei Kiriac Dragomir nachgelesen und weiß nun, dass neben blauer und schwarzer Farbe (Tinte) auch violette Farbe für die Gitter-Stempel vorkommt, sehr gute Studienobjekte bieten die CUZA-Marken.

Ich habe die einzelnen Parallelogramme mal ausgemessen und habe die selbe Schenkellänge gemessen wie bei herkömmlichen, unzweifelhaften Gitterstempeln. Dabei habe ich auch beachtet, dass es 2 verschiedene Abmessungen gab (34/16mm - 30/14mm). Die kleinere Abmessung findet sich zwischen Februar 1865 und 1906).

Sicherlich wäre eine geknickte Mittellinie bei einem echten Metallstempel ausgeschlossen, aber ich sehe das nicht wirklich so, sondern eher einen Tintenabfluss nach dem Stempelvorgang, wobei man über die Ursache nur spekulieren kann. Der Stempel wurde dick aufgetragen, der Tintenvorrat wurde vielleicht gerade frisch aufgefüllt oder es war Feuchtigkeit mit im Spiel.

Ich freue mich immer, wenn das Für oder Wider über Echtheit diskutiert wird. Hier sehe ich aber auch keinen zwingenden Grund, eine Stempelfälschung vorzunehmen, denn die Gegenüberstellung von gebraucht/ungebraucht der 16y = 40 / 35 in Euro (Quelle: MOK).

Liebe Grüße

10Parale
 
10Parale Am: 23.02.2022 19:31:02 Gelesen: 173004# 940 @  
@ nor 42 [#936]

ich schätze Ihre Beiträge sehr. Wer Rumänien sammelt, muss mit Fälschungen leben. Betrachtet der Sammler Lob und die Anerkennung (auch in preislicher Hinsicht auf Auktionen), den den großen Fälschern (Gebrüder Spiro etc.) zugesprochen wird, muss es ja auch einen soziokulturellen Wert haben, was da so mit handwerklichem Geschick erschaffen wurde.

In der Ausgaben Nr. 1-2 der Schweizer Briefmarken Zeitung vom 11. Januar 2022 steht übrigens auf Seite 16 ein postgeschichtlich interessanter Artikel über den Fälscher Henri Louis Mercier, bekannt auch unter Louihenri Goegg. Dort steht geschrieben und man findet auch eine Abbildung dazu, dass dieser handwerklich hochbegabte Mann im Telefonbuch der Stadt Genf von 1896 als "Briefmarkenfälscher" erschien. Man stelle sich das mal heutzutage vor!

Zurück zu Rumänien. Vom selben Vorbesitzer wie bei der Marken mit dem blauen, diskussionswürdigen GRATAR Stempel erhielt ich ein Lot von mehreren Freimarken der Serie Fürst Karl I. mit Backenbart, Michel Nr. 22. Diese gibt es in den 3 Farben, blau, ultramarin und indigo. In der Farbe indigo steckt die Farbe violett, dennoch ist sie manchmal schwer von ultramarinen Marken zu unterscheiden.

Eine der Marken aus dem Lot trägt einen schwarzen Stempel "GRATAR dublu"- GR2, siehe Abbildung Fig. 364 bei Kiriac Dragomir. Es handelt sich um ein Doppelgitter-Stempel. Besonders selten soll er bei der gelben 5 Bani Marke der selben Freimarkenserie aus dem Jahr 1869 sein. Also Augen auf, Schätzejäger!

Lt. Kiriac Dragomir (Stampilografie Postala) lief dieser Doppelgitterstempel vom 20 März/1. April 1869 - 5. Mai 1871. Hergestellt in Jassy war er anscheinend nur für den lokalen Gebrauch im Einsatz, oft zu finden sei er auf der 18 Bani Marke (Serie 1868), weshalb, wird nicht näher beschrieben.

Das o.g. Buch zeigt übrigens einen sehr schönen Brief aus der Sammlung von L.PASCANU, abgestempelt mit 4 Gitterstempeln (einfach) GR1 aus Campulung (nach Bukarest) und freigemacht mit 80 Parale Gesamtfrankatur.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 23.02.2022 21:07:49 Gelesen: 172977# 941 @  
@ 10 Parale /#940/

Alles ist schön und gut, was Sie schreiben ist einem ernsten Rumänien Sammler bestimmt bekannt. Die Eigenarten des Doppel Gratar Stempel in Jassy hergestellt, sind den fortgeschrittenen Sammler ebenfalls bekannt. Ich habe mich nicht auf einen solchen Stempel bezogen, und sehe auch nicht, was dieser mit dem von Ihnen gezeigten blauen Stempel zu tun hätte.

Ich habe mir die Freiheit genommen Sie auf die intensiv blaue Farbe aufmerksam zu mache. Ebenfalls auf die stark verschobenen Rauten rechts und geknickte Mittellinie. Bei den in Paris hergestellten Metall Stempel kommt so etwas nicht vor. Die Hauptsache, Sie haben Freude an der Marke so wie sie ist und sie hat ihren Platz in Ihrer Sammlung gefunden.

Alles Gute und noch viele zufriedene Einkäufe,
nor 42
 
Heinz 7 Am: 24.02.2022 23:20:53 Gelesen: 172705# 942 @  
In der (neuen) Library der Royal Philatelic Society sind die Bücher neu eingeordnet.



Die Bücher zu "Rumänien" sind nicht ganz alle hier eingestellt, aber doch zur Hauptsache.

Beim Betrachten fällt uns auf, dass nicht alle wichtigen Bücher hier vertreten sind. Aber doch einige.

Heinz
 
10Parale Am: 25.02.2022 11:21:37 Gelesen: 172550# 943 @  
@ Heinz 7 [#942]

Gratuliere zu Deinen tollen Erlebnissen in London rund um die rumänische Philatelie. Dazu hätte ich eine Frage: was schätzt du, wie viele Bücher hier noch in etwa fehlen und ist es möglich, einen Gesamtbestand an sammelwerter Literatur zur rumänischen Philatelie zu skizzieren bzw. in einer Bibliothek zu errichten?

Liebe Grüße

10Parale

Der Krieg in der Ukraine erschüttert mich und meine Frau auch sehr. Ich hoffe, das alte Fürstentum Moldau wird nun nicht auch noch Opfer dieses Konflikts.
 
Heinz 7 Am: 25.02.2022 17:42:23 Gelesen: 172479# 944 @  
@ 10Parale [#943]

Danke für die Anteilnahme.

Deine Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten! Sie ist natürlich auch abhängig davon, was man genau sammelt, welche Sprachen man spricht/versteht und wie "genau" man sein will/muss.

Einen ungefähren Eindruck, welche Literatur aus MEINER Einschätzung für einen Rumäniensammler unverzichtbar ist, habe ich auf der neuen Homepage der ARGE Rumänien gegeben. Im Kapitel "Literatur zum Sammelgebiet Rumänien" habe ich 16 Bücher gezeigt/gelistet* + 1 Auktionskatalog, aber ich meine, eine GUTE Bibliothek müsste deutlich mehr haben... Den ersten Titel von 1869 können wir (als bibliophile Rarität) natürlich auf die Seite lassen, aber sonst ist sicherlich interessant ist, dass von den übrigen 15 nur 5 auf dem Foto (in Beitrag [#942]) zu finden sind. Das heisst natürlich nicht, dass die Royal diese Bücher nicht vielleicht doch auch hat, aber sie an einem anderen Ort eingestellt hat (z.B. den Ascher-Ganzsachen-Katalog).

*die Zahl 16 ergibt sich, weil einzelne Bücher mehrere Bände haben.



Anbei übrigens ein sehr frühes Buch (1898) aus der Bibliothek der RPSL, das damals sicherlich sehr wichtig war und natürlich auch heute noch Beachtung verdient.

Mittelfristig wollen wir auf der Homepage sicher ein Literatur-Verzeichnis anlegen und dieses auch ein wenig kommentieren. Dieses wird den Mitgliedern der ARGE hoffentlich gute Dienste leisten. Auf der Homepage wollen wir im Kapitel "Bereich für ARGE-Mitglieder" solche Informationen bereitstellen. 100 Titel sollten da schon zusammenkommen; damit greife ich wohl kaum zu hoch (aber bitte im Moment noch: "ohne Gewähr").

Mehr später...

Heinz
 
10Parale Am: 25.02.2022 21:40:49 Gelesen: 172437# 945 @  
@ Heinz 7 [#259]

zu dem Thema Literatur werde ich dir bald antworten.

Ich werde weitersuchen.

Diesen Deinen Satz aus [#259] habe ich kopiert um zu zeigen, dass auch ich weiterhin auf der Suche nach Dokumenten und Belegen mit den Telegrafenmarken bin, die Kiriac Dragomir in seinem großen Werk "CATALOGUL MARCILOR..." auf Seite 422 vorstellt. Diese werden tatsächlich kaum oder gar nicht auf dem Markt angeboten.

Mir ist es gelungen, ein paar Einzelmarken zu erwerben, wo wir ansatzweise das Zusammenspiel von Entwertung, Stempel COMPT.CONTROLATU und Fingerhutstempel in blau sehen können.

Auch ich bin weiterhin auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Aber das ist ein Teil der spannenden Philatelie.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 26.02.2022 22:28:56 Gelesen: 172138# 946 @  
Am Freitag 25.2.2022 rührte ich wieder die "Werbetrommel" für das Sammelgebiet "Rumänien" und natürlich auch für die ARGE Rumänien. Mit einem Kurzvortrag im Rahmen des Anlasses "Meeting der European Academy of Philately" verwies ich auf die Vielfalt der Rumänien-Philatelie ("The diversity of Romanian philately").



Es ist schön, wenn so neue Freunde gewonnen werden können!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.03.2022 10:27:22 Gelesen: 167240# 947 @  
Meine Leser wissen, dass ich eine Schwäche habe für Ganzsachen.

Bei Heinrich Köhler wurde heute eine schöne Sammlung versteigert; lückenhaft und etwas uneinheitlich gesammelt, wie es mir scheint, aber doch mit schönen, seltenen Stücken.



Der Ausruf war sehr tief. Für die ganze Sammlung lag der Startpreis bei Euro 200. Daran war ich natürlich interessiert.

Ich bot mit.
Ich bot einiges.
Bei Euro 2'400 war das Los bei mir...
... doch dann erhöhte der andere Telefonbieter auf Euro 2'500 und ich war nur noch der Unterbieter. Der Hammer fiel bei Euro 2'500.

Schade für mich. Aber schön für das Sammelgebiet Rumänien und seine Ganzsachen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.03.2022 11:49:22 Gelesen: 167230# 948 @  
@ Heinz 7 [#947]

Ich weiss, wir haben in den letzten Monaten und gar Jahren viel geschrieben über hohe Erlöse für Rumänien-Material. Das ist ja einerseits aufregend und macht Freude, wenn man aber versucht, schöne Stück selber zu KAUFEN, und man wird ständig überboten, dann kann das auch ganz schön frustrierend sein. Und - ich kenne tatsächlich Sammler mit Sammelgebiet "Rumänien", die haben ihre Sammeltätigkeit eingestellt, weil sie ihre Sammlung in letzter Zeit einfach nicht mehr ausbauen konnten, weil sie nichts dazukaufen konnten.

Ich möchte darum die Sammler und Interessenten des Gebiete "Rumänien" ermuntern, weiter ihr Glück zu versuchen. Immer wieder gibt es Angebote, die sind preiswert (gelegentlich sogar: preislich tief), und man kann Käufe realisieren, für die man nicht zu tief in die Tasche greifen muss. Dass dies bei den grossen, wohlbekannten Auktionshäusern auch so ist, ist zwar die Ausnahme, kommt aber auch dort immer wieder vor. Ein Studium der Angebote kann sich also durchaus lohnen.

Aktuelles Beispiel: Als ich Köhler Los 1363 der aktuellen Auktion sah - ein wunderbarer "20-4=16 er Block" der Michel Nr. 16y, erwartete ich wirklich nicht, dass dieses seltene Stück zum Ausruf von nur Euro 500 zu haben ist. Am Montag, 21.3.2022, aber wurde dieses Los offenbar nicht mehrfach beboten und ging darum zum Ausrufpreis von Euro 500 weg.



Dazu noch eine Erklärung: Diese Marke wurde in sehr grossen Bogen gedruckt. Die Anordnung der Marken auf den Drucksteinen war etwas kompliziert, ein voller Druckstein hätte z.B. 204 Marken ergeben (12x17). Also liessen die Drucker absichtlich vier Felder frei, und es wurden nur 200 Stück gedruckt. Die vier Leerfelder sind also kein Versehen, sondern eine herstellungsbedingte Folge-Erscheinung.

Das ist nicht nur selten, sondern auch sehr augenfällig und ein Schmuckstück für jede Sammlung. Der Käufer wird seine Freude haben an diesem Einkauf.

Liebe Grüsse
Heinz
 
nor 42 Am: 24.03.2022 19:44:32 Gelesen: 167189# 949 @  
Werte Freunde,

hier eine beim ersten Blick eher unscheinbare Marke Rumäniens auf einem kleinen Briefstück. Man würde sagen an zwei Seiten ist die Zähnung ist abgeschnitten. Gewohnheitsmäßig bediente sich der Postbeamte wohl noch einer Schere. Zwei etwas länger gebliebene Zähne links haben blaue Zahnspitzen und man kann erraten wo die Zähnung verlief. Es müsste dann eine überbreite Marke gewesen sein. Aber vielleicht ist es ja nur ein Eckstück.

Bin neugierig was unsere Rumäniensammler dazu sagen.

Danke,

nor 42


 
Heinz 7 Am: 25.03.2022 12:32:21 Gelesen: 167150# 950 @  
@ nor 42 [#949]

Werter Herr Nor,

Sie zeigen uns - einmal mehr! - ein hochinteressantes Stück, über das wir uns tatsächlich Gedanken machen sollten. Leider ist der Scan nicht dermassen gut, als dass wir die Marke ganz genau studieren können (auch beim Anklicken des Bildes wird dieses nicht grösser), aber ich versuche doch einmal, etwas Substanzielles zu Ihrer geschätzten Anfrage zu sagen.

Zu der Marke 10 Bani Vollbart blau gibt es ja DREI grundlegend unterschiedliche Marken, wie ich bereits in meinem Beitrag [#857] zu zeigen versuchte. Michel vergibt hier - für mich: fälschlicherweise - nur zwei Hauptnummern (29 und 33), während Zumstein und CMPR es hier besser machen (ZSt. 28, 34 + 32, CMPR 27, 34 + 32). Der erste Schritt muss nun sein, Ihre Marke auf Briefstück zuerst zu bestimmen. Ist es eine Abart, wenn ja, zu welcher Grundmarke? - Die Frage sollte sich klären lassen.

Obwohl uns die Farbe der Marke zuerst durchaus in die Nähe der Notausgabe (ZSt. 34, CMPR 34, Michel 29 II) rückt (insbesondere, wenn wir uns vor Augen führen, dass dazu auch erhebliche Farbnuancen existieren (CMPR 34xa ultramarin, 34za albastru-verzui (de Prusia), 34zb albastru de Prusia, dechis, 34zc albastru-verzui)), können wir diese Variante aus zwei Gründen ausschliessen:

Kopf zentriert im Oval (Typ I), während bei der Notausgabe der Kopf etwas nach rechts verschoben ist (Type II).

Datum des Stempels: Juli 1872. Die Notausgabe aber wurde im Augst 1872 herausgegeben.

Also bleibt uns nur die frühere Ausgabe: Typ I.

ungezähnt = Nr. 28 (Zumstein), 27 (CMPR), 29 I (Michel) -
oder
gezähnt = Nr. 32 (Zumstein), 32 (CMPR), 33 (Michel).

Da stimmt die Stellung des Kopfes und die Zeit der Verwendung (Juli 1872).

Die Farbvielfalt der ungezähnten Marke ist ja legendär, CMPR verzeichnet nicht weniger als 10 Varianten:

28a, 28c, 28d, 28e, 28f, 28g, 28h, 28j, 28k, 28m. Leider bin ich nicht im Besitz von ALLEN 10 Varianten, und muss darum die Farbbestimmung einem Meister mit geübtem Auge überlassen. Ich würde auf die 28e tippen.

Bei der gezähnten Marke listet Dragomir "nur" 7 Varianten auf
32a, 32c, 32d, 32e, 32f, 32g, 32h. Da schlage ich die Nummer 32e vor.

Nun aber die nächste Frage:

F1 - ist es eine ungezähnte Marke, die "irgendwie" doch zweiseitig gezähnt wurde?
F2 - oder ist es eine gezähnte Marke, die versehentlich an zwei Seiten ungezähnt blieb (Abart)
F3 - oder ist es eine vollgezähnte Marke, die mit der Schere verkleinert wurde?

Ich tendiere zu der Variante F2 - eine Abart zur gezähnten Marke.

Die Variante F3 schliesse ich aus wegen der Breite und Höhe der Marke. Die Variante F1 ist zwar durchaus zu erwägen, doch macht es wenig Sinn, eine wertvollere ungezähnte Marke zu verfälschen (Privat-Zähnung, ähnlich wie beim 5 Bani-Wert, Michel Nr. 32b).

Wir müssen aber wissen, dass Privat- und Versuchszähnungen schon im 19. Jahrhundert durchaus vorgenommen wurden, davon zeugt auch eindrücklich die Tapling-Sammlung, die mehrere Falschzähnungen ausweist, vgl. [#56].

Abschliessen möchte ich meine Antwort mit einem Querverweis auf ein ähnlich interessantes Stück: ein Paar der 5 Bani-Marke, das horizontale Zähnungsausfälle erfuhr, vgl. [#55].

Ich bitte Sie, geehrter Herr Nor, uns Ihre geschätzte Einschätzung Ihres Vorlagestückes bekannt zu geben.

Freundliche Grüsse

Heinz
 

Das Thema hat 1100 Beiträge:
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