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Thema: Portobestimmung von Belegen
Das Thema hat 219 Beiträge:
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Pünktchen Am: 10.01.2011 17:11:19 Gelesen: 190307# 145 @  
Hallo Jürgen,

also ein klassischer Fall von "einen jungen Sammler" damals übers Ohr gehauen. Ich habe damals in Marken ein paar postfrische Werte in Summe von knapp 2000 Mark vertauscht! Schade, aber danke für die prompte Hilfe! Ich hab hier noch ein "zehnfach Exemplar als Wertbrief" wenn Du da auch mal drüberschauen magst, dann stelle ich gern einen Scan ein!

Danke
Pünktchen
 
portocard Am: 10.01.2011 17:21:41 Gelesen: 190300# 146 @  
@ Pünktchen [#143]

Hallo Pünktchen,

auch wenn der Beleg "portogerecht" sein würde, es wäre dennoch nur ein unwesentlich höherer Katalogwert als der der gestempelten Marken. Voraussetzung ist natürlich eine die Echtheit der Aufdrucke und der Entwertung. Hat der Brief einen Ankunftsstempel?
 
Pünktchen Am: 10.01.2011 17:28:33 Gelesen: 190294# 147 @  
Hallo Portocard,

der Brief hat auf der Rückseite am Verschluss einen Stempel vom 11.7.1948 8 Uhr. In meinem überalterten Michel steht nur, dass ab dem 3.7. in keinem Falle mehr Bezirksstempel zum Überdrucken benützt werden durften, und dass kein Ort eine ganze Serie überdruckt hätte! Ich werd immer ratloser.
 
portocard Am: 10.01.2011 17:34:37 Gelesen: 190292# 148 @  
@ Pünktchen [#147]

kannst du mir einen Scan der Rückseite an meine Mailadresse schicken, ich versuche dir dann mal Licht ins Dunkel zu bringen.
 
Pünktchen Am: 10.01.2011 17:46:43 Gelesen: 190289# 149 @  
Hallo Portocard,

in diesem Moment geschehen! Danke! Ich ärgere mich maßlos, weil ich einen 3/4 Bogen Henry Dunant postfrisch gegeben habe.
 
Pünktchen Am: 10.01.2011 18:07:35 Gelesen: 190282# 150 @  
So, dann jetzt der 2. Versuch! Wieder ein "Satzbrief", Posteingangsstempel am 23.6.. Ist der portogerecht? "Puh", ich stelle fest, am besten sollte sich nicht mit Fachleuten auf "Tauschgeschäfte" einlassen. Vielen Dank im Voraus!


 
portocard Am: 10.01.2011 18:44:35 Gelesen: 190275# 151 @  
@ Pünktchen [#150]

Porto errechnet sich wie folgt:

Beförderungsgebühr Fernverkehr (21-250gr) 0,48 Mark,
Behandlungsgebühr für Wertbrief 1,00 Mark,
Wertgebühr ( 0,20 je 500Mark) 0,80 Mark,

gesamt 2,28 Mark. Also portogerecht.
 
Stefan Am: 10.01.2011 18:52:21 Gelesen: 190270# 152 @  
@ Pünktchen [#147]

Der Brief hat auf der Rückseite am Verschluss einen Stempel vom 11.7.1948 8 Uhr. In meinem überalterten Michel steht nur, dass ab dem 3.7. in keinem Falle mehr Bezirksstempel zum Überdrucken benützt werden durften, und dass kein Ort eine ganze Serie überdruckt hätte! Ich werd immer ratloser.

Im Michel-Spezial 2003 wird auf Seite 204 notiert, dass die Marken bis zum 02.07.1948 am Schalter verkauft und bis 10.07.1948 aufgebraucht werden konnten. Demnach hättest du einen Satzbrief vom Letzttag.

Nach o.g. Katalog bedingt der Bezirkhandstempel von Leipzig 27 einen Aufschlag von 0,80 Euro pro Marke. Demnach käme ein Katalogwert von 250 Euro (für den Satz Mi-Nr. 166-181 ohne Nr. A179) + 1x 4 Euro (für die weitere Mi-Nr. 179) + 17x 0,80 Euro = 267,60 Euro heraus. Dies setzt voraus, dass 2x die Mi-Nr. 179 und nicht 1x Nr. 179 und 1x Nr. A179 (jeweils Nominale zu 60Pf) verklebt wurde. Ich kann dies anhand des Scans nicht eindeutig erkennen.

Wäre auch die Mi-Nr. A179 verklebt worden, käme ein Wert von etwas mehr als 700 Euro heraus. Ein genauerer Wert müsste durch das Handbuch ermittelt werden. Eventuell würde ein Interessant einen kleinen Aufschlag für den Briefumschlag selbst bewilligen, auch wenn es sich um einen überfrankierten Satzbrief handelt.

Gruß
Pete
 
Stefan Am: 10.01.2011 19:01:51 Gelesen: 190265# 153 @  
@ Pünktchen [#150]

portocard hat etwas zur Portoberechnung geschrieben. Anhand der Portogebührenübersichten im Michel-Spezial komme ich auf das gleiche Ergebnis.

Das Porto setzt sich bei dir durch 13,20 RM (= 1,32 DM) alte Marken und 0,96 DM durch neue Marken = 2,28 DM zusammen.

Gruß
Pete
 
portocard Am: 10.01.2011 19:13:41 Gelesen: 190262# 154 @  
@ Pete [#152]

27 Leipzig 22 hat keine Zuschläge, im Falle eines echten Überdruckes ergeben sich für den kompletten Satz aber auch schon über 1100 Michel-Euronen, ich denke, dass im Falle einer Veräusserung für den Satzbrief eher keine Zuschläge gewährt werden. Jedoch ein geprüfter (attestierter) gestempelter Satz ist sehr gut absetzbar.
 
Pünktchen Am: 10.01.2011 20:50:06 Gelesen: 190251# 155 @  
Mann, soviel Fachkompetenz auf einem Haufen, ich bin immer platt wie toll das Internet doch ist! Den Handstempelbrief werde ich mal zu Dr. Böheim schicken, wie geraten! Bei dem andern finde ich das einfach nur gut, dass der Brief portogerecht ist, denn es ist ein "schöner" Brief mit viel Siegelwachs einer amtlichen beglaubigten Stelle aus Düsseldorf, dass der Brief ungeöffnet ist.

Schön, ich danke Euch vielmals!
 
Hawoklei (RIP) Am: 24.01.2011 13:45:13 Gelesen: 189593# 156 @  
Ich denke, hiermit wurden die Tageseinnahmen der Tabakfilialen an die Zentrale geschickt! Von dieser Art Belege habe ich insgesamt 6 Stück - es kommen zwei Portostufen vor, wie hier in den Scans. Einmal 0,94 Mark und 1,04 Mark, ich denke abhängig vom Wert unter und über 1000 Mark? Diese beiden Fernbriefe sind am 25.4.36 und 24.4.41 gestempelt. Wie setzt sich das Porto zusammen? Herzlichen Dank für eine Antwort!

Beste Grüsse
Hans



 
portocard Am: 24.01.2011 13:55:42 Gelesen: 189586# 157 @  
Gebühr für Brief im Fernverkehr von 20gr bis 250gr - 0,24 RM
Grundgebühr für Wertbrief (bei Wert über 100RM) - 0,50 RM
Versicherungsgebühr (je 500 RM Wert = 0,10 RM) - 0,20 RM
gesamt - 0,94 RM

Bei zweitem Beleg dementsprechend 1,04 RM, weil Versicherungsgebühr 0,30 RM.

Gruss.
Fred
 
Hawoklei (RIP) Am: 25.01.2011 08:19:28 Gelesen: 189506# 158 @  
@ portocard [#157]

Hallo Fred,

danke für die ausführliche Lösung!

Beste Grüsse
Hans
 
Aare Am: 30.01.2011 14:14:42 Gelesen: 188889# 159 @  
Nach meinen Tabellen betrug der Tarif bis 20 g für Auslandbriefe 30 Pf. Warum sind es nur 25 Pf? ev. Massensendung? Stempel 17.4.39.


 
Jürgen Witkowski Am: 30.01.2011 14:40:38 Gelesen: 188884# 160 @  
@ Aare

Die Gebühr für einen Auslandsbrief bis 20 g betrug zwischen dem 1.1.1925 und dem 28.2.1946 25 Pf.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Aare Am: 30.01.2011 14:54:30 Gelesen: 188880# 161 @  
Vielen Dank für die rasche Antwort. Die nachstehende Tabelle erscheint also fehlerhaft zu sein. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/f/ff/29brief.jpg

Viele Grüss Aare
 
Jürgen Witkowski Am: 30.01.2011 15:06:47 Gelesen: 188878# 162 @  
@ Aare

Das sieht mir ganz danach aus, jedenfalls wenn man das Michel Postgebühren Handbuch Deutschland oder das für die Deinen Beleg betreffende Zeit sehr viel detailliertere Heft von Paul-Jürgen Hueske "Die Gebühren im Deutschen Reich 1933-1945" zum Vergleich heran zieht.

Das Werk von Hueske wird gerade heute auf der Philaseiten-Auktion angeboten: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/auktion.pl?do=bu&bu=83&lo=7190

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Rainer HH Am: 09.02.2011 22:46:22 Gelesen: 188244# 163 @  
In meinem Besitz sind 2 Luftpostbriefe nach Indien, Gewicht jeweils 3 g, die offensichtlich ohne philatelistischen Einfluss entstanden sind.

Stempeldatum 14.12.1953, frankiert mit 60 Pfg



Stempeldatum 04.02.1954, frankiert mit 70 Pfg



Nach meinen Unterlagen fand in diesem Zeitraum kein Tarifwechsel statt. Ich finde Indien in der Ländergruppe III und 30 Pfg. Luftpostzuschlag für Briefsendungen je 5 g. Das würde heißen, das Porto 60 Pfg. wäre korrekt. Das Porto für den Auslandsbrief erhöhte sich erst zum 01.07.54 von 30 auf 40 Pfg. Aber die Stempeldaten des 2. Beleges sind eindeutig, auch durch den rückseitigen Ankunftstempel auf den Februar 1954 zu datieren. Hat jemand eine Idee, oder ist der 2. Beleg einfach überfrankiert?

Vielen Dank, Gruß Rainer
 
Henry Am: 10.02.2011 11:43:29 Gelesen: 188205# 164 @  
@ Rainer HH [#163]

Hallo Rainer,

ich lese die Portotabelle im MICHEL so: Dein erster Brief wurde als Aerogramm gewertet und da betrug das Porto 60 Pfg. Das hat allerdings m.E. nichts mit dem Luftpostzuschlag zu tun, da dieser für Aerogramme nicht extra berücksichtigt wurde. Voraussetzung für ein Aerogramm war m. W. aber ein eingedrucktes (nicht aufgeklebtes) Wertzeichen und die 3-seitige Klebung nach dem Falten. Insofern war Dein Beleg ein "normaler Brief" mit Luftpostzuschlag, der in der Portohöhe aber dem Aerogramm entsprach.

Bei Deinem 2. Brief halte ich ein Versehen des Absenders als Grund für möglich. Denkbar wäre ja, dass bereits im Februar die Erhöhung des Tarifs ab 01.07.54 im Gespräch war, wobei das Aerogramm nicht betroffen war. Es könnte aber sein, dass der Brief wegen der nicht eingedruckten Marke als "Normalbrief" gewertet wurde und deshalb mit dem Luftpostzuschlag berücksichtigt wurde, mit dem Lapsus, dass der Absender irrtümlich die ab 01.07.54 angekündigte Portohöhe zugrunde legte. Wenn ich jetzt ganz falsch liege, lerne ich nur durch eine Berichtigung.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Rainer HH Am: 10.02.2011 18:01:45 Gelesen: 188172# 165 @  
@ Henry [#164]

Hallo Henry,

Du bringst da jetzt plötzlich den Begriff Luftpostleichtbrief/Aerogramm ins Spiel.

"Voraussetzung für ein Aerogramm war m. W. aber ein eingedrucktes (nicht aufgeklebtes) Wertzeichen und die 3-seitige Klebung nach dem Falten"

Diese Faltung und Klebung war vorgeschrieben, der Brief mußte leer sein, also keine Einlagen haben. Ein eingedrucktes Wertzeichen war nicht notwendig und von der deutschen Bundespost auch nicht herausgegeben. Lediglich als Privatganzsache findet man es dann und wann einmal. Hier zeige ich einmal ein befördertes Aerogramm.


 
Henry Am: 10.02.2011 19:12:37 Gelesen: 188159# 166 @  
@ Rainer HH [#165]

Hallo Rainer,

auch wenn ich mich mit meinem jetzigen Posting etwas außerhalb des Themas bewege: Das Aerogramm war mir schon klar. Aber die Bezeichnung "Luftpostleichtbrief" ist ja auch heute noch im Zusammenhang mit diesen dünnen Luftpostkuverts oft im Sprachgebrauch und sorgt für Verwechslungen. Da Deine Belege offensichtlich aus diesem gewichtssparenden Papier bestehen, könnte ja auch beim damaligen Versender eine Unklarheit bestanden haben. Obwohl - wenn ich's recht bedenke, baue ich jetzt eine Luftblase auf. Darum sag ich lieber nichts mehr dazu.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
rostigeschiene (RIP) Am: 05.03.2011 09:43:50 Gelesen: 186770# 167 @  
Leider finde ich in meinen Unterlagen keinen Eintrag für das Porto eines Bücherzettels ins Ausland. Dass zwischen Deutschland, Ungarn und Tschechien ein Sonderabkommen bestand ist mir bekannt. Nur welche Tarife dort zur Anwendung kamen darüber habe ich keine Unterlagen.



Vielleicht kann jemand die Tarife hier vorstellen.

Gruß Werner
 
muemmel Am: 05.03.2011 09:48:22 Gelesen: 186768# 168 @  
@ rostigeschiene [#167]

Moin Werner,

für Bücherzettel galt der Drucksachentarif und am 19.6.1923 kostete eine solche ins Ausland 60 Mark. Die Sondertarife nach Ungarn und die CSR galten für Postkarten und Briefe.

Schönen Gruß
Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 05.03.2011 10:04:36 Gelesen: 186763# 169 @  
@ muemmel [#168]

Danke Harald,

Werner
 

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