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Thema: Schweiz: Eingehende Briefe
Das Thema hat 200 Beiträge:
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Olivier Nosbaum Am: 28.08.2018 13:43:26 Gelesen: 68092# 101 @  
@ bayern klassisch [#100]

Hallo Ralph,

ja das ist ein toller Brief. Ich kenne auch nur diese eine Referenz aus dem Buch, leider ohne Rückseite.

Von den 7 erwähnten Briefen kenne ich nur einen einzigen, der über Frankreich lief.

Dieser Brief ist entnommen aus dem "Catalogue spécialisé du Luxembourg, Volume I, des origines à 1860" (Seite 118) von Raymond Goebel, erschienen 2014.

Mit 60 centimes portogerecht über Frankreich am 9. März 1855, mit Durchgangsstempel "Luxembourg Roussy-le-Village". Interessant ist die durchgestrichene Taxierung und Annotierung "reicht nicht". Auch hier kenne ich keine Rückseite, die uns doch wieder sehr weiterhelfen würde, um die Strecke heraus zu finden.



beste Grüsse

Olivier
 
marc123 Am: 28.08.2018 13:55:46 Gelesen: 68087# 102 @  
Hallo Ralph,
hallo Olivier,

hier ein Brief, mit 50 Centimes frankiert, entnommen aus einem älteren Williame Katalog aus den 1960-er Jahren. Ich habe den Katalog gerade nicht bei Hand, genaue Referenz später. Vielleicht hilft der weiter.



Beste Grüße
Marc
 
marc123 Am: 28.08.2018 14:01:30 Gelesen: 68085# 103 @  
Dann sind wir Komplett.

Dieser ist auch im gleichen Katalog abgebildet, wie Olivier erwähnt hat. Weiter ist er das Titelbild des Spezialkatalogs von Herrn Göbel von 1988 woher ich dieser Scan stammt. Vielleicht der beste Brief der Luxemburg-Schweiz Briefe. Mehr Briefe Luxemburg-Schweiz (vor UPU) kenne ich im Moment nicht. Leider auch hier keine Rückseite.



Beste Grüße
Marc
 
Olivier Nosbaum Am: 28.08.2018 15:16:17 Gelesen: 68074# 104 @  
@ marc123 [#103]

Danke Marc,

der Brief ist mit 60 centimes nach dem Tarif über Frankreich frankiert, und lief aber über Deutschland und trägt eben auch die Weiterfranco Annotation zu 1 Sgr. resp. 3 Kreuzer. Eine Frankatur von 4 Sgr. hätte eigentlich gereicht (= 50 centimes).

Auch hier schade, dass wir keine Abbildung der Rückseite haben.

Weitere frankierte Briefe von Luxemburg in die Schweiz tauchen vielleicht noch auf.

beste Grüsse

Olivier
 
bayern klassisch Am: 28.08.2018 17:32:19 Gelesen: 68057# 105 @  
@ Olilux [#101]

Hallo Olivier,

der ist sogar noch besser, weil er zeigt, welche Probleme man hatte. Wohl 1 1/4 Loth schwer (bei einer Grammverwiegung hätte man so nichts notiert), vielleicht über Deutschland vorgesehen, aber über Frankreich geschickt (ohne Zweifel, wegen des französischen Grenzübergangsstempels bzw. Postvertragsstempels, der wohl am Anfang unterfrankiert aufgegeben worden war, um später nach Rückgabe an den Absender auffrankiert zu werden).

Wenn das so stimmt, dürfte es kein 6er Streifen sein, sondern ein Dreierstreifen, dem man später die 3 benötigten Marken hinzu klebte. Aus der Abbildung kann ich das aber nicht erkennen. Bei einem Gewicht von 7,5g für das einfache Franko sollte er eigentlich einen Brief der 3. Gewichtsstufe darstellen, weil 1 1/4 Loth etwa 20 Gramm sind.

Hätte der einfache Brief über Frankreich wirklich 30 Centimes gekostet?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Olivier Nosbaum Am: 29.08.2018 13:47:30 Gelesen: 68015# 106 @  
@ bayern klassisch [#105]

Hallo Ralph,

der einfache Brief bis 7,5 Gramm kostete über Frankreich in die Schweiz 60 Centimes.

Der Durchgestrichene "PD" Stempel ist von Ettelbruck, und der grössere "PD" Stempel und "Francotout" Stempel sind von Luxemburg Stadt. Vermutlich wurden dort die Annotationen "reicht nicht" und "1 1/4" drauf geschrieben und auch wieder durchgestrichen nach Überprüfung. Die Rückseite würde dazu weiteren Aufschluss geben.

beste Grüsse

Olivier
 
bayern klassisch Am: 29.08.2018 15:09:41 Gelesen: 68003# 107 @  
@ Olilux [#106]

Hallo Olivier,

vielen Dank für deine Anmerkungen - klasse!

Aber dann hätte der Brief 180 Centimes kosten müssen (3 mal 60 C.) und wäre sehr unterfrankiert gewesen. Das sieht man ihm aber nicht an und auch auf der Siegelseite wird kaum ein Nachporto notiert worden sein. Ich kenne keine unterfrankierten Briefe in die Schweiz mit siegelseitigen Nachportovermerken.

Möglich wäre, das Verfahren hatten die Franzosen drauf, dass man später die Aufgabepost mit dem Nachporto belastete, die es intern vom Absender einzog. Ob das hier so war?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 31.08.2018 20:16:33 Gelesen: 67947# 108 @  
@ bayern klassisch [#107]

Liebe Freunde,

um diesen Thread weiter anzufüttern, zeige ich einen Brief eines lieben Sammlerfreundes, bei dem ich auf die Beschreibung verzichten kann.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 31.08.2018 22:25:22 Gelesen: 67933# 109 @  
@ bayern klassisch [#108]

Hallo Ralph,

hmm, von wem ist der Brief wohl :D ?!

Auf jeden Fall ein tolles und auch sehr sauberes Stück.

Hat die Notierung am linken oberen Rand einen philatelistischen Hintergrund oder was genau soll dies bedeuten?

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 31.08.2018 22:28:21 Gelesen: 67930# 110 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#109]

Hallo Kevin,

von unserem gemeinsamen Freund zwischen München und Landshut. :-)

6. empfangen, 7. beantwortet bedeutet diese Notation.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 31.08.2018 22:45:35 Gelesen: 67926# 111 @  
@ bayern klassisch [#110]

Hallo Ralph,

von unserem gemeinsamen Freund zwischen München und Landshut.

Auf gut Deutsch gesagt aus dem tiefsten Bayern. :D

6. empfangen, 7. beantwortet bedeutet diese Notation.

Vielen Dank für die Info !

Liebe Grüße

Kevin
 
zockerpeppi Am: 01.09.2018 11:23:30 Gelesen: 67894# 112 @  
Einen hätte ich noch: Einschreiben nach Fribourg in der Schweiz:



Aufgegeben in Colmar-Berg, sauber abgeschlagener Brücken-Balken Stempel vom 23.6.15. Der Brief wurde einer Zensur unterzogen und von der Auslandsstelle Trier freigegeben. Gewicht 46 g und somit dritte Gewichtsstufe. Frankiert mit zwei Dienstmarken OFFICIEL, 50 c + 30 c. Man beachte auf der linken Seite den Einzeiler 'Service de la Grand-Duchesse' was die Erklärung für die Dienstmarken ist. Der Hof hatte allerdings nur im Inland Portofreiheit.

Das Porto berechnet sich laut UPU Tarif vom 1.10.1907 wie folgt: 25c für den einfachen Brief bis 20 gr + 2 x 15 c für jede weitere 20 gr + 25 c fürs Einschreiben. Gesamt 80 c

Auf der Rückseite: Abgangsstempel von Luxembourg-Ville vom 23.6 und ein Ankunftstempel von Fribourg Lettres vom 26. VI.15. , Der Vermerk Abs Großherzogin M. ..... von Luxemburg, ein teils verdecktes Monogramm sowie ein schwarzes Siegel.

sonnige Grüße
Lulu
 
marc123 Am: 01.09.2018 13:22:17 Gelesen: 67876# 113 @  
Hier ein Brief Luxemburg-Schweiz, allerdings nicht mehr vor der Gründung der UPU.



Der eingeschriebene Brief ist mit einer Un Franc-Marke, Michel Nr. 36 frankiert. Gesendet wurde er am 13. Dezember 1888, von Luxemburg-Gare (Zweikreisstempel) nach Zürich. Rückseitig, Bahnpoststempel (Ambulant Nr. 26) und Ankunftsstempel Zürich, beide vom nächsten Tag. Der Tarif betrug 50 Centimes (25 Centimes Porto + 25 Centimes Einschreibegebühr). Der Brief ist also mit 50 Centimes überfrankiert und wohl philatelistisch. Interessant ist in diese Zusammenhang die Bemerkung: "Vom Absender frankiert" oben rechts. Hier wollte sich wohl der Postbeamte absichern.

Von dieser Marke habe ich bis jetzt nur acht Belege Registriert, nur zwei sind Einzelfrankaturen.

Beste Grüße
Marc
 
Heinz 7 Am: 02.09.2018 20:22:29 Gelesen: 67833# 114 @  
@ Heinz 7 [#73]
@ Heinz 7 [#84]

Nachdem ich je einen Brief von Kalisz und von Hohensalza nach Langnau (Schweiz) gezeigt habe, die mit ganz unterschiedlichen Frankaturen freigemacht wurden, ziehe ich nun noch ca. 670 Kilometer weiter nordöstlich nach Wilna - heute Hauptstadt von Litauen.

Wie wurde ein Brief von 1868 wohl frankiert?



Das Resultat wird klar, wenn wir uns die Karte (siehe Beitrag [#74]) vor Augen führen: Wilna ist auf der Karte ganz oben rechts noch eingetragen. Wilna gehörte damals zum Kaiserreich Russland und erhielt darum eine 28 Kopeken-Frankatur, sehr schön freigemacht mit einer attraktiven Drei-Farben-Frankatur.

Am 6. Juni 1868 (julianischer Kalender) wurde der Brief geschrieben (= 18.6. gregorianisch) und einen Tag später versandt. Leider ist auf der langen Reise kaum ein Durchgang-Stempel angebracht worden; erst in der Schweiz finden wir zwei Stempel:

BASEL-OLTEN (Datum nicht eindeutig)
BURGDORF (21 JUN 68)
LA.. (21 JUN 68) - das dürfte sicher Langnau sein.

Interessant ist aber der rote Zweikreis-Stempel "AUS RUSSLAND" (19.6.68). Die Buchstaben im unteren Schriftband habe ich noch nicht zweifelsfrei identifiziert.

Ich betrachte diesen Brief als einen meiner schönsten und interessantesten aus der Joost-Korrespondenz!

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 03.09.2018 22:19:12 Gelesen: 67760# 115 @  
Guten Abend,

nach den ganzen schönen Briefen aus dem Zarenreich, gibt´s heute noch mal einen Beleg aus dem benachbarten Österreich.

Aufgegeben wurde der Brief am 02.12.1877 in Wessely (?) und man adressierte ihn nach Bulle, Kanton Freiburg, in der Schweiz.

Siegelseitig lassen sich die Durchgangsstempel von Wien (03.12) und (?) erkennen, der zweite Stempelabschlag ist leider nur sehr schwach erkennbar, ich lese: "[...]senz-[..]ek", vielleicht kennt jemand den Stempel.

Frankiert wurde der Brief portogerecht mit 10 Kreuzern für einen einfachen UPU Brief bis 15 g von Österreich in die Schweiz.

Wie oben bereits angeführt lese ich als Aufgabestempel "Wessely", hierzu finde ich allerdings im Internet keinen passenden Ort, sondern bloß Firmen/-und Privatnamen, was hat es damit auf sich?

LG

Kevin


 
SH-Sammler Am: 04.09.2018 05:43:34 Gelesen: 67726# 116 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#115]

Hallo Kevin,

schau mal bei Google nach:

Wessely ist ein Ort, der vor Vertrag von Saint-Germain zu Österreich-Ungarn gehörte und im Verwaltungsgebiet Hohenstadt lag.

Wessely gehörte ehemals zum Deutschen Reich. Im Deutschen Reich hieß der Ort Veselí. Heute heißt der Ort Veselí und gehört zu Tschechoslowakei.

Ein Tipp noch zu schwachen Stempeln:

Im Adobe Photoshop kann man schwach lesbare Buchstaben etwas "hervorholen" indem man den Schwarzanteil verstärkt. Damit lese ich beim Stempel schon mal die Buchstaben ....RSENZ und MeLK. Vielleicht hilft Dir das schon mal weiter



Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 04.09.2018 14:24:06 Gelesen: 67696# 117 @  
@ SH-Sammler [#116]

Hallo Hanspeter,

vielen Dank für die Infos und den Tipp ! Dann suche ich mal nach einem entsprechenden Ort, der so endet.

LG

Kevin
 
SH-Sammler Am: 05.09.2018 07:38:24 Gelesen: 67629# 118 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#115]

Hallo Kevin,

ich bin fündig geworden und kann Dir die Ortschaft Wesseli (heute Veseli) zeigen. Ganz in der Nähe liegt auch die Ortschaft BISENZ (heute Bzenec). Der Stempel auf der Briefrückseite muss daher ein Bahnstempel sein mit dem Wortlaut: BISENZ - MELK.

Nachstehend ein Ausschnitt aus einer alten Karte



Im Google Earth findest Du die Orte Wesseli und Bisenz ebenfalls.

Ich denke, dass der Brief damit genügend beschriftet werden kann.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter

[1] https://maps.geshergalicia.org/galicia/austro-hungary-rail-1901
 
briefmarkenwirbler24 Am: 05.09.2018 10:07:45 Gelesen: 67612# 119 @  
@ SH-Sammler [#118]

Hallo Hanspeter,

wieder einmal ein großes Dankeschön für deine Bemühungen und deine Recherchen, ich konnte wie gesagt auf den ersten Blick nichts auf Google finden, kam auch noch nicht dazu genauer nachzuschauen.

Dann kann der Brief nun abgelegt werden!

Liebe Grüße

Kevin
 
Arge-Ungarn Am: 05.09.2018 22:12:37 Gelesen: 67505# 120 @  
Hallo,

hier noch einen Auszug aus dem Instradirungsbelf 1896 des ungarischen Handelsministerium.

Schönen Abend

Martin


 
briefmarkenwirbler24 Am: 10.09.2018 21:05:40 Gelesen: 67195# 121 @  
Guten Abend allesamt,

heute möchte ich euch gerne zwei neue Errungenschaften vorstellen, bei denen jedoch noch ein paar Fragen offen sind. Und zwar handelt es sich um zwei vorphilatelistische Belege von Braunschweig, dabei kann man von vorneherein sagen, dass Briefe von Braunschweig nach Schweiz sicherlich zu den selteneren Destinationen Altdeutschlands gehören und man auch etwas länger suchen muss, auch wenn es sich hier um Portobriefe handelt (Frankobriefe mit Marken sicherlich als sehr selten einzustufen und fangen bestimmt auch erst bei 4-stelligen Preisen an, aber das sei nur am Rande erwähnt).

Der erste Brief datiert vom 20.12.1843 und wurde zwischen 7 und 7.30 Uhr aufgegeben, insofern ich den kleinen ovalen Stempel hier richtig deute. Adressiert wurde er an Hr.Isler in Wohlen, wo wir ja bereits mehrmals erwähnt haben, dass es sich hier um eine äußerst bekannte und auch große Korrespondenz handelt.

Nun zum schwierigeren Teil, der Taxierung bzw. des Laufweges:

Die 9 Kreuzer für Braunschweig (im Gebührenbaum im Nenner) setzte Frankfurt am Main (Taxis) an, notierte dann aber 22 Kreuzer (im Zähler), die falsch waren und demzufolge gestrichen worden. Rechts korrigierte man dies in 9 Kreuzer und für Thurn und Taxis bis Basel bei der Leitung im geschlossenen Transit durch Baden noch 20 Kreuzer, insgesamt also 29 Kreuzer. Hinzu kamen dann aber noch 3 Kreuzer für Basel und Aargau, sodass wir auf eine Endsumme von 32 Kreuzern kommen, die in Rötel notiert wurden und vom Empfänger eingezogen wurden.

Den zweiten Brief versendete man am 27.10.1846, also drei Jahre später, und adressierte ihn wieder an Jacob Isler in Wohlen.

Dieses Mal setzte sich die Portotaxe jedoch anders zusammen:

Erst wurden wieder wie oben die 9 Kreuzer von FFM (Taxis) an Braunschweig vergütet, was 2 Gutengroschen entsprachen. Thurn und Taxis nahm für sich wieder bei der Leitung im geschlossenen Transit durch Baden 20 Kreuzer, sodass an der Postgrenze ein Porto von 29 Kreuzern zustande kam.

Nun wird die Beschreibung wacklig, wir sehen oben die Notierung "40" in Rötel, was auch Kreuzern entspricht (und von wem notiert wurde?). Eine Theorie wären 10 Kreuzer für Schaffhausen, Basel und den Aargau, sodass wir dann auf 39 Kreuzer kämen, die auf 40 Kreuzer aufgerundet wurden, weil man im Aargau keine ungeraden Kreuzer akzeptierte.

Auf den Siegelseiten befinden sich keine Stempel und Notierungen (wie es sich auch bei einem Portobrief in der Regel gehört, denn das Porto wurde immer vorder/-und das Franko rückseitig notiert, auch wenn es hier Unterschiede von Postgebiet zu Postgebiet gab).

Ich hoffe, jemand kann mir bei den Fragen behilflich sein und dass ihr Gefallen an den Briefen findet.

LG

Kevin


 
Heinz 7 Am: 11.09.2018 10:28:56 Gelesen: 67169# 122 @  
@ Heinz 7 [#114]

Vor neun Tagen habe ich einen Brief hier gezeigt mit einem Stempel, den ich nicht genau beschreiben konnte. Ich habe gehofft, dass einer der Leser die Lösung vielleicht auswendig weiss, aber bis jetzt hat sich niemand gemeldet.



Nach dem Motto: "Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner!" habe ich mich also selber auf die Suche gemacht.

Der gute alte Katalog von James Van der Linden: "Marques de Passage; Postvertragsstempel" aus dem Jahr 1993 (2. Auflage) hat mir nun tatsächlich alle benötigten Informationen gegeben. Ich zeige aus Seite 36 einen Ausschnitt zu den Abbildungen zu den Stempeln Nummer 332-334.



Wir lesen also:

"AUS RUSSLAND
über BUR.XI EDK.BRG.
FRANCO"

Das ist Stempel Nummer 333 Van der Linden!

Dies ist ein preussischer Stempel. Van der Linden schreibt dazu "ambulant no 11", ein Bahnstempel. Die Abkürzungen EDK.BRG. stehen offenbar für "Eydtkuhnen-Bromberg"

Gemäss Wikipedia von heute finden wir zu "Eydtkuhnen":

"Tschernyschewskoje (russisch Чернышевское, wissenschaftliche Transliteration: Černyševskoje; deutsch Eydtkuhnen bzw. 1938–45 Eydtkau, litauisch Eitkūnai) ist ein Ort in der Oblast Kaliningrad, Russland, an der Grenze zu Litauen. Er gehört zur Landgemeinde Prigorodnoje im Rajon Nesterow.

(…)

Die Anfänge des Ortes Eydtkuhnen gehen ins 16. Jahrhundert zurück. Einen Aufschwung erlebte der damals von nur 125 Einwohnern[2] besiedelte Ort, als 1860 die Preußische Ostbahn bis hierher ausgebaut war und Eydtkuhnen zum wichtigsten Grenzbahnhof Preußens an der Ostgrenze wurde.[3]

Die normalspurige Ostbahn stieß in Eydtkuhnen auf die russischen Breitspurgleise, so dass wegen der unterschiedlichen Spurweiten keine durchgängige Zugverbindung möglich war. So fuhren Züge aus Sankt Petersburg bzw. Leningrad bis Eydtkuhnen, wo die Fahrgäste am selben Bahnsteig in einen preußischen Zug mit Normalspur umstiegen."

Damit wissen wir also, wo der gezeigte Brief aus Wilna nach Deutschland (Preussen) kam.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.09.2018 10:45:28 Gelesen: 67165# 123 @  
@ Heinz 7 [#122]

Eydtkuhnen (heute: Tschernyschewskoje) liegt ziemlich genau westlich von Wilna (oder Vilnius), wie der Kartenausschnitt aus "Via Michelin" zeigt:



Die Ortschaften liegen weniger als 200 Kilometer auseinander (183, gemäss heutiger Strasse / Berechnung Via Michelin). Von Eydtkuhnen führte dann der Weg über Basel, wie oben (Beitrag 114) bereits vermerkt. Siehe dazu auch Karte Beitrag [#74].

Ein wunderbarer Brief, der mit diesem Zusatz-Wissen natürlich noch aufgewertet wird.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.09.2018 11:07:21 Gelesen: 67162# 124 @  
@ bayern klassisch [#45]

Den dritten Brief, den Ralph uns vor einer Weile zeigte, trägt denselben Stempel Van der Linden 333 (siehe Beiträge [#114], [#122] und [#123]). Und auch Kevin darf sich freuen (Beitrag [#55]).

:-)

Herzliche Grüsse an alle

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 12.09.2018 21:12:15 Gelesen: 67094# 125 @  
@ Heinz 7 [#124]

Hallo Heinz,

vielen Dank für deine Recherchen, denn wie du geschrieben hast, betrifft es ja auch nun mehr meinen gezeigten Brief.

Liebe Grüße und herzlichen Dank,

Kevin
 

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