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Thema: Zweisprachige und mehrsprachige Stempel Weltweit ohne Deutsch u Italien
Das Thema hat 250 Beiträge:
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volkimal Am: 02.10.2018 22:09:12 Gelesen: 107204# 151 @  
Hallo zusammen!

Der bündnerromanische Dialekt Surmiran (Surmeirisch bzw. Oberhalbsteinisch)

Der dritte Dialekt des Bündnerromanischen Surmiran wird im Oberhalbstein und in Teilen des Albulatales im Kanton Graubünden gesprochen. Die Bezeichnung Surmeir (wörtlich: ob der Mauer) bezieht sich auf die Felswand Moir, das schwierigste Hindernis am Weg durch die Schynschlucht zwischen Scharans und Alvaschein und von jeher Grenze zwischen Domleschg und Albulatal.



Tinizong ist einer der Orte im Val d’Err. Dieses ist ein Tal im Schweizer Kanton Graubünden. Der Ort wurde am 1. Januar 1998 zusammen mit Rona zur neuen Gemeinde Tinizong-Rona fusioniert wurde. Seit 2016 gehört der Ort zur Gemeinde Surses. Ca. 50 % der Einwohner von Tinizong-Rona sprechen rätoromanisch.

Im Stempel steht unten „Val d’Err“ sowie „Fauna – Excursiungs – Flora“.

„Val“ kommt aus dem räteromanischen und bedeutet „Tal“.
„Err“ ist das keltische Wort für „Schnee“.
Das Wort „Excursiungs“ leitet sich vermutlich vom räteromanischen Wort excurṣiụn = Ausflug, Exkursion ab.
Beim Übersetzen half die Seite http://www.udg.ch/dicziunari/vallader/impressum

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 15.10.2018 10:39:19 Gelesen: 106504# 152 @  
Hallo zusammen,

Der Dialekt Bargunsegner (der Sumeirischen Sprache)

Der rätoromanische Dialekt Bargunsegner wird in Bergün/Bravuogn im Kanton Graubünden und in Teilen des Albulatals gesprochen wird. Er gehört zur surmeirischen Sprache.

Die Primarschule in Bergün/Bravuogn ist einsprachig deutsch. Rätoromanisch wird als Fremdsprachenfach unterrichtet. Bargunsegner wird traditionell im Oberengadiner Idiom Puter geschrieben. Daher wird dieses Idiom auch im Unterricht verwendet.





Somit gehören die Stempel aus Bergün/Bravuogn gleichzeitig zum vierten Dialekt des Bündnerromanischen, dem Puter. Auf Puter gehe ich im nächsten Beitrag näher ein.

Der Ort Bergün (deutsch) bzw. Bravuogn (rätoromanisch) hat seit 1943 offiziell den Doppelnamen Bergün/Bravuogn. Insofern ist es wieder eindeutig ein zweisprachiger Stempel. Bergün/Bravuogn liegt in der Region Albula im schweizerischen Kanton Graubünden.

Der Tagesstempel kommt von der Seite http://www.poststempel-graubuenden.ch.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 01.11.2018 12:18:10 Gelesen: 105698# 153 @  
Hallo zusammen,

Der bündnerromanische Dialekt Puter (Oberengadinisch)


Oberengadinisch (räteromanisch Puter, mit Betonung auf der langen zweiten Silbe, deshalb bisweilen auch Putèr geschrieben) ist ein rätoromanisches Idiom und wird im Oberengadin zwischen Maloja und Cinuos-chel sowie in Bergün im Kanton Graubünden gesprochen.



Sils/Segl im Engadin

Sils (deutsch) bzw. Segl (rätoromanisch) ist eine politische Gemeinde in der Region Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz. Damit ist der Stempel wieder zweisprachig.

Bis ins 19. Jahrhundert sprachen alle Bewohner Puter, eine rätoromanische Sprache. Doch gab es bereits 1880 eine beträchtliche deutschsprachige Minderheit. Dennoch behauptete sich bis zum Zweiten Weltkrieg eine romanischsprachige Mehrheit (1941 62%). 1970 stellten die Deutschen erstmals eine relative Mehrheit. Heute können sich noch 33% der Einwohnerschaft auf Romanisch unterhalten. Behördensprachen sind Deutsch und Romanisch.



Sils besteht aus den beiden Ortsteilen Sils Maria und Sils Baselgia.
Sils Maria: Maria ist eine abgeschliffene Form des rätoromanischen Maioria, was Meierei oder «Gutshof» bedeutet.
Sils Baselgia: Baselgia ist das rätoromanische Wort für «Kirche» (vgl. Basilika).
Die Europamarke aus dem Jahr 1977 zeigt den Ortsteil Sils Baselgia.

Der Tagesstempel und der Stempel aus Sils Maria kommen von der Seite http://www.poststempel-graubuenden.ch.

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 02.11.2018 20:51:19 Gelesen: 105526# 154 @  
Hallo an alle,

ich möchte heute einen zweisprachigen Stempel aus Indien zeigen:



Der untere Teil ist englisch, ob der obere Teil die selbe Aussage wie unten in englisch hat, kann ich leider nicht sagen, es dürfte sich aber um einen nicht alltäglichen zweisprachigen Innendienststempel handeln, den er befindet sich auf einer Einschreiben Postsache aus Indien an die Deutsche Post.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 02.11.2018 23:32:10 Gelesen: 105492# 155 @  
@ Journalist [#154]

Hallo Jürgen,

toller Stempel und jeden Tag bekommt ihr so Einen, auch noch so schön abgeschlagen, sicher auch nicht zu sehen! :-)

Der untere Teil ist englisch, so weit ist alles klar. Der obere Teil müsste Tamil sein, eine Sprache die vom Volk der Tamilen in Südindien und auch in Sri Lanka gesprochen wird. Die Stadt Chennai ist vielen wahrscheinlich besser unter ihrem früheren Namen "Madras" bekannt. Den englischen Text habe ich mal versucht in verschiedene Übersetzer einzugeben (Englisch-Tamil), dabei kam alles mögliche raus aber leider nicht annähernd das, was hier oben im Stempel steht. Noch nicht mal den Ortsnamen "Chennai"/சென்னை konnte ich da erkennen. Es bleibt also erst mal noch ein Rätsel, was da auf Tamil im Stempel steht.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 02.11.2018 23:51:27 Gelesen: 105487# 156 @  
@ filunski [#155]

Hallo Peter,

versuche es anstelle von Tamil einmal mit Hindi. Das passt besser. Ich bin aber gerade in Ringelstein und habe nur das Smartphone und kann es nicht so gut einstellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 02.11.2018 23:56:21 Gelesen: 105486# 157 @  
@ volkimal [#156]

Hallo Volkmar,

super Idee und "Volltreffer"! ;-)

Du hast völlig Recht, der obere Text ist nicht in Tamil, sondern in Hindi und da kommt dieser Text heraus:

निदेशक विदेश डाक चेन्नई = Director Foreign Post Chennai

Danke und herzlichen Gruß,
Peter
 
filunski Am: 03.11.2018 13:49:00 Gelesen: 105370# 158 @  
Verehrte Freunde der mehrsprachigen Stempel,

mal wieder Einen bei dem wir zumindest alles was drin steht auch lesen können ;-)



STANISLAU BAHNHOF / STANISŁAWÓW DWORZEC

Die Herkunft ist leicht am Wertstempel der Ganzsache zu erkennen, Österreich aus der Zeit der k.u.k. Monarchie. Aus dieser Zeit kennen wir viele zweisprachige Stempel, vor allem aus dem Gebiet des heutigen Tschechiens, also meist Deutsch/Tschechisch. Da liegt die Vermutung nahe, dass dieser hier auch dazu gehört. Leider nicht! Vor allem an den östlichen Rändern der damaligen k.u.k. Monarchie gab es noch allerhand andere ethnische und sprachliche Eigenheiten.

Die Sprachkombination hier ist Deutsch/Polnisch. Aber der Ort selbst gehört längst nicht mehr zu Polen. Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte hatte er alle möglichen Herren über sich wofür alleine schon die verschiedensprachigen Ortsbezeichnungen Zeugnis ablegen.

Heute heißt er Iwano-Frankiwsk/Івано-Франківськ und gehört zur West-Ukraine. Weitere Ortsnamen lauteten, russisch Ивано-Франковск Iwano-Frankowsk, polnisch Stanisławów, deutsch Stanislau, bis 1962 Stanislaw Станислав, ukrainisch Stanyslawiw Станиславів und dann auch noch jiddisch Stanislew, sowie ungarisch Sztanyiszló. Läßt also hoffen noch weitere Stempel von dort in anderen Sprachen zu entdecken!

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 04.11.2018 09:32:21 Gelesen: 105259# 159 @  
@ filunski [#155] und [#157]

Hallo Volkmar und Peter,

danke für das Überprüfen der Schrift und was dort tatsächlich steht - ja der Stempel scheint sehr neu zu sein, deshalb ist er scheinbar auch noch so sauber uns lesbar, was in der Regel bei indischen Stempeln eher die Ausnahme ist.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 04.11.2018 14:19:29 Gelesen: 105213# 160 @  
Hallo zusammen,

Heute mal einen etwas längeren „Ausflug“ zu zweisprachigen Stempeln nach Georgia. Nicht das Georgia in den USA sondern nach Georgien, der ehemaligen Sowjetrepublik zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer. In Landessprache Sakartwelo/საქართველო und damit sind wir auch schon beim Thema, die Georgier haben nicht nur eine eigene Sprache sondern auch eine eigene Schrift. Damit wieder eine reichliche Fundgrube für zweisprachige Stempel!

Diese gab es bereits zu Sowjetzeiten, hier ein paar Beispiele aus der Hauptstadt, bei uns bekannt unter dem Namen Tiflis oder Tbilisi, in Landessprache Tbilissi/თბილისი und in Russisch ТБИЛИСИ.

Zweisprachige Tagesstempel Russisch/Georgisch:



ТБИЛИСИ 14 თბილისი



ТБИпочтAMT 2 თბილფოსტაში, hier steht TBILPOSTAMT in beiden Sprachen



ТБИЛИСИ почтAMT თბილისი ფოსტაში = TBILISI POSTAMT

Ein besonders „Schöner“, ist noch dieser Sonderstempel zur 1500 Jahr Feier des Landes im Jahre 1958:



ფოსტაში ТБИЛИСИ почтAMT = Postamt (Georgisch) TBILISI POSTAMT (Russisch)

Und darüber 1500 წელი links, 1500 лEт rechts = 1500 Jahre

Den „interessanten“ Beleg dazu möchte ich euch auch nicht vorenthalten ;-)



Nach der Unabhängigkeit im Jahre 1991, war dann auch bei den Poststempeln das Ende für die ungeliebte russische Sprache gekommen. Hier ein moderner Tagesstempel aus Tiflis, die Landesbezeichnung jetzt in englischer Sprache:



Aber heute findet man nicht nur englisch/georgische Stempel, sondern, wie z.B. in einer anderen großen Stadt des Landes, Batumi/ბათუმი, auch noch eine weitere Variante.

Erst mal die englisch/georgische Version:



Dann erinnerte man sich anscheinend an eine weitere UPU Sprache:



Hier der Landesname „ GEORGIE“ in Französisch!

So, damit erst mal genug aus Georgien.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 15.11.2018 00:23:16 Gelesen: 104654# 161 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich mal wieder eine auch nicht zu häufig zu findende Sprachkombination, diesmal auf einem Sonderstempel aus der Stadt Llandudno. Wo ist denn das nun wieder und welche Sprache(n) spricht man denn dort?

In Zeiten des Internet und Dank "Tante Google" bleibt das ja nicht lange ein Geheimnis.

Llandudno ist ein ganz bekanntes walisisches Seebad. Amtssprache ist dort neben Englisch auch Walisisch/Welsh auch als Kymrisch bezeichnet. Somit finden wir hier die Sprachkombination Walisisch/Englisch.



Was steht da nun neben der walisischen Ortsbezeichnung LLANDUDNO - GWYNEDD (Gwynedd heißt das "County" zu dem die Stadt gehört)?

EIN TREF A'I HYBRYDOLODD oder auf Englisch INSPIRED BY OUR TOWN, auf Deutsch "inspiriert von unserer Stadt". Welche Stadt da gemeint ist wissen wir ja schon, aber wer wurde da inspiriert und wozu?

Gemeint ist der britische Schriftsteller Lewis Carroll. Eines seiner auch bei uns bekannten Werke ist "Alice im Wunderland". Genau dieser Lewis Carroll verbrachte immer in Llandudno mit der Familie Liddell seine Ferien. Die Familie, für deren Tochter Alice er seine berühmte Kindergeschichte schrieb.

Ausgegeben wurde dieser Sonderstempel anlässlich einer Briefmarkenausgabe zu Alice im Wunderland im Jahre 1979.



Viele Grüße,
Peter
 
Heinrich3 Am: 20.11.2018 13:16:03 Gelesen: 104398# 162 @  
Hallo,

soeben gefunden in einem PPA-Erwerb:



Tschechoslowakischer Stempel aus 1935 für die Stadt Most = Brüx, also Tschechisch und Deutsch jeweils für Brücke.

Gruß
Heinrich
 
Heinrich3 Am: 20.11.2018 13:32:56 Gelesen: 104396# 163 @  
Hallo,

wie konnte ich nur diesen Stempel übersehen ?



Karlovy Vary / Karlsbad als Tschechoslowakischer Stempel aus 1935 Tschechisch und Deutsch

Nochmals grüßt
Heinrich
 
Altmerker Am: 23.11.2018 15:07:13 Gelesen: 104287# 164 @  
@ Heinrich3 [#1]

Nun, es ist nicht die Entdeckung, aber der Ankunftsstempel eines Einschreibens aus der DDR in Vilnius zeigt kyrillische und litauische Schrift.

Gruß
Uwe


 
filunski Am: 26.11.2018 13:19:35 Gelesen: 104097# 165 @  
@ Altmerker [#164]

Hallo Uwe,

der passt doch "astrein" hier ins Thema! ;- Danke fürs Zeigen.

Hier gleich noch ein schöner "Zweisprachler" aus Marokko. Die Sprachkombination liegt hier nahe, Französisch/Arabisch:



Unten auf Französisch CASABLANCA CENTRE DE TRI = Briefzentrum (Sortierzentrum) Casablanca. Oben dasselbe auf Arabisch, wird von rechts nach links gelesen. Also rechts der Ortsname Casablanca - الدار البيضاء
und links Centre de Tri - مركز الفرز

Hier der komplette Beleg dazu:



Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 26.11.2018 13:47:35 Gelesen: 104088# 166 @  
Hallo zusammen,

ich mache wieder einmal mit dem Räteromanischen weiter:

Pontresina

Pontresina (Rumauntsch/Puter: Puntraschigna) ist eine politische Gemeinde in der Region Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Ursprünglich benutzten die Bewohner Puter, ein rätoromanisches Idiom, zur Verständigung. Doch mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs wurde die Sprache rasch zurückgedrängt. Der kontinuierliche Rückgang des Romanischen hält bis heute an (letzter Wert von 2000: 7,94 %).

In diesem Fall ist der Ortsname Deutsch, aber das Werbeklischee zweisprachig Deutsch/Puter:



Der Stempel ist nicht von mir, sondern er kommt wieder von der Seite: http://www.poststempel-graubuenden.ch

Was bedeutet “Üna carta illustrada es surpraisa giavüschada”?
Die Seite http://www.udg.ch/dicziunari/puter/impressum liefert folgende Ergebnisse:

Üna = Eine
Carta = Karte
illustrada = ??? aber illustraziụn = Bild => carta illustrada = Ansichtskarte
Giavüsch = Wunsch, giavüṣchẹda = erwünscht
Surpraisa = Überraschung

Insgesamt würde ich den Text z.B. wie folgt übersetzen: „Eine Ansichtskarte ist eine erwünschte Überraschung“. Er stimmt also nicht ganz mit dem deutschen Text überein.

Viele Grüße
Volkmar
 
Altmerker Am: 26.11.2018 14:01:47 Gelesen: 104087# 167 @  
Deutsche Schrift auf dänischem Stempel, ich hätte es fast ignoriert. Ich hatte im Urlaub mal ein Abo der Zeitung bestellt.

Viele Grüße
Uwe


 
filunski Am: 06.12.2018 23:43:04 Gelesen: 103624# 168 @  
Guten Abend zusammen,

hier habe ich mal wieder ein besonders interessantes mehrsprachiges Exemplar gefunden.

Der Stempel selbst stammt aus Österreich, aus Graz, Grundsprache also Deutsch, die beiden anderen Sprachen dort aber eher selten anzutreffen. ;-)



Anlass für diesen Sonderstempel war die Eröffnung eines SOS Kinderdorfs in Indien, in dem Ort Bylakuppe, Heimat tibetanischer Flüchtlinge. Die beiden Sprachen die man hier noch findet müssten Tibetanisch (oben) und Hindi (Mitte) sein.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 08.12.2018 13:57:02 Gelesen: 103597# 169 @  
@ filunski [#168]

Hallo Peter,

toll, was Du alles so findest. Das ist für mich ein super-Beispiel zu diesem Thema!

Der obere Text ist eindeutig in Tibetischer Schrift geschrieben. Bei der Sprache kommen theoretisch mehrere infrage: Tibetisch, Dzongkha und Ladakhisch. Ich gehe aber davon aus, dass es Tibetisch (nicht Tibetanisch) ist.

Die Schrift des mittleren Textes ist Devanagari, die Sprache hast du mit Hindi richtig erkannt.

Oben rechts steht एस ओ एस = SOS. In der unteren Zeile ist es का दो सौ वाँ बाल ग्राम. दो सौ वाँ = zweihundert und बाल ग्राम = Kinderdorf.

Die Zeichen für Eröffnung habe ich nicht alle gefunden.

An die Tibetische Schrift traue ich mich nicht so richtig heran. Ein Versuch lässt sich auch schlecht überprüfen, da beim Übersetzer kein Tibetisch vorhanden ist. Es wird natürlich derselbe Text wie in Deutsch und Hindi sein. Die 200 dürfte unten rechts stehen. Zumindest sehe ich dort etwas ähnliches wie die beiden letzten Zeichen der 2 = und direkt dahinter die 100 =

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 16.12.2018 13:38:23 Gelesen: 103126# 170 @  
Hallo zusammen,

die beiden letzten Stempel zum bündnerromanischen Dialekt Puter stammen wieder von der Seite http://www.poststempel-graubuenden.ch



Celerina/Schlarigna (deutsch/italienisch Celerina, rätoromanisch Schlarigna) ist eine politische Gemeinde in der Region Maloja des Schweizer Kantons Graubünden. Bis zum Beginn des Fremdenverkehrs sprach die gesamte Einwohnerschaft Puter, eine rätoromanische Mundart. Gaben 1860 noch 96 % und 1880 noch 76,9 % Romanisch als Muttersprache an, so sank dieser Wert 1900 auf 68 und 1941 auf 50 %. Heute gibt es mehr Italienisch- als Romanischsprachige. Dies ist auf die Zuwanderung vermögender Italiener zurückzuführen.

La Punt-Chamues-ch ist eine politische Gemeinde in der Region Maloja des Schweizer Kantons Graubünden. Amts- und Schulsprache ist der Oberengadiner Dialekt (Puter) des Rätoromanischen, zusammen mit Deutsch. Bis zum Aufkommen des Fremdenverkehrs sprachen die Bewohner alle Romanisch. Die Sprache wich bis 1880 stark zurück. Damals gaben nur noch 71,6 % Romanisch als Muttersprache an. Wie man leicht erraten kann, heißt der rätoromanische Text „Ideel e centreel“ im Stempel übersetzt „Ideal und zentral“.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 19.01.2019 00:19:30 Gelesen: 102026# 171 @  
Hallo zusammen,

mal wieder eine interessante zweisprachige Kombination, obwohl wir die Sprachkombination schon mal hatten.

Die beiden Sprachen in dem Stempel sind Französisch und Niederländisch und der Stempel kommt aus Afrika!

Wo gibt's denn so was?

Französisch/Niederländisch, diese Sprachkombination ist ganz typisch für Belgien. Die zweite Amtssprache, dort in den flämischen Landesteilen gebraucht, ist Niederländisch, nicht Flämisch/Vlaams (auch Belgisch-Niederländisch), das ist "nur" ein Dialekt.

So, damit sind wir dann wieder in Afrika, in einer belgischen Kolonie, Belgisch-Kongo (Congo-Belge):



Der Stempel stammt aus Élisabethville (französisch), oder auch Elisabethstad (niederländisch). Élisabethville war nach der Hauptstadt Leopoldville die zweitgrößte Stadt des Landes. Heute heißt sie Lubumbashi.

Bleiben wir gleich in Leopoldville, oder auch Leopoldstad. Natürlich gab es auch dort zweisprachige Stempel und einen, wegen seiner Anordnung der Inschrift etwas ungewöhnlichen, kann ich hier zeigen:



Hier hat man den in beiden Sprachen gleich lautenden Anfang, LEOPOLD, wohl um PLatz zu sparen, nur einmal dargestellt, gefolgt von VILLE (französisch) und darunter STAD (niederländisch). Dieser Stempel auch noch mit Zusatz, LUCHTHAVEN (niederländisch) und AEROGARE (französisch) für Flughafen. Die Stadt heißt heute Kinshasa und ist die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo (von 1971-97 Zaire).

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 20.01.2019 14:55:37 Gelesen: 101888# 172 @  
Hallo zusammen,

heute mal einen mehrsprachigen Maschinenstempel mit Verteilung der Mehrsprachigkeit auf verschiedene Stempelköpfe:



Der Maschinenstempel, das Fabrikat kenne ich leider nicht, stammt aus Israel, aus der Stadt Haifa.

Im Stempelkopf links oben der Ortsname auf Hebräisch חיפה (Cheifa) und darunter auf حيفا Arabisch (Ḥayfā). Im rechten Stempelkopf wieder oben Hebräisch und unten in Englisch (gleichlautend auch im Deutschen) HAIFA.

Eine Besonderheit auch die Datumsangabe, rechts für alle hier lesbar, 03.01.2016. Links in hebräischen Schriftzeichen. Aus denen werde ich aber nicht ganz schlau. Aber dazu und auch zu dem hier verwendeten Kalender kann sicher Volkmar etwas beitragen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 20.01.2019 15:35:54 Gelesen: 101884# 173 @  
@ filunski [#172]

Hallo Peter,

ein sehr schönes Beispiel! Das hebräische Datum ist nach dem jüdischen Kalender:



In der ersten Zeile ist angegeben, welche hebräischen Zeichen dort stehen und was sie übersetzt ergeben. In der zweiten Zeile steht, wie die Zahlen (von rechts nach links gelesen) addiert werden müssen.

Wie Du siehst ist das Stempeldatum der 03.01.2016 AD = 22. Tevet 5776 AM. Die "5000" wird grundsätzlich nicht mit angegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 24.01.2019 15:21:42 Gelesen: 101702# 174 @  
Hallo zusammen,

heute ein Brief mit zwei zweisprachigen Stempeln. Leider ist beim Ankunftsstempel nur eine Sprache zu erkennen. Zum Glück gibt es aber Delcampe. Hier ist ein kleiner Brief von Alexandria (Ägypten) nach Zagreb in Kroatien:



Als ich den ungarischen Ankunftsstempel auf der Rückseite sah war ich sehr erstaunt. Ich wusste zwar, dass zur Österreichisch-Ungarischen Doppelmonarchie auch Teile des Balkans gehörten. Wie groß Ungarn damals war, ahnte ich aber nicht. Kroation gehörte damals zu Ungarn. Somit erstreckte sich das Gebiet Ungarns bis ans Mittelmeer. Mit Fiume hatte Ungarn auch einen Hafen am Mittelmeer. Der Brief sollte über Triest nach Zagreb gehen. Triest gehörte damals zu Österreich.

Siehe: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/56/Austria-Hungary1899.JPG



Zu den beiden Stempeln: Der Aufgabestempel aus Alexandria verm. vom 05.01.1907 ist Englisch und Arabisch.

Der Ankunftsstempel aus Zagreb vom 11.01.1907 ist Ungarisch und Kroatisch. Da der ungarische Name Zágráb nicht zu erkennen ist, hier zwei Stempel von Delcampe. Zusätzlich die Marke aus Fiume (Italiensche Besetzung), die den Bezug zu Ungarn sehr gut zeigt.





Viele Grüße
Volkmar
 
Altmerker Am: 25.01.2019 09:03:35 Gelesen: 101648# 175 @  
@ volkimal [#52]

Ich kann einen typisch russisch gestalteten Stempel beisteuern, der aber das Armenische beinhaltet. Es geht ums 2750-jährige Jubiläum Jerewans.

Gruß
Uwe


 

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