Thema: Neuheiten aus Österreich
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Brigitte Am: 22.03.2012 15:33:35 Gelesen: 1200666# 244 @  
„Steyr XII Taxi-Landaulet“

Der Steyr XII gehört ohne Zweifel zu den Klassikern des historischen österreichischen Automobilbaus; mit der vorliegenden Sondermarke findet der antike Wagen nun seine entsprechende philatelistische Würdigung und die Markenserie „Autos“ damit ihre attraktive Fortsetzung.
Zur Geschichte: Nach dem Ersten Weltkrieg war dem österreichischen Betrieb in Steyr, der 1864 als Waffenfabrik von Josef und Franz Werndl gegründet wurde und heute zum Magna-Konzern gehört, durch den Friedensvertrag von Versaille die Waffenproduktion verboten worden. Zur Rettung des Werkes verlegte man sich auf die Automobilerzeugung. Die Umstellung auf zivile Produkte gelang, bereits 1920 rollte das erste Steyr-Auto aus dem Werk.

Die Bauzeit des Steyr XII war gekennzeichnet durch die allgemeine Aufbruchsstimmung der Zwanzigerjahre. Geld wurde verdient und Geld wurde ausgegeben, Autos verkauften sich gut, die Produktionszahlen stiegen fast wie von selbst. Premiere hatte der mit Spannung erwartete neue Wagen schließlich im Oktober 1925 in London, wo Österreich (Steyr und Austro Daimler) das erste Mal seit 1918 wieder vertreten war. Bei seiner Vorstellung stieß das großzügig geschnittene Auto beim Publikum auf ausgesprochen großes Interesse, auch die Fachpresse war voll des Lobes und der Bewunderung.

Der von Anton Honsig konstruierte „12er Steyr“ war technisch absolut up to date: Der laufruhige 6-Zylinder-Motor hatte zwar aus ökonomischen Gründen einen bescheidenen Hubraum von nur 1,6 Litern, leistete aber mit der kettengetriebenen oben liegenden Nockenwelle und den leichtläufigen Rollenlagern dennoch 30 PS bei 3.000 Umdrehungen pro Minute. Die aufwändige hintere Achsaufhängung mit feststehendem Differential und frei schwingenden Achshälften (auch „Schwingachsen" genannt) führte zu einem hohen Komfort und zusammen mit dem leichten Tiefrahmen-Fahrgestell zu einer äußerst guten Straßenlage. Nicht weniger als 11.124 Stück wurden zwischen 1926 und 1929 gebaut – nicht zuletzt natürlich auch aufgrund des erfolgreichen Exports, unter anderem über eine eigene Vertriebsgesellschaft in Deutschland.

Das wunderschöne Modell, welches das Markenmotiv ziert, ist ein so genannter „Landaulet“. Damit wird jene Karosseriebauform eines Automobils bezeichnet, bei dem der hintere Teil des Daches durch ein Cabrioletverdeck ersetzt ist. Das Wort „Landaulet“ leitet sich ab von „Landauer“, einer Kutsche, die sich sowohl geschlossen als auch offen fahren lässt.





Erscheinungsdatum: 26.03.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 24.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1200326# 245 @  
„Wiener Oboe“


Fortsetzung der interessanten Markenserie „Musikinstrumente“: Der neue 0,90 €-Wert thematisiert die „Wiener Oboe“, ein klassisches Holzblasinstrument, dessen früheste Geschichte bis in die Antike zurückreicht.

Oboen (französisch „Hautbois“ = „hohes oder lautes Holz“) werden meist aus Grenadill-, Buchsbaum- oder Ebenholz gebaut, seltener sind Instrumente aus Palisander, Rosenholz oder anderen exotischen Hartholzarten. Das etwa 65 Zentimeter lange Instrument hat eine konische Bohrung und überbläst daher in die Oktave, was mittels eigener Klappen geschieht. Es gibt voll- und halbautomatische Oboen: Bei der halbautomatischen ist für die erste und zweite Oktavklappe je ein Hebel zum Öffnen der Klappe vorhanden, bei der vollautomatischen Oboe existiert für beide Oktavklappen nur ein Hebel, der Wechsel geschieht hier zwischen den Tönen gis'' und a'' automatisch.

Während die vollautomatische Mechanik vor allem in Deutschland, Polen und in den Niederlanden verbreitet ist, findet man die halbautomatische hauptsächlich in Frankreich und den USA. Der Klang der Oboe ist ausdrucksstark und klingt je nach Bläserschule und regionaler Tradition von nasal hell bis dunkel samtig. Vom weichen Klangcharakter der Barockoboe entwickelte sich der Ton immer weiter zum genaueren Ton der modernen Oboe, die ein differenzierteres Spiel zulässt, da sie über mehr dynamische Möglichkeiten verfügt und auch ein schnelles Staccato vereinfacht.

Eine ganz besondere Form ist die „Wiener Oboe“, die fast ausschließlich in Wien gespielt wird, beispielsweise bei den Wiener Philharmonikern. Sie ist anders mensuriert, hat in der Tiefe einen weicheren und in der oberen Lage engeren, spitzeren, obertonreicheren Klang. Sie reicht in der Tiefe in der Standardform bis zum kleinen h, mit einem besonderen Fußstück ist jedoch auch das kleine b spielbar. Die Wiener Oboe ist dem Barockinstrument und der klassischen Oboe baulich, klanglich und in der Spieltechnik ähnlicher als die französische Oboe.

Bemerkenswert an der eingangs erwähnten Geschichte der Oboe ist, dass die früheste Abbildung eines Oboenvorläufers aus etwa 3000 v. Chr. stammt. Schon während der Antike gab es oboenähnliche Instrumente wie den griechischen Aulos oder die römische Tibia, und in der Bibel findet ein oboenartiges Instrument namens „Chalil“ Erwähnung, welches im Tempel eingesetzt und den Überlieferungen nach in ganz Jerusalem gehört wurde. Heute findet die Oboe in den verschiedensten musikalischen Stilrichtungen ihre Verwendung; ihr kunstvoller Einsatz reicht von der Klassik (Kammermusik, Orchester) über Jazz bis hin zur Pop- und Rockmusik.





Erscheinungsdatum: 26.03.2012
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 26.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1200033# 246 @  
„Das kleine Ich-bin-ich“

Vor genau 40 Jahren, 1972, erschien im Verlag „Jungbrunnen“ ein absoluter Kinderbuchklassiker: „Das kleine Ich-bin-ich“ von Mira Lobe (Text) und Susi Weigel (Zeichnungen). Noch im selben Jahr erhielt Mira Lobe dafür den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur. Mit der vorliegenden Sondermarke wird dieser seit mindestens zwei Generationen beliebte Bestseller philatelistisch gewürdigt.

Zum Inhalt: Das kleine Ich-bin-ich ist ein kleines, nicht näher bestimmbares, buntes Tier, das auf der Suche nach der eigenen Identität ist. Verzweifelt fragt es alle möglichen Tiere, ob jemand wisse, wer es ist. Einige gereimte und gezeichnete Seiten weiter trifft es die Erkenntnis plötzlich wie ein Blitz. Das seltsame, rot-weiß karierte Tier weiß nun: „Sicherlich gibt es mich: Ich bin ich!“ Das kleine Ich-bin-ich freut sich und gibt seine Erkenntnis sogleich an alle anderen Lebewesen weiter. Der pädagogische Gehalt ist klar: Auf der Suche nach sich selbst erfolgt, idealerweise, die Feststellung, ein eigenständiger Mensch zu sein – und, folglich, das Recht, sich darüber zu freuen!

Die sprachliche Definition und die Möglichkeit des „Einordnens“ sind dabei gar nicht so wichtig – ich bin eben ich, ausgestattet mit der für die weitere Entwicklung des Kindes so wichtigen Portion Selbstvertrauen. Dies äußert sich auch am Ende des Textes, wo es, Kinderhumor gerecht, heißt: „Wer das nicht weiß, ist dumm. Bumm.“

Besonderer Beliebtheit erfreut sich freilich auch die im Buch befindliche Bastelanleitung, mit deren Hilfe man selbst ein Ich-bin-ich anfertigen kann – was unter anderem in Kindergärten und Volksschulen tausendfach praktiziert wurde und immer noch wird.

Mira Lobe, eigentlich Hilde Mirjam Rosenthal (1913 – 1995) war eine bekannte österreichische Kinderbuchautorin, die für ihre Arbeiten oftmals ausgezeichnet wurde. Ihre Bücher sind stets geprägt von Wärme, Zuneigung, Geduld, Verständnis, Engagement und Toleranz; Stimmigkeit und Spannung in der Handlungsführung zeichnen ihre Geschichten ebenso aus wie die präzise Darstellung der handelnden Charaktere. Sprachspiel, Humor und Unterhaltung verband sie subtil auf virtuose Weise mit pädagogisch wertvollen Inhalten. Gemeinsam mit Susi Weigel (1914 – 1990), Trickfilmzeichnerin, Grafikerin und Kinderbuchillustratorin, bildete Mira Lobe ein kongeniales Autorenduo.

Neben dem kleinen Ich-bin-ich entstanden noch mehrere andere Klassiker der Kinderliteratur, so zum Beispiel „Die Omama im Apfelbaum“ oder „Das Städtchen Drumherum“. Im Frühjahr 2010 richtete das Frauenmuseum Hittisau eine Ausstellung über Susi Weigel aus. Ihr Werk habe, so der entsprechende Begleittext, „die Vorstellungswelt mehrerer Generationen von Kindern mitgeprägt“.





Erscheinungsdatum: 27.03.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Peter Sachartschenko
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 28.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1199613# 247 @  
„Turhan Bey“

Mit der neuen Sondermarke „Turhan Bey“ findet die beliebte Serie „Österreicher in Hollywood“ nun ihre weitere Fortsetzung. Der 0,70 Euro-Wert würdigt auf charmante Weise jenen Schauspieler, der in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts als Hauptdarsteller in mehreren Hollywood-Produktionen für internationale Aufmerksamkeit sorgte.

Zur Person: Turhan Bey, am 30. März 1922 als Turhan Gilbert Selahattin Sahultavy in Wien geboren, war der Sohn eines türkischen Diplomaten und einer tschechischen Jüdin. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Wien emigrierte die Familie 1940 nach Amerika. Bereits als Jugendlicher begann Turhan Bey mit dem Schauspiel-Studium, zunächst am „Pasadena Playhouse“ in Kalifornien, später an der „Drama School“ in Beverly Hills. Talentsucher von Warner Brothers entdeckten und engagierten ihn 1941 als Partner von Errol Flynn in dem Film „Footsteps in the Dark“, kurz darauf folgten die Streifen „Shadows on the Stairs“ und „Destination unknown“.

In der Folge wurde Turhan Bey häufig für "exotische" Rollen gecastet; mit seiner oftmaligen Filmpartnerin, der bekannten María Montez, war er unter anderem in „Raiders of the Desert“, „Arabische Nächte“, „Bombay Clipper“, „Ali Baba und die 40 Räuber“, „Follow the Boys“, „Sudan“ und vielen anderen Produktionen, zum Teil auch in Horrorfilmen, zu sehen. Weitere Partner Turhan Beys waren Kinogrößen wie Katharine Hepburn, Lana Turner, Boris Karloff, Peter Lorre, Brenda Marshall, Walter Houston, Joan Hall und Merle Oberon.

Gegen Ende der Vierzigerjahre begann der Stern von Turhan Bey allmählich zu sinken. 1953 drehte er seinen vorerst letzten Film, „Prisoners of the Casbah“; danach beendete er seine Karriere und kehrte nach Wien zurück, wo er die Kinos seiner Familie übernahm und begann, sich intensiv mit Landschaftsfotografie zu beschäftigen, ehe er vom Produzenten namens David Gest 1989 für eine Show eingeladen wurde.1993 erlebte Turhan Bey eine Renaissance im TV: Nach einem Auftritt in der Fernsehserie „SeaQuest DSV“ folgten nach 40 Jahren Drehpause in den Neunzigerjahren eine Reihe von weiteren internationalen Film- und Fernsehrollen.

So wirkte er beispielsweise in zwei Episoden der Science-Fiction-Serie „Babylon 5“ und in der TV-Krimiserie „Mord ist ihr Hobby“ erfolgreich mit. 2002 erschien ein Dokumentarfilm über den Star von einst, Titel: „Vom Glück verfolgt. Wien – Hollywood – Retour“.





Erscheinungsdatum: 30.03.2012
Auflagenhöhe: 811.500
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 24.04.2012 07:23:07 Gelesen: 1194966# 248 @  
800 Jahre Stadt Enns

Enns gilt gemeinhin als die älteste Stadt Österreichs, auch wenn mehrere andere Orte und deren Bewohner aus lokalpatriotischen Gründen verschiedene Kriterien als Grundlage nehmen, um Enns diesen Titel streitig zu machen. Fest steht jedoch: Die Ennser Stadtrechtsurkunde stammt nachweislich aus dem Jahre 1212 – und somit feiert die kleine Stadt im Bezirk Linz-Land in Oberösterreich heuer ihr 800-jähriges Bestandsjubiläum. Die Österreichische Post gratuliert dazu mit der nun vorliegenden Sondermarke.

Die in der Stadtrechtsurkunde vom 22. April 1212 angeführten Bestimmungen betreffen in erster Linie straf- und erbrechtliche Themen, darüber hinaus sind aber auch Angaben zur Verfassung und Verwaltung der Stadt enthalten. Die Urkunde – der größte archivalische Schatz der Stadt – trägt an ihren gelbweißen Seidenfäden das Siegel Herzog Leopold VI. Eine erste deutsche Übersetzung der lateinischen Urkunde stammt von einem gewissen Hanns von Munspach aus dem Jahre 1397.

Die ersten Absätze des Stadtrechts behandeln die Bestrafung von Gewalttaten, die den Tod oder zumindest schwere Verletzungen zur Folge hatten. Heute freilich erscheint die mittelalterliche Rechtsprechung von einst überaus kurios: So war die Buße für den Täter nach seinem Vermögen gestaffelt und richtete sich nach der sozialen Stellung des Opfers. Wer beispielsweise seine Dienstleute schlug, der brauchte sich nicht vor dem Richter zu verantworten. Konnte man das festgesetzte Bußgeld nicht aufbringen, so kam der alte Rechtssatz „Aug um Aug, Zahn um Zahn“ zur Anwendung. Umfangreich sind auch die erbrechtlichen Bestimmungen der Stadtrechtsurkunde: Beim Tod eines Bürgers erbten Frau und Kinder ohne jede Einmischung des Stadtherren oder des Stadtrichters.

Über seinen Nachlass konnte ein Bürger, wenn keine direkten Erben da waren, testamentarisch frei verfügen. Starb ein Bürger, ohne ein Testament gemacht zu haben, dann erbten die nächsten Verwandten, wenn sie zum Herrschaftsbereich des Stadtherrn gehörten, wenn nicht, dann fiel die Hälfte des Erbgutes an den Herzog. In verwaltungstechnischer Hinsicht ist in der Urkunde festgehalten, dass sich ein sechsköpfiger Stadtrat um die wirtschaftlichen Belange sowie um die Regelung des Markt- und Handelsgeschehens zu kümmern hatte. Gegen die von ihm gefassten Beschlüsse hatte der Stadtrichter kein Einspruchsrecht, für alle anderen Rechtsangelegenheiten war indes sehr wohl der Stadtrichter zuständig.

Heute ist Enns mit etwa 11.000 Einwohnern eine florierende Kleinstadt. Mehrere Schulen, zahlreiche moderne Kultur- und Sporteinrichtungen sowie eine Vielzahl von interessanten Sehenswürdigkeiten machen das Städtchen zu einem attraktiven Wohnort. Das Motiv der Marke zeigt das Wahrzeichen von Enns, den 60 Meter hohen Stadtturm aus dem Jahre 1568, mit dem umliegenden Stadtplatz.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 22.4.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Petra Riegler
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck
Auflage: 270 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 26.04.2012 07:00:00 Gelesen: 1194802# 249 @  
Bayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung 2012

Unter dem vielsagenden Titel „Verbündet – Verfeindet – Verschwägert“ findet vom 27. April bis 4. November die bayerisch-oberösterreichische Landesausstellung 2012 statt. Bereits am 26. April 2012, dem Ersttag der neuen Sondermarke, wird die grenzüberschreitende Schau offiziell eröffnet. Thema der Landesausstellung 2012 ist die Beziehung zwischen Oberösterreich und dem deutschen Nachbarbundesland Bayern. Diese Geschichte ist überaus wechselhaft, interessant und in hohem Maße intensiv.

Speziell behandelt werden die beiden Herrscherhäuser Habsburg und das Adelsgeschlecht von Wittelsbach. Die sehenswerte Ausstellung ist aufgeteilt auf drei verschiedene Orte, und zwar auf Braunau, auf Mattighofen sowie auf die bayerische Stadt Burghausen.

In der Bezirkshauptstadt Braunau am Inn wurde in den vergangenen Monaten das Schloss Ranshofen liebevoll renoviert, um einerseits einen würdigen Rahmen für die Ausstellung zu bieten, andererseits aber auch, um nach der Landesausstellung sinnvoll weitergenutzt werden zu können.

Auch in Mattighofen, der zweitgrößten Stadt im Bezirk Braunau, wurde das örtliche Schloss restauriert. Dieses wurde erstmals 788 n. Chr. urkundlich erwähnt und diente den bayerischen Herzögen des Hauses Karolinger. Nach einer wechselvollen Geschichte und vielen verschiedenen Besitzern gehörte das Schloss seit 1947 den Österreichischen Bundesforsten, die hier vor allem den Kobernaußerwald verwalteten. 2007 schließlich kaufte die Stadtgemeinde Mattighofen das Anwesen und ließ es renovieren.

Als einziger bayerischer Veranstaltungsort der Landesausstellung 2012 spielt Burghausen eine ganz besondere Rolle. Die Stadt ist vor allem durch die längste und größte erhaltene Burganlage Europas bekannt. Hier beginnt auch die Zeitreise der großen Schau. Themenschwerpunkt in Burghausen ist das 8. bis 14. Jahrhundert, dabei wird vor allem das Augenmerk auf die Ausdehnung Bayerns in den österreichischen Raum gelegt.

Insgesamt steht den Besuchern eine Ausstellungsfläche von über 4.000 Quadratmetern zur Verfügung, mehr als 800 Exponate verschiedener Zeitepochen werden in attraktiver Form gezeigt. Ein besonders repräsentatives Stück ist jenes, das die vorliegende Sondermarke ziert: das Siegel der Goldenen Bulle Kaiser Karls IV. Das Kaiserliche Rechtbuch aus dem Jahre 1356 diente dem Reich bis 1806 als Grundgesetz und schrieb unter anderem die Königswahl sowie das entsprechende Wahlverfahren fest.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 26.4.2012
Markengröße: 38,5 mm x 29,6 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.04.2012 07:00:01 Gelesen: 1194729# 250 @  




Dauermarkenserie Kunsthäuser
Frauenmuseum Hittisau
Wert: 1,45
Ausgabetag: 27.4.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 27.04.2012 08:00:00 Gelesen: 1194729# 251 @  


Dauermarkenserie Kunsthäuser
Forum Stadtpark Graz, Nachdruck
Wert: 0,90
Ausgabetag: 27.4.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 50 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 27.04.2012 09:00:00 Gelesen: 1194728# 252 @  


Dauermarkenserie Kunsthäuser
Museum der Moderne Mönchsberg Salzburg, Nachdruck
Wert: 0,70
Ausgabetag: 27.4.2012
Auflage: nach Bedarf in BMS zu 4 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 03.05.2012 07:00:01 Gelesen: 1194012# 253 @  
900 Jahre Stift Herzogenburg

Ein halbes Jahr lang, vom 22. April bis 28. Oktober 2012, wird das 900-jährige Bestandsjubiläum des Stiftes Herzogenburg durch zahlreiche Veranstaltungen und einer neu gestalteten Kunstsammlung gefeiert. Die Österreichische Post begleitet die Festlichkeiten mit der Herausgabe der vorliegenden Sondermarke. Das attraktive Motiv zeigt die Statue des Heiligen Georg, des Stiftspatrons, sowie das neu geschaffene Jubiläumslogo.

Zur Geschichte: Das imposante Stift – ein Kloster der Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren – wurde im Jahre 1112 durch Ulrich I. von Passau in St. Georgen a. d. Traisen am Zusammenfluss der Traisen mit der Donau gegründet und 1244 wegen der häufigen Überschwemmungen 10 Kilometer flussaufwärts nach Herzogenburg verlegt. Dadurch entstand der „Obere Markt”, der durch das Chorherrenstift grundherrschaftlich verwaltet wurde, während der „Untere Markt” als bayrische Gründung bis zu seinem 1806 erfolgten Kauf durch das Chorherrenstift im Besitz des Klosters Formbach verblieb.

Ab 1714 wurde das Stift Herzogenburg durch Jakob Prandtauer, Johann Bernhard Fischer von Erlach und Joseph Munggenast barockisiert. Der josephinischen Aufhebungswelle der Klöster konnte das Stift entgehen, die aufgelösten Chorherrenklöster Dürnstein und St. Andrä an der Traisen wurden nach Herzogenburg inkorporiert, sodass das Stift materiell deutlich gestärkt aus den Josephinischen Reformen hervorging.

Der Umbau des Stiftes begann mit der Grundsteinlegung am 25. März 1714, die Bauleitung hatte Jakob Prandtauer. Mit dem Auftrag der Steinmetzarbeiten für den Kaisersaal ging ein gewisser Johann Gallus Hügel in die Literatur ein. In einem Brief erbrachte er den Beweis, dass Fischer von Erlach diesen Saal entwarf. Am 22. April 1716 legte er den Entwurf eines Contractes über die Arbeiten zum neuen Saal vor, am 29. April wurde der Vertrag schließlich besiegelt.

Aus Anlass des 900-Jahr-Jubiläums fand zuletzt, mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Stadt Herzogenburg, eine groß angelegte Renovierung des Stiftes statt. Dabei wurden nicht nur die komplette außen liegende Fassade und Teile der Innenhofwände neu hergerichtet, man setzte darüber hinaus auch ein Revitalisierungsprogramm des Prälatengartens, des Obst- und des Rosengartens erfolgreich um. Im Innenbereich umfassten die Renovierungsarbeiten den Festsaal, die Frigdiani- und die Chorkapelle sowie die Bibliothek. Die wertvolle Kunstsammlung, die Schatzkammer, die erwähnte Klosterbibliothek mit ihren antiken Handschriften und Inkunabeln sowie das Münzkabinett unterstreichen die kunsthistorische Bedeutung des Stiftes in Österreich.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 5.5.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 05.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1193705# 254 @  
100 Jahre Entdeckung kosmische Strahlung - Victor F. Hess

Mit der vorliegenden Sondermarke wird ein großer Österreicher in der Geschichte der Wissenschaft geehrt. Vor genau 100 Jahren, 1912, entdeckte der Physiker Victor Franz Hess (1883 – 1964) die Kosmische Strahlung, und zwar mithilfe von Ballonfahrten in der Erdatmosphäre. Für diese Entdeckung erhielt er 1936 den Nobelpreis für Physik. In Würdigung dieser außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistung zeigt auch die neue Sondermarke eine ganz besondere Ausstattung: das Motiv ist sowohl mit einer wertvollen Goldfolienprägung als auch mit einem aufwändig aufgebrachten Iriodinlack verziert.

Die Kosmische Strahlung ist eine hochenergetische Teilchenstrahlung aus dem Weltall, die von der Sonne, der Milchstraße und von fernen Galaxien kommt. Sie besteht vorwiegend aus Protonen, daneben aber auch aus Elektronen und vollständig ionisierten Atomen. Auf die äußere Erdatmosphäre treffen zirka 1000 Teilchen pro Quadratmeter und Sekunde. Durch Wechselwirkung mit den Gasmolekülen entstehen Teilchenschauer mit einer hohen Anzahl von Sekundärteilchen, von denen aber nur ein geringer Teil die Erdoberfläche erreicht. Die Luftschauer sind einige Quadratkilometer groß, vertikal aber nur wenige Meter. Sie geben Hinweise auf die Art und Energie der kosmischen Primärteilchen, der Verlauf der Front indes auf die Einfallsrichtung.

Bei einem seiner Ballonaufstiege entdeckte Victor Franz Hess am 7. August 1912 die Kosmische Strahlung, die er seinerzeit noch „Höhenstrahlung“ nannte. Er bezog sich dabei auf die nicht veröffentlichten Daten des Physikers Karl Bergwitz, der diese bereits 1908 registrierte. Einige Jahre danach, 1919, wurde Hess als außerordentlicher Professor an die Universität Graz berufen, um kurze Zeit später für zwei Jahre in den USA zu arbeiten, wo er unter anderem über die medizinische Anwendung des Radiums forschte. Zurück in Graz, beschäftigte er sich jedoch mangels finanzieller Mittel vornehmlich mit der Luftelektrizität.

Ab 1931 als Professor an der Universität Innsbruck, leitete er dort das Institut für Radiologie, musste sich aber aufgrund einer erlittenen Radiumverbrennung einer Daumenamputation und einer Operation am Kehlkopf unterziehen. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Hess kurzfristig verhaftet. Am 28. Mai 1938 wurde er zunächst in den vorläufigen Ruhestand versetzt und im September 1938 schließlich fristlos und ohne Pensionsanspruch entlassen. Zudem wurde er gezwungen, das in Schweden erhaltene und dort investierte Nobelpreisgeld gegen deutsche Reichsschatzscheine umzutauschen. Noch im selben Jahr emigrierte er in die USA, wo er an der Fordham University seine Arbeiten fortsetzte. 1944 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Die wissenschaftliche Messstation am Innsbrucker Hafelekar, wo die Kosmische Strahlung beobachtet wird, erinnert auch heute noch an den großen österreichischen Physiker.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 5.5.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck, Iriodinlack, Goldfolienprägung
Auflage: 270 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1193187# 255 @  
100 Jahre SV Ried

Ein traditionsreicher österreichischer Fußballklub, die Sportvereinigung Ried, feiert heuer das 100-jährige Bestandsjubiläum. Die vorliegende, von Herbert Gruber entworfene Sondermarke begleitet die Jahrhundertfeierlichkeiten des oberösterreichischen Sportvereins auf philatelistisch ansprechende Weise.

Zur Geschichte: Die SV Ried wurde im Jahre 1912 gegründet und spielte bis 1955, unterbrochen nur durch die beiden Weltkriege, in den untersten oberösterreichischen Ligen, der 1. und 2. Klasse. 1919 wurde der Verein in SV Germania Ried umbenannt, wenig später aber wieder rückgängig gemacht.

Viele Jahre danach, 1955, gelang der Aufstieg in die Landesliga, von der man jedoch nach vier Spielsaisonen wieder in die 1. Klasse West abstieg. 1962 gelang der neuerliche Aufstieg in die mittlerweile eingeführte Bezirksliga, 1970 sogar in die 2. Landesliga, wo man bis zur Aufnahme in die 1. Landesliga im Jahr 1976 stets erfolgreich spielte und nie schlechter als Fünfter wurde.

Ein ganz besonderes Jahr in der Geschichte des Vereins war 1991: Als neuer Landesmeister krönte die SV Ried ihre Saison mit dem Aufstieg in die 2. Division. Nach vier Jahren in ebendieser Spielklasse gelang als Zweitplatzierter über die Relegationsrunde im Juni 1995 sogar der Aufstieg in die höchste Liga Österreichs – in den Medien sprach man vom „Fußballwunder Ried". Die nächsten Jahre, bis 2003, spielte der Klub mit den schwarz-grünen Vereinsfarben in der obersten österreichischen Spielklasse, 1998 feierte man als ÖFB-Cupsieger im Wiener Hanappi-Stadion einen unvergesslichen Triumph. 2003 verlor die SV Ried nach einem kuriosen Finish zwar ihren Platz in der 1. Division, erhielt aber einige Monate später mit dem Fill Metallbau Stadion – der heutigen „Keine Sorgen Arena“ – ein neues bundesligataugliches Stadion, welches 7.680 Zusehern Platz bietet.

Am 24. Mai 2005 fixierte der Verein in der vorletzten Runde der Meisterschaft den Wiederaufstieg in die Bundesliga, darüber hinaus gelang Ried mit 77 Punkten ein neuer Rekord in der 1. Liga. In der Saison 2010/2011 erreichte der oberösterreichische Fußballklub den Herbstmeistertitel der Bundesliga, zwei Wochen später wurde der inoffizielle Titel des „Winterkönigs“ fixiert. In der Sommersaison konnten die Spieler nicht ganz an die vergangenen Leistungen anknüpfen und belegten in der Abschlusstabelle den vierten Platz. Absoluter Saisonhöhepunkt war jedoch der zweite Cupsieg: Nachdem sie im Viertelfinale den späteren Meister Sturm Graz und im Halbfinale Rapid besiegt hatten, gewannen die Rieder das Finale im Ernst-Happel-Stadion mit 2:0 gegen Austria Lustenau.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 6.5.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Herbert Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 700 002 Marken in Bögen zu 6 Stück
 
Brigitte Am: 29.05.2012 11:42:00 Gelesen: 1189574# 256 @  
EUROPA 2012 - VISIT AUSTRIA

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften, vorgegebene Thema der heurigen EUROPA-Marken lautet „Visit …“. Die Österreichische Post AG hat sich dazu etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Einen Markenblock, dessen attraktives Motiv die wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten unseres Landes zeigt – den Stephansdom im Herzen Wiens als großes Hintergrundbild, die imposante Festung Hohensalzburg und den Grazer Uhrturm in übergelegten Abbildungen sowie das beliebte Riesenrad im Wiener Prater als eigentliches Markenmotiv.

Der Tourismus ist in Österreich ein überaus bedeutender Wirtschaftszweig, die Voraussetzungen für einen florierenden Fremdenverkehr sind freilich auch in hohem Maß vorhanden: Naturnahe Gebirgs- und Seenlandschaften, zahlreiche Kulturdenkmäler und interessante Städte sowie eine bestens ausgebaute Infrastruktur.

Vorteilhaft sind darüber hinaus auch die zentrale Lage in Europa und die gute Erreichbarkeit – dies hat zur Folge, dass sich der Tourismus in Österreich gleichmäßig auf die Sommer- und die Wintersaison verteilt.

Der Städtetourismus umfasst in erster Linie die Bundeshauptstadt Wien und die acht Landeshauptstädte, allen voran, wie auch das Markenblockmotiv deutlich macht, Salzburg und Graz. Interessant ist, dass sich Reisende in Städten meist wesentlich kürzer aufhalten als in ländlichen Tourismusorten, pro Tag im Durchschnitt aber deutlich mehr Geld ausgeben als andere Österreich-Gäste.

Die Besuchszwecke reichen vom Verwandten- bzw. Bekanntenbesuch und vom Erlebnis- und Kulturtourismus in der Freizeit bis hin zur vom Dienstgeber bezahlten Teilnahme an Kongressen, Messen und Firmentagungen. In den meistfrequentierten Städten fällt der Anteil der per Flugzeug anreisenden Gäste wesentlich größer aus als in Gesamtösterreich, auch der Nationenmix gestaltet sich dort entsprechend vielfältiger.

Aktuelle Zahlen lassen heimische Touristiker und Hoteliers jubeln, verzeichnete doch Österreich im vergangenen Jahr erneut einen Rekord an Gästen. 34,6 Millionen Ankünfte bedeuteten einen Zuwachs von 3,7 Prozent. Mit Ausnahme von 2009 (Stichwort „internationale Wirtschaftskrise“) stiegen die Gästezahlen seit 1998 ohne Unterbrechung. Die Zahl der inländischen Gäste erhöhte sich 2011 um 2 Prozent auf 11,6 Millionen, jene der ausländischen Besucher um 4,6 Prozent auf 23 Millionen. Die Nächtigungen stiegen um 0,9 Prozent auf 126 Millionen – das ist der fünfthöchste jemals gemessene Nächtigungsstand. Laut der jüngsten Tourismusstudie (Quelle: Statistik Austria) entfielen im Vorjahr 25 Prozent der Ankünfte und 14 Prozent aller Nächtigungen in Österreich auf die Landeshauptstädte.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 11.5.2012
Markengröße: 38,5 mm x 29,6 mm
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 175 000 Blöcke zu 1 Marke
 
Brigitte Am: 30.05.2012 07:00:01 Gelesen: 1189409# 257 @  




Dauermarkenserie Kunsthäuser
Stiftung Ludwig, Nachdruck
Wert: 0,62
Ausgabetag: 18.5.2012
Auflage: nach Bedarf in BMS zu 4 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 31.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1189224# 258 @  
Tag der Briefmarke

Die heurige Sondermarke „Tag der Briefmarke“ – eine Zuschlagsmarke mit dem Nennwert 2,72 + 1,36 Euro – zeigt in ihrem Motiv einerseits den Wiener Karlsplatz mit der berühmten Karlskirche und der von Otto Wagner im Jugendstil errichteten U-Bahn-Station, andererseits eine Garnitur der so genannten „Badner Bahn“, einer Lokalbahn, die die Bundeshauptstadt Wien mit der niederösterreichischen Kurstadt Baden bequem verbindet.

Die oben erwähnte Karlskirche ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden. Sie liegt an der Südseite des zentrumsnahen Karlsplatzes und ist einer der bedeutendsten barocken Kirchenbauten nördlich der Alpen und eines der wichtigsten Wahrzeichen Wiens. Die von 1716 bis 1737 erbaute Kathedrale entstand nach einem Gelübde von Kaiser Karl VI., welches dieser während der Pest-Epidemie in den Jahren 1713 bis 1714 abgelegt hatte. Seit der Karlsplatz Ende der 1980er-Jahre wieder als Ensemble hergestellt wurde, wirkt die imposante Karlskirche nicht nur durch ihre Kuppel und die zwei seitlichen Reliefsäulen, sondern auch als architektonisches Gegengewicht zu den Gebäuden von Musikverein und Technischer Universität.

Ein historisches Juwel der ganz besonderen Art ist das markante Jugendstil-Gebäude von Otto Wagner. Die Station Karlsplatz stellte, ganz allgemein betrachtet, einen architektonischen Sonderfall im ehemaligen Wiener Stadtbahnnetz dar. Die oberirdischen Bauten der ursprünglich oben offenen Station bestehen aus zwei mit Ornamenten reich verzierten, einander gegenüberliegenden Pavillons. Im Gegensatz zu den anderen Stationen wurden sie als Stahlskelettbau mit vorgehängten Marmorplatten ausgeführt und im damals überaus modernen Jugendstil dekoriert; die Blumenornamente gestaltete übrigens Joseph Maria Olbrich.

Von jedem Pavillon führte einst nur ein Stiegenabgang zu je einem der beiden versetzt angelegten Seitenbahnsteige. Im Zuge der großflächigen Umgestaltungsarbeiten des Karlsplatzes wurde auch Otto Wagners ästhetische Stadtbahnstation restauriert und als U-Bahn-Station zu neuem Leben erweckt. Die Geschichte der auf der Marke abgebildeten „Badner Bahn“ ist ebenfalls ausgesprochen wechselvoll und reicht zurück bis ins späte 19. Jahrhundert. Der heutige Betreiber, die „Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahn“ (WLB), befördert auf der etwa 30 Kilometer langen Strecke zwischen Wien Oper und Baden Josefsplatz täglich rund 30.000 Passagiere zur Arbeit, zur Schule, in das riesige Einkaufszentrum „Shopping City Süd“ und zu diversen Veranstaltungen entlang der Bahnlinie.





Sondermarke „Tag der Briefmarke“
Wert: 2,72 + 1,36
Ausgabetag: 11.5.2012
Auflage: 640.002 Marken in Bögen zu 6 Stück
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 04.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1188452# 259 @  
100 Jahre Dampfschiff Schönbrunn

Das Dampfschiff Schönbrunn, einst das Paradeschiff der Ersten Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft, wurde 1995 von der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte erworben und in Abertausenden von Arbeitsstunden liebevoll restauriert. Zum 100-jährigen Bestandsjubiläum des eleganten Schaufelraddampfers, der heute nur noch für nostalgische Sonderfahrten zum Einsatz kommt, gratuliert die Post mit einer eigenen Sondermarke. Der Entwurf des Markenbildes stammt von der jungen Grafik-Designerin Marion Füllerer, das Motiv zeigt ein ästhetisches Gemälde der „Schönbrunn“, geschaffen von dem in Linz geborenen Künstler Walter Ofner.

„Der Schaufelraddampfer Schönbrunn ist Höhe- und Endpunkt in der Entwicklung eines Flussschiffes”, stellte das Bundesdenkmalamt 1995 in einem groß angelegten Gutachten fest. Interessant ist: Die Rumpfform des Schiffes kommt in ihren Proportionen der hydraulisch optimalen Form ausgesprochen nahe und wurde in den folgenden Jahrzehnten des Schiffsbaus auch niemals mehr übertroffen – die Geschwindigkeit der „Schönbrunn” war den schraubengetriebenen Schiffen dieser Zeit daher auch ganz klar überlegen. Ihre Hauptabmessungen betragen fast 75 Meter in der Länge und mehr als 15 Meter in der Breite. Die schlanke Rumpfform in Verbindung mit dem Antrieb durch die Schaufelräder führt zu einem hohen Wirkungsgrad bei seichtem Wasser und einer Totwasser-Geschwindigkeit von beachtlichen 21 Stundenkilometern. Die schräg liegende Compoundmaschine mit je einem Hoch- bzw. Niederdruckzylinder und 1200 mm Kolbenhub leistet 710 PS, die Seitenräder haben einen Durchmesser von 4 Metern und je 8 gebogene Schaufeln.

Nach der Außerdienststellung vom DDSG-Linienverkehr wurde die „Schönbrunn“ zunächst für Sonderfahrten verwendet. Später wurde sie nach Budapest überstellt, wo sie als schwimmendes Casino diente – hier wurden die schönen Jugendstilsalons leider komplett zerstört. Wieder zurück in Österreich diente sie ein Jahr lang als Ausstellungsschiff bei der „Donauwelt Engelhartszell“, bevor sie um den Symbolpreis von einem Schilling an die oben erwähne Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) verkauft wurde, die das Schiff damit vor der drohenden Verschrottung rettete. Die ÖGEG setzte sich das Ziel, die „Schönbrunn“ zu erhalten – daher wurden in den vergangenen Jahren die Kesselanlage, das Unterschiff und die Hochdruckzylinder überholt sowie die Radaranlage komplett erneuert. Besonders schmerzlich traf den Verein daher jener Unfall vom 22. Juli 2009, bei dem das Schiff im Zuge des Wendemanövers eines anderen Passagierschiffs schwer beschädigt wurde. Erst zum Saisonstart 2010 konnte die „Schönbrunn“, nach den abgeschlossenen Reparaturarbeiten, wieder planmäßig eingesetzt werden.



Sondermarke „100 Jahre Dampfschiff Schönbrunn“
Wert: 0,90
Ausgabetag: 12.5.2012
Auflage: 265.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Marion Füllerer, nach einer Vorlage von Walter Ofner
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 06.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1188182# 260 @  
150. Todestag Johann Nestroy

Der österreichische Schriftsteller, Schauspieler, Sänger, Dramatiker und Satiriker Johann Nepomuk Nestroy (1801 – 1862) war zweifellos einer der bedeutendsten Vertreter der Altwiener Volkskomödie. Das Motiv der zum 150. Todestag erscheinenden Sondermarke ziert eine aus dem Jahre 1857 stammende Lithographie von Melchior Fritsch, welche Nestroy als Willibald in seiner Burleske „Die schlimmen Buben in der Schule“ zeigt. Darüber hinaus ist das Zitat „Die Welt ist die wahre Schule, denn da lernt man Alles von selbst“ aus ebendiesem Werk nach Nestroys transkribierter Original-Handschrift auf der Marke wiedergegeben.

Zur Person: Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy, so sein vollständiger Name, wurde als Sohn eines Hof- und Gerichtsadvokaten am 7. Dezember 1801 in Wien geboren. Nach der Matura begann er 1817 an der Wiener Universität Philosophie zu studieren, 1820 wechselte er für zwei Semester an die juristische Fakultät. Während dieser Zeit hatte er seine ersten Auftritte als Sänger und Schauspieler auf Laienbühnen, bald danach brach er sein Studium ab und widmete sich ganz der Bühnenkunst. Nach verschiedenen Engagements in Brünn, Pressburg und Graz kehrte er 1831 nach Wien zurück, wo er bis 1839 am Theater an der Wien spielte. Es folgten Auftritte am Leopoldstädter Theater, das später in Carl-Theater umbenannt wurde, ehe er 1854 ebendiese Spielstätte pachtete und als Direktor leitete. Im Jahre 1860 gab er diese Tätigkeit wieder auf und übersiedelte erneut nach Graz.

Nestroys erster großer literarischer Erfolg – insgesamt verfasste er mehr als 80 Theaterstücke – war die phantastische Komödie „Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt”, eine „Zauberposse mit Gesang”, wie es im Untertitel heißt. Viele weitere bekannte Werke wie „Zu ebener Erde und erster Stock“, „Der Talisman“, „Freiheit in Krähwinkel“, „Frühere Verhältnisse“ und natürlich „Einen Jux will er sich machen“ erfreuen sich bis heute größter Beliebtheit und gehören zum klassischen Repertoire zahlreicher wichtiger Schauspielhäuser im gesamten deutschen Sprachraum.

Wohl durch seine schauspielerische Erfahrung und sein Talent war Nestroy auch ein Meister des Extemporierens. Diese spontane improvisierte Sprechhaltung, mitten in der Aufführung, war der seinerzeitigen Zensur stets ein Dorn im Auge, denn auf diese Weise verschaffte er sich publikumswirksames Gehör für seine gesellschaftskritischen Inhalte. Am 25. Mai 1862 starb Nestroy im Alter von 61 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in Graz. In seinem literarischen Werk lebt er freilich bis heute weiter.





Sondermarke „150. Todestag Johann Nestroy“
Wert: 1,45
Ausgabetag: 24.5.2012
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: ÖSD, Kombinationsdruck (Etch‐Art by OeSD)
 
Brigitte Am: 08.06.2012 07:00:01 Gelesen: 1187977# 261 @  
125. Geburtstag Anton Faistauer

Vor 125 Jahren, am 14. Februar 1887, wurde Anton Faistauer in St. Martin bei Lofer (Salzburg) geboren. Die vorliegende Sondermarke würdigt den großen österreichischen Maler und zeigt in ihrem Motiv dessen Ölgemälde „Selbstporträt“ aus dem Jahre 1929.

Zur Person: Anton Faistauer stammte aus einer Bauernfamilie und wandte sich bereits während seiner Gymnasialzeit in Bozen der Malerei zu. Von 1904 bis 1906 besuchte er die private Malschule Scheffer in Wien, ehe er an der Akademie der bildenden Künste zu studieren begann. Gemeinsam mit Anton Kolig, Robin Christian Andersen, Franz Wiegele und Egon Schiele gründete Faistauer 1909 aus Protest gegen den konservativen, akademischen Kunstbetrieb die legendäre „Neukunstgruppe“. In den Jahren zwischen 1909 und 1912 unternahm er zahlreiche Reisen, unter anderem nach Deutschland und Italien. Während des Ersten Weltkrieges absolvierte Faistauer wegen Untauglichkeit Militärdienst „ohne Waffe“ und organisierte im k.u.k.-Heeresmuseum gemeinsam mit Egon Schiele Kriegsbilderausstellungen. Von 1919 an lebte er in Salzburg, wo er die progressive Künstlervereinigung „Der Wassermann“ ins Leben rief. Ab 1926 war Faistauer in Wien tätig. Die französische Malerei, vor allem Paul Cézanne, war für seine künstlerische Entwicklung von maßgeblicher Bedeutung. In den Zwanzigerjahren zählte Faistauer ohne Zweifel zu den bedeutendsten österreichischen Freskenmalern – es entstanden großformatige Werke, die moderne Ausdrucksformen mit traditionellen Elementen und religiösen Themen zu verschmelzen trachteten.

Faistauers Arbeiten wurden schon zu Lebzeiten häufig ausgestellt und in Sammlerkreisen hoch geschätzt. Er gilt neben Klimt, Schiele, Kokoschka und Boeckl als einer der wichtigsten Pioniere der modernen Malerei Österreichs. Anders als die Avantgarde blieb er jedoch stets dem Anschluss an die große abendländische Maltradition treu. Am 13. Februar 1930 verstarb Anton Faistauer im Alter von nur 43 Jahren nach einer Magenoperation in Wien, sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Maishofen in Salzburg.

Faistauers Werke befinden sich unter anderem im Salzburg Museum Carolino Augusteum und im Museum der Moderne Rupertinum, im Landesmuseum Linz, im Niederösterreichischen Landesmuseum in St. Pölten sowie im Wiener Leopold Museum und der Österreichischen Galerie im Belvedere. Im Jahre 2004 wurde das so genannte „Anton Faistauer-Forum“ gegründet, welches sich der Dokumentation, Interpretation und Präsentation von Faistauers Gesamtwerk widmet.



Sondermarke „125. Geburtstag Anton Faistauer“
Wert: 0,70
Ausgabetag: 2.6.2012
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Gabriele Milewski, nach einer Vorlage von Anton Faistauer
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 11.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1187573# 262 @  
1000 Jahre Stockerau

Die erste urkundliche Erwähnung von Stockerau geht zurück auf das Jahr 1012, und zwar im Zusammenhang mit dem Heiligen Koloman – als „Stoccaerouwe“. Koloman war ein irischer Wandermönch, der von den Stockerauern getötet wurde, da sie seine Sprache nicht verstanden und ihn für einen Spion gehalten hatten. Als der morsche Baum, an dem er erhängt wurde, wieder zu sprießen begann, und als sein Grab bei einer Überschwemmung wie durch ein Wunder verschont blieb, war man davon überzeugt, dass man es mit jemandem zu tun hatte, der ganz offensichtlich in Gottes Gnade stand. Jener Holunderstrauch, an dem Koloman angeblich erhängt wurde, wächst heute noch an der Rückwand des Klosters der Steyler Missionsschwestern St. Koloman, des so genannten „Klösterls“.

Am 5. April 1465 erhielt Stockerau von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht verliehen. 1514 bekam die Marktgemeinde von Maximilian I. Wappen und Siegel als Zeichen besonderer kaiserlicher Gunst. Das Wappen zeigt auf rotweiß-rotem Hintergrund einen jungen Baum, der aus einem morschen Baumstumpf herauswächst – eine Erinnerung an den Heiligen Koloman, aber auch an die „Stocker“ als Gründer von Stockerau. Zwischen 1722 und 1726 erfolgte der Bau des 88 Meter hohen Kirchturms, 1738 bis 1740 entstand das örtliche Rathaus.

Einer der berühmtesten Söhne des Ortes, der Dichter Nikolaus Lenau, lebte von 1818 bis 1822 in Stockerau und begann hier, seine ersten Verse zu schreiben. 1841 wurde die dritte Bahnlinie Österreichs von Wien-Jedlesee nach Stockerau eröffnet; auf dieser Linie verkehren übrigens auch heute noch die Schnellbahnzüge nach Wien. Durch die Errichtung dieser Eisenbahnstrecke konnte sich die lokale Industrie freilich stark entwickeln, und in der Folge gründeten zahlreiche Unternehmen ihre Fabriken in der Gegend – unter anderem für Textilien, Seifen, Parfums, Nahrungsmittel, Leder, Chemie und Maschinen.

Am 29. August 1893 wurde Stockerau von Kaiser Franz Joseph I. schließlich zur Stadt erhoben. Etwa ein Jahrhundert später, 1994, wurde die Stockerauer Au zum Naturschutzgebiet erklärt, 2006 trat Stockerau dem Regionalentwicklungsverein „10 vor Wien“ bei.

Heute ist Stockerau mit mehr als 15.000 Einwohnern die größte Stadt im Weinviertel; sie liegt 25 Kilometer nordwestlich von Wien am Nordrand des Tullner Beckens. Mehrere Schulen, zahlreiche moderne Kultur- und Sporteinrichtungen sowie eine Vielzahl von interessanten Sehenswürdigkeiten machen das Städtchen zu einem attraktiven Wohnort. Das Motiv der Marke zeigt das Wahrzeichen von Stockerau, den oben erwähnten Kirchturm aus dem frühen 18. Jahrhundert, in einem zarten Aquarell der niederösterreichischen Malerin Ingrid Schuster.



Sondermarke „1000 Jahre Stockerau“
Wert: 0,62
Ausgabetag: 3.6.2012
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Ingrid Schuster
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 13.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1187383# 263 @  
Glasfenster Lilienfeld - Stift Lilienfeld

Mit der vorliegenden Sondermarke „Glasfenster – Stift Lilienfeld“ findet die viel beachtete Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung.

Das ästhetische Motiv zeigt das Glasfenster „Marienkrönung“ aus dem frühen 14. Jahrhundert, in dem Christus gemeinsam mit seiner Mutter als Himmelskönigin dargestellt ist. Auf einem reich geschmückten Thron sitzend wird Maria gekrönt und bekommt das Lilienzepter feierlich überreicht.

Zur Geschichte des Stiftes Lilienfeld: 1202 durch Herzog Leopold VI. gegründet, gehörte das Kloster ursprünglich der Filiation der Primarabtei Morimond (Frankreich) an. Im 14. Jahrhundert erlangte das Skriptorium des Stiftes besondere Bedeutung durch einen gewissen Abt Ulrich und dessen Mönch Christannus, im 17. Jahrhundert erreichte das Kloster den Status eines regionalen Zentrums der Gegenreformation. Von 1641 bis 1716 wurde der mittelalterliche Gebäudekomplex durch frühbarocke Anbauten des Gast- und des Westtraktes, der Prälatur sowie der Bibliothek ergänzt. Während der Türkenbelagerung Wiens 1683 leistete das Stift zusammen mit der Bevölkerung der Umgebung erfolgreichen Widerstand gegen die Plünderungen der umherziehenden Türken und Tataren. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden schließlich der Kirchturm, die Bibliothek und die Inneneinrichtung im Barockstil errichtet.

In der Zeit der Aufklärung übernahm Stift Lilienfeld zahlreiche Aufgaben in der Seelsorge vieler neuer Pfarren. 1789 ließ Kaiser Joseph II. das Stift aufgrund der großen Schulden aufheben, sein Nachfolger, Kaiser Leopold II., stellte es jedoch – auch auf Bitten der örtlichen Bevölkerung – wieder her. Während dieses einen Jahres der Aufhebung gingen zahlreiche wertvolle Kunstgegenstände und Schriften verloren.

1810 verheerte ein großer Brand fast das ganze Stift, das in den Folgejahren unter Abt Johann Ladislaus Pyrker nur mit viel Mühe wieder aufgebaut werden konnte; 1826 ließ man einen botanischen Garten mit wunderschönen exotischen Pflanzen anlegen. Im 20. Jahrhundert litt Stift Lilienfeld an der Wirtschaftskrise der Dreißigerjahre, an den starken Beschränkungen während des NS-Regimes sowie an den Zerstörungen in den letzten Kriegstagen; nur einer russischen Bibel ist es angeblich zu verdanken, dass das Kloster von den Besatzungssoldaten der sowjetischen Armee verschont blieb. 1976 verlieh Papst Paul VI. der Stiftskirche schließlich den Titel einer „Basilika minor“.

Heute ist Stift Lilienfeld nach wie vor ein spirituelles und kulturelles Zentrum der Region. Es gilt als eines der schönsten Denkmäler mittelalterlicher Baukunst in Österreich und ist die größte erhaltene zisterziensische Klosteranlage Mitteleuropas.



Sondermarke „Glasfenster Stift Lilienfeld“
Serie „Sakrale Kunst in Österreich“
Wert: 1,45
Ausgabetag: 8.6.2012
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: ÖSD, Kombinationsdruck (Etch‐Art by OeSD)
 
Brigitte Am: 23.06.2012 07:00:01 Gelesen: 1185591# 264 @  
150. Geburtstag Johann Puch

Die vorliegende Sondermarke würdigt den großen Ingenieur, Industriellen, Begründer der steirischen Fahrradindustrie und der legendären Puch-Werke, Johann Puch, dessen Geburtstag sich heuer zum 150. Male jährt. Das von Michael Rosenfeld gestaltete Motiv des attraktiven Wertzeichens zeigt einerseits ein Porträt von Johann Puch, andererseits das von ihm entworfene Puch-Tourenrad, Modell IV, dessen Rahmen „aus feinstem Stahlrohr“ bestand und „in der Höhe von 57, 61 und 65 cm“, so die Originalbeschreibung, angeboten wurde.

Zur Person: Johann Puch, slowenisch Janez Puh, wurde am 27. Juni 1862 in Sakušak bei Georgendorf in der Untersteiermark (seinerzeit Österreich, heute Slowenien) geboren. Im Jahre 1880 kam er nach einer Schlosserlehre in Bad Radkersburg nach Graz, um seinen Militärdienst abzuleisten. Danach bemühte er sich um eine Arbeitserlaubnis für Graz, die er 1889 auch erhielt. In der Folge begann Puch, seine ersten Fahrräder zu konstruieren. Die Erfolge – vor allem auch im Export nach England und Frankreich – führten 1899 zur Gründung einer eigenen Firma, der so genannten „J. Puch – Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks-AG“, wo neben Fahrrädern auch Motorräder und Automobile produziert wurden.

Während des Ersten Weltkrieges war das Unternehmen auch Lieferant des k. u. k. Heeres. 1914 beschäftigte Puchs Firma bereits mehr als 1.000 Mitarbeiter und stellte etwa 16.000 Fahrräder, 300 Motorräder und ebenso viele Automobile pro Jahr her. Nach dem Tod von Johann Puch am 19. Juli 1914 bestand das Unternehmen noch einige Zeit als selbstständige Wirtschaftseinheit, 1928 fusionierte es jedoch mit der „Österreichischen Daimler-Motoren AG“. Aber auch die daraus entstandene „Austro-Daimler-Puchwerke AG“ hielt sich nur bis 1934. Ein neuerlicher Zusammenschluss mit der „Steyr-Werke AG“ führte zur „Steyr-Daimler-Puch AG“, die neben Fahrzeugen aller Art (Pkw, Lkw, Geländefahrzeuge, Traktoren, Motorräder und Fahrräder) auch Werkzeuge und Waffen erzeugte.

In den 1990er-Jahren wurden verschiedene Produktionsbereiche schließlich stillgelegt oder abgegeben, den Rest des Konzerns übernahm 1998 die „Magna Holding AG“, die sich vor allem mit der Technik von Allradantrieben beschäftigt. Das sehenswerte Johann Puch-Museum in der Grazer Puchstraße sowie die Puchgasse in Wien-Donaustadt erinnern auch heute noch an den großen österreichischen Maschinenbauingenieur.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 27.6.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 270 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 25.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1185264# 265 @  
Caritas

Caritas Österreich ist eine soziale Hilfsorganisation der römisch-katholischen Kirche unter dem Dachverband von „Caritas Internationalis“, welche im Jahre 1903 gegründet wurde. Die Anfänge der Caritasbewegung in Österreich lassen sich zurückverfolgen bis zu den ersten Caritaskongressen kurz nach der Jahrhundertwende, wobei sich der organisatorische Aufbau am deutschen Vorbild orientierte. Bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg waren neun Landesverbände eingerichtet, die ersten Tätigkeitsschwerpunkte lagen, der Notlage entsprechend, bei Ausspeisungen und Kindererholungsaktionen auf dem Land, die Caritas-Sterbevorsorge kümmerte sich indes um ein christliches Begräbnis für Menschen aus ärmeren Bevölkerungsschichten.

Später kamen – analog zu Deutschland – Tätigkeitsfelder wie Pflegedienste, Betreuung und Familienhilfe dazu, in weiterer Folge dann die Obdachlosen-, Behinderten- und Flüchtlingshilfe (zum Beispiel Ungarn 1956), die Sozialberatung, die Caritas-Läden, die Mutter-Kind-Häuser und schließlich noch die Hospiz-Bewegung sowie verschiedene Beschäftigungsprojekte.

Die mehreren tausend hauptberuflichen bzw. ehrenamtlichen Mitarbeiter der österreichischen Caritas sind unter anderem in 33 Sozialberatungsstellen und 27 Einrichtungen (davon acht Mutter-Kind-Häusern) für Obdachlose tätig, darüber hinaus versehen sie ihre Betreuungsdienste in 43 Flüchtlingsheimen, 32 Beratungsstellen für Migranten sowie in mehr als 40 Senioren- und Pflegehäusern für etwa 4.300 alte Menschen. Unterstützung zu Hause leisten zirka 3.700 Mitarbeiter der Sozialstationen, fast 2.000 Caritas-Beschäftigte betreuen rund 6.400 Personen im Teil- und Vollzeitwohnen, bei Arbeitsprojekten und ähnlichem mehr, 332 Helferinnen unterstützen Familien in Not- und Krisensituationen.

Da die persönliche Motivation und die Wertvorstellungen der Mitarbeiter das Wirken der Caritas in hohem Maße prägen, gelten in Österreich ähnliche Vorgangsweisen bei der Auswahl und beim allfälligen Ausschluss von Bediensteten wie in Deutschland. Für vereinzelt auftretende Loyalitätskonflikte gibt es eigene Verfahren, und auch die Mitarbeit von Protestanten, Atheisten oder Angehörigen anderer Religionen ist im Allgemeinen durchaus möglich.

Die österreichische Caritas besteht, wie eingangs erwähnt, aus neun eigenständigen Organisationen mit eigener Finanz-Verantwortung in den einzelnen Diözesen. Zur zentralen Leitung gehören Franz Küberl als Präsident (seit 1995) sowie die beiden Generalsekretäre Christoph Schweifer und Bernd Wachter. Während in Österreich selbst die finanzielle und soziale Unterstützung von Menschen in Not im Vordergrund steht, dominiert bei den Tätigkeiten im Ausland die Katastrophenhilfe sowie die internationale Entwicklungszusammenarbeit.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 2.7.2012
Markengröße: 40 mm x 32,5 mm
Entwurf: McCann Erickson Austria
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.06.2012 07:00:01 Gelesen: 1184924# 266 @  
Standardmarke „Inland“
Wert: 0,62
Ausgabetag: 6.7.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset




 
Brigitte Am: 29.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1184493# 267 @  
Standardmarke „Europa“
Wert: 0,70
Ausgabetag: 6.7.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset


 
Brigitte Am: 30.06.2012 00:01:01 Gelesen: 1184350# 268 @  
Ausseer Tracht

Die vorliegende Sondermarke bildet den Auftakt der neuen Serie „Klassische Trachten“, einer Reihe also, die Traditionalismus, Heimatverbundenheit, Mode und Alltag in zeitgemäßer Interpretation und dementsprechender Bildsprache auf interessante Weise verbindet.

Der erste Wert thematisiert die Tracht aus dem Ausseer Land, dem Steirischen Salzkammergut, einer beliebten Ferienregion im Grenzgebiet zu Oberösterreich. 1997 hat die UNESCO übrigens das Ausseer Land – gemeinsam mit Teilen der Gemeinden Gröbming, Haus im Ennstal, Ramsau am Dachstein, Hallstatt und den auf dem Filzmooser Gemeindegebiet liegenden Anteilen am Dachsteinstock – zum Weltnaturerbe-Gebiet erklärt.

Der Begriff Tracht (von althochdeutsch „traht(a)“, mittelniederdeutsch „dracht“: „das, was getragen wird“) definiert sich im Allgemeinen für traditionelle bzw. historische Kleidung. Sie ist die Kleiderordnung einer ganz bestimmten Region, eines Landes oder der Angehörigen einzelner Bevölkerungs- oder Berufsgruppen. In vielen Teilen der Welt wurde die traditionelle Kleidung im Zuge der Globalisierung, die ja auch Kultur und Mode miteinschließt, weitgehend zurückgedrängt und vielerorts nur noch in Form einer so genannten „Festtagstracht“ getragen. In manchen Gebieten ziehen die Menschen freilich auch heute noch die traditionellen Kleidungsstücke im Alltag an – und was ein Kilt in Schottland, ein Sari in Indien oder ein Kimono in Japan ist, das sind Dirndl und Lederhose, so verspricht es jedenfalls das klischeehafte Image, in Österreich.

Der Ursprung der regionaltypischen Bekleidungsform der Volkstracht geht zurück auf die Zeit des Biedermeier und des Rokoko, und im Gegensatz zu anderen Kleidungsarten sind Volkstrachten in puncto Farbe, Schnitt, Stoffwahl und sogar in der Art des Tragens genau definiert. Dabei unterscheidet man meist zwischen der so genannten „Werktagstracht“ und der „Festtagstracht“, wobei letztere oftmals überaus aufwändig hergestellt ist.

Die „Erfolgsgeschichte“ der Ausseer Tracht besteht vermutlich darin, dass sie sich, bei aller Tradition, im Laufe der Zeit immer wieder leicht verändert hat – so findet man in deren Geschichte da und dort auch modische Einflüsse. Die Dirndl waren mal mehr, mal weniger lang, manchmal waren die Hüte hoch und manchmal waren die Mäntel weit. Fest steht jedoch: Im Ausseer Land lebt die Tracht und ist mit Sicherheit mehr als ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Sie lebt sogar so sehr, dass die Ausseer selbst ihre Tracht als „ihr G'wand“ bezeichnen. Und so ist es wohl fast schon eine Selbstverständlichkeit, dass man im Ausseer Land zu feierlichen Anlässen mit dem besten „G'wand“ hingeht – und das ist nun mal das hübsche Dirndl und der fesche Janker.



Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 13.7.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Entwurf: Mag. Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812 000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 

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