Thema: Neuheiten aus Österreich
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Brigitte Am: 27.05.2010 07:01:57 Gelesen: 1279250# 147 @  
Tiere - Steinadler - Fünferstreifen von der Rolle

Der Steinadler ist ein Greifvogel und gehört zur Familie der Habichtartigen. Er besiedelt offene Landschaften, die ein ausreichendes Nahrungsangebot bieten und Felswände oder ältere Baumbestände für die Nestanlage aufweisen. Die Geschlechter des Steinadlers unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht: Während das Weibchen eine Körperlänge bis zu 100 cm erreicht, ist das Männchen um rund 10 cm kleiner, die Flügelspannweite variiert zwischen 190 und 230 cm. Einst war die Spezies weit verbreitet, heute kommt sie nur noch in Gebirgsgegenden, in Österreich in den Alpen, vor. Der weltweite Bestand des Steinadlers wird auf etwa 250.000 Tiere geschätzt.





Erscheinungsdatum: 28.05.2010
Auflagenhöhe: 5.120.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 07.06.2010 11:08:43 Gelesen: 1278573# 148 @  
Europa 2010 - Kinderbücher

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften, vorgegebene Thema der heurigen EUROPA-Marken lautet „Kinderbücher“. Der Entwurf der entsprechenden Sondermarke aus Österreich stammt von Carola Holland; das Motiv stellt den „neuen“ Postfuchs Fridolin dar, dessen spannende Abenteuer in mehreren Kinderbüchern in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Auf einem Skateboard fahrend und fünf Bücher über dem Kopf balancierend zeigt der lustige Fuchs jene charmante Fröhlichkeit, die diesem Thema oftmals innewohnt.

Zur Geschichte der Kinderliteratur: In Europa dienten die ersten Lektüren, mit denen Kinder in aller Regel nur an Klosterschulen in Berührung kamen, in erster Linie der religiösen Unterweisung und erst mittelbar auch der Alphabetisierung. Auch die Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert erleichterte Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Literatur vorerst nur in sehr begrenztem Maße.

Erst ab dem 16. und in den darauffolgenden Jahrhunderten wurde allmählich begonnen, Texte speziell für Kinder zu verfassen – und hier sind vor allem jene frühen Märchensammlungen und -bearbeitungen, zum Beispiel von den Brüdern Grimm, zu erwähnen, die sich zum Teil bis in unsere Zeit großer Beliebtheit erfreuen. Bei der so genannten „moralistischen Kinderliteratur“ (17. und 18. Jh.) ist indes zu beachten, dass die Kindersterblichkeit einst sehr hoch war; und da nur etwa jeder zweite Mensch das Erwachsenenalter erreichte, lag der erzieherische Sinn vor allem in der Vorbereitung der Kinder auf ihren eigenen Tod.

Einige der ersten Kinderbücher, die neben einer rein erzieherischen Botschaft auch Unterhaltungswert hatten, wurden von einem englischen Verleger namens John Newbery in den 1740er-Jahren veröffentlicht. Eines der erfolgreichsten Kinderbücher des 19. Jahrhunderts ist zweifellos Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“; auch wenn, oder gerade weil die erzieherische Botschaft deutlich darin zu erkennen ist, weisen die grotesk überzeichneten Illustrationen und Texte eine eigene Komik auf, die jedoch teilweise gar nicht wahrgenommen wurde. Historiker indes sind sich darin einig, dass Lewis Carrolls Geschichten von „Alice im Wunderland“ (1865) die ersten sind, die keinerlei moralistischen Botschaften beinhalten. Im selben Jahr erschienen übrigens Wilhelm Buschs berühmte Reim-Geschichten von „Max und Moritz“.

In der gegenwärtigen Kinderliteratur wird thematisch nahezu alles altersgerecht dargestellt; die Themenvielfalt ist dementsprechend groß und weist dieselbe Bandbreite auf wie in der Literatur für Erwachsene. Von den zahlreichen österreichischen Schriftstellern dieses Genres seien Mira Lobe, Christine Nöstlinger und Thomas Brezina besonders erwähnt.





Erscheinungsdatum: 11.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Carola Holland
Druck: ö
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.06.2010 16:44:00 Gelesen: 1278396# 149 @  
120. Geburtstag von Egon Schiele

Egon Schiele (1890 – 1918) gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Malern der so genannten Wiener Moderne. Sein expressionistisches Werk genießt weltweiten Ruf und begeistert sowohl das Publikum als auch die internationale Kunstkritik. Anlässlich der Wiederkehr seines 120.Geburtstages legt die Österreichische Post nun eine Sondermarke auf, die als Motiv eines seiner berühmtesten Selbstporträts aus dem Jahre 1911 zeigt.

Zur Person: Bereits früh wurde Schieles außergewöhnliche künstlerische Begabung erkannt. Im Alter von nur 16 Jahren wurde er in die Wiener Akademie der bildenden Künste aufgenommen, die er allerdings nach zwei Jahren, des geordneten Alltags überdrüssig, wieder verließ, um mit einigen anderen jungen Künstlern die „Wiener Neukunstgruppe“ zu gründen. Nach ersten Erfolgen fiel er alsbald dem Kunstkritiker Arthur Roessler auf, der für Schieles Werdegang eine entscheidende Rolle spielen sollte.

Durch dessen Vermittlung lernte er die Kunstsammler Carl Reinighaus und Oskar Reichel kennen, die seinen Beginn in der Wiener Kunstszene finanziell absicherten und ihn mit mehreren Auftragsarbeiten versorgten. 1910 verließ Egon Schiele Wien und lebte zunächst in Krumau und danach in Neulengbach, wo er wegen angeblichen sexuellen Übergriffs gegen Minderjährige bzw. wegen der Verbreitung unsittlicher Zeichnungen einige Zeit in Untersuchungshaft verbringen musste. 1912 kehrte er nach Wien zurück, und mit Hilfe seines väterlichen Freundes Gustav Klimt konnte er hier schnell wieder Fuß fassen und bald darauf große Erfolge feiern.

Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Schiele in den militärischen Verwaltungsdienst eingezogen – und noch vor seiner Versetzung nach Prag heiratete er seine langjährige Freundin Edith Harms. Später wurde er für die Dauer von sechs Monaten zum k.u.k. Heeresmuseum abkommandiert, wo er Kriegsbilderausstellungen organisierte und trotz der Kriegswirren seiner Malerei nachgehen konnte.

Mit dem Tod Gustav Klimts im Jahr 1918 stieg Schiele zum großen Star der Wiener Kunstszene auf. Zahlreiche Ausstellungen und verschiedene Anlässe verhalfen ihm zu vielen Aufträgen. Gegen Ende des Krieges, 1918, wurde Wien von einer katastrophalen Grippewelle heimgesucht. Edith Schiele, im sechsten Monat schwanger, erlag dieser Krankheit – und auch Egon Schiele infizierte sich und verstarb, erst 28 Jahre alt, am 31. Oktober 1918 in Wien-Hietzing.

Egon Schieles Oeuvre (Selbstporträts, Akte, Landschafts- und Städtebilder) ist weltberühmt. Sein unverkennbarer Stil spricht von hoher künstlerischer Genialität und erfreut sich uneingeschränkter Bewunderung – sowohl im allgemein populären als auch im wissenschaftlich seriösen Bereich. Zahlreiche renommierte Museen auf der ganzen Welt beherbergen Werke dieses großen österreichischen Künstlers.





Erscheinungsdatum: 12.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 16.06.2010 10:29:04 Gelesen: 1278247# 150 @  
Simon Wiesenthal - Gemeinschaftsausgabe mit Israel

Das Motiv der vorliegenden Sondermarke, einer Gemeinschaftsausgabe von Israel und Österreich, zeigt ein Porträt von Simon Wiesenthal, umrahmt von einem Davidstern, dessen Form in einem speziellen Laserdruckverfahren aufgebracht wurde. Die Textelemente auf dem Wertzeichen sind sowohl in Deutsch als auch in Hebräisch angeführt, und auf der Allonge unterhalb des Kleinbogens stehen die Worte „Recht, nicht Rache“ – der deutsche Titel eines mehrfach preisgekrönten Spielfilms aus dem Jahr 1989, der das Leben von Simon Wiesenthal zum Inhalt hat.

Zur Person: Simon Wiesenthal (1908 – 2005) war ein österreichischer Architekt, Publizist und Schriftsteller jüdischen Glaubens. Nach seiner Befreiung aus dem KZ Mauthausen im Mai 1945 machte er ein Thema zu seiner zentralen Lebensaufgabe: die Suche nach Gerechtigkeit für Millionen unschuldig ermordeter Menschen. Als Zeitzeuge des Holocaust forschte er weltweit Tätern aus der Zeit des Nationalsozialismus nach, um sie einem gerechten juristischen Verfahren zuzuführen.

Er gründete das „Jüdische Historische Dokumentationszentrum“ in Linz und später das „Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes“ in Wien. Wiesenthal verstand sich jedoch nicht als „Nazi-Jäger“, wie er immer wieder betonte, sondern vielmehr als Rechercheur, der jene zur Verantwortung ziehen wollte, die an der „Endlösung der Judenfrage“ mitgewirkt hatten. In seiner Tätigkeit sah er die Pflichterfüllung, vor dem Vergessen der Shoa zu warnen, die „nicht mit Massenmord und Gaskammern begonnen hat, sondern mit der Demontage von Demokratie und Menschenrechten“ – seine internationale Vortragstätigkeit stand daher stets unter der Maxime „Aufklärung ist Abwehr“.

Als Autor zahlreicher Bücher hinterließ Wiesenthal ein mahnendes Vermächtnis für die nachfolgenden Generationen. 1977 wurde das nach ihm benannte Simon Wiesenthal Center in Los Angeles gegründet. Ziel des Zentrums war und ist es bis heute, flüchtige Kriegsverbrecher zu verfolgen; in den folgenden Jahren wurden weitere Institute in New York, Miami, Toronto, Jerusalem, Paris und Buenos Aires gegründet. Im Alter von 96 Jahren verstarb Simon Wiesenthal am 20. September 2005 in Wien, sein letzter Wille war es jedoch, in Israel begraben zu werden. Am 23. September 2005 wurde er in Herzlija-Pituach im Beisein von österreichischen und israelischen Regierungsvertretern beigesetzt. Simon Wiesenthal wurde mit zahllosen internationalen Ehrungen ausgezeichnet und erhielt insgesamt 18 Ehrendoktorate von Universitäten auf der ganzen Welt.

Der Davidstern, das zweite zentrale Motiv auf der Marke, gilt als Symbol des Judentums und des Volkes Israel. Die beiden ineinander verwobenen gleichseitigen Dreiecke interpretieren die Beziehung zwischen Mensch und Gott. Darüber hinaus stehen die sechs außen liegenden Dreiecke für die Schöpfungstage, das große Sechseck in der Mitte stellt den siebenten Tag, den Ruhetag, dar.





Erscheinungsdatum: 14.06.2010
Auflagenhöhe: 494.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: British Thai Security Printing, Laser: Outer Aspect Ltd
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.06.2010 07:01:37 Gelesen: 1278226# 151 @  
100 Jahre II. Wiener Hochquellenleitung

Die Wiener Wasserversorgung wird im Wesentlichen durch zwei Hochquellenleitungen gewährleistet; insgesamt können damit fast 590.000 m³ Trinkwasser pro Tag in die Bundeshauptstadt geleitet werden.

Bereits zur Zeit der Römer versorgte eine mehrere Kilometer lange Wasserleitung das einstige Vindobona – damals wurde das Wasser (etwa 5.000 m³ täglich) aus dem Gebiet des heutigen Perchtoldsdorf und Gumpoldskirchen bezogen. Im 17. Jahrhundert versorgte der Brunnen am Neuen Markt die ersten Stadtteile mittels einiger kleinerer Wasserleitungen mit Frischwasser; dies blieb bis weit ins 19. Jahrhundert hinein das einzige Wasserleitungssystem innerhalb Wiens.

Zwischen 1835 und 1841 schließlich wurde das erste flächendeckende städtische Wasserleitungssystem gebaut: die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung, durch die täglich 20.000 m³ filtriertes Donauwasser floss. Das Wachstum der Stadt überforderte dieses System jedoch recht bald – und als im Jahre 1861 bereits die siebenfache Menge dessen, was jene Wasserleitung lieferte, notwendig war, kam es zu einer öffentlichen Ausschreibung für ein neues Wasserversorgungssystem.

Es gewann das Projekt der Geologen Eduard Suess und Carl Junker, das eine 120 Kilometer lange Fernleitung, Wasserspeicher sowie ein Verteilungssystem beinhaltete. Durch die rasante Stadtentwicklung wurde die I. Hochquellenleitung, die seit 1873 in Betrieb war, aber ebenfalls bald zu schwach. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde daher unter Bürgermeister Karl Lueger die II. Wiener Hochquellenleitung errichtet, und 1910 – also vor genau 100 Jahren – von Kaiser Franz Joseph eröffnet.

Diese Wasserleitung wird von Quellen im Hochschwabgebiet gespeist. Sie hat ausreichend Gefälle bis Wien, sodass keine zusätzlichen Pumpen benötigt werden. Wie bei der I. Hochquellenleitung sind bereits im Quellgebiet große Höhenunterschiede vorhanden. Dieser Druck wird in Turbinen als Druckbremse abgebaut, die die Umgebung von Wildalpen bis Mariazell mit Strom versorgen – eines der bekanntesten dieser Kraftwerke ist jenes in Gaming. Die 200 Kilometer lange Leitung, die großteils aus Stein gemauerten Stollen besteht, führt über 100 Aquädukte und 19 Düker, welche aus Gussrohrleitungen errichtet wurden, da sie stellenweise bis 9 bar standhalten müssen.

Das Wasser benötigt etwa 36 Stunden für die Strecke bis nach Wien. Im Bereich größerer Flüsse sind Ablassschleusen eingebaut, die ein Entleeren der Leitung für Wartungs- und Reinigungsarbeiten ermöglichen. Die größte Quelle ist die Kläfferquelle am Fuß des Hochschwabs im steirischen Salzatal, die bei Schneeschmelze eine Schüttung von rund 10.000 Liter pro Sekunde hat und damit zu den größten Trinkwasserquellen Europas zählt. Der Verlauf der Leitung führt von Wildalpen und Lunz am See über Scheibbs, Wilhelmsburg, Neulengbach und Preßbaum bis nach Wien.







Erscheinungsdatum: 14.06.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 25.06.2010 05:33:49 Gelesen: 1277847# 152 @  
75. Geburtstag von Ioan Holender

„Ich sehe meine Aufgabe darin, das Publikum neugierig zu machen, Interesse zu wecken und auch Dinge zu zeigen, bei denen man sich ein bisschen anstrengen muss, um sie zu verstehen. Ich will nicht nur gewohnte Pfade gehen, sondern das Wiener Publikum auch mit einer unbekannten Optik und unbekannten Klängen bekannt machen.“ – Pointierte Aussagen von Ioan Holender, des längstdienenden Direktors in der Geschichte der Wiener Staatsoper, dessen Vertrag im Juni dieses Jahres endet und dem nun eine eigene Sondermarke gewidmet ist.

Zur Person: Ioan Holender, geboren am 18. Juli 1935, entstammt einer jüdischen Familie aus Temesvar (Rumänien), wo sein Vater eine Marmeladen- und Essigfabrik besaß, die 1948 enteignet wurde. Um einen Zugang zum Studium zu erhalten, arbeitete Holender zunächst ein Jahr lang bei der Straßenbahn. 1956 wurde er aufgrund der Teilnahme an der Studentenbewegung aus politischen Gründen von allen Hochschulen des Landes verwiesen.

Danach war er unter anderem als Tennistrainer und Regieassistent beschäftigt, bis er durch die Möglichkeit der Familienzusammenführung nach Wien, wo seine Mutter bereits lebte, ausreisen durfte. Ursprünglich wollte Holender sein angefangenes Technikstudium fortsetzen, letztlich begann er aber dann doch ein Gesangsstudium in Wien. Nach dem Abschluss war er zunächst als Opernbariton und Konzertsänger tätig, ehe er 1966 in einer Theateragentur zu arbeiten begann; einige Jahre danach übernahm er diese und machte sie unter seinem eigenen Namen zu einer bekannten Opernagentur.

Im Jahre 1988 wurde Holender vom seinerzeit designierten Direktor Eberhard Waechter zum Generalsekretär der Wiener Staatsoper berufen – der Beginn einer langen Karriere im „Haus am Ring“ – und nach Waechters unerwartetem Ableben im März 1992 wurde Holender am 1. April desselben Jahres zum Direktor der Staatsoper bestellt. Innerhalb kürzester Zeit bewirkte er zahlreiche Veränderungen; so ließ er zum Beispiel die Titel der gespielten Opern wieder in der Originalsprache plakatieren und weichte das Ensembleprinzip durch eine Verstärkung kurzfristiger Abendverträge auf.

Das von Holender gespielte Repertoire stützte sich im Wesentlichen auf die Neuinszenierungen seiner eigenen Direktionszeit, ergänzt von bekannten Schlüsselwerken und einigen älteren Produktionen, wodurch er die Organisation des umfangreichen Spielplanes maßgeblich erleichtern konnte. Darüber hinaus setzte der umtriebige Operndirektor vermehrt auf Koproduktionen, etwa mit den Salzburger Festspielen, der Mailänder Scala und der Pariser Oper. Besondere Erwähnung verdient freilich auch der Verkauf erfolgreicher Inszenierungen an andere renommierte Opernhäuser wie beispielsweise an die Metropolitan Opera in New York.





Erscheinungsdatum: 20.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.06.2010 06:06:39 Gelesen: 1277815# 153 @  
Kirchen aus Österreich - Pfalzkirche von Karnburg

Mit der neuen Sondermarke „Pfalzkirche von Karnburg“ findet die Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihren attraktiven Anfang.

Karnburg, etwa fünf Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges gelegen, ist eine kleine Ortschaft der Marktgemeinde Maria Saal. Im Mittelalter war Karnburg, das heute knapp 600 Einwohner zählt, das Zentrum des alpenslawischen Fürstentums Karantanien. Auf einer Hochebene befand sich einst ein karolingischer Königshof (Curtis Carantana); mit der Kolonialisierung Kärntens durch die Baiern wurde es schließlich eine karolingische Pfalz. Der sowohl für die Einsetzung der slawischen Fürsten als auch später der Kärntner Herzöge wichtige „Fürstenstein“ befand sich bis zum Jahre 1862 am nordwestlich der Pfarrkirche gelegenen Blasfeld.

Die Pfalzkirche in Karnburg – den Heiligen Peter und Paul geweiht – ist nicht nur die älteste Kirche der Diözese Gurk / Klagenfurt, sie gehört auch zu den ältesten österreichischen Kirchen überhaupt. Der Bau des Gotteshauses entstand vor 888, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 927 zurück. Das mittelgroße Sakralbauwerk ist durch die südliche Sakristei über einen Verbindungsgang mit der gotischen Annakapelle (diese stammt aus dem 14. Jahrhundert) verbunden. An einem echteckigen Saalraum schließt ein nahezu quadratischer, jedoch stark verzogener und nicht in der Hauptachse liegender Chorraum an.

Der Triumphbogen zum Kirchenschiff öffnete sich ursprünglich im Überhalbkreis. Für die Errichtung der Kirche wurden seinerzeit zahlreiche römische Relief- und Inschriftensteine verwendet; Reste von romanischen Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert sind bis heute erhalten geblieben. An der Nordwand der Kirche befindet sich ein zugemauerter Eingang, und darüber erblickt man ein sehenswertes Detail: ein vorromanisches Steinrelief, das die Hand Gottes darstellen soll.

Von der Ortschaft hinauf zur Pfalzkirche führt ein Fußweg, der von den vierzehn Stationen eines Kreuzweges mit Bildnischenstöcken des Leidensweges Jesu Christi gesäumt ist. Eine Kreuzigungsgruppe unweit der Kirche ist die fünfzehnte Andachtsstelle und Endpunkt des Passionsweges. Der gute Erhaltungszustand der Pfalzkirche von Karnburg ist in erster Linie zwei umfassenden Restaurierungen aus den Jahren 1928 und 1970 zu verdanken.

Kirchen aus Österreich - Pfalzkirche von Karnburg
Mit der neuen Sondermarke „Pfalzkirche von Karnburg“ findet die Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihren attraktiven Anfang.
Karnburg, etwa fünf Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges gelegen, ist eine kleine Ortschaft der Marktgemeinde Maria Saal. Im Mittelalter war Karnburg, das heute knapp 600 Einwohner zählt, das Zentrum des alpenslawischen Fürstentums Karantanien. Auf einer Hochebene befand sich einst ein karolingischer Königshof (Curti ... Mehr ...
Mit der neuen Sondermarke „Pfalzkirche von Karnburg“ findet die Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihren attraktiven Anfang.
Karnburg, etwa fünf Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges gelegen, ist eine kleine Ortschaft der Marktgemeinde Maria Saal. Im Mittelalter war Karnburg, das heute knapp 600 Einwohner zählt, das Zentrum des alpenslawischen Fürstentums Karantanien. Auf einer Hochebene befand sich einst ein karolingischer Königshof (Curtis Carantana); mit der Kolonialisierung Kärntens durch die Baiern wurde es schließlich eine karolingische Pfalz. Der sowohl für die Einsetzung der slawischen Fürsten als auch später der Kärntner Herzöge wichtige „Fürstenstein“ befand sich bis zum Jahre 1862 am nordwestlich der Pfarrkirche gelegenen Blasfeld.

Die Pfalzkirche in Karnburg – den Heiligen Peter und Paul geweiht – ist nicht nur die älteste Kirche der Diözese Gurk / Klagenfurt, sie gehört auch zu den ältesten österreichischen Kirchen überhaupt. Der Bau des Gotteshauses entstand vor 888, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 927 zurück. Das mittelgroße Sakralbauwerk ist durch die südliche Sakristei über einen Verbindungsgang mit der gotischen Annakapelle (diese stammt aus dem 14. Jahrhundert) verbunden. An einem echteckigen Saalraum schließt ein nahezu quadratischer, jedoch stark verzogener und nicht in der Hauptachse liegender Chorraum an. Der Triumphbogen zum Kirchenschiff öffnete sich ursprünglich im Überhalbkreis. Für die Errichtung der Kirche wurden seinerzeit zahlreiche römische Relief- und Inschriftensteine verwendet; Reste von romanischen Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert sind bis heute erhalten geblieben. An der Nordwand der Kirche befindet sich ein zugemauerter Eingang, und darüber erblickt man ein sehenswertes Detail: ein vorromanisches Steinrelief, das die Hand Gottes darstellen soll.

Von der Ortschaft hinauf zur Pfalzkirche führt ein Fußweg, der von den vierzehn Stationen eines Kreuzweges mit Bildnischenstöcken des Leidensweges Jesu Christi gesäumt ist. Eine Kreuzigungsgruppe unweit der Kirche ist die fünfzehnte Andachtsstelle und Endpunkt des Passionsweges. Der gute Erhaltungszustand der Pfalzkirche von Karnburg ist in erster Linie zwei umfassenden Restaurierungen aus den Jahren 1928 und 1970 zu verdanken.





Erscheinungsdatum: 25.06.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Mag. Helga Herger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 27.06.2010 20:03:27 Gelesen: 1277780# 154 @  
350. Geburtstag von Johann Joseph Fux

Aus Anlass der 350. Wiederkehr des Geburtstages des österreichischen Musiktheoretikers und Komponisten Johann Joseph Fux erscheint die nun vorliegende Sondermarke.

Zur Person: 1660 in Hirtenfeld bei Graz geboren (das genaue Datum ist nicht bekannt), studierte der Bauernsohn zunächst an der Universität Graz und von 1683 bis 1687 in Ingolstadt. Im Jahre 1696 wurde er zum Organisten am Schottenstift in Wien ernannt und behielt diesen Posten bis 1702. In dieser Funktion wurde der kaiserliche Hof auf Fux aufmerksam und ernannte ihn alsbald zum „Hofcompositeur“. 1701 wurde er darüber hinaus Kapellmeister am Stephansdom. Einige Jahre später, 1711, erhielt er eines der höchsten Ämter innerhalb des europäischen Musiklebens: Er wurde Musikdirektor des Hofes. Von seinen zahlreichen Opern und Oratorien, die er im Laufe der Jahre schrieb, erlangte die Oper „Costanza e Fortezza“ die größte Bekanntheit; diese wurde 1723 in Prag anlässlich der Krönung von Kaiser Karl VI. zum König von Böhmen aufgeführt.

Weitaus bedeutender und nachhaltiger als Fux’ Kompositionen ist freilich dessen theoretisches Werk; seine umfangreiche Kompositionslehre „Gradus ad Parnassum“ wurde erstmals 1725 veröffentlicht. Dieses elementare, auf Latein verfasste Werk – ein Lehrbuch über die Grundlagen der Komposition – wurde 1742 von Lorenz Christoph Mizler, einem Schüler Bachs, ins Deutsche übersetzt. Es hatte maßgeblichen Einfluss auf die so genannte „Wiener Schule“ (Musikstil in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zwischen Spätbarock und Wiener Klassik) und diente bis ins 20. Jahrhundert hinein als das Lehrbuch des Kontrapunkts schlechthin. In seinem späteren Lebensabschnitt – nach dem Tod seiner Frau, mit der er 35 Jahre verheiratet war – komponierte Johann Joseph Fux vor allem geistliche Musik. Am 13. Februar 1741 verstarb der große Musiker 81-jährig in Wien.

Fux’ breit gefächertes musikalisches Werk umfasst zahlreiche Opern, Messen, Requien, Vespern, Psalmen, Oratorien und Partiten. Im Gegensatz zu seiner theoretischen Arbeit „Gradus ad Parnassum“ gerieten seine musikalischen Werke jedoch recht schnell in Vergessenheit – erst Ludwig von Köchel entdeckte Johann Joseph Fux wieder und gab eine Biographie sowie ein Werkverzeichnis des alten Meisters heraus. Viel später wurden einige von Fux’ Werken in der Reihe „Denkmäler der Tonkunst in Österreich“ veröffentlicht. In Graz erinnert das Johann Joseph Fux-Konservatorium auch heute noch an diesen großen österreichischen Musiker.





Erscheinungsdatum: 26.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 29.06.2010 10:57:08 Gelesen: 1277730# 155 @  
100. Geburtstag von Grete Rehor

Grete Rehor, die als erste Ministerin in die politische Geschichte Österreichs einging, wurde am 30. Juni 1910 in Wien geboren. Nach der Volksschule besuchte sie die Bürgerschule und danach ein Lehrerseminar; ihren Berufswunsch, Lehrerin zu werden, konnte sie wegen der schweren Zeiten nach dem Krieg jedoch nicht realisieren.

Als Textilarbeiterin ermöglichte sie sich den Besuch einer Handelsschule sowie zahlreicher sozialpolitischer Abendkurse, wo sie sich das Rüstzeug für ihre späteren Tätigkeiten holte. Ihre gewerkschaftliche Arbeit begann 1927, und zwar als Sekretärin im Zentralverband der christlichen Textilarbeiter Österreichs. In der Folge, von 1928 bis 1938, war Grete Rehor die erste Frau im Jugendbeirat der Wiener Arbeiterkammer und hatte in dieser Funktion maßgeblichen Einfluss auf die Aktionen „Jugend am Werk“, „Jugend in Not“ und „Jugend in Arbeit“.

Im Jahr 1935 heiratete sie Karl Rehor, der gemeinsam mit dem späteren Bundeskanzler Josef Klaus die christliche Jugendbewegung „Junge Front im Arbeiterbund“ gründete. Ab 1943 – ihr Mann fiel als Soldat in Stalingrad – war Grete Rehor Kriegswitwe und alleinerziehende Mutter einer Tochter. 1945, kurz nach Kriegsende, entstand der Österreichische Gewerkschaftsbund, in welchem Grete Rehor den Grundstein für ihre politische Karriere legte.

Als Bundesvorsitzende der FCG in der Gewerkschaft der Textil-, Bekleidungs-, und Lederarbeiter war ihr kein Betrieb zu weit entfernt, um den Kontakt mit allen Gewerkschaftern unter schwierigsten Bedingungen aufrecht zu erhalten. Im Frauenreferat des ÖGB übte sie die Funktion einer Vorsitzenden-Stellvertreterin aus, und als Mitglied des Bundesvorstandes arbeitete sie intensiv an der Schaffung eines einheitlichen Gewerkschaftsbundes. 1949 wurde sie von der ÖVP als erste Frau für den größten Wiener Wahlbezirk nominiert; bis 1970 nahm sie ihre Verantwortung als Nationalratsabgeordnete wahr.

Als die ÖVP im März 1966 die absolute Mehrheit errang und eine Alleinregierung bildete, wurde Grete Rehor die erste Bundesministerin der Republik Österreich. „Es ist wichtig und richtig, wenn Frauen auch in höchste Positionen vordringen. Dies entspricht nicht nur der Bevölkerungs- und Beschäftigungsstruktur, sondern auch der Wählerstruktur“, meinte sie in einem ihrer ersten Interviews. In ihrer Amtsperiode setzte Grete Rehor zahlreiche Meilensteine für die Arbeitnehmer, und das Sozialbudget stieg von 1965 bis 1970 um unglaubliche 66 Prozent!

Mehr als hundert Sozialgesetze, die während ihrer Amtszeit verabschiedet wurden, brachten ihr den durchaus wohlwollenden Spitznamen „schwarze Kommunistin“ ein – und auch nach ihrer Zeit als Ministerin engagierte sie sich bis ins hohe Alter in vielen sozialen Bereichen. Am 28. Jänner 1987 verstarb die hoch angesehene Politikerin; der Wiener Grete Rehor-Park erinnert auch heute noch an diese große österreichische Persönlichkeit.





Erscheinungsdatum: 29.06.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 05.07.2010 08:26:57 Gelesen: 1277508# 156 @  
15 Jahre Regenbogenparade

Die Regenbogenparade ist eine jährlich auf der Wiener Ringstraße durchgeführte politische Demonstration, die sich im Rahmen eines ausgelassenen und farbenfrohen Umzuges für die Gleichberechtigung von homosexuellen Menschen einsetzt. (Zum Vergleich: In Deutschland genießen Veranstaltungen dieser Art unter dem Namen „Christopher Street Day“ überaus große Bekanntheit.)

Die Wiener Regenbogenparade ist der größte Event der Schwulen-, Lesben-, Tunten-, Bisexuellen- und Transgenderbewegung in Österreich. Die erste Parade fand vor nunmehr 15 Jahren, am 29. Juni 1996, statt und wurde von einem vierköpfigen Personenkomitee im Rahmen des so genannten „Österreichischen Lesben- und Schwulenforums“ (ÖLSF) organisiert, seit 2003 wird die Veranstaltung vom Verein „HOSI Wien“ (Homosexuelle Initiative Wien) mit Unterstützung der Stadt Wien geplant und durchgeführt.

Sie führt vom Stadtpark über den Kai und Ring zum Museumsquartier, Heldenplatz oder Schwarzenbergplatz, wo als große Abschlusskundgebung die „Celebration“ im Beisein prominenter Politiker und bekannter Showgäste stattfindet. In den letzten Jahren nahmen jeweils mehr als 100.000 Personen – Demonstrierende, Besucher und Schaulustige – an der Regenbogenparade teil.

Gewissermaßen als Symbol ist zu verstehen, dass die Parade (als eine der wenigen Demonstrationen) gegen den Uhrzeigersinn bzw. gegen die Fahrtrichtung, also „andersrum“, über den Ring zieht. Das bunte Treiben mit ernstem Hintergrund bedient sich der nationalen Symbolik der Ringstraße und besetzt diese freilich neu: Just an dem politischen Ort schlechthin, wo gegen Unterdrückung und für Sichtbarkeit und Gleichstellung demonstriert wird, erfährt die heterosexuelle Exklusivität mit ebendiesem Umzug ihre scharfe Hinterfragung und Kritik.

Am 3. Juli 2010 findet die Regenbogenparade zum 15. Mal statt. Der Entwurf der entsprechenden Sondermarke stammt von Christian Högl, der neben seiner ehrenamtlichen Obmanntätigkeit bei der „HOSI Wien“ als Grafiker arbeitet und in den letzten acht Jahren viele verschiedene Paradedesigns entworfen hat.





Erscheinungsdatum: 03.07.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Christian Högl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 10.07.2010 05:17:29 Gelesen: 1277318# 157 @  
125 Jahre Grenzlandbahn Spielfeld-Straß - Bad Radkersburg

Die Grenzlandbahn Spielfeld Straß – Bad Radkersburg feiert 2010 ein rundes Jubiläum: Vor genau 125 Jahren, 1885, wurde diese Bahnlinie ihrer Bestimmung übergeben. Die 0,65 Euro-Sondermarke erinnert auf eindrucksvolle Weise an diesen stolzen „Geburtstag“. Das Markenmotiv, entworfen von Ernst Sladek, zeigt sowohl eine historische Dampflokomotive von einst als auch eine moderne Zugsgarnitur von heute und spiegelt so die Geschichte und die Entwicklung der südsteirischen Grenzlandbahn in origineller Bildsprache wider.

Die Grenzlandbahn Spielfeld Straß – Bad Radkersburg wurde, wie bereits oben erwähnt, im Jahre 1885 eröffnet; fünf Jahre später, 1890, wurde sie bis nach Luttenberg verlängert. In dieser Zeit verkehrten täglich bis zu sechs Personenzüge auf der Strecke. Für die 31 Kilometer lange, landschaftlich reizvolle Fahrt zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg benötigte der Zug etwas mehr als eine Stunde, für die 26 Kilometer von Luttenberg nach Bad Radkersburg ungefähr 50 Minuten. (Übrigens: Später wurde diese Strecke unter der Fahrplan-Nummer 56 verzeichnet – der Verein der Eisenbahnfreunde in Bad Radkersburg pflegt diese Tradition auch heute noch in seinem Namen „Club 56“ auf charmante Weise weiter.)

Die Stadt Bad Radkersburg liegt heute unmittelbar an der Grenze zu Slowenien. Ursprünglich erstreckte sich die Siedlung über beide Ufer der Mur. Durch den Friedensvertrag von St. Germain nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Mur zur Staatsgrenze zum seinerzeit neu gegründeten Staat Jugoslawien und verlor mehr als die Hälfte des Gemeindegebiets. Heute freilich hat die Grenze, bedingt durch die Europäische Union, ihre frühere Bedeutung sehr stark eingebüßt – man kann bequem zu Fuß nach Gornja Radgona (Ober-Radkersburg) spazieren. Durch die Gemeine Spielfeld, die etwa 1.000 Einwohner zählt, führt indes auch die so genannte „Pyhrn Autobahn“ (A9) mit dem stark befahrenen Grenzübergang Spielfeld / Šentilj in Slowenien.

Anlässlich der geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten wird – zur Freude aller Eisenbahnfans – unter anderem auch ein historischer Sonderzug, und zwar der legendäre „Blaue Blitz“ (Dieseltriebwagen 5145), zum Einsatz kommen.





Erscheinungsdatum: 10.07.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ernst Sladek
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 14.07.2010 14:37:43 Gelesen: 1277124# 158 @  
Schloss Grafenegg - Fünferstreifen von der Rolle

Das niederösterreichische Schloss Grafenegg, östlich von Krems gelegen, gehört zu den bedeutendsten Prachtbauten des romantischen Historismus in Österreich.

Zur Geschichte: 1294 erstmals erwähnt, wurde um 1435 der einstige Wirtschaftshof mit einer Ringmauer und einem Wassergraben umgeben. Damals schon ein landesfürstliches Lehen, gelangte es später in den Besitz des Namensgebers Ulrich von Grafeneck, 1477 an Kaiser Friedrich III. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde es schließlich komplett umgebaut; aus dieser spätgotischen Zeit stammt der schlanke Turm an der Ostseite, dessen Portal bereits sehr der Renaissance verpflichtet ist.

Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde das Anwesen zwischen 1622 und 1633 zu einem befestigten Schloss umgebaut. An den vier Ecken des von Mauern und einem Wassergraben umgebenen Komplexes wurden so genannte Wallhäuser errichtet, die auch heute noch existieren. Unter Graf August Ferdinand Breuner-Enckevoirt und dessen Sohn wurde das Schloss in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Sinne des romantischen Historismus durch Leopold Ernst, der 1858 zum Dombaumeister von St. Stephan in Wien ernannt wurde, grundlegend umgestaltet und erhielt damit seine heutige Form.

Zwischen 1945 und 1955 beschädigte die russische Besatzungsmacht das Gebäude und sein Mobiliar, Teile des Buchbestandes wurden entwendet oder gar verheizt. Ab 1967 konnte das Schloss mit Unterstützung durch Land und Bund und durch das Engagement des damaligen Rentmeisters, Dr. Gerhard Großberger, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Beachtenswert freilich ist, dass der einstige Umbau zwar im Allgemeinen schonend mit der vorhandenen Bausubstanz umging, dem Schloss jedoch durch das Hinzufügen von Treppengiebeln, Arkaden und Dekorationen an der Fassade im neugotischen Tudorstil einen völlig veränderten Gesamteindruck verlieh, der sich bis zur Innendekoration fortsetzt.

Schloss Grafenegg liegt samt seiner Nebengebäude inmitten einer rund 30 Hektar großen Parkanlage, die mit zahlreichen Skulpturen versehen ist und mehr als 2.000 zum Teil exotische Laub- und Nadelbäume und mehrere über 250 Jahre alte Baumriesen aufweist. Für die Landesgartenschau 2008 wurde der Park, orientiert an den Gestaltungsprinzipien eines Landschaftsgartens im 19. Jahrhundert, revitalisiert.

Heute ist das Schloss ein beliebter Ausflugs- und Veranstaltungsort, der als Fixpunkt der kulturellen Landschaft Österreichs gilt; vor allem der alljährlich zu bestaunende „Grafenegger Advent“ ist ein regelrechter Publikumsmagnet. Darüber hinaus findet hier seit 2007 auch das so genannte „Musik-Festival Grafenegg“ unter der künstlerischen Leitung des bekannten Pianisten Rudolf Buchbinder statt.





Erscheinungsdatum: 17.07.2010
Auflagenhöhe: 5.749.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 22.07.2010 14:37:58 Gelesen: 1276800# 159 @  
150. Geburtstag von Alfons Maria Mucha

Alfons Maria Mucha (1860–1939) war ein tschechischer Maler, Grafiker und Illustrator und gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des Jugendstils. Zur 150. Wiederkehr seines Geburtstages gratuliert die Österreichische Post nun mit einer eigenen Sondermarke. Das Motiv zeigt das Werk mit dem Titel „La Plume“ (Farblithographie, Originalgröße 64,5 x 48 cm).

Mucha, der seine Laufbahn als Autodidakt begann, wurde seinerzeit von der Prager Kunstakademie abgelehnt. Von 1879 bis 1881 besuchte er daher eine Wiener Schule für Bühnendekoration; abends nahm er zusätzlich Zeichenunterricht. Im Jahre 1882 erhielt er seinen ersten größeren Auftrag, und zwar die Innenausgestaltung des neubarocken mährischen Schlösschens Emin Zámek (Emmahof) bei Hrušovany nad Jevišovkou (Grusbach); in der Folge führte Mucha weitere Malereien im Stammschloss der Familie Khuen-Belasi Gandegg bei Eppan in Südtirol aus.

Anlässlich der Weltausstellung zog es den jungen Künstler schließlich nach Paris, zu jener Zeit das künstlerische Mekka schlechthin. Mit kleinen Aufträgen für diverse Buchillustrationen konnte er sich mehr schlecht als recht über Wasser halten, für einige Wochen hatte er damals ein gemeinsames Studio mit dem berühmten französischen Maler Paul Gauguin.

Seinen Durchbruch verdankte Alfons Maria Mucha der Schauspielerin Sarah Bernhardt, die im Winter 1894 auf der Suche nach einem Künstler war, der ein Veranstaltungsplakat für das Theaterstück „Gismonda“ entwerfen sollte, da ihre üblichen Auftragnehmer ausgefallen waren. Mucha bekam den Auftrag – und so hingen mehr oder weniger „über Nacht“ in ganz Paris seine Plakate. Diese waren dermaßen begehrt, dass beinahe alle von Kunstfreunden „entfernt“ wurden; Mucha gehörte mit einem Schlag zu den begehrtesten Plakatmalern der Belle Epoque.

Zwei Jahre später entwarf er, neuerlich für Sarah Bernhardt, ein Plakat („Die Kameliendame“), das vielfach als einer der frühen Höhepunkte der Jugendstil-Grafik bezeichnet wird. In dieser Zeit begann er auch, Entwürfe für Aktien und Obligationen zu gestalten – ebenso tragen Versicherungspolicen eindrucksvoll Muchas unverwechselbare künstlerische Handschrift.

1904, inzwischen zum Ritter der französischen Ehrenlegion geschlagen, ging Mucha für zwei Jahre in die USA, um als Dozent an den Akademien für bildende Künste in New York, Philadelphia und Chicago zu lehren. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte Mucha zurück in die Tschechoslowakei, wo er weiter künstlerisch tätig war – so entwarf er z. B. Briefmarken (darunter die erste Marke von 1918 mit einem Hradschin-Motiv), Banknoten und Orden für den noch jungen Staat.

Finanziell unabhängig, lebte er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern auf einem Schloss nördlich von Prag. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1939 war Mucha einer der Ersten, die interniert wurden; kurz darauf verstarb der Künstler an den Folgen einer schweren Lungenentzündung.





Erscheinungsdatum: 23.07.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 08.08.2010 05:43:20 Gelesen: 1276181# 160 @  
50 Jahre Diözese Eisenstadt

Der 15. August 1960 ist für das Burgenland ein denkwürdiges Datum. An diesem Tag begründete der damalige Papst Johannes XXIII. mit der Bulle „Magna quae“ die Diözese Eisenstadt. Diesem bedeutenden Schritt ging jedoch eine wechselvolle Geschichte voraus: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte das Diözesangebiet zu Ungarn und wurde von den Diözesen Györ / Raab und Szombathely / Steinamanger verwaltet. 1921 wurde das Burgenland ein Teil Österreichs; und von 1922 bis 1949 ernannte man die Erzbischöfe der Erzdiözese Wien zu Apostolischen Administratoren.

Erst unter dem legendären Kardinal Theodor Innitzer dezentralisierte man die Kirchenverwaltung von Wien nach Eisenstadt. Der Anschluss Österreichs 1938 brachte freilich schwere Rückschläge – katholische Privatschulen wurden nach und nach aufgelöst, die Seelsorge erlitt massive Behinderungen und die Kirchenverwaltung musste zunächst nach Mattersburg und später nach Bad Sauerbrunn verlegt werden.

1949 schließlich holte der zum neuen Administrator ernannte Joseph Schoiswohl die kirchliche Verwaltung zurück nach Eisenstadt. Heute werden in dieser Diözese – unterteilt in 12 Dekanate und etwa 170 Pfarren – mehr als 215.000 Katholiken betreut.

Seit dem Jahre 1993 leitet Bischof Paul Iby die Geschicke der Diözese Eisenstadt, er löste seinerzeit Bischof Stephan László ab. Erst vor Kurzem sorgte Iby für Schlagzeilen, als er den Zölibat in Frage stellte. "Es wäre für die Weltpriester sicher eine Erleichterung, wenn der Pflichtzölibat aufgehoben würde", zeigte sich der 75-Jährige, der im Jänner sein Rücktrittsgesuch eingereicht hat, überzeugt.

Bischof Iby würde es sehr begrüßen, wenn man die Priesterweihe verheirateter Männer zulassen würde. "Wenn man sie zu Priestern weihen könnte, würden wir uns angesichts des Priestermangels sehr viel leichter in der Seelsorge tun. Es sollte jedem Priester anheimgestellt werden, ob er freiwillig zölibatär lebt oder mit einer Familie."

Anlässlich der 50-Jahre-Feierlichkeiten finden zahlreiche themenbezogene Veranstaltungen statt, nähere Hinweise dazu findet man auf der ausgezeichnet gestalteten Homepage der Diözese unter http://www.martinus.at. Übrigens: Das Motiv der neuen Sondermarke zeigt den Eisenstädter Dom St. Martin, dessen Geschichte ungleich älter ist als jene der Diözese: Die erste urkundliche Erwähnung der Kathedrale reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert!





Erscheinungsdatum: 12.08.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.08.2010 06:25:53 Gelesen: 1275305# 161 @  
100. Geburtstag von Mutter Teresa

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Anjezë Gonxhe Bojaxhiu, die unter dem Namen „Mutter Teresa“ weltweite Anerkennung genoss, erscheint nun eine eigene Sondermarke, die gewissermaßen als Verneigung vor dieser großen Frau zu verstehen ist.

Mutter Teresa wurde am 26. August 1910 in Üsküp im Osmanischen Reich auf dem Gebiet des heutigen Mazedonien geboren, wo sie in einer wohlhabenden katholischen Familie, sehr religiös erzogen, aufwuchs. Schon als 12-Jährige entschied sie sich für ein Leben als Nonne, im Alter von 18 Jahren bat sie schließlich um die Aufnahme in den Orden der Loreto-Schwestern. Zunächst in Irland tätig, reiste sie kurze Zeit später nach Indien, um in Kalkutta die erste Profess abzulegen.

Die folgenden 17 Jahre war sie in der St. Mary's School in Kalkutta tätig, wo sie erst als Lehrerin, dann als Direktorin wirkte. Auf einer ihrer zahlreichen Fahrten durch Kalkutta soll sie am 10. September 1946 die göttliche Berufung verspürt haben, den Armen zu helfen. In ihrem Tagebuch schildert sie dieses Erlebnis als „mystische Begegnung mit Jesus“, der sie dazu aufgefordert habe, „alles aufzugeben und ihm in die Slums zu folgen, um ihm in den Ärmsten der Armen zu dienen“.

Zwei Jahre danach erhielt sie die Erlaubnis, die Loreto-Schwestern zu verlassen – sie wurde exklaustriert, d. h. sie konnte den Orden verlassen, ohne ihren religiösen Stand als Ordensschwester aufgeben zu müssen. Fortan lebte Mutter Teresa in den Slums von Kalkutta, wo sie zunächst als Einzelperson arbeitete, bis sich ihr einige frühere Schülerinnen anschlossen.

Im Jahre 1948 nahm Mutter Teresa die indische Staatsbürgerschaft an, und 1950 gründete sie den Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“, der bald darauf die päpstliche Anerkennung fand. Der Orden kümmert sich im Besonderen um Sterbende, Waisen und Kranke, sein spezielles Engagement liegt jedoch in der Betreuung von leprakranken Menschen. Heute gehören über 3.000 Ordensschwestern und mehr als 500 Ordensbrüder in 710 Häusern in 133 Ländern der Erde dem Orden von Mutter Teresa an.

Für ihr fast übermenschliches Wirken erhielt sie zahlreiche Preise, die bedeutendsten waren der Balzan-Preis für Humanität, Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern 1978 sowie der Friedensnobelpreis 1979. Angesprochen auf die oftmals mangelnde medizinische Ausbildung ihrer Mitarbeiter pflegte sie stets bescheiden zu entgegnen: „Nicht der Erfolg, sondern die Treue im Glauben ist wichtig.“

Am 5. September 1997 verstarb Mutter Teresa im Alter von 87 Jahren; in einem Staatsbegräbnis, unter großer Anteilnahme der Weltöffentlichkeit, wurde sie in jenem Kloster beigesetzt, das sie selbst gegründet hatte. Die feierliche Seligsprechung – die schnellste der Neuzeit – fand am 19. Oktober 2003 statt; nach Ansicht vieler Kardinäle ist auch eine spätere Heiligsprechung zu erwarten.





Erscheinungsdatum: 26.08.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 27.08.2010 06:07:19 Gelesen: 1275273# 162 @  
Tag der Briefmarke 2010

Die traditionelle Sondermarke „Tag der Briefmarke“, mit deren Zuschlag von 1,30 Euro pro Stück die organisierte Philatelie in Österreich unterstützt wird, hat im Rahmen der größten Verbandsausstellung des Jahres, der ÖVEBRIA, ihren Ersttag und wird dort der interessierten Öffentlichkeit entsprechend präsentiert.

Das Motiv des Wertzeichens zeigt im Vordergrund eine moderne Zugsgarnitur der ÖBB, den so genannten „Railjet“, und das Wappen von Gmunden; im Hintergrund erkennt man das liebenswerte Städtchen Gmunden, Austragungsort der ÖVEBRIA 2010, das romantische Seeschloss Ort, den Traunsee und die mächtige Berglandschaft, die – einer Kulisse gleich – diesen schönen Flecken im Salzkammergut umrahmt.

Stichwort Gmunden: Die etwa 13.000 Einwohner zählende Stadt liegt am Nordufer des Traunsees auf 425 Meter Höhe. Die erste Besiedelung des heutigen Stadtgebietes geht bis ins 5. Jahrhundert zurück. Wann Gmunden von einem befestigten Markt zur Stadt wurde, ist nicht genau bekannt, fest steht jedoch, dass der Ort im Mittelalter schwer befestigt war. Erst um 1300 erhielt Gmunden eine eigene Kirche, ein Landesgericht (heute Bezirksgericht) gab es aber bereits im Jahre 1217.

Heute ist das Städtchen vor allem ein charmanter Ort der Sommerfrische – der Tourismus ist nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle für Gmunden. Besondere Bekanntheit genießt freilich die weit über die Landesgrenzen hinaus beliebte „Gmundner Keramik“, die in hohem Maße als „liebenswert österreichisch“ gilt. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Landschloss und das bereits erwähnte Seeschloss Ort, welches im 10. Jahrhundert erbaut wurde und somit zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes zählt.

Der auf der Sondermarke abgebildete „Railjet“ indes ist ein Hochgeschwindigkeitszug und Fernverkehrs-Wendezug der ÖBB-Personenverkehr AG, der zum Fahrplanwechsel 2008 / 2009 den kommerziellen Betrieb aufgenommen hat. Er wurde am 15. September 2008 erstmals öffentlich vorgestellt.

Interessant ist, dass die ÖBB im Gegensatz zu anderen Bahnen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr nicht auf Triebzüge setzt, sondern auf lokbespannte Wendezüge. Die Railjet-Garnituren bestehen, ähnlich wie der ehemalige deutsche „Metropolitan Express Train“, aus einzelnen Wagen, die untereinander mit Schalenmuffenkupplungen verbunden sind und an den Enden normale Schraubenkupplungen aufweisen.





Erscheinungsdatum: 27.08.2010
Auflagenhöhe: 440.004
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
 
Brigitte Am: 06.09.2010 06:48:28 Gelesen: 1274806# 163 @  
Rose

Die vorliegende Sondermarke, das Treuebonusgeschenk 2010, zeigt in ihrem Motiv eine schlichte Rose – gemalt von der bekannten Markenkünstlerin Mag. Brigitte Heiden. Das zarte Bild voll „duftender Schönheit“ reduziert das Thema „Blumen“ vortrefflich auf gleichermaßen virtuose wie ästhetische Weise.

Die Rose gilt seit jeher als Symbol der Liebe, der Freude und der Jugendfrische; so war sie im Altertum den Göttern Aphrodite, Eros, Dionysos, Isis und Flora geweiht, bei den Germanen war sie die Blume der Freya. Antike Sagen beschreiben die Entstehung der Rose in unterschiedlicher Form: Als Überbleibsel der Morgenröte auf Erden, als jene Pflanze, die gemeinsam mit Aphrodite dem Meeresschaum entstiegen sei, oder aber, dass sie aus dem Blut von Adonis stamme.

Mit der Rose war auch die Vorstellung des Schmerzes verbunden („Keine Rose ohne Dornen“) bzw. wegen ihrer hinfälligen Kronblätter mit Vergänglichkeit und Tod. Andere überlieferte Schriften belegen, dass die rote Farbe einst auf das Blut der Nachtigall zurückgeführt wurde, welche die ursprünglich weiße Rose zu stürmisch umarmte, oder auf das Blut der Aphrodite, die sich an den Dornen der Rose verletzte.

Die Römer feierten im Frühling den „dies rosae“, das Totenfest – diese Rosalia waren eine Art Allerseelenfest. Später gingen sie im christlichen Pfingstfest auf, bei einigen slawischen Völkern wurden sie zum Naturfest „Rusalija“ und zu den weiblichen Dämonen „Russalki“. Bei den Germanen wurden die Rosen indes mit dem Tod in Verbindung gebracht; sie wurden auf Opferplätzen und Gräbern gepflanzt.

In der Ostschweiz und im Allgäu werden abgelegene Friedhöfe auch heute noch oftmals als Rosengärten bezeichnet. Interessant: Die weiße Rose galt in vielen Kulturen auch als Zeichen der Verschwiegenheit – so wurden bei antiken Gelagen weiße Rosen aufgehängt, und alles „sub rosa“ Gesprochene durfte nicht nach außen dringen. Im Mittelalter freilich wurde die Rose im Zuge der Marienverehrung zu einem wichtigen christlichen Symbol. Die Heilige Jungfrau erhielt Beinamen wie „die Rose ohne Dornen“ oder „die schönste Rose unter den Frauen“.

Auch im Islam gilt die Rose als heiliges Symbol; so ließ Saladin nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 1187 den Felsendom mit Rosenwasser vom christlichen Glauben "säubern". Dass die Rose in ungezählten Sagen, Legenden, Märchen, Gedichten und Liedern eine wichtige Rolle spielt, beweist darüber hinaus auch ihre literarische Bedeutung. Dornröschen, Schneeweißchen und Rosenrot und Goethes berühmtes „Heidenröslein“ stehen stellvertretend für tausende andere poetische Werke.





Erscheinungsdatum: 03.09.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 06.09.2010 06:51:23 Gelesen: 1274805# 164 @  
Orient Express

Der vorliegende Markenblock stellt eine philatelistische Premiere dar, ist er doch die erste Gemeinschaftsausgabe von Österreich und Rumänien. Das gewählte Thema lautet „Orient Express“, jene legendäre Bahnverbindung also, welche die beiden Länder einst auf äußerst luxuriöse Weise miteinander verband. Das attraktive Blockmotiv zeigt im Hintergrund eine Landkarte, auf der die entsprechende Strecke verzeichnet ist, den Pariser Ostbahnhof, das Wiener Riesenrad und die berühmte Moschee „Hagia Sofia“ von Istanbul, weiters den Schriftzug „Orient Express“ und das imposante Bahnschild.

Die beiden Markenbilder selbst zeigen jeweils historische Lokomotiven des Orient Express sowie die beiden Durchfahrts-Städte Salzburg und die frühere königliche Sommerresidenz Sinaia in Rumänien.

Zur Geschichte: In der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg war der Orient Express ein Luxuszug der „Compagnie Internationale des Wagons-Lits“, der Paris und Konstantinopel (dem heutigen Istanbul) verband.

Man schrieb den 5. Juni 1883, als dieser zum ersten Mal vom Bahnhof Paris Ost in Richtung Osten fuhr – ein feudaler Hotelzug der Ersten Klasse mit Salon-, Schlaf- und Speisewaggons. In den ersten Jahren endete die Fahrt in der rumänischen Stadt Giurgiu, Reisende nach Konstantinopel mussten per Fähre die Donau überqueren, mit einem normalen Zug nach Warna weiterreisen und von dort aus das Schiff nehmen. Erst ab 1888 verkehrte der Orient Express durchgehend über Budapest, Belgrad und Sofia bis nach Konstantinopel.

Die Reisezeit auf der 3.186 Kilometer langen Strecke betrug fast 70 Stunden, es gab lokale Speisen und verschiedene Folklore-Darbietungen zur Unterhaltung der betuchten Passagiere. Bekannt wurde der Orient-Express nicht nur durch seinen Luxus und das Publikum aus dem europäischen Hoch- und Finanzadel, sondern auch durch manch spektakulären Vorfall.

So brachte 1891 ein griechischer Räuber den Zug westlich von Konstantinopel zum Entgleisen, entführte vier Männer und ließ diese erst frei, nachdem ein beträchtliches Lösegeld bezahlt worden war. Wenige Jahre später wurde ein Gesandter der französischen Regierung in seinem Abteil ermordet, und selbst 1950, die Bahn war zu dieser Zeit längst ein normaler D-Zug, wurde ein US-Militärattaché von Ostblock-Agenten überfallen und beraubt.

Nach einer wechselvollen Geschichte in den vergangenen Jahrzehnten verkehrte zuletzt nur noch ein kleiner Rest dieser legendären Verbindung auf der Strecke Straßburg – Wien; im Dezember 2009 wurde jedoch auch diese Route gestrichen, was das endgültige Aus für den Orient Express bedeutete. Verschiedene Romane und berühmt gewordene Filme trugen freilich nicht unwesentlich zum Ruhm dieses Zuges bei. Stellvertretend für viele andere seien hier Agatha Christies „Mord im Orient Express“ und der James Bond-Film „Liebesgrüße aus Moskau“ erwähnt.





Erscheinungsdatum: 06.09.2010
Auflagenhöhe: 170.000
Druckart: Offset
Entwurf: Razvan Popescu
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 09.09.2010 05:11:58 Gelesen: 1274650# 165 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Kruzifix / Erzabtei St. Peter in Salzburg

Von jenen Stimmen, die das Kruzifix von Jakob Adlhart in seiner Bedeutung für die im Expressionismus erneuerte christliche Kunst in Österreich richtig erkannten, sei der Schriftsteller Josef August Lux (1871–1947) zitiert: „Die schlichte monumentale Halle des Benediktinums ist erfüllt von den heiligen Schauern, die das berühmte überlebensgroße Kruzifix, ein Werk des jungen Meisters Adlhart in Hallein, auf die zur Andacht bewegten Betrachter ausströmt.

Tausende von Kunstpilgern aus aller Herren Länder sind durch diese Halle gezogen, erschüttert von der ergreifenden Predigt dieses Schmerzensmannes und seines leidvoll milden Antlitzes, das sich tief zu dem Betrachter herabneigt. Angesichts dieses neuen Werkes haben gewiegte Kenner bekannt, dass sie nun an eine religiöse Wiedergeburt der Kunst glauben können.“

Das Kollegkreuz, das inzwischen nach seinem Schöpfer auch „Adlhart-Kreuz“ genannt wird, hängt seit 1926 – nur kurz unterbrochen zwischen 1941 und 1945 – an jenem Platz im Foyer des Kollegs St. Benedikt, dem dritten Klosterhof der Erzabtei St. Peter in Salzburg, für den es Jakob Adlhart geschaffen hat.

Zur Geschichte seines Entstehens: Dem Stift St. Peter in Salzburg stand seit Dezember 1922 P. Petrus Klotz als Abt vor; dieser beauftragte den deutschen Architekten Peter Behrens, den dritten Hof des St. Peter-Stiftes als Kolleg St. Benedikt zu errichten. Es sollte als Studienhaus für Theologiestudenten des deutschen Sprachraumes dienen – eine bauliche Voraussetzung, um die Salzburger Universität wieder errichten zu können.

Behrens plante für das Foyer eine kubistische Kreuzplastik des deutschen Bildhauers Ludwig Gies, die jedoch missfiel. Nun lenkte der Archivar Dr. Franz Martin die Aufmerksamkeit auf die Halleiner Werkstätten für kirchliche Kunst des Vaters Jakob Adlhart, die eben von Abt Dr. Klotz beauftragt worden waren, drei monumentale Altarfiguren von Andreas Lackner aus dem ehemaligen Abtenauer Altar zu restaurieren. Der junge Jakob Adlhart, geboren am 1. April 1898 in München, war 1923 von seiner Ausbildung bei Prof. Anton Hanak zurückgekehrt und voll schöpferischen Tatendrangs.

Sein Kreuzmodell gefiel – und der Auftrag wurde erteilt. Jakob Adlhart schuf es in der Halleiner Werkstatt, Burgfried 5, wobei ihm die beiden „Hanaken“ Roland von Bohr und Arthur Rauch assistierten. Als dritter Künstler wurde Anton Faistauer (1887–1930) beauftragt; er malte die Fresken an der Ost- und Südfassade des Kolleghofes.





Erscheinungsdatum: 14.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 20.09.2010 14:24:20 Gelesen: 1273881# 166 @  
50 Jahre OPEC

Die Organisation Erdöl exportierender Länder, kurz OPEC (Organization of Petroleum Exporting Countries), ist eine internationale Organisation, die im September 1960, also vor genau 50 Jahren, in Bagdad gegründet wurde. Seit 1965 hat das Kartell seinen Sitz in Wien. Die ursprünglichen Mitglieder waren Iran, Irak, Saudi-Arabien, Kuwait und Venezuela; später schlossen sich weitere sieben Staaten (Libyen, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Angola, Algerien und Nigeria) an. Des Weiteren waren Ecuador von 1973 bis 1992 und Gabun von 1975 bis 1992 Mitgliedstaaten der OPEC. Im November 2007 kehrte Ecuador nach 15-jähriger Pause in die Organisation zurück, Indonesien trat indes im Jänner 2009 aus.

Die OPEC-Mitgliedsländer fördern in Summe etwa 40 Prozent der internationalen Erdölproduktion und verfügen über rund drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Nachdem jedoch alle Nicht-OPEC-Staaten ihr Fördermaximum überschritten haben, ist zu erwarten, dass der Einfluss der OPEC künftig noch weiter steigen wird. Das Ziel der OPEC ist klar: Ein monopolisierter Ölmarkt, der sich gegen die Preisbildung auf dem Weltmarkt durch die Festlegung von Förderquoten für die einzelnen OPEC-Mitglieder und die Regelung der Erdölproduktion absichern kann.

Durch die künstliche Verknappung oder Steigerung der Ölförderung soll der Preis weltweit nach Absprache aller OPEC-Mitgliedsländer in der Form angepasst werden, dass er innerhalb eines fix definierten, für einen längeren Zeitraum gültigen Zielpreiskorridors liegt.

Die offiziellen Organe der OPEC sind die Ministerkonferenz, der Rat der Gouverneure, das Sekretariat sowie der Generalsekretär. Darüber hinaus sind ein Rechtsbeirat (General Legal Council) und ein Interner Auditor (Rechnungsprüfer) eingerichtet. Zweimal jährlich treffen sich die für Energie und Erdöl zuständigen Minister der OPEC-Mitgliedsländer zur Ministerkonferenz, um den Stand des Erdölmarktes zu beurteilen und entsprechende Maßnahmen vorzubereiten – diese sollen dazu dienen, einen stabilen Ölmarkt zu gewährleisten sowie die eigenen Rohöl-Gewinne zu sichern.

Wesentlich ist dabei die Festlegung der entsprechenden Förderquoten, die seit 1985 an die vorhandenen Reserven gebunden sind. Bei Überschreitung der festgelegten Quoten kann die Ministerkonferenz freilich Sanktionen einleiten – dass dies bislang noch nicht geschehen ist, liegt vor allem an der Tatsache, dass die einzelnen Staaten ihre Ölvorkommen in der Vergangenheit stets nach oben korrigierten.

Am 17. März 2010 wurde das neue Hauptgebäude der OPEC in Wien (Ecke Wipplingerstraße – Helferstorferstraße im 1. Bezirk) bei der 156. Tagung offiziell eröffnet. Die entsprechenden Mietkosten werden von der Republik Österreich und der Stadt Wien zu gleichen Teilen getragen.





Erscheinungsdatum: 14.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 20.09.2010 14:27:00 Gelesen: 1273880# 167 @  
Petit Point - Kleiner Punkt und große Stickkunst

Kaiserin Maria Theresia stickte für ihr Leben gern. Die Hofdamen stickten um die Gunst der Kaiserin. Wer am Wiener Hof Rang und Namen behalten wollte, bewunderte ihre Stickkunst.

Das gesamte Kaiserreich stickte Petit Point. Von 1720 bis 1775 war Petit Point die exklusive Stickkunst der Aristokratie. Nach handbemalten Vorlagen setzten Königinnen wie Prinzessinnen mit der Lupe 19 x 19 Stiche pro Quadratzentimeter auf den Grundstoff. Von rechts nach links. Sie führten den Stickfaden auf der Rückseite über zwei Fäden, die das Stickmotiv auf der Vorderseite plastisch nach oben drückten.

Petit Point genoss im Wiener Rokoko Kultstatus. Diesen okkupierte Marie Antoinette für die französische Modewelt von Versailles. Im Jahre 1804 erstmals editierte Vorlagen für Petit Point Stickereien beschleunigten ihren demokratischen Durchbruch. Die großbürgerlichen Damen, die sich stets am höfischen Chic orientierten, widmeten ihre Mußestunden dem mondänen Zeitvertreib. Im Biedermeier avancierte die Rose zum Lieblingsmotiv der stickenden Gesellschaft. Sie zierte ihre persönlichen Accessoires mit Petit Point Stickerei und fügte spezifische Attribute hinzu: Ton in Ton abgestufte Pastellfarben entsprachen dem Ideal häuslicher Harmonie. Mit der Schattierung der Garnfarben bekam die kleinen Punkt Stickerei Tiefe.

Petit Point ist ein Wiener Kulturgut mit kaiserlichem Brief und großbürgerlichem Siegel. Es ist ein international bekanntes und weltweit geschätztes Kennzeichen hochwertiger Souvenirs aus Wien. Die Anwendung von Petit Point Sticktechnik auf einer Briefmarke ist ein Novum. Das Vorarlberger Stickereiunternehmen Hämmerle & Vogel offeriert den Sammlungen der Philatelisten ein neues Kunstwerk: Die Petit Point Briefmarke. Nach der erfolgreichen Ausgabe der gestickten Premierenmarke „Edelweiß“ und ihrem Nachfolgestück „Enzian“ ist die „Rose“ dazu auserkoren, die Serie an gestickten Kunstwerken in der Größe einer Briefmarke um eine pointierte Sticktechnik zu erweitern. Aus Liebe zur Philatelie hat die Rose auf der Meistermarke die Farbe Rot.





Erscheinungsdatum: 17.09.2010
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 21.09.2010 12:16:43 Gelesen: 1273822# 168 @  
Serie Eisenbahnen - 100 Jahre Wechselbahn

Mit der neuen Sondermarke „100 Jahre Wechselbahn“ findet eine der beliebtesten österreichischen Markenserien („Eisenbahnen“) ihre attraktive Fortsetzung; die Gestaltung des Motivs – es zeigt eine historische Lokomotive aus der k. k. StB Reihe 199 – stammt vom bewährten Künstlerduo Peter Sinawehl (Entwurf) und Prof. Gerhart Schmirl (Stich).

Die Wechselbahn, am 12. Oktober 1910 feierlich eröffnet, verbindet die beiden Orte Aspang-Markt in Niederösterreich und Friedberg in der Steiermark; ihren Namen erhielt sie freilich, weil sie auf ihrer Strecke den mächtigen Gebirgszug des Wechsels mit einem fast 2,5 Kilometer langen Wasserscheidetunnel, welcher den großen Hartberg durchbricht, unterfährt. Zwischen den Wasserläufen des Taucher- und des Pinkabachs wird der Hochfeldrücken mit einem weiteren, knapp über 1.200 Meter langen Tunnel durchstoßen. Die Summe der erstiegenen Höhen von Aspang bis Hartberg beläuft sich auf etwa 200 Meter, in umgekehrter Richtung auf 346 Meter. Die Wechselbahn verbindet die Aspangbahn sowohl mit der Thermenbahn (von Friedberg nach Fehring) als auch mit der Pinkatalbahn (von Friedberg nach Oberwart).

Wie aufwändig und überaus gefährlich sich die Errichtung dieser Eisenbahnlinie gestaltete, belegen traurige Zahlen: 16 Arbeiter kamen während der mühsamen Bauarbeiten in den Jahren von 1907 bis 1910 ums Leben, und mehr als 1.600 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Ein weiteres Beispiel aus der im wahrsten Sinne des Wortes „dunklen Vergangenheit“ der Wechselbahn ist freilich die Tatsache, dass die Tunnel bei Mönichkirchen dem beweglichen Führerhauptquartier „Frühlingssturm“ vom 12. bis 25. April 1941 als Ort zur Leitung des Balkanfeldzuges dienten.

Seit Anfang 2005 werden auf der Wechselbahn-Strecke im Personenverkehr die Triebwagen ÖBB 5022 („Desiro“) von Siemens und VT 5047 eingesetzt, bei mit Lokomotiven bespannten Zügen – zum Großteil handelt es sich dabei um die so genannten „City-Shuttle-Garnituren“ – indes die Baureihe 2016 („Herkules“). Güterzüge sind meist ebenfalls mit diesem Typ bespannt. Davor, also bis 2005, fuhren auf der Strecke die VT 5047 und die VT 5147 sowie Lokomotiven der Reihen 2043 und 2143.





Erscheinungsdatum: 19.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 24.09.2010 06:55:11 Gelesen: 1273681# 169 @  
Tag des Sports 2010 - Brüder Linger

Nicht nur auf der Rodel, sondern auch außerhalb des Eiskanals sind Andreas und Wolfgang Linger ein in hohem Maße eingespieltes Team. Die „Brüder Linger“ aus Absam in Tirol sind, spätestens seit ihrem Olympiasieg vor vier Jahren in Turin, ein allseits bekannter Begriff in der Welt des Sports; ihre erfolgreiche Titelverteidigung bei den heurigen Olympischen Spielen in Vancouver, ihr zweites Olympia-Gold also, machte sie freilich zu echten Superstars. Beim traditionellen Tag des Sports auf dem Wiener Heldenplatz werden die sympathischen Rodler nun mit einer eigenen Briefmarke ausgezeichnet.

Andreas Linger, Jahrgang 1981, und Wolfgang Linger, Jahrgang 1982, maturierten beide am Sportgymnasium in Innsbruck; danach wechselten sie zum Bundesheer, wo sie als Spitzensportler die nötige Unterstützung für ihren harten Trainingsalltag erhalten. Mit der Qualifikation für die Olympiade in Salt Lake City (2002) begann die beispiellose Karriere der jungen Tiroler. Bereits ein Jahr später, im Februar 2003, wurden sie in Sigulda (Lettland) Weltmeister im Doppelsitzer-Bewerb.

Darüber hinaus gehen mehrere Weltcupsiege auf ihr Konto, jeweils zwei Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften und last, but not least der Titel „Europameister“ im vergangenen Winter. Die Krönung ihrer sportlichen Erfolge und die Basis ihrer großen Popularität ist jedoch ohne Zweifel ihr zweifacher Triumph bei den Olympischen Spielen 2006 und 2010.

„Der Sport war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens und mich dafür zu motivieren, fiel mir nie schwer“, meint Andreas Linger. „Es macht mir Spaß, mich zu bewegen und ich liebe den sportlichen Wettkampf.“ Das Motto des ehrgeizigen Athleten ist klar: „Ich versuche einfach, jeden Tag ein weiteres Stückchen meines Weges zurückzulegen.“ Sein jüngerer Bruder Wolfgang indes schöpft seine Kraft aus der Natur: „Sie ist für mich besonders wichtig, um Abstand von der gestressten Gesellschaft zu finden.“ Das, was er tut, möchte er nicht als lästige Verpflichtung sehen, sondern mit vollem Einsatz bewerkstelligen.

„Selbstverständlich gibt es sowohl privat als auch im Sport Zielsetzungen für mein weiteres Leben, ich glaube aber, dass es wichtig ist, seine Gedanken auf den Augenblick zu lenken“, ist Wolfgang Linger überzeugt. Dass ihnen dies auf bravouröse Weise gelingt, bewiesen die beliebten Sportler bei vielen Tausendstelsekunden-Krimis in den diversen Eiskanälen.





Erscheinungsdatum: 25.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 29.09.2010 12:44:08 Gelesen: 1273244# 170 @  
Design aus Österreich - Peter Zuchi

Der große deutsche Industriedesigner Dieter Rams hat einmal gesagt: "Das Design sollte das Produkt sozusagen zum Sprechen bringen." Diesem Zitat gemäß sind die kreativen Entwürfe von Peter Zuchi zu sehen – ungewöhnliche Möbelstücke, die formschöne Ästhetik und moderne Funktionalität auf überzeugende Weise miteinander verbinden. Das auf der vorliegenden Sondermarke abgebildete Schreibtisch-Objekt ist nur eines von zahlreichen überzeugenden Beispielen des künstlerisch-handwerklichen Schaffens von Peter Zuchi.

Die Spezialität des Hauses Zuchi sind fantasievoll gestaltete Möbelkreationen mit so genannten „Holzinkrustationen“. Die nach alter Handwerkstechnik angefertigten Einlegearbeiten geben dem Möbelstück dabei eine eigentümlich gemusterte Oberfläche. Hierin ist der Kunsthandwerker Peter Zuchi freilich ein absoluter Perfektionist, und zwar sowohl im Entwurf als auch in der Fertigung; so werden beispielsweise auch die Beschläge der Möbel höchst individuell entworfen und produziert.

Die eigenen vier Wände ganz persönlich und unvergleichlich zu gestalten ist das erklärte Ziel des Design-Handwerkers Peter Zuchi. Herausforderung dabei ist die richtige Kombination der eingesetzten Materialien sowie die erfolgreiche Umsetzung vom Entwurf zum fertigen Projekt.
Zur Realisierung seiner außergewöhnlichen Möbel und Innenraumkonzepte gründete Peter Zuchi vor mehreren Jahren das gleichnamige Tischlereiunternehmen in Wien-Strebersdorf. In diesem Handwerksbetrieb modernster Prägung wird die Tradition der Holzverarbeitung mit den Trends von Heute erfolgreich verbunden.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen namhaften Architekten und
Designern wird eine umfassende Raumgestaltung nicht nur im privaten, sondern auch im gewerblichen Bereich angeboten. Ein hervorragend ausgebildeter Mitarbeiterstab – in Kooperation mit ausgesuchten Partnern aus Industrie und Gewerbe – trägt zur erfolgreichen Realisierung der Einrichtungsprojekte bei.

Dass österreichisches Design in einem hart umkämpften Markt auch international reüssiert, beweisen viel beachtete Auftritte auf Messen in aller Welt. Peter Zuchis Möbelunikate sprechen – siehe oben – eine schöne Sprache, beseelt und akzentuiert gleichermaßen.





Erscheinungsdatum: 01.10.2010
Auflagenhöhe: 185.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 05.10.2010 06:00:03 Gelesen: 1272859# 171 @  
Maria Theresia

Maria Theresia von Österreich (1717–1780), Fürstin aus dem Hause Habsburg, regierende Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen, zählt ohne Zweifel zu den prägenden Monarchen der Ära des aufgeklärten Absolutismus. Sie war die Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Franz I. Stephan und Mutter der späteren römisch-deutschen Kaiser Josef II., den sie 1765 zum Mitregenten erhob, und dessen Nachfolger Leopold II.

Erzherzogin Maria Theresia Walburga Amalia Christina von Österreich, so ihr vollständiger Name, kam am 13. Mai 1717 als zweites Kind von Kaiser Karl VI. und dessen Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel in Wien zur Welt. Während einer unbekümmerten Kindheit im Kreise ihrer Familie entwickelte sich Maria Theresia bald zu einer selbstbewussten jungen Frau.

Nach dem Tod ihres Vaters im Jahre 1740 war ihre Nachfolge trotz der Pragmatischen Sanktion nicht gesichert, zu Beginn ihrer Regierung stützte sie sich daher zunächst auf den Beraterstab ihres Vaters. Maria Theresias unsichere Lage als Thronerbin ausnutzend, begann Friedrich der Große von Preußen noch im Jahre des Todes Karls VI. mit dem Einmarsch in Schlesien („Österreichischer Erbfolgekrieg“) und eroberte ein wohlhabendes Land der böhmischen Krone für Preußen. Obwohl auch die Bayern und die Franzosen in die westlichen Gebiete Österreichs eindrangen, wurde Friedrich der Hauptfeind von Maria Theresia.

Sowohl ihre Innen- als auch ihre Außenpolitik war darauf ausgerichtet, die Preußen im Felde zu schlagen und wieder in den Besitz der annektierten Gebiete zu gelangen. Sie verdoppelte daher die Stärke ihrer Armee und beschloss zusätzliche Steuern für Regierung und Militär. In der Folge legte sie die Hofkanzleien von Österreich und Böhmen zusammen und zentralisierte so die Regierung. Nachhaltige Maßnahmen während ihrer Regentschaft waren unter anderem auch die Schaffung eines einheitlichen Strafrechts sowie die Einführung der allgemeinen Schulpflicht für alle Normal-, Haupt und Trivialschulen in sämtlichen K.K. Erbländern.

Stichwort Heiratspolitik: Maria Theresia, die sich vornehmlich als Herrscherin des Vielvölkerstaates Österreich sah, versuchte ihre 14 Kinder möglichst vorteilhaft zu verheiraten und erhoffte sich von den Eheschließungen einen Machtzuwachs für das Hause Österreich. Für ihre Söhne und Töchter galt es, den eigenen Willen dem Staatswohl unterzuordnen und Personen zu heiraten, die ihre Mutter für sie ausgesucht hatte. Im Rahmen dieser Eheplanungen konzentrierte sie sich vor allem auf die Erweiterung der familiären Verbindungen zu den in Frankreich und Spanien regierenden Bourbonen.

Das imposante Markenbild zeigt eines der berühmtesten Porträts von Maria Theresia, geschaffen vom Wiener Hofmaler Martin van Meytens um 1750.





Erscheinungsdatum: 08.10.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ralf Schweighofer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 

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