Thema: Deutsche Post Neuheiten: Cryptowahnsinn erreicht auch Deutschland
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drmoeller_neuss Am: 07.06.2024 11:57:14 Gelesen: 2785# 268 @  
@ Holo-Gert [#266]

Eine Farbwahl bei der Bestellung ist nicht möglich - die Krypto-Briefmarke wird nach dem Zufallsprinzip in einem neutralen, verschlossenen Umschlag ausgeliefert. Wurde der Umschlag nach dem Kauf geöffnet, erlischt das gesetzliche Widerrufrecht und die Rücksendung ist ausgeschlossen.

Es ist eine generelle Frage, ob dieser Aussschluss des Widerrufrechtes überhaupt rechtlich wirksam ist. Schliesslich liegt die Absicht des Widerrufrechtes darin, dass der Kunde die Ware prüfen kann und dazu darf er auch die Verpackung öffnen. Die Bindung des Widerrufrechtes an die Rückgabe in der (ungeöffneten) Originalverpackung ist unwirksam, dazu gibt es einige Urteile.

Das Widerrufsrecht sieht nur begrenzte Ausnahmen für versiegelte Verpackungen vor. Vom Widerrufsrecht ausgenommen sind versiegelte Waren, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder der Hygiene nicht zur Rückgabe geeignet sind, und Ton- oder Videoaufnahmen oder Computersoftware. (§ 312g Abs. 2 Satz 3 und 6 BGB).

Bei einem Markenheftchen dürfte es sich wohl nicht um Computersoftware handeln. Oder einfach gesagt, wenn das wirksam wäre, kann jeder Briefmarkenhändler seine Ware in einer versiegelten Pergamintüte verschicken, und muss sich um Rückgaben nicht kümmern. :)
 
JuniorPhilatelist Am: 07.06.2024 13:51:51 Gelesen: 2681# 269 @  
Hallo in die Runde,

ich kann bestätigen, dass die Auflage über 100.000 Stück liegt.

In meiner Lieferung von gestern trug eines der gelben Heftchen die laufende Nummer 100.001.

Gruß
 
ohei2 Am: 07.06.2024 13:51:53 Gelesen: 2681# 270 @  
@ drmoeller_neuss [#268]

Bei einem Markenheftchen dürfte es sich wohl nicht um Computersoftware handeln. Oder einfach gesagt, wenn das wirksam wäre, kann jeder Briefmarkenhändler seine Ware in einer versiegelten Pergamintüte verschicken, und muss sich um Rückgaben nicht kümmern. :)

Man könnte in diesem Fall durchaus das NFT als Computersoftware im weitesten Sinne beurteilen. Zumindest wäre das meiner Ansicht nach naheliegend.

Allerdings wird das Versiegelungsargument dadurch abgeschwächt, dass die PIN erst aufgerubbelt werden muss, man das NFT also keinesfalls einfach durch Öffnen des Umschlags in Besitz nehmen kann. Das bringt das Ganze in Richtung Lotterie, wo geöffnete Lose dann allerdings nicht umtauschbar sind.

Schwierige Kiste...
 
prinzlodi Am: 07.06.2024 17:58:54 Gelesen: 2508# 271 @  
@ ohei2 [#270]

Danke für die Erwähnung des NFT-Software-Aspekts.

Wie wäre denn die Lage gewesen, wenn die Post auf das Rubbelfeld verzichtet hätte und die Markenheftchen lediglich in den versiegelten Umschlag gesteckt hätte?

Dann hätte man ja beim Öffnen des Umschlages die Möglichkeit gehabt, das NFT(= Software) in Besitz zu nehmen und dadurch das Widerrufsrecht verwirkt. Aber wegen des Rubbelfeldes, was genau die Besitznahme verhindert, wäre dieses Softwareargument nicht anwendbar.

Ich hatte ja schon gesagt, dass ich mit mir gerungen hatte, ob ich mir Dome bestelle. Ein Grund, mir doch im Vorverkauf 2 Exemplare zu sichern, war, das ich darauf spekulierte, dass irgendein Verbraucherschützer in letzter Minute erreicht, dass die Marke wegen des Lottiereaspektes nicht herausgegeben darf, ich dann aber vielleicht schon beliefert wurde. ;-)

Vergleichbare "Glücksaspekte" in der Deutschen Philatelie habe ich nur gefunden:
1934, Sonderpostkarte Winterhilfswerk: Hier konnte man für 50 Pf. 2 in Umschlag verpackte Karten erwerben, und wer Glück hatte, der hatte eine davon mit 6 Pf. Wertstempel (Michel P 254)

Und wegen des Preisaufschlages bei den Krypto-Markenheftchen fünle ich mich auch an diese Zeit erinnert, wo 12+88 Pf. ein üblicher Sondermarkenzuschlag war, der aktuell mit den 100+890 ct knapp übertroffen wurde, und prozentual nur von der Helgoland-Marke aus 1940 mit 6+94 Pf geschlagen wird. Sorry für diesen Vergleich, aber den wollte ich jetzt schon seit über einem halben Jahr an geeigneter Stelle loswerden.
 
Holo-Gert Am: 07.06.2024 19:20:16 Gelesen: 2455# 272 @  
Ich will es einmal mit Wahrscheinlichkeitsrechnung versuchen.

Also, ich habe 4 MH bestellt und nur 4 gelbe MH bekommen. Dafür beträgt bei einer rein zufälligen Auswahl die Wahrscheinlichkeit ca 15,8 %.

Ein anderer Sammler hat 5 MH im online-shop erworben und 2 violette und 3 blaue MH bekommen! Dafür beträgt bei einer rein zufälligen Auswahl die Wahrscheinlichkeit unglaubliche 0,006 %.

Andererseits: Am 6.6. gleich morgens bestellt und am 7.6. schon geliefert. Da hat ein Mann in Weiden aber ganz, ganz schnell in 2 Kartons gegriffen und ab damit.

Leider lassen wir Sammler uns viel zu viel von der Dt Post AG, von der VS Weiden, vom Händlerverband APHV und vom mächtigen Schwaneberger-Verlag gefallen.

Da würde ich doch sehr gerne wissen, wenn ein großer Briefmarkenhändler XXX zum Beispiel 100 MH frühzeitig geordert hat, ob er dann auch nur 100 gelbe MH bekommen hat?

Ja, so ist das Leben eben und wenn man sich dann auf "spekulative" Geschäfte einlässt, muss man eben mit allem rechnen.
 
prinzlodi Am: 07.06.2024 21:20:30 Gelesen: 2379# 273 @  
@ Journalist [#216]

Zwar ist des diesmal schwierig, mit dem Markenheftchen als Ganzes auf einen Brief geklebt eine portogerechte Frankatur hinzubekommen, ich aber habe zumindest den Kölner Dom (als Einwurfeinschreiben Großbrief) im wahrsten Sinne des Wortes als Buntfrankatur verschickt:

- alles schön bunte, grelle, oder glitzernde Motive
- alle 4 verschiedenen Druckereien sind vertreten
- ... und bunter Überkleber der PIN



Diesmal hat der Trick nicht geklappt, mit durchleuchten die PIN herauszubekommen, ohne das Feld aufzurubbeln.

Deshalb musste ich auf dem Heftchen die PIN freirubbeln, und weil ich sie während des Versandes noch nicht registriert hatte, wieder mit einem Sticker überkleben, den ich gerade zur Hand hatte. ;-)
 
prinzlodi Am: 07.06.2024 22:31:26 Gelesen: 2330# 274 @  
@ prinzlodi [#273]

Michel führt das Krypto-Booklet als Markenheftchen.

Wie wir aber bereits beim Brandenburger Tor gesehen hatten (und jetzt auch wieder), kann man das Markenheftchen auch als "selbtklebender Block" verkleben. Nun aber ganz neu mit dem "Kölner Dom": Das Booklet als "Krypto-Ganzsache"!

Das Booklet ist zwar mit 13 cm etwas zu hoch für das Kompaktformat, aber durch Abtrennen der oberem 5mm der Trägerfolie und anschließendem Umknicken des selbstklebenden Teils, sowie Einfalten der linken Umschlagseite und festes Verkleben mit Tesafilm hat man eine wunderschöne Ganzsachen-Postkarte kreiert.

Freilich ist diese Postkarte aufgrund ihrer Buntheit nicht automationsfähig gestaltet, deshalb ist (anstelle von 70ct) das Kompaktbrief-Porto (1 EUR) fällig und diese Ganzsache ist somit portogerecht!

Hier eine gelaufene Ganzsache (mit Werbestempel Korbinian aus der Bischofsstadt Freising):



Bemerkenswert finde ich hier auch, dass hier unter dem Dom tatsächlich eine echte "Krypta" ist (die nämlich ein Krypto-Geheimnis in Form der ID und der PIN verbirgt)

Ganzsachen-Puristen werden jetzt sicher Einwände haben, warum das doch keine Ganzsache ist (so wie sich manche Markenheftchensammler dagegen wehren, die Booklets als Markenheftchen zu führen), aber ich habe mich daran erfreut...
 
Journalist Am: 08.06.2024 08:29:57 Gelesen: 2203# 275 @  
Hallo an alle,

ich habe hier auch einen Teil des Heftchens komplett verklebt und zwar die linke Innenseite, dies ging diesmal einfacher, da die Marke ja nicht im mittleren Teil angeordnet war:



Entwertet wurde der Beleg mit Tintenstrahlentwertung am 6.6.2024 im BZ 60 und kodiert.

Beim Kleben muss man nur die oberen circa 5 Millimeter nach hinten umkleben, so passt das Heftchenblattteil komplett auf einen Kompaktbrief mit der maximalen Höhe von 125 Millimeter.

Viele Grüße Jürgen
 
Taschentuch Am: 08.06.2024 11:31:42 Gelesen: 2116# 276 @  
Hallo Sammlerfreunde,

nur für die Statistik:

Gestern Mittag um 12:44 Uhr habe ich 5 Markenheftchen zum Gesamtpreis von 49,50 € bestellt.

Heute um Mitternacht bekam ich bereits die Briefankündigung via Post/DHL-App und heute vormittag wurde mir der Brief zugestellt.

Enthalten: 5 gelbe Markenheftchen. Darüber kann ich mich nach Aussage meiner Frau freuen, ist es doch die Lieblingsfarbe meines Sohnes.

Spannend sind die Nummern: 114600, 114606, 114612, 114618 und die letzte Nummer könnt Ihr wohl selbst erraten: 114624.

Alle meine Nummer sind weit jenseits der 100.000.

Mit bestem Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
 
prinzlodi Am: 08.06.2024 13:16:07 Gelesen: 2068# 277 @  
@ Taschentuch [#276]

Herzlichen Glückwunsch zu diesen iDs, die höher sind, als alle bisher auf polygonscan geloggten!

Vermutlich hat das wieder die Erklärung, dass während des Druckvorgangs es zu Makulatur kam und daher es ID-Lücken gibt (weil jede ID ja nur genau einmal aus der Maschine kommen kann).

Wie hoch der Makulaturanteil ist wird sich zeigen.

Aber man kann jetzt schon sagen, dass der bei den Exemplaren in pink ziemlich hoch sein muss, denn es wurde schon eine pinke ID knapp über 5000 beobachtet! Die Auflage von pink wäre ja nur 2000.
 
ohei2 Am: 09.06.2024 19:40:24 Gelesen: 1671# 278 @  
Mal eine Frage:

Hatte schon jemand ein pinkes Heftchen in den Händen?

Ich habe ein Angebot für ein MH gesehen, welches oben und auf beiden Seiten runde Klarsichtsiegel hat. Das kommt mir sehr merkwürdig vor. Die gelben und lila Heftchen, die ich bislang gesehen habe, hatten überhaupt keine Siegel.

Gruß Oliver
 
Holo-Gert Am: 10.06.2024 11:38:26 Gelesen: 1426# 279 @  
@ ohei2 [#278]

Die MH aus dem Viererset haben diese Klarsichtsiegel.
 
Holo-Gert Am: 11.06.2024 12:11:43 Gelesen: 1006# 280 @  
@ André Keller

Hallo,

ich glaube es ist illusorisch, die Gold-Edition Brandenburger Tor zu einem "vernünftigen" Preis kaufen zu wollen.

Es ist fraglich, wie viele Editionen überhaupt in Sammlerhänden sind und wie viele nur die "Zocker" und Spekulanten besitzen.

Bei kleinanzeigen.de tummeln sich diese "Privathändler". Sie wollten bzw wollen so 3800 bis 5100 € dafür.

Bei ebay gibt es die Ausgabe für schlappe 5999 €.
 
kwierichs Am: 11.06.2024 15:42:05 Gelesen: 903# 281 @  
Mir liegen drei blaue MH vor mit dem Nr 16369, 16375 und 16381
 
Holo-Gert Am: 11.06.2024 17:46:50 Gelesen: 813# 282 @  
@ Vernian [#262]

"Der Aufschrei einiger weniger" ?

Mindestens 5 Sammler sind mir inzwischen bekannt, die nur gelbe MH bekommen haben. Ein Sammler hat 2 violette und 3 blaue MH bekommen. in Sammler hat 3 blaue MH bekommen.

Und: alle diese MH haben fortlaufende Nummern in 6er-Schritten. Und das nennt die Dt Post Philatelie "zufällig ausgewählt".

Nur um die Dimensionen aufzuzeigen:

Blaue MH werden bei ebay derzeit mit völlig gehypten Preisen zwischen 80 und 144 € gehandelt.

Gelbe MH kriegt man auf jeden Fall immer noch online für 9,90 €.

Kann denn die privatisierte Dt Post AG/ DHL oder was auch immer treiben, was sie will? Gibt es nicht Gesetze, die unlautere Werbung verbieten? Was würde denn eine Verbraucherschutz-Organisation dazu sagen, wenn man Briefmarken wie eine normale Ware behandeln würde?

Doch was soll's? So kriegt man das eh schon kränkelnde Hobby des Briefmarkensammelns auch kaputt.
 
drmoeller_neuss Am: 11.06.2024 17:57:13 Gelesen: 796# 283 @  
@ Holo-Gert [#282]

Kann denn die privatisierte Dt Post AG/ DHL oder was auch immer treiben, was sie will? Gibt es nicht Gesetze, die unlautere Werbung verbieten? Was würde denn eine Verbraucherschutz-Organisation dazu sagen, wenn man Briefmarken wie eine normale Ware behandeln würde?

Bitte nicht übertreiben. Man muss diese Kryptomarken nicht gut finden, aber man muss sie auch nicht sammeln.

Du kannst Dich natürlich an ein Verbraucherverein wenden. Wenn Du selbst Briefmarkenhändler bist, kannst Du auch Deinen Konkurrenten direkt abmahnen.

Aber dann wird die Post schnell das Interesse an den Sammlern verlieren, und Betriebswirte mit dem spitzen Bleistift werden ausrechnen, dass sich Sammlermarken für die Deutsche Post AG wirtschaftlich nicht rechnen.

Dann wird es pro Jahr nur noch ein paar selbstklebende Marken für den Bedarf geben. Sonderstempel braucht man auch nicht bei der Post, und die Post muss auch nicht teure Standmiete für einen Messestand in Ulm bezahlen.

Ich behaupte einmal, dass wir von der Post mehr bekommen, als die Post an den Sammlern verdient.
 
henning1000 Am: 11.06.2024 18:07:22 Gelesen: 782# 284 @  
20 bestellt, 20 x gelb. Was für ein Beschiss.
 
Journalist Am: 11.06.2024 18:38:23 Gelesen: 759# 285 @  
@ henning1000 [#284]

Hallo Henning1000 und an alle,

deine Aussage und die anderen auch hier geposteten bestätigen meinen Verdacht, das bei der Post keine Mischung vorgenommen wurde.

Die indirekte Mischung besteht darin, das je nach Verpackungsplatz vereinzelt andere Kisten mit anderen Farben stehen und je nach Verpackungsplatz entsprechend ausgeliefert werden.

Produktionstechnisch gehe ich bisher davon aus, das die 4 Teilauflagen in 4 Chargen gedruckt wurden. Beim Druck und der folgenden Nummerierung wurde keine Mischung vorgenommen. Anschließend erfolgte das Eintüten in die weißen Umschläge und das Stapeln in entsprechenden größeren Kisten. Je nachdem wo diese Kisten beim entsprechenden Kommissionierungsplatz in Weiden stehen, werden aus diesem diese dem Kunden zugeschickt. Daher ist es kein Wunder das bei einer Bestellung von 20 Stück die Wahrscheinlichkeit extrem groß ist, das nur gelbe Heftchen geliefert werden. Vermutlich gibt es an diesem Kommissionierungsplatz nur die "gelbe" Kiste, aus der ausgeliefert wird.

Viele Grüße Jürgen
 
Vernian Am: 11.06.2024 20:19:10 Gelesen: 701# 286 @  
@ Holo-Gert [#282]

Hallo,

mit einiger Weniger meine ich an sich die wohl doch geringe Anzahl derjenigen, die tatsächlich gezielt diese Ausgaben sammeln im Verhältnis zu den Auflagen oder letztlich verkauften Exemplare.

Und zu So kriegt man das eh schon kränkelnde Hobby des Briefmarkensammelns auch kaputt.:

Also zum einen sind Crypto - Marken bislang nur ein sehr kleiner Teil einer besonderen Form von Briefmarke, ob die angesprochene fehlende "Durchmischung" der Ausgabe-Varianten tatsächlich einen Einfluss auf die Entwicklung des Briefmarkensammelns an sich hat, dass möchte ich im Moment doch noch ernsthaft anzweifeln.

Viel eher dürfte der um ein vielfach höhere Preis der "selbstklebenden" (Crypto-) Ausgabe gegenüber der "normalen" nassklebenden identischen Marke vielen Sammlern das "Hobby kaputtmachen", weil sie nicht mehr bereit sind, für die Vollständigkeit ihrer Sammlung unangebracht höhere Beträge dafür auszugeben. Insbesondere in Bezug auf diese Ausgabe dürfte die vermutlich eh geringe Anzahl Sammler, die zur Vollständigkeit auch Markenheftchen zählen, sich überlegen "hier das Handtuch zu werfen".

Das Besondere an Cryptomarken ist, dass diese Marken zwei unterschiedliche Zielgruppen zugleich ansprechen (Briefmarken- und NFT-Sammler) und versucht wird, möglichst beide damit für beides zu interessieren. Ein sowohl psychologisch wie Verkaufs-strategisch natürlich interessanter Ansatz, den man so auch nicht verurteilen sollte. Dieser Ansatz, das lässt sich unterschiedlichsten Beiträgen zu dem Thema hier entnehmen, ist durchaus für viele nicht ohne Interesse. Die meisten davon aber nehmen davon sogleich wieder Abstand wegen der vorgenannten hohen Preise und damit den Kosten, die damit einhergehen - ist zumindest so mein Eindruck, und gilt so auch für mich.

Bislang präsentiert sich die Ausgabe von Crypto-Marken fast gänzlich (wenige Ausnahmen scheint es wohl zu geben, wie hier an anderer Stelle vorgestellt wurde) als wirtschaftliche Vermarktungsstrategie mit hoher Gewinnmarge für die produzierenden Postgesellschaften oder deren "philatelistische" Dienstanbieter. Und das, indem teils das Aussehen der Markenausgabe selbst, teils ihre "Verpackungs- und Verkaufsform", teils ihre NFT-Teile in mehreren verschiedenen optisch - und / oder digital unterschiedlichen Erscheinungsformen vervielfacht und dabei künstlich verknappt und entsprechend "bepreist" angeboten (und damit die hohen Gewinnmargen erzielt) werden.

Aus Sammler-Sicht wäre hier mal wieder "weniger" "mehr": Ein "vertretbarer" Mehrpreis gegenüber dem Frankatur- bzw. Markenwert für die Präsentation als "Markenheftchen" und die parallele Funktion NFT, und nur eine Erscheinungsform, zumindest optisch-haptisch; und damit auch keine künstlich geschaffenen Knappheiten. Ob im digitalen NFT-Bereich Varianten das Sammler-Interesse anheben, kann ich nicht beurteilen. Aber so wären zumindest in Bezug auf "Briefmarke" sicher deutlich mehr Käufer zu gewinnen. Vermutlich hat aber die Rentabilitätsprüfung im Vorfeld ergeben, dass mit deutlich hohen Preisen trotz weniger Käufern die Gewinne höher ausfallen als bei niedrigen Preisen und mehr Käufern.

Best

V.
 
Holo-Gert Am: 12.06.2024 00:02:12 Gelesen: 602# 287 @  
@ Vernian [#286]

Hallo,

du hast in vielen Dingen Recht.

Im übrigen habe ich eine sehr umfangreiche Krypto-Marken-Sammlung mit etlichen "highlight", auch u.a. mit der Ausgabe Gibraltars von 2018 im KB.

Ebenfalls habe ich mit extrem viel Glück ein extrem rares Stück, nämlich die NL Crypto Marke auf offiziellem FDC in der Farbvariante rot. Es existieren 25 Stück
.
Zudem habe ich auch 3 private wallets; die Metamask, AtomicHub der Gibraltar Post und eine weitere allgemeinere.

Mir geht es primär darum, ob die Werbe-Sprüche der Postverwaltungen zutreffen oder ob es tatsächlich nur eine Geldmacherei ohnegleichen ist.

Die entscheidende Aussage dazu hat früh die österreichische Post getroffen: Man wolle den traditionellen Sammler quasi mit den jungen Sammlern "zusammenbringen" um das Hobby Briefmarken-Sammeln neu zu beleben.

Wer aber viel die virtuellen Märkte beobachtet, zum Beispiel vor allem opensea, stellt sehr schnell fest: So gut wie keiner der traditionellen Sammler interessiert sich für NFTs.

Die NFT-"freaks" dagegen haben vom Briefmarkensammeln nicht die geringste Ahnung. Ihnen geht es nur um eine mögliche Spekulation und den Spekulationsgewinn. Überschneidungen der zwei Sammler-Gruppen gibt es quasi kaum.

So wissen zum Beispiel extrem wenige Sammler, dass es alle 4 bisherigen Kryptomarken-Ausgaben Kroatiens in 2 Typen gibt, wobei der eine Typ nur ein Zwanzigstel der gesamten Menge ist, er also viel seltener sein müsste. Der Michel-Katalog erwähnt diese Tatsache nicht einmal, obwohl die 2 Typen unterscheidbar sind.

Ebenso gering ist die Zahl der Sammler, die Kryptomarken echt und portogerecht gelaufen sammeln. Wer hat schon ein kleines Päckchen aus Österreich mit einer Crypto stamp 3.0 zur Freimachung darauf?

Auch sind Kryptomarken völlig verschieden. Meist ist der QR-Code zum Auslesen auf der Marke, bei der Deutschen Post AG ist er in einem MH weit neben der Marke. Wer also eine aktuelle deutsche Kryptomarke auf einem Kompaktbrief echt laufen lässt, kann nicht nachweisen, aus welchem MH sie stammt. Deshalb verkünsteln sich auch manche "Spezialisten" mit Erfolg, ganze MH aufzukleben.

Interessieren sich diese bewundernswerten "Künstler" aber auch für die NFTs?
Die Gibraltar Post hat zudem einen Block mit einem QR-Code herausgebracht, womit man nur das Anrecht hat 2 beliebige NFTs zu kaufen, die wiederum mit dem Block gar nichts zu tun haben.

Die Thailand Post hat Kryptomarken herausgegeben, wo es mir bis heute nicht gelungen ist, sie in meine Metamask einzulesen, dann aber erst die Häufigkeit zu erkennen wäre.

So fristen die 5 Blocks ein trauriges Dasein in einem Album und selbst der tolle Brief an mich mit einem Block darauf ist nur ein kleiner Trost, dass dieser Block scheinbar Null und Niemand interessiert.

Zurück zur Deutschen Post AG. Nach dem offensichtlichen "Reinfall" mit der Marke Brandenburger Tor ist auch unsere Post auf den Zug mit den Farbvarianten aufgesprungen.

Selbstverständlich war die Kryptomarke Brandenburger Tor für die Post trotzdem ein finanzieller Erfolg. Aber offensichtlich war dies der Post nicht Gewinn genug. Also, Verknappung der Menge, die Spekulation mit den Farben und ein weiteres Produkt: den Viererset Presentation Pack. Das ist nicht zu beanstanden: das Streben nach Gewinn ist ein grundsätzliches Ziel jedes Unternehmens.

Dann aber sollten "Versprechungen" auch eingehalten werden! Und die grundlegende Aussage zu der farblichen Vielfalt war, dass die Auswahl der MH rein zufällig erfolgen würde. Das war wohl offensichtlich "gelogen".

Können sich "normale" Sammler in dieser komplexen Szene zurecht finden?

Was ist in ein paar Jahren?

- Geht meine wirklich umfangreiche "tolle" Sammlung den Weg der Telefonkarten?
- Sind die Codes auf den österreichischen stamps, die die Farbe und damit die Häufigkeit bestimmen, überhaupt noch aufrufbar?
- Sind die verschiedenen Wallets dann leichter kompatibel als es derzeit der Fall ist. Metamask basiert z.B. auf der Cryptowährung Ether.
- Schafft es jeder Willige korrekt mit ciphers.me umzugehen?
- Wie sind die Besitzverhältnisse, wenn man einen NFT verkauft, das dazugehörige physische Produkt aber behält.
- Wie kann ich einen echt gelaufenen Brief mit einer kroatischen Kryptomarke des Typs 2 bekommen, wenn ich keine wallet habe und damit den zugrundeliegenden viel selteneren NFT nicht besitze?
- Ist das die Zukunft des Sammelns?

Das muss dann jeder für sich entscheiden.
 
Philipp Harder Am: 12.06.2024 09:00:21 Gelesen: 485# 288 @  
@ Holo-Gert [#287]

Die Thailand Post hat Kryptomarken herausgegeben, wo es mir bis heute nicht gelungen ist, sie in meine Metamask einzulesen, dann aber erst die Häufigkeit zu erkennen wäre.

Die NFTs von Thailand wurden nie wie angekündigt auf der JFIN Blockchain geminted. Es gibt sie nicht. Siehe [1]. Keines von insgesamt nur sieben ERC-1155 NFTs auf der JFIN BLockchain passt zu den Angaben der Postverwaltung.

[1] https://jfinscan.com/tokens?type=ERC-1155
 
Vernian Am: 12.06.2024 11:53:59 Gelesen: 420# 289 @  
@ Holo-Gert [#287]

Hi, sehr schön. Mit dieser Antwort, die sehr viel meiner Sicht auch widerspiegelt, kann ich sehr gut leben. Du führst aus, was durchweg als richtig anzusehen ist.

Ich bin gespannt wie sich das entwickelt - und das ist mein einziger Motivationspunkt an dieser Sache sie bspw. hier mitzuverfolgen, denn persönlich habe ich gar keine Lust mich mit dem virtuellen Teil dieser Ausgaben zu befassen, und gebe auch für diese Ausgaben keinen Cent aus - erwerbe sie also gar nicht erst.

Von der Vollständigkeit bei Neuausgaben habe ich mich in meinen meisten Sammelgebieten schon vor langem verabschiedet, und sollte eines der verbliebenen Sammelgebiete, die ich bislang noch in Neuheiten auf Vollständigkeit sammle (derzeit noch 3), mit solcherlei Ausgaben zu unverhältnismäßigen Preisen um die Ecke kommen, dann ist für mich mit dem (vollständigen) vorherigen Jahrgang das Sammelgebiet beendet in Bezug auf Neuheiten.

LG

Vernian
 
Holo-Gert Am: 12.06.2024 17:42:47 Gelesen: 305# 290 @  
Und jetzt folgt der Gag:

Ich habe quasi als "Feldversuch" nochmals 3 MH bestellt und ... 3 blaue mit den Nummern 18163, 18169 und 18175 erhalten.

Also ist es immer noch so, dass nicht im geringsten durchgemischt wird.

Diese hohen Nummern zeigen zudem wiederholt, wie viel Makulatur gedruckt worden ist.
 
ohei2 Am: 13.06.2024 11:11:40 Gelesen: 122# 291 @  
@ ohei2 [#243]

Nun habe ich auf meine E-Mail vom 10.5. hin einen Monat später ein analoges Schreiben via "Postsache" bekommen, in welchem mir mitgeteilt wird, dass das Viererset nicht mehr lieferbar ist.

Ich finde es wirklich schaurig, dass die Internet-Bestelloption [1] erst nach dem dem 6. Juni freigeschaltet wurde. Dabei konnte man schon eine ganze Weile - mindestens seit Anfang Mai - telefonisch bestellen. Wer darauf nicht kam, dürfte kaum noch Chancen auf andere als gelbe Heftchen haben, auch wenn hier im Forum von einigen Ausnahmen berichtet wird.

Meines Erachtens hätte die Bestellung via Internet zur gleichen Zeit verfügbar werden müssen, wie die andere(n) Option(en).

[1] https://www.deutschepost.de/de/k/kryptomarke.html
 
Holo-Gert Am: 13.06.2024 13:55:04 Gelesen: 50# 292 @  
Vermutung:

Auf einer Seite im online shop ist zu lesen, die Käufer der Gold-Edition hätten mit einer Überraschung zu rechnen.

Sicher ist, dass in allen 250 Gold-Editionen ein pinkes MH ist.

Auf einer weiteren Seite werden 5 Farben genannt, nämlich dann pink mit 2% und pink/gold mit 0,25%.

So liegt es nahe, dass in den Gold-Editionen pinke MH sind, die dazugehörigen NFTs aber in gold gehalten sind.
 

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