Thema: Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
Das Thema hat 806 Beiträge:
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dr.vision Am: 17.04.2016 10:50:20 Gelesen: 648851# 307 @  
Moin zusammen,

kann mir vielleicht jemand die Adresse erklären?

5. ???? Komp. 106

Und falls der Text der Karte auch noch "lesbar" wird, würde ich mich sehr freuen.



Danke beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
HWS-NRW Am: 17.04.2016 11:44:49 Gelesen: 648837# 308 @  
@ dr.vision [#307]

Hallo Ralf,

es könnte sich um einen "Genesenden-Kompanie" handeln, im 1. Weltkrieg gab es die, im Net leider halt keine mit der Nr. 106. Ansonsten fällt mir bei "Gens. KP" nichts passendes ein.

Gruß Werner
 
dr.vision Am: 20.04.2016 09:49:11 Gelesen: 648448# 309 @  
@ dr.vision [#307]

Moin zusammen,

hat wirklich keiner außer Werner eine Meinung zu der Adresse?

Ich freue mich über jede Antwort.

Danke und beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Taschentuch Am: 20.04.2016 16:05:32 Gelesen: 648394# 310 @  
Hallo Ralf,

ich hätte jetzt vermutet, dass es sich nicht um ein "G" sondern um ein "L" handelt. Grund: Auch der erste Buchstabe seines Vornamens Ludwig ist der gleiche Schreibstil. Das der Schreiber den Buchstaben bisweilen auch anders schreibt, kam in der Zeit wohl vor. Also würde es nicht "Gens." sondern "Lens." oder ähnlich heißen.

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
 
olli0816 Am: 20.04.2016 16:42:08 Gelesen: 648378# 311 @  
@ dr.vision [#307]

Ich kann jetzt hier komplett falsch liegen, aber ich habe ein bisschen gegoogelt:

Das 106. Infanterieregiment "König Georg" gehörte zur 48. Infaterie-Brigade zur 24. königlich sächsischen Division, die im ganzen 1. Weltkrieg an der Westfront gekämpft hat. Zu der Zeit in Flandern/Artois.

Der Stempel mit Nerchau ist bei Grimma in Sachsen. Von daher denke ich, dass das die Genesungs-Kompanie war.

Ob das wirklich stimmt, kann ich aber 100% nicht sagen. Eine Möglichkeit wäre es.

Hier der Link zu Wikipedia für die Einheit:

https://de.wikipedia.org/wiki/24._Division_(2._K%C3%B6niglich_S%C3%A4chsische)
 
dr.vision Am: 20.04.2016 19:39:58 Gelesen: 648344# 312 @  
@ Taschentuch [#310]
@ olli0816 [#311]

Ich danke euch für die schnellen Informationen. Die Genesungskompanie wäre eine gute Möglichkeit. Aber auch das L hat etwas Interessantes an sich. Mal sehen, ob sich noch jemmand zu Wort meldet.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
HWS-NRW Am: 20.04.2016 23:28:24 Gelesen: 648305# 313 @  
@ dr.vision [#312]

Hallo Ralf,

ich habe mal in meinen Unterlagen nachgesehen wegen der fraglichen Abkürzung "Lens", das paßt überhaupt nicht. Ich bin fest überzeugt, dass es sich nur um die Genesenden-Kompanie handeln kann, egal in welcher Division sie damals (am Heimatstandort) beheimatet war.

Gruß
Werner
 
dr.vision Am: 21.04.2016 07:41:06 Gelesen: 648268# 314 @  
@ HWS-NRW [#313]

Moin Werner,

danke für die Info.

Beste Grüße von der Ostsee in die alte Heimat.
Ralf
 
Sachsendreier53 Am: 22.04.2016 11:11:01 Gelesen: 648061# 315 @  
@ dr.vision [#307]

Ich weiß nur, dass es in Döbeln/Sa. ein Infantrie-Regiment gab. Vielleicht heißt es auch Gendarmerie-Kompanie.
 
dr.vision Am: 22.04.2016 15:02:26 Gelesen: 647998# 316 @  
@ Sachsendreier53 [#315]

Auch dir herzlichen Dank für die Info.

@ alle

Ich habe soeben die Antwort eines ausgewiesenen WK I Spezialisten bekommen. Es handelt bei der Anschrift auf der gezeigten Karte [#307] wirklich um die Genesenden Kompanie.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
hajo22 Am: 23.04.2016 11:34:35 Gelesen: 647799# 317 @  
Feldpostkarte aus dem Jahr 1917 mit Cognac-Werbung. Den gab's wohl auch beim Sturmangriff. Nachher sah man "uralt" aus.

Stempel: 12. Kompanie Grenadier Regt. König Friedr.Wilhelm I (2.Ostpr.) Nr.3



VG, hajo22
 
HWS-NRW Am: 23.04.2016 12:59:25 Gelesen: 647777# 318 @  
Hallo, Werbe-Feldpostkarten, angeboten von verschiedenen Unternehmen mit meist "kriegswichtigen Artikeln" gab es in beiden Weltkriegen, sie wurden den Soldaten gerne und natürlich kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Hier zwei Postkarten der Firma "Continental", die speziell für ihre Fahrrad-Reifen Reklame machten.





Abgesandt von einem Angehörigen der Kgl. Preussischen Flieger-Abteilung.

Eine weitere Karte bildet einen Radfahr-Soldaten der Luftlandetruppen (Fallschirmjäger) mit seinem auf dem Rücken verfrachteten Klapprad ab, ein schon sehr seltenes Motiv.



Gruß Werner
 
hajo22 Am: 23.04.2016 15:22:26 Gelesen: 647738# 319 @  
@ HWS-NRW [#318]

Von deutschen Fallschirmjägern im 1. Weltkrieg habe ich noch nichts gehört. Sollte es welche gegeben haben, dann waren das ausgesprochene Exoten, aber bestimmt keine größeren Einheiten. Ich kann es mir aber nicht vorstellen. Wo sollten sie denn eingesetzt worden sein? Der Soldat auf der Karte trägt ein Klapprad auf dem Rücken, aber doch keinen Fallschirm und ich sehe auch keinen rumliegen.

VG, hajo22
 
HWS-NRW Am: 23.04.2016 18:33:49 Gelesen: 647693# 320 @  
@ hajo22 [#319]

Hallo,

hier nur zu "Deiner" Information etwas über die italienischen "Bersaglieri".

Ab 1871 hatte in der Regel jedes Armeekorps ein Bersaglieri-Regiment als Korpsverfügungstruppe. Die operativ selbständigen Bataillone wurden im Einsatz im Regelfall den Divisionen zugeteilt. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurden sie mit Fahrrädern ausgestattet, später motorisiert, um im Rahmen motorisierter und gepanzerter Großverbände operieren zu können.



Sie trugen nach ihrer Landung natürlich nicht mehr ihren Fallschirm mit, ist ja logisch.

Gruß
Werner
 
Latzi Am: 23.04.2016 19:54:54 Gelesen: 647677# 321 @  
@ HWS-NRW [#320]

Ich bezweifele angesichts des Stands der Technik, dass es im 1. Weltkrieg Fallschirmspringer gab. Die Flugzeuge hatten gar nicht genug Nutzlast.

Gruß
Lars
 
HWS-NRW Am: 23.04.2016 20:37:24 Gelesen: 647673# 322 @  
@ Latzi [#321]

Hallo Lars,

anbei die HP, von der ich die Infos habe. Bei weiteren Nachforschung hieß es auf einer anderen HP, daß sie auch aus Flugzeugen abgesprungen sein sollen, was ich "so übernommen" habe. Eventuell liege ich da aber doch falsch, dann bitte ich um Entschuldigung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bersaglieri

Gruß Werner
 
hajo22 Am: 23.04.2016 23:35:33 Gelesen: 647620# 323 @  
@ Latzi [#321]

Na ja, theoretisch aus Zeppelinen und von Ballons. Die militärischen Ballonfahrer (z.B. Beobachter für die Artillerie) hatten Fallschirme an Bord um sich im Notfall retten zu können. Die deutschen Jagdflieger hatten wohl keine Fallschirme dabei. Der Ausstieg bei einem Abschuss wäre bei den Maschinen auch nicht leicht gewesen.

Ich glaube, wir sollten das Thema nicht weiter vertiefen. Dem "Bersaglieri" auf dem Foto wäre bestimmt der schöne Hut davon geflogen.

BG, hajo22
 
Sachsendreier53 Am: 25.04.2016 10:51:24 Gelesen: 647274# 324 @  
Feldpostkarte aus Königsberg in Preussen, Partie am Schlossteich. Abgestempelt ist die Karte mit Bandststempel am 10.1.1915 und mit Truppenstempel des I.Rekruten-Depot ERSATZ-BATAILLON INFANTERIE-REGT. NR. 43



mit Sammlergruß,
Claus
 
HWS-NRW Am: 25.04.2016 13:07:56 Gelesen: 647242# 325 @  
Von mir heute Belege, geschrieben im Reserve-Lazarett I + III, die im Bootshaus der Villa Hügel und in der Kolonie Altendorf eingerichtet wurden.







Hochinteressant, das in diesem Lazarett sogar vorgedrucktes Briefpapier, eventuell für Offiziere, zur Verfügung gestellt wurde.

Gesucht wird von mir immer noch eine Abbildung aus dem Reservelazarett II !

mit Sammlergruß
Werner
 
hajo22 Am: 25.04.2016 18:32:47 Gelesen: 647185# 326 @  
Feldpost in den Deutschen Kolonien:

Auch in Deutsch-Ost-Afrika wurde im 1. Weltkrieg bis zur Kapitulation im November 1918 gekämpft. Kommandeur der Schutztruppe war Paul von Lettow-Vorbeck. Zu den Ereignissen siehe dazu Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Weltkrieg_in_Ostafrika

Feldpostkarte aus Daressalam vom 27.10.1914 nach Taveta. Auf der Ansichtsseite ist ein mir unbekannter Dampfer (vermutlich ein Reichspostdampfer) abgebildet der laut Karte (rechts unten Ansichtsseite) "Zur Heimat" unterwegs ist.



Wer kann weitere Feldpostbelege aus den Deutschen Kolonien zeigen?

BG, hajo22
 
olli0816 Am: 25.04.2016 19:47:21 Gelesen: 647148# 327 @  
Wegen den Fallschirmspringern im 1. Weltkrieg steht etwas in Wikipedia:

Die militärische Luftfahrt begann im 18. Jahrhundert mit der Verwendung von Fesselballons, um feindliche Stellungen auszuspähen. Aus diesem führte Charles Leroux am 14. April 1889 einen Fallschirmabsprung aus ca. 1.000 m Höhe durch, der aber als Rettungssprung diente. Die Geschichte des Fallschirmspringens selbst reicht weiter zurück. Mit der ersten größeren Verwendung von Flugzeugen während des Ersten Weltkrieges (1914–1918) sahen die Armeen auch ein größeres Anwendungsfeld für den militärischen Fallschirmabsprung. Den ersten bekannten Luftlandeeinsatz führten am 4. Oktober 1916 Oberleutnant Maximilian von Cossel und Vizefeldwebel Rudolf Windisch nach einer Luftanlandung an der Ostfront durch. Der erste bekannte Sprungeinsatz war im August 1918, als 4 italienische Offiziere hinter den österreichischen Linien absprangen. Im Oktober 1918 sprang eine französische Sabotagetruppe mit Fallschirmen in den Ardennen ab. [1]

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fallschirmj%C3%A4ger
 
hajo22 Am: 25.04.2016 23:58:33 Gelesen: 647088# 328 @  
@ olli0816 [#327]

Das waren also dann 2-4 Soldaten, die die Luftlandetruppe darstellte. Na toll.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 26.04.2016 16:13:22 Gelesen: 646908# 329 @  
Hier mal etwas, was man an der Peripherie der Feldpost im 1. Weltkrieg in die Sammlung aufnehmen kann (oder auch nicht) als Memorabile:

Ein Deutsch-französischer Soldaten-Sprachführer. Ich zeige die Vorderseite und die Rückseite des "Sprachführers".



Das ganze Heftchen besteht aus Redewendungen in Deutsch, dann Lautsprache Französisch und französischer Schreibweise.

Ob der viel geholfen hat, weiß ich nicht. Vielleicht bei Verhören frz. Kriegsgefangener oder z.B. bei der Übersetzung gefundener/beschlagnahmter frz. Dienst- und Feldpost?

VG, hajo22
 
HWS-NRW Am: 26.04.2016 17:00:54 Gelesen: 646889# 330 @  
@ hajo22 [#329]

Hallo,

das ist doch ein tolles Dokument, so etwas darf heute sogar mal im Wettbewerb präsentiert werden, fällt in den Bereich "social philatelie", Gratulation !

mit Sammlergruß
Werner
 
hajo22 Am: 26.04.2016 17:07:52 Gelesen: 646887# 331 @  
@ HWS-NRW [#330]

Danke, sehe ich auch so. Das Heftchen ist komplett und in guter Erhaltung.

---

Feldpostkarte aus Posen vom 26.1.1915 mit Dienststempel der Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 4.

Auf der Ansichtsseite der Karte ist das "Hôtel de Rome" in Posen abgebildet. Ob es das heute noch gibt?

Der Absender, ein "Flieger"(= einfacher Soldat der Luftwaffe), wird dort bestimmt nicht Quartier bezogen haben.



BG, hajo22
 

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