Thema: (?) (241) (256) Luftpost: Marken und Informationen
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Totalo-Flauti Am: 05.04.2021 21:24:59 Gelesen: 74611# 232 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier eine Postkarte P145 zu 80 Pfennigen vom 25.03.1993 aus Leipzig nach Coconut Creek in Florida/USA per Luftpost. Die Postkarte war ursprünglich für Auslandssendungen nach Osteuropa und Übersee zu verwenden. Mit der Gebührenänderung zum 01.04.1993 fielen die außereuropäischen Luftpostzuschlags-Zonen weg. Hier ist die Luftpostzone I (Afrika, Nordamerika, Vorderasien) mit 25 Pfennigen Zusatzfrankatur je 5 Gramm dargestellt.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Briefuhu Am: 08.05.2021 21:22:25 Gelesen: 72233# 233 @  
Leider nur ein Fensterkuvert, von London nach Köln vom 21.08.1934, den Ankunftsstempel vom 22.08.1934 sieht man noch schwach auf dem Fenster. Auffällig für mich war der rote Stempel

"Mit Luftpost befördert, Luftpostamt, Köln-Flughafen"



Schönen Gruß
Sepp
 
Quincy Am: 09.05.2021 09:09:06 Gelesen: 72152# 234 @  
Irland

Die irische Post gab 1948 ihren ersten Satz spezieller Luftpostmarken heraus (MiNr. 102/05). In irischen Katalogen haben sie als Airmail Stamps auch ein eigenes Signatursystem.



1954 gab es dann eine erste Ergänzung (MiNr. 124/25). Davon kann ich hier einen FDC zeigen.



1965 erschien dann nochmals eine Ergänzung (MiNr. 169). Zugleich war es die letzte Ausgabe spezieller Luftpostmarken durch die irische Post. Diese Ergänzung gibt es in zwei Farben (preußischblau und violettultramarin). Hier zeige ich die erste Varietät.



Gruß
Hans-Jürgen
 
Seku Am: 17.05.2021 20:35:08 Gelesen: 71486# 235 @  
Grossbritannien 1986 - 75 Jahre Luftpost



Mi.-Nr. 3138

In England wurde der erste regelmäßige Luftpostdienst am 9. September 1911 zwischen Hendon und Windsor aufgenommen (aus: Wikipedia)

Ich wünsche einen schönen Abend

Günther
 
dr31157 Am: 16.08.2021 17:47:12 Gelesen: 65946# 236 @  
Hallo,

ich zeige hier einen Luftpostbrief von Berlin nach Buenos Aires in Argentinien.



Normal würde ich den Beleg beschreiben, das er mit der Deutschen Lufthansa von Berlin nach Buenos Aires befördert wurde. Stutzig macht mich nun der Flugbestätigungssstempel, der nach dem Michel (28) mit dem Buchstaben "e" von Stuttgart sein soll. Wurde der Brief erst von Stuttgart mit der Luftpost befördert, wo ich jedoch keine Flugstrecke finde. Nur die Flugstrecke von Berlin - Buenos Aires.

Kann mir bitte jemand die Zusammenhänge erklären?

Gruß Detlef
 
Detlev0405 Am: 16.08.2021 22:02:37 Gelesen: 65926# 237 @  
@ dr31157 [#236]

Hallo Detlef,

bei historischen Luftpost Briefen ist es zwingend geboten, die Rückseite des Briefes mit zu zeigen, um zweifelsfreie Bestimmungen zum Beförderungsweg zu machen.

Danke
Detlev
 
dr31157 Am: 16.08.2021 22:22:29 Gelesen: 65922# 238 @  
@ Detlev0405 [#237]

Hallo Detlev,

anbei die Rückseite, wenn es weiterhilft meine Frage zu beantworten.



Gruß Detlef
 
saintex Am: 16.08.2021 22:52:14 Gelesen: 65920# 239 @  
@ dr31157 [#238]

Hallo Detlev,

der Trans-Ozean-Dienst der Lufthansa nach Südamerika startete bis 16.04.1936 auf dem Flughafen Stuttgart-Böblingen, ab dem 23.04.1936 auf dem Flughafen Frankfurt/M. Am Tage des Abfluges erfolgte noch ein Zubringerflug von Berlin nach Stuttgart bzw. Frankfurt/M. Als Anfangs- und Endpunkt des Trans-Ozean-Dienstes der Lufthansa werden daher in verschiedenen offiziellen Publikationen – möglicherweise damals auch aus politischen Gründen - Berlin und Buenos Aires angegeben während aus flughistorischer Sicht Stuttgart bzw. Frankfurt/M. Ausgangspunkt des deutschen Luftpostdienstes nach Südamerika waren.

Die Angaben im Michel Zeppelin- und Flugpost-Spezial-Katalog zum Bestätigungsstempel für den deutschen Luftpostdienst Europa-Südamerika mit dem UB “e“ bei Katalog-Nr. G 28-01 sind ungenau. Der Bestätigungsstempel mit dem UB „e“ war nur im Zeitraum 12.05.1935 bis 16.4.1936 in Stuttgart in Gebrauch. Ab 23.04.1936 wurde dieser Bestätigungsstempel in Frankfurt/M. verwendet[1].

Hintergrund war, dass der Abflug-Flugplatz für den Trans-Ozean-Dienst der Lufthansa nach Südamerika am 16.04./23.04.1936 vom Flughafen Stuttgart-Böblingen zum Flughafen Frankfurt/M. wechselte. Am 19.04.1936 erfolgte die Verlegung der Leitstelle für Luftpostsendungen nach Südamerika vom Postamt Stuttgart 7 zum Bahnpostamt 19 Frankfurt (Main)[2].

Auf eine Besonderheit Deines Luftpostbriefes will ich noch hinweisen:

Dein Brief trägt den Poststempel des Postamtes Berlin W 44 5.10.37.15-16 und dürfte daher mit dem nächsten erreichbaren Flug ab Frankfurt/M. am 07.10.1937 mit Ankunft in Buenos Aires am 10.10.1937 nach Südamerika befördert worden sein, wie sich auch aus dem Ankunftsstempel auf der Rückseite ergibt. In Berlin war für den deutschen Luftpostdienst nach Südamerika der Bestätigungsstempel mit dem UB „a“ in Gebrauch. Damit wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass Dein Brief den Bestätigungsstempel mit dem UB „a“ trägt. Es überrascht zunächst, dass Dein Brief stattdessen mit dem Bestätigungsstempel mit dem UB “e“(Frankfurt/M.) bedruckt ist. Die Erklärung hierfür liegt offensichtlich darin, dass Luftpost nach Südamerika, die in Berlin erst kurz vor dem Abflug in Stuttgart bzw. Frankfurt/M. aufgekommen war, unbearbeitet bzw. nur teilweise bearbeitet mit der Eisenbahn oder auf dem Luftweg an die Leitstelle für Luftpostsendungen nach Südamerika übersandt wurde, wo diese Sendungen dann weiterbearbeitet und mit dem Bestätigungsstempel der Leitstelle (hier: Frankfurt/M.) bedruckt wurden (vgl. die handschriftliche Ergänzung des Leitweges „Buenos Aires“ auf Deinem Brief). Einen ähnlichen Luftpostbrief hatten wir bereits früher in einem anderen Thema besprochen[3].

Verwendete Quellen

[1] James W. Graue/John Duggan, Deutsche Lufthansa South Atlantic Airmail Service, Ickenham/GB 2000, Seite 113
]2] Rudolf Philipp, Flughafen Stuttgart-Böblingen, Kornwestheim 1987, Seite 411
[3] https://www.philaseiten.de/beitrag/184332

MfG Wolfgang
 
dr31157 Am: 16.08.2021 23:10:27 Gelesen: 65913# 240 @  
@ saintex [#239]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die erneut überragend ausführlichen Erklärungen aus Deinem ungeheuerlichen Fachwissen.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 27.08.2021 22:20:32 Gelesen: 65279# 241 @  
Hallo,

ich zeige hier wieder einen Luftpostbrief von Breslau nach Montevideo.



Leider ist mir die Flugstrecke unklar. Der Flugbestätigungsstempel mit dem Buchstaben "b" habe ich mir als von Friedrichshafen notiert.

War die Flugstrecke: Von Breslau ab Friedrichshafen - Frankfurt und weiter von Frankfurt - Montevideo?

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 28.08.2021 09:44:59 Gelesen: 65243# 242 @  
Hallo,

kann mir bitte jemand mitteilen welche Flughäfen diesen Stempel mit welchen Kennbuchstaben führten? Aus meinen Unterlagen bekomme ich eine vollständige Tabelle leider nicht zusammen.



Berlin = "a"
Frankfurt = "b"?
? = "c"
? = "d"
Stuttgart = "e" bis 16.4.1936
Frankfurt = "e" ab 23.4.1936

Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand die Tabelle vorvollständigen würde.

Gruß Detlef
 
saintex Am: 28.08.2021 14:12:49 Gelesen: 65214# 243 @  
@ dr31157 [#241]

Hallo Detlev,

hinsichtlich der örtlichen Zuordnung des Bestätigungsstempels „Deutsche Luftpost Europa-Südamerika“ über den UB im Stempel ist zu beachten, dass die Verwendungsorte im Zeitraum 1934-1939 wechselten und dieser Bestätigungsstempel nicht nur auf Luftpostsendungen, die mit dem Flugzeug nach Südamerika befördert wurden, sondern auch auf Zeppelinpost Verwendung fand.

Nachfolgend die wichtigsten Verwendungszeiträume und –orte der UB für den „Hausgebrauch“ [1]. Detailliertere Informationen zu diesem Thema findest Du in der einschlägigen Spezialliteratur [2].

a Berlin 03.02.1934 bis 1939
b Friedrichshafen 26.05.1934 – 13.08.1936
Frankfurt/M. 20.08.1936 bis 1939
c Friedrichshafen 26.05.1934 – 07.11.1935
Frankfurt/M. 05.03.1936 bis 1939
d Zeppelinpost LZ 127 und LZ 129 1934-1936
Stuttgart 06.04.1935 – 04.05.1935
Frankfurt/M. 01.10.1936 bis 1939
e Stuttgart 12.05.1935 – 16.04.1936
Frankfurt/M. 23.04.1936 bis 1939
* Stuttgart 03.02.1934 – 16.04.1936
Frankfurt/M. 23.04.1936 – 16.07.1936
Frankfurt/M. (Gummistempel) 27.01.1936 bis 1939

Wie sich aus der vorstehenden Aufstellung ergibt wurde Dein am 02.08.1939 01:00 Uhr in Breslau abgestempelter Luftpostbrief über Frankfurt/M. geleitet, wo der Bestätigungsstempel mit dem UB „b“ angebracht wurde, und erreichte den nächsten Luftpostdienst der Lufthansa nach Südamerika ab Frankfurt/M. am 03.08.1939 04:41 Uhr mit Ankunft in Montevideo am 06.08.1939 [3].

Die Zuleitung Deines Luftpostbriefes von Breslau nach Frankfurt erfolgte dabei wahrscheinlich auf dem Luftweg mit dem Linienflug der Lufthansa ab Breslau 06:00 Uhr über Dresden, Halle/Leipzig und Erfurt an Frankfurt/M. 09:40 Uhr [4]. Vgl. nachfolgende Streckenkarte des Luftpostverkehrs des Bahnpostamtes 19, Frankfurt/M., Stand: August 1939 [5].



Zur Streckenführung und zum Flugplan des deutschen Luftpostdienstes ab Frankfurt/M. nach Südamerika im August 1939 vgl. den nachfolgenden Auszug aus der vom Reichspostministerium herausgegebenen Luftpostliste Ausgabe August/September 1939



Ich hoffe, dass Deine Fragen - auch aus Deiner Anfrage [#242] - damit erschöpfend beantwortet sind.

Verwendete Quellen:

[1] James W. Graue/John Duggan, Deutsche Lufthansa South Atlantic Airmail Service 1934-1939, Ickenham/GB 2000 Seite 113
[2] z. B. Graue/Duggan a.a.O. (Fn.1)
[3] Graue/Duggan a.a.O. Seite 185, Rudolf Philipp, Von Stuttgart nach Rio de Janeiro - Aufstellung der Flugdaten 1933-1939, Kornwestheim 2010, Seite 548
[4] Luftpostliste Ausgabe August/September 1939, herausgegeben vom Reichspostministerium
[5] aus: Günter Hambach, Geschichte des Bahnpostamtes19 Frankfurt/M. 1984, Seite 249

MfG Wolfgang
 
Detlev0405 Am: 28.08.2021 14:47:07 Gelesen: 65208# 244 @  
@ saintex [#243]

Hallo Wolfgang,

es handelt sich in diesem Fall um einen "Detlef" und er hat nichts mit mir zu tun.

Beste Grüsse für Dich
Detlev
 
dr31157 Am: 28.08.2021 16:34:25 Gelesen: 65193# 245 @  
@ saintex [#243]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine erneute ausgezeichnete Ausarbeitung, die mir sehr geholfen hat.

Nur allein mit Fachliteratur gerät man als allgemeiner Sammler, der gern auch mal ins Detail geht, ohne Spezialliteratur und der Hilfe von Spezialsammlern an seine Grenzen und wird manchmal sogar in die Irre geführt.

Ich hoffe, dass ich weiterhin mit Deiner ausgezeichneten Hilfe im Bereich Luftpost rechnen kann, obwohl Du mich wohl mit einem Kollegen verwechselt hast.

Gruß Detlef
 
Detlev0405 Am: 28.08.2021 19:23:10 Gelesen: 65170# 246 @  
@ dr31157 [#245]

Detlef,

das Problem liegt darin, das Wolfgang mein Lehrer für Luftpost ist und mir bei der Tschechoslowakischen Luftpost bis 1938 behilflich ist, wie auch beim letzten Beitrag in dem Thread ersichtlich wird. [1]

Gruß
Detlev

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=11159&CP=0&F=1
 
mumpipuck Am: 17.12.2021 01:43:14 Gelesen: 59113# 247 @  
Luftpost ist gar nicht mein Gebiet, aber auf einer Karte, die aus Lauenburg/Elbe (mein Heimatsammelgebiet) im Jahre 1961 (Tag nicht lesbar) per Luftpost nach Österreich gehen sollte, befindet sich ein Stempel, den ich noch nicht gesehen habe.

Nach einiger Mühe habe ich den Text wie folgt entziffert:

Wegen ungünstiger Fluglage
zur Beschleunigung
ab Hamburg mit Bahnpost
weiterzuleiten.

Für mich ergeben sich damit folgende Fragen:

- Kennt jemand den Stempel und kann den schwer leserlichen Text bestätigen ?

- Wo wurde dieser Stempel angebracht? Am Flughafen Hamburg? Oder bereits im Postamt Hamburg 1? Dieses lag am Hauptbahnhof. Einer vorherige Leitung zum im Norden Hamburgs gelegenen Flughafen und dann zurück zum Hauptbahnhof wäre wohl nicht sinnvoll gewesen für die "Beschleunigung".



Hat jemand eine Idee ?

Herzliche Grüße
Burkhard
 
mumpipuck Am: 17.12.2021 17:48:49 Gelesen: 59086# 248 @  
@ mumpipuck [#247]

Ich habe eine kompetente Antwort von einem Kenner der modernen Postgeschichte Hamburgs erhalten:

Den Text habe ich korrekt gelesen. Der Stempel wurde im Hauptpostamt Hamburg 1 aufgesetzt, wo der Flugplan und auch aktuelle Änderungen vorlagen und die Sendungen dann direkt auf die Bahn gegeben.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Frankenjogger Am: 17.12.2021 18:17:46 Gelesen: 59084# 249 @  
Hallo Burkhard,

ein interessanter Beleg. Der Stempel ist besonders interessant, da sich die Post bei innerdeutscher Luftpost vorbehielt, die schnellste Verbindung zu wählen. Wenn das die Bahnverbindung war, dann wurde die Bahnverbindung genommen. Dass es für diese Entscheidung einen Stempel gab, wusste ich auch noch nicht.

Weiterhin ist das Porto interessant. Eigentlich wären für die Auslandsluftpost-Postkarte 35 Pf erforderlich gewesen. Ob jetzt Innsbruck damals schon einen Flughafen hatte, der regelmäßig von Hamburg angeflogen wurde, kann ich nicht sagen. Ansonsten kann es sein, dass München der nächste Flughafen war, dann hätte aber auf der Karte vermerkt werden müssen, dass Luftpost nur bis München erwünscht ist. Es kann aber auch sein, dass dieser Umstand bekannt war und dass innerdeutsche Luftpost nach Tirol immer nach München geflogen wurde und deshalb nur 5 Pf Luftpostgebühr verklebt wurden.

Viele Grüße,
Klemens
 
mumpipuck Am: 21.12.2021 17:30:43 Gelesen: 58685# 250 @  
@ Frankenjogger [#249]

Hallo Klemens,

vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen. Auch wenn ich Deine Beiträge zu den Dauerserienmarken und Portostufen immer mit Interesse lese bin ich mit den Portostufen nicht so vertraut. Nach einem Blick in den Steven teile ich jedoch Deine Auffassung, dass das richtige Porto 35 Pf. gewesen wäre.

Die Theorie, dass die Luftpostbeförderung nur bis München bekannt war und deswegen nur 25 Pf. verklebt wurden halte ich aber für unwahrscheinlich.

Dazu hätte der Absender regelmäßig Post auf dieser Destination versenden müssen, um das zu wissen. Im Steven steht auch nichts von so einer Möglichkeit.

Auf der Vorderseite ist ein Kurheim zu sehen. Aus dem Inhalt ist zu ersehen, dass die private Absenderin sich wohl dort aufhielt. Vermutlich wohnte sie eigentlich in Berlin, denn beide Briefmarken sind Berlin-Ausgaben, die es in Lauenburg nicht zu kaufen gab. Offensichtlich hatte sie diese mitgenommen, um Karten - auch per Luftpost - zu senden. Denn wozu sonst die 5 Pf. Marke in Privathand, die zu diesem Zeitpunkt sonst nicht benötigt wurde ? Nach meiner Kenntnis wurden damals sehr viele Sendungen aus Berlin mit 5 Pf. Zuschlag auch ins Bundesgebiet per Luftpost versandt. Ich vermute, dass das auch die Absenderin tat, dass ihr aber neben der höheren Grundgebühr die ebenfalls höhere Luftpostgebühr nach Österreich nicht bekannt war. Die Empfänger weilten in einem Hotel, wohnten also wohl sonst nicht dort, so dass sie vermutlich auch nicht regelmäßig dorthin schrieb. Ich denke, die Karte ist einfach um 10 Pf. unterfrankiert.

Möglicherweise wurde auf die Nachgebühren verzichtet, da die Karte ja gar nicht per Luftpost befördert und diese Leistung damit nicht erbracht wurde. Dann hätten 20 Pf. genügt. Vielleicht ist das auch genau der Grund für die Anbringung dieses Stempels, damit auf die Nachgebührenerhebung vezichtet wird ? Möglicherweise findet man ihn auch deswegen selten, weil er nur in diesem Falle angebracht wurde ? Also auf unterfrankierten Luftpostsendungen, bei denen wegen Bahnpostbeförderung keine/geringere Nachgebühren zu erheben waren ? Ansonsten ist es dem Empfänger doch egal, ob der Brief per Luft- oder Bahnpost bei ihm ankommt, zumal er die unterbliebene Luftpostbeförderung gar nicht erkennen könnte ohne diesen Stempel. Dann wäre der Hinweis überflüssig.

Was hältst Du von diesem Ansatz ?

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Ichschonwieder Am: 22.02.2022 13:17:50 Gelesen: 54444# 251 @  
Hallo,

hier sind Spezialisten gefragt. Ich habe diesen Brief eben ungeöffnet in einem Karton gefunden.

1. auf der BM steht Luftpost, deshalb habe ich dieses Thema gewählt
2. sieht der Brief eigentlich unbefördert aus, da kein Stempelnachweis.
3. einfach entsorgen

Frage: Wer hat hier was mit diesem Brief gemacht ?




VG Klaus Peter
 
lueckel2010 Am: 22.02.2022 20:59:30 Gelesen: 54403# 252 @  
@ Ichschonwieder [#251]

Guten Abend,

obschon auf allen Mi.-Nr. 609-615 (DDR) LUFTPOST draufstand, konnten diese für alle Postsendungen, die freizumachen waren, als Frankatur verklebt werden (Hinweis im Michel-Deutschland Spezial).

Mit dem (vermutlich privat bedruckten) Briefumschlag sollten Philatelisten wohl animiert werden, dem genannten Flug der Deutschen Lufthansa (Ost) Sammlerpost zur Beförderung zuzuleiten.

Warum dies nicht geschehen ist, lässt sich heute wahrscheinlich nicht mehr nachvollziehen.

Möglichkeiten:

Es wurde vergessen, den Brief bei der Post einzuliefern

oder der beschriebene Flug fand nicht statt (eher unwahrscheinlich, da der Brief dann mit einem anderen Flug nach Moskau befördert worden wäre).

Meine Meinung: "So" nicht sammel würdig!

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Briefuhu Am: 18.03.2022 20:08:31 Gelesen: 52653# 253 @  
@ Seku [#235]

In England wurde der erste regelmäßige Luftpostdienst am 9. September 1911 zwischen Hendon und Windsor aufgenommen (aus: Wikipedia).

Dazu ein Beleg zum 50. Jubiläum vom 09.09.1961 von Windsor nach Torquay, frankiert mit 3d und einer BEA Airway Letter Service Marke zu 11d, die keine amtliche Marke ist und von der BEA Fluggesellschaft ausgegeben wurde.



Schönen Gruß
Sepp
 
Frankenjogger Am: 18.03.2022 20:21:48 Gelesen: 52650# 254 @  
@ mumpipuck [#250]

Hallo Burkhard,

deinen Beitrag habe ich wohl übersehen, weshalb ich im Dezember nicht geantwortet habe.

Deinen Argumenten kann ich voll und ganz folgen. Dein Ansatz ist absolut nachvollziehbar.

Verspätete Grüße,
Klemens
 
mumpipuck Am: 10.07.2022 15:36:35 Gelesen: 42074# 255 @  
@ Frankenjogger [#254]

Hallo Klemens,

ich habe wegen der Verspätung auch jetzt erst Deine Antwort gesehen. Dank! Mal sehen, ob noch jemand mal einen solchen Beleg findet, der das bestätigt.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
HWS-NRW Am: 17.12.2023 17:22:42 Gelesen: 4335# 256 @  
Hallo in die Runde an diesem 3. Advent.

Ich trage derzeit wieder Belege mit Absenderfreistempel zusammen.

Habe einen schönen Beleg mit Luftpost in die USA bekommen, den ich auch schon hier in einer anderen Rubrik gezeigt habe:



Der Beleg ist von 1930, neben einem graphisch gelungenen Freistempel prangt da oben links eine US-Freimarke zu 5 cent, WARUM ?

Weiß eine der Fachfrauen / der Fachmänner, was es damit auf sich hat oder hat der Absender seinerzeit einfach die Marke als "Gruß" dazugeklebt?

Ich danke für jede Information, gerne auch über meine hinterlegte Mail-Adresse.

mit Sammlergruß
Werner

[Die Redaktion: Werner, lieber im Forum mit Antwort an alle, die es interessiert]
 

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