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Thema: Realauktion: Warum erfolgt der Zuschlag immer knapp unter Höchstgebot ?
Das Thema hat 53 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 04.06.2018 19:04:54 Gelesen: 15952# 29 @  
@ kauli [#28]

Das geht von zu Hause so lange gut, bis der Server abschmiert, der Router sich ein Update verordnet, Windows Sicherheit einen kurzen Check macht, oder dir der Kater über die Tastatur latscht (wie bei mir unlängst).

Aber im Prinzip hast du natürlich Recht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
marc123 Am: 04.06.2018 19:31:04 Gelesen: 15925# 30 @  
@ bayern klassisch [#29]

Das mit dem Kater kann aber in beide Richtungen gehen? Kaufen was man nicht will oder das Gebot verpassen. Bei Auktionen, denen ich vertraue mache ich auch manchmal Vorabgebote um sicher nichts zu verpassen. Man kann die Auktion dann immer noch live verfolgen und sein Gebot noch erhöhen. Gute Erfahrungen habe ich hier z.B. bei Felzmann gemacht. Man muss aber aufpassen dass man sich so nicht die Möglichkeit nimmt, das Los zu einem Untergebot zugeschlagen zu bekommen.

Beste Grüße
Marc
 
bayern klassisch Am: 04.06.2018 19:37:31 Gelesen: 15919# 31 @  
@ marc123 [#30]

Interessante Variante - für die unser Kater aber auch Null Verständnis aufbringen würde.

Wenn man einen Sammlerfreund im Saal hat, ist das aber auch eine feine Sache. Ich hatte mal einen gebeten für mich zu bieten, der ist leider, weil gegen Ende der Auktion, eingeschlafen. Da hätte ich ein Sicherungsgebot, wie du es vorgeschlagen hast, auch besser abgegeben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
ligneN Am: 05.06.2018 11:16:33 Gelesen: 15804# 32 @  
@ bayern klassisch [#27]

OK, dann war das mein Mistverständnis.

Der geschilderte Spezialfall kommt öfter und auch bei anderen Kommissionären als dem guten US vor.

Habe ich gelegentlich schon selbst erlebt.

Mickymausgebote, weit darüber mein 'angemessenes" Gebot X, dann noch einige Stufen darüber: Bieter Y.

"Ihr Gebot habe ich dann gestrichen, dafür haben Sie sicher Verständnis."
Beim ersten Mal, da tats noch weh.

Wenn besagtes Los dann allerdings nicht in einer Privatsammlung landet, sondern umgehend bei einer anderen Auktion als Superduperlos Auferstehung feiert, mit fettem Aufschlag, ist Ärger vorprogammiert.

Hängt das Herz wirklich an einem Stück, d. h. Datei/Kopie fürs Archiv genügen nicht, muß man schon selbst ran.

***

Liveauktionen schön und gut, wenn man zB im Iran oder Winsen a.d.Luhe wohnt.

Muß man auch wieder dabeisein, statt etwas anderes tun zu können.
Abstürze, Blockaden, Telecomleitungswurm - weg ist die schöne Ware.

Für den Saalbieter, zumal bei Sammlungsauktionen, ist die tolle Erfindung mißlich.

Stetig ertönt das Signal vom Hotellift für "Internetgebot" ... der Bildschirm der Assistentin-I'net blockiert ... stickige Luft ... es zieht sich ...
---> die Kommissionäre sind sowieso da.

***

Sammlerfreunde als Bieter - ein eigenes Kapitel.

Da hat sich schon mancher irgendwo außerhalb des Saals festgequatscht. Oder hat automatisiert bei "Übersee" Brotzeit gemacht, weil macht er ja immer so. Weg war das Los. Aber nicht bös gemeint, na klar.

Wird man selbst als Kommissionär für die guten Sfr. angeheuert, ganz schöne Verantwortung. Da konnte ich schon einige überzeugen, doch besser einem Kommissionär zu vertrauen. Der ist am Vortag angereist und ist nicht dem Glücksspiel Bahnfahrt oder Autobahnstau ausgesetzt.

Gut, daß diese Möglichkeit besteht.

Letztlich will man die Gebote ja ausgeführt haben, statt über menschlich-allzu menschlich bei einem Kollegen zu grübeln.

Wenn dann ein Bieter im Auktionssaal mit rotem Kopf über die "Kommissionärsmafia" zetert. Das gehört zur Auktionsfolklore.
 
mausbach1 (RIP) Am: 05.06.2018 11:59:42 Gelesen: 15784# 33 @  
@ ligneN [#32]

Das ist wahre Auktions"leben" - danke für die Schilderung - oft erlebt. :-)
 
Richard Am: 12.05.2022 09:51:59 Gelesen: 7546# 34 @  
Liebe Mitglieder und Mitleser,

dieses Thema ist mir sofort in Erinnerung gekommen, als ich die Abrechnung für diese Postkarte mit Stempel Leutkirch "Friesenhofen Bahnhof Rimpach 1940". bekam:



Friesenhofen ist seit August 2021 meine neue Heimat, die Familie Ammon und Ebert hat hier ein Haus bauen lassen.

Folgendes möchte ich zur Diskussion stellen:



Der Ausrufpreis lag bei 10 Euro, ich habe 20 Euro über Philasearch geboten. Den Zuschlag erhielt ich mit 19 Euro. Zuzüglich Nebenkosten von gut 61 %, die mir vorher bekannt waren.

Ist es nur ein Zufall, den Zuschlag mit 1 Euro unter meinem Gebot erhalten zu haben oder ist das auch bei anderen Fernauktionen (über Philasearch) normal ?

Grüsse aus Friesenhofen, Richard
 
22028 Am: 12.05.2022 10:19:22 Gelesen: 7522# 35 @  
@ Richard [#34]

Wenn dann hat das sicher nichts mit Philasearch zu tun da die ja nur ein "Weiterleiter" sind sondern mit dem Auktionshaus.

Fernauktionen sind immer ein "Sicherheitsrisiko".
 
Jahnnusch Am: 12.05.2022 11:00:19 Gelesen: 7500# 36 @  
Sicher sind die Häuser heute in Friesenhofen nicht mehr mit Brettern vernagelt, wie auf der Postkarte zu sehen.
 
bignell Am: 12.05.2022 11:06:48 Gelesen: 7493# 37 @  
@ Richard [#34]

Lieber Richard,

kann auch ein Einzelfall sein, meine letzte Abrechnung bei Karamitsos sah so aus:

Starting Price / Bid / Hammer

30,00 € / 160,00 € / 68,00 €
15,00 € / 50,00 € / 50,00 €

Hätte ich nur das zweite Los bekommen - zu meinem Höchstgebot - könnte ich auch vermuten, dass hier nicht sauber gearbeitet wird. Das erste Los spricht für das genaue Gegenteil. Ich würde bei einem Auktionshaus genauer hinsehen, wenn bei mehreren (so ab fünf) Zuschlägen alle knapp unter Höchstgebot liegen und keines deutlich darunter.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 12.05.2022 11:12:04 Gelesen: 7485# 38 @  
@ Richard [#34]

Lieber Richard,

ich glaube nicht, dass es irgendein Auktionshaus gibt, dass wegen eines Euros mehr oder weniger Manipulationen vornimmt. Ab dreistelligem Bereich mag das durchaus sein, dass hier und da getrickst wird, aber das zu beweisen wird sehr schwer sein und man soll nie behaupten, dass etwas getürkt wurde, wenn man es nicht beweisen kann.

Ist bei Geboten/Zuschlägen der Zuschlag immer genau das hohe eigene Gebot, oder zumindest oft in dessen Nähe, kann man bei dem Auktionshaus auch fernblieben und sein Geld woanders ausgeben, ansonsten gilt immer: In dubio pro reo, wenn es denn einen reo gibt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hubtheissen Am: 12.05.2022 12:00:27 Gelesen: 7451# 39 @  
@ Richard [#34]

Lieber Richard,

es kommt darauf an, ob das Auktionshaus bei Ferngeboten interessenwahrend für den Bieter arbeitet, d.h. dass die nächsthöhere Steigerungsstufe zum zweithöchsten Gebot genommen wird oder ob grundsätzlich das Höchstgebot gilt. Dies steht - oder sollte zumindest - in den Auktionsbedingungen. Ich habe mit beiden Varianten Erfahrungen gemacht. In deinem Fall wurde vermutlich interessenwahrend Geboten.

Gruß

Hubert
 
lueckel2010 Am: 12.05.2022 13:47:35 Gelesen: 7394# 40 @  
@ hubtheissen [#39]

Guten Tag, Hubert,

"interessenwahrend": Genau so ist es und so wird es wohl auch in den Auktionsbedingungen des Versteigerers stehen.

Guten Tag, Richard,

siehe Aussage von meinem Vorgänger. Bei 10.00 € Ausruf betrug die Steigerungsstufe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 1.00 €. Hättest Du z. B. für das Los 100.00 € geboten (aus welcher Motivation auch immer), hätte man Dir ebenfalls nur 19.00 € in Rechnung gestellt, da das zweithöchste Gebot vermutlich 18.00 € war.

Die an anderer Stelle in diesem Thema ohne jegliche Begründung oder gar "Beweise" getätigte Aussage "Fernauktionen sind immer ein Sicherheitsrisiko" ist aus meiner Sicht -gelinde gesagt- Nonsens!

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
22028 Am: 12.05.2022 13:53:30 Gelesen: 7384# 41 @  
@ lueckel2010 [#40]

Die an anderer Stelle in diesem Thema ohne jegliche Begründung oder gar "Beweise" getätigte Aussage "Fernauktionen sind immer ein Sicherheitsrisiko" ist aus meiner Sicht -gelinde gesagt- Nonsens!

Da bist Du aber ganz schön blauäugig.
 
wuerttemberger Am: 12.05.2022 15:12:37 Gelesen: 7324# 42 @  
@ 22028 [#41]

Yep, sehr blauäugig.
 
lueckel2010 Am: 12.05.2022 23:20:47 Gelesen: 7170# 43 @  
@ 22028 [#41]

@ wuerttemberger [#42]

Ein "Blauäugiger" würde sich sehr freuen, wenn er einmal von offensichtlichen Experten aufgeklärt wurde. Aber bitte nicht durch irgendwelche Vermutungen, Kaffesatz-Deutungen oder Informationen, die aus dritter oder vierter Hand erlangt wurden.

Interessant wären plausible und möglichst beweisbare Informationen, die diese Experten persönlich erlebt haben!

Yep, ich hoffe auf Antworten! Moin, der "blauäugige" lueckel2010
 
wuerttemberger Am: 13.05.2022 01:24:09 Gelesen: 7140# 44 @  
@ lueckel2010 [#43]

Das ist jahrelange Auktionserfahrung. Bei manchen Häusern bekommt man den Zuschlag immer zum Maximalbetrag oder manchmal knapp darunter. Und ja, ich kann Auktionsbedingungen lesen und das tue ich immer bevor ich biete. Wer natürlich immer nur den Ausruf bietet, dem kann so etwas nicht auffallen. Es gibt aber Lose da biete ich 3- oder 5-fachen Ausruf und habe dann praktisch immer einen Gegenbieter der das genauso sieht? Bei immer den gleichen Firmen? Bei den seriösen Firmen verteilen sich die Zuschläge vollkommen unterschiedlich. Das kann schon auch mal das Höchstgebot sein, aber das ist eher selten. Wer solche Erfahrungen mehrfach gemacht hat bietet einfach nicht mehr bei diesen Firmen oder beauftragt einen Kommissionär. Der ist sein Geld locker wert.
 
22028 Am: 13.05.2022 08:23:58 Gelesen: 7085# 45 @  
@ lueckel2010 [#43]

Es gab auch hier schon Diskussionen von Leuten die bei Fernauktionen auf mehr oder weniger identische Lose bei einer Fernauktion boten. Alles was sie wollten bekamen sie knapp unter dem ihrem Höchstgebot. Nicht verkaufte Lose die ähnlich wie die waren auf welche sie geboten hatten wurden dann in folgenden Auktionen wie Sauerbier angeboten.

Zufall ?

Ich habe auch erst vor eigen Tagen bei einer französischen Fernauktion geboten und knapp unter dem Höchstgebot mein Los gewonnen, einen schalen Eindruck hinterlässt es, aber ich bin froh den Brief bekommen zu haben.

Aber ich biete ungerne auf Fernauktionen!
 
saeckingen Am: 13.05.2022 10:47:53 Gelesen: 7024# 46 @  
Ich habe mal bei einem kleineren Auktionshaus im Osten der Rebublik auf über 25 Lose mit "Kaigebührenmarken Hamburg" geboten. Die Lose waren alle günstig mit einstelligen, bzw niedrigen zweistelligen Beträgen ausgerufen.

Es ware eine Fernauktion und die Lose sollten interessewahrend gesteigert werden. Ich hatte bei allen Losen mindestens den doppelten bis dreifachen Ausruf geboten und ausnahmslos alle gewonnen. Ein Los wurde mir € 1 unter meinem Höchstgebot zugeschlagen, alle anderen genau zum Höchstgebot.

Wenn das Zufall war, hätte ich Lotto spielen müssen!

Warum er mir bei 1 Los einen Euro "geschenkt" hat, kann ich bis heute nicht nachvollziehen. Sollte mir das etwa beweisen, dass die anderen über 25 Lose nur zufällig alle meine Höchstgebote erreichten?

Ich habe mich aber mehr gewundert als geärgert, da die gekauften Lose immer noch alles Schnäppchen waren und ich tolle und seltene Stücke für meine Sammlung bekommen habe. Bei einer Auktion bei der ich meinen Komissionäre hätte einschalten können, hätte ich deutlich höhere Gebote für die Stücke abgegeben. Hier hatte ich aber gleich ein ungutes Gefühl hoch ran zu gehen.

Richard - Das eine Los von Dir würde ich auch mal nicht als verdächtig ansehen. Das kann durchaus korrekt erfolgt sein. Es braucht ein paar mehr Lose mit gleichem Bild um Zweifel aufkommen zu lassen.

Grüße
Harald
 
bayern klassisch Am: 13.05.2022 12:22:29 Gelesen: 6964# 47 @  
Liebe Freunde,

ich kann und will nicht für oder gegen eine Meinung Partei ergreifen - ich denke es gibt im richtigen Leben beides, Abzocker und 100% ehrliche Leute.

Vor über 20 Jahren kam auf einer kleinen Auktion (von den großen Auktionshäusern dürfte man dergleichen eher nicht erwarten) eine extrem seltene Auslandspostkarte Bayerns der Kreuzerzeit zum Ausruf, wobei diese mit 500 DM schon als ordentlich angepreist worden war. Ich war an dem Stück auch interessiert und bot, neben einem Kommissionär sitzend, bis auf 1.500 DM, dann war bei mir das Ende erreicht. Doch das reichte noch lange nicht ... Der Zuschlag erfolgte erst bei 5.100 DM. Just 5.000 DM hatte ein Sammler neben mir im Saal geboten und der Kommissionär hatte, ich durfte es kurz einsehen, ein Gebot seines Kunden über genau diesen 5.100 DM vorliegen und konnte es ihm also gerade noch ersteigern (festes Limit, nicht die üblichen 10% darüber gehen auch noch).

Der Kommissionär sagte mir, er kann sich jetzt gut denken, wie sein Kunde reagieren wird, wenn er erfährt, dass er genau zu 5.100 DM ein 500 DM Los zugeschlagen bekommen hat. Nun, wäre ich nicht im Auktionshaus gewesen und hätte den tatsächlichen Einblick auf die Gebote für dieses eine Los gehabt, hätte ich auch geglaubt, dass ich als Kunde "ausgezogen" worden wäre bis aufs Hemd, aber dem war nicht so. Nur so am Rande.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
tobi125 Am: 13.05.2022 16:35:24 Gelesen: 6853# 48 @  
Mir ist es bei einem bayrischen Auktions schon zum wiederholten Male so ergangen, dass mir bei Geboten auf zwei Artikeln der erste Artikel zu meinem Höchstgebot zugeschlagen wurde und der zweite Artikel wurde mir mit einem Euro über meinem Höchstgebot zugeschlagen. Das müsste ja eigentlich bedeuten, dass jemand mehr als ich geboten hatte. Eine Rückforderung des Auktionsloses fand jeweils nicht statt. Seltsam - natürlich handelte es sich um Fernauktionen.

Gruß

tobi125
 
dietbeck Am: 25.06.2022 10:52:05 Gelesen: 6234# 49 @  
Wollte dazu auch nochmal kurz berichten. Ich habe gerade ein Los knapp unter Höchstgebot ersteigert, nimmt man die Steigerungsstufen des Auktionshauses in dem entsprechenden Bereich, dann sogar zu meinem Höchstgebot.

Ich habe nun dort nachgefragt und tatsächlich sehr schnell inhaltlich die folgende Antwort bekommen:

"Zu diesem, von Ihnen ersteigerten Los lagen uns 13 Gebote für das Auktionsbuch in der Spanne zwischen 100,- und Ihrem Höchstgebot vor.

Es befanden sich Bieter im Saal, außerdem waren mehrere Kommissionäre anwesend. Das Los hat sich ganz regulär hochgesteigert. Es gab ein Gebot für eine Stufe unterhalb Ihrer Höchststufe und Ihr Zuschlag (als insgesamt Höchsbietender) war dann die nächste Steigerungsstufe."

Also alles soweit in Ordnung, offensichtlich auch schriftlich nachvollziehbar, also in diesem Fall "Zufall"
 
drmoeller_neuss Am: 25.06.2022 11:21:15 Gelesen: 6213# 50 @  
@ dietbeck [#49]

Ich glaube nicht, dass Du in die Bücher einsehen durftest. :)

Wenn das Auktionshaus so abgebrüht ist, die Lose von schriftlichen Bietern durch eigene "Scheinbieter" eine Stufe unterhalb des eigenen Maximalgebotes hochzutreiben, dann wird das Auktionshaus auch eine entsprechende ausgedachte Geschichte erzählen.

Fakt ist, dass man das Geschehen auf Realauktionen heute häufig nicht mehr nachvollziehen kann, und die Geschäfte zwischen Kommissionären und dem Auktionator meistens diskret laufen.

Viel besser ist es auf Internetplattformen auch nicht, die Reihenfolge der Gebote der einzelnen Bieter ist besser nachvollziehbar. Solange nicht allzu dreist gepuscht wird, kann man aber auch hier nichts machen.

Man muss sich bei Auktionen vorher entscheiden, was einem die Sache wert ist, und damit rechnen, auch diesen Preis zahlen zu müssen. Bei Allerweltsware, die immer wieder kommt, kann man darauf spekulieren, dass das Los nicht verkauft wird und im Nachverkauf zum Untergebot zuschlagen.
 
TeeKay Am: 25.06.2022 11:53:34 Gelesen: 6197# 51 @  
@ drmoeller_neuss [#50]

Welche diskreten Geschäfte zwischen Komissionären und Auktionatoren meinst du? Also zumindest bei meinem Komissionär habe ich auch schon Sachen zum Untergebot bekommen, für die ich bereit war, Vielfache des Ausrufs zu zahlen (vierstelliger Bereich). Da wäre es ein Leichtes gewesen, durch diskrete Absprachen den Preis hochzutreiben, woran ja auch der Komissionär mehr verdient hätte als beim Untergebot. Und ich hätte es nicht einmal suspekt gefunden, dass für die Lose hohe Gebote abgegeben wurden - denn das tat ich ja auch. Gäbe es Hinweise auf diskrete Absprachen zum Nachteil der eigenen Kunden, wäre das Geschäftsmodell dieses Komissionärs tot, schließlich gibt es genug Auswahl.
 
saeckingen Am: 25.06.2022 12:55:05 Gelesen: 6166# 52 @  
@ drmoeller_neuss [#50]

Fakt ist, dass man das Geschehen auf Realauktionen heute häufig nicht mehr nachvollziehen kann, und die Geschäfte zwischen Kommissionären und dem Auktionator meistens diskret laufen.

Ich nutze seit ca. 20 Jahren für meine Gebote ausschließlich einen Kommissionär. Ich bin mir zu 100% sicher, dass bei ihm alles absolut sauber läuft! Der Kommissionär lebt ausschließlich von seinem Namen - wenn es Zweifel an seiner Loyalität gegenüber seinen Kunden gäbe, wäre er ganz schnell aus dem Geschäft!

Ich hatte Artikel, welche ich trotz Geboten des zigfachen Ausrufes zu Untergeboten bekommen habe, aber auch kürzlich z.B. ein Los bei denen ich bei einem Gebot des 12-fachen Ausrufes den Zuschlag dafür genau zum Maximum bekommen habe. Inzwischen habe ich beim ArGe Treffen mitbekommen wer mein Gegenbieter war und er hat über den gleichen Kommissionär wie ich den gleichen Betrag geboten. Allerdings gebe ich meine Gebote immer frühzeitig ab, er bietet immer erst 1-2 Tage vor einer Auktion. Daher habe ich das Los zugeschlagen bekommen und nicht er.

Genau diese Situation ist es, die viele Sammler nicht verstehen und denken, dass die Kommissionäre ein dubioses Spiel treiben. Das Los wird ausgerufen, ausgesteigert und dann erhöht der Kommissionär aus für viele unverständlichen Gründen den Zuschlagspreis deutlich. Das ist aber immer mehreren vorliegenden Geboten für den gleichen Artikel geschuldet. Ein Kommissionär vertritt die Gebote seiner Kunden, er makelt aber z.B. nie unter seinen Kunden.

Ja es gab auch schon unseriöse Kommissionäre, aber deren Namen war ganz schnell verbrannt!

Grüße
Harald
 
drmoeller_neuss Am: 25.06.2022 14:51:48 Gelesen: 6125# 53 @  
@ TeeKay [#51]
@ saeckingen [#52]

Tatsache ist, dass eine Saalauktion eine Vertrauenssache zwischen allen Beteiligten ist. Das ist umso wichtiger, weil man weniger Verbraucherrechte hat.

Als Bieter kann ich den Zuschlag auf einer ebay-Auktion (die im rechtlichen Sinne natürlich gar keine Auktion ist) bei einem gewerblichen Anbieter nach den Fernabsatzrecht widerrufen, wenn sich im nachhinein Unregelmässigkeiten herausstellen sollten.

Wenn man zum Saal-Auktionator kein Vertrauen hat, sollte man um solche Auktionen einen großen Bogen machen.
 

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