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Thema: Liechtenstein: Blocks in Kleinstauflagen zu Höchst-Verkaufspreisen
Meinhard Am: 28.11.2017 17:40:32 Gelesen: 6889# 1 @  
Wenn man mit den eigentlichen Postwertzeichen kein Geschäft mehr machen kann, versucht man es eben so. Siehe auch Sonderedition Block Goldene Hochzeit 2017 mit Goldfolie zu 250 Sfr.

Wenn Du diesen Block schon ansprichst, dann sollte man diesen auch mal zeigen.

Gruß
Meinhard



Wäre auch etwas für die Attest-Datenbank !
 
drmoeller_neuss Am: 28.11.2017 17:52:09 Gelesen: 6875# 2 @  
Ist dieser Block frankaturgültig? Und wenn ja, wie kann man die Frankatur versichern?

Das wird wieder ein Streitgespräch für Juristen. Den Inhalt einer Sendung kann man versichern, aber die Frankatur? Und welche Versicherung spielt da mit, wenn der "Reichtum" einer Sendung so offen zur Schaue gestellt wird?

Nun gut, ich kann auch einen 1000-EUR Schein mit einer Briefmarke bekleben und als Postkarte verschicken. :D

Wir können ja einmal mit einem 5-EUR-Schein üben. Da er die Maße einer Standardsendung nicht erfüllt, muss er mit 1,45 EUR frankiert werden. Wird er ankommen?
 
DL8AAM Am: 28.11.2017 18:08:02 Gelesen: 6859# 3 @  
@ drmoeller_neuss [#2]

Nun gut, ich kann auch einen 1000-EUR Schein mit einer Briefmarke bekleben und als Postkarte verschicken.

Nein, kannst Du nicht, denn es gibt keinen 1000 Euroschein. ;-) Sogar der 500er läuft aus. Seit 2014 wurden keine mehr gedruckt, 2016 wurde dann die endgültige Abschaffung beschlossen, bis 2018 werden die "Restbestände" aber noch von EZB ausgegeben. Dann ist auch Schluss mit den 500ern. ;-) Der 200er folgt wohl demnächst auch (Draghi, Feb. 2016). Also dürften hochwertige Banknotenpostkarten bald zu den wertvollsten Versendungsformen aller Zeiten gehören, um es mit Sieger zu sagen, "ohne Zweifel die Königin aller ...".

Gruß
Thomas
 
Baber Am: 28.11.2017 18:47:41 Gelesen: 6838# 4 @  
@ drmoeller_neuss [#2]

Ist dieser Block frankaturgültig?

Der normalen Marken zum Nominalwert von 6,30 SFr ja, der Goldfolienblock ist als "Wertanlage" gedacht und wird sicher nie versendet werden, zumal die Stempelfarbe auf der Goldfolie schlecht halten wird.

Gruß
Baber
 
rudi63 Am: 28.11.2017 19:54:54 Gelesen: 6806# 5 @  
Der "Goldblock" wurde von der Liechtensteiner Versandstelle für € 252,20 (= SFR 250,- + Versandkosten) in Rechnung gestellt, dazu kamen noch € 17,65 deutsche Einfuhrumsatzsteuer.

Der Block wurde in einer Auflage von 1250 Stück hergestellt und unter den Bestellern verlost, es ist eine amtliche Ausgabe und wird wohl auch in die gängigen Kataloge aufgenommen werden. Wie viele Bestellungen vorlagen wird wohl ein Geheimnis der Liechtensteiner Post bleiben.

Damit hat er die kleinste Auflage aller jemals erschienenen Marken, Block 1 von 1934 hatte z.B. eine Auflage von 7788 Stück und die 5 SFR waren 1934 richtig viel Geld.

Ich denke der Goldblock von 2017 wird eine der werthaltigsten aller Liechtenstein-Marken werden, natürlich nur solange es die Post nicht mit solchen Ausgaben übertreibt.

Mit der "Privat-Marke" von Hermann E. Sieger darf sowas nicht verglichen werden, aber jeder soll sammeln was und wie er will.

Aktuell werden bei Ebay Preise von 500 - 600 € bezahlt.

So ein Block auf gelaufenem Beleg wird eines Tages eine Rarität sein, ich nehme jedoch davon Abstand aus Angst, er könnte mit selbstklebenden Labeln "verziert" werden.

Schöne Grüße
Rudi
 
drmoeller_neuss Am: 29.11.2017 10:11:41 Gelesen: 6726# 6 @  
Der Ausgabepreis beträgt das 40fache des Nennwertes. Selbst wenn man berücksichtigt, dass vom Verkaufserlös zehn Franken an das Rote Kreuz gehen, also quasi diese Ausgabe eine Zuschlagsausgabe 6,30 + 10,00 Franken darstellt, bleibt immer noch der Faktor 20.

Insofern hinkt der Vergleich zum Block 1, der zum Nennwert verkauft wurde. Sicher war die Portostufe nicht gängig, aber konnte für Luftpostsendungen oder Auslandspakete verwendet werden.

Was kommt als nächstes? Vielleicht eine Rolex, die im Armband ein Wertzeichen in Höhe von 20 Franken enthält? Die erste Briefmarke der Welt, die die Zeit anzeigt? Dann müsste man die Uhr nur mit einem doppelseitigen Klebeband versehen, um damit schwere Großbriefe ins Ausland frankieren zu können.

Die Katalog- und Albenverlage haben schon einen erheblichen Einfluß auf die weitere Entwicklung solcher Raubausgaben. Man kann einem solchen Block eine Hauptnummer verpassen und ein Albenblatt spendieren, oder diese Raubausgabe wird nur als Fußnote im Katalog erwähnt. So hat das der Michel-Katalog konsequent bei den "Geschenkausgaben" der ungarischen Volksrepublik und vielen anderen Ländern gemacht.

Wo bleibt die Reaktion der Verbände? Sicher muss man auch die österreichischen Stickerei- und Kristallmarken nicht gut finden. Aber diese Ausgaben können immer zur Frankatur verwendet werden, und ein Großbrief als Einschreiben nach Europa stellt keine absolut exotische Versendungsform dar, sondern kommt auch im Bedarf immer wieder einmal vor.
 
Baber Am: 29.11.2017 10:26:39 Gelesen: 6718# 7 @  
@ drmoeller_neuss [#6]

Dem kann ich nur voll zustimmen.

Aber bei den Albenhersteller und Katalogfirmen ist so es wie mit den Autoversicherungen. Je größer die Schäden sind, desto höher werden die Prämien sein, die Versicherungsteuer und die Provision für den Vertreter. Keiner hat ernstlich Interesse, die Schäden zu begrenzen, siehe die Abschaffung der Stoßstangen bei den PKW, wo nun jeder Kratzer eine Neulackierung ganzer Teile benötigt.

So ist es auch bei den Albenherstellern. Man kann wieder eine Seite mehr verkaufen und der Katalog wird wieder teurer. Bei einer Präsentation in München, wo die verantwortlichen Redakteure von Michel anwesend waren, habe ich einmal gefragt, warum Michel seine eigene Richtlinie, Marken die nicht am Postschalter erhältlich sind auch nicht als Hauptnummern zu katalogisieren, über Bord geworfen hat. Wir diskutierten damals über die "Treuemarken" der Blumenserie, die Österreich schon seit einigen Jahren an seine Abonennten verteilt, die aber nie am Postschalter erhältlich sind. Die Antwort war, wir katalogisieren alles, was die Postverwaltungen offiziell herausgeben.

Gruß
Bernd

[Beiträge [#1] bis [#7] redaktionell ausgelagert aus dem Thema "Liechtenstein: Neues 55 Rappen Postwertzeichen exklusiv zu 70 Euro im Angebot"]
 
jmh67 Am: 30.11.2017 07:06:44 Gelesen: 6609# 8 @  
Ganz kurz meine Meinung: Spielerei, nicht ernstzunehmen. Im Katalog mit -.-, kleiner Schwarzweißabbildung und in Schrägschrift notieren. Früher gab es auch die Raute vor der Katalognummer bei "für die Philatelie schädlichen Ausgaben". Das schloss Sperrwerte und Marken mit exzessiven Zuschlägen ein, wurde aber damals schon nicht konsequent gehandhabt. Wenn es den Block auch "normal" ohne Gold gibt, dann diesen hier nur als Untertype ohne Hauptnummer aufführen.

Man muss ja nicht alles sammeln.

-jmh
 
Meinhard Am: 30.11.2017 17:57:06 Gelesen: 6523# 9 @  
@ jmh67 [#8]

Wenn es den Block auch "normal" ohne Gold gibt, dann diesen hier nur als Untertype ohne Hauptnummer aufführen

Den Block gibt es und er wird im Michel auch katalogisiert: Beide Blocks zum Vergleichen!

Goldene Hochzeit Fürstin Marie und Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein (2017) Sonderblock MiNr. 1851-1853



 
jmh67 Am: 01.12.2017 06:45:35 Gelesen: 6460# 10 @  
@ Meinhard [#9]

Hrmpf, geschnitten, andere Farben, kleine Auflage - Alptraum der Katalog-Ersteller.

Wer kauft das eigentlich noch?

Jan-Martin
 
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