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Thema: Nur noch 4 Berliner Briefmarken Fachgeschäfte
Richard Am: 16.12.2017 09:52:07 Gelesen: 4665# 1 @  
Wer sammelt noch Briefmarken ?

(wm) Unter dieser provozierenden Überschrift berichtete Stefan Strauß in der „Berliner Zeitung“ über das Ende eines Fachgeschäftes in Berlin-Mitte, das nicht nur unter Sammlern zu einer Institution geworden war: Eva-Maria und Norbert Mankiewicz schließen zum Jahresende ihr Geschäft ( Briefmarken Krwaczyk), das sie seit mehr als 50 Jahren in der Reinhardstraße zusammen geführt haben. Eva-Marias Mankiewiczs Vater, Johann Krawczyk, hatte es 1932 gegründet, sie arbeitete seit 1964 mit, heiratete zwei Jahre später Norbert Mankiewicz und ab 1970 managten sie beide den Ladenhandel gemeinsam. Es war eines von ehemals wohl mehr als 100 solcher Geschäfte in Berlin. Aber eines mit Flair und Fluidum, das schon zur DDR-Zeit eine Institution war: Gut besucht von Sammlern aus aller Welt, nicht nur von Ost- oder Westberlinern.

Beide haben es sich nicht leicht gemacht, einen Nachfolger gesucht – aber nicht gefunden. Trotz der exzellenten Ladenlage und des treuen Publikums, das den verschmitzten Berliner Humor Norbert Mankiewiczs schätzte. Als Sachverständiger wird er weiter arbeiten, ansonsten aber eher den Ruhestand genießen.

Die Zahl der Berliner Briefmarken-Fachgeschäfte schrumpft damit auf vier. Aber anderswo ist es auch kaum anders. So sucht derzeit Dr. Michael Löhr, Fachhändler in Dresden, nach fast 30 Jahren erfolgreicher Arbeit einen Geschäftsnachfolger. Eben einen engagierten und verantwortungsvollen Berufsphilatelisten, ggf. auch Quereinsteiger mit guten philatelistischen Kenntnissen und kaufmännischer Erfahrung.

Löhr hat in diesen fast drei Jahrzehnten einen soliden Kundenstamm aufgebaut, Netzwerke geknüpft und einen guten Ruf unter den Sammlern weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus erworben. Das Geschäft befindet sich in einer gut frequentierten Geschäftsstraße. Es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten und eine gute Erreichbarkeit mit Bus und Straßenbahn. Eine Verlängerung des Mietvertrages ist zugesichert. Weitere Informationen zum bewährten bisherigen Profil, Historie und Geschäftsphilosophie finden Interessenten auf seiner Webseite [1]. Ob er mehr Glück als die Berliner Mankiewics haben wird? Es wäre zu wünschen.

[1] http://www.dr-loehr-briefmarken.de


 
hajo22 Am: 16.12.2017 10:32:11 Gelesen: 4636# 2 @  
@ Richard [#1]

Können Sie die 4 Fach-Geschäfte in Berlin benennen? Eines müßte Fa. Heinemann sein.

hajo22
 
18609 Am: 16.12.2017 11:09:13 Gelesen: 4609# 3 @  
Heinemann ist richtig, Novak und Beth am Ostbahnhof gibt es noch.
 
Cantus Am: 16.12.2017 13:00:20 Gelesen: 4574# 4 @  
Es gibt auch noch das Briefmarkenhaus Finn in der Nähe der Frankfurter Allee:

http://www.briefmarken-und-münzen.de/

Außerdem gibt es noch das Geschäft von Peter Wilske in Pankow, zwar nicht gerade im Zentrum von Berlin, aber zumindest für Belegesammler in jeder Hinsicht empfehlenswert. Das Ladengeschäft liegt in der Nähe des Autobahnzubringers Pankow, die Preise sind moderat und die Auswahl ist recht groß.

https://www.wegweiser-aktuell.de/berlin/firma/108510_peter-wilske-philatelie-und-postgeschichte.htm

Viele Grüße
Ingo
 
inflamicha Am: 16.12.2017 13:39:20 Gelesen: 4551# 5 @  
Hallo,

mehr als 4 sind es schon noch, ich kann z.B. das Fachgeschäft Andreas Schlegel am Kudamm 200 beisteuern, auch hat meines Wissens Houshang Farahbaksh in der Kantstraße Ecke Leibnizstraße immer noch auf.

Gruß Michael
 
Cantus Am: 16.12.2017 14:13:21 Gelesen: 4532# 6 @  
@ inflamicha [#5]

Hallo Michael,

Farahbaksh hatte ich völlig aus meiner Erinnerung gestrichen, denn der ist mir nur durch unverschämt hohe Preise aufgefallen (bis zum Achtfachen des üblichen Durchschnittspreises bei Belegen). Wer sich aber daran nicht stört, findet dort sicherlich noch das eine oder andere Stück für seine Sammlung. Das Geschäft befindet sich im Übrigen nicht an der Ecke Leibnizstraße, sondern nach meiner Erinnerung ein ganzes Stück weiter in Richung Wilmersdorfer Straße dicht neben einem Parkhaus.

Viele Grüße
Ingo
 
inflamicha Am: 16.12.2017 14:28:37 Gelesen: 4520# 7 @  
Hallo Ingo,

genaugenommen ist das Geschäft Ecke Weimarer Straße, die nächste nach der Leibnizstraße. Ich war schon ewig nicht mehr da, zuletzt vielleicht vor 6 Jahren mit einem auswärtigen Sammlerkollegen. Das Innere erinnerte eher an ein Paketauslieferungslager und der Inhaber schien am Verkaufen wenig Interesse zu haben. Vielleicht hatten wir nur einen schlechten Tag erwischt. Auch gibt es ja Briefmarkenhändler, denen man sich nur langsam "nähern" kann. ;-)

Gruß Michael
 
hajo22 Am: 16.12.2017 15:41:46 Gelesen: 4481# 8 @  
Gibt es das Geschäft (Achim?) Grimm, Reinickendorf, Residenzstr. 147 noch? Weiß das jemand?

Wenn ich mich recht erinnere hat die Fa. Grimm früher Preislisten verschickt.

hajo22
 
10Parale Am: 16.12.2017 16:09:20 Gelesen: 4462# 9 @  
@ Richard [#1]

Der Online Handel macht den Ladengeschäften weltweit zu schaffen besonders in Amerika. Mich wundert das nicht. Auch klingt es für mich nicht provozierend, wenn die Zeitung fragt: Wer sammelt noch Briefmarken? Wenn sie heute in einer guten Ladenzeile täglich 2000 Euro und mehr Umsatz machen müssen um ihre Fixkosten zu decken wird sich jeder gut überlegen, ob er so ein Projekt durchziehen kann.

Mir würde so ein Business auch liegen, allerdings würde ich es nicht nur bei Briefmarken belassen, sondern das Sortiment breit anlegen.

Liebe Grüße

10 Parale
 
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