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Thema: Oberschlesien Fiskalmarken
Rybnik Am: 09.01.2018 16:27:25 Gelesen: 6285# 1 @  
Oberschlesien

Wer kann mir zu dieser Marke mehr sagen? Finde ich die in einem Katalog?

Wer kann mir zum Stempel etwas sagen? Der Stempel, welcher Ort ist das?

Ist so etwas selten?

Ich habe gerade selber etwas gefunden. Kann es sein, dass es sich nicht um einen Ort handelt, sondern um ein Bergwerk mit Namen Hoymgrube in der Nähe von Niedobczyce. Habe bei Wikipedia darüber etwas gefunden.


 
Stefan Am: 09.01.2018 17:42:11 Gelesen: 6253# 2 @  
@ Rybnik [#1]

Wer kann mir zu dieser Marke mehr sagen? Finde ich die in einem Katalog? ... Ist so etwas selten?

Es handelt sich hierbei um eine Fiskalmarke, welche nicht in normalen Briefmarkenkatalogen erfasst wird. Dafür existieren Spezialkataloge, siehe z.B. "Poland Revenues" von J. Barefoot in [1]. Die Interalliierte Kommission gab die Anweisung heraus, dass "Nicht-Briefmarken" des Deutschen Reiches mittels Aufdruck "C.G.H.S." gekennzeichnet werden müssen. Unter diese Verordnung fielen aus Sicht der Kommission auch die Dienstmarken. Deshalb findet man dort auch den gleichen Aufdruck.

Ja, derartige Fiskalmarken sind meinem Empfinden nach selten zu finden.

Gruß
Pete

[1] http://www.jbarefoot.co.uk/philatelic-literature-for-sale/poland/poland-revenues.htm (ISBN 0-906845-75-0)
 
abrixas Am: 18.09.2019 20:32:21 Gelesen: 5334# 3 @  
Versuche es einmal via der ArGe Fiskalphilatele.

https://www.fiskalphilatelie.de/
 
Jensen Am: 18.09.2019 22:02:14 Gelesen: 5316# 4 @  
Hallo,

der Katalog ist:

Erler - Norton "Katalog der Stempelmarken von Deutschland", Band Deutsches Reich/Bundesrepublik

Es handelt sich um eine Frachtstempelmarke und zwar um Nr. 28 von 1916-1918.

Gestempelt ist sie im Katalog mit 0,30 bewertet.

Mit Fiskalmarken ist es so eine Sache mit der Bewertung: Ja, generell sind Fiskalmarken eher seltener als Briefmarken. Und viele Fiskalmarken sind sogar Raritäten, manche sind so selten, dass sie seltenheitsmäßig gleichzusetzen sind mit der berühmten Mauritius Post Office.

Aber: Zwar sind sie selten, aber auch das Interesse ist (leider und m.M. nach völlig zu Unrecht) eben auch nur sehr-sehr gering. Und darum sind selbst sehr seltene Fiskalmarken oft sehr billig. Allerdings gibt es für sehr seltene Fiskalmarken auch kaum einen Markt, so dass man sie oft nicht ohne weiteres kaufen kann.

Deine Marke ist eher nicht so selten. Sicher findest Du einige auf den üblichen online-Märkten wenn Du danach suchst.

Die Erler - Norton -Kataloge sind nicht teuer und empfehlenswert: Sie katalogisieren die meisten deutschsprachigen Fiskalmarken. Und mangels Sammlern auf diesem Gebiet wird sich wahrscheinlich niemand mehr die Arbeit machen, sich um die Katalogisierung zu kümmern.

Die Kataloge kann man für wenig Geld kaufen.

Viele Grüße
Jensen

P.S. gerade gesehen, die Anfrage ist schon etwas älter ;) Nunja.
 
Stefan Am: 13.10.2019 16:54:36 Gelesen: 5212# 5 @  
@ Jensen [#4]

Erler - Norton "Katalog der Stempelmarken von Deutschland", Band Deutsches Reich/Bundesrepublik

Genau genommen handelt es sich in diesem Fall um eine Fiskalmarke aus dem Abstimmungsgebiet Oberschlesien, erkennbar an dem senkrecht verlaufenden schwarzen Aufdruck C.G.H.S..

Während der Abstimmungszeit (1920-1922) wurde alles, was aus Sicht bzw. Definition der Interalliierten Kommission keine Briefmarke war, in der Druckerei Erdmann & Raabe in Oppeln mit dem Aufdruck "C.G.H.S." überdruckt. Darunter fielen auch die Dienstmarken Mi-Nr. 1-20 des Abstimmungsgebietes. Die Urmarken der oberschlesischen Dienstmarken wurden von der Reichsdruckerei in Berlin angeliefert.

Die in Beitrag [#1] gezeigte Fiskalmarke sollte im Band 5 zu finden sein:

Erler, Martin & Norton, John A.: "Catalogue of the adhesive revenue stamps of Germany Vol. V - Danzig, Memel & Upper Silesia" (Erscheinungsjahr 1980)

Gruß
Pete
 
abrixas Am: 20.03.2020 14:18:53 Gelesen: 4750# 6 @  
Wer kann den Ort und die Grube herausfinden? Ich vermute sehr stark, dass es Oberschlesien ist.


 
abrixas Am: 20.03.2020 14:24:41 Gelesen: 4747# 7 @  
Ich finde diese Frachtstempelmaken faszinierend (auch Frachturkundenstempel genannt).

Ich kann gar nicht genug davon haben!


 
Matthias Bock Am: 20.03.2020 14:43:44 Gelesen: 4740# 8 @  
@ abrixas [#6]

Ich lese Morgenroth Paulusgrube. Das wäre in Oberschlesien [1].

Viele Grüße,
Matthias

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kopalnia_W%C4%99gla_Kamiennego_Pawe%C5%82
 
Stefan Am: 20.03.2020 15:52:57 Gelesen: 4729# 9 @  
@ abrixas [#6]

Matthias Bock [#8] hat Recht - der Ortsname lautet "Morgenroth" (Oberschlesien).

@ abrixas [#7]

Die erste Fiskalmarke weist den Aufdruck "C.G.H.S." auf, passend dazu der Stempel aus Zaborze in Oberschlesien von 1921 (Abstimmungszeit).

Ist dir bekannt bzw. liegen dir Exemplare mit Aufdruck vor, welche ein Stempeldatum nach Juni/Juli 1922 aufweisen? Die Dienstmarken mit "C.G.H.S."-Aufdruck sind in den an das Deutsche Reich zurückgegebenen Orten aufgebraucht worden. Ich gehe davon aus, dass Ähnliches auch für die überdruckten Fiskalmarken galt.

Ich lese deine Beiträge über Fiskalmarken gerne. ;-)

Gruß
Pete
 
cihs Am: 20.03.2020 16:34:11 Gelesen: 4718# 10 @  
Hallo,

ich kann diesen kpl. Frachtbrief zeigen. Ich mußte ihn leider aus zwei Bilder zusammenfügen.

Gruß
Gunnar Gruber



 
abrixas Am: 21.03.2020 08:34:20 Gelesen: 4684# 11 @  
@ Pete [#9]

Ich habe keine "C.G.H.S." Frachtstempel, welche ein Stempeldatum nach Juni/Juli 1922 aufweisen.

Gruß
Klaus
 
cihs Am: 21.03.2020 16:25:38 Gelesen: 4653# 12 @  
@ Pete

Jep, das galt auch für Fiskalmarken. Die sind aber sehr selten nach der Abstimmungszeit zu finden.

Habe hier einen kompletten Frachtbrief vom September 1922 aus Gleiwitz.

Gruß
Gunnar


 
cihs Am: 21.03.2020 16:30:37 Gelesen: 4651# 13 @  
Etwas seltenes kann ich hier zeigen:

Gebrauchter Viererblock der Gerichtskostenmarken zu 5 Mark mit kopfstehendem Aufdruck.


 
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