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Thema: Deutsche Kolonien Togo
Heinz 7 Am: 09.04.2018 22:36:53 Gelesen: 10532# 1 @  
Aus aktuellem Anlass aber möchte ich heute zwei Marken vorstellen, die wenige Jahre NACH unserem Startjahr 1912 herausgegeben wurden: 1915!

Bekanntlich hatte das Deutsche Reich Ende des XIX. Jahrhunderts einige Besetzungen hauptsächlich in Afrika durchgeführt und damit ein ebenfalls imposantes Kolonialreich gegründet. Ende dex XIX. Jahrhunderts war Deutschland eine grosse Kolonialmacht: Nach Bevölkerung hinter England und Russland an dritter Stelle, nach Fläche hinter England, Russland, Frankreich und der Türkei an fünfter Stelle.

Als im 1. Weltkrieg die Länder sich gegeneinander erhoben kamen auch gewisse Kolonien unter Druck. Die Besitzungen in Togo beispielsweise wurden von Franzosen und Briten überrannt und besetzt. Beide Besetzer überdruckten deutsche Marken von "TOGO" aus den Jahren 1900/1909. Diese Überdruck-Marken aus den Jahren 1914 und 1915 sind zum Teil extrem selten!

Die 1-Mark-dunkelrot Grundmarke Nr. 16 (mit einem Katalogwert von gerade einmal 4 Euro) wurde von den Briten 100 x überdruckt (mit weitem Zeilenabstand) bzw. 40 x mit engem Zeilenabstand: "TOGO Anglo-French Occupation". Die Franzosen hingegen waren in ihrer Auflage noch bedeutend kleiner: von der 1-Mark Marke wurde nur ein einziges Stück (!) überdruckt mit dem Aufdruck "TOGO Occupation franco-anglaise". Katalog Nr. Togo/Französische Besetzung/Mi Nr. 16.

Dieses Unikat klebt zusammen mit vier anderen Briefmarken auf einem Brieffragment. Die ebenfalls vorhandene 5-Mark-Marke (Mi Nr. 19) hatte eine Auflage von auch nur 3 Stück! Einzig der 5-Pfennig-Wert hatte eine etwas grössere Auflage von 1000 Stück.



Das Spitzstück der Sammlung Zgonc 2018 stammte aus der Sammlung Marquess of Bute (1959) Anbei ein Bildausschnitt des damaligen Auktionskataloges von Robson Lowe, London.



Das einmalige Stück mit den Nummern 16+19+3 x 9 kam diese Tage zur Auktion. Das Stück war geschätzt/ausgerufen zu Euro 250'000. Es wurde verkauft am 7.4.2018 in Ludwigsburg durch das Auktionshaus Christoph Gärtner für Euro 370'000 (plus Zuschlag).

Damit gehört dieses Brieffragment aus dem 20. Jahrhunderts sicher zu Recht in dieses Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt.

Heinz

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt"]
 
Heinz 7 Am: 10.04.2018 21:58:41 Gelesen: 10435# 2 @  
@ Heinz 7 [#1]

Wenn Richard einen Beitrag kopiert und als neues Thema separat einstellt, nehme ich dies wahr als Anerkennung. Besten Dank dafür. Ich nehme dies auch als Ermunterung, das Thema zu vertiefen, und also will ich mich bemühen, zum Thema "Togo" Relevantes hier vorzustellen.

Ich kann dies nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln, denn Togo gehört nun in keiner Weise zu meinen aktiven Sammelgebieten. Aber meine schöne Bibliothek lässt mich auch diesmal nicht im Stich, und so bin ich zuversichtlich, den Lesern wichtige Informationen und Bilder liefern zu können.

Jeder Auktionator freut sich, wenn er 1-A-Weltraritäten zur Versteigerung bringen kann, so natürlich auch Christoph Gärtner. Er hat aus der Einlieferung der Sammlung Peter Zgonc einen wunderbaren Katalog gezimmert, der uns jetzt gute Dienste leistet. am 7. April 2018 kamen die Lose zur Versteigerung und es gab ein paar spektakuläre Ergebnisse - siehe [#1].

Gärtner schreibt im Vorwort, die "bedeutendste jemals zusammengetragene Sammlung "Togo - Britische und französische Besetzung" anbieten" zu können. Zweifellos gelang ihm jetzt mit dem Verkauf des oben gezeigten Unikates ein grosser "Coup", doch wage ich anzumerken, dass es neben der Sammlung Zgonc auch andere atemberaubende Sammlungen dieses Gebietes gab. Mir ist die Sammlung von Marquess of Bute in Erinnerung geblieben, die 1959 verkauft wurde. Ich habe die betreffenden Auktionskataloge vor vielen Jahren gekauft und sie jetzt wieder zur Hand genommen.

Ich möchte diese aussergewöhnliche Sammlung hier kurz vorstellen.

Teil 1 wurde verkauft am 29.4.1959 durch Robson Lowe



Sehr interessant bereits der Titel: Wir sehen: es geht nicht nur um Togo, sondern auch um andere deutsche Kolonien.

Details:

Lose 1-154: New Guinea
Lose 155-250: Marshall Islands
Lose 251-284: German New Guinea and Marshall Islands Stamps se-tenant
Lose 285-297: Cameroons
Lose 298-368: Samoa
Lose 369-430: Togo
Lose 431-435: Gold Coast

Wir finden also 62 Lose von Togo allein in diesem Katalog.
 
Heinz 7 Am: 10.04.2018 22:36:36 Gelesen: 10428# 3 @  
@ Heinz 7 [#1]

Im zweiten Teil der "Bute"-Auktion War-Stamps kamen weitere 392 Lose zum Verkauf, doch dieses Mal kaum deutsche Kolonien, sondern eine Vielzahl von anderen Gebieten:



Lose 1-68: Baghdad
Lose 69-82: Bahamas
Lose 83-108: Batum
Los 109: British Honduras
Lose 110-122: British Levant
Lose 123-206: Bushire
Los 207: Canada
Lose 208-209: Cayman Islands
Lose 210-211: Ceylon
Lose 212-217: Falkland Islands
Lose 218+219: Fiji
Los 220: Gold Coast
Los 221: Grenada
Lose 222-241: Jamaica
Lose 242-257: Jordan
Lose 258-260: Kenya, Uganda and Tanganyika
Lose 261-291: Long Islands
Lose 292-299: Malaya
Lose 300-306: Nauru
Los 307: Newfoundland
Los 308: New Hebrides
Lose 309-319: North Borneo
Lose 320-338: North West Pacific Islands
Lose 339-358: Palestine
Los 359: St. Helena
Los 360: St. Lucia
Lose 361-363: St. Vincent
Lose 364-391: Tanganyika
Los 392: Trinidad and Tobago

Tanganyika interessiert den Sammler deutscher Kolonien, doch die anderen betreffen andere Länder. Doch im dritten Teil der "Bute"-Sammlung ist insbesondere Togo wieder sehr prominent vertreten.



Die Marken, die wir von Togo im ersten Teil noch vermisst haben, sie kommen nun im dritten Teil. Lose 165-197 umfasste Togo, unter den 33 Losen dabei aber einige "Riesen-Kracher". Los 193 habe ich in Beitrag [#1] bereits im Bild gezeigt, es ist das Spitzenstück von Togo.

Zählen wir die 62 Lose der ersten Auktion und die 33 Lose der zweiten Auktion zusammen, so erhalten wir 95 Lose TOGO, das ist doch deutlich mehr als in der Sammlung Zgonc 2018 (nur 49 Lose, alles Einzellose).

Natürlich ist die ANZAHL der Lose nur EIN Kriterium, um die Bedeutung einer Sammlung zu beurteilen. Noch wichtiger ist eindeutig die WICHTIGKEIT der einzelnen Stücke. Aber auch da braucht sich die Bute-Sammlung nicht zu verstecken, wie ich noch zeigen werde.
 
Heinz 7 Am: 10.04.2018 22:53:28 Gelesen: 10422# 4 @  
Durch die Schweizer Auktionsfirma "Corinphila" wurde schon manch eine wichtige Sammlung versteigert. Das Zürcher Tradtionshaus ist eine der "ganz grossen" Adressen im weltweiten Briefmarken-Auktionswesen.

Auch unser Gebiet TOGO kam hin und wieder prominent zum Verkauf. Eine sehr schöne Sammlung wurde am 3.3.2010 in Zürich verkauft:



Die Dr. Burghard Wollenhaupt-Sammlung kam in einem schönen Band zum Verkauf. Stolze 244 Lose umfasste die Auktion. Sehr interessant ist auch die Einführung auf Seite II+III, wo einige interessante Informationen gegeben werden.

Auch die Ergebnisliste ist interessant: Immerhin 157 der 244 Lose werden hier aufgeführt, sind also verkauft worden, das sind rund 64% der Lose. Das ist keine Selbstverständlichkeit

Ich werde gerne auch diese Togo-Sammlung hier ein wenig vorstellen. Auch Peter Zgonc hat am 3. März 2010 eingekauft!
 
Heinz 7 Am: 10.04.2018 23:41:24 Gelesen: 10409# 5 @  
@ Heinz 7 [#4]

Bereits 1976 konnten bei Corinphila (Zürich) einige sehr bemerkenswerte Lose TOGO angeboten werden!



Deutsche Kolonien war der Titel für die Lose 1395-1660; der Einlieferer wurde nicht bekannt gegeben. Dabei waren aber wichtige unter den 42 TOGO-Losen (1612-1653). Einzelne werde ich hier noch vorstellen können.



Ein "unschlagbares" Duo wurde in Los 1632 angeboten: Togo Michel Nr. 12 II + 13 II

3 Mark schwarzviolett; Britische Besetzung, Zeilenabstand Aufdruck 2 mm
5 Mark grünschwarz/rot; Britische Besetzung, Zeilenabstand Aufdruck 2 mm

Das Besondere an den beiden Marken ist, dass die Auflage nur je 2 Stück betrug. Ja, richtig: ZWEI! Und dazu kommt, dass je eines sich in der königlichen Sammlung von England befindet. Es sind dies also die einzigen zwei überhaupt käuflichen Marken dieser Katalognummern!

Der Ausruf lag 1976 bei selbstbewussten CHF 150'000. Das Los wurde verkauft zu CHF 175'000, dazu kamen 10 % Aufgeld. Warum die Briefmarken im Michel 2010 nur mit je Euro 36'000 bewertet sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

Damit kennen wir zwei weitere Super-Raritäten von Togo!

Ich hoffe, damit das Interesse an diesem Gebiet geweckt zu haben!

Gute Nacht.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.04.2018 22:19:52 Gelesen: 10345# 6 @  
@ Heinz 7 [#4]

Die Sammlung Wollenhaupt war eine imposante Vereinigung der zum Teil seltenen Marken von Togo: Britische und französische Besetzung 1914/1915! Mit 244 Losen war die Sammlung richtig umfangreich. Sie umfasste nur die Kriegsmarken; die (deutschen) Ausgaben zur deutschen Kolonie Togo waren nicht Gegenstand seiner Sammlung.

1897/98: Ausgabe des Deutschen Reiches mit Aufdruck "Togo" (Nrn. 1-6)
1900: Ausgabe "Kaiserjacht Hohenzollern", Werte 3 Pfennig - 5 Mark (Nrn. 7-19)
1909: dasselbe auf Wasserzeichenpapier (Nrn. 20-23)
1914: Togo: Britische Besetzung: Nrn. 7-23 mit Überdruck "TOGO Anglo-French Occupation"
davon: Zeilenabstand 3 mm: (Nrn. 1 I - 11 I)
Zeilenabstand 2 mm: (Nrn. 1 II - 13 II)
1914: Kamina-Fund; Zusatz-Aufdruck, 3 mm Abstand ("Half penny" und "One penny") (Nrn. 14 I+15 I)



...oder bei 2 mm Abstand: Nrn. 14 II+15 II

1915: Mangu-Fund (Dritte Ausgabe): Nrn. 16-21

1914: Französische Besetzung: Kamina-Fund, Aufdruck "TOGO Anglo-French Occupation" und Wertüberdruck "05" und "10" auf 3 und 5 Pfennig-Marken, 20-80 Pfg.-Marke ohne Wertaufdruck (Nrn. 1-7)

1915: Französische Besetzung: fetter Überdruck: 3 Pfg- 5 Mark (Nrn. 8-19)

Das Sammelgebiet ist also an sich nicht gross, es gibt aber neben den oben genannten Marken auch Abarten und einige Sammlerbriefe und auch Ganzsachen! Echte Bedarfspost scheint ziemlich selten zu sein.

Das höchste Ergebnis erzielte Los 4182.



Ein Brief (brit. Besetzung) mit den Marken 4 I+5 I+6 I+14 I+15 I+20 wurde ausgerufen mit CHF 7'500 und zugeschlagen mit CHF 8'000 + 19% Aufgeld. Die 40 Pfennig-Marke ist sehr selten. Nach Gibbs sind nur 4 oder 5 Stück bekannt.

Genau dieses Stück gelangte in die Sammlung Peter Zgonc, und wurde am 7.4.2018 angeboten in Los 29. Der Startpreis von Euro 15'000 war den Sammlern aber zu hoch und das Los blieb unverkauft.

Die Wollenhaupt Sammlung ist also wohl sehr breit, aber die teuersten Stücke dieser Ausgaben waren in der Sammlung nicht enthalten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.04.2018 00:07:05 Gelesen: 10334# 7 @  
@ Heinz 7 [#5]

Die ausserordentlich seltenen Marken Togo Michel Nr. 12 II + 13 II, die 1976 in Zürich verkauft wurden, kamen auch 2015 in London wieder zum Verkauf! Ich war im Saal anwesend, als diese beiden Lose Spitzenpreise erzielten:



Los 267: 3 Mark, violet-black, Gibbons no. H 25 (Mi 12 II): Startpreis: Euro 20'000, PR: Euro 115'000 !

Los 268: 5 Mark, lake and black, Gibbons no. H 26 (Mi 13 II): Startpreis: Euro 20'000, PR: Euro 120'000 !



Wir sehen, es sind dieselben Marken. Käufer war offenbar NICHT Peter Zgonc, denn diese zwei Marken fehlten in dessen Sammlung.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.04.2018 21:31:46 Gelesen: 10268# 8 @  
@ Heinz 7 [#6]

Die Besatzungsausgaben der deutschen Kolonien beinhalten gleich mehrere Super-Raritäten. Wenn wir die englischen Kriegsmarken des 1. Weltkrieges studieren, kommen wir um ein Buch nicht herum:



GRI The postage stamps of the German colonies occupied by the British 1914-1918
Author: Robert M Gibbs
ISBN-13: 9780853974284
ISBN-10: 0853974284
Pages: 275

Ich kann leider zu diesem Buch nicht viel sagen, weil ich es selbst nicht habe. Ich weiss aber, dass Robert Gibbs ein grosser Spezialist/Student dieses Sammelgebietes war.

Auch er hat seine Sammlung übrigens an einer Auktion verkauft. Den Auktionskatalog muss ich mir in der Bibliothek "ersuchen"; ich habe ihn nicht griff-bereit.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.04.2018 00:07:50 Gelesen: 10175# 9 @  
@ Heinz 7 [#3]

Die Michel Nr. 17 Französische Besetzung Togo (Aufdruck: "TOGO Occupation franco-anglaise") wurde offenbar nur 7 x überdruckt! 2 Mark schwärzlichblau, gibt es ungestempelt offenbar 2 x (nach Katalog Gärtner). Im Katalog Robson Lowe von 1959 stand sogar "only known unused example" (3. Marquess of Bute-Auktion, Los 194).



Diese Marke kam in den Besitz von Zgonc und wurde im April 2017 als Los 46 ausgerufen. Bei einem Ausruf von Euro 35'000 blieb die Marke offenbar unverkauft.

Heinz
 
hajo22 Am: 18.04.2018 08:34:27 Gelesen: 10153# 10 @  
1988 wurde bei Corinphila die G.R.I.-Sammlung von Robert M. Gibbs versteigert.

Wenn jemand an dem Katalog interessiert ist, bitte mail an meine Philaseiten-email-Adresse senden. Der Katalog ist in sehr gutem Zustand.



hajo22
 
Heinz 7 Am: 18.04.2018 21:03:23 Gelesen: 10097# 11 @  
@ hajo22 [#10]
@ Heinz 7 [#8]

Danke Hajo!

Marquess of Bute hatte eine grossartige GRI-Sammlung plus Togo
Robert Gibbs hatte auch eine!

Der Auktionskatalog zeigt uns nun Folgendes:

- Kamerun: 30 Lose
- Neu Guinea: 231 Lose
- Marshall Inseln: 111 Lose
- Togo: 82 Lose
- Mafia Inseln: 40 Lose = total 494.

Im Vorwort des Auktionskataloges steht, dass die Gibbs-Sammlung die beste gewesen sei, die je existierte:

"this collection is no doubt the best and largest one ever formed - even more comprehensive than the late marquess of bute one, sold in 1959. it does contain greatest rarities and many unique items, as well as varieties and studies (listed also in the book recently published by the collector).

Wenn wir jetzt nur Togo betrachten, ist es nicht so einfach zu entscheiden, wer denn "die beste" Sammlung (Togo) hatte.

An der Auktion 1988 in Zürich gab es ein Los, das an Seltenheit alle anderen übertraf: Los 2164



Aus dem Auktionskatalog wird (mir) nicht restlos klar, um welche Marke es sich handelt. Unter dem Titel "sansane-mangu setting" sind die Lose 2150-2164 gelistet. Das wären dann wohl Michel Nrn. Togo Britische Besetzung 16-21. Aber - zu dieser Ausgabe sind keine hohen Mark-Werte notiert (Nr. 21 ist die 50 Pfennig-Marke). Fehlen da die Michel Nummern Togo Britische Besetzung 22-24?

Gemäss Katalog sind alle drei Marken gestempelt "LOME 22/6" und ... "unique values": Einzelstücke!

Dieser Gibbs-Satz wurde für CHF 75'000 ausgerufen und wurde zu glatten CHF 100'000 verkauft! (+15 % Aufgeld). Wieso die Marke bei Michel scheinbar nicht katalogisiert ist, weiss ich nicht.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.04.2018 21:33:55 Gelesen: 10090# 12 @  
@ Heinz 7 [#11]

Die drei oben gezeigten Marken sind scheinbar nur sehr selten gehandelt worden:

- 1921
- 1926
- 1988 Gibbs-Verkauf

... und wir finden sie nun wieder im Jahr 2018! - Siehe Katalog Zgonc!

Da sehen wir

Los 21: 1 Mark dunkelrot, Aufdruck durch die katholische Mission in Lome (enger als bei Michel Nrn. 1-11 I oder 1-13 II), gestempelt LOME 22/6, auf Fragment.

Los 22: 3 Mark violettschwarz, Aufdruck durch die katholische Mission in Lome (enger als bei Michel Nrn. 1-11 I oder 1-13 II), gestempelt LOME 22/6.

Los 23: Los 22: 5 Mark grünschwarz/karminrot, Aufdruck durch die katholische Mission in Lome (enger als bei Michel Nrn. 1-11 I oder 1-13 II), gestempelt LOME 22/6.

Alle drei Stücke sind ohne Zweifel die Stücke aus der Gibbs-Sammlung! Im Gärtner-Katalog sind sie auch alle als jeweils "einzig bekanntes Exemplar" bezeichnet.

Mit der Katalogisierung bin ich dann nicht einverstanden:

Los 21: Michel 10 var.
Los 22: Michel 12 var.
Los 23: Michel 13 var.

Besser wäre es meines Erachtens die nächsten Nummern nach der 50 Pfennig-Marke zu nehmen, also

Los 21: Michel 22
Los 22: Michel 23
Los 23: Michel 24.

Ich weiss nicht, ob bei Michel je diskutiert wurde, diese drei Marken so zu katalogisieren!



Aus dem Zgonc-Katalog habe ich Los 23 gescannt; diese Foto ersetzt die mangelhafte aus dem Auktionskatalog 1988.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.04.2018 22:29:59 Gelesen: 10083# 13 @  
@ Heinz 7 [#12]

Noch eine Ergänzung zu den Preisen.

Bei Gärtner waren die Stücke alle recht hoch eingestellt:

Los 21: Euro 60'000
Los 22: Euro 120'000
Los 23: Euro 120'000

Gemäss Ergebnisliste wurde nur Los 21 verkauft: Zuschlag Euro 60'000.

Vor dreissig Jahren kosteten die drei Marken zusammen CHF 100'000 + 15 % Aufgeld (bei Corinphila).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.06.2018 22:29:57 Gelesen: 9248# 14 @  
@ hajo22 [#10]

Togo British Occupation - Die Ausgabe Kaiseryacht "Hohenzollern" gab es in einer Gross-Serie von 3 Pfennig bis 5 Mark.Diese Marke wurde 1914 überdruckt mit "TOGO Anglo-French Occupation". Michel Nr. 5 II (Zeilenabstand 2 mm).

Diese Marke hat eine grössere Auflage und einen Katalogwert von nur Euro 25.00 (Michel 2010). Das beiliegende Stück aber beinhaltet eine grosse Rarität: Bei einer Marke fehlt das zweite "O" von "TOGO". Dieser Fehler wurde schon früh berühmt, war aber 1988 nach Angabe des Auktionskataloges erst in drei Exemplaren bekannt.

In einem Neunerblock mit der Abart im Zentrum ist natürlich das vorliegende Stück eine grosse Attraktion.



Dieses Stück wurde 1988 als Los 2129 aus der Sammlung Robert Gibbs verkauft. Bei einem Startpreis von CHF 12'500 stiegen die Gebote bis auf CHF 21'000. Dazu kam 15 % Aufgeld.

Dieses Ergebnis war das zweithöchste für Togo 1988/Gibbs Sammlung. Nur ein Los brachte noch einen (deutlich) höheren Preis (siehe: [#11]).

Freundliche Grüsse

Heinz
 
hajo22 Am: 05.06.2018 11:15:25 Gelesen: 9205# 15 @  
Mit Togo habe ich mich im Rahmen meiner "Deutsche-Kolonien-Sammlung" nur wenig beschäftigt, da ich mich hauptsächlich für die "Deutsche Südsee" interessiere.



Brief mit Vorläufer 20 Pf. Krone/Adler gestempelt Lome 26.4.1897, Ankunft Nürnberg Ende Mai 97. Der Brief benötigte rd. 4 Wochen zum Empfänger und kostete den Auslandstarif, da der Kolonialtarif noch nicht eingeführt war.

Der Absender schreibt aus Quitta, Gold-Küste (das klingt schon mal nicht schlecht).

hajo22
 
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