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Thema: Bund: Wann katalogisiert Michel senkrechte Paare und wann nicht ?
H.G.W. Am: 10.04.2018 23:09:49 Gelesen: 6639# 1 @  
Heuss Medaillon senkrechte Paare

Hallo,

mir stellt sich folgende Frage:

Warum werden bei Heuss Medaillon 40 + 70 Pfg. aus dem Bogen im Michel nur waagerechte und keine senkrechten senkrechte Paare bewertet? Die Marken gibt es außer Berlin nur im Bogen. Also ist dies zur Unterscheidung gegenüber Rollenmarken vollkommen irrelevant. Wo ist Der Sinn?

Gruß Horst


 
StefanM Am: 11.04.2018 08:04:14 Gelesen: 6592# 2 @  
Hallo Horst,

das Sammeln von waagerechten Paaren ist in den 1980ern in Mode gekommen, so dass sich eigene Marktpreise für die Paare heraus gebildet haben. Sammler beachteten dabei zuerst die Serien, die sowohl als Rollen, als auch als Bogenmarken erschienen sind. Das wurde dann vom Michel als Anlass zur Katalogisierung genommen.

Man hätte das auch auf Paare und 4er-Blocks aller Dauerserien ausdehnen können, denn die waren daraufhin auch in Mode gekommen. Dieser Schritt ging Michel dann wohl zu weit.

Gruß
Stefan
 
bovi11 Am: 13.04.2018 19:55:35 Gelesen: 6462# 3 @  
@ H.G.W. [#1]

Das dürfte nichts mit Mode zu tun haben, sondern einfach damit, daß auch Bogenmarken vom Postbeamten regelmäßig in senkrechten Streifen vom Bogen getrennt wurden.

Auch bei Notopfermarken sind (gestempelte) waagerechte Paare oder Dreierstreifen deutlich seltener, als senkrechte Paare oder Streifen.

Der Bogenwertangaben am Oberrand haben schließlich auch einen Sinn. Damit konnte der Schalterbeamte abends wesentlich einfacher Bestandsaufnahme machen, als ohne Bogenwertangaben. Das funktionierte aber nur dann, wenn von rechts nach links die Marken in senkrechten Reihen vom Bogen getrennt wurden.

Der abends vorhandene Wert des Bogens ergab sich aus der höchsten Bogenwertangabe zuzüglich der Markenwerte im letzten (unvollständigen)Streifen.

Deshalb sind senkrechte Einheiten in der Regel deutlich häufiger, als waagerechte Einheiten.
 
H.G.W. Am: 13.04.2018 20:16:24 Gelesen: 6444# 4 @  
Praktische Erklärungen sind immer plausibel, gut und nachvollziehbar.

Danke, Gruß Horst
 
Richard Am: 19.04.2018 09:32:25 Gelesen: 6339# 5 @  
@ H.G.W. [#1]
@ StefanM [#2]

Michel handhabt nach meiner Beobachtung die Aufnahme von Katalogisierungen und Notierungen nicht einheitlich. Dafür habe ich viel Verständnis, sonst hätten wir irgendwann für alle Marken einschliesslich der Sondermarken die Preise für Paare und Dreierstreifen, waagerecht und senkrecht, Sechserblocks und Zehnerstreifen im Katalog - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt - allerdings nicht in einem Band sondern in vielen, die unbezahlbar wären.

Zudem werden die Katalogpreise aufgrund der schriftlichen Angebote führender Händler ermittelt. Für die Händler dürfte es sich kaum lohnen, regelmässige Angebote für Paare zu veröffentlichen und an Michel zu senden. Damit fehlt die Basis zur Ermittlung von Katalogpreisen.

Auf unserer Seite Philawert beobachten wir die unter Sammlern vereinbarten Handelspreise für Paare und andere Einheiten, siehe Beispiel für Bund [1].

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://www.philawert.de/index/inhalt/840/Bund%20Paare%20und%20Einheiten#cg10728
 
stampmix Am: 19.04.2018 12:01:39 Gelesen: 6285# 6 @  
@ Richard [#5]

Das ist jetzt nicht dein Ernst: Charts [1] über meistens 1 Verkauf, ohne Info zu Erhaltung und Qualität?

Meiner Meinung nach sollten 99% der MICHEL Preise gestrichen werden. Es sind Handlingkosten von Cent-Ware.

Die paar "notierungswürdigen" Preisfeststellungen im DSK Band 1+2 liessen sich auf 100 Seiten zusammenfassen, aber halt nicht teuer verkaufen. Die "Kataloge" als Handbücher! Aber wer kauft sie dann noch jedes Jahr? Die Basisinfos zu Briefmarken sind mittlerweile bei wikipedia einfachst abzurufen. [2]

besten Gruß vom Spezialisten
stampmix

[1] http://www.philawert.de/index/inhalt/840/Bund%20Paare%20und%20Einheiten#cg10728
[2] z.B.: https://de.wikipedia.org/wiki/Briefmarken-Jahrgang_1959_der_Deutschen_Bundespost
 
gestu Am: 21.04.2018 18:59:15 Gelesen: 6118# 7 @  
Grundsätzlich kommt es immer drauf an ...

Die am Anfang gezeigten Heuss Medaillon Marken werden im Michel gesondert als waagerechte Paare bewertet. Dabei geht es darum, durch die Anordnung der Marken den Nachweis zu erbringen, dass die Marken aus einem Bogen und nicht von einer Rolle kommen. Senkrechte Paare von den Heuss Medaillon Marken können sowohl aus dem Bogen als auch von der Rolle kommen. Deshalb gibt es hier keine gesonderte Bewertung für senkrechte Paare.

Bei den Heuss-Marken ist das ganz einfach! Bei anderen Marken wird es schon etwas komplizierter! Das liegt dann daran, wie die Marken im Bogen angebracht sind.

Entscheidend ist bei den rechteckigen Marken die "lange Seite" der Marken. Am besten kann man dieses mit den Berliner Bauwerke oder auch Berliner Stadtbilder Briefmarken erklären. Hier sind die Marken in den jeweiligen Bögen unterschiedlich angeordnet und hier gibt es dann die (teuren) Bewertungen für waagerechte oder für senkrechte Markenpaare. Entscheidend ist, wie die Marken im Bogen angeordnet sind.

In der Regel wurden die Marken von rechts nach links in senkrechten Reihen vom Bogen getrennt, so dass bei einer Bestandsannahme die Bogenwertangaben über der obersten Marke einer Reihe zu Hilfe genommen werden konnte.

Ich füge hier mal einige Beispielbilder ein, um das besser zu dokumentieren:





Bei diesen Marken ist der Nachweis der Herkunft aus dem Bogen nur bei senkrechten Paaren erbracht, deshalb hier eine hohe Bewertung für senkrechte Paare.





Bei diesen Marken ist der Nachweis der Herkunft aus dem Bogen nur bei waagerechten Paaren erbracht, deshalb hier eine hohe Bewertung für waagerechte Paare.

Fazit: Nicht alle waagerechten Paare sind besonders "wertvoll"!
 
H.G.W. Am: 21.04.2018 19:29:13 Gelesen: 6100# 8 @  
Die am Anfang gezeigten Heuss Medaillon Marken werden im Michel gesondert als waagerechte Paare bewertet. Dabei geht es darum, durch die Anordnung der Marken den Nachweis zu erbringen, dass die Marken aus einem Bogen und nicht von einer Rolle kommen. Senkrechte Paare von den Heuss Medaillon Marken können sowohl aus dem Bogen als auch von der Rolle kommen.

Das ist so nach meiner Meinung nicht ganz richtig. Die 40 und 70 Pfg. Marken gab es ausschließlich als Bogenmarke. Ausnahme Berlin, aber da steht ja auch Berlin darauf.

Gruß Horst
 
gestu Am: 21.04.2018 19:46:41 Gelesen: 6089# 9 @  
@ H.G.W. [#8]

Okay. Es geht auch mit darum, dass die Marken aus den Bögen immer in senkrechten Streifen abgetrennt wurden. Deshalb sind "Doppelstreifen" als Paar schon seltener. Aber: Wenn ein Sammler die verlangt hat, dann hat er sie auch bekommen.

Man kann über Sinn oder Unsinn dieser Bewertungen sicher unterschiedlicher Meinung sein.

Sicher ist der "Extrawert" bei Marken, die in Rollen und Bögen produziert wurden, bei nachgewiesenen Bogenmarken höher. Die meisten Marken wurden bei diesen Marken als Rollenmarken produziert.

Trotzdem geben m. E. die Michelnotierungen zu denken.

Zum Beispiel:

Briefmarken zu 440 Pfennig, einmal SWK und einmal Frauen



Michelbewertungen bei Briefekatalog 2012/2013:

Frauen:
EF 12,00
MeF 30,00
Mif 7,50

SWK:
EF 9,00
MeF 25,00
MiF 4,50
MeF w Paar 90,00
MiF w Paar 20,00
 

Eine Mehrfachfrankatur Frauen ist höher bewertet als Mehrfachfrankatur SWK

Waagerechtes Paar auf Brief als MeF oder MiF ist bei SWK extra bewertet, bei Frauen nicht.

Demnach müsste es die MeF Frauen auf Brief in Massen geben. Gibt es die?

Wenn die normalen Mef und MiF für die Frauen schon höher bewertet werden als die SWK - dann müssten eigentlich die MeF und MiF mit waagerechtem Paar auch höher bewertet werden - aber sie werden überhaupt nicht erwähnt!
 

H.G.W. Am: 21.04.2018 20:08:50 Gelesen: 6072# 10 @  
Man muss nicht alles verstehen! Ich habe den Eindruck, hier fehlt es etwas an Transparenz.

Gruß Horst
 
GR Am: 19.12.2018 11:43:53 Gelesen: 5355# 11 @  
In der DBZ hatte Herbert März in Heft 24 von 1996 "Heuss 1954 gestempelt in Einheiten" zum Titelthema gemacht und auch in Heft 18 des selben Jahres zu den gestempelten Einheiten der Posthornmarken geschrieben. Aber machen wir es doch praktisch. Wer kann waagrechte Einheiten auf Brief zeigen? Selbst die als "Massenware" in besagtem Artikel genannten waagrechten Paare der 50 Pfennig Marke sind heute, 54 Jahre nach der Ausgabe der Marke, nicht mehr oft zu finden. Mir wurden vor Jahren mehrere Briefe mit waagrechten Paaren der 50-Pfennig Marke aus Kananda angeboten. Sie stammten alle aus der Korrespondenz der Fa. Völkl (Skihersteller). Die konnte es sich auch 1954 schon leisten, ihre Briefmarken Bogenweise zu kaufen, ohne dass am Abend an Hand der Reihenwertzähler die Stückzahl der verwendeten Marken ermittelt werden musste, wie es bei der Post erforderlich war.

Wenn Seltenheit ein wertbildendes Kriterium bei Briefmarken ist, dann mag es überhitzte Märkte geben, die sich mit der Zeit einpendeln. Im Grundsatz ändert das nichts daran, dass Briefe mit waagrechten Paaren von Posthorn und Heuss deutlich seltener sind, als Briefe mit senkrechten Paaren oder gar losen Marken.

Das gilt doch auch schon bei den klassischen Marken, wo Paare deutlich teurer sind, als zwei lose Marken neben oder untereinander.

Beste Grüsse
Gerhard
 
time.classics Am: 14.08.2019 09:46:34 Gelesen: 4660# 12 @  
Ich habe durch lange Krankheit und Umzug leider meine damaligen Exemplare der DBZ verloren, aber jetzt habe ich einen freundlichen Sammler gefunden, der mir zumindest die beiden ersten Beiträge aus der DBZ, Posthorn und Heuß I zuschicken will.



Dann werde ich diese Artikel hier einkopieren, wenn es recht ist. Ich halte das immer noch für ein spannendes Thema, zumal auch die Zahl der gefundenen Einheiten seit 1996 nicht wesentlich höher geworden ist. Es ist ziemlich genau bekannt, wie wenig gestempelte Einheiten es gibt.
 
Richard Am: 14.08.2019 11:17:34 Gelesen: 4625# 13 @  
@ time.classics [#12]

Hallo,

bitte eröffne dazu NEUE Themen, getrennt nach Posthorn und Heuss.

In diesem Thema geht es um die Katalogisierungen durch Michel.

Schöne Grüsse, Richard
 
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