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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10465 Beiträge:
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philast Am: 18.06.2022 20:21:06 Gelesen: 818019# 9591 @  
@ inflamicha [#9590]

Hallo,

vor etwa einem halben Jahr wurde ein Beleg mit dem gleichen R-Zettel auf delcampe angeboten:

https://www.delcampe.net/de/sammlerobjekte/item/1380265262.html

Zu der Rohrpostbeförderung bin ich dennoch weiterhin etwas skeptisch.

1. Weil eine richtige Faltung des Beleges ist nur links und rechts um je etwa 1 cm zu sehen, und dann ist er immer noch deutlich größer als laut Vorschrift erlaubt

2. Weil auch die Gewichtsgrenze überschritten war, nur in München durften auch Briefe bis 100 g mit der Rohrpost versendet werden ab 1922

3. 1,5 h Zeitdifferenz zwischen den beiden Postämtern kommt mir für eine Rohrpostbeförderung rel. lang vor

Aber wie dem auch sei: Priorität hat für mich die Luftpostbeförderung in der 2. Gewichtsstufe, das war der Hauptgrund weshalb ich den Beleg als selten bezeichnen würde.

Grüße
philast
 
muemmel Am: 19.06.2022 12:17:04 Gelesen: 817927# 9592 @  
Guten Tag,

Herr Carl Bierhals in Nürnberg erhielt Post von der Firma Vereinigte Kunstanstalten AG in Kaufbeuren:



Da der Brief am Sonntag, 26.2.22 (Portoperiode 7) in Nürnberg abgestempelt wurde, handelt es sich daher um einen Ortsbrief, der auch portorichtig mit einer Marke der Mi. 113 frankiert ist.

Ich frage mich nur, was man in einem solch großen Komplex wohl alles an Kunst produzieren kann.

Sonnige Grüße
Mümmel
 
Martin de Matin Am: 19.06.2022 14:39:51 Gelesen: 817910# 9593 @  
@ muemmel [#9592]

"Ich frage mich nur, was man in einem solch großen Komplex wohl alles an Kunst produzieren kann."

Die Antwort ist wohl mit Google ziemlich einfach.

Man hat dort ziemlich alles gedruckt, was man drucken kann, wie zum Beispiel Bücher, Plakate, Speisekarten, Spielkarten oder die Lurchihefte des Schuhherstellers Salamander.

Gruss
Martin

http://www.all-in.de/kempten/c-lokales/von-der-weinkarte-bis-salamander-lurchi_a223067
 
muemmel Am: 19.06.2022 19:07:36 Gelesen: 817876# 9594 @  
@ Martin de Matin [#9593]

Vielen Dank für den Link.

Warum bin ich bloß nicht selbst darauf gekommen? :-(

Grüßle
Mümmel
 
inflamicha Am: 22.06.2022 20:30:06 Gelesen: 816303# 9595 @  
Guten Abend,

ein Wertbrief der Landesbank der Provinz Schleswig-Holstein in Kiel:



Der Brief mit angegebenem Wert 6 Millionen 400 Tausend Mark wurde am 29.10.1923 (PP 21) nach Hannover gesandt. Die Gebührenberechnung sieht wie folgt aus: Fernbrief 2. Gewichtsstufe 14 Mio. M., Einschreiben 10 Mio. M. und 200.000 M. (für je 10 Mio. M.) Versicherung. Frankiert wurde mit Mi 289 b (2), 316 AP und 318 AP (hier die linke Marke mit PE I). Laut rückseitiger Vermerke gab es sage und schreibe 6 tägliche Zustellversuche zwischen dem 31.10. und 7.11.1923, nur am Sonntag (6.11.) brauchte der arme Zusteller nicht ausrücken.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 23.06.2022 08:48:26 Gelesen: 816213# 9596 @  
Hallo in die Runde,

von mir heute wieder eine Fernpostkarte nach Tallin, Estland. Gelaufen von Frankfurt (Main) am 19.8.1920 (PP 5: 6.5.1920 - 31.3.1921), portogerechte Frankatur mit 40 Pfennig. MiF Mi.Nr. 86I und 87 I auf P107 I.



Gruß
Josh

(Datenbank # 16438)
 
JoshSGD Am: 24.06.2022 11:00:07 Gelesen: 816095# 9597 @  
Hallo in die Runde,

heute ein Fernbrief bis 20g, am 4.10.1923 ( PP 19: 1.10.1923 - 9.10.1923) von Krottenmuehl nach Solingen gelaufen und mit 2 Millionen Mark portorichtig frankiert, MeF Mi.Nr. 295.



Gruß
Josh

(Datenbank # 16464)
 
inflamicha Am: 25.06.2022 13:55:16 Gelesen: 816005# 9598 @  
Hallo,

von mir ein Beleg mit für die württembergischen Gemeindebehörden ausgegebenen Dienstmarken:



Die Dienstganzsachenpostkarte DP 13/03 wurde von der Katastergeometerstelle Herrenalb an das ca. 6 km entfernte Schultheißenamt Dobel am 27.11.1922 (PP 10) verschickt. Beide Orte lagen im Oberamt Neuenbürg. Die Karte konnte zum Ortstarif freigemacht werden, für die PP 10 heißt das 3 Mark Porto. Die Ganzsache musste also auffrankiert werden, hier geschah das mit den Mi-Nrn. 150, 151 und 154 (3). Die Entwertung erfolgte mit dem Sonderstempel "Herrenalb Württ. Schwarzwald Kurort I. Ranges" (Filbrandt Nr. 138).

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 26.06.2022 20:18:32 Gelesen: 815920# 9599 @  
Guten Abend,

um 20:12 Uhr wird es allerhöchste Zeit für den Beleg zum Sonntag:



Eine mit 2 x MiNr. 206 frankierte Fernpostkarte vom 25.3.23 (Portoperiode 13) aus Lübben in der Lausitz nach Cottbus. Alles weitere ist offensichtlich.

Sommerliche Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 26.06.2022 21:08:04 Gelesen: 815911# 9600 @  
Guten Abend,

von mir gibt es heute noch einen weiteren R-Zettel mit Zusatz:



Die Elektrizitäts-Actien-Gesellschaft Frankfurt am Main ist Absender dieses eingeschriebenen Eilbriefes an die Kraftwerk Altwürttemberg AG in Ludwigsburg vom 9.12.1920 (PP 5). Die 1,90 Mark Gesamtgebühren setzen sich aus 40 Pfg. Porto, 50 Pfg. Einschreibgebühr und 1 Mark für die Eilzustellung zusammen. Frankiert wurde der Brief mit Mi 92 II (2), 142 (2) und 145 a II. Zum leider etwas undeutlichen Abgangsstempel Frankfurt (Main) T.A. passt der besondere R-Zettel mit der Inschrift Telegraphenamt.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 27.06.2022 16:09:30 Gelesen: 815847# 9601 @  
Hallo,

heute ein Fernbrief bis 20 g von Rothenburg nach Solingen, gelaufen am Ersttag der PP20 (PP 20: PP 20: 10.10.1923 - 19.10.1923) und mit 5 Millionen Mark portorichtig frankiert, MiF Mi.Nr. 295 und 309 A.



Gruß
Josh

(Datenbank # 16462)
 
JoshSGD Am: 28.06.2022 08:37:48 Gelesen: 815785# 9602 @  
Hallo,

heute eine Drucksache bis 25 g, gelaufen am Ersttag der PP 19 (PP19: 1.10. - 9.10.23) und mit 400.000 Mark portorichtig frankiert, MiF Mi.Nr. 275 und 295.



Gruß
Josh

(Datenbank # 16460)
 
inflamicha Am: 28.06.2022 21:55:28 Gelesen: 815739# 9603 @  
Guten Abend,

von mir ein Eilbrief ins Ausland:



Der Brief der 2. Gewichtsstufe (über 20 bis 40 g) wurde am 24.8.1922 (PP 8) in Berlin C 2 aufgegeben. Für Porto und die Eilzustellung im schwedischen Stockholm waren 21 Mark zu frankieren (Briefporto 9 M., Eilzustellung 12 M.). Verklebt wurden Mi 187 a und 196. Leider war der Empfänger schon abgereist, weshalb der Brief wieder zurück nach Berlin befördert wurde.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 29.06.2022 10:41:52 Gelesen: 815638# 9604 @  
Hallo in die Runde,

heute ein Fernbrief bis 20 g von Lübbecke nach Osnabrück, gelaufen am 29.9.23 (PP 18: 20.9.1923 - 30.9.1923) und mit 250.000 Mark portorichtig frankiert.

MiF Mi.Nr. 275b und 290.



Gruß
Josh

(Datenbank # 14461)
 
philast Am: 29.06.2022 18:45:32 Gelesen: 815610# 9605 @  
Hallo,

anbei eine Drucksache von Wiesbaden 1 3.8.1923 nach Freiberg in Sachsen. Portogerecht freigemacht mit 200Mk (MiNr. 248a).

Einige Tage im August wurde die Wiesbadener Universal Maschine mit roter statt wie üblich schwarzer Stempelfarbe befüllt.

Der Mainzer Absender (Fa. Otto Zickwolff) musste aufgrund der von der französichen Besatzung angeordneten Schliessung der Mainzer Postämter nach Wiesbaden ausweichen ('Mainzer Postasperre') um seine Post aufzugeben.



Grüsse
philast
 
JoshSGD Am: 30.06.2022 07:58:10 Gelesen: 815547# 9606 @  
Guten Morgen,

heute ein etwas bunterer Fernbrief bis 20g von Ducherow nach Hameln, gelaufen am 9.10.23 (PP 19: 1.10.1923 - 9.10.1923) und mit 2 Millionen Mark portorichtig frankiert, MiF Mi.Nr. 255, 256, 273, 291, 295, 306.

Schöne Marken-Porto-Spanne von 1:2000.



Gruß
Josh

(Datenbank # 16458)
 
inflamicha Am: 30.06.2022 22:02:06 Gelesen: 815471# 9607 @  
Guten Abend,

ein Brief von Hamburg nach Berlin:



Der Brief vom 1.11.1923 (Ersttag der PP 22) war mit 100 Millionen Mark freizumachen. Der Absender besaß noch eine Menge "kleinerer" Werte zu 4 Mio. Mark (Mi 316 AP). Von diesen wurden 25 Stück auf den Umschlag geklebt, um auf die nötige Summe zu kommen. Bei so vielen Marken ist natürlich auch die Haupttype des "Rosettensprunges" vorhanden und das jeweils einmal auf Vorder- und Rückseite. Ein Vorbesitzer war so nett die entsprechenden Marken zu kennzeichnen, zum Glück nur mit Bleistift. ;-)

Gruß Michael
 
HWS-NRW Am: 30.06.2022 22:20:43 Gelesen: 815464# 9608 @  
@ inflamicha [#9607]

Hallo Michael,

wo holt Ihr nur all die tollen Belege her ?

mit Sammlergruß
Werner
 
wuerttemberger Am: 01.07.2022 11:12:29 Gelesen: 815433# 9609 @  
@ philast [#9605]

War die rote Stempelfarbe nicht für barfrankierte Sendungen gedacht? Gibt es solche Belege mit dem Stempel aus der Zeit?
 
Stefan Am: 01.07.2022 14:17:44 Gelesen: 815413# 9610 @  
@ wuerttemberger [#9609]

War die rote Stempelfarbe nicht für barfrankierte Sendungen gedacht? Gibt es solche Belege mit dem Stempel aus der Zeit?

Richtig: Rot für Postfreistempel (barfrankierte Sendungen) und schwarz zur Briefmarkenentwertung. Zur Einführung der Postfreistmepel im Deutschen Reich (außerhalb von Bayern und Württemberg) war anfangs die Stempelfarbe auch schwarz gewesen (1920/21).

Der in Beitrag [#9605] gezeigte Beleg ist BPP-geprüft (zumindest die Farbe der Briefmarke, a-Farbe, Düntsch BPP). Eventuell befindet sich rückseitig ein weiteres Signum zur Stempelprüfung (Infla Berlin).

Gruß
Stefan
 
philast Am: 01.07.2022 15:46:31 Gelesen: 815395# 9611 @  
@ wuerttemberger [#9609]

Hallo,

ja die rote Stempelfarbe war für barfrankierte Belege gedacht.

Wiesbaden verwendete jedoch die rote Stempelfarbe im August eine zeitlang auch zum Entwerten der normalen Freimarken mit der Universal Stempelmaschine.

Irgendwo habe ich noch zwei weitere Belege von Wiesbaden mit roter Stempelfarbe. Wiederfinden ist schwieriger. ;-)

Grüße
philast
 
inflamicha Am: 01.07.2022 21:53:36 Gelesen: 815362# 9612 @  
Guten Abend,

gleicher Tag und gleiche Portostufe wie gestern, bloß mehr Marken:



Am 1.11.1923 (PP 22) ging es diesmal von Essenbach nach München. Die nötigen 100 Millionen Mark Porto wurden mit 8 mal Mi 318 AP und 40 Stück der Mi 313 AP erbracht. Bei der 500.000 Mark sind natürlich auch wieder HT und PE vertreten. Durch die teilweise Randklebung sind einige Marken etwas lädiert, aber so sieht halt Bedarf aus.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 02.07.2022 20:51:33 Gelesen: 815280# 9613 @  
Guten Abend,

nach so vielen Marken jetzt mal etwas ohne:



Der Wertbrief von Hannover nach Berlin an die Deutsche Bank wurde am 5.9.1923 (PP 17) mit einem deklarierten Wert von 50 Millionen Mark am Schalter aufgegeben. Zu den je 75 Tausend Mark Porto und Einschreibgebühr kamen je 100.000 Mark Wertangabe 2.000 Mark Versicherungsgebühr hinzu, bei 50 Mio. M. Wertangabe war das eine ganze Million. Die zusammen 1.150.000,00 Mark wurden bar eingehoben, vorschriftsmäßig wurde der Stempel ".....M......Pf. durch Einnahmenachweisung vereinnahmt. Hannover 1." sowie "Zeuge" abgeschlagen und beides durch Unterschrift bestätigt.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 03.07.2022 15:43:23 Gelesen: 815138# 9614 @  
Hallo,

und hier haben wir beides - viele Marken und trotzdem das meiste in bar:



In der Firma Erdmann, Heer & Co. Drahtfabrik, Verzinnerei und Verzinkerei in Ihmert (Westfalen) gab man alles, um den Brief nach Berlin SW 19 am 14.9.1923 (PP 17) freizumachen. Sage und schreibe 80 Briefmarken wurden aufgeklebt: eine Mi 222, zwei Mi 227 a und 77 Stück der Mi 241. Das waren zusammen ganze 1.950 Mark, die allerdings für das nötige Porto in Höhe von 75.000 Mark bei weitem nicht ausreichten. Der Rest wurde also bar am Schalter bezahlt. Ihmert hatte nur ein kleines Postamt, wo offensichtlich nicht einmal ein Gebühr bezahlt- bzw. Einnahmenachweisstempel existierte. Als Nachweis für die Teilbarfrankatur galt also nur der handschriftliche Vermerk "Gebühr bezahlt / M 73.050,-", nicht einmal ein Signum des Postbeamten gibt es.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 03.07.2022 17:54:57 Gelesen: 815071# 9615 @  
@ inflamicha [#9614]

hallöle Michael,

schöner Brief. Ich mag solche Belege.

@ alle

nach meiner Rückkehr aus Koblenz hier noch der obligatorische Sonntagsbeleg:



Drucksache vom 30.9.23 (Portoperiode 18) ab Leipzig nach Chemnitz. Das dafür benötigte Porto wurde mit einer Einzelmarke der MiNr. 275a verklebt.

Sonnige Grüße
Mümmel
 

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