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Thema: (?) (10491) Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10492 Beiträge:
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juni-1848 Am: 09.01.2023 00:29:04 Gelesen: 553630# 9918 @  
@ erron [#9900]

Danke, Bruno, habe mir so etwas schon gedacht.

Zum Wochenstart eine INFLA-Bahnpost:



Fernbrief über 10 Millionen Mark vom 31.10.23 (PP 21) nach Potsdam, frankiert mit Deutsches Reich Dienst Mi. 97 (Aufdruck 2 Mio auf 10 Pf) als senkrechten Fünferstreitfen, der Unterrand mit Spaltenzähl-Nummer "7", die obere Marke mit Eckabriss.

Da ohne Absender (Rückseite ist leer), hilft nur der Stumpfovalstempel VOLDAGSEN – DUINGEN \ BAHNPOST \ ZUG 5 31.10.1923 der Kleinbahn Voldagsen – Duingen – Delligsen.

Die Verlängerung der Strecke von Voldagsen über Salzhemmendorf hinaus bis Duingen erfolgte am 1.7.1897 vorrangig für den Güterverkehr. Nach einer Entgleisung wurde der stark rückläufige, planmässige Schienenpersonenverkehr am 31.5.1967 eingestellt und durch Linienbusse ersetzt. Die Strecke Voldagsen-Duingen ging 1968 in das Eigentum der Fa. Klöckner Werke AG und der Fa. Bock u. Co. über, die als Hauptverlader ein grosses Interesse an dem Weiterbestehen der Schienenverbindung (für den Gütertransport) hatten, während die Teilstrecke Duingen nach Delligsen abgebaut wurde (Quelle Wikipedia).

Diesen Bahnpoststempel gibt es mit den Zugnummern 1, 2, 5 und 8.

Von dieser Strecke habe ich bisher nur einen einzigen perfekten Stempelabschlag gesehen (leider nicht aus der INFLA-Zeit). Folgender ist leichter entzifferbar, als die Stempel in obigem Brief:



Sammlergruß, Werner
 
BD Am: 10.01.2023 20:20:58 Gelesen: 553271# 9919 @  
Hallo,

Brief bis 20 gramm von Dresden nach London vom 19.10.1923. Die Gebühr in der PP 20 betrug 22,5 Millionen Mark. Frankiert mit 20 Marken der Mi.314 und einer Marke der Mi.313.

Beste Grüße Bernd

  
 
inflamicha Am: 10.01.2023 20:47:06 Gelesen: 553260# 9920 @  
@ BD [#9919]

Hallo Bernd,

da stimmt was nicht: Von der Mi 314 kleben 22 Marken drauf, die 22,5 Mio. Mark sind für die 2. Gewichtsstufe >20 g bis 40 g.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 10.01.2023 21:15:07 Gelesen: 553252# 9921 @  
Einen Beleg gibt es natürlich auch noch:



Brief vom Polizeiamt Fürth an das Polizeipräsidium in Frankfurt am Main vom 20.11.1923 (PP 25)

Das Porto betrug 20 Milliarden Mark. Mangels Dienstmarken, die besonders in der Hochinflationszeit oft Mangelware waren, wurde der Brief mit einem waagerechten Paar der Mi 335 AWa frankiert.

Gruß Michael
 
BD Am: 10.01.2023 21:21:42 Gelesen: 553248# 9922 @  
Hallo Michael,

vielen Dank für den Hinweis. Du hast natürlich Recht, ich habe mich verzählt.

Privatganzsache PP46 der Deutschen Flottenvereins zum Marineopfertag am 1.10.1916 nach Kontantinopel. Zu den beiden Wertstempeln wurde eine Marke zu 2 1/2 Pfennig für die Auslandskartengebühr zufrankiert.

Text, ich hoffe er ist richtig:

Werter Herr W.; Vielleicht interessiert sie diese gestaltete Seltenheit; Sonst nichts neues

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 10.01.2023 21:25:48 Gelesen: 553244# 9923 @  
@ BD [#9922]

Hallo Bernd,

ich meine es heißt "postalische Seltenheit". Passt auch besser. ;-)

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 13.01.2023 18:24:10 Gelesen: 552031# 9924 @  
Guten Abend,

eine Postkarte von Jena nach Rudolstadt:



Das Porto betrug am 2.11.1923 (PP 22) 40 Millionen Mark. Der Absender verklebte aus unerfindlichen Gründen 8 mal die Mi 318 BP = 80 Mio. Mark, mithin das Doppelte. Die rechte obere Marke weist den Rosettensprung (HT) auf.

Gruß Michael
 
BD Am: 13.01.2023 22:22:46 Gelesen: 551974# 9925 @  
Hallo Michael,

jetzt kann ich es auch erkennen, es heißt "postalische Seltenheit".

Danke.

Fernbrief bis 100 gramm von Brandenburg (Havel) nach Potsdam vom 10.10.1923. Am 10.10.23 begann die Portoperiode 20, genügten am Vortag 2,8 Millionen Mark mussten jetzt 7 Millionen Mark frankiert werden.

Auf dem Brief sind die 7 Millionen Mark:

22 Marken der Mi.257 = 2,2 Millionen Mark. 64 Marken der Mi.288 = 4,8 Millionen Mark.

Schöner Brief mit Treppenfrankatur.

Beste Grüße Bernd

 
 
muemmel Am: 15.01.2023 11:32:12 Gelesen: 551485# 9926 @  
Salut,

schon wieder Sonntag. Dann will ich mal schauen, ob noch ein Sonntagsbeleg vorhanden ist.



Na bitte geht doch. Ganzsachenkarte P 120 I vom 24.7.21 (Portoperiode 6) aus Berlin nach Abo (Turku) in Finnland. Dortselbst angekommen am 27.7. Da das Porto für Karten ins Ausland 80 Pfennig betrug, wurde hier mir Marken der MiNr. 153 (2) und 159a (1) auffrankiert.

Sonnige Grüße
Mümmel
 
BD Am: 15.01.2023 20:47:31 Gelesen: 551398# 9927 @  
Guten Abend,

der Gerichtsvollzieher Wehling schickte eine Abschrift eines Urteils vom 8.Nov. 1920 innerhalb Berlins am 8.3.1921 an den Verlierer des Prozesses. Mit Zustellurkunde nebst Abschrift, also keine vereinfachte Zustellung. Das war bei der Gebühr allerdings egal.

Briefgebühr = 40 Pf. Vorzeigegebühr = 50 Pf. Briefgebühr für Rücksendung der Urkunde= 40 Pf. Gesamt 1,30 Mark frankiert.

Der Empfänger war "unbekannt verzogen", wie das Postamt bestätigte. Zurück zum Absender, dieser erhielt die Vorzeigegebühr und die Rücksendungsgebühr der Urkunde erstattet. Siehe Stempel unter den Marken: 90 Pf. Porto zurück erstattet

Beste Grüße Bernd

  

 
inflamicha Am: 16.01.2023 19:09:17 Gelesen: 551197# 9928 @  
Guten Abend,

zum Wochenbeginn wird es dienstlich:



Die Kreiskasse Lauenburg in Pommern sandte diesen Brief der 2. Gewichtsstufe (>20 bis 100 g) am 2.2.1923 (PP 12) nach Köslin. Zu frankieren war mit 70 Mark. Der Absender verklebte 94mal die D 69 zu 75 Pfg., war also sichtlich bemüht die vorrätigen kleinen Werte aufzubrauchen. Ein Teil der Marken bilden gegeneinandergegeklebt eine sogenannte Fahne, die mittels Oberrand am Umschlag befestigt wurde. Die 94 Marken ergeben zusammen 70,50 Mark, die leichte Überfrankatur war wohl mangels noch kleinerer Werte nicht zu vermeiden. Eine schöne Massenfrankatur meine ich, auch wenn naturgemäß einige Marken beschädigt sind. Die Bilder wurden von mir wegen der Größe des Beleges aus 2 Teilen zusammengefügt, sieht man fast gar nicht.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 16.01.2023 19:47:13 Gelesen: 551187# 9929 @  
@ inflamicha [#9928]

Michael,

Gratulation zu dem Beleg. Besonders die Behörden verstanden es ja meisterlich, ihre Post mit kleinen Werten zu frankieren, aber solch ein Teil mit einer reinen Massenfrankatur, das hat schon was.

Grüßle
Mümmel
 
inflamicha Am: 17.01.2023 21:22:04 Gelesen: 551041# 9930 @  
Guten Abend,

heute gibt es wieder einen Wertbrief aus der PP 6 (werden einfach nicht weniger die Dinger):



Der Brief ab Berlin-Baumschulenweg nach Stettin mit inliegenden 10.000 Mark und einem Gewicht von 42,5 g wurde am 19.12.1921 aufgegeben. Die Gebührenberechnung: 80 Pf. Porto 2. Gewichtsstufe, 1 Mark Behandlungsgebühr und 10 Mark Versicherungsgebühr (1 Mark pro 1.000 Mark Wertangabe) ergeben 11,80 Mark. Frankiert wurde tarifgerecht mit den Mi-Nrn. 150, 151 a (2), 152, 154 I a (2), 155 I a und 159 a.

Gruß Michael
 
BD Am: 17.01.2023 21:27:28 Gelesen: 551039# 9931 @  
Guten Abend,

ich war überrascht und musste suchen.

Der erneute Vertrag mit Österreich ermöglichte vom 1.10.1919 bis 31.12.1923 den Briefverkehr nach Österreich zum Inlandstarif.

Das galt aber nicht für Wertbriefe, diese waren nach Auslandstarif zu frankieren.

Wertbrief mit 2000 Mark Wertangabe von Dresden nach österreichische Obergostitz/ Post Jauernig ( heute Javornik in Tschechien).

Auf der Rückseite: Gesamt 6,40 Mark wie frankiert.
3 Mark = Versicherungsgebühr ( 1,50 Mark pro 1000 M.)
2,40 Mark = Briefgebühr für 54 gr.Gewicht( 120+60+60 Pf. je 20 Gr.)
1 Mark = Einschreibgebühr

Beste Grüße Bernd

 
 
inflamicha Am: 17.01.2023 21:43:07 Gelesen: 551028# 9932 @  
@ BD [#9931]

Hallo Bernd,

Javornik war 1921 auch schon tschechisch. Steht zwar Österreichisch-Schlesien drauf, das diente aber nur zur Abgrenzung zum deutschen Preußisch-Schlesien. Der Absender hat das wohl aus alter Gewohnheit draufgeschrieben. In die CSR galt bis zum 31.12.1921 der normale Auslandstarif, erst ab 1.1.1922 gab es die Ermäßigung.

Gruß Michael
 
BD Am: 17.01.2023 21:59:44 Gelesen: 551024# 9933 @  
Hallo Michael,

oh je, da habe ich nicht richtig nachgeschaut. Ich sammle nur noch Ortsbriefe.

Danke von Bernd
 
wuerttemberger Am: 18.01.2023 08:00:02 Gelesen: 550940# 9934 @  
@ BD [#9931]

Bemerkenswert ist der Stempel unten links!
 
inflamicha Am: 18.01.2023 16:22:44 Gelesen: 550871# 9935 @  
Hallo,

von mir etwas Schwergewichtiges:



Der Brief der 3. Gewichtsstufe (> 100 bis 250 g) kommt von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung, nee, sorry, Unfall- und Schadens-Versicherungs-Gesellschaft in Berlin W 35, Direktion Berlin und war an die Subdirektion in Frankfurt am Main adressiert. Am 7.11.1923 (PP 23) kostete das den Absender 1,6 Milliarden Mark. Frankiert wurde mit Mi 323 BP (3) und 325 APa.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 18.01.2023 21:05:52 Gelesen: 550825# 9936 @  
Hallo nochmals,

wer sich für das Jahr der Hyperinflation 1923 interessiert:

Der Regionalsender RBB Berlin/Brandenburg produziert 2023 einen Podcast mit dem Titel „Heute minus 100 – Es geschah in Berlin“ mit monatlich neuen Folgen, darin geht es um das Jahr 1923. Auch die Philatelie kommt darin zur Geltung. Zu diesem Zweck wurde im Dezember 2022 ein Interview mit meiner Wenigkeit durchgeführt. Teile daraus sind bereits in der ersten Folge zu hören.

Die Podcasts sind unter folgenden links im Internet zu finden:

https://www.inforadio.de/podcast/feeds/heute-minus-100/heute-minus-100.htm
https://www.ardaudiothek.de/sendung/heute-minus-100-es-geschah-in-berlin/12197541/
https://podcasts.apple.com/us/podcast/heute-minus-100-es-geschah-in-berlin/id1660578513
https://open.spotify.com/show/4csORIUFBhgGqVbfI4HQk8

Gruß Michael
 
BD Am: 20.01.2023 20:15:22 Gelesen: 550560# 9937 @  
Hallo Michael,

sehr interessante Sendung über die Inflationszeit. Das war der erste Podcast den ich gehört habe, eine feine Sache. Natürlich wäre ein Bild von der Übergangsfranktur, die du erläutert hast, zum verstehen besser gewesen. Aber das geht beim Podcast leider nicht.

Fernbrief-Einschreiben vom 28.9.1923 ( PP 18) von Berlin nach Göppingen.
Fernbrief bis 20 gramm = 250 000 Mark
Einschreiben = 250 000 Mark
Gesamt 500 000 Mark wie frankiert mit 25 Marken der Mi. 282 II , der Aufdruck hat den weiten Abstand Schrift zum Balken von 4,5 mm.

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 20.01.2023 21:17:48 Gelesen: 550546# 9938 @  
Guten Abend!

@ BD [#9937] Natürlich wäre ein Bild von der Übergangsfranktur, die du erläutert hast,zum verstehen besser gewesen. Aber das geht beim Podcast leider nicht.

Hallo Bernd, den Beleg dazu habe ich vor 2 Jahren schon hier gezeigt:

https://www.inflaseiten.de/belege/zeigen/16010

Mein heutiger Beleg kann sich aber auch sehen lassen:



Zunächst reiste der Brief von Göttingen nach Kassel, am 21.11.1923 (PP 25) waren dafür 20 Milliarden Mark zu berappen. Frankiert wurde mit einer Mi 329 AP. Allerdings war das Fräulein Sonja schon abgereist, weshalb der Brief zunächst zurück nach Göttingen befördert wurde. Das neue Ziel lag in Göteborg/Schweden. Um dorthin nachgesandt werden zu können musste der Brief als Auslandsbrief freigemacht werden. Unter Anrechnung der bereits verklebten Marke wurden 3 weitere 20 Mrd. Mark-Marken verklebt (diesmal die durchstochene Variante- Mi 329 B). Mit nunmehr 80 Mrd. Mark Freimachung konnte der Brief am 24.11.1923 portogerecht frankiert seine Reise fortsetzen.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 21.01.2023 16:15:31 Gelesen: 550481# 9939 @  
Hallo,

der nächste Brief aus dem November 1923:



An unseren altbekannten Herrn Pusch in Bad Wildungen wurde dieser Brief am 14.11.1923 (PP 24) in Corbach aufgegeben. Das Porto betrug 10 Milliarden Mark, wofür der Absender 2 Fünferstreifen der Mi 325 BP auf Vorder- und Rückseite anbrachte. Bemerkenswert ist neben der sauberen Stempelung der fast tadellos erhaltene Durchstich.

Ein schönes Wochenende!

Gruß Michael
 
muemmel Am: 22.01.2023 20:21:29 Gelesen: 550382# 9940 @  
Guten Abend,

meine Güte, wie schnell die Zeit vergeht, schon wieder ein Sonntag rum. Bei dem heutigen Sonntagsbeleg handelt es sich um eine Ansichtskarte vom 3.9.22 (Portoperiode 8):



Zu der Zeit betrug das Porto 1,50 Mark und wurde mit 1 x MiNr. 189 frankiert und nebenbei prangt auch noch ein Kreisobersegmentstempel von Giersdorf im Riesengebirge darauf.

Schöne Grüße
Mümmel
 
BD Am: 23.01.2023 20:14:39 Gelesen: 550275# 9941 @  
Hallo,

eine Drucksache von Bremen nach Finnland vom 20.3.1923 (PP13) erforderte als Gebühr bis 50 gramm Gewicht die verklebten 60 Mark. Die Marken haben die Lochung NLB für Norddeutscher Loyd Bremen.

Rückseitig gekennzeichnet sind es 2 Marken Mi. 208 W, die 30 ist gut erkennbar die magere Schrift (nach Zeichnung im Michelkatalog). Das W ist vom Prüfer an der schwierigsten Stelle angebracht, im Ankunftstempel.

Beste Grüße Bernd

.
 
inflamicha Am: 24.01.2023 21:42:46 Gelesen: 549996# 9942 @  
Guten Abend,

heute mal mit Modenschau:



Nach Linz am Rhein ist diese Drucksache aus Berlin vom 10.11.1923 (PP 23) adressiert. Für die nötigen 200 Millionen Mark Porto verklebte der Absender eine Mi 323 BP. Im Innenteil zeitgenössische Damenmode, übrigens zum Goldmarkpreis.

Darüber wurde hier vor einigen Tagen schon geschrieben. Diese festen Goldmarkpreise ergaben in Relation zum jeweiligen Wechselkurs den zu zahlenden Tagespreis in Papiermark.

Gruß Michael
 

Das Thema hat 10492 Beiträge:
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