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Thema: IBRA 2023 - Briefmarken Weltausstellung in Essen am 25.-28.5.2023
Das Thema hat 306 Beiträge:
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Setubal Am: 02.08.2018 10:25:51 Gelesen: 61327# 7 @  
Guten Morgen ins Forum,

ich begrüße es, eine WELT Ausstellung nach Deutschland zu holen und auf die sich bietenden Möglichkeiten durch die Beschäftigung mit Briefmarken im weiteren Sinne aufmerksam zu machen.

In verschiedenen Beiträgen habe ich mehrfach darauf hingewiesen, dass es vermisse, dass auf unser Hobby hingewiesen wird und das meiner Meinung nach zu wenig "Reklame" dafür gemacht wird.

Es würde mich freuen, wenn anläßlich einer derart bedeutenden Veranstaltung im Rahmen einer Sonderschau die "Leistungssportler" unter uns die Gelegenheit bekämen, Exponate von besonderer Bedeutung für die Region, für Deutschland oder für eine bestimmte Entwicklung, dort präsentieren könnten. Es würde mich freuen, mit diesen Exponaten für entsprechende Werbung zu sorgen, um neugierige Zuschauer anzuziehen und Werbung für unser Hobby zu betreiben.

Sollte ich bis dahin "meine Alben noch nicht abgegeben haben", stelle ich mein Exponat selbstverständlich zur Verfügung.

Rolf- Dieter
 
bayern klassisch Am: 02.08.2018 12:39:59 Gelesen: 61295# 8 @  
@ Setubal [#7]

Lieber Rolf-Dieter,

genau so sehe ich es auch - ohne Werbung für unser phantastisches Hobby, keinen Nachwuchs, keine Aufmerksamkeit, keinen Spaß, keine Forschung.

Ob und wie viel Geld für solch eine Großveranstaltung ausgegeben wird, ist völlig unwichtig. Wird das Geld nicht dafür ausgegeben, wird man es halt für etwas anderes ausgeben. Ausgegeben wird es ganz sicher - da ist mir eine "Werbeshow" in Forum eine Weltausstellung lieber, als dass sich in paar Funktionäre die Taschen voll machen.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Ich würde mir auch sehr wünschen, dass überregional dafür schon Wochen vorher groß Werbung dafür gemacht würde, lokal natürlich sowieso und damit meine ich nicht die 20 Briefmarkenvereine rund um Essen (große Schätzung), sondern die Bürger im Allgemeinen. 5 Aussteller vor 100 Rahmen sind keine Werbung - den Leuten sollte vielmehr gezeigt werden, was die Philatelie zu leisten im Stande ist und vor allem lokales sollte nicht vergessen werden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
johanneshoffner Am: 02.08.2018 12:56:23 Gelesen: 61284# 9 @  
Ich freue mich über den Entschluss eine Weltausstellung auszurichten. Wenn wir an die unsäglichen Vorgänge im BDPh vor einem Jahr denken, ist der Blick nach vorne und der Ehrgeiz, eine so grosse Veranstaltung durchzuführen doch eine grosse, positive Veränderung.

Wir sehen und in Essen 2021.
 
MarkusH Am: 02.08.2018 14:09:37 Gelesen: 61253# 10 @  
Und wenn man sich noch dazu an die IBRA 99 damals in Nürnberg erinnert, dann kommt doch Vorfreude auf - bei mir jedenfalls und wahrscheinlich auch bei allen anderen.

Über den Sinn und Zweck von FIP-Weltausstellungen kann man sicherlich immer wieder diskutieren, aber sie bleiben nun einmal die Spitzenveranstaltungen unseres Hobbys.
 
fckollbach Am: 03.08.2018 13:03:24 Gelesen: 61086# 11 @  
Auch wenn ich zu diesem Thema eine Außenseiterposition zu vertreten scheine: Meiner Meinung nach ist die Ausichtung einer derartigen Großveranstaltung ein Unding. Hier ein paar Aspekte:

1. Finanziell haben BDPh und Stiftung - nach immerhin fast zwei Jahrzehnten - immer noch mit den finanziellen Folgen der IBRA in Nürnberg zu kämpfen. Eine Wiederholung scheint daher wenig sinnvoll.

2. Die Zahl der Mitglieder in den Vereinen schrumpft, weitere Beitragserhöhungen und/oder die Senkung der Leistungen, die im Gefolge der - mit Sicherheit defizitären - Weltausstellung zu erwarten sind, werden diesen Trend sicherlich nur verstärken.

3. Unter dem Aspekt der Mitgliederwerbung und Stellung der Philatelie in der Öffentlichkeit wäre das Geld sicher in einer verstärkten Förderung von Werbeschauen u.ä. besser angelegt. Hier zeigt sich die Philatelie vor Ort und weniger abgehoben. Freilich kann man so weniger schöne Bilder und Berichte für die Fachpresse sammeln. Spesenrittertum und gegenseitiges Schulterklopfen der Funktionäre entfallen ebenfalls.

Schöne Grüße aus dem sonnigen Süden
fckollbach
 
22028 Am: 03.08.2018 13:35:08 Gelesen: 61063# 12 @  
@ fckollbach [#11]

Eine Werbeschau kann jeder Verein problemlos selbst organisieren, das kostet kaum etwas. Der Würzburger Verein hatte z.B. mal eine Werbeschau in den Räumen einer Bank veranstaltet, Kosten waren praktisch NULL.

Weltausstellungen sind wie Olympiaden oder Weltmeisterschaften im Sport, die ziehen immer Leute an.

Wenn selbst kleine Länder wie Israel oder Tschechien eine Weltausstellung stemmen können dann kann der BDPh das allemal.
 
fckollbach Am: 03.08.2018 14:06:07 Gelesen: 61042# 13 @  
Ich will ja nicht kleinlich sein und gratuliere zur kostengünstigen Ausrichtung der Werbeschau. Offenbar verfügt Dein Verein selbst über eine große Anzahl an Rahmen. Denn schon deren Transport ist für den durchschnittlichen Verein ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.

Schöne Grüße
fckolbach
 
Setubal Am: 03.08.2018 14:09:41 Gelesen: 61039# 14 @  
Hallo ins Forum,
hallo 22028,
hallo fokollbach,

stellt euch doch mal bitte dem Vergleich mit Sportvereinen:

Was wäre Fußball ohne Weltmeisterschaften - nur mit Jugendturnieren aus dem näheren Umfeld (um den Aspekt der Jugendförderung nicht zu verlieren)

Was wäre die Leichtathletik ohne Olympische Spiele - nur mit Beteiligung an Bundesjugendspielen (um die Nachwuchsförderung nicht zu vernachlässigen)

Und jetzt hier die Frage:

Was wäre unser Hobby, das Briefmarkensammeln, die Philatelie, ohne Weltausstellungen?

Ohne Möglichkeiten sich und sein Exponat dem internationalen Vergleich zu stellen?

Der Möglichkeit für die Betrachter über den Tellerrand zu schauen und zu sehen, wie und was andere sammeln?

In einem anderen Beitrag hatte mich Rumpelstilzchen als Spitzensportler betitelt. Ich bin stolz auf diese Bezeichnung, denn als solcher habe die Möglichkeit andere auf mich und mein Hobby Philatelie, aufmerksam zu machen. Kurz Werbung zu betreiben. Das Ganze übrigens kostenlos, denn ich präsentiere mein Exponat auch auf Werbeschauen, auf meine Kosten! Versicherung, Transport und nicht zu vergessen, die Materialbeschaffung, die mein Exponat gekostet hat.

Ich finde es lobenswert, dass der Würzburger Verein in einer Bank eine Werbeschau durchgeführt hat. Hier sehe ich Ansätze der Zusammenarbeit mit Firmen und/oder Organisationen, die natürlich auch aus Eigeninteresse, auf unser Hobby aufmerksam machen. Solche Veranstaltungen sollten uns alle ermutigen selbst mal nach möglichen Sponsoren zu suchen, die bereit sind auch "nur" Veranstaltungsräume kostenlos zur Verfügung zu stellen. Oder auch Kontakte zu Medien, die bei allgemeinen Themen für ein breites Publikum Beiträge in Printmedien oder Sendeminuten im Hörfunk oder Fernsehen bringen.

Und hier bietet eine Weltausstellung allemal die Möglichkeit Interesse zu erwecken. Das Interesse muß nur erst einmal geweckt werden. Packen wir es doch einfach an !

Für mich sprechend kann ich sagen, dass mir die Beschäftigung mit/an der Philatelie eine Unmenge an Wissen gebracht hat, das ich eigentlich nicht brauche. Dieses Wissen aus Randbereichen nutze ich aber heute um "Unbedarften" zu zeigen, zu erklären, was mir die Philatelie bringt und bedeutet.

Rolf Dieter
 
fckollbach Am: 03.08.2018 14:53:50 Gelesen: 61011# 15 @  
Lieber Setubal,

ich habe zwar persönlich mit Sport nicht viel am Hut, möchte aber deinen Vergleich gerne aufgreifen:

Was wäre Fußball ohne die zahlreichen belächelten Vereine in Dörfern und kleinen Städten?

Was wären die Olypischen Spiele ohne die zahllosen Vereinsmeier, die Geld und Freizeit in ihren kleinen unbekannten Club investieren?

Antwort: Bald am Ende.

Die Ausrichtung dieser Weltausstellung sendet ein fatales Signal an alle "normalen" Sammler in den Vereinen. Nämlich, dass für Großveransstaltungen große Summen (und schon heute zu erwartende Defizite) offenbar kein Problem sind, während, die Leistungen (Rechtsschutz, Zuschüsse zu Werbeschauen durch die LVs, Grußworte zu Jubilären etc.) stagnieren oder eingestellt werden. Zahlen darf der "Normalsammler" den Spaß auf Spitzenniveau natürlich gerne. Da drängt sich für Mitglieder und Vereine im Laufe der Zeit eine schlichte Kosten-Nutzen-Analyse auf.

Es mag in anderen Regionen vielleicht etwas anders aussehen, aber im Raum München sind die Folgen dieser Politik des BDPh klar: Mitgliederschwund und der geschlossene Austritt ganzer Vereine.

Um es klar zu sgen: Ich bin keineswegs gegen Ausstellungen in höheren Rängen. Aber eine Weltausstellung ist bei der gegenwärtigen Lage der organisierten Philatelie in der Bundesrepublik klar ein Unding.

Schöne Grüße
fckollbach
 
Setubal Am: 03.08.2018 15:44:13 Gelesen: 60983# 16 @  
Hallo fckollbach,

Entschuldigung für meinen Schreibfehler in meinem vorangegangenen Beitrag.

Grundsätzlich stimme ich Deinen Ausführungen zu. Die Arbeit an der Basis hat für mich den gleichen Stellenwert, wie mein Eintreten für die Ausrichtung der (noch) geplanten Weltausstellung in Essen !

Es geht mir um die allgemeine Präsenz unseres Hobbys. Und unbestritten wird eine Weltausstellung auf viele eine andere Anziehungskraft ausüben als eine Werbeschau. Das ist nicht abwertend gegenüber Werbeschauen gemeint. Beides muß aus meiner Sicht aber stattfinden. Beides hat auch seine Daseinsberechtigung !

Ich bedauere die Entwicklungen mit einhergehenden Mitgliederverlusten nicht nur bei euch in Bayern. Uns in Niedersachsen geht es da nicht anders.

Das Problem schwindender Mitglieder ist bei uns im Verein überlebenswichtig. Wir hatten es Anfang des Jahres auf der Tagesordnung unserer Jahreshauptversammlung. Nur abwarten und uns über das Problem heulen, erschien uns aber zu wenig. Wir haben beschlossen unter Nutzung unserer Möglichkeiten mit Artikeln in der Zeitung, mit Vorträgen und Veranstaltungen auch aus Randgebieten der Philatelie an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir waren uns darüber im Klaren, dass kurzfristig keine Erfolge "von allein" kommen.

Aber was ist denn die Alternative ?

Warten, das die vorhandenen Mitglieder wegsterben ?

Nichts tun also ?

Nenn mir bessere Möglichkeiten und ich werde auch diese umsetzen.

Rolf-Dieter
 
Lars Boettger Am: 03.08.2018 17:49:41 Gelesen: 60928# 17 @  
@ fckollbach [#15]

Wie viele Weltausstellungen hast Du schon organisiert? Woher weist Du, dass der BDPh das Risiko trägt und nicht eine eigens dafür gegründete GmbH? Bist Du verantwortlich für den Finanzplan? Kennst Du die Sponsoren bzw. die Preise für die Händlerstände, die Halle, die Rahmen, die Jury, die erwarteten Einnahmen aus dem Belegprogramm etc. Nächstes Jahr gibt es wieder einen Philatelistentag, da hast Du Gelegenheit, den BDPh-Vorstand mit Deinen Fragen zu löchern. Ein gesunder Grundoptimismus gehört für so eine Ausstellung dazu.

Bevor wir hier wild spekulieren, wie so eine Ausstellung gestemmt werden kann, sollten wir mal abwarten, wie sich der BDPh-Vorstand dazu äussert. Und meiner Ansicht nach wurde es dringend Zeit, dass Deutschland sich mit so einer Veranstaltung auf dem internationalen Parkett zurückmeldet.
 
HWS-NRW Am: 03.08.2018 17:56:55 Gelesen: 60922# 18 @  
@ Lars Boettger [#17]

"Gut gebrüllt, Löwe"

und beste Grüße
Werner
 
bayern klassisch Am: 03.08.2018 18:11:50 Gelesen: 60914# 19 @  
@ Lars Boettger [#17]

Lieber Lars,

wahre Worte, auch wenn sie nicht überall auf fruchtbaren Boden fallen werden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
fckollbach Am: 03.08.2018 18:24:31 Gelesen: 60905# 20 @  
Lieber Lars,

genügen denn die Erfahrungen mit der IBRA in Nürnberg nicht? Die Hoffnung, dass es gerade bei dieser Weltausstellung - zumal angesichts verschlechterter Rahmenbedingungen für die die Philatelie - anders laufen könnte, kommt mir so vor wie ein Kind, das sich ein ums andere Mal die Hände an der Herdplatte verbrennt, aber trotzig hofft, der nächste Versuch werde schmerzfrei enden.

Schöne Grüße
 
Setubal Am: 03.08.2018 19:29:18 Gelesen: 60875# 21 @  
Guten Abend ins Forum,

typisch deutsch - statt etwas mit Tatkraft zu unterstützen - erst mal miesmachen.

Warum um alles in der Welt soll schwarzmalen sinnvoller sein, als eine sich bietende Gelegenheit zu nutzen, um Nutzen für uns alle daraus zu ziehen. Das Interesse wieder auf ein fast ausgestorbenes (?) Hobby zu lenken !

Frage an fckollbach:

Welche alternativen Vorschläge hast Du denn, nach denen ich Dich im Beitrag [#16] gefragt habe ?

Rolf-Dieter
 
fckollbach Am: 03.08.2018 21:52:51 Gelesen: 60830# 22 @  
Lieber Rolf-Dieter,

was die euphorischen Freunde der geplanten Weltausstellung nicht sehen ist, dass die Zeiten üppig gefüllter Kassen vorbei sind. Die Mittel wären in einer stärkeren Förderung der örtlichen Vereine weitaus besser angelegt. Als Beispiele: Erhöhung der Fördermittel für Werbeschauen, Ausbau des Rechtschutzes und der Rechtsberatung für Vereine (Letzter Punkt wäre m.E. besonders wichtig. Die Informationen zur Datenschutzgrundverordung kamen beispielsweise etwa 7 Stunden vor Inkrafttreten der Verordnung.).

Die Arbeit im Verein bringt keine Fotos in der "Philatelie" und das Wichtigtun fällt ein paar Nummern kleiner aus, aber sie sichert die Zukunft für unser Hobby, was bei der Weltausstellung fraglich ist. Beides zu schultern, das halte ich für gegenwärtig ausgeschlossen.

Schönen Abend
Robert
 
22028 Am: 04.08.2018 10:08:37 Gelesen: 60759# 23 @  
@ fckollbach [#22]

Ich weiß nicht, warum Du so verbittert bist, ich bin auch Mitglied in einem Ortsverein, wir sind finanziell gesund, planen für 2020 eine Rang 2 Ausstellung und das Anmeldeverfahren ist eingeleitet. Auch da ist das Thema Sponsoring wichtig, da nur über BDPh/Stiftungszuschüsse das nicht zu stemmen ist. Ich bin der designierte Ausstellungsleiter dafür und habe da einige Pläne im Kopf.

In diesen sicher schlechteren Zeiten an einer Weltausstellung zu sparen ist sicher das falsche, eine Weltausstellung benötigt Jahre der Planung und Vorbereitung, nur Werbung bringt Umsatz. Und bei Werbung bringen Groß/Internationale Veranstaltungen mehr, das sehe ich auch als wichtigere Aufgabe des BDPh an als kleine örtliche Werbeschauen mit 100 Rahmen oder noch weniger zu finanzieren.

Auch der kleine Verein hat heute Möglichkeiten, ohne nach dem Geldtopf des BDPh zu schielen, über alternative Methoden durch Werbeeinnahmen eine Werbeschau zu finanzieren.

Germering ist doch kein armer Ort, ich hatte meinen Arbeitsplatz für viele Jahre dort (im Gebäude neben dem ehemaligen Krone Einkaufszentrum) - da gibt es ein großes Umland mit reichlich Firmen, man muss sich halt mal aufmachen und alternative Finanzierungsquellen aufmachen.

In der Philatelie gibt es AUCH Fotos von der Arbeit im Verein und das Thema Wichtigtun, ich dachte das hatten wir schon lange abgehakt. NIEMAND im Vorstand nimmt sich wichtig, die leisten harte Arbeit, auch wenn es offensichtlich das in den Ortsvereinen nicht wahrgenommen wird.

Ich habe schon oft geschrieben, nur Kritik bringt nichts, im Gegenteil, das ist contra produktiv, selbst mal versuchen es besser machen.
 
olli0816 Am: 04.08.2018 11:04:28 Gelesen: 60728# 24 @  
Hallo,

trotz aller Probleme durch Mitgliederschwund und nachlassendem Interesse am Briefmarkensammeln finde ich die Idee einer großen Veranstaltung sehr gut. Eine lokale Werbeschau ist ganz nett, aber wenn man mehr Interesse auf der Fläche entwickeln möchte, dann sind größere Veranstaltungen immer besser. Sie schaffen einfach mehr Aufmerksamkeit und es werden dort sicher wesentlich mehr Raritäten und interessante Sammlungen gezeigt. Wenn die Aussteller z.T. vor Ort sind, hat der Besucher Gelegenheit, wesentlich mehr Kontakte zu knüpfen.

Das heiß nicht, das lokale Veranstaltungen unwichtig wären. Nur ist die Wirkung lokal, d.h. 50 Kilometer weiter wird keiner davon Notiz nehmen. Das wäre Sache eines Vereines, wenn er auf sich aufmerksam machen möchte. Andererseits frage ich mich, warum man mehr Geld in sterbende Strukturen stecken sollte? Auch die Rechtsberatung (hat ein Verein tatsächlich so viel damit zu tun?) sollte doch bis auf allgemeine Richtlinien, die der BdPh zur Verfügung stellt, eher eine Sache vor Ort sein. Die Datenschutzverordnung ist zwar für Vereine ein ziemlich übles Gesetz, aber es gibt im Internet Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Einfach mal Google betätigen und selber machen.

Neben große Ausstellungen wären sicher ein starker Ausbau der Internetpräsenz des BdPh ein gutes Thema. Damit meine ich, dass man über dieses Tool sehr viel mehr philatelistisches Wissen zur Verfügung stellt. Würde zu weit führen, das jetzt auszuführen.

Es wird auch immer wieder über die Finanzierungen rumgemäkelt. Hier wäre mit Sicherheit einmal etwas mehr Phantasie von Nöten und die Ansprache von örtlichen Unternehmen/Organisationen zwecks Unterstützung. Kombinierte Werbeschauen, wo der Sponsor auch profitieren kann wäre für beide Seiten mit Sicherheit von Vorteil. Warum nicht den örtlichen Metzger bei der Verpflegung einbinden inkl. einen Stand, wo er seine Sachen mit anbieten kann? Es gibt x Möglichkeiten, wie man Veranstaltungen dadurch sogar noch interessanter gestalten und ein größeres Publikum gewinnen kann, wenn man Kontakte schafft.

Mal ein Beispiel, wie ich in Fürstenfeldbruck bei München - wäre ich in einem Verein - eine schöne Veranstaltung organisieren würde:

Dort gibt es einen schönen Biergarten an der König Ludwig Schlossbrauerei und daneben eine große Halle zum Ausstellen und Treffen. Mit der Brauerei würde ich ein Kontingent zur Brauereibesichtigung erstellen und sie können im Biergarten/Halle einen schönen Stand aufbauen mit ihren Bierspezialitäten. Ein kleines Losverfahren unter den Besuchern, wo 15 Leute eine Brauereibesichtigung machen können. Eine örtliche Metzgerei, die auf der gegenüberliegenden Seite beim Parkplatz einen Grill aufstellt und etwas zum Verkaufen anbietet. Metzgerei neben dem Bierstand stellen und dort Wurst-und Käsespezialitäten anbieten. Beide beteiligen sich mit einem Obulus an den Kosten der Halle. Biergarten wird sowieso voll bei schönem Wetter und alle Besucher bekommen mit der kleinen Eintrittsgebühr einen Getränkegutschein für den Biergarten. Damit kann man sicher ein gutes Agreement mit dem Biergartenbetreiber ausmachen.

In der Halle 5 bis 10 Händler/Auktionatoren mit kleiner Standgebühr zulassen. Ein Bereich zum Tauschen und der größte Bereich Ausstellung.

Die örtlichen Banken nehmen sich sowieso gerne wichtig, also die gleich als Sponsor (Sparkasse/Volksbank) ansprechen. Dafür dürfen sie ein paar Fahnen aufstellen. Wenn sie mehr springen lassen, dann gerne mit kleinem Infostand. Stadt FFB ansprechen, um einen Kulturzuschuss zu bekommen.

Das ganze geplante Vorhaben an die örtliche Presse und Aushänge an Schulen / Altersheimen und im Internet unter Veranstaltungen. Evtl. ein paar Plakate drucken lassen und an Bahnhöfen und anderen Plätzen (auch in München) aushängen. Auf Facebookseite in den jeweiligen Gruppen platzieren.

Wenn man es noch schafft, einen Spezialsponsor zu bekommen, dann kann man unter den ganzen Besuchern eine wertvollere alte Briefmarke verlosen. Dazu müssen die Besucher drei Fragen beantworten und ihre Karte mit Adresse abgeben. Jeder Besucher bekommt so eine Karte zum Ausfüllen mit der Eintrittskarte.

Die Veranstaltung mit allen Infos auf die Vereinshomepage und Kontakt mit allen Vereinen in der Umgebung aufnehmen, damit diese wenn sie möchten auch auf ihre Webseite aufnehmen. Ist sehr gute Werbung für alle Vereine im Umkreis.

Solche Sachen haben ich in der IT in viel größerem Stil organisiert. Das hört sich zwar nach viel Arbeit an, aber wenn man erst die Kontakte hat, dann wird es beim 2. bis x-ten mal viel einfacher, weil die Partner selber nachfragen, wann man das wieder machen kann. Außerdem fängt man mit der Planung/Organisation je nach Erfahrung etwa 6 Monate vorher an. Bei meinen Veranstaltungen haben sogar mit der Zeit ganz andere Firmen nachgefragt, ob sie mitmachen dürfen. Die hatte ich gar nicht auf dem Radar.

Ich denke, das bei gutem Wetter es einige Leute gibt, die Lust darauf haben. Eine Mischung aus Briefmarken mit netten anderen Dingen drumherum. Beste Monate Juni oder Juli, also normalerweise Sauregurkenzeit für Briefmarken. In Kombination aber sicher eine gute Alternative. Vor allem besteht hier die größere Chance, das Leute mit Briefmarken in Berührung kommen, die das normalerweise nicht tun würden.

Ich würde auf so etwas eher hingehen als auf eine Veranstaltung an einem drögen Ort, wo das Catering nur Dosenwürstchen anbietet. Man fängt die Leute mit schönen Orten und guten Ereignissen.

Dafür brauche ich aber nicht zwingend den BDPh. Wenn der unterstützt, ist das sicher schön, aber alle Schritte sind selber durchführbar inkl. Finanzierung.

Wenn man mutig ist, macht man daraus zusätzlich sogar einen Pokemonevent :).

Von daher ist das jammern und lamentieren über zu wenig Geld sicher bequem. Nur es gibt da draußen zu viele Unternehmen/Organisationen, die händeringend nach Events Ausschau halten, wo sie sich gut präsentieren können. Man muss ihnen nur den Gefallen tun.

Grüße Oliver
 
Setubal Am: 04.08.2018 13:38:07 Gelesen: 60667# 25 @  
Hallo Oliver,
und natürlich hallo ins Forum,

Du hast am Beispiel der Möglichkeiten in Fürstenfeldbruck wunderbar aufgezeigt, wie eine Einbindung von Sponsoren gelingen kann. Es bedarf eben nur einer Person, die die entsprechenden Kontakte herstellt, pflegt und zu beider Seiten Nutzen für eine Veranstaltung (Werbeschau) einbindet.

Möglichkeiten sind also da - sie müssen nur genutzt werden.

Ohne das ich eine bestimmte Veranstaltung im Auge hatte, war ich aus privaten Gründen bei einer Niederlassung der Commerzbank hier in Braunschweig. Am Rande sprach ich mit dem Filialleiter über mein Hobby Briefmarkensammeln, meinem Exponat Schiffspost Portugal. Ich habe einen Brief an den Gründer der Commerzbank, Theodor Wille, der ab Mitte 1850 einen Kaffeehandel in Santos, Brasilien hatte. Als er von dem Brief hörte, war er sofort dabei, unter entsprechenden Möglichkeiten der Präsentation der Commerzbank, als Sponsor mit aufzutreten.

Ich erwähne diese Geschichte nur um zu zeigen, was wir auch mit unseren Belegen (Briefen) erreichen können, wenn wir diese entsprechend einsetzen, präsentieren und "vermarkten".

Rolf- Dieter
 
DL8AAM Am: 04.08.2018 14:11:33 Gelesen: 60649# 26 @  
@ Setubal [#25]

Da hast Du was interessantes angesprochen Rolf-Dieter,

wir waren mal vor vielen vielen Jahren auf Duchreise in Bayern und sahen zufällig ein Plakat zu einer Werbeausstellung an der Strasse hängen. Und da wir die Zeit hatten, konnte ich mir die Show anschauen. Auch diese war zusammen mit einem örtlichen "Großsponsor" organisiert und da das wohl langfristig geplant wurde, hatte der Verein extra (?) ein spezielles "Themenexponat" passend zum Sponsor (passenderweise eine Brauerei) aufgebaut und scheinbar hatte auch der Sponsor selbst ein gewisses Händchen dafür und hat (in Zusammenarbeit mit dem Verein?) selbst ein kleine Sammlung zur Firmengeschichte gezeigt, u.a. für mich sehr interessant, "uralte" Freistempel-Briefe von und an diese Brauerei. Fand ich sehr nett gemacht. Wenn man gezielt in alten Firmenarchiven sucht, findet man scheinbar noch so manches Schätzchen, selbst wenn die aktenordnermäßig gelocht sind (dadurch wirken die im Zusammenhang teilweise sogar "historisch echter").

Also bei der Sponsorensuche gleich mit einem kleinen Konzept auftreten, den mit kleinen Schmankerln "locken" und ggf. die Aussicht bieten, sich selbst mit einzubinden.

Gruß
Thomas
 
Setubal Am: 04.08.2018 15:10:33 Gelesen: 60621# 27 @  
Hallo Thomas,

danke für Deinen Beitrag, der mir zeigt, dass durch Werbung (haben wir ein Plakat gesehen) Interesse geweckt werden kann (da wir die Zeit hatten, konnten wir uns die Show ansehen) und etwas auf die Beine gestellt wird.

Werbung - auf ein Thema aufmerksam machen.
Wissen - in allen möglichen Formen:
Wissen was man hat
Wissen wie man es nutzen kann.

In anderem Zusammenhang hatte ich angeregt, dass die Fachstelle Ausstellungswesen des BDPh doch die Information haben müßte, welcher Aussteller laut Ausstellerpaß über welches Exponat verfügt. Hier könnte eine Vorauswahl für eine themenbezogene Zusammenstellung von Exponaten vorgenommen werden, die dann nach Absprache mit den entsprechenden Ausstellern durchgeführt wird. Es kommt dabei nicht darauf an, wie und welche Vorprämierungen bereits erreicht sind. Ich stelle mir vor, das z.B. zur Dokumentation der Entwicklung der Seefahrt Sammlungen zum Thema Leuchttürme, Gebührenmarken für Hafengebühren und Sammlungen in Bezug auf die Entwicklung von Schiffspostverbindungen einen hervorragenden Salon (Werbeschau) zeigen würden. Das wäre sicherlich auch auf andere Bereiche übertragbar.

Ich zeige mal konkret anhand meines Exponates meinen Vorschlag:

Aus der Gründungszeit der Hamburg Süd habe ich einige Briefe nach Südamerika. Besagte Reederei hat derartige Briefe nicht mehr, da während der großen Sturmflut 1962 das firmeneigene Archiv im Wasser verlorenging. Mit Herrn Behrens, dem Leiter des Archivs der Hamburg Süd habe ich Kontakt und es wäre möglich, hier eine Zusammenarbeit aufzubauen. Die Ansätze zur Commerzbank habe ich im vorigen Beitrag bereits genannt.

Es gibt im BdPh eine Arbeitsgemeinschaft für Seefahrt. Hier wären Fragen zu stellen, ob jemand etwas mit zeigen könnte - vielleicht zur HAPAG oder anderen Reedereien. Die Arbeitsgemeinschaft Landkarten hat vielleicht jemanden, der sich mit Seekarten beschäftigt ?

Wo liegen also die Schwierigkeiten zum Aufbau eines Salons "Seefahrt" ?

Wenn jetzt jemand die vorhandenen Kontakte oder noch zu knüpfenden Kontakte dazu nutzt, Sponsoren zu gewinnen, dann wären doch Veranstaltungen möglich, die finanziell gesichert sein könnten.

Anpacken heißt das Zauberwort.

Rolf- Dieter
 
fckollbach Am: 04.08.2018 18:38:00 Gelesen: 60567# 28 @  
Hallo liebe Diskussionsteilnehmer,

die Anregungen zur Einbindung und der Finanzierung von Ausstellungen sollten sicherlich aufgegriffen werden. Am Rande möchte ich noch anmerken, dass die beiden angesprochenen Vereine (Germering und Fürstenfeldbruck) nicht mehr Mitglieder im BDPh sind. Ich kenne beide, bin in einem sogar Mitglied. Ein entscheidender Grund für den Austritt war das Missverhältnis zwischen den Beiträgen für den BDPh und dem, was davon an der Basis ankommt. Damit wäre ich wieder an meiner Kritik an der geplanten Weltausstellung. Da ich mit meiner Meinung allerdings allein auf weiter Flur stehe, will ich es damit bewenden lassen.

Robert
 
nitram Am: 05.08.2018 17:27:12 Gelesen: 60429# 29 @  
"Ein entscheidender Grund für den Austritt war das Missverhältnis zwischen den Beiträgen für den BDPh und dem, was davon an der Basis ankommt."

Wenn ich solche Sätze lese, kann ich ehrlich gesagt nur mit dem Kopf schütteln. Ich weiß es jetzt nicht auswendig, aber der Beitrag für den BDPh ist doch circa Euro 15,00 pro Jahr. Was erwarten denn die Mitglieder aus Germering und Fürstenfeldbruck oder sonstwo dafür? Ist denn nicht schon die Zeitschrift philatelie alleine - auch wenn sie sicher nie den Geschmack aller treffen kann - ein Vielfaches dieses Betrages wert? Sorry, finde ich lächerlich.

In der Sache ist das eine ganz tolle Nachricht, dass wir in Deutschland nach zwölf Jahren mal wieder eine IBRA haben werden. Ich freue mich schon heute auf diese für unser gemeinsames Hobby ganz sicherlich herausragende Veranstaltung.

Viele Grüße,
nitram
 
bayern klassisch Am: 05.08.2018 18:02:18 Gelesen: 60407# 30 @  
@ nitram [#29]

+ 1 !

Liebe Grüsse,
Ralph
 
DL8AAM Am: 05.08.2018 20:38:23 Gelesen: 60352# 31 @  
@ nitram [#29]

Daumen hoch.

Mir fehlt im Forum der "gefällt mir"-Button. ;-)
 

Das Thema hat 306 Beiträge:
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