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Thema: (?) (9) Amazon: Moderne "Paketkarten"-Label
DL8AAM Am: 19.09.2018 21:16:50 Gelesen: 14227# 1 @  
Bund: Moderne Paketaufkleber (alias "Paketkarten")

Hallo,

ein Gebiet der modernen Postgeschichte das aktuell wohl noch sehr übersehen wird, sind die modernen "Paketkarten" in der Form von Versandlabels.

Vom Prinzip her handelt es sich hier aber um "nur" ganz normale Paketkarten, auch wenn diese heutzutage optisch nicht mehr so schön daherkommen bzw. mit Briefmarken beklebt sind. Auch laufen diese modernen Paketkarten-"Label" nicht mehr als separat versendete Belegstücke bzw. gehen anschließend, nach Abschluss der Verwendung, sprich nach der Paketzustellung, zu Dokumentations- und Nachweiszwecken in das Eigentum der Post über - aber trotzdem erfüllen diese modernen Paketkarten/Paketaufkleber weiterhin sämtliche Aufgaben der klassischen Paketkarten ("Begleitdokument zu einem Paket, auf dem wichtige Angaben [Versanddaten, Adressen, Leitwege, individuelle Identifikation etc.] dokumentiert werden"). Die anschließende postinterne Ablage ist im Rahmen der modernen Datenverarbeitung nicht mehr notwendig, da sämtliche relevanten Daten bereits durch Scannung "in das Posteigentum" übergegangen sind.

Zu Zwecken der Sammlung versuche ich diese Label vom eigentlichen Versandstück abzuziehen und verklebe diese dann auf Blanko DIN A4-Blätter, d.h. ich hebe (aus praktischen gründen) keine "Paketausschnitte" auf, auch wenn das nicht der reinen philatelistischen Lehre entspricht.

Hier zur Einstimmung ein Paketaufkleber für eine typische Amazon "Premium" Lieferung



UPS Paketaufkleber vom 02.11.2017 für ein Paket zu 450 Gramm (0.5 kg Klasse) von Amazon aus Spanien nach Deutschland. Rücksendeadresse ist das Rücksendezentrum von "Amazon.es" in 28830 San Fernando de Henares bei Madrid, wobei die Lieferung selbst aus dem Amazon Fulfillment Center in El Prat de Llobregat bei Barcelona, zu erkennen an der amazoninternen Kennung BCN1 unten links, stammt.

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 24.05.2019 22:57:07 Gelesen: 14010# 2 @  
Sorry.

Richard, bitte mein Thema umbenennen. Habe dabei nicht aufgepasst, das ist ja auch kein deutsches "Paketkarten-Label":

Amazon: Moderne "Paketkarten"-Label

Besten Dank
Thomas

[Redaktionell geändert]
 
DL8AAM Am: 23.07.2019 18:46:30 Gelesen: 13824# 3 @  
Hier ein aktuelles Versandlabel von Amazon im Rahmen des Produktes "Amazon Prime":



DHL PRIO Versandlabel vom 17.07.2019 für ein Foliengroßbrief-"Päckchen" zu 0,53 kg. Die Sendung stammt ursprünglich aus Tschechien und wurde dort im Amazon Fulfillment Center (FC) "Amazon Logistic Prague" in 252-61 Dobrovíz zusammengestellt (FC-Kennung PRG2, PRG steht hier für Prag), anschließend an das neue Amazon Sortierzentrum in Garbsen bei Hannover [1] (siehe HAJ8, HAJ ist die Kennung vom Flughafen Hannover-Langenhagen) weitergeleitet, bevor es an DHL zur Zustellung abgegeben wurde.

An diesem Label kann man unten links die Leitwegangaben bzw. die Leitwegkette gut ablesen.

Gruß
Thomas

[1] https://www.haz.de/Umland/Garbsen/Garbsen-Amazon-startet-Betrieb-am-Standort-Garbsen
 
Araneus Am: 23.07.2019 20:35:41 Gelesen: 13806# 4 @  
Ich bin etwas ratlos, wenn ich mir die Überschrift dieses Themas anschaue. Überschriften sollten ja sinnvollerweise den Forumsteilnehmer auf ein Thema einstimmen.

Bei der Vorstellung des Themas wird zunächst allgemein von modernen Paketaufklebern und Versandlabeln gesprochen. Ein spannendes Thema, das man sogar noch weiter differenzieren könnte, je nach Versanddienstleister: DHL, DPD, Hermes usw. Wenn das gemeint war, was ich sehr begrüßen würde, sollte man das Thema auch so benennen.

Dann wird das Thema aber auf Amazon und seine Label reduziert. Auch das ist sicher ein lohnendes Forum-Thema, ist aber nicht deckungsgleich mit dem vorher angesprochenen Thema. Bei uns im Ruhrgebiet werden übrigens mittlerweile die meisten Amazon-Sendungen durch den Amazon-eigenen Versanddienst zugestellt.

Wieder ein neues und interessantes Thema sind für mich die Amazon-Sendungen aus dem Ausland.

Geradezu ärgerlich finde ich allerdings das Wort „Paketkarten“-Label. Die Aufkleber hießen schon immer „Aufschriftzettel“ und werden auch heute noch bei DHL so genannt (vgl. „VERSANDBEDINGUNGEN DHL PAKET NATIONAL UND INTERNATIONAL“ [1]), alternativ wird bei DHL auch von „Label“ gesprochen. Mit Paketkarten hat das gar nichts zu tun. Paketkarten waren postinterne Belege zum Nachweis der Einlieferung, bei Nachnahmepaketkarten auch der Auslieferung von Paketen in der Zeit vor der Digitalisierung. Paketkarten klebten nicht als Adressträger auf Paketen!

Dass bisher außer dem Initiator dieses Themas niemand etwas zu dem Thema beigetragen hat, liegt meines Erachtens (auch) an der Unklarheit des Themas.

Ich möchte deshalb vorschlagen, das Thema auch in der Überschrift zu präzisieren, z.B.

Aufschriftzettel / Label auf DHL-Sendungen
und/oder als weiteres Thema
Aufschriftzettel / Label auf Amazon-Sendungen.

Ich glaube, dass die Themen dann auf eine größere Resonanz stoßen würden.

Schöne Grüße
Franz-Josef

[1] https://www.dhl.de/content/dam/images/pdf/dhl-agb-versandbedingungen-032018.pdf
 
DL8AAM Am: 23.07.2019 21:44:32 Gelesen: 13797# 5 @  
Franz-Josef,

deshalb hatte ich ja auch das Wort Paketkarten in Anführungszeichen gesetzt und mit dem Zusatz Label ergänzt. Denn vom Grundprinzip handelt es sich hier um die modernen Gegenstücke der klassischen Paketkarten, plus adressierendes "Versandlabel". Gut, das sollte auch etwas provokativ klingen, denn wenn die klassischen Paketkarten optisch schön mit "hochwertigen" Briefmarken oder Freistemplern frankiert, von den "ernsthaften" Philatelisten beachtet und gesammelt werden, werden die neuen Formen meist komplett übersehen. Sogar Hardcore-Philatelisten entsorgen diese Art der modernen "Paketbelabelungen" ohne überhaupt auch nur einmal einen Gedanken darüber zu verschenken, was das in Wirklichkeit denn sind. Auch deshalb hatte ich den Thread seinerzeit mal eröffnet und gezielt auch so benannt.

Denn vom Prinzip handelt es sich wirklich um die gleiche Sache "Paketkarte". Nur mit Einschränkung (besser Erweiterung) das die neuen "Paketkarten" (-Labels) neben der früheren postinternen Dokumentation der Paketbehandlung zusätzlich auch noch u.a. die Aufgaben der Adressierung (auf der Sendung) übernimmt. Die Labels führen diese zwei Dinge zusammen. Der postinterne Teil geschieht inzwischen digital durch das Einlesen, Tracken und die Empfangsbestätigung über die Barcodes bzw. dessen Datensätze. Deshalb laufen auch keine Karten "losgelöst" zusätzlich zum Poststück mehr durch das Land, deshalb behält der Empfänger diese neuen "Paketkarten" und sie müssen zur Dokumentation nicht wieder in den postinternen Lauf zurückkehren. Zurückkehren tun nur die Datensätze. Die Aufgabe, Zitat "(eine Paketkarte ist ein) Begleitdokument zu einem Postpaket, auf dem wichtige Angaben dokumentiert werden, um bei Fehlleitungen, Schäden und Verlusten, rechtliche Schritte einleiten zu können" wird weiterhin über die Labels und die darüber trackbaren Datensätzen erfüllt. Die Post liest im Postlauf die aktuellen Zustandsdaten vom Paket über die "Paketkarten-Label" ein und verknüpft diese mit dem "mitlaufenden Datensatz".

Im Prinzip hast Du aber auch recht, man könnte die Wortwahl an die Neuzeit anpassen und die Bezeichnung der "Post" übernehmen. Aber in anderen Bereichen bleiben wir ja auch bei unseren klassischen Begrifflichkeiten. Ein per Tintenstrahler aufgebrachter FRANKIT heisst auch heute noch FreiSTEMPEL, auch wenn dort nichts mehr gestempelt wird (sondern gespüht). Ebenso die Tintenstrahlentwertungen der modernen Briefzentren immer noch unter dem Oberbegriff Stempel laufen. In vielen Bereichen bleiben wir bei den alten Bezeichnungen, weil der Sinn der gleiche Selbe geblieben ist - und übernehmen nicht die Eigennamen der "Post". Was vielleicht auch daran liegen mag, dass die privatisierten Posten in regelmäßigen Abständen ihre eigenen Benennungen den aktuellen Marketingsprech anpassen - und wir lieber auf einer durchgehenden Linie bleiben. Das DHL-Wort "Aufschriftzettel" wollte bzw. habe ich damals bewusst nicht gewählt, weil das in meinen Augen sogar objektiv von DHL falsch gewählt wurde bzw. falsche Aufgaben bezeichnet. Ein "Aufschriftzettel" ist nichts anderes als irgendein Wisch auf dem irgendetwas steht. Diese Labels sind aber eben nicht blosse Aufschriftzettel, sondern sie tragen (zwar nicht sichtbar) in den Barcodes ihre komplexen Datensätze und "relativ direkt" auch sogar die Frankatur (wie die klassischen Paketkarten), insgesamt umfassen sie viele andere Angaben (neben der sichtbaren Adressierungsaufschrift). Im Prinzip sind diese Labels eigentlich sogar moderne Formen von "Absenderfreistempeln" (wie die Matrixcode DV-Frankatur), denn über diese Barcodes bzw. den dahinterliegenden Datensätzen werden die Sendungen (im Vorfeld) erfasst und auch entgelttechnisch automatisiert mit den (Vertrags-) Kunden abgerechnet. Das englische Wort "Metered Stamps" ("Metered" für "Gemessen, Gezählt") für sämtliche Freistempelfrankaturen trifft das meines Erachtens viel besser. In Amerika werden diese "Labeltypen" sogar in den aktuellen Freistempelkatalogen gelistet.

Ursprünglich hatte ich das Thema auch allgemeiner gehalten (ohne Amazon), aber da der Bereich der modernen "Paketkarten" viel zu komplex ist, ich mich derzeit auch eher mehr mit Amazon-"Pakatkarten" beschäftige, wollte ich das dann auf Amazon einschränken. Und selbst Amazon-"Labels" sind ein wirklich sehr komplexes Gebiet.

Aber - da es in diesem Bereich bisher kaum Literatur gibt, können wir uns auf eine sinnvolle gemeinsame Nomenklatur einigen. Nur möglichst nicht das DHL-Wort "Aufschriftzettel", dann schon lieber "Versandlabel". Ich bin da aber relativ frei. Mir geht es eher um die Sache selbst, als um den Kampf um Namen. Denn Handeln (Dokumentieren) müssen wir jetzt, damit dieser Bereich der modernen Philatelie nicht schon jetzt in Vergessenheit gerät. Was wir heute nicht sichten, sichern, dokumentieren und beschreiben ist verloren. Insbesondere, da etliche Therodrucklabeltypen eine Halbwertszeit von "Minuten" haben.

Beste Grüße
Thomas

PS: Mein Ursprungstitel lautet damals "Bund: Moderne Paketaufkleber (alias "Paketkarten")", vielleicht sollte man den nur auf Amazon umgemünzt ändern in "Amazon: Moderne Paketaufkleber (ehemals "Paketkarten")" oder so? Weitere Ideen?
 
DL8AAM Am: 14.05.2020 17:34:58 Gelesen: 13164# 6 @  
Auch hinter diesem "Paketlabel" steckt Amazon dahinter, sogar direkt Amazon Deutschland, auch wenn die Sendung postalisch aus England kommt:



All Inclusive-Label für "1. Klasse" Sendung aus Großbritannien, frankiert per PPI mit der postalischen, zentralen Genehmigungsnummer HQ 1142 ("permit mail"). Absender: Versand für "Digital Waves û (über) Amazon DE" durch das englische Versandlogistikunternehmen KMUG (KeyMail UK Group) in Harmondsworth (West Drayton), Middlesex UB7 0LW bei London; 02.01.2017.

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 12.06.2020 18:07:44 Gelesen: 13032# 7 @  
Damit hier wenigstens auch mal ein "normales" Beispiel gezeigt wird, solange es die "alte" WARENPOST noch gibt. ;-)

Auch hier steckt Amazon dahinter, obwohl als Absender Three Saints Records, ein österreichischer Shop aus 6069 Gnadenwald in Tirol, angebeben wird. Amazon agiert hier für diesen als "Fulfillment Center" Dienstleister.



"All-Inclusive" Versandlabel mit Adressierung und DV-Frankatur vom 09.07.2019; Versand als WARENPOST mit ZUSTELLNACHWEIS, genauer "Warenpost nicht maschinenfähig, Sendungsverfolgung steuerpflichtig" mit dem amazonspezifischen Produktschlüssel "159". Die Sendung stammt ursprünglich vom Amazon Fulfillment Center Brieselang bei Berlin, zu erkennen an der Kennung BER3 unten links.

Inhalt des Datenmatrixcodes (Postmatrix-Decoder v1.6.11 Pro):

Post-Unternehmen: Deutsche Post AG
Frankierart und Version: DV-Freimachung, Version 1.3
Version Produkte/Preise: 38
Kundennummer: 5248289781
Entgelt oder Frankierwert: 0,00 Euro
Einlieferungsdatum : 09.07.2019
Produktschlüssel: 159
Basisprodukt: Warenpost nicht maschinenfähig
Zusatzleistung: Sendungsverfolgung steuerpflichtig
Produkt-EKP: 256800002
Laufende Sendungsnummer: 2234664
Teilnahmenummer: 06
Entgeltabrechnungsnummer: 9999
PREMIUMADRESS Ankündigung: nein
Kundenindividueller Text: "DC2BKpSFJ
 

Gruß
Thomas

https://transporteca.de/amazon-fulfillment-center-standorte/
 

DL8AAM Am: 14.06.2020 01:59:35 Gelesen: 12998# 8 @  
Amazon ist ja bekanntlich weltweit aktiv, also hier mal ein Beispiel für eine inneramerikanische Amazon-Sendung, die ich zum Glück in Tombstone aus der Tonne vor dem Postamt retten konnte. Der "gute" modern-postgeschichtlich interessierte Philatelist hat immer ein-zwei Augen auf die örtlichem Dumpster ;-)



"All-Inclusive" Versandlabel mit Adressierung und "Entgelt bezahlt"-Frankatur U.S. POSTAGE PAID für ein PS LIGHTWEIGHT (PS: Parcel Select) Päckchen; mit Angabe des 'lizensierten' Versenders SMARTPOST (permit mail). SmartPost ist ein Produktname/Markenzeichen des Konsolidieres ShipWorks für den Paketversand über FedEx mit der "Letzter Meter"-Zustellung über die amerikanische Post USPS [1], hier weil ein Postfach als Empfängeradresse angegeben wurde. (Post-) Versendet im Rahmen des Electronic Verification System (e - VS). "85638" ist die Postleitzahl (Zip Code) des Empfängers in Tombstone, Arizona und "854" die entsprechende "Leitregion" Phoenix, AZ.

Mit den Zusatzleistungen Carrier leave if no response [2] (heisst, falls der Zusteller keinen berechtigten Empfänger antrifft, legt dieser die Sendung einfach vor Ort "vor der Tür" ab) und "Address service requested" (ein Äquivalent zu unserem "Premiumadress"-Angebot).

Mit Barcode (USPS Intelligent Mail Package Barcode "IMpb" [3]) zur Sendungsverfolgung in der Ausprägung USPS Tracking # e-VS: Sendungsnummern-Präfix 92 (= Channel Application Identifier/AI, der gibt an, wie/über wem die Sendung eingeliefert wurde, wer die "Rechnung bezahlt", 92 steht dabei einfach nur für Commercial Mailer mit 9stelliger Mailer-ID [4a]); Service Type Code/STC (Produktschlüssel) [4b] 748 (= Parcel Select Lightweight: USPS Tracking); Mailer-ID/MID (Versender-Identifikation) 927007687 (unbekannt).

Die Fußzeile des Labels SP-PHAZ schlüsselt sich in SmartPost - Phoenix, Arizona.

Soweit die postalisch-philatelistische Ansprache des Belegs, aber wo bleibt denn nun Amazon?

Also der angegebene Absender der Sendung ist "HappyELife" (Happy E-life) - hinter der angegebenen Rücksendeadresse (3837 Bay Lake Trail, Suite 115, North Las Vegas, NV 89030) verbirgt sich hingegen nur ein Amazon Standort, ein Äquivalent zu unserem "Amazon Rücksendezentrum in Bad Hersfeld". Der Versand erfolgte aber über/durch das Amazon Warehouse PHX6 in Phoenix, AZ 85043 (siehe Textzeile unter dem oberen Barcode im typischen, weltweit verwendeten amazon-internen Format) im Rahmen des "Fulfillment by Amazon (FBA)"-Programms für fremde eCommerce-Händler.

Das riesige Fulfillment Center PHX6 hat es übrigens sogar schon einmal bis in unsere Frankfurter Allgemeine Zeitung geschafft [4], lesenwert!

Beste Grüße
Thomas

[1] https://support.shippingeasy.com/hc/en-us/articles/204058979-What-is-FedEx-SmartPost-
[2] http://www.uspsinfo.com/carrier-release-program/
[3] https://www.barcodefaq.com/usps-postal/usps-impb-gs1-128/
[4] https://mailomg.files.wordpress.com/2017/11/pub199impb_impguide_november2017_v15_20171017.pdf (a: Seite 471; b: Anhang I)
[5] https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/amazon-versandzentrum-in-phoenix-als-attraktion-besuchen-13889735.html
 
DL8AAM Am: 12.07.2020 22:07:59 Gelesen: 12901# 9 @  
@ DL8AAM [#8]

Hier ein weiteres "All-Inclusive-" Label von Amazon aus den USA:



In diesem Fall nennt die "Entgelt bezahlt"-Frankatur der US Post USPS als Angabe des 'lizensierten' Versenders AFS. AFS steht in diesem Fall für "Amazon Fulfillment Services", wobei die eigentliche, inzwischen unsichtbare, permit number dahinter (#895) für AFS sogar bekannt ist [1]. Ansonsten handelt es sich wieder um ein "PS LIGHTWEIGHT" (PS: Parcel Select) Päckchen; versendet im Rahmen des Electronic Verification System (e - VS).

Ebenso wie in [#8] gezeigt, wurde das Päckchen mit den Zusatzleistungen "Carrier - Leave if no response" und "Address service requested" versendet. Der Präfix (Channel Application Identifier) 93 des Barcode steht für Commercial Mailer mit 6-stelliger Mailer-ID; der Produktschlüssel (Service Type Code) ist hier erneut 748 (= Parcel Select Lightweight: USPS Tracking); Mailer-ID (Versender-Identifikation) 897040 (unbekannt).

Der Absender ist der eCommerce-Händler "Jersey Shore Outfitters", wobei sich hinter der angebebene Rücksende-Adresse (100 Thomas P Echols Lane, Suite 3, Shepherdsville, KY 40165) ein Standort des Amazon Fulfillment Services verbirgt. Der usprüngliche Versand erfolgte im Rahmen des "Fulfillment by Amazon (FBA)"-Programms für fremde eCommerce-Händler über das Amazon Warenhaus (Fullfilment Center) "OAK4" [OAK = Oakland] in Tracy (1555 South Chrisman Road, Tracy, CA 95376) bzw. im Anschluß "SMF5" [SMF = Sacramento] in Vacaville (300 Crocker Drive, Vacaville, CA 95688), beide in Kalifornien.

Bei dem zusätzlichen 2D-Datenmatrixkode handelt es nicht um einen der Post, sondern es ist ebenfalls (wie der Balkenbarcode") eine interne Kodierung von Amazon. Der ausgelesene Inhalt "SU4xz3tMdY_001_v" findet sich auch in der Textunterzeile des traditionellen unteren Amazon-Barcodes wider. Stellt Amazon hier um?

Beste Grüße
Thomas

[1] https://about.usps.com/postal-bulletin/2007/html/pb22208/info.5.10.html
 
DL8AAM Am: 21.12.2020 14:23:19 Gelesen: 11994# 10 @  
@ Araneus [1]

Das Design der Aufschriftzettel (für die Eigenzustellung -ed) hat sich seitdem wiederholt geändert.

Hier ein aktuelles Label einer Sendung nach Göttingen - aus der Eigenzustellung von Amazon; 25.06.2020.



Sendung vom Amazon Fulfillment Center "WRO2" (Bielany Wroclawskie; deutsch Bettlern) bei Wrocław/Breslau, zur Zustellung über das Amazon Paketverteilzentrum "DHE8" (Knüllwald; bei Kassel). Die Angabe der Kennung "MUC3" steht für das Amazon Logistikzentrum Graben (bei München) und bedeutet entweder, dass die Sendung aus Polen erst über Graben lief und/oder es steht für die "Rücksendeadresse" innerhalb des Amazon-Netzes. Im 2D-Matrixkode ist (nur?) die Sendungsnummer AB0217787157 hinterlegt.



Neben dem üblichen "großen" Versand-Label befindet sich zusätzlich ein orangefarbenes, kleinformatiges Label (47 x 25 mm) auf dem Großbrief: ZONE B48-3E / CYCLE 1 / DRIVER AID 2706 (plus Sendungsnunmmer AB...), dass möglicherweise dem Fahrer nähere Informationen zur Zustellung/Route liefert. Bei 2706 handelt es sich übrigens nicht um das Tourendatum, da mir eine zweite Sendung an die selbe Adresse vom 20.07.2020 mit den Daten "ZONE B44-3E ... DRIVER AID 3183" vorliegt.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/253548

[Kopie des Beitrags aus dem Thema "Amazon baut eigenen Zustelldienst aus"]
 
DL8AAM Am: 22.12.2020 19:46:35 Gelesen: 11954# 11 @  
Damit der Beleg auch hier gezeigt wird:

@ Baber hat im Chat-Thema "Paketabgabe für den Onlinehandel?" [1] ein Amazon-Label für eine Lieferung nach Österreich gezeigt [Beitrag 33]:



... und meine dort gepostete Antwort dazu:

(...) die Sendung stammt vom "Amazon Fulfillment Center" ('Warenhaus') MUC3 in Graben (bei München) und lief dort über das vor Ort angegliederte "3PL Amazon Sortation Center" MUC9, dass in Graben für die Kooperation zwischen Deutsche Post DHL und Amazon zuständig ist [3PL: Third-Party Logistics], bevor es anschliessend in den Postlauf nach Österreich ging. Das Label der österreichischen Post wurde also bereits in Graben erzeugt und dort verklebt. Eine Art von Remailing. Ob der Transport von München nach Österreich über DHL lief (und dort als eine Art von "Direct Mail" eingeliefert wurde), kann ich nicht sicher sagen, vermute es aber. Zumal ja Mitte/Ende 2019 die österreichische Post auch die österreichischen Standorte von DHL übernommen hat [2]. Der angegebene österreichische Absender dient in diesen Fällen aber lediglich als "Rücksende-/Deckpostfach", da gemäß der UPU-Bestimmungen Rücksendungen üblicherweise nur in das "Frankaturland" erfolgen bzw. eine postalische Rücksendung nach Deutschland sowieso "zu teuer" wäre.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philaseiten.de/thema/15141
[2] https://www.paketda.de/news-dhl-oesterreich-rueckzug.html / https://www.handelsblatt.com/unternehmen/dienstleister/logistik-oesterreichs-post-darf-dhl-standorte-in-oesterreich-mit-auflagen-uebernehmen/24496224.html

Edit: Zu den Post- bzw. Versandkürzeln auf dem Label

SELNA ist das "OCR-Kürzel" der österreichischen Post für das Postprodukt "Paket (Premium Select) Österreich"

Paket Premium Österreich
Das Paket Premium Österreich garantiert den zuverlässigen Transport (von= klassischen B2B-Sendungen von der Abholung bis zur Zustellung.


Paket Premium Select Österreich
Das Produkt Paket Premium Select Österreich dient dem Warentransport vom Versandhändler zum Endkunden. Neben (dem) flächendeckend dichten Netz (der österreichischen Post -ed) für den Versand von Paketen bis 31,5kg erfolgt die Zustellung am Werktag (Mo–Fr) nach Aufgabe. Das Standardpaket Premium Select Österreich (max. L 100 × B 60 × H 60cm) ist kompakt, quaderförmig, stapelbar und sorterfähig.


https://www.post.at/g/c/paket-premium-geschaeftlich
https://www.dmw-wien.at/wp-content/uploads/2018/03/Produkte_und_Loesungen_Tariffolder_2017.pdf
 
DL8AAM Am: 04.08.2021 16:50:09 Gelesen: 10632# 12 @  
@ DL8AAM [#9]

Hier jetzt eine Sendung für eine individuelle Bestellung (vom 26.07.2021) bei Amazon USA nach Deutschland. Leider wurde das typische Amazon-Versandlabel in Deutschland vom zustellenden Dienstleister mit einem eigenen Label überklebt, wobei aber die wichtigsten Elemente, die den Leitweg beschreiben, zum Glück weiterhin sichtbar geblieben sind. Die Datumsangaben stammen vom Online-Tracking.



STL8 - MKE5

Die Sendung startete (am 27.07.2021) im 2019 eröffneten Amazon Fulfillment Center (Warenhaus) in St. Peters, Missouri (im Duke Realty's Premier 370 Industrial Park; 4000 Premier Parkway, St Charles, St. Peters, MO 63376), erkennbar an der Kennung STL8 [1] und lief am Folgetag, den 28.07.2021, im Sortation Center in Kenosha, Wisconsin (11211 Burlington Road, Kenosha, WI 53144), Kennung MKE5, ein.

Sie verlies gemäß den Trackingdaten von Amazon noch am gleichen Tag das Sortierzentrum Kenosha, und wurde noch gleichtägig, am 28.07.2021, beim (internationalen) Verteilzentrum, vermutlich beim Flughafen Chicago, durchgeleitet. Im Tracking findet sich nur der Eintrag "Verteilzentrum, US". Am 30.07. ging die Sendung dann in Deutschland beim Zoll ein und wurde dort bereits nach einer Stunde freigegeben.

In Deutschland wurde die Sendung bereits am 30.08. einem unbekannten Dienstleister übergeben ("Handover by Broker to Delivery Partner"). Laut den Trackingdaten von Hermes wurde die Sendung dann erst am 02.08.2021 von ihnen (erstmals) übernommen, nämlich in Hückelhoven bei Mönchengladbach ("Handover by Broker to Delivery Partner") und ist am 03.08.2021 in der Zielregion beim Hermes Standort Friedewald (Bad Hersfeld) angekommen. Am 04.08.2021 wurde die Sendung zugestellt.

Eine Woche, ohne irgendwelche zugebuchte, kostenpflichtige "Versandbeschleunigungsangebote", von der Online-Bestellung in den USA, über ein Warenlager in Missouri, bis zu meinem Schreibtisch in Göttingen, ist in meinen Augen für eine Lieferung aus den USA eigentlich recht schnell. Alles zusammen betrug der Aufschlag auf den inner-amerikanischen Angebotspreis zu meinem gezahlten Gesamtpreis, inklusive Versand, Zoll bzw. Einfuhrumsatzsteuer und Abfertigung nur 3-4 € (von US$ 17 auf 20 Euro).

Sendungsnummern mit dem Präfix AW stehen übrigens für Amazon US und werden für Auslandsableitungen verwendet und können ausführlich (wohl nur?) über die britische Seite von ASENDIA getrackt werden [2].

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.bizjournals.com/stlouis/news/2019/06/26/inside-missouris-first-amazon-fulfillment-center.html
[2] https://uktracking.asendia.com/tracking.php
 
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