Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Deutsches Reich Wertschätzung Ansichtskarten Sammlung
TorstenH Am: 20.11.2018 09:05:00 Gelesen: 1938# 1 @  
Frage zur Wertschätzung Ansichtskarten

Hallo werte Forengemeinde,

ich habe Ansichtskarten vom kleinen Städtchen D-16945 Meyenburg (ca. 2100 Einwohner), in der damaligen DDR gelegen. Es sind insgesamt ca. 199 Stück von 1897-1945 und ca. 103 Stück von nach 1945. Viele sind beschrieben und mit Briefmarken und Stempel versehen. Alle sind in jeweils in einem Schutzumschlag. Einige Karten sind mehrmals vorhanden.

Ich würde diese Sammlung gerne Schätzen lassen und evtl. verkaufen wollen.

Nun wollte ich mal nachfragen wo ich das machen kann ? Lohnt es sich in ein Auktionshaus zu geben ?

Oder gibt es hier Interessenten ?

Anbei eine kleine Übersicht.

Erst einmal besten Dank und Viele Grüße Torsten


 
iholymoses Am: 20.11.2018 19:39:54 Gelesen: 1855# 2 @  
@ TorstenH [#1]

Hallo,

das sind schon schöne Karten, die Interesse hervorrufen könnten.

Für gesammelten Ankauf vielleicht mal hier anfragen:

http://www.ak-ansichtskarten.de/forum.php4?lang=de

Das sind ziemliche Ansichtskarten-Experten.

Viel Erfolg,
Reinhard
 
Markus Pichl Am: 20.11.2018 21:22:24 Gelesen: 1817# 3 @  
@ TorstenH [#1]

Hallo Torsten,

der Wert einer Ansichtskarte ist immer relativ, hängt ganz einfach vom Motiv und der dahinter stehenden Sammlerschaft ab. Schön alleine, reicht nicht - wenn der Verkaufspreis auch in einer sich wirtschaftlich lohnenden Höhe liegen soll.

Meyenburg gehört zu den Ortschaften, von denen es kein Überangebot auf ebay gibt. Jedoch gibt es augenscheinlich noch weniger Sammler hierfür, als Angebote.

Bei Ansichtskarten mit topographischen Motiven hängt es dann auch davon ab, welche Art von Gebäude zu sehen ist. So gibt es z.B. vollkommen ortsunabhängig Sammler für Bahnhöfe, Straßenbahnen, spezielle Sportstätten, Apotheken, Synagogen usw., um nur einige gefragte Motive aufzuführen. Weniger gefragt, im Sinne von einem damit verbundenen höherem bzw. sich lohnenden Verkaufspreis, sind z.B. Denkmäler, Burgen und Schlösser, Kirchen, Ortsansichten usw.

Ausnahmen bestätigen selbstverständlich immer die Regel. Bei einer Ansichtskarte aus "Kleinklickersdorf" in Oberschlesien, darf es dann auch gerne eine Orts- oder schöne Straßenansicht sein, um einen wirtschaftlich interessanten Verkaufspreis zu erzielen.

Je größer die Stadt, umso spezieller muß das Motiv bei zugleich kleiner Auflage der Karte sein, damit das Angebot einer Karte nicht zur Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, mit einem Stundenlohn weit unter dem gesetzlich festgelegten Mindestlohn ausartet. Die meisten Angebote von Ansichtskartenhändlern erwecken auf mich den Eindruck, einer ABM nachzugehen und die Hoffnung stirbt dann immer zuletzt.

Vergleichbar stukturierte Sammlungen anderer Ortschaften, gemessen an den 12 gezeigten Ansichtskarten, gibt es auf ebay oder auch bei Auktionen im Durchschnittspreis von 50 Cent bis 1 Euro zu kaufen, insofern keine wirklichen Highlights in der Sammlung vorhanden sind. Der Markt ist mit Ansichtskarten übervoll und nur ein Bruchteil ist bei weiterhin abnehmenden Interesse verkäuflich. Soll heißen, rund 200 Stück liegt der Verkaufspreis als Ganzes wahrscheinlich zwischen 100 bis 200 Euros. Wenn es gut läuft bzw. der Inhalt das Interesse von mehreren Sammlern (oder Händlern) weckt, dann ist vielleicht auch ein höherer Preis drin.

Von Deiner Mehrbild-Ansichtskarte, von der Du gleich drei Stück zeigst, steht bei ebay ein viertes Exemplar zum Sofort-Kaufenpreis von Euro 29,00 im Angebot. Das rechte Bild zeigt eine Brauerei, solche gehörten auch einst zu den gesuchten Motiven. Vielleicht kauft die Karte jemand, vielleicht wegen der Brauerei, vielleicht wegen dem Hufeisen oder der Glückskleeblätter? Vielleicht bleibt sie zu diesem Preis ein ewiger Ladenhüter und erzielt vielleicht im Auktionsformat, bei Startpreis Euro 1.-, vielleicht nur wenige Euros. Wert bzw. ein bestimmter Verkaufspreis, ist bei Ansichtskarten wie gesagt immer relativ.

Die meisten Auktionshäuser nehmen unter Ausrufwert Euro 1.000.- keine Einlieferungen entgegen und ich vermute, dass ein solcher hier nicht zusammenkommt.

Über die "erweiterte Suche" bei ebay, kannst Du Dir bezüglich Ansichtskarten (Ober-Kategorie "Sammeln und Seltenes") in aktuellen und bereits beendeten Angeboten immer eine gute Übersicht verschaffen. Die Suchmöglichkeit in den bereits beendeten Angeboten, für eine Preisrecherche interessanter ist, als die Suche in aktuellen Angeboten.

Selbstverständlich drücke ich Dir die Daumen, einen Interessenten für Deine Sammlung zu finden und einen der Sache im Verhältnis stehendem bestmöglichen Preis zu erzielen. Hoffe Dir mit meinem Beitrag und den Eckdaten bzw. Eckmerkmalen eine hilfreiche Übersicht gegeben zu haben.

Beste Grüße
Markus
 
Cantus Am: 21.11.2018 01:01:10 Gelesen: 1775# 4 @  
@ TorstenH [#1]

Hallo Torsten,

für einen möglichen Verkauf der sammlung empfehle ich dir zwei verschiedene Auktionshäuser, die beide davon leben, dass sie in ihren Auktionen fast ausschließlich Ansichtskarten verkaufen:

1) http://www.lippold-auktionen.de/

Das Auktionshaus liegt in Dessau-Rosslau und hat sowohl vom Angebotsrahmen als auch vom Kundenkreis her überwiegend mit Menschen und Orten der ehemaligen DDR zu tun.

2) https://www.stade-auktionen.de/index.php/de/

Der Daniel Stade führt ein Auktionshaus das in 79639 Grenzach-Wyhlen beheimatet ist und ebenfalls überwiegend mit dem Handel von Ansichtskarten sein Geld verdient.

Zu den Preisen, die zu erzielen sind, muss ich Markus Pichl zustimmen, dass da die Einschätzung immer sehr relativ ist. Ich selber führe eine Heimatsammlung mit unter anderem Ansichtskarten zum gesamten mittleren Oderbruch, das mit seinen Dörfern etwa 30.000 Einwohner und eine Vielzahl unterschiedlich großer Ansiedlungen umfasst. Die preiswertesten Ansichtskarten für diese Sammlung habe ich in München und Mainz am Rhein mit jeweils 4 Euro pro Karte erwerben können. Die Karten waren dort deshalb so billig, weil sich dort niemand für die Region meiner Wahlheimat interessiert. Ganz anders stellt sich die Situation dar, wenn ich hier oder im relativ nahen Berlin eine mir noch fehlende alte Ansichtskarte erwerben will. Die Karten bekomme ich hier nicht unter 24 Euro, in Einzelfällen gehen die Preise pro Karte auf bis zu 70 Euro in die Höhe, ganz einfach deshalb, weil hier zwei Neubürger zugezogen sind, die nun ebenfalls eine Heimatsammlung anstreben und über umfangreiche Finanzmittel verfügen. Da kann ich nicht mehr mithalten und führe deshalb meine eigene Sammlung nur noch so nebenbei fort.

Viele Grüße
Ingo
 
TorstenH Am: 21.11.2018 08:38:05 Gelesen: 1740# 5 @  
Hallo,

besten Dank für die ausführlichen Informationen. Ich werde mich jetzt mal da durcharbeiten.

Gruß und Danke für Eure Mühe.

Torsten
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.