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Thema: Alliierte Besetzung Gemeinschaftsausgaben Belege bestimmen
alemannia Am: 13.01.2019 12:27:50 Gelesen: 3040# 1 @  
Auslandsbrief mit altem RM-Tarif

Hallo zusammen,

wer kann mir etwas zu den handschriftlichen Vermerken auf dem folgenden Auslandsbrief in die Schweiz sagen?



Auf dem Brief wurde am 27.6.48 ein Tagesstempel "Bodenfelde" (Britische Zone) abgeschlagen.

Die Frankatur ist mit 50 Pfennig für einen Auslandbrief bis 20 g portogerecht, allerdings bestand die Möglichkeit nur bis zum 21.6.48 = erste Biefkastenleerung.

Rückseitig ist kein Ankunftsstempel vorhanden.

Was bedeuten die Vermerke, auch in Verbindung mit den Stempeln "22.Juni 1948" bzw. "24.Juni 1948"?

Ist der Brief gelaufen?

Gruß

Guntram
 
Richard Am: 15.01.2019 15:32:47 Gelesen: 2960# 2 @  
Wer hilft mit der Deutung oder zumindest mit der Vermutung der Stempel und der handschriftlichen Vermerkt ?

War der Brief portorichtig aufgegeben ?

Schöne Grüsse, Richard
 
Frankenjogger Am: 15.01.2019 15:53:24 Gelesen: 2947# 3 @  
Hallo,

ich vermute eine Fehleinstellung des Tagesstmpel. Der Brief könnte noch vor der Währungsreform (bis 21.6.1948 früh morgens vor der ersten Leerung), zum alten Reichsmarktarif freigemacht, im Briefkasten eingeworfen worden sein. Dann könnten auch die beiden Datumstempel passen, deren Ursprung ich jedoch nicht zuordnen kann. Die handschriftlichen Zeichen kann ich leider nicht deuten.

Viele Grüße, Klemens
 
opti53 Am: 15.01.2019 16:24:10 Gelesen: 2937# 4 @  
Hallo Guntram,

die zusätzlichen Datumsstempel sind vermutlich vom Empfänger. Die handschriftlichen Notizen wohl auch. Mein Vater hat das damals auch gerne so gemacht, es war möglicherweise zu der Zeit so üblich. Dabei könnte das eine Datum der Eingang sein, und das andere Datum die Beantwortung des Briefes. Die handschriftlichen Notizen sehen zwar fast wie Steno aus, in blau erkennt man aber das Wort Einladung. Ich lese das dann so, dass der Brief am 22.Juni angekommen ist und am 24.Juni beantwortet wurde. Da die Brieflaufzeiten zu dieser Zeit eher länger waren (insbesondere ins Ausland), könnte der Brief deutlich vor dem 21. Juni abgeschickt worden sein. Ich habe diesbezüglich gekennzeichnete Belege von Berlin (West) in die Westzone mit einer Laufzeit von 4 Tagen. Also muss mithin das Datum im Poststempel falsch eingestellt gewesen sein.

Viele Grüße,
Thomas
 
Max78 Am: 15.01.2019 20:19:38 Gelesen: 2889# 5 @  
@ opti53 [#4]

Hallo Guntram,

kann das von Thomas und Klemens nur unterstreichen. Bei der Steno handelt es sich wahrscheinlich um Stolze-Schrey, typisch für die Schweiz und vielleicht auch für einen Prediger mit hinterlegtem Studium. ;-)

Ich habe nicht alles deuten können, aber zumindest ein klein wenig:



ein schöner Beleg, und mit Sicherheit gibt's das nicht häufig!

schöne Grüße Max
 
alemannia Am: 15.01.2019 21:45:50 Gelesen: 2858# 6 @  
Hallo zusammen,

herzlichen Dank an Alle für die tollen Hilfen.

Man lernt eben nie aus, die Kurzschrift Stolze-Schrey war mir bisher unbekannt.

Auch die Falscheinstellung des Tagesstempels erscheint mir nun schlüssig.

Dann zeige ich ergänzend noch die Rückseite des Briefes:



Martha Müller-Zitzke (geb.1899, gest. 1972) war eine Dichterin, u.a. von christlichem Liedgut,und lebte in Bodenfelde.

Auch das passt dann irgendwie zusammen.

Gruß

Guntram
 
Shinokuma Am: 26.01.2021 19:29:19 Gelesen: 2239# 7 @  
An alle FDC-Experten

Handelt es sich bei nachfolgendem Beleg um einen FDC im Sinne des Michel-Katalogs?



Zur Erläuterung: Es ist kein Umschlag, ist im Postkartenformat, aber nicht so fest wie eine Karte.

Vielleicht kann hier mal jemand eine griffige Definition liefern.

Aufmunternde Grüße

Gunther
 
achim11-76 Am: 26.01.2021 21:01:34 Gelesen: 2216# 8 @  
Vielleicht trifft Ersttagsblatt das ganze am ehesten. Es ist kein Umschlag, sondern eine dünnerer Karton, also ein Blatt im weiteren Sinne im Postkartenformat.
 
Richard Am: 26.01.2021 21:13:45 Gelesen: 2208# 9 @  
@ Shinokuma [#7]
@ achim11-76 [#8]

Hallo Gunther und Achim,

die Marken Mi. 969 und 970 wurden Schachbrettartig zusammengedruckt, werden aber als Zusammendrucke Viererblock auf Brief mit bis zu 550 Euro bewertet. Allerdings ist diese Bewertung nur für geprüfte Stücke gültig.

Die von Gunther angefragte Definition ist für mich ein Schmuckblatt.

Schöne Grüsse, Richard
 
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