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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Christian Am: 17.02.2009 22:40:58 Gelesen: 1114363# 1 @  
Hallo zusammen!

Nachdem Richard der Meinung ist, dass das Thema "Belege aus Altdeutschland" regen Zuspruch finden dürfte, worüber ich mich sehr freuen würde, erschien eine Aufteilung nach den Gebieten sinnvoll. Deshalb stelle ich einen weiteren Beleg in einem neuen Thema vor und zwar eine Ganzsache aus Bayern. Ich wollte das Thema einmal nicht mit einem "Kreuzer-Beleg", die ich sehr schätze, eröffnen.



Bei dem Beleg handelt es sich meiner Einschätzung nach um den ovalen Wertstempel, Wappen in Kreuzerwährung zu 3 Kreuzer von 1872, da die Unterklappe den kreisförmigen Ausschnitt unter dem Klappenstempel aufweist. Leider verdeckt das Siegel auf der Rückseite das Posthorn. Bei dem was davon zu sehen ist, würde ich eher auf K1 als auf K2 tippen.

Wenn ich richtig liege handelt es bei dem Umschlag um einen U2 K1.Die Echtheit würde ich persönlich nicht anzweifeln.



Abgestempelt wurde der Brief im Postamt München I am 27.9. (1872 oder 1873?) zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags.

Zugestellt wurde der Brief in Ortrand(?) am 28.9.

Je nachdem wie herum man die Rückseite hält, würde ich Signum im Siegel als "M. T." oder S. W. interpretieren.

Eure Meinung sowie weitere Belege wären höchst willkommen!

Grüße

Christian
 
HEFO58 Am: 17.02.2009 23:19:49 Gelesen: 1114355# 2 @  
@ Christian [#416]

Hallo
Christian

Ortrand ist eine Gemeinde im Landkreis Liebenwerda:

http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?sachsen_provinz/liebenwerda.htm

Gruß
Helmut
 
bayern klassisch Am: 18.02.2009 17:37:15 Gelesen: 1114321# 3 @  
Hallo Christian,

na dann will ich auch mal einen hier präsentieren:

6er Block der Nr. 15 von Bayern auf Brief von Kissingen vom 1.7.1869 über Österreich nach dem Kirchenstaat. Der Brief war für die Strecke bis zur Grenze des Kirchenstaates um 6 Kr. überfrankiert. Ab da kostete es den Empfänger noch 25 Centesimi.



Gruß von bayern klassisch
 
Christian Am: 18.02.2009 18:27:31 Gelesen: 1114303# 4 @  
@ bayern klassisch

Hallo Ralph,

ein schönes Stück, um dass ich dich beneide.

Hier noch ein Brief, frankiert mit 3 Kreuzer (Nr. 9a), abgestempelt in Ludwigshafen am 6.3.1866 nach Gimmeldingen im Pfälzerwald? Das Porto spräche dafür.



Grüße Christian
 
bayern klassisch Am: 18.02.2009 18:42:24 Gelesen: 1114299# 5 @  
Hallo Christian,

na ja, Pfälzer Wald kommt der Sache schon recht nah; es war, wie die grössere Nachbarstadt Neustadt auch, an der Haardt gelegen. Heute eher an der Weinstrasse, aber diesen Terminus gab es damals noch nicht.

Dein Brief wurde für 3 Kr. Franko innerhalb der Pfalz bis 1 Loth Gewicht transportiert, die letzte Strecke aber mit dem Pfälzer Landpostboten, der, da fest angestellt ab 1.10.1858, kein Geld fürs Austragen bekam.

Wenn weitere 18 Kreuzer - Frankaturen von mir gewünscht werden, kann ich noch etwas nachlegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Christian Am: 18.02.2009 18:53:18 Gelesen: 1114295# 6 @  
@ bayern klassisch

Hallo Ralph,

ich wohne zwar in seit einigen Jahren in der Westpfalz, bin und bleibe aber ein Franke aus Nürnberg. Nicht ich habe die Behauptung von Gimmeldingen im Pfälzerwald aufgestellt. Das tat die Gemeinde höchst persönlich!

http://www.gimmeldingen.de

Ich bitte darum, noch etwas nach zu legen.

Herzliche Grüße

Christian
 
bayern klassisch Am: 19.02.2009 07:58:00 Gelesen: 1114263# 7 @  
Hallo Christian,

dann zeige ich mal eine Einzelfrankatur der Nr. 13a auf Brief von Nürnberg vom 5.3.1864 nach Paris. Das Franko ab dem 1.7.1858 war für einfache Briefe auf 12 Kr. bis 10g Gewicht reduziert worden. Dieser hier wog mehr als 10g und hätte folglich als Doppelbrief 24 Kr. kosten müssen. Das hat man verpennt, denn der P.D. - Stempel dokumentierte ja sowohl der französischen Postverwaltung als auch dem Empfänger in Paris, dass er für diesen Brief nichts mehr zu zahlen hatte.

Einzelfrankaturen, noch dazu vom Rand, sind nicht häufig; ebenso wenig unerkannt durchgeschlüpfte Unterfrankaturen.

Bei Interesse, könnte ich noch etwas nachliefern. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Christian Am: 19.02.2009 15:20:58 Gelesen: 1114244# 8 @  
@ bayern klassisch

Hallo Ralph,

um auch die humoristische Variante nicht ganz außer Acht zu lassen, habe ich eine Drucksachenpostkarte mit Michel-Nr. 60y b (meine Einschätzung), gelaufen von Nürnberg nach Rothenburg ob der Tauber vom 22.10.1906.



Irgendwie würde ich den Begriff "Bekennerschreiben" aus heutiger Sicht anders interpretieren.



Mit der bitte um Nachlieferung verbleibt
herzlichst grüßend

Christian
 
bayern klassisch Am: 19.02.2009 19:00:27 Gelesen: 1114228# 9 @  
Hallo Christian,

feine Karte - die Zuordnung wird wohl stimmen - ich bin aber kein Pfennigzeitsammler.

Wenn du erlaubst werde ich, um niemanden zu langweilen, mal zur Abwechslung eine 36 Kreuzer - Frankatur zeigen, ehe ich wieder auf die bekannten 18 Kr. Frankaturen zurück kommen werde.

Es war dies eine Parteisache aus Nürnberg vom 24.10.1852 an den Staatsprocurator in Strasbourg. Nach dem Vertrag vom 1.7.1847 waren Parteisachen, also Dienstbriefe, deren Inhalt von Privaten initiiert worden waren, ins Ausland zu frankieren, wie hier auch geschehen.

Ab dem 1.10.1851 waren Briefe nach Frankreich mit Marken, zuvor siegelseitig bar, zu frankieren. Es war somit ein Brief der 3. Gewichtsstufe, denn er kostete 3 x 9 Kr. für Bayern und 3 x 3 Kr. für Frankreich = 36 Kreuzer.

Das besondere an diesem Vertrag war, dass Briefe hin und her unterschiedlich behandelt und frankiert bzw. taxiert wurden.

Frankobriefe aus Bayern wurden nach halbem Lothgewicht frankiert (=8,75g), während Frankobriefe aus Frankreich nach 7,5g Gewichtsschritten zu frankieren waren.

Bei Portobriefen war es genau umgekehrt: Portobriefe aus Bayern wurden von Bayern nicht taxiert und nur von der franz. Postverwaltung mit manuellen Gebührenvermerken oder Taxstempeln versehen und wieder nach 7,5g Schritten tarifiert.

Bei Portobriefen aus Frankreich sollte die franz. Post diese unbehandelt lassen und Bayern tarifierte nach 1/2 löthigen Stufen die Briefe.

Dieser hier war also zwischen 1 und 1,5 Loth schwer.

Sollte jemand Fragen zu diesem Brief oder zu anderen haben, werde ich versuchen, mein spärliches Wissen zur Beantwortung derselben einzusetzen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 20.02.2009 08:00:25 Gelesen: 1114211# 10 @  
Hallo Christian,

nachdem es keine Fragen zu geben scheint, möchte ich mal einen Brief aus 1864 zeigen, den man mir mal erklären könnte.

Er lief von München nach Rom, war aber jetzt ohne Taxansatz im Kirchenstaat geblieben.

Jede Antwort ist willkommen, keiner braucht sich zu schämen, wenn er es nicht 100%ig weiß.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 21.02.2009 07:57:46 Gelesen: 1114173# 11 @  
Hallo,

nachdem ich mit PNs zugeschüttet wurde, hier noch ein letzter Versuch, die wunderbare bayerische Postgeschichte ins Laufen zu bringen.

Ein Laufzettel aus dem Jahr 1852 von Ansbach über Berlin nach Posen (Preußen) hat damals wie viel Geld gekostet?

Fragende Grüsse von bayern klassisch


 
duphil Am: 21.02.2009 10:06:26 Gelesen: 1114156# 12 @  
@ bayern klassisch

Hallo bayern klassisch!

Bitte nicht aufgeben. Ich sammele kein Bayern oder Altdeutschland allgemein, bin aber hier wie bei vielen anderen Themen immer daran interessiert, etwas Neues zu lernen.

Eventuell musst Du halt ein wenig Geduld haben, bis sich die Spezialisten aus der "Deckung" trauen. Wie sich so etwas dann entwickeln kann, sieht man beim Thema "Rohrpost". Dazu kommt, das sicher viele Mitglieder erst am Wochenende hier reinschauen.

Ich hoffe jedenfalls, das diese Thema weiterhin ausgebaut wird, auch wenn Christian und Du im Augenblick die einzigen Schreiber hier seid.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
HEFO58 Am: 21.02.2009 11:27:33 Gelesen: 1114145# 13 @  
Hallo

In meiner Belegesammlung habe ich zwar auch ein paar Belege aus der Kreuzerzeit und zeige Euch diese auch gerne, allerdings kann ich keine Erklärungen dazu abgeben mangels Wissen.

Gruß
Helmut




 
Christian Am: 21.02.2009 20:02:08 Gelesen: 1114109# 14 @  
@ bayern klassisch

Hallo Ralph,

eine Frage zu Deinem 36 Kreuzer Beleg aus Nürnberg. Hast du die Marken bestimmt? Beim Typ würde mich festlegen auf Type II. Leider ist es immer schwer die Farbe zu erkennen. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich auf die 5c II tippen.

Wie ist Deine Meinung?

Herzliche Grüße
 
Richard Am: 21.02.2009 20:43:03 Gelesen: 1114104# 15 @  
@ bayern klassisch

nachdem ich mit PNs zugeschüttet wurde

Hallo bayern klassich,

ich frage mich, warum Du mit PNs zugeschüttet wirst ?

Sind das Fragen zu den Belegen ? Diese sollten besser hier ins Forum geschrieben werden ! Dafür ist das Forum gedacht, hier soll die Diskussion stattfinden ! Es fehlen nämlich nicht nur die Fragen, sondern auch Deine Antworten.

Um ein Thema dauerhaft interessant zu machen, nutzte ich unter anderem den monatlichen Philaseiten Brief. Dort werden 10 interessante aus den meistgelesenen Themen seit dem letzten Brief vorgestellt und damit automatisch Liebhaber und Interessenten des jeweiligen Gebiets aufmerksam gemacht. Der nächste Brief erscheint am 10. März.

Schöne Grüsse, Richard
 
bayern klassisch Am: 21.02.2009 21:30:32 Gelesen: 1114098# 16 @  
Hallo HEFO58,

danke fürs Zeigen deiner Stücke.

Der erste war ein sogenannter Lokalbrief, der von Feuchtwangen für 1 Kr. bis 15g Gewicht nach Dentlein lief. Der Postexpeditor hat ihn seinem Landpostboten übergeben, der ihn in dem Ort Dentlein zugestellt hat. So häufig ist das gar nicht.

Der 2. Brief von Landshut nach München wog ebenfalls einfach, hier jedoch noch bis 1 Loth (16,66g).

Der 3. Brief von Würzburg nach Augsburg trägt hinten 2 verschiedene Stadtbriefträgerstempel, woraus zu ersehen ist, dass der 1. Briefträger ihn nicht zustellen konnte und ein Oberbriefträger (in Augsburg im Gegensatz zu München und Nürnberg ohne O.B - Stempel) die richtige Lokalität ermitteln musste, ehe er ihn einem anderen Stadtbriefträger gab. Die Nummer des Stempels war personenbezogen; starb der Stadtbriefträger, wurde sie nicht mehr vergeben.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen, dir solche Briefe etwas näher ans Herz zu rücken.

Hallo Christian,

Herr Pfenninger und ich sahen/sehen das genauso - 5cIII, 5cIII, 5cII und 5cIII. Aber das ist wirklich bei der Betrachtung dieses Briefes nicht ausschlaggebend (außer es wäre eine 5aa oder 5b, dann schon). So aber dominiert der postgeschichtliche Charakter des Briefes vor Typen und Farben.

Hallo Richard,

meine Aussage war ironisch gemeint - ich habe bis dato noch keine PN bekommen.

Ich habe mich nur gewundert, warum ein gut frequentiertes Forum beim Anblick von Poststücken, die nicht gerade alltäglich sind, bis auf einen Sammlerfreund sich nicht regt. Wenn ich vor vielen Jahren solche Stücke im damals noch nicht existierenden Internet gesehen hätte, hätte ich tausend Fragen dazu gehabt.

Mit deiner Ansicht zur offenen Diskussion liegst du natürlich vollkommen richtig. Gerade die kommt hier nicht in Gang.

Also zeige ich mal einen Brief aus Bayern nach Österreich, von dem ich gerne wüsste, was der Absender am Postschalter in München hat bezahlen müssen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
HEFO58 Am: 21.02.2009 22:00:32 Gelesen: 1114092# 17 @  
@ bayern klassisch

Hallo

Vielen Dank für die Informationen, einen Kreuzerbrief habe ich noch, der ist allerdings irgendwann mal Vandalen in die Finger gefallen.

Gruß
Helmut



 
Jürgen Witkowski Am: 21.02.2009 22:12:15 Gelesen: 1114091# 18 @  
@ bayern klassisch

Obwohl Du leider so gut wie nie Maschinenstempel auf Deinen Belegen hast und immer alles von mehreren Personen mit zumeist für mich unleserlicher Handschrift vollgeschrieben ist, lese ich die Beiträge in diesem Thema mit viel Interesse und Vergnügen.

Daher traue ich mich, selbst auf die Gefahr hin, mit meinem Deutungsversuch voll daneben zu liegen, aus der Deckung.

Die zu zahlende Summe betrug 26 Kreuzer. 20 Kreuzer für den Brief und 6 Kreuzer Charge-Gebühr (Einschreibe-Gebühr). Es hegen sich aber bei mir leichte Zweifel, ob die gesamte Summe am Schalter in München gezahlt wurde. Den Vermerk "Franco" kann ich nämlich nicht entdecken.

Bei zwei weiteren Vermerken tappe ich im Dunkeln. Ist die 24 oben rechts so etwas wie eine Registriernummer für das Einschreiben? Was bedeuten die vier unterstrichenen Worte unten auf dem Brief?

Mit unsicheren Sammlergrüßen
Jürgen
 
bayern klassisch Am: 21.02.2009 22:35:27 Gelesen: 1114083# 19 @  
Lieber ConcordiaCA,

es spricht klar für dich, dass du die Deutung so weit vorangetrieben hast. Prima!

So einfach ist die Kiste denn nämlich nicht und du hast schon vieles erkannt, wenngleich noch nicht alles. Aber das würden 98% aller Bayernsammler auch nicht.

Es war ein Porto - Chargébrief aus 1861, den es so erst seit den neuen Postvereinsvertrag ab dem 1.1.1861 geben konnte.

Der Absender hatte keine Zeit und kein Geld, daher schrieb er in Eile und verklebte auch kein Franko von 9 Kr. für den einfachen Brief über 20 Meilen in den Postverein.

Er war ihm aber dennoch wichtig, denn er wollte ihn eingeschrieben haben. Nur sollte der Empfänger alle Gebühren zahlen.

Daher gab er ihn am Bahnhof Münchens auf und bekam den Postschein mit der Nummer 24, die sich auch oben rechts auf dem Brief befindet. Der Annahmebeamte musste nun in der Währung der Abgabepost in Wien taxieren, denn Bayern stand ja das Porto voll zu.

Also rechnete er: Unfrankierter Brief von Bayern = 12 Kreuzer rheinisch = 20 Neukreuzer, die wir vorne in blau (diese Farbe war Vorschrift) sehen.

Da die Chargégebühr von 6 Kreuzer rheinisch aber in Bayern dem Annahmebeamten gehörte, hatte er ein Problem mit der Umrechnung (Reduktion) in die österreichischen Neukreuzer: 6 Kr. rheinisch waren = 10 Neukreuzer. Aber 10 Neukreuzer waren gleich 7 Kr. rheinisch! Diese Unlogik kannte unser treuer Staatsdiener. Er wollte auf keinen Fall die Postverwaltung um einen Kreuzer betrügen, denn ihm standen ja laut Dienstvertrag nur 6 Kr. zu und eben keine 7 Kr., die ihm nach der Zustellung aus Österreich überwiesen worden wären!

Daher schrieb er die Chargégebühr mit 6 Kr. rheinisch an und überließ seinen österreichischen Kollegen die Reduktion. Korrekt war das nicht.

Der Empfänger hat sicherlich 30 Neukreuzer bezahlt und die österreichische Post hat auch nach dem vorgegebenen Reduktionsverhältnis Bayern ausbezahlt (bzw. am Quartalsende verrechnet). Dem bayer. Postler wurden auch nur 6 Kr. gutgeschrieben, von daher war alles bestens.

Im Falle eines Verlusts des Briefes hätte Österreich an Bayern 24,5 Gulden rheinisch zahlen müssen, die die bayerische Post dem Inhaber des Postscheines erstattet hätte (auf Antrag).

Ich finde es toll, dass du auf den wichtigen fehlenden "Frei" oder "franko" - Vermerk geachtet hast. So weit sind nur wenige.

Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, dass auch in markenlosen Briefen viele Informationen stecken können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch, der sich erlaubt, noch ein kleines Schmankerl anzuhängen, das man auch erst einmal beschreiben können sollte. :-)


 
Christian Am: 24.02.2009 11:37:36 Gelesen: 1114038# 20 @  
Hallo zusammen,

Nachdem sich der Kreis der Teilnehmer doch erweitert hat, hier noch ein Beleg aus Nürnberg vom 17. August 1855, versandt nach Bremen, portogerecht frankiert. Vom 1.7.1850 bis zum 1.7.1858 betrug die Gebühr für Briefe im Fernverkehr (über 20 Meilen) bis 1 Loth, 9 Kreuzer. 1855 galt für das Loth folgendes 1 Loth = 1/32 Zollpfund (500g), also ca. 15 2/3g



Bei der Marke würde ich mich nur beim Typ auf Type III festlegen wollen. Die Farbe lässt meiner Ansicht auch die Möglichkeit offen, dass es sich um eine Nr. 5b handelt, aber wahrscheinlich ist wohl doch eine 5d.

Die "Kehrseite" der Philatelie ist auch ganz schön. Ich vermute, dass es sich bei dem Rechnungsinhalt um Kräuter handelte. Wer kann hier weiterhelfen?


 
bayern klassisch Am: 24.02.2009 13:14:52 Gelesen: 1114032# 21 @  
Hallo Christian,

na ja, groß erweitert hat sich der Kreis leider nicht. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Dein Brief hat eine 5dIII. Die Auflösung des Inhalts ist nicht sehr hoch, aber da ich das Wort Ballen lesen kann, dürfte es sich um Spinnstoffe gehandelt haben.

Die Rückseite des Briefes wäre noch interessant - gibt es da Transitstempel?

Deine Beschreibung ist schon ganz gut - aber das zeitliche Limit für die Korrespondenz Bayerns nach Bremen im Postverein et vice versa war der 1.5.1851 bis zum 31.12.1867. Davor und danach war das anders.

Hast du dir mal Gedanken über meine schöne Farbfrankatur aus Landau / Pfalz nach der Schweiz gemacht?

Stell dir vor, auf einem Tauschtag würde dir jemand einen solchen Brief anbieten. Was würdest du dann tun?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Christian Am: 24.02.2009 15:39:57 Gelesen: 1114017# 22 @  
@ bayern klassisch

Hallo Ralph,

es gibt nur einen sehr schlecht lesbaren Stempel auf der Rückseite, den ich als aus Bremen stammend interpretieren würde. Ich will ihn Dir nicht vorenthalten:



Zum Inhalt des Briefes: Vielleicht haben wir auch beide Recht. Ich konnte das Wort altehae entziffern. Das ist der lateinische Name von Eibischwurzeln. Bei der Firma Sagsteiger vormals Andreas Loewel handelt es sich um ein Handelshaus.

Zu Deiner Frage:

Leider bin ich im Vergleich zu Jürgen ein Stempel-Novize. Aber ich versuch's trotzdem einmal.

Der Unterschied zwischen Mischfrankatur und Farbfrankatur besteht darin, dass es sich bei Farbfrankaturen um Sendungen handelt, die nachgesendet wurden und somit oftmals einen unterschiedlichen Stempel auf den Marken aufweisen. Diese kann ich, genauso wie den Ort leider nicht entziffern. Da die Nummer 10 allerdings über dem Werbestempel des Absenders klebt ist davon auszugehen, dass es sich zuerst um einen Ortsbrief oder eine Brief innerhalb der Pfalz gehandelt haben müsste. Die zusätzliche Frankatur für einen Brief im Postverein nach Zürich dürfte wohl mit 6 Kreuzern richtig sein.

Ich werde den Brief später noch etwas studieren. Ich bin mir sicher, dass es noch die eine oder andere Besonderheit geben wird.

Herzliche Grüße

Christian
 
bayern klassisch Am: 24.02.2009 16:06:36 Gelesen: 1114010# 23 @  
Hallo Christian,

danke für den Scan der Rückseite: Es handelt sich um den Ankunftsstempel von Bremen Thurn und Taxis, denn die Post von und nach Bremen mit Richtung Bayern war im August 1850 der fürstlichen Lehenspost übertragen worden (was sehr einträglich war).

Bei meinem Brief liegst du, leider, daneben.

Ich beschreibe ihn dir mal.

Nach dem Postvertrag Bayerns mit der Schweiz vom 1.10.1852 gab es nur noch voll frankierte Briefe, oder gänzlich unfrankierte Briefe zwischen beiden Staaten.

Von der Pfalz kosteten sie immer 9 Kr., da alle Orte der Pfalz zur Schweizer Grenze über 20 Meilen entfernt waren. Innerhalb der Schweiz kosteten Briefe bis 10 Meilen von der Grenze 3 Kr., darüber 6 Kreuzer. Der Brief hätte also mit 12 Kr. frankiert werden müssen.

Der Absender klebte aber nur 9 Kr., was 3 Kr. zuwenig war. Da Bayern den Postvereinsanteil von 9 Kr. komplett der badischen Post vergüten musste für ihren Transit in die Schweiz (gilt nur für die Pfalz!), notierte man unten links "ohne Weiterfranko", denn für die Schweiz blieb ja nichts mehr übrig.

Bei seiner Ankunft in Basel wunderte man sich, warum ein bayerischer Brief aus Lindau mit 9 Kr. unterfrankiert sein soll, denn man las nicht Landau sondern Lindau. Und von Lindau aus hätten die 9 Kr. allemal gereicht. Daher erhob man das zuwenig frankierte von 3 Kr. = 10 Rappen nicht vom Empfänger, worüber sich der sicher freute.

Der Brief war wohl noch etwas zu schwierig zu interpretieren. Ich werde zukünftig einfachere Briefe einstellen, die leichter nachzuvollziehen sind.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Christian Am: 24.02.2009 21:35:44 Gelesen: 1113985# 24 @  
@ bayern klassisch

Hallo Ralph,

wenn die Marken im gleichen Ort abgestempelt wurden und vom Empfänger stammen handelt es sich meiner Meinung nach nicht um eine Farbfraktatur sondern um eine Mischfrankatur.

Darüber hinaus vermisse ich ein weiteren Beleg von Dir.

Liebe Grüße

Christian
 
bayern klassisch Am: 25.02.2009 08:35:28 Gelesen: 1113964# 25 @  
Hallo Christian,

eine Farbfrankatur hat man vorliegen, wenn auf einem Brief 2 oder mehr Marken der gleichen Ausgabe mit unterschiedlichen Farben (bei Bayern Nominalen) kleben. Beide Marken wurden am 1.10.1862 verausgabt, daher ist es eine Farbfrankatur.

Was ich hier anfüge, ist eine Mischfrankatur, also eine Marke 2II, der 3 Kr. blau von 1850, eine 3I von Dezember 1850 und eine Nr. 6, 12 Kr. rot der Ausgabe von 1858.

Dazu noch eine Farbfrankatur der Ausgabe von 1862 mit der 9 Kr. braun und 18 Kr. rot, damit dir das klarer wird.

Mischfrankaturen bei Bayern sind in der Kreuzerzeit immer selten bis höchst selten; Farbfrankaturen sind es nur, wenn es nicht die üblichen 3 + 6 Kr. Kombinationen sind.

Sag mir noch, welchen Beitrag du vermisst, damit ich das nachholen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch




 
Christian Am: 27.02.2009 23:07:34 Gelesen: 1113922# 26 @  
@ bayern klassisch

Lieber Ralph,

Deine Belegsammlung scheint ja unerschöpflich zu sein und ich möchte dir ganz herzlich dafür danken, dass du diese hier vorstellst.

Abgesehen von meinem philatelistischen Interesse, finde ich die Inhalte oder die Angaben, die etwas über den Sender bzw. Empfänger aussagen spannend. Bei Deinem zweiten Brief hat sich der Empfänger den Brief in ein Cafe in Rom schicken lassen.

Der vermisste Beleg bezog sich auf Deinen Beitrag , der ungewohnter weise ohne einen Deiner schönen Belege abschloss. Ich freue mich jedes mal über diesen schönen Stücke. Den Begriff der Farbfrankatur würde ich, wie gesagt, enger fassen. In der Literatur gibt es durchaus auch unterschiedliche Meinungen.

Meine Frage wäre, ob es auch Belege nach Übersee gibt. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf einen weiteren Beleg.

Herzliche Grüße

Christian
 
Mozart Am: 28.02.2009 00:25:35 Gelesen: 1113910# 27 @  
Am 17. April 1862 sandte Herr J.L. Wolf Senior einen Brief von Wachenheim nach Wien.

Frankiert wurde der Brief mit einer 9 Kreuzer MI 5d, entwertet mit geschlossenem Mühlradstempel 549, den der Postbeamte herrlich zentrisch platzierte.
Leider hat man beim Schnitt der Marke die Schere etwas zu knapp an das Markenbild angesetzt, und die Marke allseits knapp geschnitten (Zwergenschnitt).



Der Ankunftsstempel dokumentiert, dass der Brief bereits 2 Tage später am 19. April 1862 in Wien eintraf.


 
bayern klassisch Am: 28.02.2009 10:56:22 Gelesen: 1113891# 28 @  
Hallo Mozart und Christian,

vielen Dank für das Zeigen eines Briefes aus der Pfalz (meiner Heimat) nach Österreich mit einem seltenen Stempel. Der Postaustausch zwischen der Pfalz und Österreich war überschaubar, so dass man keinen Fehler macht, dergleichen Briefe in seine Sammlung aufzunehmen.

Mit meinem Posting Nr. 23 habe ich ja eine Frage gestellt und keinen Brief zeigen wollen.

Ich kann aber mal einen Überseebrief in die USA zeigen, der Spaß machen kann, wenn man sich für dergleichen interessiert.

Er lief vom 30.10.1853 mit 41 Kreuzern frankiert (Farbfrankatur) über Bremen nach Muscatine in Iowa, also recht weit westlich.

Wer etwas über diese Zeit in den USA erfahren will, kann gerne mal googlen - einfach war das Leben der dortigen deutschen Auswanderer sicher nicht (dem 1. den Tod, dem 2. die Not, dem 3. das Brot...).

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 01.03.2009 20:47:42 Gelesen: 1113861# 29 @  
Kein Feedback - was ist, nicht schön genug?
 
Jürgen Witkowski Am: 01.03.2009 21:21:40 Gelesen: 1113851# 30 @  
@ bayern klassisch

Die Stempel aus dem oberfränkischen Burgebrach zeugen von der Akribie des Postbediensteten. Er war wohl, wie Du immer schreibst, ein echter "Schönstempler".

Als mit dieser Zeitepoche nur wenig vertautem Sammler stellt sich mir die Frage, warum das Porto derart gestückelt wurde. Waren die höheren Werte nicht vorhanden, oder wurde hier "Resteverwertung" betrieben?

Zum USA-Teil des Briefes wäre noch zu fragen, warum neben den im New Yorker Transitstempel vorhandenen Paid-Vermerk noch ein weiterer Paid-Stempel abgeschlagen wurde. Stammt er aus dem Zielort Muscatine, Iowa oder wurde er bereits in Bremen vor der Verschiffung angebracht?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bayern klassisch Am: 02.03.2009 08:14:17 Gelesen: 1113834# 31 @  
Hallo Concordia CA,

guten Fragen, die ich gerne beantworten will, so ich das vom Büro aus kann. :-)

Eine Resteverwertung kann man heute natürlich nicht ganz ausschliessen, aber die 18 Kr. gelb, Sem - Nr. 7, kam ja erst im Juli 1854 an die Schalter, so dass er diese Marke noch gar nicht verwenden konnte. Außerdem war es fraglich, ob ein Expeditor überhaupt diese hohen Nominalen vom Bezirksamt anforderte, denn er bekam ja nur die Marken zugesandt, die er auch bestellt hatte.

Zum USA - Teil: Der New York Stempel ist kein Transitstempel, sondern ein Eingangsstempel (auch wenn der Brief dann über NY hinaus lief). Die dortigen Beamten hatten zu prüfen, ob der für die USA frankierte Teil ausreichend war. In dem Paid - Stempel New Yorks rechts stand auch der für die USA vertraglich fixierte Betrag, der in Verbindung mit dem Wort "PAID" die Bezahlung dieser USA - Inlandsgebühr bestätigte.

Der links unten angebrachte "PAID" - Stempel verdeutlichte dies nur noch.

Ein Ämtchen wie Muscatine hat keinen Paid - Stempel besessen - diese blieben den Ämtern überlassen, die mit ausländischen Postverwaltungen im Korrespondenzaustausch standen, also Boston, New York, Baltimore, Philadelphia usw.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Jürgen Witkowski Am: 03.03.2009 12:06:11 Gelesen: 1113806# 32 @  
@ bayern klassisch [#31]

Den New Yorker "Multifunktionsstempel" habe ich in dieser Form noch nicht gesehen. Sage noch einer, die bayrischen Belege seien nur etwas für die Liebhaber altdeutscher Spezialitäten.

Mir fallen bei näherer Betrachtung noch einige Marken auf, bei denen der Stempel nicht auf den Beleg übergeht. Kann es sein, dass dort Vorausentwertungen verwendet wurden?

Mit heute wieder besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bayern klassisch Am: 03.03.2009 15:13:18 Gelesen: 1113793# 33 @  
Hallo Concordia CA,

ich halte die rechte 3 Kr. blau für nachträglich appliziert, da die Originalmarke die evtl. abgefallen war oder von frühen Sammlern abgelöst wurde. Bei Laufwegen dieser Art ist/war das nicht ungewöhnlich. Um die Portogerechtheit zu demonstrieren, replatzierte man dann später ein schönes Stück mit gleicher Mühlradnummer.

Das hast du gut beobachtet. Ansonsten halte ich hier Vorausentwertungen für unwahrscheinlich, denn dergleichen ist von diesem Ort bisher nicht bekannt und bei einigen Marken gehen die Stempel ja auch über.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
duphil Am: 03.03.2009 15:20:47 Gelesen: 1113792# 34 @  
@ bayern klassisch [#33]

Ich finde allerdings, dass die 9 Kr. links oben aussieht, als wenn sie vorausentwertet worden wäre. Besonders gut sieht man das am unteren Rand der Marke. Dort geht der Stempel deutlich nicht über den Markenrand auf das Briefpapier.

Das Gegenteil sieht man ja an der 9 Kr. rechts.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
bayern klassisch Am: 03.03.2009 15:30:33 Gelesen: 1113790# 35 @  
Hallo duphil,

ja, das könnte man meinen. Aber es kann auch genauso gut etwas in dem Brief (ist heute nur eine Hülle ohne Inhalt) gelegen haben, dass für das abrupte Nichtdrucken des Stempels verantwortlich war.

Dergleichen habe ich bei mehreren Briefen schon gesehen, so dass es ein Indiz ist, aber eben halt nicht mehr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Christian Am: 15.03.2009 18:33:35 Gelesen: 1113593# 36 @  
Hallo zusammen,

hier noch ein Beleg aus der Kreuzer-Zeit.

Der Brief wurde am 18. Juli, frankiert mit 7 Kreuzer (Michel Nr. 25Xa), in Wasserburg aufgegeben und erreichte Stadtamhof am 20. Juli 1873 oder 1879 (ist leider nicht exakt lesbar). Absender ist das Königliche Bezirksgericht Wasserburg, Empfänger das Königliche Landgericht.

Kurioserweise datiert der Brief vom 22. Juli. Vielleicht hat ja jemand eine Erklärung dafür.





Noch eine Anmerkung: Stadtamhof war bis zur Eingemeindung im April eine eigenständige Stadt. Heute ist sie der Stadtbezirk 02 von Regensburg.

Herzliche Grüße

Christian
 
bayern klassisch Am: 15.03.2009 18:54:38 Gelesen: 1113588# 37 @  
Hallo Christian,

dein Brief datiert aus dem Jahr 1873, denn 1879 gab es in Bayern keine Kreuzermarken mehr.

Es war eine Parteisache über 15 - 250g Gewicht, also die 2. Gewichtsstufe.

Dass die Daten innen und außen etwas unharmonisch wirken, hängt mit dem Inhalt zusammen. Bei Gerichtsbriefen, bei denen es fast immer auch um die gerichtsverwertbare Zustellung von Urteilen, Aufforderungen, Fristsetzungen und Bescheiden ging, war diese erst zu vollziehen, ehe die Rücksendung erfolgte.

Diese Rücksendung musste nicht zwangsläufig durch einen Wendebrief erfolgen, sondern konnte auch in einem neuen Umschlag erfolgen, was man dann nach der Plünderung des Gerichtsarchivs durch Trennung der Briefe / Hüllen / Akten nicht mehr 100%ig belegen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Christian Am: 15.03.2009 19:58:49 Gelesen: 1113574# 38 @  
@ bayern klassisch [#37]

Hallo Ralph,

ich weis sehr wohl, dass die ersten Pfennig-Marken am 1. Januar 1876 ausgegeben wurden. Allerdings habe ich nichts über die Gültigkeit der alten Marken gefunden. Aus diesem Grund ließ ich den Punkt mit dem Datum offen.

Im Verordnungsblatt Nr. 97 vom 9. August 1874 wurde die 1 RM-Marke zu 35 Kreuzern bewertet. Demnach entsprechen 7 Kreuzer 20 Pfennigen.

Der Vollständigkeit halber noch die Verordnung zur Ausgabe dieser Markenserie:

Verordnungsblatt vom 14. Juni 1870.
Die Einführung neuer Briefmarken betreffend.
Von den bayerischen Briefmarken in den Wertbeträgen von 1, 3, 6, 7, 12 und 18 Kreuzer ist eine neue Auflage hergestellt worden, welche nach Verbrauch des Vorrats aus der bisherigen Auflage ausgegeben wird. Die neuen Briefmarken unterscheiden sich von den bisherigen nur dadurch, daß dabei Papier mit durchzogenen roten Seidenfäden nicht mehr in Verwendung gebracht ist, die Ränder der einzelnen Marken dagegen bogenförmig ausgezackt erscheinen.
Herstellungsart und Form sowie die Farbe des Druckes der einzelnen Markengattungen bleiben unverändert. Ebenso erfolgt die Abgabe wie bisher in Blättern zu je 60 Stück und in Heften zu 50 Blättern. Die Postanstalten haben mit der Abgabe der neuen Auflage erst dann zu beginnen, wenn der Vorrat der betreffenden Markengattungen aus der bisherigen Auflage völlig aufgebraucht ist. Die bisherigen Marken haben neben den neuen unverändert die gleiche Gültigkeit, und findet daher ein Umtausch von Marken der bisherigen Auflage gegen neue nicht statt. Die Portomarken bleiben unverändert.
München, den 12. Juni 1870. Generaldirektion der k. Verkehrsanstalten
(gez.) Baumann (gez.) Le Sage


Wie wäre es mit einem weiteren Beleg von Dir?

Herzliche Grüße
 
bayern klassisch Am: 16.03.2009 10:24:59 Gelesen: 1113546# 39 @  
Hallo Christian,

die letzten Kreuzermarken wurden am 01.01.1876 ungültig. Dies war der Tag, an dem Bayern philatelistisch auf Mark und Pfennig umschwenkte, zumal man ab 1873 bereits keine Kreuzer und Gulden Münzen mehr prägen ließ, was ein eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl war.

Nur die Poststücke, die bei der 1. Leerung am 1.1.1876 noch mit Kreuzermarken frankiert in den Briefkästen vorgefunden wurden, sollten ohne ein Nachporto abspediert werden. Von diesen Poststücken des 1.1.1876 kenne ich ganze 2 Exemplare, die mit jeweils einer 3 Kr. Marke als einfacher Brief bis 15g in der Pfennigzeit aufgegeben wurden.

Ich stelle heute Abend mal den spätesten, unbeanstandeten Bayern - Kreuzerbeleg in der Pfennigzeit hier vor, bei dem so ziemlich alles zusammen kam, was zusammen kommen konnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 16.03.2009 20:26:22 Gelesen: 1113522# 40 @  
Für einfache Briefe bis 1 Loth Gewicht war die Nr. 7 von Bayern mit 18 Kr. die klassische Einzelfrankatur. Hier auf einem Brief aus Nürnberg vom 25.3.1862 nach London.

Links unten steht 10W, also 10 Kreuzer Weiterfranko für die belgische und britische Postverwaltung.

Er lief via Ostende nach London, wo er den "London Paid" - Stempel und als Zeichen hierfür (doppelt gemoppelt) noch den roten P. - Stempel (für "Paid") erhielt.

Diese 18 Kr. Frankaturen kamen vom 1.7.1859 bis zum 31.12.1869 bei diesem Leitweg vor und sind daher nicht selten.

Beste Grüsse von bayern klassisch


 
Christian Am: 17.03.2009 22:05:46 Gelesen: 1113483# 41 @  
@ bayern klassisch [#40]

Guten Abend Ralph,

Deine Belege sind einfach bewundernswert. Ich hoffe, dass du noch mehr davon zeigst. In der Zwischenzeit müssen wohl meine Belege ausreichen, das Thema am Leben zu erhalten.

Herzliche Grüße

Christian
 
Christian Am: 17.03.2009 22:25:22 Gelesen: 1113478# 42 @  
Hier noch eine Ganzssache aus der Pfennig-Zeit. Es handelt sich um die Ganzsache P109, abgestempelt am 23.6.1920. Welche Stempelmaschine dafür verantwortlich war, kann Concordia CA bestimmt ergänzen.



Die Rückseite soll natürlich auch nicht vorenthalten werden:



Das Interessante an diesem Beleg ist, dass er zusätzlich noch eine Marke des Deutschen Reiches (Michel-Nr. 122) verwendete. Leider habe ich in meiner Literatur keine Hinweise bezüglich der Gültigkeit der Frankatur gefunden.

Dafür fand ich aber die Ausschreibung zur Gestaltung der Markenserie, die dann als "Freimarken Landarbeiter und Schutzpatronin Bavaria" als sogenannte "Abschiedsserie" in Gebrauch genommen wurde.



Briefkopie zum Wettbewerb der "Münchener neuesten Nachrichten" von 1919.

Herzliche Grüße

Christian
 
Jürgen Witkowski Am: 17.03.2009 22:52:38 Gelesen: 1113472# 43 @  
@ Christian [#42]

Bin schon da. Der Stempel MÜNCHEN * 2 * stammt von einer Sylbe-Bandstempelmaschine. Sie war vom 03.12.1913 bis zum 11.09.1920 im Einsatz. Dein Stempel hatte also nicht einmal mehr 3 Monate vor sich, bis er aus dem Verkehr gezogen wurde.

Hier ein Bild aus seinem ersten Verwendungsmonat Dezember 1913. Um bei Postkarten den Textteil nicht durch Überstempeln unleserlich zu machen, konnten die Sylbe-Maschinen auch im Halbstempelmodus betrieben werden. Der Unterschied in der Länge des Stempelabdruckes zu Deiner Karte ist offensichtlich.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
BD Am: 17.03.2009 23:13:58 Gelesen: 1113458# 44 @  
@ Christian [#42]

Die Ganzsachen von Bayern wurden schon am 31.5.1920 ungültig, wurden aber im Juni aber meist geduldet, da die Marken bis Ende Juni gültig waren. Deine Karte ist eine sehr späte Verwendung, wenn nicht die späteste dieser Ganzsache überhaupt !

Mit besten Grüßen BD
 
Christian Am: 17.03.2009 23:41:27 Gelesen: 1113448# 45 @  
@ Concordia CA [#43]

Hallo Jürgen,

wie immer kann man sich auf deine Fachkompetenz verlassen. Danke für die Hilfe!

@ BD [#44]

Hallo BD,

danke für die Info. Sie deckt sich mit meiner Vermutung.

Herzliche Grüße

Christian
 
BD Am: 18.03.2009 18:46:18 Gelesen: 1113414# 46 @  
@ Christian [#45]

Das waren die 1994 bekannten Letztdaten der Ganzsachen von Bayern !

Mit besten Grüßen BD


 
bayern klassisch Am: 23.03.2009 12:05:27 Gelesen: 1113348# 47 @  
Hallo,

leider kann ich die Spätverwendung der Kreuzerpostkarte vom Februar 1876 nicht finden, aber ich hoffe, dass der folgende Brief dies kompensieren kann. :-)

Es ist ein innerbayerischer Brief, der mit 12 Kr. für die 2. Gewichtsstufe (über 1 - 2 Loth) und die 2. Entfernungsstufe (über 12 Meilen) am 16.11.1863 von Starnberg nach Leutershausen geschickt wurde.

Alle Farbfrankaturen innerbayerischer Briefe sind selten, da man ja mit 1, 3 und 6 Kr. alle Standardtarife mit der passenden Marke abdecken konnte. Die Ausgabe vom 1.10.1862 ist überdies seltener als die Vorgängerausgabe, weil mit der Gebührenreduzierung am 1.8.1865 auf maximal 6 Kr. innerhalb Bayerns praktisch keine Farbfankaturen mehr vorkommen (die Ausnahme wäre dreimal die 1 Kr. gelb und ein Stück der 3 Kr. rot, wovon es keine Handvoll Belege gibt). Daher kommen solche Frankaturen nur vom 1.10.1862 bis zum 31.7.1865 überhaupt einmal vor.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 24.03.2009 18:14:58 Gelesen: 1113307# 48 @  
Am 26.9.1864 schrieb man im unterfränkischen Würzburg einen einfachen Brief nach Genf. Hierfür waren bis 1 Loth Gewicht fällig:

9 Kr. für Bayern bis zur CH - Grenze (über 20 Meilen nach dem Postvertrag vom 1.10.1852) und 6 Kr. ab da bis Genf (über 10 Meilen).

Die Leitung erfolgte nur aus der Pfalz und Unterfranken über die badische Bahnpost (Unterfranken im geschlossenen Transit, aus der Pfalz im offenen Transit); aus dem restlichen Bayern hätte man ihn über Lindau gesandt.

Für seine Transitleistung erhielt Baden 1 Kreuzer, der intern vergütet wurde.

Zur Verwendung kam ein Randpaar der Nr. 10 Platte 1 und eine Nr. 9a.

Dass er schon 2 Tage später zugestellt wurde, spricht nicht eben gegen die Schnelligkeit der damaligen Eisenbahnen. Heute braucht man fast schon so lange, um sich die richtige Fahrkarte aus dem Blechtrottel zu ziehen. Auch kein Fortschritt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Christian Am: 26.03.2009 00:51:18 Gelesen: 1113278# 49 @  
@ bayern klassisch [#48]

Lieber bayern_klassisch,

du hast einfach wunderbare Belege. Herzlichen Dank für das Zeigen hier im Forum.

Wenn meine Information stimmen, kann man diese und weitere im Mai in Essen in einer Ausstellung sehen. Darauf freue ich mich schon heute.

Herzliche Grüße Christian
 
bayern klassisch Am: 26.03.2009 09:17:22 Gelesen: 1113261# 50 @  
Lieber Christian,

leider stelle ich in Essen nur eine meiner Sammlungen aus, die auf die Postverhältnisse Bayerns zu Frankreich von 1822 bis 1875 eingeht. Der ein oder andere Brief mit französischer Relevanz wird dort sicher ein Wiedersehen mit dir feiern können.

Daher werde ich nun bevorzugt Briefe einstellen, die keinen französischen Bezug haben.

Wiewohl ein Sammler immer die beste Qualität kaufen soll, die seine finanziellen Möglichkeiten hergeben, kommt man manchmal nicht umhin, etwas zu erwerben, was absolut einmalig ist, auch wenn die Schönheit hintangestellt werden muss.

So erging es mir, als ich vor 2 Jahren in Sindelfingen diese Paketkarte aus Maikammer in der Pfalz nach Basel sah, welche wohl schon damals, am 4.10.1874, kein übliches Poststück gewesen sein dürfte.

Der Expeditor von Maikammer war mit der Frankatur von 2 Gulden und 6 Kreuzern = 126 Kreuzern markenmäßig etwas überfordert, denn vorne passten diese beim besten Willen nicht auf die Paketkarte. Also blieb ihm nichts weiteres übrig, als seine höchsten Nominalen 3 und 7 Kr. (!) etwas zahlreicher als üblich auf die Rückseite zu kleben. Durch diese Massenfrankatur litt die Ästhetik ein wenig, aber bei echten Unikaten darf man als Pfälzer eben nicht allzu wählerisch sein (wenigstens hat man den Baseler Lager- und Ankunftsstempel vorzüglich abgeschlagen, aber das rettet auch nicht mehr viel).

Die Gebühr errechnete sich wie folgt: 18 Kg mal 7 Kr. für die 3. Tarifentfernung = 126 Kreuzer.

So ist das qualitativ mit Abstand schlechteste Stück meiner Sammlungen sicher keine Augenweide, aber im postgeschichtlichen Sinne sicher etwas ganz besonderes.

Liebe Grüsse von bayern klassisch




 
Christian Am: 27.03.2009 00:18:01 Gelesen: 1113240# 51 @  
@ bayern klassisch [#2418]

Hallo Ralph,

danke für die Info. Ich werde mir die Ausstellung in Essen auf jeden Fall ansehen.

Der letzte Beleg ist sicher etwas ganz besonderes. Hätte der Postbeamte es damals gewusst, hätte er bestimmt mehr Sorgfalt bei seinem "historischen Akt" an den Tag gelegt.

Herzliche Grüße

Christian
 
Christian Am: 27.03.2009 06:57:20 Gelesen: 1113229# 52 @  
Als Liebhaber von Ganzsachen möchte ich hier noch Belege vorstellen, die bisher unberücksichtigt blieben:

Die Postanweisungen:



Michel Nr. A74 aus der Zeit zwischen 1903 und 1905. Auf der Rückseite sind die Gebühren für die einzelnen Entfernungsstufen zu sehen.

Bei Wikipedia gibt es folgende kurze Zusammenfassung:

Am 1. Januar 1865 führte Preußen statt der Briefe mit Bareinzahlungen die Postanweisungen ein. Die Postanweisung war vom Einzahler auszufüllen und wurde ohne Beförderungsnachweis mit der Briefpost versandt. Durch die Kostenersparnis konnte die Gebühr niedrig ausfallen. Braunschweig, Hannover und Sachsen führten Postanweisungen noch im gleichen Jahre ein, Bayern folgte am 1. November 1866, Württemberg am 1. Februar 1867. Wenig später, und zwar am 15. März 1867, wurde diese Zahlungsmethode dann auch in Österreich eingeführt. Im Vereinsverkehr blieben die Briefe mit Bareinzahlung noch länger bestehen.

Als Formular wurde ein in Kartenform hergestellter Vordruck verwendet. Er war vom Absender auszufüllen, der Empfänger bescheinigte den Empfang des Geldes. Ein kleiner Abschnitt der Karte diente dem Absender zu kleinen Bezugnahmen, dieser Abschnitt durfte erst ab dem 1. Juli 1866 abgetrennt werden. Weitere Änderungen folgten. Vom 1. Oktober 1883 wurde der Reichsbankgiroverkehr mit dem Postanweisungsdienst verbunden. Nun konnten die Beträge auch auf das Girokonto übermittelt werden.

Ein geregelter zwischenstaatlicher Verkehr wurde 1874 von Deutschland angeregt. Ein entsprechendes Übereinkommen wurde 1878 abgeschlossen. Ihm traten 14 Staaten bei.

Überbringer des Geldbetrags war der so genannte Geldbriefträger, ein insbesondere durch den in Fernseh-Quizsendungen der 1950er und 1960er Jahre mitwirkenden Walter Spahrbier bekannt gewordener Beruf. Der Zahlungsauftrag musste auf einem Formblatt erteilt werden, Inlandszahlungen wurden meist 1 bis 2 Tage später ausbezahlt. Es war jeweils eine Höchstsumme festgesetzt, diese betrug zuletzt € 1.500. Sonderformen wie Eilzustellung, Luftpostbeförderung oder Rückforderung waren möglich. Am 10. Mai 1949 wurden Funklotteriekarten eingeführt, Wertstempel 10 Pfg., Verkaufspreis 70 Pfg. , am 27. Juli 1951 auf 65 Pfg. gesenkt.

Telegraphische Postanweisungen wurden ohne Begrenzung des Betrags angenommen.
Auslandspostanweisungen auf mehrsprachigem (meist deutsch-französisch) Formblatt waren in bestimmte Länder ebenfalls möglich, die zulässigen Höchstbeträge waren dabei von Land zu Land unterschiedlich.

Eingeführt wurden Postanweisungen in England 1856, in den Staaten des Deutschen Reiches zwischen 1865 und 1867 und im Weltpostverein im Jahre 1879.

Durch die Einführung des "Minuten-Service" können jetzt ohne Betragsobergrenze Geldbeträge in Minutenschnelle weltweit an den Empfänger in größeren Postfilialen oder Niederlassungen der ausländischen Vertragspartner der Post zur Auszahlung gelangen, siehe zum Beispiel: Western Union.[IMG]




Michel Nr. A76 - A79

Herzliche Grüße

Christian
 
HEFO58 Am: 27.03.2009 12:23:57 Gelesen: 1113210# 53 @  
@ Christian [#52]

Hallo

Von den Ganzsachen kann ich da auch noch zwei Sachen beisteuern.

Gruß
Helmut


 
bayern klassisch Am: 27.03.2009 14:06:12 Gelesen: 1113200# 54 @  
Hallo ihr 2,

habt ihr die auch gestempelt?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gisi Am: 27.03.2009 19:35:30 Gelesen: 1113171# 55 @  
Hallo,

habe mit grossem Interesse die Beiträge zu Altdeutschland Bayern gelesen und wieder viel dazugelernt. Vielen Dank für die Erläuterungen. Evtl. ist die Postanweisung auch von Interesse (bitte korrigiert mich, wenn's nicht dazugehört).

Habe auch Mi.Nr. 15 mit angehängt, weil die Abstempelung so schön klar ist. Der Brief reiste von Bamberg nach Oberlangenstadt bei Küps, wo er bereits am nächsten Tag ankam. Siehe Rückseite.




Habe noch einen Bayernbeleg von dem ich annehme, dass es sich um 2 II Platte 2 handelt mit Mühlradstempel 200 (266 ?).

Und mit dem letzten weiss ich überhaupt nicht wo dieser Beleg hingehört. Fräulein Dorette Eckart, Wohlgeboren zu Coburg, Steinthor, N. 751. Coburg gehörte zu der Zeit nicht in Bayern (Herzogtum Sachsen Coburg Gotha). Sagt es evtl. Franzensbahn, 5. Sept. ?

Viel Spass beim rätseln.

Gruss Gisi


 
bayern klassisch Am: 27.03.2009 20:23:54 Gelesen: 1113165# 56 @  
Hallo Gisi,

der Brief aus dem österreichischen Franzensbad nach Coburg, Thurn und Taxis, hat mit Bayern nichts zu tun.

Der Brief mit der blauen 3 Kr. ist von der Auflösung her nicht geeignet, eine Platte zuzuweisen. Wenn der Brief Inhalt hat, könntest du dann den Absendeort und das Datum angeben? Dann könnte ich dir evtl. mehr sagen.

Beste Grüsse von bayern klassisch
 
Gisi Am: 27.03.2009 20:45:56 Gelesen: 1113162# 57 @  
Hallo bayern klassisch,

der Brief wurde 1882 in Pfaffenhausen aufgegeben.

Habe noch einen Brief, der jedoch ohne Inhalt ist (blanke Innenseite). Mein Vater schrieb, dass es die Nr. 3 I sein soll. Ich kann Bahn? Bamberg erkennen, aber das war's dann schon.



Danke für alle Auskünfte, die sehr willkommen sind.

Gruss, Gisi
 
bayern klassisch Am: 27.03.2009 20:58:25 Gelesen: 1113161# 58 @  
Hallo Gisi,

aus dem Kopf: 1882 ist sicher falsch, 1852 dürfte richtig sein. Dann ist es auch sicher eine 2II Platte 2, wie es mir schon an Anfang schien.

Der 2. Beleg war eine Ortsdrucksache oder ein Ortsbrief (wahrscheinlicher), die man am Bahnhof Bamberg aufgegeben hatte, und die bis zu 1 Loth (15,625g) wog. Die Marke ist eine 3Ia.

Beste Grüsse von bayern klassisch
 
Gisi Am: 27.03.2009 22:20:28 Gelesen: 1113151# 59 @  
Hallo bayern klassisch!

Habe den Faltbrief mal kopiert und sende das Resultat. Sieht doch aus wie 1882, oder ?

Viele Grüsse, Gisi




 
HEFO58 Am: 27.03.2009 23:45:10 Gelesen: 1113144# 60 @  
@ bayern klassisch [#54]


Leider nein, sollte mir mal eine gestempelt unterkommen werde ich sie hier zeigen.

Gruß
Helmut
 
bayern klassisch Am: 28.03.2009 18:39:18 Gelesen: 1113115# 61 @  
Hallo HEF058,

Okay. Magst du mal ein paar aus der Kreuzerzeit sehen, die gelaufen sind?

Hallo Gisi,

der Brief stammt von todsicher von 1852, weil der Empfänger 1882 nicht mehr lebte. Dieser hat ihn jedoch als Advocat mit einem Datum unten versehen, und da steht dann 13.2.1852.

Was der triefelige Absender oben notiert hat, wird er wohl selbst nicht gewusst haben.

Als Anlage zeige ich mal für heute einen schnuckeligen 7 Kr. Brief mit vermutlich der Nr. 32 und 33 aus München vom 9.7.1875 nach Chicago. Wer einen früheren mit der Ausgabe hat, darf ihn gerne hier einstellen.

Quizfrage: Wie lange war es möglich, für 7 Kr. in die USA einen Brief zu schicken? Mal sehen, ob sich wer traut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Gisi Am: 29.03.2009 16:17:02 Gelesen: 1113070# 62 @  
Hallo bayern klassisch,

das ist ein sehr schmuckes Stück dieser 7 Kreuzer Beleg nach Chicago 1875. War es möglich bis 1891 einen Brief für 7 Kreuzer nach Amerika zu schicken? Wie ich lese wurde am 1. April 1891 der Seepostdienst zwischen Deutschland und Amerika aufgenommen nach dem 1890er Abkommen mit der Hamburg-Amerika-Linie und dem Norddeutschen Lloyd, wo die Post dann während der Seefahrt von Postbeamten bearbeitet wurde?

Wahrscheinlich liege ich total daneben, aber ich lerne gerne noch dazu und bei bayern klassisch ist man in der besten Schule! Vielen Dank für die Aufklärung des 1852er Beleges. Man kann also das Jahr nicht am Stempel erkennen, sondern an der Marke, die zu der Zeit verwendet wurde. Nun habe ich im Anhang einen Beleg mit eingeprägter (embossed) Drey Kreuzer Marke, finde diese Ausgabe nicht in meinem Michel Spezialkatalog, oder schaue ich nicht richtig, wie ja schon mal.

Bedanke mich für jeden Hinweis.

Mit freundlichen Grüssen,
Gisi


 
Jürgen Witkowski Am: 29.03.2009 16:30:25 Gelesen: 1113062# 63 @  
@ bayern klassisch [#61]

Nach reiflicher Überlegung komme ich zu dem Schluß, dass die Möglichkeit für 7 Kreuzer einen Brief in die USA zu schicken am 31. Dezember 1875 endete, da am 1. Januar 1876 die Pfennigzeit begann.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bayern klassisch Am: 29.03.2009 21:27:30 Gelesen: 1113042# 64 @  
Hallo ConcordiaCA,

ich stelle fest, dass das Produkt deiner reiflichen Überlegung völlig richtig ist.

Ab dem 1.7.1875 galten die Verträge der ratifizierenden Staaten des Allgemeinen Postvereins (später der Weltpostverein), so dass einfache Briefe zwischen diesen Staaten nur noch 7 Kr. bzw. 10 Neukreuzer für Österreich und 2 Groschen für das Deutsche Reich kosteten.

Um es mal etwas zu verdeutlichen: Das wäre so, als würde innerhalb von 30 Jahren der Spritpreis von jetzt 1,20 Euro auf unter 10 Cent fallen - heute für Autofahrer der 7. Himmel, damals für die Korrespondenten ein Grund in die Luft zu springen.

Bei einem Zeitfenster dieser Frankaturstufe von einem halben Jahr kann man sich ausmalen, wie viele Briefe es von Bayern mit 7 Kr. in die USA heute noch gibt.

Super gemacht und vielen Dank dafür. :-)

Hallo Gisi,

dein Ganzsachenumschlag (GSU) wirst du im Michel - Ganzsachenkatalog finden. Es gibt deren 3, die aber, ungeachtet der in Katalogen notierten Preisdifferenzen, finanziell alle recht nahe beieinander liegen. Sie werden dann gerne gesammelt und hoch bewertet, wenn ihnen postgeschichtliches widerfuhr, was etwas aus dem Rahmen fiel.

Begehrt ist die U1, also der 1. bayerische Umschlag, wenn der Wertstempel mit einem Mühlradstempel getroffen wurde. Da diese Umschläge am 1.2.1869 nur am Sitz der Oberpostämter erstmalig verkauft wurden, und die Mühlräder nach dem 9.3. desselben Jahres zurückgezogen wurden, war das Zeitfenster hierfür also genau 37 Tage - nicht eben viel!

Dazu muss man bemerken, dass sie vom Publikum nur sehr zögerlich angenommen wurden und nicht eben ein Kassenschlager der damaligen Zeit waren.

Gut bezahlt werden auch alle GSU mit Zusatzfrankaturen, umso mehr, wenn der Zielort im Ausland lag.

So ein oder zwei davon habe ich auch und werde sie mal hier im Lauf der Zeit vorstellen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 29.03.2009 23:07:07 Gelesen: 1113029# 65 @  
Heute Abend möchte ich mal eine "simple" Nr. 4II Platte 2 auf Brief zeigen, die von Landau in der Pfalz am 6.3.1858 nach Forstfeld ins (französische) Elsaß lief. Würde man nur in den Katalog schauen, ohne die Besonderheit dieser Frankatur zu erkennen, könnte man denken, dass man ihn für 20 oder 30 Euro auf jedem besseren Flohmarkt bekommen könnte.

Wer erkennt, was das besondere dieses Briefes ausmacht?

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
reichswolf Am: 30.03.2009 01:00:38 Gelesen: 1113013# 66 @  
@ bayern klassisch [#65]

Gab es nicht ein ermäßigtes Porto für Briefe aus der Pfalz in grenznahe französische Gebiete? Genau weiß ich es nicht mehr, aber in einem der Foren meine ich darüber schon etwas gelesen zu haben. Auf die Schnelle finde ich aber weder den betreffenden Beitrag noch den entsprechenden Postvertrag.

Beste Grüße,
Christoph
 
bayern klassisch Am: 30.03.2009 01:27:28 Gelesen: 1113009# 67 @  
... und die richtige Antwort hat: Christoph!

Der Postvertrag vom 1.7.1847 bis 30.6.1858 zwischen Bayern und Frankreich bestimmte, dass für die Korrespondenz der Pfalz nach den französischen Grenzdepartements, hier "Bas Rhin", die Gebühr nur 6 Kr. betragen sollte (franko wie porto). Dieser lief von Landau im Paket nach Strasbourg, wo er die Stempel P.D. (alles bezahlt), 11 AED (11. Grenzpostbüro Frankreichs in alphabetischer Reihenfolge) und "Bavière Strasbourg" erhielt. Er hätte auch über das Landauer Paketschlußamt Weisembourg laufen können, aber dafür war die Zeit wohl nicht ideal, so dass man ihn über Baden (Kehl) nach Strasbourg spedierte. Gebührenmäßig war das fast egal, aber wohl schneller.

Die Gebühr von 6 Kr. (normaler Brief: 18 Kr. aus dem rechtsrheinischen Bayern, aus der Pfalz 12 Kr.) wurde am Ende des Quartals hälftig zwischen Bayern und Frankreich geteilt. Baden erhielt von Bayern noch einen Drittel Kreuzer für den einfachen Brief, was aber nicht zu sehen ist und nur vertraglich fixiert wurde. Interessant ist noch die Tatsache, dass wegen der unterschiedlichen Gewichte, Bayern rechnete mit dem halben Loth = 8,75g, Frankreich mit 7,5g als einfache Gewichtsstufe, ein Brief von Landau nach Forstfeld mit 8g in der 1. Gewichtsstufe lag, während er mit demselben Gewicht aus Frankreich nach Bayern schon in der 2. Gewichtsstufe (= 12 Kr. oder 40 Centimes) lag.

Diese Briefe sind nicht häufig - wer immer einen Brief nach Frankreich mit geringerer Frankatur als 12 Kr. vor dem 16.5.1872 (Reichspostvertrag mit Einheitstaxe von 9 Kr. aus Bayern bis 10g Gewicht) findet, sollte wissen, dass er etwas besonderes vor sich hat.

Vielen Dank dass du dich geoutet hast als Postgeschichtler - das nächste kleine philatelistische Rätsel kommt bestimmt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gisi Am: 31.03.2009 00:23:47 Gelesen: 1112977# 68 @  
Hallo,

kann mich nur bedanken, mitreden kann ich da nicht mehr. Werde mir einen gebrauchten Ganzsachenkatalog zulegen.

Gruss,
Gisi
 
bayern klassisch Am: 31.03.2009 10:16:50 Gelesen: 1112959# 69 @  
Hallo Gisi,

ich zeige dir mal 2 Postanweisungen (PA) aus Bayern nach Württemberg, weil ich das, wie alles andere auch, nach Destinationen sammle.

Die 1. stammt aus Feuchtwangen im Allgäu und lief nach Westheim bei Schwäbisch Hall. Am 7.6.1875 wurde sie aufgegeben, um den Betrag von 19 Gulden und 53 Kreuzern zu überweisen. Du siehst, man hatte nur 20 Gulden bei sich und abzüglich der Kosten für diese PA blieben noch 19 Gulden 53 Kr. als Überweisungsbetrag übrig.

Im Text links vermerkte der Absender auch diese "7x Porto". Das Verhältnis zwischen gebrauchten und ungebrauchten PA liegt etwa bei 500 zu 1.

Das Verhältnis 5.000 zu 1 erreichen wir nur durch eine PA wie diese, welche am 11.5.1875 von Immenstadt im Allgäu nach Stuttgart gerichtet worden war. Es ging um den Betrag von 15 Gulden.

Da PA nur von der Aufgabepost geschrieben werden durften, vermerkte man bei der Aufgabepost " Per Telegraph" und unterstrich dies rot. Gleichzeitig brachte man unter Stuttgart den Vermerk " postlagernd" an.

Dies scheint ein Widerspruch in sich zu sein, denn entweder ich schicke etwas auf die schnellste und teuerste Weise, also telegraphisch, oder ich lasse etwas auf der Post liegen, postlagernd.

Es geht also nicht ohne die Kenntnis der Behandlung seinerzeitiger Abläufe. Der Absender wollte die 15 Gulden schnellstmöglich dem Empfänger in Stuttgart zukommen lassen. Hierfür wurde ein Postanweisungstelegramm ("telegraphisch") von Immenstadt nach Stuttgart abgeschickt, welches 18 Kr. kostete. Der Expressbote in Stuttgart kostete 9 Kr. und die PA selbst 7 Kr., so dass dem Absender Kosten in Höhe von 34 Kreuzern (!) entstanden sind.

Weil es postlagernd war, konnte der Empfänger immer davon ausgehen, dass sein Geld am Stuttgarter Bahnhof für ihn bereit lag.

Aus der Kreuzerzeit sind nur 2 derartige PA von Bayern bekannt geworden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Gisi Am: 01.04.2009 17:25:48 Gelesen: 1112911# 70 @  
Hallo bayern klassisch,

sehr aufschlussreich. Diese Ausführungen lassen mich mit einem ganz anderen Blick den Nachlass meines Vaters betrachten.

Vielen Dank und freundlichen Gruss,

Gisi
 
bayern klassisch Am: 01.04.2009 18:33:09 Gelesen: 1112903# 71 @  
Hallo Gisi,

dafür mache ich das hier. :-)

Aus München vom 3.1.1872 zeigt uns ein schwerer Brief (oben links "2" in blau für die 2. Gewichtsstufe über 1 - 2 Loth) aus München nach Sinigaglia (= bayerische Orthographie) in Italien, dass auch späte Bayernbriefe schön sein können (die meisten sind es leider nicht).

Je 10 Kr. für Bayern und das Königreich Italien ergaben 20 Kreuzer, die verklebt wurden. Dazu kamen weitere 7 Kr. für die Einschreibung, die der Aufgabepost belassen wurden.

Am Münchner Bahnhof schlug man dafür den sog. Wiegestempel "Chargé" in blau ab. Eigentlich sollte die Rekonummer, hier die 691, in den Stempel selbst geschrieben werden, was man in der Regel auch tat, hier aber unterließ. In Italien erhielt er eine eigene Rekonummer, die 918, welche unter Benedetto notiert wurde.

Rekobriefe der 2. Gewichtsstufe ins Ausland sind nicht sehr häufig, und wer einmal ein solches Stück in gutem Zustand angeboten bekommt, sollte nicht zu lange zögern.

Passend dazu eine bayerische Drucksache aus München vom 31.10.1872 nach Padua, welche mit 2 Kr. für ein Gewicht bis 2 1/2 Loth treffend frankiert wurde. Warum man den P.D. - Stempel in rot vergaß, wird ewig ein Geheimnis Münchens bleiben.

Dieser Postvertrag über Österreich nach Italien wurde zum 1.4.1869 in Kraft und am 31.10.1873 außer Kraft gesetzt.

Ich habe diese beiden Stücke auf einer Seite einer meiner Ausstellungssammlungen - zweimal blau, zweimal rot, zweimal grün. Es gibt Seiten, die sehen schlechter aus ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
duphil Am: 01.04.2009 19:01:30 Gelesen: 1112898# 72 @  
@ bayern klassisch [#71]

Hallo bayern klassisch!

Mittlerweile habe ich gelernt, dass es keine dummen Fragen gibt. Darum lege ich einfach mal los!

Was mich jetzt bei dem erstem Brief von München nach Sinigaglia irritiert, ist die Tatsache, dass die Gebühr für das Einschreiben nicht mit Postwertzeichen verrechnet wurde, jedenfalls nicht auf dem Brief.

Für mich würde das bei einem evtl. Erwerb erst einmal bedeuten, dass der Brief nicht portogerecht frankiert wurde.

Woran ist erkennbar, dass die Einschreibe-Gebühr doch bezahlt wurde? Nur am Charge-Stempel?

Gab es denn in Bayern eine Verordnung, Anweisung o.ä., die es den Postbeamten ermöglichte, Zusatzleistungen nicht mit Postwertzeichen zu verrechnen? Wie wurde das denn sonst abgerechnet? Oder war das nur bei Sendungen in das Ausland der Fall? Galt das dann für alle Zusatzleistungen oder nur für Einschreiben? War das vielleicht nur eine Sondervereinbarung zwischen Bayern, Österreich und Italien? Oder gab es noch ganz andere Gründe?

Entschuldige die Reihenfolge der Fragen, aber ich habe sie so aufgeschrieben, wie sie mir in den Sinn gekommen sind.

Mit freundliche Gruß
Peter
 
bayern klassisch Am: 01.04.2009 19:44:53 Gelesen: 1112889# 73 @  
Hallo Peter,

dumm ist nur, wer auf Fragen keine Antwort geben kann. Also versuche ich mal, nicht dumm dazustehen.

In Bayern wurde die Chargégebühr erst ab dem 1.3.1874 in Marken verklebt. Vorher war das prinzipiell nicht möglich.

Ab dem 1.1.1861 - ich habe hier mal einen Brief in diesem Thread ab Bahnhof München nach Österreich gezeigt - waren auch Portochargébriefe zugelassen, bei denen der Empfänger sowohl das Porto als auch die Chargégebühr bezahlen musste.

Da mein Brief aus 1872 stammt, konnte also die Chargégebühr gar nicht frankiert werden.

Die Rekogebühr wurde, ob sie nun 4 Kr. bis 30.6.1850, 6 Kr. bis 31.12.1867 oder 7 Kr. ab 1.1.1868 betrug, kassiert und dafür der Postschein ausgestellt. Auf diesem war sie zu quittieren. Der Brief erhielt dieselbe Nummer wie der Postschein und wurde unter derselben Nummer im Rekomanual eingetragen, schließlich musste man ja wissen, wer wann an wen welchen Brief eingeliefert hatte.

War die Aufgabepost eine gewöhnliche Postexpedition, dann bekam der Postexpedtior die Chargégebühr unvermindert. Er musste aber dafür die Vordrucke auch kaufen bzw. bei der Materialverwaltung bestellen (100 Stück = 2 Kreuzer, wenn ich mich nicht irre).

War die Aufgabepost mit Beamten besetzt, dann bekam die Aufgabepost die Chargégebühr, nicht das Individuum. Diese floss in mehrere Kassen (Witwen- und Waisenkasse für Postbeamte usw.) und war somit mildtätigen Zwecken zugedacht.

Wollte ein Absender eingeschrieben versenden, musste er dies auf der Adress - Seite des Briefes kenntlich machen. Die Vermerke hierfür waren: Recommandirt, gegen Schein, gegen Postschein, Chargé oder später Einschreiben (ab 1874).

Gab ein Absender einen so bezeichneten Brief auf der Post ab, wollte dann aber doch nicht eingeschrieben versenden lassen (zu teuer), dann musste er den Vermerk streichen oder die Post einen entsprechenden Vermerk anbringen.

In dem Falle der Einschreibung war immer der Chargéstempel abzugschlagen.

Es gibt aber auch Briefe, bei denen man den Chargéstempel vergessen hatte (Stress). Um festzustellen, ob er dann chargiert worden war, oder nicht, sucht man die Rekonummer. Hat der Brief keine, war er auch nicht eingeschrieben. Hat er eine, war er eingeschrieben und der Stempel vergessen worden.

Zusatzleistungen waren neben dem bereits besprochenen Einschreiben auch die Versendung mit Expressen. Dieses ist ein hoch kompliziertes Kapitel, welches 99% der Bayernsammler überfordert (auch finanziell). Ich könnte hier mal einen eigenen Thread diesbezüglich aufmachen, wenn es gewünscht wird.

Diese Express - Beförderung war teils in bar, teils in Marken teils dem Empfänger zu überlassen bezahlbar gewesen. Eine Beurteilung wird nur der Experte vornehmen können, zumal sich die Vorschriften änderten und für private und dienstliche Express - Sendungen andere Regeln galten. Die Gebühren verblieben i. d. R. dem Expeditor der Abgabepost bzw. dem Expressboten für seinen Gang zum Empfänger.

Der Postlieferschein bzw. der Postrückschein, in Bayern Retour - Recepisse genannt, war ebenfalls kostenpflichtig, wurde aber in der Regel bar bezahlt. Teils kommt es bei spätern Kreuzerbriefen vor, dass diese Gebühr auf den Brief selbst geklebt wurde, teils auf den Rückschein. Alles ist sehr selten und ich habe nur ganz wenige Stücke dieser Art in meiner Sammlung (und gesehen).

Der Rückschein war aber der einzige Sonderdienst, der immer vom Absender getragen werden musste. Die Gebühr von 12 Kr. bis zum 30.6.1850, 6 Kr. bis zum 31.12.1867 bzw. 7 Kr. ab dem 1.1.1868 verblieb immer der Aufgabepost bzw. dem Expeditor der Aufgabepost.

Die Versendung mit poste - restante war ebenfalls kostenpflichtig bis zum 31.12.1867 und zwar mit 4 Kreuzern. Diese waren nicht frankierbar, sondern mussten vom Empfänger bei der Abholung bezahlt werden. Sie wurden aber nur ganz selten angeschrieben und verblieben auch der Abgabepost bzw. dem Expeditor der Abgabepostexpediton. Sie war ein Teil seines Gehaltes (das nannte man Emolument).

Diese Aufzählung bezieht sich auf innerbayerische und Postvereinsversendungen. Nach dem Ausland konnte dies abweichen.

So wurde vom 1.7.1858 bei Chargébriefen nach Frankreich bis zum 15.5.1872, die Chargégebühr für Bayern in bar entrichtet, die für Frankreich aber mit 6 Kr. in Marken verklebt. Bis dahin war in diesen Fällen die Gebühr für den Brief zu verdoppeln, so dass du dir vorstellen kannst, wie wenige Chargébriefe es zwischen diesen beiden Postgebieten gab und gibt.

Bei Sendungen nach Russland wurde im Falle der Einschreibung der russische Gebührenanteil verdoppelt, nicht aber der bayerische.

Bei Einschreiben bis 1854 über England nach den USA wurden 18 Kreuzer = 5 Silbergroschen in Marken oder bar bis zum britischen Ausschiffungshafen fällig, während die bayerische Chargégebühr von 6 Kr. wieder bar bezahlt wurde. Ab dem britischen Ausschiffungshafen war der Brief aber nicht mehr eingeschrieben, obwohl er so aufgegeben worden ist, weil niemand die Sicherheit für die einwandfreie Überfahrt garantieren wollte und konnte.

Das sind nur ein paar Beispiele von vielen, die dir zeigen sollen, dass diese Materie ungeheuer vielfältig und spannend ist.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zu Diensten, so ich sie beantworten kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
duphil Am: 01.04.2009 20:04:36 Gelesen: 1112885# 74 @  
@ bayern klassisch [#73]

Uff, dass muss sich jetzt setzen.

Ich stelle immer mehr fest, dass der klassische Teil der Briefmarkenausgaben von Deutschland und hier besonders der Briefeteil mein Interesse weckt. Vor allem (für mich) vor dem Hintergrund der Postgeschichte und besonders der verschiedenen Gebührenordnungen und -verordnungen. Natürlich sind da auch Postwege interessant und, und, und ... (Aber wem sage ich das?) Mal sehen, wohin mich das führt. "grins"

Ich sage erst einmal vielen Dank für die vielfältigen und aufschlussreichen Informationen.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
bayern klassisch Am: 02.04.2009 09:28:38 Gelesen: 1112860# 75 @  
Hallo,

zum zurücklehnen eine kleine Rosine zur Abwechselung.

Mit dem Postvertrag Bayerns und Frankreichs vom 1.7.1858 wurde bestimmt, dass je 10g Briefgewicht 12 Kr. zu frankieren waren (18 Kr. Porto bei unfrankierter Absendung). In Nürnberg am 7.12.1869 notierte der Absender links unten zwar "fco" für franko, aber so ganz richtig war das nicht.

Zwar ließ sich noch die Nürnberger Aufgabepost von dem Vermerk beeindrucken und druckte auch artig den "P.D." - Stempel als Zeichen der Bezahlung aller Gebühren ab, ja man notierte in der linken oberen Ecke in blau auch "1P" für Premier Port, also 1. Gewichtsstufe, doch richtig war dies alles nicht.

So musste es kommen, dass man in Forbach am 8.12. den Brief wog und feststellte, dass er über 10g wog. Nun wurde links oben eine "2" über der "1" geschrieben, der Vermerk "Afranchissement insuffisant" (Freimachung ungenügend) angebracht und der "P.D." - Stempel gestrichen. Die Folge davon war eine Nachtaxierung von 8 Decimes (24 Kreuzer!) für den Empfänger.

Wie aber kam man auf 8 Decimes? Der Vertrag bestimmte, dass unterfrankierte Briefe wie gänzlich unfrankierte Briefe zu taxieren waren, abzüglich der verwendeten Frankatur.

Ein Portobrief kostete je 10g 18 Kr. (6 Decimes), ein schwerer also 36 Kr. bzw. 12 Decimes. Zieht man nun von 36 Kr. die verklebten 12 Kr. ab, so bleiben genau 24 Kr. übrig, die den 8 Decimes entsprechen. Ein teures Vergnügen, wenn man nicht aufpasste.

Als Beweis füge ich eine Portobrief aus München ein, der links oben mit der blauen "1" als tatsächlicher Brief der 1. Gewichtsstufe mit dem französischen Stempel "6" für 6 Decimes bedruckt wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 25.04.2009 07:58:45 Gelesen: 1112679# 76 @  
Hallo,

wenn eine Mischfrankatur noch nicht gezeigt worden ist, dann möchte ich mal mit einer der Nr. 20 und Nr. 22 beginnen.

Am 16.5.1871 sandte man von Regensburg einen Brief der 2. Gewichtsstufe nach Eppstein bei Frankfurt am Main. Hierfür waren 7 Kr. zu frankieren (im Portofall wären es 11 Kr. gewesen, so dass der Absender gut daran tat, mit Marken zu frankieren).

Vermutlich hatte er noch eine alte, aber gültige 6 Kr. braun, die am 1.10.1868 an die Schalter kam, aber schon am 1.7.1870 durch die Nr. 24 in gezähnter Version ersetzt wurde. Zur Auffrankatur bedurfte es eines Kreuzers, den man ja ab dem 1.7.1870 mit der Nr. 22 reichlich zur Verfügung hatte.

Mischfrankaturen Bayerns sind immer selten, so wie sie von anderen AD - Ländern auch recht häufig sein können. In Bayern war man fast immer bestrebt, mit der neuen Ausgabe einer Serie die alten Marken umzutauschen bzw. sie aufzubrauchen. Auch Restbestände wurden vom Markt genommen, um die neuen Marken zu platzieren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Christian Am: 30.04.2009 00:48:35 Gelesen: 1112642# 77 @  
Hallo zusammen!

Hier noch ein amtlicher Brief von der Regierung von Niederbayern, gelaufen von Landshut nach Wolfstein (Rheinland Pfalz). Der Brief datiert vom 26. Dezember 1853. Ich finde in einfach schön. An dieser Stelle noch einen Dank an das Philaseiten-Mitglied, der ihn mir überlassen hat.

Den Inhalt konnte ich noch nicht komplett entziffern, werde ihn aber nachreichen.





Herzliche Grüße

Christian
 
bayern klassisch Am: 30.04.2009 07:33:09 Gelesen: 1112634# 78 @  
Hallo Christian,

ich bedauere sehr, dich enttäuschen zu müssen, aber dieser Dienstbrief hat die Rheinpfalz erst gesehen, als du ihn aus dem Briefkasten geholt hast.

Es war ein Dienstbrief nach Wolfstein bei Landshut - daher brauchte man damals auch keine Präzisierung des Zielortes (Rheinbayern), den man weder damals noch heute als Ort in der Pfalz gekannt hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 29.05.2009 17:46:53 Gelesen: 1112430# 79 @  
Postbetrug lag vor, wenn der Absender etwas suggerierte, was tatsächlich nicht so war.

Hier ein Beispiel aus Regensburg vom 24.10.1850, welches man als Drucksache mit nur einem Kreuzer nach Neuburg an der Donau frankierte. Drucksachen durften nichts geschriebenes enthalten, von der Adresse, dem Datum und der Unterschrift einmal abgesehen.

Hier hätte ein einfacher Brief mit 3 Kr. frankiert werden müssen. Die Ersparnis von 2 Kr. war es dem Absender wert, denn die Aufgabepost in Regensburg überprüfte den Inhalt der DS nicht und sandte sie einfach so nach Neuburg an der Donau (das Streifbändchen ist heute nicht mehr erhalten).

Die Scans des Inhalts belegen eindeutig den erfolgreichen Postbetrug, den auch ein BPP entsprechend attestierte. Darüber hinaus ist es eine recht späte Verwendung einer 1. Platte der schwarzen Eins.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Martinus Am: 16.10.2009 11:07:13 Gelesen: 1111515# 80 @  
Bin kein Bayernsammler, habe diesen Brief in einer Kiloware gefunden!

Kann mir jemand helfen, wie so etwas einzuordnen ist?

Danke lg Michael


 
bayern klassisch Am: 16.10.2009 11:44:58 Gelesen: 1111510# 81 @  
Hallo Martinus,

der Brief ist verfälscht, weil der Stempel von Speyer der Type Braungardt mit der Einkerbung zwischen E und R ein Falschstempel ist.

Der Wert ist somit gleich Null anzusetzen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Martinus Am: 16.10.2009 21:17:34 Gelesen: 1111475# 82 @  
Ok, gibt es dazu irgendwo etwas schriftliches zum nachlesen?

Dann behalte ich ihn trotzdem und kennzeichne ihn mit falsch!

lg Michael
 
bayern klassisch Am: 16.10.2009 22:35:41 Gelesen: 1111468# 83 @  
Hallo,

du kannst gerne bei Dr. Joachim Helbig BPP nachfragen. Er hat vor mehreren Jahren ein Heft mit bekannten Falschstempeln heraus gebracht. Dieses Heft habe ich vor einem Jahr einem jungen Sammlerfreund gegeben, kann also den Falschstempel nicht mehr einscannen.

Dass du den Brief als verfälscht deklarieren willst, ehrt dich sehr. Würden das doch nur alle tun, die manipulierte Stücke besitzen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.12.2009 09:32:18 Gelesen: 1111048# 84 @  
Liebe Sammlerfreunde,

um dem Thread wieder etwas auf die Beine zu bringen, zeige ich mal eine Postvereinsdrucksache von Regensburg nach Pabneukirchen in Österreich, die m. E. sehr hübsch ist.

Innen ist sie mit ... December 1850 datiert, aber man hat sie (leider !) erst am 7.1.1851 bei der Post aufgegeben.

Die verwendete Marke, eine 3Ia der Erstausgabe, zeigt noch den hervorragenden Druck der ganz frischen Platte.

Im Gegensatz zu den Angaben bei Michel und Peter Sem war die Marke nicht am 1.10.1850 an den Schaltern, sondern erst im Dezember 1850, da erst einmal die Restbestände der Schwarzen Eins abverkauft werden mussten.

6 Poststücke mit der Nr. 3 Bayerns aus 1850 sind mir bekannt - für über 25 Jahre der Suche und dem Studium von ca. 30.000 Auktionskatalogen aus aller Welt ist das nicht eben viel.

Daher der Tipp vom alten Hasen: Wenn ihr eine lose Nr. 3 mit dem sicheren Datum 1850 seht, hierbei kommen nur die Stempeltypen Zweikreis und Zweizeiler in Frage, dann schlagt zu. Bei einem Ganzstück sind 300% Aufschlag auf den vollen Katalogpreis ein Schnäppchen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
ligneN Am: 12.12.2009 10:43:38 Gelesen: 1111032# 85 @  
Hallo @ bayern klassisch [#84]

Im Gegensatz zu den Angaben bei Michel und Peter Sem war die Marke nicht am 1.10.1850 an den Schaltern, sondern erst im Dezember 1850, da erst einmal die Restbestände der Schwarzen Eins abverkauft werden mussten.

So etwas gehört natürlich in den Michel-Spezial, in michelamtlicher ;-)) Sprache etwa so:

"Lt. Amtsblatt Ausgabeverfügung 1.10.1850, jedoch Verwendungen erst ab Dez. 1850 bekannt. Ggf. aktuelles FRÜHDATUM EINFÜGEN Zuteilungen vermutlich erst nach Aufbrauch der Lager- und Schalterbestände von Nr. 1."

Exkursion nach Altbayern:
ligneN
 
bayern klassisch Am: 12.12.2009 10:56:32 Gelesen: 1111026# 86 @  
Hallo Excursor in bayerischen Landen,

ja, so sollte man es beim Schwaneberger Verlag schreiben. Ich darf einen Auszug aus einem Artikel des 37. Rundbriefs der ARGE Bayern klassisch (http://www.arge-bayer.net) aus meiner eigenen Feder hier einfügen, der nach wie vor Bestand hat und klärt, warum es keinen Ersttag oder gar Ersttagsverwendungen mit dieser Marke geben kann/konnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch, der sich sehr freut, dass du hier auch mitliest ... :-)


 
bayern klassisch Am: 23.04.2010 12:23:04 Gelesen: 1110040# 87 @  
Hallo,

ein guter Fang war ein Laufzettel, den S. Deider mir günstig zuschlagen konnte.

Er lief 1864 von Rülzheim über Landau, Speyer und Mainz nach Bingen. Der Absender eines Wertbriefes (Fahrpost) dachte, dass sein gutes Stück nicht den Empfänger in Bingen erreicht hätte und wurde bei seiner Postexpedition in Rülzheim vorstellig.

Da er nichts vorlegen konnte, was diese Befürchtung bestätigen konnte, musste er das tarifmäßige Franko von Rülzheim nach Bingen bezahlen. Dieses war bei einer Entfernung von über 10 bis 20 Meilen 6 Kr., wie man an der Marke mit mir unbekanntem Plattenfehler sieht.

Die Ausfertigung eines Laufzettels kostete 12 Kr., worin auch die Einschreibung enthalten war. Der LZ lief alle Poststationen ab, wurde vom Empfänger rein quittiert (= er hatte den Wertbrief damals gut erhalten) und kam dann mit diesen Notationen versehen zurück zum Absender, der ihn gegen Unterschrift und den Postschein ausgehändigt bekam.

Nicht deuten kann ich den Vermerk 3 / 1, welcher von der Taxispost angebracht worden sein musste. Jemand eine Idee?

Jedenfalls sind Laufzettel in den Postverein Seltenheiten und viel schönere als diesen in das Taxisgebiet wird man lange suchen müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch




 
bayern klassisch Am: 21.09.2010 16:49:24 Gelesen: 1107694# 88 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wenn man etwas schönes und außergewöhnliches günstig erwerben kann, sollte man nicht zögern, dies zu tun.

Einer der schönsten Briefe Bayerns in die Schweiz ist m. E. dieser aus München mit 4 Exemplaren der Nr. 9.

Üblich waren, gerade in den großen Städten, wo die Postexpeditionen alle Werte vorrätig hielten, Frankaturen mit 12 Kr. Marken, was nichts besonderes gewesen wäre.

4 breitrandig geschnittene Marken der Ausgabe von 1862, noch dazu auf einem Auslandsbrief, sind aber (leider!) die Ausnahme.

Für die Postgeschichtler unter uns: Postvertrag Bayern - Schweiz vom 1.10.1852. 9 Kr. für Bayern über 20 Meilen München - Lindau und 3 Kr. für die CH bis Luzern, die unten mit schwarzer Tinte als Weiterfranko notiert wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 08.12.2010 17:32:53 Gelesen: 1106185# 89 @  
Liebe Sammlerfreunde,

einen Brief aus dem idyllischen Lindau vom 21.11.1855 in das sardische Genua zeigt uns eine 20 Kr. Frankatur.

Wer kann die 6 und 8 siegelseitig und die Besonderheit(en) des Briefes, den mir der liebe Briefträger heute brachte, erklären?

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 10.12.2010 06:44:41 Gelesen: 1106138# 90 @  
Liebe Sammlerfreunde,

vielleicht ist der gezeigte Brief doch etwas zu kompliziert, daher möchte ich ihn mal erklären:

Der Laufweg des Briefes war Lindau - Chur - Mailand - Genua. Obwohl er als Lindauer Brief bis zur Schweiz nur 3 Kr. nach dem Vertrag vom 1.10.1852 gekostet hätte, musste man mit 9 Kr. den Postvereinsanteil frankieren, weil es die Schweiz nur transitierte und somit kein bilateraler Brief war. Also 9 Kr. für Bayern für einfache Briefe über 20 Meilen in den Postverein plus 3 Kr. Transitgebühr für die Schweiz.

In Mailand, dem Auswechselpostamt Österreichs, erhielt er die Stempel P.D., Franca und Via die Svizzera (über die Schweiz), damit man sah, welchen Weg er bis Mailand genommen hatte. Möglich war damals auch die Leitung über Österreich (Füssen war bayer. Grenzausgangspost), wodurch man sich die 3 Kr. für die CH ersparen konnte, jedoch eine längere Laufzeit und unsicherere Verhältnisse in Kauf nehmen musste. Dies scheute unser Lindauer Absender jedoch.

Da nicht Bayern mit dem Königreich Sardinien abrechnete, sondern Mailand (= Österreich), musste die Rechnungslegung zwischen diesen beiden Postgebieten in Kreuzern Conventionsmünze stattfinden und nicht in den rheinischen Kreuzern Bayerns.

Da der Kreuzer CM etwa 1,2 Kreuzer rheinisch wert war, reichten die von Österreich hierfür vorgesehenen 6 Kr. CM Weiterfranko für Sardinien nicht aus. Im Gegensatz zu den anderen süddeutschen Staaten wie Baden und Württemberg, die in diesen Fällen 7 Kr. rheinisch von ihren Postkunden frankieren liessen, gab Bayern die Reduktion in 8 Kreuzern vor! Daher die siegelseitigen 6 Kr. CM und 8 Kr. rheinisch, die in diesem Fall als gleichwertig angesehen wurden, obwohl sie es nicht tatsächlich waren.

Erst die piemontesische Krieg vom Sommer 1859 machte einer solchen Leitung den Garaus, weil die Lombardei an Italien fiel und Österreichs eierlegende Wollmilchsau verloren ging.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 26.03.2011 21:57:16 Gelesen: 1103626# 91 @  
Liebe Sammlerfreunde,

nun etwas leichtere Kost:

In Frankfurt am Main wollte man seine Drucksache vom Dez. 1850 nicht zur Post geben, denn so eilig hatte man es nicht damit. Am 23.1.1851 schleppte man ihn ca. 80 km weiter in das bayerische Karlstadt, wo sie mit einem Kreuzer frankiert nach Bayreuth auf die Reise ging. Die Marke ist eine 1II mit kleiner Abart oben rechts. Am 24.1. kam er in Bayreuth an.

Warum machte man das?

Von Frankfurt aus hätte man die DS als Brief aufgeben können, denn die Ermässigung als Drucksache (DS) grif erst ab der 2. Gewichtsstufe (ab 8,75g, hier nicht der Fall mit 3g). Daher hätte man für Thurn und Taxis 4 Kr. bis zur bayer. Grenze und ab da 8 Kr. bis Bayreuth für Bayern zahlen müssen.

Erst ab der 2. Gewichtsstufe progressierten die Kosten nur noch um ein Viertel, daher konnte man ohne finanzielle Einbußen DS als Brief versenden, wenn sie nicht schwer waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Pommes Am: 26.03.2011 22:15:44 Gelesen: 1103620# 92 @  
@ bayern klassisch [#91]

Schöner Beleg. Kannst Du etwas dazu sagen, ob hier ein "Pfennigfuchser" am Werk war oder, ob tatsächlich eine erhebliche Kostenersparnis im Hintergrund stand? Was konnte man sich denn ersparen wenn man die 80 km selbst zurück legte? - "Kaufkraft" - wie es heute so schön heißt. Ich nehme mal an, dass 4 Kr. Thurn und Taxis und 8 Kr. in Bayern/Baiern irgendwelchen "Umrechnungskursen" unterlagen? Falls nicht, wäre der Sprung von einem zu zwölf Kreuzern ja wirklich "heftig".

Von wegen 'leichte Kost' - vielleicht bei Euch Spezialisten, aber hier lesen auch Amateure mit.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
bayern klassisch Am: 26.03.2011 22:42:51 Gelesen: 1103611# 93 @  
Hallo Thomas,

das ist schon leichtere Kost als der letzte, den ich gezeigt habe und ich freue mich, dass er dir gut gefällt.

Zur Kaufkraft, ein guter Einwurf von dir: Für 4 Kr. konnte man inklusive eines Getränkes zu Mittag essen. Da waren 11 Kr. Ersparnis schon ganz ordentlich Geld.

Die Möglichkeiten, wie die Drucksache (DS) von Frankfurt nach Karlstadt kam, sind vielfältig.

1) Die Firma schickt einen, der im Raum Bayern unterwegs ist, mit der DS dorthin und der frankiert sie günstig.

2) Einer schickt an eine Firma (Kunde) neben der Ware noch ein paar DS im Paket mit, die frankiert zur Post gegeben werden sollen. Das war Betrug an den beiden involvierten Postverwaltungen, kam aber hin und wieder vor.

3) Man sendet einen großen Brief, in dem diese 3g wiegende DS eingefaltet wurde. Eventuell stieg das Porto nicht mal dadurch an. Der in Bayern verklebte Kreuzer wird der Frankfurter Firma später in Rechnung gestellt und alle freuen sich (bis auf Taxis und Bayern).

4) Ein Karlstadter war in Frankfurt und bekam die DS zur Frankatur in der Heimat mit. Da beide Postgebiete (die freie Reichsstadt Frankfurt am Main und das Königreich Bayern) die gleiche Währung hatten, war das problemlos möglich.

Man kann schon viel enträtseln, aber halt nicht alles. Dafür machen solche Rosinen Spaß, mir jedenfalls.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 29.03.2011 20:27:36 Gelesen: 1103518# 94 @  
Hallo,

weil auch bayerischen Briefen ohne Marke(n) das Attribut attraktiv verliehen werden kann, möchte ich mal zwei Armensachen zeigen, die mir gut gefielen.

Die erste aus Amberg wurde nach Würzburg gesandt, die zweite aus Ansbach lief nach Zailach eingeschrieben und vielleicht kann jemand erkennen, was an dieser Armensache außergewöhnlich ist?

Zur Erleichterung einen Scan der Vorschrift für bayerische Armensachen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch




 
Pommes Am: 29.03.2011 21:36:57 Gelesen: 1103503# 95 @  
@ bayern klassisch [#94]

Die Belege hast Du wohl in der Reihenfolge verwechselt. Aber auf das besondere bin ich noch nicht gekommen. Lass uns noch einige Tage Zeit, vielleicht eine Lösung zu finden, bevor Du "auflöst".

Von Gericht an Gericht und von Anwalt zu Anwalt ... und dann von Privat aufgegeben ... usw. ist auch nicht ganz so einfach. Ich lese mal "Vom königl. Advokaten Dr. Rütsch (?) Jr.: An die ... dann wird's problematisch ... aber gib mir noch etwas Zeit mit der Fristsache ins Reine zu kommen ... jetzt gehe ich aber erst mal ins Bett!

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
bayern klassisch Am: 29.03.2011 21:49:12 Gelesen: 1103497# 96 @  
Hallo Thomas,

ich weiß nicht warum, aber früher konnte ich die Scans unten anfügen, heute rutscht alles hoch. Die Reihenfolge der Darstellung ist folglich genau umgekehrt, wie ich sie hoch geladen und beschrieben habe. Sonderbar.

Du gehst die Sache von der richtigen Seite an - gerne lasse ich dir und anderen Knobelfreunden Zeit zum Knacken des Rätsels.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.03.2011 17:19:25 Gelesen: 1103453# 97 @  
Hallo Thomas,

dann will ich mal lösen: Der eingeschriebene Brief war als Armensache selbst portofrei. Normal wäre die Einschreibegebühr von 6 Kr. zu zahlen gewesen, doch wurde hier auf dem Brief des Advokaten keine Reconummer notiert, weil die bayer. Advokaten und Notare eigene Postscheine anfertigen durften, die von der Post zu akzeptieren und kostenlos auszufertigen waren. Die Nummerierung nahm dann auch der Absender, hier der Advokat Dr. Rütsch aus Ansbach, intern vor.

Er musste zuvor beim Ansbacher Stadtmagistrat jedoch die Korrektheit der kostenlosen Versendung als Armensache vorderseitig mit dem Dienstsiegel und der Unterschrift des prüfenden Beamten bestätigen lassen.

Weil es ein ein Dienstexpressbrief war, der 10 km von Ansbach entfernt bestellt werden sollte, war ein Expressbote zu suchen (dafür erhielt man 9 Kr.) und eine Ganggebühr auszuhandeln, die ich auf mindestens 1 Gulden veranschlage. Jene Gebühren war von dem zu tragen, der letztlich in dieser Dienstsache zahlungspflichtig wurde, was wir heute nicht mehr wissen können.

Wie du siehst, stecken in kleinen, alten Briefchen manchmal mehr Dinge, als in wesentlich größeren Poststücken aus späterer Zeit.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Pommes Am: 30.03.2011 19:50:32 Gelesen: 1103438# 98 @  
@ bayern klassisch [#97]

Hallo,

wirklich interessante Details. Leider warst Du mit Deiner Antwort für mich noch zu schnell, weil ich eben erst nach Hause gekommen bin. Das nur ganz leicht abgeschlagene "Chargé" habe ich gestern auch wirklich nicht zur Kenntnis genommen. Entziffern konnte ich den Brief indes in weiten Teilen, aber die dritte Zeile ist für mich unleserlich. Vielleicht kannst Du eine "Übersetzung" liefern. ("An die ...")

Philatelie und Juristerei in einem. Hat mir viel Spaß gemacht, danke.

Vielleicht hast Du noch andere Gerichtspost bzw. "juristisch beeinflusste" (aus Bayern), die gezeigt werden sollten, ggf. sogar im einem eigenen Thema. Bei alten Belegen sicher interessant; aber auch die neueren Freistempler oder noch aktueller die vielen Besonderheiten bei den Privatposten.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
bayern klassisch Am: 31.03.2011 11:00:00 Gelesen: 1103407# 99 @  
Hallo Thomas,

ich habe noch viel Gerichtspost, also ein paar Hundert Briefe. :-)

Schön, wenn es dir etwas Spaß gemacht hat. Hier die komplette Adresse:

Vom Königlichen Advokaten Dr. Rütsch dahier

An die Weberswittwe Barbara Messlinger

in Zailach Landgerichts Ansbach

Schein (= Chargé) Fristsache (= Expreß nur bei Dienstbriefen!)

Armensache vidit (besehen) der Stadtmagistrat Brand (Name des Beamten)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.04.2011 18:36:30 Gelesen: 1103345# 100 @  
Liebe Sammlerfreunde,

was hat dieser Brief mit Bayern zu tun? Und was ist seine Besonderheit?



Er wurde in Pölitz in Preußen geschrieben und sollte an das Schultheißenamt im württembergischen Creglingen gehen. So weit, so gut. Die Datierung über den Stempel reicht von 1826 bis 1842, weil er keine siegelseitigen Stempel hat. Davor gab es den Stempel nicht, danach hätte es hinten Stempel gegeben.

Wer löst oder traut sich?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.04.2011 22:48:37 Gelesen: 1103289# 101 @  
Hallo in die Runde,

da sich keiner traut, löse ich selbst:

Es war eine in Preußen portofreie K. Unterstützungssache (links unten notiert), daher war der Wer von Pölitz bis Hof (bayer. Grenze) kostenlos.

Die Portofreiheit erstreckte sich aber nicht auf bayerische Gebiet, so dass Bayern für Briefe bis 1/2 Loth (8,75g) von Preußen nach Württemberg 8 Kr. Transitkosten zustanden. Die hier notierten 12 Kr. zeugen von dem Gewicht über ein halbes bis 1 Loth, so dass der Faktor 1,5 anzusetzen war.

Creglingen in Württemberg lag nahe an der bayerischen Grenze und wurde bei Briefe aus oder über Bayern wie hier von Rothenburg ob der Tauber in Bayern bedient. Die bayer. Postkutsche fuhr also 3 km nach Württemberg und gab der dortigen taxischen Lehenspost den Brief mit 12 Kr. Belastung.

Weil Bayern die württembergische Post nicht zu bemühen brauchte, wurde auch kein Taxansatz vermerkt, so dass für einen 3-Länderbrief nur eine Taxe notiert wurde!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Pommes Am: 02.04.2011 23:18:03 Gelesen: 1103283# 102 @  
@ bayern klassisch [#101]

Und die 12 Kreuzer hat dann der "Schuldeneintreiber" aus Württemberg als Porto bezahlt? Ist eine Unterstützungssache eine Art Amtshilfe? Hat der rötliche Strich rechts oben eine besondere Bewandtnis?

Ist schon interessant, wie Du aus einer "12" einen Bezug zu Bayern herzustellen in der Lage bist! Macht echt Spaß solche Belege zu deuten, wenn man das nötige Wissen hat; danke für den Beitrag.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
bayern klassisch Am: 03.04.2011 01:11:54 Gelesen: 1103273# 103 @  
Hallo Thomas,

ja, Württemberg musste die 12 Kr. einziehen und am Quartalsende an Bayern übergeben (bzw. verrechnen), wie es der Postvertrag von 1809 zwischen beiden Postgebieten vorsah. Bayern durfte ihn nicht austragen und konnte das auch nicht, weil man gar nicht wusste, wo jemand in dem Ort zu finden war. Dafür gab es einen Zusteller, der 1 Kr. am Ort und 2 Kr. im Bezirk Bestellgeld pro Poststück erhielt.

Portofreiheiten waren den preußischen Aufgabeposten bekannt, auch wenn sie häufig wechselten. Der rote Strich, damals die typische Farbe Preußens (und später auch Württembergs in den 1840er Jahren) sollte nur der besseren Kenntlichmachung dienen. Eine Unterstützungssache lag vor, wenn man etwas staatlich fördern wollte.

Das konnte vieles sein - eine verarmte Gemeinde (Brand, Überschwemmung), eine in Not geratene Institution oder ein Dombauverein, dem das Geld ausging. Man sandte eine Petition an den König und hoffte auf Einkünfte oder die Verringerung von Abgaben. Eine der Möglichkeiten des Staates war die Gewährung der Postportofreiheit in eigenen Angelegenheiten. Diese konnte befristet und unbefristet gewährt werden.

In der Zeit vor den Postverträgen mit Gemeinschaftscharakter (ab Beginn der 1840er Jahre) hatte sie aber nur Gültigkeit im eigenen Postgebiet, nicht, wie es später im Postverein der Fall war, bindend für alle anderen Staaten auch.



Wo liegt hier die Besonderheit?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
AfriKiwi Am: 04.04.2011 03:29:52 Gelesen: 1103216# 104 @  
@ bayern klassisch [#103]

Hallo Bayern klassisch,

Wo liegt hier die Besonderheit?

Habe keine Ahnung wenn es über den Beleg geht.

Was ich bemerkte ist die schmale 3 im Oval, statt rund in der linken unteren Wertangabe der linken 3 Kreuzer Marke.

Erich
 
bayern klassisch Am: 04.04.2011 06:47:39 Gelesen: 1103210# 105 @  
Hallo AfriKiwi,

die Marken sind o.K. und auch entsprechend geprüft - auch ist kein Plattenfehler dabei, wie du annehmen könntest.

Nein, die Besonderheit liegt in dem Chargé - Wiegestempel per se und dann noch in blau, wie ich ihn kaum einmal von einem so großen Amt wie München überhaupt gesehen habe. Als Auslandsbrief ist Chargé sowieso selten und hier als 2. Gewicht (links oben "2") natürlich noch etwas ungewöhnlicher.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.04.2011 11:56:25 Gelesen: 1103189# 106 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Postmandat des Jahres 1874 möchte ich zeigen, welches mit 11 Kr. = 3 Sgr. treffend frankiert worden war. Vor dem 1.1.1874 kostete ein Postmandat noch 18 Kr. = 5 Sgr.

Dieses war am das Postamt in Köln adressiert und innen lag der Wechsel zur Einlösung. Viele kenne ich nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 13.04.2011 09:09:14 Gelesen: 1102839# 107 @  
Hallo,

etwas aus der Knobelecke für den Freund altdeutscher Philatelie:

Welche Besonderheiten hat der Brief vom Oktober 1862 ?



Ich darf schon verraten, dass es 3 sind!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Erdinger Am: 13.04.2011 16:08:24 Gelesen: 1102827# 108 @  
Lieber bayern klassisch,

1. Der Brief wurde nicht in Fürth, sondern in Leipzig geschrieben (der Absenderstempel wurde zweimal, gegeneinander versetzt, abgeschlagen), mit einer anderen Sendung nach Fürth geschickt und von dort weiterexpediert.

Einem Fürther Expeditor hätte man nicht sagen müssen, dass Immenstadt in "Baiern" liegt.

2. Die Nr. 10 kam erst Anfang Oktober 1862 an die Schalter.

3. Der "7A"-Stempel

Liege ich richtig?

Viele Grüße aus Erding!
 
bayern klassisch Am: 13.04.2011 16:46:15 Gelesen: 1102825# 109 @  
Lieber Erdinger,

Punkt 2 hatte ich nicht berücksichtigt, weil doch schon ein paar Tage zwischen Erstausgabe und Einlieferung lagen.

Fehlt noch die Tatsache, dass der 2. in der 2. Gewichtsstufe lag und daher mit 6 Kr. unterfrankiert war.

Da die erste Gewichtsstufe über 12 Meilen mit 6 Kr. frankiert war, die 2. jedoch nicht, rechnete die Post 6 Kr. Porto plus 3 Kr. Portozuschlag = 9 Kr., die in blauer Kreide vorne notiert waren und dem Empfänger belastet wurden (einen Tag später!).

Gut gemacht und fast perfekt beantwortet. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
DL8AAM Am: 11.08.2011 18:04:23 Gelesen: 1100160# 110 @  
Zwar kein Briefbeleg aber trotzdem ein schöner historisch-philatelistischer Beleg ;-)

Das Buch von Dr. Erich Stenger (einem der alten Gurus der Bayern Philatelie) "Bogeneinteilung und Auflagenummern der Postwertzeichen Bayerns" von 1921 aus dem Bestand des Smithsonian findet sich unter vollständig (104 Seiten als PDF) unter

http://www.archive.org/details/bogeneinteilungu00sten bzw. direkt unter
http://ia600300.us.archive.org/19/items/bogeneinteilungu00sten/bogeneinteilungu00sten.pdf



Gruß
Thomas
 
bayern klassisch Am: 12.11.2011 08:55:37 Gelesen: 1097079# 111 @  
Hallo in die Runde,

hier ein Briefchen, dass der Landbriefträger in Annweiler am 27,5,1872 in das nur 2 km entfernte Dörfchen Rinnthal brachte und das mit 1 Kr. treffend frankiert worden war.

Der Inhalt war für den Empfänger weniger erbaulich - eine Mahnung erhielt man schon damals nicht gerne. So musste der Schwanwirt Jacob Matz sehen, wie er an das Geld kam.

Liebe Grüsse von bayern klassisch




 
Pommes Am: 12.11.2011 13:56:22 Gelesen: 1097028# 112 @  
@ bayern klassisch [#111]

Hallo Ralph,

kannst Du mir sagen, was ein Schwan(en)wirt(h) ist?

Fragt sich
Thomas
 
wuerttemberger Am: 12.11.2011 14:41:17 Gelesen: 1097019# 113 @  
In Süddeutschland ein gängiger Begriff für den Betreiber einer Gaststätte mit Namen "Zum Schwan" o.ä.

Gruß

wuerttemberger
 
bayern klassisch Am: 26.11.2011 09:50:52 Gelesen: 1096535# 114 @  
Liebe Sammlerfreunde,



hier ein Brief aus Nürnberg nach Paris, der interpretiert werden will. Wer wagt sich, den Werdegang des Briefes zu rekapitulieren?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.12.2011 16:50:16 Gelesen: 1096053# 115 @  
Liebe Sammlerfreunde,

nun, dann will ich mal selbst lösen: Der Brief wurde zuerst mit einer 12 Kr. Marke frankiert. Dann bemerkte man, nachdem man sie bereits entwertet hatte, dass der Brief über 10 - 20g wog und somit in die 2. Gewichtsstufe fiel. Nun wurde er dem Absender zurück gegeben, der kurze Zeit später (s. die Zeitangabe in den Stempeln) wieder erschien und mit weiteren 12 Kr. korrekt frankierte.

Als Zeichen, dass man die richtige Gewichtsstufe erkannt hatte, notierte man links 2p für Deux Ports.



Heute mal einer aus Landshut in den Lokalbezirk, bei dem ich mal gerne wüsste, was für eine Marke das ist ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
LK Am: 06.12.2011 17:35:42 Gelesen: 1096043# 116 @  
Hallo bayern klassisch,

ich wäre auch gern nach Sindelfingen gefahren um deine und natürlich auch andere AD - Sammlung zu bewundern, aber leider spielt die Gesundheit nicht immer mit.

Sehr schöner und auch seltener Brief mit einer 3 II (Platte II mit spitzen Ecken).

Damit kann nicht jeder Bayernsammler aufwarten.

Gruß und schönen Abend noch

LK
 
bayern klassisch Am: 06.12.2011 21:26:05 Gelesen: 1096020# 117 @  
Hallo LK,

kein Problem - ich hätte dir gerne eine individuelle Führung zukommen lassen. 2012 möchte ich dort wieder ausstellen, dann aber die Postverhältnisse Bayern - Frankreich 1822-75 zeigen. Vlt. ist deine Gesundheit dann wieder hergestellt und ich kann dir diese Sammlung vorstellen.

Eine 3II ist bisher nur in 500 Exemplaren bekannt, davon keine 10% auf Brief und davon keine 10% auf Briefen in den Lokalbezirk.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 15.01.2012 11:29:29 Gelesen: 1094090# 118 @  
Hallo in die Runde,

ob der folgende Beleg schön ist, liegt wohl im Auge des Betrachters - ich finde ihn nicht schön, aber dennoch geht ein gewisser Reiz von ihm aus, wenn man die Adresse liest und sich die Frankatur betrachtet:



Anfang des Jahres 1872 sandte man von Nürnberg einen Brief bis 1 Loth über Marseille nach Batavia, welches heute auf den Namen Jakarta hört und noch immer in Indonesien ansässig ist. Früher, zur Zeit des Briefes, war es aber eine niederländische Kolonie, die auf den Namen Niederländisch - Ostindien getauft worden war und erst viel später ihre Unabhängigkeit erlangte.

Der Absender zahlte schlappe 42 Kreuzer für ihn, dem Äquivalent von ca. 25 Euro heute. 3 Kreuzer verblieben Bayern, 39 Kreuzer musste man weiter vergüten, auch wenn das nicht auf dem Brief selbst zu erkennen ist.



Am 17.2.1872 traf er ein und das war keine schlechte Zeit für seine Reise um die halbe Welt.

Leider kann ich keine weiteren Briefe von Bayern nach dorthin zeigen, so interessant sie auch wären, denn Bayernbriefe mit dieser Destination in der Kreuzerzeit sind handverlesen und ich habe auch nur einen von dort nach Bayern in 30 Jahren sehen und kaufen können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
LK Am: 15.01.2012 16:56:30 Gelesen: 1094058# 119 @  
@ bayern klassisch [#118]

Hallo ,

na den hab ich doch schon mal in einem anderen Forum gesehen !

Ich hoffe Du kannst Ihn jetzt dein Eigen nennen, wäre zu wünschen !

Ich konnte mir das lachen bei einigen Kommentaren nicht verkneifen, insbesondere was die Seltenheit angeht, und zu den Wertvorstellungen (na ja, dafür würde ich die per 10 kaufen, geht leider nicht).

Schönheit ist bei solchen seltenen Destinationen zwar wünschenswert aber wenn man die Transportumstände in Betracht zieht (Schiffsreise im Postsack, Seewasser etc.) vollkommen belanglos.

Und nicht zu vergessen hier geht es um Postgeschichte.

Die Marken waren so weit ich mich erinnern kann wohl in Ordnung, bis auf den Vortrennschnitt im 3er Streifen.

Na denn viel Freude mit dem "schönen" Stück.

Es grüßt aus Pak Thong Chai

LK oder auch Wolf
 
bayern klassisch Am: 15.01.2012 18:04:00 Gelesen: 1094048# 120 @  
Hallo LK,

ja, ich habe ihn von dem Sammlerfreund gekauft, der ihn in einem anderen Forum gezeigt hatte. Die Vortrennschnitte tangieren das Markenbild nirgends, daher ist die Frankatur fehlerfrei und das ist bei Briefen mit so weiten Laufwegen sehr selten (zumindest bei Bayern).

Der von einem anderen Forenmitglied genannte Preis war für mich ein Segen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.02.2012 16:35:11 Gelesen: 1093329# 121 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief der Nr. 10 mit einer Besonderheit möchte ich heute zeigen - mal sehen, wer sie erkennt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Postgeschichte Am: 01.02.2012 17:02:30 Gelesen: 1093323# 122 @  
@ bayern klassisch [#121]

Hallo Ralph,

vielleicht die Angabe, daß der Schlüssel des Paketes in dem Brief einliegt? "Mit einem Schlüssel".

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Jahnnusch Am: 01.02.2012 17:47:37 Gelesen: 1093319# 123 @  
Von Würzburg nach Bayreuth war er überfrankiert?
 
duphil Am: 01.02.2012 19:07:13 Gelesen: 1093312# 124 @  
@ bayern klassisch [#121]

Hallo!

Ich kann keine Ziffer im Stempel auf der Marke erkennen. Liegt das nur an meinen Augen?

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
bayern klassisch Am: 01.02.2012 20:03:14 Gelesen: 1093306# 125 @  
Hallo in die Runde,

man ihr seid gut!

Nein, überfrankiert war er nicht, weil er einen Schlüssel als Inhalt hatte und der war sicher schwerer, als die heutigen kleinen Schlüssel.

Der Vermerk "Mit einem Schlüßel" kommt nur ganz selten einmal vor - wer Briefe damit findet, sollte mit dem Kauf nicht lange zögern. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 15.02.2012 17:52:16 Gelesen: 1092599# 126 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein kleiner Brief aus dem Angebot von Postgeschichte - Kemser fiel mir heute in die Hände - er hat natürlich eine kleine Besonderheit und stammt aus Thiergarten, vom 9.10.1852, die Postaufgabe erfolgte erst am 11.10. in Regensburg, weil Thiergarten keine Post hatte und lief nach Mittenwald an den Instumentenbauer Neuner.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Postgeschichte Am: 15.02.2012 18:26:10 Gelesen: 1092590# 127 @  
@ bayern klassisch [#126]

Hallo bayern klassisch,

sollte die kleine Besonderheit der Leitvermerk "über München" oder der Vermerk "frei" sein? Der Brief war, ein Gewicht bis 1 Lot bei einer Entfernung von über 12 Meilen vorausgesetzt, gemäß Verordnung vom 19.6.1850 mit 6 Kr. korrekt frankiert.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
bayern klassisch Am: 15.02.2012 20:53:42 Gelesen: 1092574# 128 @  
Hallo Manfred,

ja, so war es. Der Absender hatte frei zu schreiben vergessen, daher wurde es später mit anderer Tinte nach geholt.

Leitwegsvorgaben innerbayerisch sind sehr selten - ob die Post sie interessierte, steht aber auf einem anderen Blatt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 07.04.2012 19:31:42 Gelesen: 1090265# 129 @  
Hallo,

hier mal ein etwas ungewöhnlicher Brief, der mit Bayern eigentlich nichts zu tun hatte. Wer weiß, was da passiert ist?

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 10.04.2012 10:38:41 Gelesen: 1090156# 130 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eigentlich ganz einfach: Jemand klebte eine bayerische Marke im badischen Mannheim auf, wo sie natürlich nicht gelten konnte. Daher notierte man "ungilitg" unterhalb der Marke und taxierte den Brief bis 10 Meilen von Mannheim nach Heidelberg mit 3 Kr. plus 3 Kr. Portozuschlag = 6 Kr..

Was ist das besondere von dieser Drucksache?

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 03.05.2012 17:37:36 Gelesen: 1089263# 131 @  
Liebe Sammlerfreunde,

die Besonderheit ist die Überstempelung des Münchener Briefträgerstempels durch denjenigen des dortigen Oberbriefträgers mit der Nr. 3. Derartige Belege sind nur ganz vereinzelt vorhanden, auch wenn man bei dem großen Postaufkommen Münchens denken könnte, derlei Stücke müssten Massenware darstellen.

Ein neuer Brief kam heute per Post, den ich euch nicht vorenthalten möchte.



Am 2.2.1867 sandte man einen Faltbrief mit über 1 bis 15 Loth Gewicht von München nach Sulzbach, der das Franko von 6 Kr. erforderte. Hierbei kam mein bayerischer Lieblingsstempel auf den Quadratmarken zum Einsatz, den es ähnlich auch am Bahnhof gab. Auch wenn der obere Randverlauf nicht optimal ist, gefiel mir der Brief auf Anhieb und erfreut mich sehr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.08.2012 13:56:23 Gelesen: 1085655# 132 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute eine feine Strecke von Briefen aus Bayern nach Grossbritannien der 1820er Jahre. Kaum einer ist gleich und an Herrn Huth in London (wohl die größte klassische Korrespondenz der Welt) findet man sie sogar von südlich des Weißwurstäquators.

Liebe Grüsse von bayern klassisch










 
bayern klassisch Am: 28.08.2012 14:01:53 Gelesen: 1085654# 133 @  
Und schon folgte der 2. Teil:









Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.08.2012 09:14:26 Gelesen: 1085423# 134 @  
Liebe Sammlerfreunde,

mal wieder etwas aus der Auslandskiste:

Ich hoffe, ihr mögt Überseebriefe auch so sehr, wie ich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch






 
bayern klassisch Am: 01.09.2012 10:04:52 Gelesen: 1085297# 135 @  
Liebe Sammlerfreunde,

manchmal muss man viele Jahre warten, bis man so etwas bekommt. Wer weiß, warum dieser "simple Brief" etwas besonderes ist?

Liebe Grüsse von bayern klassisch




 
Klaus S Am: 01.09.2012 10:23:45 Gelesen: 1085286# 136 @  
Hallo,

gewusst wie !

Nette Portoersparnis. Vermutlich 6 Kreuzer, wenn von Frankfurt nach Scheinfeld über 20 Meilen, sonst immerhin 3 Kreuzer.

Gruß
 
bayern klassisch Am: 01.09.2012 14:34:26 Gelesen: 1085248# 137 @  
Hallo Klaus,

vollkommen richtig - man hat in Frankfurt am Main 3 Einkreuzermarken gehabt (hatte dort ja auch nicht jeder!), sie übergehend mit dem Firmenstempel aufgeklebt und durch einen Reisenden oder in einem anderen Poststück nach Nürnberg geschmuggelt und sich so 6x gespart!

Die 2. Besonderheit ist die Entwertung der Marken mit 2 Mühlrädern von Nürnberg und der 3. Marke mit den Ortsstempel, also eine Duplexentwertung. Das war zwar gegen die Postvorschriften, wurde aber hin und wieder gemacht.

Danke fürs richtige Lösen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.09.2012 14:40:44 Gelesen: 1085247# 138 @  
Weil ich gerade dabei bin, zeige ich mal eine Seite, die man für 30 bis 40 Euro kaufen kann. Nur ist sie nicht so häufig, dass man irgend einem Händler, Sammler oder Auktionshaus das Geld in die Hand drücken könnte und zwei solcher Briefe bekäme - diese sind nämlich selten. Warum?

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Marcel Am: 03.10.2012 17:25:15 Gelesen: 1083503# 139 @  
Hallo an unsere Bayernfreunde,

habe hier heute eine Postkarte des Schloßes Banz (ehemaliges Bennediktinerkloster) vom 23.09.1909 mit einem Reklamestempel der Schloßwirtschaft Banz - W. Stahl.

Das Kloster ist heute Tagungsstätte der CSU nahen Hanns-Seidel-Stiftung und gehört zur Stadt Bad Staffelstein.

Der Reim auf der Karte lautet:

Gestern geweilt in Coburg an der Itz,
Heute gewundert bei zierlicher Hitz.
Von Lichtenfels nach Kloster Banz
Freuen wir uns hier des Maintaler Glanz.
Der Hurten von Hannchen der ist nun verschwunden,
Gießet die Tanne,sonst hänge sie die Zweige nach unten.
Grüß Max & Hanna




in diesem Sinne schöne Grüße
Marcel
 
bayern klassisch Am: 29.10.2012 14:01:09 Gelesen: 1082488# 140 @  
Hallo Marcel,

ein hübsches Kärtchen aus moderner Zeit - hier ein etwas älteres, nicht modern, sondern nach Modena. :-)

Briefe von und nach dem Herzogtum Modena, einem Postgebiet, welches es nur bis zum 17.3.1860 gab und das danach an Sardinien bzw. später an Italien angeschlossen wurde, sind beileibe keine Massenware.

Heute zeige ich einen aus Augsburg vom 24.7.1856 in die Stadt Modena selbst. Die Leitung ist trotz des Fehlens von Transitstempeln eindeutig und klar: Augsburg - Lindau - Chur - Mailand - Modena.

Der Absender wollte voll frankieren und zahlte bei der Aufgabe 17x, die sich wie folgt zusammen setzten, denn es galt 4 Postgebiete zu befriedigen:

1. Bayern

Von Augsburg bis zur CH - Grenze 6x für eine Entfernung über 10 bis 20 Meilen.

2. Schweiz

Geschlossener Transit Nord - Süd für 3x, die siegelseitig notiert wurden.

3. Österreich

Eingang beim Kartenschlußamt Mailand, wo er nach Kontrolle der Frankatur die Stempel FRANCA und VIA DI SVIZZERA erhielt, denn er hätte auch über Innsbruck laufen können und wäre dann günstiger geworden (auf Kosten einer um 2 bis 3 Tage verlängerten Laufzeit). Österreich kassierte hier nichts, denn Mailand wurde zur Vereinsausgangspost.

Ab 1.6.1852 hatte Österreich mit dem Herzogtum Modena, welche welchselseitig intime Beziehungen unterhielten, einen Postvertrag im Rahmen des ÖIPV = Österreichisch - Italienischen - Postvereins geschlossen, der 6x CM für derartige Briefe vorsah. Diese wurden bei allen süddeutschen Staaten in 7x rheinisch reduziert, nur Bayern verlangte von seinen Korrespondenten 8x rheinisch. Rein rechnerisch betrugen 6x Conventionsmünze 7,5x rheinisch, so dass alle abrundeten und nur Bayern "suplirte", also aufrundete. Schön für uns heute!

4. Modena

Wie o. g. 6x CM = 8x rheinisch je Loth wie hier.

Also ergibt sich folgendes Bild: 6x Bayern, 3x die Schweiz und 8x Modena, obwohl man dort den kürzesten Weg zurück zu legen hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 03.11.2012 09:31:08 Gelesen: 1082319# 141 @  
Liebe Sammlerfreunde,

schön heißt für mich nicht immer mit schöner oder schönen Marke(n), sondern auch mal etwas ohne Marken, wenn es nicht gerade Allerweltsbriefe sind.

Die 3 hier sind sicher keine Allerweltsbriefe und alle Chargébriefe der Altdeutschland Staaten nach Frankreich verdienen unsere besondere Wertschätzung und Aufmerksamkeit.

Liebe Grüsse von bayern klassisch




 
bayern klassisch Am: 01.12.2012 10:16:14 Gelesen: 1081044# 142 @  
Liebe Sammlerfreunde,

kein Brief nach Frankreich, auch nicht der allerschönste, aber wohl einer über Frankreich, soll heute hier gezeigt werden.

Am 21.2.1860 hatte einer in München keinen guten Tag - was mich freut! Der Postkunde wünschte einen Brief in die USA aufzugeben, der bis 7,5g wog. Die günstigste Möglichkeit hierzu wäre die Leitung über Bremen gewesen, wobei er hätte nur 22 Kreuzer frankieren müssen.

Warum auch immer, das machte man nicht, vlt. lief auch in dieser Zeit kein Schiff von Bremen Richtung USA ab, so dass man eine andere Route wählte. Dabei wäre eine Leitung über Preußen, Belgien und GB mit der "Prussian closed mail", also mittels verschlossener Briefpakete, auch möglich gewesen, was jedoch 45 Kreuzer gekostet hätte.

Über Frankreich gab es die Möglichkeit ab dem 1.7.1858 mit nur 33 Kreuzern in die USA zu verschicken und das war der geistige Impetus der damals handelnden Personen.

Offenbar war die Frankatur der beiden höchsten Nominalen von 12 und 18 Kreuzern so verwirrend, dass man vergaß, die noch benötigten 3 Kr. zu frankieren. Statt dessen stempelte man P.D. als Zeichen, dass alles nach dem Tarif frankiert worden war, was frankiert hätte werden müssen.

Frankreich übernahm ihn am Folgetag in Strasbourg und stempelte vertragskonform T.F. = Transit Francais, womit die Leitung über Frankreich amtlich war. "21" bedeuteten, dass der Brief nach der 21 US - Cents - Rate die USA erreicht hatte und demnach nichts mehr zu fordern war (21 Cents = 33 Kr. siehe Vertrag).

Die fehlenden 3 Kreuzer stehen neben dem Aufgabestempel Münchens und Frankreich hat diese der Aufgabepost intern belastet.

Ansonsten lief er durch bis Philadelphia, wo er am 14.3. oder 17.3.1860 eintraf.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
juni-1848 Am: 01.12.2012 19:20:23 Gelesen: 1081015# 143 @  
@ bayern klassisch [#138]

Warum so selten ?

Die beiden Belege erinnern mich an die ebenso seltenen Belege im (Auslands)Grenzverkehr meiner Infla-Sammlung.

Als Alt-Deutschland-Laie versuche ich eine Antwort:

1. Hof liegt in Bayern (in Grenznähe zu Sachsen)
2. Plauen liegt in Sachsen
3. Die 1. (Gewichts- und) Entfernungsstufe wurde per Postvertrag Bayern/Sachsen, NICHT durch die Landes- (und Währungs)-Grenzen beschränkt.

So - und jetzt bin ich auf die korrekte Antwort gespannt.

Beste Grüße,
juni-1848
 
bayern klassisch Am: 01.12.2012 20:20:47 Gelesen: 1081004# 144 @  
Hallo juni-1848,

zu [#138]

Danke für dein Engagement. :-)

Zu 1) Richtig!

Zu 2) Richtig!

Zu 3) Eben darum sind sie nicht häufig = selten, weil die Masse der größeren Orte mit hohem Korrespondenzaufkommen im 3. Rayon zueinander lagen (Leipzig, Dresden, Chemnitz zu Nürnberg, Augsburg und München). Schon Briefe in den 2. Rayon sind deutlich seltener, als Briefe in den 3. Rayon und am seltensten sind Briefe - wie hier hin und her gezeigt - in den 1. Rayon.

Dieser Rayon umfasste nur die Postanstalten, die bis 10 Meilen (74,5 km) in direkter Linie gegenüber lagen. Das waren nicht viele. Wenn du in 10 oder 15 Jahren 5 Briefe hin oder her bekommst, die nicht vom gleichen Ort in den gleichen anderen Ort liefen, bist du ein Glückspilz.

Von den allermeisten Ortspaaren kenne ich überhaupt keine Briefe und wenn man Hof in Bayern ausklammern würde, als Aufgabe- oder Zielort, könnte man die Darstellung der 3 Kr. Frankaturen praktisch ganz vergessen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.12.2012 10:35:10 Gelesen: 1080972# 145 @  
Liebe Sammlerfreunde,

die Behauptung, nur Markenbriefe könnten schön sein, möchte ich zu widerlegen versuchen mit diesem Portobrief aus Kaiserslautern nach Marienhausen bei Montabaur, damals zum Postgebiet derer zu Thurn und Taxis gehörend.

Die Steingutfabrik Kaiserslautern versandte eine Rechnung an ihren Kunden, Herrn Johann Müller in Marienhausen und wollte auf Nummer Sicher gehen, dass jener sie auch bekam, so dass man nicht voraus frankierte, sondern ihn das Porto zahlen ließ.

Am 16.3.1863 taxierte ihn daher die Aufgabepost als einfachen Brief über 10 bis 20 Meilen Luftlinie von Post zu Post mit 9 Kr., die sich aus dem tarifmässigen Porto i. H. v. 6 Kr. und dem Portozuschlag i. H. v. 3 Kr. zusammen setzten.

Die ursprünglich notierte blaue "6" war falsch und wurde zurecht abgestrichen, weil sie den Portozuschlag nicht berücksichtigt hatte.

Über Mainz und Seltes an der Lahn (Stempel W. Selters) lief er nach Montabaur, welches postalisch zuständig war für den kleinen Ort Marienhausen (ohne eigene Post, da nur ca. 240 Einwohner damals!). Taxis stellte ihn für 2 Kr. Bestellgeld zu, die wie immer blau notiert wurden.

Auf der Siegelseite sehen wir also das von Bayern beanspruchte Porto von 9 Kr. und das Bestellgeld von 2 Kr. für den Boten, der diese 2 Kr. aber in Montabaur wieder abliefern musste, da sie dem Fürstenhaus zustanden, wie die 9 Kr. Bayern gehörten und der Bote selbst als fest angestelltes Individuum gar nichts von diesen 11 Kr. behalten durfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 13.12.2012 08:17:57 Gelesen: 1080487# 146 @  
Und weiter gehts mit einem Auslandsbrief, der sich hoffentlich sehen lassen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Bayernkarte Am: 15.12.2012 11:00:03 Gelesen: 1080380# 147 @  
Hier 2 Belege aus Memmingen von 1814. Einer davon mit M 3 Memmingen statt R 3. Ich vermute Buchstabenverwechslung beim Stempelzusammenbau.


 
bayern klassisch Am: 15.12.2012 15:02:58 Gelesen: 1080353# 148 @  
Hallo Bayernkarte,

ich dachte bisher, dass die Rayonstempel eine feste Rayonvorgabe hatten, die nicht veränderbar war. Alles andere machte ja keinen Sinn.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Bayern-Nerv Am: 15.12.2012 17:36:30 Gelesen: 1080335# 149 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief vom 21.06.1820 von Berchtesgaden(R4 Stempel) nach Neustadt/Coburg.

Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker


 
bayern klassisch Am: 15.12.2012 18:28:11 Gelesen: 1080322# 150 @  
Hallo Bayern-Nerv,

14x für Bayern, 2x für Thurn und Taxis und 1x Bestellgeld für den Boten (abzuliefern beim Fürsten höchstselbst) ergab die Gesamtkosten von 17x.

Aus Berchtesgaden sind mir Briefe bekannt, die aus Kostengründen von Österreich über die nahe Grenze geschmuggelt wurden und in Bayern günstig aufgegeben wurden. Verhält es sich hier auch so?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Bayernkarte Am: 15.12.2012 23:38:51 Gelesen: 1080299# 151 @  
@ bayern klassisch [#148]

Dachte ich auch. Der Brief ist von Memmingen nach Kempten, also ca. 35 Km. Habe den Stempel mal vergrößert. Stempeldatum: 20. Aug. 1814. Mehrere andere Briefe aus gleicher Korrespodenz tragen alle R 3.


 
bayern klassisch Am: 16.12.2012 09:54:16 Gelesen: 1080273# 152 @  
Hallo Bayernkarte,

und wieder ein Kuriosum mehr bei Bayern - ist das nicht herrlich ?

Vielen Dank fürs zeigen und

liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Fillemille29 Am: 23.12.2012 16:43:55 Gelesen: 1079960# 153 @  
An alle Bayern,

ich möchte auch diese Seite nutzen, um auf den Aufruf "Not und Behelfsentwertungen bis 1923" aufmerksam zumachen. Ich beabsichtige, alle Päckchenstempel, Grobsendungsstempel, Sicherheitsentwertungen, Dienstsiegel etc. zu erfassen. Später (2-3 Jahren) soll ein Buch mit Katalogteil entstehen.

Literatur ist ja so gut wie nicht vorhanden. Danzig, Oberschlesien u. Württemberg ist alles bisher erfasste registriert. Nun fehlt vor allem Bayern und das restliche Deutsche Reich. Jeder gezeigte Beleg ist willkommen.

Tschüß

Achim
 
bayern klassisch Am: 31.12.2012 09:16:14 Gelesen: 1079695# 154 @  
Liebe Sammlerfreunde,

einen schönen Brief aus Wunsiedel mit dem gM 600 (mein Lieblingsmühlradstempel) zeige ich, der nach Sachsen lief. Bis 1 Loth und über 20 Meilen Entfernung erforderten ein Franko von 9 Kr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 06.01.2013 11:09:07 Gelesen: 1079438# 155 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ja, es gibt sicher schönere Briefe von Bayern, aber ob es noch einen zweiten nach Sylt gibt?



Ab dem 12.8.1865 war der Postvertrag Dänemarks (ja, dazu gehörte Sylt!) mit Preußen außer Kraft gesetzt worden und eine provisorische Portotaxe eingeführt worden.

Für Briefe aus Bayern nach dort hin galten jedoch die Porti und Franki weiter fort, so dass der Absender in Augsburg für diesen 1 bis 2 Loth schweren Brief der 2. Gewichtsstufe zwei mal 8 Kr. für Bayern und zwei mal 4 Kr. für Dänemark zahlen musste. Diese 8 Kr. Weiterfranko wurden unten links ausgewiesen, allerdings hätte man sie in roter und nicht in blauer Farbe notieren müssen.

Der Brief lief über Taxis Hamburg und erfreute Preußen mit 8 Kr., die es in umgekehrter Weise nicht mehr gegeben hat.

Die linke Marke des Briefes wurde replaziert - nicht ideal, aber bei einem Brief mit so seltenem Zielort habe ich das in Kauf genommen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 06.01.2013 13:01:45 Gelesen: 1079423# 156 @  
Hallo bayern klassisch,

da hat der Brief ja dann eine passende Marke gefunden. Bei der Destination muss man leider Abstriche in Kauf nehmen. Recht viele weitere Briefe wird es nicht mehr geben - wenn überhaupt.

Viele Grüße

kreuzer (der den Brief schon in Sindelfingen bewundern durfte)
 
bayern klassisch Am: 06.01.2013 15:35:19 Gelesen: 1079407# 157 @  
Hallo kreuzer,

ja, das ist der aus Sindelfingen - gut, dass es einen Weiterfranko - Vermerk gibt, sonst hätte man nicht auf das korrekte Franko schließen können und dann wäre der Brief auch für mich wertlos gewesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Bayernkarte Am: 06.01.2013 16:28:03 Gelesen: 1079397# 158 @  
@ Fillemille29 [#153]

Hier ein Fernbrief aus Erkheim mit Päckchenstempel. Portoperiode vom 1.7.1922-30.9.1922.


 
Marcel Am: 08.01.2013 21:27:38 Gelesen: 1079338# 159 @  
Heute mal wieder eine Postkarte gelaufen am 08. Oktober 1907 von Landau in der Pfalz nach Berlin.



Durch den Wiener Kongress kam die Stadt Landau mit der übrigen Pfalz 1816 an Bayern, nachdem es ab 1815 unter provisorischer österreichischer Verwaltung gestanden hatte. Landau war jetzt Bundesfestung ( http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesfestung ).

Der Wiener Kongress legte, durch die Niederlage von Napoleon, in Europa zahlreiche Grenzen neu fest und definierte neue Staaten. Nach dem Krieg 1871 war Landau keine Grenzstadt mehr, wurde entfestigt und neue Straßenzüge entstanden.

Man setzte auf das bayerische Militär und es entstanden umfangreiche Kasernenanlagen. Nach dem I.und dem II. Weltkrieg war Landau wieder französische Garnisonsstadt, als Teil der Besetzung des Rheinlands bis 1930 und als Teil der französisch besetzten Zone nach 1945. Heute ist Landau eine kreisfreie Stadt an der Südlichen Weinstraße im Bundesland Rheinland-Pfalz.

Der Schillerpark, ob die Ansicht auf der Karte heute noch so existiert?



schöne Grüße
Marcel
 
bayern klassisch Am: 09.01.2013 11:02:55 Gelesen: 1079306# 160 @  
Liebe Sammlerfreude,

heute möchte ich aus dem Jahr 1820 eine Armensache von Gericht an Gericht zeigen, die in Regensburg aufgegeben portofrei nach Burglengenfeld lief.



Die Kanzlei hatte ihn richtig mit Armen - Sache tituliert, die Expeditionsnummer vermerkt, unter der er im Ausgangsbuch bei der Post und im Gericht eingetragen worden war und der Sachbearbeiter hat zu guter Letzt seinen Namen unter die Sache geschrieben, denn er war rechtlich verantwortlich für die Richtigkeit der portofreien Beförderung!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Fillemille29 Am: 09.01.2013 17:49:27 Gelesen: 1079287# 161 @  
@ Bayernkarte [#158]

Vielen Dank, weiter so.

Tschüß
Achim
 
bayern klassisch Am: 16.01.2013 15:27:10 Gelesen: 1078904# 162 @  
Liebe Sammlerfreunde,

die kleinen Besonderheiten sind es manchmal, die einen Beleg attraktiv wirken und sein lassen. Hier war es eine privat hergestellte Postkarte/Drucksache, welche nur 1x kostete, und nicht 2 bzw. 3x wie eine Postkarte oder gar ein Brief.



Sie war auf sehr schönem und dicken Karton gedruckt worden. Die Entwertung erfolgte mit der verbotenen Farbe lilablau - interessant ist auch der Ankunftsstempel von Dietmannsried, der wie bei einer Postkarte vorne oben links abgeschlagen wurde, statt wie bei einer gewöhnlichen Drucksache hinten - und es ist eine Sondertype mit kleinem Kreis, eine Zwischentype von Winkler Nr. 19, die es nur in ganz wenigen Orten im bayerischen Schwaben gab, in Württemberg schon mehr, daher auch württembergische Type genannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.01.2013 09:31:24 Gelesen: 1078820# 163 @  
Liebe Sammlerfreunde,

um auch der Vormarkenzeit gerecht zu werden, hier mal ein hübsches Stück nach Frankreich.



Der Absender frankierte am 8.12.1812 in Kempten nach Colmar einen Batzen Geld für seinen schweren Brief:

46 Kreuzer für Bayern bis Strasbourg und 25 Kreuzer ab da bis Colmar, welche siegelseitig von den Beamten Strasbourgs in 9 Decimes reduziert wurden.

Mathematisch kann man die 46 Kr. für Bayern nicht nachvollziehen, aber das war damals nicht so wichtig, Hauptsache man hatte nicht zu wenig eingenommen, weil im Rahmen einer Revision einen sonst die finanzielle Keule des Staates Bayern getroffen hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.01.2013 00:39:57 Gelesen: 1078704# 164 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wer kann mir den Postlauf mit seinen Gebühren schildern?

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Postgeschichte Am: 23.01.2013 01:50:24 Gelesen: 1078702# 165 @  
@ bayern klassisch [#164]

Hallo Ralph,

ist zwar nicht meine Zeit, versuche mich mal daran.

Postlagerbrief von Neuburg nach Augsburg, da bis 12 Meilen mit 3 Kreuzer austaxiert. Auf Wunsch wurde der Brief nach Würzburg weitergeleitet. Die 3 Kreuzer wurden gestrichen und die neue Gebühr für über 12 Meilen in Höhe von 6 Kreuzern berechnet (und wieder gestrichen oder zittrige Handschrift?). Oben steht etwas mit .... Porto. Kann es aber nicht entziffern (Brille reicht nicht aus). Ist aber wie gesagt nicht meine Zeit.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
bayern klassisch Am: 23.01.2013 10:04:16 Gelesen: 1078685# 166 @  
Hallo Manfred,

vielleicht nicht deine Zeit, aber gut beschrieben allemal! :-)

Er ging von Neuburg an der Donau in das unter 12 Meilen entfernte Augsburg, wofür, wie du richtig geschrieben hast, 3x Porto nach dem Regulativ vom 1.7.1849 anfielen.

Weil er poste restante zu gestellen war, durfte er nicht ausgetragen werden, sondern verblieb bei der Hauptbriefpostexpedition Augsburg im Aushängekasten für restante gestellte Briefe. Das spielte sich alles am 4.7.1849 ab.

Dann muss aber ein Nachsendeauftrag vorgelegen haben, denn von sich aus waren diese Briefe 3 Monate lang auszustecken, was man hier nicht machte. Jedenfalls wollte der Empfänger seine Post nach Würzburg nachgesandt haben und zwar an das philatelistisch berühmte Handelshaus Venino. Herr Wierendorf wollte auch seine restante Briefe in Würzburg zugestellt haben, so dass die Augsburger Post in seinem Auftrag "poste restante" strich und die neue Adresse vermerkte.

Die 3 Kr. für die erste Strecke wurden abgestrichen und durch 6 Kr. ersetzt, weil es von Augsburg nach Würzburg über 12 Meilen waren. Dann hat man bemerkt, dass es ja ein restante Brief war, der mit der Ankunft in Augsburg als zugestellt galt und für den eben keiner zuvor das Porto bezahlt hatte.

Also notierte man oben links "pro 9 xr Porto", also abzuliefern für 9 Kr. Porto, denn die 6 Kr. kamen zu den in Augsburg bereits lastenden 3 Kr. hinzu.

Die Dienstleistung poste restante selbst kostete 4 Kr., war aber "erfolgsabhängig", das heißt, nur wenn der Empfänger auf der Post seinen poste restante gestellten Brief auch abholte, wurden sie von ihm verlangt und flossen in die Kasse der Abgabepost.

Da hier in Augsburg nicht ausgeliefert und für Würzburg als Abgabepost gestrichen, fielen sie erst gar nicht an.

Ich habe den Brief vor über 20 Jahren gekauft, weil mir auch die verschiedenfarbigen Stempel sehr gut gefielen und ich 3 Porti auf einem Brief - noch dazu mit poste restante - bis dato nicht gesehen hatte. Daran hat sich auch nach 20 Jahren intensivster Sammelei nichts geändert und es beweist sich immer wieder, dass gutes Geld für außergewöhnliche Briefe, die schon vor über 160 Jahren selten und ungewöhnlich waren, auszugeben nicht das dümmste ist, was ein Sammler machen kann.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 29.01.2013 11:25:57 Gelesen: 1078329# 167 @  
Liebe Sammlerfreunde,

vermeintliche Schlichtheit muss nicht zwangsläufig bedeuten, das etwas Massenware ist oder war.

Noch bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein kam es vor, dass zwei Menschen, die nahe beieinander wohnten, der selben Person einen Brief zu schreiben wünschten. In Anbetracht der für uns heute damals hohen Portokosten, versuchten die Korrespondenten dann, nur einen Brief bei der Post aufzugeben, der aber einen weiteren Brief enthielt. Dieses Verfahren nannte man "per Einschluss" bzw. "per Couvert".

Unter eine Couvertierung verstehen wir als die Einlage von Briefen, die andere, als der postalische Absender geschrieben haben. Das konnte einer sein, es gibt aber auch Fälle von bis zu 3 Briefen, die in ein großes Couvert eingetütet worden waren.



Er datiert vom 15.2.1833 und wurde in Dinkelsbühl geschrieben und war als typischer Faltbrief vom Bruder an die Schwester Auguste von Goes in Nürnberg gerichtet. Der Gesamtbrief wog ausweislich seiner Frankotaxe von 6x über 1/2 bis 1 Loth bei einer Entfernung von über 6 bis 12 Meilen, was man ihm nicht so ohne weiteres ansehen würde. Links auf der Adressseite steht noch "Wilhelm Zahn", was aber heutige Sammlerkreise weniger interessieren würde, oder?

Doch weit gefehlt - neben dem eigentlichen Brief lag noch einer von eben diesem Wilhelm Zahn (heute noch) bei, der an die selbe Empfängerin gerichtet war und unten links den Vermerk "p(er) Einschl(uß)" zeigt. Das hat man auch nicht so häufig, dass das Originalschreiben und der Einschlußbrief erhalten geblieben sind und wer weitere Einschlussbriefe von Bayern hat, darf sie hier zur Besprechung gerne zeigen. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.02.2013 12:29:45 Gelesen: 1077487# 168 @  
Liebe Sammlerfreunde,

oftmals erheben sich Fragen bzgl. der Zustellung von Poststücken an Orten ohne eigene Postanstalt. 1844 waren die Postexpeditionen verpflichtet worden, auf den sog. Bestellkreuzer zu verzichten, der allgemein üblich war, auch wenn wir ihn nicht immer auf Briefen sehen.

Danach wurde der Bestellgeldkreuzer nur noch an den Orten erhoben, wo der Vertrag zwischen der bayer. Post und dem Postexpeditor diese Einnahmequelle als Emolument ausdrücklich vorsah.

Für die Zustellung auf dem "flachen Lande" war die Post in der Pfalz durch das neu installierte System der Landpostboten erst ab dem 1.10.1858 zuständig, was sich gut bewährte, so dass man dies 2 Jahre später auch im rechtsrheinischen Bayern einführte.

Zuvor war die Zustellung an Personen gebunden, die gewerblich Poststücke gegen Entgelt von der Postexpedition zum Empfänger brachten. Diese notierten, speziell bei mit Porto belasteten Briefen, ihren Lohn auf den Briefen selbst (Pfalz oft siegelseitig, Restbayern i. d. R. vorderseitig), oder unterließen es, wenn sie z. B. pauschale Abgeltung ihrer Kosten pro Woche oder pro Monat mit dem Empfänger vereinbart hatte (z. B. 2 Gulden je Woche, egal was anfiel, oder 5 Gulden je Monat plus Extras bei schweren Fahrpoststücken usw.).

Heute zeige ich zwei Briefe aus der Zeit des Reglements vom 1.7.1849, welches so bis zum 30.6.1850 in Bayern galt. Das Porto bzw. Franko war noch gleich, es gab also keinen Portozuschlag und das weitere sehen wir hier gleich.



1. Brief aus Würzburg vom 20.7.1849 lief porto, also unfrankiert, nach Michelbach bei Alzenau. 3 Kr. für Briefe bis 1 Loth und 12 Meilen waren korrekt taxiert worden und dieser Betrag stand der Post zu.

Dort angekommen übergab man ihm vertragsgemäß einem konzessionierten Boten zur Bestellung in das etwa 2,5 km entfernte Dorf Michelbach, welche keine eigene Post hatte. Hierfür war der Satz vertraglich auf 2 Kr. festgelegt worden, wie wir an der Summe von 5 Kr. für den Gesamttransport sehen können. Hierbei ist zu beachten, dass bei Portobriefen der Bote das Porto auslegen musste, denn ohne ihre 3 Kr. gab man den Brief natürlich nicht heraus. Kamen an einem intensiven Tag vielleicht 10 oder gar 20 Briefe für ein und denselben Empfänger an, die ja i. d. R. wesentlich höher taxiert worden sein konnten, als dieser "billige" hier, dann musste der Bote ein paar Gulden vorschliessen können, um überhaupt seine Arbeit erledigen zu können.

Hätte der Empfänger, was regelmäßig nicht der Fall war, die Annahme der Briefe verweigert, so wäre der Bote auf seinem "Vorschuss" sitzen geblieben, denn die Post hatte ihre Dienstleistung ja erbracht und alles weitere interessierte sie nicht mehr. Es gab also durchaus ein gewisses unternehmerisches Risiko für diese konzessionierten Boten.



Der 2. Brief datiert vom 3.8.1849 und lief von Augsburg Stadt (Hauptbriefpostexpedition, später verlegt an den Bahnhof) nach Babenhausen. Auch hier blieb der Brief einfach mit 3 Kr. Porto bis 12 Meilen und 1 Loth. Für Babenhausen, das hätte der Absender eigentlich spezifizieren müssen, war die Abgabepost von Illertissen zuständig. Dort wurden die 3 Kr. Postporto gestrichen und um 2 Kr. für den dortigen Boten auf 5 Kr. erhöht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 26.02.2013 09:58:32 Gelesen: 1077263# 169 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute hoffe ich eure Augen mit einem Brief der Nr. 10 zu erfreuen, der im Jahre 1864 auf die Reise ging. In Passau erhielt er die Sondertpye des offenen Mühlradstempels 385 mit geschlossenem Außenkreis, die nicht selten ist, aber selten so gut abgeschlagen vorliegt. Die 6 Kr. Frankatur war notwendig, weil der Brief bis 12 Meilen Entfernung über 1 bis 2 Loth war.

Die Anschrift ist lustig, wenn gleich heute noch existent in Altötting - er lief an "Die Oberin des englischen Fräulein - Instituts Frau Nepomuzena Meister". Diesen Vornamen habe ich noch nie gehört und ein englisches Fräulein - Institut kannte ich zuvor auch noch nicht. Aber man lernt ja ständig dazu:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CDMQFjAA&url=http%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FKloster_St._Joseph_(Alt%25C3%25B6tting)&ei=LXEsUZz4KbPR4QSVj4GgCA&usg=AFQjCNEztDwn86FZRU8P-5CbJ7zp85V9ow&bvm=bv.42965579,d.bGE

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
doktorstamp Am: 26.02.2013 10:22:38 Gelesen: 1077255# 170 @  
@ bayern klassisch [#169]

http://regiowiki.pnp.de/index.php/Kloster_und_Schule_Damenstift_Altenmarkt

Etwas mehr zu der Schule findet man hier:

Nach und nach gingen große Teile des Klosters und dessen landwirtschaftlicher Besitz in das Eigentum des Ordens der Englischen Fräulein (Maria Ward-Schwestern) über. Oberin Sr. Nepomuzena Meister, Leiterin des Klosters in Altötting, kaufte 1858 das Kloster in Altenmarkt. Am 25. November 1858 zogen sechs Schwestern und zwölf Zöglinge von Altötting kommend in die leer stehenden Klostergebäude ein. Sie legten damit den Grundstock für eine „Lehr- und Erziehungsanstalt“. Der Bau war „ruinös“, ein Großteil der Räume unbewohnbar und musste von den Schwestern erst hergerichtet werden.

Auszug aus der Wikiseite. Die erwähnte Frau müßte eigentlich Empfänger des Briefes sein.

Der Vorname der Frau ist für viele von uns heute ganz ungewöhnlich, aber wenn man ihn bei google eingibt scheint es in Österreich, Ungarn, und die Tschechoslowakai ziemlich weit verbreitet. Heute begegnet man den Namen in Polen, aber hier mit C statt Z geschrieben.

mfG

Nigel
 
bayern klassisch Am: 26.02.2013 10:34:31 Gelesen: 1077252# 171 @  
Lieber Nigel,

habe vielen Dank für die Infos - ich habe den Namen noch nie gehört, aber andere Länder, andere Sitten. Wenn man schon 1858 von "ruinös" schrieb, kann man sich kaum vorstellen, wie diese Zustände auf uns heute gewirkt hätten. Es muss schlimm gewesen sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
filunski Am: 26.02.2013 11:12:12 Gelesen: 1077250# 172 @  
@ bayern klassisch [#169]

"ein englisches Fräulein - Institut kannte ich zuvor auch noch nicht"

Diese "englischen Fräulein", heute auch Maria Ward Schwestern, betrieben wohl in manchen Städten ihre Institute. Oft waren das Realschulen für Mädchen, normale Mädchen aus dem Volke, keine Novizinnen. Ich kenne solch ein "Englisches Fräulein Institut" aus Augsburg, dort heute noch unter dem Namen "Maria Ward Realschule". Bei mir löste die Erwähnung des Namens aber schöne Erinnerungen an meine Jugendzeit damals in Augsburg aus.

Eine meine ersten Freundinnen war Schülerin bei den "Englischen Fräulein", wie es einfach nur hieß. Damals war es ein beliebter Sport als Junge zu versuchen auf das von den strengen Nonnen bewachte Schulgelände zu gelangen und dort möglichst lange zu verbleiben. Der Rekord damals lag bei 7 Minuten!
Dies nur eine kleine Episode zum Thema. Hier gibt's noch mehr dazu: http://www.mw-augsburg.de/index.php?id=29

Beste Grüße an bayern klassisch aus klassisch Altbayern :-),
Peter
 
bayern klassisch Am: 26.02.2013 12:41:23 Gelesen: 1077230# 173 @  
[#169]

Hallo filunski,

vielen Dank für den Link - sieht schön aus!

Dann ist es vielleicht in Altötting auch einem gelungen, innerhalb kürzester Zeit dort meinen Brief zu schnappen und sich nicht erwischen zu lassen! :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 27.02.2013 10:53:47 Gelesen: 1077158# 174 @  
Wer sich als Philatelist mit dem Gebiet "Bayern Klassik" ernsthaft beschäftigen will, sollte sich zu Beginn angesichts der ungeheuren Materialmenge und der Vielzahl der Spezialthemen einen Plan machen. Was will ich und wo will ich hin?

Als bekennender Ludwig II.-Fan hatte ich es da leicht. Modern gesagt "focussierte" ich von Anfang an die geschnittene (1.) Wappenserie von 1868/69 (Mi.Nr. 14-21). Als Brief- und Ganzsachensammler nehme ich lose Marken nur ungebraucht in die Sammlung auf. Wer nun glaubt, die wenigen Marken (8 Stück + 5 Neudrucke von 1873 für die Wiener Ausstellung) hat man ungebraucht doch schnell zusammen, irrt gewaltig. Der Versuch eine Nr. 21 ungebraucht (nicht postfrisch, sondern mit sauberem Falz oder mit Falz und Restgummi oder sogar ohne Gummierung) mit guter Wappenprägung zu einem zumutbaren Preis kurzfristig (also z.B. innerhalb eines 1/2 Jahres) aufzutreiben, scheitert, sofern nicht großes Glück im Spiel ist. Die Nr. 21 ungebraucht der Wappenserie ist z.B. in der Erreichbarkeit (natürlich nicht im Preis) einer ungebrauchten Nr. 4I der Quadratausgabe gleich zu setzen.

Nun noch kurz zur ersten bayerischen Wappenserie. Ludwig hätte es gern gesehen, wenn sein Portrait auf den neuen bayerischen Briefmarken erschienen wäre (es existiert ein Essay), als der Vorschlag entstand für Bayern neue Briefmarken mit neuer Zeichnung herzustellen. Die Zeit war aber fortgeschritten und die alten "Königsbilder" auf Briefmarken überholt. Die Königreiche Preußen und Sachsen hatten längst Wappenserien eingeführt, so daß Ludwig auf Anraten der Verwaltung auf Portraitmarken verzichtete, vermutlich schweren Herzens.

Ich will noch schnell eine schöne Ludwig II.-Ansichtskarte von 1897 zeigen, die man selbstverständlich in die Wappenserie-Sammlung einbauen kann, schließlich hat er die Serie ja genehmigt.



Die Ansichtsseite zeigt alles, ich brauche sie nicht kommentieren. Die Anschriftsseite zeigt, daß die Karte in den Briefkasten eines Dampfers auf dem Starnbergersee eingelegt wurde.

Der Stempel lautet: " Starnberg-Dampfschiffs-Post, C(ours) III, 2.Sept. (18)97". Ich weiß nicht auf welchem Dampfer die Post aufgegeben wurde, ich bin da kein Spezialist, aber man könnte es klären.
 
bayern klassisch Am: 13.03.2013 14:24:52 Gelesen: 1075963# 175 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine Seite, die ich lange herzustellen benötigte, die mir aber umso besser gefällt. Ich hoffe, euch auch!



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 15.03.2013 08:31:50 Gelesen: 1075827# 176 @  
Liebe Sammlerfreunde,

zu den beliebtesten Sammelgebieten innerhalb des großen Sammelgebiets Bayern gehören die Mühlradstempel, weil sie sich hoch spezialisiert sammeln lassen, aber immer noch zahlreiche Geheimnisse bergen, hinter die zu kommen schon vergangenen Sammlergenerationen nicht völlig gelang.

Zeigen möchte ich die Sondertype des offenen Mühlradstempels 211, dessen Ziffen so klein ausfielen, dass man sie nur dann sicher erkennen kann, wenn der Stempel nahezu perfekt abgeschlagen wurde, was man bei Bayern nicht unterstellen darf.

Hier zwei Briefe aus 1866 mit der Quadratausgabe und 1868 mit der Wappenausgabe, die das Argument, Altdeutschland sei, wenn es hübsch ist, teuer, denn man kann dergleichen für wenig Geld kaufen und viel Freude daran haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch




 
bayern klassisch Am: 15.03.2013 08:33:49 Gelesen: 1075826# 177 @  
@ bayern klassisch [#176]

Und weil wir gerade bei Sondertypen offener Mühlradtempel sind, zeige ich hier das Gegenteil - einen übergroßen aus Schweinfurt von 1868 auf einen Dienst - Expressbrief nach Gerolzhofen, den man eigentlich hätte eingeschrieben verschickt haben müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
hajo22 Am: 24.04.2013 00:13:28 Gelesen: 1074590# 178 @  
Jetzt habe ich eine Weile nichts von mir hören lassen zu diesem Thema.

Gerade beim Sichten meiner Bayern-Bestände fällt mir dieser schöne Auslandsbrief aus Erlangen nach Genf in die Hände, den ich hier im Forum - wenn auch zu später/früher Stunde - noch zeigen möchte.

15 xer Brief v. 4.12.(1860) nach Genf auf vollständigem Faltbrief. Ankunft Genf 6.12.1860. Interessant der Schweizer Zugstempel Z 17, datiert 5.12.1860.
Mi. 2II Pl4 und 4II Pl.2 (2x)

Viel Vergnügen beim Betrachten.



So und jetzt muß ich schlafen gehen.
Jochen
 
Altdeutschland Am: 24.04.2013 08:31:42 Gelesen: 1074564# 179 @  
@ hajo22 [#178]

Hallo Jochen,

schöne 15 Kreuzer Vollfrankatur. Die Marken teilweise mit Schnittlinien, das Weiterfranco für die Schweiz vorschriftsmäßig mit 6 Kreuzern ausgewiesen.

Viele Grüße
Altdeutschland
 
kreuzer Am: 24.04.2013 21:04:36 Gelesen: 1074477# 180 @  
@ hajo22 [#178]

Schöner Brief! Es fielen an 9 Kreuzer für den 3. bayerischen Rayon und wie Altdeutschland bereits richtig geschrieben hat, 6 Kreuzer Weiterfranko (2. Schweizer Rayon).

Viele Grüße

kreuzer
 
kreuzer Am: 25.04.2013 20:12:35 Gelesen: 1074324# 181 @  
Hallo zusammen!

Schön anzusehen sind auch immer sogenannte Prägezierbriefe. Ich zeige hier ein Kuvert von Bayreuth nach Germersheim, frankiert mit einer Nr. 23.

Viele Grüße

kreuzer


 
hajo22 Am: 27.04.2013 17:19:20 Gelesen: 1074159# 182 @  
(Klassische) Ziercouverts sind immer erste Sahne, wobei ich sagen muß, die farbigen gefallen mir noch besser. Leider besitze ich vom klassischen Bayern kein Exemplar.

Schön anzusehen sind auch die bayerischen Postablagestempel, sofern lesbar abgeschlagen.

Zeigen kann ich einen Brief mit 3 xer Quadratausgabe und "Postablage Wallenfels" (Oberfranken; Stempel in Schwarz), übergeordnetes Postamt Steinwiesen; Ankunftsstempel "Bahnh(of) Bamberg". Couvert ohne Jahresangabe.

Viel Spaß beim Betrachten:



Viele Grüße
Jochen
 
bayern klassisch Am: 27.04.2013 17:44:45 Gelesen: 1074152# 183 @  
@ hajo22 [#182]

Hallo Jochen,

schönes Kuvert im Damenformat, das hat was. :-)

Kleine Korrektur: Nicht Postamt, sondern Postexpedition Steinwiesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 27.04.2013 18:41:02 Gelesen: 1074133# 184 @  
@ bayern klassisch [#183]

Hallo,

ja richtig, natürlich Postexpedition.

Da ich gerade meine Bayern-Ganzsachen sortiere, möchte ich 2 Ganzsachen zeigen und zwar die P 91 Type I, Bild 1 und 2. Beide Karten liefen - eingeschrieben - nach London (je Ankunftsstempel in schwarz und rot).

Nun könnte man prima vista denken die Ganzsachen seien mit 35 Pfg. um 5 Pfg. überfrankiert.

Aber halt, Irrtum. Der Wertstempel der Ganzsache (Entwurf Julius Diez) war nur für Post innerhalb des Deutschen Reiches und Österreichs gültig. Ins übrige Ausland=0. Also sind beide Ganzsachen frankaturgerecht. Der Beamte auf dem Postamt Passau Bhf. hat freundlicherweise in beiden Fällen den Ganzsachenwertvordruck entwertet, obwohl der Wertstempel nach London ungültig war. Streng gesagt wurde in dieser Verwendung aus einer Ganzsache ein Formularvordruck.

Beide Karten natürlich philatelistisch inspiriert, ich denke, Frankatur-/Markentausch.

Dennoch sind die Karten hübsch anzusehen, schönster Jugendstil-"Kitsch".




Schönen Abend und weiterhin viel Freude an der Bayern-Philatelie.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 27.04.2013 19:58:23 Gelesen: 1074121# 185 @  
@ hajo22 [#184]

Hallo Jochen,

ich würde das nicht Kitsch nennen und möchte nicht wissen, wie spätere Generationen heutige Sammlerkarten bezeichnen werden. :-)

Immerhin sind beide Karten postalisch befördert worden, auch wenn der Sinn und Zweck gerne philatelistisch angehaucht sein dürfte. Immerhin sind es Zeitzeugen einer Stilrichtung, der heute, vor allem im Bereich der Architektur, höchstes Lob gezollt wird.

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 27.04.2013 21:20:42 Gelesen: 1074096# 186 @  
@ bayern klassisch [#185]

Hallo,

um nicht mißverstanden zu werden, mir gefällt der Jugendstil auch. Ich habe lange in München gelebt und in so manchem Treppenhaus in Schwabing ist der Jugendstil z.B. in Form von Glasmosaiken auch heute noch präsent. Aber nicht nur Architektur und Bilder, sondern auch Möbel und Gebrauchsgegenstände aller Art zeigen das Fin de Siècle im Jugendstil, dessen Kunstrichtung ja nach der Zeitung "Jugend" benannt wurde (wenn ich mich richtig erinnere). Allerdings auf diesen beiden Ganzsachen ist schon dick aufgetragen worden. Sie sind trotzdem nett anzusehen.

Zur Entspannung: Bei meinem heutigen Sortieren bay. Ganzsachen ist mir das eingescannte, ganz außergewöhnliche Stück in die Hände gelangt, das ich schnell noch zur Erbauung zeigen möchte.

Ein Irrläufer, wohl in den falschen Postsack gelangt:

Speyer 9.8.1889 nach Landau (Pfalz) adressiert, dann aber über den großen Teich nach New York 20.8., missent to USA 24.8., wieder über den großen Teich zurück und endlich am 3.9.1889 in Landau angekommen. Eine für die Zeit ganz respektable Reise in einer annehmbaren Zeit.



Schönen Abend.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 27.04.2013 21:31:20 Gelesen: 1074089# 187 @  
@ hajo22 [#186]

Hallo Jochen,

interessantes Stück - das mit dem falschen Postsack kann natürlich auch sein, das wird sich so lange danach nicht mehr perfekt rekonstruieren lassen. Was ich aber hin und wieder in den Postvorschriften dieser Zeit gefunden habe, sind Berichte bzw. Vorfälle, die darauf hindeuten, dass Poststücke "zusammenhingen", ineinander geschoben waren (Karte in Brief, kleiner Brief in großen Brief, Brief in Paket bei der Fahrpost) oder über Siegel miteinander verklebten, so dass das größere Poststück das kleinere mitschleppte.

Das Franko von 5 Pfg. war nicht in die USA möglich, hätte also dem tarifierenden Beamten auffallen müssen, wenn er den Beutel für Köln, Hamburg oder Bremen schnürte.

Es gibt auch einige Poststücke, bei denen "Landau" als London gelesen wurden - dann wäre sie nach England spediert worden, hätte aber eine Nachtaxe bekommen, was hier ja nicht der Fall war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 27.04.2013 22:17:56 Gelesen: 1074084# 188 @  
@ bayern klassisch [#187]

Ja richtig, es wird wohl an einem anderen Poststück gehangen sein oder es war eine Unaufmerksamkeit des Expedienten. Ja, Poststücke nach Landau sind auch gelegentlich in London gelandet (habe ich schon gesehen).

Auf jeden Fall kurios: Eine sehr, sehr weite Reise für 5 Pfg., nur vergleichbar mit dem deutschen Kolonialtarif wie z.B. für 5 Pfg. von Samoa oder den Marshall-Inseln nach Deutschland.

Hier als Beispiel eine Karte aus Deutsch-Neuguinea (Herbertshöhe 24.10.(19)08 nach München (ohne Ankunftsstempel, aber Briefträgerstempel; Bedarfspost). Auch für 5 Pfg. um die halbe Welt.



Nach dem Einwohner-Verzeichnis von DNG (Herausgeber Arge Kolonien) handelt es sich beim Absender um den Pflanzer Wilhelm Bradtke ("Aussteiger", Sonnenanbeter und Nudist auf der Insel Kabakon, 1920 enteignet).

Schönen Samstagabend und weiterhin viel Spaß an der Bayern-Philatelie.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 27.04.2013 22:25:48 Gelesen: 1074082# 189 @  
@ hajo22 [#188]

Hallo Jochen,

interessanter Text - sammlerisch, aber interessant, was unsere Altvorderen so alles "gedreht" haben, damit sie an ihre Marken, Kuverts, Stempel oder Postkarten kamen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 27.04.2013 22:41:12 Gelesen: 1074081# 190 @  
@ bayern klassisch [#189]

Das Sammeln und Verschicken von Ansichtskarten war um die Jahrhundertwende 1900 ein beliebter Sammlersport. Dabei muß man bedenken, daß es die Ansichtskarte als Massenprodukt ja noch nicht so lange gab und Fernreisen für den Normalbürger unerschwinglich waren (aus Finanz- und Zeitgründen). Was blieb waren Ansichtskarten, also Fotos aus fernen Ländern.

Vor Jahren konnte man - z.B. in München - in Antiquariaten noch voluminöse Ansichtskartenalben aus dieser Zeit erwerben. Da waren tolle Sachen dabei; diese Zeit ist vorbei.

Schönen Abend.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 28.04.2013 10:21:24 Gelesen: 1073967# 191 @  
@ hajo22 [#190]

Hallo Jochen,

diese goldenen Zeiten sind ein für alle mal vorbei - schade, es gibt ja auch heute keine Händler mehr, die 4stellige, geschnittene Kreuzermarken in guter Qualität mehr auf Tauschtagen zeigen könnten, weil das Material sich längst verlaufen hat.

Was ist das Besondere an diesem Brief vom 1.1.1867 aus Warmensteinach?





Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 28.04.2013 11:19:23 Gelesen: 1073958# 192 @  
@ bayern klassisch [#191]

Es wurde eine Portomarke als Freimarke verwendet, was sehr selten ist. Ich habe so ein Stück bis heute noch nie gesehen. Es soll auch Exemplare geben, bei denen "vom Empfänger" gestrichen wurde.

Ob das Ganze mit dem 1.1.1867 was zu tun hat, weiß ich nicht.

Schönen Sonntag und wenn ich dazukomme, zeige ich heute meinen besten Brief aus der 1. (ungezähnten) Wappenserie.

Schönen Sonntag.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 28.04.2013 11:46:38 Gelesen: 1073952# 193 @  
@ hajo22 [#192]

Hallo Jochen,

danke für deine Antwort - so ist es bzw. so war es. Bei Fernbriefen von Postexpedition zu Postexpedition waren Freimarken zu verwenden (3 Kr.) und nicht Portomarken, die nur am Ort oder im eigenen Lokalbezirk Verwendung finden konnten.

Man hätte den Brief auch bei der eigenen Postablage aufgeben können, die auch jeden Tag geöffnet hatte, wenngleich an Feiertagen wie hier nur in vermindertem Umfang.

Die Zahl der Portomarken, die als Freimarken nachweislich verwendet wurden, dürfte einstellig sein. Ich habe noch einen Brief, bei dem es ähnlich lief, aber als Sammler muss man froh sein, überhaupt einmal einen schnappen zu können.

Ich freue mich auf deinen Briefbeitrag sehr und hoffe, dass sich weitere Sammler uns anschließen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 28.04.2013 11:53:13 Gelesen: 1073951# 194 @  
Jetzt habe ich doch noch ein bißchen Zeit und kann mein bestes Stück/besten Brief aus der 1. Wappenserie zeigen.

Es ist eine 24 xer -Frankatur mit 2x12 xer (Mi. Nr. 18) als Paar geklebt aus Nürnberg Bhf. 3.1.1870 nach Paris in der
2. Portostufe.

Grenzübergangsstempel "Bavière - Strassb(ourg) 5. janv(ier) (18)70; Bezahlt bis Bestimmungsort (PD). Ein Faltbrief ohne Inhalt.

Links unten das Prüfzeichen "Roumet Exp(ert)", Paris. Diesen Brief habe ich vor vielen Jahren auf einer Roumet-Auktion gekauft. Damals erhielt ich noch die angeforderten Auktionskataloge von Roumet. Leider blieben die Kataloge eines Tages aus, ich habe wohl zu wenig gekauft. Das lag auch daran, daß ich vor allem auf "Elsaß-Lothringen" fixiert war und stets, wirklich immer, überboten wurde. Dennoch ist meine Elsaß-Lothringen-Sammlung einigermaßen, mangels Masse jedoch noch stark ergänzungsbedürftig.

Leider konnte ich mir bis heute keinen Brief mit der 18 xer-Marke leisten (Mi. 19). Das sind oft Überseebriefe, die höchste Preise erzielen und für den Normalsammler außer Reichweite liegen. So blieb es bei diesem Brief als mein bestes Stück der 1. Wappenserie.

Und hier der Brief ohne weiteren Kommentar:



Schönen Sonntag.
Jochen
 
Altdeutschland Am: 28.04.2013 12:06:52 Gelesen: 1073949# 195 @  
@ hajo22 [#194]

Hallo Jochen,

Auslandsbriefe der Altdeutschen Staaten der zweiten (oder höheren Gewichtsstufe) sind immer etwas Besonderes. Ein Brief mit der Nr. 19 zu bekommen, ist sicherlich nicht einfach. Das liegt glaube aber nicht so sehr an der Destination, sondern an der Marke selbst.

Schönen Sonntag
Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 28.04.2013 13:14:44 Gelesen: 1073933# 196 @  
@ hajo22 [#194]

Hallo Jochen,

die meisten Sammler werden keinen Brief mit 2 Stück der Nr. 18 zeigen können - prima. Vlt. sollte man noch die Rötel - 2 oben in der Mitte als Zeichen der von Bayern festgestellten 2. Gewichtsstufe über 10 bis 20g festhalten. Die Leitung von Nürnberg über Strasbourg nach Paris war sicher nicht gewollt, weil der Regelweg Nürnberg - Forbach - Paris war, also eine (unbedeutende) Fehlroutung über Baden nach Frankreich, statt über Baden, die Pfalz und Preußen.



Wenn dir ein Brief mit der Nr. 19 fehlt, wundert mich das nicht. Auf einen Beleg mit der Nr. 19 kommen sicher 40 oder 50 mit der schwarzen Eins. Hier darf ich einen zeigen, den ich aus der vortrefflichen Slg. von Dr. Karl Zangerle, einem sehr guten Freund von mir, habe kaufen können. Gleicher Postvertrag, aber als Chargé sehr selten. Von den frankierten 18x gingen 4,8 Kr. an Bayern, 7,2 Kr. an Frankerich, 6 Kr. französische Chargégebühr ebenso und Bayerns Chargégebühr von 7 Kr. verblieb der Aufgabepost. Ich weiß nicht, ob es mehr als eine Handvoll Einzelfrankaturen mit Chargé nach Frankreich gibt. Als 25 Kr. Frankatur hat sie auch ihren besonderen Reiz, weil sie mehrfach gesiegelt wurde, wie es die Vorschrift verlangte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 28.04.2013 14:03:05 Gelesen: 1073919# 197 @  
@ bayern klassisch [#196]

Ja, ein toller Beleg, beneidenswert.

Hier der richtige Leitweg mit einer 12 xer via Forbach 1871 nach dem Ende der Kampfhandlungen. Auch auf einer Roumet-Auktion gekauft.

Und die Bilder:



Schönen Sonntagnachmittag.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 28.04.2013 14:12:12 Gelesen: 1073915# 198 @  
@ hajo22 [#197]

Hallo Jochen,

ich muss dich etwas "enttäuschen", aber dein Brief lief nicht über Saarbrücken - Forbach, sondern über Avricourt, dem Austauschpostamt nach Beendigung der Kriegsumleitung 1870/71 über die Schweiz.

Der Stempel "Bavière - Forbach" mit der Nr. 3 wie hier, war nur der Eingangsstempel von Paris, nicht der Grenzübergangsstempel wie zuvor. Da war er bis 19.7.1870 (Kriegserklärung) mit den Nummern 1 ("Tour") und 2 ("Retour") noch in Forbach von der dortigen, französischen Bahnpost benutzt worden.

Hier wurde das bayerische Briefpaket in Avricourt geöffnet (s. Bahnpoststempel auf der Siegelseite) und nach Paris kartiert. Weil die "Verpackung" für die bayerischen Briefe in Avricourt blieb, wusste man in Paris, woher die Briefe stammten und hätte es auch an den Marken bzw. Aufgabestempeln ersehen können, so dass der dortige Ankunftsstempel mit der Nr. 3 vorderseitig abgeschlagen wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 28.04.2013 17:19:59 Gelesen: 1073879# 199 @  
Hallo,

wer kann helfen?

Kürzlich erwarb ich für die Sammlungsabteilung "Prinzregent" die eingescannte Auslandspostanweisung vom 2.12.1913 nach den USA, Ank. 15.12.1913 New York.

Meine Fragen:

- wie errechnet sich das Porto/die Gebühr in Höhe von 1,60 RM?
- war der Leitweg immer über Köln nach den USA für Auslandspostanweisungen aus Deutsches Reich/Bayern?
- es ist kein Stempel des Auszahlungspostamtes und auch keine Unterschrift des Empfängers auf der Rückseite dokumentiert.

Handelt es sich daher um einen Rückläufer?

Hier die Bilder:



Wer kann Licht ins Dunkle bringen?

Viele Grüße
Jochen
 
kreuzer Am: 29.04.2013 08:34:47 Gelesen: 1073799# 200 @  
Hallo zusammen!

Kaum ist man mal zwei Tage weg, schon "geht hier die Post ab". ;-) Viele schöne Belege wurden in den letzten beiden Tagen hier gezeigt, da ich mich ja speziell mit den Postablagen befasse, muss ich die Steilvorlage mit dem Brief der Postablage Wallenfels nutzen:

Die königliche Districts-Schulinspektion in Kronach hat am 15. März 1866 an alle k. Lokalschulinspektionen des Bezirkes einen Brief geschrieben hat. Dieser trat, wie der Aufgabestempel belegt, am 17.3. bei der Postexpedition in Kronach seine Reise an. Die erste Station war Steinwiesen, wo der Brief noch am gleichen Tag eintraf. Im Inneren ist auch gut der Tag der Kenntnisnahme des Schreibens dokumentiert. In Steinwiesen war dies der 18.3. Am gleichen Tag ging der Brief in Steinwiesen wieder zur Postexpedition (PE) und wurde nach Neuengrün mit dem Landbriefträger gebracht (Landzustellbereich von Steinwiesen). Dort quitierte man das Schreiben am 20.3 und gab es wohl am gleichen Tag dem Landbriefträger wieder mit, der es nach Wallenfels brachte, wo man noch am gleichen Tag Kenntnis vom Inhalt nahm. Wieder aufgegeben bei der Postablage Wallenfels gelangte das Schreiben am 21.3. erneut zu der für Wallenfels zuständigen PE Steinwiesen. Die nächste Station war Zeyern, Landzustellbezirk von Unterrodach. Bei der dortigen PE ging der Brief am 22.3. ein und wurde noch am gleichen Tag beim Empfänger abgezeichnet. Dieser schickte es weiter nach Theisenort. Also zunächst wieder zurück zur PE Unterrodach, die am 24.3. Aufgabe stempelte und über die für Theisenort zuständige Expedition Küps dorthin. Der Ankunftsstempel von Küps ist leider schlecht lesbar, allerdings wurde der Brief am 26.3. in Theisenort gegengezeichnet. Anschließend ging der Brief weiter nach Neukenroth (PE Stockheim), wo er am 29.3. quitiert wurde. Für diese Strecke lässt sich keine postalische Behandlung nachweisen.

Auch der Inhalt des Briefes ist noch vollständig vorhanden. Der Brief befand sich in der Sammlung von Dr. Richard Bader, der auch das bekannte Büchlein über die bayerischen Postablagen geschrieben hat.

Viele Grüße

kreuzer




 
bayern klassisch Am: 29.04.2013 09:20:38 Gelesen: 1073790# 201 @  
Hallo kreuzer,

wie sagt Peter Sem immer so schön: Ein Vortragsstück! Recht hat er, denn ohne einen fachkundigen "Vortrag" wie deinen hier wüsste man nicht so recht etwas mit dem erstklassigen Brief anzufangen. Danke für deine umfangreichen und erhellenden Erklärungen zu dieser Besonderheit.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.04.2013 15:06:34 Gelesen: 1073697# 202 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute zeige ich ein kleines Schmankerl, nach dem ich lange Jahre gesucht habe, ehe es mir die Bucht ermöglichte, es zu schnappen.



In Augsburg wurde am 11.1.1855 ein Portobrief nach Paris geschrieben, der auf dem gemeinsamen Postvertrag vom 1.7.1847 fußt. Da die Bestimmungen nicht reziprok waren, kam es zu Ungleichgewichten im wahrsten Sinne des Wortes, die man suchen kann und mit viel Glück findet.

Frankierte Briefe aus Bayern waren einfach, wenn sie bis 8,75g wogen (halbes Münchener Loth). Ebenso waren sie einfach, wenn sie von Frankreich unfrankiert nach Bayern liefen. Dann wog die bayerische Post ab und stellte das Gewicht und somit die Gebühr fest.

Anders verhielt es sich bei Briefen, die frankiert von Frankreich nach Bayern und unfrankiert von Bayern nach Frankreich liefen. Nun galt es für die französischen Postbeamten zu wiegen und zu taxieren. Es galt daher die Gewichtsgrenze von 7,5g und nicht mehr das halbe Loth.

Man kann sich vorstellen, dass die Spanne von 7,5g bis 8,75g nicht eben groß war und die allermeisten Briefe nicht in sie fielen, aber ein paar taten dies doch.

Hier stempelte die Aufgabepost mit dem Zweikreisstempel - mehr nicht. Einen Tag später (Augsburg hatte einen direkten Kartenschluss mit Strasbourg) kam er in Strasbourg an, wo er gewogen wurde. Die ermittelten 8g waren oben links zu notieren. Damit wog er über 7,5g und war folglich doppelt schwer. Einfache Briefe kosteten 5 Decimes Porto in Frankreich, die 15 Kr. entsprachen. Nun, da doppelt, notierte man 10 Decimes = 1 Franc, also 30 Kr..

Der gleiche Brief aus Paris nach Augsburg hätte nur 18 Kr. gekostet (über 8,75 bis 17,5g doppelt dann 36 Kr.). Also waren nicht nur die Gewichte unterschiedlich, sondern auch die Porti. Frankreich geringeres Gewicht und weniger Porto, Bayern höheres Gewicht und höheres Porto.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 01.05.2013 15:14:05 Gelesen: 1073618# 203 @  
Hallo zusammen!

Heute ein Brief mit der bayerischen Erstausgabe zu 6 Kreuzern, der Nr. 4 I. Es handelt sich um einen Brief vom 25.12.1850, der von Kaiserslautern nach Nürnberg gelaufen ist. In Nürnberg brachte man auf der Marke den bekannten Portokontrollstrich an. Es handelt sich um einen Brief bis 1 Loth zwischen der (bayerischen) Pfalz und Bayern.

Viele Grüße

kreuzer


 
BD Am: 01.05.2013 16:19:11 Gelesen: 1073603# 204 @  
@ hajo22 [#199]

Hallo Jochen,

leider kann ich nur die Gebühr klären.

Postanweisungen in die USA unterlagen einer Gebühr von 20 Pf. pro 40 Mark der Überweisungssumme.

Umrechnungskurs ca: 4,22 Mark = 1 Dollar

68,50 Dollar = ca. 289 Mark= 8*20 Pf.= 1,60 Mark Postanweisungsgebühr für 281-320 Mark.

Beste Grüße Bernd
 
hajo22 Am: 01.05.2013 16:40:19 Gelesen: 1073592# 205 @  
@ BD [#204]

Hallo Bernd,

da sage ich herzlichen Dank. Kannst Du mir eine Literaturquelle benennen? Könnte dann beim nächsten Besuch in der philatelistischen Bibliothek München mich noch schlauer machen. Diese Auslandspostanweisungen tauchen ja hie und da auf. Diese kostete mich bei ebay mit allen Nebenkosten rd. 110 €. Wie ich finde noch erträglich. Ich hatte auf Auktionen schon welche gesehen, aber die waren mir zu teuer. Zum Ausruf muß man ja heute mindestens Nebenkosten von 30%+ einkalkulieren. Allerdings gilt der vorgenannte Preis für 1 Mark Prinzregent, bei höheren Markwerten steigen die Preise natürlich entsprechend.

Wurde die APA Deiner Meinung nach ausbezahlt? Keine Unterschrift, kein Stempel Ankunftspostamt.

Die Anweisung gibt doch noch Rätsel auf.

Viele Grüße, schönen Feiertag und nochmals vielen Dank für Deine Mühe.
Jochen
 
kreuzer Am: 01.05.2013 16:42:51 Gelesen: 1073591# 206 @  
Hallo zusammen!

Eine Paketkarte kann ich auch noch zeigen:

Es handelt sich um eine Paketkarte vom 06.12.1918. Die Paketkarte fällt damit in die Portoperiode 1.10.1918 bis 30.9.1919. Frankiert wurde die Karte mit 1,50 Mark (3 x Nr. 101 II) und somit für ein Paket von 5-6 kg in der Entfernungsstufe 375-750 km.

Aufgegeben wurde das Paket in Aunkirchen - da fingen die Schwierigkeiten schon an, im Großteil der Sekundärliteratur kommt der kleine Ort nicht mal vor. Laut der Angabe bei Helbig erhielt Aunkirchen am 1.6.1896 eine Postablage, die am 1.10.1898 (und damit 1 Monat vor Auflösung bzw. Umwandlung sämtlicher Postablagen) zur Agentur erhoben wurde. Das Paketaufkommen in Aunkirchen war aber wohl nicht sehr hoch, so dass man noch über 20 Jahre nach der Umwandlung die Paketzettel der Postablage Aunkirchen verwendete.

Viele Grüße

kreuzer


 
BD Am: 01.05.2013 17:14:27 Gelesen: 1073572# 207 @  
@ hajo22 [#205]

Hallo Jochen,

versuche diesen Nachdruck der ARGE Germania zu bekommen, eine phantastische Aufstellung fast aller Gebühren aus der Zeit von ca. 1906-1916 mit Auslandsgebühren je Land (weltweit) incl. Pakettarife bis 5 kg. und Telegrammgebühren!

Eine Retoure halte ich für ausgeschlossen, eine Unterschrift wurde vielleicht in einem Ausgabebuch in den USA vorgenommen. Über die Entwertungsmodalitäten der Postanweisungsbelege in den USA liegen mir keine Informationen vor. Der Stempel M.O.Office = Money Order Office könnte eine Auszahlung belegen?

Beste Grüße Bernd


 
Postgeschichte Am: 01.05.2013 17:53:17 Gelesen: 1073555# 208 @  
@ BD [#207]

Hallo Bernd,

schau doch mal in die Bücherbörse, da findest Du das Heft.

Gruß
Manfred
 
BD Am: 01.05.2013 20:03:53 Gelesen: 1073523# 209 @  
@ Postgeschichte [#208]

Hallo Manfred,

ich habe es, es war ein Hinweis für Jochen. In Bezug auf den Inhalt ist der Preis in der Bücherbörse geradezu lächerlich. Das Heft mit den Erläuterungen ist eigentlich für einen Germaniabelegesammler unverzichtbar. Bei Auslandspost Deutsches Reich = Bayern

Liebe Grüße Bernd

20:30 Uhr: Weg ist es, Gratulation dem Käufer.
 
hajo22 Am: 02.05.2013 09:38:10 Gelesen: 1073383# 210 @  
@ BD [#209]

Hallo Bernd,

da habe ich Pech gehabt, erst gerade in die Philaseiten gesehen, aber in der Bibliothek sicher auszuleihen.

Nochmals herzlichen Dank für die Mühe

Viele Grüße und schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 02.05.2013 09:59:36 Gelesen: 1073379# 211 @  
Duplexentwertung

Es wurde zwar schon eine Duplexentwertung aus Nürnberg gezeigt, aber hier noch ein ähnliches Exemplar. Es saß wohl ein "Gewohnheitstäter" beim Postamt. Vorschriftsmäßig sollten alle Marken ja ausschließlich und einzeln mit dem Mühlradstempel entwertet werden.

Hier also aus meiner Sammlung ein Brief mit Dreierstreifen der Nr. 8, gestempelt Nürnberg 1.Juni 1864 nach Erlangen:



Schönen Tag und viel Freude am Betrachten.

Jochen
 
kreuzer Am: 02.05.2013 19:22:58 Gelesen: 1073349# 212 @  
@ hajo22 [#211]

Hallo Jochen,

ein schöner Brief! Duplexentwertungen sind immer hübsch anzuschauen. Es gibt auch Briefe der Postablage Steinbühl, bei denen mit dem Postablagestempel die Marken schon entwertet wurden und der Nürnberger Expeditor nochmals seinen Mühlradstempel auf der Marke zum Einsatz brachte.

Aus Nürnberg kann ich das leider nicht zeigen, aber aus Gunzenhausen: Auf diesem Brief vom 30.12.1867 entwertete der Postablageninhaber die Marke vorschriftsmäßig mit seinem Stempel. Der Expeditor in Gunzenhausen musste mit seinem Ortstempel Aufgabe stempeln. Zusätzlich schlug er auch seinen Mühlradstempel als Entwerter nochmals auf der Marke ab.

Viele Grüße

kreuzer


 
hajo22 Am: 02.05.2013 20:08:16 Gelesen: 1073339# 213 @  
@ kreuzer [#212]

Ja, ein schöner Brief. Die 6 Kreuzer Einschreibgebühr wurden wohl bar verrechnet. Postablage und Mühlradstempel auf einer Marke habe ich auch noch nicht gesehen. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Das bestätigt sich mal wieder.

Schönen Abend und weiterhin viel Spaß an der (Bayern-)Philatelie.
Jochen
 
kreuzer Am: 02.05.2013 20:19:54 Gelesen: 1073335# 214 @  
@ hajo22 [#213]

Hallo Jochen,

genau richtig, die 6 Kreuzer Einschreibegebühr (ab 1.1.1868, also zwei Tage später, wären es 7 Kreuzer gewesen) wurden in bar über den Postschein verrechnet. Erst ab 1.3.1874 bestand Frankaturzwang auch für die Einschreibegebühr. Eingeschriebene Briefe von Postablagen sind nicht gerade häufig.

Ebenfalls noch einen schönen Abend!

kreuzer
 
hajo22 Am: 02.05.2013 23:37:33 Gelesen: 1073305# 215 @  
@ kreuzer [#214]

Jetzt bin ich ein wenig verunsichert. Nach Michel-Briefekatalog wurden die Einschreibe-Gebühren erst zum 1.1.1872 auf 7 Kreuzer erhöht. Ab 1.10.1868 erfolgte allerdings eine Portoerhöhung für Fernbriefe > 1 Loth von 6 auf 7 Kreuzer. Deshalb wurde ja ab 1.10.1868 die 7 Kreuzer Marke herausgegeben.

Hier ein Einschreibbrief vom 4.10.1868 (also 4 Tage nach Portoerhöhung) mit 7 Kreuzer für den Fernbrief, Einschreibgebühr bar verrechnet. Noch frankiert mit 1+6 Kreuzer-Marken (wahrscheinlich vom Abs. frankiert, der Postler hätte vorschriftsgemäß eine 7 Kreuzer-Marke verwendet, vielleicht lag sie aber noch nicht vor).

Hier der R-Bf. von Wörth 4.10.(1868) nach Landshut (Ankunft am selben Tag):



Ich wünsche angenehme Ruhe.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 03.05.2013 00:58:36 Gelesen: 1073299# 216 @  
@ hajo22 [#215]

Hallo Jochen,

Jetzt bin ich ein wenig verunsichert. Nach Michel-Briefekatalog wurden die Einschreibe-Gebühren erst zum 1.1.1872 auf Kreuzer erhöht. Ab 1.10.1868 erfolgte allerdings eine Portoerhöhung für Fernbriefe > 1 Loth von 6 auf 7 Kreuzer. Deshalb wurde ja ab 1.10.1868 die 7 Kreuzer-Marke herausgegeben.

Bitte, bitte nichts aus dem Michel übernehmen. Dort ist so vieles falsch, dass man schon keine Lust zur Korrektur mehr hat.

Chargégebühr ab 1.1.1868 7 Kreuzer; alles andere ist Quatsch.

Ab 1.1.1868 erfolgte die Erhöhung von 6 Kreuzer auf 7 Kreuzer, nicht zum 1.10.1868. Dass man die Nr. 21 - 7 Kreuzer als Ergänzungswert erst zum 1.10.1868 verausgabte, hat damit nichts zu tun. Man dachte, dass man mit 1 Kreuzer und 6 Kreuzer Marken gut klar käme, reagierte aber auf die gestiegene Mühewaltung, änderte die Farben und gab dann die passende Nr. 21 heraus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 03.05.2013 20:09:33 Gelesen: 1073192# 217 @  
@ hajo22 [#215]

Hallo Jochen,

vereinzelt wurde auch auf dem Brief die Bezahlung der Reco-Gebühr angeschrieben. Bei diesem Brief von Hof nach Stollberg war dies der Fall. Man notierte mit Blaustift 7 x rec. Der Brief ist entwertet mit dem offenen Mühlradstempel 211 von Hof (große Sondertype).

Viele Grüße

kreuzer


 
hajo22 Am: 09.05.2013 17:22:08 Gelesen: 1072701# 218 @  
Ich hoffe, ich schreibe nichts Falsches, wenn ich den 1.7.1850 als Eintrittsdatum Bayerns zum deutsch-österreichischen Postverein benenne.

Das war für die damalige Zeit eine große Erleichterung bei der Berechnung von Postgebühren ins Ausland.

Hier zeige ich einen vollständig erhalten gebliebenen Faltbrief aus Miltenberg (Mühlradstempel 2. Verteilung Nr. 315) vom 27.10.(1865) nach Pest (heute Budapest), frankiert mit 9 Kreuzer braun (Mi.Nr. 11).

Die Rückseite dokumentiert sehr schön den Leitweg via Aschaffenburg-Wien-Pest (an 30.10.)

Keine Rarität, aber ein sehr schön erhalten gebliebener Auslandsbrief in die k.u.k. Monarchie.

Hier das Bild:



Schönen Feiertag.
Jochen
 
kreuzer Am: 10.05.2013 07:20:06 Gelesen: 1072665# 219 @  
@ hajo22 [#218]

Hallo Jochen,

das Datum ist richtig, Bayern trat dem Deutsch-Österreichischen Postverein mit Vertrag vom 06.04.1850 bei, der ab 01.07.1850 gültig war.

Du zeigst einen schönen Brief nach (Buda)Pest. Die Nr. 11 ist eine schwierige Marke, ein vollrandiges Stück auf Brief zu bekommen ist gar nicht so leicht, wie man meinen sollte.

Viele Grüße

kreuzer
 
hajo22 Am: 10.05.2013 09:43:23 Gelesen: 1072653# 220 @  
@ kreuzer [#219]

Dieser Aussage stimme ich voll zu, vollrandige Stücke der Mi.Nr. 11 sind nicht leicht auf Brief zu bekommen.

Ich will noch einen 2. Postvereins-Brief mit der 9 Kreuzer braun zeigen, diesmal in die Capitale der Habsburger Monarchie, nach Wien.

Es ist ein gesiegeltes "Damenbriefchen" (leider ohne Verzierung) an das Hochwohlgeborene Fräulein Modesta von Aichenegg. Gestempelt in Ampfing (offener - schlecht lesbarer - Mühlradstempel 17) v. 27.11.(ohne Jahr) via Altötting-Passau nach Wien (an 29.11.).

Auf der Rückseite des Briefes hat das "Hochwohlgeborene Fräulein Modesta" ihren Montag/Dienstag Besuchs-oder Empfangs-Dienstplan vermerkt. Nett.

Hier die Bilder:



Schönen Gruß an alle Bayernsammler aus dem heute verregneten Unterallgäu.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 27.05.2013 09:58:39 Gelesen: 1071741# 221 @  
Liebe Sammlerfreunde,

für die farbenfreudigen unter uns kann auch mal eine Einzelfrankatur herhalten, zumindest dann, wenn die Marke braun, die farbigen Stempel aber blauviolett, blau oder rot sind.



9x, das Wasserzeichen kann ich nicht bestimmen und hoffe auf das X, war das Franko für einfache, bis 10g wiegende Briefe ab dem 16.5.1872 nach Frankreich. Ab diesem Datum war die, wie bei jeder Markenausgabe nur für Frankreich eingeführte 12x Marke obsolet geworden und Bayern brauchte bis 1873, um für den neuen Tarif endlich eine Marke zu emittieren.

Der Aufgabestempel ist recht selten, der Laufweg aus der Pfalz hinreichend belegt. Das Weiterfranko für Frankreich, das zuerst der Reichspost zu vergüten war, wurde jedoch statt in roter Schrift links unten oben rechts in schwarzer Tinte notiert, wo man es sicher in der Alltagshektik kaum hat lesen/finden können. Eine kleine Contravention also.

1 1/2 Groschen waren 6x, die Bayern an die Reichspost vergütete, die sie wieder an Frankreich weitergab. Die Siegelseite, wie bei fast allen Briefen dieser Zeit, ist blank.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.06.2013 13:51:28 Gelesen: 1071408# 222 @  
Liebe Sammlerfreunde,

weil ich meinen anderen Brief mit der P2 nicht finde, muss diesmal eine Postkarte herhalten, von der ich zwar nicht sicher überzeugt bin, aber durch den Kauf schon in eine Richtung (die ja auch falsch sein kann) tendiere.



Für 2x ging es am 21.4.1874 von Wangen (Württemberg) nach Langenargen in Bayern.

Text: Bitte mir über Lindau von da per Fuhrmann Schneider 1 Fass Exxig 2 Gulden 13 Kreuzer wie gewöhnlich senden zu wollen. Rud. Salis & Schammer.

Halten wir also fest, dass man offenbar einen Auftrag an die Firma Bass & Keller in Langenargen am Bodensee aufgab, das ca. 20 km von Wangen entfernt lag.

Von Langenargen nach Lindau sind es ca. 10 im über den Bodensee, bei Landleitung ca. 15 km.

Frau Brettl hat "heimlich" attestiert, dass sie nicht beweisen kann, dass die Marke ursprünglich haftet, aber die Zusammengehörigkeit zur Postkarte für sehr wahrscheinlich hält.

Meinungen zu dem außergewöhnlichen Stück sind erbeten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
roteratte48 Am: 12.06.2013 18:46:47 Gelesen: 1071054# 223 @  
Lieber Ralph,

ein außergewöhnliches Stück - auf Grund der Präsenz aber wohl kaum je "beweisbar". Aber toll anzuschauen, in dieser Form sicher möglich und ein spannendes Stück Postgeschichte! Gratulation dazu - und zum "Mut", auch ein solches Stück aufzunehmen!

Liebe Grüße - Rolf
 
bayern klassisch Am: 12.06.2013 19:43:51 Gelesen: 1071045# 224 @  
Lieber Rolf,

der Preis schrammte am Dreissteller gerade so vorbei, da kann man wenig falsch machen. Wenn Maria Brettl die Marke als seit 140 Jahren authentisch haftend ansieht (ich auch), dann war es halt so und ich habe eine Karte, wie man sie nicht an jeder Ecke findet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 16.06.2013 09:16:08 Gelesen: 1070815# 225 @  
Liebe Sammlerfreunde,

die Hinwendung von Destinationen ist bei den Altdeutschland Staaten seit über 20 Jahren bevorzugtes Sammelziel vieler Philatelisten und Postgeschichtler. Bei mir ist das nicht anders.

Allerdings geht bei mir damit nicht einher, Postvereinsdestinationen gering zu schätzen, denn das haben diese nicht verdient.

Ich fange mal heute an, ein paar Destinationen zu zeigen und beginne mit der bayerischen Pfalz nach Österreich, wobei dieser Brief über Baden, Thurn und Taxis und Sachsen nach Österreich lief, was weiß Gott nicht eine Standardleitung darstellte, auch wenn das ständig sich erweiternde Eisenbahnnetz die Kutschen aufs Abstellgleis schob.



Der Damenbrief vom 20.6.1858 von Bad Bergzabern nach Wien mit einer simplen, aber nicht unattraktiven Farbfrankatur, musste wohl, um sicher anzukommen, selbst bei der Haupt- und Resindenzstadt Wien mit dem Vermerk "Österreich" ergänzt werden, weil man davon ausgehen konnte, dass nicht jeder in der Pfalz wusste, wo Wien genau liegen würde. Waren das noch Zeiten ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Pommes Am: 17.06.2013 00:44:39 Gelesen: 1070751# 226 @  
@ bayern klassisch [#225]

wobei dieser Brief über Baden, Thurn und Taxis und Sachsen nach Österreich lief, was weiß Gott nicht eine Standardleitung darstellte

Klingt nach Umweg, woher aber weißt Du so genau wie der Laufweg war? Rückseite, Literatur oder gab's damals auch ein Hochwasser in Bayern? Ist kein "Vorwurf", sondern ernst gemeinte Nachfrage - ab und zu wird man hier im Forum bei Fragen ja auch missverstanden.

Und noch eine kleine Nachfrage: Heißt das da unten Walfischgasse?

Darf ich als Sprachfetischist kritisieren? "nicht eine" = keine. ;-)

In der letzten "Philatelie" (Zeitschrift) dürftest Du ja auch Sachen gesehen haben, die bei Dir den Sammlertrieb auslösen? Ist die dort angesprochene Sammlung wirklich so außergewöhnlich und warum ließt man - falls zutreffend - dann hier nichts darüber? Mußt Du nicht beantworten, wenn Du nicht willst, kam mir gerade so in den Sinn - bei Deinem Benutzernamen.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
bayern klassisch Am: 17.06.2013 11:51:32 Gelesen: 1070707# 227 @  
@ Pommes [#226]

Die philatelie habe ich wohl nicht erhalten, daher kann ich dazu nichts sagen.

Die Leitung ist siegelseitig dokumentiert. Umwege im Postverein waren häufig, weil nur die Schnelligkeit zählte, sonst nichts.

Wallfischstraße lese ich da - tja, Wale waren schon damals keine Fische, sondern Säugetiere, aber ob man das im Wien vergangener Jahrhunderte gewußt hat?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 19.06.2013 18:28:46 Gelesen: 1070516# 228 @  
Heute nichts Besonderes, sondern ganz einfach nur ein schöner Brief mit der geschnittenen Wappenserie (Mi.Nr. 14).

Es ist ein waagrechter Dreierstreifen der 1 Kreuzer, gestempelt Bahnh(of) Augsburg 8.11.(1871) nach Nürnberg Bahnhof, am gleichen Tag angekommen.

Einfach schön anzusehen. Direkte Bahnstrecke von Bahnhof A nach Bahnhof N, keine Umwege, keine Leitstempel, kein Weiterfranko, kein Grenzübergang, nichts dergleichen.

Und so sieht er aus:



An einem Tag mit soviel Hitze ist was Einfaches einfach das Beste.

Schönen Spätnachmittag verbunden mit der Hoffnung auf Abkühlung.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 19.06.2013 20:04:13 Gelesen: 1070501# 229 @  
@ hajo22 [#228]

Nur die Stempelfarbe war verboten, in Nürnberg und anderswo!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 19.06.2013 21:01:37 Gelesen: 1070490# 230 @  
@ hajo22 [#228]

Und ein Nürnberger Briefträgerstempel ist auf der Siegelseite auch vorhanden.

Viele Grüße

kreuzer
 
bayern klassisch Am: 19.06.2013 21:06:39 Gelesen: 1070489# 231 @  
@ kreuzer [#230]

Aber der wenigstens in schwarz, der amtlich vorgeschriebenen Stempelfarbe Bayerns von 1849 bis ultimo.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.07.2013 16:30:38 Gelesen: 1069236# 232 @  
Liebe Sammlerfreunde,

auf allgemeinen Wunsch eines einzelnen (Richard) zeige ich mal vorab eine Seite meiner Sammlung Bayern - Frankreich et vice versa, die ich später (gegen Ende des Jahres) versuchen will, hier komplett zu zeigen.

Die Briefe zeigen, dass der bayerische König Ludwig I (ja, der mit der scharfen Lola Montez herum machte, ehe man ihn ablöste) im Exil von seiner Leibgarde nicht verlassen war, sondern sicher ein angenehmes Leben führte.

Er verstarb am 28.2.1868 daselbst - der 1. Brief an Franz von Gmainer wurde kurz vor dem Tode seiner Majestät verschickt, der 2. kurz danach, als es wohl etliches zu regeln gab zwischen der Haupt- und Residenzstadt München und dem Bürgermeister von Nizza.

Ich hoffe, sie gefällt euch und macht Appetit auf ca. 100 mehr in Sindelfingen im Oktober 2013.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bignell Am: 09.07.2013 18:29:49 Gelesen: 1069214# 233 @  
@ bayern klassisch [#232]

Wow - mehr davon bitte. ;)
 
bayern klassisch Am: 09.07.2013 19:02:01 Gelesen: 1069203# 234 @  
@ bignell [#233]

Schön, wenn dir das Blatt gefällt. Später gerne mehr - die Slg. hat zur Zeit ca. 160 Seiten. Wenn ich im Sept. fertig werden sollte, was ich sehr hoffe, stelle ich sie noch vor Sifi 2013 zum Anfüttern hier ein (ich hoffe, der Scanner überlebt das auch). :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
heku49 Am: 09.07.2013 20:14:42 Gelesen: 1069194# 235 @  
Hallo bayern klassisch,

wie jedes von Deinen Blättern wieder ganz großes Kino.

Freue mich schon auf die Fortsetzung. Drücke dem Scanner die Daumen.

Gruß Helmut
 
zockerpeppi Am: 09.07.2013 21:42:16 Gelesen: 1069172# 236 @  
@ bayern klassisch [#232]

Später war Ludwig aber nicht mehr so ganz von Lola angetan! Ich liebe historische Romane und habe die ganze Geschichte gelesen: Der König und die Tänzerin. Vor einiger Zeit gab es zudem bei Arte eine Reportage.

Schade, dass ich nicht nach Sindelfingen kann und mir deine Sammlung ansehen.

schönen Gruß
Lulu


 
bayern klassisch Am: 10.07.2013 09:30:58 Gelesen: 1069140# 237 @  
@ zockerpeppi [#236]

Hallo zockerpeppi,

danke für die netten Worte. Mittlerweile habe ich erfahren, dass sich die Geschichte etwas anders abspielte, wie ich es geschrieben habe. Ich darf das Blatt also abändern. Er war nicht im Exil, wie ich im Internet ungünstigerweise recherchiert habe, sondern ab 1848 wegen der feschen Lola zurückgetreten worden und weilte nur den Winter über im schönen Nizza (hätte ich an seiner Stelle auch getan) und außerdem verstarb er am 29.2.1868 und nicht einen Tag davor.

Was lernen wir daraus? Nicht allem aus dem Internet stimmt und sollte 1 zu 1 übernommen werden, nicht mal bei schönen Briefen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.07.2013 08:53:19 Gelesen: 1068187# 238 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute möchte ich etwas aus der Rubrik "hin und her" zeigen.



Der 1. Brief aus Köln datiert vom 16.7.1850, ist also ein ganz früher Postvereinsbrief. Er wurde in Köln mit 12x taxiert und lief über Frankfurt am Main nach Würzburg. Wir erinnern uns, dass Taxis (die hessischen Gebiete und die freie Reichsstadt Frankfurt/Main wurden erst ab dem 1.5.1851 Teil des Postvereins) für diesen Transit nichts erhielt und somit auch kein Transitporto in Ansatz kam. Die Leitung erfolgte von Köln im eigenen Kartenschluss nach Würzburg im verschlossenen Briefbeutel, so dass sich natürlich keine taxischen Stempel finden.

In Würzburg schlug man den Auslagestempel auf den 12x ab und 2 Tage später stellte man ihn in Mittenwald zu. Dort waren die 12x für Preußen zu bonificiren, so dass Bayern an diesem Brief nichts verdiente.



Den umgekehrten Weg lief ein Portobrief aus Würzburg vom 7.3.1851 nach Köln. Die bayernischen 4 Sgr. in schwarz wurden, wie am Anfang des Postvereins üblich, von Köln blau abgestrichen und durch die eigenen 4 Sgr. ersetzt. Spätenstens ab 1854/55 finden sich diese "ich streiche deine 4 und setze meine eigenen 4" Streichungen nicht mehr. Auch hier war Taxis noch nicht im Postverein und Bayern bezog die 4 Sgr., die ja paritätisch 14x entsprachen, von Preußen. Preußen machte hier aber einen Gewinn, weil sie 4 Sgr. = 14x kassierten, Bayern aber nur 12x gaben, so dass man 2x = 1/2 Sgr. netto einstrich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.07.2013 19:24:12 Gelesen: 1068038# 239 @  
Liebe Sammlerfreunde,



heim ins Reich kam über den großen Teich ein kleines Schmankerl, das ich euch nicht vorenthalten möchte. Am 1.2.1862 kostete ein Brief über 4 bis 5 Loth von München nach Moosburg 5 mal 3 = 15 Kreuzer. Man beachte, dass die Vorschrift immer noch gültig war, dass Briefe bis 4 Loth der Briefpost, schwerere aber eigentlich der Fahrpost zu überantworten waren. Von dieser Regel sollte nur abgewichen werden, wenn man "Mit der Briefpost" vermerkte. Hier hat das keinen interessiert. Das Bezirksgericht rechts der Isar = Au klebte ein Paar der 4II Platte 3 (danke dafür!) und eine späte 3 Kr. auf und schaffte sogar, was bei dergleichen Briefen eher unüblich ist, akkurate Stempelabdrucke hin zu bekommen. Der dämliche Scanner hat den rechten Rand von Marke und Brief leider abgeschnitten.

5. Gewichtsstufen sind nicht häufig und dürfen immer mitgenommen werden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zackeingo Am: 04.08.2013 04:07:30 Gelesen: 1067734# 240 @  
Hallo,

anbei eine Quittung (Fuhrmannsbrief) über eine Fracht von Fuhrmann Funck aus Audorf (heute wohl Oberaudorf) über München nach Rattenberg/Tirol/bayer. Zeit ca. 1810. Kann jemand etwas über den Ovalstempel sagen?


 
bayern klassisch Am: 04.08.2013 09:12:55 Gelesen: 1067713# 241 @  
@ zackeingo [#240]

Bei der geringen Auflösung nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zackeingo Am: 04.08.2013 12:37:10 Gelesen: 1067673# 242 @  
@ bayern klassisch [#241]

Vielen Dank. Anbei der vergrößerte Ausschnitt mit dem Stempel. Ich hoffe, es reicht.

Grüß
zackeingo


 
bayern klassisch Am: 04.08.2013 13:05:00 Gelesen: 1067656# 243 @  
@ zackeingo [#242]

Danke! Es könnte ein Fuhrmanns- oder Güterbestätterei - Stempel sein. Ich habe irgendwo ein Buch über diese Thematik und muss mal morgen schauen, ob ich dort etwas über ihn finde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zackeingo Am: 04.08.2013 13:44:28 Gelesen: 1067644# 244 @  
@ bayern klassisch [#243]

Vielen Dank. Aus der Rückseite geht hervor, dass der Beleg aus 1812 stammt. Der Empfänger "Herr Anton Atzwanger Frau Witwe" bezog seinen (ihren) Tabak in Fässern von Martin Förster aus Stadeln bei Nürnberg von dort ging es per Fuhrmann nach München. Dort erfolgte in der Regel die Übergabe an Fuhrmann Joseph Funk (oder Funck) aus Oberaudorf (auch Audorf), der die Ware nach Rattenberg in Tirol weiterexpeditierte. Auf früheren oder auch späteren Fuhrmannsbelegen oder Zollquittungen ist mir der Stempel nicht bekannt. Vielleicht hilft das noch etwas weiter.
 
wuerttemberger Am: 04.08.2013 17:22:59 Gelesen: 1067618# 245 @  
@ zackeingo [#242]

Dieser Stempel ist im Buch "Im Namen und Geleite Gottes" von Willy Königs auf Seite 100 abgebildet. Die Überschrift lautet: Ungeklärte Stempel.

Gruß

wuerttemberger
 
zackeingo Am: 05.08.2013 15:13:10 Gelesen: 1067522# 246 @  
@ wuerttemberger [#245]

Vielen Dank für den Hinweis.

Könnte der Stempel etwas mit der französischen Besatzungsmacht in Nordtirol zu tun haben? Evtl. eine Art Zensur?

Ich habe ihn unter -zig Belegen nur auf zweien in 1812 gefunden. Alle weiteren Fracht- Fuhrmannsbelege sind ohne jegliche Stempel. Die Zollquittungen aus der Zeit sind teilweise vorgedruckt, teilweise handschriftlich. Aber auch ohne jegliche Abstempelung.

Gruß
zackeingo
 
bignell Am: 05.08.2013 18:06:49 Gelesen: 1067488# 247 @  
Hallo Ingo,

vllt handelt es sich um einen Stempel des Absenders: Contessa G. zu H.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 05.08.2013 20:36:38 Gelesen: 1067451# 248 @  
@ bignell [#247]

Hallo Harald,

ich lese Conts: G: II H:

Bei einer Contessa (Gräfin) hätte man nicht die erste, zweite oder dergleichen geschrieben oder im Stempel vermerkt, weil es diese Abstufungen nur für Regenten gab. Von daher ist entweder Contessa falsch, oder II hatte eine andere Bedeutung.

An einen Zensurstempel kann ich nicht glauben, weil Zensur damals heimlich statt fand und nicht erkannt werden sollte und konnte. Die Herren, die diesen Job betrieben, waren Meister ihres Fachs.

Es bleibt rätselhaft ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 05.08.2013 21:05:08 Gelesen: 1067443# 249 @  
@ bayern klassisch [#248]

Hallo bk,

ich lese dasselbe. Kommt auf die Sprache an, was das II bedeuten könnte, französisch deux => de vllt ==> Contessa Genoveva de Hannover (nur mal so als Denkbeispiel). Früher hat man oft das : als Zeichen für eine Abkürzung verwendet, wie heute den Punkt. Und Nummern als Worte verwenden ist ja auch keine neue Erfindung, time2go etc :)

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 05.08.2013 21:20:21 Gelesen: 1067437# 250 @  
@ bignell [#249]

Hallo Harald,

möglich ist alles - die Herrschaften hatten ja Zeit und konnten sich so manches ausdenken in diesen Kreisen. Jedenfalls bleibt es eine spannende Knobelei.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zackeingo Am: 06.08.2013 02:52:56 Gelesen: 1067402# 251 @  
@ bignell [#247]

Hallo,

mit dem Absender kann der Stempel nichts zu tun haben.

Die Firma Atzwanger in Rattenberg / Tirol bezog Ihren Tabak lt. weiterer Frachtbriefe meistens von Firma Martin Förster aus Stadeln bei Nürnberg und manchmal von der Matteischen Tobakfabrik in München (andere Sorte?) in Fässchen, Kübeln oder auch Kisten. Der Transport erfolgte per Fuhrmann nach München und wurde dort in der Regel dem Fuhrmann Funck zur Weiterleitung nach Rattenberg übergeben.

Da Nordtirol in der Zeit zu Bayern gehörte, kann es auch kein Zollstempel sein.

Hilfreich wäre es vielleicht, wenn man wüsste auf welchem Beleg der Stempel war, der in dem Buch von Willy Königs abgebildet ist.

Gruß
zackeingo
 
wuerttemberger Am: 06.08.2013 06:37:15 Gelesen: 1067376# 252 @  
@ zackeingo [#251]

Der Stempel war auf einem Fuhrmannsbrief aus Bruck bei Erlangen aus dem Jahre 1812.

Gruß

wuerttemberger
 
zackeingo Am: 06.08.2013 11:53:30 Gelesen: 1067330# 253 @  
@ wuerttemberger [#252]

Hallo,

war der Empfänger auch in Tirol? War München auch die Zwischenstation? Dann könnte man das etwas eingrenzen.

1812 scheint schon zuzutreffen (wie bei meinen beiden Belegen) und weist auf den französischen Einfluss hin. Evtl. ein französischer Besatzungskommandeur oder ähnliches?

Gruß
zackeingo
 
wuerttemberger Am: 06.08.2013 12:34:33 Gelesen: 1067322# 254 @  
@ zackeingo [#253]

Es gibt nur die Abbildung des Stempels mit den oben genannten Informationen.

Gruß

wuerttemberger
 
bayern klassisch Am: 13.08.2013 13:39:14 Gelesen: 1066667# 255 @  
Liebe Sammlerfreunde,

vielleicht nicht der schönste Brief in meiner Sammlung, aber einer, der von der Adresse her unüblich ist/war. Statt zuerst den Namen, Stand usw. anzugeben und darunter den Wohnort zu benennen, wie das noch heute Usus ist, stellte der Absender alles auf den Kopf. Trotzdem kam er zeitig an (Folgetag) und zeigt, wie flexibel die bayerische Post schon 1855 bei Adressen war, die gar nicht so recht ins Konzept passten.



Wie man es richtig machte, zeigte der Freiherr Karl von Gumppenberg in seinem Büchlein von der Post für das Volk, in dem er sogar eine fiktive Adresse abbilden ließ, damit keine Unklarheiten aufkommen sollten.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 13.08.2013 21:37:04 Gelesen: 1066599# 256 @  
Was sind "schöne Belege"? Sicher nicht nur Briefe, die farbenfroh aussehen wie 3 verschiedene Marken der Quadratausgabe Kreuzer oder Wappenserie. Fast man den Begriff "schön" weiter, sind auch interessante post- und zeitgeschichtliche Belege eingeschlossen, wie schon in anderen Beiträgen hier gezeigt.

Aus der Bayrischen "Marken-Endzeit" möchte ich einen "schönen zeitgeschichtlichen" Brief aus Neu-Ulm/Donau vom 18.März 1920 mit einem 3er-Streifen der 5 Pfg.-Prinzregentenmarke zeigen (die schon ungültigen Marken wurden nicht beanstandet).

Das Interessante an dem Brief sind weder die Marken noch der Stempel. Es ist der Absender, der uns an eine schwere Zeit nach dem verlorenen 1. Weltkrieg erinnert: "Vereinigung der aus Elsass-Lothringen Vertriebenen/Ortsgruppe Ulm a.D."

Der Brief ging an das Ulmer Fürsorgeamt, die Vertriebenen hatten wohl nur das Notwendigste mitnehmen dürfen.

2014 jährt sich der Beginn des 1. Weltkriegs zum 100. Mal.



Schönen Abend.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 21.08.2013 13:30:35 Gelesen: 1066123# 257 @  
Liebe Sammlerfreunde,

von besonderem Interesse sind heute noch vorhandene komplette Drucksachen (DS), die unter Streifband verschickt wurden. Weil in 99,99 % aller Fälle der Empfänger das Streifband abgerissen und die Marke dadurch beschädigt oder vernichtet hatte, sind solche Belege nur noch in geringer Zahl vorhanden.

Aufwändig war das schon damals, aber solche Versendungsformen kommen noch bis in unsere Tage vor.





Zwei Belege aus dem schönen Würzburg zeigen die damals nicht unübliche Versandart bei einem Gewicht bis 1 Loth ohne Rücksicht auf die Entfernung in Bayern gut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 21.08.2013 14:14:27 Gelesen: 1066112# 258 @  
@ bayern klassisch [#257]

Dieser Aussage ist uneingeschränkt zuzustimmen, vollständige Streifband-Drucksachen sind aus klassischer Zeit schwer zu bekommen. Das gilt nicht nur für Bayern, sondern für alle Altdeutschen Staaten. Man denke nur an die vielen Drucksachenschleifen bei denen der Sachsen-Dreier die Befestigungsfunktion übernahm und dabei oftmals zertrennt wurde. Die Dreier wurden später dann - auch aus unterschiedlichen Dreierteilen - zu ganzen Dreiern "restauriert/zusammengesetzt" und gesammelt.

Auch nicht mehr häufig anzutreffen sind Retour-Recepissen (also Rückscheine) aus der semi-klassischen Zeit. Wenn man so etwas in die Hand bekommt, dann zumeist mit Bezug auf Gerichtsangelegenheiten.



10 Pfg. Wappenserie gezähnt, gestempelt Wasserburg 16.7.1879, Ankunft Traunstein am gleichen Tag.

Schönen Tag und bis demnächst.
Jochen
 
bignell Am: 21.08.2013 19:10:30 Gelesen: 1066078# 259 @  
@ hajo22 [#258]

Hallo Jochen,

da haben wir es in Österreich leichter, meist wurden die Marken auf Streifbändern nicht übergehend geklebt, und manchmal sind sogar Kreuzbänder mit vollständiger Frankatur erhalten.

Auch wenn es nicht wirklich hier rein passt, aber als Beispiel:



Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 21.08.2013 19:15:29 Gelesen: 1066076# 260 @  
@ hajo22 [#258]

Ein Traumstück! Manchmal ist die Semi - Klassik, warum weiß der liebe Gott allein - schwieriger zu bekommen, als die Klassik. So schön kann die Pfennigzeit sein!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.08.2013 19:17:16 Gelesen: 1066074# 261 @  
@ bignell [#259]

Lieber Harald,

auch das ist für mich ein Klassestück! Natürlich gab es sehr, sehr viel Post in Österreich. So viel, dass man als Bayernsammler manchmal neidisch werden könnte. Trotzdem sind Stücke wie deines auch dort nicht leicht zu finden.

Danke fürs zeigen und schöne Klassik oder Semiklassik tut jedem Thread gut, auch diesem. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 22.08.2013 20:36:39 Gelesen: 1066004# 262 @  
@ bignell [#259]

Hallo Harald,

ich kann zwar keine vollständige Drucksachen-Schleife aus Bayern Klassikzeit zeigen, aber um die sonstige altdeutsche Klassik bei dieser Versandart zu retten eine aus Sachsen. Es ist "leider" nur der grüne 3er, aber dafür ist die Schleife komplett mit Inhalt und Ausgabestempel.

Ich zeige alles auf 4 scans:



Inhalt der Schleife



Vorderseite der Schleife: Leipzig 4.9.(1858, denn 1868 geht nicht mehr)



Rückseite der Schleife: Ausgabe 5.9.

und wieder zusammengesetzt sieht die (vorzeigbare) Schleife so aus:



So, jetzt muß aber Schluß sein mit außerbayerischen Stücken.

Allen einen schönen Abend.
Jochen
 
heku49 Am: 22.08.2013 20:51:09 Gelesen: 1065998# 263 @  
Hallo Jochen,

ein sehr schönes Stück alle Achtung. Besonders der Inhalt gefällt mir gut.

Gruß Helmut
 
bignell Am: 22.08.2013 20:55:31 Gelesen: 1065990# 264 @  
@ hajo22 [#262]

Hallo Jochen,

ein sehr schönes Stück. Warum eigentlich "nur der grüne 3er", die Marke ist doch auch nicht billig, und auf Ganzstück sicher alles andere als Massenware.

Lg, harald
 
hajo22 Am: 22.08.2013 21:23:12 Gelesen: 1065981# 265 @  
@ bignell [#264]

Ja, stimmt. Dennoch der rote Dreier, das wäre dann schon ein tolles Stück. Aber man kann und muß nicht alles haben!

@ heku49 [#263]

Ja, der Text gefällt mir auch sehr gut. Damals wurde der Kunde noch als "König" behandelt und nicht wie heute: "Zum Bestellen klicken Sie hier"

Allen einen schönen Abend.
Jochen
 
bignell Am: 22.08.2013 22:37:49 Gelesen: 1065971# 266 @  
@ hajo22 [#265]

Ah eh nur der rote Dreier. Vielleicht am besten als Mischfrankatur mit dem Bayern-Einser und als Nachporto die Penny Black. ;)
 
hajo22 Am: 23.08.2013 18:20:02 Gelesen: 1065891# 267 @  
Damit wieder eine bayerische Marke aus der Klassikzeit gezeigt wird, hier eine 9 Kreuzer grün (Mi.Nr. 5, Farbe kann ich nicht bestimmen, c oder d?) auf komplettem Faltbrief nach Hükeswagen (Regierungsbezirk Köln) aus München vom 29.9.1857.

Interessant der Leitweg (Rückseite) Bahnpost Halle-Eisenach 30.9. III. (Cours) und Ausgabe-Stempel 1.10.



Eine noch vollrandige 9xer mit offenem Mühlradstempel 325 (München) auf Brief über 20 Meilen. Nichts Seltenes, aber schön anzuschauen. Die Marke ist so zentrisch gestempelt, man könnte meinen eine Vorausentwertung vor sich zu haben.

Schönen Freitagnachmittag und weiterhin viel Spaß an der Bayernphilatelie.
Jochen
 
hajo22 Am: 23.08.2013 18:38:07 Gelesen: 1065886# 268 @  
@ bignell [#266]

Ich bedauere, ich habe meinen schwarzen 1er schon vom Brief abgelöst (leider, leider).

Es ist die Type IIa mit geschlossenem Mühlradstempel "14"=Aschaffenburg. Wenn ich doch das Couvert noch hätte!



Grüße nach Österreich.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 23.08.2013 18:52:45 Gelesen: 1065884# 269 @  
@ hajo22 [#267]

Hallo Jochen,

du hast eine 5d. Beim Laufweg war Bayern in das Eisenbahnnetz der Zeit dahin gehend integriert, dass man immer die schnellste Verbindung zu nehmen hatte, nicht die kürzeste.

Der Einser ist schön - vielleicht findet sich die Drucksache noch?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 23.08.2013 19:09:35 Gelesen: 1065877# 270 @  
@ bayern klassisch [#269]

Die Drucksache findet sich sicher nicht. Wenn ich verulkt werde wie hier mit Brief Sachsen-Dreier in Mischfrankatur Schwarzer 1er und Nachporto 1 p Black, ulke ich selbstverständlich zurück.

Die Marke habe ich vor Jahren (im letzten Jahrtausend) natürlich lose auf einer SEM-Auktion gekauft. Er hatte damals einige schöne Exemplare im Angebot. Da konnte ich nicht widerstehen. Schönheit hat seinen Preis kann ich hier nur sagen.

Schöne Grüße und danke für die Farbbestimmung. Ich lag ja nahe dran.
Jochen
 
bignell Am: 23.08.2013 19:10:48 Gelesen: 1065874# 271 @  
@ hajo22 [#270]

Ich glaube, das hat BK auch nicht ganz ernst gemeint. ;)
 
hajo22 Am: 23.08.2013 19:25:31 Gelesen: 1065867# 272 @  
@ bignell [#271]

Na klar, ein bißchen scherzen muß schon sein, das lockert die Atmosphäre und vertreibt den Bierernst aus der Philatelie. Meine Frau sagt nicht "Philatelie", sondern "Altpapiersammlung".

Servus.
Jochen
 
hajo22 Am: 25.08.2013 13:04:15 Gelesen: 1065781# 273 @  
Heute ein Briefchen aus vorphilatelistischer Zeit. München 9.10.1845 nach Bonn (Ausgabest. 12.10.). Preussischer (Grenz-)übergangsstempel im ovalen Kreis "Bayern".

Versand "franco". Aber wie hoch waren die Gebühren?



Schönen Sonntag.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 25.08.2013 14:46:49 Gelesen: 1065770# 274 @  
@ hajo22 [#273]

Hallo Jochen,

bei Briefen aus dieser Zeit waren die Gebühren, wenn der Absender zahlen wollte oder konnte, siegelseitig zu notieren.

Wenn ich korrigieren darf: Bayern war kein Grenzübergangsstempel - die gab es damals zwischen Bayern und Preußen nicht, sondern ein Herkunftsstempel.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

P.S. Ich habe heute meine Bayern - Schweiz - Sammlung in das virtuelle Album überspielt. Bitte auch den Schweizer Freunden weiter sagen; für Verbesserungen jedweder Art bin ich sehr dankbar.
 
bayern klassisch Am: 10.09.2013 09:45:45 Gelesen: 1064774# 275 @  
Liebe Sammlerfreunde,

aus der guten, alten Zeit stammt ein besonderer Brief aus Bayreuth nach Altenburg, postalisch zum Königreich Sachsen gehörend.



Er wurde am 10. Jan. geschrieben, weist aber vorn wie hinten keine Taxen auf. Der Grund ist in der linken, unteren Ecke vorn zu finden: Es war ein Brief des Postmeisters von Bayreuth, dem der König die aktive Portofreiheit verliehen hatte.

Demzufolge durfte dieser Briefe schreiben, musste jedoch nicht frankieren mittels Marke oder in bar, sondern hatte nur seine Unterschrift und seinen Stand "Postmeister" zu notieren und alles war und blieb gratis.

Interessant ist, dass er auch im Königreich Sachsen portofrei belassen wurde, denn auf diese Strecke erstreckte sich die bayerische Portofreiheit natürlich nicht.

Bis heute sind genau 2 dieser Briefe aufgetaucht, die absolut gleich aussehen, es ist aber zu vermuten, dass es damals schon ein paar mehr gegeben haben dürfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.10.2013 11:01:31 Gelesen: 1061490# 276 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute möchte ich einen Brief zeigen (das Auktionshaus Köhler war gestern so nett, ihn mir zu überlassen), der recht lustig ist, weil man sieht, mit welchen Alltagsproblemen auch erfahrene Postler in Bayern zu kämpfen hatten.



Am 4.8.1862 sandte man einen mit 12x (2 mal 4II Platte 3) frankierten Brief nach Frankreich ab (Departement Seine et Oise). Für einfache Briefe bis 10g nach Frankreich waren 12x das treffende Franko.

Die Aufgabepost in Kissingen, der Stadt mit dem relativ umfangreichsten Auslandsverkehr, las aber in der französisch gehaltenen Anschrift - trotz des Vermerks "France" in der linken oberen Ecke eine Destination in der Schweiz. Für dergleichen Briefe gab es auch 12x Frankaturen, nämlich 9x für Bayern und 3x für die CH für Orte im 1. Rayon! Ergo notierte man eine blaue 3 für das CH - Weiterfranko und sandte den Brief nach Basel (6.8.), wo man den Fehler bemerkte und ihn über Zürich - St. Gallen - Romanshorn - Lindau zurück schickte, wobei er den Weg per Dampfboot über den Bodensee nahm.

Jetzt hatte ihn Bayern wieder an der Backe und sandte ihn am 7.8. über Württemberg und Baden geschlossen nach Strasbourg, wo er am 8.8. ankam. Dort erhielt er den Stempel Bavière - Strasbourg und konnte seinen Lauf endlich zum Chateau du Galluis fortsetzen. Hier ein Link, der das schöne Schlösschen zeigt.

http://fr.topic-topos.com/chateau-de-lieutel-galluis

Das dazugehörige Attest zeige ich lieber nicht, sonst könnte man die dortige Beschreibung noch ernst nehmen. Natürlich hat Frankreich nicht 3x von der Schweiz (! ??) für den Transit (! ??) bekommen, sondern die rote 3 und der Hinweis durch Unterstreichung des Ziellandes "France" durch die Schweizer Posten verdeutlichte nur, dass man die einst von Bayern bonifizierten 3x wieder zurückrechnen musste, den für Fehlleitungen der Post war kein Porto/Transitporto anzusetzen. Bayern erhielt also die ursprünglich der CH gutgeschriebenen 3x rückvergütet.

Dafür durfte es nicht 9x behalten, sondern nur 4,8x, weil es an Frankreich 7,2x entrichten musste.

Wenn man etwas tiefer in der Materie steckt, weiß man auch, warum die CH den Brief nicht über Baden oder Württemberg, obwohl das möglich gewesen wäre, zurück schicken musste, sondern über Bayern. Ich bin gespannt, wer weiß, warum das so war. ;)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 13.10.2013 13:02:11 Gelesen: 1061457# 277 @  
@ bayern klassisch [#276]

An den Postverträgen (PV) zwischen der Schweiz und Frankreich von 1850 (?) und dem Postvertrag Schweiz mit Bayern 1852. Ein Transit (also auch eine Rücksendung) aus der Schweiz über Frankreich war nicht vorgesehen, daher konnte die Rücksendung nur über deutsches Gebiet (hier Bayern) erfolgen.

Viele Grüße
Jochen
 
bayern klassisch Am: 13.10.2013 17:36:35 Gelesen: 1061404# 278 @  
@ hajo22 [#277]

Hallo Jochen,

danke für deinen Lösungsvorschlag - der Postvertrag Schweiz - Frankreich spielte hier keine Rolle, weil es ja kein Schweizer Brief war und Transite aus dem Postverein über die Schweiz nach Frankreich unbekannt waren und ergo auch vertraglich nicht geregelt waren.

Der Grund war ein anderer: Hätte ihn die Schweiz über Baden oder Württemberg zurück geschickt, hätten diese die 3x für die Schweiz gutgeschrieben bekommen, nicht aber Bayern! Somit wäre die Abrechnung durcheinander gekommen, denn Baden bzw. Württemberg hätten dann 3x für nichts bekommen, denn ein Transitporto war für fehlinstradierte Sendungen nicht anzusprechen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.10.2013 08:44:18 Gelesen: 1060411# 279 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute darf ich eine neue Briefrosine zeigen, die mir ins Netz gegangen ist:



Am 2.12.1859 sandte man ein Muster anhängend an diesen Brief von Pappenheim nach dem badischen Aden bei Singen.

Die Entfernung betrug über 20 Meilen, so dass ein einfacher Brief 9 Kr. gekostet haben würde.

Hing ein Muster ohne Wert an ihm, so durfte der Brief selbst unter 1 Loth, mit dem Muster zusammen aber schon 2 Loth wiegen.

Hier haben wir eine 18 Kr. Frankatur vor uns, womit der Brief selbst wiederum nur bis 1 Loth wiegen durfte, aber mit dem Muster zusammen waren jetzt über 2 bis 4 Loth möglich.

Dazu kam, dass man von Singen aus den Landboten bemühen musste, der für seine Tätigkeit gewichtsunabhängig 2 Kr., die blau von der Abgabepost notiert wurden, kassierte, so dass die Gesamtkosten mit 20 Kr. zu veranschlagen sind.

Viele bayerische Musterbriefe nach Baden kenne ich leider nicht ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.10.2013 08:57:37 Gelesen: 1060408# 280 @  
Liebe Sammlerfreunde,

auf einem Bein steht man nicht, daher schieße ich gleich den zweiten hinterher.

Mit dem Begriff Unikat sollte man ja bekanntlich eher sparsam umgehen. Bei folgendem Brief scheint es aber angebracht zu sein, ihn als solches zu betiteln. Gerne lese ich aber einen Einwand mit Scan. ;)



In Braunau am Inn (Österreich) schrieb man am 3.10.1867 einen einfachen Brief nach Ering an den dortigen Gastwirt Gottfried Mayer. Das wäre an sich nichts besonderes, denn es würde eine österreichische 5 Neukreuzermarke auf ihm prangen, was Massenware darstellt und für 3 bis 5 Euro in jeder besser sortierten Händlerkiste zu finden sein dürfte (unter Auswechselung der Adressdaten).

Hier bewegte den Absender aber weniger das Gefühl, seinem Heimatland 5 Nkr. zukommen zu lassen, als den bayerischen Staat mit 3 Kr. rh. zu beschenken. Um dies zu bewerkstelligen überschritt er den Inn und gab den Brief in Simbach auf, was nur ein paar Hundert Meter entfernt Braunau gegenüber lag.

Als wäre dieser Frevel nicht schon genug, klebte der dortige Expeditor statt einer Freimarke - zu vermuten wäre eine Nr. 15 - eine Portomarke auf, welche für Fernbriefe nicht zu verwenden gestattet war. Ering hatte ab dem 1.7.1861 eine eigene Postexpedition erhalten, also nicht gerade gestern, so dass man dies in Simbach am Inn wusste.

Am gleichen Tag wurde der Brief in Ering ankunftsgestempelt und - wie auch immer - zugestellt. In seinem Inneren sind noch 2 weiter Wachssiegelteile vorhanden, was auf einen Einschluss in diesem Brief hindeutet, was ihn nun vollends zur eierlegenden Wollmilchsau macht. :P :D

Den Bug verzeihe ich dem Simbacher Expeditor, denn der Brief ist schnuckelig klein und ein Aufkleben auf der Siegelseite wäre ja nun wirklich der Oberhammer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.11.2013 08:00:50 Gelesen: 1057270# 281 @  
Liebe Sammlerfreunde,

was ist die Besonderheit dieses Briefes?



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 17.11.2013 08:06:54 Gelesen: 1057268# 282 @  
@ bayern klassisch [#281]

Es dürfte sich um eine sogenannte "Vorausentwertung" handeln, d.h. die Marke war vor dem Aufkleben schon entwertet worden (natürlich vom Postler).

Schönen Sonntag.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 17.11.2013 09:26:03 Gelesen: 1057244# 283 @  
@ hajo22 [#282]

Hallo Jochen,

mit Adleraugen erkannt und völlig richtig - von dem Ort Marktheidenfeld sind ein paar Briefe bekannt geworden, bei denen die Marken vorausentwertet wurden - nur zu sehen an den oben übergegangenen Schaufelspitzen des Mühlradstempels 199.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.11.2013 14:37:08 Gelesen: 1057060# 284 @  
Liebe Sammlerfreunde,

mal etwas aus der modernen Zeit: In Bayern mit 5 Pfg. frankiert ins Deutsche Reich, dann mit weiteren 5 Pfg. "auffrankiert" in die Schweiz, dort aber nicht zustellbar und wieder zurück ins Deutsche Reich. Letztlich angekommen, aber mit Mühen, zur Freude heutiger Sammler, denn auffrankierte Poststücke nach Abzug ins Ausland sind keine Massenware.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
buzones Am: 18.11.2013 20:02:27 Gelesen: 1057008# 285 @  
@ bayern klassisch [#281]

Lieber Ralph,

falls dir der Adressat Oberbiliothekar und Landtagsabgeordnete Dr. A. Ruland in München ggf. nichts sagt, hier näheres zur Person:

http://www.deutsche-biographie.de/sfz77335.html

Weiter so! :)

Beste Grüße
Ralf
 
bayern klassisch Am: 02.12.2013 14:06:37 Gelesen: 1055294# 286 @  
@ buzones [#285]

Lieber Ralf,

vielen Dank für den Link - es gibt einige Briefe an ihn und ich freue mich immer wieder, wenn ich etwas sehe. Hätten nur mehr Leute ihre Korrespondenzen behalten ...

Liebe Sammlerfreunde,

heute ein besonderer Brief, bei dem man aber lesen können muss. Er weist Besonderheiten auf und ich bin mal gespannt, wer sie heraus bekommt.



In Speyer ging er am 29.6.1843 auf seine Reise.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 02.12.2013 17:21:07 Gelesen: 1055261# 287 @  
@ bayern klassisch [#286]

Na ja, es ist ein Brief an den König (Max) zu eigenen Händen (also "direkt", sprich nur ihm ohne vorheriges Öffnen durch Personal/Domestiken zu übergeben). Ich lese Stempel von Speyer, Aschaffenburg und München. Ich denke, der König war gerade auf Reisen in die bayerische Pfalz unterwegs.

Kann auch alles verkehrt sein, aber eine Resonanz hast Du, lieber "bayern klassisch".

Viele Grüße
Jochen
 
bayern klassisch Am: 02.12.2013 17:51:25 Gelesen: 1055248# 288 @  
@ hajo22 [#287]

Lieber Jochen,

vielen Dank für dein Feedback!

König in Bayern, das war hier der Empfänger, war Ludwig I (der wegen der feschen Lola Montez zurückgetreten wurde).

Der Brief ist aber in Speyer geschrieben worden - der "Kini" war also nicht in der Pfalz. Aber wo war er denn?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
filunski Am: 02.12.2013 18:36:31 Gelesen: 1055234# 289 @  
@ bayern klassisch [#288]

Vielleicht in Aschaffenburg, um nach dem Baufortschritt seines Pompejanums zu sehen? Der Brief ging jedenfalls erst nach München, Ankunftstempel vom 2.7., dann weiter nach Aschaffenburg, Ankunftstempel dort vom 5.7.

Schönen Gruß,
Peter
 
hajo22 Am: 02.12.2013 18:41:48 Gelesen: 1055232# 290 @  
@ bayern klassisch [#288]

Sorry, dann war er wohl in Unterfranken, also Aschaffenburg. Wahrscheinlich geht`s dann um den Eisenbahnbau die Ludwig-Strecke Nord-Süd oder so.

Schönen Abend und das kommt davon wenn man aus der Hüfte schießt.

Grüße
Jochen
 
bayern klassisch Am: 02.12.2013 18:49:29 Gelesen: 1055222# 291 @  
@ bayern klassisch [#286]

Hallo filunski,

wer in dem Forum einen Stern hat, trägt den nicht zu Unrecht. :-)

Du hast Recht - er lief zuerst von Speyer nach München, aber dort war er nicht mehr. Eine Änderung der Adresse, wie bei jedem Sterblichen üblich, brauchte es hier nicht. Warum?

Weil München als Haupt- und Residenzstadt natürlich wusste, wo die Majestät war und mit dem Pompejanum hast du Recht. Er war ein paar Tage zuvor in die bayerische Toskana gefahren, um dort den Einweihungsakt zu feiern.

Da Briefe an die Majestäten im eigenen, königlichen Briefbeutel befördert wurden, steckte man also in München alle angekommenen Poststücke in diesen eigenen Briefbeutel und schrieb "Aschaffenburg" auf die Beutelfahne. Jetzt wusste jeder, was zu tun ist, auch ohne Adressänderung.

In Aschaffenburg wurde der Briefbeutel geöffnet, die Handschuhe heraus geholt (Briefe der Majestäten waren nicht mit bloßen Händen anzufassen!) und die Eingangsstempel anzubringen. Dann erfolgte per Expressbote die Zustellung im Palais des Regenten. Auch wenn niemals "per Express" auf dergleichen Briefen steht, waren alle Briefe an die Majestäten sofort zu stempeln und zuzustellen - da musste alles andere liegen bleiben. Klasse gelöst!

Lieber Jochen,

ich habe auch schon aus der Hüfte geschossen und daneben getroffen - das macht uns doch nicht unsympathisch, oder? :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
filunski Am: 02.12.2013 18:54:10 Gelesen: 1055218# 292 @  
@ bayern klassisch [#1741]

Danke für die "Blumen". Die Stempel, wie so oft, erzählen ja immer eine Geschichte und das Pompejanum passte da eben mit hinein. Der Rest deiner Darstellung zur "königlichen Postzustellung" ist höchst interessant und sicher nicht nur mir so nicht bekannt gewesen. Danke dafür. :-)

Schöne Grüße,
Peter
 
bayern klassisch Am: 02.12.2013 19:03:37 Gelesen: 1055210# 293 @  
@ filunski [#1742]

Ehre, wem Ehre gebührt. :-)

Ich habe es etwas ausführlicher geschildert, weil vieles, was gar nicht einmal so lange her ist, heute völlig in Vergessenheit geraten ist und solche kleinen Aspekte oft ein besseres Bild einer Zeit zeigen können, als das Lesen eines Geschichtsbuches, in dem nur die große Welt dargestellt wird, nicht aber der Alltag, der hundertmal wichtiger war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.12.2013 13:13:16 Gelesen: 1054700# 294 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute mal ein kleiner Knobler - von vorn ist alles zu sehen, denn hinten ist der Brief blank. Was ist seine Besonderheit?



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.12.2013 19:33:35 Gelesen: 1054603# 295 @  
Liebe Sammlerfreunde,

dann möchte ich mal lösen: Der Absender fungierte als Relais - Station für den Empfänger in Stuttgart und empfing Briefe für ihn in Nürnberg. Mit diesem Brief, der unter 1 Loth wog, sandte er "Herrn Ferd(inand) Schmidt mit Briefen des Herrn Haueisen & Sohn" eben diese als Einlage mit. Viele werden es nicht gewesen sein.

In jedem Fall hatte man sich, woher auch immer diese Briefe ursprünglich stammten, Geld gespart, denn es fielen nur einmal 9 Kr. an, statt ein Mehrfaches davon.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.12.2013 10:49:01 Gelesen: 1054008# 296 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute zeige ich einen einfachen, frankierten Brief aus Abensberg nach München. Der Absender zahlte 3 Kr. für den einfachen Brief, die auf der Siegelseite notiert wurden.



Das besondere an ihm ist das Datum - der 29.10.1849. Wie wir wissen, kamen die ersten 3 Marken am 1.11.1849 an die Postschalter und gleichzeitig wurde die Stempelfarbe schwarz befohlen. Zuvor hätte man zwar auch schon schwarz stempeln sollten, doch war es für die bayerische Postverwaltung keine wichtige Angelegenheit und man ließ auch rote, blaue, orange und sogar grüne Stempelfarbe zu.

Der Brief aus Abensberg beweist, dass man noch bis zum Schluss in blau gestempelt hat und erst 3 Tage später auf schwarz umstellte. Der Grund der Farbumstellung war die Furcht, dass farbige Stempel keine hinlänglich deutlichen Entwertungen abliefern würden und rotbraune Stempelfarbe auf einer rotbraunen Marke (Nr. 4I) kaum zu erkennen gewesen wäre.

Da der Stempelabdruck aber zweierlei Funktionen hatte, 1. die Entwertung der Marke (ganz wichtig!) und 2. die Weitergabe von Informationen (woher, wann aufgegeben), wählte man Druckerschwärze als Stempelfarbe aus. Ein Problem war dabei die schwarze Eins, denn auf dieser Marke war ein schwarzer Stempel auch nicht gut lesbar.

Etwas off topic: Weil hier im Forum zumindest ein Thread existiert, der bei unserem Hobby stark auf die finanzielle Komponente abzielt, möchte ich hier mal eine Lanze für Altdeutschland / Bayern brechen. Dieser Stempel steht mit 15 Euro im Feuser und man kann solch einen Brief für 5 bis 10 Euro kaufen. Andere, auch keine Massenstempel, kosten kaum mehr, oft noch weniger. All die Details (Kalligraphie, Adressat, Absender, Lokalität, Stempelform und Farbe, Ankunftstempel, Inhalt, Postregulativ / Postvertrag usw. gibt es gratis dazu.

Das Sammeln muss also nicht teuer sein - das Vorurteil, dass "Altpapier" unerschwinglich sei und vor allem Markenbriefe einer finanziellen Elite vorbehalten seien, ist ein Märchen. Ein dicker Geldbeutel ersetzt auch nicht die Liebe zur Philatelie, niemals.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 31.12.2013 09:58:06 Gelesen: 1053878# 297 @  
Liebe Sammlerfreunde,



in Germersheim (Pfalz) am 1.7.1849 als einfacher, unter 1/2 Loth schwerer Portobrief aufgegeben, wäre er allein schon deshalb hochinteressant, weil an diesem Tag die ersten bayer. Briefmarken hätten verwendet werden sollen, zeitgleich mit dem neuen Taxregulativ, das schon auf die Nominalen der Marken abstellte. Wie wir wissen, hat es sich dann aber noch 4 Monate heraus gezögert, sonst wäre das ein "Ersttagsbrief", auch wenn die Verwendung von Marken für Briefe ins Ausland noch nicht geduldet wurde.

Aber zurück zu Realität. Germersheim liegt sehr nah an Baden - praktisch nur über den Rhein und wenn man als maximale Entfernung Germersheim - Karlsruhe annimmt, dann kommt man nur auf 3 Meilen.

Das war aber nicht mehr relevant, seit es den fortschrittlichen Postvertrag Bayerns mit Baden vom 1.8.1843 gab,in dem festgehalten wurde, dass es 3 Klassen von Gemeinschaftsporti gab und die höchste Klasse bei Entfernungen über 15 Meilen bayerische - badischer Gesamtstrecke nur noch 12x waren. Germersheim notierte diese 12x rechts und sie wurden, von wem auch immer, sogar unterstrichen. Da das Gemeinschaftsporto halbscheidig zu teilen war, bekam Bayern satte 6x für einen Brief, der nur wenig Transportstrecke erforderte, während Baden ihn 180 km weit zu befördern hatte und auch nicht mehr bekam.

Da der Brief mit der badischen Bahnpost (leider ohne Stempelung) nach Basel lief, glaube ich, dass man für Basel 2x = 14x ansetzte. Wer für die weiteren 6x zuständig war, um auf die notierten 20x zu kommen, kann ich nicht sicher sagen. Evtl. Bern?

In Genf dürfte man 9 Decimes = 27x Porto kassiert haben. Für Korrekturen / Verbesserungen der Beschreibung wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 31.12.2013 12:43:27 Gelesen: 1053861# 298 @  
@ bayern klassisch [#297]

Hallo bayern klassisch,

sehr schöner Brief! Aber das mit den bayerischen Marken hatte zum damaligen Zeitpunkt noch vier Monate Zeit (1.11.)

Viele Grüße

kreuzer
 
bayern klassisch Am: 31.12.2013 13:32:05 Gelesen: 1053852# 299 @  
@ kreuzer [#298]

Hallo kreuzer,

richtig, aber die neuen "Marken - Tarife" galten schon ab dem 1.7.1849 - nur die Druckerei hatte es noch nicht geschafft, Druckerzeugnisse = Briefmarken so herzustellen, dass sie über dem Makulatur - Niveau anzusiedeln waren. Um brauchbares Material zu liefern, fing man ja gerade mit der schwarzen Eins an und ließ die anderen beiden Marken erst einmal links liegen.

Erst nachdem man den Druck (man hatte kein Erfahrung in diesem Bereich) beim Einser ordentlich hin bekommen hatte, druckte man die 3x und 6x Marken probehaft, natürlich noch in der "Farbe", die man bisher einzig verwendet hatte, nämlich in schwarz, die ja eigentlich für den Einser vorgesehen war.

Nachdem auch die Probedrucke auf dem Seidenfadenpapier der schwarzen Eins problemlos verlaufen waren (gewissermaßen eine technische Übergangsmarke zu den beiden farbigen), kamen die Farbtöpfe blau und braunrot hervor und der Zauber konnte im Oktober beginnen, so dass alle 3 Marken in der letzten Woche des Okt. 1849 - endlich! - fertig gedruckt, gummiert und wohl getrocknet in den neu gestalteten Bogentaschen an die Bezirkskassen der OPÄ versandt werden konnten.

Die Alternative wäre gewesen, das alte Regulativ vom 1.1.1843 - entgegen der internen Ankündigung - per Sofortdekret bis zum allenfallsigen Start der Markensaison weiterlaufen zu lassen. Das hätte aber keinen Druck erzeugt und wer weiß, wann man dann mit der Markenausgabe angefangen hätte, vermutlich erst 1850. Dabei waren die 4 Monate doch schon peinlich genug.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 01.01.2014 07:56:44 Gelesen: 1053814# 300 @  
@ bayern klassisch [#299]

Hallo bayern klassisch,

da habe ich Deine Ausführungen etwas missverstanden. Die Marken wurden nicht rechtzeitig fertig, da gebe ich Dir recht. Hatte das "sollte" so aufgefasst, dass schon vorhandene Marken zur Frankatur hätten verwendet werden sollen.

Viele Grüße

kreuzer
 
bayern klassisch Am: 01.01.2014 10:25:02 Gelesen: 1053806# 301 @  
@ kreuzer [#300]

Frohes Neues Jahr kreuzer!

Das macht doch nichts. Wäre eigentlich eine Pflichtübung für den Michel Spezial, dort mal die Chronologie der bayerischen Marken ernst zu nehmen, wenn man sie denn kennen würde.

"And now for something completely different ..." :-)



Ein schöner Brief lief innerhalb Münchens am 10.7.1869 an das Kgl. Handelsgericht nach München rechts der Isar, also der Vorstadt Au. München und Au waren zwei eigenständige Poststellen, jedoch galt hier, ohne dass dies jemals irgendwo erwähnt worden wäre, ein besonderer Tarif, nämlich der Lokaltarif für einfache Briefe von 1 Kreuzer. 1869 kostete ein Brief über 1 bis 15 Loth somit nur 2 Kr., statt als normaler Fernbrief 7 Kr., was eine erhebliche Reduzierung der Kosten für alle Beteiligten bedeutete.

Der kleine, blaue Stempel, der mit "AU" anfängt, ist nicht geklärt. Vielleicht weiß hier einer mehr ?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.01.2014 13:37:55 Gelesen: 1053526# 302 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute darf ich einen Brief vorstellen, der mir allein schon wegen seiner Farben gut gefiel: Grüne Marke, violett-rote und dunkel-rote Marke, blauer Faltbrief, knalliger Firmenstempel und schwarze Schrift, ich finde, das hat was.



Die Firma W. Frank aus München schrieb am 19.9.1873 einen Brief mit anhängendem Muster ohne Wert nach Dornbirn in Österreich (Österreich fügte die Münchener Post hinzu, weil den Ort nicht jeder in Bayern kannte). Man achte auf den sehr frühen Absenderstempel, der einem damaligen Zweikreisstempel der Post gleicht!

In der Periode vom 1.1.1872 bis zum 31.12.1875 gab es für derlei Briefe keine Moderation mehr - die blieb nur für reine Muster erhalten, denen KEIN Brief beigeschlossen sein durfte. Gab man einem Brief ein Muster ohne Wert mit (mit Bindfaden angehangen), dann war der Brief mit dem Muster rein nach dem Gewicht für Briefe zu frankieren / taxieren. Hier also 7x Franko = über 15 bis 250g Gewicht zusammen.

Ich habe nicht viele Briefe mit anhängenden Mustern in dieser Tarifperiode von Bayern nach Österreich gesehen - vielleicht kommt hier der ein oder andere nach? Ich würde mich freuen!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 12.01.2014 13:10:54 Gelesen: 1053367# 303 @  
@ bayern klassisch [#302]

Hallo Bayern-Freunde,

viel habe ich nicht zu Eurem Sammelgebiet beizutragen, aber vielleicht gefällt Euch ja dieser Beleg:



Rechnung geschrieben in Mannheim am 19.6.1861 nach Nördlingen, zur Post gegeben in Augsburg am 23.6., vermutlich wegen Portoersparnis ("Forwarder").

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 12.01.2014 14:51:14 Gelesen: 1053349# 304 @  
@ bignell [#303]

Hallo Harald,

schönes Stück - 6 Kr. sparte sich der Mannheimer durch diese Postaufgabe.

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Mondorff Am: 12.01.2014 15:48:39 Gelesen: 1053337# 305 @  
@ bayern klassisch [#296]

Lieber Klassikfreund,

"Das Sammeln muss also nicht teuer sein - das Vorurteil, dass "Altpapier" unerschwinglich sei und vor allem Markenbriefe einer finanziellen Elite vorbehalten seien, ist ein Märchen. Ein dicker Geldbeutel ersetzt auch nicht die Liebe zur Philatelie, niemals."

Auch wenn "Altpapier" bei mir nicht unbedingt in der ersten Linie zu finden ist – die Liebe zur Philatelie ist es. Vor etlichen Jahren hatten wir 'mal Kontakt; natürlich über bayerisches "Altpapier".

Bleib munter

DiDi
 
bayern klassisch Am: 12.01.2014 16:53:17 Gelesen: 1053318# 306 @  
@ Mondorff [#305]

Lieber DiDi,

gerne sehe ich dein "Altpapier" - ob von Bayern, oder etwas anderes. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 22.01.2014 10:22:42 Gelesen: 1052809# 307 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief aus Kraiburg von 1859 gibt ein kleines Rätsel auf:



Als Brief bis 12 Meilen über 1 bis 2 Loth mit 6 Kreuzer korrekt frankiert, weist er eine korrigierte Absenderbehörde auf - zuerst den Magistrat vor Ort, dann gestrichen und mit Kirchenverwaltung überschrieben. In der Art sehe ich das zum ersten Mal und wenn jemand etwas vergleichbares aus Bayern zeigen könnte, wäre ich sehr erfreut. Leider hat meiner keinen Inhalt mehr. :-(

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.01.2014 11:25:52 Gelesen: 1052517# 308 @  
Chargé - Recommandation - Einschreiben - gegen Schein

Liebe Sammlerfreunde,

ein dankenswertes Thema ist das o.g., weil es hierzu in Bayern nicht nur vieles, interessantes, sondern auch spezielles gibt, das noch dazu farbenfroh daher kommt, was uns Augenmenschen um so mehr erfreut, als doch viele Poststücke aus dieser Zeit eben nicht so bunt sind, wie wir sie uns erhoffen.



Ein Postschein für ein recommandirtes Schreiben in München zeigt, dass es Absender gab, die weder für den Brief, noch für dessen Einschreibung etwas zu zahlen hatten, also die vollkommene aktive Portofreiheit besassen. Hier zeigt die rote Farbe sofort, dass es sich um eine Recommandation handelt, denn ab 1.1.1861 war dies die Farbe hierfür.



Das die farbliche Auslegung in Bayern auch die Hauptstadt nicht gänzlich verschonte, zeigt ein Postschein mit violettem Abschlag des gleichen Stempels, bei dem sogar das Jahr nicht hervor geht. Wer sich jedoch lange genug mit dieser Thematik befasst, kann ihn doch datieren - und zwar auf 1867. Im Januar 1866 gab es diese Farbe noch gar nicht und im Jahr 1868 war die Recommandationsgebühr auf 7 Kr. angestiegen, so dass dann Scheine mit korrigierter Chargégebühr zu verwenden waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 29.01.2014 15:20:16 Gelesen: 1052449# 309 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier ein kleiner Knobler zur Wochenmitte:

Was ist die Besonderheit an diesem Stück, bei dem die Marke nicht ganz perfekt ist ?



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 29.01.2014 15:56:17 Gelesen: 1052442# 310 @  
@ bayern klassisch [#309]

Hallo bk,

kann die Schrift oben nicht lesen, würde aber mal vermuten, ex-offo aus Österreich, an der bayrischen Grenze frankiert.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 29.01.2014 16:06:22 Gelesen: 1052437# 311 @  
@ bignell [#310]

Lieber Harald,

"von der k. k. Hütten- und Hammerverwaltung Kierfer" steht da. Du bist mit deiner schnellen Antwort ganz nah dran.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.01.2014 09:29:42 Gelesen: 1052392# 312 @  
@ bayern klassisch [#309]

Liebe Sammlerfreunde,

die Besonderheit lag in der Tatsache, dass es eine österreichische Stelle in Bayern gab, die ihre Post nicht über die nahe Grenze in das österreichische Kufstein brachte, sondern einfach in Bayern aufgab, was Bayern erfreute, denn es partizipierte an diesem modus operandi.

Heute zeige ich eine späte Verwendung eines bayerischen Ganzsachenkuverts aus dem Jahr 1927. Die Gültigkeit aller Kreuzerausgabe, also auch der Kuverts, endete mit dem 31.12.1875 bzw. dem 1.1.1876, wenn zum letzten Zeitpunkt Poststücke bei der ersten Leerung noch im Briefkasten gefunden wurden.

Hier hatte der Absender ein altes Bayernkuvert benutzt, um einen Ortsbrief zu schreiben, der dann prompt nicht ausgeliefert werden konnte, also retour die ganze Sache, ääh, die Ganzsache. :-)



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 30.01.2014 18:01:48 Gelesen: 1052355# 313 @  
@ bayern klassisch [#312]

Schade um das klassische Couvert. Der Absender war entweder ein eingefleischter Nostalgiker oder einfach ein Depp.

Schönen Abend.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 30.01.2014 18:30:12 Gelesen: 1052353# 314 @  
@ hajo22 [#313]

Es gibt 2 Möglichkeiten: Er hatte zahllose von diesen Kuverts und legte keinen Wert auf eines mehr oder weniger.

Alternativ: Er musste schnell etwas schreiben, hatte kein zeitgenössisches Kuvert greifbar und nahm dann schnell, was er bekommen konnte.

In jedem Fall hat sich alles gerächt, weil das Kuvert doch nicht zugestellt werden konnte. Das hatte er nun davon, der Frevler. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.02.2014 18:15:51 Gelesen: 1052049# 315 @  
Liebe Sammlerfreunde,

was am 18. Juni im Jahre des Herren 1853 in Kempten passierte, wird sich so leicht nicht rekapitulieren lassen, aber das Ergebnis hinsichtlich der Markenentwertung ist und war schon etwas eigentümlich ...



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 04.02.2014 20:05:49 Gelesen: 1052026# 316 @  
@ bayern klassisch [#315]

Schwer zu erkennen. Eine doppelte Entwertung mit Mühlradstempel. Der vermeintlich "obere" Stempel liest sich wie "15(5)", also Kempten, den vermutlich "unteren" kann ich nicht entziffern.

Und hier auch was zum Nachdenken:



Schönen Abend.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 04.02.2014 20:21:21 Gelesen: 1052022# 317 @  
@ hajo22 [#316]

Auch ein schönes Stück mit geklebter Zustellgebühr als Quittung - gefällt mir!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 04.02.2014 21:40:21 Gelesen: 1052002# 318 @  
@ bayern klassisch [#317]

Die Verzollungsgebühr (laut Gebührenzettel 25 Heller) hätte auch in Freimarken verklebt werden können, wenn nicht das Hauptzollamt Bregenz das Paket "zollfrei" gestellt hätte (Stempel unter dem Gebührenzettel gemeinerweise).

Du weißt schon: "Hätte, hätte, Fahrradkette" (nach einem bekannten Politiker).

Als Beispiel hier eine Paketkarte aus Berlin nach Danzig mit 50 Pfg. Verzollungsgebühr in Portomarke verklebt (gängige Praxis in Danzig).



Schönen Abend.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 05.02.2014 09:59:53 Gelesen: 1051961# 319 @  
... and now for something completely different ... (Monthy Python)

Liebe Sammlerfreunde,

für die älteren von uns sind auch Briefe interessant, die während politisch problemhafter Zeiten nicht direkt, sondern über "Umwege" versendet wurden. Einen solchen Fall haben wir hier vorliegen.



Ein Brief wurde am 10. Februar 1808 in Basel geschrieben. Dort hätte man ihn nach Spittal in Österreich auch aufgeben können, doch das wollte man nicht. Statt dessen (wie?) transportierte man ihn nach München zur Firma Seb(astian) Pichler seel(ige) Erben, wie man siegelseitig lesen kann. Da man dies lesbar aufschrieb, gehe ich davon aus, dass er einem Reisenden mitgegeben oder einem anderen Handelshaus in München in einem anderen Brief versteckt zusandte.

Dort gab man den Brief nicht nur einfach auf, denn Briefe nach Österreich unterlagen ja dem Frankozwang, so dass die Firma Pichler ihn bis zur Grenze (gewünscht war vom Absender "p(er) Linz" mit 4x frankierte (die zuvor notierten 6x wurden wohl abgestrichen, weil der Brief nur bis 1/2 Münchener Loth gewogen hatte und nicht bis 1 Loth).

Ab der Grenze wurden 24x CM notiert, die der Empfänger, Herr Gottlieb Weinmeister, zahlen durfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Meinhard Am: 05.02.2014 10:58:41 Gelesen: 1051950# 320 @  
Hallo bayern klassisch,

kannst Du den Brief übersetzten, würde mich sehr interessieren, da es meine Heimatstadt ist.

Liebe Grüße, Meinhard
 
bayern klassisch Am: 05.02.2014 11:59:18 Gelesen: 1051937# 321 @  
@ Meinhard [#320]

Ich kann leider etliches nicht lesen, sehe nur, dass es um Warentransporte geht. Vielleicht kann Rolf mehr heraus bekommen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.02.2014 10:11:10 Gelesen: 1051545# 322 @  
@ bayern klassisch [#309]

Liebe Sammlerfreunde,

es ist mir gelungen, und daran zu glauben wäre vermessen gewesen, das Gegenstück zu dem Brief [#309] zu finden, auch wenn es nicht gerade eine Schönheit ist - jetzt also von Bayern innerbayerisch und ausgetragen nach Österreich.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 24.02.2014 20:30:37 Gelesen: 1050701# 323 @  
Liebe Sammlerfreunde,

einen schnuckeligen Damenbrief, geschrieben aber von einem Herrn in Bayern an seinen Bruder Edwin Seyssel d´Aix nach Bamberg, kann ich mit einer 4II Platte 1 und geschlossenem Mühlradstempel 281 von Regensburg als Sondertype (der große Regensburger) zeigen.



Wer Genealoge ist, darf sich an dieser Familie gerne gütlich tun - einer war sogar Chef der Leibwache eines bayer. Königs, andere hohe Militärs mit Kriegserfahrung - ein Dorado für den Forscher in Bayern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.02.2014 09:52:28 Gelesen: 1050585# 324 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein weniger attraktiver Brief darf ob seiner Besonderheit auch hierher.





Geschrieben wurde er in Wunsiedel am 14.2.1853, zur Post gebracht aber erst 2 Tage später in Passau (Wunsiedel - Passau 195 km). Gerichtet war er an Herrn Stuhlberger in Ering ("Ehring") bei Simbach am Inn. Die Entfernung von Passau nach Simbach betrug nur 47 km. Daher frankierte man in Passau nur mit 3 Kr. bis 12 Meilen, die ausreichten.

Hätte man ihn bereits in Wunsiedel zur Post gegeben, hätten man mit 6 Kr. (über 12 Meilen) frankieren müssen.

Ein konzessionierter Bote lief am 18.2. von Simbach aus in das ca. 10 km entfernte Ering und setzte für seinen Marsch entlang des Inns 2 Kr. mit Bleistift an.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.03.2014 12:44:13 Gelesen: 1050399# 325 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute zeige ich drei Ganzsachenumschläge.



Der erste zeigt sich sehr hübsch und lief von Nürnberg nach Hamburg am 29.4.1870; schöner Standard eben.



Der zweite zeigt, dass Stress keine Erfindung späterer Jahrhunderte war und ist hinsichtlich seiner Aufgabe, Leitwegs und Datums leider (oder Gott-sei-Dank?) nicht zuordenbar.



Der dritte war damals eher im Ärger geschrieben worden, zaubert uns heute aber ein Lächeln aufs Gesicht, schrieb doch der Absender in Neumarkt auf seinen Brief an das Freifräulein (an die Baronin) Eleonore von Schleich: "Sollte dem Absender ein weiterer Brief auf der Route Passau verloren gehen, so wird selber beim K. Oberpostamte Klage stellen".

Offenbar war der 34. Brief dieser Korrespondenz abhanden gekommen, so dass der Absender diesen nun mit 34 1/2 betitelte. Den 35. suche ich noch ...

Da war der Wunsch der Vater des Gedanken, denn der Verlust einer nicht qualifizierten Postsendung (hier: gewöhnlicher Brief) war nicht reklamationsfähig.

So sind auch kleine Stücke schön, fehlerhaft oder interessant, jedenfalls nach heutiger Sichtweise.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.03.2014 14:30:47 Gelesen: 1050178# 326 @  
Liebe Sammlerfreunde,

der geneigte Bayern - Sammler kennt Briefe an und von dem kgl. bayer. Advocaten Götz aus Landshut bestens, weil diese Korrespondenz äußerst ergiebig ist und Tausende von Briefen (mehr an ihn, als von ihm natürlich) bekannt sind und es gibt sogar, vlt. einmalig bei Bayern, Sammler, die speziell Briefe seiner Korrespondenz kaufen.

Dergleichen trifft auf mich nicht zu, aber einen interessanten Götz - Brief verschmähe ich natürlich nicht.



Ein Kanzlist des Adv. Götz schrieb einen Brief am 19.1.1868 in Landshut an "Herrn Sebastian Eisenberger, Hausbesitzer und Zimmermann in Dingolfing". Götz notierte mit "851" selbst die Nummer der Akte in seiner typisch (fast schon infantilen) Schrift und mit 3 Kr. frankiert ging er ab.

Er kam auch an und zwar am nächsten Tag, doch konnte dort keine Zustellung erfolgen. Der Grund hierfür war eigentlich auf der Siegelseite zu vermerken - hier schrieb der Postbote adressseitig das folgende auf: "abgereist unbekannt wohin Ziegler Postbote".

Da er nicht befugt war, Adressen zu korrigieren, machte dies sein Vorgesetzter, der Postexpeditor von Dingolfing, indem er Dingolfing strich und der Ort der Aufgabe "Landshut" mit blauem Stift deutlich notierte.

Wiederum einen Tag später kam der Brief dort an und wurde seinem Absender zugestellt, weil man wohl a) die Handschrift bzw. den Vermerk von Götz kannte, oder b) das Wachssiegel mit J. Götz, K. Advo... gut lesen konnte.

Es ist erstaunlich, dass er nicht zugestellt werden konnte, weil "Hausbesitzer" nur ganz selten "unbekannt verzogen". Die damalige Mobilität war, von Auswanderern mal abgesehen, eine im Vergleich zu heute eher geringe und oft starb man auch in dem Haus, in dem man geboren worden war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 04.03.2014 16:31:11 Gelesen: 1050158# 327 @  
Hallo zusammen,

nichts weltbewegendes diese EF der Nr. 14 auf einer Drucksache nach Dietmannsried, jedoch sehr schön erhalten und Drucksachen haben für mich bei Altdeutschland immer eine besondere Anziehungskraft.



Das fand Herr Sem auch.



Viele Grüße
Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 04.03.2014 18:30:48 Gelesen: 1050140# 328 @  
@ Altdeutschland [#327]

Ein schönes Stück aus bekannter Korrespondenz (Käsehändler), das auch von hinten einen sehr guten Eindruck hinterlässt.

In den letzten beiden Rundbriefen der ARGE Bayern klassisch e. V. habe ich einen größeren, zweigeteilten Artikel über Drucksachen geschrieben, der dich sicher interessieren dürfte, wenn du Drucksachen so sehr magst, wie ich - eine weit unterschätzte Versendungsform. Vielleicht kannst du in einer philatelistischen Bibliothek mal Einsicht nehmen - es würde dir gefallen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 04.03.2014 18:38:56 Gelesen: 1050136# 329 @  
@ bayern klassisch [#328]

Danke für den Hinweis. Drucksachen sind unterschätzt. So richtig bewußt geworden ist es mir, als ich vor Jahren immer wieder einen Sammler aus dem Norden von Deutschland auf Ausstellungen traf. Er hatte mehrere Ausstellungssammlungen zur Drucksache beginnend beim Norddeutschen Postbezirk bis zur INFLA Zeit meine ich.

Viele Grüße
Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 04.03.2014 19:18:31 Gelesen: 1050121# 330 @  
@ Altdeutschland [#329]

In meinem Aufsatz wirst du nur Drucksachen mit bayerischem Bezug sehen: Von Bayern, nach Bayern oder durch Bayern - aber nur bis 1875.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.03.2014 16:43:41 Gelesen: 1049498# 331 @  
Liebe Sammlerfreunde,

simple Briefe sind eigentlich nicht so ganz mein Metier - warum wohl kauft man dann aber einen solchen?



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 18.03.2014 17:28:09 Gelesen: 1049492# 332 @  
@ bayern klassisch [#331]

Ohne Bayern Experte zu sein oMR auf Nr. 2 I.

Liebe Grüße
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.03.2014 18:11:22 Gelesen: 1049485# 333 @  
An der Nr. 2 kann es nicht liegen. Die verwendete Marke ist eine 2 II. Vielleicht liegt es an dem Vermerk unten links.

Werner
 
bayern klassisch Am: 18.03.2014 19:32:09 Gelesen: 1049469# 334 @  
@ rostigeschiene [#333]

Hallo Werner,

du hast Recht - dort steht: "franco m(ittelst) 2 Marken". Einen derartigen Vermerk, der die Anzahl der verwendeten Marken aufzählt, habe ich noch nie gesehen und das von ganz Altdeutschland nicht.

Sollte jemand einen Brief haben, der vergleichbares zeigt, würde ich ihn gerne sehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.03.2014 22:37:54 Gelesen: 1049441# 335 @  
@ bayern klassisch [#334]

Hallo Ralph,

wer Dich und Dein Sammelgebiet kennt, oder die von Dir in den verschiedenen Foren geschriebenen Beiträge verfolgt, weiss, dass es nicht um die verwendeten Marken gehen kann.

Es geht fast immer um außergewöhnliche Versendungsformen, Transportwege oder Porti resp. Francobeträge.

Leider habe ich keinen vergleichbaren Brief, den ich hier zeigen könnte.

Werner
 
bayern klassisch Am: 19.03.2014 06:25:53 Gelesen: 1049415# 336 @  
@ rostigeschiene [#335]

Hallo Werner,

mit dem "Statement" hast du wohl Recht - ich finde immer mal interessante Sachen bei Bayern, die jenseits des üblichen liegen, darum aber nicht teuer sein müssen oder bei vielen anderen Begehrlichkeiten auslösen.

Bei dem Versuch der Dokumentation, was unsere Ur-Ur-Großväter so alles geschrieben, verschickt oder gemacht haben, gibt es viele Teilaspekte, die sich zu untersuchen lohnt - der Michelkatalog hilft da nicht.

Von daher sehe ich den Titel dieses Threads etwas lockerer und zeige neben schönen auch interessante und auffällige Briefe, stets in der Hoffnung, dass der ein oder andere dadurch bei seiner Art zu sammeln auch etwas über den (Katalog-)Tellerrand schaut. Es lohnt sich auf alle Fälle. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Altdeutschland Am: 26.03.2014 16:56:57 Gelesen: 1048991# 337 @  
Hallo zusammen,

ich bin wie gesagt kein Spezialist für Bayern vermute aber das der nachstehende Ortsbrief aus 1872 mit der Nr. 22 aus Augsburg an einen Gerichtsvollzieher nicht zu den Alltäglichkeiten gehört. Reizvoll finde ich auch den Stempelabschlag vom Bahnhof in einer für mich ungewöhnlichen Farbe. Ob das hier stimmt, weiß ich nicht.



Viele Grüße
Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 26.03.2014 18:07:14 Gelesen: 1048972# 338 @  
@ Altdeutschland [#337]

Dein Ortsbrief zeigt einen Stempel der Type 13, wie ich ihn kaum einmal gesehen habe. Er soll 1872 das zeitliche gesegnet haben, was mich bei dem perfekten Abschlag auf deinem Briefchen verwundert, denn er hinterlässt bei mir einen frischen und kaum gebrauchten Eindruck.

Die Farbe, welche in Bayern für 1872/73 zwar verboten war, aber ebenso häufig vor kam, passt. In der Primärliteratur ist über ihr Aufkommen ab Ende 1871 nichts zu finden; in der Sekundärliteratur liest man, dass es Stempelkissen der Telegraphenämter gewesen wären, die man bei den Briefpostexpeditionen eingesetzt hätte. Das halte ich für - mit Verlaub - Blödsinn, denn ich konnte nachweisen, dass es Orte gab, wo mit dieser Farbe gestempelt wurde, die überhaupt keinen Zugang zu einem Telegraphenamt hatten. Die Ursprünge bleiben also in Dunkeln.

Ein hübsches Briefchen, keine Rarität, aber schön zu sehen - vielleicht macht es bei dir Geschmack auf mehr von Bayern? Ich würde mich freuen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 27.03.2014 13:20:36 Gelesen: 1048920# 339 @  
@ bayern klassisch [#338]

Danke für die Erläuterungen.

Lust auf Bayern ist nicht das Problem.

Viele Grüße
Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 31.03.2014 21:28:19 Gelesen: 1048691# 340 @  
@ Altdeutschland [#339]

Wenn Lust nicht das Problem ist, hilft deiner Motivation vielleicht dieser Brief etwas weiter.



Von der Pfalz in die Schweiz kenne wir zahlreiche 12x Frankaturen, nämlich 9x für Bayern und 3x für die CH. Mit 15x Franki wird es da schon merklich dünner, denn die Masse der CH - Korrespondenten residierten nahe der deutschen Grenzen und weniger im Hinterland oder der welschen Schweiz.

Heute zeige ich einen solchen Brief aus Bad Dürkheim vom 16.3.1855, der über Ludwigshafen - Mannheim - Karlsruhe nach Basel lief, wo er am 17.3. schon eintrudelte. Innerhalb von 24 Std. in der Schweiz zu sein Mitte der 1850er Jahre war das alleinige Verdienst der badischen Bahnposten, welche hervorragend abgestimmt waren und erstklassig arbeiteten.

Schon am Folgetag war er in Langnau und wurde dem Empfänger, der W(ittw)e Joost zugestellt.

Gebührenaufteilung: 9x Bayern, Baden nichts, 6x die Schweiz. Da Bayern an Baden das Weiterfranko, hier erst gar nicht ausgewiesen, zu vergüten hatte, hatte die badische Bahnpost dieses ungeschmälert an die Basler Post zu überweisen.

Im Falle eines Retourbriefes hätte die Schweiz 6x bekommen und Baden 9x; dann wäre Bayern leer ausgegangen, aber so einen suche ich noch mit schönen Rayonmarken.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.04.2014 13:41:20 Gelesen: 1048184# 341 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief aus Straubing war einst nach Griesbach unterwegs gewesen und hatte einen wichtigen, gerichtlichen Inhalt (Kuratel - Sache). Das königliche Landgericht Straubing wollte über die ordnungsgemässe Zustellung vom Landgericht Griesbach durch eine vollzogen Recepisse Kenntnis erlangen. Diese Recepisse, abgeschickt am 2.10.1866, war keine postalische beauftragte, welche 6x für den Expeditor gekostet hätte, sondern eine private, welche als Partei - Sache mit 3x Stempelpapier und einer Frankatur von 3x in Marke letztlich aber genau so teuer war.



Solche Recepissen, die als unscheinbare Briefe von außen wenig spektakulär wirken, sind gar nicht mal so selten, aber finden muss man sie halt erst einmal, denn von außen sieht man ihr Inneres nicht. Auch wenn es nebensächlich ist, aber eine breitrandigere Nr. 9 muss man erst einmal auf Normalbrief finden, zumal vom Rand und der klare Stellschraubenabdruck mach auch was her.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.04.2014 18:15:18 Gelesen: 1048111# 342 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wenn sich in einer Woche zwei schöne Stücke ergattern lassen, soll man sie auch zeigen. :-)



Etwas kurios ist, dass der Absender Johann Petermichl in Holzkirchen (über den ich nichts bei google heraus finden konnte) seinen Brief vom 28.12.1854 in Waldmünchen an der Grenze Bayerns zu Böhmen aufgab, denn dieser Ortswechsel hatte keinerlei Auswirkungen auf die Höhe der Gebühren - es blieb bei 9 Kr. für Bayern als Postvereinsbrief über 20 Meilen.

Kurios ist die Leitung - statt via Passau und Wien nach Pest (heute: Budapest)zu laufen, sandte ihn die bayerischen Post über Hof, Leipzig und Bodenbach nach Prag, bis wohin die "neue" Eisenbahnlinie "Bodenbach 3" für einen schnellen Transport sorgte.

Am 2.1.1855 war er dann in Pest - für die damalige Zeit eine sehr zügige Verbindung, die mit Kutschen und Pferden einfach nicht zu realisieren war, zumal die Witterungsbedingungen eine Reise per Kutsche wohl kaum erstrebenswert machten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 11.04.2014 12:14:32 Gelesen: 1048054# 343 @  
@ bayern klassisch [#342]

Hallo zusammen,

paßt nicht so ganz zum Titel "Schöne Belege" - Briefbuf + 3 Kr. unten angeschnitten - paßt aber doch zum letzten Brief mit der Destination Pest (Budapest). Nachstehender Brief stammt aus 1863.



Aufgegeben am 25. September und zugestellt am 27. September.

Viele Grüße
Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 11.04.2014 12:22:24 Gelesen: 1048051# 344 @  
@ Altdeutschland [#343]

Hallo,

eine Farbfrankatur schmeichelt immer dem Auge, worauf man dann nicht mehr so genau auf Büge oder ähnliches schauen sollte.

Man beachte die unterschiedliche Leitung, denn aus Nürnberg und Fürth gab es zu dieser Zeit auch noch Leitungen über Sachsen und Bodenbach - Prag.



Am 6.8.1869 ging ein bis 1 Loth schwerer Brief auf eine lange Reise von München nach San Francisco. Am 3.9.1869 kam er dort auch an. Man kann sich heute kaum noch vorstellen, was solch eine Beförderung für eine Mühe und auch eine große Gefahr war.

Der Absender zahlte 14 Kr., wovon 3 Kr. bei Bayern verblieben und 3 Silbergroschen (11 Kr.) an fremde Posten abzuführen waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
LK Am: 11.04.2014 13:36:59 Gelesen: 1048033# 345 @  
@ bayern klassisch [#344]

Hallo,

schönes Stück.Nur Briefvorderseite ?

Wenn komplett bitte auch die Rückseite zeigen.

Die kurze Beförderungszeit lässt auf Atlantiküberquerung mit Dampfer schließen und Weitertransport mit der Transkontinentalen Eisenbahn zumindest bis Sacramento.

Bis zum Ende des Bürgerkrieges wäre der Weg viel abenteuerlicher gewesen und hätte doppelt so viel Zeit beansprucht.

Gruß

LK
 
bayern klassisch Am: 11.04.2014 13:45:26 Gelesen: 1048025# 346 @  
@ LK [#345]

Hinten leider blank, wie so viele späten USA - Briefe aus Altdeutschlasnd.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 16.04.2014 10:15:52 Gelesen: 1047824# 347 @  
Liebe Sammlerfreunde,

kuvertierte Briefe findet man ab und an mal - aber einen solchen mit anhängendem Muster ohne Wert wird man schon ein wenig länger suchen müssen. Die wunderbare Bucht hat mir solch eine Rosinchen ins Album gespült und ich will ihn gerne hier zeigen.



Geschrieben wurde er am 6.4.1867 in Frankfurt am Main von der Firma Spengel und Compagnie. Der Empfänger war J. L. Kneitz in Kulmbach. Zur Post gegeben wurde er aber am 8.4. in Nürnberg, wo offenbar ein sehr guter Kunde der Fa. Spengel Briefe für andere bayer. Kunden residierte.

Daher sparte man sich satte 6x bei dieser innerbayerischen Postaufgabe, denn Frankfurt am Main und Kulmbach lagen über 20 Meilen auseinander.

Dem Brief, siehe Inhalt, war ein Caffee - Muster angehängt worden, welches leider heute nicht mehr vorhanden ist. Hätte meine Frau den Brief von der Post abgeholt, wäre ich mir nicht sicher, dass es vlt. doch dabei gewesen wäre.

Jedenfalls wogen Brief und Muster zusammen unter 1 Loth (16,66g), so dass die 3x reichten (ab 1.8.1865-31.12.1867).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.04.2014 13:35:12 Gelesen: 1047670# 348 @  
Liebe Sammlerfreunde,

vlt. kann ich mit der eingefügten Seite meiner kleinen Ausstellungssamlung Bayern - Schweiz 1806-75 den ein oder anderen animieren, auch mal auszustellen? Muss ja nicht Bayern sein, es gibt ja so viele lohnenswerte Bereiche, die würdig sind, der Öffentlichkeit gezeigt zu werden.



Beim oberen Brief aus Deidesheim geht es um die Leitung von Briefen der Pfalz über das Dt. Reich nach der Schweiz.

Beim unteren vom rechtsrheinischen Bayern ab Erkheim "direct" über Württemberg und das Reichsgebiet nach Basel, was nicht so häufig ist.

Ich hoffe, die Seite vermag zu gefallen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Bayern-Nerv Am: 18.04.2014 17:24:02 Gelesen: 1047639# 349 @  
Hallo zusammen,

@ bayern klassisch

eine sehr ansprechende Seite!

Hier von mir 2 Briefe aus der Mühlradstempelsammlung.



Schöne Grüße
Bayern-Nerv
Volker
 
bayern klassisch Am: 18.04.2014 18:06:21 Gelesen: 1047628# 350 @  
@ Bayern-Nerv [#349]

Hallo Bayern-Nerv,

die Seite sieht aber auch klasse aus! Vor allem der Brief nach Kreuzhütte in Österreich mit Botengang von Waldmünchen ist ein Hingucker!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.04.2014 13:45:12 Gelesen: 1047507# 351 @  
Liebe Sammlerfreunde,

worin liegt die Besonderheit bei diesem Brief vom 1.2.1847?



Gute Augen braucht man schon.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
reichswolf Am: 20.04.2014 13:51:10 Gelesen: 1047505# 352 @  
@ bayern klassisch [#351]

Was steht denn da wohl unter dem linken CBR3-Stempel? Wurde da eine falsche Angabe korrigiert?

LG und frohe Ostern,
Christoph
 
abrixas Am: 20.04.2014 14:00:43 Gelesen: 1047500# 353 @  
@ bayern klassisch [#351]

Servus Ralph,

meine Brillenputztücher sind aufgebraucht! Ich sehe nichts als nicht ganz perfekt abgeschlagene und daher leicht unleserliche Stempel! Ich bin auf des Rätsels Lösung schon gespannt!
 
bayern klassisch Am: 20.04.2014 14:06:12 Gelesen: 1047497# 354 @  
@ reichswolf [#352]

Lieber Christoph (Adlerauge),

da ist tatsächlich ein Stempel unter dem C.B.R.3. - aber welcher?

Nun ja, viele Stempel mit 3 Buchstaben gab es in Bayern damals nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.04.2014 14:06:57 Gelesen: 1047496# 355 @  
@ abrixas [#353]

Lieber abrixas,

auch du bist nah dran - einfach mal an Österreich denken.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 20.04.2014 14:53:07 Gelesen: 1047491# 356 @  
@ bayern klassisch [#354]

Hallo bayern klassisch,

hat sich da ein BOC-Stempel auf den Brief verirrt?

Viele Grüße

kreuzer
 
bayern klassisch Am: 20.04.2014 15:25:02 Gelesen: 1047483# 357 @  
@ kreuzer [#356]

Schiff versenkt! "What an eye he has", sagt der Franzose. :-)

Die Überstempelung des B.O.C. (Bayerisch Oesterreichische Correspondenz) war nicht sehr gut gelungen, so dass er seinen Vertragsstempel C.B.R.3. (Correspondance Bavaroise Rayon 3) nochmals daneben abschlug.

So entstand ein ungewöhnlicher Brief, der noch dazu im doppelten Gewicht war und 26 Decimes Porto kostete.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 07.05.2014 15:46:24 Gelesen: 1046466# 358 @  
Lieber Sammlerfreunde,

heute kam mir ein Stück zu, das etwas außergewöhnlich ist.



Eine markenlose, bayerische Correspondenz - Karte ziert eine 5 Neukreuzer Österreich Marke, die am 5.5.1872 im österreichischen Eger aufgegeben wurde. Gerichtet war die Karte an die Fa. Köhler, Glasfabrick in Leipzig.

Hier dir Rückseite der Karte.



Der Absender schreibt der Firma Köhler folgendes: "Schleiz, Hof, Asch, jetzt gehe ich nach Eger. Briefe treffen mich in Regensburg. Post restande ..."

Man sieht hier ganz klar, dass ein Reisender in Glaswaren das Reich, Bayern und Österreich bereiste, um Geschäfte zu machen. Vermutlich hatte er sich im bayerischen Hof ein paar Karten mitgenommen und verklebte dann jeweils die Marken des Landes, in dem er sich gerade aufhielt.

In jedem Fall gibt es praktisch kaum einmal bayerische Vordrucke mit Fremdmarken und der schnuckelige Fingerhutstempel von Eger ist für mich immer eine kleine Augenweide.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.05.2014 10:01:03 Gelesen: 1046210# 359 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute zeige ich ein Stück, das man nicht an jeder Ecke findet.





Das bedeutende Verlagshaus G. J. Manz in Regensburg sandte am 9.8.1852 eine mit einer Nr. 3Ia frankierte Drucksache offen an "Seiner Hochwürden Wohlgeboren Herrn Candjutar Th. Weber franco Theissendorf bei Salzburg".

Der Inhalt war für den Empfänger etwas weniger erfreulich, denn er sollte als Subscribent auf das Buch "Geist der christlichen Ueberlieferung" als 2. Band mit 2 Gulden in Vorlage treten, was ihm offensichtlich nicht passte.

Er vermerkte daher im Inneren der Drucksache folgendes: " Der Unterzeichnete hat von diesem Werke nie eine Lieferung erhalten, da er nicht Subscribent ist, und verwahrt sich gegen alle weitere Sendung dieses Werkes. In Hochachtung Einer hochlöblichen Buchhandlung - Theodor Weber Coadjutor".

Nun frankierte er mit einer 1I auf der umgefalteten Rückseite und sandte die DS dem Verlagshaus Manz zurück.

Offenbar war man in Teisendorf, welches natürlich in Bayern liegt und nicht in Österreich, in Anbetracht des Absenders so hingerissen, dass man den Inhalt erst gar nicht kontrollierte und so einen Brief abliess, der nur mit 1x frankiert worden war. Am 13.8.1852 gab es dort einen schönen Abschlag des Mühlrades 343 und am 15.8.1852 erreichte das gute Stück die Firma Manz, welche ihre weiteren, geschäftlichen Tätigkeiten mit diesem Kunden daraufhin vermutlich eingestellt haben dürfte.

Viele Nach- bzw. Rücksendungen mit schwarzen Einsern fallen mir auch nach längerer Überlegung nicht ein, von dem Brief an Sattler - Schweinfurt - aus Bad Kissingen, den Peter Sem verauktioniert hat, mal abgesehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 10.05.2014 11:41:08 Gelesen: 1046186# 360 @  
@ bayern klassisch [#359]

Hallo BK,

herzlichen Glückwunsch zu diesem Ausnahmestück, beide Marken überrandig, optisch perfekt komponiert und eine interessante Geschichte auch noch, das findet man schwer.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 10.05.2014 17:49:17 Gelesen: 1046110# 361 @  
@ bignell [#360]

Hallo Harald,

vielen Dank für die netten Worte - schön, wenn dir das Stück gefällt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Mondorff Am: 10.05.2014 18:31:11 Gelesen: 1046099# 362 @  
@ bayern klassisch [#361]

So 'was kann's nur ein Mal geben!

Gratulation
DiDi
 
bayern klassisch Am: 10.05.2014 19:17:35 Gelesen: 1046090# 363 @  
@ Mondorff [#362]

Hallo DiDi,

mit deiner Meinung stehst du sicher nicht allein - ich habe so etwas in fast 35 Jahren auch noch nicht gesehen.

Danke für deinen netten Kommentar. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
doktorstamp Am: 13.05.2014 13:46:35 Gelesen: 1045891# 364 @  


Nachnahme Belege sind an sich keine Seltenheiten. Aber wie viele aus dem Britischen Konsulat zu Nürnberg es geben dürfte, vermag ich nicht zu schätzen.

Brief 20-250g 20Pfg
Einschreibgebühr auch 20Pfg
Vorzeigegebühr 10Pfg

Dieser Beleg wird demnächst meine NN Sammlung zieren.

mfG

Nigel
 
doktorstamp Am: 13.05.2014 13:57:06 Gelesen: 1045887# 365 @  


Vorderseite



Und die Rückseite

Ein Ortswertbrief, die auch nicht an jeder Ecke zu finden sind.

Wohl gehört dieser Brief zur zweiten Gewichtsstufe bis 250g, da Umschlag samt Siegel noch so seine 30g haben.

Mit den Gebührentafeln aus Michel tue ich mich schwer die Gebührenzusammensetzung zu erraten.

Bis 10 Meilen und bis 600Mk waren 95Pfg fällig, jede weitere 1.000Mk erforderte 40Pfg, erbringt 175Pfg, verklebt sind 170Pfg. Das Postler sich verrechnen ist bekannt, ob das hier der Fall ist?

Und was die Stempel betrifft da scheint in München die Tusche ausgegangen zu sein.

Um eine Berichtigung oder Bestätigung wäre ich sehr dankbar.

mfG

Nigel
 
bayern klassisch Am: 13.05.2014 14:02:56 Gelesen: 1045885# 366 @  
@ doktorstamp [#364]

Lieber Nigel,

schön zu sehen, dass man auch auf der schönsten Insel der Welt Bayern sammelt. :-)

Bei dem Stück ist aber m. E. das besondere die Mischfrankatur wertstufengleich der 10 Pfg. Werte. Gerade beim echten Bedarf wie hier ist das nicht häufig und wunderschön ist der Brief ja so wie so. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Rosine.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
stampmix Am: 13.05.2014 14:30:07 Gelesen: 1045873# 367 @  
@ doktorstamp [#365]

Nach Reichsposttarif richtig frankiert mit:

Ortsbrief 67gr. - 20Pf
Wertbrief 3000M - 70Pf + 2*40Pf

Gesamtporto 170 Pf.

Der Unterschied im Tarif 1.10.19 Bayern/Reichspost liegt nur im Wertbrief- und Nachnahmeporto.

Vielleicht wurde in Bayern im Dezember 1919 der Reichsposttarif angewandt? Hier müsste noch recherchiert werden.

M.E. müsste das bayerische Porto 20Pf. + 95Pf. + 3*40Pf = 235Pf. betragen.

beste grüsse
stampmix
 
bayern klassisch Am: 21.05.2014 11:11:20 Gelesen: 1045307# 368 @  
Liebe Freunde,

nach Nigels vorzüglichem Ausritt in die Semiklassik hier nun wieder eine olle Kamelle, die es aber doch in sich hat.



Am 6.10.1823 gab das K. B. Stadtgericht Erlangen einen Brief auf, der nicht so ganz zu den damals geltenden Vorschriften für Dienstbriefe passen will. Zwar war er mit dem Dienstsiegel verschlossen worden, zeigte auch die vorgeschriebene Expeditions - Nummer an ( 90), aber oben auf der Adressseite hatte man sich nicht benannt und ob es eine kostenpflichtige Partei - Sache oder eine kostenlose Regierungs - Sache war, ging auch nicht aus dem guten Stück hervor.

Dennoch hat die dortige Poststelle das alles hingenommen, wie auch immer, denn der Brief war ja schon 3 Tage zuvor geschrieben worden!) und den Brief recommandirt, obwohl auch dazu jeder Vermerk auf dem Brief selbst fehlt. Listigerweise hat man den Aufgabestempel in schwarz, den sehr wichtigen Chargé - Stempel aber in rot abgeschlagen, damit der Brief ja nicht zu den gewöhnlichen gelegt werden sollte. Eine Reco - Nr. wurde aber niciht gezogen, so dass es wohl auch keinen Postschein dafür gegeben haben dürfte.

Es wurde auch eine "4" notiert, aber die wäre mit einem Porto zu verwechseln gewesen, denn der Adressat war "der Kaiserlich Königlich Oesterreichische Kämmerer Herr Franz Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg in Weißenfels" gewesen, also beileibe kein "Niemand" in der damaligen Zeit.

Streng verboten war es alles Aufgabeposten, Recommandationsgebühren, die natürlich allein der Absender zu entrichten hatte, dem Empfänger anzulasten. Doch gab es ein paar Fälle, in denen eine Behörde unter Recommandation zu versenden hatte, aber die Reco - Kosten dafür nicht abschreiben bzw. aufzubringen gewillt war. In diesen Fällen versuchte man die Aufgabepost dazu zu bewegen, diese 4x damals vom Empfänger einziehen zu lassen. Daher vermerkte die Aufgabepost "4 kr. Rec. Gebühr" und stellte sie Weißendorf in Rechnung, wo sie auch sicher bezahlt wurden.



Transkription des Inhalts:

"Von Königlich Bayerischen Kreis- und Stadtgerichts wegen wird dem Kaiserl. Königlich Oesterreichischen Kämmerer, Herrn Franz Ludwig Freiherrn von und zu Guttenberg in Weißendorf, in Sachen von Guttenberg gegen Mattmann anher gelangten und unterm 27.ten September heurigen Jahres publizirten Oberappellationsgerichts Erkenntnis, in der Anlage die erbettene Abschrift mitgetheilt. Gez. Utnerschrift".

Eine eindeutige und, wie ich finde, sehr attraktive Form einer Contravention, die bisher keine 10 Mal vorgelegen hat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 03.06.2014 16:08:07 Gelesen: 1044636# 369 @  
Liebe Sammlerfreunde,



die Nr. 9 ist ja nun wirklich mit der Nr. 2 und Nr. 4 DIE Massenmarke unter den Quadratausgaben Bayerns - und dennoch muss man schon einige Zeit suchen, um einen wirklich höchsten Anforderungen entsprechenden Brief zu finden, so wie den hier, der mir vor 25 Jahren so gut gefallen hat, wie heute. Danke an den Expeditor!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 03.06.2014 17:27:37 Gelesen: 1044618# 370 @  
@ bayern klassisch [#369]

Ich empfehle Dir aus Vorsichtsgründen die Fotoecke über der Marke zu entfernen, 2 oder 3 Fotoecken - wie hier möglich - genügen völlig. Außerdem sieht das hässlich aus.

Viele Grüße
Jochen
 
bayern klassisch Am: 03.06.2014 18:12:20 Gelesen: 1044604# 371 @  
@ hajo22 [#370]

Hallo Jochen,

danke für den Tipp - hatte ich noch gar nicht drauf geachtet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
BD Am: 04.06.2014 08:18:52 Gelesen: 1044547# 372 @  
@ doktorstamp [#365]

Hallo Nigel,

leider ist mir keine Quelle bekannt, in der die Postgebühren Bayerns ab dem 1.10.1919 aufgeführt sind.

Bei der Portoerhöhung 1919 fürs Reich war der innere Verkehr in Bayern nicht inbegriffen. Also muß Bayern eine Extraverfügung getroffen haben. Kommen wir zum Michel-Postgebührenhandbuch. Über die Extraportostufen ab 6.5.1920 für Bayern kann man sich nur wundern, da gab es gar keine eigenständige bayrische Post mehr.

Betrachten wir 1.10.1919:

Das auch in Bayern die Versicherungsgebühr 40 Pf. pro 1000 Mark betrug ist sicher. Somit wären der Rest bei dem Beispiel von Wertbrief bis 600 Mark (95 Pf) 55 Pf. Dieses Beispiel mit 600 Mark wurde einfach weitergeschrieben, obwohl es in der Periode absolut unsinnig ist. Die 55 Pf. könnten sein:
Eine Wertbriefgebühr bis 10 Meilen von 55 Pf. oder Ortsbrief 25 Pf. plus Einschreibung 30 Pf.

Beides hätte 6 Monate später bei dem Übergang der bayrischen Post in die Reichspost eine Portoänderung für Wertbriefe in Bayern verlangt, die es nicht gab. Für mich ist sicher, das Porto in Bayern war gleich dem Reichspostporto ab dem 1.10.1919.

Dein Wertbrief:
Ortsbriefporto bis 250 gramm = 20 Pf.
Einschreibungsgebühr = 30 Pf.
Versicherungsgebühr = 1,20 Mark ( 3 *40 Pf. für 3000 Mark)
Gesamtporto: 1,70 Mark

Beste Grüße Bernd
 
bayern klassisch Am: 13.06.2014 12:10:40 Gelesen: 1044078# 373 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief aus 1860 mit einer 6 Kreuzer Marke birgt ein Geheimnis - aber welches?



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Mondorff Am: 13.06.2014 13:57:45 Gelesen: 1044061# 374 @  
@ bayern klassisch [#373]

Salue Ralph,

schöner Faltbrief.

frei
gegen Schein
Terminablauf
18. Mai


lese ich. Sollte dies das Geheimnis sein?

Das käme mir zu einfach vor.

Schönen Gruß
DiDi
 
bayern klassisch Am: 13.06.2014 14:55:59 Gelesen: 1044048# 375 @  
@ Mondorff [#1739]

Ja, das steht da, aber sein Geheimnis ist, dass es ein Expressbrief war. Diese waren lt. Verordnung von 1848 einzuschreiben (damit mussten sie, wenn sie portopflichtig waren wie hier, auch frankiert werden) und sofort bei der Ankunft zu expedieren.

Der Absender - ein königlicher Advocat - zahlte also 6 Kr. Franko, 6 Kr. Chargégebühr und 9 Kr. für den Expressboten.

Man achte auf das Aufgabedatum: 18.5., das heißt, die Post musste den Brief annehmen, eintragen, einen Schein lösen, verpacken, abschicken, dort dekartieren, austragen und einen Boten finden, der ihn sofort übernimmt und das alles innerhalb eines Tages.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.06.2014 15:02:41 Gelesen: 1043612# 376 @  
Liebe Sammlerfreunde,

vor der ersten Express - Verordnung war dieses Thema keines, bei dem man seitens der Führung in München oder der Oberpostämter glaubte eingreifen zu müssen, denn was auf einer unteren Ebene (Poststall, Postamt, Postexpedition) statt fand, interessierte Mittel- oder gar Oberbehörden nicht die Bohne.

Daher waren alle Briefe mit entsprechenden Vermerken (Cito, Citissime, Sofort zu bestellen, per Expresse, dringend, Terminsache usw.) bei der Aufgabe ganz gewöhnlich zu behandeln, denn die expresse Bestellung interessierte ja nur die Abgabepost.

Anders war es bei dienstlichen Schreiben, die ja die quantitative Mehrheit damaliger Postsendungen darstellte und deren Charakter eine hin und wieder eine besondere Dringendheit denkbar erscheinen lässt.

Vor der Verordnung vom 19.5.1848 kenne ich nur die vom 16.4.1847, die sich auf den Wildwuchs der privaten Expressbriefe bezog. 1848 war geregelt worden, dass Dienstexpressbriefe, die durch die Absenderbehörde (also nicht durch die Post!) mit dem Vermerk "dringend, sehr dringend oder citissime oder einer anderen, die besondere Wichtigkeit der Sendung bezeichnenden Bemerkung zu versehen waren", von der Aufgabepost "ohne besonderes Verlangen" zu recommandiren waren" und bei der Abgabepost "unverzüglich, auch ausser den gewöhnlichen Bestellzeiten bei Tag und Nacht an die Adresse zu bestellen waren".

Was die Praxis angeht, zeigt sich, dass es mehrere Dienstbriefe gibt, die zwar die entsprechenden Vermerke aufweisen, aber NICHT recommandirt wurden.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten: 1. hat man seitens der Aufgabepost einen Fehler begangen und dies zu tun unterlassen, oder 2. hat man ihn, trotz Auszeichnung, nicht als Expressbrief angesehen, nicht recommandirt und auch bei der Abgabepost wie einen gewöhnlichen Brief normal ausgetragen.

Gegen letztere Variante spricht, dass praktisch alle von mir eingesehenen Dienstbriefe mit entsprechenden Vermerken einen Inhalt hatten, der ihre Dringlichkeit klar offenbarte, teils waren diese so wichtig, dass man in ihnen lesen konnte, dass sie per Expressen am Tage der Aufgabe bzw. am Tage des Abgangs auch noch zugestellt würden!

Des weiteren kann ich mir nicht vorstellen, dass die zahlreichen Beamten Bayerns, die ja bei allen möglichen Dienststellen tätig waren, zuhauf sinn- bzw. wirkungslose Expressvermerke kritzelten, die dann doch keine interessierten und ihren dienstlichen Interessen entgegenlaufen mussten, wenn die Briefe liegen blieben.

Aber darüber kann man auch gerne diskutieren.



Heute zeige ich einen Dienstbrief aus Neustadt an der Haardt von 1844 nach Deidesheim, der den Vermerk "R.S. dringend", also Regierungs - Sache dringend = Express trägt. Leider ist kein Inhalt mehr vorhanden, aber das Landcommissariat Neustadt war dem Bürgermeisteramt in Deidesheim natürlich weisungsbefugt, umgekehrt war das nicht so (der geneigte Postgeschichtler kann auch mal schauen, wer wem Expressbriefe zukommen ließ und wird feststellen, dass dies praktisch immer von oben nach unten oder auf gleicher hierarchischer Ebene geschah, aber so gut wie nie von unten nach oben, obwohl es dafür auch Möglichkeiten gab).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 21.06.2014 18:11:59 Gelesen: 1043587# 377 @  
Hallo bayern klassisch,

die Beobachtung, dass Dienstexpressbriefe (wohl in der Mehrzahl) nicht recommandiert worden sind, kann ich nur bestätigen. Hierzu eine Seite aus meiner Postablagensammlung.



Viele Grüße

kreuzer
 
bayern klassisch Am: 21.06.2014 18:43:02 Gelesen: 1043578# 378 @  
@ kreuzer [#377]

Hallo kreuzer,

eine schöne Seite und mit Postablagenstempel muss man das erst einmal zeigen können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 22.06.2014 21:02:20 Gelesen: 1043472# 379 @  
Hallo zusammen!

Ab dem 01.07.1870 war es in Bayern gestattet, Post- bzw. Korrespondenzkarten zu verschicken. Anfangs war dies mit 3 Kreuzer ein recht teures Vergnügen, da für den gleichen Betrag auch ein Brief der ersten Gewichtsstufe hätte versendet werden können. Bei einem Brief konnte aber nicht jeder den Text lesen und die räumliche Beschränkung war auch nicht so gegeben, wie bei einer Postkarte.

Ab dem 01.01.1872 (bis 31.12.1875, Ende der Kreuzerzeit) kam es dann zu einer Verbilligung auf 2 Kreuzer, wie diese Korrespondenzkarte nach Mainz vom 28.01.1873, frankiert mit einem Paar der Nr. 22 Yb belegt. Aufgegeben wurde die Karte bei der Postablage Damm. Die zuständige Postexpedition Aschaffenburg stempelte am 29.1. Aufgabe. Siegelseitig ist ein Ausgabestempel vom gleichen Tag vorhanden.

Die Karte wurde vom Absender bei der Post gekauft. Es bestand auch die Möglichlkeit, die Korrespondenzkarte beim Landbriefträger zu erwerben. Die von diesem mitgeführten Karten Karten wurden aus Platzgründen üblicherweise in der Mitte gefaltet.



Viele Grüße

kreuzer
 
bayern klassisch Am: 14.07.2014 14:01:14 Gelesen: 1042044# 380 @  
@ kreuzer [#379]

Hallo kreuzer,

ein wirklich tolles Stück, um das dich jeder Bayernsammler beneiden wird. Aber du hast ja noch viele andere, beneidenswert schöne Stücke in deiner Sammlung, die du in dieser Woche von Freitag bis Sonntag in Würzburg - Lengfeld dem interessierten Publikum zeigen wirst und ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit dir und deiner vorzüglichen Kollektion von bayerischen Postablagen. :-)



Interessant erschien mir dieser Brief aus dem Jahr 1851, bei dem die Aufgabepost in Würzburg die Jahreszahl nicht einsetzte, was ich so noch nie gesehen habe. Wer weitere Belege mit diesem Stempel hat, darf sie gerne zeigen. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 16.07.2014 21:54:45 Gelesen: 1041884# 381 @  
@ bayern klassisch [#380]

Hallo bayern klassisch,

freue mich auch auf ein Wiedersehen in Würzburg. Man muss allerdings auch erwähnen, dass neben vielen anderen schönen Sammlungen eine absolut sehenswerte Bayern - Schweiz Sammlung auf die Besucher wartet.

Viele Grüße

kreuzer
 
bayern klassisch Am: 22.07.2014 15:40:58 Gelesen: 1041506# 382 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute zeige ich, wohl aus 1861, ein Damenbriefchen, das einen besonderen Verschluss bekommen hat und zwar ein Siegel mit Goldspänen. So etwas habe ich auch noch nicht gesehen und es deutet wohl auf ein hohes Maß an Zuneigung der Korrespondenten zueinander hin.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 22.07.2014 21:13:53 Gelesen: 1041469# 383 @  
@ bayern klassisch [#382]

Schönes Briefchen, kommt mir irgendwie bekannt vor. :-)

Schön ist auch die in blauer Tinte geschriebene Anschrift, was in dieser Zeit auch nicht so häufig ist.

Viele Grüße

kreuzer
 
bayern klassisch Am: 22.07.2014 21:18:04 Gelesen: 1041466# 384 @  
@ kreuzer [#383]

Hallo kreuzer,

stimmt - kenne ich erst vereinzelt ab der Mitte der 1840er Jahre und setzte sich erst allmählich in den 1860er Jahren bei der Hautevolee durch, wurde aber nie wirklich populär (im Gegensatz zu vielem anderen damals).

Schön, wenn er dir noch geläufig ist. :-)

Ich hoffe, dass ich morgen die Dienst - Expressbriefe einstellen kann, sind ja auch ein paar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 24.07.2014 13:28:29 Gelesen: 1041328# 385 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute zeige ich eine U1 der Ausgabe vom Feb. 1869, die entzückendst adressiert wurde:



Herrn Georg von Zerzog Director der Saline Salzbronn bey Saaralbe Deutsch Lothringen. über Saarbrücken u(nd) Saargemünd.

Die Anschrift suggeriert eine Verwendung des Jahres 1871ff und siegelseitig findet man in französischer Schrift mit Graphit vermerkt: Le 9. Août 1871.

An dem Datum zweifle ich also nicht. Jedoch zeigt das Kuvert keine Stempel. Es wurde oben in typischer Weise geöffnet, so dass ich an echten Bedarf und keine sammlerisch indoktrinierte Herstellung unterstellen möchte.

Gemeint müsste dieser Ort sein:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0CCsQFjAB&url=http%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FSarralbe&ei=NgzRU6W0Bqby7AaPioCAAw&usg=AFQjCNEBjTOR7F7t-YyZKlfBDzPi8_gN0w&sig2=UY13oAeLZSsAfPP3Z6jblA&bvm=bv.71667212,d.ZGU
 
bayern klassisch Am: 01.08.2014 14:26:18 Gelesen: 1040651# 386 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute bekam ich das Pendant zu meinem "Altbrief", den ich schon über 25 Jahre hatte.

Beide aus Augsburg, einmal über die Schweiz nach Egg bei Zürich, einmal über das einheimische Oberstaufen. Letzteres dürfte die Regel gewesen sein, das andere ganz sicher nicht.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
sotos Am: 01.08.2014 18:50:10 Gelesen: 1040619# 387 @  
@ bayern klassisch [#386]

Hallo bayern klassisch,

mir gefallen beide Briefe richtig gut. Aber der Oberstaufener ist sicher ein Schmankerl.

Habe auch zwei Briefe, die ich hier gerne zeigen werde, welche an die gleiche Anschrift gesandt wurden, der eine dürfte sogar von der gleichen Korrespondenz sein.



Der andere ist wie schon gesagt auch an den Herrn Caspar nach Egg adressiert, wurde jedoch von Kempten aus gesandt.



Grüße sotos
 
bayern klassisch Am: 01.08.2014 19:09:40 Gelesen: 1040611# 388 @  
@ sotos [#387]

Hallo sotos,

so klein ist die Welt!

Der obere ist sicher aus der selben Korrespondenz, jetzt aber mit anderem Laufweg über Bregenz. Auch schön zu sehen, dass es bei einer Korrespondenz aus der gleichen Zeit schon 3 Laufwege gab! So etwas gibt es heute nicht mehr und wenn, dann könnte man es nie belegen.

Der 2. Brief ist sehr schön - Postvereinsbrief bis 10 Meilen unter 1 Loth mit sehr schöner, farbkräftiger Marke und qualitativ hochwertigen Stempelabschlägen - da freut sich mein Herz! :-)

Vielen Dank fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.08.2014 09:07:39 Gelesen: 1040078# 389 @  
Liebe Sammlerfreunde,

die folgende, neue Seite zeigt einen Brief mit geteilter Frankoabgeltung von München nach Bern 1853, als das noch Vorschrift war. 9 Kr. für Bayern und 6 Kr. für die CH.

Der Text ist von ganz besonderem Interesse und wenn es meine dünne Portokasse zulässt, werde ich versuchen, das im Inhalt besprochene Bild des Malers Richard Zimmermann (1820-1875)zu erwerben. Den Brief hätte ich ja schon.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 27.08.2014 13:56:49 Gelesen: 1038915# 390 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine der Marken, um die sich einige Geheimnisse ranken, ist eine der häufigsten von Bayern überhaupt, die Nr. 9.

Die wichtigsten farblichen Merkmale dieser Marke möchte ich hier nach dem Erhalt einer Prüfsendung des lieben Franz Stegmüllers kurz aufzeigen.

Der Standard im Farbenbereich ist die sog. 9a, eine Marke mit schwankendem Rot. Hier ein Beispiel:



Der Brief von Regensburg nach Straubing aus dem Jahr 1865 zeigt einen guten Druck bei mittlerem Rot.

Interessanter Weise lief der Brief auch in die andere Richtung, jedoch wollte hier der Absender nichts dafür bezahlen. Weil der Brief im Rahmen seiner Rundreise auch noch erheblich an Gewicht zugenommen hat, wog er doppelt schwer und kostete so statt 6 Kr. Franko nun 12 Kr. Porto seinen Empfänger.



Seltener, aber weiß Gott keine Rarität, ist die sog. 9b, die dunkelrote Schwester der 9a.



Hier auf Brief aus Augsburg vom 5.9.1866 an den Baron von Welser, ein berühmtes Handelshaus für Kaiser und Könige im ausgehenden Mittelalter (Fugger und Welser zu Augsburg). Man achte auf die schöne Farbe und den guten Druck auf sättigendem Papier.

Zu den kleinen Seltenheiten gehört aber die sog. 9c, eine Marke, die sich viele Sammler im Album wünschen, aber die nicht viele haben, jedenfalls nicht in schön, oder gar auf Brief.



Hier ein frisches Stück aus Ludwigshafen am Rhein vom 10.12.1867 nach Otterberg in typischer dunkler Farbe auf dickem, kartonartigen Papier, welches die Farbe nicht gut aufnahm und daher etwas spröde Drucke hinterließ.

Die 2. Besonderheit liegt im Aufgabestempel, den sehr seltenen Typ "7 A" von Ludwigshafen. 7 A wird mit 7 Uhr Abends gedeutet, doch gibt es in der Primärliteratur keine Hinweise auf diese Halbkreisstempeltype überhaupt.

Es gibt nur wenige Orte Bayerns, die überhaupt mit dieser Stempeltype bedacht wurden und Ludwigshafen dürfte der seltenste davon sein - ich kenne den Stempel nur von Ende 1866 in wenigen Abschlägen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 07.09.2014 19:07:56 Gelesen: 1038366# 391 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute möchte ich eine kleine Stempelrosine vorstellen.



Am 17.4.1866 stempelte man mit seinem Halbkreisstempel in Immenstadt wohl einen Block Postscheine vorab, so dass man nicht jeden bei Gebrauch neu stempeln musste. Das machten Bayerns Expeditoren gerne mit ihrem Ortsstempel OHNE Datumseinsatz, weil sie ja zu dem Zeitpunkt der Vorabstempelung nicht wissen konnten, wann die Postscheine gebraucht werden.

Wenn man dann mit diese Arbeit fertig war, brauchte man nur schnell den Datumseinsatz einfügen und konnte loslegen mit der Aufgabestempelung der abgegebenen Briefe.

Am 17.4. aber hat das unser Mann bei der Post in Immenstadt vergessen und, vermutlich nur einmal, noch mit dem "aptierten" Stempel gearbeitet, bis er dann vermutlich das Datum wieder eingefügt hat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 07.09.2014 19:58:33 Gelesen: 1038355# 392 @  
Guten Abend,

diesen Beleg habe ich während meines Praktikums geschenkt bekommen:



Der Brief ist in Treuchtlingen am 23.1.(?) aufgegeben worden, Nummernstempel 527 --> MR (geschlossener Mühlradstempel, Treuchtlingen (Quelle "Nummernstempel der Altdeutschen Staaten"). Verschickt wurde dieser an Herrn Christian Bergmüller in Erlangen, wo er einen Tag später, also am 24.1 angekommen ist, dokumentiert mit einem siegelseitigen Ankunftsstempel.

Frankiert wurde er mit einer Michelnummer 9a, 3 Kreuzer rot, ein sehr breitrandiges Exemplar!

Eventuell kann jemand etwas ergänzen, oder vielleicht habe ich auch schon alles gesagt. :)

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 07.09.2014 21:22:14 Gelesen: 1038340# 393 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#392]

Hallo Kevin,

da hast du einen schönen Brief bekommen, denn Treuchtlingen hatte einen Schönstempler als Postexpeditor.

Das Datum kann man schwer präzisieren - es scheint mir auch eher eine 9b, als eine 9a zu sein, was den Brief ja nicht schlechter macht.

So kann es dort weiter gehen. Ich schicke dir dann mal später meine Fehlliste zu, falls du noch mehr Briefe geschenkt bekommen solltest. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.09.2014 19:48:20 Gelesen: 1038240# 394 @  
@ bayern klassisch [#393]

Hallo Ralph,

vielen Dank für deine nähere Einschätzung, dann notiere ich die Marke als 9b.

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 10.09.2014 19:22:04 Gelesen: 1038123# 395 @  
Liebe Sammlerfreunde,

für viele sind Fingerhutstempel eine der attraktivsten Entwertungen in Bayern, vor allem auf Marken sind diese Ministempelchen sehr gesucht.

Heute zeige ich zwei frühe Markenbriefe, die diese vormarkenzeitlichen Stempel schön zeigen - mal einer, mal zwei auf einer Marke.



Wer beim 1. Brief genauer hin schaut, kann Besonderheiten entdecken. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
heku49 Am: 10.09.2014 19:35:04 Gelesen: 1038118# 396 @  
@ bayern klassisch [#395]

Lieber Ralph,

wie Du weisst, kann ich die Schrift nicht lesen, sehe aber die Federzugentwertung der Marke und zusätzlich den Stempel. Das war doch wohl nicht normal.

Gruß Helmut
 
bayern klassisch Am: 10.09.2014 19:49:59 Gelesen: 1038112# 397 @  
@ heku49 [#396]

Lieber Helmut,

doch, das war sogar die Vorschrift, denn der Brief datiert ja vom 20. Nov. 1849, da hatte man die neuen Vorschriften frisch im Kopf.

Es bleiben noch 2 kleine Besonderheiten, die unentdeckt sind.

Danke für deinen Beitrag - du hast noch eine Chance. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
heku49 Am: 10.09.2014 20:10:31 Gelesen: 1038101# 398 @  
@ bayern klassisch [#397]

Lieber Ralph,

schade, dass ich die Schrift nicht lesen kann, sondern nur raten. Links steht etwas: Mit XXband. Es gehörte entweder etwas dazu oder der Brief gehörte irgendwo dazu.

Gruß Helmut
 
bayern klassisch Am: 10.09.2014 20:31:00 Gelesen: 1038097# 399 @  
@ heku49 [#398]

Lieber Helmut,

Schiff ist angeschossen - mit Einband hast du richtig gelesen. Dieser Terminus kam zum Einsatz, wenn einem Brief eine so große Beilage mitgegeben wurde, dass sie nicht mehr in den Faltbrief passte und daher mit dem Brief "eingebunden" werden musste.

Jetzt darfst du dir die Marke mal etwas genauer anschauen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 10.09.2014 20:34:46 Gelesen: 1038096# 400 @  
@ bayern klassisch [#399]

Hallo BK,

Plattenfehler am Y?

Lg, harald
 
heku49 Am: 10.09.2014 20:45:48 Gelesen: 1038088# 401 @  
@ bayern klassisch [#399]

Lieber Ralph,

ich tippe wie Harald auf den Plattenfehler.

Gruß Helmut
 
bayern klassisch Am: 10.09.2014 20:59:50 Gelesen: 1038076# 402 @  
@ bignell [#400]

Lieber Harald, lieber Helmut,

genau so ist es - aber was sagt das dem Markensammler, dem Philatelisten?

Die Marke, die ja im 1. Monat verwendet worden ist, zeigt mit dem Plattenfehler, dass die Platte der 4I schon sehr früh Defekte aufwies. Vermutlich wurden die allermeisten 4I im Jahr 1849 gedruckt, evtl. noch ein paar Wochen oder wenige Monate länger.

Im August 1850 gab es schon die 4II, die ja suggeriert, es wäre eine Neuauflage der "alten" 4I. Das stimmt aber nicht, denn die 4II hatte mit der 4I nichts zu tun - es war und ist eine ganz andere Marke, die eigentlich eine andere Michel - Nummer bekommen müsste.

Aber die alten, eingeschlagenen Pfade verließ man in Bayern nie, daher wird dieser Katalogmurks auch noch unsere Enkel beschäftigen, jedenfalls befürchte ich das.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
heku49 Am: 10.09.2014 21:16:54 Gelesen: 1038067# 403 @  
@ bayern klassisch [#402]

Lieber Ralph,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Leider kenne ich die feinen Unterschiede der Marken nicht so genau. Auch der Michel-Spezial hat mich da nicht viel weiter gebracht.

Vielleicht muss ich doch noch Bayernsammler werden. :-)

Gruß Helmut
 
bayern klassisch Am: 11.09.2014 06:20:53 Gelesen: 1038023# 404 @  
@ heku49 [#403]

Lieber Helmut,

glaube mir nach über 35 Jahren, dass es schlimmeres gibt, als Bayern zu sammeln. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 23.09.2014 20:21:09 Gelesen: 1037123# 405 @  
Liebe Bayernsammler und natürlich speziell BK, ;)

bitte um Eure Hilfe:





Hierbei handelt es sich um einen Brief von 1865, wo eine 1 KR mit einer anderen überklebt wurde. Ein Stempel Obermarchthal 4.11.1865 wurde gestrichen, ein zweiter Stempel Obermarchthal 26.12.1865 wurde links neben die Marke gesetzt. Handelt es sich eher um eine sogenannte Portemonnaie-Frankatur (zwei Marken sind im Geldbörsel übereinandergeklebt und wurden versehentlich als eine verwendet) oder wurde der Brief zweimal versendet? Ich tendiere eher zu zweiterem, weil die untenklebende Marke entwertet scheint.

Bitte um Eure Meinung.

Danke,
harald
 
bayern klassisch Am: 24.09.2014 19:45:58 Gelesen: 1037054# 406 @  
@ bignell [#405]

Lieber Harald,

ich denke, der Brief wurde zwei Mal verschickt. Portemonnaie - Marken gab es nur bei Privaten, nicht bei Dienstbriefen.

Gerade bei Württemberg finden sich viele mehrfach verschickte Briefe mit behördlichen Adressen. Da er heute wohl nicht mehr inhaltlich komplett sein dürfte, bleibt nur die starke Vermutung, dass es hier auch so ist, nur ein Beweis ist schwer zu erbringen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 24.09.2014 21:44:08 Gelesen: 1037036# 407 @  
@ bayern klassisch [#406]

Hallo BK,

danke für die Info. Der ursprüngliche Brief vom 10.11.1865 dürfte komplett sein, allerdings habe ich mir noch nicht die Mühe gemacht ihn zu entziffern, bei der Schrift wird es mir auch schwer fallen. Falls beim zweiten Versenden Anlagen dabei waren, die sind verloren.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 24.09.2014 22:12:28 Gelesen: 1037031# 408 @  
@ bignell [#407]

Lieber Harald,

wenn die Inhalte/Akte(n) nicht komplett sind, wird die Rekonstruktion immer schwierig, weil es auch Versendungen ohne die Post geben konnte, oder keine Stempel drauf kamen und noch vieles andere mehr, wobei man sich fragt, wer solch einen "Mist" verzapft hat, jedenfalls bei Bayern gibt es Dutzende von Dienstbriefen, die jeder Vorschrift spotten.

Aber ein Brief mit 2 Marken gleicher Nominale und unterschiedlichen Stempeldaten ist natürlich immer etwas tolles. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.10.2014 19:40:01 Gelesen: 1036522# 409 @  
Liebe Sammlerfreunde,

das Haus Köhler war so nett, mir einen Zuschlag zu erteilen, über den ich mich sehr gefreut habe.



Für meine Bayern - Frankreich Sammlung konnte ich einen recht hübschen Brief mit 18x Franko aus Nürnberg von 3.3.1856 mit dem Vermerk "Echantillons sans valeur" = Muster (hier ist der Plural gemeint) ohne Wert an Land ziehen. Für die Spezialsammler: 5c links Type III, rechts Type II (ohne diese Besonderheit hätte ich den Brief natürlich nie gekauft!).

Im PV vom 1.7.1847 war festgehalten worden, dass Briefe mit Muster(n) ohne Wert zu den Gegenständen der Briefpost gehörten. Im § 8 lesen wir:" Für Waarenproben und Muster ist nur der dritte Theil des nach vorstehender Progression (bis 1/2 Loth, bis 1 Loth usw.) nach ihrem Gewichte treffende Briefporto - in keinem Falle jedoch weniger als die Taxe des einfachen Briefes - zu berechnen, wenn dieselben

a) für sich allein unter Kreuzband versendet werden, und außer der Adresse nichts Geschriebenes beigeschlossen haben, und

b) entweder nach Frnakreich selbst gehören, oder durch Vermittlung der französischen Posten und Schiffsgelegenheiten weiter zu befördern sind.

Werden dagegen Waarenmuster mit Briefe verschickt, so ist

a) wenn die Muster dem Briefe in einer Weise angehängt sind, daß sie ihre Eigenschaft unzweifelhaft erkennen lassen und besonders gewogen werden können, sowohl für den Brief als auch für die Muster die nach dem Gewichte eines jeden für sich treffende Taxe zu berechnen;

b) andernfalls aber oder wenn die Muster dem Briefe beigeschlossen sind, die nach dem Gesammtgewicht treffende volle Brieftaxe zu erheben.

Das ganze galt auch für unfrankierte Waarenmuster, wovon ich aber noch keines gesehen habe.

2 Fälle aus der Praxis also:

Ein bayerischer Absender schickte einen Brief mit 1/4 Loth Gewicht und ein anhängendes Muster mit 1/4 Loth Gewicht ab. Demnach musste er für den Brief 18x bezahlen und für das Muster auch 18x, da beide für sich einfach waren und die Kosten somit 36x ausmachten.

Legte derselbe Absender dieses Muster nun in den Brief ein, so wöge dieser auch nur 1/2 Loth und käme in den Genuss eines günstigeren Frankos von 18x.

Wog ein Brief 1/4 Loth und das Muster dazu 3/4 Loth, so war ein Versand anhängend mit 18x für den Brief und 18x plus ein Drittel von 18x = 6x für das Muster = 42x teuer.

Packte er das Muster in den Brief, wog der 3/4 Loth und kostete demnach nur 36x als Brief der 2. Gewichtsstufe. Selbst hier war ein inliegendes Muster noch günstiger.

Nach meinem mathematischen Verständnis waren daher Muster anhängend nur sinnvoll, wenn sie schwer waren und über die Regelung des Drittelgewichts günstiger wurden. Vlt. kennen wir deshalb kaum einmal Briefe mit anhängenden Mustern ohne Wert nach Frankreich bei diesem Vertrag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.10.2014 16:24:48 Gelesen: 1036128# 410 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein schöner Dienstbrief aus Speyer vom 2.4.1851 ist nach Dillkirchen (heute: Dielkirchen) in der Pfalz.

Der Inhalt ist hoch interessant - es ging um das Einschreitung gegen die Darmstädter Zeitung "Lucifer".





Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 26.10.2014 09:16:16 Gelesen: 1035172# 411 @  
Guten Morgen,

ich konnte auf der Messe in Sindelfingen folgenden Beleg ergattern:



Diese herrliche Dienstsache ist von München am 04.08.1860 verschickt worden und am 06.08.1860 in Rostock, Mecklenburg-Schwerin angekommen. Der Absender ist das "königlich akademische Senat der Universität München" und der Empfänger "Die großherzoglich, mecklenburgische Universität in Rostock".

Ein solcher Beleg passt natürlich perfekt in meine Sammlung, nämlich einerseits als "Incoming Mail" für Mecklenburg-Schwerin und andererseits als "ausgehender Brief" von Bayern.

MfG

Kevin
 
Gernesammler Am: 30.10.2014 17:05:23 Gelesen: 1034940# 412 @  
Hallo zusammen,

habe gestern diesen Frachtbrief bekommen, hier wird ein Fass Essig zu 720 Pfund mit der Bahn versendet, dafür wurde eine Nachnahmegebühr von 4 Gulden und 56 Kreuzern erhoben, mit allen Gebühren waren es dann 6,17 Gulden. Versendet wurde ab Nördlingen nach Kleinfeld mit der Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahn.

Genial ist ja das rückseitig die gesamte Transportverordnung abgedruckt ist. Das gute Stück passt eigentlich nicht so richtig in meine Sammlung aber liegenlassen konnte ich so etwas schönes auch nicht, vielleicht kommt ja noch etwas dazu.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 01.11.2014 17:52:57 Gelesen: 1034817# 413 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#411]

Hallo Kevin,

schön, dich persönlich kennengelernt zu haben. :-)

Jetzt hast du auch ein Stück aus meiner Sammlung in deiner Sammlung und eine hübschere Verbindung beider Postgebiete wird sich schwer finden lassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.11.2014 17:54:35 Gelesen: 1034816# 414 @  
@ Gernesammler [#412]

Hallo Rainer,

schönes Stück - darf ich kurz korrigieren? Der Ort hieß "Pleinfeld". Ich hatte auch das ein oder andere Stück aus diesem Bestand in meiner Zollsammlung Bayern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.11.2014 13:09:37 Gelesen: 1034566# 415 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute möchte ich ein Thema anschneiden, dass der liebe Dr. Joachim Helbig bereits vor vielen Jahren in der Zeitschrift "Die Postgeschichte" aus dem Haus Schwarzenbach erstmalig aufgefasst hat. Es geht um das Thema der Postaufgabe von Briefen aus dem großen, württembergischen Ulm im kleinen, aber sehr nahe gelegenen Neu-Ulm in Bayern. Die meisten Briefe gab man wohl auf, um sich Porto/Franko zu sparen.

Andere gibt es, bei denen nichts gespart wurde, aber unterstellt werden kann, dann man über die Donaubrücke mit mehreren Poststücken gelaufen war, bei denen man in Bayern Geld sparen konnte und bei anderen eben nicht. Auch (oder gerade) diese sind interessant.

Ich beginne meine Trilogie mit einem herrlichen Brief einer 4I vom 2.7.1850 aus Ulm/Neu-Ulm nach Nürnberg.



Der württembergische Absender schrieb und gab ihn am selben Tag auf. Wir erinnern uns, dass einen Tag zuvor der DÖPV in Kraft trat und ab diesem Datum auch in Bayern erstmals Portobriefe teurer als Frankobriefe waren - eine Tatsache, die damals ungeheuerlich war, kosteten doch bisher alle Briefe, egal ob porto oder franko, stets das Gleiche.

Aber unser schlauer Schwabe scheint wohl informiert gewesen zu sein, denn er wollte nicht ein württembergisches Porto bis Neu-Ulm zahlen und auch das Inlandsporto Bayerns nach dem Reglement vom 1.12.1810 hätte ihn sehr gestört, sah dies doch allein für die Strecke Neu-Ulm bis Nürnberg von 19 Meilen bis 8,75g schon 8 Kr. vor. Bei einer Postaufgabe in Bayern galt nun aber das Loth mit 15,625g und, da er hierfür einfach war, das Maximalfranko über 12 Meilen von nur 6 Kr.

So zahlte er nicht 2 Kr. für Württemberg und 8 Kr. für Bayern = 10 Kr., sondern nur total 6 Kr. Dennoch schadete er sowohl der württembergischen, als auch der bayerischen Postkasse!

Als auch Württemberg schon am 1.9.1851 in den DÖPV kam, waren die Gewichte längst vereinheitlicht, nicht jedoch die Entfernungen. Nun galten die 3 Rayons bis 10, über 10 bis 20 und über 20 Meilen in direkter Linie zwischen der Auf- und Abgabepost (Achtung: Nicht zwischen Aufgabe- und Abgabeort!).



Am 31.3.1860 frankierte ein Ulmer in Neu-Ulm mit 3 Kr. einen einfachen Brief nach Dietmannsried korrekt. Von Ulm aus hätte er auch nur 3 Kr. gekostet, denn Dietmannsried lag nur 9 Meilen entfernt, so dass es dann ein Postvereinsbrief des 1. Rayons gewesen wäre. Nun war es ein Bayernbrief des 1. Rayons bis 12 Meilen, was auf das gleiche hinaus kam. Offenbar hatte man an dem Tag Post in viele Teile Bayerns dabei und gab den halt in Neu-Ulm mit auf, weil man sich nicht noch in Ulm anstellen wollte.



Der 3. Brief mit einer ganz dunklen 9b datiert vom 23.2.1867 und lief nach Fürth. Hier haben wir nun eine deutliche Ersparnis, denn als Frankobrief von Ulm hätte er bei einer Entfernung von 19 Meilen 6 Kr. gekostet, weil in Bayern aber zum 1.8.1865 einfache Briefe nur noch 3 Kr. frankiert kosteten, sparte er sich so eben 3 Kr..

Es wäre schön, weitere Ulm - Briefe hier sehen zu können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
roteratte48 Am: 18.11.2014 12:58:33 Gelesen: 1034045# 416 @  
Nicht nur Groschensammler gelangen manchmal an blaue 3er - auch beim "Altpapier" taucht hin und wieder so etwas auf. Und weil ich neugierig bin, täte ich schon gern wissen tun, um was es sich bei diesem Dreierstreifen handelt:



Und auf diesem Briefchen hat ein Vorbesitzer mit Bleistift notiert "Nr. 2, I u. II" Solche Notizen stimmen selten mit den Tatsachen überein - ich tendiere bei der linken Marke zu Platte 3, aber was heißt das schon bei 'nem Badensammler ? ;o)):



Grüße an alle Forumler - Rolf
 
bayern klassisch Am: 18.11.2014 16:41:24 Gelesen: 1033988# 417 @  
@ roteratte48 [#416]

Lieber Rolf,

da muss ich dich leider enttäuschen; du hattest schon richtig geschrieben, dass diese Bleistiftangaben oft mit der Realität wenig zu tun haben und so ist es auch hier. Ein Brief mit 2 Ex. der 2I aus 1853 wäre schon sehr ungewöhnlich.

Es ist aber kein übles Briefchen mit 2 Marken der 2II Pl. 2.

An dem verrückten Briefchen aus Frankreich in die Pfalz wäre ich als Pfälzer natürlich interessiert, da ich aus dieser Korrespondenz schon das ein oder andere Stück besitze. Es wäre schön, wenn ich es dir abkaufen könnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.11.2014 18:31:17 Gelesen: 1033717# 418 @  
Hallo zusammen,

heute bekommen, unfrankierter Bahnpostbrief von München nach Zürich vom 22.Juli.1862 denke mal bis Lindau am Bodensee dann weiter mit Bahnpost in der Schweiz, siehe Bahnpoststempel Winterthur - Aarau (Zug 9) angekommen und ausgegeben in Zürich am 23.Juli.1862.

Zum Porto kann mir bestimmt Ralf etwas sagen.

mit besten Grüßen aus Berlin
Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.11.2014 19:33:07 Gelesen: 1033702# 419 @  
@ Gernesammler [#418]

Lieber Rainer,

der mit "ph" kann ...

Postvertrag Bayern - Schweiz vom 1.10.1852 aus dem 3. Rayon (über 20 Meilen) Bayerns in den 1. Rayon (bis 10 Meilen) der Schweiz = 9 Kr. für Bayern und 3 Kr. für die Schweiz.

Oder in Schweizer Währung: 30 Rappen für Bayern und 10 Rappen für die Schweiz = 40 Rappen, wie von Zürich notiert.

In Bayern durfte er 16,6g wiegen, in der Schweiz nur 15g. Deiner hier wog also max. 15g, weil er einfach taxiert wurde.

Bahnpostaufgaben waren nicht so häufig, weil die Briefe in den Schlitz des Waggons eingeworfen werden mussten. Dort mussten die Bahnpostbeamten wissen, welche Verträge welche Taxen nach sich zogen. Da sie die Strecke München - Augsburg befuhren, mussten sie bei jedem Halt wissen, ob es noch über 20 Meilen oder unter 20 Meilen (Augsburg) vom Grenztaxpunkt zur Schweiz weg war. Gar nicht so einfach damals.

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.11.2014 20:17:55 Gelesen: 1033686# 420 @  
Hallo Ralph,

danke für die Erklärung des Briefes, ich hatte diesen vorigen Monat gesehen und der Dame am Stand gesagt wenn keiner die komplette Bayernsammlung kauft, dann hätte ich gerne diesen Brief. Heute war es soweit und ich hatte ein schönes Stück für meine Schweizer Sammlung für Post aus Bayern.

Hier das nächste Stück ein Vorphila Brief vom 15.September 1800 von Ansbach (V.ANSPACH) nach Friedberg, rückseitig ist nur das Siegel der Kriegs und Domainen Kammer innen noch ein Rest einer Siegelschnur.

Ich habe mal vom Text etwas beigefügt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.11.2014 20:52:24 Gelesen: 1033673# 421 @  
@ Gernesammler [#420]

Hallo Rainer,

ein schöner Brief - zwar nicht meine Zeit, aber sagen kann ich, dass der Empfänger 1 1/2 Batzen zahlen musste.

1 Batzen war 4 Kreuzer, also 6 Kr. Porto total. Das lief alles per Reichspost, da Bayern 1800 noch keine Staatspost hatte.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
roteratte48 Am: 23.11.2014 21:01:40 Gelesen: 1033672# 422 @  
@ Gernesammler [#420]

Hallo Rainer,

ein hübscher Beleg mit "Gesicht" - der adlige Stempel von Ansbach ist keine große Seltenheit, aber derart saubere Belege an die Reichsritterschaft am Mittelrhein sind auch zu dieser relativ späten Zeit nicht allzu häufig. Wunderschön geprägtes Siegel - und der Text ist durchaus interessant:

Es geht um die Anmahnung eines recht beträchtlichen Zahlungsrückstandes von 6000 Gulden und die Erklärungen, die der säumige Schuldner zu seiner Entlastung bemüht. Die Verantwortung trage natürlich nicht er, sondern "namentlich Johann Georg Häuser jun. seel. Wittwe, welche seine Geschäfte zu Burgfriedberg gewöhnlich besorge, und dere er auch die nähere Berichtigung dieser Angelegenheit aufgetragen."

Schöner Brief, den viele gerne in der Sammlung hätten - Danke fürs Zeigen!

Liebe Grüße - Rolf
 
Gernesammler Am: 24.11.2014 09:56:47 Gelesen: 1033622# 423 @  
@ bayern klassisch [#421]
@ roteratte48 [#422]

Hallo Ralph, hallo Rolf,

vielen Dank für die Erklärung des Briefes in Porto und Text, der Brief selbst hat etwa 3 Seiten Text.

Vielleicht kann ich ja doch eine kleine Bayern Sammlung bei mir mit einfügen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.11.2014 11:22:53 Gelesen: 1033606# 424 @  
@ Gernesammler [#423]

Hallo Rainer,

wie sagt man so schön zu deinem Ansinnen: A bissel wos gehd ollaweil! :-)

Es gibt Sammelgebiete, zu denen ich dir weniger raten könnte und im Forum wirst du damit auch nicht alleine gelassen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 24.11.2014 13:07:50 Gelesen: 1033591# 425 @  
Liebe Sammlerfreunde,

damit man sieht, dass auch markenlose Briefe ihren Reiz haben können, hier das jüngste Briefchen meiner Sammlung:

Der folgende Beleg gibt mir derzeit ein Rätsel auf, das ich mit Hilfe des Forums zu lösen hoffe. Der Aufgabestempel zeigt München, den 20.12.1851, der preußische Ankunftsstempel den 23.12. ohne Datum.





Eine Hand aus der Zeit schrieb aber 15. December 1850 darüber, was auch sein kann. Der Absender schrieb "Louis" und da der Inhalt nichts mehr vollständig ist, kann über ihn keine genaue Datierung erfolgen. Empfänger könnte der hier gewesen sein:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCMQFjAA&url=http%3A%2F%2Fmatrikel.adbk.de%2F05ordner%2Fmb_1841-1884%2Fjahr_1849%2Fmatrikel-00752&ei=lBtzVIi0JsWAywOapoLQCQ&usg=AFQjCNG8k85xcfFm_1SF-JhxPeG_omsagA&sig2=ePCSQe6LzrS6-JTqYaJAwQ

Kommen wir zum Salz der Suppe, den Taxen. Bayern hat ganz sicher 6 notiert, wobei das wohl Silbergroschen gewesen sein sollten. Da Hamburg aber leider etwas weiter von München weg lag, als bis 20 Meilen, war ein einfacher Brief mit 4 Sgr., ein schwerer wie hier mit 8 Sgr. zu taxieren.

In Hamburg selbst wurden diese 8 Sgr. siegelseitig von Hamburg/Preußen wiederholt, denn sie waren Bayern gut zu schreiben und frontseitig 11 Schilling Courant notiert, wenn ich das richtig reduziere.

Hierbei ist nicht unwichtig, dass Hamburg selbst erst zum 1.1.1852 Mitglied im DÖPV wurde, die DÖPV - Taxen mithin eigentlich gar nicht anwendbar gewesen wären (also auch keine 20 Meilen = 3. Rayon - Regelung und kein Portozuschlag, den es ja vor dem DÖPV nicht gegeben hatte). Allerdings gibt es da eine VO aus 1850, die ich hier anhänge und die sehr interessant ist.

Zur Vorstadt St. Georg habe ich wenig gefunden - scheint wohl erst später als der Brief "eingemeindet" worden zu sein, hatte aber dennoch wohl Hamburger Tarife.

Für Optimierungen und Präzisierungen wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.12.2014 16:01:05 Gelesen: 1033220# 426 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute zeige ich eine vorschriftswidrige Entwertung in Landau (Pfalz) vom 6.12.1860 nach Annweiler auf einer 2II Platte 5.

Hat man auch nicht jeden Tag.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 01.12.2014 17:48:36 Gelesen: 1033188# 427 @  
@ bayern klassisch [#426]

Hallo Ralph,

ein tolles Briefchen, perfekt geschnittene Marke und in der Erhaltung eine echte Rosine!

LG

Kevin
 
Gernesammler Am: 02.12.2014 19:32:16 Gelesen: 1033065# 428 @  
Hallo zusammen,

heute ein Brief aus Bayreuth nach Frankfurt am Main, im Fernverkehr wurden hier 3 Kreuzer verklebt (Mi.Nr.15 mit rotem Seidenfaden). Der Brief wurde geschrieben von einem Herrn Karpeles an einen Herrn B.Sommer, bei Google findet man zu Karpeles entweder einen Arzt oder einen Biographen von J. Brahms die zu dieser Zeit dort gelebt haben.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 07.12.2014 11:34:53 Gelesen: 1032619# 429 @  
Hallo zusammen,

heute ein Brief von München nach Abensberg, geschrieben als Rechnung der "Neuen Münchener Zeitung" an das wenn ich richtig gelesen habe Königlich Bayrische Bentamte. Innen oberhalb auf der Rechnung ist ein Stempel über einen Betrag von 3 Kreuzern abgeschlagen, ist dieser jetzt die Bezahlung für die Bekanntmachung oder gibt es dafür einen anderen Zweck.

Frankiert wurde der Brief mit einer Mi.Nr.4 II zu 6 Kreuzer auf der linken Seite leider etwas beschnitten, dafür aber auf den anderen Seiten breitrandig geschnitten.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 07.12.2014 13:29:51 Gelesen: 1032595# 430 @  
@ Gernesammler [#429]

Hallo Rainer,

nicht uninteressant, was du da geschnappt hast. Der Brief zeigt den spätesten Münchener Mühlradstempel geschlossen 217, der später an Holzkirchen (ab 1.12.1856) ging und dein Brief wurde kurz vor der Umtauschzeit (20.11.1856 - 30.11.1856) geschrieben.

Die 6 Kr. Marke deckte das Franko für einen Brief der 2. Gewichtsstufe (über 1 - 4 Loth) ab, demnach muss noch etwas in dem Brief drin gewesen sein, denn heute dürfte er weniger als 15.625g wiegen (wenn du mal nachwiegen möchtest).

Die 3 Kr. innen = Stempelgeld = Fiskalgebühr hatten mir dem Franko nichts zu tun. Sie waren nach Vorschrift zu erheben, in diesem Fall kostete das Ausstellen der Rechnung 3 Kr., denn der Inhalt hier ist ja eine Quittung an das Rentamt (heute: Finanzamt), die bescheinigt, dass man eine Einrückung (Insertion) in der Zeitung hatte vornehmen lassen und dass der Betrag hierfür eingegangen war. Daher auch im Text die Notation "Inclus(ive) Porto" unter dem Betrag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.12.2014 18:07:54 Gelesen: 1032518# 431 @  
@ bayern klassisch [#430]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung des Briefes, ich sollte mir mal ein Stempelhandbuch zulegen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 07.12.2014 18:15:23 Gelesen: 1032513# 432 @  
@ Gernesammler [#431]

Hallo Rainer,

ich fürchte, das hilft hier nicht wirklich weiter. Da braucht es schon etwas mehr:

http://www.arge-bayern.net

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.12.2014 13:22:59 Gelesen: 1031578# 433 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen frisch erworbenen Brief, von dessen Existenz ist nie überzeugt war, weil seine Behandlung so gegen die Vorschriften verstieß, dass man es kaum für möglich hält.

Aber nun ist er hier und ich möchte ihn euch vorstellen.





Geschrieben in Nürnberg am 2.12.1854 war er nach Altdorf in den Kanton Uri (Schweiz) gerichtet. Der Absender, die Firma Conrad Weiß dortselbst, hatte 9 Kr. frankiert in der Annahme, dass die Schweiz zum Postverein gehören würde und über 20 Meilen im Postverein kostete es nun mal 9 Kr.. Das war leider (für 2014: Gott-sei-Dank!) falsch.

Der Postvertrag (PV) zwischen Bayern und der Schweiz vom 1.10.1852 war hinsichtlich unterfrankierter Briefe eindeutig. Im Artikel 10 sagte man ganz klar, dass eine teilweise Frankatur nicht statthaft war. Briefe, welche ungenügend frankiert waren, sollten als ganz unfrankiert behandelt werden und das volle Porto kosten.

Da Altdorf in der Schweiz im 2. Rayon zum Grenztaxpunkt Bayerns lag, reichten die verklebten 9 Kr. zwar bis zur Grenze aus, die 6 Kr. für die Schweiz (20 Rappen) fehlten aber, so dass die Aufgabepost hätte zwar die Marke annullieren müssen, aber gleichzeitig das bayerische Porto von 9 Kr. als Forderung an die Schweiz notieren sollen.

Das hat sie nicht getan - vielmehr tat sie genau das Gegenteil, indem sie mit Rötel 6 x Schwyzgr (Schweizergrenze) als Porto für die Schweiz bestimmte, wie wohl sie das gar nicht konnte.

Aber auch die Schweizer spielten mit und akzeptierten, was nicht zu akzeptieren war. Man nahm nicht 50 Rappen (15 Kreuzer) vom Empfänger, sondern nur 20 Rappen (6 Kr.) und beließ es dabei.

Nun kommt automatisch die Frage, warum 2 Postverwaltungen mit sehr großen Ämtern (Nürnberg und Zürich) solch einen Trick anwendeten.

Möglich wäre, dass es hüben wie drüben großen Ärger gab, wenn Absender und Empfänger heftigst zur Kasse gebeten wurden, weil einer nicht wusste, wie viel zu frankieren war. Bis zum 31.3.1854 hatte Bayern sogar die interne Vorschrift gehabt, den Schweizerischen Anteil bei frankierten Briefen bar zu kassieren, aber keine Marke(n) zu verkleben, sondern ihn nur der Höhe nach auf der Siegelseite vorzumerken und der Schweiz über die Abrechnung in der Briefkarte zu bonifizieren. Im Dezember 1854 war das natürlich längst Geschichte und auf der Siegelseite findet sich natürlich auch kein bar kassiertes Weiterfranko.

So muss der Brief rätselhaft bleiben, aber da ich hübsche, rätselhafte Briefe schätze, habe ich mich mit ihm selbst ein wenig beschenkt, denn es ist ja jetzt die Zeit dafür.

Liebe Grüsse von bayern klassisch und ein frohes Fest für alle, die ihren Spaß an Marken und Briefen haben, seien sie jung, oder so alt wie hier.
 
bayern klassisch Am: 31.12.2014 12:06:52 Gelesen: 1030887# 434 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute möchte ich mal einen gewöhnlichen Postablagenbrief zeigen, der als R.S. portofrei von Lanzendorf (2.12.1868 ) über Himmelkron und Neuenmarkt via Marktschorgast nach Berneck befördert wurde.



Interessant ist für mich der Laufweg: Von Lanzendorf (gab es dort einen Briefkasten für die Ruralbriefe?) nach Himmelkron, dort Aufgabe gestempelt, dann nach Norden zur PE Neuenmarkt, dann nach Osten Richtung Marktschorgast und dann weit nach Süden nach Berneck.

Offenbar funktionierte hier nicht, was wir anderswo schon vermutet bzw. bewiesen haben, dass die Landbriefträger (LBT) ihre Briefe der Einfachheit halber dem anderen LBT mitgaben, damit er diese gleich austragen konnte.

Mich freute aber neben der Leitung (immerhin alles an einem Tag!), aber erst 2 Tage gelegen, ehe er auf die Reise geschickt werden konnte, auch die außerordentliche Qualität, mit der alle 4 Poststellen ihre Abdrücke hinterlassen haben. Chapeau meine Herren!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.01.2015 10:26:39 Gelesen: 1030586# 435 @  
Hallo zusammen,

da ich gerade beim Aufarbeiten meiner Berliner Stempel bin, fiel mir diese Karte in die Hände.

Es ist eine Ganzsachen-Karte von Bayern zu 5 Pfennig, gestempelt und versendet innerhalb von Berlin SW, dies wird bestimmt nicht oft gewesen sein. Bayern gehörte seit 1871 auch dem Deutschen Reich an, also wurde diese Karte ohne Beanstandung der Post bearbeitet.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.01.2015 13:32:13 Gelesen: 1030565# 436 @  
@ Gernesammler [#435]

Hallo Rainer,

das mit dem Deutschen Reich angehören ist so eine Sache - politisch sicher richtig, aber postalisch war Bayern mit niemandem vereint. Von daher hätte man in Berlin die Karte als unfrankiert ansehen und nachtaxieren müssen.

Umso schöner, wenn man das nicht gemacht hat, denn so hast du ein ganz besonderes Stück, um das dich jeder Pfennigzeitsammler beneidet - der bayerische am meisten! :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 10.01.2015 14:17:26 Gelesen: 1030236# 437 @  
Hallo zusammen,

hier mal eine Ganzsache zu 3 Kreuzer vom 10.4.1870, versendet von Würzburg nach Ludwigshafen, auf der Rückseite hat der Absender eine Werbevignette seines Ladens verklebt. Die Ganzsache habe ich bekommen als U 2, erstens ist das richtig und zweitens wie erkennt man dies?

Gruß Rainer


 
kreuzer Am: 10.01.2015 16:55:10 Gelesen: 1030196# 438 @  
@ Gernesammler [#437]

Hallo Rainer,

es handelt sich hier um den Umschlag U1, ausgegeben ab 1.2.1869, U2 ist erst ab Juli 1872 bekannt. Unterschied ist die Form der Klappe des Umschlages, bei U! abgerundet, bei U2 kreisförmig ausgeschnitten.

Viele Grüße

kreuzer
 
kreuzer Am: 10.01.2015 17:00:18 Gelesen: 1030192# 439 @  
Hallo zusammen!

Zum Thema bayrische Belege möchte ich noch einen Postablagenbrief vorstellen.

Die Nürnberger Ultramarin Fabrik schickte am 08. Juni 1864 einen Brief auf die Reise ins weit entfernte St. Petersburg (Russland). Dort hatte man noch den julianischen Kalender, so dass der Brief am 01. Juni dort ankam. Zwischen gregorianischem und julianischem Kalender bestand damals eine Differenz von 12 Tagen, so dass die Ankunft in St. Petersburg nach "Nürnberger Zeitrechnung" am 12. Juni war.

Aufgegeben wurde der Brief bei der Postablage Steinbühl, die die Marken (13a + 2 x Nr. 8 ) vorbildlich mit ihrem Postablagestempel entwertete. Bei der Expedition in Nürnberg stempelte man Aufgabe und zusätzlich wurden die Marken mit dem oMR 356 entwertet, was nicht so vorgesehen war, aber eine hübsche Duplexentwertung ergab. Diese ist ist aus Steinbühl häufiger bekannt.

Postablagebriefe aus der Kreuzerzeit in das Nichtpostvereinsausland sind nicht gerade häufig.

Der Vereinsanteil für Bayern betrug 9 Kreuzer Das Weiterfranko betrug 11 Kreuzer, die in rot auf der Vorderseite angeschrieben wurden. Diese entsprechen 10 Kopeken bzw. 3 Silbergroschen, die dann auch in blau rückseitig angeschrieben wurden.

Viele Grüße

kreuzer


 
bayern klassisch Am: 10.01.2015 22:54:15 Gelesen: 1030147# 440 @  
@ kreuzer [#439]

Hallo kreuzer,

ein phantastischer Brief, den jeder Bayernsammler gerne hätte, ohne Ausnahme.

Wie viele 20 Kreuzer Frankaturen mit Postablagenstempel mag es heute noch geben? Ich behaupte, dass es keine 3 sein werden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.01.2015 11:03:38 Gelesen: 1030056# 441 @  
@ kreuzer [#439]

Hallo kreuzer,

was für eine Bombe, der Beleg ist ja optisch schon nicht mehr zu übertreffen, von der Seltenheit mal ganz zu schweigen!

Das Geld ist allemal sehr gut angelangt mit diesem Schmuckstück!

LG

Kevin
 
kreuzer Am: 11.01.2015 16:46:25 Gelesen: 1029990# 442 @  
@ bayern klassisch [#440]
@ briefmarkenwirbler24 [#441]

Vielen Dank Euch zwei! Der Preis ist bereits vergessen. 20 Kreuzer Frankaturen von Postablagen kenne ich noch zwei weitere, beide auch von Steinbühl. Es handelt sich um einen Brief aus gleicher Korrespondenz, bei der anderen Frankatur leider nur um "ausgeschnittene Marken". Beide Male allerdings Nr. 7 und 2 x Nr. 3 als Marken, also die Vorgängerausgabe zu meinem Brief.

Viele Grüße

kreuzer
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.01.2015 20:16:06 Gelesen: 1029755# 443 @  
@ kreuzer [#439]

Hallo kreuzer,

ich kann zwar nicht so eine Bombe zeigen wie du es vor einigen Tagen getan hast, aber wie du sicherlich durch "altpostgeschichte" schon mitbekommen hast, hat mir Ralph einen sehr schönen Brief von Bayern nach Schweiz vermacht, den ich mit Beschreibung mal zeigen möchte:



Ich hoffe der Beleg gefällt euch allen, ich zumindest werde den Brief noch eine längere Zeit anstarren müssen! :)

LG

Kevin
 
bignell Am: 14.01.2015 20:24:05 Gelesen: 1029752# 444 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#443]

Hallo Kevin,

gratuliere zu dem Beleg, und auch noch mit Beschreibung ist ja Luxus. :)

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 15.01.2015 14:12:47 Gelesen: 1029685# 445 @  
Liebe Sammlerfreunde,

dieser Brief mit einer 9b aus Bamberg vom 5.7.1864 an Sattler ("Schweinfurter Grün") nach Schweinfurt, dem der Absender "Inliegend Muster ohne Werth" beigeschlossen hatte, so dass es keine Portomoderation für ihn gab, flog mir zu.



Die Frage, warum man so etwas überhaupt schrieb, wo es doch keine finanziellen Konsequenzen für alle Beteiligten hatte, lässt sich schnell beantworten: Hätte die Post etwas in dem Brief "gefühlt", wäre sie von einer Warensendung (natürlich mit Wert) ausgegangen und hätte den Brief mit der Fahrpost spedieren lassen. Das wollte keiner der Beteiligten, denn dieser kam so innerhalb eines Tages in Schweinfurt an und wurde zugestellt, etwas, worauf heutige Postkunden in Bayern verzichten müssen und nicht nur dort ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 15.01.2015 20:18:36 Gelesen: 1029638# 446 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#443]

Hallo Kevin,

einen sehr schönen und seltenen Brief zeigst Du. Ich habe keinen in der zweiten Gewichtsstufe. Und noch dazu in der Qualität ist der schon etwas Besonderes.

Viele Grüße

kreuzer
 
briefmarkenwirbler24 Am: 15.01.2015 21:43:39 Gelesen: 1029611# 447 @  
@ bignell [#444]
@ kreuzer [#446]

Guten Abend,

Vielen Dank für eure positiven Rückmeldungen bzgl.des Briefes! :

Sollte ich jemals einen solchen Brief von der Schweiz nach Bayern bekommen, hätte ich schon eine schöne Ausstellungsseite sicher! :)

LG

Kevin
 
filunski Am: 16.01.2015 16:06:23 Gelesen: 1029555# 448 @  
Verehrte Freunde klassischer Belege,

die folgende Karte ist zwar weder besonders wertvoll noch kann sie sonst mit den hier vorgestellten "Bayerischen Schmankerln" von unserem geschätzten bayern klassisch konkurieren (soll sie auch gar nicht!), aber eine kleine Besonderheit weist sie doch auf:



Die Karte lief Ende Januar 1879 vom fränkischen Städtchen Schillingsfürst über Rothenburg ob der Tauber in die Landeshauptstadt München.

Wem fällt daran etwas auf? ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Gernesammler Am: 16.01.2015 19:22:43 Gelesen: 1029519# 449 @  
@ filunski [#448]

Hallo Peter,

bis jetzt eigentlich nur das WC Zeichen 00 anstatt 30 im Rothenburger Stempel und das bei der Post in Bayern damals nur Nachmittags gearbeitet wurde, siehe alle Stempelabdrücke überall Nm. :-)

Wenn ich da fehl liege, dann werde ich es noch erfahren, ich bin gespannt.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 16.01.2015 19:38:45 Gelesen: 1029510# 450 @  
Hallo zusammen,

ich möchte auch eine Ganzsachenkarte mit Zusatzfrankatur zeigen, Porto 10 Pfennig für die Karte ins Ausland.

Die Postkarte wurde versendet von München nach Aarau im Kanton Aargau in der Schweiz.

Was besagt eigentlich im Münchener Bandstempel der Zusatz unten 2 B.P., steht dies für Bayern Post?

Interessant macht diese Postkarte natürlich auch der Ankunftsstempel von Aarau, ein Rasierklingenstempel vom Typ 1.03 A.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.01.2015 08:43:17 Gelesen: 1029436# 451 @  
@ filunski [#448]

Im Gegensatz zu Rainer lese ich 3 Stempel mit Datum vom 30.1.. Ein Transitstempel war zu dieser Zeit in Bayern unüblich bei der Umkartierung und bei so "simplen" Poststücken wie Postkarten taucht einer nur selten auf.

Hallo Rainer,

B.P. hieß in diesem Zusammenhang Brief - Post. Nicht mit Bahn - Post zu verwechseln - diese Bereich waren STRIKT voneinander bei Strafandrohung getrennt, weil eigene Verwaltungszweige der Postbehörden.

Off topic: Die bayer. Post arbeitete schon zu Napoleons Zeiten rund um die Uhr - nicht überall, aber überall da, wo Kurse gepflegt und Zeiten eingehalten werden mussten und das war fast überall, wo etwas los war.

Liebe Grüsse von bayern klassich
 
filunski Am: 17.01.2015 12:09:14 Gelesen: 1029414# 452 @  
@ Gernesammler [#449]
@ bayern klassisch [#451]

Hallo Rainer, hallo Ralf,

ich danke euch für eure Antworten und Meinungen, treffen sie doch genau den Punkt, den ich meinte.

0 oder 3, was stimmt nun? Auf den ersten Blick erging es mir wie Rainer, den Beleg mit bloßem Auge betrachtet und auch auf dem abgebildeten scan scheint der Rothenburger Stempel das Datum 00.1. zu zeigen. Bei genauerem Hinsehen könnte man aber auch, wie Ralf schreibt, eine (undeutliche) 3 erahnen, was dann als Datum durchaus passen würde.

Deshalb hier mal ein 600dpi scan des Stempels:



Schon deutlicher, aber Zweifel bleiben, deshalb noch ein 1200 dpi Scan des Datums:



Der Ansatz einer 3 scheint hier deutlicher, aber ist es wirklich eine solche? Vielleicht noch durch irgendwelche ineinander laufende Farbspuren zu einer 0 geformt. Verglichen mit den anderen Dreien, in Schillingsfürst oder München zumindest wesentlich undeutlicher.

Wir werden es wohl nicht mit 100%iger Sicherheit sagen können, oder findet eventuell noch Jemand einen anderen Lösungsansatz? ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
bignell Am: 17.01.2015 12:25:22 Gelesen: 1029411# 453 @  
@ filunski [#452]

Hallo Peter,

das ist eindeutig eine 3. Beim Stempelabschlag wurde leicht nach oben gewischt, das sieht man beim O von Rothenburg ganz gut. Deshalb ist das linke untere Ende von der 3 nach oben verlängert und fliesst so in das linke obere Ende. Die Spitze der 3 in der Mitte ist deutlich erkennbar.

Lg, harald
 
filunski Am: 17.01.2015 12:34:10 Gelesen: 1029407# 454 @  
@ bignell [#453]

Hallo Harald,

ja, ich denke auch Du hast Recht! Danke für den Hinweis. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Gernesammler Am: 17.01.2015 22:07:39 Gelesen: 1029351# 455 @  
@ bignell [#453]
@ filunski [#454]

Hallo ihr Beiden,

bei 1200 dpi ist die drei doch noch ganz gut zu erkennen.

@ bayern klassisch [#451]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis mit der Briefpost.

Gruß Rainer
 
Heinz 7 Am: 19.01.2015 19:30:33 Gelesen: 1029185# 456 @  
@ bayern klassisch [#284]

Guten Abend,

wenn ein Thema schon fast 6 Jahre läuft und weit über 400 Beiträge hat, ist es schwierig, noch etwas Neues beisteuern zu können. Zu meiner Freude scheint mir dies aber zu gelingen. Ich habe eine seltene Verwendung einer unzerteilten Antwortpostkarte.

Ralph sagt: "auffrankierte Poststücke nach Abzug ins Ausland sind keine Massenware".

1896 sandte ein Herr Georg Nagl, (königlicher Eisenbahnrevisor!) eine Inland-Antwortpostkarte an einen Briefmarkenhändler (?) in Bukarest eine Mitteilung "... mitzutheilen, dass ich mit Ihnen gerne in Tauschverbindung treten möchte ...". Für Bukarest genügte die 2 x 5 Pfennig-Ganzsache natürlich nicht, sodass Herr Nagl 2 x eine 5 Pfennig Marke dazuklebte und damit aus der Inland- eine Ausland-Antwortpostkarte schuf. Am 21. Januar 1896 verliess die Karte München und traf schon zwei Tage später in Bukarest ein.



Der Empfänger sah sogleich, dass die Antwort im Voraus bezahlt war und antwortete zwei Tage nach Eingang, am 25. Januar 1896. Offenbar war er an einem philatelistischen Austausch interessiert und konnte dem Fragesteller auch durchaus lohnende Geschäfte vorschlagen ("Ich kann Ihnen beinahe alles von Rumänien completieren...").

Am 25. Januar 1896 trat unsere Ganzsache die Reise zurück nach München an, und kam dort 3 Tage später heil an. Ungewöhnlich ist, dass der erste Empfänger die GANZE (Doppel-) Karte zurücksandte; vorgesehen war (seitens der Post) eigentlich nur, dass der Antwortteil zurückgesandt wird! Jedoch hatte Herr Nagl ausdrücklich um die Rücksendung der GANZEN Karte gebeten, und der rumänische Empfänger/Absender erfüllte diesen Wunsch. Ich freue mich ebenfalls darüber!



Freundliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 19.01.2015 19:38:12 Gelesen: 1029181# 457 @  
@ Heinz 7 [#456]

Lieber Heinz,

da hast du ein ganz außergewöhnliches Stück aufgetrieben, das mit einer besseren Destination und der Auffrankatur allein schon gut wäre - mit der original belassenen Karte hin und her natürlich noch eine Stufe besser.

Aus der Pfennigzeit sind solche Karten selten und aus der Kreuzerzeit habe ich nur 2 bisher gesehen, wobei ich die hübschere von beiden schnappen konnte und morgen als Pendant hier vorstellen werde.

Vielen Dank fürs Zeigen dieser Rosine und liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 19.01.2015 20:23:25 Gelesen: 1029172# 458 @  
@ bayern klassisch [#457]

Lieber Ralph,

vielen Dank für die anerkennenden Worte. Rumänien ist für Bayern als Destination schon ganz nett, natürlich vor allem die ganz alten Briefe. Einen solchen kann ich zwar nicht zeigen, immerhin aber einen schönen Brief von 1907 von München nach Bukarest. "Monseigneur Baud" war meines Wissens Geistlicher an der "Cathédrale de St. Joseph" in Rumäniens Hauptstadt.



Der Brief hat rückseitig einen Ankunftsstempel "30 DEC 1907", die Reise dauerte also nicht lange. Der Posthörnchen-Stempel vorne ist in Bukarest angebracht worden. Die Marke ist ungewöhnlich gut gezähnt, und so gefällt mir der Brief ebenfalls sehr.

Herzliche Grüsse

Heinz
 
bayern klassisch Am: 19.01.2015 20:27:05 Gelesen: 1029169# 459 @  
@ Heinz 7 [#458]

Lieber Heinz,

das Posthörnchen ist ja allerliebst - selten so etwas schnuckeliges gesehen. Wieder ein Schmankerl mehr in diesem tollen Thread.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 19.01.2015 21:53:49 Gelesen: 1029150# 460 @  
Hallo,

hier ein Brief von München über Salzburg und Ried an die Graf Arco-Valley Patronatsvertretung in Aurolzmünster [1]





Über die Arcos siehe [2]:

Mitglieder der Familie wurden tirolische Landsassen, allerdings blieb ihre Grafschaft trotz des Verlusts der Reichsunmittelbarkeit weiterhin Reichslehen. 1695 wurde ihnen die Edelmannsfreiheit verliehen. Zweige des Geschlechts wurden in Bayern, Schlesien und Österreich sesshaft. Die bayerische Linie teilte sich im 19. Jahrhundert in die zwei gräflichen Äste von Arco auf Valley und von Arco-Zinneberg.

Bis heute sind die Besitzungen in Valley, Adldorf und das Palais Arco-Zinneberg in München in Besitz der Familie geblieben, ferner gelangte auf dem Erbweg Moos von der Familie Preysing an die Arcos. 1998 erfolgte der Erwerb der böhmischen Burg Vysoký Chlumec. Arcobräu in der niederbayerischen Gemeinde Moos befindet sich im Besitz der Familie Arco-Zinneberg.

Eine Frage zu dem Brief: Die 9 Kreuzer scheint mir zum Brief zugehörig, allerdings scheint sie zum Stempel verschoben. Kann es sein, dass sie nach dem Aufkleben und Entwerten noch verrutscht ist, oder gibt es dafür eine andere Erklärung?

Danke, harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Aurolzm%C3%BCnster
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Arco_(Adelsgeschlecht)
 
Heinz 7 Am: 19.01.2015 22:29:39 Gelesen: 1029146# 461 @  
@ bayern klassisch [#459]

Lieber Ralph,

es macht Spass, Dich (als "Grossmeister") ein wenig verwöhnen zu können!

Sicherlich gefällt Dir auch die beiliegende Postkarte.

Joseph Strobel von Essleben sandte am 20. April 1903 Herrn Dr. Aug. Anthones ein philatelistisches Tauschangebot. Unser Herr Anthones wohnte aber nicht "um die Ecke", sondern einige Seemeilen weiter: in Viktoria / Kamerun. (Heute: "Limbe").



Am 20. April ging die Ausland-Postkarte auf ihre lange Reise, und kam viele Tage später am Bestimmungsort an. In Kamerun stellte man aber fest, dass der Adressat neu an einer neuen Adresse wohnt(e), in Bucarest / Rumänien; also wurde die Karte am 26. Mai nachgesandt (siehe handschriftlicher Vermerk). Per Schiff tuckerte die Postkarte zurück nach Europa, diesmal in den Südosten. Die Karte war offenbar wiederum mehr als einen Monat auf Reise (Ankunftsstempel 30. Juni). In Bukarest schliesslich stellte man fest, dass der Adressat, Dr. Aug. Anthones abgereist war (siehe: Postkleber "Parti (Plecat)"). Was tun? Der Postbeamte griff zum Blaustift und die zweite Adresse wurde durchgestrichen, und es wurde fett vermerkt "zurück Essleben".

Bayern - Kamerun - Rumänien - Bayern. Wer träumt denn von sowas?

Herzliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 20.01.2015 06:22:32 Gelesen: 1029088# 462 @  
@ bignell [#460]

Lieber Harald,

ich muss dich leider sehr enttäuschen, aber die Marke hat auf dem Brief nichts zu suchen. Der Brief selbst ist echt und in München geschrieben, aber die Marke hat den offenen Mühlradstempel 356 von Nürnberg und das passt leider gar nicht. Daher sieht sich auch so verquetscht aus. Bitte entferne die Marke sorgsam vom Brief, damit nach dir keiner Schabernack treibt mit dem guten Stück.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.01.2015 12:46:33 Gelesen: 1029021# 463 @  
@ Heinz 7 [#456]

Lieber Heinz,

wie versprochen mein Stück aus der Kreuzerzeit:



Ich kenne 2 komplette, gebraucht erhaltene Doppelkarten aus der Kreuzerzeit - die andere sieht so aus, dass du sie nicht sehen möchtest.

Meine lief von Würzburg nach Hassfurt und von Hassfurt komplett wieder nach Würzburg zurück und das alles innerhalb von 24 Stunden.

Gegen Rumänien kann ich damit nicht anstinken, das ist eh klar, aber ganz adrett ist das Stück meine ich dennoch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 20.01.2015 14:07:56 Gelesen: 1029009# 464 @  
@ bayern klassisch [#463]

Ein geniales Stück! 1874 ist alt, sehr alt, das habe ich überhaupt noch nie gesehen, aber wenn Du schreibst, es gibt nur zwei, dann ist das auch nicht verwunderlich.

Die Erhaltung ist (in einem solchen Fall) zwar nahezu "unwichtig", aber wenn sie dann sogar so schön ist, wie im vorliegenden Fall, dann macht das Ganze noch mehr Freude! Diese Karte ist 140 Jahre alt, sieht aber super aus, hat offenbar keine Brüche, vier intakte Ecken. Herz, was willst Du mehr?

Gratulation zu diesem Stück!

Heinz
 
bayern klassisch Am: 20.01.2015 17:12:36 Gelesen: 1028983# 465 @  
@ Heinz 7 [#464]

Lieber Heinz,

du sprichst mir aus der Seele. Sie wurde mir vor über 20 Jahren angeboten und der Preis war stattlich. Aber das Geld war schnell vergessen und ich erfreue mich des Stücks täglich und ich denke mir, wie du auch, es ist sagenhaft, dass solch eine Rosine diese Zeiten so gut überdauert hat.

Ich hoffe, ich haben den hier nicht schon gezeigt:



Nürnberg - Hamburg über 20 Meilen kosteten 9 Kreuzer. Zwar hat der Brief einen waagrechten Bug und von der Post rechts einen seltenen, alten Fingerabdruck, aber ansonsten kann man da wohl nicht meckern, zumal die Nr. 11 Bayerns auf wirklich schönen Briefen (noch dazu mit etwas besserer Destination Hamburg) wahrlich nicht an jeder Ecke zu finden ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 20.01.2015 18:47:13 Gelesen: 1028964# 466 @  
@ bayern klassisch [#462]

Hallo BK,

wie? Habs über Dampf probiert, aber da hat sich wenig getan. Wässern kommt nicht in Frage, das würde den Brief zerstören - und der ist für mich wertvoller als die Marke, zudem sie wenn sie für "Mache" verwendet wurde wahrscheinlich eh hell ist.

Danke, harald
 
briefmarkenwirbler24 Am: 20.01.2015 18:47:21 Gelesen: 1028963# 467 @  
@ bayern klassisch [#465]

Hallo Ralph,

schöner Brief und noch schönere Destination!

Der Empfänger, Wilhelm Sibeth, war Außenhandelskaufmann in Hamburg gewesen, geb. 16.07.1827 und gest. 12.06.1912.

LG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 20.01.2015 19:28:37 Gelesen: 1028951# 468 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#467]

Hallo Kevin,

vielen Dank für diese Info - dann passt ja alles. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 20.01.2015 21:37:07 Gelesen: 1028921# 469 @  
@ bayern klassisch [#465]

Hallo Ralph,

gute Stücke haben fast immer ihren Preis! Teils mehr, teils weniger. Glücklich ist, wer sich auch ab & zu ein teures Stück leisten kann / tut. Meist sind es dann genau DIE Stücke, die Jahre später den Wert der Sammlung entscheidend beeinflussen.

@ Heinz 7 [#461]

Ein Kommentar des Kenners zu meinem Beitrag "Kamerun" würde mich natürlich schon noch interessieren. Ich nehme nicht an, dass es Dir ganz die Sprache verschlagen hat.

;-)

Herzliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 20.01.2015 22:05:32 Gelesen: 1028918# 470 @  
@ Heinz 7 [#469]

Lieber Heinz,

diesbezüglich bin ich leider kein Kenner, aber auch mir hat sich sofort erschlossen, dass dieses Stück etwas ganz Besonderes ist. Die Pfennigzeit ist natürlich reich an Destinationen, die einem Kreuzerzeitsammler abgehen, weil es solche Pretiosen damals gar nicht gab. Aber diese Leitung hin und her, mit Kamerun und Rumänien, ist natürlich großes Kino, aber mit Rumänien kann ich leider nicht dienen und mit Kamerun natürlich noch weit weniger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 24.01.2015 13:51:58 Gelesen: 1028595# 471 @  
@ bayern klassisch [#463]

Hallo BK,

eine Doppelkarte aus Bayern mit Zusatzfrankatur kann ich auch zeigen, allerdings nur einen Frageteil aus der Pfennigzeit:



Gelaufen 1904 von Augsburg nach Magdeburg. Wenn ich sie richtig identifiziere, Nummer 55 II nach Weltganzsachenkatalog 1938.

Lg, harald
 
Gernesammler Am: 24.01.2015 15:36:00 Gelesen: 1028583# 472 @  
Hallo zusammen,

diese nette Paketkarte konnte ich diese Woche erwerben, benutzt wurde das gute Stück für zwei Pakete von München in die Schweiz. Versendet im Mai 1887 zur Pfennigzeit wurden hier die MichelNr. 49, 52 und 53 verklebt, so das insgesamt 1,60 Mark Porto anfielen. Rückseitig ist der Ankunftsstempel von Rorschach abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.01.2015 15:41:48 Gelesen: 1028579# 473 @  
@ Gernesammler [#472]

Lieber Rainer,

schönes Stück und feines Farbspiel - freu dich, sie lief über den Bodensee und somit hast du eine "Überseepaketkarte".

80 Pfg. war der Standardtarif für ein Paket, von daher stimmen die 160 Pfg. perfekt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.01.2015 19:56:49 Gelesen: 1028559# 474 @  
Hallo Ralph,

habe mich auch bemüht das Farbenspiel ein wenig runter zu handeln, hat auch geklappt.

Hallo an Alle,

hier eine Ganzsachen Postkarte zu 3 Kreuzer von 1875, versendet im Fernverkehr von Bergtheim nach Nürnberg an die Aktien Brauerei Henninger. Rückseitig ist der Ankunftsstempel von Nürnberg abgeschlagen und der Briefträgerstempel Nr.33.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.01.2015 20:17:51 Gelesen: 1028548# 475 @  
@ Gernesammler [#474]

Hallo Rainer,

schöne Karte - eine kleine Contravention ist aber auch dabei, denn der Abgabestempel (Ankunftsstempel) sollte oben links auf der Vorderseite abgeschlagen werden. Gerade bei Postkarten mit potentiell interessantem Inhalt bemerkt man aber immer wieder, dass die Ankunftsstempel auf der Rückseite abgeschlagen wurden. Ich habe die Vermutung, dass man die Karten schnell gelesen hat und dabei auch den Stempel anbrachte.

Nicht umsonst wussten die alten Postler mehr, als in der Zeitung stand.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
LK Am: 24.01.2015 22:33:17 Gelesen: 1028532# 476 @  
@ Gernesammler [#474]

Hallo,

es ist übrigens eine 2 Kreuzer Ganzsache Mi P1 I.

Porto für Postkarten im Fernverkehr ab 1.7.1872 = 2 Kreuzer.

Zudem hatte der Ort Bergtheim 1872 nur ca. 300 Einwohner, entsprechend dürfte das Postaufkommen sich in Grenzen gehalten haben.

Schönes Stück

Gruß
 
Gernesammler Am: 25.01.2015 14:12:20 Gelesen: 1028486# 477 @  
@ bayern klassisch [#475]
@ LK [#476]

Hallo Ihr Beiden,

schönen Dank für den Hinweis, das mit dem Porto hatte ich doch glatt übersehen.

Dann hier nochmals eine Ganzsachen Postkarte über 2 Kreuzer von 1875 gesendet von Kissingen nach Leipzig. Hier hat ja dann der Postbeamte den Ausgabestempel richtig gesetzt aber doch dann heimlich die Karte gelesen was der Ankunftsstempel von Leipzig bezeugt.

Kann mir jemand sagen was das P.V. im Stempel von Leipzig bedeutet?

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 26.01.2015 20:02:38 Gelesen: 1028368# 478 @  
Hallo zusammen,

habe hier eine Ganzsachen Postkarte über 5 Pfennig, versendet an die Firma Hutter & Cie. den Rest kann ich leider nicht entziffern unter anderem welcher Ort gemeint ist.

Die Karte ist am 15.6.1881 gestempelt und verschickt worden und rückseitig gestempelt mit Kreissegmentstempel von Rossberg 18.6.1881. Kann mir hier jemand mehr dazu sagen? Danke.

Gruß Rainer


 
LK Am: 26.01.2015 20:16:00 Gelesen: 1028359# 479 @  
@ Gernesammler [#478]

Hallo,

es handelt sich um einen württembergischen Bahnstempel.

Roßberg (Wolfegg), Ortsteil der Gemeinde Wolfegg, Landkreis Ravensburg, Baden-Württemberg

Gruß
 
Saguarojo Am: 27.01.2015 14:50:41 Gelesen: 1028290# 480 @  
Habe hier einen Brief von 1862 Königreich Hannover. Es fehlt die 1 Groschen-Marke. Auf dem Brief steht mit blauem Stift 1,5. Ist das Strafporto?



Gruß Joachim
 
bayern klassisch Am: 27.01.2015 14:54:51 Gelesen: 1028288# 481 @  
@ Saguarojo [#480]

Hallo Joachim,

m. E. fehlt da keine Marke, weil nie eine auf dem Brief klebte.

Es war ein Portobrief und er Empfänger zahlte einen Gutengroschen und 5 Gutepfennige.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Saguarojo Am: 27.01.2015 16:21:17 Gelesen: 1028270# 482 @  
@ bayern klassisch [#481]

Vielen Dank Ralph.

Mir war nicht bekannt, dass nach der Vorphilazeit noch Portobriefe in der Form verschickt worden sind.

Viele Grüße Joachim
 
bayern klassisch Am: 27.01.2015 17:08:58 Gelesen: 1028254# 483 @  
@ Saguarojo [#482]

Hallo Joachim,

ich meine, bin aber kein Bund - Spezialist, dass man noch vor ca. 5 oder 10 Jahren hier Portobriefe verschicken durfte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 28.01.2015 13:20:59 Gelesen: 1028169# 484 @  
Liebe Sammlerfreunde,

auch einfache Briefen können manchmal gefallen - wie der hier aus Fürth mit Postaufgabe Fürther Kreuzung und offenem Mühlradstempel 639 vom 2.10.1865 nach Ravensburg in Württemberg. Bei über 20 Meilen Entfernung waren 9 Kr. korrekt frankiert. Schön, dass man den Rand nicht kupiert hat.



Siegelseitig kann man schön die zwei unterschiedlichen Bahnpoststempel Württembergs sehen - einer vom 2.10. mit Angabe der Zug - Nummer und einer vom 3.10. mit Jahreszahl. Hat man ja auch nicht jeden Tag ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 28.01.2015 14:02:27 Gelesen: 1028164# 485 @  
@ bayern klassisch [#484]

Hallo Ralph

schön, was Du als "einfachen Brief" bezeichnest. ;-)

Buntfrankatur, vier verschiedene Stempel, eine Marke mit Bogenrand, Brief fast 150 Jahre alt, genau zu datieren. Ein sehr schöner Brief! Gratuliere!

Heinz
 
bayern klassisch Am: 28.01.2015 14:17:39 Gelesen: 1028154# 486 @  
@ Heinz 7 [#485]

Hallo Heinz,

den habe ich günstig bei einem Auktionshaus in Köln gefischt und die Beschreibung ist für einen, der hier mit liest, ja ein Klacks.

Der hier ist auch einfach, aber wie ich finde recht hübsch, denn er zeigt eine schöne Einzelfrankatur der 12 Kr. (Nr. 18) auf einem Brief von Fürth (3.8.1868) nach Mailand. Von den 12 Kr. bei der Leitung über Österreich behielt Bayern 6 und gab 6 davon (s. Weiterfrankovermerk) an Italien weiter.



Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 30.01.2015 14:12:09 Gelesen: 1027864# 487 @  
Liebe Sammlerfreunde,

im März 1866 gab eine Firma aus Ulm diesen Brief nach Hindelang in Neu-Ulm (Bayern) auf. Warum wohl?





Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
LK Am: 30.01.2015 14:46:12 Gelesen: 1027856# 488 @  
@ bayern klassisch [#487]

Hallo,

Ulm gehörte seit 1810 zu Württemberg, Neu-Ulm zu Bayern.

Dem entsprechend ein Inlandbrief.

Ab Ulm wäre der DÖPV Tarif fällig gewesen.

Ob dieser höher war kann ich leider nicht sagen, habe nie Württemberg gesammelt. Zumindest war die Transportzeit wohl kürzer, da kein Postaustausch stattfand.

Gruß

LK
 
bayern klassisch Am: 30.01.2015 17:59:59 Gelesen: 1027811# 489 @  
@ LK [#488]

So ist es - ganz richtig. Im Postverein (Ulm - Hindelang) galten 10 Meilen - Schritte je 3 Kr. Franko. Die Distanz betrug über 10 bis 20 Meilen, so dass der Absender in Ulm mit 6 Kr. hätte frankieren müssen.

Indem er den Brief über die Donau brachte (und vlt. andere Postsachen auch), sparte er sich wie man sieht 3 Kr., weil es dadurch ein bayerischer Inlandsbrief wurde und ab 1.8.1865 alle Inlandsbriefe nur noch 3 Kr. kosteten, ohne Unterschied der Entfernung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 30.01.2015 20:10:28 Gelesen: 1027778# 490 @  
Hallo Ralph,

schöne Briefe, die Du hier zeigst, solch einfache Sachen hätte mancher gern, gerade der Brief von Fürth nach Mailand ist einfach toll.

Ich habe hier eine Ganzsachen Postkarte von 1876 zu 5 Pfennig gestempelt mit Postablage Wiersberg, (Frage dazu: Seit wann hat sich die Schreibweise des Stadtnamens geändert, siehe Rückseite Wirsberg/Oberfranken 10.6.1876). Versendet nach Tübingen in Würtemberg und gestempelt Neuenmarkt (Bahnpoststempel?).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.01.2015 20:23:01 Gelesen: 1027772# 491 @  
@ Gernesammler [#490]

Hallo Rainer,

zur Namensdeklination von Wiersberg kann ich wenig beitragen - es gab einige Ort in Bayern, deren Namen im 19. Jahrhundert modifiziert wurde - auch mal hin und her (Speier, Speyer; Zweybrücken - Zweibrücken; Tittmaning, Tittmoning usw.).

Postablagestempel gehören zu den beliebtesten Entwertungen in Bayern - unser Mitglied kreuzer hier hat eine sehr gute Sammlung hierzu, die schon mit großem Erfolg ausgestellt wurde. Vlt. kann er zu Wiersberg näheres sagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
kreuzer Am: 31.01.2015 20:10:34 Gelesen: 1027636# 492 @  
@ Gernesammler [#490]

Hallo Gernesammler,

es handelt sich bei der Schreibweise "Wiersberg" wohl um eine lautmalerische Schöpfung des Stempelschneiders, angelehnt an die mundartliche Aussprache "Wärschberch". Es gibt ein interessantes Buch "Lexikon der fränkischen Ortsnamen" von Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein, in dem auch die historisch in Urkunden belegten Schreibweisen genannt sind. "Wiersberg" war nie dabei. 1634 heißt es im Bürgerbuch von Kulmbach "Wierperg", 1651 "Wierschberg", 1664 ist wieder (ca. 1342 zum ersten mal) "Wirsberg" belegt.

Viele Grüße

kreuzer
 
kreuzer Am: 31.01.2015 20:22:59 Gelesen: 1027631# 493 @  
Hallo zusammen!

Und hier noch ein Brief von der Postablage Wirsberg vom 10.07.1867 nach Münchberg. Es handelt sich um einen portofreien Dienstbrief. Zuständige Postexpedition für die Postablage war Neuenmarkt.

Viele Grüße

kreuzer


 
Gernesammler Am: 01.02.2015 17:16:19 Gelesen: 1027537# 494 @  
@ kreuzer [#492]
@ bayern klassisch [#491]

Hallo Kreuzer, hallo Ralph,

Vielen Dank für die Deklination der Schreibweise von Wirsberg, habe es gleich übernommen und die Postkarte auf eine Seite gezogen.

Ich hatte vor kurzem das Glück eine kleine Stempelsammlung von Bayern preiswert zu bekommen, da war diese Karte mit dabei.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.02.2015 09:50:46 Gelesen: 1027299# 495 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief von 1826, von Dillingen nach Kempten mit dem Hinweis diesen im Rössl abzugeben. Hier wird die Freundin der geschrieben wurde gewohnt haben.

Wurde für diesen Brief 1 Kreuzer veranschlagt?

Rückseitig ist kein Ankunftsstempel nur ein aufgebrochenes Siegel. Ich habe mal eine Seite des Textes mit angefügt, wenn dieser von Interesse ist, kann ich die anderen beiden Seiten noch zeigen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.02.2015 09:57:46 Gelesen: 1027296# 496 @  
@ Gernesammler [#495]

Hallo Rainer,

der Empfänger hat 6 Kr. bezahlt - das ist eine verkrüppelte 6 rechts, keine 1.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.02.2015 10:38:45 Gelesen: 1027287# 497 @  
@ bayern klassisch [#496]

Hallo Ralph,

Danke! Ich hatte diese 6 nur als Strich gesehen und da ich leider noch keine Literatur zu den Portostufen habe konnte ich den Brief nicht genau beschreiben.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.02.2015 11:47:11 Gelesen: 1027280# 498 @  
@ Gernesammler [#497]

Taxregulativ vom 1.12.1810:

Bis 1/2 Loth (= 8,75g) bis 6 Meilen (1 Meile = 7,5 km) 3 Kreuzer. Über 6 - 12 Meilen 4 Kr.. Über 12 - 18 Meilen 6 Kr.. Über 18 - 24 Meilen 8 Kr. und so weiter.

Über 1/2 bis 1 Loth in den Entfernungsstufen von oben 4 Kreuzer, 6 Kr., 9 Kr. usw..

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 06.02.2015 15:10:43 Gelesen: 1027018# 499 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute möchte ich ein Los aus einer rheinländischen Auktion vorstellen, wie ich es noch nicht hatte.

Er lief im April 1868 von Straubing nach Mallersdorf und war als Portobrief 11 Kreuzer teuer.

Dann lief er im Mai 1868 von Mallersdorf nach Straubing retour und war mit 7 Kreuzern frankiert.

Also Porto hin und franko retour.

Aber das ist nicht mal die postgeschichtliche Besonderheit, die der Brief aufweist (obwohl das auch keine Massenware ist, von der Farbfrankatur mal abgesehen). Wer findet sie?



Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 07.02.2015 14:45:13 Gelesen: 1026899# 500 @  
@ bayern klassisch [#499]

Lieber Bayern Klassisch,

vielleicht löst du selbst auf.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 07.02.2015 15:35:48 Gelesen: 1026882# 501 @  
@ Magdeburger [#500]

Lieber Magdeburger,

dann mache ich das doch glatt. :-)

Das Gericht in Straubing sandte eine portopflichtige Parteisache "erga recepisse", also gegen Rückschein, an das Gericht in Mallersdorf.

Die Mitgabe einer Retour - Recepisse setzte immer voraus, dass der Brief selbst einzuschreiben war, wie auch die Retour - Recepisse selbst eingeschrieben war.

In dem Falle hätte man einen Porto - Chargébrief gegen Rückschein aufgeben müssen. Das hätte 11 Kr. Porto für den Brief über 1 - 15 Loth und 7 Kr. Reco - Gebühr in Mallersdorf gekostet, während die Gebühr für die Retour - Recepisse stets vom Absender zu tragen war, hier also mit weiteren 7 Kr. zu Buche geschlagen hätte.

All das ist nicht passiert - man hat den Vermerk übersehen bzw. am Schalter nicht auf die richtige Behandlung gepocht.

Die Rückseite zeigt auch einen gewöhnlichen Brief als Partei - Sache über 1 bis 15 Loth, die aber mit 7 Kr. frankiert aufgegeben worden war - ohne Recommandation und ohne Rückschein, was wunder.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 07.02.2015 16:33:53 Gelesen: 1026847# 502 @  
@ bayern klassisch [#501]

Lieber Bayern Klassisch,

Danke!

Liebe Sammelfreunde



Am 1.August 1856 wurde in Erlangen „An die Fürstlich Lippische interimistische Oberappellations Gerichtskomission zu Detmold“ ein Paket von 2 Pfund 26 Loth mit einem Postvorschuß von 21 Gulden 52 Kreuzer versendet.



Die Sendung lief nicht über Frankfurt/Main wie zu erwarten wäre, sondern über Hof – Plauen – Leipzig – Magdeburg – Braunschweig – Hannover weitestgehend mit der Eisenbahn, wie auch die Siegelseite zeigt.

Taxierung erfolgt nach Grenzpunkten laut 1. Revidierten Postvertrag des DÖPV incl. der Verträge zwischen den einzelnen Posthoheiten.

Für Bayern ergibt sich für den Postvorschuß von 21 Gulden 52 Kreuzer (375 Sgr.) ein ProCura von 22 Kreuzer (6 ½ Sgr.). Dazu kommen 7 Kreuzer (2 Sgr.) Mindestfahr-Posttarif.

Für den Transit durch Sachsen von der festen Länge von 18 Meilen ergeben sich 2 Sgr. Mindestfahr-Posttarif. Insgesamt ergeben sich so die 385 ½ Sgr., welche in Magdeburg in Auslage genommen wurden.

Für den Transit von 18 Meilen durch Preußen sind 2 Sgr., sowie den Transit durch Hannover und Braunschweig als gemeinsames Gebiet von 3 Sgr. und schlußendlich noch 1 Sgr. für den Taxischen Teil, jeweils als Mindestfahr-Posttarif dazu zu addieren. So ergeben sich die 391 ½ Sgr. gesamt. Dazu kommt noch ½ Sgr. Bestellgeld.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 07.02.2015 18:12:21 Gelesen: 1026820# 503 @  
@ Magdeburger [#502]

Lieber Magdeburger,

danke fürs zeigen und erläutern dieses multinationalen Fahrpostbriefes, dessen Taxerklärung hohe Spezialisiertheit verlangt, die du ohne Zweifel hast.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 07.02.2015 19:03:32 Gelesen: 1026807# 504 @  
@ bayern klassisch [#503]

Lieber Bayern Klassisch,

danke für die Blumen.

Liebe Sammelfreunde,

hier nun ein weiterer Beleg aus dieser Korrespondenz vom 22. September 1856 (leider nicht mein Beleg):



Der Beleg für ein Paket von 22 Pfund 15 Loth incl. einem Postvorschuß von Achtundsechzig Gulden 50 Kreuzer lief über den den eigentlichen Laufweg!

Auch hier gilt der 1. Revidierte Postvertrag zum DÖPV incl. der Verträge zwischen den einzelnen Posthoheiten.

Der Austauschpunkt (AS) zu Bayern wird die Mitte zwischen Hanau und Dettingen (heute eher Karlstein am Rhein) beschrieben, was weniger als 1 Meile von Frankfurt in Richtung Bayern entfernt liegt.

Die Entfernung von Erlangen zum AS beträgt etwas über 20 Meilen, was der 5. Entfernungsprogression (PS) entspricht. (Nach Frankfurt sind es etwa 21 Meilen.) Von Frankfurt/Main bis nach Detmold sind es weitere 27 Meilen, dies entspricht der 6. PS.

Als erstes wird der Postvorschuß reduziert, also:

68 f 50 x = 4130 x = 14160 Pfennige = 1180 Sgr. = 39 Thaler 10 Sgr.
Für den Postvorschuß mußte eine Procuragebühr entrichtet werden. Diese errechnete sich für jeden Teil eines Gulden 1 Kreuzer – mindestens jedoch 3 Kreuzer bzw. je ½ Sgr. für den angefangen Thaler – mindestens 1 Sgr.
Damit ergibt sich 69 Kreuzer = 19 ¾ Sgr. aus der Guldenwährung bzw. 20 Sgr. wenn dieser aus der Thalerwährung berechnet wird (Richtig ist, aus der Guldenwährung ! ).

Für Bayern ergibt sich für das Paket nach Gewicht:

7/12 Kreuzer * 23 Pfund * 5 PS = 67,08 Kreuzer = 68 x (= 19 1/2 Sgr.), dazu die Rechnung in Thalerwährung: 2 Pfennige * 23 Pfund * 5 PS = 230 Pfennige = aufgerundet 19 ¼ Sgr.

Addiert man die Kreuzerwerte, also 4130 + 68 + 69 = 4267 = 71 Gulden 7 Kreuzer - es stehen 2 Kreuzer mehr – 71 f 9 Kreuzer.

Die Differenz läßt sich so errechnen:

7/12 Kreuzer * 23 Pfund * 1 PS = 13,41 Kreuzer aufgerundet 14 Kreuzer. Da es 5 Entfernungsstufen sind, rechnete hier der Postbeamte also 14 Kreuzer * 5 PS = 70 Kreuzer = 20 Sgr.

Ersetzt man nun die 68 Kreuzer durch die falschen 70 Kreuzer erhöht sich die Summe auf die ausgewiesenen 71 Gulden 9 Kreuzer.

Doch damit nicht genug, denn diese Summe sind auf keinen Fall die angegebenen 1220 Sgr., sondern nur 1219 ¾ Sgr.

Einzig die unterstrichenem Zahlen nun addiert ergeben den Wert von 1220 Sgr., insgesamt ein ¾ Sgr zuviel.

Für den Taxische Teil stimmt es wieder für das Paket:

2 Pfennige * 23 Pfund * 6 PS = 276 Pfennige = 23 Sgr.

Die Summe von 1220 Sgr + 23 Sgr = 1243 Sgr = 41 Thaler 13 Sgr + 1/2 Sgr. Bestellgeld paßt dann wieder.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
clark_steward Am: 08.02.2015 10:22:56 Gelesen: 1026694# 505 @  
Einige Belege von mir:


 
clark_steward Am: 08.02.2015 10:28:50 Gelesen: 1026684# 506 @  

 
bignell Am: 08.02.2015 10:45:44 Gelesen: 1026679# 507 @  
@ clark_steward [#506]

Sehr hübsch: Falsch eingesetztes Z bei Sulzbach.

Lg, harald
 
clark_steward Am: 08.02.2015 10:47:00 Gelesen: 1026677# 508 @  

 
bayern klassisch Am: 08.02.2015 13:43:12 Gelesen: 1026652# 509 @  
@ clark_steward [#505]

Hallo,

es wäre schön, wenn du deinen Briefen eine Beschreibung folgen lassen könntest, denn nicht immer geht alles Wichtige von der Vorderseite aus. Oder hast du Fragen zu deinen Briefen, was ja auch möglich wäre?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.02.2015 17:11:18 Gelesen: 1026605# 510 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe hier einen Brief von 25.12.1846 der verschickt wurde vom königlisch bayrischem Pfarramt Mainbernheim/ Unterfranken an das Großherzogliche badische Pfarramt in Wertheim. Dieser Brief müsste da von einer kirchlichen Institution versendet portofrei gewesen sein.

Leider ist der Stempel von Mainbernheim nicht so toll abgeschlagen.
Rückseitig ist das Papiersiegel von Mainbernheim noch in recht gutem Zustand erhalten.

Gruß Rainer


 
kreuzer Am: 08.02.2015 19:23:33 Gelesen: 1026577# 511 @  
@ Gernesammler [#510]

Hallo Rainer,

Du liegst richtig, es handelt sich um einen portofreien Dienstbrief. Dies sieht man an der Franchise R.S. links unten, was Regierungssache bedeutet.

Viele Grüße

kreuzer
 
kreuzer Am: 08.02.2015 20:01:39 Gelesen: 1026565# 512 @  
@ bignell [#507]

Hallo Harald,

bei diesen Stempeln war nur der Datumseinsatz variabel. Bei dem gezeigten Stempel (Typ 12a) hat der Stempelschneider das Z verkehrt herum geschnitten. Der Stempel war laut Winkler (Handbuch der bayerischen Poststempel) ca. 5 Jahre lang in Gebrauch. Auch in Zorneding gabs einen Halbkreisstempel mit verkehrtem Z, der aber ca. 28 Jahre lang im Einsatz war.

Viele Grüße

kreuzer
 
Gernesammler Am: 10.02.2015 17:42:59 Gelesen: 1026311# 513 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe hier einen Brief von Hof/ Oberfranken nach Altenburg in Thüringen, versendet wurde der Brief von einem Herrn Püttner am 5.2.1865 an einen Herrn Müller, innen deklariert als Preiscourante.

Der Brief ist in der 1.Gewichtsstufe bis 1 Loth und bei einer Entfernung von 11 Meilen mit 6 Kreuzern laut DÖPV in der Tarifperiode vom 1.1.1861 - 31.12.1867 portogerecht frankiert. Verklebt wurde hier eine Michel Nr.10 mit einem Teil der 2ten Marke, der Stempel auf der Marke ist nicht zu entziffern. Rückseitig wurde der Ankunfts- Ausgabestempel von Altenburg abgeschlagen. Der Zweizeiler "HOF B.E." ist im Feuser Vorphila nicht enthalten, kann mir jemand Daten dafür nennen? Danke!

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.02.2015 17:56:02 Gelesen: 1026301# 514 @  
@ Gernesammler [#513]

Hallo Rainer,

der Stempel sollte 211 von Hof sein. Die Marke ist außergewöhnlich breit geschnitten - gerade die Nrn. 10 und 11 von Bayern sind i. d. R. recht knapp geschnitten. Warum das so ist, weiß keiner.

Der späte HOF B E stand für Hof Bahnhofs Expedition und kamm in den 1860er Jahren vor. Im Feuser sind nur vorphilatelistische Stempel, da kann er nicht vorkommen, weil es keine Grotesk - Stempeltypen in Bayern der Vormarkenzeit (VMZ) gab.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 14.02.2015 12:40:00 Gelesen: 1026009# 515 @  
Liebe Sammlerfreunde,

in der Zeit vom 20.11.1856 bis zum 30.11.1856 waren die Mühlradstempel in München zur Neuverteilung, daher musste in dieser 11 tägigen Phase mit dem Ortsstempel allein gearbeitet werden. Klebten Marken auf den Briefen waren sie mit dem Ortsstempel zu entwerten, daher nennt man diese Ortsstempelentwertungen "Umtauschstempel".



Hier zeige ich eine Rosine einer Rosine, denn einen Umtauschstempel findet man nicht an jeder Ecke, zumal auf Brief. Am 23.11. und am 30.11. waren aber an den Sonntagen die Postexpeditionen nur beschränkt geöffnet, so dass das Postaufkommen natürlich geringer war, also während der Woche (damals 6 Tagewoche!).

Dazu kommt, dass der Brief aus Ulm stammt, also über die Donaubrücke verbracht wurde, um bei einer Postaufgabe in Neu-Ulm Geld zu sparen. Statt 6 Kr. für einen Postvereinsbrief Württemberg - Bayern über 10 bis 20 Meilen, wurde so ein bayerischer Inlandsbrief bis 12 Meilen. Für die gesparten 3x gab es damals ein paar Weißwürste mit Senf und Kraut - also hat sich der morgendliche Spaziergang gelohnt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.02.2015 19:15:21 Gelesen: 1025905# 516 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Portobrief vom 28.4.1855 von Eichstädt nach Burglengenfeld an einen Herrn Paulus, es wurden für den Brief 6 Kreuzer veranschlagt, 3 Kreuzer für den Brief sowie weitere 3 Kreuzer für die unfreie Aufgabe.

Rückseitig ist der Durchgangsstempel von Regensburg abgeschlagen und der Ausgabestempel von Burglengenfeld.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.02.2015 19:53:32 Gelesen: 1025891# 517 @  
@ Gernesammler [#516]

Hallo Rainer,

ein sehr schöner Portobrief - ist die Taxe grün oder blau? Leider kann ich das nicht gut erkennen.

Wenn es eine grüne Taxe wäre, wäre das sehr selten, weil Bayern damals:

a) schwarze Tinte, b) blaue Tinte, c) blaue Kreide, d) rote Tinte oder e) Rötelstifte benutzte.

Wenn einer für 500 Briefen grün taxiert wurde, ist das schon viel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.02.2015 20:04:18 Gelesen: 1025884# 518 @  
@ bayern klassisch [#517]

Hallo Ralph,

ich wollte eigentlich schon fragen, warum die Taxzahl in grün ist, aber durch Deine Antwort erübrigt es sich.

Hier noch einmal die Taxzahl in 600 Dpi, da sollte das grün besser zu sehen sein.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.02.2015 20:35:32 Gelesen: 1025877# 519 @  
@ Gernesammler [#518]

Hallo Rainer,

klasse, ich freue mich sehr für dich. Grüne Taxen sind äußerst selten, weil grün gar keine Postfarbe war und diese Stifte nur von außen in die Postverwaltung kommen konnten. Ich habe keine 10 Bayernbriefe mit grüner Taxe gesehen.

In meiner Contraventions - Sammlung habe ich auch einen, kann ich vielleicht morgen mal einstellen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 17.02.2015 18:25:42 Gelesen: 1025812# 520 @  
@ Gernesammler [#516]

Hallo Rainer,

ich habe die Seite gefunden - und hoffe, sie macht dir etwas Freude.



Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.02.2015 22:53:38 Gelesen: 1025775# 521 @  
@ bayern klassisch [#520]

Hallo Ralph,

gerade gelesen, tolle Seite, schau ich mir Morgen Früh genau an, jetzt habe ich erst einmal Feierabend.

Hätte man nicht die rote 6 streichen müssen wenn man die blaue 6 korrekt notiert das wäre doch die optimale Variante gewesen.

Gruß Rainer
 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.02.2015 19:55:29 Gelesen: 1025676# 522 @  
@ Gernesammler [#518]
@ bayern klassisch [#519]

Guten Abend Ralph,

was hältst du denn von diesem Brief?



Es handelt sich hierbei um einen Brief von Siegsdorf, der nach Fischach verschickt werden sollte!

Urtümlich wurde der Brief aber nach Fischbach versendet und der Postbeamte unterstrich mit Grünstift den richtigen Ort. Ist dieser Brief mit der Grünstiftnotierung auch selten?

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 18.02.2015 20:34:54 Gelesen: 1025663# 523 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#522]

Hallo Kevin,

ja, das ist auch sehr selten, weil grün keine Farbe war, die die bayerische Post an ihre Poststellen verteilt hatte. Diese Stifte wurden also privat beschafft und dann im Dienst (illegal) eingesetzt. Vermutlich waren sie günstiger, als die blauen oder roten Stifte.

Dein Brief ist hochinteressant - d. h. Fischach (das heißt Fischach) schrieb man drauf und "per B(ahn) P(ost) Augsburg - Ulm".

2 Besonderheiten auf einem hübschen Brief sind nicht übel!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.02.2015 18:55:08 Gelesen: 1025519# 524 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eben gekauft - Portobrief aus Würzburg nach Rixheim, der 30 Decimes kostete, ein kleines Vermögen, weil 1,5 Gulden.

Was die linke "2" soll, erschließt sich mir aber nicht. Der zugrunde liegende Postvertrag war der von 1801 Thurn und Taxis mit Frankreich, in den Bayern fast unmodifiziert bis 31.12.1821 hinein geschlüpft ist.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.02.2015 13:02:40 Gelesen: 1025468# 525 @  
Liebe Sammlerfreunde,

leider nicht mir, aber ich bleibe gerne für liebe Sammlerfreunde zurück, wenn ich die Scans bekomme.

Im November 1869 ging ein Kuvert aus Edenkoben auf die Reise nach Vevey in der welschen Schweiz.





Wer erkennt die Besonderheit? Wer hier fleißig mit liest, hat gute Chancen!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 21.02.2015 14:31:15 Gelesen: 1025448# 526 @  
@ bayern klassisch [#525]

Eine schöne Ganzsache mit Zusatzfrankatur in Ausland!

Am 15.11. erfolgte der Versand. Trotz Zusatzfrankatur vor 4 Kreuzern reichte die Frankatur von 7 Kreuzern nicht, um die Einschreibe-Sendung zu bezahlen, weshalb eine Zusatz-Taxe vermerkt wurde. Offenbar wurde darum das Schreiben an die Schokoladenfabrik Cailler in Vevey refüsiert und am selben Tag zurückgesandt.

Hinweg: Stempel "Edenkoben" und "Basel" und "Vevey"
Rückweg: Stempel "Lausanne" und "Bad. Bahnhof"

Heinz
 
bayern klassisch Am: 21.02.2015 15:46:31 Gelesen: 1025435# 527 @  
@ Heinz 7 [#526]

Hallo Heinz,

könnte man meinen ... aber so war es nicht. Der Brief war einfach (bis 1 Loth); wäre er doppelt schwer, hätte man ihn mit 50 Rappen nachtaxieren müssen, aber das hat man nicht.

Die Reco-Gebühr von 7 Kr. wurden bar bezahlt, daran lag es auch nicht.

Die Adresse darf man sich mal genauer durchlesen und ich meine damit nicht den süßen Teil davon. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heidelberg Collector Am: 21.02.2015 16:51:16 Gelesen: 1025419# 528 @  
Hallo Zusammen,

viele Bayern-Belege habe ich schon weggetauscht, aber einer hat sich noch gut versteckt. Von den Marken her nicht wirklich bewegend, aber immerhin eine Mehrfachfrankatur und als Nachnahme gelaufen. Das schöne (meiner Ansicht nach) sind die vier abgeschlagenen Stempel von Lindau vom 16. September 1897.



Gelaufen von Lindau nach Dresden



Ankunftsstempel von der Rückseite

Die Kaufleute Braun & Schaidler brachten es 1869 zumindest in ein Polytechnisches Journal. Es ging um die Aufbewahrung von Petroleumfässern [1]. Wie lange es die Kaufleute gab, habe ich allerdings noch nicht herausfinden können. Aber vielleicht liest ja gerade ein Lindauer mit und kann da weiter geschichtlich ausholen.

Beste Sammlergrüße,

Yoska

[1] http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj193/ar193029
 
Magdeburger Am: 21.02.2015 17:09:25 Gelesen: 1025410# 529 @  
@ bayern klassisch [#527]
@ Heinz 7 [#526]

Hallo Heinz 7,

der Laufweg war über die Badische Bahnpost nach Basel, von dort über Bahnpost Bern - Lausanne nach Vevey.

Lieber Bayern Klassisch,

die 36 wird die Chargenummer gewesen sein. Mit der "2" kann ich nichts anfangen. Die 3 dürften von Baden notiert worden sein.

Das einzige was mir noch auffällt, ist, dass auf dem Brief unter dem Empfänger "mit Briefen d(es) Herrn F. L. ???" steht, was bedeuten würde, dass Briefe im Brief mitgeschickt wurden. War dies überhaupt zulässig?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 21.02.2015 18:05:42 Gelesen: 1025401# 530 @  
@ Magdeburger [#529]

Lieber Ulf,

tata - so ist es. 3 Kr. notierte Bayern als Weiterfranko für die Schweiz, musste sie aber zuerst an Baden vergüten, weil nur Baden mit der Schweiz abrechnete.

Jemand hatte Briefe, die nicht vom Absender stammten, dem Kuvert beigeschlossen, vermutlich Bestellungen an die Schweizer Schokoladenfabrik. Verboten war das nicht, nur mussten die Briefe offen sein, also nicht selbst gesiegelt in die Ganzsache eingelegt worden sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 21.02.2015 18:39:20 Gelesen: 1025386# 531 @  
@ Magdeburger [#529]

Okay. Ich habe den Stempel "Basel" als Datum "15.11." gelesen und bin darum davon ausgegangen, dass der Baden-Stempel später kam "16.11.", darum meine Vermutung der Rücksendung. Wobei ich gebe es, es wäre sehr "sportlich", wenn der Brief bereits am 16.11. wieder in Deutschland gewesen wäre.

:-)

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Gernesammler Am: 22.02.2015 16:03:29 Gelesen: 1025327# 532 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus Regensburg in der 1. Gewichtsstufe im Fernverkehr nach Kitzingen, korrekt frankiert mit 3 Kreuzern. Abgeschlagen der Stempel von Regensburg sowie der Nummernstempel 418 für Regensburg, auf der Rückseite der Segmentstempel von Kitzingen.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 09.03.2015 20:12:52 Gelesen: 1024214# 533 @  
Hallo Sammlerfreunde,

gestern auf dem Flohmarkt bekommen, Postkarte mit Anwortkarte versendet innerhalb von Würzburg. An einen Herrn Modlmayr wurde die Karte am 18.5.1890 versendet aber die bezahlte Rückantwort ließ auf sich warten, denn dies geschah erst am 11.4.1891 fast ein Jahr später.

Verklebt wurden für den Hinweg eine Michel Nr.60 und für den Rückweg eine Michel Nr.54.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.03.2015 06:31:22 Gelesen: 1024171# 534 @  
@ Gernesammler [#533]

Hallo Rainer,

da hast du ein besonderes Stückchen, denn diese Karten blieben fast nie zusammen (und sollten es ja auch nicht). Dazu eine Bogenecke, beide wunderschön gestempelt und fast 1 Jahr auseinander liegend - ich kann mir nicht vorstellen, dass man auf dem Flohmarkt so wissende Verkäufer hat, die das richtig einschätzen können.

Glückwunsch zu dem Schmankerl, das ich auch mitgenommen hätte, auch wenn ich keine Pfennigzeit sammle.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.03.2015 14:31:51 Gelesen: 1024101# 535 @  


Heute zeige ich eine schöne Armensache, die mir in die Hände gefallen ist - geschrieben am 14.7.1838 in Markt Bibart (noch ohne eigene Post), wurde sie erst am 19.7. in Langenfeld aufgegeben.

Unten links lesen wir: "Armensache attestirt K. Landgericht M: Bibart - (von) Praun". Der schöne Abschlag des roten Dienstsiegels ist leider etwas über die Kante gegangen, aber mir gefiel er auch so. :)

Empfänger war das freyherrlich Wallerrathische Patrimonial Gericht I. Claße in Ippesheim.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 30.03.2015 16:50:20 Gelesen: 1023049# 536 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen, an Herrn Pfarrer Lipps in Mutterstadt gesendet aus Speyer am 27.2.1849. Verschickt wurde dieser als Franco Brief, auf der Rückseite ist eine 4 vermerkt, warum eigentlich 4 Kreuzer?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.03.2015 17:02:23 Gelesen: 1023043# 537 @  
@ Gernesammler [#536]

Hallo Rainer,

Mutterstadt war eine ganz kleine, unbedeutende Postexpedition, daher wertet Feuser diesen Stempel auch mit 150 DM auf Brief, auch wenn siegelseitige Abschläge natürlich nicht so gefragt sind, wie Aufgabestempel.

Eine Expedition erhielt man dort erst zum 1.1.1848.

In Speyer zahlte der Absender 4 Kreuzer für einen Brief über 1/2 bis 1 Loth bis 6 Meilen (45 km). Ein einfacher Brief hätte nur 3 Kr. gekostet, dann 4 Kr., dann 6 Kr. usw.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.03.2015 19:37:23 Gelesen: 1023026# 538 @  
@ bayern klassisch [#537]

Hallo Ralph,

danke für die schnelle Antwort.

Das mit dem Stempel von Mutterstadt auf der Rückseite kann ich verschmerzen, man kann halt nicht alles haben. Ich bin ja schon zufrieden, dass ich überhaupt solch einen Brief zeigen kann.

Deshalb gleich zwei neue Briefe, beide aus Ansbach und beide auch nach Weissenburg. Diese Briefe wurden versendet als Regierungssache (diesmal habe ich auf das "RS" geachtet). Leider sind diese Briefe nicht direkt datierbar.
Was mich interessieren würde, der Einkreisstempel von Ansbach ist im Durchmesser 21 mm, im Handbuch von Herrn Winkler finden sich Einkreisstempel zu Ansbach, aber nicht in der Größe 19 - 22 mm.

Die Rückseiten zeigen auch jeweils den Halbkreisstempel von Weissenburg auch hier mit Unterschieden, was ich natürlich toll finde. Wenn ich den Winkler richtig lese, sollte der erstere die 12a und der zweite die 11a sein.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.03.2015 20:31:54 Gelesen: 1023020# 539 @  
@ Gernesammler [#538]

Hallo Rainer,

die Datierung von Briefen anhand der Auf- und Abgabestempel ist bei Bayern besonders schwwierig, weil es zahllose Stempel gab, die ein paar Jahre eingesetzt wurden, dann verschwinden, dann wieder auftauchen, dann wieder verschwinden usw..

Ich würde deine beiden Briefe in die 1860er Jahre datieren, wobei der mit dem kleinen Einkreisstempel auch noch um 1870 vorkommt. Ansbach führte mehrere "kleine" Stempel, die alle häufig abgeschlagen wurden, weil das Briefaufkommen der Verwaltungsstadt sehr hoch war.

Den Ausführungen von Karl Winkler aus den 1950er Jahren ist auch heute noch wenig hinzu zu fügen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 31.03.2015 17:52:32 Gelesen: 1022962# 540 @  
@ bayern klassisch [#539]

Hallo Ralph ,

danke für Deine Einschätzung der Briefe, das Handbuch von Karl Winkler habe ich seit kurzen mit allen Beilagen und es ist auch sehr informativ.

Jetzt möchte ich noch einen Brief zeigen von 1843, der von Kaiserlautern versendet wurde nach Obermoschel einem der kleinsten Orte in der damals bayrischen Pfalz. Auf der Rückseite ist ein Siegel des Staats Prokurators zu Kaiserslautern abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 31.03.2015 18:30:14 Gelesen: 1022956# 541 @  
@ Gernesammler [#540]

Hallo Rainer,

auch wenn Obermoschel sehr klein und eher unbedeutend war, so hat sich relativ viel Post dorthin erhalten. Ich nehme an, dass dort ein Archiv gelagert war, das er nach dem 2. Weltkrieg gelüpft wurde und dessen Briefe in alle Ecken verteilt wurden (auch ich habe da was).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
roteratte48 Am: 02.04.2015 16:01:13 Gelesen: 1022829# 542 @  
Mein kleinster bayerischer Altbrief - und die Fragen, die er aufwirft.

Ich bilde das Briefchen hier mal ab (ca. 8,6 x 4,7 cm groß, kaum größer als eine Streichholzschachtel).



Gerichtet ist er an Fräulein Caroline von Seckendorff, Auf der Eremitage; geschrieben wurde er im August 1796. Links unten "mit einem Glas bel. Räucherpulver". Keine Ortsnennung, kein Absender, keine postalischen Stempel oder Vermerke.

Der Ort ist sicherlich Bayreuth, dort gibt es sowohl eine Eremitage als auch zu dieser Zeit einen Minister von Seckendorff. Aber was war wohl mit der Beförderung? Wenn keinerlei postalische Behandlung zu ersehen ist - gab es in Bayreuth im ausgehenden 18. Jhdt. eine (private) Botenpost? Ist es, dem Vermerk l.u. folgend, ein Paketbegleitbrief? Rückseitig findet sich ein kleines Lacksiegel, das wohl ritterschaftlich sein könnte - lässt es Schlüsse auf den Absender zu (der im Text nur mit "M" unterzeichnet)? Im Text (sehr freundschaftlich und mit Verehrung verfasst) schreibt er : "um Sie für dieses lange Warten für die Folge zu entschädigen, sollen Sie womöglich jeden Post-Tag einen Brief von mir haben" - also vielleicht Stadtpost?

Hier noch der Text des Briefes - mir hat er bei der Beantwortung der Fragen nicht weiter geholfen:





Mal richtig gespannt bin - Liebe Grüße - Rolf
 
bayern klassisch Am: 02.04.2015 17:26:52 Gelesen: 1022817# 543 @  
@ roteratte48 [#542]

Lieber Rolf,

typisches Adelsbriefchen - untypisch mit Beilage - welches die Post nicht gesehen hatte.

Ortsbriefe der Post gab es nicht - gab jemand bei der Post ein Brief für den Ort selbst ab, konnte der Posthalter kassieren, was er wollte, weil es mit der Reichspost nichts zu tun hatte, wenn ein Brief am Ort der Aufgabe verblieb.

Die 9 stellt sicher die Nummerierung des Empfängers dar.

Diese Briefe wurden Lakaien oder Reisenden mitgegeben - hier war das nicht mal illegal, weil es noch kein Postgesetz in Bayern gab (oder wo auch immer) und der Unterschleif, so der terminus technicus, blühte.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse zum Osterfest,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 02.04.2015 17:33:14 Gelesen: 1022811# 544 @  
Lieber Sammlerfreunde,

heute stelle ich euch meine Lieblings - Fingerhutstempelbrief vor, der am 23.8.1845 in Weisendorf geschrieben und am 25.8.1845 in Emskirchen zur Post gebracht wurde. Der Brief vereint m. E. mehrere Besonderheiten, auf die ich hier näher eingehen will.





Äußerlich ein klassischer Damenbrief, geschrieben auf gefaltetem Bath - Papier, ergo leicht und bekömmlich, wie Loriot zu sagen pflegte. Die Absenderin wollte kein Franko bezahlen, ihn jedoch unter Chargé und poste restante verschicken. Für die Recommandation zahlte sie 4x, das wars.

Die Post rechnete 14 Kr. von Emskirchen bis zur bayer. Grenze. Diese entsprachen genau 4 Sgr. Preußen addierte 3 1/2 Sgr. bis zur belgischen Grenze = 7 1/2 Sgr.

Wie bei den Benelux - Staaten üblich, notierte man kein eigenes Porto, sondern "reduzierte" das fremde Porto in heimische Währung und addierte sein Porto obendrauf. Dadurch bekam der Baron Hermann von Guttenberg 24 Decimes (ca. 1 Gulden 10x) angesetzt und ob dabei eine Restante - Gebühr noch dazu kam, weiß ich leider nicht; vlt. können unsere Luxemburger Spezialisten hierzu etwas sagen? Müsste ja in LUX und BE gleich gewesen sein.

Dass die Post auch ohne die Absenderangabe "par Francfort a/M et Aix - la - Chapelle" (=Aachen) den Brief wie üblich geleitet hätte, steht wohl fest. Gleichwohl ist der heute noch vollständig erhaltene Inhalt nicht uninteressant (von Guttenberg an und zu Guttenberg gewissermaßen):

"Mit wahrem Schmerz entnehme ich deinem letzten Brief, mein armer Hermann, daß du unbegreiflicher Weise noch keinen Brief erhalten und also gänzlich ohne Nachrichten bist. Ich kann mir deine Rage und dein Staunen vorstellen und wäre wirklich untröstlich wenn Nachlässigkeit meiner Seits daran Schuld wäre. Aber wir haben dir schon dermal geschrieben und nach deinem verlängerten Aufenthalt am Rhein hoffte ich du würdest zwei Briefe in Ostende finden. Leider brachten dir dieselben keine guten Nachrichten denn seit du weg bist war die arme Mutter sehr leidend ..."

Hier wird durch den Inhalt alles erklärt: 2 Briefe scheinbar verschwunden (wohl frankierte, daher jetzt unfrankiert).
Weil Briefe verschwanden, jetzt Versendung per Chargé mit 25 Gulden Ersatzleistung, wenn auch dieser verschwunden sein sollte.
Weil er unterwegs am Rhein war, die Lagerung als poste restante.

So schließt sich der Kreis wieder und alles wird klar.

Dazu ein grüner, belgischer Transit und ein oranger Ankunftsstempel, gepaart mit einem gelben (!) Siegel - fertig ist der Traumbrief.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
roteratte48 Am: 02.04.2015 17:45:56 Gelesen: 1022806# 545 @  
@ bayern klassisch [#543]

Lieber Ralph,

einmal mehr Dank für Deine Antwort - also Privatbote oder durch Güte. Schade - ich hatte auf eine Briefbeförderung durch die Botenanstalt spekuliert, denn die scheint es in Bayreuth ja gegeben zu haben. Als Quelle dazu habe ich einen Satz aus dem Brief eines Bibliothekars in Bamberg - er schreibt: "wenn die K. Regierung einen Elementarlehrer, den sie nach 20jährigem Dienste seines Amtes umwürdig erklärt, als meinen Verweser ernennt, so stehe ich tiefer als der Botenmeister zu Bayreuth".

Woran wäre denn ein Brief, der durch eine städtische Botenmeisterei bestellt wurde, kenntlich? Hast Du mal im Bereich "Virtuelles Album" meine Botenbriefe (zumeist Lindauer Bote, aber auch die "Zulieferer" von Kempten oder Basel) gesehen - auch sie zeigen keinerlei Beförderungshinweise.

Egal - es bleibt (allein schon durch das Miniformat) ein drolliger Beleg - gehört halt zum Randbereich.

Danke für die Ostergrüße, die ich aufs Herzlichste erwidere!

Rolf
 
bayern klassisch Am: 02.04.2015 18:28:52 Gelesen: 1022795# 546 @  
@ roteratte48 [#545]

Lieber Rolf,

Boten gab es ja viele - staatliche (wenn es eine Staatspost gab, hier nicht), private mit Konzession, private ohne Konzession (illegale), Amtsboten der diversen Behörden und und und. Auch die Lehnsrössler haben manchmal Briefe mitgenommen.

Ein Botenmeister war nur der Postmeister; ihm unterstanden auch die Amtsboten, aber mit einer Ortsboteninstitution hatte das m. E. nichts zu tun.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.04.2015 11:02:10 Gelesen: 1022279# 547 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus München vom 17. Januar 1860 nach Würzburg, versendet von der Firma Gebr. Pichler. Der Brief über 20 Meilen wurde frankiert mit 12 Kreuzer (2x Michel Nr.4 II) und gestempelt mit oMR 325.

Es müsste ja ein doppelt schwerer Brief gewesen sein, da ja für die Portoperiode ab 1.7.1858 für den einfachen Brief über 12 Meilen 6 Kreuzer gefordert waren. Rückseitig ist der Ankunftsstempel zwar komplett zu sehen, aber durch das neue falten des letzten Besitzers hat sich das ganze etwas verschoben.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 13.04.2015 10:34:06 Gelesen: 1021894# 548 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief erstanden vom 4.1.1825 in Münchberg geschrieben von einem Herrn Roessler an Herrn Nico Zumstein und Söhne in Kempten. Der Brief wurde aber erst in Nürnberg gestempelt am 5.1.1825. Wurden hier jetzt portotechnisch 12 Meilen gespart?

Gekauft hatte ich den Brief wegen dem Stempel des Forward Agenten "Leonhard Kalb in Nürnberg", wurde der Brief bis zu diesem Herrn Kalb kostenfrei mitgenommen oder hat dieser den Brief selbst bis Nürnberg mitgenommen um diesen dann dort bei der Postexpedition aufzugeben und dann weiter spedieren zu lassen nach Kempten dann würde es auch passen mit den 10 Kreuzern die vorderseitig notiert wurden.

Ich habe mir erlaubt den Text des Briefes anzufügen, vielleicht kann mir jemand mehr dazu sagen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 13.04.2015 13:14:54 Gelesen: 1021863# 549 @  
@ Gernesammler [#548]

Hallo Rainer,

dass auch reine Inlandsbriefe interessant sein können, beweist deiner. :-)

Der Absender hätte von Münchberg aus nach Nürnberg einen Brief mit 97 km = 13 Meilen = 4 Kreuzer frankieren müssen, bzw. von Nürnberg aus für 200 km = 27 Meilen = 10 Kreuzer.

Von Münchberg nach Nürnberg waren es 295 km = 39 Meilen, die 14 Kreuzer gekostet hätte - somit hatte er eine Ersparnis von 4 Kreuzern erzielt. Das war ein Mittagessen mit Getränk damals und von daher lohnend.

Der Brief dürfte in einer Warensendung oder einem anderen Brief an Kalb beigelegt worden sein.

Leonhard Kalb war einer der größten "Forwarder" in Bayern, der sich regelmäßig seiner Kunden im In- und Ausland bedienen konnte. Ich habe auch 2 oder 3 durch ihn vermittelte Briefe, finde sie aber derzeit leider nicht. Meines Erachtens sind Auslandsbriefe über ihn mit seinem Stempel häufiger, als Inlandsbriefe wie hier (auch wenn das den Markt wenig interessiert).

Da hast du ein gutes Stück Postgeschichte und auch der Empfänger Nicolaus Zumstein ist ja wahrlich kein Unbekannter.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 13.04.2015 20:12:24 Gelesen: 1021829# 550 @  
Liebe Sammlerfreunde,

über 25 Jahre durfte ich suchen, ehe ich eine Nr. 39 aus der Pfalz vom 1. Monat der Ausgabe (Jan. 1876) finden konnte und, voila, hier ist sie.

Es ging von Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße) ins nahe Lambrecht und 10 Pfg. für den einfachen Brief waren das korrekte Franko.





Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 28.04.2015 20:09:27 Gelesen: 1020770# 551 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Portobrief von Hof nach Kobylopole (Kobylepole)in Posen vom 29. Dezember 1845. Versendet von einem Herrn Micielski der sich gern in Kobylepole aufhielt bezahlt hatte er für den Brief 5 Kreuzer. Gestempelt mit Zweizeiler von Hof und Grenzübergangsstempel Bayern im Oval, der Laufweg des Briefes war über Berlin nach Posen.

Rückseitig ist nur ein gebrochenes Siegel aber kein Ankunftsstempel, ist der kleine Stempel links im Bild ein Taxstempel?

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 28.04.2015 21:36:55 Gelesen: 1020754# 552 @  
@ Gernesammler [#551]

Hallo Rainer,

ein schöner Brief - klasse! Du wirst dich gewundert haben, dass der Brief aus Bayern nach Preußen keine 2 Taxen aufweist, wie man es doch erwarten könnte.

Aber die Spezialität (gab es in ganz Bayern nur von Hof!) war die, dass in Hof ein bayerischer, sächsischer und preußischer Beamter war und bayerische Briefe nach Preußen erhielt der preußische Beamte dort, so dass er von Seiten des Portos her als reiner preußischer Inlandsbrief galt.

Das Resultat sehen wir bei deinem Brief, für den allein Preußen 5 Silbergroschen (Kreuzer gab es nicht in Preußen) zu zahlen hatte und Bayern nichts bekam (das Gehalt des preußischen Beamten wurde aber auch von Preußen bezahlt, wenigstens was).

Wegen dieser Besonderheit hieß es auch "Gränzpostamt Hof", einen Titel, den es sonst nicht gab.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 29.04.2015 12:26:11 Gelesen: 1020679# 553 @  
Liebe Sammlerfreunde,

nicht immer, was nach einem Ortsbrief aussieht, ist auch wirklich einer gewesen ...



Von Schweinfurt statt für 3 Kr. frankiert nach Würzburg verbracht und dort nur mit 1 Kr. als Ortsbrief frankiert. Den hätte man sich vlt. auch noch sparen können ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.04.2015 13:55:23 Gelesen: 1020646# 554 @  
@ bayern klassisch [#552]

Hallo Ralph,

danke für die ausführliche Beschreibung des Briefes, ich habe mir erlaubt, den Text mit kleiner Änderung zu übernehmen und habe den Brief gleich aufgezogen und im Ordner abgeheftet.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.05.2015 08:53:06 Gelesen: 1019788# 555 @  
@ bayern klassisch [#550]

Liebe Sammlerfreunde,

den Folgebrief, 2 Tage später geschrieben und den Dank für die Beantwortung des 1. Briefes beinhaltend zeige ich vom 17.1.1876 mit der Nr. 39a, der Erstauflage.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 12.05.2015 10:57:01 Gelesen: 1018455# 556 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen, eine normale Regierungssache aus München vom 6.2.1843 an den Magistrat der Stadt Nürnberg. Interessant ist hierbei der Nebenstempel N.Abg. (nach Abgang der Post), hiermit wurde dem Empfänger mitgeteilt das der Brief zu spät aufgegeben wurde und um möglichen Beschwerden der Postkunden aus dem Weg zu gehen.

Gruß Rainer


 
hajo22 Am: 14.05.2015 11:50:32 Gelesen: 1018223# 557 @  
@ Gernesammler [#556]

Die Kutsche war schon weg und wir wissen ja, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Dieser - ich nenne ihn mal "Verzögerungsstempel" - war bei den Postverwaltungen allgemein beliebt. Hier ein Brief aus Zürich (vom Cantonal Verhöramt), der den Text voll ausgeschrieben zeigt: "Nach Abgang der Post". Fehlinterpretationen daher nicht möglich.



Hat hier "eigentlich" nichts zu suchen, aber einfach nur um zu zeigen, daß diese Handhabung keinesfalls nur in Bayern so praktiziert wurde.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 16.05.2015 11:33:04 Gelesen: 1017909# 558 @  
Liebe Freunde,



ein Brief des Oberpost- und Bahnamts Augsburg vom 17.7.1866 "An die Eisenbahn Officials Gattin Mathilde Gossinger in Culmbach (Kulmbach)" zeigt einen interessanten Inhalt.



Der wunderbare Vordruck zeigt folgenden Text: "Auf der Rückseite erhält Adressatin Abschrift der in rubr(izirtem) Betreffe von hoher Stelle anher ergangenen Entschließung. Der Königliche OberPostmeister u(nd) OberInspector Wimmer".

Nun folgt der Text, den man in München formuliert hatte:



"München den 12. Juli 1868

Im Namen
etc. etc.

Betreff w. ü.

Die in Culmbach lebende Gattin des in der Irrenanstalt Irsee untergebrachten, pens(ionirten) Eisenbahn - Officialen Albert Gossinger hat in einem am 9. Juli anher gerichteten Gesuche um Uebernahme der Verpflegungsgebühren ihres Mannes auß dem Unterstützungsfond gebeten.
Abgesehen davon, daß Gossinger als früherer pragmatisch angestellter Beamter auf den Pens(ions) und Unterstützungsfond keinen Anspruch hat, ist zu bemerken, daß Gossinger eine Pension von 577 fl 30 xr bezieht, von welcher dessen Gattin, da seine Verpflegung in Irsee nach einer Mittheilung der kgl. Regierung in Augsburg nur jährlich 146 und wenn man noch 54 fl für Extraausgaben hinzu rechnet 200 fl beansprucht, immer noch 377 fl 30 xr also bei Weitem mehr verbleiben, als wenn Gossinger in Aktivität verstorben wäre, der Wittwe als Pension zugeflossen wäre. Bei solcher Sachlage besteht keine Grund, das fragliche Gesuch weiter zu würdigen.

gez(eichnet) Freiherr von Brück"

Wir halten fest: Wer weiß, was ein "pragmatischer Beamter" ist? Auf der anderen Seite folgern wir besser nicht, warum ein Beamter damals im Irrenhaus gelandet ist. Jedenfalls war für 200 Gulden im Jahr eine geschlossene Anstalt nicht so leicht zu bezahlen, denn das war das Jahresgehalt eines Postboten bzw. Hilfspostboten. Aber auch mit den 377 Gulden 30 Kreuzer, die der Wittwe noch verblieben, war sie nicht völlig dem damaligen Prekariat ausgeliefert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.05.2015 10:08:55 Gelesen: 1016754# 559 @  
Liebe Freunde,

ein wunderschöner Brief fiel mir in die Hände, der es noch dazu in sich hat.



Absender war die "fürstlich Thurn und Taxische Oekonomie - Commission in Regensburg", Empfänger war der Weinproduzent Poulet pere & fils in Beaune an der Cote d´or.

Der Absender vermerkte unten links "F.D.S." = Fürstliche - Dienst - Sache und bekam somit in Bayern bis zur französischen. Grenze die Portofreiheit gewährt.

Am 29.1.1848 wurde in Strasbourg "BADE STRASBOURG 1" gestempelt, was natürlich falsch war, weil Regensburg noch immer zu Bayern gehörte und niemals badisch war.

Da ihn Bayern nicht taxiert hatte, taxierte allein Strasbourg 9 Decimes als rein französisches Porto von dort bis Beaune, womit wir einen Teil - Portobrief vor uns haben und das ist alles, nur nicht häufig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 25.05.2015 14:13:56 Gelesen: 1016391# 560 @  
Liebe Sammlerfreunde,



am 2.11.1843 passierte es in Kempten, dass man einen über 1/2 bis 1 Loth schweren Brief nach Hilpoltstein (Postexpedition erst ab 1851, zuvor erfolgte die Versorgung von Pleinfeld aus) frankiert aufgeben wollte.

Bei ca. 22 Meilen Entferung in direkter Linie hätte der Brief 8 + 4 = 12 Kr. gekostet (über 18 - 24 Meilen). Tatsächlich verlangte man aber vom Absender 15 Kr., die treffend waren für Brief über 24 - 30 Meilen).

Dazu kam, dass die Abgabepost in Pleinfeld 2 Tage später den Ankunftsstempel (Fingerhutstempel) auf der Vorderseite abschlug, was natürlich falsch war, weil in Bayern Ankunftsstempel immer siegelseitig abzuschlagen waren.

So kam eines zum anderen und für mich ist der Brief sehr attraktiv und ungewöhnlich, weil ich keinen anderen fehlfrankierten von Kempten überhaupt kenne.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 26.05.2015 23:05:18 Gelesen: 1016164# 561 @  
@ bayern klassisch [#560]

Lieber Ralph,

zwei Fehler von zwei verschiedenen Postbeamten auf einem Brief sind wohl für die treuen Staatsdiener des 19. Jahrhunderts unserer Region eher ungewöhnlich, da wirst du wohl rechthaben. Aber beide Fehler sind "verständlich". Ob 22 oder 25 Meilen, da ist die Differenz nicht gross. Und vielleicht war der Postbeamte in Pleinfeld einfach übermüdet, als er den Brief stempelte? Immerhin hat er den Fehler wohl bemerkt und den Ankunftsstempel wieder annulliert. Vielleicht plagte ihn danach sogar das schlechte Gewissen?

Immerhin haben diese zwei Fehler bewirkt, dass wir nun, 172 Jahre später, darüber sprechen. Da sage noch jemand, Philatelie hinterlasse nicht dauerhafte Spuren.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 26.05.2015 23:34:37 Gelesen: 1016157# 562 @  
@ Heinz 7 [#561]

Lieber Heinz,

wo du Recht hast, hast du Recht. Wie viele Briefe wird man finden, bei denen Taxe und Stempel gänzlich gegen die Vorschrift verstießen? Wenige, sehr wenige.

Philatelie lebt - hier und heute, wie vor 172 Jahren und das ist gut so.

Liebe Grüsse,
Ralph

P.S. Schön, wenn ich dir etwas Freude aus deiner Heimat machen konnte.
 
Heinz 7 Am: 27.05.2015 13:41:00 Gelesen: 1016048# 563 @  
@ bayern klassisch [#562]

Hallo Ralph,

meine Heimat liegt, eng gesehen, zwar nicht "dort", aber wenn man sich als "Weltbürger" sieht, dann geht es auf.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 28.05.2015 14:31:04 Gelesen: 1015878# 564 @  
Liebe Freunde,

mir fiel dieser Brief in der Bucht auf, weil er unten einen merkwürdigen Vermerk hat und dass der Stempel eine Type 7A sein könnte, wie man sie von Straubing kennt - ich schätze ihn daher auf 1869 oder 1870.



Darüber hinaus zeigt die Marke 3 Kratzer, was nicht eben wenig ist, auf gut. 2 qcm, einen riesenrandigen Schnitt, dem eine Marke rechts zum Opfer fiel und die typische Abrißkante oben links, welche darauf hin deutet, dass der Postler einen Streifen waagrecht aus dem Bogen geschnitten, Vortrennschnitte angebracht und dann nur noch leicht abzureißen hatte, um sie schnell aufzukleben zu können.

Aber zurück zu unserem Vermerk: "Marke wurde bezahlt steht da tatsächlich. Also darauf wäre ich jetzt nicht gekommen, dass man die Marken bei der Post auch noch kaufen musste! Das ist ja allerhand! Was der Absender, von dem dieser Vermerk ohne Zweifel angebracht wurde, mit dieser Aussage bezwecken wollte, weiß ich leider nicht. Für Ideen bin ich aber immer dankbar (die Adresse lautet übrigens: Seiner Wohlgeboren Herrn Andreas Koch Schieferdeckermeister in Bamberg")

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.06.2015 10:43:53 Gelesen: 1014070# 565 @  
Liebe Freunde,

"en passant" eingekauft habe ich diesen Brief aus Lambrecht nach Colmar (wunderschöne Stadt - wer noch nicht da war, bitte besuchen; wer schon da war, bitte wieder hinfahren) vom 7.11.1866. Der bis 10g leichte Brief wurde nicht direkt über Neustadt, Landau und Wissembourg spediert, sondern über Karlsruhe (geschlossener Transit, nie zu sehen) und Kehl Richtung Strasbourg, wo er am Folgetag eintraf und noch am selben Tag nach Colmar gelangte.

Es ist immer reizvoll, innerhalb eines Postvertrages die Leitwege zeigen zu können - für den Vertrag von 1858 wären dies aus der Pfalz Forbach, Wissembourg und Strasbourg.

4,8x verblieben von den frankierten 12x Bayern, 7,2x waren intern an Frankreich zu vergüten. Für beide wohl kein schlechter "deal" bei diesen eher kurzen Strecken.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.06.2015 13:59:56 Gelesen: 1013011# 566 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Dienstbrief des Stadtmagistrats Augsburg von 11.5.1849 an das württembergische Oberamt in Backnang. Da es ein reiner Dienstbrief war, notierte man, wo auch immer, R.S. D.G. und 12026.



R.S. = Regierungs - Sache ist klar, also portofrei. D.G. = kenne ich nur als Abkürzung für "Durch Güte", eine Beförderungsart, deren sich nur die Privaten bedienten und die der Verkürzung des Postlaufs diente, weil der Brief einen Teil der Strecke durch die Güte einen Privaten zurücklegte und demnach günstig für den Empfänger wurde. Bei einem Dienstbrief machte er keinen Sinn, womit ich davon ausgehe, dass D.G. etwas anderes bedeutet haben musste.

12026. war die Expeditionsnummer, heute Geschäftszeichen, unter der die Sache beschieden wurde.

Schön noch der Briefkopf und Inhalt:



"An das Königliche Würtembergsche Oberamt Backnang

Kur- und Verpflegskosten des Schlossergesellen Karl Freitag von Backnang betreffend.

Man beehrt sich zu erwidern, daß die mit verehrlichem Schreiben vom 2. d. Monats rubrizirten Betreffs anhergesendeten 2 Florin 24 Kreuzer richtig eingelaufen sind.

Hochachtungsvollst
Der I. Bürgermeister usw."

Schön zu sehen, dass die jeweiligen Heimatgemeinden für Kosten ihrer Bürger in der Fremde aufzukommen hatten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.06.2015 11:18:12 Gelesen: 1012018# 567 @  
Liebe Freunde,

Farben bedeuten mir fast nichts, aber hier musste es halt ein hübscher Brief mit einer 5b von Augsburg, 21.8.1854, nach Debreczin in Ungarn sein, weil die Marke halt nun mal 4 Schnittlinien hat und der Laufweg über München und Wien ins wunderschöne Ungarn führte und nicht, wie ich es auch zeigen kann, über das entfernte Bodenbach zwischen Sachsen und Böhmen.



Von daher hoffe ich, dass er trotz des anspruchsvollen Titels dieses Threads hier zurecht gezeigt werden darf.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.06.2015 20:12:31 Gelesen: 1011783# 568 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen, der am 12.4.1846 versendet wurde aus dem schwäbischen Schwabmünchen nach Lausanne in der Schweiz, Bayern berechnete für den Brief 10 Kreuzer wovon 6 Kreuzer an Bayern gingen.

Was aber hat die durchgestrichene 2 zu bedeuten? Gestempelt wurde hier mit einem Halbkreisstempel (11a) aus der Periode von 1843 - 1849 wo dieser Stempel in rot abgeschlagen wurde. Rückseitig ist der Stempel von Lausanne etwas schwach abgeschlagen auch wurde der Brief etwas unsanft geöffnet.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.06.2015 22:33:16 Gelesen: 1011763# 569 @  
@ Gernesammler [#568]

Hallo Rainer,

ich glaube, ich muss da etwas korrigieren. Bayern notierte 6 Kr. für sich bis zur Grenze nach Lindau.

Dort wurden 10 Schweizer Kreuzer notiert in der typischen Farbe von Zürich (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).

Mit 16 Schweizer Kreuzern belastet kam er dort an - also:

6 rheinische Kreuzer für Bayern,
6 Schweizer Kreuzer für Zürich (Postgebiet, nicht Kanton) und
4 Schweizer Kreuzer für Waadt (Lausanne).

Es könnte 2 oder 20 heißen, sieht mir aber eher nach Bleistift aus - damit durfte man früher keine Briefe taxieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.06.2015 19:14:18 Gelesen: 1011677# 570 @  
@ bayern klassisch [#569]

Hallo Ralph,

danke für die genaue Portobeschreibung, die 20 ist in blauer Farbe und jemand hat leider versucht da etwas zu radieren, siehe das kleine Loch zwischen 2 und 0.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 30.06.2015 19:51:30 Gelesen: 1011670# 571 @  
@ Gernesammler [#570]

Hallo Rainer,

dann lass es am besten so, wie es jetzt ist - da kann man nichts mehr machen und gut sieht der Brief ja allemal aus.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 09.07.2015 19:30:20 Gelesen: 1010997# 572 @  
Liebe Freunde,

die Bilder sind aus der Bucht, daher nicht so dolle, aber ich habe mich trotzdem sehr gefreut, das folgende Briefchen aus Unterfranken schnappen zu können.





Aufgegeben in Karlstadt am 16.6.1853 galt noch die Regelung der geteilten Frankoabgeltung, so dass Bayern für seine Strecke 9x in Marken und für die Schweiz 3x bar vereinnahmen musste.

Die Marken sind sehr ungewöhnlich frankiert - statt der obligaten 9x grün hat man diesmal 3 mal 1x und 1 mal 6x frankiert. Zwar ist das Schnittergebnis nicht überwältigend, aber eine solche Kombination in Verbindung mit einem Auslandsbrief wird man lange suchen müssen.

Siegelseitig die 3x für die Schweiz - leider hat das Attest keine Wirkung hier und muss neu verfasst werden, um der postgeschichtlichen Besonderheit Rechnung zu tragen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 11.07.2015 20:48:08 Gelesen: 1010809# 573 @  
@ bayern klassisch [#572]

Lieber Bayern Klassisch,

vor kurzem habe nachfolgenden Beleg bekommen, der natürlich in keinster Weise mit deinen gezeigten mithalten kann.



Aufgeben am 01.10.1872 in Regensburg und (na klar) nach Magdeburg gesendet. Dazu waren 3 Kreuzer erforderlich - hier wurden 3 Einzelmarken von je 1 Kreuzer dazu verwendet. Die Ankunft war am Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 11.07.2015 22:59:22 Gelesen: 1010791# 574 @  
@ Magdeburger [#573]

Lieber Magdeburger,

dafür lief deiner nach Magdeburg - meiner nicht.

Ich würde etwas gegen den Stock machen, sonst kann das ins Auge gehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.07.2015 17:59:41 Gelesen: 1010236# 575 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief vom 18.9.1875 aus Kempten, der mit 7 Kr. frankiert wurde und den es so nur vom 1.7.1875 - 31.12.1875 geben konnte, weil es bereits der UPU - Tarif war und dieser galt nur 6 Monate für Bayern in der Kreuzerzeit, weswegen solche Briefe auch keine Massenware darstellen, sondern selten sind.





Gerichtet war er an Giuseppe Gambarova im piemontesischen Vercelli. Ausweislich des Ankunftsstempels kam er 2 Tage später dort an.

Den Inhalt hätte ich vor 15 oder 20 Jahren wohl noch übersetzen könnten, aber so ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 31.07.2015 15:34:12 Gelesen: 1008975# 576 @  
Liebe Freunde,

ein Stück, wie man es nicht jeden Tag findet, zeige ich heute.



I. Möglich war eine Leitung über Lindau - Schweiz - Mailand, oder über Innsbruck / Reutte. Mein Brief lief über Füssen - Innsbruck, damit ist die Schweiz draußen.

Für die Strecke Bayern - Österreich - Grenze zu Modena galt das Loth exklusive, für die Strecke Grenze Modena bis zum Empfänger galt das Loth inklusive (s. S. 203 oben).

Die siegelseitig notierten 3 Kr. CM = 4 Kr. rheinisch hätten also zu den 9 Kr. (Augsburg - österreichische Grenze zu Modena von über 20 Meilen Entfernung) = 13 Kr. kommen müssen, um den Brief voll zu frankieren.

Der Absender zahlte aber 17 Kr., weil er wohl die Leitung über die Schweiz (via Lindau - Mailand) erwartete, doch machte ihm Augsburg einen Strich durch die Rechnung.

Ich freue mich daher sehr über den Brief, weil:

1. Briefe von Bayern in das Herzogtum Modena handverlesen sind,
2. Fehlfrankierte Briefe mir bisher nicht bekannt waren,
3. er in einer Transit - Austria - Sammlung von Bayern aus perfekt passt und
4. er für den Transit über die Schweiz frankiert war, womit die Sammlung Bayern - Schweiz auch zu Ehren kommt.







Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.08.2015 12:39:36 Gelesen: 1008860# 577 @  
Liebe Freunde,

der hier war lange in der Bucht, dann habe ich mich seiner erbarmt und ihn an Land gezogen, denn Brüderchen hat er hier ganz gewiss.



In Lindau im Bodensee am 24.3.1868 schrieb man nach Schwyz in der Schweiz einen einfachen Brief. Dabei reichten die verklebten 6 Kr. aber nicht.

Hintergrund: Der Altvertrag mit der Schweiz vom 1.10.1852 muss immer im Zusammenhang mit dem DÖPV gesehen werden. Als letzterer zum 31.12.1867 seine Äuglein zu machte, dachten auch viele, der Vertrag mit der Schweiz wäre beendet worden, denn zum 1.1.1868 trat ja der neue Vertrag mit allen deutschen Staaten, Luxemburg, Österreich und Ungarn in Kraft, der ja nur noch 3 Kr. entfernungsunabhängig von der dänischen Grenze bis zur Grenze Rumäniens vorsah. Warum sollte da ausgerechnet die mitteleuropäische Schweiz nicht inkludiert worden sein? War sie aber nicht ...

Die alten Tarife bis 10, über 10 bis 20 und über 20 Meilen zur Schweiz galten noch bis zum neuen Vertrag vom 1.9.1868, so dass sowohl die Korrespondenten, als auch die Postler genau aufpassen mussten, wohin die Post gehen sollte.

Von Lindau nach Schwyz waren es genau 99 km, so dass zu rechnen war: 1. Rayon Bayern = 3 Kr. plus 2. Rayon der CH = 6 Kr. = 9 Kr. Franko. Da nur 6 Kr. verklebt waren, war der Brief unterfrankiert und mit dem fehlenden Franko von 3 Kr. = 10 Rappen nach zu taxieren. Auch hier gab es einen Unterscheid, in dem kein Strafporto zu taxieren war, wie es im DÖPV und ab 1868 sonst üblich war (Erhöhung teils um 100%).

Die bayerische 3 zeigte also an, was fehlte und die Lindauer notierten gleich die Schweiz - Währung mit 10 Rappen dazu - was ungewöhnlich war, denn die Schweiz taxierte eigentlich IMMER in Rötel, nie in Blau!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.08.2015 14:04:48 Gelesen: 1008438# 578 @  
Liebe Freunde,

auf solch einen Brief wartete ich noch, hielt seine Existenz für möglich, wenn auch nicht gerade wahrscheinlich und dann kam er zum Sofortkauf in der Bucht an und musste nicht lange dort verweilen.



Vom württembergischen Stadtschultheißenamt Ulm wurde ein Dienstbrief (!) an das bayerische Landgericht Lauingen frankiert und chargiert abgesandt, der am 22.7.1867 6 Kr. Franko und 6 Kr. Recogebühr kostete. Aber nicht etwa in Ulm, wie sich das gehört hätte, sondern in Neu-Ulm, was die Aufgabepost wohl so stark verwirrt hat, dass sie den roten Chargé - Stempel sogar gegen die Vorschrift siegelseitig abschlug, was man bei Baden hin und wieder, bei Bayern aber praktisch nie findet. Voila - hier kam alles zusammen.

Unter der Reco - Nr. 703 aufgenommen, wurde er am selben Tag in Lauingen zugestellt. Der Inhalt betrifft eine verlorene Rechtssache einer bayerischen Dame, die für die Kosten aufzukommen hatte. So war der einen Pech des anderen Glück!

Die Entfernung war hier überhaupt nicht ausschlaggebend, denn Ulm und Lauingen lagen im 10 Meilen Rayon, der nur 3 Kr. bei der Aufgabe frankiert gekostet hätte. Aber als Postvereinsbrief wäre er mit 3 Kr. je Loth zu frankieren gewesen, während er nun als innerbayerischer Brief bis 15 Loth wiegen durfte, um maximal 6 Kr. wie hier zu kosten. Also dürfen wir davon ausgehen, dass er mindestens in der 3. Gewichtsstufe lag, so dass sich der illegale Grenzübertritt über die Donau gelohnt hatte.

Wenn ich jetzt noch einen bayerischen Brief aus Neu-Ulm fände, der in Ulm aufgegeben wurde ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.08.2015 15:25:16 Gelesen: 1008191# 579 @  
Liebe Freunde,

war der vorherige Brief ohne Qualität, aber mit viel Postgeschichte behaftet, so ist er hier umgekehrt.



Weil ich auch mal einen Neujahrsbrief zeigen möchte, präsentiere ich diesen hier vom 1.1.1864 von Wunsiedel nach Neustadt an der Kulm, 27 km Entfernung und mit 6 Kreuzer daher im 2. Gewicht. Viel schöner geht es wohl kaum, oder?

Der Kenner schaut noch erfreut auf die Sondertype des kleinen Aufgabestempel, den es so nur in Wunsiedel gab. Dazu ein gelernter Schönstempler, dessen 600er immer traumhaft gut saß. Meinen herzlichen Dank dafür noch posthum, Herr Expeditor.

Liebe Grüsse von bayern klassich
 
bayern klassisch Am: 18.08.2015 15:17:02 Gelesen: 1005664# 580 @  
Liebe Freunde,

ein Hin- und Herbrief aus Straubing 5.9.1864 vom Notar dort ans Landgericht in Landau an der Isar. Dort am 6.9.1864 eingeschlagen.





Retour als portofreie Regierungs - Sache vom Gericht in Landau an der Isar an den Notar Hingerl nach Straubing vom 21.9.1864, in Straubing am 22.9.1864 angelandet. Rückseitig der Vermerk: "Ins. der K. Post dahier am einundzwanzigsten September 64 Karl Grehts (?)" Die Insinuation von 4 Kreuzer war aber zahlbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.08.2015 17:03:41 Gelesen: 1004868# 581 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen, sollte ein Paketbegleitbrief sein für ein Paket von 11 3/4 Lot, welches von einem Herrn Adam Nadig aufgegeben wurde am 15.6.1840 in Hof und verschickt wurde nach Gera an Herrn C.J. Mengel.

Der Stempel in der Sonderform "von HOF" No.9 ist ja nicht so häufig, was aber hat die 9 zu bedeuten, ist dies die Aussage für das Gesamtporto und die 6 1/2 in Rötel dann das was an Porto Thüringen zugesprochen wurde? Bin für Hinweise und Korrekturen dankbar.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.08.2015 18:28:32 Gelesen: 1004848# 582 @  
@ Gernesammler [#581]

Lieber Rainer,

die 9 im Stempel ist die Manualnummer in Hof gewesen - diese Nummer wurde auch auf dem Postschein vermerkt, den der Absender bekommen hat.

6 1/2 Silbergroschen war das Porto, das der Empfänger zahlen durfte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.08.2015 18:44:29 Gelesen: 1004841# 583 @  
@ bayern klassisch [#582]

Hallo Ralph,

danke für die schnelle Antwort, nach meinem letzten Brief aus Hof, den Du mir beschrieben hattest, welcher auch in Silbergroschen notiert war, hatte ich den selben Gedanken beim Porto, war mir aber nicht sicher und deshalb frage ich lieber nach.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.08.2015 10:53:53 Gelesen: 1004724# 584 @  
@ Gernesammler [#583]

Hallo Rainer,

nachfragen schadet nie, zumal wir hier einen ausgewiesenen Experten für die Altdeutschland Fahrpost haben (der liebe Magdeburger), für den solche Briefe kein Problem darstellen sollten.

Noch etwas zu den bayerischen Fahrpoststempeln: Diese wurden regional bzw. vor Ort gefertigt, daher gibt es auch eine Vielzahl von Sonderformen und eigenartigen Typen. Fast allen gemein war im oder unter dem Stempel eine Freizeile, in der die Manualnummer eingetragen werden sollte (Contraventionen sind ganz selten, weil Fahrpostbriefe i. d. R. sehr wichtig waren).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.09.2015 14:38:20 Gelesen: 1003307# 585 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief, der es im wahrsten Sinne des Wortes "in sich" hat.



Geschrieben wurde er am 28.2.1865 in Ludwigshafen am Rhein und der Adressat spielt hier, ausnahmsweise, überhaupt keine Rolle (pro forma: Firma Orth in Marktheidenfeld).

Denn der Absender war die amtsbekannt schlaue Firma Lippmann und Biernbaum in Ludwigshafen und Mannheim. Weil L & B mal bayerische, mal badische Kunden belieferten und somit in Korrespondenzkontakt standen, galt es zu schauen, dass die gemeinsamen Korrespondenzen "wohlfeil" blieben.

Ging das legal nicht, ging es eben anders ...

So ließ sich unsere Ludwigshafener Firma die Briefe aus Baden nach Mannheim schicken, wohin selbige ab dem 1.10.1862 nur noch entfernungsunabhängig 3 Kr. kosteten, während man Wert- und Geldsendungen an die eigentliche Adresse in Ludwigshafen geschickt sehen mochte.

Solche kleinen Sachen sind es, die den eigentlichen Reiz in der Postgeschichte und damit der Philatelie ausmachen, weniger die blauen und roten Mauritius nahe der afrikanischen Küste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 10.09.2015 19:09:28 Gelesen: 1003261# 586 @  
@ bayern klassisch [#585]

Hallo Ralph,

ein tolles Stück, was Du da zeigst und jetzt weiß ich wenigstens, wer mich überboten hat. :-)

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 10.09.2015 19:33:01 Gelesen: 1003254# 587 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte hier einen Brief von 1830 zeigen der verschickt wurde aus Kirchheimbolanden einem kleinen Ort in der Pfalz der aber schon in den 1830er Jahren mehr als 5000 Einwohner zählte.

Im Jahre 774 wurde der Ort Kirchheim erstmals erwähnt, später gehörte er den Herren von Bolanden. Ende des 13. Jahrhunderts war Kirchheim durch Erbschaft im Besitz der Sponheimer Nebenlinie Bolanden-Dannenfels. Graf Heinrich II. von Sponheim-Bolanden († 1393) ließ das Dorf 1368 zur Stadt erheben und machte diese zu seiner Residenz. Über seine Enkelin Anna von Hohenlohe († 1410) und ihren Mann Philipp I. von Nassau-Saarbrücken-Weilburg fiel schließlich Kirchheimbolanden und der gesamte Sponheim-Bolander Familienbesitz an das Haus Nassau, das ihn bis zum Ende der Feudalzeit besaß.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war Kirchheim Sitz eines Landkommissariats im bayerischen Rheinkreis.

Jetzt zurück zum Brief dieser wurde gesendet an das Grossherzogliche Badische .... Stadtamt zu Sulburg/Müllheim.

Abgeschlagen wurde ein Einzeiler von Kirchheimbolanden in rot und auf der Rückseite ist ein Stempel den man leider nicht entziffern kann.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.09.2015 20:26:22 Gelesen: 1003240# 588 @  
@ Gernesammler [#587]

Hallo Rainer,

tut mir leid, dass ich dich überboten habe - wenigstens bleibt er im Forum und das ist doch schon was. :-)

"Bürgermeisteramt" steht auf deinem schönen Brief.

Den Absenderstempel vermag ich leider auch nicht zu entziffern, aber dieses Forum wäre nicht dieses Forum, wenn es nicht einer zumindest könnte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.09.2015 09:10:46 Gelesen: 1003189# 589 @  
@ bayern klassisch [#588]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis mit dem Bürgermeisteramt, im Stempel steht im Aussenring "Oberbürgermeister" den Rest kann ich nicht erkennen. Da bin ich dann auf die Hilfe von allen angewiesen.

Gruß Rainer
 
stampmix Am: 11.09.2015 09:29:12 Gelesen: 1003181# 590 @  
@ Gernesammler [#587]

Ich lese:

An das
Großherzoglich-Badisches
Bürgermeisteramt
zu Sulzburg
p Mühlheim

mit bestem Gruß
stampmix
 
bayern klassisch Am: 11.09.2015 14:21:19 Gelesen: 1003140# 591 @  
Liebe Freunde,

bei manchen Briefen fragt man sich unweigerlich, wie der Brief mit der anderen Marke aussah.



Das ist übrigens eine Michel - Nr. 23 1/4.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.09.2015 13:55:36 Gelesen: 1002401# 592 @  
Liebe Freunde,

mit dieser Neuerwerbung hoffe ich doch sehr, dem Titel dieses Threads Genüge tun zu können.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 17.09.2015 14:40:37 Gelesen: 1002388# 593 @  
@ bayern klassisch [#592]

Grossartiges Stück! Gratuliere, Ralph!

Ich liiiiebe Zeitungsschleifen.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 17.09.2015 14:57:26 Gelesen: 1002383# 594 @  
@ Heinz 7 [#593]

Hallo Heinz,

ich liebe sie auch - aber sie sind halt nicht sooo häufig, als dass man sie zu einem eigenen Sammelgebiet machen könnte. Ich hatte ein paar mehr, habe sie aber vor Jahren verkauft und ärgere mich nun, dass ich das getan habe. Ich wollte unbedingt ein schönes mit der schwarzen Eins, dann kam eines ins Angebot, ich würde überboten und war dann leicht frustriert. :-(

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 17.09.2015 18:37:53 Gelesen: 1002352# 595 @  
@ bayern klassisch [#594]

Hallo Ralph,

gratuliere zu dem Traumstück, da ist ja alles perfekt. Ein Sammelgebiet Zeitungsschleifen ist aber nicht so schwer, Du müsstest Dich nur etwas weiter nach Süden verlagern, in Österreich gibt's davon wohl mehr als in Bayern.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 17.09.2015 18:43:33 Gelesen: 1002349# 596 @  
@ bignell [#595]

Hallo Harald,

wenn man 15 oder 20 Stück in seinem Leben findet in dieser Qualität, liegt man bei Bayern schon an der Spitze.

Österreich ist ein wunderbares Sammelgebiet, das ich sehr schätze - dort ist es sicher leichter, so eine Sammlung aufzubauen. Vlt. haben wir hiermit einen animiert, dies genau zu tun?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 17.09.2015 19:06:24 Gelesen: 1002342# 597 @  
@ bayern klassisch [#596]

Hallo Ralph,

ist ja nicht so dass ich nicht schon genügend Sammelgebiete hätte, aber Zeitungen gehören bereits dazu. Hab deshalb das Thema "Alte Zeitungen aus aller Welt" [1] aufgemacht, aber mea culpa schon lang nix mehr reingeschrieben.

Im Thema "Low Cost Collection - sinnvoll, hilfreich oder einfach nur verwerflich" [2] Eintrag #3 ist mein leider nur mehr teilweise erhaltener roter Merkur zu bewundern.

Im Thema "Die schönsten Stücke aus meiner Sammlung" [3] Eintrag #66 auch ein besonderes Stück, vier Zeitungsmarken und eine Zeitungsstempelmarke in Mischfrankatur.

Auch hier im Thema habe ich etwas gezeigt [#259] - Du ja auch [#257]. Weitere Bilder schlummern noch in der Scanhalde. :)

Lg, harald

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=7639&CP=0&F=1
[2] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=6798
[3] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=6671
 
bayern klassisch Am: 17.09.2015 19:15:31 Gelesen: 1002337# 598 @  
@ bignell [#597]

Hallo Harald,

oh ja, ich liebe alte Zeitungen auch - habe auch welche als Einlagen, aber auch da ist mit Streifband und hübschen Marken bei Bayern nur wenig zu erben.

Danke für die Links - Kinder, wie die Zeit vergeht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.09.2015 16:09:33 Gelesen: 1002089# 599 @  
Hallo Sammlerfreunde,

nicht so ein tolles Stück wie Ralph es zeigte, aber interessant genug, um gezeigt zu werden.

Ein Brief als Regierungssache am 26.9.1811 versendet an das Landgericht in Ansbach. Waren die 3 Kreuzer jetzt eine Botengebühr?

Das Schreiben kam vom Königlichen General Commisariat als Königliche Communal Administration.

Alles konnte ich nicht entziffern, aber wenn ich richtig gelesen habe geht es hier um ein Protokoll das zurück gesendet wurde, nur was den Inhalt angeht da könnte vielleicht einer helfen.

Gestempelt mit Einzeiler in rot "Ansbach R 3", wobei R 3 mehr einem Klecks gleicht und man den Stempel anhand des Datums begründen kann.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.09.2015 16:21:45 Gelesen: 1002088# 600 @  
@ Gernesammler [#599]

Hallo Rainer,

es war eine K.D.S. = Königliche Dienst Sache, die portofrei nach Schwabach (nicht Ansbach) verschickt wurde.

Im Inhalt ging es um eine genehmigte Abschrift. Für die Übersendung derselben waren 3 Kr. Stempel zu zahlen - einen Botenlohn für Schreiben an Gerichte gab es nicht, weil die Gerichte eigene Boten (Gerichtsboten) hatten, die die Poststücke selbst bei der Poststelle abholten.

Den Inhalt kann ich schwerlich lesen - um 1800 ist eine üble Zeit für die Transkriptoren von heute.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.09.2015 16:29:43 Gelesen: 1002084# 601 @  
@ bayern klassisch [#600]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis mit Schwabach und der "Königlichen Dienst Sache". Das gute Stück gabs heute für nen 5er auf dem Trödelmarkt.

Gruß Rainer
 
bignell Am: 20.09.2015 16:42:21 Gelesen: 1002083# 602 @  
@ Gernesammler [#599]

Hallo Rainer,

am Scan leider nicht deutlich zu erkennen, der Anfang lautet:

Das Landgericht Schwabach erhält in der Anlage ??? Genehmigung ... 27. vorigen Monats eingereichtes Protokoll über ???
Datiert mit Ansbach, den 20. September 1811

Lg, harald
 
Gernesammler Am: 20.09.2015 17:14:45 Gelesen: 1002075# 603 @  
@ bignell [#602]

Hallo Harald,

schon mal Danke im voraus, hier noch einmal der Scan - jetzt in 600 dpi - vielleicht jetzt besser.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 09.10.2015 19:52:29 Gelesen: 1000002# 604 @  
Hallo Sammlerfreunde,

vom letzten Besuch einer Börse mitgebracht, Brief von München nach Augsburg versendet am 11.1.1864 von einem Herrn Mayer an Anton Baron von Bech....., verklebt wurde eine Bayern Nr.10 (6 Kreuzer).

Rückseitig ist der Rest eines Siegels und ein Halbkreisstempel "Bahnh.Augsburg".

Für Hinweise, Ratschläge und Tipps bin ich wie immer dankbar.

Gruß Rainer



Innenseite des Briefes


 
bayern klassisch Am: 09.10.2015 20:09:03 Gelesen: 999989# 605 @  
@ Gernesammler [#604]

Hallo Rainer,

Anton Baron von Beck senior war der Empfänger.

Es war ein Brief der 2. Gewichtsstufe, da einfache Briefe von München nach Augsburg immer nur 3 Kr. kosteten.

Viel gibt es aber nicht dazu zu sagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.10.2015 20:18:01 Gelesen: 999986# 606 @  
@ bayern klassisch [#605]

Hallo Ralph,

trotzdem Danke, den Namen konnte ich leider nicht entziffern.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 10.10.2015 20:15:34 Gelesen: 999703# 607 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier jetzt ein Brief aus dem Jahr 1865 gesendet von München über Wien nach Graz, versendet wurde der Brief von einem Herrn Bachmann an einen Herrn C. Greinitz in Graz. Auf der Rückseite die Stempel von Wien und Graz, verklebt wurde für das Porto eine Bayern Nr.11.

Gruß Rainer


 
bignell Am: 10.10.2015 20:21:51 Gelesen: 999699# 608 @  
@ Gernesammler [#607]

Und geprüft Pfenninger, wenn ich das Signum rechts unten richtig entziffere.

Lg, h.
 
bayern klassisch Am: 10.10.2015 22:36:10 Gelesen: 999676# 609 @  
@ bignell [#608]

Ja, Pfenninger ist richtig, wobei ich nie verstanden habe, warum man solche Briefe signiert - es gibt keine Fälschungen der Nr. 11. Aber ganz vorsichtige Sammler haben halt alles zum Franz geschickt und die Gebühren gerne bezahlt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 13.10.2015 16:57:31 Gelesen: 999372# 610 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen 6 Kr. Brief (Nr. 4 II Platte 3) von Eichstätt, bei dem der Expeditor gegen die Vorschrift seinen offenen Mühlradstempel 106 zwei Mal abgeschlagen hat. Das kam häufiger vor, wenn einer etwas daneben ging und der andere alles besser machen sollte.



Im Nachgang zu diesem erfreut uns ein Brief vom 31.12.1875, also dem letzten Tag der Kreuzerzeit, aus Ranfels, nach Grafing. Er wurde am 1.1.1876, also dem Ersttag der Pfennigzeit, in Schönberg (satte 10 km entfernt!) zur Post gegeben und in Grafenau am 2.1.1876 ausgetragen.



Kleine Frage für die Kenner: Was wäre gewesen, wenn der Brief mit einer Kreuzermarke frankiert am 1.1.1876 zur Post gegeben worden wäre?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 13.10.2015 21:28:30 Gelesen: 999341# 611 @  
@ bayern klassisch [#610]

Hallo bayern klassisch,

schöne Briefe!

Nur bei der ersten Briefkastenleerung am 1.1.1876 wäre eine Frankatur mit Kreuzermarken noch akzeptiert worden. Alles was später kam wäre mit dem Vermerk "ungültig" versehen worden. Eine Anrechnung des Markenwertes wäre nicht erfolgt.

Viele Grüße

Kreuzer
 
bayern klassisch Am: 13.10.2015 22:00:36 Gelesen: 999334# 612 @  
@ kreuzer [#611]

Hallo kreuzer,

danke - gefielen mir auch sehr gut und 1.1.76 ist ein Datum, auf das man schon einmal ein paar Jahre warten darf (zumal wenn in der Kreuzerzeit geschrieben).

Genau so war es - aber finde mal einen Brief, auf dem eine Kreuzermarke klebt, die am 1.1.76 abgestempelt wurde und den Vermerk "1. Leerung" aufweist. Ich habe leider keinen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
kreuzer Am: 15.10.2015 06:53:07 Gelesen: 999206# 613 @  
@ bayern klassisch [#610]

Hallo zusammen!

Selbst wenn der erste Abschlag des Mühlradstempels misslang, kam es vor, das ein zweites Mal gestempelt wurde. Das Briefchen der Kammgarnspinnerei Kaiserslautern (Rheinpfalz) vom 08.06.1867 ging nach Neustadt/Haardt. Das Interessante daran ist, dass der Postexpeditor in Kaiserslautern die Marke zweimal mit seinem oMR 232 entwertet, obwohl der erste Abschlag schon relativ gut lesbar und getroffen war.

Viele Grüße

kreuzer


 
Cantus Am: 15.10.2015 11:23:55 Gelesen: 999166# 614 @  
@ bayern klassisch [#596]

Hallo Ralph,

ich komme mal auf deine Äußerungen zu Österreich zurück. Ich bin ja Spezalist für die Privatganzsachen von Österreich und in diesem Rahmen habe ich auch eine außerordentlich umfangreiche Sammlung von Streifbändern, dabei amtliche Streifbänder mit unterschiedlichen privaten Zudrucken, Privatganzsachen in Form von Streifbändern, Streifbänder des DÖAV sowie allerlei überwiegend private Adresszettel, da sich die beiden Themen wegen des oft überschneidend aufgedruckten Wertstempels nicht immer sauber trennen lassen.

Ich sammle fast ausschließlich gebraucht, ungebrauchte Ware wird lediglich zu Dokumentationszwecken auch einmal im Einzelfall in die Sammlung aufgenommen. Da du eine besondere Neigung zum Thema Österreich geäußert hast, könnte ich demnächst entsprechende neue Ganzsachenthemen gründen, allerdings interessieren mich Streifbänder mit ausschließlich Briefmarkenfrankatur oder Freistempeln nicht; dafür müssten dann gegebenenfalls eigene Themen ins Leben gerufen werden. Wäre das in deinem Sinn?

Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 15.10.2015 16:11:42 Gelesen: 999121# 615 @  
@ Cantus [#614]

Hallo Ingo,

ich bin ja reiner Postgeschichtler, also auch der Ganzsachen von Österreich, die bis 1875 nach/über Bayern gelaufen sind.

Von daher spricht sowieso gar nichts gegen einen Thread, der die österreichischen Ganzsachen zur Grundlage hat. Nur zeigen kann ich nicht viel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 17.10.2015 08:34:41 Gelesen: 998942# 616 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Post - Behändigungsschein aus Ansbach, der einer Sendung nach Dinkelsbühl anhing, dort ausgefertigt wurde und dann wieder vollzogen nach Ansbach retour lief.



Meine Frage als Laie der Pfennigzeit: Die 10 Pfg. waren doch wohl schon in Ansbach vorfrankiert worden - warum erhob man noch einmal 10 Pfg. vom Empfänger?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 19.10.2015 11:22:42 Gelesen: 998640# 617 @  
@ bayern klassisch [#616]

Hallo Ralph,

die 10 Pfennig von Ansbach waren für das Porto gedacht und die erhobenen 10 Pfennig (Blaustift) war die Gebühr für die förmliche, persönliche Übergabe des Postbeamten an den Adressaten der diese auch bezahlen musste.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 19.10.2015 12:18:19 Gelesen: 998633# 618 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen, den ich nur zwischen 1862 und 1869 einordnen kann, da keine Jahreszahl vermerkt ist.

Der Brief wurde innerhalb? von Rosenheim spediert und verklebt wurde hierfür eine Bayern Nr.8 I für den Ortsverkehr, aber warum hat die Marke dann einen Stempel Bahnpost, wurde der Brief am Bahnpostamt aufgegeben. Leider ist im Brief nur die Rede von Haselnüssen und Mandeln, aber kein direktes Datum oder Städtenamen zu sehen.

Rückseitig ist ein Halbkreisstempel von Rosenheim abgeschlagen mit Datum vom 11.12. was zum Brieftext passend ist, denn hier wird wahrscheinlich über Zutaten für Weihnachtsgebäck geredet.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 19.10.2015 13:59:10 Gelesen: 998610# 619 @  
@ Gernesammler [#618]

Hallo Rainer,

das war kein Brief, daher fehlt auch das Siegel, sondern eine hektographierte (vervielfältigte) Drucksache, die irgendwo in Bayern aufgegeben wurde.

Das Datum hast du zutreffend eingegrenzt. Innerhalb von Rosenheim konnte aber kein Bahnpoststempel vorkommen - das gab es nur in Nürnberg (nach Dutzendteich), sonst nirgendwo in Bayern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.10.2015 14:47:25 Gelesen: 998598# 620 @  
@ bayern klassisch [#619]

Hallo Ralph,

erst einmal Danke für die Richtigstellung meiner Aussage. Da die Drucksache innerhalb von Bayern aufgegeben wurde, der Stempel auf der Marke zwar "Bahnpost" zeigt aber der Ort nicht zu lesen ist wenn er denn überhaupt mit im Stempel zu sehen war, dann werde ich dem guten Stück trotzdem einen netten Platz in meiner Sammlung geben.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 19.10.2015 16:43:01 Gelesen: 998582# 621 @  
@ Gernesammler [#620]

Hallo Rainer,

Drucksachen mit Bahnpostaufgabe sind nicht so häufig, nicht mal innerbayerisch. Leider ist der Stempel, wie meist bei der Bahnpost, nicht sehr ergiebig (Sehnenkasten geblockt), sonst könnte ich mehr heraus finden.

Die meisten Drucksachen dieser Art kenne ich aus dem Raum Nürnberg, wohin man den auch verorten könnte (ist ja heute noch eine Lebkuchenstadt).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.10.2015 17:05:18 Gelesen: 998575# 622 @  
@ bayern klassisch [#621]

Hallo Ralph,

klingt logisch und ich meine mal das dies auch so gewesen sein wird, damit wird die Seite in meinem Ordner einen tollen Platz erhalten.

beste Grüße aus Berlin
Rainer
 
Gernesammler Am: 20.10.2015 18:21:55 Gelesen: 998444# 623 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief vom 22.10.1872 der von Spalt/Mittelfranken nach Strassburg/Elsass verschickt wurde (nach dem deutsch-französischen Krieg wurde Straßburg 1871 im neu gegründeten Deutschen Reich Hauptstadt des Reichslandes Elsaß-Lothringen).

Verklebt wurde hier eine Bayern Nr. 23, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel. Rückseitig ist der Ankunftsstempel von Strassburg am 23.10. abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.10.2015 18:49:38 Gelesen: 998437# 624 @  
@ Gernesammler [#623]

Hallo Rainer,

ein attraktiver Brief aus Wassermungenau mit Postaufgabe im 6 km entfernten Spalt.

Sehr schön auch der Absenderaufkleber, die damals anfingen, weite Verbreitung zu finden (sie konnten ungummiert und gummiert gekauft werden - die Kunden bevorzugten die gummierte Variante, bis heute). Der Vorteil war, dass sie weniger wogen, als Wachssiegel und wenn es um Teile von Lothen oder sogar Grammen ging, konnte ein leichtes, aber sicher klebendes Siegel den Unterschied einer Gewichtsstufe ausmachen (2. Gewicht wäre hier schon 7 Kr. gewesen).

Ich kenne einige Briefe AN den Absender aus Frankreich - vlt. hast du mal das Glück, einen Gegenläufer aus Strasbourg nach Wassermungenau zu bekommen - das wäre eine tolle Seite!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.10.2015 19:39:49 Gelesen: 998422# 625 @  
@ bayern klassisch [#624]

Hallo Ralph,

ist ein Versuch wert, wäre wirklich toll so eine Seite, schauen wir also mal was die Zeit so ergibt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.10.2015 14:09:38 Gelesen: 997806# 626 @  
Liebe Freunde,

der gelernte Aussteller denkt immer in "Seiten" und weniger an einzelne Briefe. Da ist es sehr von Vorteil, wenn man einen sog. Wendebrief zeigen kann, der über jeweils eine interessante Strecke dokumentieren kann, um was es geht.

Hier zeige ich eine Armensache aus Schweinfurt vom 25.4.184? nach Hassfurt.



Als Armensache genoss sie in Bayern Portofreiheit, wie man sieht.

Aber am 29.4.184? wurde sie als Regierungs - Sache von Hassfurt nach Bamberg verschickt und war auch mit dieser Franchise portofrei.



Leider, wie bei Wendebriefen üblich, ist der Inhalt nicht mehr vorhanden und wir wissen nicht, warum ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat, was schade ist, denn die Gründe hierfür suche ich noch anhand eines Briefes zu dokumentieren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.11.2015 15:00:51 Gelesen: 996344# 627 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen äußerst seltenen Stempel von Hergatz in blau vom 5.5.1873 nach Kempten (zuerst "Kepten" falsch geschrieben).

Diese Type kommt nur 3 mal in Bayern vor - ausnahmslos in dem Bereich des OPA Augsburg, also ein schwäbischer Stempel.

Hier auf einer U2, was es nicht schlechter macht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.11.2015 09:51:09 Gelesen: 996111# 628 @  
Liebe Freunde,

heute zeigen ich einen Portobrief der 1. Gewichtsstufe (bis 10g), der am 30.3.1863 von der Aufgabepost in Regensburg mit dem Vermerk "1 Pt" für "premier port" = 1. Gewichtsstufe korrekt abgewogen worden war.



Bayern hatte nichts anzusetzen, nur das Kartenschlußamt Frankreichs, hier: Strasbourg, musste die Gewichtsangabe auf Korrektheit überprüfen und als Zeichen dessen mit dem passenden Taxstempel, hier 6 Decimes, folgerichtig arbeiten.

Aber in Strasbourg stempelte man "Autriche - Strasbourg 1. AVRIL 63" und nicht den dafür vorgesehenen "Baviere - Strasbourg"; über die Gründe dieser anscheinend häufigen Fehlstempelungen spekulieren ich noch; andererseits habe ich die Arbeit der französischen Grenzbeamten als eine sehr gute festgestellt und die relativ häufigen Stempelabschläge auf unpassenden Korrespondenzen mögen ihren Grund auch durch andere Fehler in der Kartierung zuvor haben. Die Forschung geht also weiter ...

Siegelseitig ist nur der Ankunftsstempel von Reims 2.4.1863 abgeschlagen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 11.11.2015 11:03:00 Gelesen: 995753# 629 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe hier eine Postzustellungsurkunde die am 13.04.1907 von Laufach nach Alzenau bestellt wurde, die Gebühr für den Brief waren 20 Pfennig sowie nochmals 10 Pfennig Zustellgebühr.

In Alzenau wurden die Marken obwohl die Post ja damals eigentlich sehr penibel war erst im Amt entwertet mit dem Gerichtsstempel.

Rückseitig ist der Ankunfts-Ausgabestempel von Alzenau mit Datum vom 14.04.1907.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 12.11.2015 10:55:14 Gelesen: 995594# 630 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen der von München am 13.9.1865 nach Heilbronn in Württemberg versendet wurde.

Auf der Rückseite ist ein Stempel der Württembergischen Fahrpost und der Ankunftsstempel von Heilbronn abgeschlagen. Verklebt wurde hier eine Bayern Nr. 11.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.11.2015 10:03:42 Gelesen: 994137# 631 @  
Liebe Freunde,

zu dem Seltensten, was man als Pfalz - Sammler der VMZ erwerben kann, gehören Briefe in das Fürstentum Hohenzollern-Hechingen. Jenes war aus Erbfolgegründen ab 1850 preußisch geworden, jedoch weiterhin von der Lehenspost der Fürsten von Thurn und Taxis betreut.





Das Königl. Landcommissariat Landau in der Pfalz schrieb am 16.11.1845 an das Fürstlich Hohenzollersche Stadtamt Hechingen unter R. S. portofrei, der eigentlich im nahe bei Landau liegenden Essingen stammte und dessen Inhalt ist für belustigend halte:

Essingen, den 11. November 1845 - präsentirt in Landau am 15. l(aufenden) M(onats)

"Die Verurtheilung des Bauchredners Gottlob Gärthöffner aus Essingen durch fürstlich hochenzollerische Stadtamt Hechingen betreffend.

Unterfertigtes Amt hat dem Vater des Rubrikaten den Inhalt des angeschlossenen Schreiben des Stadtamts Hechingen eröffnet. Da Gottlob Gärthöffner nicht hier ist, so hat sein Vater erklärt die fragliche Schuld innerhalb eines Monats für seinen Sohn bezahlen zu wollen falls derselbe bis dorthin nicht hier eintreffen sollte. Da weder der Rubrikat noch dessen Vater Vermögen besitzen, so muss man mit der gegebenen Erklärung zufrieden sein. Übrigens glaubt unterfertigtes Amt, daß die Schuld auf die festgesetzte Zeit bezahlt wird da der Vater des Rubrikaten ein ehrlicher Bürger ist.

Mit Hochachtung harret

Der Bürgermeister

Dorr"

Nun, wie es scheint, schien das Einkommen eines reisenden Bauchredners um die Mitte des 19. Jahrhunderts nicht eben üppig gewesen zu sein und im späteren "Ländle" Schulden zu machen zumindest dort kein Kavaliersdelikt.

Unten lese ich noch "Monirt am 23. Dez. 1845", was darauf hin deutet, dass sowohl unser talentierter Bauchredner, noch sein Vater in Essingen der Zahlungsverpflichtung nachgekommen sein dürften, so dass es noch weitere Korrespondenz in dieser Sache hätte gegeben haben können. Es bleibt also spannend, ob noch ein 2. oder gar 3. Brief auftaucht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.11.2015 17:56:12 Gelesen: 994062# 632 @  
@ bayern klassisch [#631]

Hallo Ralph,

tolles Stück und vor allem super Inhalt, wenn man bedenkt, dass es damals schon Leute gab, die den Stadtrat oder einen Teil davon, (denn sonst hätte man einen Bauchredner bestimmt nicht verurteilt) mit einfachen Mitteln vergrämte. :-).

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 22.11.2015 18:02:33 Gelesen: 994057# 633 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute habe ich diesen Brief bekommen, dieser wurde am 6.8.1862 von Bahnhof München nach Nürnberg versendet, leider kann ich von der Adresse nicht viel entziffern da bräuchte ich mal bitte Hilfe.

Verklebt wurde für den Brief eine Bayern 4 II, auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Nürnberg am 7.8.1861 und ein schwarzes Siegel mit den Initialen C S und einer Krone, kann mir da jemand weiterhelfen?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.11.2015 18:38:17 Gelesen: 994039# 634 @  
@ Gernesammler [#633]

Hallo Rainer,

der Ankunftsstempel ist auch aus 1862 und die Adresse lese ich wie folgt:

Ihre Hochwohlgeborne Frau Geheimräthin von Scheden (?) in Nürnberg.

Den Nachnamen kann ich nicht sicher lesen, weil die Tinte kleckste ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.11.2015 18:42:21 Gelesen: 994037# 635 @  
@ bayern klassisch [#634]

Hallo Ralph,

danke, hast mir damit sehr geholfen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.11.2015 14:06:19 Gelesen: 993317# 636 @  
Liebe Freunde,

auch simple Briefe können gefallen, wenn sie ein wenig ausgefallen sind ...



In Miltenberg am 15.5.1865 gab man einen Brief an Franz Bolongaro zur Post, der frankiert sein wollte. Im Postverein gab es aber nur wenige Orte in Bayern, für deren Versand 3 Kreuzer nach Frankfurt am Main (Thurn und Taxis) gereicht hätten. Miltenberg war aber einer davon, weil man unter 10 Meilen (ca. 75 km) vom Zielort entfernt lag.

Schön für uns/mich war, dass man eine Bogenecke der 3 Kreuzer dunkelrot zur Hand hatte, als man den geschlossenen Mühlradstempel 315 von Miltenberg einsetzte, gut zu erkennen an der rechten, oberen Ecke mit der dicken (sonst senkrechten) Randlinie und der typischen Einkerbung in der obersten Ecke.

Ich hoffe, euch gefällt das kleine Briefchen auch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.11.2015 17:48:24 Gelesen: 992926# 637 @  
@ bayern klassisch [#636]

Hallo Ralph,

wie immer tolle Sachen die Du da zeigst.

Ich habe hier einen Brief aus Bayreuth nach Frankfurt am Main vom 21.3.1869 gesendet von einem Herrn Karpeles an Herrn Sommer in Frankfurt, auch hier waren für den Brief 3 Kreuzer zu bezahlen, verklebt wurde hierfür eine Bayern Nr.15.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 29.11.2015 18:00:41 Gelesen: 992921# 638 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Fuhrmannnsbrief aus Harburg von 1837 nach Würzburg bekommen, die Ware wurde von Hamburg/Harburg aus am 27.11.1837 mit dem Fuhrunternehmen Meyer und Glottmer? über Witzenhausen (Hessen) nach Würzburg verbracht und kam dort am 14.12.1837 an.

Im Laufe des Transportes wurden mehrere Zölle erhoben unter anderem vom Zollamt Witzenhausen und vom Zollamt Würzburg, welche Kosten dafür anfielen da kann mir bestimmt einer von Euch helfen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.11.2015 09:48:17 Gelesen: 992838# 639 @  
@ Gernesammler [#637]

Hallo Rainer,

auch nicht übel, aber ein ganz anderer Hintergrund. Mit dem 1.1.1868 war der Deutsch - Österreichische - Postverein Historie und die Vertragsstaaten folgten diesem.

Dein Brief lief also von Bayern in den Vertragsstaat des Norddeutschen Bundes. Ab diesem Datum gab es keine Entfernungszonen mehr, sondern das pauschale Franko von 3 Kreuzer bis 1 Loth und von 7 Kreuzern über 1 - 15 Loth.

Portobriefe kosteten bis 1 Loth 7 Kreuzer und bis 15 Loth 14 Kreuzer, wobei Portobriefe ca. 1.000 mal seltener sind, als frankierte Briefe!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 30.11.2015 09:59:02 Gelesen: 992837# 640 @  
@ Gernesammler [#638]

Hallo Rainer,

toll, dass du so ein Stück an Land ziehen konntest. Früher gab es 2 Zollsammlungen Bayern, ich hatte die weniger bedeutende ...

Diese Belege stammen praktisch alle aus den großen Hinterlassenschaften der Handelshäuser, hier Venino in Würzburg. Der Gesamtbestand war etwa 80 Umzugskartons - 56 davon stehen heute noch im Archiv dort und was sie beinhalten weiß niemand so recht.

Es wurden, unabhängig von deinem Schein, regelmäßig Einfuhr-, Durchfuhr- und Endzöller erhoben, dazu Chausseegelder (für die kostenpflichtige Benutzung der Straßen = Chausseen), Brückengelder (für die Benutzung der Mautpflichitigen Brücken, die zu bauen und unterhalten sehr teuer war), Torgelder, Trinkgelder und und und.

Venino seelige Erben musste 8 1/2 Thaler zahlen. 1 Thaler hatte 30 Groschen aus Silber, ein Silbergroschen wertete 3,5 rheinische Kreuzer, so dass Venino 255 Groschen = 892 1/2 Kreuzer zahlen musste. Im Gegensatz zur Post, wo es keine Bruchkreuzer gab, gab es im richtigen Leben diese sehr wohl, denn 1 Kreuzer hatte 4 Pfennige bzw. 8 Heller. Also zahlte Venino hier 14 Gulden (1 Gulden = 60 Kreuzer) 52 Kreuzer und 2 Pfennige.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.11.2015 20:05:55 Gelesen: 992785# 641 @  
@ bayern klassisch [#640]

Hallo Ralph,

danke für die Erklärung zum Fuhrmannsbrief.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.12.2015 13:11:52 Gelesen: 992600# 642 @  
Liebe Freunde,

einfach nur schön.



Aus Kempten nach Augsburg mit feinen Zierstempeln, wie man sie nicht alle Tage sieht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
HWS-NRW Am: 03.12.2015 17:45:40 Gelesen: 992579# 643 @  
Hallo,

auch von mir ein bestimmt interessanter Beleg:

Die Nürnberg-Schwabacher Nadelfrabrik, ein Hersteller u.a. von Grammophonnadeln, nutzte zum Nachweis des Versands ihrer Paketsendungen, was auch für die Buchhaltung notwendig war, oft gebührenpflichtige Einlieferungsscheine-Doppel beantragt. Die Gebühr für diesen Schein wurde mit einer Freimarke der Serie „König Ludwig III“ (MiNr 9 I) entrichtet, abgeschlagen wurde ein Einkreisstempel von SCHWABACH vom Juli 1917.

Beste Grüße aus dem Ruhrpott!


 
bayern klassisch Am: 03.12.2015 18:48:44 Gelesen: 992565# 644 @  
@ HWS-NRW [#643]

Für ein Paket nach Aleppo in Syrien - klasse. Schon "normale" Scheine sind nicht häufig, da ist dieser noch eine Klasse besser.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 10.12.2015 10:31:53 Gelesen: 991741# 645 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe hier diesen Wagschein vom 17.4.1845 bekommen, dieser wurde vom Wagmeister Funk in Kempten für den Fuhrmann Caspar Gerhausen in Kaufbeuren ausgestellt. Der lieferte ein Fass von 795 Pfund (Inhalt ?) an Herrn Anton Revier in Altenstadt (Oberbayern).Für das wiegen musste der Fuhrmann 16 Kreuzer bezahlen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.12.2015 11:52:09 Gelesen: 991731# 646 @  
@ Gernesammler [#645]

Hallo Rainer,

schönes Stück - ich lese Tauscheisen. Frag mich aber bitte nicht, was das genau sein soll.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 10.12.2015 12:15:04 Gelesen: 991728# 647 @  
@ bayern klassisch [#646]

Ich würde mal sagen, Eisen im Tausch gegen z.B. Holz oder andere Baustoffe. Ein Handel als Tauschgeschäft eben.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 10.12.2015 15:48:49 Gelesen: 991702# 648 @  
@ hajo22 [#647]

Ja, das könnte hinkommen - oder "gebrauchtes" Eisen, als Schrott? Leider habe ich diesen Ausdruck noch nie gehört, aber das Forum ist (fast) allwissend und vielleicht kann ein Metallurg uns Näheres sagen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 11.12.2015 10:07:31 Gelesen: 991639# 649 @  
Hallo Ralph und hajo22,

ich habe auf dieser Seite ähnliches gefunden, hier wird über den Tausch Eisen gegen andere Waren berichtet. Danke für den Hinweis.

https://books.google.de/books?id=jyxXAAAAcAAJ&pg=PA32&lpg=PA32&dq=tauscheisen&source=bl&ots=m0tTaHBfuI&sig=Y6cuDhQC1-SB8CbGwVQkwMNTDzU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiy6_epudPJAhWBKhoKHZngBi0Q6AEILTAE

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 11.12.2015 10:25:54 Gelesen: 991635# 650 @  
Hallo Sammlerfreunde,

diese beiden Aufgabescheine über eine Postanweisung habe ich diese Woche bekommen.

Der erste ist vom 9.8.1881 und über 102 Mark, der zweite vom 5.5.1883 und über eine Summe von 152,50 Mark. Beim ersten Schein erscheint die Schrift etwas dicker was vor allem im untersten Satz zur Gültigkeit besonders auffallt. Der Einzeiler von Tittmoning war laut den Handbüchern im Gebrauch bis in die 1830er Jahre, hier wurde dieser in den Postämtern weiter verwendet. Rückseitig wurden Einkreisstempel (20 a) von Tittmoning abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.12.2015 11:06:57 Gelesen: 991630# 651 @  
@ Gernesammler [#650]

Hallo Rainer,

diese Vordrucke wurden, nicht nur in Tittmoning, "vorabgestempelt" und lagen dann erst einmal in der Schublade.

Wenn dann die Kundschaft dergleichen bedurfte, brauchte man nur den Schein heraus zu holen, ihn auszufüllen und hinten mit dem Tagesstempel zu versehen. Eine geringe Arbeitserleichterung als für Phasen des Dienstes gedacht, an denen "die Post abging".

Gerade Stempel aus längst vergangener Zeit wurden, weil sie den Anforderungen der modernen Zeit nicht mehr genügten, viele Jahrzehnte lang im Innendienst aufgebraucht. Wenn du jetzt noch einen Vormarkenzeitbrief aus den 1830er Jahren fändest mit eben diesem Stempel, hättest du das passende Pendant dazu. Viel Glück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 12.12.2015 11:39:06 Gelesen: 991544# 652 @  
Liebe Freunde,

auch nach vielen Jahren des Sammelns sind Briefe der 10 II b noch immer kein Standard und die meisten Marken dieser Ausgabe, wie auch der gewöhnlichen Nr. 10, eher von bescheidener Optik geprägt, warum auch immer.



Hier zeige ich einen, der vom Randverlauf, der Frische der Marke selbst und der Qualität des Abschlages von Mühlrad- und Aufgabestempel nicht leicht zu toppen sein dürfte:

Am 22.1.1867 lief er von Marktredwitz nach Falkenstein und war über 1 - 15 Loth schwer, so dass die Marke zurecht verwendet wurde.

Für den Insider noch von gewissem Interesse ist das völlige Fehlen von 3 Schnittlinien, wie man es nur bei der 10 II b sehen kann, sonst bei keiner mir bekannten Marke.

"And now for something completely different ..."

Hier stelle ich einen Portobrief vor, an dem ich die prinzipiellen Schwierigkeiten bei Auslandsbriefen Bayerns im Jahr 1851 beleuchten möchte, wenn ihr meinem Text so lange folgen wollt.



Ein Brief aus München nach Genf wurde am 29.8.1851 unfrei aufgegeben. Was war seitens der Aufgabepost zu beachten?

Im Gegensatz zu Inlandsbriefen, wo es nur 2 Gewichtsstufen gab (bis 15,625g und über 15.625g - 62,5g mit 2 Entfernungsstufen bis 12 Meilen und über 12 Meilen) und im Gegensatz zu Briefen in den damaligen Postverein (unter 15,625g, unter 31,5g usw. und bis 10 Meilen, über 10 bis 20 Meilen und über 20 Meilen) war hier ganz anders zu rechnen, nämlich auf der Basis von 1829: Sondertarif nur für Augsburg und München aus dieser Zeit mit dem PV Bayern - Zürich 8 Kr. für Briefe bis 1/2 Münchener Loth = 8,75g und einer Progression nicht von 100% je Gewichtsstufe mehr, wie noch bei Inlands- und DÖPV - Briefen, sondern von 50% je weiteres halben Münchener Loths.

Ein Franko von 8 Kr. gab es damals in Bayern daher nur für Briefe in die Schweiz, sonst nirgends mehr!

Bayerns schwarze 8 sind also klar. Die CH hatte mit dem 1.1.1849 zwar von den Kantonspostverwaltungen auf die Bundespost umgestellt, jedoch galten die Altverträge der einzelnen Kantone und Postverwaltungen derselben weiterhin fort! Daher musste Bayern diesen Brief Richtung Lindau - Zürich schicken, wo er mit über 40 Wegstunden für die Schweiz mit weiteren 8 Schweizer Kreuzern taxiert wurde, wobei man hier nur die Summe von 16 Kreuzer in tpyischer Zürcher Farbe mit 16 korrekt notierte.

Auch wenn die Schweiz nominell ein einheitliches Postgebiet war, so waren die Taxen, Gewichte, Abrechnungen, Rundungen usw. doch noch nicht völlig beim Auslandsverkehr umgestellt worden und daher noch regionale Notaionen vorhanden.

Genf kassierte daher keine 16 Schweizer Kreuzer, die es dort gar nicht gab, sondern reduzierte sie in 6 Decimes - eine Währungsbezeichung, die wir von Frankreich und seinen Satellitenstaaten her kennen. Rechnete man aber 6 mal 2,85 Kr. um, so kommt man auf 17,1 Kreuzer und kann daher diese Rundung nachvollziehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 13.12.2015 15:11:15 Gelesen: 991463# 653 @  
@ bayern klassisch [#651]

Hallo Ralph,

leider ohne Stempel aber ein Brief aus der Vormarkenzeit von 1839, versendet als Regierungssache vom Landgericht Tittmoning nach dem Pfarramt Kary.



Gruß Rainer

PS: Sind wieder tolle Briefe von Dir die Du hier vorstellst, mir gefällt besonders der Brief nach Genf.
 
Gernesammler Am: 14.12.2015 19:52:30 Gelesen: 991384# 654 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief vom 14.8.1856 versendet aus Memmingen an einen Herrn Denzel, der Brief wurde spediert über Biberach/Oberschwaben nach Ravensburg und von dort aus nach Wangen wo der Brief am 15.8.1856 ankam.

Verklebt wurde für den Brief eine Bayern Nr.2.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 16.12.2015 19:39:51 Gelesen: 991268# 655 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen vom 16.3.1783 der von Neuburg nach Waging, ich denke mal in einem Briefpaket transportiert wurde, denn er weist keinerlei Taxen auf.
Viel entziffern kann ich leider nicht würde aber schon gerne wissen von wem (kann bisher nur Nicolaus lesen) an wen der Brief ging und ob der Inhalt interessant ist um zu wissen was dort steht.

Da bin ich mal wieder auf Eure Hilfe angewiesen und freue mich über jeder unterstützende Antwort und sage schon vorab einmal Danke.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 16.12.2015 21:20:08 Gelesen: 991253# 656 @  
@ Gernesammler [#655]

Lieber Rainer,

"An Hochgeehrten Herrn Herrn Nicolaus Zumbsteiner (Zumstein) aus Welschlandt (die Welschen waren eigentlich die Franzosen, Zumstein war aus dem Aostatal) Jezt In Meiging (wohl Memmingen) Ohnweit dorten".

Das war ein typischer Rechnungsbrief, der dem Fuhrmann/Boten mitgegeben wurde und der also keine Post gesehen hat.

Ich versuche schon seit einiger Zeit eine junge, kluge Sammlerin dieser Korrespondenz hier ins Forum zu lotsen, aber es will mir einfach noch nicht gelingen. Vielleicht hilft dieser Brief, sich hier zu engagieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 17.12.2015 02:26:47 Gelesen: 991238# 657 @  
Hallo zusammen,

eigentlich ist es nicht das erste Brief welches ich mir von Reiner und auch anderen in diesen Forum anschaue - es muss nicht unbedingt ein Zumstein Brief sein.

Wie dir schon Ralph geschrieben hat, ist dieses an Nikolaus Zumstein adressiert worden. Seine Vorfahren wahren Deutschsprachige Ansiedler,

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=6&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwj9oLi5yeHJAhWFuxQKHc8mDRsQFgg2MAU&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FGressoney&usg=AFQjCNE4gR5_gADWAYnH5jXPOaj0TWezvA

welche hier eine neue Heimat gefunden haben. Als einfacher Krämer, mit der Ware auf dem Rücken getragen, haben sie dehne kleine Sortiment aber natürlich auch dehne Dienste, seit Mittelalter überwiegend in heutigen Deutschland und Schweiz angeboten. Der Weg ist ein bisschen mit dem welche Lindauer Boten auch mehrere Jahrhunderte liefen. Abwesenheit diese Händler aus Steuer Bücher, Dokumenten, Chroniken – ein Priester aus diese Familie selbst schrieb eine, sind noch erhalten und belegen es die in Gressonay bis heute noch sind.

Zumstein Firma:

In diese Zeitraum aus welchen dein Brief ist, haben sie Welsche (was ich an deinen Brief sehr schön finde) Händler genannt. Deren Warenlager war in einen Gastwirtschaft, Bauerntanz. Ich hab dir geschrieben – Firma, da es sich um Nicolaus Zumstein, sein Bruder und sein Schwager gemeinsame Firma handelt. Üblich war auch, dass sie aus der Heimat Angestellte und Lehrlinge mitnahmen. Da die sich selber an die Abmachungen welchen Handel mit welchen Warensorten und von wo nicht hielten, gab es Beschwerden von Seite der einheimischen Konkurrenz. Nachdem sie Memmingen verlassen mussten, haben die 1784 diese Firma nach Kempten übersiedelt.

Der Absender, ich lese Josef Ignatz Hang (?) hat so eine schwierige Schrift, da würde ich Ralph bitten, um welche Waren es sich handelt, hinzufügen. Dürfte Flor sein.

Ich hoffe, es hilft dir ein bisschen zum nachvollziehen, wer diese Händler waren und aus welcher Korrespondenz dein Brief ist.

Vielen Dank fürs zeigen.

LG Adriana
 
bayern klassisch Am: 17.12.2015 06:38:42 Gelesen: 991222# 658 @  
@ Filigrana [#657]

Hallo Adriana,

schön, dass du hier bist. :-)

Leider kann ich diese Schrift auch kaum lesen und habe schon ewig lange für die Adresse gebraucht. Viel schlechtere Schriften habe ich kaum unterbekommen. Aber wenn dein Spezi Zumstein drin hing, ging es ja immer um Kleidung und Stoffe, von daher wird das auch hier so gewesen sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 17.12.2015 15:47:34 Gelesen: 991168# 659 @  
Liebe Freunde,

aus meinem Lieblingsort Wunsiedel mal wieder ein netter Brief nach Koburg/Coburg vom 4.7.18??, der den Zierstempel und den obligaten gM 600 in arttypischer Qualität zeigt.



Der Empfänger musste noch1 Kr. Bestellgeld zahlen, wie uns der dünne, senkrechte, blaue Strich mitteilt. Schön ist auch der Laufweg über Lichtenfels dokumentiert - wohl dem, der solches sammelt, denn Lichtenfels hatte interessante Transite zu bieten (weit bessere, als nur den hier).

Empfänger war der "wohllöbliche Vorstand des Sängerkranzes in Koburg", heute Coburg genannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
SH-Sammler Am: 17.12.2015 18:58:21 Gelesen: 991140# 660 @  
@ Filigrana [#657]
@ bayern klassisch

Hallo Filigrana, willkommen in diesem interessanten Forum, hallo Ralph,

Euer Beitrag über den Brief von Zumstein hat mich neugierig gemacht, habe ich in meinem Bestand doch auch 3 Briefe an Nicolas Zumstein. Interessant auch der Hinweis, dass Zumstein Memmingen verlassen musste und nach Kempten weiterzog.

Mein erster Brief vom 18. "Herbst" 1770 geht noch von Schaffhausen nach Memmingen. Es ist eine Reklamation betreffend nicht gelieferter Ware (sonst das Geld zurück), welche Zumstein am Markt zu Zurzach einem Valentin Lorens versprochen hatte.

Nachstehend der Beleg (Vorderseite)



Herren Herren Niklaus Zoumstein und Sohn, dermalen in Memmigen abzulegen in (Schiff) (...) a Memmigen. Bei Interesse könnte ich noch den Inhalt scannen und in einem weiteren Beitrag zeigen.

Der nächste Brief datiert vom 11. März 1792 und geht von Schaffhausen nach Kempten:



Beim Inhalt handelt es sich um eine Rechnung über 216 fl (Gulden), viel Geld für die damalige Zeit.

Der älteste meiner Belege, geschrieben am 5. 9ber 1832, von / an Zumstein kommt von Erzingen (Amt Waldshut) und geht über Schaffhausen nach AOSTA. Die Adresse lautet Sign. Anton de la Pier Zumstein, Aosta. Es ist ein Frankobrief mit Leitweg "per Bever - St Moritz - Mailand". Leider habe ich dazu noch keinen Scan, mache ihn aber auf Wunsch eurerseits.

Viele Grüsse
SH-Sammler Hanspeter
 
SH-Sammler Am: 17.12.2015 19:04:10 Gelesen: 991137# 661 @  
@ Filigrana [#657]
@ bayern klassisch

Hallo zusammen,

ich habe oben einen Fehler gemacht und vom ältesten Brief aus dem Jahr 1832 an Zumstein geschrieben. Es ist natürlich der "jüngste". Ich habe sogar noch einen Scan gefunden (muss unbedingt mal wieder Ordnung machen in meiner Ablage).



Viele Grüsse

SH-Sammler
 
bayern klassisch Am: 17.12.2015 19:22:50 Gelesen: 991125# 662 @  
@ SH-Sammler [#661]

Hallo SH-Sammler,

feines Trio - vor allem der letzte ist klasse; den hätte ich auch genommen und Filigrana wird jetzt wohl etwas unruhig schlafen müssen. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.12.2015 19:55:10 Gelesen: 991115# 663 @  
@ bayern klassisch [#656]
@ Filigrana [#657]

Hallo Ralph und Adriana,

lieben Dank Euch Beiden für die Antwort zu dem Brief, dies bringt mich auf jeden Fall weiter.

Da ich aus der Zumstein Korrespondenz noch weitere Briefe erwerben konnte, möchte ich hier den nächsten zeigen. Dies wäre dann auch ein Brief der mit einer Warensendung oder einem Boten zu Herrn Zumstein gelangte, der Brief wurde von Martha Grösler aus Krumbach gesendet am 13.8.1782 nach Memingen zu Herrn Zumstein wenn ich es richtig lese mit dem Wunsch einiger Sachen, wahrscheinlich aus einer "Katalogliste" No.8 und No.10 zu überbringen.

Ich hoffe ich liege damit richtig.

Schön finde ich das, dass Papiersiegel auf der Rückseite noch intakt ist nach der langen Zeit.

Gruß Rainer




 
Marcel Am: 17.12.2015 21:23:12 Gelesen: 991096# 664 @  
@ Gernesammler [#645]

Hallo Rainer,

bist Du Dir sicher mit Altenstadt (Oberbay.)?

Ich meine, es handelt sich um Altenstadt an der Iller (Markt im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm) - zwischen Illertissen und der Markt Kellmünz an der Grenze zu Baden-Württemberg gelegen.

Hier taucht der Name Revier zu jener Zeit auf:

gefunden auf [1] Goldene Hochzeit des Ehepaares Max Maier, Kultusvorsteher der Gemeinde (1876)

[I]Als Charakteristik, wie hier Israeliten und Nichtisraeliten einträchtig und harmonisch untereinander leben, möge Ihnen die Tatsache dienen, dass bei der jüngsten Gemeindewahl zwei Israeliten, nämlich Herr Samson Kahn und Herr A. Fränkel, als Gemeinderäte gewählt wurden. Als weiterer Beleg von Toleranz seitens der hiesigen christlichen Bevölkerung gegen ihre israelitischen Mitbürger möge Folgendes dienen: vor einigen Jahren starb ein hiesiger geachteter christlicher Bürger namens Revier, und setzt ein nicht unbedeutendes Legat aus, mit der ausdrücklichen Bestimmung, dass ein Drittel der Zinsen den hiesigen israelitischen Armen zugewendet werden müsse."
 
gefunden auf [2] Geschichte von Markt Kellmünz a.d.Iller

1834 - Hofbankier Hirsch veräußert die Herrschaftsrechte. Die Brauerei geht an die Familie Revier.

Ich denke, es würde sich durchaus lohnen, dort mal nachzufragen!

schöne Grüße
Marcel

[1] http://www.alemannia-judaica.de/altenstadt_texte.htm
[2] http://www.altenstadt-vg.de/index.php?id=0,97
 
Filigrana Am: 17.12.2015 21:23:41 Gelesen: 991094# 665 @  
Guten Abend,

vielen Dank für gezeigte schöne Briefe und auch für Willkommen Grüße.

Es gab es mehrere Zumsteins Firmen, welche sich Brötchen in mehreren Orte verdient haben.

1, Brief /18. "Herbst" 1770: Ist auch der Vorname oder nur Herr Zumstein mit Zusammenhang an erwähnte Reklamation erwähnt?

2, Brief/Jahr 1832/ nach Aosta, es sind sehr schöne Briefe auch Inhaltlich, da oft auch persönliche Informationen geschrieben worden sind. Handelt sich nicht um die Zumstein, welche in Kempten/Memmingen tätig wahen. Adressiert an Jos. Ant. De la Pierre sind an Ivrea, Turin und Aosta, so weit ich sie von anderen Sammler kenne. Ein Franco Brief ist es nicht.

3, Brief/13. 10. 1782, es wurde Flor bestellt. Dieses kann man ein bisschen besser lesen.. Auf dem Siegel ist ein Kaufmanns Zeichen (4), aber das Zeichen selbst ist alt wie Schrift selbst.

LG A
 
SH-Sammler Am: 17.12.2015 21:57:24 Gelesen: 991079# 666 @  
@ Filigrana [#665]

Hallo Adriana, guten Abend,

gerne zeige ich Dir die Innenseite des Briefes von 1770 mit dem Text. Dort ist der Adressat der "hochgeehrte Herr Feter (Vetter).



Hier noch ein Tipp zum Antworten auf einen Beitrag:

In jedem Beitrag findest Du oben rechts das Zeichen @ (in blau). Wähle dieses Zeichen an, wenn Du etwas beantworten willst. Der Empfänger sieht damit sofort, welcher Beitrag angesprochen ist, z.B @ Filigrana [Beitrag #665].

Zu den anderen Briefen nehme ich später nochmals Stellung.

Viele Grüsse
SH-Sammler Hanspeter
 
Filigrana Am: 17.12.2015 22:45:57 Gelesen: 991067# 667 @  
@ SH-Sammler [#666]

Guten Abend SH,

danke für deinen Rat und abgebildeten Text.

Von Johann Joseph Zumstein (1741 – 1822) hieß die erste Ehefrau Lorenz, dies würde erklären warum er Fetter schrieb.

Zum Inhalt, es wurde kein Geld zurück verlangt. Er beschwert sich, dass er keine Ware bekommen hat, obwohl ihm es versprochen würde, ob man ihm nicht vertraut. Er könnte in Zugach genug Ware bekommen können, hat sich aber auf sein Versprechen verlassen wollen, da er ihm vermutlich nicht traut, würde er die Ware nach dem Empfang gleich zahlen.

LG A
 
Filigrana Am: 17.12.2015 22:55:32 Gelesen: 991061# 668 @  
@ Gernesammler [#663]

Hallo Rainer,

ich füge dir ein Bild an mit ein paar Beispielen / Siegel - Kaufmanns Zeichen „4“, über welchen ich geschrieben habe.

LG A


 
Filigrana Am: 19.12.2015 23:38:14 Gelesen: 990896# 669 @  
Guten Abend,

mein erste Brief welches hier zeige hat eigentlich auch mit die Zumsteins Briefen was zu tun, da er an eine der Firmen nach Kempten adressiert würde, welchen die Inhaber aus Gressoney kamen.

[#638] gefällt mir sehr, hier einer von meinen Fuhrmannsbriefen mit Bestätterey Stempeln.

Erlangen/Kempten 15. 9. 1830

Adressiert an Herrn Nicolaus Welf in Kempten
begleitet die Versendung von „1 Kistl (Kiste) Sin (Signiert) W, N, I, ge. (gewogen) 30 Pfund Bair. (Bayerisch) Werth 88 f (Gulden)“

„ Durch Bothen Mänderlein sendte heute 1 Kistl Bau.. (Baumwolle) Sin WNI Werth 88 f ge.. 30 Pfund Bair.. für Ihre werthe Rechnung und gefahr, der Bothe hat die Waare troken zur rechten Zeit und bester Qualidet erhalten er wird solche auch bey Verlust der Fracht und Schaden Ersatz in der neherlicher Beschapffenheit überliefern. Es grüßet Sie recht freundshäftlich
Joh Freid Erlspeck“

In die Güterbestätterei Nürnberg würden 30 Kreuzer behoben, Zoll Gebühren für den Weg von Erlangen bis Augsburg. Von Augsburg bis Kempten weitere 24x und 6 Kreuzer Verarbeitungsgebühr. Ein Gulden insgesamt. Erhobene Gebühren würden von Gütterbestätter an das Zollamt abgegeben, Aufgabe diese Stelle wahr die Kontrolle das jeder Fracht vor aufladen gewogen würde.

Auf gezeigten Brief sind zwei Stempel welche in Bestätterey abgeschlagen wurden.
L a SB. - in Nürnberg, Lindau (Leipzig?) a Salzburger Bestätterei; verwendet bis 1835
Güter Bestätterey Augsburg, verwendet von 1830 – 1842

LG A




 
bayern klassisch Am: 19.12.2015 23:51:44 Gelesen: 990892# 670 @  
@ Filigrana [#669]

Hallo Adriana,

schön, dass du solch ein interessantes Stück ergattert hast, denn Güter - Bestätterey - Belege sind nicht häufig.

Früher gab es ab und zu einmal einen bei einem Auktionshaus zu kaufen, aber das ist recht lange her. Nun tauchen sie nur noch sehr vereinzelt auf und an ihre Beschreibung wagt sich eh kein Auktionator, im Gegensatz zu dir. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.12.2015 19:50:04 Gelesen: 990686# 671 @  
@ Filigrana [#668]

Hallo Adriana,

vielen Dank fürs Zeigen der Siegelseiten Deiner Briefe, wenn ich richtig gesehen habe, ist auf der Seite rechts oben das Siegel, welches ich als letztes gezeigt hatte. Der Fuhrmannsbrief ein schönes Stück.

Hier jetzt von mir ein Brief von 1782 aus Donauwörth geschrieben von Caspar Köstner nach Memmingen an Nicolaus Zumstein, auch hier ist das Papiersiegel relativ gut erhalten.

Die 6 auf der Rückseite ist das der Botenlohn der empfangen wurde oder gibt es dafür eine andere Erklärung.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 22.12.2015 20:33:46 Gelesen: 990676# 672 @  
@ Gernesammler [#671]

Hallo Rainer,

hübsch! Die siegelseitige 6 war das Franko (s. vorne links unten), also hatte der Absender 6 Kr. für den Brief der Reichspost bezahlt. Einen Botenlohn gab es hier nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 23.12.2015 09:10:19 Gelesen: 990592# 673 @  
@ Gernesammler [#671]

Guten Morgen,

Zumstein figuriert in deinem Brief als Verkäufer und weil der Absender noch keine großartige Kunde von ihm war, weil üblich Porto Brief auch bei Bestellung wäre, bezahlte der Kramer die Porto Kosten – 6x Franco.

4 halbe Dutzend Tücher – 4 verschiedene Sorten (welche dann in unteren Teil deines Briefes nach Nr. und Farbe aufgelistet sind), also 24 St 1 Dutzend – 8f (Gulden), also 4f für halbe Dutzend. Der Absender erwähnt das nach vorliegendem Muster nur der Preis für 1 Dutzend angegeben ist.

Viele Franco Briefe aus diese Korrespondenz habe ich nicht. Schön und danke fürs zeigen.

LG A

Schöne Feiertage wünsche ich alle..
 
Gernesammler Am: 23.12.2015 19:58:09 Gelesen: 990501# 674 @  
@ bayern klassisch [#672]
@ Filigrana [#673]

Hallo Adriana, hallo Ralph,

danke euch Beiden für die Erklärung des Briefes, jetzt kann ich nur noch allen Frohe Festtage wünschen

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.01.2016 19:40:18 Gelesen: 988610# 675 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe hier diese zwei Briefe an Herrn Zumstein geschrieben von einem Herrn Wöhrle, beide Briefe kamen aus Babenhausen. Ich gehe mal davon aus, dass es die Stadt Babenhausen in Schwaben ist. Geschrieben wurde der erste 1782 und der zweite 1783. Beide Briefe wurde nicht mit der Post befördert wenn ich richtig gesehen habe.

Gruß Rainer

Brief von 1782





Brief von 1783




 
bayern klassisch Am: 04.01.2016 21:16:04 Gelesen: 988588# 676 @  
@ Gernesammler [#675]

Hallo Rainer,

im Brief von 1782 steht etwas von der Zustellung durch einen Fuhrmann - daher wird der Brief nicht der Reichspost übergeben worden sein, auch wenn unten mittig ein Rötelkrüppel für leichte Verunsicherung sorgen könnte.

Der Brief von 1783 wurde inhaltlich von einem "Botten" gebracht - also auch da ohne Involvierung der Post.

Oft hatte man auch bei diesen Briefen unten links vorne "franco" oder ähnliches vermerkt, weil der Empfänger nicht wissen konnte, ob er dem Überbringen noch etwas zu zahlen hatte, oder nicht. Hier vermute ich, dass Absender und Zumstein eine feste Regelung hatten, die nicht jedesmal pro Brief aufgefrischt werden musste.

Vielleicht meldet sich noch die liebe Adriana, die mehr über Zumstein weiß, als jeder andere.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 05.01.2016 15:47:39 Gelesen: 988413# 677 @  
@ Gernesammler [#675]

Hallo Rainer,

ich hoffe es hilft dir ein bisschen besser deine Briefe zum verstehen. Ich bin gleicher Meinung wie Ralph.

1782

Aus Inhalt:

Übersende den Herrn durch unseren Fuhrmann vor die 2 mit kommende Konto das Geld f 68: welches weise – wohl für Empfang...
Adresse:
Herren Herren Nikolaus Zum Stein & Vincent in Bauerntanz unterbunden Geld

1783

Der Hr wolle die Gültigkeit haben und mir durch unsere Boten die erkaufte Wahre.

Beide Briefe sind nicht mit Post gelaufen. Erster hat die Geldsendung begleitet, also durch Fuhrmann. In zweiten wird um Versendung die Ware durch Boten gebeten, aber wer diesen Brief nach Memmingen brachte bleibt unklar (Metzger, Fuhrmann, Bote, Bekannte).

Bauerntanz in Memmingen:

http://images.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&source=imgres&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiSvbvL65LKAhVJEiwKHUxhDBIQ5RMIBDAA&url=https%3A%2F%2Fcommons.wikimedia.org%2Fwiki%2FFile%3AHerrenstra%25C3%259Fe_10_-_Gasthof_Bauerntanz_Memmingen.JPG&usg=AFQjCNHpT_0Z1kYyasSbJdTvVoRQE9Zjxg

Danke dieser Briefe habe ich viel gelernt, und du kannst mir glauben das ich noch weniger wusste als du. Du kannst gern Ralph fragen, da er tausende meiner Fragen Tag und Nacht beantwortet hat bis ich mich bisschen orientieren könnte.

LG A
 
Gernesammler Am: 05.01.2016 19:35:33 Gelesen: 988356# 678 @  
@ bayern klassisch [#676]
@ Filigrana [#677]

Hallo Ralph, hallo Adriana, hallo Sammlerfreunde,

erst einmal vielen Dank für die Beschreibung der beiden Briefe, damit kann ich bestimmt etwas anfangen wenn ich die Briefe dann auf Seiten ziehe. Das Gasthaus zum Bauerntanz ist sehr schön, da ich Postkarten von Berliner Kneipen, Gaststätten und Hotels auch sammle war dieses sehr schön anzusehen.

Hier der nächste und erst einmal letzte Brief der an Herrn Zumstein gesendet wurde, dieser hier kommt aus Bobingen in der Schwäbischen Alb und wurde 1782 von einem Herrn Guelmino verschickt.

Bezahlt wurden für diesen Brief 10 Kreuzer, es wird zwar innen über einen Boten geschrieben dem etwas übergeben werden soll, wenn ich es richtig lese erwartet der Schreiber eine Antwort damit er weiß das es angekommen ist. Ob es mit einer Ware seinerseits zusammenhängt weiß ich leider nicht.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 05.01.2016 19:49:08 Gelesen: 988352# 679 @  
@ Gernesammler [#678]

Hallo Rainer,

wie ich es lese, hat er 60 Gulden (60 f.) mitschicken wollen, dann aber vorn und innen diesen Betrag gestrichen. Ich denke, er hat den Brief der Post gegeben, die ihn mit 10 Kr. für den Absender taxierte, wenn die Rückseite blank ist.

Vlt. hat man dem Boten nicht die 60 Gulden mitzugeben sich nicht getraut - waren 2 Monatsgehälter damals von einem Oberlehrer - weil man ein anderes Individuum erwartet hatte und nicht den, der dann vor der Tür stand.

Liene Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 06.01.2016 13:42:03 Gelesen: 988240# 680 @  
Hallo Männer,

da die Summe durchgestrichen ist bedeutet es: Empfangen, im Sinne von erledigt.

Adresse Seite:

Herren Nicolaus Zum Stein Handelsmann
"samb ein grob" mit 60f – also Bargeld (es gibt es auch viele schöne Bank Briefe in diese Korrespondenz/Wechsel)

Inhalt:

Ich berichte mich durch den Ordinarin Boten ... zum bezahlen und die boten übergeben 60f mit sie hoffe ich die Herren werden es richtig empfangen ... ein Antwort über schicken damit ich weiß ob es bekommen haben ... (vereinfacht transkribiert)

Was ich dir Rainer leider nicht helfen kann – zwar steht in Inhalt „Ordinari Boten“ - aber, war hier Post gemeint? So wie ich Geldversendung durch Post kenne, haben diese Begleiter Briefe eine Nummer Notierung.

Beispiel:



LG A
 
bayern klassisch Am: 06.01.2016 15:39:57 Gelesen: 988209# 681 @  
@ Filigrana [#680]

Hallo Adriana,

"Was ich dir Rainer leider nicht helfen kann – zwar steht in Inhalt „Ordinari Boten“ - aber, war hier Post gemeint? So wie ich Geldversendung durch Post kenne, haben diese Begleiter Briefe eine Nummer Notierung."

mit Ordinari(i) Bot(h)en war die Post gemeint - aber dein Brief ist ein typischer Geld-(Wert-)Brief mit allen Zeichen, die er haben sollte und musste, während der von Rainer dergleichen Manualnummern vermissen lässt.

Da er mit der Röteltaxe sicher von der Post befördert wurde, weiß ich nicht, ob Geld dabei war und glaube eher, dass es kein Geld im Brief gab.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 06.01.2016 16:34:16 Gelesen: 988194# 682 @  
@ bayern klassisch [#681]
@ Filigrana [#680]
@ Gernesammler [#678]

Hallo ihr Drei,

die Entfernung von Boblingen nach Memmingen ist ja nicht sehr hoch - ca 16 Meilen.
60 Gulden war zwar ene Menge Geld - aber für Wertbriefe eigentlich nicht. Ich halte es durchaus für möglich, dass 10 Kreuzer als Gesamt-Taxe reichen könnte.

Die 60 ist aussen und auch innen mit gleichen Farbe - Stift gestrichen und wird höchstwahrscheinlich vom Empfänger selbst gemacht worden sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 06.01.2016 16:59:22 Gelesen: 988183# 683 @  
@ Magdeburger [#682]

Lieber Magdeburger,

warum vor Abschicken nicht vom Absender schon gestrichen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 06.01.2016 17:11:45 Gelesen: 988177# 684 @  
@ bayern klassisch [#683]

Lieber Bayern Klassisch,

möglich ist alles - aber mich machen die 10 Kreuzer schon etwas stutzig - dies war eine Menge Geld für die kurze Distanz. Ein Gewicht ist nicht vermerkt - bei einer Geldsendung wäre dies auch unwichtig, da ich denke, dass dann nur der Wertbetrag eine Rolle spielte. So kenne ich es zumindest aus "meinem" Gebiet.

Was hätte denn ein Brief gekostet?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 06.01.2016 17:45:23 Gelesen: 988160# 685 @  
@ Magdeburger [#684]

Lieber Magdeburger,

gerade bei einer Geldsendung war das Gewicht nicht unwichtig, weil man schwerlich einen hohen Geldbetrag angeben konnte, aber nur einen 5g leichten Brief vorzuweisen hatte. Das Fehlen sämtlicher Manualnummern (Aufgabe, Transit, Abgabe), kein Gewicht, Verschluss gewöhnlich usw. macht mich da schon sehr stutzig.

Die Post hätte nicht mit Kohlestift (heute: Bleistift) geschrieben, weil das gar nicht zulässig war. Bleiben nur Absender oder Empfänger. Wenn es der Empfänger, wie Adriana vermutet, gewesen sein sollte, warum hat er sich dann die Mühe gemacht, auch außen auf dem Brief den Betrag abzustreichen? Es hätte ihm doch gereicht, den wichtigen Teil des Faltbriefes, seinen Inhalt nämlich, zu korrigieren.

Umgekehrt muss es dem Absender wichtig gewesen sein, dass außen nichts auf dem Brief steht, was drin nicht war, weil es sonst eine Falschanmeldung gewesen wäre und er dem Empfänger einen Geldbetrag avisiert hätte, der gar nicht im Brief vorhanden war.

Die Portostufen hat die damalige Taxispost selbst regelmäßig nicht verstanden - deshalb gab es ja das Absatzfranko, d. h. man sollte nur bis zu einem gewissen Punkt, oft ein postalisches Drehkreuz, frankieren, so dass es intern keiner Verrechnungen bedurfte. Das macht es für alle undurchsichtig und nicht nachrechenbar, was für die Reichspost ja ideal war.

Vlt. hätte der Brief auch einfach 6 Kr. kosten können, aber wegen Gewichtserhöhung war er teurer, wobei damals immer eine 50%ige Erhöhung die Regel war. Aber bei 60 Gulden Wertbrief wären wir m. E. auf ein höheres Porto gekommen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 06.01.2016 18:28:01 Gelesen: 988149# 686 @  
@ bayern klassisch [#685]

Lieber Bayern Klassisch,

gegen eine normalen schwereren Brief würde ebenfalls eine fehlende Gewichtsnotierung sprechen.

Allgemein wurde in früher Zeit nur der declarierte Wert bei der Gebührenberechnung herangezogen. Wenn der Laufweg direkt erfolgte, ist es vorstellbar, das keine Manualnummer vorhanden ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 06.01.2016 19:06:43 Gelesen: 988132# 687 @  
@ Magdeburger [#686]

Lieber Magdeburger,

der Einlieferer eines Wertbriefes bekam doch einen Schein - sonst hätte er ja nie beweisen können, dass er 60 Gulden verschickt hatte. Von daher muss er auch eine Manualnummer bekommen, die auf dem Brief und dem Schein gleichermaßen erscheint.

Bei der von dir ermittelten Wegstrecke, die ich nicht bezweifle, muss es Umspedierungen gegeben haben und jede hätte bei einem Wertbrief die Vergabe einer eigenen Manualnummer nach sich gezogen.

Bei der Briefpost wurde in Bayern und der Reichspost generell keine Gewichtsangabe auf den Briefen notiert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Filigrana Am: 06.01.2016 19:14:05 Gelesen: 988126# 688 @  
@ bayern klassisch [#683]

Lieber Ralph,

hier ist eine kleine Stichprobe wie der Empfänger – für seine Buchhaltung diese Briefe bearbeitet.

Persönlich denke ich, dass Ulf, was es Gewicht dieser Briefe angeht, recht hat. Nur die Summe welche mitgeschickt würde, hat die Fahrpost bei der Berechnung interessiert.

LG A


 
bayern klassisch Am: 06.01.2016 19:25:21 Gelesen: 988120# 689 @  
@ Filigrana [#688]

Hallo Adriana,

sieht für mich so aus, wie beim Rainers Brief - scheint also wohl eine Streichung des Empfängers zu sein. Danke fürs Zeigen!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 06.01.2016 20:03:19 Gelesen: 988102# 690 @  
@ Filigrana [#688]

Hallo Adriana,

danke für das Zeigen des Beleges - Super!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Filigrana Am: 06.01.2016 20:26:23 Gelesen: 988094# 691 @  
Hallo,

von dieset Korrespondenz habe ich ein paar Hundert Briefe in Händen gehabt, nur deswegen weiß ich es.

Falls eine Summe durchgestrichen würde, genauso Waren Nr. - angekommen, abgesendet.

In dem Fall, dass etwas nicht ankam, oder nicht lieferbar wahr – eine 0.

Ist nur so neben bei, aber manchmal sind auch diese Kleinigkeiten wichtig.

Vielleicht irgendwann zum anderen Zeitpunkt stelle ich paar diese Wertbriefe zur Diskussion, wenn ihr Lust habt.

LG A
 
bayern klassisch Am: 06.01.2016 20:39:01 Gelesen: 988087# 692 @  
@ Filigrana [#691]

Hallo Adriana,

klar haben wir Lust auf das, was Kemptens philatelistische Zaubermaus heraus gefunden hat - hattest hier ja schon Recht, Respekt! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.01.2016 11:00:05 Gelesen: 987818# 693 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Ortsbrief vom 7.11.1064 innerhalb von Neustadt an der Haardt in der Pfalz von der SG Cullmann an die Firma Knöckel und Söhne.

Verklebt wurde hier eine Bayern 8 Platte I, gestempelt mit Nummernstemppel 349 und Halbkreisstempel von Neustadt.Das Referenzkürzel neben der Marke hat das etwas zu bedeuten.

Neustadt hatte im Jahre 1275 durch den Römischen Kaiser das Stadtrecht erteilt bekommen und hatte bis auf den Bauernkrieg in der Zeit der Reformation (1525 zogen Bauern in die Stadt ohne Gegenwehr ein) eine relativ ruhige Geschichte.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Pfalz von mehreren Feldzügen heimgesucht. Sechsmal wurde Neustadt im Dreißigjährigen Krieg erobert, 1622 von den Spaniern, 1631 von den Schweden, 1635 von den kaiserlichen Truppen, 1638 durch Truppen des Herzogs Bernhard von Weimar, 1639 von den Franzosen unter Feldmarschall Henri II. d’Orleans, Herzog von Longueville, 1644 wieder von den Franzosen. Bei jedem Wechsel der Besatzer wechselte auch die Konfession.

In den 1790er Jahren war Neustadt dann von Französischen Truppen besetzt.

Nach dem Wiener Kongress (1815) kam Neustadt zunächst zu Österreich und 1816 aufgrund eines Staatsvertrags zum Königreich Bayern, bei dem es bis 1945 blieb,es gehörte zum Rheinkreis, der ab 1837 Pfalz genannt wurde.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 09.01.2016 11:32:40 Gelesen: 987656# 694 @  
@ Gernesammler [#693]

Hallo Rainer,

"Das Referenzkürzel neben der Marke hat das etwas zu bedeuten."

Das "R" stand für erhalten am (hier: 7.11.1864, also noch am selben Tag) und war international (Englisch: Received, Italienisch: Ricevuto, Französisch: Recevoir usw.).

Ortsbriefe sind von der Pfalz nicht viele erhalten - Glückwunsch zu deinem.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.01.2016 17:31:23 Gelesen: 987493# 695 @  
@ bayern klassisch [#694]

Hallo Ralph,

danke für die Erklärung des Kürzels.

Hallo Sammlerfreunde,

hier der nächste Brief von mir, dieser wurde am 1.Februar.1819 geschrieben, ob dieser dann auch am gleichen Tag versendet wurde entzieht sich meiner Kenntnis.
Der Brief wurde versendet aus Ingolstadt vom Amtsgericht nach Rottenberg an die Königliche ??? Commandantschaft. Im Text geht es darum das Geld im Wert von 26 Gulden und 33 Kreuzern erhalten wurde, hier wurden 3 Kreuzer Stempel verlangt, warum rechts oben ein Stück heraus geschnitten wurde da hab ich keine Ahnung.
Auf der Rückseite sind 4 Kreuzer als Kürzel vermerkt die wohl der Empfänger zu zahlen hatte. Gestempelt wurde mit Langstempel "Ingolstadt R3" (Typ 3a)

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 10.01.2016 18:13:01 Gelesen: 987481# 696 @  
@ Gernesammler [#695]

Hallo Rainer,

Festungs - Commandantschaft heißt das gesuchte Wort.

Wenn in der Vormarkenzeit (VMZ) Beträge auf der Siegelseite stehen, hatte sie der Absender bezahlt. Hier zahlte also der Absender 4 Kreuzer, nicht der Empfänger.

Warum man oben rechts etwas heraus geschnitten hat, weiß ich leider nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.01.2016 10:55:47 Gelesen: 985815# 697 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe hier diesen Brief aus München von 1823 bekommen und weiß leider nicht an wen und wohin der Brief gesendet wurde da ich hier kaum etwas lesen kann, da würde ich mal wieder Eure Hilfe in Anspruch nehmen. Auf der Rückseite sind 9 Kreuzer in schwarz und ein Rötel für 3 Kreuzer vermerkt.

Gruß Rainer






 
bayern klassisch Am: 18.01.2016 16:40:54 Gelesen: 985744# 698 @  
@ Gernesammler [#697]

Hallo Rainer,

das ist ein Brief aus einer sehr umfangreichen Korrespondenz, die nach Wien gerichtet war. Die Adresse lautet:

Vom Königlich Bayerischen Kreis- und Stadtgericht München

An den wohllöblichen Magistrat der Kaiserlich Königlich Oesterreichischen Haupt- und Residenz - Stadt Wien.

Der Aufgabestempel ist ein häufiger Zweizeiler, der sehr oft kopfstehend abgeschlagen wurde.

Nro E (Numero der Expedition = Geschäftsnummer von München) 451.

2097 in rot war die Geschäftsnummer der Behörde in Wien.

er. 15. Jenner 823 = erhalten den 15. Januar 1823 - Vermerk der Empfängerbehörde in Wien.

Siegelseitig: 9 Kr. bezahlte der Absender bis zur Ö - Grenze.

14 Kr. Conventionsmünze (CM) zahlte die Behörde in Wien, die links neben "Wien" als typische Ligatur vermerkt wurden.

Die 3 Kr. CM - Rötel hinten war der Botenlohn dort von der Hauptpost bis zum Empfänger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.01.2016 21:17:29 Gelesen: 985666# 699 @  
@ Gernesammler [#697]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung zu dem Brief, wenn ich gewusst hätte, dass dieser Brief nach Wien geht, dann hätte ich diesen auch anderswo eingestellt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 19.01.2016 06:36:29 Gelesen: 985569# 700 @  
@ Gernesammler [#699]

Hallo Rainer,

dann stelle deinen Brief und meine Antwort doch einfach in den Thread Postverhältnisse Bayern - Österreich nochmals ein, dass man ihn dort leicht findet. Dagegen spricht doch gar nichts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.02.2016 17:35:57 Gelesen: 982250# 701 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief vom 5.10.1842 aus Augsburg versendet nach Regensburg als Drucksache in einer Erbschaftsangelegenheit des Bakiers Rasso Knoller. Rückseitig ist der Ankunftsstempel von Regensburg abgeschlagen. Für den Brief mussten 6 Kreuzer vom Absender bezahlt werden.

Gruß Rainer


 
Filigrana Am: 07.02.2016 17:45:31 Gelesen: 982245# 702 @  
@ Gernesammler [#701]

Hallo Rainer,

als porto Brief - zwar ist der Inhalt gedruckt, aber eine Dienstsache dürfte nicht versiegelt abgegeben worden sein.

LG
 
bayern klassisch Am: 07.02.2016 19:23:36 Gelesen: 982209# 703 @  
@ Gernesammler [#701]

Hallo Rainer,

Filigrana hat Recht - wenn ein Poststück gesiegelt wurde, war es immer als (teurer) Brief zu taxieren, nicht als portomoderierte Drucksache.

Wenn eine Taxe vorne auf einem Brief steht, musste in der Vormarkenzeit (VMZ) immer der Empfänger bezahlen, nie der Absender. Zahlte der Absender die Gebühr für einen Brief, wurde dies siegelseitig notiert. Bitte nicht verwechseln.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 07.02.2016 19:25:48 Gelesen: 982207# 704 @  
@ bayern klassisch [#703]

Hatte noch vergessen zu schreiben, dass das Reglement vom 1.12.1810 galt: Brief bis 1/2 Münchener Loth über 12 bis 18 Meilen Entfernung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 07.02.2016 20:42:42 Gelesen: 982179# 705 @  
Guten Abend Rainer, noch paar Worte zur die Dienstsache:

DS Versendung – damit sie unversiegelt waren, gab es hier kein Briefgeheimnis. Post kontrolliert, ob es sich tatsächlich um eine DS handelte. Es war egal, ob von Behörden, privaten Personen oder Firmen dürfte eine DS allgemein außer Datum, Ort und Unterschrift nichts handschriftliches beinhalten. Es gab nur kleine Ausnahmen, welche noch akzeptiert waren, beispielsweise zur Beerdigung durfte noch die Adresse und Uhrzeit handschriftlich hinzugefügt werden.
Wenn Absender Briefgeheimnisse wahren wollte und sein Schreiben gesiegelt hat, musste er es als Brief schicken.

Was sehr irritiert sind Blätter von Zeitungen, man sieht nur gedruckten Text und denkt, dass es DS wahr. Viele Städte wünschten keine fremde Zeitung, aus vielen Gründen, aber vor allem wegen Konkurrenz und Zensur. Falls ich meinen Geschäftspartner beispielweise über Warenpreise informieren wollte, musste ich dieses Zeitungsblatt als Brief gesiegelt schicken, egal ob ich da etwas handschriftliches hinzugefügt habe oder nicht. Oder wenn ich als private Person meinen Onkel eine Anzeige sehen lassen wollte, musste ich es genauso als Brief schicken.

Also alles was gesiegelt an Post aufgegeben wurde, war keine DS mehr und Absender oder Empfänger zahlten volles Porto.

LG A
 
bayern klassisch Am: 08.02.2016 06:43:44 Gelesen: 982095# 706 @  
@ Filigrana [#705]

Guten Abend Rainer, noch paar Worte zur die Dienstsache:

Hallo Adriana,

es war eine Drucksache, keine dienstliche Drucksache (die gibt/gab es auch). Nur reine Dienstsachen durften auch als Drucksache portofrei befördert werden, wenn der Inhalt keiner Geheimhaltung bedurfte.

Was noch nicht angeklungen ist bei Drucksachen: Sie standen immer unter Frankozwang, das hieß, wenn der Absender die Begünstigung für DS erlangen wollte, musste er bei der Aufgabe bezahlen. Die Überlassung des Portos für den Empfänger war nicht möglich.

Frankierte er nicht, wurde die DS wie ein Brief taxiert und der Empfänger hatte zu zahlen.

Nur zur Definition: Wenn nur etwas Gedrucktes versandt wurde, war und blieb es eine Drucksache, egal ob frankiert, oder unfrankiert verschickt. Nur genoss sie dann halt nicht den verbilligten Tarif.

So, Klugscheißermodus aus und liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 08.02.2016 08:10:06 Gelesen: 982091# 707 @  
Guten Morgen,

das Wort Dienstsache hab ich falsch geschrieben, wollte Drucksache schreiben. Lässt sich leiden nicht korrigieren.

Danke Ralph – Frankozwang. Seit wann hatte Bayern überhaupt Drucksachen Versendung? Glaube nicht, dass ich was da zu zur Reichspost oder Vorderösterreichische Post nachgelesen hab.

LG A
 
bayern klassisch Am: 08.02.2016 11:15:27 Gelesen: 982046# 708 @  
@ Filigrana [#707]

Hallo Adriana,

als Bayern am 1.3.1808 die Post verstaatlichte, galten die alten Reichsposttarife von Thurn und Taxis weiter. Erst am 1.12.1810 wurde der 1. bayerische Posttarif eingeführt - dieser sah schon Moderationen für Drucksachen vor - allerdings nur mit Frankozwang.

Ich gehe davon aus, dass Drucksachen schon im 18. Jahrhundert bei der Reichspost portomoderiert waren. Aber diese Zeit sammle ich nicht, daher habe ich keine Primärunterlagen dazu. Vlt. kann einer hier mehr dazu sagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.02.2016 19:19:18 Gelesen: 981958# 709 @  
@ Filigrana [#702]
@ bayern klassisch [#703] [#706]

Hallo Adriana, hallo Ralph,

vielen Dank für Eure Ausführungen zu dem Brief aus Augsburg, also wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, war dies eine Drucksache, die aber aufgrund des Versendens ohne Franko zu einem Portobrief wurde, welches der Empfänger dann bezahlen musste.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 08.02.2016 20:03:47 Gelesen: 981933# 710 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte Euch jetzt einen Portobrief aus Augsburg vom 21.3.1803 zeigen, dieser Brief ging an einen Herrn Gerhardi in Schierstein am Rhein über Frankfurt am Main. Der Brief wurde bei einer Entfernung von 35 Meilen auf 3 Kreuzer taxiert, die der Empfänger zu zahlen hatte.

Gestempelt mit "R.4.Augsburg" Type 3, Verwendungszeit von 1802 - 1809.

Rückseitig ist ein sehr gut erhaltenes Papiersiegel zu sehen mit den Initialen "JRC", weiß diese Buchstaben jemand zuzuordnen im Brief kann ich leider nichts entdecken was dem entsprechen würde?

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 08.02.2016 20:12:05 Gelesen: 981928# 711 @  
@ Gernesammler [#710]

Hallo Rainer,

ein sehr schöner Brief - hast du gut gekauft!

Mit dem Porto komme ich nicht recht klar - 3 Kreuzer wären viel zu wenig für diese Strecke, also muss man in Augsburg einen mir unbekannten, nicht auf dem Brief vermerkten Betrag bezahlt haben, der bis Frankfurt am Main gereicht haben sollte. Das könnten 10 Kreuzer gewesen sein, aus dem Gedächtnis rekapituliert.

Dann ab Frankfurt am Main 3 Kreuzer bis Schierstein, die der Empfänger zahlen musste.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.02.2016 20:03:09 Gelesen: 981267# 712 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte hier einen Brief zeigen, der am 2.1.1871 von Augsburg nach Singen verschickt wurde über Constanz nach Friedrichshafen, um dann am 5.1.1871 in Singen anzukommen.

Versendet wurde der Brief von einem Paul von Stetten (konnte über diesen Herrn leider nichts in Erfahrung bringen, der letzte gleichnamige Vorfahr starb 1806 in Augsburg), an die Gräfliche von Enzenberg sche Kunstmühle in Baden.

Verklebt wurde hier eine 23 x zu 3 Kreuzer.

Rückseitig sind die Stempel von Constanz, Friedrichshafen und Singen abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.02.2016 21:08:31 Gelesen: 981246# 713 @  
@ Gernesammler [#712]

Lieber Rainer,

das Handelshaus Paul von Stetten war von der Mitte des 19. Jahrhunderts an bis in die 1870er Jahre ein sog. Großkunde bei der Augsburger Post, weil man im In- und noch mehr im Ausland (Südeuropa) sehr aktiv war und viele Briefe nach dorthin hinterlassen hat.

Da sind Briefe nach Baden bzw. Württemberg fast schon die Ausnahme.

Die Familie deren von Stetten schätzt die Öffentlichkeit nicht - dass man im Netz nicht viel über sie findet, kann durchaus dieser Tatsache geschuldet sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 11.02.2016 23:33:44 Gelesen: 981208# 714 @  
Hallo Rainer,

leider hat Ralph recht, im Netz ist sehr wenig.

Paul von Stetten gehörte zum 10 Generationen existierende erfolgreiche vielseitige Handlung diese Familie – Import Export, Waren Handlung, Geld Handlung. Seine Familie gehört auch zum Besitzer Privatbanken. Die Recherche wer unten diesem Firmenstempel steckt ist für Sammler schwierig, weil das Archiv von Stetten/ Aystetten selbst sehr wenige Informationen bietet. Sein Onkel – Augsburger Bankier Halder förderte seine Ausbildung, dazu gehörten auch fünf jährige Bildungsreisen in mehrere Orte. Es musste ein unglaubliches Ausmaß an Investitionen sein, welche unten diesem Firmenstempel stecken.

LG A
 
Magdeburger Am: 13.02.2016 15:24:11 Gelesen: 980901# 715 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zwar kein Bayernsammler, aber Briefe mit Magdeburger Relevanz versuche ich schon zu bekommen. So habe ich nachfolgenden Beleg bekommen:





Der Brief wurde am 02. Dezember 1862 in Magdeburg geschrieben, dann ging es per Couvert nach Schweinfurt, wo eine 3 Kreuzer aufgeklebt und dann am 05.12. nach Fulda gesendet wurde. Die Entfernung beträgt etwa 8 Meilen und so reichte es auch für ein einfach schweren Brief der 1. Entfernungsstufe innerhalb des DÖPV. Neben der Marke, welche alle vier Schnittlinien und auch jede Menge Schereneinschnitte an diesen Linien zeigt, ist noch 1/4 Sgr. Bestellgeld notiert worden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.02.2016 15:29:51 Gelesen: 980899# 716 @  
@ Magdeburger [#715]

Lieber Magdeburger,

Preußen - Bayern - Taxis habe ich schon unattraktiver gesehen und von der Couvertierung reden wir erst gar nicht, diese Briefe sind eh handverlesen und höchst begehrenswert. Wer hätte gedacht, dass es da mal einen aus Magdeburg geben würde?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 13.02.2016 18:50:18 Gelesen: 980863# 717 @  
@ bayern klassisch [#716]

Lieber Bayern Klassisch,

1 Kreuzer Frankaturen "aus Magdeburg" irgendwo in Bayern aufgegeben habe ich schon gesehen, aber bisher noch keine bekommen, 6 bzw. 9 Kreuzer Frankaturen noch nicht. Naja, vielleicht habe ich irgendwann mal Glück.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.02.2016 19:57:46 Gelesen: 980840# 718 @  
@ Magdeburger [#717]

Lieber Magdeburger,

wenn ich etwas sehe, melde ich mich bei dir, denn bei dir passt ein solches Briefchen am besten rein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.02.2016 10:58:50 Gelesen: 979940# 719 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus Nellenbruck vom 8.6.1850 nach dem 22 Meilen entfernten Pleinfeld, der Empfänger ein Herr Carl Werzinger hatte 6 Kreuzer für den Brief zu zahlen.

Geschrieben wurde der Brief von einem Herrn Johan Hirnbein, könnte es sich hier um den sogenannten Alpkönig handeln dieser war Besitzer einer großen Käserei, im Text des Briefes geht es um 1 Kiste Käs, da wäre dies nachvollziehbar?
siehe Link Adresse

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiF39fchYHLAhUEkSwKHbs1CfcQFggcMAA&url=https%3A%2F%2Fhttp://www.missen-wilhams.de%2Fservice%2Fmissen-wilhams-stellt-sich-vor%2Fcarl-hirnbein&usg=AFQjCNEqYg3jZKzLWBnwXZ5oPvA7l8_FAQ&sig2=ykJcdotTOqdxAKkcUS6Pdg

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 18.02.2016 12:41:30 Gelesen: 979914# 720 @  
@ Gernesammler [#719]

Hallo Rainer,

der Brief wurde in Wilhams geschrieben - zuständige Postexpedition war wohl Nellenbruck, wohin man wohl Käse und Briefe erst einmal hinbringen musste.

Bis Juni 1850 waren unfrankierte Briefe nicht teurer, als frankierte Briefe. Mit dem 1.7.1850 änderte sich das, weil der Postverein zu diesem Datum ins Leben trat und Bayern ab dann auch für seine innere Korrespondenz, und nicht nur für die in den Postverein, einen Zuschlag von 3 Kr. für den einfachen Brief verlangte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.02.2016 18:00:48 Gelesen: 979203# 721 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief als "Königliche Partei Sache" hoffe das ist richtig, geschrieben am 4.10.1810 von einem Herrn Bigenot in Altötting an die Königliche Strassenbau Inspection in Wasserburg, wie dieser hier schreibt ist wohl der Etat für den Bau überschritten.

Gestempelt wurde hier mit einem Einzeiler "Altöttingen R.4.", (Winkler Typ 3a).
Auf der Rückseite ist ein sauber erhaltenes und gur lesbares Papiersiegel erhalten geblieben.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 21.02.2016 18:29:07 Gelesen: 979193# 722 @  
@ Gernesammler [#721]

Hallo Rainer,

schöner Brief!

Aber "Königliche Partei Sache" macht keinen Sinn, denn der König war alles und eine "Partei" (nicht mit den Parteien von heute zu verwechseln) war ein Privater, der etwas von einer Behörde wollte, also niemals der König, dem ja die Behörden als Landesfürsten gehörten.

KDS = Königliche Dienst Sache war eine Franchise, die zu Beginn der bayerischen Staatspost üblich war, zuvor gab es noch die Franchisen CaaDoi oder CaDi = Causa Domini = Sache des Landesherren, was das gleiche bedeutete.

Später kam nur noch D.S. für Dienst - Sache auf die Briefe, danach über viele Jahrzehnte R.S. für Regierungs - Sache.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.02.2016 19:35:54 Gelesen: 978403# 723 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute ein Brief aus Augsburg vom 11.8.1850 geschrieben von einem Herrn Hurler an den Eisenhändler Caspar Gerhauser im 8,25 Meilen entfernten Kaufbeuren. Da der Brief nicht frankiert war, was den Absender bei einfachem Gewicht 3 Kreuzer gekostet hätte, wurden 6 Kreuzer für den unfrankierten Brief erhoben die der Empfänger bezahlen musste. Dies galt erst seit dem 1.7.1850 (Beitritt in den Deutsch-Östereichischen Post Verein, DÖPV).

Gestempelt wurde Augsburg mit Zweikreisstempel mit Zierstücken, sogenannter "OPD" Stempel, dieser fand seine Verwendung von 1849 - 1873, auf der Rückseite ein Halbkreistempel von Kaufbeuren.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 23.02.2016 21:46:10 Gelesen: 978369# 724 @  
@ Gernesammler [#723]

Hallo Rainer,

hübscher und sehr gut beschriebener Brief.

Nur eine kleine Korrektur: Der Zweikreisstempel von Augsburg kann nicht OPD - Stempel genannt werden, weil es Ober - Post - Direktionen erst ab 1907 gab.

Er wird auch OPA - Stempel = Ober - Postamts - Stempel in der Sekundärliteratur genannt - das ist auch nicht richtig.

Ein OPA war eine Mittelbehörde, die mit Briefmarken oder dem Abstempeln von Briefen nichts zu tun hatte. Ihr oblagen ganz andere = höhere Verwaltungsaufgaben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 28.02.2016 10:04:17 Gelesen: 976464# 725 @  
Liebe Freunde,

auch wenn ich weiß, dass das hier kein Brief ist, habe ich das gute Stück mal hier platziert, weil man es sonst wohl nicht mehr finden würde, denn Nürnberg und Stockholm sind populäre Suchbegriffe, die kaum zu einem schnellen Finden dieses Bonbons führen würden.



Ich zeige eine Quittung für ein Telegramm aus Nürnberg nach Stockholm vom 6.6.1861, wofür der Absender zu zahlen hatte:

Für vereinsländische Beförderung (ich nehme an bis Hamburg, würde aber gerne mehr darüber wissen): 2 Gulden 48 Kreuzer.

Für ausländische Beförderung Dänemark: 2 Gulden 48 Kreuzer.

Für ausländische Beförderung Schweden (der Punkt 3 "für Vervielfältigung" kann hier vergessen werden, man hat halt eine weitere Zeile gebraucht und der Vordruck war nicht vorgesehen für 2 weitere Länder): 2 Gulden 48 Kreuzer.

In summa zahlte der Absender, ganz sicher kein armer Mann, 8 Gulden 24 Kreuzer, das Wochengehalt eines Gymnasiallehrers.

Erinnern wir uns, was als Alternative ein Brief zu dieser Zeit gekostet hätte: 25 Kreuzer über Hamburg - Dänemark. Man zahlte also dafür, dass dieses Telegramm am selben Tag in Stockholm noch eintraf, einen "Zuschlag" von fast 8 Gulden (Wochengehalt eines schlechten Gymnasiallehrers, oder wäre das ein Widerspruch in sich?).

Leider habe ich meine BY - Schweden - Briefe hergegeben, sonst würde ich diese beiden Beförderungsmöglichkeiten untereinander stellen und hätte eine Seite, die man wohl einzigartig nennen könnte, denn auch wenn es einige Briefe nach Schweden gibt, ein zweites Telegramm bzw. die Quittung dafür dürfte man kaun noch einmal finden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

P.S. An Richard: Der Download hier dauert ziemlich lang, weil hier schon sehr erfreulicherweise sehr viel gepostet wurde. Wäre es nicht vlt. sinnvoll, einen 2. Thread mit gleichem Titel aufzumachen, dass man schneller Zugriff bekommt? Also: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege 2
 
roteratte48 Am: 02.03.2016 11:55:56 Gelesen: 975463# 726 @  
Liebe Freunde,

was einen Brief "schön" macht, liegt sehr subjektiv im Auge des Betrachters. Eine Gattung Briefe, die zumeist nicht darunter fällt, sind Dienstbriefe; allein die Bezeichnung "Dienstbrief" führt häufig dazu, daß ein Sammler sich achselzuckend abwendet; es sei denn, ein besonderer, seltener Stempel ziert die Adreßseite oder ein rückseitiges Siegel überzeugt durch Größe und Schönheit.

Und ganz häufig werden solche (zusammengefalteten) Briefe nicht einmal geöffnet - wozu auch, der Inhalt gibt ja eh nur einen Verwaltungsvorgang wieder.

Aber es gibt eine Gattung der Dienstbriefe, die für mich die "Zierbriefe unter den Dienstbriefen" darstellen - jene Schreiben von Dienststellen, Ämtern bis hin zu Ministerien und an den Hof der Regierenden, die mit teils vorlithographierten, dekorativen Briefköpfen versehen sind. Im Zeitalter von "SOPHIE" (Social Philately) beschäftigen sich Sammler nicht mehr ausschließlich mit Frankaturen, Taxen, Laufwegen etc. - das Augenmerk wird auch gerichtet auf Absender, Empfänger, Inhalte und Gestaltung. Ich habe mal willkürlich eine Handvoll solcher bayerischen Dienstbriefe herausgegriffen - für mich gehören sie zum Thema - ich finde sie schön !

Stadtgericht München 1841 nach Berneck



Magistrat München nach Gerolzhofen 1870



Innenministerium Stiftungsadministration 1809 nach Schweinfurt



Innenministerium, auf seiner Majestät allerhöchsten Befehl, 1845 nach Würzburg



Stadtgericht Würzburg 1841 nach Klingenberg



Noch viele weitere Belege in meinen Dienstbriefkisten zeigen solche dekorativen Briefköpfe - aber die kenne ich nun. Wie schaut es bei euch aus - zeigt doch bitte weitere Beispiele - darüber würde sich freuen

mit Grüßen ins Forum - Rolf
 
bayern klassisch Am: 02.03.2016 12:25:10 Gelesen: 975451# 727 @  
@ roteratte48 [#726]

Lieber Rolf,

da bin ich ganz bei dir - alle postalischen Flächen (vorne, hinten, innen) sind relevante Teile unserer Briefe und wenn sie so schön sind, wie deine hier, wird einem doch schnell warm ums Herz.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Richard Am: 06.03.2016 09:30:37 Gelesen: 974937# 728 @  
@ bayern klassisch [#725]

Der Download hier dauert ziemlich lang, weil hier schon sehr erfreulicherweise sehr viel gepostet wurde. Wäre es nicht vlt. sinnvoll, einen 2. Thread mit gleichem Titel aufzumachen, dass man schneller Zugriff bekommt? Also: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege 2

Hallo Ralph,

die einfache Lösung findest Du wie bei fast allen Fragen in der Forumhilfe:

http://www.philaseiten.de/s/hilfe.html#Meine_PS_10

Die Einstellung "max. Anzahl Beiträge bei langen Themen (0 = alles anzeigen): 10" bedeutet, dass in einem sehr langen Thema (z.B. Deutsches Reich: Inflationsbelege mit über 2.000 Beiträgen und Grafiken) nur die letzten 10 Beiträge geladen werden und nicht alle Beiträge, was unter Umständen sehr lange dauern kann. Zu empfehlen ist, die Anzeige auf 10-20 einzustellen.

@ alle bisherigen Nichtleser der Forumhilfe

Leider muss ich solche Fragen im Forum, am Telefon oder per Mail nahezu jeden Tag beantworten, immer wieder mit dem Tipp, die Forumhilfe einmal durchzulesen. Anscheinend macht das niemand.

Schöne Grüsse, Richard
 
bayern klassisch Am: 06.03.2016 09:45:09 Gelesen: 974930# 729 @  
@ Richard [#728]

Lieber Richard,

vielen Dank - das funktioniert aber nicht bei jedem Rechner. Aber ich habe es jetzt auf 5 Beiträge gesenkt und hoffe, es klappt alles.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.03.2016 17:04:16 Gelesen: 972350# 730 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief vom 11.2.1805 der von München nach Ingolstadt an den Kurfürstlichen Stadt-Magistrat spediert wurde, versehen mit dem Postvermerk "caa doi" (im Namen des Labdesherren), rückseitig ist das Papiersiegel noch gut erhalten, aber schwer lesbar. Gestempelt wurde der Brief mit dem Einzeiler-Rayonstempel "R4 MÜNCHEN" nach Winkler Typ 3 a.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 20.03.2016 17:31:20 Gelesen: 972342# 731 @  
@ Gernesammler [#730]

Hallo Rainer,

ich darf noch zu der perfekten Beschreibung ergänzen, was oben rechts steht: Presentirt den 11. Vormittags 1805.

Ganz so schnell ging es damals halt nicht zu.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.03.2016 21:22:33 Gelesen: 972295# 732 @  
@ bayern klassisch [#731]

Liebe Freunde,

Herr Michelson vom Auktionshaus Köhler in Wiesbaden, eh der beste Auktionator im ganzen Land, war so nett, mir diesen hier am Samstag zuzuschlagen und hat damit eine ca. 30jährige Leidenszeit beendet, denn so lange jagte ich ihm schon hinterher.

Bei 2 Auktionen zuvor war der Stand meiner damaligen Portokasse einfach zu tief, beim letzten Mal bat mich mein leider viel zu früh verstorbener Sammlerfreund Hilmar Kraus, ihm den zu lassen, was ich in einem Anflug an geistiger Umnachtung auch prompt tat - und nun war es so weit, ich durfte meine Jugendliebe nach einem anstrengenden Bietergefecht (bayern klassisch gegen den Rest der Welt des Internets) mit nach Hause nehmen. Endlich!

Angefeuert von einem anderen Wahnsinnigen aus dem Großraum Straubing hielt ich durch und freue mich sehr, ihn heute hier präsentieren zu dürfen.



Geschrieben vom kgl. Advokaten Dr. Vogl in Kempten und gerichtet an Herrn Johann Martin Grüßer in Altdorf Canton Uri in der Schweiz, wurde er unter Chargé mit 14 Kr. frankiert, womit er über 1 - 15 Loth wog. Die Chargégebühr von 7 Kr. war bar bezahlt worden - es war somit ein 21 Kr. Brief. Am 24.9.1868, also dem 1. Monat des neuen Vertrages Bayerns zur Schweiz vom 1.9.1868, ging er auf die Reise, um bereits einen Tag später (!!) in Altdorf aufzuschlagen.

Doch die Zustellung konnte nicht erfolgen, wie wir siegelseitig sehen: "Adressat verreißt. Jetzige Adresse unbekannt". Mit der Bahnpost und dem Schiff über den Bodensee nach Romanshorn war er gekommen und so ging es auch wieder zurück. Als er - wieder nur einen Tag später - in Kempten eintraf, nahm man jedoch nicht den bei der Aufgabe eingesetzten Zierstempel zur Hand, sondern den Halbkreisstempel der Type Winkler Nr. 14, wodurch wie den Parallelbetrieb in Kempten belegen können.

Siegelseitig für die Akten notierte der akribische Advokat Dr. Vogl seinen Präsentatiosvermerk vom 27.9.1868 und überließ ihn so seinen Akten, bis ihn einer aus dieser Enge befreite und er letztlich heuer vor mir liegen darf. Für mich ist es einer der schönsten 10 Bayernbriefe der Kreuzerzeit.

14 Kr. in Marken wurden üblicherweise mit 7 Kr. + 7 Kr. schnell geklebt und attraktiv wäre eine solche Frankatur sicher auch. Aber eine 3 - Farben - Frankatur in dieser Weise kenne ich sonst nicht von Bayern und wenn die nächste dereinst kommen sollte, hoffe ich, dass der Stand meiner Portokasse wieder so hoch ist, dass ich mir auch diesen sichern kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 20.03.2016 23:12:23 Gelesen: 972276# 733 @  
@ bayern klassisch [#732]

Hallo Ralph,

herzliche Gratulation zu diesem Schmankerl, auch wenn die Kasse dafür hat bluten müssen, aber die Freude ist wohl mehr wert.

Liebe Grüsse,
harald
 
bayern klassisch Am: 21.03.2016 06:22:49 Gelesen: 972222# 734 @  
@ bignell [#733]

Hallo Harald,

vielen Dank! Es ist genau so, wie du es schreibst - wenn die Zahlung des Wahnsinnsbetrages vergessen ist, bleibt die Freude an einem wundervollen Brief ein Leben lang - und nur das zählt doch für uns.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 21.03.2016 07:43:26 Gelesen: 972202# 735 @  
@ bayern klassisch [#734]

Lieber Bayern Klassisch,

ich schliesse mich den Glückwünschen natürlich an!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 21.03.2016 18:11:34 Gelesen: 972058# 736 @  
Den Beleg meiner Begierde habe ich in Wiesbaden bei dieser Auktion leider nicht bekommen. Obwohl schon im höheren 3stelligen Bereich angesiedelt, erzielte das Los mehr als den 3-fachen Ausrufpreis+7%Zollgebühren (bei diesem Los) +20%Auktionsprovision+Versand/Versicherung/Verpackung/Losgebühr+19% MWSt (auf die Gebühren).

Da hätte Draghi's neuer "Geld-Helikopter" (wenn er denn Wahrheit werden sollte und keine vorgezogene Meldung zum 1. April in der Presse ist) vorher in unserem Garten landen müssen.

Alles Quatsch: Im Verzicht zeigt sich die wahre Größe des Philatelisten.

Und eins ist sicher: Verpaßte Chancen kommen immer wieder.

In diesem Sinne einen geruhsamen Feierabend.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 21.03.2016 18:28:13 Gelesen: 972043# 737 @  
@ Magdeburger [#735]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank!

@ hajo22 [#736]

Hallo hajo22,

welcher Brief war es denn? Magst du ihn hier zeigen? Das würde mich doch sehr interessieren, weil ich ja im Saal war und die allermeisten Ergebnisse aufgeschrieben habe bzw. noch den Ablauf erinnere.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 21.03.2016 18:43:13 Gelesen: 972036# 738 @  
@ bayern klassisch [#737]

Lieber Ralph,

es muß auch kleine Geheimnisse geben, es war auch kein Bayern-Los, seien Sie beruhigt. Auf Ihren Beleg habe ich nicht geboten.

Die Ergebnisse sind mir längst bekannt, sie sind auf der homepape des Auktionshauses veröffentlicht.

Auch ich kenne das schöne Gefühl den Wunschbeleg zu erhalten und gönne Ihnen dieses Gefühl von Herzen.

Schönen Abend.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 21.03.2016 19:06:27 Gelesen: 972021# 739 @  
@ hajo22 [#738]

Ja, das ist schade, wenn man sich auf ein Los so freut und es dann doch nicht bekommt. Das ist bei großen Auktionen aber oft so - letztlich bleibt es kaum einem erspart, weil auch die Beschränkung auf ganz wenige Traumbriefe noch lange nicht garantiert, dass man auch nur einen bekommt.

Am schlimmsten ist aber, wenn man weit fahren muss für einen Brief und diesen dann nicht bekommt, weil ein oder mehrere "Wahnsinnige" Beträge hinlegen, die jenseits von Gut und Böse liegen - dann, und nur dann gewinnt auch mal der Verstand gegen das Herz.

Vielleicht ist auch das der Grund, warum das Internetbieten immer populärer wird.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 21.03.2016 19:15:07 Gelesen: 972015# 740 @  
@ bayern klassisch [#739]

Manchmal sucht Geld einfach Anlage. Und in diesen Fällen hat der Sammler regelmäßig das Nachsehen, denn die Motivation ist anders.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 21.03.2016 19:20:40 Gelesen: 972009# 741 @  
@ hajo22 [#740]

Ja, so kann das sein - auch wenn es für uns Sammler ein schwacher Trost ist, denn kaufen und in den Tresor damit für Jahrzehnte, statt es hier zu zeigen und erklären, ist für die Philatelie nicht sehr positiv.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.03.2016 19:31:33 Gelesen: 972005# 742 @  
@ bayern klassisch [#739]

Hallo Ralph,

ein tolles Stück, herzlichen Glückwunsch zu diesem Traumbrief.

Gruß Rainer
 
hajo22 Am: 21.03.2016 19:35:39 Gelesen: 972003# 743 @  
@ bayern klassisch [#741]

The winner takes it all, the looser standing small (um mit den ABBAs zu antworten). Das Thema sollte man nicht weiter vertiefen, es frustiert nur.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 22.03.2016 04:00:57 Gelesen: 971818# 744 @  
@ bayern klassisch [#732]

Guten Morgen lieber Ralph!

Ich habe mal in der Ergebnisliste nachgesehen, wie hoch sich der Zuschlag für den Brief belief. Rechne ich noch die Provision+Nebenkosten+Steuer+Reisespesen dazu, ergibt sich ein nettes Sümmchen, das auch beim ca. 3-fachen Ausruf endet. Mon Dieu, da muß eine alte Oma schon sehr lange für stricken.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 22.03.2016 04:05:05 Gelesen: 971814# 745 @  
@ hajo22 [#743]

Schon wieder ein Schreibfehler. Richtig: Es frustriert nur.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 22.03.2016 06:42:57 Gelesen: 971774# 746 @  
@ hajo22 [#744]

Guten Morgen,

Ich habe mal in der Ergebnisliste nachgesehen, wie hoch sich der Zuschlag für den Brief belief. Rechne ich noch die Provision+Nebenkosten+Steuer+Reisespesen dazu, ergibt sich ein nettes Sümmchen, das auch beim ca. 3-fachen Ausruf endet. Mon Dieu, da muß eine alte Oma schon sehr lange für stricken.

spricht es nicht für dich, dass du dir Stücke aussuchst, die stark beboten werden? Ich sehe das positiv, auch wenn man dafür "bluten" muss bzw. mal leer ausgeht.

Bei Köhler wollte ich mehr haben, als ich bekommen habe, aber was ich wollte, ging durch die Decke. Sicher ärgere ich mich ein wenig, nicht das ein oder andere Rosinchen gezogen zu haben, aber wenigstens erkennen immer mehr Leute, was wirklich gut ist und was nur gehyped wird/wurde (ich hoffe es richtig geschrieben zu haben). Auch das haben wir den wunderbaren Kommunikationsmöglichkeiten zu verdanken, die uns alle schlauer werden lassen, wenn wir sie denn nutzen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 22.03.2016 07:43:53 Gelesen: 971755# 747 @  
@ bayern klassisch [#746]

Ja lieber Ralph, ich kann nur TEUER. Den Köhler-Sonderkatalog-Bayern habe ich gleich zur Seite gelegt, denn wie heißt es im Vaterunser: "... und führe uns (mich) nicht in Versuchung".

In diesem Sinne einen schönen Tag und generell gilt für mich: Was ich gerne möchte wird immer teuer.

VG, hajo22
 
Gernesammler Am: 04.04.2016 20:18:41 Gelesen: 967954# 748 @  
Hallo Samlerfreunde,

ich habe hier drei Briefe, alle an den Eisenhändler Caspar Gerhauser in Kaufbeuren.

Der erste kam aus dem 7 Meilen entfernten Sonthofen von der Firma Hartmann & Söhne und wurde versendet am 1.3.1847 für diesen hatte der Empfänger 4 Kreuzer zu zahlen. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Sonthofen und auf der Rückseite als Ankunfsstempel Kaufbeuren.



Der zweite Brief vom 27.11.1845 wurde ebenfalls innerhalb von Schwaben versendet, dieser kam von Anton Revier aus Immenstadt das auch 7 Meilen entfernt lag, diesmal hatte der Absender das Porto von 4 Kreuzern zu tragen. Gestempelt wurde hier mit Fingerhutstempel Immenstadt.



Der dritte Brief kam aus Nürnberg in Mittelfranken und wurde versendet am 8.6.1847 von Herrn Früheinsfeld an Caspar Gerhauser, hier brauchte der Brief 2 Tage für die 24 Meilen Entfernung und der Empfänger bezahlte 3 Kreuzer. Gestempelt wurde hier mit Zweizeiler Typ 8b Nürnberg.



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.04.2016 20:30:11 Gelesen: 967950# 749 @  
@ Gernesammler [#748]

Hallo Rainer,

ich habe ja ein Faible für Briefe aus einer eingehenden Korrespondenz, weil man vieles beim Abgleich dieser Briefe an immer denselben Empfänger heraus finden kann.

Beim letzten Brief hatte der Empfänger aber 10 Kr. (über 24 - 30 Meilen) zu zahlen - Nürnberg war weit weg und die nahen Briefe kosteten ja schon 4 Kreuzer (alle nach dem Regulativ vom 1.1.1843).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.04.2016 19:07:49 Gelesen: 967697# 750 @  
@ bayern klassisch [#749]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis, hatte mich selber schon gewundert, denn ich hatte das Porto als umgefallene 3 angesehen aber nicht als 10, so macht das Ganze mehr Sinn.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 05.04.2016 19:22:21 Gelesen: 967691# 751 @  
@ Gernesammler [#750]

Hallo Rainer,

gerne!

Probleme mit den Zahlen gab es vorne eigentlich nicht - die Taxe war immer gerade zum Adresse zu schreiben und ich kenne nur einen Brief, bei dem man das falsch herum machte.

Probleme gab es teils mit dem Siegelseiten, wo das Franko zu notieren war, wenn überhaupt frankiert wurde. Da konnte eine 6 wie eine 9 aussehen und umgekehrt. Ordentliche Postbedienstete notierten daher einen Punkte hinter der Zahl - aber die Anzahl der ordentlichen war nicht eben groß. Oft kann man am Duktus der Schrift bzw. Zahlen erkennen, ob es eine 6 oder 9 sein sollte - da hilft das erfahrene Auge des Altsammlers noch am besten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.04.2016 19:54:35 Gelesen: 967678# 752 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier jetzt ein Brief vom 19.3.1840 aus dem Schwäbischen Wallerstein vom Fürstlich Öttingen Wallersteinische Herrschaftsgericht nach Neresheim in Württemberg an das Königliche Württembergische Gerichts Notariat.
Von Wallerstein bis Neresheim waren es gerade einmal 2,8 Meilen der Empfänger zahlte für den Brief drei Kreuzer.

Auf der Rückseite ist nichts zu sehen.

Walerstein kam erst mit der Rheinbundakte (hier wurden in den Artikeln 13 - 24 territoriale Regelungen zwischen den Mitgliedern getroffen) 1806 zum Königreich Bayern.

Nach einer vierjährigen Zugehörigkeit zu Bayern kam Neresheim 1810 als Königlich Württembergisches Oberamt Neresheim mit den entsprechenden Einrichtungen, wie Amtsgericht und Gefängnis, später auch Krankenhaus und Oberschule, zu Württemberg

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.04.2016 20:18:26 Gelesen: 967672# 753 @  
@ Gernesammler [#752]

Hallo Rainer,

da hast du einen besonderen Brief an Land gezogen - der Grund dafür lag im Postvertrag Bayerns mit Württemberg von 1809.

In diesem waren mehrere Ortspaare genannt, die ganz nah an der gemeinsamen Grenze lagen. Zwischen diesen gab es die Besonderheit, dass Briefe teils nichts kosteten.

Ein Brief von Bayern nach Württemberg bzw. umgekehrt kostete immer zwei Mal Geld: 1. in Bayern und 2. in Württemberg.

Weil man aber die Postkutsche auch mal bis nach Württemberg von Bayern aus und bis nach Bayern von Württemberg aus fahren ließ, sollten Briefe in diese von der jeweils anderen Staatspost befahrenen Ortschaften kein Inlandsporto kosten.

Es gibt eine bedeutenden Korrespondenz nach Bopfingen (Württemberg), die nur bis Nördlingen zu frankieren waren bzw. nur das Porto bis dahin kostete aus Bayern und die man gratis nach Bopfingen brachte per bayer. Kutsche.

Umgekehrt fuhren württembergische Postkutschen bis Nördlingen, so dass Briefe aus Württemberg nach Nördlingen nur ein Porto bzw. Franko aufweisen, das allein Württemberg zustand.

Dein Brief zeigt nur eine Taxe und zwar eine abenteuerlich geschwungene 3 Kreuzer - die müsste hier also Bayern zugestanden haben und Württemberg hat gar nichts bekommen. So einen Brief kann auch nicht jeder zeigen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.04.2016 19:43:37 Gelesen: 966708# 754 @  
@ bayern klassisch [#753]

Hallo Ralph,

danke für die weitere Erläuterung zu dem Brief, ist sehr interessant zu wissen.

Hier nochmals ein Brief aus Wallerstein in Schwaben nach Künzelsau in Württemberg, (1806 kam Künzelsau mit dem Fürstentum Hohenlohe zum Königreich Württemberg. 1811 wurde Künzelsau Sitz des gleichnamigen Oberamtes).

Dieser Brief wurde als Partei Sache versendet an das "Königlich Württembergische Oberamtsgericht", leider ohne Inhalt und daher schwer zu datieren.

Der Stempel von Wallerstein (11 a) zeigt Daten von 1835 - 1846 auf.

Das Porto für den Brief bei einer Entfernung von 12,8 Meilen betrug hier 9 Kreuzer von diesen standen Bayern 4 Kreuzer zu, der Rest ging an Württemberg.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 12.04.2016 10:36:05 Gelesen: 965702# 755 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus Augsburg vom 17.4.1831 von Jacob Hillenbrands Erben an Herrn Zumstein in Kempten, der Brief wurde über die 11,6 Meilen franco spediert. Was mich wundert auf der Innenseite ist eine 4 unter dem Siegel, diese ist aber durchgestrichen, wenn ein Brief versiegelt versendet wird, wie kommt dann die 4 dahin?

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 12.04.2016 10:51:15 Gelesen: 965696# 756 @  
@ Gernesammler [#755]

Hallo Rainer,

der Absender hat sicher 4 Kr. bezahlt, wie du richtig erkannt hast. Sie wurde aber nicht abgestrichen (das eigene Franko war nicht postalisch abzustreichen), sondern nur unterstrichen, wenngleich der Unterstrich etwas hoch geriet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 14.04.2016 12:40:05 Gelesen: 965132# 757 @  
@ roteratte48 [#726]

Lieber Rolf,

ich habe mir schon immer mit große Interesse deine Briefe angeschaut. Da ich mehrere Dienstbriefe in Archiv wegen der Inhalte durchgehe, kann ich bestätigen, dass man bei vielen wegen deren Schönheit stehen bleibt und sich „ablenkt“.

Im Forum sind deine Beiträge zur Siegelseite sehr lesenswert, danke dafür.
"Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?"

LG A
 
roteratte48 Am: 14.04.2016 13:01:03 Gelesen: 965120# 758 @  
@ Filigrana [#757]

Hallo Filigrana,

wir haben uns lange (leider) nicht gelesen! Es wird noch etwas dauern, bis ich nach zwei weiteren OPs wiederhergestellt bin - bis dahin liebe Grüße nach K. !

Auf hoffentlich bald - Rolf
 
Filigrana Am: 14.04.2016 13:19:28 Gelesen: 965107# 759 @  
Rolf,

achte bitte auf dich, und ich wünsche dir baldige Genesung! Möchte von dir noch vieles sehen, lesen, lernen – bitte.

[#755]

Hallo Rainer,

aus Augsburg (nicht nur) sind mehrere Briefe zu finden aus dieser Korrespondenz welche von Bankhäusern, wie in diesen Fall, geschickt würden (Handel diese Häuser/Firmen beschränkt sich oft nicht nur mit Bankwesen).

Unten notiert Zumsteins Firma – Einzahlung, weil deren Konto nicht Guthaben aufweist (würden wir heute sagen). Die Inhalte derartiger Briefe sind schwierig zum nachvollziehen.

Die Briefe, die ich von Hillenbrands kenne sind von einen sehr dünnen Schreibpapier, vielleicht kommt es dir aus diesen Grund so vor als die 4x in Innenseite notiert würden?

LG A
 
bayern klassisch Am: 15.04.2016 12:21:42 Gelesen: 964806# 760 @  
Liebe Freunde,

am 23.5.1830 gibt die Post in Form eines Briefes des Vicariats in Eichstätt unter Recommandation an das katholische Pfarramt in Absberg über Gunzenhausen ab.



Die Absenderbehörde notierte K.D.S. = Königliche - Dienst - Sache "mit Beylagen gegen Postschein", der die Nr. 1 erhielt (neuer Block angefangen).

Offenbach hatte man die Expeditionsnummer vergessen und musste sie später quer nachholen (Nr. 232).

Absberg bekam erst zum 1.7.1861 eine Postablage, die von Postexpedition Gunzenhausen bedient wurde. Ich vermute, man hat sich den Brief von Gunzenhausen nach Absberg durch den Pfarrboten mitbringen lassen.

Die Siegelseite ist blank, der Inhalt mangelt - trotzdem halte ich ihn mit 2 Abschlägen des aptierten Zweizeilers (Winkler Type 6) für attraktiv.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.04.2016 18:21:57 Gelesen: 964272# 761 @  
@ bayern klassisch [#760]

Hallo Ralph,

ein schönes Stück, mir gefällt er jedenfalls.

Ich möchte hier auch einen Brief zeigen, der aus Eichstädt am 29.4.1832 versendet wurde nach dem 2 Meilen entferntem Neuburg an der Donau. Der Brief war für einen Professor Neutbrook bestimmt, aber auch wenn der Inhalt vorhanden ist entzieht dieser sich meiner Kenntnis, da nicht viel zu entziffern ist. Der Absender hatte für diesen Brief 3 Kreuzer zu zahlen, diese sind auf der Rückseite vermerkt.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 18.04.2016 08:23:08 Gelesen: 964150# 762 @  
@ Gernesammler [#761]

Hallo Rainer,

dein völlig richtig beschriebener Brief zeigt den aptierten Zweizeiler von Eichstätt, der von 1823 bis 1835 regelmässig, danach noch provisorisch in der Mitte der 1840er Jahre verwendet wurde.

Weil diese Rayonstempel auf Wunsch, oder sollte man besser sagen auf Befehlt, Frankreichs 1802 hergestellt wurden, denn Frankreich und Bayern waren gegenseitig in Rayons, als Gebietsstreifen, eingeteilt worden, nach dem Ende der Ära Naopleons aber diese Rayonierung obsolet geworden war, wurden peu à peu etliche dieser Rayonstempel um eben diesen Vorsatz vor dem Ort gekürzt, was sie dann wieder passend machte für den aktuellen Postverkehr. Es gab aber auch faule Postexpeditoren, die haben munter mit den alten Rayonstempeln weiter gearbeitet, obwohl die Rayons schon Jahrzehnte verschwunden waren und sich nur noch die Alten bei der Post ihrer erinnerten.

Abgelöst wurden diese Stempel durch bayerische Einzeiler, bzw. die Halbkreisstempel, die sich als sehr lange haltbar erwiesen, wenn man mit ihnen schonend umzugehen verstand.

Bei dem hier gezeigten Brief weiß man gar nicht, wo man anfangen soll, so krumm ist er und doch auch wieder menschlich erklärbar.



Er wurde lediglich mit der Adresse "An Herrn Posthalter C. Ritter zu Frankenstein" versehen bei der Post aufgegeben. Kein Franko - Vermerk, keine Franchise, keine Expeditionsnummer, kein Absender, kein gar nichts.

Hinten völlig blank und ohne Franko oder weitere Vermerke.

Klappt man das versiegelte Papier auf, kommt einem eine Mahnung entgegen. Dort steht zu lesen: " te Mahnung Herrn Posthalter Ritter zu Frankenstein. Ich bemerke so eben daß Sie noch mit 3 f 19x (3 Gulden 19 Kreuzer) Grenz Vermarkungs Kosten in Ausstand figuriren und bitte Sie diesen kleinen Betrag mir doch gefalligst recht bald zugehen lassen zu wollen. Gegenwärtige Mahnung zur Vermeidung der Kosten ertheilt Neustadt (an der Haardt) den 18. Novembris 1846 das Königlich bayerische Rentamt - gez. Unterschrift".

Oha - ein Rentamt (Finanzamt würden wir heute dazu sagen) schickt einem Postexpeditor eine Mahnung wegen Grenzvermarkungskosten und gibt diese mit Diagonalstrich versehen bei seiner Postexpedition in Neustadt ab, wo man nichts besseres zu tun hatte, als sie abzustempeln und kostenfrei nach Frankenstein zu übermitteln.

Der siegelseitige Stempel von Kaiserslautern weist den Weg hin zum nahem Frankenstein (bei Hochspeyer). Jetzt wird es aber interessant:

Zum 15.5.1816 war in Frankenstein nach der Postbesitznahme Bayerns Adolf Ritter als Posthalter bestätigt worden und es gab dort sowohl eine reitende, wie auch eine fahrende Post (Brief- und Fahrpost also). Jedoch war das Aufkommen äußerst gering, denn von Mai 1816 bis Oktober 1817, also fast 1,5 Jahre, wurden nur 14 Gulden und 5 Kreuzer vereinnahmt! Adolf Ritter beantragte daher die Aufhebung seiner Expedition beim Postamt Speyer und diesem Ersuchen wurde zum 1.4.1818 stattgegeben.

Nur der Poststall (Pferde und Kutsche) blieb bestehen und ging am 1.10.1818 an Adolf Ritters Sohn, unseren hier genannten Karl Ritter, über. Frankenstein erhielt erst zum 1.1.1864 wieder eine eigene Postexpedition und auch dann war deren Aufkommen noch sehr gering.

Man kann sich in Anbetracht dieser Hintergrundinformationen (s. Englram S. 106) nur zu gut vorstellen, dass unser armer Karl Ritter die schuldigen 3 Gulden 19 Kreuzer kaum aufbringen konnte und er nur mittels einer Mahnung (wenn überhaupt) dazu bewegt werden konnte, seine Schulden zu begleichen.

Man sieht also, dass auch simpel anmuntende Briefe ihre eigene, kleine Postgeschichte haben können, die sehr interesant ist, in eine längst vergangene Zeit führt und Platz lässt für potentiell weitere Erkenntnisgewinne, die in so manchem Inhalt anderer alter Briefe schlummern ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 21.04.2016 20:09:59 Gelesen: 963307# 763 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief vom 4.10.1834 aus Monheim versandt als Parteisache nach dem 8 Meilen entferntem Ansbach, gesendet wurde das Schriftstück vom Königlichen Landgericht an die Königliche Administration .... Stiftungen zu Ansbach.

Der Empfänger hatte für den Brief 4 Kreuzer zu zahlen, auf der Rückseite ist nichts.

Gestempelt wurde mit Fingerhutstempel von Monheim (Winkler Typ 9), dieser wurde in Monheim auch erst ab 1834 eingesetzt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.04.2016 20:19:52 Gelesen: 963301# 764 @  
@ Gernesammler [#763]

Hallo Rainer,

"An die Königliche Administration der unmittelbaren Stiftungen" lautet die Adresse.

Schöner Dienstportobrief der 1. Gewichts- und 2. Entfernungsstufe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Sennahoj Am: 26.04.2016 16:03:25 Gelesen: 961860# 765 @  
Hallo zusammen,

was halten die Bayern-Experten von diesem Briefstück? Darauf Bayern Dienstmarken Mi. Nr. 53 und 54. Gestempelte Marken aus dieser Serie sind fälschungsgefährdet. Ich habe bei dem vorliegenden Stempel meine Bedenken. Bin aber kein Experte auf dem Gebiet, meine Einschätzung ist rein gefühlsmäßig.



Viele Grüße
Johannes
 
HWS-NRW Am: 29.04.2016 21:24:49 Gelesen: 961092# 766 @  
Hallo und einen guten Abend,

ich sitze an einem Sachbuch über Gebühren, die auf Formularen ausgewiesen wurden.

Zur Thematik "Zeitungsbestellung" habe ich eine Frage.



(MiNr 82) 40 Pf. Luitpold rs. auf "Zeitungsbestellung" mit Steg-K1 SCHALDING / 23.5.17 als Gebühr für die Lieferung der Donauzeitung für einen Monat an einen Soldaten im Feld



Hier noch die Vorder- und Rückseite einer weiteren "Zeitungsbestellung" von einem Soldaten, auch hier wurde die Gebühr (für drei Monate/Lieferungen) mit je 40 Pfennig ausgewiesen.

Kann mir jemand weiterhelfen bzw. bestätigen, ob die Soldaten im Feld eine ermäßigte Gebühr (hier 40 Pfennig) zahlen mußten gegenüber der normalen Gebühr von 50 Pfennig in der Portoperiode 2

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe
Werner
 
Filigrana Am: 01.05.2016 15:55:16 Gelesen: 960667# 767 @  
Hallo zusammen,



dieser Brief war am 10.10.1789 von der Firma Claude Sallier in Ehingen geschrieben. Der Handel behielt seinen geerbten Firmennamen auch nach dem Tode Salliers weiter, deswegen würde dieses Brief als Claude Sallier Seelen Witwe Erben unterschreiben.

Ehingen gehörte zum damaligen Zeitpunk zu Vorderösterreich, hatte Vorderösterreichische Post und Reichspost. Mit welcher dieser Brief, als Portobreif/6x nach Kempten lief, weiß ich leider nicht.

Kempten besaß auch beide Posten.

Da der Empfänger sich nicht in Kempten aufhielt, hat man diesen Brief mit Reichspost nach Memmingen als einen Francobrief/6x weiter geleitet.

Inhalt, die weniger Abkürzungen erläutert so wie ich sie kenne. Vielleicht hilf es einem oder anderen, wenn er sich gern mit alte Schriften auseinander setzt.



Nicolaus Stumstein (Zumstein) & Vincentz in Stift Kempten
Ehingen den 10 ten 8bre 1789

Hochzuehrende Herren!
Ohnlänggst Vernahnen ich Von Hr. Johann Brentano dero (Ihre) sehr werthe addresse, da ich Gut 3 dz (Dutzend) von b: woll: Schiller Schnuzttüch(er): haben Sollte, so belieb(e) es mir EE (eure ehrten) zu senden, d(iese) dz zu 6 f ich werde ihnen davor kunftige ulmer Mes(se) befrielig wohin ich selbten kom(m)en werde, und vielleich mehr waar von EE gebrauchen kann. In Erwarthung es mir nägter gelegenheit zu erhalten habe die Ehre mit aller hochacht(ung) zu Seyn
Claude Salliet
See(len): witt(Witwe) /Erben

LG A
 
bayern klassisch Am: 01.05.2016 18:37:01 Gelesen: 960631# 768 @  
@ Sennahoj [#765]

Hallo Johannes,

ich bin kein Pfennig - Prüfer für Bayern, halte aber den Stempel für äußerst bedenklich in jeder Hinsicht. Nun sind Teilabschläge immer problematisch in der Beurteilung, doch scheint mir der Radius und die vor allem die Buchstaben eher für ein Phantasieprodukt bzw. ein Jahrzehnte später vorgenommene Entwertung zu sprechen, als die tatsächlich nur im April - Juni 1920 mögliche durch einen Müller bzw. Braungardt - Stempel.

Ich gebe mal eine Echtheitsmöglichkeit von 1%, eher weniger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.05.2016 18:38:26 Gelesen: 960630# 769 @  
@ HWS-NRW [#766]

Hallo Werner,

nicht meine Zeit, aber ich versuche mal diese Woche etwas schlauer hinsichtlich der Gebühren für diesen Postdienst zu werden und werde, wenn ich fündig geworden sein sollte, das Ergebnis hier posten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
HWS-NRW Am: 01.05.2016 19:28:20 Gelesen: 960619# 770 @  
@ bayern klassisch [#769]

Hallo Ralph,

herzlichen Dank für Deine Mühe, freue mich, wenn Du was in Erfahrung bringst.

Einen guten 1. Mai
Werner
 
bayern klassisch Am: 03.05.2016 08:55:59 Gelesen: 960353# 771 @  
Liebe Freunde,

heute ein Brief aus Straubing vom 11.4.1852 nach Bremen bis 1 Loth über 20 Meilen via Taxis (FFM) und nicht die zu erwartende Route via Sachsen und Preußen, s. schwachem Ankunftsstempel von TT - Bremen vom 13.4.1852.



Alle Briefe mit Auswanderer - Relevanz sind für mich Highlights der PO, daher wundert es nicht, dass der Absender, Paul Hummel aus Straubing, zu dem ich folgendes gefunden habe:

https://books.google.de/books?id=o4VCAAAAcAAJ&pg=PA28&lpg=PA28&dq=paul+hummel,+straubing&source=bl&ots=npx6T9mIRS&sig=cGaCn4hwW53YHC8OdVTUKNwezJ0&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjjpveaqb3MAhXDmBoKHdl6AqQQ6AEIHTAA

Flachsindustrieller aus Straubing, also wohl nicht ganz verarmt, an Consul Pokrantz, einen der größten Auswanderungsagenten Deutschlands, dito.

Innen sehen wir eine Liste von Personen aus dem Raum Straubing, die von Hummel aquiriert worden sind, nach Amerika auszuwandern und die er Pokrantz nun mitteilt.







Ich schreibe sie hier einmal ab - vlt. findet sich zu dem ein oder anderen etwas im Netz, was ganz toll wäre, weil man hier den Anfang einer Auswanderung hätte:

Personen welche eintreffen:

Andrä Nirschl
Anton Nirschl
Lorenz Weinberger
Magdalena Völkl
Georg Spekmaier
Jos. Höpfl
Maria Dirscherl
Sebastian Feldmaier
Walburga Feldmaier
Franziska Feldmaier
Wolfgang Fischer
Joh. Herrnberger
Maria Schmidbauer
Johann Wittenzeller
Anna Bök
Leopold Iglberger 1. Mai
Margarethe Scherzberger
Kunigunde Ditto (als Scherzberger)
Joseph Hahn
Xav(er) Wurzer
Anna Fritsch nebst Säugling
Frau Theres Voerge, nebst Säugling
deren Kinder: Franz, 10 Jahre
Andrä 9 Jahre
Johann 8 Jahre
Elisabeth 1 Jahr
Anna Vogl, welche ich Herrn Lanerer zugewiesen.

Wer weiß, vlt. findet jemand hier im Forum jemanden aus der Verwandschaft, wäre doch toll!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.05.2016 11:34:47 Gelesen: 960144# 772 @  
Liebe Sammlerfreunde,



eine kleine Besonderheit hat dieser Brief vom 6.4.1856, der in Straubing perfekt bearbeitet wurde, nur hat der Absender vergessen, das zwingend zur Adresse gehörende Wort "Franko" unten links zu notieren, weswegen er nur meine Sammlung ziert. Bei der Abgabe in Markt Weiler (heute: Weiler) im Allgäu hat das aber auch keinen gestört.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.05.2016 11:42:16 Gelesen: 960139# 773 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen netten Brief aus Straubing vom 8.10.1856 zum k. Regierungs Fiskalate von Niederbayern in Landshut mit dem Vermerk: "franco Post- und Lieferschein".



Die Chargéstempel wurden etwas trocken erwischt, die Reco-Nr. 420 dahingekrakelt, aber die Marke, wie immer bei Straubing, recht gut getroffen. Leider ist die Siegelseite blank, wie so oft bei Briefen, denen ein Lieferschein = eine Retour - Recepisse untergebunden war.

Immerhin hat der Absender für den Brief über 1 - 4 Loth 6x Franko, 6x für den Postschein und 6x für den Lieferschein berappen müssen - da war Hinlaufen auch nicht viel teurer damals.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Sennahoj Am: 05.05.2016 09:20:17 Gelesen: 959864# 774 @  
@ bayern klassisch [#768]

Hallo Ralph,

vielen Dank für deine Erläuterungen zum Dienstmarken-Briefstück. Ich habe schon befürchtet, dass der Stempel vermutlich nicht echt ist.

Viele Grüße
Johannes
 
bayern klassisch Am: 05.05.2016 10:17:52 Gelesen: 959830# 775 @  
@ Sennahoj [#774]

Hallo Johannes,

man könnte es Dr. Achim Helbig schicken, der hier sehr kompetent ist, dann hättest du Gewißheit. Bei der Unzahl von Stempeln des Jahres 1920 und dem nur fragmentarischen Abschlag mit dubios anmutender Farbe ist die Chance auf Echtprüfung gleich Null und für dich außer Spesen nichts gewesen.

Wenn du vielleicht mal andere Marken oder Briefe hast, die echt sein könnten und einer Prüfung wert, wäre eine Mitgabe an Achim sicher sinnvoll, nur um sicher zu gehen.

Leider ist die Masse der besseren Marken = höheren Nominalen dieser Ausgabe falschgestempelt, bestensfalls gefälligkeitsgestempelt, weil man bald merkte, dass ihre Verwendungszeit kurz war und der "Markt" lieber gestempelte Marken hatte, als ungebrauchte. Die ungebrauchten waren aber zahlreich, sogar bei den Butter-und-Brot-Werten von 5, 10, 15, 20 und 30 Pfennigen, so dass diese auch gleich in den 1920er Jahren (mit den authentischen Stempelgeräten!) nachgestempelt wurden - unter Weglassens der Jahreszahl über Ecke (wie hier von mir vermutet), oder zentrisch aber rückdatiert.

Den damaligen Sammlern war das a) entweder egal, galt es doch eine Lücke im Vordruckalbum zu schließen, oder b) man hat andere Sammlerfreunde damit veräppelt und gut eingetauscht. Leider ist letzteres gar nicht mal so selten gewesen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Sennahoj Am: 14.05.2016 12:06:10 Gelesen: 957760# 776 @  
Hallo Ralph,

entschuldige meine späte Antwort. Nochmal vielen Dank für deine Hilfe. Ich werde das Stück erst einmal nicht zum prüfen wegschicken. Wie du gesagt hast, wenn sich irgendwann mal ein paar Marken oder Belege angesammelt haben, gebe ich es einfach mit zum prüfen.

Gruß
Johannes
 
bayern klassisch Am: 25.05.2016 16:29:13 Gelesen: 955539# 777 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich - für einen lieben Freund gekauft - eine Postkarte aus Lindau vom 18.11.1875 nach Mailand, mit 3 Kreuzern tarifgerecht frankiert. Dergleichen Postkarten sind zumindest heute nicht sehr häufig, weil es nur 6 Monate möglich war, für nur 3 Kr. nach dorthin zu schreiben und die Masse der Bürger hatte eh kein großes Vertrauen in die Integrität der Post.



Der Text ist auch weniger lustig und zwar für alle Beteiligten (und das waren hier deren drei):



"Die uns mit Ihrem Geehrten vo 9. Novb. angekündigten 2 Kisten Peitschenstöcke L S S No 90 + 91 trafen heute hier ein. Die Herren Schuler & Dethleffs in Isny theilten uns mit, daß sie daraufhin die Annahme verweigern, weil eine ?Textverlust" von F(ran)cs 550 darauf hafte. Sie hätten Ihnen hierüber ?Textverlust" geschrieben u(nd) bitten wir Sie, uns zu sagen, wie wir uns zu verhalten haben. Mit aller Achtung ergeben, Lindau, 18. Novbr. 1875 Ruepprecht & Cie"

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.05.2016 20:35:05 Gelesen: 955464# 778 @  
Kleines Briefchen aus München vom 9.10.1845 nach Bonn, Ankunft 12.10.

Ovaler Grenzübergangsstempel "BAYERN" von der preussischen Postverwaltung angebracht.

Der Stempel findet sich bei Feuser/Münzberg "Deutsche Vorphilatelie" unter Nr. 181.



BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 25.05.2016 20:43:18 Gelesen: 955456# 779 @  
@ hajo22 [#778]

Hallo hajo22,

nettes, kleines Frankobriefchen Bayern - Taxis - Preußen.

Bayern setzte 12 Kreuzer für sich an und 7 Kreuzer für Preußen, die Preußen vorne mit "2 S" für 2 Silbergroschen in heimische Valuta reduziert hatte.

Den Terminus "Grenzübergangsstempel" für "BAYERN" im Oval würde ich nicht bei einer Beschreibung wählen - besser wäre Herkunftsstempel bzw., wenn es einen Postvertrag dazu gäbe (gibt es nicht, wurde 1838 mal eben so eingeführt), könnte man auch Postvertragsstempel zu ihm sagen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.05.2016 21:56:48 Gelesen: 955430# 780 @  
@ bayern klassisch [#779]

Ja, Herkunftsstempel ist als Bezeichnung besser. Die preussische Post dachte wohl damals, in Bonn kennt kein Mensch München. Hat sich inzwischen sicherlich geändert.

BG, hajo22,
der noch eine Menge bay.Vorphilabriefe sein eigen nennt.
 
hajo22 Am: 26.05.2016 14:51:39 Gelesen: 955219# 781 @  
Weil heute Feiertag in Bayern ist, hier ein "Bayern-Brief" der ganz besonderen Art.

Gestempelt wurde der Brief in Regensburg am 24.9.1893 und erreichte München noch am gleichen Tag.

Auf der Briefrückseite kein Absender, nur ein kleines Krönchen.

Wer war der (männliche) Absender und warum wurde für den unfrankierten Brief keine Nachgebühr erhoben?

Ein Tipp noch von mir: Der Brief befindet sich nicht in meiner Bayern-Sammlung, sondern ist einem ganz anderen altdeutschen Sammelgebiet zugeordnet. Welchem?



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 26.05.2016 15:22:43 Gelesen: 955203# 782 @  
@ hajo22 [#781]

Hallo hajo22,

das wird ein Brief aus dem Fürstenhaus derer von Thurn und Taxis gewesen sein, daher auch deine treffende Zuordnung zu Taxis und nicht Bayern.

Die Aufgabepost erkannte a) sowohl die Handschrift, als auch b) das Krönchen siegelseitig und notierte daher "f" auf der Vorderseite, um den Münchener Kollegen zu dokumentieren, dass hier alles seine Richtigkeit hatte ("f" für "franco", also nicht mit Porto zu belegen).

Bitte weitermachen, auch wenn der Feiertag bald vorbei ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 26.05.2016 16:11:18 Gelesen: 955189# 783 @  
@ bayern klassisch [#782]

Ausgezeichnet wie immer.

Ich ergänze noch: Der Absender war Fürst Albert von Thurn und Taxis (1867-1952). Seine Post genoß zumindest in Bayern Portofreiheit. Das "f" in der Anschrift ist allerdings leicht zu übersehen. Und ja, der Beleg ist in der Sammlung T&T.

Schönen Feiertag,
hajo22
 
Gernesammler Am: 26.05.2016 19:12:35 Gelesen: 955145# 784 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief als Partei Sache versendet am 12.12.1837 von Neuburg an der Donau in Oberbayern nach Hafenreuth in Schwaben. Hafenreuth zählt zu den Grenzorten des alemannischen Dialektraums zum Bairischen hin. Der Ort hat selbst heute nur 231 Einwohner. Auf der Rückseite ist ein gut erhaltenes Papiersiegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.06.2016 16:20:43 Gelesen: 952471# 785 @  
Liebe Freunde,

weil ich hier schon lange keinen (etwas besonderen) Schein mehr eingestellt habe, zeige ich diesen hier aus Buchloe vom 24. Merz 1822 für einen Brief an Herrn J. A. Best nach Köln, der den Absender ein Franko von 55 Kreuzer für Bayern, Taxis und Preußen gekostet hat, zu denen sich noch 4 Kr. für die Recommandation gesellten.



Weil es ein Vordruck für die Haupt - Briefpost - Expedition Augsburg war, man in Buchloe aber irgendwie knapp an Scheinen war, bekam man diesen wohl per Dienstpost übermacht (ja, in Buchloe musste man für diese Scheine den Augsburgern Geld bezahlen, denn es waren kaufbare Vordrucke!) und hatte folgerichtig den Ort der Ausgabe und "Haupt-" zu streichen, was man auch artig machte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 09.06.2016 17:23:42 Gelesen: 952375# 786 @  
Liebe Sammelfreunde



dieses Briefteil (es fehlt mindestens ein drittel) wurde am 07.05.1866 in Würzburg geschrieben, aber wie auch immer nach Mainz transportiert und am Folgetag dort höchstwahrscheinlich mit einer 1 Kreuzer Marke frankiert und als Ortsbrief aufgegeben. Am nächsten Tag war er in der Zustellung. Die Ersparnis waren 5 Kreuzer, da bei direkten Weg 6 Kreuzer erforderlich waren.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 09.06.2016 17:43:52 Gelesen: 952370# 787 @  
@ Magdeburger [#786]

Lieber Magdeburger,

ein feines Stück hast du da geschnappt - Glückwunsch! Wer hätte den nicht gerne in seiner Sammlung?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 12.06.2016 14:02:56 Gelesen: 951981# 788 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen schönen Brief von 1796 gefunden und bräuchte hier aber Hilfe bei der Aufschlüsselung.

Der Brief wurde am 19.11.1796 von Conrad Schwarz versendet an einen Herrn Johann Jaocb leider kann ich den Ort nicht lesen. Auch das Porto gibt mir Rätsel auf, deshalb bin ich über jede Hilfe dankbar. Der Schreibschriftstempel v.Augsburg im Winkler die Nr.1 war 1788 - 1798 in Verwendung.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 12.06.2016 14:27:10 Gelesen: 951973# 789 @  
@ Gernesammler [#788]

Lieber Rainer,

der Empfänger war die Firma Johann Jacob Castell & Compagnie in Schwyz im Kanton Schwyz in der Schweiz.

An Taxen lese ich von links nach rechts: 6 gestrichen, 13/16, 8 gestrichen und 10.

Da vor meiner Zeit, bin ich bei den Gebühren etwas überfragt.

Wenn ich ihn zu beschreiben hätte, würde ich das folgendermaßen tun:

Reichspost 6 Kreuzer bis Lindau. Appenzell 2 Kr. = 8 Kr. St. Gallen 2 Kr. = 10 Kreuzer (oben notiert).

Dazu 3 Kr. für Zürich = 13 Kr. und 3 Kr. für den Kanton Schwyz = 16 Kr. Entporto.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.06.2016 16:17:04 Gelesen: 951967# 790 @  
@ bayern klassisch [#789]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Info, mit Schwyz hatte ich auch gelesen, war mir aber nicht sicher.

Das mit dem Porto übernehme ich erst einmal so wie Du es beschrieben hast. Ich habe eben mal im Handbuch von Richard Schäfer (Auslandspost - Schweiz 1798 - 1850) recherchiert - das mit dem Porto sollte passen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 12.06.2016 18:06:50 Gelesen: 951940# 791 @  
@ Gernesammler [#790]

Hallo Rainer,

prima! Nur dem dem Schweizerischen Porto ist es nicht so einfach - bei mir und Schäfer bitte alles "cum grano salis" [1] nehmen, weil es dort ganz, ganz schwer ist, solche (eigentlich äußerst simpel wirkende) Briefe zu interpretieren.7

Wenn du, ich hatte sie schon, 10 Briefe aus dieser Korrespondenz in Händen hältst, die alle vom selben Absender an den selben Empfänger zur selben Vertragszeit und dem selben Gewicht, dann sind mal 2 und mal 3 gleich - die anderen 5 entziehen sich jeder Interpretation.

Liebe Grüsse,
Ralph

Redaktionelle Anmerkung: [1] mit einem Körnchen Salz = http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~mit%20einem%20Koernchen%20Salz%3B%20cum%20grano%20salis&suchspalte%5B%5D=rart_ou ]
 
Gernesammler Am: 13.06.2016 20:19:25 Gelesen: 951832# 792 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen der am 4.12.1847 von Ulm über Augsburg nach Kempten spediert wurde. Geschrieben von der Firma Scheerer und Henner an den Eisenhändler Caspar Gerhauser. In Ulm gestempelt am 4.12. mit Zweikreisstempel in grün (eigentlich hatte Ulm diesen Stempel in blau abgeschlagen), von dort weitergeleitet nach Augsburg wo der Brief noch am gleichen Tag ankam und dann beim Empfänger am 5.12.1847 abgegeben wurde.

Ulm berechnetete 2 Kreuzer bis zur Grenze für den Brief über 10 Meilen die vom Empfänger bezahlt werden mussten, in Augsburg setzte man einen Auslagenstempel in den man 2 Kreuzer schrieb die an Württemberg gezahlt werden mussten setzten einen Querstrich schrieben darunter 4 Kreuzer für Bayern und oberhalb das Gesamtporto von 6 Kreuzern.(Ist das richtig)?

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 13.06.2016 20:33:08 Gelesen: 951829# 793 @  
@ Gernesammler [#792]

Lieber Rainer,

das Verfahren bei Auslandsbriefen war nur ein ganz wenig anders, als du es geschildert hast (hat aber keine Auswirkungen):

Ulm musste das Porto bis zur Grenze (Neu-Ulm in Bayern) ansetzen, also 2 Kreuzer. Das Briefpaket aus Ulm/Neu-Ulm kam nach Augsburg, wo man es öffnete und unter anderem deinen Brief zu taxieren hatte.

Den Auslagenstempel schlug man auf der württembergischen (eigentlich taxischen) Notierung ab und setzte darunter das eigene Porto ab Neu-Ulm bis zum Zielort mit 4 Kr. an (über 6 bis 12 Meilen). Oben rechts dann die Summe von 6 Kr., aber oft hat man bei nur 2 Taxen erst gar keine Summe gebildet.

Stempel blau und grün: Leider ist es so, dass blaue Stempelfarbe in grün mutiert. Mir persönlich war das immer egal, denn ich mag beide Farben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.06.2016 19:45:09 Gelesen: 951708# 794 @  
Hallo Ralph,

danke für die Antwort zum Auslagenbrief, da dies mein erster dieser Art war hatte ich es mit der Taxierung einfach mal versucht.

Hier der nächste Brief, diesmal aus Donauwörth vom 22.11.1813 von einem Herrn Johannes Muff an Herrn Zumstein und Söhne in Kempten.

Für die 15 Meilen Entfernung hatte der Empfänger 6 Kreuzer zu zahlen. Gestempelt wurde mit Einzeiler "Donauwörth R.3" in rot (Winkler Nr.3b), auf der Rückseite ist ein leider unlesbares Papiersiegel.

Gruß Rainer



 
hajo22 Am: 17.06.2016 18:03:17 Gelesen: 951198# 795 @  
Hallo bayern klassisch,

wenn's schon nix geworden ist mit dem Schwarzen Einser als Solofrankatur auf Brief, zeige ich zum Trost den Gelben Einser solo auf einem Ortsbrief Nürnberg, gestempelt 13.3.1863 aus meiner bescheidenen Sammlung.

Ich weiß, nur ein schwacher Trost.



VG, hajo22,
der Mitfühlende
 
bayern klassisch Am: 17.06.2016 19:14:43 Gelesen: 951182# 796 @  
@ hajo22 [#795]

Hallo Mitfühlender,

immerhin ein Trost.

Hat der Brief Inhalt? Er könnte von auswärts stammen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.06.2016 20:05:00 Gelesen: 951169# 797 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief von 1813 aus Nürnberg von den Herren Merkel & Muntz an einem Herrn Bernard in Montpellier, wenn ich es richtig deute ist der schriftliche Hinweis oben für Muster ohne Wert zu sehen, das würde auch gefledderte Innenleben des Briefes begründen.

Geleitet wurde der Brief über Strassborg nach Montpellier, die Taxierung kann ich leider nicht herleiten.

Gruß Rainer




 
hajo22 Am: 17.06.2016 20:11:39 Gelesen: 951167# 798 @  
@ bayern klassisch [#796]

Richtig, er wurde in Bamberg geschrieben. Ich kann den Text leider nicht einscannen, da das hauchdünne Textblatt größer ist als die Auflagefläche meines Druckers und ich das Papier nicht beschädigen möchte. Aber der Text wird Dich sicher nicht so sehr interessieren.

Auf der Brieffaltung wurde auch "Bamberg" vermerkt:



Ich kenne das Gefühl, zunächst wochenlang auf den Auktionstermin zu warten und sich dabei voller Ungeduld auf den schon als sicher gedachten Erwerb des ersehnten Beleges zu freuen, um dann doch enttäuscht zu werden, sehr gut. Das schmerzt wirklich arg. Aber ich denke mal, das geht vielen Sammlerkollegen von Zeit zu Zeit so. Man kann nicht immer Glück haben und gegen einen Investor hat der Sammler sowieso regelmäßig keine Chance.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 20.06.2016 19:41:26 Gelesen: 950735# 799 @  
@ Gernesammler [#797]

Hallo Rainer,

der Vermerk oben soll wohl heißen "Mit Proben ohne Wert". Ich kann die Taxen kaum sehen bzw. interpretieren. Es ist auch fraglich, ob die Proben inliegend, oder anhängend waren. Das geht m. E. aus dem Brief nicht hervor.

Hinten sehe ich 20, was 20 Kreuzer sein könnten, die bis Kehl ausgereicht haben könnten.

Vorne sehe ich 6 Decimes Porto für den Empfänger, also dürfte es ein Teilfrankobrief gewesen sein.

Solche frühen Musterbriefe sind nicht häufig, schon gar nicht ins Ausland. Bravo!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.06.2016 19:42:34 Gelesen: 950734# 800 @  
@ hajo22 [#798]

Hallo hajo22,

dachte ich es mir doch ... :-)

Mit deiner Auktionsbetrachtung hast du natürich Recht - so ist das Leben, oder wie die Franzosen sagen: Tel Aviv.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.06.2016 19:35:47 Gelesen: 950657# 801 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte diesen Brief an Herrn Nicolas Zumstein vom 1.10.1823 zeigen, dieser wurde von den Herren Clauß & Loesse aus Memmingen verschickt an Herrn Zumstein, der mittlerweile in Kempten wohnte.

Im Brief geht es um Spesen und innen ist eine extra Seite eingefügt, kann es sich hier um eine Spesenabrechnung an die Zumsteins handeln. Der Empfänger bezahlte für den Brief 3 Kreuzer.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 22.06.2016 16:52:07 Gelesen: 950584# 802 @  
@ Gernesammler [#801]

Lieber Rainer,

schön, dass du so viele Zumstein - Briefe zeigen kannst. Unsere liebe Filigrana ist hier ja eine Koryphäe und liebt diese ganz besonders.

Ich liebe Vermittlungsbriefe ganz besonders, was man bei der Ansicht des jetzt folgenden hoffentlich nachvollziehen kann.





Ein Vermittlungsbrief aus Köln vom 20.7.1858 wurde nach Bamberg verbracht, um dort mit 3 Kr. frankiert (23.7.1855) auf seine Reise nach Sonneberg bei Coburg (Taxis) zu gehen. Dem Zusammenspiel eines kölschen Firmenstempelaufdruckers, einer guten Schere und feinster Stempeltechnik haben wir es zu verdanken, dass das Produkt so aussieht, wie es aussieht - nämlich lecker. Preußen - Bayern - Taxis könnte schlechter aussehen und gespart hat sich die rheinische Frohnatur 6 Kreuzer, also ein Essen mit Getränk (in Köln wohl ne halve Haan onn en Kölsch, oder?)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 22.06.2016 16:55:42 Gelesen: 950583# 803 @  
@ bayern klassisch [#802]

Zum Verständnis aller Nicht-Kölner: Een halve Haan = Eine Käsesemmel. Und en Kölsch = 0,2 l (Kölsch-)Bier.

VG hajo22,
der mehrere Jahre in Köln studiert hat (vor langer Zeit)
 
bayern klassisch Am: 22.06.2016 17:08:40 Gelesen: 950573# 804 @  
@ hajo22 [#803]

Wat? Du hätts in Kölle schdudeed? Awwa isch nid! :-)

Danke fürs Aufklären der Süd- und Norddeutschen. Ich hoffe, dir gefällt der Brief auch, zumal mit dem Kölner Bezug.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 22.06.2016 17:27:40 Gelesen: 950571# 805 @  
@ bayern klassisch [#804]

Ich bin kein Kölner, sondern stamme noch über 100 km nördlich von Köln her, vom tiefsten Niederrhein.

VG, hajo22, der noch eine Einreise- und Zuzugsgenehmigung aus der
britischen Zone in die US-Zone und Bayern besitzt.
 
Gernesammler Am: 22.06.2016 20:13:23 Gelesen: 950549# 806 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus Fellheim in Schwaben von Herrn Anton Revier geschrieben und versendet am 27.9.1845 an den Eisenhändler Caspar Gerhauser im 5,6 Meilen entfernten Kaufbeuren. Im Text geht es mal wieder um Tausch und Schmelzeisen welches dem Händler angeboten wird. Gestempelt mit Halbkreisstempel Fellheim in rot (11b).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 22.06.2016 20:32:49 Gelesen: 950546# 807 @  
@ Gernesammler [#806]

Lieber Rainer,

3 Kreuzer Porto auf schönem Brief mit nicht so häufigem Halbkreisstempel - alles richtig gemacht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 22.06.2016 23:32:38 Gelesen: 950512# 808 @  
@ Gernesammler [#794] und [#801]

Hallo Rainer,

toller Brief!

Conrad Schwarz war Augsburger Bankier.

Castell:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiu2KizxLzNAhVL7BQKHTMcBAIQFggcMAA&url=http%3A%2F%2Fhttp://www.hls-dhs-dss.ch%2Ftextes%2Fi%2FI25039.php%3Ftopdf%3D1&usg=AFQjCNHCBsY0hkuHosvHGjc8pTwHDcjRrg

Savoyische Auswanderer wie die Zumsteins.

zu [#801]

Eine inliegende Rechnung wegen Versendung / Kiste Seidenwaren Nr. 331.
Spesen Nachnahme von Hr. Morgenstern in Frankfurt, Fracht und Zölle von Führt bis Kempten, Lagergeld, Briefporti, Provision – f 8 und 56x.

Ralph übertreibt ein wenig, aber wenn die paar Details interessieren über Zumsteins oder anderen aus Savoyen stammende Händler – gern.

LG A
 
Gernesammler Am: 23.06.2016 19:35:00 Gelesen: 950435# 809 @  
@ Filigrana [#808]

Hallo Adriana,

vielen Dank für die Erklärung zum Brief, war sehr aufschlussreich und sehr interessant der Link.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.06.2016 15:48:56 Gelesen: 950180# 810 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen simplen Portobrief aus Neustadt an der Waldnaab vom 8.1.1851 nach Schaffhausen in der schönen Schweiz.



Der am 6.1.1851 in Plössberg verfasste Brief wurde von der Aufgabepost mit der Höchststrafe für Portobriefe Bayerns ins Ausland belegt, nämlich 16 Kreuzern. Weil Schaffhausen grenznah lag, kamen für die Entfernung von bis zu 10 Wegstunden (48 km) nur 2 Kreuzer für die Schweiz dazu, die daher richtig 18 Kreuzer vom Empfänger zu fordern hatte.

Wer Thurn und Taxis liebt wie ich, erfreut sich darüber hinaus über einen echten Thurn und Taxis - Stempel siegelseitig, nämlich den Distributionsstempel D1 12/1 (1. Verteilung am 12.1.1851 im Klartext). Hierzu muss man wissen, dass Thurn und Taxis lange Zeit Pächter der Kantonspost von Schaffhausen war und auch lange Zeit nach der Gründung der Schweizerischen Bundespost noch immer die Stempel benutzte, die von alten Zeiten kündeten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 24.06.2016 20:16:20 Gelesen: 950109# 811 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte diesen Brief vom 23.4.1834 zeigen dieser wurde versendet vom Magistrat der Stadt Kempten nach Grenoble in Frankreich über Strassburg. Mich würde der weitere Leitweg des Briefes interessieren, ging dieser über Lyon, würde Sinn machen.

Wie wurde der Brief taxiert, ich selbst sehe eine handschriftliche 4 und 9 sowie eine gestempelte 7 und was hat das Kürzel auf dem Kemptener Stempel zu bedeuten.

Gestempelt vorderseitig mit Fingerhutstempel Kempten in rot (Winkler Nr.9), Rayonstempel CBR3 und Grenzübergangsstempel -Bavarie par Strassburg-, auf der Rückseite der Ankunfts-und Ausgabestempel von Grenoble am 30.4.1834 also 7 Tage für über 90 Meilen Postweg.

Vielleicht kann noch jemand sagen was im Text des Briefes steht, viel konnte ich nicht entziffern und der unterste Teil des Briefes ist in Französisch geschrieben.

Gruß Rainer






 
bayern klassisch Am: 24.06.2016 21:11:56 Gelesen: 950098# 812 @  
Lieber Rainer,

zuerst vielleicht die Transkription, damit das Ganze etwas erklärlicher wird:

"Mit Beziehung auf das diesseitige Schreiben vom 4. April vorigen Jahres und jenseitiger Rückäusserung vom 18. präsentirt 29. April vorigen Jahres wird die höflichste Bitte gestellt, die Bezahlung der durch Almendinger Thomas verursachten in der Anlage spezifizierten Kosten zu 21 Gulden 49 Kreuzer gefälligst zu veranlassen und Portofrey anher zu senden.
Zu jedem Gegendienst bereit versichert vollste Hochachtung Schnitzer, Bürgermeister."

Es wäre schön, wenn einer oder eine noch das französische übersetzen könnte, dann wissen wir alles dazu.

Der Brief war ein Dienstbrief und in Bayern daher portofrei (Vertrag Bayern - Frankreich vom 1.1.1822). Aber Dienstbriefe nach Frankreich waren nicht jedermanns Sache, weil die Vorschriften nur denen geläufig waren, die häufig mit franz. Behörden korrespondierten. Bei Kempten dürfen wir das ausschließen.

Als Polizeysache tituliert (ich vermute, der Thomas Almendinger aus Grenoble war kriminell geworden), stempelte Kempten in rot Aufgabe (Fingerhut), aber sicher nicht in schwarz C.B.R.3, was ich Augsburg unterstelle (der schlechtesten Poststelle Bayerns damals). Damit war die angedachte Portofreiheit dahin (um solche zu erlangen hätte man P.P. stempeln müssen) und der Brief optisch ein Portobrief für die Franzosen in Strasbourg.

Daher schlugen sie den 7 Decimes - Stempel ab, den formell (nicht tatsächlich!) Bayern pro Portobrief aus dem 3. Rayon zu Frankreich anzusprechen hatte. Eine Progression über den Stempel war nicht möglich (ein einfacher Brief hatte also mit z. B. 5g auch die gleiche 7 drauf, wie einer mit 100g!). Der Empfänger (via Lyon ist richtig) hatte satte 5 Francs und 3 Decimes zu zahlen (das waren in rheinsicher Währung fast 2 1/2 Gulden, so dass die Anlage als recht gewichtig gewesen war, denn oben links hatte Strasbourg 25g Gewicht vermerkt).

Das ist ein sehr interessanter Brief - leider ist der Zustand nicht optimal, sonst könnte der in meine Bayern - Frankreich - Sammlung passen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.06.2016 19:32:09 Gelesen: 949814# 813 @  
@ bayern klassisch [#812]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Erklärung zum Brief, dem Zustand des Briefes verdanke ich dann auch den kleinen Preis den ich dafür berappen musste, da solche Briefe bestimmt nicht so oft anzutreffen sind habe ich diesen für meine Sammlung mitgenommen.

Liebe Grüße aus Berlin
Rainer
 
Gernesammler Am: 27.06.2016 20:04:25 Gelesen: 949671# 814 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte diesen Brief aus Augsburg vom 21.1.1796 zeigen, der Brief wurde in das 50 Meilen entfernte Bleidenstadt geschickt von der Firma Bona & Comp. an Herrn Gerhardi einem Vermittler, (hier ging es wahrscheinlich um ausstehende Kosten?).Für den Brief musste der Empfänger 3 Kreuzer bezahlen.

Was bedeutet eigentlich das Wort links unter "ad mediateur" und welche Orte werden unter Bleidenstadt benannt, ich kenne eigentlich nur das Schwalbach bei Bleidenstadt ?

Inneliegend im Brief war ein Zettelchen mit beigefügt diesen habe ich mal mit angehangen.

Gestempelt wurde mit Einzeiler "v.Augspurg" (Winkler Typ I) in Verwendung von 1794 - 1799.

Gruß Rainer






 
bayern klassisch Am: 27.06.2016 20:20:53 Gelesen: 949662# 815 @  
@ Gernesammler [#814]

Hallo Rainer,

schönes Stück! Der Empfänger zahlte 3 Batzen, das waren 12 Kreuzer in rheinischer Währung.

Unten links steht "p ffurt" = per Frankfurt.

Unten lese ich "Bleidenstadt bey Langenschwalbach".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.06.2016 19:18:02 Gelesen: 949208# 816 @  
@ bayern klassisch [#815]

Hallo Ralph,

danke, schon die Seite geschrieben und im Ordner abgelegt. :-)

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.07.2016 14:34:20 Gelesen: 945561# 817 @  
Liebe Freunde,



nichts besonderes, aber auch nicht übel präsentiert sich ein Brief aus München unter 1 Loth vom 11.1.1871 nach Trient (Trento), einer Stadt mit einer sehr wechselhaften Geschichte im 19. Jahrhundert und die auch mal, wenn auch nicht sehr lange, bayerisch war. Eine rechts neben der Marke geklebte andere Marke wurde entfernt (dachte man an Italien?).

Am Folgetag kam er an - nicht übel, wenn man die Witterungsbedingungen bedenkt, die gleiches heute illusorisch erscheinen lassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 22.07.2016 18:52:47 Gelesen: 945195# 818 @  
Liebe Freunde,

innerhalb der Pfalz kosteten die Briefe immer nur 3 Kreuzer je Loth - so auch hier von der Firma Jacoby aus Homburg an Gustav Serini, einen königlichen Forstaktuar in Kaiserslautern. Die Nr. 9b wurde mit dem gM 218 entwertet, der noch bis Juni 1867 in Gebrauch war. Hinten Ankunft in Kaiserslautern vom gleichen Tag. Mal sehen, ob sich ein Homburg - Heimatsammler über ihn freut.



Für die Sophistiker unter uns - beide nicht im Netz gefunden. Absender war wohl Bierbrauer und beim Empfänger bin ich ganz leer ausgegangen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.07.2016 13:45:14 Gelesen: 943951# 819 @  
Liebe Freunde,

in einer Zeit kaum vorhandenen Angebots für unsereinen freue ich mich, einen kleinen Beitrag hier wieder leisten zu können - diesmal mit einer Nr. 15 mit Doppel - Abstempelung von Würzburg - Bahnhof in das schöne Amorbach vom 24.2.1868.



Der schöne Vordruck endet nicht mit dem Avers, sondern geht innen noch weiter - ein Hinweis darauf, dass die Zahlungsmoral auch schon damals nicht zum besten stand, sonst hätte man sich dergleichen Vordrucke ja sparen können ...

Nett auch der Vermerk links unten im Inhalt: "N.B. (Nota Bene) Die Auslagen für Porto sind selbstverständlich der Zahlung beizulegen, widrigenfalls solche in Abzug gebracht werden."

Dass man aber dem Vereinsmitglied, Herrn Revierförster Müller in Amorbach, ein gewisses Vertrauen entgegen brachte, zeigt der Umstand, dass man, trotz der Rückstände, nochmals mit 3 Kr. Franko in Vorlage trat und den Brief nicht unfrankiert, wie es zu erwarten gewesen wäre, auf die Reise brachte.

Prompt muss dieser auch seine Gesamtschuld von 12 Gulden 57 Kreuzer und den 3 Kreuzern für das Franko dieses Briefes = 13 Gulden bezahlt haben, wie uns der Satz am unteren Rand des Inhalts beweist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 03.08.2016 16:34:52 Gelesen: 941935# 820 @  
Kürzlich konnte ich einen Bayern-Brief erwerben, der mit meinen Qualitätsvorstellungen konveniert.

Einschreib-Faltbrief aus Augsburg vom 28.9.1870 frankiert mit einer breitrandigen 7 Kreuzermarke der geschnittenen Wappenserie (Nr.21a) nach Ludwigshafen, Ankunft dort am nächsten Tag.



Zur betreffenden Zeit - Sept. 1870 - befanden sich Frankreich und die Deutschen Staaten, allen voran Preußen aber auch Bayern, im Kriegszustand.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 03.08.2016 17:14:04 Gelesen: 941927# 821 @  
@ hajo22 [#820]

Hallo hajo22,

ein sehr schöner Brief, der 14 Kreuzer gekostet hat und den man kaum besser wird bekommen können. Absender war das berühmte Handelshaus Paul von Stetten und in die Pfalz hat es kaum korrespondiert - eher nach Italien, daher ist es der 1. Brief von ihm in die Pfalz, den ich sehe. Wenn es noch mehr geben sollte, hoffe ich stark, dass die anderen auch so lecker aussehen.

Eine kleine Zuwiderhandlung der Absenderfirma muss ich noch benennen: Man hätte unten links "franco" notierten müssen. Das war notwendig, weil sonst wie hier die Aufgabepost einen Folgefehler begehen konnte, indem sie vergaß neben "franco" zu vermerken: "7 x rec." für 7 Kreuzer recommandirt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 03.08.2016 18:20:42 Gelesen: 941915# 822 @  
@ bayern klassisch [#821]

Stimmt, 7 Kreuzer auf Postschein. Der Brief selber muß über 15 g gewogen haben, denn laut Katalog betrug das Porto im betreffenden Zeitraum zwischen Bayern und der Pfalz 3 Kreuzer bis 15 g.

Eine Straße am Augsburger Zentrumsrand ist nach Paul v. Stetten benannt.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 03.08.2016 18:44:20 Gelesen: 941904# 823 @  
@ hajo22 [#822]

Hallo hajo22,

bitte vergiß das mit über 15g und 3 Kreuzer für Briefe in die Pfalz.

Ab 1.8.1865 kosteten alle innerbayerischen Briefe (Pfalz wurde nicht unterschieden) 3 Kr. bis 1 Loth (16,66g) und 6 Kr. über 1 bis 15 Loth.

Zum 1.1.1868 kosteten die schweren Briefe statt 6 Kr. nun 7 Kr. (dein Brief) und die Chargégebühr stieg von 6 Kr. auf 7 Kr. (dein Brief).

Grammgewichte gab es in Bayern erst zum 1.1.1872.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 03.08.2016 20:03:42 Gelesen: 941888# 824 @  
@ bayern klassisch [#823]

Wie des Öfteren habe ich mich mal wieder unpräzise ausgedrückt. Pardon!

VG, hajo22
 
Gernesammler Am: 05.08.2016 19:59:47 Gelesen: 941788# 825 @  
Hallo Sammlerfreunde,

kann mir zu dem Stück von 1806 aus Eichstätt vom Quartieramt jemand mehr sagen, ich fand es interessant und hatte es deshalb mitgenommen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.08.2016 20:11:12 Gelesen: 941786# 826 @  
@ Gernesammler [#825]

Hallo Rainer,

8 Numero 562 Spitalbrücke
Herrn Hofrath und Spitalmeister
Planck
Ein - Kb Offizier 1
Ein - dito ... domest:
Pferde
Eichstätt, den 9. Februarii 1806
Quartieramt allda
Schneeberger

Ein feines Stück - heute nicht mehr oft zu finden, guter Kauf.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.08.2016 12:34:51 Gelesen: 941749# 827 @  
@ bayern klassisch [#826]

Hallo Ralph,

Danke für die schnelle Antwort zu meinem Beleg.

Jetzt möchte ich den nächsten Beleg zeigen der von Dasswang (Oberpfalz) am 25.5.1835 an das Landgericht in Neumarkt als Partei Sache gesendet wurde.

Was bedeutet der handschriftliche Vermerk neben dem Kürzel PS, welcher dann wohl ausschlaggebend war das der Empfänger 4 Kreuzer zahlen musste.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 06.08.2016 17:33:18 Gelesen: 941730# 828 @  
@ Gernesammler [#827]

Hallo Rainer,

dort steht Postauslage.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Filigrana Am: 07.08.2016 20:55:52 Gelesen: 941678# 829 @  
@ Gernesammler [#825]

Ist was interessantes, Rainer!

Bei die Einquartierung Organisation in Bayern während der Napoleonischen Kriege bekamen die Häuser Nr.- Hausnummer, dies würde von Gemeinden und Post übernommen.

LG A
 
briefmarkenwirbler24 Am: 09.08.2016 18:50:27 Gelesen: 941583# 830 @  
Guten Abend allerseits,

nach einer Sommerpause nochmal ein Beitrag von mir, ich konnte mich zuletzt leider weniger um die Philatelie kümmern, da bei mir jetzt bald die Führerscheinprüfung ansteht und es nur noch ein Jahr bis zum Abi hin ist :D.

Naja wie dem auch sei, ein paar (die altpostgeschichtler) kennen den Beleg schon, den ich bei der letzten Köhler-Auktion gekauft habe.



Aufgabe am 17.07.1868 im schwäbischen Dillingen, adressiert ins im Halbkanton Nidwalden gelegene Buochs. Zuerst schickte man den Brief in Richtung Beckenried, wo er am darauffolgenden Tag ankam. Von dort aus wurde dieser in das etwa 3 km entfernte Buochs spediert und ausgeliefert, was man auf der abgebildeten Siegelseite erkennen kann. Da der Empfänger inzwischen wieder abgereist ist, gab man den Brief in Beckenried, mit neuem Ziel Sarnen im Kanton Obwalden, erneut auf, jedoch ohne Aufgabestempel und ohne dass er geöffnet worden wäre. Man leitete ihn dann am 19.07. erst nach Stans und schließlich nach Sarnen weiter, wo er am 20.07. ankam und dem Empfänger ausgeliefert werden konnte.

Verklebt wurden 12 Kreuzer für einen Brief der 1.Gewichtsstufe vom 2.Rayon Bayerns in den 2. Rayon der Schweiz, das Weiterfranko von 6 Kreuzern (20 Rappen) erhielt die Schweiz und wurde in Rötel notiert. Für die Nachsendung innerhalb der Schweiz wurden zusätzlich 10 Rappen erhoben, (gehandhabt wie ein einfacher Brief) in blau notiert und vom Empfänger wiederum eingehoben.
In der Regel wurde keine Gebühr für die Nachsendung innerhalb der Schweiz erhoben, sodass der Brief eine kleine Seltenheit darstellt!

Ich hoffe, euch gefällt der Brief. ;)

Liebe Grüße

vom Wirbelwind
 
Max78 Am: 09.08.2016 22:05:27 Gelesen: 941550# 831 @  
Wunderschönes Stück!

Ich glaube, ich müsste lange suchen, bis ich auf einen Beleg stoßen würde, auf dem sich 6 solch qualitativ gute Abschläge finden lassen. Eventuell hilft da nur Bier.

Alle Achtung, auch für die Erläuterung,

mit Grüßen Max
 
mljpk Am: 10.08.2016 00:16:18 Gelesen: 941523# 832 @  
Liebe Sammlerkollegen,

Schönheit liegt im Auge des Betrachters und ein Bayernkenner bin ich auch nicht. Aber dieser Beleg gehört für mich zu den bayerischen Schönheiten, da er der erste Beleg überhaupt in meiner Sammlung war. Als etwa 9jähriger Bub auf einer Briefmarkenmesse in Friedrichshafen vom hart angesparten Taschengeld erworben. Fünf Deutsche Mark, ein Vermögen. Ich kann mich noch gut erinnern, da ich vom Umstand einer noch nie gesehenen geschnittenen Marke, einem Siegel auf der Rückseite und der geheimnisvollen geschwungenen Schrift ganz fasziniert war. Eine Germania war damals bereits ein Schatz aus weit vergangener Zeit. Nun lag dieser Brief vor mir, fast wie ein Dokument aus Tagen karibischer Piraten, so jedenfalls die infantile Imagination.



Nun heute weiß man es besser, aber die Schönheit im Herzen bleibt. In der schnöden Beschreibung versucht (habe davon keine Ahnung, Korrekturen sind willkommen): Fernbrief im Verkehr bis 12 Meilen bis 1 Loth Gewicht, die entrichtete Gebühr mit einer Mi. 2II nachgewiesen, diese entwertet mit einem offenen Mühlradstempel (ist dies nicht eine recht späte Entwertung für einen offenen Mühlradstempel?).

Beste philatelistische Grüße in die tolle Runde und Dank für das Zeigen Eurer herrlichen Stücke,

Jens
 
bayern klassisch Am: 10.08.2016 06:17:32 Gelesen: 941497# 833 @  
@ mljpk [#832]

Hallo Jens,

schön, noch einen Altpapier - Liebhaber hier zu wissen. Viele sind es nicht, aber es werden immer mehr! :-)

Deine Beschreibung ist richtig - die Entfernung von 90 km war die maximale in der 1. Entfernungsstufe innerhalb Bayerns (12 Meilen a 7,45 km), wobei immer großzügig gerechnet wurde und GPS keine Erfindung des 19. Jahrhunderts darstellt.

Eine späte Entwertung für einen offenen Mühlradstempel gibt es nicht, denn es gab zuerst die geschlossenen ab 1.8.1850, ehe ab 1.12.1856 die ersten offenen kamen und am Ende gab es fast nur noch offene Mühlräder.

Ja, ich kann mich an diese Zeiten, wie du, gut erinnern. 5 Mark war mit 14 Jahren mein "Wochenlohn" - dafür habe ich oft Philatelistisches gekauft, aber meine beiden Händler vor Ort (gibt es schon lange nicht mehr) haben schon mehr für eine lose Marke gewollt und hatten immer "gute Gründe" dafür, warum im Michel 2,50 DM stand, sie aber 8.50 DM wollten (seltene Farbe, seltener Stempel, unterbewertet usw. - alles Quatsch, weiß ich heute).

Trotzdem erlag ich der Faszination dieser alten Briefe, die keiner lesen konnte, deren Gebühren im Dunkeln lagen, deren Marken etwas faszinierendes hatten (und zwar alle!) und deren Inhalte mich immer an Wilhelm Busch erinnerten (wenn es nicht gerade Dienstbriefe waren).

Wenn du seitdem weitere Briefe gekauft hast, zeig sie ruhig alle hier - ich/wir freue/n mich/uns auf jeden davon.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 10.08.2016 22:53:39 Gelesen: 941440# 834 @  
Breitrandige 9 Kreuzer der geschnittenen Wappenausgabe (Nr.17) aus Würzburg, die Marke entwertet mit offenem Mühlradstempel Nr. 598 (nur die "5" ist lesbar) nach Wehr/Baden vom 29.8.1867. Brief über 20 Meilen zu 1 Loth. Auf der Faltbriefrückseite mehrere Bahnpoststempel.



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 11.08.2016 06:10:31 Gelesen: 941423# 835 @  
@ hajo22 [#834]

Hallo hajo22,

sehr schöne Dokumentation des Laufs mit der Bahnpost: Würzburg - Heidelberg - dann südlich komplett mit der badischen Bahnpost bis Brennet, dann per Landboten nach Wehr; prima, wenn man den Postenlauf so gut nachverfolgen kann, wie hier (Baden sei Dank!).

Briefe mit dieser schwierigen Marke in den DÖPV waren ja nur ca. 10 Monate möglich, weil sie zum 1.1.1867 noch gar nicht an den Schaltern war, das darf man auch nicht völlig vergessen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.08.2016 20:11:15 Gelesen: 939599# 836 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 18.4.1859 aus Kraiburg über Altötting nach Neuötting von Haver Hardt an die Firma Wisflecker & Bittl mit einem Muster ohne Wert.

Für das Porto wurde eine 2 II verklebt und mit geschlossenem Mühlradstempel Nr. 257 sowie Halbkreisstempel von Kraiburg gestempelt, auf der Rückseite sind die Ankunftsstempel von Altötting und Neuötting.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 22.08.2016 20:55:33 Gelesen: 939582# 837 @  
@ Gernesammler [#836]

Hallo Rainer,

ich hoffe nicht blind zu sein, aber ich kann kein Muster sehen. Verrätst du mir, wo es sein soll?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.08.2016 12:44:09 Gelesen: 939476# 838 @  
@ bayern klassisch [#837]

Hallo Ralph,

rechts am Rand auf der Markenseite.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.08.2016 15:23:37 Gelesen: 939440# 839 @  
@ Gernesammler [#838]

Hallo Rainer,

danke für den Hinweis - im Brief war aber selbst kein Muster mehr drin, oder? Es gibt ja heute noch Briefe, die Muster einliegend haben, das ist dann natürlich phantastisch!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.08.2016 19:06:45 Gelesen: 939398# 840 @  
@ bayern klassisch [#839]

Hallo Ralph,

leider nein, es war kein Muster bei, aber schee ist er trotzdem.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.08.2016 09:42:29 Gelesen: 938899# 841 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen simplen Dienstbrief mit dem Vermerk "Armensache" (oben links) und dem Zusatz: " bestätigt Eschheim, Substitut des kgl. Adv(ocaten) Eckmüller".

Das Landgericht Regensburg schrieb sie "An das Fürstlich Thurn u. Taxische Rentamt Sulzheim".



Zwar mangelt ene Expeditionsnummer, doch das Siegel hat man hübsch platziert am 26.9.1867 und der Ankunftsstempel ist auch gut lesbar.

Im Inhalt ging es um Beträge, die man in Sulzheim jemandem in Regensburg schuldete (Alimente). Dieser jemand war wohl nicht allzu begütert und durfte sich kostenlos Hilfe holen, was er auch hiermit tat.

Armensachen sind keine Weltraritäten, aber auf den Bäumen wachsen sie auch nicht und eine in Verbindung mit Thurn und Taxis hatte ich noch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.09.2016 19:49:38 Gelesen: 936666# 842 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe hier mal wieder einen Brief aus der Zumstein Korrespondenz, diese wurde 1872 von einem Herrn Egger aus Schongau in Oberbayern verfasst und nach dem 7 Meilen entferntem Memingen gesandt.

Den Text des Briefes kann ich leider nicht entziffern, aber ich denke das es sich um einen Rechnungsbrief oder eine Bestellung handelt.

Auf der Rückseite des Briefes ist ein sehr gut erhaltenes Papiersiegel.

Für die 7 Meilen wurden vom Empfänger 9 Kreuzer eingezogen, das die 9 x mit dem Bleistift geschrieben wurden ist das normal.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 08.09.2016 19:56:45 Gelesen: 936664# 843 @  
@ Gernesammler [#842]

Hallo Rainer,

du meinst sicher 1782 statt 1872. :-)

Es ging um 87 Gulden und 36 Kreuzer - daher erklärt sich der hohe Betrag von 9 Kreuzern, der wohl gezahlt wurde.

Mit Bleistift war die Post nicht zu schreiben befugt - der Brief hier wurde, ohne dass ich den Inhalt gelesen hätte, also auf nichtpostalischem Wege befördert.

Sicher kann dir die führende Spezialistin auf dem Gebiet, Filigrana, hierüber mehr sagen, als ich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.09.2016 20:18:45 Gelesen: 936658# 844 @  
@ bayern klassisch [#843]

Hallo Ralph,

es war ein langer Tag da hat sich doch der gemeine Zahlendreher eingeschlichen.

Danke für die Erklärung zum Brief, wenn sich Filigrana auch noch dazu äussert würde ich mich freuen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.09.2016 20:24:11 Gelesen: 936657# 845 @  
@ Gernesammler [#844]

Hallo Rainer,

sie LIEBT deine Zumstein - Briefe und wir sich sicher melden (hat halt auch harte Tage und kann nicht immer munter drauflos schreiben).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 08.09.2016 23:10:50 Gelesen: 936636# 846 @  
Hallo Rainer,

hoffe dir mindestens ein wenig helfen können deinen Brief besser zu verstehen.

„Schongau den 6.11.1782

Hochgeehrteste Herrn!

Da mit habe die Ehre vor die erkaufte Ware förmig mein Versprächen die Zahlung mit - f 91,- wie Handstehend zu ergehen...“ (vereinfacht)
Aus die ersten Zeilen erfahren wir das der Schongauer Absender Peter Egger an Zumstein & Vinzent 91 Gulden zur zahlen hatte.

Wenn eine offene Rechnung innerhalb ausgemachte Zeit bar oder über Bankzahlung beglichen wurde, hatte der Zahlende ein Anspruch auf Skonto, was auch in Text erwähnt würde.

Wunsch zum gutem Empfang und Begrüßt mit höflichste Empfehlung mit Estime ...

Unten eine Auflistung von die Münzen Sorten + Stückzahl welche in die Kreuzer Rhein umgerechnet würden. 4% Skonto f3 und 24kr – nach dem Abzug von f91= f87 und 36kr die verschickt worden sind.

Eine direkte Postverbindung zwischen Memmingen und Schongau in dieser Zeit haben wir nicht. Selten sind Briefe wie deiner, da hier die Taxe für Zustellung notiert würde vermutlich durch einem Fuhrmann. Weitere Beschreibung zur Versendung kann ich dir nicht anbieten, zur diese Zeit nur ein gute Heimatsammler, der sehr sehr viel Zeit nicht nur in Philatelistische Literatur investiert, kann mindestens paar Details finden.

Dieses Siegel ist ein typische Handelssiegel seine Zeit. Ein Siegel ist wie ein Unterschrift zum verstehen (nicht nur - vereinfacht). In oberer Hälfte eine „4“ - das älteste Zeichen für Handel welches auf mehreren Kontinenten verbreitet war (Mit Napoleon kam ein weiteres/Bild - vielleicht irgend wann mehr darüber).

LG A


 
Gernesammler Am: 09.09.2016 19:27:40 Gelesen: 936585# 847 @  
@ Filigrana [#846]

Hallo Adriana,

vielen lieben Dank für die tolle Erläuterung des Briefes, ein schönes Wochenende an alle Sammler.

Liebe Grüße aus Berlin
Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.09.2016 16:37:48 Gelesen: 934443# 848 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen Brief mit einer Nr. 2 Platte 6 (!) und einer Nr. 4II Platte 3 auf recommandirtem Brief von Nürnberg 15.7.1862 nach Frankfurt am Main bis 1 Loth aus der bekannten Wertheimer/Wertheimber - Korrespondenz.

Es gibt 2 Besonderheiten bei dem Brief: Eine postalische und eine korrespondielle. Gerne lese ich, was gemeint sein könnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.09.2016 10:04:12 Gelesen: 933806# 849 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich euch einen schmucken Brief aus Bamberg vom 9.8.1850, bei dem man dem bayerischen Gummi nicht traute und mit der Versiegelung des Krieges nicht sparsam umging, sondern auch gleich noch die 2I befestigte.



Dass mir das Briefchen letzte Woche bei Köhler verkauft werden konnte, spricht ganz klar für diese Technik, denn 166 Jahre Haftung schafft nicht einmal das beste Produkt aus dem Hause Kukident.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.10.2016 18:21:09 Gelesen: 931768# 850 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier möchte ich jetzt einen Brief aus München vom 14.8.1853 zeigen der nach dem 39,8 Meilen entferntem Zwickau in Sachsen spediert wurde. Dieser ging an einen Herrn Doktor Klinkhard, auf der Rückseite ist ein leider etwas unleserlicher Bahnpoststempel "Leipzig - Hof". Verklebt wurde für den Brief eine Bayern Nr.5 zu 9 Kreuzer.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.10.2016 19:18:02 Gelesen: 931750# 851 @  
@ Gernesammler [#850]

Hallo Rainer,

immerhin eine 5b, wenn man der Farbenlehre Bayerns Glauben schenken mag.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.10.2016 19:49:39 Gelesen: 930052# 852 @  
Hallo Sammlerfreunde,

am Wochenende bekommen: Telegramm von 1867 nach dem Castell bei Kitzingen, verwirrend ist das Datum, gestempelt in Nürnberg am 16.5. innen steht aufgegeben am 22 8 Uhr 50, kann mir dazu jemand mehr sagen.

Für dieses Telegramm wurde ein Postvorschuß verlangt von 3 Kreuzern?

Habe auch den Text mit beigefügt, warum wurde darin soviel verbessert, lag dies im Interesse des Postkunden, bin für jede Hilfe dankbar.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.10.2016 20:00:07 Gelesen: 930048# 853 @  
@ Gernesammler [#852]

Hallo Rainer,

außen, also postalisch gelaufen, ist der Beleg von 1872, innen ein korrigiertes Ankunftstelegramm von 1867. Ich habe so etwas noch nicht gesehen, nehme aber an, dass man hier einen alten Vordruck als Faltkuvert missbrauchte (der Korrespondent von und für Deutschland in Nürnberg). Recycling Anno 1872 - interessant, man hatte also wohl eine Aufbewahrungsfrist von 5 Jahren.

Postvorschuß 3 Gulden 4 Kreuzer - also hat man ein Inserat ein- oder mehrfach in der Zeitung abgedruckt für den Auftraggeber in Castell.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.10.2016 20:06:22 Gelesen: 930044# 854 @  
@ bayern klassisch [#853]

Hallo Ralph,

danke für die Auskunft, ist das jetzt gut oder schlecht, ich fand das Stück interessant genug um es in meine Sammlung aufzunehmen. :-)

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 17.10.2016 20:10:16 Gelesen: 930040# 855 @  
@ Gernesammler [#854]

Hallo Rainer,

es ist die Verquickung eines Fahrpostbeleges (1872) mit einem Telegrapheninhalt (1867) - das ist schon etwas besonderes. Aber nicht immer ist etwas besonderes auch besonders wertvoll und teuer.

Ich finde es toll, dass du das gesehen hast (ich habe es nicht) und du den Mut hattest, es zu kaufen (zu welchem Preis auch immer).

Wenn du ein paar Dutzend von Besonderheiten zusammen hast, steht dem Aufziehen einer entsprechenden Sammlung nichts mehr im Wege.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.10.2016 20:22:17 Gelesen: 930035# 856 @  
@ bayern klassisch [#855]

Hallo Ralph,

danke für die Ausführung, es geht mir um gefallen und Besonderes, ich habe Spaß am sammeln und da steht bei mir der Wert eines Briefes nicht im Vordergrund, ich denke jeder der sammelt freut sich über ein Stück das etwas besonderes ist und dieses in seine Sammlung passt und wenn es manchmal nur eine bestimmte Postkarte ist.

Für das gute Stück habe ich 20 Talerchen gelassen und denke mir das dies ein guter Preis war.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 17.10.2016 20:51:00 Gelesen: 930023# 857 @  
@ Gernesammler [#856]

Hallo Rainer,

so siehts aus! Jeder sammelt, was ihm Spaß macht und das Ding macht Spaß.

20 Teuros sind nicht zu viel - auf dem Level kann man in der Klassik eh kaum was falsch machen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.10.2016 19:39:38 Gelesen: 929803# 858 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte diesen Brief zeigen, der von Lindau am 30.8.1865 versendet wurde und im 32 Meilen entfernten Nürnberg am 31.8.1865 ankam, hierfür wurden 3 Kreuzer Porto verlangt.

Geschrieben von einem Herrn F. Maier an die Firma Birkner & Hartmann, hier ging es wohl um eine Bestellung für Getränke.

Verklebt wurden für den Brief 3x Bayern Nr.8 und gestempelt mit Halbkreisstempel von Lindau, auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Nürnberg (Winkler Nr.10 Typ II).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 18.10.2016 19:56:46 Gelesen: 929799# 859 @  
@ Gernesammler [#858]

Hallo Rainer,

ein sehr attraktiver Brief (dennoch lieber Franko, statt Porto schreiben). Eigentlich hätte man in Lindau jede Marke mit dem Mühlradstempel entwerten sollen - statt dessen sparten sie sich 3 Abstempelungen und entwerteten die 3 netten Marken nur mit dem Halbkreisstempel. Das hat man gewöhnlich nur bei Einzelmarken auf Drucksachen, seltener bei Briefen wie hier.

Der Absender hatte Glück, dass Bayern seine Inlandstarife zum 1.8.1865 auf einheitlich 3 Kreuzer gesenkt hatte - sonst hätte der Brief ein paar Wochen vorher noch 6 Kreuzer gekostet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.10.2016 19:02:40 Gelesen: 929223# 860 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte jetzt diesen Brief zeigen der von Markt Heidenfeld 23.3.1864 nach Würzburg spediert wurde, geschrieben von J. Wolz an einen Herrn Holzwarth.

Nach 1649 gehörte der Ort Heidenfeld zum Hochstift Würzburg. 1649 ist erstmals die Bezeichnung Marktheidenfeld belegt, als Unterscheidung zum ebenfalls zum Hochstift Würzburg gehörigen Kloster Heidenfeld bei Schweinfurt. Das Amt des Hochstiftes Würzburg wurde 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, in einem Grenzbereinigungsvertrag 1807 dem Großherzogtum Würzburg überlassen, mit dem es 1814 endgültig an Bayern fiel. 1814 wurde Marktheidenfeld Sitz des Landgerichts Homburg.

Für die Strecke von 2 Meilen hatte der Absender 3 Kreuzer Franko zu zahlen, verklebt wurden dafür 3x Baxern Nr.8 gestempelt mit Mühlradstempel Nr.304 und Halbkreisstempel auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Würzburg abgeschlagen (Winkler Nr.10).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.10.2016 19:46:57 Gelesen: 929203# 861 @  
@ Gernesammler [#860]

Hallo Rainer,

typischer Schönstempler! Wären sie das doch nur alle gewesen damals.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 23.10.2016 14:09:51 Gelesen: 928461# 862 @  
Liebe Freunde,

optisch nicht so beeindruckend wie der Brief vom lieben Rainer, aber auch keine Massenware ist ein Brief aus Vilshofen vom 25.12.1874, der mit 2 Exemplaren der Porto Nr. 3y beklebt (nicht frankiert!) wurde, was darauf hin deutet, dass er über 15 bis 250g gewogen haben musse.





Die Adresse lautete:

Für Georg Hininger Bauern Haus III, 15 zu Algerting Gemeinde Aunkirchen.

Der Brief wurde demzufolge vom Landbriefträger der Postexpedition Vilshofen zum Empfänger in Algerting gebracht und ausgehändigt, nachdem dieser das Porto von 6 Kreuzern entrichtet hatte.

Viele 6 Kreuzer Portomarkenbriefe kenne ich nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 24.10.2016 11:32:31 Gelesen: 928393# 863 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief vom 27.12.1828 von Regensburg nach Gießen (Hessen) an die Fürstliche ?? Postverwaltung Gießen (42 Meilen). Für das Franko waren 6 Kreuzer aufzubringen die vom Absender bezahlt werden mussten. Leider ist nicht ersichtlich wer diesen Brief geschrieben hat und warum.

Gruß Rainer


 
Max78 Am: 24.10.2016 11:39:00 Gelesen: 928391# 864 @  
@ Gernesammler [#863]

Servus Rainer,

nur zur Vervollständigung Deines schönen Briefleins noch der Adressat: An die fürstl. Thurn und Taxis'sche Forstverwaltung Gießen - franco gezahlt

mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 24.10.2016 13:02:13 Gelesen: 928365# 865 @  
@ Gernesammler [#863]

Hallo Rainer,

unten steht noch franco Grenze, also sind die 6 Kreuzer nur der bayrische Teil. Möglich ist hier sogar, dass der Empfänger portofrei war.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 24.10.2016 13:32:05 Gelesen: 928351# 866 @  
@ Gernesammler [#863]

Hallo Rainer,

wenn siegelseitig eine Taxe notiert wurde, hat das der Absender bezahlt. Ist siegelseitig nichts zu sehen, hat eine Behörde oder ein portobefreites Individuum derer von Thurn und Taxis den Brief aufgegeben. In diesem Fall war der Brief in Bayern portofrei.

Die Rötel vorne war der Anteil von Taxis mit 6 Kreuzern. Die von Thurn und Taxis waren im Lehenspostgebiet von Thurn und Taxis NICHT portobefreit.

Der Vermerk "franco Grenze" sagt nur aus, dass bis zur bayerischen Grenze das bayerische Franko bezahlt war, oder erst gar keines anfiel.

Jetzt musst du uns nur sagen, ob hinten etwas vermerkt ist, oder nicht, dann wissen wir alles über den Brief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 24.10.2016 22:07:47 Gelesen: 928232# 867 @  
@ bayern klassisch [#866]

Servus nochmals,

ich habe jetzt nochmal einen Fehler gesehen, den wir bei der Bestimmung der Ortschaft gemacht haben. Rainer (und ich dann auch) gingen von Gießen aus. Nachdem ich mir das angeblich abgekürzte Wort Grze. (eventuell Grenze) angeschaut habe, ist klar, dass es nicht Gießen, sondern Sießen heisst. Im Landesarchiv BAWÜ lassen sich Akten zur Fürstl. thurn- und taxis'schen Forstverwaltung Sießen finden. Regional dürfte diese im württembergischen Saulgau einzuordnen sein.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der Brief direkt aus dem Schloss St. Emmeram in Regensburg stammt, das ab 1810 von Familie und Verwaltung genutzt wurde.

Das dürfte für die Bestimmung des Portos entscheidend sein,

mit Grüssen Max
 
bayern klassisch Am: 24.10.2016 22:39:55 Gelesen: 928213# 868 @  
@ Max78 [#867]

Hallo Max,

ja, Sießen ist wohl richtig. Die 6 Kreuzer waren für Taxis (damals in Württemberg mit dem Postregal belehnt), nicht für Bayern. Von daher brauchten wir immer noch die Siegelseite des Briefes.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.10.2016 10:16:34 Gelesen: 928106# 869 @  
@ bayern klassisch [#868]

Hallo Ulf, Ralph und Max,

die Siegelseite ist leer, keine weiteren neuen Taxen vorhanden.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 25.10.2016 10:52:05 Gelesen: 928094# 870 @  
@ Gernesammler [#869]

Hallo Rainer,

danke - bitte immer gleich sagen (wenn es nichts gibt) bzw. zeigen, wenn da was sein sollte.

Dann ist es so, wie ich es geschrieben habe: Portobefreiter Absender in Regensburg und ab der württembergischen Grenze 6 Kreuzer für die Taxispost in Württemberg, trotz des Empfängers!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 25.10.2016 12:52:00 Gelesen: 928064# 871 @  
@ bayern klassisch [#870]

Hallo,

hat ja niemand etwas anderes behauptet. Die rote 6 ist ja deutlich zu erkennen,

mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 25.10.2016 13:28:37 Gelesen: 928048# 872 @  
@ Max78 [#871]

Hallo Max,

ich zitiere:

Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief vom 27.12.1828 von Regensburg nach Gießen (Hessen) an die Fürstliche ?? Postverwaltung Gießen (42 Meilen). Für das Franko waren 6 Kreuzer aufzubringen die vom Absender bezahlt werden mussten. Leider ist nicht ersichtlich wer diesen Brief geschrieben hat und warum.

Gruß Rainer


Ich wollte nur klarstellen, dass es kein Franko hier gab, also der Absender hier gar nichts bezahlt hatte; nur der Empfänger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 29.10.2016 15:02:09 Gelesen: 926733# 873 @  
Bin ja kein Bayern-Sammler, aber man sollte mit solchen Aussagen vorsichtig sein.

Dennoch konnte ich heute an diesem Brieflein nicht vorbeigehen. Abgeschlagen am 3. Januar 1854, erreichte der mit 3 Kreuzer freigemachte Brief auf seinem Weg über Zürich am 6. Januar 1854 Morges im Kanton Waadt (Schweiz).

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 29.10.2016 15:43:54 Gelesen: 926708# 874 @  
@ 10Parale [#873]

Hallo 10 Parale,

Bin ja kein Bayern-Sammler, aber man sollte mit solchen Aussagen vorsichtig sein.

Worauf bezieht sich dieser Satz?

Wenn dein Brief vom genannten Datum Januar 1854 stammt, müsste er hinten das Weiterfranko für die Schweiz von 6 Kreuzern vermerkt habe. Zeigst du uns mal die Siegelseite?

Dann wäre es ein Brief mit geteilter Frankoabgeltung, was nicht so häufig ist, auch wenn die Marke hier ziemlich am Ende ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 29.10.2016 16:04:04 Gelesen: 926701# 875 @  
@ bayern klassisch [#874]

Einige Mitglieder im Forum bescheinigen mir "Begeisterungsfähigkeit". Ich beziehe diesen Satz einfach auf die Tatsache, dass es durchaus passieren könnte, dass mich Bayern als Sammelgebiet in den Bann zieht.

Gerne bin ich zu Diensten und zeige die Siegelseite mit den beiden Stempeln von Zürich und Morges und potz Blitz, Donner, da ist eine 6 zu sehen, wahrscheinlich das Weiterfranko in die Schweiz, was wiederum heisst, dass Bayern klassisch hellseherische Fähigkeiten hat!

Was den Zustand der Marke betrifft, sage ich mal: Bei echt gelaufenen Briefen sollte man Konzessionen eingehen. Alle Zutaten im perfekten Zustand ist selten. Ich habe da meine eigenen Mauritius-Theorie, die besagt: Hätte ich ne Mauritius, wäre es dieser Mangel egal.

Liebe Grüße und vielen Dank

10Parale

PS: Unter Bahnpostmarken und Bahnpoststempel habe ich auch ein altes bayerisches Brieflein eingestellt.


 
bayern klassisch Am: 29.10.2016 16:32:36 Gelesen: 926691# 876 @  
@ 10Parale [#875]

Hallo 10Parale,

Begeisterungsfähigkeit ist doch eine sehr lobenswerte Eigenschaft. Wer das nicht ist, ist doch schon halb tot. :-)

Danke für das prompte Zeigen der Siegelseite - Hellseher bin ich nicht, aber ich kenne halt den Postvertrag Bayern - Schweiz vom 1.10.1852 und weiß, dass bei Frankobriefen bis zum 31.3.1854 Bayern das Weiterfranko für die Schweiz siegelseitig zu notieren hatte und die "welsche Schweiz", also die Westschweiz, lag immer im 2. Rayon zu Bayern, so dass es nicht nur 3 Kreuzer sein konnten.

Der Brief ist nicht häufig - wenn du mit der Markenqualität leben kannst, ist es doch in Ordnung. Wenigstens ist der Brief authentisch und kein Allerweltsbrief.

Selbst mit solch einer Marke kostet er immer noch gut 100 Euro und ich hoffe für dich, dass du ihn weit günstiger kaufen konntest.

Gerne schaue ich mir an, was du von Bayern anderswo eingestellt hast.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 30.10.2016 17:55:26 Gelesen: 926362# 877 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief von einem Herrn v. Halder aus Augsburg geschrieben am 1.11.1821 an Nicolaus Zumstein und Söhne in Kempten, für die 11,6 Meilen hatte der Empfänger 4 Kreuzer zu zahlen. Gestempelt wurde hier mit Zweizeiler von Augsburg (Winkler Nr.4) Verwendung von 1808 - 1821.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 31.10.2016 20:00:12 Gelesen: 926044# 878 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus Aschaffenburg vom 5.10.1865 von einem Herrn Schmelz an die Gebrüder Appole in Sulzbach bei Saarbrücken (Preussen).Für das Franko wurden jeweils eine Bayern 9 und 10 verklebt.

Gestempelt mit offenem Mühlradstempel 22 und Zweizeiler von Aschaffenburg, auf der Rückseite ein Bahnpoststempel von Aschaffenburg und Transitstempel? von Bingerbrück (Zollamt Hessen - Preussen).

Was bedeutet das Zahlenkürzel oberhalb 0,12, ist dies das Gewicht des Briefes ?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 31.10.2016 20:17:08 Gelesen: 926035# 879 @  
@ Gernesammler [#878]

Hallo Rainer,

nettes Briefchen an die Gebr. Appol d in Sulzbach (Preußen). Ist eine bekannte Korrespondenz und ich hatte auch ein paar nette Sachen davon.

0,12 ist kein Gewicht, sondern hat jemand später drauf geschrieben. Die Bahn lief von Aschaffenburg nach Frankfurt am Main und dann nach Bingerbrück (Preußen) mit der preußischen Eisenbahn nach Neunkirchen und dann nach Saarbrücken. Mit dem Zoll hatte das damals in Bingerbrück aber nichts zu tun - mit dem Zoll kenne ich mich ein bisschen aus.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.11.2016 20:06:15 Gelesen: 925725# 880 @  
@ bayern klassisch [#879]

Hallo Ralph,

danke für die Berichtigung des Namens der Gebrüder, die 0,12 oberhalb könnte dann vom Empfänger des Briefes sein, denn dies war in der Innenseite des Briefes und die Zahlen gleichen sich mit denen aussen.



Deshalb dachte ich an das Zollamt:

Die Binger Brücke, die heutzutage als Drususbrücke bezeichnet wird, war damals die einzige und damit wichtige Verbindungsbrücke zwischen Preußen und Hessen. Ein Zollamtsgebäude wurde 1820 in unmittelbarer Nähe der Lohe-Mühle am Mühebach erbaut. Es ist als das erste Haus Bingerbrücks anzusehen.

Das Hauptzollamt Binger Brücke wurde überflüssig, nachdem 1828 zwischen Preußen und Hessen ein Zollvertrag geschlossen wurde. 1835 tauchte erstmals der Name „Binger Brücke“ in zollamtlichen Verordnungen auf, und 1838 wurden in Bingerbrück 9 Einwohner gezählt.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 03.11.2016 17:59:56 Gelesen: 925264# 881 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier wieder ein Brief aus der Zumstein Korrespondenz, dieser wurde am 29.10.1808 von Johann Martin Natterer geschrieben, wo dieser sich bedankt das er 205 Gulden 33 Kreuzer erhalten hat.

Der Brief wurde von Ottobeuren über Memmingen nach Ulm an Nicolaus Zustein und Söhne spediert hier hatte der Empfänger 2 Kreuzer zu zahlen.

In Memmingen wurde ein schwacher Stempel abgeschlagen (Winkler Typ 3a R 3 Memmingen) Verwendungszeit 1803-1810.

In der Anschrift steht Zumstein und Söhne im goldenen ..., kann mir jemand das Wort entziffern, danke.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 03.11.2016 18:33:37 Gelesen: 925257# 882 @  
@ Gernesammler [#881]

Hallo Rainer,

im goldenen Kranz logierte man.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.11.2016 19:08:58 Gelesen: 925253# 883 @  
@ bayern klassisch [#882]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Antwort, jetzt kann der Brief zu den anderen abgeheftet werden. Ich hoffe, Dir geht es mittlerweile besser.

Gruß Rainer
 
Max78 Am: 03.11.2016 19:56:54 Gelesen: 925248# 884 @  
@ Gernesammler [#883]

Servus Rainer,

ich glaube, dass es sich um das Gasthaus "Zum Goldenen Kreuz" handelt. Hier eine nette Anekdote aus der "Zeit" über unsere ersten "Flieger":

http://www.zeit.de/2011/08/Flugpionier-Berblinger/seite-3

mit Grüßen Max
 
Gernesammler Am: 03.11.2016 20:05:30 Gelesen: 925246# 885 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte diesen Nachnahmebeleg zeigen der von Augsburg nach Lindau am 5.9.1857 spediert wurde, die Nachnahme Gebühr betrug 54 Kreuzer die mit einem handschriftlichen Vermerk "empfangen" registriert wurde. Für die Inserationsgebühr waren 48 Kreuzer fällig und für den Postschein nochmals 6 Kreuzer.

Wer zahlte die Postgebühren für die Wegstrecke von knapp 17 Meilen und wieviel, einmal steht hier 9 Kreuzer und oberhalb 14 diese sind aber gestrichen. Die 6 Kreuzer unten sind ja wohl die Gebühren für den Postschein. Rückseitig ist nur ein sehr gut erhaltenes Siegel der Augsburger Abend Zeitung.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 04.11.2016 16:08:15 Gelesen: 925158# 886 @  
Liebe Freunde,

die Einführung der Nummernstempel (heute: Mühlradstempel) zum 1.8.1850 fußte auf 2 Anforderungen:

1. Die Entwertung der jungen Bayernmarken war mit den althergebrachten Ortsstempeln oft nicht so gut gelungen, wie man sich das, um eine Wiederverwendung auszuschließen, vorstellte. Daher entwickelte man im Frühjahr 1850 eine Stempeltyp (heute: Geschlossener Mühlradstempel), der im Innenraum genug Platz für eine Kontrollziffer ließ. Schon dieser Terminus deutete an, dass es hier nicht nur um die reine Form der Entwertung ging (Killerstempel heute genannt), sondern auch um eine Art der Kontrolle damit verbunden sein sollte. Wäre das nicht so gewesen, hätte es Hunderttausende Sammler in der Geschichte der bayer. Philatelie weniger gegeben, denn die Mühlradstempelsammler haben Bayern zu dem gemacht, was es später philatelistisch wurde.

Bei all den Betrachtungen kommt natürlich der 2. Punkt zu kurz bzw. ist völlig unbekannt: Mit dem Nummernstempel sollte auch im internen Verkehr (als dem, was der Postkunde nie zu Gesicht bekam) eine Kontrolle stattfinden und zwar durch den vorgeschriebenen Abschlag auf den Brief - Karten. Was war eine Brief - Karte nun wieder? Eine Brief - Karte (abgekürzt BK) lief mit den Poststücken jedweger Art von der Poststelle der Aufgabe an die Poststelle, die von ihr nominiert wurde und zwar auf der Beutelfahne des Briefbeutels, in dem eben diese Poststücke sicher verwahrt waren.



Heute zeige ich eine BK von Weissenhorn, die am 16.4.1858 an die Bahnpost Ulm - Augsburg abgefertigt wurde. Wie man unschwer erkennen kann, befanden sich an diesem Tag zum Zeitpunkt des Postabgangs weder Portobriefe ("Unfrankirte Briefe"), noch Auslandsbriefe ("Baar frankirte Briefe") im Postbeutel - portofreie Dienstsachen auch nicht, wiewohl das noch am ehesten zu erwarten gewesen wäre.

Jedoch gab es an besagtem Tag 3 Einschreiben (und bei dem im Schnitt wohl eher geringen Postaufkommen von Weissenhorn war das wohl gar nicht so wenig), die einzeln in der BK zu notieren waren:

1) Mit der Reco - Nummer 283 ein Einschreibebrief an Jac. Wirth in Monheim,
2) mit der Reco - Nummer 284 an Dr. Heinrich in Weiler und
3) mit der Reco - Nummer 285 an A. Geiger in Buchloe.

Der geneigte Leser wundert sich vlt., warum unter "Ort" steht "der Aufgabe", statt nur "der Bestimmung". Nun, in diesen BK waren auch Recobriefe aufzulisten, die von weiter her über die eigene Poststelle zu einer anderen liefen, so dass man in diesen Fällen den Ort der Aufgabe (Achtung: Nicht den Ort der Zukartierung!) vermerken musste.

Beispiel: Recobrief aus Aalen (Württemberg) nach München. Aalen fertigte eine BK nach Nördlingen in Bayern, welches das Paketschlußamt zu Württemberg war. Nördlingen erhielt den Brief, quittierte die württembergische Briefkarte gut und fertigte mit eigenen, anderen Recobriefen seine BK nach Augsburg. In der BK stand demzufolge unter der Rubrik "Ort der Aufgabe" des Briefes "Aalen". In Augsburg wurde die Briefkarte mit dem avisierten Inhalt (Briefe) verglichen und im Falle der Übereinstimmung eine neue BK Richtung München aufgemacht. In der Augsburger Briefkarte stand das Einschreiben aber immer noch in der Rubrik "Ort der Aufgabe" mit "Aalen".

Im Falle, dass München dieses Einschreiben nicht erhalten hätte, wäre die BK von Augsburg negativ quittiert worden und man hätte Augsburg gebeten, den Brief zu suchen.

Einige Tage später wäre wohl parallel dazu vom Absender aus Aalen ein Laufzettel auf die Reise geschickt worden, mit Hilfe dessen die Posten in Nördlingen, Augsburg und München hätten den Brief lokalisieren müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 04.11.2016 16:50:00 Gelesen: 925146# 887 @  
@ Gernesammler [#885]

Hallo Rainer,

der Nachnahmebetrag betrug ja insgesamt 54 Kreuzer. Dazu kommt auf jeden Fall ProCura + Fahrposttaxe.

Unten steht erst 1 f(lorin) 8 - letzteres gestrichen 11 x - also mit 3 Kreuzer Bestellgeld. Ich müßte jetzt erst mal suchen, habe aber nicht viel Zeit und dies aufzuschlüsseln.

Oben rechts sind nur Kartierungsnummern und keine Taxen!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 07.11.2016 20:18:56 Gelesen: 924313# 888 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus Ergoldsbach vom 19.3.1867 nach Landshut, für die 2 Meilen hatte der Absender ein Herr Racklinger 3 Kreuzer Franco zu zahlen.

Hierfür wurde eine Bayern Nr.15 verklebt, gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.120 und Halbkreistempel von Ergoldsbach und auf der Rückseite ein Zierstempel von Landshut.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 07.11.2016 21:19:55 Gelesen: 924291# 889 @  
@ Gernesammler [#888]

Hallo Rainer,

ein Brief aus der umfangreichen Advokat Götz - Korrrespondenz nach Landshut (da gibt es ein paar Sammler, die nur Briefe an Götz sammeln!).

Die krakelige Schrift war übrigens die von Götz selbst - nicht von einem seiner Kanzlisten!

Darf ich ein bisschen optimieren: Der Ankunftsstempel war ein Zweikreisstempel mit Zierstücken; ein Zierstempel ist bei Bayern etwas anderes.

Zum Vergleich mal ein Dreierstreifen der Nr. 8 mit äußerst seltenem Zierstempel auf dieser Ausgabe (Unikat) von Neustadt an der Saale (gehört einem lieben Sammlerfreund).



Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.11.2016 20:16:50 Gelesen: 923041# 890 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute möchte ich 3 Briefe bzw. Briefstücke zeigen vom Infanterie Regiment des 1. Batallions Comandos des Linien Infanterie Regiments. Am 10. August 1815 war das 15. Regiment der Linieninfanterie in Neuburg an der Donau stationiert und der 4. Infanterie-Brigade unterstellt.

Der erste Brief ist aus Kipfenberg nach Neuburg spediert worden, gerichtet an das Königl... 1. Batallions Commando Res 4 Linien Infanterie Regiments ..... den Rest kann ich leider nicht entziffern.

Gestempelt mit dem Einzeiler "Kipfenberg R3" dieser war von 1812 - 1840 in Verwendung, wenn ich die letzte Zeile des Briefes rausbekommen könnte, dann könnte man vielleicht auch das Datum des Briefes etwas eingrenzen. Auf der Rückseite ist nichts, noch nicht einmal ein Siegel.



Der zweite Brief, besser gesagt Briefstück ist aus München vom 10.1.1854 nach Germersheim spediert worden, dort war das Regiment stationiert, Friedensstandort des Regiments selbst war aber München.

Gerichtet war der Brief an ...... Soldat beim 1.Infanterie Regiment "König" 5.Comp. in Germersheim.

Verklebt wurde hier eine Bayern 4 II, gestempelt mit Mühlradstempel 217 und Zweizeiler von München.



Der dritte Brief wurde aus Ingolstadt am 16.5. nach Kulmbach vom 10.Königl. Infanterie Regiment Prinz Ludwig an den Magistrat der Königl.Stadt Kulmbach spediert. Am 24. April 1867 wurde Prinz Ludwig von Bayern der letzte Inhaber des Regiments. Das Regiment wurde dann 10. Infanterie-Regiment „Prinz Ludwig“ genannt und war in drei Bataillone zu je vier Kompagnien gegliedert.
Der Stempel von Ingolstadt (Winkler 18a) war in Verwendung von 1868-1869 hier kann die Zeit etwas eingegrenzt werden.

Der Brief wurde leider an den Seiten aufgeschnitten und so komme ich leider nicht an den Text der innen ist und das vieleicht erhaltene Datum, dafür ist aber auf der Rückseite das Siegel intakt geblieben sowie der Ankunftsstempel von Kulmbach.



Gruß Rainer
 
Magdeburger Am: 11.11.2016 20:23:00 Gelesen: 923038# 891 @  
@ Gernesammler [#890]

Hallo Rainer,

zum ersten Brief:

..... den Rest kann ich leider nicht

Fürst Löwenstein Wertheim

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 11.11.2016 21:50:18 Gelesen: 923016# 892 @  
@ Gernesammler [#890]

Hallo Rainer,

zum 1. Brief aus Kipfenberg lautet die Adresse:

Zum Königlich Bairischen 1. Bataillons Commando
des 7. Linien Infanterie Regiments
Fürst Löwenstein Wertheim
in Neuburg (an der Donau).

Zum 2. Brief aus München:

An Sebastian Schanger
Soldat beim 1. Infanterie
Regiment König 5ter Compagnie
in Germersheim
frei.

Der 3. aus Ingolstadt ist aus ca. 1870, wenn ich mir die Stempel ansehe, jedenfalls vor 1873, weil sie dann blau-violett wurden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.11.2016 18:43:21 Gelesen: 922561# 893 @  
@ Magdeburger [#891]
@ bayern klassisch [#892]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

vielen Dank für die mir fehlenden Worte im Brief, Fürst Löwenstein Wertheim ist sehr interessant.

Das heutige Haus Löwenstein-Wertheim geht zurück auf Ludwig von Bayern, auch Graf Ludwig I. von Löwenstein genannt (1463–1524), einen Sohn des pfälzischen Kurfürsten Friedrich I. aus dem Hause Wittelsbach und der Münchner Hofdame Clara Tott aus Augsburg.

Ludwig von Bayern (* 29. September 1463 in Heidelberg; † 28. März 1523 in Löwenstein). Er wurde am 24. Februar 1494 vom römisch-deutschen König Maximilian I. in den Reichsgrafenstand erhoben. Ludwig von Bayern, wie man ihn nannte, ist der Begründer des Fürstenhauses Löwenstein−Wertheim.

Der genannte könnte Konstantin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1786–1844), deutscher Hochadeliger und bayerischer Generalleutnant gewesen sein, dieser hat in Österreich und der Bairischen Armee seinen Dienst verrichte.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 13.11.2016 18:51:38 Gelesen: 922557# 894 @  
@ Gernesammler [#893]

Hallo Rainer,

sehr interessante Geschichte; viele Briefe haben "Geheimnisse", die man heute dank der segensreichen Erfindung des Internet ihres Schleiers berauben kann, so wie du es getan hast.

Social Philately, deutsch "Sophy" oder Sophie, ist sicher der Trend der nächsten Jahre und Jahrzehnte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.11.2016 19:56:25 Gelesen: 922053# 895 @  
Hallo Sammlerfreunde,

dieser Brief aus Gunzenhausen vom 22.5.1840 wurde als Porto Charge Brief in das 10 Meilen entfernte Unterferrieden an Junker und Revierförster von Ebner spediert.

Der Empfänger zahlte für das Porto 3 Kreuzer und nochmals 3 Kreuzer für das Einschreiben (Reco Gebühr) oben links sollte die Reconummer sein und links unten steht gegen Postschein, aber was steht unter Unterferrieden ich kann nur Post ... lesen.

Gestempelt mit Fingerhutstempel (18mm) Verwendungszeit 1834 - 1848 und Chargestempel in Schreibschrift auf der Rückseite ist nur noch das Siegel und eine Ziffer 107 hier weiß ich nicht, ob dies vielleicht die Nummer des Postscheins ist.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 15.11.2016 20:08:11 Gelesen: 922047# 896 @  
@ Gernesammler [#895]

Hallo Rainer,

ein schmucker Brief - ich lese die Adresse so:

Seiner Wohlgeboren dem königlich bayerischen Kammerjunker und Revierförster Freiherrn von Ebner zu Unterferrieden Post Feucht gegen Postschein

Das Porto betrug 6 Kreuzer - bei 10 Meilen Entfernung fiel er in die Rubrik über 6 bis 12 Meilen, wofür der einfache Brief 4 Kr., hier also 1,5fach schwer 6 Kr. kostete (über 1/2 bis 1 Loth).

Die Recogebühr von 4 Kr. wurden immer vom Absender bezahlt - er erhielt ja auch den Postschein als Quittung dafür. Diese war nicht mit dem Porto zusammenzuführen, denn das Porto gehörte der königlich bayerischen Postverwaltung (Staat), während die Recogebühr dem Postexpeditor gehörte (als Emolument, kann mal gegoogled werden, wen es interessiert).

Gesamtkosten daher 10 Kreuzer. Die Nr. 286 vorn war die Reconummer, die auch auf dem Postschein zu notieren war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.11.2016 09:14:42 Gelesen: 920714# 897 @  
Liebe Freunde,

ich habe es als Jungsammler gerne gesammelt, heute bin ich ja fast schon allein der Postgeschichte verpflichtet, aber einen prima aussehenden Bayernbrief mit geschnittener Marke und deutlichem Plattenfehler verschmähe ich selbst heute nicht.



Man achte auf den Strick an der großen 6 dieses Briefes von Weissenhorn vom 19.4.1854 nach Augsburg, der über 1 bis 4 Loth wog und eine frankierte Partei - Sache war. Die Marke ist eine zeittypische 4 II Platte 1 mit runden Ecken (Widerspruch in sich, aber bei Bayern gibt es davon viele).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 20.11.2016 14:08:52 Gelesen: 920689# 898 @  
@ bayern klassisch [#897]

Hallo Ralph,

und da wurde Bayern noch nicht von Apple verklagt? Die haben doch das Geschmacksmuster mit den runden Ecken patentiert. ;)

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 20.11.2016 14:11:50 Gelesen: 920686# 899 @  
@ bignell [#898]

Hallo Harald,

das lag wohl daran, dass die Post über den Atlantik von Apple so lange unterwegs (starker Gegenwind und hohe Wellen) und die internationale Einspruchsfrist längst abgelaufen war. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.11.2016 19:51:46 Gelesen: 920652# 900 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute bekommen, Frachtbrief über einen Ballen Papier mit 202 Zollpfund Gewicht verschickt mit der Bahn am 7.9.1867 aus Nördlingen über die Stationen in Roth, Georgensgmünd nach Pleinfeld.

Dort kam die Fracht nach 6 Tagen an, auf den Unterwegsstationen wurden jeweils die Stempel der Königlichen Güterexpeditionen abgeschlagen.

Auf der der Innenseite des Frachtpapiers sind unterhalb zwei verschiedene Wagstempel abgeschlagen, wo wurden diese aufgebracht.

Der Nachnahme und Frachtzuschlag betrug insgesamt 1 Gulden 10 Kreuzer.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 20.11.2016 19:55:19 Gelesen: 920651# 901 @  
@ Gernesammler [#900]

Hallo Rainer,

ich habe über 20 Jahre lang so etwas gesammelt und hatte die wohl zweitgrößte Sammlung dieser Art, aber eine Frachtkarte mit 3 KGE - Stempel habe ich nie gesehen bzw. besessen. Glückwunsch zu dieser Seltenheit.

Die 2 kleinen Wiegestempel stammen von den ersten beiden KGE - Stationen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.11.2016 19:59:56 Gelesen: 920541# 902 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe den nächsten Brief vom Eisenhändler Caspar Gerhauser bekommen, dieser wurde am 24.9.1848 von Rosenheim in das 14 Meilen entfernte Kaufbeuren spediert. Der Eisenhändler hatte für die 4 Kreuzer die taxiert wurden als Empfänger aufzukommen.

Im Brief selbst geht es um 3 x 50 Pfund Scheiben Pulver, dieses wurde eigentlich bei der Infanterie eingesetzt damit der Lauf länger hält und die Treffsicherheit zunahm, wofür dies ein Eisenhändler brauchte entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 21.11.2016 20:26:47 Gelesen: 920535# 903 @  
@ Gernesammler [#902]

Hallo Rainer,

da hast du einen extrem seltenen Brief der über 112 km = 15 Meilen lief und falsch von Rosenheim taxiert wurde.

Bis 6 Meilen = 3 Kreuzer. Über 6 bis 12 Meilen 4 Kreuzer, wie hier taxiert. Aber: Über 12 bis 18 Meilen 6 Kreuzer.

Wenn du 10.000 Briefe aus Bayerns Altbriefzeit nachrechnest, und du darfst mir glauben, dass ich weit mehr berechnet habe, findest du EINEN, der untertaxiert ist. DAS ist er.

Ich habe nur diesen einen je besessen - jetzt hast du ihn. Halte ihn in Ehren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.11.2016 19:19:44 Gelesen: 920428# 904 @  
@ bayern klassisch [#903]

Hallo Ralph,

der Brief von Caspar Gerhauser hat durch die richtige Beschreibung schon seinen Platz in meiner Sammlung von Kaufmannsbriefen gefunden und wird diese auch nicht mehr verlassen. Von Caspar Gerhauser ist es mittlerweile der siebente und bestimmt auch postalisch interessanteste.

Mit besten Grüßen aus Berlin
Rainer
 
bayern klassisch Am: 22.11.2016 20:29:45 Gelesen: 920414# 905 @  
@ Gernesammler [#904]

Lieber Rainer,

das freut mich sehr zu lesen - es ist auch ein ganz besonderer, wenn auch nicht super spektakulär, aber das muss ja nicht sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.11.2016 20:16:19 Gelesen: 920355# 906 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Donauwörth nach Niederstotzingen im Badischen, der Brief sollte ca. von 1800 - 1803 sein laut des Stempels (Winkler Nr.1 v.DONAUWORT).

Der Empfänger, den kann ich leider nicht entziffern, zahlte für den Brief 4 Kreuzer.

Links unten steht ... Günzburg kann dazu mehr gesagt werden ?

Innen sind nochmal diese Zahlen vielleicht sagen diese etwas aus was weiterhilft und auf der Rückseite ist ein wunderschönes Papiersiegel sehr gut erhalten.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 23.11.2016 21:44:12 Gelesen: 920345# 907 @  
@ Gernesammler [#906]

Hallo Rainer,

Adresse: Unserem Reichs Stift Laisersheim im Pflegamt zuzustellen in Niederstotzingen nächst Günzburg.

Hinten: Tax 3 Gulden 15 Kreuzer präs. 3 May (1)804.

Schönes Stück mit seltenem Stempel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.11.2016 20:04:44 Gelesen: 920288# 908 @  
Hallo Sammlerfreunde,

frankierter Brief von Regensburg ins 8 Meilen entfernte Deggendorf, ein Brief zwischen zwei Gerichten vom 19.6.1868.

Das Franko für diesen Brief wäre zu diesem Zeitpunkt für einen doppelt schweren Brief eigentlich 6 Kreuzer gewesen, denn die neuen Gebühren von 7 Kreuzern waren erst ab 1.10.1868 fällig.

Hier verklebte man eine Bayern Nr.14 und Nr.16, gestempelt mit Mühlradstempel 418 von Regensburg und Zweikreisstempel, der Stempel auf der Rückseite ist leider unleserlich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.11.2016 20:12:38 Gelesen: 920283# 909 @  
@ Gernesammler [#908]

Hallo Rainer,

ab 1.1.1868 kosteten schwere Briefe 7 Kreuzer und war Chargé auch auf 7 Kreuzer erhöht worden. Bitte streiche in deinen Katalogen den Mist vom 1.10.1868, den der Michel ohne Ahnung in die Welt gesetzt hat.

Hinten sehen wir einen Insinuationsvermerk des Absenders vor der Aufgabe des Briefes bei der Post in Regensburg.

Insinuation = gerichtsverwertbare Zustellung. Diese war mit der Übergabe des Briefes an die Aufgabepost erfolgt.

Hinten sehen wir den Ankunftsstempel von Deggendorf.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.11.2016 19:50:44 Gelesen: 920218# 910 @  
Hallo Sammlerfreunde,

diese Postnachnahme möchte ich heute zeigen, diese wurde 1867 mit einem Paket über ein Gewicht 1 Pfund 15 Lot verschickt mit den Initialen P.C.G. (Peter Carl Geissler) Inhalt 1 Wandbild.

Für die Nachnahme wurde eine Gebühr von 5 Gulden und 15 Kreuzer erhoben. Das Paket mit dem Brief wurde spediert von Nürnberg nach Ittlingen zum Bürgermeisteramt, welcher war hier eigentlich der Laufweg, der über Ansbach mit 25,6 Meilen oder der über Würzburg mit 32 Meilen.

Peter Carl Geissler war einer der Söhne des Kupferstechers Christian Gottfried Heinrich Geißler. Er war Schüler von Albert Christoph Reindel (1784–1853) an der Kunstschule in Nürnberg. Dort gründete er 1830 eine Verlagsbuchhandlung und Illuminiranstalt. Geißlers Sohn Rudolf, Schreibweise auch Rudolph (1834–1906) wurde ebenfalls Maler, Zeichner und Illustrator in Nürnberg.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 25.11.2016 20:03:08 Gelesen: 920214# 911 @  
@ Gernesammler [#910]

Hallo Rainer,

hier noch die Taxierung:

Entfernung ca. 21 Meilen, damit P6 - sollte auch siegelseitig so dastehen.

Mindestfahrposttarif war 14 Kreuzer - reichte vollkommen aus ProCura je angefangener Gulden 1 Kreuzer - also hier 6 Kreuzer.

Insgesamt so wurde auch die Notierung hinter dem Frei-Vermerk gemacht, also insgesamt 20 Kreuzer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 27.11.2016 19:56:00 Gelesen: 920071# 912 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief bekommen der von München am 25.2.1854 nach Schweinfurt (30 Meilen) spediert wurde, der Brief selbst enthielt die beiliegende Zeitung "Neue Münchener Zeitung" vom 15.2.1854.

Die Zahlung für die Zeitung in Höhe von 1 Gulden 48 Kreuzern ist die Gesamtgebühr für das gesamte Jahr und wenn ich es richtig deute für 21 Exemplare.

Der Empfänger hatte dann noch 3 Kreuzer für den Brief zu zahlen.

Auf der Rückseite ist noch ein gut erhaltenes Siegel der "Neuen Münchener Zeitung".

Ich habe mal einen Teil der Zeitung mit angehangen für den Scanner zu groß, die Zeitung selbst hat 4 Seiten.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 27.11.2016 20:15:08 Gelesen: 920069# 913 @  
@ Gernesammler [#912]

Lieber Rainer,

der Empfänger musste 2 Gulden 5 Kreuzer bezahlen (dir rechte Rötel war eine Manualnummer).

Wie kommst du auf 21 Ausgaben? Es gab eine Einrückung (Inserat). 21 Inserate hätten wenig Sinn gemacht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.11.2016 20:21:10 Gelesen: 920068# 914 @  
@ bayern klassisch [#913]

Hallo Ralph,

ich bin von dem Kürzel neben Schweinfurt ausgegangen, wie kommst Du eigentlich auf die 2 Gulden 5 Kreuzer ?

Ich selbst sehe nur die Gebühr von 1,48 - da bräuchte ich mal einen Wink.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.11.2016 20:23:35 Gelesen: 920067# 915 @  
@ Gernesammler [#914]

"2 f 5 x" steht zwischen Münchens Stempel und Schweinfurt - das musste der Empfänger bezahlen.

Die Gebühr betrug also 17x, die Differenz.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.11.2016 20:06:22 Gelesen: 919945# 916 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Bischofsbrief leider ohne Inhalt, von München nach Freising vom 19.1.1800, als Brief an eine Kirchliche Institution war der Brief von Kosten befreit.
Gestempelt mit De Munic (Winkler Nr.1) Verwendung von 1794 - 1806.

Der Brief müsste dann an Joseph Konrad Freiherr von Schroffenberg-Mös gesendet worden sein dieser war Fürstbischof von Freising und Regensburg und Fürstpropst der Fürstpropstei Berchtesgaden.



Der akademisch vorgebildete Jurist Schroffenberg legte 1770 sein Gelübde als Augustiner ab. Seine Karriere begann er als Kapitular in Berchtesgaden mit der Wahl zum Fürstpropst im Jahr 1780, der sich 1789 zudem die Nachfolge von Maximilian Prokop von Toerring-Jettenbach als Bischof von Freising und 1790 auch als Bischof von Regensburg anschloss.

Infolge der politischen Umwälzungen der Säkularisation verlor Schroffenberg seinen Herrschaftsbereich. Freising wurde am 27. November 1802 von kurpfalzbairischen Truppen unter Johann Adam von Aretin annektiert und das Hochstift Freising aufgelöst. Schroffenberg war somit letzter Fürstbischof von Freising.

Das Hochstift Regensburg wurde 1803 in das Fürstentum Regensburg unter der Regierung des Kurerzkanzlers Karl Theodor von Dalberg umgewandelt, der noch zu Schroffenbergs Lebzeiten zum Nachfolger als Bischof gewählt wurde.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 29.11.2016 19:35:11 Gelesen: 919889# 917 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe hier diesen Fahrpostschein für ein Fass mit 95 Litern? den Wert ?? an Mr. Haberle in Regensburg, der Fahrpostschein selbst wurde am 25.7.1782 in Dinkelsbühl der Fahrpost beigelegt.

Was waren hier die Gebühren für das Franko nebst Scheingebühr und hat das Gitter unten etwas mit Chargierung zu tun?

Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.11.2016 19:47:20 Gelesen: 919886# 918 @  
@ Gernesammler [#917]

Lieber Rainer,

dort steht auf dem Schein:

"Ein Paquet mit 135 fl(orin) 18 xr (Kreuzer) à Monsieur Haberle nach Regenspurg ... 21. July Anno 1782 - Unterschrift W. Bauer und das Nota - Bene - Zeichen für eine Recommandation. Porto und Schein 53 Kreuzer".

Oben rechts "Numero 188" für die Manualnummer bei der Fahrpost und darunter "pag(inirt) 77.6"

Die Recommandation kostete 3 Kr., also das Franko 50 Kreuzer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.11.2016 20:12:52 Gelesen: 919883# 919 @  
@ bayern klassisch [#918]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Antwort zu dem Schein, somit kann ich diesen demnächst im Ordner ablegen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.12.2016 19:32:29 Gelesen: 918949# 920 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief vom 25.10.1785 aus Oettingen nach dem 15 Meilen entferntem Würzburg, der Brief wurde spediert an einen Herrn N. Brolli Kaufmann in Würzburg, dieser hatte die anfallenden 6 Kreuzer für den Brief zu tragen.
Der Stempelabdruck ein Einzeiler in rot wird im Feuser erst ab 1800 erwähnt, gibt es hierzu neuere Erkenntnisse.

Auf der Rückseite ist noch der Absender erwähnt den ich leider nicht entziffern kann.

Gruß Rainer






 
bayern klassisch Am: 09.12.2016 09:53:27 Gelesen: 918453# 921 @  
Liebe Freunde,

mal in fremdem Terrain gewildert und die hier bekommen:



Postkarte aus Würzburg 3.6.1878 nach Berlin, wo die Zustellung offenbar das ein oder andere Problem nach sich zog. Ich finde solche Karten immer interessant, wenn man sieht, welche Strecke sie zurücklegten und welche Mühe man sich machte, um sie endlich zuzustellen. Heute geht so etwas regelmässig "auf dem Postweg verloren".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 12.12.2016 20:07:22 Gelesen: 917738# 922 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Brief aus Landau in der Pfalz vom 25.2.1854 nach dem 42 Meilen entferntem Frankfurt am Main an einen Herrn Carl T.J.Bayerhoffer. Auf der Rückseite sind die Stempel von Mainz und der Ankunftsstempel von Frankfurt a.M.

Verklebt wurde eine Bayern Nr.4 gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.173.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 12.12.2016 20:40:38 Gelesen: 917726# 923 @  
@ Gernesammler [#922]

Hallo Rainer,

mit den Meilen liegst du nicht ganz richtig - 6 Kreuzer reichten nur für 10 bis 20 Meilen. Bei über 20 Meilen hätte man schon mit 9 Kr. frankieren müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.12.2016 21:25:13 Gelesen: 917709# 924 @  
@ bayern klassisch [#923]

Hallo Ralph,

es waren natürlich 17 Meilen - wer weiß, was ich da gerechnet habe. ☺

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 15.12.2016 20:17:37 Gelesen: 916907# 925 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus München vom 16.10.1850 oder 56 ?? nach Augsburg an den Tabakfabrikanten Herrn Lotzbeck, für das Franko wurde eine Bayern 2 verklebt. Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel "Bahnh.Augsburg".

Ich habe diesen Brief als Platte 1 gekauft kann das sein, die Merkmale erfüllt die Marke, was mich jetzt stutzig macht wäre das Datum mit Jahrgang 1856.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 16.12.2016 06:42:04 Gelesen: 916791# 926 @  
@ Gernesammler [#925]

Hallo Rainer,

das müsste eine Platte 2c sein - sie erfüllt kein Kriterium der 2I, die es im Okt. 1856 eh nicht mehr gegeben hätte. Ich hoffe, der bezahlte Preis orientierte sich nicht an dem eines Briefes mit einer 2I.

Allein schon die letzte Type des geschlossenen Mühlradstempels 217 von München, der in der 2. Verteilung weitergereicht wurde, zeigt, dass es keine 2I sein kann, weil er erst ab 1855 eingesetzt wurde (dann nach Holzkirchen).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 16.12.2016 09:26:09 Gelesen: 916762# 927 @  
Guten Morgen Rainer und Ralph,

die Bestimmung der Marken finde ich sehr interessant, allerdings habe ich noch eine Frage bezüglich des Papiers. Es kommt ja häufig vor, dass solch makellose Briefe nicht umsonst so aussehen. Ich habe oft den Eindruck, dass diese auf irgend eine Art und Weise chemisch behandelt wurden, man sieht es bei manchen Exemplaren in der eigenen Sammlung wie auch immer häufiger bei Online-Auktionshäusern (den Buchten ;-). Die guten Stücke werden im Lauf der Zeit ja immer rarer und die Nachfrage muss ja irgendwie gedeckt werden.

Würde ich zehn Zigaretten hintereinander rauchen wäre mein Gesicht wahrscheinlich genauso fahl wie das Papier dieses Briefes. Den Abstempelungen macht das natürlich nichts aus und für meinen Geschmack ist das für diese auch nicht wertmindernd. Aber wenn es speziell um die Bestimmung der Marke geht, wie sieht es da aus? Daher eine Frage an Dich Ralph, Du kennst die Bayernmarken in- und auswendig: Hat das Papier dieser 3 Pfennig wirklich noch seine natürliche Tönung? Wenn ja, dann würde mich das erstaunen und wenn nein, ist sie dann überhaupt noch etwas wert?

mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 16.12.2016 09:39:53 Gelesen: 916755# 928 @  
@ Max78 [#927]

Hallo Max,

Papier ist ein veränderliches Produkt. In der Regel verändert sich das Papier einer Marke wie das Papier des Briefes, auf dem sie prangt, 1 zu 1.

Der Brief ist eher "grau", was eine gewisse Verblassung unterstellen lässt. Mit der Verblassung des Briefes geht auch, wenn die Zusammensetzung des Markenpapiers nicht gravierend anders ist, auch die Verblassung der Marke einher.

Ich habe etliche Bögen Bayernmarken sehen dürfen, die von 1850 - ca. 1950 perfekt in den Akten der Materialverwaltung München bzw. dem jeweiligen Ministerium gelagert waren. Die waren weitestgehend original erhalten, manchen leicht gegilbt durch das sie umgebende, leicht chamois - farbige Papier, bzw. durch das Durchschlagen des Gummis bei erhöhter Luftfeuchtigkeit.

Da Bayern aber große Auflagen kannte und die Papierqualität immer schwankte, mag es auch damals schon gräulicheres und gelblicheres Papier gegeben haben, das dann durchaus heute, je nach Lagerung und Briefuntergrund, noch gräulicher bzw. gelblicher wirkt, als es das damals schon war.

Eine Ableitung auf die finanzielle Schiene wird von Sammlerkreisen nur dahin vorgenommen, wenn Briefpapier und Markenpapier optisch diametral gegenüber stehen, also Brief rein weiß, Marke vergilbt oder vergraut bzw. umgekehrt.

Gehen, was die Regel ist, die beiden Tönungen Hand in Hand (oder Ton in Ton), führt das i. d. R. zu keinem merklichen Abschlag, weil es halt ein Produkt mit Alterungsprozeß ist und 160 Jahre an Papier fast nie spurlos vorüber gehen können (es gibt aber Ausnahmen bei sehr hohen Qualitäten und perfekter Lagerung!). Letzteres bedeutet aber einen Glücksfall und Glücksfälle in der Philatelie müssen immer auch bezahlt werden. Auch in den Buchten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 16.12.2016 13:27:02 Gelesen: 916692# 929 @  
Lieber Ralph,

danke Dir für diese genauere Erklärung. Mir ist es bis jetzt noch nicht ganz klar wie man "natürlich" alterndes Papier von den nachbehandelten wirklich gut unterscheiden kann, besonders wenn es sich um graustichige Veränderungen handelt. Womöglich wird es am besten sein, sich diesbezüglich allein auf die Druckfarbe der Marke zu konzentrieren, die z. B. bei der oberen noch satt und kräftig erscheint, und somit wahrscheinlich nicht chemisch nachbehandelt wurde.

Aber als Bayern-Sammler dürfte man gar nicht mal so schlecht bedient sein mit den 100-160-jährigen Belegen. Ich denke nur an die Infla-Zeiten, das Ende des WW2 und die Alliierte Besetzung, wesentlich jüngere Belege, die nicht mal ansatzweise an die Qualität der Briefe um die Jahrhundertwende rankommen.

mit Grüßen ins Wochenende Max
 
bayern klassisch Am: 16.12.2016 16:07:06 Gelesen: 916649# 930 @  
@ Max78 [#929]

Hallo Max,

die farbliche Manipulation von losen Marken und von Marken auf Briefen ist eine ganz andere Sache, als die klassische Alterung.

Bei der 3 Kr. blau wäre eine farbliche Beeinflussung sinnlos, weil diese Marke nicht nach Tönen gesammelt wird, Ausnahme die fiktiven Unterschiede 2Ia "blau" zu 2Ib "dunkelblau".

Bei der farbfreudigen Nr. 5, 9 Kreuzer grün, gibt es zahlreiche chemische Manipulationen, die alle in Richtung "blau" tendieren, weil blau- bzw. bläulichgrüne Exemplare (5a und 5b) teurer gehandelt wurden und werden, als grüne/gelbgrüne Stücke.

Man kann diese relativ leicht erkennen, wenn das "blau" zu blau ist. Die Fälscher tauchten die Marken in der Originalfarbe grün in einen Chemiemix, der aus grün ein grünliches Blau machte. Die Originale zeigen aber ein bläuliches Grün. Davon abgesehen sind praktisch alle 5a und 5b Marken der Jahre 1851-1855 (ohne Restbestände) und wurden daher so gut wie immer im Rahmen der 1. Verteilung entwertet. Es sind bis heute keine 3 Marken zweifelsfrei aus 5a und 5b mit offenen Mühlrädern bekannt geworden (Liegenbleiber, Portemonnaiemarken). Das wussten aber unsere Fälscher nicht und daher sind bläuliche Marken mit offenen Mühlrädern zu 99,9999 % farbverfälscht.

Die Nr. 13a/b kann man bis auf 2 oder 3% aller Marken anhand eines anderen Druckbildes / Farbauftrags unterscheiden. Farbfälschungen gibt es da keine.

9c und 10IIb sind weniger farbbasiert, sondern eher durch andere Papiere mit deutlich geringerer Farbakzeptanz bedingt und können von daher gar nicht gefälscht werden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.12.2016 20:13:11 Gelesen: 916597# 931 @  
@ bayern klassisch [#926]

Hallo Ralph,

danke für die Info zur Marke, ich habe den Brief unter der Option erworben wenn falsch dann anmahnen und dafür noch andere Briefe extra, das Geld ist ja sowieso ausgegeben, nur nicht der ganze Preis für eine 2I auf Brief sondern etwas preiswerter. Das Jahr 1856 hatte ich mit einfließen lassen da im neuen Buch zur Marke auf Seite 14 erwähnt wird, "Enwertungen aus der 2.ten Stempelverteilung ab Dezember 1856 mit geschlosenem oder offenen Mühlradstempel".

Hier noch ein Brief aus Nürnberg vom 11.10.1851 nach Osterhofen (25 Meilen) an B.Drexler, verklebt 2 Marken der 2 IIa.Gestempelt mit Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg sowie der geschlossene Mühlradstempel 243 und auf der Rückseite als Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Osterhofen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.12.2016 15:26:06 Gelesen: 914054# 932 @  
Liebe Freunde,

im Rahmen meiner Contraventionssammlung sind relativ wenige Karten vorhanden, weil die Bedienung narrensicher war und für diejenigen, die lesen konnten, sogar aufgedruckt worden waren. Dennoch kam es vor, dass man seitens der Post bzw. der Postkunden seine Probleme hatte, die Vorschriften zu erfüllen und so sind alle Belege, die Contraventionen bei Correspondenz- und Postkarten zeigen, äußerst sammelnswert.



Die 1. aus Nürnberg datiert vom 1.12.1874 und lief nach Graefenthal in Thüringen. Wer lesen kann, ist und war schon immer klar im Vortei. Rechts hatte die bayerische Post sicher nicht aus Langweile aufgedruckt "Zum Aufkleben der Freimarke" und darunter im Kreis "Post-Aufgabe-Stempel" beigefügt, wollte also haben, dass der Absender oben rechts frankiert (früher gewünscht oben links!) und die Aufgabepost ihren Stempel unter die Frankatur setzte.

Danke an einen Unbekannten in Nürnberg, dass er das Paar links klebte, nach alter Sitte also und an die Post in Nürnberg, die auf einen Aufgabestempel ganz verzichtete.



Weil man auf einem Bein schlecht stehen kann, folgte in dieser Woche noch der 2. Schlag - diesmal allerdings ohne Zutun eines Schreib- und Leseungewohnten. Am 25.5.1873 im lieblichen Kempten frankierte man korrekt mit 2 Kreuzern eine Karte ins ebenso schöne Prag. Man(fred?) Brugger warf seine Karte wohl direkt in den Schlitz des Zuges Richtung Norden ein, denn Aufgabe- und Entwertungsstempel von Kempten mangeln. Ungewöhnlich ist eine so späte Federzugentwertung schon ein bisschen. Weil man schon in Bayern Fehler machte, stempelte man die Karte in Prag auch nicht - wenn schon, denn schon, wird man sich gedacht haben, so dass der Postenlauf und die Zeit nicht nachvollziehbar bleiben müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.12.2016 20:03:44 Gelesen: 912226# 933 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief als Regierungssache innerhalb der Pfalz vom 17.9.1872 gesendet vom Königlichem Bezirksamt in Frankenthal an das Bürgermeisteramt in Kirchheim an der Eck.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Frankenthal und Siegelstempel des Königlichem Bezirksamts auf der Rückseite der Ankunftsstempel (Halbkreisstempel) von Kirchheim a.d.Eck, Verwendungszeit 1866 - 1880.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 05.01.2017 19:39:05 Gelesen: 909827# 934 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 5.1.1863 von einem J.Andreas Pfaff aus Hammelburg, spediert nach dem 28 Meilen entferntem Halver bei Iserlohn in Preussen an die Herren Asbeck & Krumme, hier kam der Brief am 7.1.1863 zur Ausgabe siehe Stempel auf der Rückseite.

Der Brief wurde mit der Bahnpost versandt, der Bahnpoststempel von Mainz/Cöln ist abgeschlagen.

Für das Franko wurden eine Bayern Nr.9 und 10 verklebt und mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.178 von Hammelburg gestempelt.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 19.01.2017 20:03:14 Gelesen: 907760# 935 @  
Hallo Sammlerfreunde,

dieser Brief wurde versendet vom Königlischen Land....gericht München am/Inn nach Trostberg ans Königliche Landgericht als Partei Sache.

Verklebt wurde für das Franco eine Bayern Nr.9 gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.25 und Halbkreisstempel "München Vst.Au" (Au wurde 1808 zur Vorstadt von München erhoben).

Auf der Rückseite ist als Ankunftsstempel ein Halbkreistempel (12a ohne Punkt) von Trostberg abgeschlagen.

Da der Brief leider nicht eindeutig datierbar ist, der Halbkreisstempel von München Vst.Au aber nur 1862 und 1867 in Verwendung war und der Halbkreisstempel von Trostberg erst 1866 zur Verwendung kam, kann man denke ich den 14.9.1867 als Datum der Aufgabe des Briefes sehen.

Interessant wäre jetzt noch zu wissen, welcher der Postbeamten damals geschlafen hat, im Stempel von Au ist der 14.9. angegeben und im Stempel von Trostberg der 14.6.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.01.2017 20:16:05 Gelesen: 907754# 936 @  
@ Gernesammler [#935]

Lieber Rainer,

Absender war das königliche Handelsgericht München rechts der Isar. Der Inn ist ein wunderbarer Fluß, aber durch München fließt er leider nicht, er fließt östlich um München herum.

Bei den Postexpeditionen von München rechts der Isar = Au bei München und Trostberg gab es aber keine Beamte - es waren "nur" Postexpeditoren, die per Dienstvertrag angestellt worden waren.

Weil sich beide Monatsdaten widersprechen, ist es m. E. nicht möglich zu sagen, wer seine Monatsangabe falsch eingestellt hatte.

Prinzipiell und nach der Vorschrift war jeden Morgen vor Schalteröffnung der Aufgabestempel richtig einzustellen und die Korrektheit der Einstellung an einem Probeabschlag zu überprüfen. Einer von beiden scheint da wohl geschlafen zu haben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 31.01.2017 20:09:52 Gelesen: 905827# 937 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus Landshut vom 11.8.1869 nach Essenbach über Mirskofen, hier auch auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Mirskofen (Winkler Nr.12a Verwendungszeit 1864 und 1868).

In Essenbach wurde 1852 eine Expedition eingerichtet, diese wurde aber am 1.4.1860 aufgehoben und die Post nach Mirskofen spediert. Für das Franko wurde eine Marke zu 3 Kreuzer verklebt (Bayern Nr.15).

Der Brief ging an einen Herrn Mathias Greiner.

Im Text steht: Landshut den 10.August 1869 P.S. am 7. Dezember vorigen Jahres haben wir den Auftrag erhalten, Ihrem Gesellen Georg Artmann die Hälfte seines Arbeitslohnes abzuziehen,

Den Rest kann ich leider nicht entziffern, gleiches gilt für den kleingeschriebenen Text der quer zum Brief geschrieben wurde, hier könnte ich mal Hilfe gebrauchen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 04.02.2017 12:40:03 Gelesen: 904893# 938 @  
Lieber Rainer,

ich habe auch Probleme mit der Schrift - ich hoffe, es findet sich einer, der es besser kann, als wir.

Liebe Freunde,

das folgende gute Stück musste ich kaufen, weil ich die beiden Postorte Regensburg und Stadtamhof über der Donau sonst kaum einmal belegen kann.



Mit 1 Kr. frankiert ging es am 19.11.1871 von Langenfeld als Drucksache an folgende Adresse:

"Herrn Wilhelm Reinhardt
Bfm
Regensburg
Ablage: Stadtamhof
Holzhandlung Fischel"



Schön zu sehen, wie man in Regensburg und Stadtamhof stempelte und auch das eingedruckte Monogramm erfreut mein Auge.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.02.2017 09:48:01 Gelesen: 904603# 939 @  
Liebe Freunde,

ein Brief des Fürstenhauses aus Regensburg vom 16.5.1822 an "Das fürstlich Thurn und Taxische Oberamt Strassberg" zeigt den Vermerk "foGrz" für "franco Gräntze" und wurde, auch wenn es nicht notiert worden war, unter Recommandation aufgegeben.



Das Fürstenhaus zahlte hierbei gar nichts, sondern bekam nur den Schein ausgehändigt (Reco-Nummer 12). Daher ist auch siegelseitig keine Frankotaxe bis zur bayerischen Grenze zu sehen. Franco bedeutete hier Gebührenfreiheit, nicht bezahlt!

Aus Wikipedia zitiert:

"Straßberg unter den Fürsten von Thurn und Taxis und Hohenzollern-Sigmaringen

Infolge der Säkularisation 1803 wurde das Damenstift Buchau aufgehoben und seine Herrschaftsrechte und Besitzungen in Straßberg dem Fürsten von Thurn und Taxis übertragen. Im Vorgriff auf diesen Rechtsakt hatte das Fürstliche Haus Thurn und Taxis die Herrschaft Straßberg bereits 1802 in Besitz genommen. Im Frühjahr 1806 ließ das Königreich Württemberg die Thurn und Taxis’sche Herrschaft Straßberg und dann auch das Territorium von Hohenzollern-Sigmaringen besetzen. Doch 1806 wurde Hohenzollern-Sigmaringen unter Anton Aloys in den Rheinbund aufgenommen, dieser erhielt damit den Status eines souveränen Bundesfürsten. In der Rheinbundakte wurde die Fürstlich Thurn und Taxis’sche Herrschaft Straßberg der Landeshoheit von Hohenzollern-Sigmaringen unterstellt. Die ehemalige Herrschaft Straßberg bildete nun mit den Orten Straßberg, Frohnstetten und Kaiseringen das Oberamt Straßberg. Der Fürst von Thurn und Taxis behielt seinen Grundbesitz, die sogenannte Grundherrschaft.

1835 verkaufte der Fürst von Thurn und Taxis die Standesherrschaft Straßberg an die Gräflich Langenstein’sche Kuratel. Jedoch trat Erbprinz Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen 1836 in den Kaufvertrag ein und erwarb die Standesherrschaft Straßberg."

Obwohl Thurn und Taxis zu dieser Zeit dort regierten, wurden von Taxis an Taxis 4 Kreuzer fällig. Außerdem wurde dort eine eigene Reco-Nr. 62 vergeben (wohl bei der Umkartierung der bayer. Post).

Solche Briefe sind keine Weltraritäten - aber sie sind nett und widersprechen jedem logischen Denkansatz, weshalb sie besonders zeigens- und sammelnswert sind.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.02.2017 19:42:47 Gelesen: 904200# 940 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Fahrpostschein der Königlichen bayrischen Expedition Dinkelsbühl vom 30.10.1843, wenn ich es richtig lese für ein Paket (Inhalt/Wert) Neunundvierzig Gulden.
Dieses wurde spediert nach Soest an einen Herrn von Kamptz, für das Franko waren zu bezahlen gesamt 38 Kreuzer, davon 4 Kreuzer Scheingebühr.

Zu Anfang der Berechnung wurden für das Franko 26 statt 34 Kreuzer verlangt, kann mir jemand sagen wer die 8 Kreuzer hinzu gerechnet hat und wofür.
Verwendet wurde hier der Schein (Handbuch Nr.30) Verwendungszeit von 1836 - 1847, es gab diesen Typ auch in grün.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.02.2017 21:41:34 Gelesen: 904167# 941 @  
@ Gernesammler [#940]

Lieber Rainer,

ich lese neben den 26 Kreuzer Stuttgart. Hinter den 8 Kreuzern könnte ein weiterer Ort stehen, bis wohin man frankiert hatte.

Es ist daher davon auszugehen, dass der Empfänger in Preussen noch ab dem zweitgenannten Ort das Porto bis Soest zu zahlen hatte.

Beide Notationen muss es bei der Aufgabe gegeben haben, da keine weiteren Posten Postscheine "behandeln" durften.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.02.2017 20:12:24 Gelesen: 904031# 942 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Fahrpostschein der Königlichen bayrischen Expedition Ansbach (seit 1808 KB Postanstalt), vom 30.3.1842 nach Markt Bibrat an einen Herrn Weikert.

Ausgestellt wurde der Fahrpostschein über ein Paket 24 Loth im Wert von Achtundzwanzig Gulden. Was mir unklar ist, warum hinter dem Wert nochmals 42 1/2 Loth stehen.

Für das Paket wurde eine Gebühr von 10 Kreuzern erhoben, 6 für das Franko und weitere 4 für die Scheingebühr.

Auf der Rückseite sind gegenüber dem vorigen Stück aus Dinkelsbühl auch mehrere Unterschiede zu beobachten z.B. die Klammern an den Zahlen oder die Trennung in den Worten, sowie in Punkt 3 "einem Vierteljahre".

Markt Bibart gehörte über Jahrhunderte zum Fürstbistum Würzburg und war Sitz eines Amtes. Bibart lag im Fränkischen Reichskreis. 1803 fiel der Ort an das Königreich Bayern.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.02.2017 20:45:45 Gelesen: 904013# 943 @  
@ Gernesammler [#942]

Lieber Rainer,

da steht "Zwanzig Acht Gulden 42 1/2 Kreuzer". Der Wert war immer in Buchstaben zu schreiben, die schwerer zu (ver-)fälschen waren, als Ziffern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.02.2017 19:45:27 Gelesen: 903717# 944 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 4.3.1865 aus Altenburg in Thüringen, wahrscheinlich durch einen Fuhrmann oder Forwader bis Helmbrechts mitgenommen und dort aufgegeben nach Naila.

Somit wurde das Franko für 18 Meilen gespart und es waren nur 3 Kreuzer bis Naila zu zahlen. Der Brief selbst ist von Jacob Prößdorf technische Fettwaren in Altenburg und beinhaltet einen Avis auf die bestellte Ware nebst Rechnung.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 10.02.2017 21:15:05 Gelesen: 903690# 945 @  
@ Gernesammler [#944]

Lieber Rainer,

von Altenburg nach Naila waren es 90 km, also gleich 12 Meilen. Ein einfacher Brief wie hier hätte also 2 Groschen gekostet, die paritätisch 7 Kreuzer wert waren.

Auf diese Weise hat der Absender also netto 4 Kreuzer gespart, wenn er dem Überbringer für seinen Dienst nichts gegeben haben sollte. War auch Geld.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.02.2017 19:29:19 Gelesen: 901730# 946 @  
Hallo Sammlerfreunde,

das gute Stück habe ich am Wochenende bekommen, eine Tariftabelle von 1858 für die Beförderung von Telegrammen aus Hof nach anderen aufgeführten Telegraphen Stationen. Das Zettelchen ist 66 x 39 cm groß also fiel der Scanner weg, es blieb nur der Fotoapperat übrig, deswegen die nicht ganz so tollen Bilder.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 23.02.2017 20:23:37 Gelesen: 901708# 947 @  
@ Gernesammler [#946]

Hallo Rainer,

ein sehr schönes Stück - Glückwunsch! War sicher nicht für kleine Münze zu haben, weil fast schon museal.

Diese Plakate, sicher gibt es einen treffenderen Ausdruck dafür, hingen früher in den "Postlocalen" (nein, das waren keine Kneipen für alkoholisierte Beamte) öffentlich aus, so dass jeder Kunde sehen konnte, was ein Telegramm kostete.

Bei den saftigen Preisen war dieses neue, schnellste Medium fast ausnahmslos der Oberschicht zugänglich und wurde von diesem auch ausgiebig genutzt.

Danke fürs Zeigen dieses Traumstücks und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.02.2017 20:04:17 Gelesen: 900522# 948 @  
@ bayern klassisch [#947]

Hallo Ralph,

danke für die nette Zustimmung zum Kauf der Tariftabelle, jetzt hängt diese bei mir hinter Glas, habe extra dafür einen Rahmen geholt.

Hier jetzt ein Frankobrief aus Augsburg vom 10.3.1830 (den Ausläufer des unteren Bogens der 3 erkennt man bei Vergrößerung)nach Dellmensingen bei Ulm in Württemberg an den Rittergutsbesitzer von Haider. Für die Strecke von über 12 Meilen hatte der Absender 4 Kreuzer Franco zu bezahlen. Gestempelt mit einem L2 (Winkler Nr.8a) und auf der Rückseite ein noch sehr gut erhaltenes Siegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 28.02.2017 20:18:40 Gelesen: 900518# 949 @  
@ Gernesammler [#948]

Hallo Rainer,

ich frage mich gerade, ob du die Rückseite ganz gezeigt hast? Normalerweise wären 2 Gebühren zu notieren gewesen: Die bayerische und die württembergische. Ich lese nur eine Gebühr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.02.2017 20:33:42 Gelesen: 900510# 950 @  
@ bayern klassisch [#949]

Lieber Ralph,

mehr ist nicht auf der Rückseite - nur die 4 für das Franko und das Siegel.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 28.02.2017 21:07:15 Gelesen: 900502# 951 @  
@ Gernesammler [#950]

Hallo Rainer,

wenn da wirklich nicht mehr drauf ist, dann gab es im Vertrag von 1809 eine Sonderregelung mit Württemberg, dass Bayern die Briefe bis Ulm bzw. Ulmer Nachbarorten selbst hinfährt, so dass die württembergische Post nicht in den Transport involiert war und damit auch kein eigenes Porto anzusprechen hatte.

Es gibt einige dieser Spezialfälle, die man kennt (Bopfingen zu Nördlingen usw.), aber den kannte ich aus dem Hinterkopf bisher noch nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.03.2017 20:08:41 Gelesen: 900282# 952 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Augsburg vom 7.11.1832 nach Tübingen in Württemberg, für die über 20 Meilen waren vom Empfänger 8 Kreuzer zu bezahlen diese gingen a 4 Kreuzer an Bayern und an Württemberg.

Viel lesen kann ich von dem Brief nicht, aber zeigen möchte ich diesen doch gern allein wegen der Faltung des Briefes.Als ich diesen erworben hatte war dieser in einer Hülle auf der stand "Bitte nicht öffnen!", aber man ist ja neugierig und ich habe beim ersten mal auch ca. eine halbe Stunde gebraucht, um alles wieder in Form zu bringen und den Brief in der richtigen Reihenfolge zu falten, da dies auch noch eine Doppelseite ist.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.03.2017 22:16:21 Gelesen: 900197# 953 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich in zeitlich korrekter Abfolge eine Trilogie von Ulmer Briefen mit Postaufgabe im bayerischen Neu-Ulm, die mir in den letzten Tagen in die Finger gefallen sind. Dass dabei noch 3 Ausgaben von Bayern frankiert wurden, macht die Sache sicher nicht schlechter.

Ad primum:



Die Firma Kindervater in Ulm ist uns bereits als sparsam bekannt und gab auch diesmal einen Brief in Neu-Ulm nach Kaufbeuren auf. Am 26.12.1855 in Ulm geschrieben, erfolgte die Postaufgabe am Folgetag in Neu-Ulm mit 3 Kr. bis 12 Meilen bis 1 Loth. Am 28.12. kam er beim Empfänger an. Im Inhalt ging es um eine Tratte einer Remscheider Firma im Wert von 88 Gulden und 20 Kreuzern. Nervenzerfetzend ist er also nicht gerade.

Ad secundum:



Einem lieben Sammlerfreund (vielen Dank dafür!) habe ich den hier zu verdanken: Firma Alfred Vogel in Ulm schrieb am 4.8.1865 nach Regensburg, wo er am Folgetag ankam. Zum Datum: Ab dem 1.8.1865 kosteten in Bayern alle Briefe, egal von wo nach wohin auch immer (sogar in die Pfalz!) nur noch 3 Kreuzer pro Loth ohne Unterschied der Entfernung. Der Gipfel an Konsumentenfreundlichkeit war jedoch die Tatsache, dass alle Briefe über 1 bis 15 Loth (sauschwer!) ab diesem Datum nur noch 6 Kreuzer Franko kosteten. Zum Vergleich zuvor: Ein Brief mit 15 Loth zwischen Neu-Ulm und Regensburg kostete bis zum 31.7.1865 noch satte 90 Kreuzer (1 1/2 Gulden!!), während er jetzt nur noch 6 Kreuzer kostete (also immerhin eine theoretische Fünfzehntelung der Gebühr).

Offenbar waren diese guten Nachrichten auch in Ulm nicht spurlos verhallt, wie unser Brief zeigt. Da er uns ein Franko von 6 Kreuzern zeigt, muss er über 1 Loth schwer gewesen sein. Wie viel schwerer, werden wir nicht mehr heraus finden, weil die Einlagen mangeln. Aber selbst dann, wenn er nur 1 Loth genau gewogen hätte, wäre es von Ulm aus ein Doppelbrief gewesen, der 2 Mal 9 = 18 Kreuzer gekostet hätte. So nur ein Drittel und das war natürlich ein ganz erheblicher Anreiz für Ulmer Korrespondenten, über die Brücke ihre Post aufzugeben.

Fiktiv: Wäre der Brief tatsächlich 15 Loth schwer gewesen (oder wenn nicht dieser hier, dann irgend ein anderer aus Ulm damals), dann hätte der Absender 15 Mal 9 Kreuzer = 135 Kreuzer = 2 Gulden und 15 Kreuzer frankieren müssen. Man stelle sich einen solchen Brief mal bildlich vor ...

Ad tertium:



Ein Brief der Gebrüder Thaimessinger in Ulm wurde am 6.10. 1867 in Ulm verfasst, gesiegelt und am Folgetag in Neu-Ulm aufgegeben. Nach Würzburg gerichtet und bis 1 Loth schwer, kostete er nur 3 Kreuzer, statt bei regulärer Postaufgabe in Ulm 9 Kreuzer unter einem Loth (21 Meilen).

Generell gilt, dass Ulmer Briefe mit Postaufgabe in Neu-Ulm mit Marken der Wappenserie selten sind, weil zum 1.1.1868 in allen deutschen Landen, Luxemburg und Österreich mit Ungarn ein Brief nur noch 3 Kreuzer kostete, egal wohin dieser gerichtet war und ab diesem Datum eine Einsparung nicht mehr zu gewärtigen war. Daher bin ich sehr froh, auch wenn der Schnitt der Marke suboptimal ist, diesen hier zeigen zu können - viele wird es nicht mehr geben und mit der gezähnten Ausgabe kenne ich keinen Brief aus Ulm / Neu-Ulm mehr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.03.2017 20:09:51 Gelesen: 899984# 954 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier ein Brief aus Augsburg von Hillenbrands Erben spediert am 17.4.1831 nach Kempten an Nicolaus Zumstein und Söhne, für das Franko hatte Hillenbrand 4 Kreuzer zu zahlen.

Auf der Rückseite ist ein sehr gut erhaltenes Papiersiegel.





Die nächsten beiden Briefe auch aus Augsburg von einem Johann Schätzler?? an Nicolaus Welf in Kempten, diese Familie kam genau wie die Zumsteins aus Gressoney und siedelte sich als Kaufmannsfamilie im süddeutschen Raum an.

In beiden Briefen geht es u.a um die Gebrüder Colsman welche zu diesem Zeitpunkt eine Seidenfabrik betrieben in die einer der Brüder eingeheiratet hatte, (diese Firma gibt es heute noch in Essen).

Für die Briefe einer vom 12.4.1839 der andere vom 9.4.1839 hatte Nicolaus Welf als Empfänger je 4 Kreuzer zu zahlen.







Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 10.03.2017 20:08:01 Gelesen: 899686# 955 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Schweinfurt an Laura Hoppe/Amtmann Hoppe in Neustadt bei Ilfeld / Königreich Hannover, der Absender bleibt mir leider unbekannt.

Für das Franko wurden 3x Bayern Nr.9 verklebt und gestempelt mit dem offenen Mühlradstempel von Schweinfurt (479) sowie dem Halbkreisstempel (Winkler Nr. 11b), dieser hat die Verwendungszeit von 1856 bis 1869.

Da das Königreich Hannover nach dem Krieg mit Preussen, von Diesem 1866 annektiert wurde, kann man die Verwendungszeit des Briefes zwischen 10/1862 (Ausgabe der 3 Kreuzer rot) und 1866 legen.

Auf der Rückseite sind noch der Ankunftsstempel von Ilfeld und der Bahnpoststempel Cassel-Hannover, wenn es hierfür auch noch Verwendungsdaten geben würde könnte man das Ganze nochmals eingrenzen.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 13.03.2017 20:15:39 Gelesen: 899448# 956 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postschein vom 17.4.1783 über ein Paket von 486 Gulden ?, aus Oehringen im Fürstentum Hohenlohe, wo lag hier eigentlich die Zugehörigkeit, zu Württemberg erst 1806 mit der Rheinbundakte, es lag im Fränkischen Reichskreis (Baden?) oder (Bayern), Oehringen ging im 13.Jahrhundert vom Bistum Regensburg in den Besitz Hohenlohe über.

Vielleicht kann hier jemand helfen.

Das Paket ging an Herrn Johann Wilhelm Pflüger und Sohn in Nürnberg, das Porto & ? sind bezahlt 2 Gulden 4 Kreuzer.

Auf der Rückseite ist nochmals der Vermerk der auch schon auf dem Postschein rechts oben gesetzt wurde.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 14.03.2017 06:55:28 Gelesen: 899422# 957 @  
@ Gernesammler [#956]

Hallo Rainer,

das Porto & Schein sind bezahlt 2 Gulden 4 Kreuzer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Eilean Am: 18.03.2017 12:46:31 Gelesen: 898832# 958 @  




Ein schöner Brief mit 6 Kreuzern von Nürnberg nach München.

Mit einem der älteren Briefträgerstempel Münchens, hier die 29. Wenn es stimmt, dass diese ab Januar 1863 zum Einsatz kamen, dann habe ich hier ein sehr schönes, frühes Stück vom 20. März 1863.

Vorwiegend sammle ich ja ab 1945, aber den hier zeige ich nicht nur bei München, sondern auch zu "Bayern".

Gruß
Andreas
 
bayern klassisch Am: 19.03.2017 09:51:25 Gelesen: 898682# 959 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen besonderen Brief - geschrieben am 26.2.1855 und 27.2.1855 von drei Personen an Herrn Jakob Jucker bei Herrn Heinrich Jucker zur Auern in Wädensweil bei Zürich.



Die Absender zahlten 9 Kreuzer Franko mittels Marke, die sich wohlgerandet präsentiert. Auch wenn es keine geteilte Frankoabgeltung war (ab 1.4.1854 obsolet), notierte Augsburg hinten noch die 3 Kreuzer für die Schweiz als Weiterfranko, die aber vom Wert der Marke abgingen und nicht separat kassiert worden waren.

Am 28.2.1855 kam er in Zürich an. Sehr nett zu sehen, dass ein rotes, grünes und blaues Siegel angebracht wurden, was ich in dieser Form noch nie gesehen habe (wer hat schon einen Brief mit 3 verschiedenen Absendern?).



Dazu kommt ein Briefpapier mit Prägedruck (innen) und Perforation, das hoffentlich hier gut herüber kommt. Ein allerliebstes Stück Postgeschichte und Spätromantik, das ich gerne meiner kleinen Bayern - Schweiz - Sammlung beifügen werde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 11.04.2017 17:28:39 Gelesen: 892313# 960 @  
Liebe Freunde,

weil Briefe Bayerns nach Braunschweig keine Massenware darstellen und darstellten, schnappte ich mir mal diesen aus verschiedenen Gründen:



Die beiden senkrechten Marken wohl aus einem Bogen, die rechte in anderem Ton von einem anderen. Netter Kontrast mit roten Marken und ockerfarbenem Briefpapier, dazu in der Qualität ganz manierlich.

Nürnberg, 12.6.1866, war kurz vor knapp und schon ein Tag später kam er an. Der Krieg hatte noch keine Schatten auf die Postbeförderung geworfen.

Jedenfalls kam er am Folgetag schon in Braunschweig an und wurde zugestellt. Viel frühere Briefe, also noch knapper vor dem Krieg, kenne ich keine von Bayern, aber auch da muss das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.04.2017 19:49:05 Gelesen: 888838# 961 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Ansbach vom 3.2.1867 spediert nach Nürnberg, verklebt für das Franko eine 3 Kreuzer Marke (Bayern Nr.9).

Gestempelt mit Mühlrad Stempel Nr.19 (II Verteilung) und Halbkreisstempel.

Auf der Rückseite ist der Briefträgerstempel und ein Zweikreisstempel mit Zierstücken, interessant hier, der Monat ist verkehrt herum eingesetzt.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 21.04.2017 19:44:24 Gelesen: 888115# 962 @  
hallo Sammlerfreunde

Brief vom Stadtgericht aus Wallerstein in der Pfalz vom 15.4., Jahr leider nicht korrekt datierbar, an das Oberamt nach Künzelsau in Württemberg.

Für den Brief hatte der Empfänger 8 Kreuzer zu zahlen, wovon jeweils Bayern und Württemberg 4 Kreuzer bekamen.

Der Brief hat unten links das Kürzel "PS" für Partei Sache waren diese nicht von Kosten befreit?

Gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler 11a) erste Verwendung in schwarz von 1835 - 1843, auf der Rückseite ist leider kein Ankunftsstempel.

Das der Brief in die erste Verwendung des Stempels fällt liegt an der Innenseite des Briefes dieser wurde doppelt verwendet, von Künzelsau nach Wallerstein, leider steht kein Datum im Stempel, dessen Verwendung begann aber 1820 (Feuser 1853-3).

Zu dieser Innenseite bräuchte ich mal bitte Hilfe zur Taxierung.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.04.2017 20:12:51 Gelesen: 888111# 963 @  
@ Gernesammler [#962]

Hallo Rainer,

P.S. = Partei-Sachen waren immer kostenpflichtig. R.S. = Regierungs-Sachen waren immer gebührenfrei, bitte nicht verwechseln.

Wallerstein lag in Schwaben, nicht in der Pfalz. Ein Pfälzer Brief nach Württemberg sähe ganz anders aus.

Beim 1. Brief hast du die Taxen richtig beschrieben - 4 Kr. für je Bayern und Württemberg. Der bayer. Absender durfte unfrei absenden, weil er "jenseitige" PS notierte, also der Württemberger etwas vom Bayern wollte und dafür auch zahlen musste.

Der Retourbrief war zu frankieren, weil Bayern nichts von Württemberg wissen wollte, sondern umgekehrt. Man zahlte bei der Aufgabe in Württemberg 6 Kr. Franko, weil man auf der Adresse schrieb "Wallerstein oder Nördlingen". Nördlingen lag direkt hinter der Württemberg-Bayerischen Grenze - nach dem Postvertrag Bayerns mit Württemberg von 1809 kassierte die Post das Franko bzw. Porto ganz allein, die die Briefe in die gegenüberliegenden Grenzstädte fuhr.

Hier fuhr also die württembergische Postkutsche ins bayerische Nördlingen und gab die Post dem bayer. Postler dort ab. Bayern hatte also nichts für den Brief zu fordern und hat auch nichts bekommen (bei dieser Sendung war der Brief über 1/2 bis 1 Loth schwer, daher nicht 4 Kr. für Württemberg, sondern deren 6!).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.04.2017 20:19:12 Gelesen: 886868# 964 @  
Hallo Ralph,

Danke für die Antwort zu meinem Brief, konnte ich jetzt vernünftig abheften.

Hier der nächste Brief, diesmal aus Regensburg von einem C.S. Rünzler an Bernhard Krauss in Kitzingen. Versendet am 24.2.1866 und verklebt wurde dafür eine Bayern Nr.9 die für die 29 Meilen reichte. Gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.418 und Zweikreisstempel von Regensburg sowie auf der Rückseite der Ankunftsstempel (Halbkreisstempel) von Kitzingen am 25.2. Auf der Rückseite ist auch ein sehr gut erhaltenes Prägesiegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 26.04.2017 20:34:41 Gelesen: 886852# 965 @  
@ Gernesammler [#964]

Hallo Rainer,

der Empfängervorname hieß "Leonhard", sonst ist alles gut beschrieben. Ab 1.8.1865 war die Entfernung in Bayern egal - kostete alles nur noch 3 Kreuzer bis 1 Loth.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.04.2017 19:30:16 Gelesen: 886580# 966 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus München von einem Herrn Palm vom 25.4.1871 nach Trostberg an einen Herrn Ernst Rieger, das Wort darunter kann ich leider nicht entziffern, vielleicht kann hier jemand helfen.

Verklebt wurde für das Franko eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit Einkreisstempel (Winkler 20a) hohe Grotesk Schrift ohne Jahr (Typ II).

Auf der Rückseite ist die Absenderadresse, aber was mir unverständlich ist, innen ist der Ankunftsstempel von Trostberg ein Halbkreisstempel sowie ein weiterer Halbkreisstempel von Traunstein.

Traunstein war ja seit 1834 eine Postverwaltung, Trostberg wurde erst 1851 zur Post Expedition erhoben, wurde hier der Brief zuerst nach Traunstein geleitet weil es eine Verwaltung war und dann nach Trostberg verteilt?

Trostberg selbst lag ja vor Traunstein.

Kann mir jemand hierzu eine Antwort geben wäre super.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.04.2017 20:08:02 Gelesen: 886568# 967 @  
@ Gernesammler [#966]

Hallo Rainer,

das gesuchte Wort heißt Produktenhandlung.

Die Leitung von München aus verlief in die Hauptrichtung nach Salzburg, daher via Traunstein. In Traunstein wurde der Brief umkartiert nach Trostberg. Von München nach Trostberg verlief kein Leitweg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.05.2017 19:42:09 Gelesen: 884690# 968 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe diese Postkarte am Wochenende bekommen, diese wurde am 14.4.1890 von Nürnberg nach Nördlingen verschickt da kein Franco bezahlt wurde, wurde eine Nachgebühr von 20 Pfennig erhoben.

Diese Postkarte gleicht einer Ganzsache mit dem einfachen Wappen, welches ab 1888/90 in Umlauf gebracht wurde, hat aber keinen Wertstempel.

Könnte es eine Privat Ganzsache sein und wenn, warum hat diese keinen Wertstempel oder wurde dieser einfach nur vergessen?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.05.2017 06:39:00 Gelesen: 884650# 969 @  
@ Gernesammler [#968]

Hallo Rainer,

man konnte diese Karten auch so herstellen/kaufen.

Unter dem rechten Stempel steht "keine Marke zur Hand" - jetzt weißt du, warum der Empfänger zu Kasse gebeten wurde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 14.05.2017 09:02:32 Gelesen: 883808# 970 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus Würzburg der Firma M. Wirsching (was für ein Name!) an Johann Maria Farina in Cöln gegenüber dem Jülichs Platz, der am 11.1.1856 unfrei aufgegeben wurde. Würzburg taxierte Porto und Portozuschlag korrekt in der Währung der Abgabepost, also hier 12 Kr. = 4 Silbergroschen.



In Köln prüfte man dies nach und kam zum selben Ergebnis, weswegen man in blau die bayer. 4 wiederholten. Interessant ist der Quervermerk, der aussagte, dass tatsächlich 4 1/4 Silbergroschen zu erlegen waren, die man später der Firma Wirsching in Rechnung stellte. Ad hoc kenne ich sonst keinen Bayernbrief, bei dem die preußische Zustellgebühr von 1/2 Sgr., die ja fast immer nur intern reguliert wurde, außen in der Addition sehen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.05.2017 19:22:34 Gelesen: 882299# 971 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus München vom 14.9.1868 nach Au bei Freising an den Herrn Gutsverwalter Götze.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr. 15 schönes Unterrandstück.

Gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.325 für München und L2 von München auf der Rückseite Halbkreisstempel „Au bei Freising“ vom 15.9. (Winkler 12a), Verwendungszeit 1861 bis 1871.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.05.2017 21:00:23 Gelesen: 882287# 972 @  
@ Gernesammler [#971]

Hallo Rainer,

blickt man in den Michel Katalog, ist das ein ganz billiges Stück: Billige Nr. 15, billige Inlandsverwendung, billiger Mühlradstempel (Bayerns häufigster!) 325 von München und doch ein äußerst attraktiver Brief, weil alle Komponenten perfekt zueinander passen und so aus einem billigen Katalogjakob ein herrlicher Markenbrief wird, den jeder gerne im Album hätte und den man in dieser Qualität länger suchen muss.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.05.2017 19:50:53 Gelesen: 880387# 973 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Rechnungsbrief aus München vom 12.4.1867 von der Firma K.Gutmann & Cie nach Pfaffenhofen an der Ilm an den Herrn Xaver Underberger.

Der Einkauf liest sich wie ein Angebot vom heutigen Mac Geiz.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.15 und gestempelt mit Einkreisstempel (Winkler Nr.19 - 23 mm Verwendungszeit 1865 - 1870), sowie auf der Rückseite ein Halbkreisstempel (Winkler Nr.12a Verwendungszeit 1859 - 1869).

Gruß Rainer




 
siegfried spiegel Am: 24.05.2017 12:33:04 Gelesen: 880127# 974 @  
@ bayern klassisch [#575]

Ich habe hier einen Brief von Neustadt a.d. Aisch nach Amsterdam. Frau Brettl schreibt im Befund: Portorichtig frankiert nach dem Tarif vom 1.10.68 = 3 Kreuzer für Bayern und 4 Kr. Weiterfranko. Auf dem Brief steht 3/4 mit rotem Stift geschrieben. Ist diese Angabe das Gesamtporto? Wer schreibt diese Angabe auf den Brief, der Absender oder der Postbeamte?


 
bayern klassisch Am: 24.05.2017 16:32:39 Gelesen: 880058# 975 @  
@ siegfried spiegel [#974]

Hallo Siegfried,

der Absender frankierte nach dem Postvertrag vom 1.10.1868 zwischen den Niederlanden und dem Norddeutschen Bund (NDB) mit 7 Kr. korrekt für einfache, bis 1 Loth wiegende Briefe.

Da Bayern hiervor aber nur 3 Kreuzer behalten durfte, musste es die verbleibenden 4 Kreuzer an die Transitpost des NDB zur Vergütung des belgischen Anteils abführen (Weiterfranko genannt). Der NDB bekam also von Bayern 4 Kr. gutgeschrieben und musste nun seinerseits der belgischen Post den ihr zustehenden Anteil gutschreiben. Dieser betrug aber nur de facto 10 Centimes, die nur 3 Kr. werteten, so dass der NDB tatsächlich an dem Brief durch Währungsumrechnungen 1 Kr. verdiente.

Es war Pflicht der Aufgabepost, das Weiterfranko zu notieren und zwar in roter Farbe, so wie hier geschehen. Ein Absender durfte überhaupt nichts auf den Brief schreiben, außer die Adressangabe. Notiert wurden in Bayern in der Währung des NDB somit 3/4 Silbergroschen, die paritätisch nur 3 Kr. wert waren, aber von Bayern, wie oben geschrieben, dem NDB mit 4 Kr. vergütet wurden.

Neustadt an der Aisch hatte auch damals, das nur am Rande erwähnt, keinen Postbeamten, sondern nur einen Postexpeditor, also einen Subunternehmer, wie wir heute sagen würden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.05.2017 09:37:49 Gelesen: 879002# 976 @  
Liebe Freunde,

heute ein Brief aus dem lieblichen Burghausen vom 18.6.1851 nach Schwabach über 12 Meilen und daher bis 1 Loth mit 6 Kreuzern korrekt frankiert. Am Folgetag kam der Brief an.



Beim Anblick der Marke würde man nicht zwangsweise auf eine 4 II Platte 1 schließen, vielleicht eher auf eine Platte 2.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.06.2017 17:32:10 Gelesen: 877553# 977 @  
Liebe Freunde,

ein netter Teilfrankobrief aus Nürnberg vom 6.8.1830 ging an Friedrich Huth nach London (wie so viele vor und nach ihm). Der Absender kannte den Küstenfrankozwang und frankierte daher, siegelseitig notiert, 16 Kr. für Bayern und 22 Kr. für Preußen und den niederländischen Transit. Diese 22 Kr. reduzierte Preußen vorn in 6 1/4 Silbergroschen.





Das F(oreign) P(ost) O(ffice) in London erhielt ihn am 14.8.1830 und taxierte ihn mit 1 Shilling 8 Pence.

Der Inhalt lässt auf gewisse Probleme zwischen Absender und Empfänger schließen - mal was anderes, als die üblichen Bestätigungen, die wir reichlich kennen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.06.2017 17:42:40 Gelesen: 877546# 978 @  
Liebe Freunde,



lange gesucht und endlich gefunden - ein Beleg eines heimkehrenden Soldaten, der gar nicht mal so schlecht daher kommt:

An den v. kgl. Bez. Ger. Rath Herrn Conrad Gechter in Erlangen Hauptstrße Nro. 547

Aschaffenburg, 4ten April 1871

Vorgestern Abends wohlbehalten in Würzburg angekommen, mußte ich gestern mit der Kompagnie hierher abrücken: heute geht es weiter nach Obernburg, morgen nach Miltenberg, wo der Rest der Kompagnie einliefert. Von da geht es heimwärts, so daß ich gegen Ende der Woche heimkomme. Vaters Brief habe ich erhalten, in dem er den Vorschlag macht, nach Fürth, statt an die Kreuzung (Fürther Kreuzung?) zu kommen u. ich bin damit einverstanden; das Nähere über die Zeit meiner Ankunft werde ich Euch rechtzeitig mittheilen. Lebt wohl! Auf baldiges Wiedersehen B. Gechter

Wer kann mir den Rang des Absenders nennen (letztes Wort unten) und warum ist die Postkarte mit 3 Kr. frankiert worden, da es doch ein Soldat war, der schrieb? Oder hat man einfach eine vorfrankierte Karte genommen und sich nicht um das Franko geschert?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 02.06.2017 20:09:06 Gelesen: 877505# 979 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Augsburg nach Thannhausen über Nördlingen, alles in Schwaben vom 29.1.1842, so habe ich diesen erworben.

Im Text auf der letzten Seite steht etwas von 1848, kann das stimmen (Abmaße des Stempels wie bei Winkler beschrieben 8a Typ II, 3,5 x 40,5).

Meine zweite Frage wäre, warum hat der Brief zwei Taxen einmal in schwarz, einmal in rot jeweils über 4 Kreuzer.

Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Nördlingen.

Gruß Rainer






 
bayern klassisch Am: 02.06.2017 20:21:42 Gelesen: 877498# 980 @  
@ Gernesammler [#979]

Hallo Rainer,

40 Jahre Bayernsammelei sagen mir, dass 1842 wohl richtig ist. Nur beweisen kann ich es nicht.

Daten in Briefen, die spätere Ereignisse andeuten, sind immer problematisch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.06.2017 20:33:25 Gelesen: 877492# 981 @  
@ bayern klassisch [#980]

Hallo Ralph,

kannst Du mir bitte auch noch sagen, wieso 2 Taxen den Brief zieren.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 02.06.2017 21:00:56 Gelesen: 877481# 982 @  
@ Gernesammler [#981]

Hallo Rainer,

4 Kr. schwarze Tinte für Bayern bis Nördlingen und 4 Kr. für Württemberg ab da bis Ellwangen bzw. dem Zielort. Die Addition auf 8 Kr. hat man hier nicht ausgeführt, weil es eindeutig war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 05.06.2017 14:50:41 Gelesen: 876761# 983 @  
Hallo,

heute möchte ich einen Beleg zeigen mit einer 9 Kreuzer braun (Michel 9). Die Marke ist überhaupt nicht gut geschnitten und wäre sie es, dann wäre es für mich ein (fast) perfekter Bayern-Brief. Der Brief ging von Fischen/Allgäu von der Mechanischen Weberei Fischen nach Elberfeld.

Das Unternehmen gibt es heute noch:

http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen4/firmadet40208.shtml

Es wurde 1858 gegründet. Leider habe ich keine Information im Brief gefunden, in welchem Jahr er versendet wurde.



Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 05.06.2017 15:31:53 Gelesen: 876747# 984 @  
@ olli0816 [#983]

Hallo Oliver,

schade, dass die Marke so rasiert wurde - der Brief kann nur von Ende 1862 bis Ende 1867 sein; vorher gab es die Marke noch nicht, ab 1.1.1868 kosteten Briefe nur noch 3 Kr. entfernungsunabhängig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stone Am: 05.06.2017 18:03:54 Gelesen: 876707# 985 @  
@ olli0816 [#983]

Ein schöner Beleg, danke fürs Zeigen.

Meiner Meinung nach hat der Postbeamte in Fischen die Marken immer so "verstümmelt". In meiner Stempelsammlung habe ich zwei Exemplare, die ebenso einen Zwergenschnitt aufweisen.

Anbei ein Beispiel (die 3 Kreuzer ist nicht auffindbar).

Viele Grüße

Stone


 
Gernesammler Am: 06.06.2017 20:00:51 Gelesen: 876380# 986 @  
Hallo Sammlerfreunde

Brief als Regierungssache vom Königlischen Forstamt aus Bruckenau nach Kissingen an das Königlische Bau ....?

Der Brief ist vom 6.6.18?? das Gekritzel kann ich leider nicht deuten, da der Brief aber mit einem Halbkreisstempel von Bruckenau gestempelt ist, (Winkler Nr.11b) fällt dieser in die Verwendungszeit von 1847 - 66. Auf der Rückseite ist kein Ankunftsstempel.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 09.06.2017 19:59:02 Gelesen: 875633# 987 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief von einem Herrn Steigerwald aus Schöllkroppen in Unterfranken vom 16.6.1861 spediert nach Wallendorf bei Saalfeld in Sachsen (seit 1815 Preussen zugesprochen wurde dies dann als Provinz Sachsen geführt).

Spediert wurde der Brief von Schöllkrippen (Postexpedition ab 1853) nach Aschaffenburg seit 1814 Postamt über Coburg in Sachsen (kam erst 1920 zu Bayern)siehe Bahnpoststempel nach Wallendorf, hier dann der Ankunftsstempel am 17.6.1861 abgeschlagen.

Verklebt wurde für das Franko eine Bayern Nr.4 II, dies reichte zum versenden im Fernverkehr über 12 Meilen.

Für den Zustand des Briefes muss ich mich entschuldigen, dieser wurde irgendwann einmal von wem auch immer falsch gefalten.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.06.2017 12:47:58 Gelesen: 875475# 988 @  
@ Gernesammler [#986]

Hallo Rainner,

ein schöner Dienstbrief aus Bad Brückenau, genauer gesagt von Kothen, an die königliche Bauinspection in Bad Kissingen. Wegen der Farbe des Stempels kann er nur von 1843-1849 datieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 11.06.2017 12:50:19 Gelesen: 875474# 989 @  
@ Gernesammler [#987]

Hallo Rainer,

dein netter Brief lief ins Lehenspostgebiet Thurn und Taxis über 10 bis 20 Meilen.

Bis 12 und über 12 Meilen galt nur bei innerbayerischen Briefen bis 31.7.1865.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.06.2017 19:25:48 Gelesen: 875377# 990 @  
@ bayern klassisch [#988]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Auskunft zu den Briefen, beim ersten dem Dienstbrief kann es sich ja dann nur um das Jahr 1844 handeln.

Super, so konnte ich den Brief vernünftig zu- und einordnen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 13.06.2017 18:10:19 Gelesen: 875326# 991 @  
@ Gernesammler [#990]

Hallo Rainer,

gerne!

Liebe Freunde,



heute zeige ich eine Seite aus meiner Contraventions - Sammlung, die, bei Lichte betrachtet, gar keine Contraventionen zeigt, was mir aber erst eben aufgefallen ist. Gott, man wird halt auch nicht jünger.

Aber schön ist sie, die Seite und daher will ich sie euch nicht vorenthalten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.06.2017 18:22:42 Gelesen: 875321# 992 @  
Liebe Freunde,



nichts besonderes - aber nett und mit dem rosa Briefpapier vielleicht doch ein ganz, ganz kleiner Hingucker für die Freunde von Floss oder anderer Zierstempel Bayerns.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.06.2017 18:27:06 Gelesen: 875315# 993 @  
Liebe Freunde,



auch ein netter Zumstein - Brief, zumal hier mit 4facher Vorprägung durch den Absender. Und das nette gelb soll man ja auch nicht völlig verachten.



Schön (oder auch nicht so schön) zu sehen, was unsere sparsamen Altvorderen mit Rückseiten von Briefen machten, wenn es ein wenig ans Üben der guten, alten Deutschen Kurrentschrift ging - da war solch ein schönes, glattes Kuvertrückseitchen schon gar nicht so übel!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 14.06.2017 19:57:40 Gelesen: 875232# 994 @  
@ bayern klassisch [#993]

Hallo Ralph,

schöne Sachen die Du hier zeigst, die Postkarten toll und auf dem letzten Brief, ich hätte noch nicht einmal gewusst, dass es Kurente ist.

Ich möchte einen Brief vom 22.2.1869 aus München im Ortsverkehr zeigen, der Brief wurde gesendet an einen Herrn Georg und dann verließen Sie Ihn, die Schrift ist leider so krakelig, dass ich hier noch nicht einmal spekulieren kann. Verklebt wurde für das Franko eine Bayern 14 und gestempelt mit offenem Mühlradstempel 325 sowie einem L2 von München. Auf der Rückseite ist der Briefträgerstempel Nr.23 und einem gut erhaltenem Siegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.06.2017 20:04:53 Gelesen: 875229# 995 @  
@ Gernesammler [#994]

Hallo Rainer,

im 19. Jahrhundert herrschte die deutsche Kurrentschrift vor (die oft mit Sütterlin verwechselt wird - eine Schrift, die es im 19. Jahrhundert noch gar nicht gab).

Die Adresse zu deinem Brief lautet:

Seiner Wohlgeboren
Herrn Georg Stuffler Buchhalter
bei Herrn Max Ravinzza Kunsthändler
nebst der Königlichen Post dahier
in München

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 15.06.2017 12:30:09 Gelesen: 875188# 996 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Laufzettel der reitenden Post von Castell nach Kitzingen und retour. Die Entfernung zwischen Castell und Kitzingen beträgt 16 km (!). Wie wir aus dem voll erhaltenen Inhalt erkennen können, bezog man sich am 8.1.1865 in Castell auf ein rekommandirtes Schreiben an Poststallmeister Then in Kitzingen vom 6.1.1865.





Nicht nur, dass ich überhaupt keinen Laufzettel auf vergleichbar kurzer Strecke kenne - auch eine Zwischenzeit von Absender des qualifizierten Poststücks zur Absendung eines Laufzettels von nur 2 Tagen dürfte absolut einmalig sein.

Jedenfalls wurde der Laufzettel als Post - Sache (P.S. hier nicht Partei - Sache!) unter Recommadation kostenlos versand, war also ein Dienst - Laufzettel. Postexpeditor Holzinger muss also am 8.1. etwas vorgelegen haben, was darauf hin deutete, dass das Einschreiben von vor 2 Tagen dort wohl nicht angekommen zu sein schien.

Die Antwort über 2 Seiten liest sich wie folgt:

"Praes: 9. Januar 65 No 39 (Manualnummer vorne oben links von Kitzingen, die Abgangsmanualnummer von 92 stammte von Castell und wurde gestrichen).
Der am 6. Dießem dort
abgegangene Briefbeutel,
in welchem sich obenbezeichneter
Brief befand, wurde vom
Conducteur am 7. dieß früh
nicht abgegeben, sondern
überfuhr die hiesige Station,
wo er solchen dann in Würzburg
zur Abgabe brachte.
Erst nachmittags 4 Uhr langte
dieser von dort hier an, wo

verte

leider aber der darin be-
findliche recommandirte Brief
nicht mehr dem eigentlichen
Zwecke entsprach.
Die unterfertigte K. Post-
Expedition hat daer nicht
Schuld an der verspäteten
Bestellung dieses Briefes.
Laut Briefträger - Bescheinig-
ungsbuch (Schalter) wurde dieser
dem Herrn Adressaten gegen
Empfangsbestätigung alsbald
zugestellt.

Kitzingen am 9. Januar 1865
Königl. Postexpedition
gez. Unterschrift".

Unter der Unterschrift des Castellschen Postexpeditors Holzinger steht vor noch:

"Fraglichen Brief habe ich am 8. januar 1865 richtig erhalten. Kitzingen, 9. Jan. 1865
Then, Königlicher Poststallmeister".

Bei meiner Mini - Sammlung "Laufzettel" bin ich jetzt schon beim 2. Rahmen ... nur noch 1,8 Rahmen und ich kann ausstellen ... aber das wird sich noch lange hinziehen, denn häufig sind diese Belege nicht gerade.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 16.06.2017 15:22:04 Gelesen: 875100# 997 @  
Liebe Freunde,

einen Brief mit 2 Mühlradstempelabschlägen kann man zum Preis eines Briefes mit nur einem Mühlradstempelabschlag immer mitnehmen - vor allem dann, wenn hinten noch der Ankunftsstempel vergessen wurde.



Die Marke ist noch eine 9b, riecht aber bereits nach den nahenden 9c. Man sieht, dass auch Ende 1866 noch etliche 9er unterwegs waren, die keine "c" darstellen, was zeigt, dass Briefe mit der 9c (und parallel der 10IIb) niemals zu verschmähen sind.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 24.06.2017 16:53:10 Gelesen: 873930# 998 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal wieder ein Beleg von mir:



Brief aus Hof ab 1868 nach Magdeburg. 3 Kreuzer franco reichten da allemal.

Glücklicherweise ist der Riss nur siegelseitig.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 24.06.2017 17:26:06 Gelesen: 873916# 999 @  
@ Magdeburger [#998]

Lieber Magdeburger,

immerhin ein kleiner Einkreiser mit Zierstücken von Hof (eher unüblich für eine recht bedeutende Poststelle, solch ein Stempelgerät zugewiesen zu bekommen) und der offene Mühlradstempel 211 ist auch eine Sondertype, wie man unschwer erkennen kann - es gibt auch einen mit ganz kleinen Ziffern, der auch über einen längeren Zeitraum verwendet wurde.

Jetzt aus dieser Korrespondenz noch einen Brief mit diesem schnappen und du hast eine nette Bayern - Magdeburg - Seite. Viel Glück dafür!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 24.06.2017 17:41:23 Gelesen: 873911# 1000 @  
@ bayern klassisch [#999]

Lieber Bayern Klassisch,

leider habe ich mit Bayern - Magdeburg nicht viel Glück. Auch würde ich gern mal ein netten Fahrpostbeleg, nicht nur im Transit, dazu finden wollen. Ich hoffe ja immer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 24.06.2017 19:09:41 Gelesen: 873890# 1001 @  
@ Magdeburger [#1000]

Lieber Magdeburger,

ich suche für dich schon längere Zeit Fahrpost von Bayern nach Magdeburg, aber ich finde sie nicht. Wenn doch, dann gebe ich natürlich sofort laut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 26.06.2017 20:16:32 Gelesen: 873539# 1002 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Rechnungsbrief vom 9.3.1849 aus Kempten Firma Alois Sandholz und Söhne nach Meersburg in Württemberg an Herrn Reinh. Zimerman, dieser musste bei eintreffen des Briefes 8 Kreuzer zahlen.

Der Kopf des Rechnungsbriefes wurde schon als Vordruck genommen und die restlichen Daten nur noch eingesetzt, hier scheint es sich um Stoffe zu handeln.
Gestempelt mit Halbkreisstempel von Kempten (Winkler 11aII in blau) 1848-61 und auf der Rückseite ein L2 als Ankunftsstempel von Meersburg.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 26.06.2017 20:57:38 Gelesen: 873532# 1003 @  
@ Gernesammler [#1002]

Hallo Rainer,

netter Brief!

Der Empfänger hieß "Zimmermann" - bei der deutschen Kurrentschrift bedeutete ein waagrechter Strich über einem "n" oder "m" immer eine Verdoppelung desselben.

Der Brief wurde nach dem Vertrag Badens mit Bayern vom 1.8.1843 taxiert: Über 6 bis 15 Meilen 8 Kreuzer Gemeinschaftsporto für Baden und Bayern hälftig zu teilen bis 8,75g.

Für den Transit durch Württemberg bezahlte die den Betrag kassierende Postverwaltung (hier: Portobrief, also Württemberg; bei einem Frankobrief wäre dies Bayern gewesen) je Loth brutto 2 Kr. Transitkosten an Taxis in Württemberg, hier also netto knapp 1 Kreuzer.

Am Ende also: 4 Kr. für Bayern, 3 Kr. für Baden und 1 Kr. für Württemberg (Taxispost).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.06.2017 19:18:00 Gelesen: 873390# 1004 @  
@ bayern klassisch [#1003]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die richtige Taxierung des Briefes, an Baden hatte ich gar nicht gedacht.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.06.2017 19:41:24 Gelesen: 873380# 1005 @  
@ Gernesammler [#1004]

Hallo Rainer,

gerne!

Leider ist mir ein Tippfehler passiert:

"(hier: Portobrief, also Württemberg;"

Bitte "Württemberg" streichen und "Baden" setzen. Danke und Entschuldigung, war wohl auch temperaturbedingt, dieser geistige Ausfall. :-(

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.06.2017 19:51:24 Gelesen: 873202# 1006 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Zweibrücken vom 11.9.1868 geschrieben von einem Herrn J.Carl an einen Herrn Kaufmann in Frankfurt.

Für das Franko waren 3 Kreuzer zu zahlen (Bayern Nr.15).

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.605 und Halbkreisstempel von Zweibrücken und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Frankfurt am 12.9.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 02.07.2017 16:03:17 Gelesen: 872598# 1007 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen Brief, den ich der Bucht zu verdanken habe und der mit gut gefällt, zumal als kleine Contravention der Franko - Vermerk fehlt: Schillingsfürst mit frühem Abschlag des Stempels 305 vom 5.9.1850 nach Augsburg.
 
bayern klassisch Am: 05.07.2017 17:22:52 Gelesen: 872040# 1008 @  
Liebe Freunde,

in einem Konvolut war nur ein gutes Stück, aber das ist sehr gut gewesen und wird darob anhiero gezeiget:



U1 aus Staffelstein vom 26.11.1869 nach Bamberg, dort ohne Ankunftsstempel, aber lange wird es nicht gedauert haben.

Ich kann mich kaum entsinnen, einen zweiten Abschlag auf Beleg gesehen zu haben und schon lose Marken damit dürften sehr, sehr knapp gesät sein. Im Sem nichts für Marke und Markenbrief, aber 125 € für Nebenstempel.

Da die U1 ja nicht entwertet zu werden brauchte, weiß ich jetzt gar nicht, was mein Stück "katalogwertet". Ist ja auch nicht wichtig - wieder ein Stück mehr an dem 1. Rahmen meiner Mini - Sammlung K.G.E. der Kreuzerzeit in Bayern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 05.07.2017 18:00:31 Gelesen: 872031# 1009 @  
@ bayern klassisch [#1008]

Hallo bayern klassisch,

ein tolles und sehr seltenes Stück, welches ich mir als Stempelsammler auch sofort einverleibt hätte - danke fürs Zeigen.

Schöne Grüße

Stone
 
bayern klassisch Am: 05.07.2017 18:26:51 Gelesen: 872019# 1010 @  
@ Stone [#1009]

Hallo Stone,

danke! Grade auf den Ganzsachenumschlägen U1, U2 und U3 der Kreuzerzeit kenne ich solche K.G.E. - Stempel praktisch gar nicht. Außerdem finde ich den Abschlag des äußerst seltenen und schwierigen Stempels als sehr gut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 07.07.2017 12:12:09 Gelesen: 871287# 1011 @  
@ bayern klassisch [#1010]

Hallo bayern klassisch,

da gebe ich Dir Recht, er ist zu seiner Seltenheit auch noch sehr gut abgeschlagen - von Staffelstein habe ich ihn übrigens noch nie gesehen,
im Winkler ist er auch nicht erwähnt, das will schon was heißen.

Ich sammle gerne die bayrischen Zierstempel und zeige einen kleinen Brief, gelaufen von Dingolfing nach Landshut, die Frankatur ist nichts besonderes,
aber der Stempel ist klar abgeschlagen. Zudem hat die Marke den sehr markanten Plattenfehler "linke Randlinie eingedellt".

Viele Grüße

Stone


 
bayern klassisch Am: 07.07.2017 12:39:43 Gelesen: 871276# 1012 @  
@ Stone [#1011]

Hallo Stone,

ja, das ist ein Sahnebrief - klasse und der Plattenfehler ist auch nicht häufig (ich hatte mal vor vielen Jahren eine Spezialsammlung PF Bayern 2 - 36).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.07.2017 19:53:26 Gelesen: 868698# 1013 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe zwei Briefe bekommen, die beide aus Memmingen an den gleichen Empfänger einen Herrn Salis in Wangen spediert wurden, seit 1810 gehörte Wangen zu Württemberg.

Der erste Brief ist vom 10.11.1852, der zweite vom 3.3.1853, bei beiden Briefen wurde eine Marke zu 3 Kreuzer verklebt und mit Mühlradstempel 205 abgeschlagen sowie der Halbkreisstempel von Memmingen. Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Wangen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 26.07.2017 14:29:24 Gelesen: 866624# 1014 @  
Liebe Freunde,

wieder ein netter Zugang für meine Mini - Sammlung der Contraventionen Bayerns in der Vormarkenzeit (Contra VMZ).



Man achte auf das Datum vom Mühldorfer Fingerhutstempel, das ja unabhängig von dem Ort eingesteckt werden konnte.

Ach ja - der Absender zahlte 1838 6 Kreuzer Franko für seinen Brief, das wollte ich nicht unerwähnt lassen.

Ob unser Expeditor am 31.12.1838 schon etwas vorgefeiert hat, kann man vermuten. Bei einer gewissen Menge Alkohol steht eh vieles oben, was unten ist et vice versa. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.08.2017 19:36:31 Gelesen: 860477# 1015 @  
Hallo Sammlerfreunde,

mal wieder ein Brief wo ich etwas Hilfe gebrauchen könnte, dieser wurde von Bamberg am 16.1.1816 spediert nach Markt....? als Königliche Dienst Sache.

Gestempelt mit L2 (Winkler Nr.4) R.3. BAMBERG., hier soll es drei Typen geben, Verwendungszeit von 1808 - 1821, aber vereinzelt bis 1840.

Gruß Rainer


 
SH-Sammler Am: 17.08.2017 19:55:22 Gelesen: 860475# 1016 @  
@ Gernesammler [#1015]

Hallo Rainer,

ich bin selbst nicht so gut im lesen der alten deutschen Schrift, aber ich lese den Ort folgendermassen:

Marktgraitz, im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels. Genauere Angaben finden sich im Wikipedia nach Eingabe des Ortsnamens.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 17.08.2017 20:01:18 Gelesen: 860474# 1017 @  
@ Gernesammler [#1015]

Hallo Rainer,

der Brief ging nach "Marktgraitz L(and) G(ericht) Lichtenfels. Gemeint ist dieser Ort:

www.google.de/maps/place/Marktgraitz/@50.1881707,11.1712588,14z/data=!3m1!4b1!4m5!3m4!1s0x47a3d5871a57ff47:0x41db728f061e470!8m2!3d50.1842263!4d11.1936357" target="_blank">https://www.google.de/maps/place/Marktgraitz/@50.1881707,11.1712588,14z/data=!3m1!4b1!4m5!3m4!1s0x47a3d5871a57ff47:0x41db728f061e470!8m2!3d50.1842263!4d11.1936357

Wieviele Typen es von diesen populären Zweizeilern gibt, weiß ich nicht; manchmal mehr, als in der Literatur beschrieben, manchmal weniger - ich halte das für eine Nebensächlichkeit, ob es 3, 4 oder 5 Typen gab.

Wichtig(er) dürfte eher die Tatsache sein, dass der Stempel viele Informationen enthielt, damals also seiner Zeit weit voraus war. Leider war durch das verwendete, zeittypische Material jeder Stempel mit zahlreichen Verstellmöglichkeiten immer auch sehr anfällig und der Umgang mit ihnen dürfte nicht immer dem Impetus eines Stempelschneiders entsprochen haben.

Diese Stempel wurden nur großen und bedeutenden Poststellen ausgegeben, weswegen der Verschleiß intensiv war und i. d. R. mehrere Exemplare angeschafft werden mussten, um die Kontinuität zu wahren. Sie sind allesamt nicht selten und kosten demzufolge auch wenig, von eher ungeläufig aufgetragenen Farben mal abgesehen (Bayreuth ist da ein Farbtopf mit schwarz, rot, orange, grün und blau), aber auch dort sind Zuschläge moderat und der kleine Geldbeutel kann sich wundervoll austoben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.08.2017 19:50:13 Gelesen: 860402# 1018 @  
@ SH-Sammler [#1016]
@ bayern klassisch [#1017]

Hallo Hanspeter, hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Antwort, ob es von diesem Stempel verschiedene Typen gibt ist mir auch erst einmal egal, aber da es im Winkler mit stand dachte ich es sei erwähnenswert.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 22.08.2017 19:51:46 Gelesen: 859829# 1019 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachenumschlag zu 3 Kreuzer versendet am 20.4., das Jahr kann man da leider ohne Inhalt nicht angeben, von Aschaffenburg hier gestempelt mit einem EInkreisstempel in Grotesk nach Mainz an einen Herrn Franz Bendix dort auf der Rückseite der Ankunftsstempel auch vom 20.4.

Wenn mit Franz Bendix ein Pfarrer von Mainz gemeint ist, dann hatte dieser sein Amt inne von 1860 - 1902 in Ober Olm einer kleinen Gemeinde von Mainz-Bingen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.08.2017 20:01:17 Gelesen: 859828# 1020 @  
@ Gernesammler [#1019]

Hallo Rainer,

zum Aschaffenburger Stempel kannst du von 1869-71 als Verwendungsjahr ausgehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.08.2017 19:59:49 Gelesen: 859778# 1021 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) aus Passau vom 17.3.1820 nach, dies würde mich interessieren genau wie den Adressaten darüber den ich auch nicht entziffern kann.

Wäre über Hilfe sehr dankbar damit ich den Brief vernünftig ablegen kann.

Gestempelt mit L2 Stempel R4 Passau (Winkler Nr.4) Verwendungszeit 1808 - 1821.

Gruß Rainer


 
Max78 Am: 23.08.2017 20:20:39 Gelesen: 859774# 1022 @  
@ Gernesammler [#1021]

Servus Rainer,

an den Armenpflegschaftsrath in Straubing

mfg Max
 
Gernesammler Am: 23.08.2017 20:29:05 Gelesen: 859768# 1023 @  
@ Max78 [#1022]

Hallo Max

vielen Dank für die schnelle Antwort jetzt kann ich den Brief beschreiben und ablegen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.08.2017 20:32:08 Gelesen: 859766# 1024 @  
@ Gernesammler [#1021]

Hallo Rainer,

nicht ganz - da steht K.D.S., nicht R.S., was erst 1834 eingeführt wurde.

Davor K.D.S. = königliche Dienst Sache, später D.S. = Dienst Sache.

Die Wirkung war aber die gleiche.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 09.09.2017 09:46:39 Gelesen: 856488# 1025 @  
Liebe Freunde,

der folgende Schein hat mich ein kleines Vermögen gekostet, aber dergleichen ist wohl (fast) einmalig und ich hätte nicht gedacht, solch ein Stück jemals zu bekommen.



Er ist überschrieben mit: Privat = Unternehmen der Posthalter. Correspondenz der königl. bayer. Postadministration und der Messagerie gènèrales & nationales von Frankreich.

Die laufende Nr. ist die 23, so dass es sicher noch mehr Scheine gab - nur wo sie geblieben sind, ist fraglich. Es ging um ein Paquet an Herrn Schwenk in Landau mit angeblichem Inhalt von 5 Gulden, welches 16 Kr. Franko und 4 Kr. Scheingebühr = 20 Kr. kostete. Verfasst wurde er in (Bad) Bergzabern in der Pfalz am 10.12.1852. Unterschrieben hat ihn ein Lenke mpp (manu propria), der aber nicht Posthalter der Expedition 2. Klasse in Bergzabern war.



Rückseitig lesen wir den Grund für die Ausfertigung des Scheins - Ludwig Neinboldt sollte dem Herrn Pfarrer Kalbfuß in Rechtenbach (heute: Schweigen - Rechtenbach, direkt an der Grenze zu Wissembourg und ca. 5 km Luftlinie von Bergzabern entfernt) zur Bestreitung des Portos der Hypothekengelder den Betrag entgegen nehmen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.09.2017 11:19:37 Gelesen: 855624# 1026 @  
Liebe Freunde,

heute ist 6 mal "Blau" an der Reihe - erst 4 mal die Nr. 2II in verschiedenen Platten und dann 2 mal die Nr. 10, die ich auch sehr mag. Wohl bekomms!









Sollte jemand an dem Beifang Interesse haben, habe ich ein offenes Ohr dafür.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altmerker Am: 15.09.2017 12:37:10 Gelesen: 855148# 1027 @  
Ich habe da eine Postkarte von 1887, die auf den ersten Blick recht unspektakulär wirkt. Spannend wird es erst, wenn der Adressat und die Geschichte beleuchtet wird. Carl (Karl) Crämer war ein bedeutender Liberaler in Bayern und ist Ehrenbürger von Nürnberg. Er gehörte dem Landtag und später dem Reichstag in Berlin an. Er war Gründer der Bayerischen Fortschrittspartei und später in der Freisinnigen Volkspartei aktiv.

Gruß
Uwe


 
bayern klassisch Am: 15.09.2017 13:05:02 Gelesen: 855142# 1028 @  
@ Altmerker [#1027]

Hallo Uwe,

sehr schön! Wenn du jetzt noch die Rückseite der Karten zeigen könntest, wäre das perfekt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 15.09.2017 13:23:56 Gelesen: 855137# 1029 @  
Liebe Freunde,





heute zeige ich einen Brief aus Hochstein der Gebrüder Gienanth (Eisenwerk), der mit 3 Kr. am 7.10.1857 frankiert nach Winnweiler gebracht wurde und an die Gebrüder Böcking in Kaiserslautern gerichtet war.

Der Absender schrieb, völlig gegen die Regel, den Zielort oben hin, statt unten. Dazu hat die Marke, eine Platte 3, ein sehr ausgefülltes Druckbild (farbübersättigt und kommt von dem unbedeutenden Pfalzort Winnweiler gM 589 der 2. Verteilung. Den Mühlradstempelzuschlag bei Sem von 30 Euro auf Brief (20 Euro lose) kann ich nach über 35 Jahren Pfalzsammeln nicht mal im Ansatz nachvollziehen ...

Dazu der schöne blaue Eisenhüttenstempel von Gienanth (haben im Inhalt unterschrieben) macht ihn sicher auch nicht schlechter.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altmerker Am: 15.09.2017 13:33:05 Gelesen: 855132# 1030 @  
@ bayern klassisch [#1028]

Nichts leichter als das!

Gruß
Uwe


 
bayern klassisch Am: 15.09.2017 13:52:16 Gelesen: 855123# 1031 @  
@ Altmerker [#1030]

Hallo Uwe,

vielen Dank - es ging um das Aussuchen einer Wohnung; der Schreiber ist hochintelligent, kein Wunder bei dem Umgang!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 18.09.2017 10:46:46 Gelesen: 854536# 1032 @  
Liebe Freunde,





eine 9c nach Hengersberg mit Sondertype des oM 385 von Passau mit geschlossenem Außenkreis vom 16.7.1866 aus Passau (mit "7" - Stempel, nicht mit "7A" - Stempel) kann ich noch zeigen.

Man achte auf das wunderbar blaue Siegel (und den fehlenden Ankunftsstempel).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.09.2017 19:40:30 Gelesen: 854446# 1033 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief von 1813 aus Tittmoning spediert nach Sulzberg? an das hochwürdige erzbischöfliche Konsistorium.

Was bedeutet das Kürzel links an der Seite unten Mitte sind lateinische Kürzel dann das Jahr 1813.
Gestempelt mit R4 Tittmoning (Winkler 3a) Verwendungszeit 1806,1811 - 1829.

Auf der Rückseite sind noch 4 Kreuzer in schwarz vermerkt, diese bezahlte der Absender.

Gruß Rainer


 
bignell Am: 18.09.2017 19:52:59 Gelesen: 854438# 1034 @  
@ Gernesammler [#1033]

Hallo Rainer,

ich lese Salzburg.

Lg, harald
 
Gernesammler Am: 18.09.2017 20:04:55 Gelesen: 854431# 1035 @  
@ bignell [#1034]

Hallo Harald,

danke für den Hinweis. Deswegen hatte ich dort Fragezeichen, weil ich bei Sulzberg selbst Zweifel hatte. Salzburg ist in der Weise noch interessanter da es von 1810 - 1816 wieder zu Bayern gehörte und dann erst wieder an Östereich fiel.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.09.2017 20:21:47 Gelesen: 854426# 1036 @  
@ Gernesammler [#1033]

Hallo Rainer,

um auch deine 2. Frage zu beantworten, steht da:

Praes. 19. Dbs 1813

Praesentirt am 19. Dezember 1813

Diese Präsentationsvermerke, so der Fachterminus, gab es seit dem Mittelalter; sie waren wichtig, wenn es um Fristen und die Rechtskraft ging (und sind es noch heute noch).

Also war es ein bayerischer Inlandsbrief, der streng genommen nichts mit Österreich zu tun hatte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 19.09.2017 16:02:43 Gelesen: 854224# 1037 @  
@ bayern klassisch [#1036]

Moin zusammen,

minimale Verbesserung meinerseits: es müsste 19. d(ieses) M(onats) 1813 heissen.

1. dafür spricht die getrennte Schreibweise wie die Hervorhebung der Aktualität.
2. war der 19. Dez 1813 ein Sonntag.

Eine genaue Datierung dürfte somit schwer sein,

mit Grüssen Max
 
Magdeburger Am: 19.09.2017 16:13:00 Gelesen: 854217# 1038 @  
@ Max78 [#1037]

Hallo Max,

es spricht nichts gegen einen Sonntag, allein schon wegen des Empfängers - Sprichwort Gottesdienst. Selbst die Post arbeitete Sonntags.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 19.09.2017 16:15:27 Gelesen: 854216# 1039 @  
@ Magdeburger [#1038]

Lieber Ulf,

ändert leider nichts an meiner Meinung, aber davon darf es ja bekanntlich gerne unterschiedliche geben. ;-) Ich sehe einen Dienstvermerk, der mit Gottesdienst und Post wenig zu tun hat.

Diese Info fällt eh nicht ins Gewicht, da man den Beleg so oder so "nur" den Jahren 1813/14 zuordnen kann.

liebe Grüsse Max
 
Magdeburger Am: 19.09.2017 16:39:56 Gelesen: 854199# 1040 @  
@ Max78 [#1039]

Lieber Max,

ich lese jedoch D br - und würde es so als Dezember interpretieren.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 19.09.2017 19:09:10 Gelesen: 854155# 1041 @  
@ bayern klassisch [#1036]
@ Max78 [#1039]
@ Magdeburger [#1040]

Hallo Ihr Drei,

ich danke Euch für die Ausführungen zum Brief so kann ich diesen dann auch im Ordner ablegen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 19.09.2017 19:55:20 Gelesen: 854139# 1042 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) aus Ansbach an das Königliche Kreis Commando in Wallerstein, spediert am 9.2.1821. Auf dem Brief wurde in der Adresse durchgestrichen und durch Kreis Commando ersetzt, auch wurde wohl Wallerstein noch zugeschrieben da das Wort "Dahier" auch gestrichen wurde. Gestempelt mit R3 Ansbach (Winkler Nr.4) Verwendungszeit 1811 - 1827, hier in der Farbe rot, es gab diesen Stempel auch in schwarz. Auf der Rückseite ist ein noch gut erhaltenes Papiersiegel.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 20.09.2017 15:21:35 Gelesen: 853970# 1043 @  
Liebe Freunde,

in einem anderen Thread ging es um die Entwertung der Wertstempel früher Postkarten. Festgestellt wurde, dass in der Zeit Januar bis April 1873 diese regelmäßig nicht abgestempelt wurden, sondern die Aufgabeposten ihren Ortsstempel i. d. R. darunter setzten.





Daher galt es für mich eine Vorgängerin, also eine Correspondenz-Karte, zu erwischen aus diesem 1. Quartal 1873, bei dem die Marke(n) und darunter der Post-Aufgabe-Stempel von der Aufgabepost abgeschlagen wurden. München I tat mir den Gefallen am 26.1.1873, während die Abgabepost in Berlin sich scheute, eine bayerische Correspondenz-Karte Ankunft zu stempeln. Pfui!

Die rechte Marke des Paares weist einen kleinen Plattenfehler auf: Waagrechter Kratzer zwischen Hoden und Knie des Löwen. Hat man ja auch nicht alle Tage ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 20.09.2017 19:56:18 Gelesen: 853924# 1044 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 16.4.1868 von Erding nach München spediert, verklebt wurde für das Franko eine Marke zu 3 Kreuzer (Bayern Nr.15) mit Plattenfehler VII Kratzer von linker oberer 3 bis Löwenkopf. Gestempelt mot Halbkreisstempel von Erding (Winkler Nr.12a) und Mühlradstempel Nr.112
auf der Rückseite Ankunftsstempel von München und der Briefträgerstempel Nr.2.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 21.09.2017 19:40:26 Gelesen: 853697# 1045 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Ansbach nach Ellingen an das Fürstliche Herrschafts Jurist ? spediert nach Ellingen, wahrscheinlich in einer Gerichtssache. Der Brief wurde mit der Fahrpost spediert, siehe der Stempel "von Ansbach" Verwendungszeit 1833 und 1842. Für die postalische Beförderung waren 2 Kreuzer fällig diese wurden im Stempel eingetragen, wurden diese von Ansbach bezahlt.

Meine Frage: Was heißt links unten Mit .....?

Gruß Rainer


 
Michael D Am: 21.09.2017 20:10:42 Gelesen: 853691# 1046 @  
Dort steht "mit Acten"

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 21.09.2017 20:42:06 Gelesen: 853682# 1047 @  
@ Gernesammler [#1045]

Hallo Rainer,

der Brief ging an das Fürstliche Herrschafts - Gericht.

Der Brief war portofrei - auch wenn man die Franchise vergessen hatte anzugeben.

In dem Ansbacher Fahrpoststempel steht die Manual - Nummer 2, unter der er im Ansbacher Fahrpost - Ausgangs - Manual eingetragen wurde; mit einem Porto haben die 2 nichts zu tun.

Die 7678, die oben links stehen, war die Expeditionsnummer (heute: Geschäftszeichen) des Aktes beim Absender.

Ganz links in der Ecke steht noch das ermittelte Gewicht von 1 Pfund. Hierzu ist zu bemerken, dass Sendungen von Privaten nur bis 4 Loth (17,5g war 1 Loth) mit der Briefpost beförderbar waren - schwerere mussten über 4 Loth der Fahrpost übergeben werden.

Bei Behörden wie hier gab es aber eine Ausnahme: Hier waren Poststücke bis 1 Pfund mit der Briefpost zu befördern. Erreichten sie genau 1 Pfund, so wie hier, dann gingen sie mit der Fahrpost auf ihre Reise.

Ich kenne 4 Briefe, die mit Akten/Anlagen/Unterbund genau 1 Pfund wogen und die Einhaltung dieser Vorschrift perfekt anzeigen - deiner ist der 4.! So häufig sind diese also nicht.

Glückwunsch zu dieser geheimen Seltenheit - Glück gehört zu unserem tollen Hobby halt auch!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
henrique Am: 21.09.2017 22:59:26 Gelesen: 853646# 1048 @  
Hallo,

habe vorgestern unter einem Bündel alter Österreich-Belege folgendes gefunden.



Königreich Bayern / POSTKARTE von Regensburg nach Wien vom 5. April 1887


Frage an die Spezialisten:
Habe auch eine Postkarte vom Königreich Württemberg von 1889.
Wo soll ich die einstellen?

Henrique
 
bayern klassisch Am: 22.09.2017 08:47:46 Gelesen: 853559# 1049 @  
@ henrique [#1048]

Hallo henrique,

ab besten dort:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10266&CP=0&F=1

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 22.09.2017 19:12:31 Gelesen: 853446# 1050 @  
Liebe Freunde,







wie wir alle wissen, war die Umstellung der Währung in Bayern am 1.1.1876 von Gulden/Kreuzer auf Mark/Pfennig rigoros - nur bei der 1. Leerung am 1.1.1876 galten die verwendeten Kreuzermarken und Kuverts bzw. Postkarten noch hinsichtlich ihrer überholten Nominale, so dass die Masse der Postkunden in den letzten Dezembertagen des Jahres 1875 versucht haben dürfte, ihre Bestände zu reduzieren.

Heute zeige ich eine 1 Kreuzer Drucksachen - Postkarte (also optisch eine Postkarte, frankaturtechnisch aber eine günstigere Drucksache, siehe hinten) von Lindau im Bodensee nach Zürich an die Herren Maier Weismann & Compagnie. Leider war es bei der Aufgabe der postgekarteten Drucksache schon der 3.1.1876, weswegen der Wertstempel von 1 Kr. nicht mehr anzurechnen war. Spät, aber doch, bemerkte man dies und klebte eine ganz frische 5 Pfg. Marke auf, die den Tarif für Drucksachen in die Schweiz abdeckte.

Frau Brettl sah das auch so und hat in ihrem Attest auf den o. g. Umstand bezug genommen. Darüber hinaus finde ich die Erhaltung außerordentlich gut, vor allem der Zürcher Stempel ist perfekt abgeschlagen, so dass man die Besonderheit des Datums nicht lange erklären muss, sondern von vorne schon sieht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.09.2017 19:50:06 Gelesen: 853408# 1051 @  
@ Michael D [#1046]
@ bayern klassisch [#1047]

Hallo Michael, hallo Ralph,

besten Dank für die Auflösung zum Brief, habe diesen soeben abheften können.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.09.2017 20:06:43 Gelesen: 852569# 1052 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief von Augsburg vom 1.9.1864 nach Nürnberg spediert an Freiherrn von Welser https://de.wikipedia.org/wiki/Welser

Für das Franko wurden 9 Kreuzer verklebt Bayern Nr. 9 und 10 (war das jetzt ein doppelt schwerer Brief ?) und gestempelt wurde mit Mühlradstempel Nr. 28 Augsburg (2te Verteilung) und Zweikreisstempel mit Zierstücken, auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Nürnberg und ein gut erhaltenes Siegel.

Frage warum wurde der Brief mit PD Stempel versehen, dieser wurde wieder gestrichen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 26.09.2017 06:28:49 Gelesen: 852413# 1053 @  
@ Gernesammler [#1052]

Hallo Rainer,

ui, da stimmte einiges nicht. Bayerische Inlandsbriefe DURFTEN keine P.D. - Stempel bekommen. Der Abschlag war also offensichtlich falsch und wurde mit Rötel gestrichen.

Da der Brief von 1864 datiert, kostete er je Loth 6 Kreuzer. Auf 9 Kr. kann man bei dieser Rechnung gar nicht kommen.

Entweder der Absender hatte ihn über- oder unerkannt unterfrankiert, oder man hat eine Marke nachträglich hinzugeklebt oder getauscht. Auf den ersten Blick sehen die Übergänge stimmig aus, aber das reicht zu einer endgültigen Beurteilung nicht (er ist aber auch nicht so hochwertig, dass ich ihm Franz Stegmüller zuschicken würde).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.09.2017 19:45:30 Gelesen: 852271# 1054 @  
@ bayern klassisch [#1053]

Hallo Ralph,

dass der PD Stempel nicht dazu gehört, das konnte ich mir denken, da diese nur auf Auslandsbriefen abgeschlagen wurden, aber auf dem Brief fettet er hinten durch. Auch die Mühlradstempel sind synchron abgeschlagen, aber wie kann man mit solchen Briefen umgehen und unter welchem Thema kann man solche im Ordner ablegen?

Links von Freiherr ist ein Stempelfragment, könnte hier die fehlende Marke von 3 Kreuzer geklebt haben.

Ich habe nochmals einen Scan davon gemacht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.09.2017 08:58:29 Gelesen: 852155# 1055 @  
@ Gernesammler [#1054]

Hallo Rainer,

für mich sieht es dubios aus, aber es kann auch echt und authentisch sein. Das wird sich ohne Hilfsmittel nicht mehr klären lassen. Aber ob es den Aufwand lohnt? Vlt. mal in einer Sammelsendung zum Stegmüller Franz schicken - allein nur wegen dieses Briefes macht es wenig Sinn.

Der P.D. - Stempel war auch nicht auf allen Auslandsbriefen abzuschlagen - das war Sache des Vertragstextes. Bayernbriefe in die Schweiz durften z. B. keinen P.D. - Stempel erhalten, auch wenn sie voll frankiert waren, weil das der Vertrag von 1852 nicht vorsah! Aber es gibt 3 Ausnahmen bisher, wo man das auch falsch gemacht hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 27.09.2017 10:02:35 Gelesen: 852132# 1056 @  
@ bayern klassisch [#1055]

Moin Ralph und Rainer,

ich gehöre ja wie ihr wisst nicht zu den eingefleischten Bayernsammlern und es gibt bestimmt hunderte Sammler, die mehr Mühlradstempel begutachtet haben als ich. Daher folgendes nicht zu ernst nehmen. ;-)

Ein Indiz dafür, dass die 3-Kreuzer-Marke vermutlich nicht auf dem Beleg verklebt war, könnte diese Stelle sein, die meines Erachtens dafür spricht, dass es sich um den äusseren Rand eines Abschlages handelt, dessen Rest sich weiss der Himmel wo befindet:



Bei der 6-Kreuzer-Marke passen die Übergänge genau. Ich habe versucht die Stempel digital übereinander zu legen, da die Scans aber für solch einen Vergleich zu klein sind (ich mache das üblicherweise mit einer Auflösung von über 1200 dpi), hat das wenig gebracht. Augenscheinlich scheint aber der obere Teil des Abschlags (auf Kuvert) nicht zu passen. Auch die Balken rechts von der 8 passen irgendwie nicht wirklich, obwohl mir natürlich bewusst ist, dass man nicht erwarten kann, dass bei der Qualität dieser Stempel eine immer gleiche Erscheinung gewährt sein kann. Die "schlechten" Ergebnisse der Bildbearbeitung hier:



nur vermutet, mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 27.09.2017 11:24:16 Gelesen: 852090# 1057 @  
@ Max78 [#1056]

Hallo Max,

vielen Dank - toller Job! Das tendiert dann eher in meine Richtung - leider!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.09.2017 19:20:21 Gelesen: 851993# 1058 @  
@ bayern klassisch [#1055]
@ Max78 [#1056]

Hallo Ralph, hallo Max,

danke für die Arbeit, die Du Dir gemacht hast Max, es sieht wirklich nicht nach Original aus, aber ich wollte Gewissheit und ich denke die habe ich jetzt. Werde diesen Brief trotzdem abheften nur diesmal unter dem Aspekt der vermutlichen Fälschung.

Gruß Rainer
 
Max78 Am: 27.09.2017 21:44:07 Gelesen: 851888# 1059 @  
@ Gernesammler [#1058]

Hallo Rainer,

gerne, ich habe auch Spass am Ausprobieren mit digitalen Hilfsmitteln. Trotzdem nochmals die Betonung darauf, dass man meine Vermutung nicht zu ernst nehmen sollte. Ein Prüfer oder langjähriger Sammler mit seinen Erfahrungen wird es besser einschätzen können, da hilft der ganze digitale Schnickschnack wenig. ;-)

mit Grüßen Max
 
Gernesammler Am: 28.09.2017 19:29:24 Gelesen: 851655# 1060 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Hof vom 10.6.1826 nach Niederauerbach (Sachsen) spediert an die Sächsische Messinghandlung. Der Empfänger zahlte 6 Kreuzer (C.M.) was dann in Sachsen 2 1/2 Silber Groschen waren. Auf der Rückseite ist noch eine 3 mit der ich aber nichts anzufangen weiß.
Gestempelt mit L2 von .HOFF. (Winkler Nr.6) könnte dies ein aptierter Nr.4 sein (R.4.HOFF) da hier vor HOFF noch der Punkt zu sehen ist.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 29.09.2017 09:16:41 Gelesen: 851550# 1061 @  
@ Gernesammler [#1060]

Hallo Rainer,

Hof war damals bayerische, preußisches und sächsische Postamt (Grenzpostamt), daher war bei Sendungen von Hof (Bayern) nach Preußen und Sachsen kein bayerisches Inlandsporto zu notieren.

Dein Brief kostete also nur 2 1/2 Neugroschen für den Empfänger plus 3 Neupfennige für die Zustellung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.09.2017 19:55:02 Gelesen: 851428# 1062 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS)aus Ansbach um 1820 nach Nürnberg an die Königlich Bairische .....?

Spediert mit der Fahrpost (siehe Stempel Winkler Abb.78) in rot, links oben steht die Expeditionsnummer 6070 und im Stempel die Manualnummer der Ansbacher Fahrpost Nr.33.

Unten links ist noch das beförderte Gewicht von 5 Loth? eingetragen, was bedeuten die 6 x ganz unten links?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.09.2017 15:09:03 Gelesen: 851259# 1063 @  
@ Gernesammler [#1062]

Hallo Rainer,

so stimmts:

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) aus Ansbach um 1820 nach Nürnberg an die Königlich Bairische Kriegskasse in Nürnberg.

Spediert mit der Fahrpost (siehe Stempel Winkler Abb. 78 in rot) steht oben links steht das Gewicht von 6 Loth und im Stempel die Manualnummer der Ansbacher Fahrpost Nr.33. Darumter "mit 5 fl" = mit 5 Gulden Bareinlage.

Unten links ist noch das Franko von 6 Kreuzern angegeben (frei 6x).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.09.2017 16:51:44 Gelesen: 851228# 1064 @  
@ bayern klassisch [#1063]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Richtigstellung zu meinem Brief.

Gruß Rainer
 
bovi11 Am: 30.09.2017 17:37:55 Gelesen: 851220# 1065 @  
Bayern ist nicht mein Spezialgebiet, aber einige Belege habe ich auch.

Hier ein vorphilatelistischer Einlieferungsschein für eine Postsendung vom 18. August 1826:


 
bayern klassisch Am: 30.09.2017 19:32:26 Gelesen: 851194# 1066 @  
@ bovi11 [#1065]

Hallo,

möchtest du zu dem Stück etwas wissen, oder etwas dazu sagen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bovi11 Am: 30.09.2017 19:37:58 Gelesen: 851185# 1067 @  
@ bayern klassisch [#1066]

Ich kann nicht viel ui dem Beleg sagen - ich habe zwar einiges bayerisches Material, aber wenig Kenntnisse zum Thema. Über Informationen würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Dieter
 
bayern klassisch Am: 30.09.2017 20:50:07 Gelesen: 851163# 1068 @  
@ bovi11 [#1067]

Hallo Dieter,

prima, dass du etwas bayerisches Material hast - einfach zeigen und fragen, was dich interessiert.

Dein Postschein war für einen Brief ausgestellt worden, der am 18.8.1826 in München recommandirt nach Wiesbaden in Hessen (Thurn und Taxis) an einen Herrn Dr. Bermbach aufgegeben wurde.

Der Absender zahlte total 31 Kreuzer (schwer zu lesen unten links 31x). Diese 31 Kreuzer beinhalteten 4 Kreuzer Reco - Gebühr und demzufolge 27 Kreuzer Franko, welches 21 Kreuzer für Bayern betrug und 6 Kreuzer für Thurn und Taxis.

Woher ich das weiß, auch wenn davon gar nichts da steht? Weil von München bis zur Postgrenze bei Aschaffenburg 14 Kr. das einfache Franko betrug und dieser Brief über 1/2 bis 1 Loth schwer war, so dass diese 14 Kr. mit 1,5 multipliziert wurden, wodurch wir 21 Kr. bayerisches Franko hätten.

Von Aschaffenburg bis Wiesbaden waren es 4 Kreuzer, als 2. Gewicht ebenfalls mit 150% = 6 Kreuzer anzusetzen.

So kommt man auf 31 Kr., die unaufgeschlüsselt unten links stehen, weil zu dieser Zeit noch keine Vorschrift bestand, wonach der Absender über die Höhe(n) des/der Frankos/Franki aufgeklärt werden musste.

Im Falle des Verlusts dieses Briefes hätte der Absender 25 Gulden von der Post bekommen - entweder von der bayerischen, wenn der Verlust auf bayer. Territorium stattgefunden hätte, oder von der Taxispost, wenn erst später ein Verlust eingetreten wäre.

So, ich hoffe, ich konnte dir deinen Postschein ein bisschen näher bringen und schaue mal, was du noch so alles hast ... von Bayern meine ich . :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bovi11 Am: 30.09.2017 21:03:30 Gelesen: 851159# 1069 @  
@ bayern klassisch [#1068]

Hallo Ralph,

da bleibt keine Frage offen.

Vielen Dank für die interessanten und umfangreichen Erläuterungen.

Ich muß sehen, wann ich zum Scannen weiterer Bayern-Belege komme. Ende nächster Woche ist schließlich Herbsttreffen der ARGE Notopfer- und Wohnungsbaumarken. ;-)

Liebe Grüße

Dieter
 
bayern klassisch Am: 30.09.2017 21:25:18 Gelesen: 851154# 1070 @  
@ bovi11 [#1069]

Hallo Dieter,

wünsche ein schönes und erfolgreiches Treffen dort. Vlt. kannst du einen bayerischen Beifang machen? :-)

Laß dir Zeit - die Belege sind ja auch nicht von gestern, da eilt nichts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.10.2017 20:13:07 Gelesen: 850357# 1071 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Lindau von einer Firma Martin Spengelin und Co. am 21.7.1869 spediert nach Auerbach in der Oberpfalz. Für das Franko nahm man eine 3 Kreuzer (Bayern Nr.15), gestempelt mit L2 von Lindau einen Ankunftsstempel gibt es leider nicht.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 06.10.2017 19:18:23 Gelesen: 849859# 1072 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 21.12.1784 aus Landau in der Oberpfalz spediert nach Beaune im französischen Departement Bas-Rhin. Der Empfänger welcher auch die 14 Sous für das Porto bezahlen musste war ein Herr Labaume Wein und Champagnerhändler. Ich weiß, dass Landau erst ab 1816 zu Bayern gehörte, vorher zur Französischen Post im Departement Bas-Rhin. Gestempelt mit Einzeiler von Landau (Feuser 1888-3 verwendet ab 1740).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.10.2017 21:24:44 Gelesen: 849826# 1073 @  
@ Gernesammler [#1072]

Hallo Rainer,

bitte Landau in der Pfalz schreiben, nicht in der Oberpfalz - das war immer rechtsrheinisch.

Beaune lag nicht im Departement Bas Rhin ("Niederrhein"), sondern in der Bourgogne im Weinanbaugebiet, daher das relativ hohe Porto von 14 Sous.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.10.2017 20:11:24 Gelesen: 849081# 1074 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Possenheim vom 22.3.1852 an die Gräfin Louise zu Erbach, spediert nach Eulbach im Odenwald über Obernburg (Winkler 11a) und Erbach (Feuser 885-3)jeweils am 24.3.und ausgegeben am 25.3.1852 in Hoechst (Feuser 1499-1).

Gestempelt auf der Vorderseite mit Halbkreisstempel von Possenheim (Winkler 11b). Das Porto welches der Empfänger zahlte, da könnte ich ein wenig Hilfe gebrauchen. Da der Brief ein schwarzes Siegel auf der Rückseite trägt, könnte es ein Trauerbrief sein?

Gruß Rainer



 
bignell Am: 09.10.2017 21:45:58 Gelesen: 849058# 1075 @  
@ Gernesammler [#1074]

Hallo Rainer,

schwarzes Siegel bedeutet normalerweise Staatstrauer, dürfte also davor jemand aus dem Königshaus gestorben sein.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 10.10.2017 06:08:08 Gelesen: 848973# 1076 @  
@ bignell [#1075]

Hallo Harald,

nein, da muss ich leider widersprechen - nur amtliche Schreiben waren 3 Monate nach dem Tod der Majestät mit schwarzem Lack zu siegeln bzw. es waren genau so lange Amtsschreiben mit Trauerrand zu verwenden.

Hier lag sicher ein privater Todesfall vor und ob man 3 Monate lang schwarz siegelte, lag im Benehmen des Trauernden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.10.2017 06:12:35 Gelesen: 848970# 1077 @  
@ Gernesammler [#1074]

Hallo Rainer,

ein sehr hübscher Portobrief Bayern - Taxis.

Das Porto setzte sich zusammen aus der Gebühr für einen einfachen Brief bis 15,625g über 10 bis 20 Meilen zu 6 Kr. und dem Portozuschlag von 3 Kr. = 9 Kr..

Da Eulbach angelaufen werden musste (das Schlösschen ist heute noch eine Augenweide, unbedingt mal hingehen, mache ich jedes Jahr mit der Gattin!), kam noch 1 Kr. Bestellgeld dazu = 10 Kr..

Es gibt mehrere Briefe aus dieser Adelskorrespondenz und sie sind alle sehr nett!

Hier kann man einen sog. Einzeltransit sehen; es wurde der Brief also nicht bei der Aufgabe verpackt und bei der Abgabe entpackt (Fachjargon: Enkartiert und dekartiert), sondern er lief eine Poststelle nach der anderen ab, bis er endlich da war, wo er hin sollte).

Das hat den Vorteil, dass man genau sehen kann, wer ihn wann wem wo gegeben hatte und macht die Sache leicht nachvollziehbar. Ich liebe das sehr und auch das Format des Kuverts ist allerliebst.

Danke fürs Zeigen dieses Augenkitzlers und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.10.2017 20:07:40 Gelesen: 848597# 1078 @  
@ bignell [#1075]
@ bayern klassisch [#1077]

Hallo Harald, hallo Ralph,

vielen Dank für Eure Antworten der Brief ist schon auf eine Seite gezogen.

Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 9.8. aus Hilders von der Königlichen Steuer Liquidations Comision Hilders an den Schultheiß Lörzer in Stetten Justizamt Ostheim. Dort kam der Brief, der als Regierungssache(RS) spediert wurde über Mellrichstadt(10.8.) in Ostheim (10.8.) an.

Das Amt Lichtenberg mit Sitz in Ostheim war im 19. Jahrhundert eine Exklave des Großherzogtums Sachsen im Königreich Bayern. 1849/50 erfolgte im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung und Abschaffung der Patrimonialgerichte. Das Amt Ostheim wurde mit anderen Ämtern der Rhön zum Verwaltungsbezirk Dermbach, der auch als IV. Verwaltungsbezirk bezeichnet wurde.

Gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler 11b)1854 und 1863 sowie auf der Rückseite Halbkreisstempel von Mellrichstadt (Winkler 11b) 1852 - 1870/75 sowie dem Einkreisstempel von Ostheim (Feuser 2660-1) ab 1838.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.10.2017 20:24:34 Gelesen: 848588# 1079 @  
@ Gernesammler [#1078]

Hallo Rainer,

schöner Dienstbrief nach Taxisland.

Erwähnen könnte man noch, dass Hilders Ende 1866 - Anfang 1867 von Bayern an Preußen abgetreten wurde, da der Krieg von 1866 für Bayern verloren ging.

Preußen bekam in dieser Ecke Bayerns ein kleines Gebiet abgetreten, weil a) Preußen dieses für zukünftige Aufmarschpläne gegen Frankreich (1870/71er Krieg) benötigte und b) man eben dafür Bayern nicht vergrämen wollte, indem man ihm große Gebietsteile abnehmen würde.

Der Plan ging auf - Bayern entschied sich im Juli 1870 knapp für Preußen und gegen Frankreich und damit waren die anderen süddeutschen Staaten auch in diese Richtung politmilitärisch gekippt und Preußens Weg nach Westen frei.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 14.10.2017 11:41:32 Gelesen: 847948# 1080 @  
Liebe Freunde,



eine kleine Besonderheit heute: Am 23.5.1870 sandte das Bezirksgericht Neustadt an der Saale einen mit 3 Kr. frankierten Dienstbrief mit dem Vermerk Dringend! an das Landgericht in Mellrichstadt, wo er noch am selben Tag ankam.



4 Tage später, und man kann hier wunderbar sehen, wer etwas von wem wollte, nämlich Neustadt von Mellrichstadt, wendete man den Brief und sandte ihn als J.P.S. = Justiz - Partei - Sache mit dem Bemerken: " 12 x per Postvorschuß erhalten" dem Bezirksgericht in Neustadt an der Saale retour, jetzt jedoch zum Gesamtporto von 23 Kreuzern als Fahrpostsendung.

Der Wechsel Briefpost franko hin und Fahrpost porto retour, per Express hin und per Postvorschuß zurück, gefällt mir außerordentlich gut - wenn dann noch ein Zierstempel zum Einsatz kam, kann man eigentlich nicht meckern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.10.2017 11:53:05 Gelesen: 847945# 1081 @  
Liebe Freunde,

für etwas Verwirrung sorgte dieser Brief am 28.10.1853 aus Landshut, der gerichtet war an: "Math. Neumeier, Fertlbauer in Dietrichsdorf Gemeinde Großgundertshausen Landgerichts Moosburg".



Allein schon beim Lesen dieser Orte kann einem schon der Verdacht aufkommen, dass die Leitung dahin nicht einfach sein würde - und sie war es offensichtlich auch nicht.

Irgendwer strich später Moosburg und ersetzte es mit "Mainburg", wiewohl die Taxe von 6 Kr. Porto weiterhin Bestand hatte.

Siegelseitig erfreuen uns folgende Stempel in chronologischer Reihenfolge: Moosburg 23.10., Moosburg 29.10., Au bei Moosburg 3.11. und Mainburg 3.11.

Dietrichsdorf heißt heute Volkenschwand und liegt 12 km südöstlich von Landshut. Von Landshut aus waren es aber immer weniger als 12 Meilen, so dass sich das Porto letztlich doch erklärt. Wie der Brief dann zu seinem Empfänger nach Dietrichsdorf gekommen sein mag, steht aber auch einem anderen Blatt und was ein "Fertlbauer" war, weiß ich leider auch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.10.2017 20:12:31 Gelesen: 847408# 1082 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diese beiden Postscheine aus München bekommen die mit Charge Stempel von München versehen worden, beide hatten die Charge Gebühr von 6 Kreuzern.
Der Schein mit dem roten Charge Stempel ist vom 20.3.1866 mit einer Franko Gebühr von 2 Kreuzern sowie einer Scheingebühr von 6 Kreuzern spediert nach ...? an der Ilm und der mit dem violetten Charge Stempel vom 20.12.1865 dieser hatte eine Franco Gebühr von 6 Kreuzern sowie die Scheingebühr von 6 Kreuzern und wurde an das Landgericht Landshut spediert.

Auf beiden Scheinen ist leider nicht erkennbar was postalisch transportiert wurde, da erhoffe ich mir Hilfe.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.10.2017 20:39:57 Gelesen: 847394# 1083 @  
@ Gernesammler [#1082]

Hallo Rainer,

der 1. Schein ging an das Landgericht München r(echts) d(der) I(sar), daher kostete er nur 2 Kr. - aber er war schwerer als 1 Loth, daher die doppelte Ortsgebühr (1 Kr.) = 2 Kr. Franko.

Diese Briefe sind nicht so häufig und die dazu gehörigen Scheine sind es natürlich auch nicht.

Die Farbe des 2. Stempels ist seltener, als die orange-rote, die recht häufig ist (weil Rot Vorschrift war ab dem 1.1.1861). Diese violette Farbe findet sich auch bei den Chargé - Stempeln Münchens auf den Briefen dieser Zeit und kann somit fein dokumentiert werden (auch wenn das Finden des damals dazu gehörigen Briefes schon ein großes Glück wäre!).

Da hast du 2 schöne Scheine bekommen - Glückwunsch dazu und diese Sonderform des Chargé - Stempels gab es nur in München.

Versand wurden immer Briefe (oder seltenst Drucksachen), da diese Stempel nur bei der Hauptbriefpostexpedition eingesetzt wurden und nicht bei der Hauptfahrpost- bzw. Zeitungsexpedition.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.10.2017 19:55:21 Gelesen: 846640# 1084 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Waldmünchen vom 1.8.1860 spediert an Dr. Götz in Landshut, für den Brief waren 6 Kreuzer Franko verklebt worden (Bayern 4 II), die Marke selbst ist sehr klein geschnitten.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Waldmünchen (Winkler 11a) und geschlossenem Mühlradstempel Nr.556 in der 2. Verwendung, sowie auf der Rückseite der Ankunftssempel von Landshut (Zweikreisstempel mit Zierstücken) am 2.8.1860.
Auch ist ein sehr gut erhaltenes Siegel auf der Rückseite.

Gruß Rainer






 
bignell Am: 19.10.2017 19:59:46 Gelesen: 846637# 1085 @  
@ Gernesammler [#1084]

Hallo Rainer,

"sehr klein geschnitten" ist echt gut. Links und rechts überrandig, oben und unten stark verschnitten, das hat schon wieder Charme. Soviel zum Thema Bayern-Quadrate. ;)

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 21.10.2017 23:04:36 Gelesen: 846142# 1086 @  
Liebe Freunde,

Interpretationsversuch des folgenden Briefes:



Aufgabe in Amorbach am 13.9.1846 "Seiner Erlaucht dem Herrn Grafen Albert von Rechberg etc. etc. in München".

Nach dem Taxregulativ vom 1.1.1843 war bei Sendungen über 30 Meilen (= höchste Entfernungsstufe innerhalb Bayerns) der einfache Satz auf 12 Kr. fixiert - hier also 18 Kr. Porto wegen des Gewichts über 1/2 bis 1 Loth. Am 16.9. kam er in der Residenzstadt Bayerns an, konnte jedoch nicht zugestellt werden, weil seine Erlaucht, der Herr Graf, im heimischen Schlosse zu Donzdorf im Württembergischen zu weilen gedachte.

Ergo strich man München durch und supplierte zz (zur Zeit) Donzdorf. Von München bis zur Postgrenze zu Württemberg waren es 16 Meilen, so dass der Brief ab München in den Rayon über 12 - 18 Meilen fiel, wofür 6 Kr. einfach und, wie hier, 9 Kr. für einen Brief der 2. Gewichststufe zu taxieren waren, wie unter der 18 von Amorbach auch geschehen.

Ab der Grenze kamen für die taxische Post in Württemberg weitere 4 Kr. hinzu, so dass wir nun eine Gesamttaxe, zu bilden aus der Summe von 18 + 9 + 4 = 31 Kr. sehen müssten. Die sehen wir aber nicht.

Statt dessen lesen wir groß in Rötel 22 Kr.!

Meine Interpretation geht dahin, dass Württemberg die "1" der "18" Kreuzer nicht als solche erkannt hat und folglich nur "8" Kr. erkannte. Addiert man zu diesen 8 Kr. die 9 Kr. von München und die 4 Kr. ab Ulm bis Donzdorf, so kommt man auf 21 Kr. - jetzt noch einen Kreuzer Bestellgeld, wie damals üblich, und - voilà, da sind die 22 Kr.

Noch lustiger wird die Sache aber, wenn wir auf der Siegelseite die Notation beim Empfänger lesen: "1 f 10" stand nämlich für 1 Gulden 10 Kreuzer. Die Differenz von 1 Gulden 10 Kr. (total 70 Kr.) und den (falsch) berechneten 22 Kr. betrug 48 Kr. und das wäre für einen Botengang zum Donzdorfer Schloss doch sehr happig gewesen, so dass ich vermute, der Gulden mit 10 Kr. könnte die Summe sein, die man an dem Tag für alle Briefe an seine Erlaucht hat vorlegen dürfen.

Gerne lese ich eure Meinungen dazu.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.10.2017 19:44:00 Gelesen: 844510# 1087 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 26.8.1854 als Einschreiben von einem Herrn Dr. Grünsfeld aus Fürth nach Kreuzhütte bei Waldmünchen spediert, wann der Brief dort ankam ist leider nicht erkennbar, da auf der Rückseite kein Stempel ist.

Für das Franko wurde eine Bayern Nr. 4II verklebt und mit Mühlradstempel Nr.145 gestempelt sowie Halbkreisstempel (Winkler Nr. 13, mit Punkt) Verwendungszeit 1854 - 1864. Oben rechts wurde noch die Manualnummer vermerkt und der Brief mit dem Charge Stempel versehen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.10.2017 19:55:04 Gelesen: 844505# 1088 @  
@ Gernesammler [#1087]

Hallo Rainer,

ein Brief aus bekannter Korrespondenz!

Ausweislich der Siegelseite wurde der Brief von Ziegler am 31.8. beantwortet. Überlicherweise dauerte es 1 Tag bis Waldmünchen.

Die Besonderheit dieser Korrespondenz liegt darin, dass sich Ziegler, der seine Hütten (Kreuzhütte, Sophienhütte, Friedrichshütte) in Böhmen = Österreich betrieb, die Post aus Bayern nach Waldmünchen schicken ließ, welches ja in Bayern lag.

Dadurch wurden diese Briefe wie bayerische Inlandsbriefe frankiert/taxiert und nicht wie Briefe in den Postverein (Österreich). Hier war das auf Grund der Entfernung (und des Gewichts) unerheblich, aber es gibt Briefe, bei denen sich die Absender 3 bzw. sogar 6 Kr. gespart haben.

Eine weitere Besonderheit war die Zustellung von der Post in Waldmünchen nach der Kreuzhütte. Ziegler hatte in Klentsch (Österreich) und Waldmünchen (Bayern) je einen eigenen, konzessionierten Boten im Einsatz, die ihm die Briefe und Pakete zu seinen Hütten trugen.

Bei Chargébriefen wie hier war hierfür eine besondere Erlaubnis notwendig, weil für die Auslieferung der Poststücke eine Unterschrift zu leisten war, die eigentlich immer die des Empfängers sein sollte. Hier war aber auch dem Boten gestattet, für seinen Hernn Ziegler die Annahme der Briefe zu quittieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.10.2017 19:45:43 Gelesen: 844276# 1089 @  
@ bayern klassisch [#1088]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die ausführliche Antwort, somit hat es der Brief schon auf eine Seite geschafft.

Gruß Rainer
 
Altmerker Am: 24.10.2017 21:53:47 Gelesen: 844242# 1090 @  
Ich habe mal wieder eine besondere Karte rausgesucht. Bad Oberdorf ist ein Ortsteil von Bad Hindelang im bayerisch-schwäbischen Landkreis Oberallgäu. Im Jahre 1900 verlieh Prinzregent Luitpold von Bayern Oberdorf den Titel „Bad“. Grund war die Nutzung einer Schwefelquelle am Fuße des Iseler.

Spannend ist der Absender, dem ich mal hinterher recherchiert habe. Prof. H. Oncken hat eine Latte Veröffentlichungen vorzuweisen, augenscheinlich in der NAZ, dann im Süddeutschen Monatsheft, das Buch "Allgemeine Staatengeschichte" etc. Politisch interessant, er gehörte zu den Unterzeichnern des Aufrufs zur Gründung der Deutsch-Armenischen Gesellschaft. Gelehrt hat er u.a. an der Universität Gießen und an der Chicago Universität Geschichte, wofür er in den USA geehrt wurde.

Na gut, hat Spaß gemacht, mal hinter so eine Karte zu schauen, die ich wegen meiner Zeitungsmotivsammlung besitze.

Gruß
Uwe


 
Gernesammler Am: 26.10.2017 20:04:40 Gelesen: 843660# 1091 @  
Hallo Sammlerfreunde,

nur eine Vorderseite einer Rechnung, aber immer noch sammelwürdig, diese ist von der Fa. Tuchmann in Fürth an einen Hern Pätz in Münster/Preussen/Provinz Westphalen. Verklebt wurde hier eine Bayern Nr.5, gestempelt mit Mühlradstempel Nr.145 und dem Halbkreisstempel von Fürth (Winkler Nr.13 mit Punkt) Verwendungszeit 1855 - 1864, in diese Zeit wäre dann auch diese Briefvorderseite zu datieren.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.10.2017 21:24:59 Gelesen: 843407# 1092 @  
@ Gernesammler [#1091]

Hallo Rainer,

eine Vordereite mit Marke im Zwergschnitt (nicht Zwergenschnitt sagen, weil wir nicht davon ausgehen können, dass ein Zwerg sie zurecht geschnitten hat :-) ) mit der Besonderheit des 7A - Stempels von Fürth, was für 19.00 Uhr steht, der üblichen, letzten Annahmezeit für Briefpostsendungen.

Von Fürth sind Abschläge des 7A - Stempels häufig, trotzdem muss man ihn erst einmal haben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 30.10.2017 17:17:38 Gelesen: 842684# 1093 @  
Liebe Freunde,

eine kleine Spezialität für meine Contra - Sammlung bekam ich unlängst bei Köhler in Wiesbaden: Recobrief von Parsberg (25.4.18699 nach Amberg, wo er am Folgetag ankam.



Das Franko von 7 Kr. für einen Brief über 1 - 15 Loth war durch eine Nr. 20 und eine darunter verklebte Nr. 14 korrekt und durchaus üblich dargestellt worden.

Während aber die 6 Kr. Marke ordentlich entwertet wurde, wurde dies bei der 1 Kr. Marke offensichtlich vergessen und später, von wem auch immer, per Federzug nachgeholt.

Der Vermerk "7 Kr. reccomandirt" war nicht angebracht worden, aber sonst stimmte mal wirklich alles. Viele Recobriefe mit teilweiser Markenentwertung kenne ich nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 30.10.2017 20:03:57 Gelesen: 842653# 1094 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Würzburg vom 21.3.1867 an die Gemeindeverwaltung von Erbshausen bei Bergtheim, für den Brief waren 3 Kreuzer Stempel zu zahlen. Verklebt für das Franco wurde eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit Mühlradstempel Nr.598 sowie dem Zweikreisstempel mit Zierstücken. Auf der Rückseite ist der Halbkreisstempel von Bergtheim (Winkler Nr.11b). Im Brief selbst geht es um die Einrückungsgebühr für ein Jahr, von 1 Gulden und 18 Kreuzern für den "Würzburger Stadt und Landboten" eine Zeitung.

"Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes geht auf das Jahr 1164 zurück. Es sind Mitglieder der Benediktinerabtei Schlüchtern bei Fulda, denen die beiden Dörfer Erbshausen und Sulzwiesen ihr Entstehen verdanken, während die Nachbarorte Hausen bei Würzburg und Fährbrück von der Abtei Neustadt am Main gegründet wurden. Der Bischof von Würzburg bestätigt im Jahre 1167 dem Abt Ulrich vom Kloster Schlüchtern seine Besitzungen in Sulzwiesen, die ein Ritter Otto von Wickershausen diesem Kloster geschenkt hatte. Das Kloster legte den Grund zum späteren Dorf Sulzwiesen. Weil Sulzwiesen aber zur damaligen Zeit wegen der vielen Quellen recht feucht und nass war, fing man wohl an, in geringer Entfernung auf einer kleinen Anhöhe eine neue Ansiedlung, das heutige Erbshausen, anzulegen."

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 01.11.2017 20:14:19 Gelesen: 842183# 1095 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Fürth 5.7.1867 von einem Herrn Johann Gebhardt an Herrn Max Hohenauer in Passau, wann der Brief ankam entzieht sich meiner Kenntnis da kein Ankunftsstempel vorhanden ist. Der Brief selbst wurde in Nürnberg aufgegeben und mit der Bahnpost spediert, schön am Stempel auf der Bayern Nr.15 zu sehen, (Winkler Nr.III b) mit Zugnummer I.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 01.11.2017 20:39:40 Gelesen: 842178# 1096 @  
@ Gernesammler [#1095]

Hallo Rainer,

er ist am 06.07. angekommen - steht im Stempel und auch auf dem Brief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 01.11.2017 20:51:55 Gelesen: 842168# 1097 @  
@ Gernesammler [#1095]

Hallo Rainer,

dein Brief kam nicht aus Nürnberg, obwohl das auch an der Bahnstrecke lag, sondern aus Fürth - siehe Absenderstempel und siegelseitigem Absendervermerk.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.11.2017 19:18:11 Gelesen: 841652# 1098 @  
@ Magdeburger [#1096]
@ bayern klassisch [#1097]

Hallo Ihr Beiden,

danke für den Hinweis, den Stempel auf der Rückseite habe ich glatt ignoriert und bin beim Stempel Bahnpost Nürnberg - Passau davon ausgegangen, dass der Brief nach Nürnberg per Boten gebracht wurde da hier ein Aufgabestempel von Fürth fehlt.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 06.11.2017 16:38:02 Gelesen: 840932# 1099 @  
Hallo Sammlerfreunde,

gestern war der Zufall mit mir unterwegs und ich bekam mehrere Briefe aus der gleichen Korrespondenz, von Herrn Johann Gebhardt aus Fürth nach Passau an Herrn Max Hohenauer. Herr Gebhardt war in Fürth ein Kolonialwarenhändler, was heißt, er verkaufte alles Waren aus Übersee, hauptsächlich Lebensmittel (Caffe, Tee, Tabak und Gewürze später auch Drogerieartikel).

Die Brief datieren vom 16.12.1865 - 23.11.1867, die Briefe von 1865/66 wurden mit einer Bayern Nr.9 als Franco versehen und die Briefe von 1867 mit einer Bayern Nr.15. Beim Brief vom 23.11.1867 ist bei der Marke die obere rechte Ecke gebrochen. Gestempelt sind die Briefe mit geschlossenem sowie offenem Mühlradstempel Nr.145 und Halbkreisstempel von Fürth und Fuerth (Winkler Nr.14), auf der Rückseite der Briefe ist der Ankunftsstempel von Passau (Winkler Nr.13 und Winkler Nr.14).

Zu einem Brief habe ich eine Frage und zwar der Brief vom 16.2.1866 ist als Einschreiben mit einem Chargestempel versehen, wenn dieser so spediert werden sollte müsste der Brief doch eigentlich mit neun Kreuzer frankiert worden sein, es sind aber bloß drei Kreuzer Franko.

Gruß Rainer







 
Magdeburger Am: 06.11.2017 16:50:54 Gelesen: 840926# 1100 @  
@ Gernesammler [#1099]

Hallo Rainer,

die Charge-Gebühr wurde zu dieser Zeit am Schalter "Bar" bezahlt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 06.11.2017 16:52:57 Gelesen: 840925# 1101 @  
@ Gernesammler [#1099]

Hallo Rainer,

das Franko betrug, ob mit, oder ohne Chargé, 3 Kreuzer.

Die Chargégebühr von 6 Kr. wurde bar bezahlt und floß in die Kasse des Postexpeditors, nicht in die Kasse der bayerischen Post!

Erst zum 1.3.1874 war die Chargégebühr (ab 1.1.1868 von 6 auf 7 Kreuzer angehoben) in Marken zu kleben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.11.2017 17:48:11 Gelesen: 840901# 1102 @  
@ Magdeburger [#1100]
@ bayern klassisch [#1101]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Antwort zum Chargebrief, somit sind alle sieben Briefe vom Tisch und abgeheftet.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 06.11.2017 20:01:02 Gelesen: 840869# 1103 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungssache (RS) vom 16.10.1881 vom Bürgermeisteramt Appenhofen an die Königliche ...? in Billigheim.

Das gute Stück ist eine Schulversäumnis-Liste von Juli 1881 mit dem Vermerk "Fehlanzeige". Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ingenheim (Winkler 12a ohne Punkt) und Ankunftsstempel von Billigheim, Einkreisstempel steht zwar nicht im Winkler, sollte aber eine Nr.21 sein.

Mit besten Dank an Ralph der mir dieses Stück in Sifi besorgt hat.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.11.2017 20:24:04 Gelesen: 840864# 1104 @  
@ Gernesammler [#1103]

Hallo Rainer,

an die königliche Einnehmerei steht da.

Ich weiß beim besten Willen nicht, was diese beiden Behörden miteinander zu schaffen hatten, aber einen solchen Vordruck hatte ich vorher noch nie gesehen.

Weil ich dort mehrere Briefe im "Bundle" gekauft habe, blieben sie moderat bepreist. Beide Bayernstempel sind nicht häufig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.11.2017 20:11:50 Gelesen: 840619# 1105 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte hier eine Quittung über zwanzig Gulden zeigen, hier sind die Daten vom 1.12.1852 und dem 31.1.1854 enthalten, auch ist der Magistratsstempel von Kempten abgeschlagen.

Gerne würde ich mehr über den Inhalt dieser Quittung erfahren sowie über den Stempel neben dem Namen Braitenberg.

Schon einmal vielen Dank im voraus.

Gruß Rainer


 
bignell Am: 07.11.2017 20:56:33 Gelesen: 840609# 1106 @  
@ Gernesammler [#1105]

Hallo Rainer,

bzgl. Stempel: Leider ziemlich undeutlich, aber ich würde lesen: "Magistrat der k. k. Kreisstadt Botzen".

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 07.11.2017 21:42:15 Gelesen: 840591# 1107 @  
@ Gernesammler [#1105]

Hallo Rainer,

der schöne Beleg datiert vom 31.1.1854 (Jänner in Österreich = Januar bei uns).

Breitenbach war nur der Name des Sekretärs, der das in Bozen geschrieben hatte.

Ein nettes Stück - es ging um ein 500 Gulden Erbe der Base (Tante).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.11.2017 20:15:05 Gelesen: 839953# 1108 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Nachnahmebeleg vom Geissler Kunstverlag aus Nürnberg vom 8.7.1869 über 3 Gulden 30 Kreuzer nach Herdwangen bei Pfullendorf in Baden an das Hauptschulamt.
Es handelte sich hier wohl um mehrere Bilder von Wirbellosen Tieren.

Spediert mit der Fahrpost siehe ovaler Stempel von Nürnberg, sowie Auslagenstempel (Nürnberger Auslage) Halbkreisstempel in rot, verwendet von 1851 bis 1880.

Auslagenstempel auf Nachnahmebelegen sind nicht so oft. Auf der Rückseite ist ein ovaler Stempel für die Postablage Pfullendorf - Herdwangen.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 10.11.2017 20:44:32 Gelesen: 839946# 1109 @  
@ Gernesammler [#1108]

Hallo Rainer,

2 Stempelsondertypen (zu dieser Zeit!) auf einem Brief - hat auch nicht jeder.

Der Absender zahlte 14 / 4 Kreuzer, wobei ich als Briefpostsammler nicht weiß, wie diese Aufteilung genau erfolgte. Sicher weiß unser lieber Magdeburger mehr darüber zu berichten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 11.11.2017 07:00:31 Gelesen: 839870# 1110 @  
Guten Morgen in die Runde,

kurz und knapp: Die 14 Kreuzer stehen für den Fahrposttarif des Briefes (P6 25 - 30 Meilen) und die 4 Kreuzer sind das ProCura (1x Kreuzer je angefangenen Gulden - mindestens 3 Kreuzer) für die Nachnahme von 3 Gulden 30 Kreuzer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 14:00:39 Gelesen: 839553# 1111 @  
Liebe Freunde,

nichts berühmtes, aber nett anzusehen, nicht nur, wenn man die kleinen Ansbacher so liebt, wie ich das tue.



U1 Kuvert vom 30.8.1870 an die Hypotheken & Wechselbank in München, wo das gute Stück am Folgetag ankam.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 12.11.2017 19:46:36 Gelesen: 839475# 1112 @  
Hallo Sammlerfreunde,

eine Vorderseite eines unterfrankierten Briefes vom 30.1.18?? von Bamberg nach Friedrichshau bei Coburg. Da der Brief nur mit einer 3 Kreuzer Marke (Bayern Nr. 2) frankiert war, wurden in Sachsen 2 Groschen nachtaxiert.

Gestempelt mit Mühlradstempel Nr. 20 (1. Verteilung) und Halbkreisstempel von Bamberg (Winkler 13) sowie ein unleserlicher Stempel Typ L2 wo man nur das Datum 31.JAN.18?? (ich glaube nach 18 eine 4 zu erkennen).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 20:32:11 Gelesen: 839463# 1113 @  
@ Gernesammler [#1112]

Hallo Rainer,

ich muss deinen Ausführungen leider ein wenig widersprechen - dein Brief datiert von 1852-56 ausweislich der Marke und der Stempel. Den Taxisstempel kann ich zeitlich nicht deuten.

Der Brief war nicht unterfrankiert, weil sonst die Aufgabepost hätte nachtaxieren müssen und das ist nicht passiert, da Bamberg immer in schwarzer Tinte Notationen ausführte.

Die Rötel-2 bedeuteten 2 Kreuzer Landbestellgeld für die Taxispost, die der Empfänger zu zahlen hatte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 13.11.2017 12:16:58 Gelesen: 839316# 1114 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen ganz besonderen Postschein, wie man ihn nur alle Jubeljahre mal findet:



Lindau, 28.5.1811 für DREY Schreiben an das Kronfiscalat in Memmingen

Hier ist äußerst interessant, dass EIN Absender in Lindau an EINEM Tag DREI Einschreiben an EINEN Empfänger aufgab und sich dafür nur diesen einen Schein ausstellen ließ.

Vorteil Absender: Er zahlte nur EINMAL 4 Kr. Recogebühr!

Nachteil Absender: Er konnte im Falle des Verlustes mehrerer, oder gar aller Briefe auch nur EINMAL 25 Gulden geltend machen.

Aus der gesamten bayerischen Vormarkenzeit kenne ich nur eine Handvoll dieser Postscheine, die gleichzeitig für mehrere Recosendungen ausgefertigt wurden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.11.2017 12:34:16 Gelesen: 839307# 1115 @  
Liebe Freunde,

findet man schon in der Markenzeit kaum einmal Briefe nach Oldenburg, so sind sie in der Vormarkenzeit noch weit seltener. Noch besser ist es dann, einen an seine königliche Hoheit, den Großherzog zeigen zu können.



In Nürnberg schrieb man ein Kuvert am 20.4.1834 an eben diesen, vergaß es jedoch zu verschließen und warf es in die "Boite" = den Briefkasten ein.

Ausweislich der Siegelseite lesen wir: "Offen in der Boite vorgefunden" und sehen, dass das Kuvert amtlich versiegelt wurde.

Es fragt sich, wer einen Brief an einen regierenden deutschen Fürsten ungesiegelt und damit offen bei der Post einwarf. Das musste schon sehr verwundern - umso besser, diesen frühen Nachsiegelungsvermerk mit dem Nürnberger Amtssiegel zeigen zu können. Ich fürchte, auf einen 2. vergleichbaren Brief noch länger warten zu dürfen.

Postalisch fielen 16 Grote an, die die Majestät aber ganz sicher nicht selbst bezahlte, sondern auf Kosten der Staatskasse abstreichen ließ.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 13.11.2017 19:23:54 Gelesen: 839218# 1116 @  
@ bayern klassisch [#1115]

Hallo Ralph,

ein sehr schönes Stück, nach solchen suche ich auch schon, aber das hätte wohl jeder gern in seiner Sammlung.

Bei dem Großherzog von Oldenburg sollte es sich um August I., (1829–1853) handeln, in dieser Zeit war er es der Oldenburg regierte.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 13.11.2017 21:16:04 Gelesen: 839194# 1117 @  
@ Gernesammler [#1116]

Hallo Rainer,

ja, das ist ein Traumbrief, der Realtiät wurde; leider war der Preis auch "traumhaft", aber was solls, das Geld ist heute vergessen und der Brief wird bis an mein Lebensende bei mir bleiben.

Danke fürs Heraussuchen des passenden Regenten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.11.2017 20:14:59 Gelesen: 838850# 1118 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 23.5.1866 aus Augsburg von einem Herrn Weiß mit der Fahrpost spediert nach Bruchsal in Baden an einen Herrn/Firma Löwe und Cie.

Verklebt für das Franko wurden 3 x Bayern Nr.9 und gestempelt mit Mühlradstempel Nr.28 sowie Einkreisstempel mit Zierstücken von Augsburg.

Auf der Rückseite sind zwei Fahrpoststempel der Württembergischen Fahrpost einmal Zug 2 etwas verschmiert und einmal Zug 18, dann noch ein Zweikreisstempel von Bruchsal (Feuser Nr.059) und R2 von Bruchsal (Feuser Nr.456-13) hier nur als Vorphila in rot beschrieben.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 15.11.2017 21:55:10 Gelesen: 838819# 1119 @  
@ Gernesammler [#1118]

Hallo Rainer,

netter Brief - die linke Marke dürfte oben links einen kleinen Plattenfehler zeigen, den ich noch nicht gesehen habe.

Du schreibst hier von Fahrpost - das ist aber falsch; du hast einen Brief-, keinen Fahrpostgegenstand. Nur in Württemberg wurde die Bahnpost damals mit Stempeln ausstaffiert, in denen fahrendes Postamt = Fahrpost steht.

Selbstverständlich hat jede Bahnpost in ganz Europa Brief- und Fahrpostgegenstände befördert. Aber du musst unterscheiden, welche Gegenstände zur Brief-, und welche zur Fahrpost gehörten, weil das 2 völlig unterschiedliche Postdienste waren (wie Handballer und Fußballer, die auch nur den Begriff "Ball" gemeinsam haben).

Zur Briefpost gehörten: Briefe bis 4 Loth, auf Verlangen des Absenders bis 15 Loth, Drucksachen bis 1 Pfund, Briefe mit inliegenden und anhängenden Mustern ohne Wert bis 15 Loth, Zeitungen und Journale unter Band bis 1 Pfund (Kreuzer- oder Streifband), Rückscheine und Laufzettel für Brief- und Fahrpost.

Zur Fahrpost gehörten: Briefe über den o. g. Gewichten, Pakete, Briefe mit Wertangabe, Nachnahmen, Postvorschüsse und die Beförderung von Personen.

Zurück zu deinem Brief: 9 Kreuzer Franko unter 1 Loth über 20 Meilen nach Baden in den Postverein = Briefpost.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.11.2017 19:22:43 Gelesen: 838487# 1120 @  
@ bayern klassisch [#1119]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Richtigstellung meiner Aussage zum Brief, somit konnte ich diesen jetzt ablegen. Habe mich durch den Stempel der Württembergischen Fahrpost verleiten lassen, aber man lernt ja nie aus.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 17.11.2017 19:53:04 Gelesen: 838182# 1121 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Burghausen vom 4.5.18?? als Einschreiben nach Ingolstadt wo der Brief am 6.5. ankam.

Verfasst an eine Ober... Gattin Hochwohlgeboren.

Für das Franko kam eine Bayern Nr.4 II auf den Brief und wurde mit Mühlradstempel Nr.65 (2.Verwendung) und Halbkreistempel von Burghausen (Winkler Nr.11b Verwendung 1854-61)gestempelt, sowie dem Charge Stempel mit darüber stehender Manualnummer 251.

Auf der Rückseite ist der Halbkreisstempel von Ingolstadt (Winkler Nr.12a Verwendung 1859-62).

Nimmt man die Verwendungsdaten der Halbkreisstempel dann kommt man auf eine ca.Zeit in der dieser Brief geschrieben wurde, es wäre dann zwischen 1859 - 1861.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.11.2017 19:58:09 Gelesen: 838179# 1122 @  
@ Gernesammler [#1121]

Hallo Rainer,

netter Brief! Die Empfängerin war "Obersten Gattin", also Ehefrau eines hohen Militärs in Bayern - hat man ja auch nicht jeden Tag.

Von Marke und Stempel würde ich ihn auf 1860-61 datieren, wenn dir das hilft.

Danke fürs Zeigen des schönen Briefes und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.11.2017 19:45:46 Gelesen: 837635# 1123 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus München vom 18.12.1852 von der Firma Guggenheimer nach Landshut spediert an den Herrn Thaddäus Kauffmann.

In dem Rechnungsbrief geht es wohl um Stoff Ballen die in dieser Rechnung zahlbar sind an den Boten Sturm.

Für das Franko wurde eine Bayern 2 verklebt und gestempelt mit Mühlradstempel Nr.217 sowie Zweizeiler L2 von München (Winkler 8a Type IV) sowie dem Ankunftsstempel von Landshut L2 (Winkler 8a, 42 mm) welcher am Folgetag abgeschlagen wurde.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 20.11.2017 20:01:03 Gelesen: 837628# 1124 @  
@ Gernesammler [#1123]

Hallo Rainer,

netter Brief - es ging um farbige Callicoes (heute: calicoes), also Baumwollstoffe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.11.2017 20:14:39 Gelesen: 837365# 1125 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungssache (RS) vom 7.7.1873 aus Baiersdorf vom "hochlöblichen Pfarramte ...." an das Königliche Bezirksamt in Forchheim.

Innen steht als Absenderort "Gaiganz" dies war doch eigentlich eine Kirchliche Einrichtung.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Baiersdorf (Winkler 12a in violett) und als Ankunftsstempel Einkreisstempel von Forchheim.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 24.11.2017 20:20:19 Gelesen: 836443# 1126 @  
Hallo Sammlerfreunde,

nur eine Vorderseite eines Briefes vom 18.3.1868, aber mit Resten der Rückseite, von Nürnberg von einem Herrn Franz Meyer nach Lindenhof, dieser Ort gehörte ab 1867 zum Norddeutschen Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf an einen Herrn Heinrich Waigel.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15, diese wurde gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr. 356 und Zweikreisstempel (Winkler Nr. 10 Durchmesser 27 mm, mit Ziersternen), auf der Rückseite ist noch der Ankunftsstempel, Einkreisstempel von Biedenkopf vom 20.3. und ein sehr gut erhaltenes Adressaten-Siegel welches aussieht wie gesiegeltes Papier.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.11.2017 12:58:40 Gelesen: 836272# 1127 @  
Liebe Freunde,

heute etwas simples, was aber aufgrund der spezifischen Laufzeit von mir gekauft wurde:



Portobrief bis 7,5g aus dem wunderschönen Bad Kissingen vom 25.6.1851 über Forbach (29.6.) nach Paris (29.6.) an Madame Barth in der Rue de Richelieu. Forbach taxierte ihn korrekt mit 5 Decimes.

Das erstaunliche ist, dass er von Kissingen nach Forbach - satte 300 km echte Wegstrecke - 4 Tage brauchte, während er von Forbach nach Paris - 390 km echte Wegstrecke - innerhalb desselben Tages ankam.

Bayern musste ihn weitestgehend mit der Kutsche spedieren, während ihn Frankreich mit der Bahn beförderte, quod erat demonstrandum.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 27.11.2017 19:59:12 Gelesen: 835760# 1128 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus Noerdlingen in Bayern vom 28.2.1827 vom Oberamts Gericht. Sollte dieser nach Neresheim zum Königlich Württembergischen Oberamts Gericht spediert werden, aus welchen Gründen weiß ich nicht, wurde der Brief nach Boefingen zum Ober Notariat weiter geleitet. Für das Porto das der Empfänger zu zahlen hatte, waren erst 3 Kreuzer für 2,5 Meilen veranschlagt worden. Da der Brief jetzt aber weitergeleitet wurde nach Boefingen und der Postweg sich auf knapp 12 Meilen erhöhte wurde die 3 gestrichen und durch eine 4 ersetzt (6 - 12 Meilen laut Taxregulativ 4 Kreuzer). Gestempelt mit Einzeiler (Winkler 7 II in rot Verwendungszeit 1826-29). Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 29.11.2017 19:35:43 Gelesen: 835293# 1129 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 27.3.1870 innerhalb von München versendet von einem Herrn Waibel der den Herrn L.H. van Hees über eine Adresse in Wien informiert.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr. 14, diese wurde gestempelt mit Kastenstempel von München (Winkler Nr.15 - 35-39 mm, Verwendungszeit 1859-1870).
Auf der Rückseite ist noch der Briefträgerstempel Nr.6.

Im Frühjahr 1862 trafen sich 23 Herren aus dem Münchner Bürgertum und diskutierten über die Gründung einer Kreditgenossenschaft nach dem Vorbild von Schulze-Delitzsch.

Der holländische Kleiderfabrikant L.H. van Hees, war ebenfalls Gründungsmitglied, er beschäftigte in seiner Firma in der Brienner Straße insgesamt 120 Angestellte.

Die Schneiderei Van Hees gibt es heute noch in München.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 01.12.2017 20:04:49 Gelesen: 834707# 1130 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Würzburg vom 23.4.1824 an einen Herrn Ludwig Nidhamer in Forst bei Dürkheim an der Haardt (Main Kreis). Für das Franko des Briefes waren vom Absender für den Weg von 32 Meilen 12 Kreuzer zu zahlen. Gestempelt mit Zweizeiler von Würzburg (Winkler 8a).

Fürstbischof von Speyer, übereignete im Jahre 1100 seine persönlichen Besitzungen im Speyergau, darunter auch Deidesheim, schenkungsweise dem Hochstift Speyer. Der ausgedehnte Pfälzerwald westlich von Deidesheim, der in Urkunden „Vorst“ bzw. „Forst“ genannt wurde, war von dieser Regelung ausgenommen und blieb der fürstbischöflichen Jagd vorbehalten. In diesem Forst liegen die Anfänge des Dorfes.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.12.2017 20:52:59 Gelesen: 834701# 1131 @  
@ Gernesammler [#1130]

Hallo Rainer,

sehr schöner Brief und phantastisch erklärt! In Forst hatte bis vor einem Jahr meine Familie (Großtante) noch einen Wingert - ich weiß nicht, wann ich mal einen Brief nach Forst gesehen habe, bin mir aber nicht sicher, ob es mehr als eine Handvoll waren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 06.12.2017 14:59:28 Gelesen: 833556# 1132 @  
Liebe Freunde,

weil man auch im Alter ein Faible für die jüngste Nachrichtenübermittlungstätigkeit, die der Postkarte, bekommen kann, zeige ich hier mein jüngses Baby: Postkarte aus Augsburg vom 24.7.1873 nach Aibling. Sehr schön finde ich den rückseitigen Zudruck und den Firmenstempel, den man eigentlich auch gleich hätte zudrucken können.



Man wählte die Postkarte(n) mit Bedacht aus und nahm keine zu 2 Kreuzer oder 1 Kreuzereindruck, sondern die Blankovordrucke, so dass man je nach Destination und Versandart frankieren konnte. Hier mal links und rechts die Marken platziert, was man auch nicht allzu oft findet. Da hat sich die Aiblinger Abgabepost auch gespart, oben links, wie es die Vorschrift war, Ankunft zu stempeln, weswegen wir hier eine kleine Contravention haben, derenwegen ich das gute Stück auch erworben habe. Oder sie kommt in die Mini - Sammlung "Correspondenz- und Postkarten Bayerns".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 06.12.2017 19:45:42 Gelesen: 833527# 1133 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte als Blankovordruck als bezahlte Rückantwort vom 17.4. aus Moosburg nach Sulzbach an einen Herrn Schwarz.

Dieser schrieb den für mich lustigen Satz, da ja bald das neue Jahr eingeläutet wird, "habe gegenwärtig gar keinen Vorsatz". Verklebt für das Franko wurden 2 Marken Bayern Nr. 22, gestempelt mit Einkreisstempel von Moosburg (Winkler 20a) und hier kann man dann auch das Jahr ableiten, violett wurde in Moosburg nur 1872/73 gestempelt (Aussage Winkler). Auf der Rückseite ist der Moosburger Einkreisstempel nochmals hier aber vom 15.4. Die Karte selbst ist nicht die schönste aber ich musste Sie aus der 1,- Euro Kiste befreien.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.12.2017 20:15:41 Gelesen: 833524# 1134 @  
@ Gernesammler [#1133]

Hallo Rainer,

manchmal macht es auch Sinn, quer zu lesen; der Blaustiftvermerk spricht von 1873, dann wäre das ja geklärt.

Für 1 Euro kann man hier nichts falsch machen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.12.2017 19:46:24 Gelesen: 833438# 1135 @  
@ bayern klassisch [#1134]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis, gelesen ja, aber nicht für voll genommen, beim nächsten mal besser.

Ganzsachen Postkarte P 1/I mit eingedruckten Wertzeichen von 2 Kreuzern aus Floss nach Reutlingen in Württemberg. Verschickt wurde die Karte am 30.4.1875 und angekommen in Reutlingen am 2.5.1875. Gestempelt mit Einkreiser mit Zierstempel von Floss (Winkler 18a) und Ankunftsstempel von Reutlingen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.12.2017 21:02:53 Gelesen: 833425# 1136 @  
@ Gernesammler [#1135]

Hallo Rainer,

kein Problem - keiner ist perfekt. :-)

Der Zierstempel von Floss war hier schon ziemlich am Ende, denke ich, aber sehr viele Poststücke mit diesem Zierstempel gibt es halt nicht (mehr) und daher soll man froh sein, auch mal einen in der Endstufe zeigen zu können.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.12.2017 20:08:36 Gelesen: 833368# 1137 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus München von dem Eisenhändler Franz X. Ellepeck vom 18.7.1861 nach Kaufbeuren an den Eisenhändler Caspar Gerhauser als Rechnungsbrief.

Für das Franko wurde eine Bayern Nr.4 zu 6 Kreuzer verklebt und gestempelt mit Mühlradstempel Nr.325 sowie Rahmenstempel von München (Winkler Nr.15, Verwendungszeit 1859-1870), auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Kaufbeuren, Halbkreisstempel "KAUFBEUERN." (Winkler Nr.14).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 09.12.2017 09:43:18 Gelesen: 833326# 1138 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich ein Damenbriefchen an die Frau Direktorin Gallman in Ingolstadt aus Kaisheim Stempel 233 2. Verteilung und ich muss gestehen, dass ich mich nicht erinnere, jemals von dort einen Brief gesehen zu haben.



Nett auch der Beisatz: "Ablage Im protestantischen Pfarrhause."

Siegelseitig der AK - Stempel vom Folgetag, sonst nichts, aber insgesamt doch recht nett.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.12.2017 10:06:37 Gelesen: 833324# 1139 @  
Liebe Freunde,

netter Brief aus München vom 19.8.1851 nach Landshut an Dr. Götz unter Reco Nr. 975 versandt. Schön zu sehen, dass der Münchener Zweikreisstempel, der nur am Chargéschalter eingesetzt wurde, noch in allen Teil vorzüglich abdruckt. Wenige Jahre später war das nicht mehr der Fall.



Typisch für diese Platte 2a ist der milchige Blauton, der manchmal sogar ins grünliche tendiert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.12.2017 20:13:32 Gelesen: 830475# 1140 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Retourschein aus Lindau vom 22.6.1852 über ein Frachstück angegeben dabei, Lange, Breite und wie dick. Unterschrieben wurde das gute Stück vom Fuhrmann Eppa Lorenz.

Wofür waren denn die Scheine gemacht, so wie heutzutage "hat nicht gefallen und zurück, Retour", oder wurde der Schein ausgeschrieben, wenn die Ware ausgeliefert war.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.12.2017 21:26:53 Gelesen: 830461# 1141 @  
@ Gernesammler [#1140]

Hallo Rainer,

Lorenz Epple hieß der Spediteur.

Ein Rückschein gab dem Ersteller an, dass die entsprechende Ware auch dem Empfänger zugekommen war. Oft hatte es mit Zöllen zu tun, für die eine Sicherheit erlegt wurde, die nach dem Eintreffen des Rückscheins wieder dem Erleger ausbezahlt werden konnte.

Ich meine, dass dies ein seltener Schein ist!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.12.2017 20:07:42 Gelesen: 829527# 1142 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungssache (RS) vom 26.11.1847 von der Königlichen Regierung Niederbayern an das Kgl. Landgericht ??, den Namen kann ich leider nicht entziffern, über Freyung, dort kam der Brief am gleichen Tag an.

Im Brief selbst geht es um eine Verfügung des Königlichen Finanz Ministeriums im Namen seiner Majestät des Königs. Gestempelt mit L2, Zweizeiler von Landshut (Winkler 8a, 42 mm Verwendung 1830-53) sowie auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Freyung (Winkler 11b, Verwendung 1845-49).

Euch allen wünsche ich ein frohes und besinnliches Fest.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 22.12.2017 20:11:16 Gelesen: 829524# 1143 @  
@ Gernesammler [#1142]

Hallo Rainer,

dein Brief lief nach Wolfstein bei Landshut.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.12.2017 20:04:08 Gelesen: 826883# 1144 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Paketbegleitbrief über ein Paket von 10 3/10 Loth vom 27.1.1864 aus Regensburg von einem Herrn J.W.Neumüller nach Sünching an die Gräfliche von Seinsheimische Renten Verwaltung. Oberhalb steht die Manual Nr.422 und es wurde ein kleiner Klebezettel von Regensburg (479) aufgeklebt, sowie mit dem L2 Zweizeiler von Regensburg gestempelt (Winkler 8b). Auf dem Brief ist keine Taxe vermerkt die darauf hinweist das hierfür etwas bezahlt werden musste, der rote Strich sollte dafür dagewesen sein das dieses Paket übergeben wurde. Auf der Rückseite ist nichts ausser der Absenderadresse.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 30.12.2017 08:20:11 Gelesen: 826705# 1145 @  
@ Gernesammler [#1144]

Hallo Rainer,

leider wurde häufig auf Paketbegleitungen in Bayern die Taxierung nicht notiert. Warum dies so war, erschließt sich mir nicht. Auf dem Briefbogen ist auch der Absender deutlich eingeprägt wurden:



Ich habe es mal rausgezogen und gespiegelt. Man erkennt J. W. NEUMÜLLER REGENSBURG

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 01.01.2018 09:23:09 Gelesen: 826461# 1146 @  
Liebe Freunde,

eine wunderbare Postkarte aus Germersheim ging mir ins Netz, die an Firma Walter & Cie in Godramstein [1] gerichtet war - man bestellte wohl Wein, denke ich.

Wie bei allen frühen Postkarten war die Entwertung des 2 Kreuzer Wertstempels noch nicht vorgeschrieben, später änderte sich das ja, so dass Karten ohne Entwertung nicht häufig sind.



Germersheim setzte also seinen blau-violetten Halbkreisstempel der Type 12a (1866-1880 bekannt, nur halt nicht in dieser Farbe) korrekt als Post - Aufgabestempel darunter. Da man die Karte direkt nach Landau in der Pfalz kartierte, stempelte man am selben Tag dort Transit, jetzt mit einem ebenso blau-violetten Einkreiser der Type 21 (dort bekannt von 1870-1875, in dieser Farbe 1873/74 mir bekannt). Dabei muss ich bemerken, dass schon in dieser Zeit Briefe kaum noch Transit gestempelt wurden und "billige" Postkarten so gut wie nie - aber hier erfreuen wir uns dieses Stempels allein schon deswegen, weil die bayerische Postverwaltung auf Postkarten überhaupt nicht vorsah, vorderseitige Transitstempel abzuschlagen, denn da, wo man Platz hatte, steht "Post-Ablage-Stempel" und eben nicht "Transitstempel". Wer übrigens Post- Ablage-Stempel sammelt, darf hier mal einen kleinen Lacher kreieren, indem er eine solche Postkarte mit einem Ankunftsstempel einer Post - Ablage zeigt, was ja dann in des Wortes doppelter Bedeutung richtig gewesen wäre! :D

Zu guter Letzt hat dann auch noch Godramstein mit seinem Halbkreiser der Type 12a in identischer Farbe Ankunft gestempelt - unter dem Landauer, aber man hat wenigstens versucht, der Vorschrift Genüge zu tun, obwohl auf der Rückseite der Karte massig Platz für zahlreiche Stempel gewesen wäre, ohne einen Text zu überdrucken. Aber so gefällt es mir viel besser. Diesen Stempel gab von 1867-1877, in dieser Farbe aber nur 1873/74.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://books.google.de/books?id=UXRXAAAAcAAJ&pg=PA34-IA42&dq=firma+walter+%26+Cie+in+Godramstein&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjXpIyxqrbYAhWFCuwKHekaCQkQ6AEIKDAA
 
bayern klassisch Am: 06.01.2018 12:44:57 Gelesen: 823671# 1147 @  
Liebe Freunde,

heute eine kleine Strecke von Briefen, die alle in Zusammenhang mit Bayern und dem Sonderdienst poste restante stehen. Wohl bekomms!

Liebe Grüsse von bayern klassisch









Der letzte Brief stammt aus 1859, nicht aus 1869. Ich bitte den Tippfehler zu entschuldigen.
 
Gernesammler Am: 07.01.2018 16:43:43 Gelesen: 822566# 1148 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom Löblichen ??? Rath aus Augsburg vom 2?. August 1819 nach Possenheim an die Oberverwaltung.

Mich würde interessieren, was unten steht und ob das Rötel eine 6 oder 8 ist.
Auf der Rückseite wurde am 2. Sept. 1819 noch die Entgegennahme handschriftlich bescheinigt.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 07.01.2018 17:12:23 Gelesen: 822538# 1149 @  
@ Gernesammler [#1148]

Hallo Rainer,

irgendwie lese ich

Dem löblichen Gemeinde Rath in Schneidheim Oberamts Ellwangen? 10x Postporto

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 07.01.2018 17:16:51 Gelesen: 822532# 1150 @  
@ Magdeburger [#1149]

Hallo Ulf,

vielen Dank, nach genauem Drüberschauen komme ich zu dem gleichen Text, ist bloß immer verwirrend, wenn alles so eng geschrieben ist und man immer wieder das S falsch interpretiert.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 07.01.2018 20:20:37 Gelesen: 822402# 1151 @  
@ Gernesammler [#1150]

Hallo Rainer,

vorne stehen 8 Kreuzer, keine 6. Wenn hinten von 10 Kr. die Rede ist, musste der Empfänger 2 weitere Kreuzer für irgendeinen Boten berappen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.01.2018 19:54:27 Gelesen: 821481# 1152 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 18.12.1837 aus Erding von einem Herrn Dominicuse Kegerl nach Tittmoning an Herrn Franz Xaver. Im Brief geht es wohl um Material (könnte Holz gewesen sein), ich lese hier etwas von Stützen und Längen in Ellen gemessen (Elle = 1,13 Meter), auch ist hier die Rede von 85 1/2 Kreuzer. Gestempelt mit Sondertype, abgerundetes Rechteck in der neuen nachgeschnittenen Type (Verwendung ab 1831 Winkler) - leider ist der Stempel nicht ganz so toll. Für das Porto über eine Strecke von 6-12 Meilen von 4 Kreuzern hatte der Empfänger aufzukommen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 09.01.2018 06:19:45 Gelesen: 820906# 1153 @  
@ Gernesammler [#1152]

Hallo Rainer,

ein Brief an Franz Xaver Poschacher - der liebe Erdinger wird dir noch etwas über den Stempel usw. erzählen, da lasse ich ihm gerne den Vortritt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.01.2018 19:20:56 Gelesen: 820258# 1154 @  
@ bayern klassisch [#1153]

Hallo Ralph,

danke für den gesamten Namen des Franz Xaver, sehr interessant. Jetzt warte ich mal ab, was der gute Erdinger zu dem Brief und dem Stempel erzählen wird.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 11.01.2018 20:14:20 Gelesen: 817870# 1155 @  
Hallo Sammlerfreunde,

vier Briefe aus München, die ich zeigen möchte, der erste ist gerichtet an die allgemeine Stiftungs Administration in Miesbach, es existiert leider kein Datum.

Hier würde mich interessieren was cen ommi bedeutet, wenn ich es denn richtig geschrieben habe.



Der zweite Brief wurde spediert an die königliche Kriegs und Domänenkammer zu Ansbach hier kann man das Jahr 1807 erkennen. Gestempelt wurden beide Briefe mit dem L1 Einzeiler R4 München (Winkler 3a/b Länge 39 mm).




 
bayern klassisch Am: 12.01.2018 06:35:06 Gelesen: 817431# 1156 @  
@ Gernesammler [#1155]

Hallo Rainer,

so, jetzt helfe ich dir wieder und so soll es ja auch sein:

Es steht da "caa dmni" für causa domini = Sache des Landesherrn.

Dies war der üblich Ausdruck für portofreie Dienstbriefe, die in reinen Staatsangelegenheiten verschickt wurden und nicht als Ursache oder Antwort ein Anliegen eines Privaten haben durften.

Später setzte sich in Bayern sogar hier und da ein Stempelchen durch, das "caa dmi" oder "caa dom" zeigte und man musste es dann nicht mehr selbst auf diese Briefe schreiben. Ich hatte hier mal so etwas vor einiger Zeit gezeigt.

Als Ablösung kamen Vermerke wie D. S. = Dienst - Sache und K. D. S. = Königliche - Dienst - Sache, dann R. S. = Regierungs - Sache.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.01.2018 20:12:34 Gelesen: 814592# 1157 @  
@ bayern klassisch [#1156]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Hilfe, sind schon sauber abgeheftet.Ich schrieb ja das es vier Briefe sind, hier kommen die nächsten zwei aus München.

Der erste ist eine Königliche Dienst Sache (KDS) vom 21.10.1810 aus München an die Königliche allgemeine Stiftungs der Rest und den Empfangsort kann ich leider nicht entziffern.



Der zweite Brief ist auch aus München und vom März.1812 und wurde auch als Königliche Dienst Sache spediert, dieser nach Nürnberg an den Königlich bairischen Komissär der Stadt Nürnberg und Ritter des königlich bairischen Eimil., der Rest ist mir leider auch nicht vergönnt es zu entziffern und bräuchte Eure Hilfe. Danke!



Beide Briefe wurden mit dem L2 Zweizeiler R.4.MÜNCHEN. darunter Datum gestempelt, beide sind (Winkler Nr.4) und doch verschieden.

Der Stempel von 1810 ist Typ I, hat die Länge von 23 mm und eine geschlossene 4, der zweite Stempel von 1812 ist Typ II und hat eine fast geschlossene 4 sowie eine Länge von 27 mm, diese Type war von 1809 - 1814 und 1820 im Einsatz.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 16.01.2018 06:15:21 Gelesen: 814282# 1158 @  
@ Gernesammler [#1157]

Hallo Rainer,

1. Brief:

An die Königlich Allgemeine Stiftungs Administration in Weiden respektive Waldsassen.

2. Brief:

An den Königlich bairischen Kommissär der Stadt Nürnberg und Ritter des Königlich bairischen Civil - Verdienst - Ordens, titl. von Kmacher in Nürnberg.

Nur für mich: Könntest du deine Scans ein bisserl kleiner machen? Ich bekommen nur halbe Briefe zu sehen und muss dann hin- und herschieben, um sie ganz erfassen zu können. Das ist schade, weil die Schönheit der Briefe dann nicht zum tragen kommt und bei schwierigen Briefe die Ganzheit zur sicheren Beurteilung benötigt wird.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.01.2018 19:48:04 Gelesen: 813816# 1159 @  
@ bayern klassisch [#1158]

Hallo Ralph,

danke für die schnelle Ausführung zu den Briefen, ab jetzt in 200 DPI.

Brief als Königliche Dienst Sache vom Land Gericht aus Erlangen (10.8.1824) an die Königliche Regierungskammer des Innern in Ansbach. Gestempelt mit L2 Zweizeiler R.3.ERLANGEN (Winkler Nr. 4) verwendet von 1811-1834 diesen Stempel gab es auch ohne Jahreszahl. Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.01.2018 19:56:44 Gelesen: 813808# 1160 @  
@ Gernesammler [#1159]

Hallo Rainer,

vielen Dank - ist doch perfekt, weil man so den ganzen Brief sieht und die Abbildung ist sehr deutlich.

Netter Brief - die allermeisten tragen diesen Stempel mit Jahresangabe.

Der Absenderbehörde fiel erst spät ein, dass sie sich bei einem Dienstbrief selbst auf der Adressseite benennen muss und mogelte ihren Titel unten links bei K.D.S. mit Abkürzungen herein. Sieht man auch nicht jeden Tag und wenn sie das nicht getan hätten, hätte die Aufgabepost den Brief taxieren müssen, was dem Empfänger sicher nicht gefallen hätte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.01.2018 20:03:53 Gelesen: 812304# 1161 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache aus Bayreuth vom Königliche General Comisariat des Mainkreises als Kreis Stiftungs und Comunal Administration vom 3.11.1815, spediert nach Stambach zum Land Gericht Münchberg an die Comunal Administration. Im Brief selbst geht es um Aufwendungen von 33 Gulden 11 Kreuzer die erstattet werden sollen, aber abzüglich von 3 Gulden 19 Kreuzer werden nur 29 Gulden und 52 Kreuzer gezahlt.

Auf der Rückseite ist nichts.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler R.3.Bayreuth (Winkler Nr.4) in blaugrün, Höhe 3mm verwendet von 1811 - 1829.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.01.2018 20:13:47 Gelesen: 812301# 1162 @  
@ Gernesammler [#1161]

Hallo Rainer,

schöner Brief mit feinem Briefkopf - ich mag diese blauen/grünen/grünblauen Stempel und sehr viele gab es ja leider nicht. Schwarz und rot waren ja die Massenfarben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.01.2018 19:59:53 Gelesen: 811768# 1163 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache vom Kreis und Stadtgericht in Regensburg am 17.8.1837 nach Scheer in Württemberg spediert an das Würtembergische Fürstliche Thurn und Taxische Amtsgericht.

1785 kam die Grafschaft Scheer unter die Hoheit der Fürsten von Thurn und Taxis, 1806 kam Scheer auf Grund der Rheinbundakte an das Königreich Württemberg. Gestempelt wurde hier mit L2 Zweizeiler von Regensburg (Winkler, 8a 41,5 x 3,5 mm) verwendet 1832 - 1842.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 22.01.2018 20:10:40 Gelesen: 809296# 1164 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 10.12., leider ist kein Absenderort verzeichnet, der Brief wurde mit Bahnpostsstempel versehen.

Der Absender war ein Herr Böschel der ein Angebot über verschiedene Früchte machte an einen Herrn Georg Ernst in Rosenheim.

Verklebt für das Franko wurde ein Bayern Nr.8 I gestempelt mit Bahnpoststempel und auf der Rückseite der Ankunftsstempel, Halbkreisstempel (Winkler 11b Verwendung 1847-1864), die Marke selbst wurde laut Sem am 1.10.1862 eingeführt, somit kann man das Datum des Briefes von Oktober 1862 bis 1864 eingrenzen.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 22.01.2018 20:29:37 Gelesen: 809294# 1165 @  
@ Gernesammler [#1164]

Hallo Rainer,

Drucksachen mit Bahnpostaufgabe sind, warum auch immer, nicht häufig. Hier hätte die Marke mit dem offenen B.P. - Stempel entwertet werden müssen und der Halbkreisstempel als Aufgabestempel abgeschlagen werden müssen. Aber die Bahnpost war immer im Stress, von daher sehen wir das dem Beamten gerne nach.

1864 war mit dem Ankunftsstempel noch nicht Schluss - ich meine ihn noch 1865 gesehen zu haben, aber das ist auch nicht wichtig.

Ich meine die Firma nach Nürnberg verorten zu können, weil mir der Name bekannt vorkommt, aber im Netz habe ich leider (wie immer) nichts gefunden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.01.2018 20:15:19 Gelesen: 807805# 1166 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Vor kurzem konnte ich einen Brief von Landshut nach Wolfsstein zeigen mit Stempel Zweizeiler [#1142], jetzt habe ich wieder einen Brief als Regierungs Sache aus Landshut von der Königlichen Regierung von Niederbayern vom 23.8.1854 nach Wolfstein an das Königliche Forstamt.

Auch hier hat das Königliche Ministerium für Finanzen seine Aufwartung gezeigt.
Gestempelt mit Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10) 1853 - 1871.
Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 25.01.2018 20:11:45 Gelesen: 803340# 1167 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Mainstockheim (Gemeinde in Unterfranken) vom 3.12. an Herrn Ernst Boden in Grossroehrsdorf bei Radeberg in Sachsen dort angekommen am 5.12., rückseitig Ankunfts- und Ausgabestempel.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr. 15 (sehr klein geraten das gute Stück), gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr. 697 und Halbkreisstempel von Mainstockheim (Winkler Nr. 12a) Verwendung 1861 - 1875, da die 3 Kreuzer Marke 1867 eingeführt wurde kann man das Datum zwischen 1867 - 1875 eingrenzen.
Auf der Rückseite ist noch ein sehr gut erhaltenes Gummiertes Siegel von einem B. Müller aus Mainstockheim dem Absender.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.01.2018 20:51:09 Gelesen: 803312# 1168 @  
@ Gernesammler [#1167]

Hallo Rainer,

die Eingrenzung der Verwendungszeit würde ich so vornehmen:

Nr. 15 erschien am 1.1.1867 - das Briefdatum ist der 3.12.

1867 gab es den Postverein - bei einer Entfernung von über 20 Meilen wie hier mussten 9 Kr. frankiert werden. Hier waren es aber nur 3 Kr., ohne dass der Brief nachtaxiert worden wäre, also fällt 1867 aus.

Ab 1.1.1868 kosteten alle Briefe in die Vertragsstaaten nur noch 3 Kr., unabhängig von der Entfernung. Und Mühlradstempel wie hier gab es 1868 auch noch, also passen Franko und Stempel für 1868 perfekt.

Anfang März 1869 wurden die Mühlradstempel zurück gezogen, so dass der 3.12.1869 keinen Brief mit diesem Entwertungsstempel zeigen kann. Auf die Jahre danach brauchen wir nicht einzugehen, die fallen selbstverständlich ganz aus.

Dein Brief muss also am 3.12.1868 abgeschickt worden sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.01.2018 19:52:57 Gelesen: 801527# 1169 @  
@ bayern klassisch [#1168]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die genaue Jahresangabe des Briefes, manchmal sollte ich auch die kleinen Details in den Handbüchern lesen, jetzt habe ich mal in den Sem Mühlradstempel reingesehen.

Brief aus München vom 12.4.1867 von einem K. Gutmann & Cie Strumpf-und Kurzwaren nach Pfaffenhofen a/Ilm an Herrn Xaver Unterberger.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer und gestempelt wurde mit kleinem Einkreisstempel (Winkler Nr. 19 (23 mm Uhrzeit in (), auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Pfaffenhofen (Halbkreisstempel Winkler Nr. 12 a).
Die 3 Kreuzer Marke hat den Plattenfehler III, Kratzer von rechts unten nach oben durch beide Wertzahlen.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 29.01.2018 20:10:54 Gelesen: 795790# 1170 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache vom Königlich Bayrischen Landgericht Lauf vom 1.12.1858 nach Oehringen in Württemberg an das Königliche Gerichts Notariat.

Als Folge des Rheinbundes erfolgte in Öhringen am 13. September 1806 die Eingliederung der Hohenloher Fürstentümer in das Königreich Württemberg. Mit der Einverleibung Hohenlohes wurden württembergisches Recht, württembergische Maße und Gewichte, Steuern und Strafen eingeführt. Öhringen wurde Oberamtsstadt.

Gestempelt wurde hier mit Halbkreisstempel von Lauf (Winkler 11b) und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Oehringen vom 2.12.1858 (Kreissegmentstempel). Dahinter verbirgt sich noch ein Stempel den ich leider nicht zuordnen kann, ich hoffe hier kann mir jemand helfen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.01.2018 06:20:19 Gelesen: 794882# 1171 @  
@ Gernesammler [#1170]

Hallo Rainer,

könnte das Ellwangen heißen?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.01.2018 19:50:13 Gelesen: 793832# 1172 @  
@ bayern klassisch [#1171]

Hallo Ralph,

vielen Dank für den Hinweis, somit habe ich nicht nur die Bezeichnung des Stempels und der Stadt sondern auch den Laufweg.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 31.01.2018 20:07:26 Gelesen: 792616# 1173 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) vom Königlich Bairischen Stadtgericht Augsburg verfasst am 21.6.1816 und dann spediert nach Balingen in Württemberg an das Oberamt.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Balingen Sitz eines Oberamtes, das ab 1810 zur Landvogtei am oberen Neckar und ab 1818 zum Schwarzwaldkreis gehörte.

Da der Brief als Königliche Dienst Sache innerhalb Bayerns frei von Gebühren befördert wurde, hatte die Bayrische Post für die 14 Meilen bis zur Grenze nichts verdient.

Ab Ulm bis Balingen für die restlichen 15 Meilen hatte der Empfänger, hier das Oberamt 4 Kreuzer zu zahlen (siehe Rötel).

Gestempelt mit L2 Zweizeiler R.4.Augsburg (Winkler Nr.4) Verwendung 1808 - 1821, einen Ankunftsstempel auf der Rückseite gibt es nicht, dafür einen Empfangsvermerk vom 23.6.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 31.01.2018 21:36:48 Gelesen: 792543# 1174 @  
@ Gernesammler [#1173]

Hallo Rainer,

alles richtig - nur von Ulm bis Balingen waren es genau 85 km und das waren knapp 12 Meilen, nicht 15 Meilen, weil auch dann die 4 Kr. nicht passen würden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.02.2018 19:58:36 Gelesen: 791632# 1175 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus Neuburg an der Donau vom 3.7.1854 an den Königlichen Advokaten Braun spediert nach Oettingen und dort angekommen am 4.7.

Im Brief selbst geht es um die Bitte das Honorar von 8 Gulden 45 1/2 Kreuzer für den Fall Wallerstein/Wallerstein zu übersenden, sehr schön der Briefkopf mit dem Ornament im Papier. Für das Porto hatte der Empfänger 6 Kreuzer (Brief bis 12 Meilen unfrankiert) zu zahlen, im Briefkopf nochmals mit Rötel hervorgehoben.
Gestempelt mit Halbkreisstempel von Neuburg a/D (Winkler 11b) Verwendung ab 1853, auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Oettingen (Winkler 11b) Verwendung 1849-76.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 02.02.2018 15:38:41 Gelesen: 790714# 1176 @  
Liebe Freunde,

aus der alten Reichsstadt Nürnberg, am 14.5.1807 allerdings längst königlich bayerische geworden, zeige ich einen Portobrief an Jean Nicolas David in Francomont, damals Frankreich, heute in Belgien gelegen.



Weil damals nicht alle Briefe von der Post aufgabegestempelt wurden, hatte man wohl sicherheitshalber oben links "Nuremberg" notiert. Nürnberg lag im 3. Rayon zu Frankreich (links des Rheins also) und war von der taxischen Post versorgt worden. Das Gesamtporto betrug 11 Decimes - die Aufteilung, wer wie viel genau bekam, kenne ich derzeit aber noch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 02.02.2018 19:43:19 Gelesen: 790611# 1177 @  
@ bayern klassisch [#1176]

Hallo Ralph,

ich habe mal im Buch gestöbert und bin der Meinung, dass der Anteil für Bayern 6 Decimes betrug und der Anteil für Frankreich 5 Decimes.

Laut Tarif von 1806 war der französische Portoanteil für einen einfachen Brief bis 6 Gramm bei einer Entfernung von 200-300 Kilometer ab Grenze so zu taxieren.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 02.02.2018 19:58:07 Gelesen: 790598# 1178 @  
@ Gernesammler [#1177]

Hallo Rainer,

das könnte gut sein! Dann wird sich Taxis gefreut haben (die ja das Postregal inne hatten bis zum 30.6.1808, ehe Bayern seine Post verstaatlicht hat), denn 6 Decimes à 2,85 Kreuzer waren gut 17 Kreuzer und das war damals nicht wenig Geld.

Danke für deine Hilfe - sehr nett von dir.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.02.2018 19:30:13 Gelesen: 786438# 1179 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache vom Königlichen Justizministerium an das Königliche Handelsappelations Gericht spediert am 3.10.1846 von München nach Nürnberg, dort kam der Brief am 4.10. an. Gestempelt mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b-II, 41,5x5 mm) und als Ankunftsstempel L2 Zweizeiler von Nürnberg auch (Winkler 8b).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 07.02.2018 20:10:34 Gelesen: 785514# 1180 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Brief als Regierungs Sache aus ?? an das Königliche ?? über Oggersheim vom 21.4.1840.
Gestempelt mit kleinem K1 Einkreiser von Oggersheim (Winkler Nr.9).

Hier könnte ich diesmal wirklich Hilfe gebrauchen die Schrift ist greulich.

Schon einmal Danke im voraus.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.02.2018 20:49:30 Gelesen: 785498# 1181 @  
@ Gernesammler [#1180]

Hallo Rainer,

Adresse:

Vom Protestantischen Pfarramt Ruchheim

An das königlich protestantische Decanat Speyer.

Typischer, rötlicher Fingerhutstempel von Oggersheim (Fähre), als es Ludwigshafen am Rhein noch nicht gab (wie der Name schon sagt unter König Ludwig).

Ruchheim hatte natürlich noch keine Postexpedition, daher musste die Aufgabe ins nahe Speyer im noch näheren Oggersheim ("home of the German chancellor") erfolgen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.02.2018 20:16:04 Gelesen: 784907# 1182 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Regensburg vom 10.12.1861 nach Wörth in Oberbayern an den Oberförster Müller. Verfasst hatte den Brief wenn ich es richtig lese das Strassenbauamt und unterschrieben von mehreren Herren einer davon Fabrikant sowie in der Ellipse ein Notar. Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.2 Platte 5, gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.418 von Regensburg sowie dem Zweikreisstempel (Winkler Nr.10). Auf der Rückseite ist als Ankunftsstempel ein Halbkreisstempel von Wörth (Winkler Nr.11b mit A/I).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 08.02.2018 20:32:03 Gelesen: 784902# 1183 @  
@ Gernesammler [#1182]

Hallo Rainer,

das ist ein offener Mühlradstempel 418 von Regensburg - zu dieser Zeit war der geschlossene Mühlradstempel 418 nur am Chargé - Schalter anzutreffen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.02.2018 21:31:23 Gelesen: 784891# 1184 @  
@ bayern klassisch [#1183]

Hallo Ralph,

mein Fehler bin auf der Seite verrutscht und habe die Lupe nicht zu Rate gezogen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.02.2018 21:55:22 Gelesen: 784884# 1185 @  
@ Gernesammler [#1184]

Hallo Rainer,

wenn du mal so lange im Altpapier gewühlt hast wie ich, weißt du gar nicht mehr, wo eine Lupe liegt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.02.2018 20:16:29 Gelesen: 784752# 1186 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Drucksachen Rechnung vom 23.2.1867 aus Schoenau bei Lindau nach Ichenhausen im Schwäbischen an Herrn Steríger einen Materialisten (steht für eine Berufsbezeichnung: Klein-Lebensmittelhändler oder Krämer).

Herr von Stein hatte diese Rechnung mit der Bitte verschickt, die 41 Gulden 56 Kreuzer für verschiedene Weine die geliefert wurden zu bezahlen, entweder im 3 Monat oder per 1 1/2% Sconto sofort.

Ich weiß zwar nicht, wie viel damals 62 Kreuzer waren, aber ich denke mal es war schon Ersparnis. Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr. 9 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr. 289 sowie L2 Zweizeiler von Lindau (Winkler 8b) einen Stempel auf der Rückseite gibt es nicht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.02.2018 20:28:45 Gelesen: 784744# 1187 @  
@ Gernesammler [#1186]

Hallo Rainer,

ich komme auf 37,7 Kreuzer, aber das war auch Geld. Für ca. 6 Kr. konnte man damals Mittagstisch haben - von daher also 6 mal Mittagstisch plus ein bisserl Trinkgeld.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.02.2018 20:13:43 Gelesen: 782674# 1188 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Rechnung von E.Vollrath und Cie aus Nürnberg vom 16.2.1869 an Herrn Ch.Bollmann in Sulzbach.

In der Rechnung geht es um Liköre und Spirituosen im Wert von 59 Gulden 10 Kreuzer, die Firma Vollrath Hersteller von Likören und Spirituosen wurde 1855 gegründet mit angrenzendem Weinhandel und gibt es bis heute noch.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.15 und gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 sowie Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10 III, 26mm Durchmesser Verwendung 1866 - 70 und 1875) auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Sulzbach Halbkreisstempel (Winkler Nr.12a mit verkehrtem Z) vom 17.2.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.02.2018 13:00:42 Gelesen: 781929# 1189 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich ein Rosinchen aus Neustadt an der Saale vom 25.11.1853, frankiert mit 9 Kr. grün Nr. 5d (schade, dass es keine 5b mehr am Schalter gab!), gerichtet an die Firma Asbeck & Krumme in Halver bei Iserlohn.



Den Laufweg erkläre ich mir so (bin aber für alles offen, wie immer): Neustadt - Aschaffenburg - Frankfurt - Wiesbaden - den Rhein abwärts bis Koblenz - in Koblenz mit dem Schiffsstempel Koblenz - Köln (mit Ligatur) - Deutz - Hamm - Elberfeld - Dortmund alles per Bahn und Ankunft am 29.11. in Halver, Ausgabe 1. Lauf.

Bayernbriefe mit Rheinbeförderung sind nicht gerade Massenware. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 20.02.2018 20:10:16 Gelesen: 781471# 1190 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache vom 16.2.1866 aus Erding vom Königlichen Landgericht nach Landshut an den Königlichen (bei der Adresse bräuchte ich mal Hilfe). Für das Franko kam eine Bayern Nr.10 zum Einsatz, diese wurde gestempelt mit kleinem geschlossenem Mühlradstempel Nr.75 aus der 1.Verteilung sowie dem Halbkreisstempel von Erding (Winkler Nr.12 a) Verwendung 1860-68.

Wenn ich etwas mehr Informationen zu diesem Brief bekommen könnte wäre super.

Gruß Rainer






 
Erdinger Am: 20.02.2018 21:57:52 Gelesen: 781432# 1191 @  
@ Gernesammler [#1190]

Hallo Rainer,

dein Brief stammt aus der äußerst umfangreichen Korrespondenz des kgl. Advokaten Götz in Landshut. Deren Einzugsbereich reichte tief nach Niederbayern und Teilen Oberbayerns hinein.

Der Parteisache lag ein Akt bei, vermutlich rückseitig beigebunden (deshalb wurde wohl auch kein Ankunftsstempel abgeschlagen). Der Fernbrief war nach dem seit 1. August 1865 gültigen Tarif damit über 1 bis 15 Loth ausschließlich schwer, weswegen er mit sechs Kreuzern frankiert wurde. Die Markenentwertung fand mit dem gMR 112 der zweiten Verteilung statt. Auf der Rückseite befindet sich übrigens ein Insinuationsvermerk des Erdinger Gerichtsboten.

Viele Grüße aus Erding!
 
bayern klassisch Am: 21.02.2018 10:36:03 Gelesen: 781221# 1192 @  
Liebe Freunde,

ein netter Fang war für mich ein Briefchen aus München vom 24.9.1849 an den wohlgeborenen Herrn Max Deuringer, Hofbrauhaus - Besitzer in Dillingen. Im Inneren des Briefes ist von der Brauerei Pschorr die Rede, die ja heute noch unter Hacker - Pschorr firmiert und sogar mir bekannt ist, ohne sie googlen zu müssen.



Bei einer Entfernung von 94 km = über 12 Meilen war das Porto am Folgetag in Höhe von 6 Kreuzern richtig von der Aufgabepost notiert worden. Sehr gelungen halte ich den Ankunftsstempel von Dillingen in tiefem Blau, den es auch in rot und schwarz gibt, als mir als "Blauem" gefällt er so natürlich am besten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 21.02.2018 19:39:22 Gelesen: 781085# 1193 @  
@ Erdinger [#1191]

Hallo Erdinger,

vielen Dank für Deine Ausführungen zu dem Brief, jetzt kann ich diesen dann richtig beschreiben und ablegen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 22.02.2018 13:18:12 Gelesen: 780827# 1194 @  
Liebe Freunde,



heute zwei teilvorgedruckte Faltbriefe aus Bayreuth / Baireuth mit sehr vergleichbar gestalteter Schrift wie der 2. Brief, die die unterschiedlichen Schreibweisen von Bayreuth zeigen (wobei der rote Stempel m. E. sehr selten ist, der schwarze aber Massenware darstellt).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.02.2018 20:18:28 Gelesen: 780718# 1195 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Nürnberg vom 7.11.1862 von einer Brauerei Burghart nach Berlin adressiert an einen Herrn Julius Weste mit der Aufwartung Bier liefern zu wollen. Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.11 gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 sowie dem Zweikreisstempel von Nürnberg.

Warum die erste Manualnummer 201 durchgestrichen wurde und durch die 183 ersetzt wurde weiß ich nicht, mich würde auch die Bedeutung des Kürzels E.M.A interessieren welches oben steht.

Auf der Rückseite ist noch schön zu sehen, dass der erste Versuch den Brief zu übergeben am 8.11. war und da der 9.11. ein Sonntag war und nicht ausgetragen wurde, gab es am 10.11. nochmal zwei Anläufe, bis der Brief übergeben werden konnte.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 22.02.2018 21:13:28 Gelesen: 780703# 1196 @  
@ Gernesammler [#1195]

Hallo Rainer,

bei jeder Umkartierung konnte, musste aber nicht, ein Recobrief eine neue Reconummer bekommen. Warum der hier 2 hat, während ein anderer nur eine hatte, es aber auch welche mit 3 Reconummern gibt, wird man heute nicht mehr heraus bekommen.

EMA = Einwohner - Melde - Amt.

Da nicht zustellbar, musste man fragen, wo der Empfänger zu erreichen war.

Dass Sonntags nicht zugestellt wurde, ist aber nicht dein Ernst, oder? Es wurde an jedem Tag des Jahres mehrfach zugestellt, in Berlin mindestens 6 mal am Tag.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.02.2018 19:34:52 Gelesen: 780432# 1197 @  
@ bayern klassisch [#1196]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Informationen zu dem Brief, das hilft mir sehr. Das auch Sonntags in Berlin ausgetragen wurde, ist mir klar, aber an diesem Sonntag von gerade dem Postamt wohl nicht, denn sonst würde es einen Stempel mit dem Versuch einer Zustellung geben.

Hier gibt es aber nur den vom 8.11., der ein Samstag war und zwei weitere vom 10.11., die dem Montag zuzuschreiben sind.

Ob es in dieser Zeit zu Engpässen beim Personal kam und deswegen nicht ausgetragen wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.02.2018 20:02:09 Gelesen: 780414# 1198 @  
@ Gernesammler [#1197]

Hallo Rainer,

ob man immer so akkurat gestempelt hat, ist bei einer Weltstadt wie Berlin, damals wie heute, nicht immer möglich gewesen. Es kann auch sein, dass er am Sonntag beim Einwohner - Melde - Amt lag und daher keinen Stempel bekam, aber glaub mir, dass man auch am Sonntag bei jedem Amt dort mehrfach Post zugestellt hat (wenn es nicht gerade eine Pandemie gegeben hatte).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.02.2018 20:16:22 Gelesen: 780411# 1199 @  
@ bayern klassisch [#1198]

Hallo Ralph,

auf die gleiche Idee mit dem Einwohnermeldeamt bin ich auch gekommen, nachdem ich die Info von Dir hatte und habe dies auf meiner Seite, wo ich den Brief abgeheftet habe auch mit erwähnt, es war leider zu spät es nochmals im Forum anzubringen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 26.02.2018 19:49:58 Gelesen: 779658# 1200 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) aus Tittmoning vom 7.9.1822 nach München an das Hochwürdige GeneralVikariat und Erzbistum München und Freising.
Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler "R4 TITTMANING" (Winkler 3a), verwendet 1806, 1811-1829 und in der Nachverwendung 1838, es sei denn, dass es hier schon neue Erkenntnisse zu dem Stempel gibt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.03.2018 09:04:50 Gelesen: 778522# 1201 @  
Liebe Freunde,

etwas Sorgen macht mir dieser Brief aus Augsburg vom 20.2.1833 nach Genua im Königreich Sardinien. Ausweislich der Siegelseite kann man nun 6 Kr. von Augsburg bis zur österreichischen Grenze lesen (dann bis 8,75 g), oder 9 Kr., dann über 8,75 bis 17,5 g). Ich denke, es sollten 9 Kr. Teilfranko heißen bis zur Ö-Grenze.



Ab dieser via Mailand nach Genua, in Mailand L.T. für Lettera di Transito und jetzt gewogen mit 10g (oben links) und mit 22 Soldi taxiert. Einfache Briefe kosteten offenbar 11 Soldi, dieser war doppelt und kostete daher 22 (später 33, 44 usw.). Da Österreich und Sardinien im Paket abrechneten, gab es nie eine Transittaxe.

Der Brief kam am 27.2. in Genua an und das war für eine Alpenüberquerung bei damals üblichem Wetter gegen Ende des Winters eine sehr sportliche Leistung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.03.2018 16:36:24 Gelesen: 778086# 1202 @  
Liebe Freunde der gepflegten Postkarte,

heute zeige ich ein Kärtchen aus dem schönen Wunsiedel vom 2.5.1873 nach Kulmbach, der ausweislich seiner Rückseite am selben Tag im Einzeltransit über Schwarzenbach an der Saale nach Kulmbach gelangt, was insgesamt 3 blau - violette Stempel bezeugen können.



Damals war noch keine Vorschrift vorhanden, den Wertstempel zu bedrucken und so ließ man diesen virginal, jedoch war die Anweisung der Post für ihre Stellen, Ankunft vorne oben links zu stempeln, was hier unterlassen wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.03.2018 19:58:08 Gelesen: 778017# 1203 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe hier vier Briefe, die alle nach Hengersberg bei Deggendorf an den Kaufmann F.J.Salegg adressiert sind.

Der erste ist vom 1.1.1858 und wurde aus Regensburg von der Firma Hammerschmidts Eidam als Brief über eine Ankündigung eines Fässchens versendet. Verklebt hier eine Bayern 2 II Platte 3, gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr. 418 und Zweikreisstempel mit Zierstücken von Regensburg, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.





Der zweite Brief ist vom 20.9.1861 und wurde aus Marktredwitz von G.B.Rauw als Rechnungsbrief über 56 Gulden 46 Kreuzer versendet. Verklebt wurde hier für das Franko eine Bayern 4 II, gestempelt mit Mühlradstempel Nr. 416 und Halbkreisstempel (Winkler 11b), einen Ankunftsstempel gibt es nicht.





Der dritte Brief ist vom 18.2.1863 und wurde in Regensburg aufgegeben, kam aber von Moritz Poehlmann aus Nürnberg. Verklebt hier für das Franko eine Bayern Nr. 9, gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr. 416 und auch wieder dem Zweikreisstempel von Regensburg, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.





Der vierte und letzte Brief war vom 20.7.1865 und kam aus München von der Firma A.B.Cohen die einen Rechnungsbrief über Wolle und Zwirn spedieren ließ. Verklebt hier für das Franko eine Bayern Nr. 10, gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr. 325 und L2 Zweizeiler. Einen Ankunftsstempel gibt es nicht.




 
bayern klassisch Am: 07.03.2018 21:24:00 Gelesen: 778004# 1204 @  
@ Gernesammler [#1203]

Hallo Rainer,

1. Brief - ist ein offener 418 Mühlradstempel, kein geschlossener.

3. Brief - ist ein offener 418, kein 416 Mühlradstempel.

Es gibt einen Sammler von Salegg - Briefen, den ich einen Link zu deinen 4 Briefen schicken werde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.03.2018 19:08:09 Gelesen: 777937# 1205 @  
@ bayern klassisch [#1204]

Hallo Ralph,

danke für die Richtigstellung des ersten Stempels, beim 3. Brief hatte ich nur verschrieben. Den Link kannst Du gerne weiterschicken, mal sehen, was der nette Sammler dazu sagt. Bin gespannt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.03.2018 20:19:57 Gelesen: 777926# 1206 @  
@ Gernesammler [#1205]

Hallo Rainer,

war doch klar mit dem Verschreiber - will halt nur haben, dass in diesem Forum alles richtig da steht.

Danke - Link ist schon bei ihm und er will sich mit dir in Verbindung setzen. Schön, wenn so alles harmoniert!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.03.2018 20:13:43 Gelesen: 777231# 1207 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Kusel (Pfalz) vom 10.1.1863 von Johann Wack an den Herrn Heinrich Fuchs in Grumbach in Preussen bei Lauterecken spediert,Lauterecken selbst lag noch in der Pfalz.

Die Schrift im Text ist schwer zu lesen, hier sieht es aus als wenn der Schreiber des Briefes Linkshänder war und Herr Wack nur noch unterschrieben hat, im Text geht es wenn ich richtig lese um 156 Taler? und 20 Silbergroschen an David Seligmann in Meisenheim, ich hoffe, dass dies richtig ist.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.9 gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.73 und Halbkreisstempel von Kusel (Winkler Nr.12a). Auf der Rückseite ist der Stempel von Lauterecken (Winkler 11b) abgeschlagen, sowie der Ankunftsstempel von Grumbach in Preussen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 12.03.2018 21:28:53 Gelesen: 777220# 1208 @  
@ Gernesammler [#1207]

Hallo Rainer,

alles richtig, was du schreibst. Prima!

Aus dieser Korrespondenz tauchten vor wenigen Jahren mal 1 Dutzend Briefe auf - schön, dass du auch einen davon jetzt hast.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.03.2018 20:01:39 Gelesen: 777174# 1209 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 19.3.1838 geschrieben vom Stadtmagistrat Ingolstadt an den Magistrat der Stadt Wemding, im Brief selbst geht es um eine Familie Knie aus Eichstadt.

Wofür war die Rötel 19 im Text des Briefes, war dies eine Ablage- oder Registratur Nummer?

Gestempelt wurde der Brief mit Fingerhutstempel von Ingolstadt (Winkler Nr.9) verwendet von 1836-1848. Einen Ankunftsstempel auf der Rückseite gibt es nicht.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 15.03.2018 19:54:30 Gelesen: 777104# 1210 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier eine Vorderseite eines Briefes aus Regensburg vom 28.3.1861, geschrieben vom Dombau Vereins Ausschuß Regensburg an das Katholische Pfarramt in Oberlauterbach und weil es dort keine Postexpedition gab wurde der Brief an die Post Wolnzach spediert.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.4 II (Platte 3), das würde auch das Jahr 1861 treffen Platte 3 gab es zwischen 1858 - 1862 (SEM). Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.418 und dem Zweikreisstempel von Regensburg.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 19.03.2018 19:56:58 Gelesen: 776435# 1211 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Schweinfurt vom 15.6.1867 von einem Herrn Landenbach nach Königsberg/Saßfurt in Sachsen Coburg an Herrn Lichin (Porzellanmanufaktur). Verklebt für das Franko eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer und gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.479 sowie Halbkreisstempel von Schweinfurt (Winkler 11b), auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Königsberg (Feuser Nr.271).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 20.03.2018 20:11:18 Gelesen: 776389# 1212 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei Briefe aus München als Regierungssache (RS).

Der erste ist vom 3.7.1843 und wurde vom Stadtgericht München an das Königliche und ??? Kammer in Ansbach verschickt, Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Ansbach (Winkler 11b). In München wurde mit L2 Zweizeiler (Winkler 8b 41,5x5 mm Typ II) gestempelt.



Der zweite Brief vom 24.1.1845 kam vom Kreis und Stadtgericht in München und wurde nach Neuburg an der Donau an das Königliche Landgericht spediert, dort angekommen mit dem Zusatz "abgegeben" versehen. In München wurde auch hier mit L2 Zweizeiler (Winkler 8b) gestempelt, dieser ist aber diesmal Typ I 35,5,x4 mm.
Auf der der Rückseite ist der Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Neuburg A/D (Winkler 11b).



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.03.2018 20:35:20 Gelesen: 776386# 1213 @  
@ Gernesammler [#1212]

Hallo Rainer,

Adresse des 1. Briefes:

An die Königliche Regierung von Mittelfranken Kammer des Inneren

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.03.2018 19:15:00 Gelesen: 776357# 1214 @  
@ bayern klassisch [#1213]

Hallo Ralph,

vielen Dank für Deine schnelle und wie immer präzise Antwort.

Beide Briefe sind schon im Ordner abgelegt.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 22.03.2018 20:04:44 Gelesen: 776318# 1215 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Diesen Brief, wer öfters auf dieser Seite ist kennt ihn, habe ich aus der Bucht fischen dürfen.

[#522] und [#523] auf Seite 53.

Der Brief wurde in Eisenärzt geschrieben von der Hüttenverwaltung am 27.9.1862 und sollte nach Fischach spediert werden, der Postbeamte schickte diesen Brief aber versehentlich nach Fischbach bei Neumarkt in der Pfalz.

Dort wurde der Fehler erkannt und Fischach mit einem grünen Stift unterstrichen, (" Grüne Taxen sind äußerst selten, weil grün gar keine Postfarbe war und diese Stifte nur von außen in die Postverwaltung kommen konnten" Zitat "Bayern Klassisch").

Jetzt wurde der Brief per Bahnpost (Augsburg - Ulm)auf dem schnellsten Weg nach Fischach spediert. Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.10, gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.487 (zweite Verteilung), die geschlossenen Mühlradstempel der zweiten Verteilung wurden bis 9.3.1869 eingesetzt.

Auch wurde der Halbkreisstempel von Siegsburg abgeschlagen (SEM 11b) und auf der Rückseite der Stempel von Fischbach am 3.10.(Winkler 11b) und der richtige Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Fischach am 4.10. (Winkler 12a).

Gruß Rainer


 
Stone Am: 23.03.2018 09:06:50 Gelesen: 776293# 1216 @  
Liebe Sammlerfreunde,

einen Brief, gelaufen von Fladungen nach Mellrichstadt möchte ich Euch heute zeigen.

Breitrandige 3 Kreuzer mit glasklarem gMr 130 aus meiner Stempelsammlung.

Grüße

Stone




 
bayern klassisch Am: 23.03.2018 10:52:02 Gelesen: 776284# 1217 @  
@ Gernesammler [#1215]

Hallo Rainer,

ein sehr netter Brief mit interessanter Story. Aber Neumarkt in der Oberpfalz war nie in der Pfalz gelegen, das musst du leider korrigieren.

Interessant finde ich den Vermerk: "Per BP Augsb-Ulm" = Per Bahnpost Augsburg - Ulm. Damit exkulpierte man sich wegen der Fehlleitung und so etwas auf einem Brief zeigen zu können ist eine Seltenheit.

Grüne Stifte sind und waren in Bayern immer sehr selten - in 40 Jahren Bayernsammelei kenne ich keine 15 Briefe, die sie aufwiesen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.03.2018 20:01:32 Gelesen: 775733# 1218 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 7.5.1778 aus Biberach (war zu diesem Zeitpunkt eine bedeutende Tuchmacher und Weberstadt) von einem Herrn Holz nach Memmingen an Herrn Nicolas Zumstein.

Der Brief wurde als Rechnungsbrief versandt über eine Summe von 45 Gulden 36 Kreuzern, jetzt würde ich natürlich gerne wissen für welche Artikel die Summe bezahlt werden musste.

Der Empfänger, hier Herr Zumstein, hatte das Porto von 5 Kreuzern zu tragen, wie setzt sich dieses zusammen?

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 27.03.2018 19:59:24 Gelesen: 775558# 1219 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 8.1.1778 aus Biberach (war zu diesem Zeitpunkt eine bedeutende Tuchmacher und Weberstadt) von einem Herrn Johan Philipp Wißbach nach Memmingen an Herrn Nicolas Zumstein.

Der Brief wurde als Rechnungsbrief versandt über eine Summe von 28 Gulden 51 Kreuzern, hier ist u.a. ein Artikel bei, wenn ich hier Herrn Google befrage zu "Muchoirs Patenas" dann zeigt man Taschentüscher in Boxen.

Kann es sein, dass es solches damals auch schon gab?

Für den Brief hatte Herr Zumstein als Empfänger 5 Kreuzer zu zahlen, diese sind mit Bleistift handschriftlich ausgewiesen.

Gruß Rainer



 
Filigrana Am: 28.03.2018 01:21:35 Gelesen: 775534# 1220 @  
Hallo Rainer,

der Ralph klopfte an meinen Bildschirm :-) ich soll mir deine zwei Briefe ansehen, na dann.

Eine tolle Postgeschichte zu Biberach

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiQwLa5zY3aAhVoC8AKHWMcB6YQFggpMAA&url=https%3A%2F%2Fhttp://www.bew-sbr-bc.de%2Fpostgeschichte%2F&usg=AOvVaw2qdKq2SjM5C72YTHTfKJD_

Es gibt es einige Geldbriefe an NZ, bei manchen ist auch Post Bescheinigung zur die Gelder beiliegend. Im diesem Link (zwar schon aus Bayerische Zeit, aber gut verständliche Tabelle) kannst rauslesen welche Goldmünzen ca. welchen Wert hatten (Carolin, Doppie)

https://books.google.de/books?id=rxNRAAAAcAAJ&pg=PA29&lpg=PA29&dq=goldm%C3%BCnze+dopie+karolin&source=bl&ots=7qesLJLoW-&sig=J5mEbmfsD1jjVORWOMYNTMCMnuQ&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj808r_wY3aAhUECewKHX2SAWEQ6AEITTAL

Deine zwei Briefe sind nicht Rechnungsbriefe: a,Geldübersendung b,neue Waren Bestellung. Für einen Briefpost Brief wären vermutlich 2 Kr taxiert. 5 Kr/Fahrpost war sehr billig. Wie sich die Summe zusammensetzte, das weiss ich nicht. Für diese Zeit galt die Frequentierung mehr als die Entfernung.

LG A
 
Gernesammler Am: 28.03.2018 19:51:20 Gelesen: 775469# 1221 @  
@ Filigrana [#1220]

Liebe Filigrana,

schön, dass sich Ralph bei Dir gemeldet hat wegen der beiden Briefe und herzlichen Dank für die Beschreibung, auf Fahrpost wäre ich hier nicht gekommen, nur die 5 Kreuzer fand ich eigenartig.

Der Link zu den alten Währungen der ist echt toll, Danke dafür, den anderen Link über Biberach bekomme ich leider nicht auf.

Gruß Rainer
 
Filigrana Am: 28.03.2018 20:08:35 Gelesen: 775464# 1222 @  
Hallo Rainer,

probieren wir es erneut:

https://www.bew-sbr-bc.de/postgeschichte/

LG A
 
bayern klassisch Am: 30.03.2018 10:16:29 Gelesen: 775353# 1223 @  
Liebe Freunde,

eierlegende Wollmilchsäue, noch dazu, wenn sie als solche attestiert sind, findet man nicht an jeder Ecke. Außer vlt. in Wiesbaden, da geht das schon.





Ein Brief auf Furth im Wald zeigt uns den Versand eines (Muster) ohne Werth, wobei das Wort Muster durch 2 Marken überklebt wurde. Diese sind überlappend geklebt, was nicht legitim war, weil man so eine teilgestempelte Marke leicht hätte wiederverwenden können.

Dazu kommt, dass Mühlrad- und Aufgabestempel in einer blau - schwarzen Mischfarbe abgeschlagen wurden, was lt. Peter Sem von dort bekannt ist. Also in die ein oder andere Sammlung von mir passt das Stück schon.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 30.03.2018 10:25:53 Gelesen: 775351# 1224 @  
@ bayern klassisch [#1223]

Hallo bayern klassisch,

vielen Dank fürs Zeigen, habe ich so auch noch nicht gesehen - schöner und seltener Beleg.

Grüße

Stone
 
bayern klassisch Am: 30.03.2018 10:40:53 Gelesen: 775349# 1225 @  
@ Stone [#1224]

Hallo Stone,

danke - viele wird es nicht geben, das ist sicher.

Liebe Freunde,

in Nürnberg wurde am 27.7.1860 eine Drucksache mit blauem Streifbändchen verschlossen an die Gebrüder Barth in Lauf aufgegeben. Als Drucksache bis 1 Loth war sie mit 1 Kreuzer zu frankieren.





Aber an diesem Julitag war man pingelich, denn man stellte fest, dass die Drucksache "Geschriebenes" enthielt, wodurch sie zu einem Brief wurde. Briefe bis 1 Loth unter 12 Meilen kosteten 3 Kreuzer Franko, aber 6 Kreuzer Porto. Als Brief unterfrankiert wurde gerechnet: 6 Kreuzer Porto minus 1 Kreuzer Marke = 5 Kreuzer Nachporto.

So kam sie in Lauf an, doch hatten die Gebrüder Barth keine Lust, 5 Kreuzer für nichts zu zahlen und lehnten die Annahme der Sendung ab (siegelseitig: "Wird kein Porto bezahlt. Schmitz".

Vorne lesen wir: "Wurde die Annahme mit Porto verweigert".)

Was mich irritiert ist die Tatsache, dass auf dem Streifband und der Drucksachen unten selbst "Lauf" wiederholt wurde, was eher darauf hindeuten könnte, dass sie letztlich nach Zahlung des Nachportos wieder nach dorthin geschickt wurde. Doch dafür finden sich keine Beweise. Auch sind die 5 Kreuzer nicht abgestrichen und durch ein weiteres Franko von 2 Kreuzern ersetzt worden.

Ich nehme an, dass man den Namen des Absenders hinten mit "Schmidt Sensal 5 porto" für den Nürnberger Stadtbriefträger wiederholt hatte, damit der wusste, wohin er mit ihr zu marschieren hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.04.2018 08:54:30 Gelesen: 775189# 1226 @  
Liebe Freunde,

bei der letzten Köhler - Auktion ist es einem lieben Freund gelungen, seinen Traumbrief, dem er seit Jahrzehnten anhängt, endlich kaufen zu können. Er zeigt einen Dreierstreifen der Nr. 14 aus Rodalben in der Pfalz bei Pirmasens mit dem offenen Mühlradstempel 912 vom 1.2.1869 nach Würzburg, wie er kaum schöner sein könnte. Über Kaiserslautern ging es in die unterfränkische Metropole.





Der 912er Stempel ist schon lose kaum bekannt - ein so schöner Brief ist wohl das Beste, was man sich als Pfälzer Sammler wünschen kann, jedenfalls weitaus attraktiver als die "Krone" aller Mühlradstempelbriefe 920 aus Dirmstein, den es nur mit Einzelfrankaturen gibt und der nicht seltener ist, als der 912er.

Mein Freund und ich haben uns sehr gefreut, dass dieses Traumstück endlich in sein Album gewandert ist und wir hoffen, es gefällt euch so gut wie uns.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 01.04.2018 19:39:43 Gelesen: 775053# 1227 @  
Hallo bayern klassisch,

Glückwünsche an Deinen Freund, das ist nicht nur ein seltenes, sondern auch sehr attraktives Stück - vielen Dank fürs Zeigen, es gefällt mir sehr gut.

Viele Grüße

Stone
 
bayern klassisch Am: 01.04.2018 20:00:12 Gelesen: 775040# 1228 @  
@ Stone [#1227]

Gebe ich gerne weiter. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.04.2018 11:19:38 Gelesen: 774855# 1229 @  
Liebe Freunde,

zwei Dienstbriefe aus Augsburg (1852 und 1854) geben mir Rätsel auf, weil beide in unterschiedlichen Belangen vorne den Vermerk "D G" aufweisen, den ich bei Privatbriefen als "Durch Güte" kenne, was hier sinnlos erscheint.



Hat jemand eine Idee, was mit D. G. gemeint sein könnte?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.04.2018 19:32:38 Gelesen: 774598# 1230 @  
@ bayern klassisch [#1229]

Hallo Ralph,

ich habe eben Dein Rätsel gelesen, könnte D.G. eventuell da es ja mit der Gerichtsbarkeit zu tun hat heißen:

"Durch Gesetz" oder "Durch Gnade".

Hoffe ich konnte helfen.

Beste Grüße aus Berlin
Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.04.2018 20:00:30 Gelesen: 774585# 1231 @  
@ Gernesammler [#1230]

Hallo Rainer,

zuerst einmal vielen Dank für Mitraten - wir wissen es ja alle nicht. Auch in der Behördenliteratur habe ich zu D. G. nichts gefunden.

Durch Gesetz oder Durch Gnade machte vorne auf einem Brief wenig Sinn, weil auf der Adresse ja das stehen sollte, was die Post und später der Empfänger dort lesen sollte.

Bei privaten Briefen machte Durch Güte Sinn, denn dann wusste der Empfänger, dass ihn einer, der so nett war, den Brief einen Teil, oder gar die ganze Strecke zu transportieren, gebracht hatte. Aber dieser "Job" wäre bei einem Dienstbrief völlig sinnlos gewesen, weil man keinen Dritten dingen musste, wenn die reguläre bayerische Post die Briefe eh kostenlos auslieferte.

Beim 1854er Brief ging es um die Zusendung eines Dienstbuches - Dienstbuch - Gesuch? Aber ich kenne sicher 10 Briefe, in denen um ein Dienstbuch nachgesucht wurde und die zeigen alle nichts von D. G.

Es bleibt rätselhaft.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.04.2018 20:32:24 Gelesen: 774578# 1232 @  
@ bayern klassisch [#1231]

Hallo Ralph,

ich hatte bei Herrn Google Regierungssache und Abkürzungen D.G. aufgerufen das kam dabei heraus auch die Abkürzung durch Güte.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.04.2018 21:32:23 Gelesen: 774562# 1233 @  
@ Gernesammler [#1232]

Hallo Rainer,

Herr Google weiß sehr viel, aber längst nicht alles - leider!

Aber danke, dass du dich bemüht hast - mal sehen, ob wir das noch knacken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.04.2018 19:44:38 Gelesen: 774271# 1234 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief mit vorderseitigem Vordruck als Partei Sache (PS) vom 25.2.1859 aus Bamberg vom Königlichen Appellationsgericht von Oberfranken an das Königliche Bezirksgericht in Hof.

Der Brief wurde mit der Fahrpost nach Hof spediert, er wog auf Grund der anhängenden Akten stolze 22 Pfund und somit kam das Porto hier auf 42 Kreuzer, einmal mit Rötel ausgezeichnet und nochmals handschriftlich mit Tinte ausgewiesen.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler von Bamberg (Winkler Nr.8a, 35x5mm), auf der Rückseite ist nichts.

Ist die 3 oben rechts die Manualnummer?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.04.2018 20:27:25 Gelesen: 774238# 1235 @  
@ Gernesammler [#1234]

Hallo Rainer,

schöner Fahrpostbrief und, ja, die 3 oben rechts war die Manualnummer der Aufgabepost.

Aber das Paket wog 22 Pfund; der Brief war nur mit Siegel bzw. Schnur oder Bindfaden diesem schweren Paket beigebunden (560 g wog ein Pfund damals). Man spricht hier von einem Paketbegleitbrief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 04.04.2018 22:45:44 Gelesen: 774206# 1236 @  
@ bayern klassisch [#1229]

D. G. - Dienst Gegenstand

LG A
 
bayern klassisch Am: 04.04.2018 22:58:19 Gelesen: 774201# 1237 @  
@ Filigrana [#1236]

Liebe Stara,

an das habe ich auch schon gedacht, aber mit R. S. war schon alles gesagt, dass es ein Dienstbrief war.

Kennst du eine Quelle, aus der Dienst - Gegenstand auf Briefen hervor geht? Das wäre toll und du googlest um Klassen besser, als ich es je könnte (warum auch immer!). :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 05.04.2018 22:52:54 Gelesen: 773954# 1238 @  
Lieber Stary,

warum man einen Zusatz D. G. zur Inhaltsangabe noch schrieb da schon R. S. darauf stand weiß ich nicht.

Etwas anderes ergibt mir kein Sinn.

Ist ein Augsburger Stadtmagistrat Siegel auf Rückseite?

LG S
 
bayern klassisch Am: 06.04.2018 08:29:26 Gelesen: 773825# 1239 @  
@ Filigrana [#1238]

Liebe Stara,

die Briefe sind in jeder Weise korrekt als Dienstbriefe adressiert, es gibt keinerlei Besonderheiten. Es bleibt rätselhaft. Ich habe sicher eine hohe fünfstellige Zahl an Dienstbriefen Bayerns gesehen und hätte dergleichen bemerkt, wenn es auf weiteren Dienstbriefen vermerkt worden wäre.

Möglich, wenn auch wegen der 2 Jahre Differenz äußerst unwahrscheinlich, wäre eine zeitlich sehr begrenzte Maßnahme, Dienstbriefe so zu beschriften, zu überprüfen (Dienstlich Genehmigt?, Dienstsache Geprüft?) oder sonst wie zu erfassen.

Liebe Grüsse,
Stary
 
Filigrana Am: 06.04.2018 21:38:43 Gelesen: 773665# 1240 @  
Hallo lieber Stary,

da wie du schreibst alle Vorschriften eingehalten waren, möchte ich noch NB erwähnen das R. S. und auch diese rätselhafte Abkürzung bei beiden Briefen mit anderer Hand notiert sind - was auch in Richtung einer Überprüfung gehen kann wie du meinst; eventuell hat der Schreiber vergessen R. S. zu notieren (?).

LG S
 
bayern klassisch Am: 07.04.2018 18:14:40 Gelesen: 773316# 1241 @  
@ Filigrana [#1240]

Liebe Stara,

das wäre eine Möglichkeit - gut gedacht!

Wir halten weiterhin Ausschau nach D. G. - Dienstbriefen, also schaun mer mal. :-)

Danke fürs Gedankenmachen.

Liebe Grüsse,
Stary
 
Gernesammler Am: 09.04.2018 20:12:02 Gelesen: 772492# 1242 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Passau vom Schloss Orttenburg nach Castell an Madame la Comtesse Douairiere Catherine Hedwige de Castell. Der Brief weist hinten ein schwarzes Siegel auf weshalb ich meine einen Trauerbrief zu haben, ich habe leider über die de Castells im Netz nicht allzu viel gefunden. Wenn ich es richtig gelesen habe ging es wohl um 400 Gulden, ein Erbe vielleicht.

Spediert als Portobrief der Empfänger hatte 10 Kreuzer zu zahlen, ob das in Adelskreisen dann auch getan wurde entzieht sich meiner Kenntnis, aus Vilshoven mit dem handschriftlichen Vermerk "de Vilshofen" par Regenspurg nach Castell.
Ich hoffe mir kann zu diesem Brief noch mehr, auch zum Inhalt gesagt werden.

Gruß Rainer






 
Filigrana Am: 10.04.2018 00:16:47 Gelesen: 772436# 1243 @  
Hallo Rainer,

so weit es von deinen Bilder ersichtlich ist war der Absender Karl III.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_III._(Ortenburg)

adressiert ist dieses Brief an die Witwe von Christian Friedrich Carl zu Castell-Remlingen

https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Friedrich_Carl_zu_Castell-Remlingen

Warum hier Quittierung vom Erbschaft Gelder erwähnt ist schwer zum sagen, man muss hier schon mehr an hintergründigen wissen. Die Gräfin hatte auch eine Bank, vielleicht hat sie das Geld verwaltet.

LG A
 
Gernesammler Am: 10.04.2018 19:19:23 Gelesen: 772102# 1244 @  
@ Filigrana [#1243]

Liebe Adriana,

vielen Dank. Die Aussagen, dass der Brief aus Orttenburg von Karl III an die Witwe von Friedrich Carl zu Castell spediert wurde und die Links zu den beiden Grafschaften sind absolut toll.

Damit kann ich denke mal eine sehr coole Seite für den Brief anlegen.

Beste Grüße aus Berlin
Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.04.2018 11:38:41 Gelesen: 771156# 1245 @  
Liebe Freunde,

die meisten von uns haben ein Faible für kleine, sogar oft ganz, ganz kleine Briefe, welches ich natürlich teile.

Die meisten von uns verachten (vlt. auch daher ?) große Briefe und diese Missbilligung teile ich nun gar nicht.



Hier ein Riese aus Regensburg vom 9.6.1869 an das kgl. Landgericht in Regenstauf, der läppische 34,3 cm lang und 11,2 cm hoch ist. Er kostete 7 Kreuzer Franko für Briefe über 1 bis 15 Loth und 7 Kreuzer Recogebühr, die noch bar erhoben wurde. Ausweislich seiner Siegelseite kam er am Folgetag an. Ich habe zwar noch 2 deutlich größere, aber den fand ich schon beachtlich und diese Wirkung lässt sich noch verstärken, wenn man einen Minibrief daneben hält.

Interessant auch die Art der Trennung der geschnittenen Marke - etwas für den Insider und eine leichter Vorwegnahme der zukünftig kommenden Perforationen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 14.04.2018 12:07:52 Gelesen: 771148# 1246 @  
@ bayern klassisch [#1245]

Hallo Ralph,

viel schöner erhalten geht ja gar nicht, bei uns sagt man "archivfrisch", auch wenn ich den Begriff nicht mag.

Am Scan leider nicht genau zu erkennen, aber "geschnitten" wurde die Marke denke ich nicht, zumindest links und rechts scheint sie gerissen worden zu sein.

Auch wenn sie schwer unterzubringen sind, liebe ich große Briefe, mein größtes Album hat eine Blattgrösse (netto) 50x34 cm, leider stellt Safe dieses Album bzw die Blätter nicht mehr her. Deshalb bin ich jetzt auf das Safe Jumbo-Album (den Nachfolger) ausgewichen. Aber die Unterbringung von den Dingern ist echt ein Problem.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 14.04.2018 12:15:10 Gelesen: 771142# 1247 @  
@ bignell [#1246]

Lieber Harald,

du hast ein gutes Auge! Ja, in der Spätphase geschnittener Marken wurde auch oft bei den Großverbrauchern gerissen, genau wie hier, und auf der Post dürfte das auch praktiziert worden sein.

Ja, die Großformate sind ein Problem - ich stelle alles auf A3 - Seiten individuell zusammen, das hilft ungemein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.04.2018 19:45:42 Gelesen: 770515# 1248 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) als Franko Brief mit Recommandation spediert vom Königlichen Landge??? Füssen an das Landgericht in Immenstadt. Der Brief wurde gestempelt mit Fingerhutstempel von Füssen (Winkler Nr. 9, Verwendung 1835-1840 in schwarz) und bekam einen Charge Stempel (Schreibschrift)und die Manual Nummer 196 sowie ein Gitterrötel.

Da der Brief in Immenstadt gegen Recepisse abgegeben werden sollte, gehe ich davon aus, dass der Charge Stempel in Schreibschrift (Antiqua) auf der Rückseite in Immenstadt abgeschlagen wurde.

Auf der Rückseite sind auch die 4 Kreuzer Franko vermerkt, was die Abkürzung K 2 bedeutet. Da hoffe ich, dass einer von Euch hier helfen kann.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.04.2018 20:06:23 Gelesen: 770501# 1249 @  
@ Gernesammler [#1248]

Hallo Rainer,

Absender war das Landgericht Füssen.

Was unter 4 Kreuzer steht, weiß ich nicht - evtl. eine spätere Notation, die mit dem Brief selbst nichts zu tun hat.

Ein attraktiver Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.04.2018 19:55:16 Gelesen: 770266# 1250 @  
@ bayern klassisch [#1249]

Hallo Ralph,

danke für den Tipp, hätte ich auch selber darauf kommen können, ist eine Abkürzung des Gerichts und dahinter gleich Füssen, aber warum einfach wenn es auch anders geht.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 18.04.2018 20:05:57 Gelesen: 769970# 1251 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 7.10.1842 vom Königlichen Landgericht Landshut an den Königlichen Herrn Pfarrer Ehrenthaler in Veitsbuch einem kleinen Ort der 1752 8 Anwesen hatte und 1925 immerhin schon 90 Einwohner und dem Kloster Veitsbuch.

Der Brief mit zwei Beilagen wurde spediert bis nach PostAu und dort zur Ablage gebracht (handschriftlich ausgewiesen)von hier denke ich ist er per Boten gebracht oder einer Nonne (war ein Frauenkloster) abgeholt worden. Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Landshut (Winkler 8a, 42mm Verwendung 1830-53).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.04.2018 20:25:40 Gelesen: 769962# 1252 @  
@ Gernesammler [#1251]

Hallo Rainer,

schöner Brief - aber da steht R.S. statt P.S., sonst wäre vorne ein Porto oder hinten ein Franko vermerkt worden. Partei-Sachen waren ja immer mit Kosten verbunden und wenn du keine Taxe(n) siehst, war es nie eine P.S.

Ablage Postau hat man geschrieben, aber das war nicht so ganz richtig: Ablage Post Au hätte man schreiben sollen, aber die konnten das damals lesen. Mit einer späteren Postablage hatte es aber nichts zu tun.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.04.2018 20:06:11 Gelesen: 767674# 1253 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom Königlichen Forstamt Neuburg vom 12.12.1837 nach Hafenreuth an den Königlichen Revierförster Grails.

Hafenreut zählt zu den Grenzorten des alemannischen Dialektraums zum Bairischen hin. Hafenreut war eine selbständige Gemeinde im Landkreis Donauwörth und wurde am 1. Juli 1971 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Kaisheim eingemeindet.

Gestempelt mit Fingerhutstempel von Neuburg a/D, (Winkler Nr.9, verwendet von 1833-42).

Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 01.05.2018 16:14:34 Gelesen: 766181# 1254 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Auerbach in Sachsen vom 29.7.1838 mit einem Gewicht von 1 Loth nach Cannstadt in Württemberg an das wohlweise Stadtschuldheisamt und deren Director Herrn Stadtschuldheis Idler Wohlgeb. in Cannstadt. Gestempelt mit R2 Rahmenstempel von Auerbach (Feuser 145-2).

In Hof wurde der Auslagenstempel (stummer Stempel), verwendet ab 1821 in schwarz, abgeschlagen und in dem Stempel der sächsische Anteil von 10 Kreuzern in Rötel vermerkt, das waren 2 1/2 gute Groschen. Für Bayern wurden in schwarz 12 Kreuzer vermerkt für das Gewicht von 1 Loth (bis 1 Loth einfach, 1 Loth bis 1 1/2 Loth 1 1/2 fach) Bayrische Gewichtsprogression aus dem Jahr 1810.

In Württemberg wurden beide Anteile zusammengerechnet 22 Kreuzer und der Württembergische Anteil von 8 Kreuzer darunter geschrieben, rechts daneben dann die Gesamtsumme von 30 Kreuzern. Unten links steht nochmals eine 31 wurde hier ein Botenlohn mit dazu gerechnet.

Auf der Rückseite ist etwas schwach abgeschlagen der Ankunftsstempel von Cannstadt am 2.8.1838 (Feuser 555-4). Am 5.8.1838 lief der Brief retour von Cannstadt nach Auerbach an Musicus Heckel der auch der Absender war.

Wenn ich richtig sehe war hier der Anteil für Württemberg 16 Kreuzer, für Bayern 12 beides in Rötel unten gesamt 28 und der Anteil für Sachsen 3 1/4 gute Groschen.

Warum war hier der Anteil für Württemberg jetzt teurer und wo wurde der sächsische Anteil notiert?

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 01.05.2018 17:11:37 Gelesen: 766163# 1255 @  
@ Gernesammler [#1254]

Hallo Rainer,

ein phantastischer Brief!

Bei der Rücksendung war die Strecke in Württemberg portofrei, Bayern kassierte wieder 8 + 4 = 12 Kreuzer und es gab das Weiterfranko von 16 Kr. für Sachsen (4 Gutegroschen). Warum der sächsische Anteil nicht so ganz aufgeht, weiß ich auch nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.05.2018 18:43:26 Gelesen: 766146# 1256 @  
@ bayern klassisch [#1255]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die prompte Auflösung der Taxierung zur Retoure nach Sachsen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 09.05.2018 09:37:04 Gelesen: 764830# 1257 @  
Liebe Freunde,

etwas "off topic", aber hoffentlich doch ganz interessant zu sehen und zu lesen, wie ich finde.

Viele Anfänger der Postgeschichte des 19. Jahrhunderts wundern sich immer wieder, wie die Post Briefe zustellen konnte, deren Adresse nach heutiger Auffassung als äußerst dürftig angesehen werden kann. Sei es, dass ein Massenname wie Müller oder Mayer nur mit abgekürztem Vornamen da steht, sei es, dass Firma Schulz in München ohne Adressangabe notiert wurde, oder gar eine sogenannte N. N. - Anschrift gewählt wurde ("nomen nescit" = Namen weiß ich nicht) und, zur Verwunderung aller, die große Masse dieser Briefe konnte scheinbar problemlos zugestellt werden, jedenfalls sind Retouren auf Grund mangelhafter Adressangabe recht selten und wären in weit höherem Maße zu vermuten, hätte es die heutige Post mit dergleichen Schlampertheiten zu tun.



Heute zeige ich eine Aufenthalts = Karte aus München vom 7.12.1865 von der dortigen Polizei - Direktion, welche für einen Herrn Isidor Schreyer, Rechtspraktikant aus Waltershof (heute: Waldershof, östlich von Bayreuth gelegen) ausgestellt wurde. Selbiger war dunnemals 26 Jahre jung, katholisch und ledig (der Glückliche!). Als Wohnungsangabe wurde notiert: Dachauerstr. (richtig: Dachauer Str.) No. 63/3 (also im 3. Stock, oder auf der 3. Stiege) b(ei) Bernlochner.

Auch der Zweck des Aufenthalts war anzugeben: Praxis. Die Befristung war auf ein Jahr festgelegt, so dass diese Aufenthaltskarte am 7.12.1866 auslaufen würde. Nach Ablauf der Gültigkeit war jeder Inhaber dieser Karte verpflichtet, die Verlängerung beim Fremden - Büro rechtzeitig zu veranlassen. Jedwede Übertretung wurde nach den Bestimmungen des Polizei - Straf - Gesetzes geahndet und im Gegensatz zu heute dürfte das kein Zuckerschlecken gewesen sein.

Gelegentlich finden wir Briefe oder Postkarten, die den Satz: "Selbst mit Hilfe der Polizei nicht zu ermitteln" aufweisen, nämlich dann, wenn die Post ein Poststück nicht zustellen konnte und sich an die Polizeibehörde wendete. Diese brauchte nur die Aufenthaltskarten zu überprüfen und konnte dann sehen, wo ein "Zuagraßda" wohnte - hier bei Bernlochner also, wenn das nicht auf der Adresse spezifiziert worden war.

Gott-sei-Dank hat sich seit einigen Jahren herum gesprochen, dass auch solche Peripherie - Belege (meine Erfindung, es mag bessere Ausdrücke dafür geben) zu einer postgeschichtichen Sammlung gehören, zeigen sie doch Gründe für das Finden oder Nicht - Finden von Empfängern auf, die sonst im Dunkeln zu liegen haben müssten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 11.05.2018 20:09:38 Gelesen: 764402# 1258 @  
Hallo Sammlerfeunde,

Portobrief aus Ansbach vom 30.8.1809 spediert nach Kirchberg an Herrn E. Schneider, (Kirchberg gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Regen im Kurfürstentum Bayern. Es war Sitz einer Obmannschaft. Im Jahre 1818 entstand die heutige Gemeinde).

Der Brief wurde als Rechnung verschickt mit dem Hinweis das der Grailsheimer Bote die Ware überbringt und die Gesamtsumme bis Kirchberg sich auf 5 Gulden und 53 Kreuzer beläuft. Welche Ware es war, hier der gesamte Vorrat des Händlers kann ich leider nicht entziffern. Das Porto von 3 Kreuzern hatte Herr Schneider in Kirchberg zu tragen, gestempelt wurde mit L1 Einzeiler von Ansbach R3 (Winkler Nr. 3aII, 3,5 x 34 mm) verwendet 1803-1812. Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
hajo22 Am: 14.05.2018 17:08:15 Gelesen: 763921# 1259 @  
12. Nov. 1869: Kpl. Faltbrief aus München nach Augsburg, Ankunft rückseitig 13.11., Stempel Augsburg Bahnhof. Frankiert mit 3 Kreuzer-Marke geschnitten (Nr.15).

Das Besondere: Rechtes Bogenrandstück der 3 Kreuzer mit 9 mm Rand. Auf Brief nicht alltäglich.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 14.05.2018 17:45:39 Gelesen: 763907# 1260 @  
@ hajo22 [#1259]

Fürwahr, eine sehr groß gewachsene Marke! Aber sie wäre schon lose selten, auf Brief umso mehr. Glückwunsch zu diesem Randriesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Franz-Karl Lindner Am: 14.05.2018 18:56:05 Gelesen: 763881# 1261 @  
Hallo,

hier ein Vorläufer-Blindenbrief aus Nürnberg an den Direktor der Königlichen Blindenanstalt in Steglitz vom 19.10.1891; bis zur Einführung der Versendungsart Blindensendung am 1.1.1913 wurden Blindenbriefe wie Drucksachen behandelt; im Fernverkehr mussten die Briefe bis 50 g mit 3 Pf frankiert werden.

Dürfte wohl ein Unikat sein!

Franz-Karl


 
hajo22 Am: 14.05.2018 19:25:41 Gelesen: 763873# 1262 @  
@ Franz-Karl Lindner [#1261]

Dürfte wohl ein Unikat sein!

Dem stimme ich zu.

hajo22
 
Gernesammler Am: 15.05.2018 19:59:40 Gelesen: 763648# 1263 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Bischoffsbrief aus München vom 10.6.1750 an dem hochwürdigst und durchlauchtigsten Fürsten und Herren Herren Johann Theodor vom heiligen römischen Reiche Cardinal Bischoff zu Freising, Regenspurg und Littich in Ober und Nieder Bayern von der obern Pfalz auf Bouillon Herzog Pfalzgraf bay.Rhein des heil.röm.Reichs Graf, Land Graf zu .... Marktgraf zu Franzhimont Graf zu Loo? und Horn, Baron zu .....
meinem gnädigsten Herren
Regenspurg zur Hochfürstlichen Hofkammer
respee hochlöblich ...., wer schrieb diesen Brief

In dem Brief ging um ein offensichtliches Versprechen (ratione fendi promise eventualiter) einer Kommission (coram comissione) und um das warten um nicht in Ungnade zu fallen. Der Brief wurde in Deutsch und Latein verfasst, ich würde gerne mehr darüber erfahren, denn Johann Theodor stand wohl sehr unter Druck gegenüber seinem Bruder Clemens August I. von Bayern.

Hier ein sehr interessanter Link dazu [1].

Der Brief wurde Franko versandt, eine Taxe ist dazu aber nicht vermerkt und ich glaube auch nicht das hierfür etwas bezahlt werden musste da es sich ja um einen hohen kirchlichen Würdenträger handelte. Auf der Rückseite ist ein noch sehr gut erhaltenes Siegel.






[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Theodor_(Pfalz_und_Bayern)

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 15.05.2018 20:53:52 Gelesen: 763627# 1264 @  
@ Gernesammler [#1263]

Hallo Rainer,

schöner Brief - "franco" konnte bedeuten, dass der Absender alle Gebühren bezahlt hatte, oder dass er erst gar keine zu zahlen hatte und der Brief daher "frey" von Gebühren war. Letzteres unterstelle ich hier mal.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 19.05.2018 14:19:14 Gelesen: 762783# 1265 @  
Liebe Freunde,

heute ein Stück aus der Abteilung Qualität hat ihren Preis aus Heiligenstadt "An die israelitische Cultus - Verwaltung Altenkundstadt b. Burgkundstadt fco Recommandirt".



Das Datum sollte der 29.9.1861 sein - aber was ist das Besondere an diesem Brief?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.05.2018 13:27:31 Gelesen: 762642# 1266 @  
Liebe Freunde,



ein netter Brief aus Bamberg mit der Sondertype 32 der Stadtpost dort vom 8.3.1868 an die Freiherrliche von Seefriedsche Rentenverwaltung in Buttenheim zeigt uns als Inhalt eine Quittung des Bamberger Tabglattes, bei dem es um ein Inserat (Holzversteigerung) ging, das die Rentenverwaltung dort einrücken ließ und wofür sie 1 Gulden 24 Kreuzer zu zahlen hatte. Dazu kamen noch das Franko für die Annonce und die Kosten für diesen Brief, die man dem genannten Betrag zuschlagen darf, in summa also genau 1 Gulden 30 Kreuzer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.05.2018 13:31:27 Gelesen: 762640# 1267 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen langweiligen Brief aus Rothenburg ob der Tauber (wer noch nie da war, bitte hinfahren und mindestens 1 Tag Zeit mitbringen!) an Carl Moeller in Würzburg vom 18.3.1851. Hätten wir kein gesichertes Datum, hätte ich nicht auf eine Platte 2a getippt, da mir diese schon nicht mehr ganz so frisch aussieht, wie ich es erwartet hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.05.2018 14:31:43 Gelesen: 762630# 1268 @  
Liebe Freunde,

heute kann ich ein ganz besonderes Stück zeigen, auch wenn es sich nicht ganz so präsentiert, wie dunnemals, also am 23.4.187?.



Eine mit nur einem Kreuzer frankierte Correspondenzkarte war an Herrn Georg Nadler, Baubeamter, in Passau aufgegeben worden. Da dieser in Passau residierte, wäre jede Postkarte mit einem Kreuzer korrekt frankiert gewesen. Doch wie uns die Rückseite zeigt, enthielt diese keine Notizen, sondern offenbar etwas Gedrucktes in Form und Größe einer Visitenkarte, die mit 4 Bapperln mittig auf der Karte angeheftet worden war. Den Orts - Ankunftsstempel schlug man auch so ab, dass er über die Karte ging, denn sicher war sicher.

Leider hat man diese Karte irgendwann später abgenommen, oder sie ist einfach abgefallen, das wissen wir nicht mehr - aber die Versendung von Visitenkarten bzw. Drucksachen per Correspondenz- bzw. Postkarte ist schon äußerst ungewöhnlich. Geschah dies dann auch noch im Ort selbst, darf man getrost von einer Rarität sprechen. Zur Aufnahme in meine Mini - Sammlung der Correspondenz- und Postkarten ist sie daher perfekt geeignet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.05.2018 14:36:30 Gelesen: 762629# 1269 @  
Liebe Freunde,

eine Postkarte vom 12.4.1874 von München II an den Sectionsingenieur G. Bauer in Regensburg zeigt die Farbvarianten der 1 Kreuzer grün als Marke und als Eindruck sehr deutlich. Am Folgetag kam die Karte an.



Routingemäßig stempelte man (oder wollte man den Inhalt lesen?) Ankunft hinten, statt vorne oben links, wie es die Vorschrift war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.05.2018 14:42:03 Gelesen: 762627# 1270 @  
Liebe Freunde,

eine simple Postkarte aus Aibling vom 9.6.1875 lief an Professor Dr. W. Hertz in München, Türkenstr. 3.



Der Empfänger war ein Promi:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Hertz

Der Absender war ein gewisser O. R., ausweislich seiner Schrift höchstbegabt. Ob ich heraus bekomme, welcher O. R. in Aibling 1875 sein Unwesen trieb?

Schön zu sehen, dass Aibling nochmals mittig stempelte (wofür?) und München I links unten statt links oben Ankunft stempelte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 20.05.2018 17:01:03 Gelesen: 762609# 1271 @  
@ bayern klassisch [#1265]

Hallo bayern klassisch,

wieder einmal ein super Beleg. Da sonst keiner miträtselt, rate ich mal - die Marke ist vorausentwertet ?

Viele Grüße

Stone
 
bayern klassisch Am: 20.05.2018 17:22:09 Gelesen: 762600# 1272 @  
@ Stone [#1271]

Hallo Stone,

danke fürs Knobeln - das könnte so sein, aber der Abschlag druckt hinten ganz deutlich durch, daher muss eine Vorausentwertung (VE) entfallen.

Aber wenn du dir einen anderen "Stempel" näher ansiehst, erkennst du sicher die Besonderheit. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 21.05.2018 14:16:15 Gelesen: 762130# 1273 @  
@ bayern klassisch [#1272]

Hallo bayern klassisch,

letzter Versuch - braunroter Schreibschrift "Charge" ?

Ich komme nicht drauf, bitte löse auf.

Viele Grüße

Stone
 
bayern klassisch Am: 21.05.2018 15:57:18 Gelesen: 762077# 1274 @  
@ Stone [#1273]

Du bist ja schon nah dran - man hätte mit dem Schreibschrift - Stempel "Chargé" STEMPELN müssen und nicht "Chargé" mit roter Tinte schreiben dürfen (weil das ja jeder gekonnt hätte).

Recobriefe mit handschriftlichem Vermerk "Chargé", statt des entsprechenden Stempels, sind große Seltenheiten und mir nur in ganz wenigen Fällen bekannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 22.05.2018 08:05:34 Gelesen: 761651# 1275 @  
@ bayern klassisch [#1274]

Hallo bayern klassisch,

vielen Dank für die Auflösung des Rätsels. Ich finde den Charge Stempel, obwohl geschrieben, doch ganz gut gelungen - wäre ich wahrscheinlich nie drauf gekommen.

Viele Grüße

Stone
 
bayern klassisch Am: 22.05.2018 08:35:13 Gelesen: 761637# 1276 @  
@ Stone [#1275]

Hallo Stone,

ja, ein sehr gutes Imitat - aber genau das macht ja den Reiz aus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 24.05.2018 19:57:45 Gelesen: 760227# 1277 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Briefstück aus Lindau vom 27.2.1866 an Franz von Mörs & Cie in Ludwigshafen spediert, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe. Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.9 und gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.289 sowie dem L2 Zweizeiler von Lindau (Winkler Nr.8b) auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel Halbkreisstempel (Winkler Nr.14 große Type).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 28.05.2018 20:04:59 Gelesen: 755860# 1278 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom Königlichen Landgericht aus Kastl vom 5.7. an das Königliche Appellationsgericht der Obernpfalz in Amberg. Dort kam der Brief am nächsten Tag an, siehe Ankunftsstempel.

Da kein Jahr auf dem Brief vermerkt ist kann man den Zeitraum Anhand des Ankunftsstempels von Amberg einschränken, dieser Halbkreisstempel (Winkler Nr.14) war 1862-64 in Verwendung.

Der Aufgabestemnpel von Kastl ist der Halbkreisstempel (Winkler Nr. 11b), hier wird als Verwendung 1854, 1859 und 1868 angegeben.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 29.05.2018 20:12:06 Gelesen: 754173# 1279 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus München vom 9.9.1866 an den Königlichen Amts Sekretär Herrn Köberle in Neuburg an der Donau. Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.9 und gestempelt mit offenem Mühlradstempel 325 und L2 Zweizeiler von München (Winkler Nr.8b in halbfetter Antiqua Typ II 27,5x4,5mm), auf der Rückseite ist der Halbkreisstempel von Neuburg vom gleichen Tag (Winkler 12a mit Punkt hinter Neuburg). Wenn ich mir die Rückseite anschaue ist hier ein schwarzes Siegel was auf einen Trauerbrief hinweisen könnte.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.05.2018 21:22:48 Gelesen: 754110# 1280 @  
@ Gernesammler [#1278]

Hallo Rainer,

ausweislich des Ankunftsstempels würde ich den Brief auf 1861-1863 datieren. Besser kann man/ich es leider nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 29.05.2018 21:25:22 Gelesen: 754109# 1281 @  
@ Gernesammler [#1279]

Hallo Rainer,

wenn ich korrigieren darf: Der Empfänger war Archiv - Sekretär dort und ja, ein schwares Siegel wurde ausschließlich bei Trauerfällen benutzt. Die ganz Wohlhabenden bzw. die bayerischen Behörden hatten sogar schwarz gerändertes Papier eigens für diese Trauerwochen (und Monate, je nachdem, wer gerade gestorben war).

Leider vermag ich das Siegel nicht zu deuten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.05.2018 19:52:07 Gelesen: 753215# 1282 @  
@ bayern klassisch [#1281]

Hallo Ralph,

wenn ich korrigieren darf: Der Empfänger war Archiv - Sekretär


Du darfst und jeder andere hier auch, ich bin ja zufrieden, wenn ich meine Briefe mit der besten Beschreibung ablegen kann und das geht eben manchmal nur mit Hilfe.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 31.05.2018 19:44:21 Gelesen: 750940# 1283 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachenbrief (U4) Wasserzeichen 2X weite Wellen fallend zu 3 Kreuzer spediert aus Landau in der Pfalz nach Berlin C vom 10.11. (1875 ?).

Die Ganzsache kam mit Wasserzeichen ab 1875 zum Einsatz, wie lange die Ganzsachen noch gültig waren kann ich nicht sagen, bei den Marken war es bis 31.12.1875 vielleicht kann hier jemand mehr sagen.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Landau I.D.PF (Winkler Nr.14) verwendet 1868-1876.

Auf der Rückseite ist noch der Ankunftsstempel von Berlin vom 12.11. und auf der Klappe des Briefes der Klappenstempel K2.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 31.05.2018 20:29:20 Gelesen: 750813# 1284 @  
@ Gernesammler [#1283]

Hallo Rainer,

dein Stück ist sicher von 1875, weil sie erst im Sommer 1875 gedruckt wurde und am 1.1.1876 ungültig wurde, wie alle anderen Ganzsachen und Briefmarken mit Kreuzerangabe auch (nur die Markwerte geschnitten und gezähnt blieben weiterhin gültig).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.06.2018 20:22:55 Gelesen: 747532# 1285 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus München vom 28.10.1856 nach Würzburg spediert wo der Brief am nächsten Tag dem 29.10.1856 ankam.

Verfasst wurde der Brief vom Münchener Kunstverein an den hochgeehrten Kunstverein in Würzburg, dieser musste dann auch die Kosten des Briefes da unfrankiert von 9 Kreuzern übernehmen.

Gestempelt mit L 2 Zweizeiler von München (Winkler 8b in fetter Antiqua) verwendet 1850-67 auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Würzburg Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Typ 10) und ein sehr gut erhaltenes Siegel des Münchener Kunstvereins.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 04.06.2018 20:36:00 Gelesen: 747526# 1286 @  
@ Gernesammler [#1285]

Lieber Rainer,

ein sehr schöner Portobrief (bis 1 Loth inklusive, über 12 Meilen), der zum Inhalt hat, dass mehrere Bilder von München nach Würzburg verschickt worden waren (man könnte es fast einen Paketbegleitbrief nennen!).

Anhand der sehr deutlich geschriebenen Namen der Maler könntest du mal herauszufinden versuchen, ob sie heute noch gehandelt werden und bekannt sind.

Das letzte Bild ist übrigens beschrieben als "Alois Bach: Ein Postillon und ein Dachauer Mädchen".

Stelle dir mal vor, dieses Bild wäre für einen geringen Preis heute zu erwerben? Das Internet macht ja vieles möglich. Dann hättest du den passenden Brief zum Bild. Das wäre doch mal was!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.06.2018 19:56:00 Gelesen: 747290# 1287 @  
@ bayern klassisch [#1286]

Hallo Ralph,

der erste Maler war Adolf Stademann er malte Mondscheinszenen und Winterlandschaften wohnhaft in München und wird immer noch gehandelt, er hat auch sehr schöne Bilder die mir gefallen würden aber auch Ihren Preis haben. Über Karl Doll habe ich nicht viel herausfinden können und auch seine Bilder werden nicht mehr so gehandelt.

Interessanter ist da schon Friedrich Wilhelm Pfeiffer, seine endgültige künstlerische Anerkennung kam im Jahre 1861 durch den Ankauf des Bildes „Die Vogelscheuche“ durch König Ludwig I. für die Neue Pinakothek in München. Leonhard Faustner studierte an der Akademie der Künste München und unternahm Bildungsreisen nach Venedig.

Über den Maler Bach mit seinem Postillion konnte ich nicht viel herausfinden, hier streikte jedesmal mein Google und hat sich aufgehangen.

Ansonsten ist dieser Ausflug in die Münchener Kunstgeschichte sehr aufschlussreich gewesen und inspiriert,nur das mit den Bildern, da müsste man ein kleines bekommen am besten eben von Stademann die haben mir am besten gefallen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 05.06.2018 20:48:12 Gelesen: 747280# 1288 @  
@ Gernesammler [#1287]

Hallo Rainer,

klasse, was du da recherchiert hast. Darf ich dir einen kleinen Tipp geben? Wenn du den Brief aufziehst (kleiner Scan der Siegelseite dazu reicht ja), könntest du auch ein oder zwei Bilder dieser Maler aus dem Netz kopieren und verkleinert auf die Seite kleben, damit man sieht, wie die Gemälde aussahen, um die es damals ging. Das fände ich ganz wunderbar, weil so etwas kaum einer zeigen kann.

Wenn das dann keinen Eindruck macht, dann weiß ich es auch nicht mehr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.06.2018 20:19:27 Gelesen: 746523# 1289 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Erlangen in Mittelfranken vom 7.5. nach Immenstadt in Schwaben spediert, dort kam der Brief am 9.5. zur Ausgabe.

Der Absender ist nur am Siegel auszumachen ein gewisser S D und gerichtet war der Brief an Herrn Johann Michael Diepolder, dieser unterrichtete und war gleichzeitig Mesner in Immenstadt von 1849-1880.

Da der Brief über 12 Meilen spediert wurde kamen hier 12 Kreuzer an Portokosten zusammen die Herr Diepolder zahlen musste, der Absender hatte gewollt oder ungewollt das Franko vergessen.

Gestempelt wurde hier mit Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler Typ 12b)verwendet 1850-56 und auf der Rückseite der Ankunftsstempel Fingerhutstempel von Immenstadt (Winkler Typ 9) verwendet 1834-52, somit sollte sich das Datum des Briefes um den 7.5.1850 handeln.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.06.2018 20:29:52 Gelesen: 746518# 1290 @  
@ Gernesammler [#1289]

Lieber Rainer,

dein Brief datiert vom 7.5.1850 - ab 1.7.1850 hätte er nur noch 9 Kreuzer gekostet. Auch ist der Fingerhutstempel von 1833 des Zielortes ein Indiz für sein hohes Alter, den es glaube ich seit 1833 schon gab.

Schon Hartmann hat den Brief geprüft - hat man auch selten bei markenlosen Stücken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.06.2018 20:00:23 Gelesen: 745137# 1291 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ortsbrief innerhalb von München versendet am 29.12.1875 fast zum Ende der Gültigkeit der Marken am 31.12.1875.

Der Brief kam vom Münchener Sankt VincenCius Verein hier war Arco-Zinneberg seit 1867 Vorsitzender des Münchner St. Vincentius-Zentralvereins, der sich der Armenfürsorge widmete, gerichtet an den Privatier Feuerstein wohnhaft in der Lilienstrasse 6 in München AU wo der Brief innerhalb von ca. 4 Stunden übergeben wurde.

Verklebt für das Franko wurde eine 1 Kreuzer Marke Bayern Nr.22 und gestempelt wurde mit Einkreisstempel von München I (Winkler 20a, Type hohe Grotesk Schrift) ab 1875 verwendet und auf der Rückseite der Ankunftsstempel München AU (Helbig 21a) verwendet 1870-1876.

Das Papiersiegel auf der Rückseite ist leider in der Mitte gerissen worden.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 12.06.2018 20:05:47 Gelesen: 745133# 1292 @  
@ Gernesammler [#1291]

Hallo Rainer,

ein sehr später Kreuzerzeitbrief von München nach der Vorstadt Au, wie man hinten am Stempel und vorne mit Bleistift notiert sieht.

Ist es keine Nr. 32 mit Wasserzeichen Wellen? Manchmal ist das schwer durch das Briefpapier zu sehen, aber hier würde es sich lohnen zu schauen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.06.2018 20:50:36 Gelesen: 745123# 1293 @  
@ bayern klassisch [#1292]

Hallo Ralph,

hatte ich schon gemacht, deshalb kam die 22 raus, WZ sind Rauten nicht so schlimm, er hat eine tolle Geschichte.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 13.06.2018 06:10:13 Gelesen: 745076# 1294 @  
@ Gernesammler [#1293]

Guten Morgen Rainer,

dann ist es so - hatte es nur geschrieben, weil auf vielen Briefen vor langer Zeit einer mit weniger Ahnung mal die seiner Meinung nach richtige Michel-Nr. aufgemalt hat und die dann in alter Sammlertradition immer wieder weitergeglaubt wurde.

Die Nr. 32 ist nicht so selten, aber ich hätte sie dir gegönnt auf Brief, zumal auch die späte Verwendung dafür gesprochen hätte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.06.2018 19:15:16 Gelesen: 745009# 1295 @  
@ bayern klassisch [#1294]

Hallo Ralph,

ist halb so schlimm, ich habe heute aber trotzdem noch einmal genau drüber geschaut und es sind die kleinen Rauten und das ist doch auch schon mal schön. Vielleicht schafft es ja ein Brief mit einer Bayern 32 mal bei mir aufzuschlagen und dann zeige ich diesen genauso gerne wie diesen jetzt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 13.06.2018 19:44:48 Gelesen: 745000# 1296 @  
@ Gernesammler [#1295]

Hallo Rainer,

ich habe mal in der Bucht (deutsch für "eBay") einen Sofortkauf für 30 Euro gemacht mit einer 3 mal 1 Kreuzer - Frankatur innerbayerisch vom November 1875; irgendwie hatte ich es im Blut, dass es Nr. 32 sein könnte - und so war es auch, weil das Schreibpapier dick war, hatte der Anbieter nichts gesehen und sie fair (Respekt!) als "wohl Nr. 22" eingestellt.

Die Michel - Angabe vom Juli 1875 sind ein Märchen (wenn es noch so dort steht). Es gibt bei dieser Ausgabe keinen Erstausgabetag, denn die bayerische Post hat sie nie angekündigt, sondern einfach nach ihrem Druck im Juli 1875 nach Anforderung den Verschleißstellen zugeleitet. Aber man hatte noch etliche Altwerte auf Lager, so dass die meisten Poststellen die Kreuzermarken mit Wasserzeichen 2 nie sahen. Wenn du welche aus September 1875 findest, sind das schon frühe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.06.2018 20:12:16 Gelesen: 744989# 1297 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom Königlichen Kandgericht Eggenfelden vom 24.4. an das Königliche Landgericht ...... über Vilsbiburg spediert dort kam der Brief am 25.4. zur Ausgabe.

Interessant hierbei es wurde eine Vordrucksache zum Briefkuvert umgearbeitet.
Gestempelt mit Halbkreisstempel von Eggenfelden (Winkler Typ 11b) verwendet 1849-1870, auf der Rückseite ist der Halbkreisstempel von Vilsbiburg (Winkler Typ 11a) verwendet 1840-1862.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 14.06.2018 06:47:12 Gelesen: 744905# 1298 @  
@ Gernesammler [#1297]

Hallo Rainer,

der Brief lief nach Neumarkt o/B.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.06.2018 20:08:32 Gelesen: 743480# 1299 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 27.5.1870 aus Eichstädt in Mittelfranken vom Königlichen Bezirksgericht an das Landgericht In Pappenheim als Partei Sache (PS) spediert, dort kam der Brief am nächsten Tag an. Da der Brief unfrankiert versendet wurde hatte das Landgericht in Pappenheim die 7 Kreuzer für unfrankierte Briefe (Tarifgebühren ab 1.10.1868 innerhalb von Bayern bis 12 Meilen und Gewicht bis 1 Loth) zu zahlen. Gestempelt wurde hier Einkreis Zierstempel von Eichstädt (Winkler 18a) und auf der Rückseite Halbkreisstempel von Pappenheim (Winkler 12a).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.06.2018 21:26:35 Gelesen: 743464# 1300 @  
@ Gernesammler [#1299]

Hallo Rainer,

ein Traumbrief, aber ich darf korrigieren: 7 Kreuzer ab 1.1.1868, nicht 1.10.1868, das bitte ich bei deiner fehlerhaften Literatur (Michel) zu ändern und ab 1.8.1865 gab es keine 12 Meilen - Stufe mehr in Bayern, also auch hier ohne Entfernungslimitierung.

Der Brief, wenn er korrekt taxiert wurde, durfte über 1 bis 15 Loth gewogen haben, denn Partei - Sachen sollten, auch wenn sie unfrankiert waren wie hier, nur mit dem günstigeren Frankosatz belegt werden, ohne den Portozuschlag.

Ein gewöhnlicher Brief über 1 - 15 Loth von Müller an Maier hätte 11 Kreuzer gekostet.

Allerdings ist diese Regel oft missachtet worden, warum auch immer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stone Am: 19.06.2018 09:32:24 Gelesen: 743382# 1301 @  
@ Gernesammler [#1299]

Hallo Gernesammler,

mir gefallen die 2 Stempelabschläge am Besten, Glückwunsch zu dem sehr schönen Brief und vielen Dank fürs Zeigen.

Viele Grüße

Stone
 
Gernesammler Am: 19.06.2018 19:35:49 Gelesen: 743337# 1302 @  
@ bayern klassisch [#1300]
@ Stone [#1301]

Hallo Ralph,

danke fürs korrigieren, ich werde es beherzigen muss halt mehr in meine Literatur schauen.

Hallo Stone,

danke für die Blumen, den Brief hätte ich ohne einen guten Freund nie zeigen können.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 21.06.2018 19:56:06 Gelesen: 742279# 1303 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei Briefe als Königliche Dienst Sache (KDS) aus Ansbach von der Finanz Direction nach Nürnberg an das Königliche Landgericht. Beide Briefe sind aus dem Jahr 1816, der eine vom 5.8. und der zweite vom 22.10. Gestempelt wurde hier mit L2 Zweizeiler R.3. Ansbach (Winkler Nr.4) verwendet 1811-27 in den Farben schwarz und rot.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.06.2018 20:27:59 Gelesen: 742245# 1304 @  
@ Gernesammler [#1303]

Hallo Rainer,

ein schönes und frisch erhaltenes Briefpaar mit einer Stempeltype, die nicht immer in so guter Erhaltung zu finden ist. Danke fürs Zeigen dieser beiden schönen Briefe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 23.06.2018 11:13:57 Gelesen: 740928# 1305 @  
Liebe Freunde,

wäre man des Lesens der alten deutschen Currentschrift nicht mächtig, so könnte man diesen Brief für einen gewöhnlichen Dienstbrief innerbayerische halten, denn der Absender benannte sich oben vorne auf dem Brief, hinten wurde er mit einem netten Siegel verschlossen und nur die Franchise fehlte, was aber häufiger mal vorkam (20.9.1832).



Aber dann liest man, und der Inhalt passt perfekt dazu, dass oben steht: "Von dem Zimmermeister Tölzer in Tegensee" und muss zu dem Schluss kommen, dass hier kein Dienstbrief vorgelegen haben kann. Empfänger war die königliche Bau - Inspektion in Rosenheim und als solches war diese Behörde bei der Aufgabe von Briefen so gestellt, dass Private ihre Korrespondenz an diese frankieren mussten ("Briefe von Privaten an königliche Dienststellen sind unfrankirt nicht anzunehmen").

Ergo strich man die errechneten 3 Kreuzer Porto für die Bau - Inspektion und kassierte von unserem Zimmermeister Tölzer diese gleich ein un notierte sie korrekt siegelseitig. Ganz korrekt wäre es natürlich nur dann gewesen, wenn man die Vorschrift vollends befolgt hätte, die da lautete, dass Briefe, welche frankiert abgesandt werden sollen, auch in der linken unteren Ecke einen frey, frei, franco, franko oder ähnlichen Vermerkt tragen sollten, der, wenn er denn fehlte, wie hier, von seinem Absender eigenhändig anzubringen war.

Die Aufgabepost durfte dergleichen Vermerke nicht anbringen, weil er zur Adresse gehörte und die Abänderung der Adresse allein dem Absender oblag (Ausnahme: Unanbringliche oder weiterzuleitende Briefe).

Eine kleine Contravention mehr für mich, aber ein großer Erfolg für meine Sammlung, solch einen Brief mit Taxe vorn und hinten gefunden zu haben.

Der Einzeiler von Tegernsee ist eine Seltenheit - da habe ich einen tollen Fang gemacht! :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.06.2018 11:25:36 Gelesen: 740924# 1306 @  
Liebe Freunde,

nichts besonderes, nur ein Beifang, stellt ein Portobrief aus Mühldorf am Inn vom 16.2.1847 an Baron von Malsen in München dar, der am Folgetag dort ankam und für 4 Kreuzer ausgeliefert wurde.



Absenderin war die Schwester des Adressaten, die im inneren des Briefes permanent von Französisch auf Deutsch abwechselt und in diesem Mischmasch auch die Adresse außen gehalten hat.

Die Post wird sich für die Angabe "Karlstraße Nro. 4" in deutscher Currentschrift bedankt haben, sonst hätte sie am Ende noch "4, rue des Charles" geschrieben und der Brief wäre als unzustellbar remittiert worden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 25.06.2018 20:15:25 Gelesen: 740739# 1307 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) aus Augsburg vom 24.3.1865 nach Lindenberg bei Buchloe an das katholische Pfarramt, da der Ort nur etwa 7 Meilen entfernt war kam er noch am selben Tag an.

Um auf das Porto von 24 Kreuzern zu kommen welches das Pfarramt zahlen musste,(nach dem Reglement von 1858 wo der einfache Brief bis 12 Meilen mit 6 Kreuzern belegt wurde), müsste es bei diesem Brief die 4.te Gewichtsstufe gewesen sein um auf 24 Kreuzer zu kommen. Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler 10a) sieht eher aus wie ein Einkreisstempel, aber dieser Stempeltyp wurde schon ab 1849 eingesetzt.

Auf der Rückseite ist noch der Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Buchloe (Winkler 12b) sowie ein gut erhaltenes Papiersiegel mit dem Inhalt: sisi opi augustini sigil um vicarium, was soviel übersetzt heißt wie: zu beantworten gesiegelt vom Stellvertreter.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.06.2018 20:23:34 Gelesen: 740737# 1308 @  
@ Gernesammler [#1307]

Hallo Rainer,

ein schwererer Portobrief von Bayern als dieser hier ist mir nicht bekannt. Glückwunsch!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.07.2018 20:13:28 Gelesen: 736746# 1309 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus München vom 12.12.1845 (wer war der Absender, da kann ich etwas Hilfe gebrauchen, steht bestimmt auf der Rechnung leider alles italienisch) nach Bescia in Lombardei-Venezien zudem Zeitpunkt Österreich.

In der 3. Periode ab dem 1.1.1843 galt ein Tarif und dieser verbilligte die Gebühren.

In dem Falle hatte der Empfänger 12 Kreuzer zu zahlen für einen Brief bis 1 Loth und einer Entfernung über 30 Meilen, Progression wie 1810.

Davon bekam Bayern 4 Kreuzer CM oder 5 Kreuzer Rheinisch, demnach betrug der Österreichische Anteil 8 Kreuzer CM oder 10 Kreuzer Rheinisch (ob dem wirklich so war werde ich bestimmt erfahren).

In der Periode von 1842 - 1850 hatten Bayern und Österreich nach dem Postvertrag ein gemeinsames Postgebiet gebildet, der Paketschluss sollte hier München - Innsbruck gewesen sein, die Paketschlussämter rechneten die Einnahmen gemeinsam ab, diese Periode endete mit dem Eintritt in den DÖPV.

Gestempelt wurde hier mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b Typ I, 35,5x4mm) und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Brescia.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 02.07.2018 23:33:28 Gelesen: 736622# 1310 @  
@ Gernesammler [#1309]

Hallo Rainer,

ein netter Brief, zu dem einiges zu sagen und schreiben ist.

Absender war die Firma Maffei - ob das mit der heute noch bekannten Firma Krauss-Maffei zusammen hängt, müsstest du mal klären.

Zum Brief: Die Taxen von 1810 spielten hier keine Rolle. Es galt allein das vertragliche Fixierte im Postvertrag vom 1.10.1842. Demnach bildeten Bayern und Österreich vom 1.10.1842 bis zum 30.6.1850 bei bilateralen Korrespondenzen ein ungeteiltes Postgebiet, so dass es nur eine Taxe gab, die halbscheidig geteilt wurde (mit Ausnahmen für Bayern - die Erklärung würde meinen Beitrag hier aber sprengen und wird zur Interpretation des Briefes nicht benötigt).

Demnach kostete ein einfacher Brief wie hier bis 8,75 g (= ein halbes Münchener = ein halbes Wiener Loth) insgesamt 12 Kreuzer Conventionsmünze, so dass jede Postverwaltung 6 Kreuzer Conventionsmünze bekam. Umgekehrt laufende Briefe kosteten 15 Kreuzer rheinisch, wenn du mal einen finden solltest.

Jedoch war auf jedem Brief von Bayern nach Österreich der Stempel "B.O.C." abzuschlagen, der als Vertragsstempel für Bayernisch - Oesterreichische - Correspondenz stand (umgekehrt "O.B.C."). Der fehlt hier - wie so oft. In Bayern hatte jede Poststelle diesen Stempel vorrätig - in Österreich nur die Ämter, die sehr groß waren, die viel Post nach Bayern aufweisen konnten und die, die direkt an der Grenze zu Bayern lagen.

Er dürfte von München aus über Salzburg nach Brescia geleitet worden sein, auch wenn Transitstempel mangeln, auch wieder wie so oft.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.07.2018 19:49:31 Gelesen: 736070# 1311 @  
@ bayern klassisch [#1310]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Richtigstellung meiner Aussage zu diesem Brief, somit konnte ich diesen jetzt mit einer tollen Beschreibung aufziehen.

Was ich heraus finden konnte, ist, dass der Herr Geo Batta Ghidoni ein sogenannter Librajo übersetzt (Buchhändler) war. Ob dies dann mit der Firma Krauss Maffei zu tun hat denke ich kann man getrost bezweifeln, aber vielleicht war es eine Druckerei mit gleichem Namen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.07.2018 19:35:10 Gelesen: 735540# 1312 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS)vom 24.11.1869 aus Sesslach vom Königlichen Landgericht, spediert an das Königliche Landgericht in Staffelstein mit dem schriftlichen Zusatz "mit Beilagen" hier kam der Brief am 2.12.1869 an.
Handschriflich ausgewiesen sind oberhalb in blau 1 Pfund 17 Loth, links oben wenn ich es richtig sehe wurde nochmals eine Gewichtsangabe angebracht hier jetzt 1 2/10 Pfund, dies geschah wohl bei der Rücksendung.

Der Brief samt Beilagen konnte wohl nicht übergeben werden in Staffelstein und es wurde alles gestrichen,der Brief ging jetzt zurück nach Sesslach hier kam er im Dezember wieder an,das genaue Datum kann ich leider nicht entziffern.
Gestempelt wurde hier mit Halbkreisstempel von Sesslach (Winkler 11b) und dem L2 Zweizeiler KGE Staffelstein dieser ist aufgeführt im Sem Bayern Ortsstempel 1849-75.

Auf der Rückseite ist noch der Ankunftsstempel von Sesslach, es ist der gleiche wie schon auf der Vorderseite.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 05.07.2018 19:58:20 Gelesen: 735335# 1313 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein wie ich finde schöner und sehr attraktiver kleiner Porto Brief vom 25.4.1864 aus Nördlingen von einem Herrn J G Rullmuz nach Nürnberg spediert an Herrn/Firma Zuggy und Fugg. Ob die Namen so richtig geschrieben sind?

Da der Brief nicht frankiert wurde, was 6 Kreuzer gekostet hätte, hatte der Empfänger das Porto über 10 Kreuzer zu zahlen für eine Entfernung von 12-18 Meilen. Gestempelt wurde hier mit Halbkreisstempel von Nördlingen (Winkler Nr.13), auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Nürnberg Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10 Typ II, Durchmesser 24 mm).

Warum der Halbkreisstempel von Nördlingen nochmals auf der Rückseite abgeschlagen wurde entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 05.07.2018 20:19:13 Gelesen: 735322# 1314 @  
@ Gernesammler [#1313]

Hallo Rainer,

ein wahrlich attraktiver Portobrief!

Die Aufgabepost stempelte zuerst hinten, um zu sehen, ob die Datumsumstellung geklappt hatte - es hatte geklappt. Nachdem man das gesehen hatte, stempelte man vorne Aufgabe.

Die Aufgabepost taxierte mit 6 Kreuzer für Portobriefe bis 1 Loth unter 12 Meilen - du kannst mit http://www.luftlinie.org genau nachrechnen, wie weit Aufgabepost von Abgabepost entfernt sind; hier: 80 km (bis 12 Meilen waren ja 90 km).

Die 6 ist sehr schwungvoll geschrieben und könnte optisch eine 10 sein - aber 10 Kreuzer gab es nicht 1864.

Der Empfänger war die Firma Zopfy & Popp in Nürnberg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 06.07.2018 11:53:27 Gelesen: 735163# 1315 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen netten Brief der Versicherungsgesellschaft Thuringia (latinisiert für Thüringen, wer hätte das gedacht?) in München "An den Agenten der Thuringia Herrn Davic Benda in Fürth" vom 30.10.187?.



Der Empfänger trug einen traditionell jüdischen Namen in der Stadt Bayerns, die als Klein - Jerusalem in die Geschichte des 19. Jahrhunderts einging (Frankfurt am Main war dann das Groß - Jerusalem, während das in Palästina damals wohl keine rechte Bedeutung hatte).

Am Folgetag kam er an und wurde Herrn Benda zugestellt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.07.2018 12:34:32 Gelesen: 735158# 1316 @  
Liebe Freunde,

Postkarte aus Augsburg - Bahnhof vom 19.10.1875 an Herrn Director Fried(rich) Bode - kann ich nicht lesen - Haspe Westphalen.



Im Text ging es um die Originialzeichnung zu Thibault´s Apparat Kalk Superphors, wenn ich es recht interpretiere, aber sicher bin ich mit bei der Klaue nicht und nehme Hilfe gerne entgegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 06.07.2018 17:38:23 Gelesen: 735119# 1317 @  
@ bayern klassisch [#1316]

Hallo Ralph,

vielleicht ist Haus Harkorten [1] gemeint?

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Harkorten
 
bayern klassisch Am: 06.07.2018 17:44:21 Gelesen: 735115# 1318 @  
@ bignell [#1317]

Hallo Adleraugen - Harald,

du hast Recht - da steht Harkorten bei Haspe. Danke fürs Helfen. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.07.2018 19:51:51 Gelesen: 735050# 1319 @  
bayern klassisch Am: 06.07.2018 20:00:03 Gelesen: 735048# 1320 @  
@ Gernesammler [#1319]

Hallo Rainer,

vielen Dank auch an dich - Link funktioniert leider nicht, wie auch bei 90% meiner Links hier, warum auch immer, aber ich denke du hast Recht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Richard Am: 06.07.2018 22:40:13 Gelesen: 734998# 1321 @  
@ Gernesammler [#1319]
@ bayern klassisch [#1320]

https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Harkorten

Als Link einfach nicht den riesig langen Link übernehmen, sondern den kurzen.

Schöne Grüsse, Richard
 
bayern klassisch Am: 07.07.2018 07:05:03 Gelesen: 734689# 1322 @  
@ Richard [#1321]

Hallo Richard,

also immer den Link nehmen, der oben im Feld der Kopfzeile zu sehen ist und nicht im Text von Googles Vorschlägen? Gut, werde das problieren und hoffe, dass es dann alles klappt.

Danke für den Tipp und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 08.07.2018 10:36:24 Gelesen: 734283# 1323 @  
Liebe Freunde,

frisch rein bekommen - Dienstbrief des Rentamtes (Finanzamtes) Wunsiedel vom 6.3.1862 an das Rentamt Selb, Ankunft dort via Kirchenlamitz (7.3.) am 8.3.1862. Dann retourniert von der Gemeindeverwaltung Spielberg, die inzwischen vom Rentamte Selb wohl eingeschaltet wurde, an das Rentamt Wunsiedel vom 2.6. mit Ankunft am 3.6.1862.



Aber warum sollte ein Dienstbrief ein Vierteljahr brauchen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.07.2018 20:12:39 Gelesen: 733671# 1324 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Dürkheim in der Pfalz vom 17.6.18?? vom Bürgermeisteramt Dürkheim nach Offenburg an das Grossherzogliche Badische (hier bedarf es Hilfe).

Da das Jahr nicht klar ist, der Stempel von Dürkheim ein 11b wurde ab 1850 - 66 eingesetzt, der Stempel von Mannheim auf der Rückseite auch ab 1850 und der letzte wohl ein Bahnpoststempel aber ob dieser zur Badischen Eisenbahn gehörte oder wurde der Brief kurzzeitig über Französisches Gebiet bei Strassbourg geleitet, da hoffe ich auf Hilfe.

Für das Porto hatte der Empfänger 18 Kreuzer zu zahlen, wie sich diese dann zusammensetzten, ob diese geteilt wurden werde ich bestimmt erfahren.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.07.2018 20:23:43 Gelesen: 733666# 1325 @  
@ Gernesammler [#1324]

Hallo Rainer,

ausweislich der Stempel datiert dein Brief um 1858-1860, näher kann man es nicht eingrenzen. Aber es war die Postvereinszeit, also standen alle 18 Kreuzer allein Bayern zu.

Über Frankreich lief er nicht - keine DÖPV - Korrespondenz lief je über Frankreich, das hätte sich Frankreich verboten, ohne Geld für den Transit zu bekommen und wer hätte diese Kosten tragen sollen?

Anschrift: Vom Bürgermeisteramte Dürkheim (heute: Bad Dürkheim) An das Großh(erzoglich) Bad(ische) Amtsrevisorat Offenburg, Partheisache.

Luftlinie waren es 111 km, also über 10 bis 20 Meilen, dafür 6 Kreuzer + 3 Kreuzer Portozuschlag je Loth, hier also ein nicht häufiger Brief über 1 bis unter 2 Loth mit Laufweg Grünstadt, Ludwigshafen am Rhein, Mannheim, Karlsruhe, Offenburg.

Glückwunsch - wenn man so einen Brief alle 3 bis 5 Jahre für 30 Euro findet, ist man glücklich!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.07.2018 19:19:06 Gelesen: 732837# 1326 @  
@ bayern klassisch [#1325]

Hallo Ralph,

wie immer herzlichen Dank für die Auflösung des Briefes so konnte ich diesen auch gleich sauber ablegen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 11.07.2018 20:02:13 Gelesen: 732315# 1327 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 26.3.1823 aus Augsburg von den Gebrüdern Guilini nach London an die Friedrich Schultze Compani spediert hier kam der Brief am 7.4.1823 in London zur Ausgabe.

Auf der Rückseite sind im Gebührenbaum 22 Kreuzer als Gesamtfranko vermerkt bis Meeresküste (England war nicht bereit mit Porto belastete Briefe anzunehmen) deshalb bestand Grenzfranko-bzw.Teilfrankozwang. Von diesen 22 Kreuzern gingen 5 Gute Groschen an Preussen als Weiterfranko, auf der Vorderseite wurden von England 8 Pence als Inlandsporto erhoben.

Wofür die 4 und die Rötel 3 stehen kann hoffentlich hier beantwortet werden. Gestempelt mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a mit Punkt, 3x39mm verwendet 1822-29) und einem Franco Stempel in rot den ich Preussen zuweisen möchte verwendet ab 1817 (van der Linden 1417).

Auf der Rückseite ein Einkreisstempel mit Inhalt FPO und Datum.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 11.07.2018 21:11:03 Gelesen: 732294# 1328 @  
@ Gernesammler [#1327]

Hallo Rainer,

Postvertrag Bayern - Preußen vom 1.5.1816: Bayern zahlte Teilfranko bis Küste mit der Leitung via Taxis (aus dem rechtsrheinischen Bayern) a) sein Inlandsfranko von 22 Kreuzer und das Weiterfranko b) von 5 Gutengroschen, die 20 Kreuzern entsprachen.

8 Kreuzer davon gingen an Taxis für den Transit von Aschaffenburg bis Koblenz (intern verrechnet).

Somit kostete der Brief 42 Kreuzer bis Helvoetsluis (NL).

Ab dort mit britischem Schiff nach London zum Foreign Post Office (FPO) und mit 1 Shilling 8 Pence taxiert bis zum Empfänger.

Preußen vergütete von seinen 5 Gutengroschen 4 an die Niederlande weiter, siehe vorne.

Die Ziffer in roter Tinte kann ich nicht zuordnen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 11.07.2018 21:43:41 Gelesen: 732277# 1329 @  
@ bayern klassisch [#1328]

Lieber Ralph,

eine kleine Korrektur sei erlaubt: Preußen vergütete je einfachem Brief 2 gute Groschen (15 Cent oder 3 Stuiver) an die niederländische Post (Artikel XXXVI, Kap. 2).

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 11.07.2018 21:55:43 Gelesen: 732272# 1330 @  
@ Michael D [#1329]

Lieber Michael,

vielen Dank füs Nachlesen. :-)

Da steht aber eine 4 vorne - die müsste von Preussen notiert worden sein, demnach 2. Gewicht? Bayern und Preussen rechneten ja nach diesem Vertrag in Lothgewichten, die Niederlande aber nicht, oder täusche ich mich da?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 11.07.2018 22:09:35 Gelesen: 732270# 1331 @  
@ bayern klassisch [#1330]

Lieber Ralph,

ein einfacher Brief durfte "bis zu 1 Loth gleich 15 Gramm" wiegen. Für die 4 habe ich im Moment keine Erklärung.

Preußen notierte aber nicht in schwarzer Tinte!

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 11.07.2018 22:57:56 Gelesen: 732261# 1332 @  
@ Michael D [#1331]

Lieber Michael,

stimmt - immer in roter Tinte - muss morgen mal nachschauen, da ich 2 große Artikel im Rundbrief der ARGE Bayern klassisch [1] geschrieben habe, die sich mit diesen Korrespondenzen (hin und her) auseinandersetzten.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] http://www.arge-bayern.net
 
bayern klassisch Am: 12.07.2018 16:00:36 Gelesen: 731977# 1333 @  
Liebe Freunde,

so, immer gut, seine eigenen Artikel nachlesen zu können, weil man sich nicht alles merken kann.

22 Kreuzer für Bayern, inklusive 8 Kreuzer für den Transit durch Taxis bis Koblenz.

5 Gutegroschen Weiterfranko für Preussen und die Niederlande = 20 Kreuzer.

Die rote Tinte 3 (oder 9?) kann ich nicht interpretieren. Wer fr. 4 in schwarz notiert hat, weiß ich nicht. Sinn ergeben sie meiner Meinung nach nicht.

Mit 1 Shilling 8 Pence war es ein "Packet Letter" - günstiger mit 8 Pence wäre es ein "Ship - Letter" gewesen, aber hier hat ihn ein königliches Schiff über den Ärmelkanal transportiert. So kostete er 1S 8d weil man einen Bogen Papier unterstellte, denn in England taxierte man nicht nach Gewicht, sondern nach der Anzahl der Bögen Papier.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 12.07.2018 17:16:38 Gelesen: 731944# 1334 @  
@ bayern klassisch [#1333]

Lieber Ralph,

die rote 3 kann doch Sinn machen. 1823 rechnete die Niederlande noch in Stuiver und 3 Stuiver betrug das Weiterfranko von Preußen an die Niederlande.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 12.07.2018 17:22:42 Gelesen: 731941# 1335 @  
@ Michael D [#1334]

Lieber Michael,

dann hat Preussen diese etwas schräge 3 notiert? Das wäre dann sinnvoll gewesen, auch wenn von 100 Briefe dieser Güte, die ich kenne, keiner diese rote 3 zeigt. Aber es gab alles immer auch ein erstes Mal.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.07.2018 19:22:17 Gelesen: 731896# 1336 @  
@ bayern klassisch [#1333]
@ Michael D [#1334]

Hallo Ralph und Michael,

vielen Dank für die Aufdröselung der Taxierung und dem Laufweg so kann ich den Brief jetzt vernünftig auf eine Seite ziehen.

Beste Grüße aus Berlin
Rainer
 
Gernesammler Am: 12.07.2018 20:13:19 Gelesen: 731806# 1337 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 31.5.1842 aus Monheim vom Königlichen Landgericht nach Nürnberg an das Königliche Land und Stadtgericht.

Gestempelt mit Einkreisstempel von Monheim (Winkler Nr.9) und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Nürnberg L2 Zweizeiler (Winkler 8a II 46x5 mm).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 18.07.2018 20:03:34 Gelesen: 729503# 1338 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 8.2.1858 von Anton Schmal aus Regensburg an Herrn Zopfy & Comp. Papier Fabrik in Wöhrd bei Nürnberg. Für das Porto für den Brief bis ein halbes Loth und einer Entfernung von 12-18 Meilen hatte der Empfänger 6 Kreuzer zu zahlen. Gestempelt mit Zweikreisstempel mit Zierstücken von Regensburg (Winkler Nr.10) verwendet in schwarz von 1850-70 einen Ankunftsstempel gibt es nicht. Wörhd kam 1806 zum Königreich Bayern. Im Zuge der Gemeindebildung entstand die Gemeinde Wöhrd, die 1818 als Teil des Burgfriedens nach Nürnberg eingemeindet wurde.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.07.2018 20:24:15 Gelesen: 729499# 1339 @  
@ Gernesammler [#1338]

Hallo Rainer,

sehr schöner Portobrief! Wenn ich korrigieren darf: Ab 1.7.1849 innerbayerisch 1 Loth inklusive und nur noch unterschieden bis 12 und über 12 Meilen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.07.2018 20:07:31 Gelesen: 729136# 1340 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Briefvorderseite eines Briefes vom 25.11.1857 aus Nürnberg spediert nach Wiesenbronn Post Rüdenhausen (hier gab es seit 1846 ein Post Expedition in Wiesenbronn erst ab 1870). Für das Franko wurde eine Marke zu 3 Kreuzer Bayern Nr.2 Type 3 verklebt und gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.356 sowie dem Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10 von Nürnberg.

Es wurde auch ein Chargestempel abgeschlagen für eine Recommandation und wenn man genau hinsieht steht am Charge Stempel handschriftlich das Kürzel für "bezahlt", womit die Chargegebühr gemeint ist.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.07.2018 06:11:56 Gelesen: 728999# 1341 @  
@ Gernesammler [#1340]

Hallo Rainer,

ein schönes Stück - gefällt mir gut.

Wenn ich korrigieren darf - rechts neben dem Chargé - Stempel steht nichts für bezahlt, sondern wurde die Reco - Nummer 641 notiert, ohne die es nicht ging, weil der Postschein und der Brief stets die gleiche Nummer zu tragen hatten.

Von Privaten wie hier musste die Reco - Gebühr von 6 Kreuzern immer bezahlt werden, weil der Postexpeditor die Reco - Postscheine selbst bei der bayerischen Postverwaltung bezahlen musste und auch hier in Nürnberg, wo ein Beamter saß, die Scheine nur verrechenbar waren, also stets bezahlt werden mussten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.07.2018 16:52:50 Gelesen: 728880# 1342 @  
Liebe Freunde,

Pizza geht auf die Hüfte, Zierstempel von Kempten gehen ins Herz - jedenfalls in meines und das mit der Leichtigkeit eines Neutrinos.



Hier eine nette Karte aus 1874 - zum Preis einer dürftig belegten Pizza. Da war mir die Karte dann doch lieber.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 20.07.2018 20:20:54 Gelesen: 728824# 1343 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei Vorderseiten von Briefen mit einer Frankierung von 6 Kreuzern was innerhalb von Bayern der 2ten Gewichtsstufe entsprochen hat.

Der erste ist aus Immenstadt nach Schweinfurt spediert worden am 27.8., gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.224 (2te Verwendung) und Halbkreisstempel von Immenstadt (Winkler Nr.12a) Verwendung 1865 und dann erst wieder ab 1870-75. Ob es genauere Daten gibt weiß ich leider nicht, aber so könnte man das Datum des Briefes auf den 27.8.1865 festlegen.



Der zweite Brief ist aus Speyer nach Nürnberg spediert worden am 20.12. gestempelt wurde hier mit offenem Mühlradstempel Nr.493 und Halbkreisstempel von Speyer (Winkler Nr.14) Verwendung 1863-67, hier ist die Eingrenzung leider nicht genau möglich.



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.07.2018 20:59:21 Gelesen: 728795# 1344 @  
@ Gernesammler [#1343]

Hallo Rainer,

zwei hübsche Vorderseiten mit gut gerandeten Marken der Nr. 10.

Der 1. Brief war sicher im 1. Gewicht und in der 2. Entfernungsstufe (über 12 Meilen) und dürfte von 1863 - 1865 stammen.

Der 2. Brief aus Speyer lag auch im 1. Gewicht und dürfte von 1863 - 1864 stammen, wenn ich mir den Aufgabestempel betrachte.

Von diesem Halbkreisstempel gibt es einige wenige geschickte Fälschungen mit SPEIER, statt SPEYER, die früher als Stempelraritäten angeboten wurden, sich aber dank empirischer Forschungen, an denen ich auch das Glück hatte, mitwirken zu dürfen, als Verfälschung aus echten SPEYER - Halbkreisstempeln erwiesen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.07.2018 20:20:51 Gelesen: 727174# 1345 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 2.1.1874 aus Bamberg nach Zürich spediert an Herrn Gabriel Hiener Schüler (hier durchgestrichen) der I. jetzt bräuchte ich Hilfe in Zürich, hier kam der Brief am 3.1.1874 an.

Für das Franko wurde eine Bayern Nr.25 Xa verklebt (enge Rauten), gestempelt mit Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10) und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Zürich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.07.2018 20:48:54 Gelesen: 727155# 1346 @  
@ Gernesammler [#1345]

Hallo Rainer,

"Schüler des 1. Courses des Polytechnikums" steht da.

Die Entwertung mit dem altertümlichen Zweikreisstempel macht den Brief für mich attraktiv.

4 Kreuzer blieben in Bayern, 3 Kreuzer (10 Rappen) musste man intern an die Schweiz vergüten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 01.08.2018 17:51:25 Gelesen: 723087# 1347 @  
Hallo,

nach längerer Abstinenz zwei schöne Bayern-Briefe, die ich bekommen habe.

Beide Briefe wurden aus Pappenheim verschickt. Der erste aus der ersten Verteilung mit dem geschlossenen Mühlradstempel 256 am 7.1.1856 nach München, wo er am nächsten Tag ankam:



Der zweite dann mit dem Mühlradstempel geschlossenen Mühlradstempel 379 von Pappenheim nach Kreuzhütte bei Waldmünchen versandt am 5.9.1862. Auch dieser ist am nächsten Tag angekommen:



Beide jeweils mit einer Bayern 4II frankiert. Sicher keine Seltenheiten, aber schön anzuschauen sind sie trotzdem.

Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 01.08.2018 17:53:32 Gelesen: 723083# 1348 @  
@ olli0816 [#1347]

Sehr schöne Briefe, Oliver, das ist Qualität!

Beim 1. fasziniert die blaue Tinte, beim 2., dass er nach Österreich (Kreuzhütte) lief, aber nur für Bayern (Waldmünchen) frankiert wurde.

So hat jedes Briefchen eine Besonderheit - was will man mehr?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 05.08.2018 09:37:41 Gelesen: 721695# 1349 @  
Liebe Freunde,

von deutschen Auktionshäusern frisch auf den Tisch - Telegramm mit Inhalt von der Telegraphenstation Pretzfeld an Herrn Förster Dumpert in Hagenbach vom 19.11.1872, als P.D. (Privat - Depesche) kostenpflichtig:

Förster Dumpert
Hagenbach
Station Pretzfeld.
Wir kommen heute früh 10 Uhr: Einheitzen.
Baron Seefried.





Vorne sehen wir in Rötel "12 Xr Botengebühr", so dass wir wissen, was unser Förster bezahlen musste. Die Kosten für das Telegramm selbst, welches von Bamberg abging, müsste ich erst berechnen - sie dürften aber sicher höher gewesen sein, als 12 Kreuzer. Dem Herrn Baron Seefried war also ein warmer Hintern doch einiges wert!

Ich liebe diese dunkelblauen Kuverts und Postscheine sehr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 07.08.2018 13:52:25 Gelesen: 720795# 1350 @  
Liebe Freunde,

heute ein Postvereinsbrief in der 2. Entfernungsstufe mit 6 Kreuzern treffend frankiert von Nürnberg 16.2.1867 nach Abtsgemünd, wo er über Aalen (noch am selben Tag!) am Folgetag ausgetragen werden konnte.





Der einzige Grund des Erwerbs war die Schreibweise "Abstgemünd", statt korrekt "Abtsgemünd". Gut für den Absender war die Beifügung von "Oberamt Aalen", ohne das es vielleicht nicht zu zügig gelaufen wäre.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.08.2018 19:02:06 Gelesen: 720690# 1351 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom Königlichen Landgericht Tölz vom 4.5.1851 an die Königliche Verwaltung Greiling (gehört heute zur Gemeinde Bad Tölz). Der Brief beinhaltet eine Gebühren Rechnung über mehrere Jahre im Gesamtvolumen von 100 Gulden und der Empfangsbestätigung. Da diese von 1866 sein müsste ganz schön späte Rückantwort.

Unten auf der Briefvorderseite steht links unten "mit 4 Gulden 6 Kreuzern".
Gestempelt mit Halbkreisstempel von Tölz (Winkler 11a).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 07.08.2018 19:44:01 Gelesen: 720672# 1352 @  
@ Gernesammler [#1351]

Hallo Rainer,

beim 1. Scan lese ich eine Aufstellung von 1832, beim 2. Scan von den 1850er bis 1860er Jahren; schon merkwürdig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.08.2018 20:04:17 Gelesen: 720665# 1353 @  
@ bayern klassisch [#1352]

Hallo Ralph,

auch ich habe diese 1832 gelesen, aber dadurch das diese Zeilen durchgestrichen sind ging ich davon aus, dass hier vielleicht nur Papier gespart werden sollte da ja auf der zweiten Seite erst die Rede ab 12.10.1839 ist.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 13.08.2018 20:03:38 Gelesen: 718138# 1354 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 6.2.1850 aus Straubing in Niederbayern an Herrn Matthias Arzbergers Sohn in Dörflas bei Redwitz in Oberfranken (Markt-Redwitz Post Expediton seit 1843).

In Straubing wurden der Brief auf 3 Kreuzer für den 1. Rayon bis 12 Meilen taxiert was jedoch falsch war wie man später mitbekam und die Taxierung auf die richtigen 6 Kreuzer für Briefe über 12 Meilen abänderte.

Korrekturen der Taxierung sind etwas seltener, da alle Post Expeditionen über Listen der Orte im 1. Rayon Ihrer Expedition verfügten.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Straubing (Winkler 11b) und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Markt Redwitz (Winkler 11b).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 13.08.2018 20:10:09 Gelesen: 718134# 1355 @  
@ Gernesammler [#1354]

Hallo Rainer,

ein Luxus Portobrief mit seltener, korrigierter Taxe. Es ist verwunderlich, dass man zuerst mit 3 Kreuzer taxierte, zumal der Zielort 250 (!) km entfernt von Straubing lag, also nicht gerade im Grenzbereich zu den 12 Meilen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.08.2018 20:30:16 Gelesen: 718127# 1356 @  
Guten Abend,

heute mal ein Brief nach Schweiz von Bayern ausgehend.

Was der liebe Ralph hier in diesem Thread schon alles gezeigt hat, kann einen schon neidisch werden lassen :D, allerdings bin ich auch dadurch etwas "Bayern-infiziert" geworden.

Nun wie dem auch sei, aufgegeben wurde der Brief am 10.06.1870 am Münchener Bahnhof, von wo er per Bahnpost weitergeleitet wurde. Siegelseitig lässt sich noch der Bahnpoststempel "Romanshorn-Bern" erkennen sowie der Ankunftsstempel am 11.06. von Basel.

Bezüglich der Frankatur kann man anführen, dass es sich um einen einfachen Brief bis 1 Loth handelt, der demnach mit 7 Kreuzern zu frankieren war. Im Nachgang habe ich noch in Erfahrung bringen können, dass der kleine Einkreiser vom "Münchner Bahnhof" nicht ganz so häufig ist, sodass sich der Kauf sicherlich gelohnt hat.

Liebe Grüße

Kevin


 
bayern klassisch Am: 13.08.2018 20:52:04 Gelesen: 718113# 1357 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1356]

In der Tat, so ist es! Ein Laie würde glauben, dass von Bayerns größter Stadt ein Bahnhofsstempel Massenware sein müsste, aber dem ist nicht so - und attraktiv ist er ob seiner Zierlichkeit sowieso.

Mit der Bahnpost durch Bayern bis zum Zielort, daher ging das so schnell.

4 Kreuzer verblieben Bayern, 3 Kreuzer wurden intern der Schweiz vergütet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.08.2018 21:10:06 Gelesen: 718097# 1358 @  
@ bayern klassisch [#1357]

Hallo Ralph,

danke für den Nachtrag hinsichtlich der späteren Aufteilung zwischen Schweiz und Bayern!

Und bezüglich des Bahnhofstempels, während ich mich mit Mecklenburg-Schwerin befasst habe, konnte ich auch nachlesen, dass der einkreisige Bahnhofstempel von Hamburg ziemlich selten und gesucht ist. Demnach ist hier München wohl nicht das einzige Beispiel dafür, dass die Größe einer Stadt relativ wenig mit dem Vorkommen von Stempeln zu tun hat!

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 13.08.2018 21:15:59 Gelesen: 718089# 1359 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1358]

So ist es - maßgeblich für uns heute in der Häufigkeitsbeurteilung kann ja nur die Anzahl der erhalten gebliebenen = bekannten Abschläge sein und da ist der ein oder andere Stempel einer Großstadt u. U. wesentlich seltener, als derjenige eines mittelgroßen Ortes, wenn es dort noch viele erhaltene Belege gibt, andere Großkorrespondenzen aber fast ganz abgefackelt wurden.

Zumal wesentlich mehr Leute München sammeln, als z. B. Passau oder Ingolstadt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.08.2018 21:21:56 Gelesen: 718085# 1360 @  
@ bayern klassisch [#1359]

Dem stimme ich dir zu! Eines der besten Beispiele sind eben solche Großkorrespondenzen (vgl. Landfried, Spengelin, etc.) von vermeintlich kleineren Orten, deren Stempel dann aber häufiger auftauchen als bspw. unser besagter Stempel vom Münchner Bahnhof.

Liebe Grüße

Kevin
 
Gernesammler Am: 16.08.2018 19:55:02 Gelesen: 717413# 1361 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 17.8.1861 innerhalb von Kempten spediert von August Heusloff (Weidach) an Louis Steinhauser jun.(Hegge). Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.3 I zu 1 Kreuzer die etwas sehr klein geschnitten wurde, gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.240 und dem Halbkreisstempel von Kempten (Winkler 14 I). Den Brief gab es wie unser lieber Bayern Klassisch sagen würde "zum Preis einer Pizza" da verkauft als 3 Kreuzer Marke.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 16.08.2018 20:06:13 Gelesen: 717410# 1362 @  
@ Gernesammler [#1361]

Hallo Rainer,

ein 3 Kreuzer Ortsbrief wäre natürlich noch besser gewesen, weil 3. Gewichtsstufe!

Aber auch eine erste Gewichtsstufe in den Lokalbezirk der Postverwaltung von Kempten ist nicht zu verachten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.08.2018 17:19:17 Gelesen: 716502# 1363 @  
Liebe Freunde,

ein wunderschöner Postschein erfreut auch den gesetzteren Postgeschichtler vor allem dann, wenn er eine Besonderheit aufweist - hier ein solches Exemplar aus Würzburg vom 11.8.1830 für einen Brief an Herrn Baron von Boyneburg in Lengsfeld.



Der Absender des frankierten Briefes zahlte 10 Kreuzer Franko und 16 Kreuzer für Recepissen. Es gab in Bayern aber keine Recepisse, die 16 Kreuzer gekostet hätte - aber es gab die Recommandation zu 4 Kreuzer und eine Retour - Recepisse (Rückschein, Postlieferschein) zu 12 Kreuzer. Diese beiden Postscheine sollten zusammen notiert werden, wohingegen eine Addition von Franko und Scheingebühren zu unterlassen war.

Vielleicht habe ich das Glück und finde den passenden Brief mit dem Postlieferschein dazu - das wäre der Hammer!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 20.08.2018 20:01:45 Gelesen: 716454# 1364 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 11.9.als Regierungs Sache (RS) aus Leutershausen vom Königlichen Landgericht an das hohe Präsidium Königliche Regierung in Mittelfranken zu Ansbach. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Leutershausen (Winkler 11b,verwendet 1849-70) und auf der Rückseite der Ankunftsstempel, Halbkreisstempel von Ansbach (Winkler 13, verwendet 1850-61).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 21.08.2018 20:15:31 Gelesen: 716162# 1365 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 3.111869 von München Bahnhof nach Kelheim spediert an Herrn Maurermeister Bruner, der Brief selbst kam von der Versicherungs Gesellschaft Haupt Agentur München Thuringia. Am 4.11.1869 wurde der Ankunftsstempel in Kelheim abgeschlagen weil der Herr Maurermeister dort nicht mehr zugegen war ging der Brief weiter nach Regensburg und kam dort trotz der Kürze des Weges erst am 6.11.1869 an. So meine These.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.15 vom linken Seitenrand und gestempelt wurde mit Einkreisstempel München Bahnh. (Winkler 20b) sowie auf der Rückseite mit Einkreisstempel mit Zierstück (Raute)von Kelheim (Winkler 18a) und Einkreisstempel von Regensburg (Winkler 17).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.08.2018 20:36:45 Gelesen: 716155# 1366 @  
@ Gernesammler [#1365]

Hallo Rainer,

dein Brief lief von München über Regensburg nach Kelheim. Der verquetsche Abschlag des Regensburger Transitstempels zeigt nur die "9" von 1869, nicht das Datum des 6.(11.1869).

Wäre dein Brief nach Regensburg weiter zu leiten gewesen, hätte man die Adresse korrigieren müssen.

Zwar war es ein Umweg von München über Regensburg nach Kelheim, statt direkt nach Kelheim zu versenden, aber in München hatte man immer viel Post nach Regensburg, aber nur ganz wenig nach Kelheim, daher machte es Sinn alle Post erst nach Regensburg zu schicken, um dann dort diese zu empfangen, umzukartieren und schnell nach Kelheim zu leiten. Wie schnell dies ging, trotz Umwegs, zeigen ja die beiden Stempel der Auf- und Abgabe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.08.2018 19:56:30 Gelesen: 715770# 1367 @  
@ bayern klassisch [#1366]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Richtigstellung, jetzt ist er abgelegt.

Hallo Sammlerfreunde,

hier eine Ganzsachen Postkarte zu 2 Kreuzer P1 I mit Strich statt Ö Strichel in Königreich, die Postkarte wurde am 11.4.1875 von Ingenheim in der Pfalz nach Strassbourg im Elsass spediert.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ingenheim (Winkler 12a mit Punkt), Verwendungszeit 1862-71, bei Peter Sem im Handbuch wird der Stempel erwähnt bis 1880, sowie im Handbuch von Helbig. Ich gehe aber bei dieser Erwähnung von dem Stempel ohne Punkt hinter Ingenheim aus, da dieser im Winkler ab 1879 erwähnt wird, im Helbig ab 1876.

Der Ankunftsstempel ein Einkreisstempel wurde am gleichen Tag noch abgeschlagen.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 30.08.2018 11:32:27 Gelesen: 712173# 1368 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postschein der Postwagen-Expedition Burghausen vom 10.8.1821, Postwagen Nr.16 nahm eine Fracht mit. Ich kann hier nur Gulden 100 entziffern in der oberen Zeile und in der zweiten Zeile das es innerhalb von Bayern war. Für die Fracht selbst musste nur die Scheingebühr von 4 Kreuzern bezahlt werden.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.08.2018 11:42:42 Gelesen: 712164# 1369 @  
@ Gernesammler [#1368]

Hallo Rainer,

darf ich korrigieren? Es war Postschein Nr. 16, nicht der Fahrpostwagen Nr. 16, weil Fahrpostwagen keine Nummerierung kannten.

Es wurde der Vollzug zu 73 Gulden und 10 Kreuzern zurück gesandt, wofür der Absender nur 4 Kreuzer Scheingebühr bezahlte, die anderen Kosten aber dem Empfänger, der Firma Wagenseil & Schrader in Kaufbeuren belastete.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 03.09.2018 12:52:05 Gelesen: 709829# 1370 @  
Liebe Freunde,

dieser Beifang war ein netter Brief aus Erlangen vom 28.4.1870 der Firma Christian Friedrich Türk an die Firma Blume & Cie in Braunschweig, der mit netter Rotoblate in der Farbe des früher gebräuchlichen Wachses verschlossen wurde und 2 Tage später dort ankam.



Innen folgte eine Rechnung mit 2 verschiedenen Portoansätzen, die man sich in Franken von dem Braunschweiger bezahlen ließ.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.09.2018 19:56:00 Gelesen: 709749# 1371 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Damen Brieflein aus Landshut vom 19.4.1851 an Herrn Pfarrer und Lokal Schul Inspektor in (leider kann ich den Ort nicht entziffern). Da der Brief nicht frankiert wurde musste der Herr Pfarrer die Portokosten von 6 Kreuzern übernehmen. Gestempelt mit L2 Zweizeiler von Landshut (Winkler 8a, 42mm Typ II), einen Ankunftsstempel gibt es nicht. Auf der Rückseite ist ein noch relativ gut erhaltenes Siegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.09.2018 20:07:25 Gelesen: 709745# 1372 @  
@ Gernesammler [#1371]

Hallo Rainer,

dein Brief lief nach Velden - da, wo es mal später rote Stempel gab!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 04.09.2018 11:30:15 Gelesen: 709391# 1373 @  
Liebe Freunde,

für meine Mini - Sammlung "Zeitungen et altera" ging mir ein nettes Briefchen aus Schweinfurt vom 24.5.1866 ins Netz, das ich euch nicht vorenthalten möchte.



Kurz vor dem Krieg sandte August Huschke an die Expedition der Dorfzeitung zu Hildburghausen einen einfachen Brief über 20 Meilen mit folgendem Inhalt:

Nachstehende Annonce bite ich in die nächste No. der Dorfzeitung aufzunehmen. Ein junger Mann von 20 Jahren der die Landwirthschaft auf renommirten Gütern erlernt hat sucht eine Verwalterstelle.
Portofreie mit No. 777 bez(eichnete) Briefe befördert die Exped(ition) d(es) Bla(ttes).
meine Addresse ist A. Huschke Schweinfurt.
Die Einrcükungsgebühr wollen Sie gefälligst mit Postvorschuss unternehmen.
Achtungsvoll.
August Huschke
Schweinfurt d(en) 24/5.66


Es stellt sich die Frage, ob am Vorabend des Deutschen Krieges die Einstellung eines so jungen Verwalters in Hildburghausen von Erfolg gekrönt war.

Es wäre schön, diese Einrückung mal zu sehen und wenn es diese Zeitung noch gibt (oder das Archiv davon), werde ich mich bemühen, diese in Kopie zu bekommen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.09.2018 11:35:29 Gelesen: 709389# 1374 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief von Donauwörth nach Füssen vom 4.6.1855. Der Absender, die Firma Hammerschmidt´s Eidam, teilte der Firma C. A. Kummer mit, dass man die bestellte Waren, einen Sack Gries mit 100 bayerischen Zentnern (!!) durch die Eisenbahn franco Ablage Station Biesenhofen auf Kosten des Stammhauses in Regensburg hatte abgehen lassen.



Bleibt mir nur zu hoffen, dass dieser Sack damals keinem auf den Fuß gefallen ist, sonst hätte sich wohl seine Schuhgröße dramatisch nach oben verändert ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.09.2018 11:51:46 Gelesen: 709382# 1375 @  
Liebe Freunde,

anbei ein netter Brief aus München vom 16.7.1870 an Lang seelige Erben nach Oberammergau, der am 18.7.1870 schon beantwortet wurde, ausweislich seiner Registraturbeschriftung.



Wir erinnern uns: 1 Tag später folgte die Kriegserklärung Bayerns an Frankreich, aber das nur am Rande.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 04.09.2018 20:03:52 Gelesen: 709196# 1376 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief an einen Herrn Wirsching vom 24.8.1851 aus Marktbreit nach Iphofen über Mainbernheim. Frankiert mit einer Bayern Nr.2 IIa, gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.301 und Halbkreisstempel (Winkler 11a) und auf der Rückseite Halbkreisstempel von Mainbernheim (Winkler 11a). Von da wurde der Brief mit Boten nach Iphofen ausgetragen. Die Marke hat ein verkürzten Abstrich im A von Franko links unten.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.09.2018 10:34:21 Gelesen: 708973# 1377 @  
Liebe Freunde,

ein gewöhnlicher Portobrief von Bayreuth, dem 24.5.1816 des Absenders Nathan Salomon an die Herren Wertheimber Philipson in Regensburg kostete, da bis 1/2 Münchener Loth leicht, nur 6 Kreuzer.



Im Inneren erlaubt sich der Absender ein Angebot über Loose zu machen, weswegen ich ihn gekauft habe. Leider hat mein Multifunktionsgerät leider gerade eine längere Denkpause eingelegt, so dass der Brief nur von außen ersichtlich bleibt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.09.2018 19:17:19 Gelesen: 708772# 1378 @  
@ bayern klassisch [#1377]

Hallo Ralph,

habe etwas zu Nathan Salomon [1] im Netz gefunden vielleicht kannst Du es brauchen zu Deinem Brief.

Gruß Rainer

[1] https://books.google.de/books?id=FvpDAAAAcAAJ&pg=PA576&lpg=PA576&dq=nathan+salomon+bayreuth&source=bl&ots=bZBI5jHj51&sig=IxzP2rmvjUbqslal0Z5CE-8ZE4o&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwihrvjhrqTdAhXGEVAKHSKnB0kQ6AEwAnoECAgQAQ
 
bayern klassisch Am: 05.09.2018 19:20:58 Gelesen: 708769# 1379 @  
@ Gernesammler [#1378]

Hallo Rainer,

vielen Dank! Was da zu lesen ist passt perfekt zum Inhalt meines Briefes.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.09.2018 19:42:28 Gelesen: 708757# 1380 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Memmingen vom 19.9.1871 von der Spielwarenfabrikation Hugel als Rechnungsbrief versandt nach Orlamünde in Sachsen Altenburg an Frau Mathilde Knauth. Für das Franko kam eine Bayern Nr.23 Y zum Einsatz, gestempelt mit Ra2 Rahmenstempel von Memmingen (Winkler Nr.15), auf der Rückseite ist noch der Ankunfts-Ausgabestempel von Orlamünde.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 10.09.2018 20:13:15 Gelesen: 706722# 1381 @  
Hallo Sammlerfreunde,

nur eine Vorderseite, aber ich fand diese toll, da ich nach Mecklenburg noch gar nichts hatte.

Brief aus Nürnberg vom 5.4.1868 von Herrn Michael Schnebel nach Neustrelitz an das Großherzoglich Mecklenburgische Cammer und Forst Collegium. Für das Franko wurde eine Bayern Nr. 15 verklebt und gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 sowie Zweikreisstempel Nürnberg Bhf. mit Rosetten (Winkler Nr. 10 27 mm).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 17.09.2018 19:42:23 Gelesen: 705229# 1382 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief als "Dienstliche Partei Sache" (DPS) vom 8.8.1865 vom Landgericht Werneck an den Herrn Notar Förster in Schweinfurt, dort kam der Brief wahrscheinkich am gleichen Tag an.

Da der Brief am nächsten Tag in Waigoldshausen in der Nähe von Werneck wieder ankam, kann man annehmen das die Briefannahme verweigert wurde ? Ich lasse mich hier gerne eines Besseren belehren.

Da für den Brief kein Franko verklebt wurde taxierte der Postbeamte den Brief nach und kam auf die 2.te Gewichtsstufe und schrieb 12 Kreuzer Porto innerhalb Bayerns. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Werneck (Winkler 12a mit Punkt) und dem Halbkreisstempel von Waigoldshausen (Winkler 11b).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 17.09.2018 20:03:16 Gelesen: 705218# 1383 @  
@ Gernesammler [#1382]

Hallo Rainer,

es war eine J.P.S. = Justiz - Parthey - Sache und sie war wie alle Partei - Sachen portopflichtig.

Kannst du den 2. Scan richtig herum einstellen, sonst kann ich nichts lesen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.09.2018 20:41:12 Gelesen: 705211# 1384 @  
@ bayern klassisch [#1383]

Hallo Ralph

mach ich Morgen, schreibe gerade vom Handy.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 17.09.2018 20:52:24 Gelesen: 705208# 1385 @  
@ Gernesammler [#1384]

Hallo Rainer,

dann bedanke ich mich schon jetzt für deine Mühewaltung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 18.09.2018 10:39:22 Gelesen: 705056# 1386 @  
@ Gernesammler [#1384]
@ bayern klassisch [#1383]

Hallo ihr beiden.

ich war mal so frei:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 18.09.2018 13:10:51 Gelesen: 705011# 1387 @  
@ Magdeburger [#1386]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank! Ich kann es leider nur fragmentarisch lesen, aber eine Rücksendung ist es nicht, weil die auch die Adressseite betroffen hätte und die ist ja unverändert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.09.2018 19:36:38 Gelesen: 704938# 1388 @  
@ Magdeburger [#1386]
@ bayern klassisch [#1387]

Hallo Ralph, hallo Ulf,

vielen Dank fürs Drehen des Scans, ich kann hier leider auch nur im geprägten Andreas Fuersten königlicher Roint Schweinfurt lesen, sowie im geschriebenen Text Rosenstrauss ... kaufen? Schweinfurt 10.8.1865.

Aber mich würde natürlich interessieren, warum der Brief dann noch über Weigoldshausen gelaufen ist, dann wäre er ja erst am nächsten Tag in Schweinfurt gewesen.

Vielleicht ist ja der Text im Innern nur eine Notiz des Notars (reine Theorie).

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.09.2018 20:36:30 Gelesen: 704927# 1389 @  
@ Gernesammler [#1388]

Hallo Rainer,

dein Brief lief am 8.8. von Werneck in den Nachbarort Weigoldshausen, wo er am 9.8. ankam. Von dort aus direkt nach Schweinfurt am selben Tag, aber ohne Ankunftsstempel, mehr nicht. Er lief todsicher nicht retour.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.09.2018 19:49:12 Gelesen: 704876# 1390 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Geislingen vom 9. September. 1796 nach München an "Monsieur le Baron de Rechberg Chevallier de Lordre militaire de St.George Chambellan et Confeiller de Etat de S A S Elektorale Palatine Duc de Baviere Administratuer de Comte de Wiesensteig", also einem Träger des St.George Ordens dieser wurde seit 1769 von Katharina II zur Belohnung an Offiziere und Soldaten für hohe militäriche Dienste vergeben. Gleichzeitig war Baron de Rechberg gewählter Pfalzgraf von Bayern (Elektorale Palatine Duc de Baviere).

Am 10.9.1796 kam der Brief in München an dies wurde handschriftlich vermerkt.
Für den Brief wurden bis Grenze 4 Kreuzer vermerkt und der Anteil für Bayern betrug 8 Kreuzer, Gesamt 12 Kreuzer diese waren vom Empfänger zu zahlen.

Ob Baron de Rechberg diese Portokosten tragen musste kann man nicht nachvollziehen.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler D.GEISLINGEN (Feuser 1105-1 ab 1775 in Verwendung). Auf der Rückseite noch ein sehr schönes Siegel vielleicht kann man im Text erkennen von wem dieses Siegel sein könnte.

Zwischen 1396 und 1802 gehörte Geislingen zur Freien Reichsstadt Ulm und ab 1500 auch zum Schwäbischen Reichskreis. 1803 fiel die Stadt durch den Reichsdeputationshauptschluss an das Königreich Bayern und wurde 1810 mit Württemberg getauscht.

Gruß Rainer





 
bayern klassisch Am: 19.09.2018 20:18:23 Gelesen: 704873# 1391 @  
@ Gernesammler [#1390]

Hallo Rainer,

netter Brief!

Er kostete 4 Kreuzer bis Augsburg und von Augsburg 4 weitere Kreuzer bis München, total also 8 Kreuzer, wie oben notiert.

Grenzen gab es für die Post keine, weil das die taxische Reichspost alles in ihrer Hand hatte (Staatsposten gab es im Süden der Republik noch keine).

Wollte der Absender frankieren, gab es das "Absatzfranko", hier also von Geislingen bis Augsburg und ab da das Porto nach München. Hier hat man aber gar nichts bezahlt, was recht selten war, da der Empfänger kein Subalterner war, sondern eine recht hoch gestellte Persönlichkeit, die allerdings diese 8 Kreuzer zu bezahlen hatte.

Ein paar nette Titel reichten der Reichspost noch lange nicht, um einem die passive Postportofreiheit zu gewähren - da brauchte es schon andere Kaliber.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.09.2018 20:08:04 Gelesen: 704715# 1392 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Vorderseite eines Porto Briefes vom 17.5. aus Stadtprozelten nach Amorbach an Herrn Rechtsanwalt Dehloch, da beide Orte innerhalb der Tarif Zone bis 12 Meilen lag.

Der Brief wurde unfrankiert versendet und somit dem Empfänger 24 Kreuzer Porto abverlangt da das Gewicht über 4 Loth gelegen haben muss. Gestempelt mit Halbkreisstempel 11b somit müsste der Brief zwischen 1854 oder 1857 spediert worden sein.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.09.2018 20:54:46 Gelesen: 704702# 1393 @  
@ Gernesammler [#1392]

Hallo Rainer,

wenn ich kurz korrigieren darf: Dr. Dessloch war der Empfänger des schönen Stücks.

Die Aufgabepost hatte in schwarzer Tinte 12 Kreuzer Porto notiert, welches die Abgabepost strich und selbst 12 Kreuzer in Rötel auftrug - das kenne ich zu Beginn der 1850er Jahre, als jeder seine eigene Hand auf den Briefen verewigt sehen wollte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.09.2018 11:41:37 Gelesen: 702447# 1394 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Augsburg vom 29.1.1848 an den den Gemeinte Rath in Thannhausen über Nördlingen wo der Brief am selben Tag ankam. Für das Porto wurden 4 Kreuzer erhoben für die Entfernung 6-12 Meilen, hier hat auch die Aufgabepost 4 Kreuzer vermerkt und die Abgabepost hat die schwarze 4 gestrichen und neu in Rötel notiert. Gestempelt wurde mit Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8b, 4 x 38 mm)verwendet 1846-1848 und auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Noerdlingen (Winkler 11b), den Rest des Weges kam der Brief per Boten zum Empfänger.

Gruß Rainer







 
bayern klassisch Am: 25.09.2018 17:43:04 Gelesen: 702415# 1395 @  
@ Gernesammler [#1394]

Hallo Rainer,

der Brief weist eine Besonderheit auf:

Als gewöhnlicher Portobrief setzte Augsburg bis zur württembergischen Staatsgrenze bzw. thurn und taxischen Postgrenze (war hier dasselbe) 4 Kreuzer an, wie du korrekt bemerkt hast.

Ab dieser Grenze hätte der Brief für die württembergische Strecke taxiert werden müssen - wurde es aber nicht. Stattdessen strich man die bayerischen 4 Kreuzer durch, um sie mit Tinte zu wiederholen, sonderbar, denn das deutete darauf hin, dass der Empfänger Portofreiheit genossen hätte - was möglich war, aber nicht sehr wahrscheinlich.

Von Nördlingen aus wurde er aber nicht von einem (bayerischen) Bogen ausgetragen, weil das Oberamt Ellingen 28 km von Nördlingen entfernt lag - das wäre ein bissi weit gewesen, sogar für wohltrainierte bayerische Waden. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 25.09.2018 18:37:01 Gelesen: 702403# 1396 @  
Hallo,

jetzt möchte ich nach längerer Zeit mal wieder einen Brief zeigen, den ich noch nicht lange besitze.

Es ist ein Brief von München Vorstadt Au mit schönem offenen Mühlradstempel 25 und Halbkreisstempel Vorstadt Au nach Neumarkt in Oberbayern mit einer Michel Nummer 6 12 Kreuzer rot. Der Brief erinnert mich an Monaco Franze, der wollte immer der Stenz von der Au sein. Mein erster 12 Kreuzer Brief der Quadratausgabe von Bayern und da die Stempel so schön waren, konnte ich mich nicht zurückhalten.

Was mich ein bisschen irritiert ist die Tatsache, dass die Marke über die Schrift geklebt wurde, obwohl weiter unten oder rechts noch Platz gewesen wäre. Das Jahr kann man leider nicht feststellen, da kein Ankunftsstempel auf der Rückseite vorhanden ist und das Schreiben innen fehlt. Das einzige ist noch ein kleiner Rückstand eines ehemaligen roten Siegels.



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 25.09.2018 19:09:51 Gelesen: 702394# 1397 @  
@ olli0816 [#1396]

Hallo Oliver,

hoppla - was für ein Brief!

Er ist in jeder Hinsicht echt und der Absender hatte eigene Marken, die fast immer mittig verklebt wurden (die Post klebte ja damals die Marken generell nicht auf die Briefe, wenn sie sich an die Vorschrift hielten).

Es war ein Brief über 1 bis 2 Loth nach dem Tarif 1.7.1858 bis 31.7.1865, also ein 2. Gewicht bei einer 2. Entfernungsstufe über 12 Meilen innerbayrisch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 26.09.2018 14:36:48 Gelesen: 702300# 1398 @  
Hallo zusammen,

anbei noch ein weiterer schöner Bayernbrief, den ich auch noch nicht ganz so lange besitze.

Es handelt sich um einen Brief aus Sonthofen mit einer sehr schönen 9 Kreuzer Marke 5d nach Österreich/Maulterndorf. Der Halbkreisstempel von Sonthofen und der geschlossene Mühlradstempel sind sehr gut erhalten. Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Maulterndorf zu sehen. Der Brief wurde 1861 verschickt und war 2 Tage unterwegs. Meine Großeltern väterlicherseits besaßen in Sonthofen einen 500 Jahre alten Bauernhof. Vieles war sehr gut erhalten inkl. der viel zu kleinen Türen/Durchgänge zu einigen Räumen. Die Menschen waren damals etwas kleiner als heute. Ich wollte schon länger einen schönen Brief aus dem Ort besitzen, nun hat es endlich geklappt.

Ein Blick in meinem alten Thomas Henke Altdeutschland Katalog verrät mir, dass der Nummernstempel recht häufig ist. Das finde ich erstaunlich, da Sonthofen um 1850 nur etwa 3.000 Einwohner hatte. Selbst heute ist es mit knapp 22.000 Leuten noch übersichtlich. Vielleicht gibt's eine Erklärung?

Hier nun der Brief mit Vorder- und Rückseite:



@ bayern klassisch [#1397]

Danke für deine Erklärung und der Bestätigung, dass der Brief echt ist sowie Erklärung des Portos.

Viele Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 26.09.2018 15:09:38 Gelesen: 702292# 1399 @  
@ olli0816 [#1398]

Hallo Oliver,

da zeigst du uns einen sehr schönen 9 Kreuzerbrief aus Sonthofen unter 1 Loth über 20 Meilen.

Sonthofen hat praktisch immer rechts übergehend gestempelt, jedenfalls findet man kaum mal einen anders gestempelten Brief.

Sem gibt in seinem Katalog einen Briefzuschlag von satten 10 Euro an, was auf große Häufigkeit schließen lässt, aber mit den Zuschlägen ist das so eine Sache.

Sonthofen hatte außer Schiefer nicht so viel Industrie, wenn ich als Laie nicht irre, aber es sind schon ein paar nette Briefe erhalten. Was genau so wichtig ist, wie die Anzahl der verschickten Briefe, ist die Anzahl der erhalten gebliebenen Korrespondenzen - auch da gibt es wohl das ein oder andere, aber 10 Euro Zuschlag halte auch ich für zu wenig, wenn ich andere Stempelzuschläge aus gleicher Zeit vergleiche, von denen ich 50 oder 60 praktisch ad hoc weltweit kaufen könnte, was ich bei Sonthofen ausschließe.

Es mag auch sein, dass es kaum oder keine Sonthofener Heimatsammler gibt, die solche Briefe kaufen würden - das weiß ich leider nicht. Manche Zuschläge sind nur deshalb so hoch, weil es zahlreiche Heimatsammler gibt/gab, die viel Geld in der Tasche hatten, um sich alles zu kaufen, was auf den Markt kam, während andere Orte kaum gesucht waren, obwohl das Material gut und nicht häufig war. Generalsammler der Mühlradstempel konnten das teilweise abfedern, weil sie alle Stempel haben mussten in beiden Verteilungen, aber die Anzahl derer ist stark auf dem absteigenden Ast und die Verbliebenen a) haben fast schon alles, bis auf die Bomben, oder b) sehen sich bei besseren Stücken finanziell außerstande mitzubieten.

Ich hatte mal einen vergleichbaren Sonthofener Brief, finde ich aber nicht mehr, trotz intensiver Nachsuche, daher muss deiner vorerst hier allein bleiben, was sich hoffentlich bald ändert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.09.2018 11:38:07 Gelesen: 702249# 1400 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 4.8.1863 von der Filial Bank Ludwigshafen an die Gemeinde Zell über Albisheim und Kirchheimbolanden, hier kam der Brief am 6.8.1863 an.

Die Gemeinde Zell bekam erst am 10.9.1898 eine eigene Post Agentur deswegen wurde der Brief ab Kirchheimbolanden weiter spediert. Für das Porto da unfrankiert musste der Empfänger 6 Kreuzer zahlen. Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ludwigshafen (Winkler 14 große Type) Verwendung 1863-68 auf der Rückseite Halbkreisstempel von Albisheim (Winler 12a) Verwendung ab 1863 und der Halbkreisstempel von Kirchheimbolanden (Winler 11b) Verwendung 1858-63.

Es ist auch noch ein sehr gut erhaltenes Siegel auf der Rückseite von der Filialbank Ludwigshafen welches durch seine schwarze Farbe auf einen Trauerbrief hinweist.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.10.2018 11:41:13 Gelesen: 700790# 1401 @  
Liebe Freunde,

heute kann ich einen netten Kleinbrief aus Bamberg vom 31.5.18?? für 12 Kreuzer Porto nach Klebing bei Mühldorf in Bayern zeigen, der den Fingerhutstempel mit 2 Bruchstrichen zeigt, was verwundert, da doch bei einem Tag/Monats - Datum nur 1 Bruchstrich vonnöten ist.







Darüber hinaus wundert man sich über die etwas ungewöhnliche Art, wie man diesen Brief geschrieben hat (längs, quer, oben, unten, seitlich, hinten usw.), was sich aber erklären lässt, weil der Schreiber dieser Zeilen gegen Ende seines Briefes von der Post einen Brief der Empfängerin zugestellt bekam, diesen las und sofort noch mit den letzten Zeilen beantwortete.

Wie oft gab es das wohl, dass A an B einen Brief just dann schrieb, als die Post ihm einen Brief von B vor die Türe legte? Sicher nicht sehr häufig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 03.10.2018 12:00:08 Gelesen: 700787# 1402 @  
Liebe Freunde,

bei Briefen mit 2 datumsverschiedenen Aufgabestempeln ist die Interpretation für dieses Handeln nicht einfach, weil wir die Uhrzeit der Aufgabe nicht kennen.



1. Möglich wäre eine späte Einlieferung kurz vor Schalterschluß, so dass aus dokumentarischen Gründen das Aufgabedatum durch Stempelabdruck zu belegen war, der Brief aber nicht mehr am Aufgabetag abspediert werden konnte und so bis zum Folgetag liegen blieb, an dem er nochmals abgestempelt wurde, nun aber mit dem aktuellen Datum.

Für dergleichen Fälle war der Nebenstempel "Nach Abgang der Post" bzw. "Nach Abgang" vorgesehen, den aber nicht jede Poststelle in Bayern besaß und infolgedessen auch nicht abschlagen konnte. Manuell konnte das auch nachgetragen werden, aber das verteilte sich mehr auf die Postscheine bei Brief- und Fahrpost, als auf gewöhnliche Briefpostsendungen, wo es die absolute Ausnahme blieb.

2. Ebenso möglich war beim 1. Brief des Tages der Test, welches Stempeldatum der Vorgänger (oder man selbst) eingestellt hatte (der eine stellte es am Vortag Abends schon auf den nächsten Tag um, der andere war etwas fauler und überließ das "der nächsten Schicht"). Also konnte man den Stempel wie hier am 3.1.1831 testhalber abschlagen, um zu sehen, dass man ihn jetzt auf den richtigen Tag, den 4.1.1831, umstellen musste, was man auch tat und dokumentierte. Jetzt wäre aber der falsche (alte) Abschlag zu streichen gewesen, was man verabsäumte.

Man weiß daher nicht, welche dieser Varianten im Jänner 1831 in Bamberg mit dem aptierten Zweizeiler gespielt wurde (innen ist er absenderdatiert 3.1.). Theoretisch möglich wäre auch ein sog. "reclamirter Brief", also eine Postaufgabe am 3.1., dann wäre im Laufe der nächsten Stunden der Absender aber zur Post zurück gekommen und hätte seinen Brief wieder zurück verlangt (vlt. weil ihm neue Erkenntnisse in der Zwischenzeit zugekommen waren). Die Post hätte ihn ihm zurückgeben müssen, er hätte seinen Briefinhalt ergänzt und am Folgetag erneut (neu versiegelt) der Post aufgegeben.

Der hiesige Brief scheint tatsächlich zu diesen reclamirten Briefen zu gehören, weil auch hier Text später hinzugefügt wurde und das schwarze Trauersiegel einmal überdruckt wurde von einem neuen Trauersiegel.

Doch ganz ausschließen kann man auch damit die Variante 2 natürlich nicht.

Infolge einer Neueinteilung kostete dieser Brief trotz gleichem Tarifzeitraum jetzt statt 12 Kreuzer nur noch 10 Kreuzer - tja, die bayerische Post war halt eben damals schon sehr lernfähig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.10.2018 20:01:28 Gelesen: 698180# 1403 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 27.10.1871 aus Zoeschlingsweiler von der Baumwollweberei in Schwaben über Lauingen nach Augsburg an Herrn Rudolph Schneider, unten im Brief in Rötel "Provisions Nota" wofür könnte dieser Begriff bei diesem Brief gelten.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 23x, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Lauingen (Winkler 11b) und auf der Rückseite als Ankunftsstempel der Zweizeiler Bahnhof Augsburg in Grotesk (Winler 8b S).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 11.10.2018 20:11:27 Gelesen: 698119# 1404 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 6.11.1860 aus Dürkheim in der Pfalz an Herrn Fischer in Schwarza bei Rudolstadt, der Brief wurde spediert über Frankfurt am Main wo er noch am 6.11. ankam und weiter spediert über Weimar 7.11. und am 8.11.in Rudolstadt ankam für das Porto mussten vom Empfänger 26 Kreuzer aufgebracht werden, diese setzten sich aus 12 Kreuzern für Bayern die dann nochmals erwähnt und durchgestrichen werden, sowie 4 Neu-Groschen die reduziert wurden auf 3 1/2 Neu-Groschen diese wurden dann umgerechnet in 14 Kreuzer die auf der Vorderseite durchgestrichen sind aber auf der Rückseite nochmals in Rötel notiert wurden.

Ich hoffe das ist richtig, wenn nicht dann wie immer gerne verbessern, damit ich alles sauber aufziehen kann.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel (Winkler 11b) und auf der Rückseite Einkreisstempel von Frankfurt A.M., Einkreiser K1 von Weimar (Feuser 3822-4) und Zweikreiser K2 von Rudolstadt (Feuser 3035-5).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.10.2018 20:28:45 Gelesen: 698113# 1405 @  
@ Gernesammler [#1404]

Hallo Rainer,

ein phantastischer Brief - nur bei der Beschreibung muss ich ein paar Dinge korrigieren.

Bayern notiert mittig 12 Kreuzer Porto - die allein Bayern auch zustanden.

In Frankfurt am Main wähnte man den Zielort im taxischen Groschenbezirk und reduzierte in 3 1/2 Silbergroschen die von Bayern geforderten 12 Kreuzer. Eigentlich waren im Postverein 3 Kreuzer gleich 1 Silbergroschen (Neugroschen gab es nur im Königreich Sachsen - dein Brief lief aber nicht nach Sachsen, sondern in den Thurn und Taxis - Bezirk, daher waren es Silbergroschen, die gleichwertig waren).

Mit den Bestellgeld von 1/2 Groschen ergaben sich 4 Groschen, die mit dem Faktor 3,5 in Kreuzer zu reduzieren waren, so dass der Empfänger im Kreuzerbezirk dort tatsächlich 14 Kreuzer bezahlen musste.

Ein wunderbares Beispiel über die Berechnung und Reduktion von Währungen im Postverein.

Da der Brief von 1860 stammt, konnte es nur ein Porto geben, nämlich das der Aufgabepost, wie im DÖPV beschlossen zum 1.7.1850.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2018 20:12:50 Gelesen: 697859# 1406 @  
@ bayern klassisch [#1405]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Richtigstellung der Taxierung des Briefes, da lag ich ja nur mit den 12 Kreuzern für Bayern richtig, auf jeden Fall konnte ich den Brief jetzt super beschrieben aufziehen und in meine Sammlung "Porto Briefe in der Markenzeit" aufnehmen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 15.10.2018 20:08:34 Gelesen: 696943# 1407 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Augsburg vom 28.11.1871 von den Gebrüdern Fromel als Rechnungsbrief an Herrn J.Berger in St. Johann per Kufstein in Tirol spediert. Im Brief selbst geht es um 1 Ballen Java und einen Ballen Jamaica (Wolle, Kaffee oder Tabac) steht leider nicht im Brief dabei. Die Rechnung ist ein Vordruck der für jeden Kunden verwendet werden konnte. Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 23 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit Halbkreisstempel Bahnh. Augsburg (Winkler Nr. 14 Schrift in Grotesk).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 18.10.2018 19:48:32 Gelesen: 695654# 1408 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 29.6.1850 aus Nürnberg von der Hüttensteinacher Eisenwerkgesellschaft an Caspar Gerhauser Eisenhändler in Kaufbeuren. Da der Brief unfrankiert bei der Post aufgegeben wurde, wurden 6 Kreuzer Porto erhoben für unfrankierte Briefe bis 1 Loth im Fernverkehr über 12 Meilen, diese hatte der Empfänger zu erstatten. Gestempelt wurde der Brief mit Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr. 10 Typ I, 22 mm). Auf der Rückseite gibt es keinen Ankunftsstempel.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 18.10.2018 21:25:21 Gelesen: 695631# 1409 @  
@ Gernesammler [#1408]

Hallo Rainer,

ein netter Brief, der am 29.6.1850 innerbayerisch auf die Reise ging. 2 Tage später hatte Bayern seinen Ersttag im Postverein und damit auch sein inländisches Reglement modifiziert, als es dann einen Portozuschlag von 3 Kreuzer für unfrankierte Briefe gab und der Brief dann 9 Kreuzer gekostet hätte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Marcel Am: 18.10.2018 22:28:58 Gelesen: 695610# 1410 @  
@ Gernesammler [#1380]

Hallo Rainer,

ich bin begeistert. Ich bin ständig auf Suche nach Briefen und Dokumenten an und von Knauth. Erst kürzlich habe ich einen Brief erstanden auf den ich noch warte aus Strassburg nach Orlamünde.

1864 regte der selbstständige Handelsvertreter für verschiedene Spielzeughersteller Edmund Knauth die Gründung einer eigenen Spielwarenfabrik in Orlamünde an. Seine ältere Schwester Fräulein Mathilde bemühte sich bis 1873 besonders ums Geschäft, das gemeinschaftlich geführt wurde und bis 1875 die Bezeichnung "Mathilde Knauth, Spielwaaren-Fabrik Orlamünde" trug. Mit beteiligt am Geschäft waren ein jüngerer Bruder Guido Knauth und ein Neffe Arno Sperrhake. Diese Beiden gründeten später eigene Fabriken in Orlamünde und Eisenberg.

Siehe dazu: https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=135615

Vielen Dank fürs zeigen - Super!

Wir haben hier im Museum auf der Kemenate auch eine kleine Ecke über die Puppenfabrik.

schöne Grüße aus Orlamünde
Marcel
 
Gernesammler Am: 19.10.2018 19:45:49 Gelesen: 695349# 1411 @  
@ Marcel [#1410]

Hallo Marcel,

schön, dass der Brief gefällt, wir sammeln zwar keine Puppen, dafür aber Teddys und etwas Blech, um das aufzulockern, aber Spielzeug ist eben auch eine coole Sache. Ich habe Dir zum Brief eine Mail zukommen lassen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.10.2018 11:38:48 Gelesen: 695149# 1412 @  
Liebe Freunde,

nichts dolles - nur eine J.P.S. = Justiz - Parthey - Sache aus Lauf vom 31.7.1851 nach Erlangen, die 6 Kreuzer Porto kostete (bis 12 Meilen und bis 1 Loth).



Eine nette Kleinigkeit meiner Mini - Sammlung 1851, weil ich auch mal einen guten Fingerhut in dieser sehen wollte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.10.2018 20:04:02 Gelesen: 694155# 1413 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 3.12.1856 aus Fürth nach Hamburg an Herrn Rosenfeld/Krönke in Hamburg kam der Brief am 5.12. an. Frankiert wurde mit einer Bayern Nr.5 zu 9 Kreuzer und gestempelt mit offenem Mühlradstempel "BP" sowie Halbkreisstempel Fürth KB Bahnpost und auf der Rückseite der Ankunftsstempel Hamburg Th&T.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.10.2018 20:42:23 Gelesen: 694124# 1414 @  
@ Gernesammler [#1413]

Hallo Rainer,

ab wann gab es denn offene Mühlradstempel?

Liebe Grüsse,

Ralph
 
Gernesammler Am: 23.10.2018 21:23:35 Gelesen: 694090# 1415 @  
@ bayern klassisch [#1414]

Hallo Ralph ,

eigentlich ab 1857 gilt das auch für diesen Bahnpoststempel ansonsten wäre der Brief anderen Datums.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.10.2018 06:40:01 Gelesen: 693665# 1416 @  
@ Gernesammler [#1415]

Hallo Rainer,

offene Mühlradstempel gab es ab dem 1.12.1856 (München, Speyer, Bahnpost usw.). Von München gibt es sogar Vorverwendungen Ende November 1856, aber darauf will ich nicht hinaus.

Jetzt schau mal auf das Datum deines Briefes.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.10.2018 09:41:02 Gelesen: 693553# 1417 @  
@ bayern klassisch [#1416]

Hallo Ralph,

es kann ja dann nur der 3.12.1856 sein oder siehst du etwas anderes ?

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.10.2018 12:05:56 Gelesen: 693443# 1418 @  
@ Gernesammler [#1417]

Hallo Rainer,

der Taxis - Stempel sieht nach 1856 aus, aber ich sehe keinen Inhalt mit Datierung. Ist der Brief innen oder irgendwo sonst datiert?

Wenn es der 3.12.1856 wäre, hättest du einen Brief mit einem der frühesten Bahnpoststempel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.10.2018 13:18:39 Gelesen: 693373# 1419 @  
@ bayern klassisch [#1418]

Hallo Ralph,

leider kein Inhalt bei aber ich gehe auch von dem TT Stempel aus.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.10.2018 20:06:05 Gelesen: 692754# 1420 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Dinkelsbühl vom 12.7.1848 an Herrn Komissionär Freiherrn Eduard von Seckendoff in Wetzlar (Preussen), geschrieben wurde der Brief am 9.7.1848 in Deufstetten zu Württemberg gehörend. Der Brief wurde aufgegeben als Charge Brief welches auch durch den CHARGE Stempel vermerkt ist, sowie der Manualnummer 484 und dem Charge Kreuz unterhalb ist noch vermerkt "gegen Postschein". Auf der Rückseite sind 4 Kreuzer vermerkt die an Bayern vergütet wurden unterhalb sind weitere 10 Kreuzer vermerkt (auch wenn man es nicht genau sieht da der Brief sehr rabiat geöffnet wurde) diese gingen an Preussen.

Was hat es auf der Vorderseite neben dem Stempel mit der 13/16 Könner auf sich?

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Dinkelsbühl (Winkler 11a), auf der Rückseite war mal ein Ankunftsstempel der leider auch durch die unsanfte Öffnung rausgerissen wurde.

Sollte jemand den Text des Briefes sehen wollen, stelle ich diesen gerne ein.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.10.2018 20:37:16 Gelesen: 692742# 1421 @  
@ Gernesammler [#1420]

Hallo Rainer,

wo hast du denn dieses Rosinchen wieder geangelt? :-)

Es gibt nicht viele Briefe aus Württemberg (Taxispost), die in Bayern aufgegeben wurden und nach dem Ausland gerichtet waren. Der Grund lag auf der Hand:

Aufgabe in Württemberg bedeutete Taxe nach Halblothschritten in Württemberg, Transit für Bayern und preussische Gebühr.

So hat er Geld gespart - 10 Kreuzer für Bayern bis Hof und 1 Groschen = 4 Kreuzer für Preußen, die Bayern abführen musste.

Chargégebühr 4 Kreuzer für Bayern allein.

13 / 16 E-Kömmend hieß: Am 13. geschrieben und am 16. in Wetzlar angekommen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 27.10.2018 08:40:44 Gelesen: 692265# 1422 @  
Liebe Freunde,

da folgende Kuvert gibt mir ein paar kleine Rätsel auf. Ich halte es für in jeder Beziehung für echt und authentisch.





Ich lese als Adresse:

P(er) Feldpost
S(eine)r Hochwohlgeboren
Herrn Dr. med. Stilling
Cassel
Hessen, Preußen

und sehe den Stempel 7. Infanterie Regiment Hohenhausen 1. Bataillon

Siegelseitig lese ich:

Absender
??? Gefreiter
Stelling
14.tes Husaren
Reg(iment)

Der Distributionsstempel D1 17/8 verweist für mich auf den 1. Botengang in Kassel am 17.8.1870.

Kann ein Kenner des Krieges mit dem Dienstgrad des Stelling und den Lokalitäten (Aufgabe erfolgte wo, offensichtlich ohne Post) weiterhelfen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.11.2018 12:53:44 Gelesen: 686862# 1423 @  
Liebe Freunde,

zu den festen Regeln eines Dienstbriefes gehörte die Nominierung der Franchise, wenn er denn portofrei von der Aufgabepost belassen werden sollte. Für Bayern bedeutete dies i. d. R. "R.S." = Regierungs - Sache, worunter die Expeditions - Nummer (heute: Geschäftszeigen) zu setzen war.

Dergleichen Vorschriften für Dienstbriefe gab es natürlich auch in Österreich, wo allerdings die Franchise R.S. gänzlich unbekannt war, weil die dortigen Dienstbriefe den Vermerk "Ex offo" für "ex officio" = Aus dem Amt/Büro tragen mussten. Es war also keine Kann - Vorschrift bei beiden Postgebieten, sondern eine klare Dienstesvorschrift.



Es war mir vergönnt, nur ganz wenige Ausnahmen trotz der schieren Masse bayerischer Dienstbriefe sehen zu dürfen und oft schwankte ihr Zustand zwischen erbärmlich und desolat.

Nicht jedoch hier bei dieser Perle bayerischer Dienstbriefe aus dem lieblichen Landshut vom 1.8.1862 vom dortigen Bezirksgericht an den Norat Zimmermann in Dingolfing. Hier notierte man unglaublicherweise "Ex offo" und vermerkte darüber hinaus siegelseitig die Insinuation "Ins(inuirt) der Post am ersten August 1862 Unterschrift".

Was den Sachbearbieter/Kanzlisten dazu getrieben hat, hier Ex offo zu schreiben, werden wir wohl nicht mehr heraus bekommen - aber so passt er neben der Contravention bei Dienstbriefen noch in die Bayern - Österreich - Sammlung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 12.11.2018 20:02:02 Gelesen: 686310# 1424 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Auslagen Brief aus Callies in Preussen vom 12.9.1848 nach Schwenningen bei Rottweiler-Tuttlingen (Württemberg) über Nürnberg, in Nürnberg kam der Brief am 13.9.1848 an. Der Laufweg sollte über Berlin - Leipzig - Nürnberg nach Schwenningen gewesen sein.

Für das Porto waren gesamt 34 Kreuzer zu zahlen, wovon 8 Kreuzer für Preussen abgingen hier in Rötel und weitere 26 Kreuzer bis nach Württemberg, in Nürnberg wurde der Auslagenstempel von Nürnberg abgeschlagen und der Anteil bis Schwenningen von 18 Kreuzern eingetragen und darunter der Anteil von Bayern der 8 Kreuzer betrug.

Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Nürnberg und in Rötel eine 35, könnte es sein das ab Rottweiler 1 Kreuzer für den Boten aufgeschlagen wurde.

Wofür steht die 5 in Rötel auf dem L1 Einzeiler Stempel von Callies (Feuser 541-1) ?

Gruß Rainer




 
Magdeburger Am: 12.11.2018 20:06:38 Gelesen: 686306# 1425 @  
@ Gernesammler [#1424]

Hallo Rainer,

ich würde eher 18 Kreuzer für Preussen ansetzen - dies in Auslage + 8 Kreuzer für Bayern = 26 und weitere 8 Kreuzer in Württemberg = 34 Kreuzer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.11.2018 06:18:51 Gelesen: 686165# 1426 @  
@ Gernesammler [#1424]

Hallo Rainer,

Magdeburger hat Recht. Preussen hat (immer in roter Tinte) 5 Silbergroschen = 17,5 Kreuzer, gerundet auf 18 Kreuzer für sich bis Hof angesetzt, dazu 8 Kreuzer für Bayerns Transit bis 1/2 Loth und Württembergs Post weitere 8 Kreuzer.

1 Kreuzer Bestellgeld in Württemberg war obligat damals für die Taxispost.

Schönes Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.11.2018 20:04:18 Gelesen: 685777# 1427 @  
@ Magdeburger [#1425]
@ bayern klassisch [#1426]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

wie immer Danke für die Berichtigung, ist schon abgelegt und hier kommt schon der nächste.

Wieder ein Auslagen Brief diesmal aus Coeln vom 13.2.1836 nach Reuth bei Weiden an Carl Barth und Sohn. Der Laufweg war von Coeln über Frankfurt am Main - Würzburg über Nürnberg nach Reuth, in Nürnberg wurde der Auslagen Stempel abgeschlagen und das Porto der Taxis Post von 14 Kreuzern vermerkt, darunter der Anteil von 12 Kreuzern für Bayern, was mir jetzt unschlüssig ist, ist die 4 in Rötel. Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Coeln (Feuser 596-13 ab 1830) und der Auslagen Stempel von Nürnberg als stummer Stempel. Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 16.11.2018 20:16:05 Gelesen: 684818# 1428 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Fürth vom 31.7.1861 von Herrn Weikersheimer nach Frauenmühle bei Sorau in Preussen an die Herren Gebhardt & Wirth eine Spinnerei und Tuchfabrik.
Der Laufweg des Briefes war von Fürth über Hof - Leipzig nach Frauenmühle, ob er bis Berlin spediert wurde oder direkt entzieht sich meiner Kenntnis.

Für das Franko von 9 Kreuzern nahm man eine Bayern Nr.2 II zu 3 Kreuzer und eine Bayern Nr. 4 II zu 6 Kreuzer.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.145 und Halbkreisstempel Fürth (Winkler Nr.13 mit Punkt) Verwendung 1855-64. Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel vom 2.8.1861 und der Bahnpoststempel Leipzig/Berlin in Antiqua verwendet von 1852-74.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 16.11.2018 20:21:11 Gelesen: 684814# 1429 @  
@ Gernesammler [#1427]

Hallo Rainer,

4 Silbergroschen notierte Preussen für sich bis zur bayerischen Grenze (geschlossener Transit durch Taxisgebiet). Diese wurden korrekt mit 14 Kreuzern in der Auslage vermerkt. Dazu 12 Kreuzer für Bayern = 26 Kreuzer beim Empfänger.

Grundlage war der Postvertrag Bayern - Preussen vom 1.4.1835. Gewicht bis 1/2 Loth.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 16.11.2018 20:23:35 Gelesen: 684811# 1430 @  
@ Gernesammler [#1428]

Hallo Rainer,

und jetzt noch ein Satz über die Besonderheit: Der 7A - Stempel von Fürth ist recht häufig, aber er zeigte wohl an, dass der Brief nicht um 7 Uhr Morgens, sondern um 7 Uhr Abends aufgegeben wurde (Öffnungszeiten waren 7 - 19 Uhr).

Es gibt knapp 10 Orte in Bayern, die in den 1860er Jahren diese sog. "7A" - Stempel verwendeten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 21.11.2018 16:46:33 Gelesen: 683061# 1431 @  
Liebe Freunde,

Beiträge zu Laufzetteln gibt es nicht im Minutentakt - leider! Aber ich konnte auktionär einen schnappen, den ich wunderschön finde, auch wenn ich natürlich weiß, dass es viele Sammler gibt, die dergleichen Postvordrucken rein gar nichts abgewinnen können.





Man muss kein intimer Kenner der bayerischen Kreuzerzeit sein, um ahnen zu können, dass offizielle Nachfrageschreiben aus Rüdenhausen, damals ca. 900 Einwohner, Laufzettel genannt, wohl schon im 19. Jahrhundert keine Massenware darstellten. Das Exemplar (vollständig erhalten) vom 2.11.1869 wurde gefertigt für eine Sendung über Würzburg nach München und durchlief wie dunnemals die ihm zugrunde liegende Sendung die selben Postrouten - Würzburg am selben Tag, München am Folgetag.

Die Aufgabepost hätte für den stets unter Chargé laufenden Laufzettel nur noch unten links das Unpassende streichen müssen, steht da doch "franco oder Dienstsache". Im Falle von "franco" hätte der Absender 7 Kreuzer verkleben müssen (ab 1.1.1868 ), als Dienstsache war er kostenlos und auch die Chargierung kostete nichts, weil der Aufgabepost Unterlagen vorgelegen haben müssen, die die Abfertigung eines dienstlichen Laufzettels nach sich zogen.

Basis war ein am 5.10.1869 unter Reco-Nr. 5 aufgegebener Chargébrief nach München an einen Herrn Wappenmaler Pollinger, der 2 3/10 Loth gewogen und mit 91 Gulden und 12 Kreuzern beschwert worden war - also ein Wertbrief, somit ein Fahrpostgegenstand. Seinerzeit wurde die Recosendung per Omnibus (!) nach Würzburg gefahren und der Verbleib war ungewiss (es muss ein Schreiben vom Empfänger vorgelegen haben, aus dem hervor ging, dass er ihn wohl nicht erhalten hätte). Nachfrager war das gräfliche Domainenamt in Rüdenhausen.

Wappenmaler Pollinger bestätigte auch am 6.11. den Brief mit dem Geld erhalten zu haben, so dass der Fall als erledigt in Rüdenhausen angesehen wurde. Den damaligen Postschein musste das Domainenamt allerdings abgeben und bekam diesen Laufzettel von der Post retour - so hat er sich bis heute erhalten. Er wird einen gebührenden Platz in meiner Mini - Sammlung "Laufzettel" erhalten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 22.11.2018 20:03:18 Gelesen: 683009# 1432 @  
Nichts Besonderes: Ein senkrechtes Paar der 3 Kreuzer blau (Nr. 2II, Platte 2) aus München vom 15.8.1851 nach Schönau bei Eggenfeld, Ankunft 17.8. Mühlradstempel "217".

Kaufanreiz war das kleine Format des Faltbriefleins.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 22.11.2018 20:18:22 Gelesen: 683000# 1433 @  
@ hajo22 [#1432]

Hallo hajo22,

ein wirklich nettes Briefchen! Nicht unterschlagen möchte ich meine Beobachtung, dass senkrechte Paare auf Brief mindestens fünf mal seltener sind, als waagrechte, eher könnte man den Faktor noch erhöhen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 26.11.2018 19:46:15 Gelesen: 681659# 1434 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 8.9.1787 aus Augsburg von Franz Brentano Mezzegra nach Langensalza im Herzogtum Sachsen (ab 1815 zu Preussen gehörend) an Herrn Johan Christian Weiss & Sohn.

Da die Familie Brentano in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach Süddeutschland auswanderten und einen Warenhandel mit Stoffen hauptsächlich Seide betrieben kamen Mitglieder der Familie auch nach Augsburg wo Sie zu Würde und Ansehen kamen.

Für das Porto wurden 2 Kreuzer bis zur Bayrischen Grenze aufgerufen bis zum Empfänger nochmals 3 Kreuzer, dort hatte der Empfänger dann 5 Kreuzer gesamt zu zahlen. Gestempelt mit V.Augsburg (Winkler Nr.1 Schreibschrift 1787-98, auf der Rückseite ist noch ein sehr gut erhaltenes Papiersiegel der Familie Mezzegra.

Mich würde noch interessieren, was die Abkürzung hinter franco bedeutet.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 26.11.2018 20:12:10 Gelesen: 681636# 1435 @  
@ Gernesammler [#1434]

Hallo Rainer,

ohne die Siegelseite ist der nicht beschreibbar - kannst du bitte nachliefern?

Vorne stehen sicher keine Kreuzer drauf, da die in Langensalza nicht gangbare Münze waren.

Neben franco steht die Abkürzung für Nürnberg - es war also ein Absatzbrief (neudeutsch: Teilfranko), wie so oft bei der Reichspost.

Nach deinem Scan später mehr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.11.2018 19:19:02 Gelesen: 681111# 1436 @  
@ bayern klassisch [#1435]

Hallo Ralph,

da gibt es leider nicht viel zu liefern, man hat damals leider bei dem Brief nicht Vorsicht walten lassen und so fehlt ein kleines Stück.

Aber hier die Rückseite, ich gehe von 6 Kreuzern aus die Bayern kassierte und 3 Groschen für Sachsen, die durchgestrichene 2 könnte die Umwandlung der Kreuzerwährung sein die wohl 6 Kreuzern entsprachen.

Hoffe ich liege damit richtig.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.11.2018 19:26:46 Gelesen: 681106# 1437 @  
@ Gernesammler [#1436]

Hallo Rainer,

danke für den Scan - habe ihn optisch gedreht und glaube eine 6 Kreuzer Frankatur lesen zu können, die demnach von Augsburg bis Nürnberg gereicht haben sollte.

Ob die 2 Groschen (8 Kreuzer) eine Fehltaxierung waren und durch vermeintlich richtige 3 Groschen (12 Kreuzer) ersetzt wurden, oder es 2 Groschen bis X und einen weiteren Groschen bis Langensalza kostete, kann ich nicht sagen, weil vor meiner Zeit.

Vlt. kann sich einer dazu äußern, der das sammelt (örtlich und zeitlich)?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.11.2018 19:55:55 Gelesen: 680715# 1438 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Speyer vom 27.9.1842 nach Saarnen in der Schweiz, ich denke der Laufweg war von Speyer über Schaffhausen - Winterthur - Sankt Gallen - Uznach und dann nach Saarnen. In Speyer wurde der Brief gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler 11b in rot) verwendet 1842-44. In St.Gallen und Uznach wurden Ankunfts-bzw.Weiterleitungsstempel abgeschlagen am 30.9.1842.

Auf dem Brief "Referendisimo ill Domino Domino Adalberto Muzensis Mona iterii abbati" was wohl soviel übersetzt heißt wie "Referendisimo krank Adalbert Muzensis der Herr Abt, Mona Iterii".

Der Brief selbst wurde wohl als Schleife verwendet er ist innen und aussen gesiegelt wie bei einer Schleife für Zeitungen. Beim Porto für den Brief kann ich gut Hilfe gebrauchen und freue mich über jeden klärenden Kommentar dazu.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 28.11.2018 20:21:10 Gelesen: 680701# 1439 @  
@ Gernesammler [#1438]

Hallo Rainer,

kein häufiger Brief - wo hast du den überhaupt her?

Speyer - Mannheim 2 Kreuzer.
Mannheim - Basel 10 Kreuzer. 12
Basel - Schaffhausen 4 Kreuzer. 16
Schaffhausen - St. Gallen 2 Kreuzer. 18
St. Gallen - Zürich 2 Kreuzer. 20
Zürich - Sarnen 2 Kreuzer. 22

Cum grano salis ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.11.2018 20:30:31 Gelesen: 680698# 1440 @  
Hallo Ralph,

besten Dank für die Taxierung des Briefes, den gab es in Berlin auf der Numismata.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 28.11.2018 20:51:09 Gelesen: 680686# 1441 @  
@ Gernesammler [#1440]

Hallo Rainer,

ach so - ich helfe einem lieben Heimatsammler aus Speyer seit 20 Jahren beim Aufbau seiner Sammlung und hätte, hätte ich den hier gesehen, für ihn gekauft, daher meine Frage.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.11.2018 20:03:34 Gelesen: 680180# 1442 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Reko Brief aus Streitberg in Oberfranken vom 16.3.74 (?) über Forchheim nach Prag an den Wohllöblichen Magistrat der Stadt Prag im Königreich Böhmen. Für das Franko wurde eine Bayern Nr.23 Y zu 3 Kreuzer und gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler Nr.11b) sowie der Charge Stempel und das Rötelgitter zum Zeichen einer Rekomandation dann wurde noch die Nr.88 als Manualnummer vermerkt, was hat es aber mit der handschriftlichen 68 auf sich. Unten am Rand steht noch gegen Schein und wenn ich richtig lese 7 Kreuzer. Auf der Rückseite ist der Durchgangsstempel von Forchheim (Winkler 21) einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.11.2018 20:26:34 Gelesen: 680167# 1443 @  
@ Gernesammler [#1442]

Hallo Rainer,

ein feiner Recobrief!

Unten links steht: 7x rec. für 7 Kreuzer recommandirt. Das wurde 1873 meine ich Vorschrift, wurde aber regelmäßig vergessen. Schön, wenn man diese Vorschrift an einem netten Brief zeigen kann.

Die Aufgabepost vergab die Reconr. 88. Im Transit erhielt er die 713 und in Prag die 68, weil er jedesmal umgeschrieben wurde bei der Kartierung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 02.12.2018 09:50:37 Gelesen: 678984# 1444 @  
Liebe Freunde,

natürlich ich jeder Bayernsammler erpicht darauf, einen, oder mehrere sog. "Bischofsbriefe" sein eigen zu nennen, weil sie einfach schön sind und auch die handgeschriebenen sind nett anzusehen.



Ganz wenige haben sich bei mir als gelernten Postgeschichtler verlaufen - aber der hier hat es mir angetan. Das kgl. Stadtpfarramt Reichenhall sandte ihn 1843 an Lothar Anselm nach München und die Aufgabepost taxierte ihn mit 9 Kreuzern.

Das kostete über 12-18 Meilen einfach 6 Kreuzer, hier also über 1/2 bis 1 Loth 9 Kreuzer. Was ich aber bei Bischofsbriefen kaum kenne, sind abgestrichene Taxen, zumal dieser hier als Partei - Sache ja portopflichtig war.

Das dadurch entstandene interne Procedere zu wissen wäre sicher hoch interessant.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.12.2018 11:14:50 Gelesen: 678959# 1445 @  
Liebe Freunde,

entweder habe ich es übersehen, oder es steht kaum irgendwo etwas zu lesen aus der Zeit als Bayern die Postgerechtsame von Taxis übernommen hatte (1.7.1808), aber der 1. bayerische Tarif zum 1.12.1810 noch nicht galt.



Ich habe hier einen Brief vom 26.10.1808 aus Augsburg an Zumstein in Kempten mit "Muster ohne Werth", der mit 12 Kreuzern taxiert ist. Die Entfernung betrug ca. 12 Meilen - da halte ich 12 Kreuzer für ziemlich viel.

Weiß jemand, wie sich das Porto zusammen setzte? Oder hat einer gar eine Quelle oder Scan, wie Muster damals berechnet wurden?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
SH-Sammler Am: 02.12.2018 17:19:27 Gelesen: 678813# 1446 @  
@ bayern klassisch [#1439]
@ Gernesammler [#1438]

Hallo,

die Wege des Herrn sind unergründlich. Der Laufweg dieses Briefes aus Speyer jedoch auch.

Dass dieser Brief aus Rheinland Pfalz nach Basel lief, ist ja fast klar. Dass er anschliessend nach Schaffhausen ging. kann ich auch noch nachvollziehen. Aber danach wird er zum Irrläufer, er wurde nach St. Gallen spediert.

Richtigerweise wurde dann in St. Gallen erkannt, dass da etwas falsch gelaufen ist. Er hätte doch ab Schaffhausen über Zürich - Luzern nach Sarnen gehen sollen. So wurde der Brief zurück in Richtung Zentralschweiz geleitet. Was aber hat UZNACH noch damit zu tun? Also erneut etwas komisches, das heute wohl nicht mehr nachvollzogen werden kann.

Da wundert es mich nicht, dass Rainer den Brief an der Numismatikerbörse gefunden hat

Da sage mir einer, dass Philatelie langweilig ist

Hanspeter
SH-Sammler
 
olli0816 Am: 04.12.2018 19:22:28 Gelesen: 678414# 1447 @  
Hallo zusammen,

ich bin ja immer etwas seltener hier bei den schönen Bayernbriefen. Ich habe aber wieder einen ganz netten Brief ausgegraben, wobei er auch das Unwesen der Verstempelung bei früheren Prüfungen sehr gut zeigt. Ich habe speziell ein paar Württemberg-Briefe, wo diese Signaturstempel den ganzen Brief verschandeln. Mir unerklärlich, warum man so etwas gemacht hat. Aber OK, legen wir los:

Es ist ein Bayernbrief von Au bei München nach Ortenburg. Auf dem Brief findet sich eine 3I, die oben etwas berührt ist mit einem sehr sauberen, schönen gMR 16-Stempel. Deswegen habe ich den Brief nicht gekauft, sondern wegen dem Fingerhutstempel Au bei München vom 21.10.52. Den habe ich noch nicht so häufig gesehen und vor kurzem bei Deider Auktionen in München absolut perfekt abgeschlagen hat das Briefstück dort 2.000 EURO gekostet. Das war mir einfach viel zu viel, das Briefchen war wesentlich günstiger.

Angekommen ist der Brief in Ortenburg am 24.10.52, wie der Halbkreisstempel auf der Rückseite zeigt. Und hier direkt unter dem Ankunftstempel sieht man den kleinen blauen Signaturstempel - argh & würg. In dem Brief geht es um einen Vertreterbesuch bei der Firma Zeggle in Ortenburg wegen Tuchwaren und es ist mehr oder weniger ein Vordruckbrief, wo man das fehlende eingetragen hat. Der Absender ist übrigens aus Fürth, wie der Vordruck zeigt und erst in Au losgeschickt worden. Man wollte halt wie so häufig Porto sparen.



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 04.12.2018 19:30:36 Gelesen: 678406# 1448 @  
@ olli0816 [#1447]

Lieber Oliver,

eine schöne Drucksache - aber kein Brief.

Innerbayerisch kosteten Drucksachen bis 1 Loth inklusive immer 1 Kreuzer, egal von wo in Bayern man sie absandte, daher hat der Absender hier nichts gespart.

Der Fingerhutstempel von Au bei München ("Vorstadt Au" auch genannt) ist nicht sehr häufig, aber auch keine Rarität. Wenn ein Briefstück beim Sigi Deider 2k € bringt, dann muss es schon etwas Besonderes sein. Vielleicht zeigst du es uns hier?

Da Fingerhüte ein Auslaufmodell in der Markenzeit waren, gibt es nicht so viele Briefe und Drucksachen mit ihnen, was ihren Reiz erklärt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 04.12.2018 19:50:10 Gelesen: 678400# 1449 @  
Hallo Ralph,

man sieht, dass ich mit den Bayern-Briefen nur ein kleiner Padawan bin. :) Man lernt halt nie aus.

Den Deiderkatalog habe ich leider schon entsorgt, aber auf Philasearch dürfte er noch zu finden sein. Vor Weihnachten wird man mit Auktionskatalogen förmlich erschlagen, da muss ich dann Platz schaffen. Aber das Briefstück war wirklich perfekt anzusehen. Ich denke, dass ein solcher Abschlag des Stempels jeder gerne hätte.

Grüße

Oliver
 
bayern klassisch Am: 10.12.2018 16:48:44 Gelesen: 676214# 1450 @  
Liebe Freunde,

eine 2 Kreuzer Ganzsache aus Zweibrücken vom 23.2.1873 war wertstempelmäßig jungfräulich zu belassen, auch wenn es den Zweibrücker Expeditor sicher in den Fingern gejuckt hat.

Nett auch der Text, den ich hier vorstellen möchte:



Herrn Joseph Heiß, Käsehandlung, Obergünzburg, Schwaben

Ich kann nicht begreifen warum ich bestellten Käs nicht empfange da ich Ihnen doch geschrieben daß ich dem Ihren Herrn Reisenden bestellten Rahmkäs nebst Proben anderer Käse sehr nöthig habe, und bitte Sie um gefl(issentliche) umgehende Zusendung. Ich habe mich darauf verlassen, daß ich den Käs umgehend erhalte, habe deßhalb bei meinem früheren Haus keinen bestellt und mir schon 8 Tagen ausgegangen.

Achtungsvoll
Besenbruch


Liebe Grüsse von bayern klassisch (Käseliebhaber durch und durch!)
 
Gernesammler Am: 10.12.2018 20:00:04 Gelesen: 676174# 1451 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 6.10.1860 aus Pfeffenhausen in Niederbayern an Herrn Littal in Neuötting, im Text geht es links unten darum etwas in Landshut abzugeben.

Kann da einer beim Text helfen?

Für das Franko nahm man eine Bayern 2 Platte 5 und gestempelt wurde geschlosenem Mühlradstempel Nr.393 (in zweiter Verteilung) und dem Halbkreisstempel von Pfeffenhausen (Winkler 11b) auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Neu-Ötting (Winkler 11b).

Was hat es mit der Farbe der Marke auf sich ist hier die original Farbe zu sehen oder schuldet das einem chemischen Prozess.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 11.12.2018 06:23:31 Gelesen: 676098# 1452 @  
@ Gernesammler [#1451]

Hallo Rainer,

unten lese ich:

"An H. Hilz abzugeben. Mein Knecht kommt diese Woche selbst hier(a)us".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 12.12.2018 18:34:36 Gelesen: 675881# 1453 @  
Hallo zusammen,

ich habe heute ein bisschen Zeit, da reicht es für ein paar Sachen zum zeigen. Vor einiger Zeit habe ich drei Briefe mit dem geschlossenen Mühlradstempel 6 Aidenbach auf einer Auktion gekauft.

Der erste Brief ist mit einer Bayern 2II frankiert und geht an einen Herrn Sallegg. Ich meine, den Namen schon mal auf einer meiner anderen Briefe gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher. Es ist ein sehr kleines Briefchen, leider ohne Inhalt. Ich habe die Vermutung, dass dort kein Schreiben sondern irgend etwas anders in dem Brief war. Die Abschläge des Mühlradstempels und des Halbkreisstempels Aidenbach sind ganz gut erhalten. Auf der Rückseite ist noch ein Halbkreisstempel Vilshofen. Der Brief war einen Tag unterwegs:



Dann ein zweites Briefchen wieder von Aidenbach nach Kirchberg mit einer 9 Kreuzer braun. Wenn ich richtig lese, ging er nach Kirchberg. Auf der Rückseite ist ein weiterer Stempel Wiesenburg und ein zweiter Stempel 2. Ausgabe (?) zu sehen. Der Sinn des zweiten Stempels würde mich interessieren. Der Brief wurde 1862 versendet und war zwei Tage unterwegs:



Der dritte ist ein ganz einfacher Brief mit 3 Kreuzern an das königliche Rentenamt in Griesberg verschickt worden. Absenderort wieder Aidenbach. Ich trau ihn mir nicht aufzumachen, weil ich ihn beschädigen könnte. Auf der Rückseite ist ein unleserlicher Halbkreisstempel von Griesbach. Besonders nett finde ich den Titel, wo er hingesandt wurde: Freiherrliche und Aretinische Güter Inspektion. Eine herrliche Wortschöpfung:



Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 12.12.2018 18:53:09 Gelesen: 675870# 1454 @  
@ olli0816 [#1453]

Lieber Oliver,

da hast du 3 schöne Briefe gekauft! Für jeden etwas, sozusagen.

2. Ausgabe bedeutete, dass der Stadtbriefträger den Brief auf seinem 2. Bestellgang zustellte; im Gegensatz zu heute hat die Post damals in Städten oft mehrere, teils zahlreiche Bestellgänge täglich ermöglicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.12.2018 19:56:14 Gelesen: 675854# 1455 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Auslagen Brief aus Kindelbrück in Preussen (Provinz Sachsen) vom 28.4.1848 nach Erlangen über Nürnberg, leider kann ich die Anschrift nicht so richtig deuten und könnte hier mal Hilfe gebrauchen.

Gestempelt in Kindelbrück am 28.4. mit Zweikreisstempel (Feuser 1722-2) über Nürnberg wo auch der Auslagen Stempel abgeschlagen wurde und auf der Rückseite L2 Zweizeiler Nürnberg (Winkler 8b) sowie Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler 11a).

Das Porto, welches der Empfänger zahlte waren insgesamt 13 Kreuzer, wovon 6 Kreuzer für Bayern waren und 2 Groschen für Preussen aufgerundet zu 7 Kreuzern welche im Auslagenstempel vermerkt sind.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 12.12.2018 19:59:34 Gelesen: 675853# 1456 @  
@ Gernesammler [#1455]

Hallo Rainer,

"Herrn Roculy, Handschuhmacher" lese ich als Empfänger.

Perfekte Beschreibung - da kann ich nichts verbessern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 15.12.2018 11:09:06 Gelesen: 675486# 1457 @  
Liebe Freunde,

nicht im Zusammenhang mit einer Postersparnis Ulm - Postaufgabe in Bayern (Neu-Ulm) zu sehen ist diese Drucksache aus Ulm vom 26.4.1867/68 aus Ingolstadt nach Vilshofen, denn der Reisende der Firma Gabriel Lebrecht, Ulm, mit Namen Oettinger, war in Sachen Lederwaren unterwegs und hoffte auf gute Geschäfte in Bayern. Daher hatte er in Bayern die passenden 1 Kreuzer Marken zu kaufen und auf seine mitgebrachten Drucksachen als Avise zu kleben, wollte er die verehrliche Kundschaft in einer weiten Rundreise glücklich machen und Bestellungen aufnehmen.





Die Drucksache dürfte am selben Tag angekommen sein, auch wenn der Ankunftsstempel mangelt. Ich finde sie ganz adrett und bedanke mich beim Verkäufer ganz herzlichst.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.12.2018 19:48:05 Gelesen: 675271# 1458 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Auslagen Brief vom 5.10.1847 aus Voerde in Preussen von der Firma "Piddinghaus & Altenloh" nach Mainstockheim bei Kitzingen über Würzburg an Herrn Stern.

Gestempelt wurde in Voerde mit Zweikreisstempel (Feuser 3704-02) verwendet ab 1840, dann am 7.10 in Würzburg wo auch der Würzburger Auslagenstempel (Feuser Supplement 651, rot verwendet ab 1841) und auf der Rückseite der Halbkreisstempel Würzburg (Winkler 11b) und der´Halbkreisstempel von Kitzingen (Winkler 11b) verwendet ab 1847 von dort mit Boten nach Mainstockheim da hier erst am 1.1.1861 eine Postexpedition eröffnet wurde.

Das Porto, welches der Empfänger zahlte waren 17 Kreuzer wovon Bayern 8 Kreuzer erhielt und Preussen 3 Groschen was 9 Kreuzern entsprach welche dann im Auslagenstempel vermerkt wurden.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 17.12.2018 19:54:15 Gelesen: 675269# 1459 @  
@ Gernesammler [#1458]

Lieber Rainer,

darf ich ein wenig korrigieren? Preussen notierte 2 1/2 Silbergroschen in roter Tinte - das waren 9 Kreuzer. Dazu, das hast du richtig beschrieben, 8 Kreuzer für Bayern.

3 Silbergroschen vor dem DÖPV wären 11 Kreuzer gewesen (3 mal 3,5 Kreuzer gerundet).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.12.2018 20:12:49 Gelesen: 675224# 1460 @  
@ bayern klassisch [#1459]

Hallo Ralph,

danke für die Korrektur, ist schon im Ordner eingefügt.

Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) aus Freysing vom 3.9.1867 nach Rain über München, geschrieben vom Landgericht Freysing an das Landgericht Rain, mich würde das Wort über Frei interessieren.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 ud gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.137 sowie Halbkreisstempel von Freysing (Winkler 12a mit Y geschrieben 1867-68)auf der Rückseite der Stempel von München (Winkler 8b 27,5x4,5mm) sowie der Ankunftsstempel von Rain (Winkler 12a).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.12.2018 20:22:29 Gelesen: 675219# 1461 @  
@ Gernesammler [#1460]

Hallo Rainer,

der 137 ist ein geschlossener Mühlradstempel - die hatten dort gar keinen Offenen.

Über frei steht "erl." und die Erledigungs - Nummer der Parteisache des Empfängers.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.12.2018 21:39:48 Gelesen: 675208# 1462 @  
@ bayern klassisch [#1461]

Hallo Ralph,

bin davon ausgegangen, dass es 1867 keine geschlossenen Mühlradstempel mehr gab und Seminare erwähnt in seinem Buch auch 137 offen für Freising.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.12.2018 22:21:08 Gelesen: 675202# 1463 @  
@ Gernesammler [#1462]

Hallo Rainer,

wer ist "Seminare"?

Es gab eine dreistellige Zahl von geschlossenen Mühlradstempeln bis zum Ende im März 1869 im Einsatz.

Sehe gerade, kann es aber nicht mehr korrigieren, dass sie in Freising ganz zum Schluß noch einen offenen 137 hatten - war mir glatt entfallen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.12.2018 22:51:38 Gelesen: 675196# 1464 @  
@ bayern klassisch [#1463]

Hallo Ralph,

blödes Telefon schreibt aus, sollte Sem heißen, hatte ich nicht bemerkt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.12.2018 22:54:28 Gelesen: 675195# 1465 @  
@ Gernesammler [#1464]

Hallo Rainer,

schau einfach bei der 8. Auflage vom Sem hinten die Orte der Mühlradstempel durch; wo kein offener Stempel genannt ist, gab es nur den Geschlossenen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 21.12.2018 09:27:06 Gelesen: 675025# 1466 @  
Liebe Freunde,

ein netter Dienstbrief wurde angeboten und ich habe angebissen.



Verfasst in Augsburg am 14.1.1828, sollte er als Königliche Dienstsache in Bayern portofrei nach Weiblingen laufen, was er wohl auch tat. Aber das war nicht ganz korrekt, denn richtig hätte man in Augsburg besser "Wiblingen" geschrieben, ein Ort bei Ulm und natürlich auch in Württemberg.

So hat Württemberg für die Weiterleitung zwar zuerst 4 Kreuzer angesetzt, später aber diese abgestrichen und den Brief auch in Württemberg als portofrei erkannt. Hat man ja auch nicht jeden Tag.

Hinten, wie damals üblich, alles blank.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.12.2018 09:46:26 Gelesen: 675024# 1467 @  
Liebe Freunde,

eine kleine Besonderheit sind 2 Stempel, die im 1. Semester des Jahres 1843 den Hauptbriefpostexpeditionen am Sitz der Oberpostämter testhalber verausgabt wurden und die Morgens und Abends zeigen. Damit wollte man dokumentieren, wann ein Brief abgegangen war, denn bei größeren Ämtern gab es mehrere Postabgänge und das bayerischer Publikum wünschte wohl genau zu wissen, ob ein Brief morgens und 08.00 Uhr, oder Abends um 20.00 Uhr auf seine Reise geschickt worden war.



Im Auslandsverkehr waren diese Stempel eher obsolet, denn mehrere Postabgänge Richtung Ausland gab es m. W. nicht, aber die Vorschrift, diese Stempel bei jedem Poststück abzuschlagen, ließ ein Weglassen bei der Auslandskorrespondenz nicht zu.

Am 27.3.1843 sandte man einen Portobrief aus Nürnberg früh am Morgen nach Bordeaux. Nürnberg lag zu Frankreich im 3. Rayon, also kam neben dem Ortsstempel und dem Morgens noch der C.B.R.3 - Stempel auf den Brief, wie es die Vorschrift war.

Frankreich wog ihn in Forbach (bei Saarbrücken) mit 8g ab und taxierte ihn damit für die 2. Gewichtsstufe mit 18 Decimes = 54 Kreuzer postalisch bis zum Empfänger. Über Paris ging die Reise zur Firma Vieu & Rietmann dort (richtig: Vieux & Rietmann).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 04.01.2019 19:48:11 Gelesen: 672192# 1468 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Volkach vom 26.2.1875 nach Castell an die Gräfliche Credit Casse, verschickt wurde hier eine Quittung über 450 Gulden.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.23 und gestempelt mit Halbkreisstempel von Volkach (Winkler 12a) und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Castell Halbkreisstempel (winkler 12a).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 05.01.2019 13:34:18 Gelesen: 672010# 1469 @  
Liebe Freunde,

vom Papst der bayerischen Plattenfehler gekauft, sich herzlich dafür bedankend, zeige ich ein typisches Damenkuvert, hier an Frau Dr. Opitz in Leipzig, Schulgasse, aus Fürth vom 18.11.1867, Ankunft am Folgetag, mit 3 Exemplaren der Nr. 15, wobei die obere rechte in der rechten oberen Ecke einen deutlichen Plattenfehler aufweist.



Aber deswegen habe ich ihn nicht gekauft, sondern weil natürlich der Herr Opitz zum Doktor promovierte und nicht seine Frau - aber im 19. Jahrhundert (und noch darüber hinaus!) war bei Briefanschriften der Titel des Mannes auch auf die Frau anzuwenden, so dass man hier alles richtig machte, in dem man den "Stand des Empfängers" korrekt notiert hatte.

Jetzt fehlt mir nur noch ein markenfrankierte Brief an eine "Frau Professor ...", dann wäre die Seite komplett.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.01.2019 19:34:57 Gelesen: 671420# 1470 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Buchhausen vom 16.10.1881 an das Königlich Bairisch Löbliche Stadt Pfarramt in Wemding und damit man den Laufweg nachvollziehen kann hat der Absender auch gleich mit aufgeschrieben welchen Weg der Brief nehmen soll. Hier war es dann über Landshut, Ingolstadt, Neuburg und Monheim nach Wemding, von Monheim nach Wemding wurde ein Kreuzer Bestellgeld gezahlt.

Auf der Rückseite stehen 9 Kreuzer Franko Gebühr die der Absender zahlte für einen Brief 12-18 Meilen Entfernung und 1/2-1 Loth Gewicht.

Was mir hier etwas unbegreiflich erscheint ist der extra Umweg über Landshut!

Gestempelt mit L1 Einzeiler "Buchhausen R4" (Winkler 3a) ansonsten ist auf der Rückseite noch ein sehr gut erhaltenes Siegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.01.2019 20:07:07 Gelesen: 671410# 1471 @  
@ Gernesammler [#1470]

Hallo Rainer,

der Brief stammt aus 1821, nicht aus 1881 - da sähe er ganz anders aus.

Der Laufweg, den ein Mensch bei einem innerbayerischen Brief aufschrieb, war uninteressant - die Postbeamten und Expeditoren hatten die Briefe so zu schicken, wie es die Vorschrift für sie war - egal, was da einer aufgemalt hatte oder nicht.

Mach dir also keinen Kopf über die Sinnvölle oder Sinnlosigkeit dieser Notationen - das hat keinen interessiert und ob es so war, weiß auch keiner.

Es ist aber immer interessant zu sehen, was die verehrliche Kundschaft wollte - manchmal war so ein Laufweg möglich, manchmal war er nicht möglich (weil es solche Postverbindungen gar nicht gab).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.01.2019 20:47:39 Gelesen: 671400# 1472 @  
@ bayern klassisch [#1471]

Hallo Ralph,

nur ein Verschreiber, es sollte 1821 heißen. Das mit der Laufwegserklärung Deinerseits macht Sinn, Danke.

Gruß Rainer
 
GR Am: 07.01.2019 20:50:44 Gelesen: 671397# 1473 @  
@ bayern klassisch [1469]:

Frauen waren erst ab 1903 in Bayern zum Studium zugelassen:

"Der starke Andrang ausländischer Akademikerinnen brachte schließlich die bayerische Landesregierung dazu, ein Gutachten über die Zulassung von Frauen zum regulären Studium einzuholen. In diesem Prozess war es letztlich das positive Votum der Universität Würzburg, das den Ausschlag für die Öffnung der Landesuniversitäten zum Wintersemester 1903/04 gab. In Würzburg gab es damals 1283 Studierende.

Die ersten offiziell zugelassenen Studentinnen in Würzburg waren Grete Ehrenberg, Barbara Heffner und Margarete Räntsch. Räntsch und Ehrenberg kamen aus Berlin und studierten Medizin, Heffner stammte aus Österreich und war für Biologie eingeschrieben." [1]

Auch wenn andere Länder in Deutschland früher das Studium für Frauen ermöglichten, könnte allenfalls eine in der Schweiz oder Österreich promovierte "Fr. Dr." als direkte "echte" Dr.-Adressatin möglich sein. Falls mir eine "Frau Professor" über den Weg läuft, melde ich mich bei Dir. :-)

Politische und soziale Geschichte an Hand von Briefen finde ich immer spannend. Danke fürs Zeigen, lieber Ralph.

Beste Grüsse
Gerhard

[1] zitiert nach: https://www.wuerzburgerleben.de/2013/09/18/110-jahre-studium-fuer-frauen-in-bayern/
 
bayern klassisch Am: 08.01.2019 06:19:32 Gelesen: 671289# 1474 @  
@ GR [#1473]

Lieber Gerhard,

ich danke dir - in meiner Familie gab es auch talentierte Damen, die hätten studieren und Dr. oder Prof. werden können, aber das ging im 19. Jahrhundert halt nicht und so waren sie dazu verdammt, Hausfrau zu werden, statt eine wissenschaftliche Karriere hinzulegen, was allein Privileg der Männer war. Schade!

Ja, es wäre schön, mal einen Brief an eine solchermaßen talentierte Hausfrau zu finden, deren Gatte Professor war - und das, obwohl vielleicht sie mehr "drauf" hatte, als der Göttergatte, wer weiß?

Sehr nett von dir, da mal Ausschau zu halten - eingehend oder ausgehend ist egal, Hauptsache es hat eine bayerische Relevanz.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
jmh67 Am: 08.01.2019 08:48:51 Gelesen: 671266# 1475 @  
@ Gernesammler [#1438]

Späte Antwort, ich weiß, aber vielleicht doch von Interesse:

"ill" ist hier die Abkürzung für "illustris" oder eine seiner Formen, was soviel wie "leuchtend" oder "erleuchtet" (wie "Leuchte der Wissenschaft") oder "berühmt" bedeutet und manchmal auch als lateinische Form von "erlaucht" gebraucht wurde.

"Reverendissimo" bedeutet soviel wie "Dem verehrungswürdigsten", also wurde der Abt sinngemäß als verehrungs- und hochwürdigster Herr angeschrieben.

-jmh
 
bayern klassisch Am: 08.01.2019 15:49:49 Gelesen: 671198# 1476 @  
@ jmh67 [#1475]

Vielen Dank auch von mir - du solltest häufiger in Threads mit alten Briefen schauen bei deinen Kenntnissen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.01.2019 19:15:43 Gelesen: 671140# 1477 @  
@ jmh67 [#1475]

Da kann ich mich Ralph nur anschließen, vielen Dank für die aufschlußreichen Erläuterungen zu den Abkürzungen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 09.01.2019 20:08:48 Gelesen: 670903# 1478 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 3.10.1861 aus Hof von Carl Wiessmath nach Leipzig "Hotel de Pologne" an Herrn Gebhardt & Herth, dieser war jedoch bei Ankunft des Briefes bereits abgereist und dieser wurde nachgesendet nach Frauenmühle bei Kohlfurt mit dem kleinen Hinweis "verte" (Wende).

Frankiert mit einer Bayern 4 II zu 6 Kreuzer wurde der Brief wie gewünscht nach Leipzig spediert, da dieser ab nach Frauenmühle nachgesendet werden musste wurden nochmals 3 Groschen fällig die dann der Empfänger zahlte.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler HOF BE (Winkler 8a, ohne Jahr) und dem Mühlradstempel 211 für Hof.

Auf der Rückseite sind zwei Ausgabestempel vom 7.10. einmal ein Einkreisstempel N1 und ein Zweikreisstempel, wo in der Mitte der Tag als Römische Ziffer steht. Sowie einem Ra3 Rahmenstempel vom Post Speditions Büro IV Görlitz-Kohlfurt vom 6.10.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 17.01.2019 16:16:39 Gelesen: 668952# 1479 @  
Liebe Freunde,

Erlangen 31.8.1820 als Frankobrief mit 9 Kreuzern siegelseitiger Frankatur nach Ansbach. Der Absender vermerkte korrekt "frei gegen Postschein", wünschte also die Recommandation.



Nun wurde aber der Ortsstempel in Schwarz, ein Chargé - Stempel aber in rot abgeschlagen, was sicher eine gewünsche, auffällige Maßnahme war.

Dazu kam aber dann noch die Chargé - Eingangsstempelung von Ansbach ebenfalls in Rot, so dass wir hier 2 verschiedene rote Chargéstempel auf einem Brief sehen und das ist sicher außergewöhnlich.

Dass er ein bisserl teuer wurde, ist bei seinem Anblick aber schnell vergessen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.01.2019 14:49:54 Gelesen: 668729# 1480 @  
Liebe Freunde,

es gibt kaum einen Ort in der Pfalz, dessen legitime Schreibweisen so vielschichtig sind, wie die des heutigen Kandel in der Südpfalz.



Auf Grund eines Straßendorfes, als eines kleinen Ortes mit langgezogener Struktur, wurde aus dem beschaulichen Kandel / Candel zur besseren Unterscheidung Langencandel bzw. Langenkandel.

Hett zu sehen ist eine Postkafte mit Halbkreisstempel LANGENCANDEL vom 13.10.1874 nach Ludwigshafen (Ankunft am selben Tag), bei dem der Absender seinen Wohnsitz mit "Kandel" angab.

Ich habe schon ca. 100 Postsendungen des 19. Jahrhunderts von und nach Kandel gesehen - interessanterweise nicht eine, die wegen der Namensproblematik falsch dirigiert worden wäre, oder bei der die involvierten Poststellen Probleme mit der Zuordnung bekommen hätten. Auch eine Leistung.

In diesem Zusammenhang nicht völlig uninteressant ist die Tatsache, dass alle Postkarten bei der Abgabe oben links Ankunft zu stempeln waren. Diese Vorschrift wurde auch durch die grafische Gestaltung des Avers klar, steht doch oben links "Post-Abgabe-Stempel". Da frontseitig kein Text notiert werden durfte, dann wurde es ein Brief mit höherem Porto, musste man als Absender allein die Rückseite (Revers) für seine Nachrichten nutzen. In Folge dessen sollte der Ankunftsstempel natürlich nicht mit seiner Anwesenheit die Nachricht überdecken und evtl. gar unleserlich machen und war vorn abzuschlagen. Aber nicht immer machte man, was man sollte und in Ludwigshafen hatte man als Eingangspoststempler nicht in Briefe und Karten unterschieden, sondern drehte einfach alle Poststücke um und legte mit seinem Eingangsstempel los. Dass man dann noch in den Text hinein gestempelt hat, zeugt von doppelter Ignoranz der Postvorschriften, aber dazu später einmal mehr in einem zukünftigen Rundbriefartikel der ARGE Bayern klassisch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
olli0816 Am: 18.01.2019 16:03:30 Gelesen: 668703# 1481 @  
Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem u.a. zwei ähnliche Karten wie Ralf gezeigt hat, hier auf philaseiten ersteigert. Beide zeigen nur auf der Vorderseite die Entwertungsstempel, aber keine Ankunftsstempel. Ich weiß nicht, ob sie real verschickt wurden, auf der Rückseite ist jedenfalls Text, von daher besteht die Möglichkeit. Beide Karten sind aus recht kleinen Ortschaften.

Die erste wurde verschickt von Zeitlofs am 24.8.1876. Das Kaff ist so klein, das es noch nicht mal die Rechtschreibhilfe kennt. Leider kann ich die altdeutsche Schrift nicht gut lesen, von daher muss ich bei dem Ankunftsort noch passen. Hier die Vorder- und Rückseite der Karte:



Dann habe ich noch eine nette Karte von Fladungen nach Kassel. Sie wurde von der Apotheke in Fladungen am 16.3.1875 versendet (vielleicht). Auch hier auf der Rückseite normaler Text und der Apothekenstempel:



Beide sind komischerweise zweimal mit dem Aufgabeortstempel versehen worden. Vielleicht hat das eine höhere Bedeutung?

Nett anzusehen sind sie trotz allem durchaus.

Viele Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 18.01.2019 16:35:25 Gelesen: 668690# 1482 @  
@ olli0816 [#1481]

Hallo Oliver,

keine Bange - beide sind Bedarf, da ist nichts getürkt worden.

Die 1. Karte lief nach Gelnhausen.

Im Reich hat man sehr selten oben rechts Ankunft gestempelt - vielleicht war das dort keine Vorschrift?

Dass der Werteindruck entwertet wurde, war normal (nur in den Anfangsmonaten nicht, da sollte unterhalb des Eindrucks gestempelt werden), ebenso das übliche Abschlagen des Aufgabestempels darunter (s. Text der 2. Karte).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.01.2019 20:05:55 Gelesen: 668054# 1483 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 24.4.1828 aus München von Johann David Passavant nach Nürnberg an Herrn Director Heideloff, beide Herren waren zu jener Zeit Künstler, Passavant ein Kunstschriftsteller und Maler und Heideloff Architekt der sich der Restauration verschiedener Objekte in Nürnberg verschrieben hatte.

Für den Brief da Franko Brief hatte der Herr Passavant 8 Kreuzer zu zahlen, Taxregulativ für Briefe bis zu einem halben Loth und einer Entfernung von 18-24 Meilen. Gestempelt mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8a Typ I, 36,5x4x2mm) verwendet 1826-30, einen Ankunftsstempel gibt es nicht oder ist so schlecht lesbar das ich Ihn nicht erkenne.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.01.2019 20:11:43 Gelesen: 668051# 1484 @  
@ Gernesammler [#1483]

Hallo Rainer,

alles richtig - Ankunftsstempel gibt es lt. Verordnung erst zum 31.1.1843.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.01.2019 19:46:58 Gelesen: 667549# 1485 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P2 I vom 24.11.187? aus Aschaffenburg nach Berlin dort kam die Karte am 26.11. an. Die Karte selbst hatte eine eingedrucktes Franko von einem Kreuzer und es wurde ein weiterer Kreuzer verklebt da die Karte im Fernverkehr spediert wurde, (2 Kreuzer Franko ab 1.7.1872). Gestempelt mit Einkreiser (Winler 21 Durchmesser 27,5mm) und dem Ankunftsstempel von Berlin IV. Handbuch Nr.54.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.01.2019 19:53:56 Gelesen: 667544# 1486 @  
@ Gernesammler [#1485]

Hallo Rainer,

die Marke ist etwas sonderbar aufgeklebt - sieht kurios aus!

Denkst du auch, dass es einen frühen und einen späten Ankunftsstempel gab? Vermutlich hat man nicht gleich zustellen können, oder man hat die Uhrzeit umzustellen vergessen im hektischen Berlin damals.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.01.2019 20:24:28 Gelesen: 667526# 1487 @  
@ bayern klassisch [#1486]

Hallo Ralph,

die Marken haben beide den Stempelabdruck ñur auf der Karte nicht so toll. Ich denke mal es war der zweite Botengang des Postbeamten. Gab es in Berlin öfters.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.01.2019 07:05:16 Gelesen: 667424# 1488 @  
@ Gernesammler [#1487]

Hallo Rainer,

ist aber interessant - ich kenne das nur mit geänderter Adresse, also 1. Briefträger konnte nicht zustellen und hat es dann zurück gebracht, wo später (wie hier) ein anderer Briefträger eingesetzt wurde. Immer interessant, solche Stücke zu finden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 23.01.2019 22:25:08 Gelesen: 667261# 1489 @  
Hallo,

ich möchte einen Brief aus dem Französisch-Deutschen Krieg vorstellen.

Das K.B. II. Armee-Corps wurde von General Hartmann befehligt und war der 3. Armee des Kronprinzen Wilhelm II von Preußen unterstellt. U.a. war das Corps an der Schlacht von Sedan beteiligt, im Dezember 1870 an der Belagerung von Paris. Villeneuve St. Georges ist ein Vorort von Paris.

Erstaunlich finde ich, dass der Brief nicht als Feldpostbrief sondern als R.S. = Regierungssache deklariert wurde. Nach meinen Beobachtungen sind Briefe, die nur von der Feldpost behandelt wurden, schwerer zu finden als solche von der Front in die Heimat oder vice versa.

Gruß Ralf


 
bayern klassisch Am: 24.01.2019 06:28:37 Gelesen: 667164# 1490 @  
@ Stamps99 [#1489]

Hallo Ralf,

bayerische Dienstbriefe waren im In- und Ausland mit der für sie treffenden Franchise zu versehen und sich im übrigen genau daran zu halten, welche weiteren Vorschriften für die gebührenfreie Absendung von Schreiben in reinen Staatsdienstangelegenheiten zu beachten waren.

Feldpostbriefe waren ja regelmäßig Briefe zwischen Truppen an Zivile bzw. vice versa.

Du hast ganz Recht - solche Briefe sind viel seltener, als die normalen Feldpostbriefe, weil auch die Gründe für die Entstehung dieser Briefe nicht so häufig waren, wie die zahllosen kostenlosen Briefe zwischen Front und Heimat (Heimat - Front ist auch wesentlich seltener, als umgekehrt).

Deiner ist außergewöhnlich schön und sieht aus, wie gestern von der Post abgeholt - klasse!

Tipp vom alten Hasen: Suche mal eine bayerischen Dienstbrief aus dem besetzten Teil Frankreichs als kostenpflichtige Partei - Sache (P.S.) nach irgendwohin. Dergleichen ist mir in fast 40 Jahren nicht untergekommen, sollte es aber auch gegeben haben (können).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.01.2019 19:44:05 Gelesen: 667010# 1491 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus Bayreuth vom 24.8.1840 von der Tochter wohl an den Vater Herrn Revierfoerster bey Regenspurg. So ganz bekomme ich die Anschrift nicht raus und bräuchte etwas Hilfe. Der Brief kostete den Empfänger 9 Kreuzer, 2.Gewichtsstufe (1/2 bis 1 Loth)bei einer Entfernung von ca.15 Meilen Taxregulativ 12-18 Meilen.
Gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler 11a) verwendet 1840-43. Ankunftsstempel gibt es laut Verordnung erst zum 31.1.1843.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 24.01.2019 20:09:34 Gelesen: 667003# 1492 @  
@ Gernesammler [#1491]

Hallo Rainer,

Anschrift:

An Herrn Revierförster Eichele Wohlgebohren in Forstirgarten bey Regenspurch

Beim genauen Ort wird es nicht einfach werden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 24.01.2019 20:51:39 Gelesen: 666986# 1493 @  
Hallo Ralph,

vielen Dank für deine Antwort.

Einen Feldpostbrief aus der Besatzungszeit kann ich zeigen - nur leider nicht ganz so, wie du ihn vergeblich suchst.



Danach noch einen Anderen, der wohl nur insofern bayrischen Bezug hat, als dass eine bayrische Correspondenz-Karte verwendet wurde. Die Karte ging an den preußischen Ober-Lazareth-Inspekteur in Berlin, Absender war der Verwalter Miltz beim Sanitätszug 3. Den Text der Karte habe ich "übersetzt", so gut es mir möglich war:



Hochgeehrtester Herr Oberinspekteur!
Endlich sind wir bald an unserem Ziel, morgen
kommen wir nach Lagny und werden gleich
einladen. Alles ist bereit, bis auf Waggon 131,
der mir hoffentlich auch nachkommen wird.
Es ging somit alles gut, und werden Sie hoffent-
lich laut meinem Bericht mit meiner Veriech-
tung so zufrieden sein, daß ich auf Ihr ferneres
Wohlwollen zählen darf. O. ?? ??,
wenn sich die Leute nützlich machen ?? ??,
streng kontrollieren bei Tag und Nacht und zu-
neuen Bericht erstatten. 2ter Bericht folgt.
Hochachtungsvoll grüßt Miltz

Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei dem Sanitätszug 3 nicht um eine militärische Formation, sondern um eine Eisenbahn handelt?

Könnte der fehlende Aufgabestempel dadurch zu erklären sein, dass die Sanitätszüge keiner Einheit zugeteilt waren und die Karte direkt beim Postwagon aufgegeben wurde?

Gruß lehrling
 
bayern klassisch Am: 24.01.2019 21:42:17 Gelesen: 666974# 1494 @  
@ Stamps99 [#1493]

Hallo lehrling,

das 1. Stück ist auch sehr schön - mit dem nicht so häufigen Stempel, der bis 1873 in Frankreich im Einsatz war, bis die Franzosen ihre Reparationszahlungen von 5 Milliarden Franken zurück gezahlt hatten.

Den Text kann ich nicht so gut lesen wie du - Chapeau!

Deine Fragen kann ich leider nicht beantworten - da müsste ich 1870/71 Spezialist sein; der bin ich leider nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 27.01.2019 08:33:32 Gelesen: 666264# 1495 @  
Liebe Freunde,

hier eine 2 Kreuzer Postkarte von Würzburg Bahnhof, 13.5.1873, nach Frankfurt am Main. Man hatte hochwertiges Futter bestellt, aber anhand der Factura (Rechnung) feststellen müssen, dass nur minderwertige Ware geliefert worden war und der Unterfranke bittet den Hessen um Umtausch. So konnte es kommen!



Alles ein bisserl schwer zu lesen, aber schon interessant, dass Frankfurt keine Ankunftsstempel auf die Karten setzte - Stress 1873?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 28.01.2019 11:53:08 Gelesen: 665926# 1496 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Paketbegleitbrief für ein Paket zu 3 1/4 Pfund an Monsigneur Baron de N(V)eckendorf

Segneur dÒbernzenn et des autres verres Chambellan etruel de son Altesse Royale & Electorale de Preves Dinkelsbuhl a Deufstetten Obernzell wurde gestrichen. Der Brief selbst ist vom 10. Oktober 1786 von einem seiner Untertänigsten Diener. Auf der Rückseite ist ein noch sehr gut erhaltenes Siegel. Was hat es mit den 100 unten links zu tun, ist das die Abkürzung für Gulden?

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 28.01.2019 12:03:43 Gelesen: 665923# 1497 @  
@ Gernesammler [#1496]

Hallo Rainer,

ja, "mit 100 fl" = mit 100 Gulden steht da.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 31.01.2019 15:09:27 Gelesen: 664982# 1498 @  
Hallo zusammen,

ich sortiere gerade meine Sammlung auf mein neues Steckkartensystem um. Unglaublich, was sich mit den Jahren ansammelt und man sich kaum noch erinnern kann, dass man den einen oder anderen Brief besitzt.

Den gezeigten besitze ich schon recht lange, rein als Briefmarke oder als einfacher Brief weit weg von einer Rarität. Auch der offene Mühlradstempel von Bamberg ist alles andere als selten.

Es ist eine Rechnung von der Drogerie- und Farbwarenhandlung Christian Dederer. Der blaue Stempel vorne auf dem Brief ist etwas undeutlich, aber innen ist der Stempel abgedruckt. Versendet wurde er am 1.9.1868 nach Vilshofen, wo er einen Tag später ankam. Der Ankunftsstempel ist sehr schön abgeschlagen. Zahlungsziel war 3 Monate, also hat die Autoindustrie heute nur den Standard übernommen, wenn sie irgendwo etwas bestellen will. Nur wollen die da immer noch 3% Skonto, weil sie so "schnell" zahlen. Tsts.

Die Innenseite habe ich ausnahmsweise auch gescannt, die ist wirklich sehenswert.





Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 31.01.2019 17:26:31 Gelesen: 664940# 1499 @  
@ olli0816 [#1498]

Hallo Oliver,

der Preis, oder der Wert einer Sache, hat m. E. nichts mit der Freude zu tun, die sie uns macht oder machen kann.

Ein schöner Brief mit einer Standardmarke, die den Sondertyp des offenen Mühlrades 32 von Bamberg zeigt, ist immer eine kleine Augenweide.

Auch der Zierstempel bei der Ankunft und das leckere Innere sprechen für sich - klasse!

Wenn du mal vom 1.9.1868 einen Brief in die Schweiz bekommen solltest, dann lass es mich bitte wissen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.02.2019 11:25:56 Gelesen: 664625# 1500 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 19.12.1821 aus Laufen von Herrn Joh.Ant.Göschl nach Tittmoning an Franz Xaver Potschacher. Herr Potschacher als Empfänger hatte dann auch das Vergnügen die 3 Kreuzer Porto zu bezahlen. Gestempelt mit L1 Einzeiler R4 LAUFEN (Winkler 3a) verwendet 1813-28.

Gruß Rainer




 
olli0816 Am: 01.02.2019 15:14:48 Gelesen: 664573# 1501 @  
Hallo zusammen,

heute ist der Tag der 3 Kreuzer rot Michel Nummer 9.

Anfangen möchte ich mit einem sehr häufigen Absenderort Augsburg. Ich habe immer das Gefühl, dass es mehr Briefe aus Augsburg als aus München gibt. Das ist sicher sehr subjektiv, tatsächlich wird es sich andersherum verhalten.

Der Brief wurde am 12.8.1866 an den Zimmermeister Anton Linder geschickt, ansässig in Oberdorf. Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel schwach zu erkennen Sicher ein häufiger Brief, aber ich mag die rote 3 Kreuzer Marke recht gern, vor allem wenn sie in so guter Erhaltung ist wie auf dem Brief.



Als kleines Kontrastprogramm ein recht seltener Absendeort. Der Brief wurde am 30.4.1866 von Neukirchen-Balbini (geschlossener Mühlrad 340) nach Eichstädt gesendet. Die Rückseite ist nicht sonderlich spektakulär, nur ein halb sichtbarer Ankunftsstempel. Ich habe erstmal nachschauen müssen, wo diese Metropole liegt: Östlich von Schwandorf fast den halben Weg zu der tschechischen Grenze. OK, das ist noch ein weißer Fleck auf meiner Landkarte. Der Brief ist recht klein, hat aber innen sehr viel Text und Berechnungen.



@ Ralph

Was war denn am 1.9.1868? Das Datum lässt vermuten, dass es da was neues gab in Verbindung mit der Schweiz?

@ Rainer

Sehr netter Brief.

Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 01.02.2019 15:34:18 Gelesen: 664563# 1502 @  
@ olli0816 [#1501]

Hallo Oliver,

am 1.9.1868 gab es den neuen Postvertrag, der den vom 1.10.1852 ablöste. Solche Daten nachweisen zu können ist postgeschichtlich hundertmal besser, als Ersttagsbriefe zeigen zu können.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
z4road Am: 04.02.2019 18:49:29 Gelesen: 661919# 1503 @  
Liebe Sammlerfreunde,

leider habe ich nichts passendenes gefunden für meine Frage.

"Jahrelang" Belege für meine Heimatsammlung Bamberg gekauft und irgendwie sortiert und jetzt geht es ans Einordnen.

Ich habe darunter etliche Briefe aus Frankreich so ab 179x nach/von Bamberg und die will ich entweder sortieren als "Incoming Mail", oder "Postverhältnisse mit Frankreich" oder "Bamberger Firmen" (wenn der Inhalt das hergibt).

Bei einem Beleg habe ich das Problem - wohin ?

Nachfolgend erst einmal ein Scan der "Vorderseite mit den Seitenklappen"



Es ist der einzige Beleg, den ich mit dem roten Ovalstempel 1 D. habe.

Der Inhalt ist eine Anfrage/Bestellung für Wein vom Handlungshaus Kopp von 1833:



Das wäre auch der einzige frühe Beleg von Kopp nach Frankreich.

Wohin damit ? Postverhältnisse mit Frankreich oder Bamberger Firmen.

Für euere Meinungen wäre ich dankbar - sollte der Beitrag woanders (?) besser passen - bitte verschieben.

Grüße Michael
 
Gernesammler Am: 04.02.2019 19:20:42 Gelesen: 661901# 1504 @  
@ z4road [#1503]

Hallo Michael,

Deinen Brief finde ich persönlich sehr schön und auch wenn ich nicht unbedingt der Experte bin, Du könntest, wenn Du so viele an Bamberger Briefen hast, eine eigene Sammlung in einem Bamberger Thema zeigen, aber genauso etliche Briefe, da diese ja ins Ausland gehen "Altdeutschland Bayern - Auslandspost.

Genauso gut sind diese Briefe und Deine Erklärungen dazu aber auch gerne unter diesem Thema "Altdeutschland Bayern schöne Belege" gerne gesehen denke ich und hoffe demnächst noch mehr davon zu sehen zu bekommen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.02.2019 19:58:07 Gelesen: 661873# 1505 @  
@ z4road [#1503]

Ich würde die Briefe nach Destinationen zeigen, weil Bamberg nur wenige interessieren, aber Auslandsbriefe von und nach Bayern viel mehr Sammler interessieren dürften.

Beschreibe doch erst einmal diesen hier, den du gezeigt hast und dann schreiten wir zügig fort, damit du all deine Briefe mit Bamberg - Relevanz auch verstehst und (in jeder Beziehung) bewerten kannst.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.02.2019 19:59:11 Gelesen: 661873# 1506 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Lindau vom 6.11.1865 nach Saulgau über Friefrichshafen wo der Brief noch am gleichen Tag ankam da die Entfernung bei ca. 10 Meilen lag.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr. 9 und gestempelt mit offenem Mühlradstempel sowie dem Halbkreisstempel von Lindau (Winkler 14), auf der Rückseite kann ich noch den Zweikreisstempel von Friedrichshafen erkennen, die anderen Stempel kann ich leider nicht entziffern was mir aber den Laufweg erleichtern würde und hoffe das hier jemand helfen kann.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.02.2019 20:25:30 Gelesen: 661863# 1507 @  
@ Gernesammler [#1506]

Hallo Rainer,

ich kann württembergische Bahnpoststempel und den von Pfullendorf erkennen.

Dein Brief ist im Einzeltransit gelaufen, also hat ihn jede Postexpedition einzeln verpackt der nächst gelegenen zugesandt (zukartiert).

Aus dieser Ecke des Königreichs ist das üblich gewesen - wo anders wäre das nicht so leicht zu finden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.02.2019 19:45:30 Gelesen: 661519# 1508 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus München vom 13.6.1867 an Herrn Lechner in Niederaschau, abzugeben bei Jean Drexler in Bernau am Chiemsee. Für das Franko verklebte man eine Bayern Nr. 15 zu 3 Kreuzer und gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.325 sowie dem L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b in halbfetter Antiqua Typ I, 28,5 x 4,5 mm). Auf der Rückseite ist ein unspektakuläres Siegel und der Halbkreisstempel von Bernau (Winkler 12a).

Gruß Rainer


 
Baldersbrynd Am: 06.02.2019 09:14:13 Gelesen: 661304# 1509 @  
Hallo Alle,

ich habe diesen bekommen. Brief aus Günzburg nach Augsburg, gesendet am 15.8.18??.

Entwertet mit einem schönen roten Stempel.

Ich meine das in linke Ecke unten steht RS?

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 06.02.2019 10:09:43 Gelesen: 661295# 1510 @  
@ Baldersbrynd [#1509]

Lieber Jörgen,

richtig - der Brief war eine portofreie Regierungs - Sache.

Adresse: Vom Königlichen Forstamte Günzburg
An die Königliche Regierung des Oberdonau - Kreises
Kammer der Finanzen
zu Augsburg.

Die Verwendung dürfte in den 1830er Jahren liegen.

Sehr schöner Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 06.02.2019 11:00:46 Gelesen: 661278# 1511 @  
Lieber Ralph,

danke für Deine Information.

Jørgen

@ Alle

Hier noch ein Bayern Brief aus München nach Charlottenburg. Gesendet am 24.4.1920. Eilbrief mit Nachnahme 1000 Mark. Möglich auch ein Wertbrief. Porto 185 Pf.

Aber das Porto kann ich nicht ausrechnen. Brief 20 Pf. Eilgebühr 100 Pf. Nachnahme 65 Pf. stimmt dies?

Viele Grüße
Jørgen


 
Gernesammler Am: 06.02.2019 19:31:01 Gelesen: 661184# 1512 @  
@ Baldersbrynd [#1511]

Hallo Jörgen,

Dein Brief ist aus der Portoperiode 4 (1.10.19-4.4.1920) für den Brief wurden 20 Pfennig bezahlt, da es ein Wertbrief war, galt hier die Gebühr wie für einen gewöhnlichen Brief also nochmals 20 Pfennig. Für die Eilbotengebühr fielen 100 Pfennig im Land-Bestellbezirk an sowie nochmals 40 Pfennig für die Nachnahmegebühr. Der Klebezettel für den Eilboten ist die 4b und der Nachnahmezettel wurde verwendet von 1904-20, was mir auffällig erscheint, dass der Nachnahmezettel keine handschriftlich eingesetzte Nummer enthält.

Gruß Rainer
 
Baldersbrynd Am: 06.02.2019 23:06:52 Gelesen: 661149# 1513 @  
@ Gernesammler [#1512]

Hallo Rainer,

vielen Dank für Deine Antwort. Der Brief ist dann 5 Pf. überfrankiert.

Viele Grüße
Jørgen
 
bayern klassisch Am: 07.02.2019 11:23:41 Gelesen: 660800# 1514 @  
Liebe Freunde,

von vorn nur ein ganz simpler Ortsbrief aus München, vom 23.1.1870, an "Seiner Wohlgeboren Herrn Schuhman Acktuar Cornelienstr. Nro. 3/3 München".



Aber nur von hinten entfaltet er seine ganze Schönheit, lesen wir doch auf dem Werbekuvert: "M. Lohmüller Optiker vormals Michael Baader München Laden im Oberpollinger - Hotel".

Der Stadtbriefträger Nr. 57 sorgte für die prompte Zustellung.

Dergleichen Werbekuverts kenne ich von Bayern (Altdeutschland) nur recht wenige - sie dürften, damals wie heute kam ja vieles aus den USA, ihren Ursprung in Übersee gehabt haben und konnten sich dann in den 1870er Jahren sukzessive in Mitteleuropa hier und da durchsetzen. Als Ortsbrief kannte ich bisher keine dieser Spezialitäten, um so mehr freue ich mich, dieses Stück an Land ziehen zu können.

Wenn dieser Brief dem Thread - Titel keine Ehre macht, dann weiß ich es auch nicht mehr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 07.02.2019 11:33:02 Gelesen: 660795# 1515 @  
Liebe Freunde,

man muss nicht jahrzehntelang sammeln, um dahinter zu kommen, dass Dreierblocks (Stühle) lose schon nicht häufig sind, auf Brief gar kaum einmal zu bekommen sein werden. Aber das war nicht der Grund des Kaufs dieses Briefchens von Erlangen vom 29.3.1863-1867 an Seiner Hechwohlgboren Herrn Professor Dr. Goldschmidt in Heidelberg.



Wichtiger war mir die Tatsache, und dergleichen habe ich noch nie zuvor gesehen, dass man einen Dreierblock mit bloßen Händen aus dem Bogen(teil) trennte. Nur oben und unten wurde mit der Schere geschnitten, aber links und rechts nebst dem Knick mit der Hand gearbeitet. Dabei ist ein Viertel einer anderen Marke hier auf dem Brief geblieben, während die von uns aus gesehen rechte Marke vom Randverlauf her sicher nicht optimal abgeknappst wurde.

Aber sei es drum - Einzelmarken auf Brief, die ganz, oder teilweise gerissen wurden, habe ich schon ein paar, Paare bekommt man von den Nrn. 14 und 15 hin und wieder, Dreierblocks der Quadrate kannte ich bisher aber nicht und so kann ich wohl meine erste A3 - Seite mit dieser "Trennungsart" bald anlegen (und auf einen Viererblock zu hoffen ist vlt. ein bisserl optimistisch).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 07.02.2019 14:42:22 Gelesen: 660733# 1516 @  
@ bayern klassisch [#1514]

Hallo Ralph,

wie ich Dir ja schon privat mitgeteilt habe, ein Augenschmaus, da würde man den Brief bei der Ausstellung doch am liebsten mit der Siegelseite präsentieren und ein Scan der Vorderseite machen, anstatt andersherum. :D

LG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 07.02.2019 14:49:37 Gelesen: 660666# 1517 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1516]

Hallo Kevin,

der ist von hinten und vorne gut - da hast du Recht und wie man es macht, ist eigentlich egal, sind heutige 300 dpi Kopien doch so gut, dass man eh kaum Original von Fälschung unterscheiden kann. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 07.02.2019 15:41:35 Gelesen: 660558# 1518 @  
Hallo,

heute mal ein "modernerer" Brief aus dem Jahre 1886. Den habe ich vor mehr als 10 Jahren bei eBay erstanden. Meine Aufräumaktion hat mir doch gezeigt, das ich viel mehr Briefe habe als ich dachte. Der Brief wurde aus München mit eine Bayern 49 und 50 als 30 Pfennig-Porto nach Offenstetten versendet und kam nach einen Tag dort an.

Absender war der Armenpflegschafts-Rath des städtischen Krankenhauses links der Isar. Das ist heute ein riesiger Komplex an der Nussbaumstraße zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz. Dort findet man heute u.a. die Psychiatrie und einige andere Fachklinikbereiche. Ob es zum damaligen Zeitpunkt auch schon eine Spezialklinik war, weiß ich nicht. Es wurde 1809/13 zu einer Klinik umgebaut und war davor ein Kloster. Also ganz altes Gemäuer, auch wenn das heutige Gelände zum Teil recht modern ist. Leider hat der Brief keinen Inhalt, von daher kann man nicht feststellen, was der Betreff war.

m

@ bayern klassisch [#1514]

Sehr häufig sind solche Briefe mit Werbeanzeigen nicht. Manchmal sieht man einen zu sehr teuren Preisen auf Auktionen. Ich meine, letztes Jahr einen von einer Maschinenbaufirma aus München gesehen zu haben. Aber der Preis -puh. Auf jeden Fall sehr schön anzusehen. In den USA war das wohl sehr viel gängiger, da gibt es sehr viele Briefe mit Werbeanzeigen. Die Jungs dort haben eben einfach sehr viel mehr praktische Erfahrung mit Kapitalismus. :)

Das Oberpollinger-Hotel in München gibt's ja schon lange nicht mehr, heute ist da u.a. das Kaufhaus Oberpollinger. Das sich auch damals die Städte in relativ kurzen Zeiträumen geändert haben, zeigen die beiden Bilder:



Das Bild stammt aus dem Jahr 1857 und zeigt die heutige Münchner Fußgängerzone in Richtung Stachus. Das Tor ist noch sehr klein und hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit heute. Keines der Häuser auf dem Bild ist heute noch erhalten, das Tor schaut ganz anders aus.

Geht man nur 43 Jahre weiter, dann kommt man zu diesem Bild:



Wie man sieht, hat sich alles etwas verändert. Die Behauptung, nur die heutige Zeit wäre schnelllebig ist wohl übertrieben. Allerdings kann man einige wenige Sachen wiedererkennen, wenn man heute an der Stelle stehen würde. Das Tor schaut heute so ähnlich aus, ist aber nicht identisch. Das Haus mit dem Cafe/Billiard ist heute abgeändert noch so erhalten. Alle anderen Gebäude in der Straße davor gibt es nicht mehr. Hinter dem Tor das große Gebäude könnte der Justizpalast sein, ich bin mir aber nicht sicher.

Die beiden Bilder stammen aus Wikipedia.

Das noch sehr viele alte Bilder aus München und Umgebung existieren, hat man Karl Valentin zu verdanken. Er war leidenschaftlicher Sammler alter Fotografien. Ich bin mir nicht ganz sicher, meine aber, dass die Aufnahme von 1857 aus seiner ehemaligen Sammlung stammt. Ich hatte vor vielen Jahren ein Buch mit den alten Aufnahmen in Händen, aber leider habe ich es nicht gekauft. München hat zwischen 1850 und 1945 ganz anders ausgeschaut als heute. Selbst ohne Weltkrieg haben sich damals Städte sehr schnell verändert.

Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 07.02.2019 16:28:18 Gelesen: 660532# 1519 @  
@ olli0816 [#1518]

Hallo Oliver,

vielen Dank für diese wertvollen Informationen und die Hintergrundgeschichte des von mir hochverehrten Karl Valentin (der Plural von Semmelknödel heißt seitdem Semmelnknödeln!).

Ich liebe diese alten Photographien und wenn ich könnte, würde ich das 19. Jahrhundert sammeln, von Daguerrotypien angefangen versteht sich. Aber meine Finanzen sind limitiert, von daher verwende ich freie Mittel lieber auf nette Bayernbriefe.

Schön, dass du so viele, feine Bayernbriefe in deinen Alben hast - man hat immer mehr, als man denkt, das ist fast schon ein Gesetz unter reiferen Sammlern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.02.2019 19:45:26 Gelesen: 660025# 1520 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Eichstädt an Mademoiselle Eleonore Barone de Thannhausen nach Thannhausen, das Jahr der Spedierung kann man hier zwischen 1803-12 ansetzen da der L1 Einzeiler R3 Eichstett in dieser Zeit verwendet wurde.

Auf der Rückseite ist ein sehr lädiertes Siegel und der Schreiber des Briefes hat hier wohl eine alte Rechnung oder Quittung zum Brief gefalten, der eigentliche Inhalt ist leider nicht mehr vorhanden. Für das Porto waren 6 Kreuzer fällig die der Empfänger zahlte (Brief bis 1/2 Loth und einer Entfernung 12-18 Meilen), wer und warum die 2 und die 4 durchgestrichen auf dem Brief vermerkt sind das entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 09.02.2019 08:21:21 Gelesen: 659872# 1521 @  
@ Gernesammler [#1520]

Hallo Rainer,

dein Brief datiert vor dem 1.12.1810. Warum? Weil er 2 typische Gebührenansätze nach Art der kaiserlichen Reichspost zeigt. Ich vermute 4 Kreuzer von Eichstätt nach Augsburg und 2 Kreuzer von dort nach Thannhausen, also in summa 6 Kreuzer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 13.02.2019 10:00:57 Gelesen: 658903# 1522 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine 3 Kreuzerfrankatur von Hilpoltstein nach Ellingen an die dortige Localarmenpflege, so dass der Brief gut in meine kleine Spezialsammlung "Armensachen" passt, auch wenn es selbst keine Armensache war, da diese portofrei gestellt waren.





Am 8.9.1866 war er mit 3 Kreuzer korrekt frankiert, kam an und wurde am 18.9.1866 von Ellingen beantwortet und kuvertiert im Original wieder nach Hilpoststein zurück gesandt, ohne dass man dies dem Brief außen ansehen würde. Es ging um Zinsen etc. über 153 Gulden, was man bei einer lokalen Armenpflege nicht unbedingt hätten vermuten müssen.

Zum Stempel: Der offene Mühlradstempel von Hilpoltstein 203 ist ab 30.11.1865 als Ablöser des vorherigen, geschlossenen Mühlradstempels bekannt. Sem rechnet ihm 90 Euro Zuschlag bei - nicht schlecht und so häufig ist er m. E. auch nicht. Die Kombination breitrandige, frische Marke, kleiner Postort und Armensachenrelevanz gaben dann den Ausschlag zum Kauf.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.02.2019 15:05:24 Gelesen: 658565# 1523 @  
Liebe Freunde,



ein Beifang - mir gefiel vor allem der Aufgabestempel von Amberg, den ich so auf Marken selbst gar nicht kenne. Kann einer eine Marke (einen weiteren Brief) mit diesem Stempel zeigen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stamps99 Am: 14.02.2019 22:22:07 Gelesen: 658428# 1524 @  
Hallo,

anbei ein Brief, der zum Thema passt, obwohl es nur ein unfrankierter Dienstbrief ist:

Eingeschriebene Armensachen habe ich noch nicht so oft gesehen. Dass auch Rechtsanwälte Armensachen verschickten konnten, hier bestätigt vom Bezirksgericht Eichstadt, noch nie.

Der Brief ist von 1874, gehe ich recht in der Annahme, dass selbst die Scheingebühr nicht bezahlt werden musste?



Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 14.02.2019 23:07:22 Gelesen: 658413# 1525 @  
@ Stamps99 [#1524]

Hallo Ralf,

ein schönes Stück, ohne Zweifel.

Armen - Sachen (A.S.) von Notaren sind nicht selten. Sie waren nach Bestätigung als A. S. portofrei, siehe dein feiner Brief.

Wünschte der Absender (ein Notar oder Advokat) einen Schein, war der frei bzw. er konnte sich einen eigenen Schein nehmen, diesen von der Post ausfüllen lassen und der Dinge harren. Hier weiß man also nie, ob man einen kostenlosen Postschein, oder einen eigenen Schein gezogen hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 15.02.2019 09:52:05 Gelesen: 658278# 1526 @  
@ Stamps99 [#1524]

Hallo Ralf,

ich habe hier mal einen Teil meiner Armen - Sachen - Spezialsammlung gezeigt:

http://www.altpostgeschichte.com/index.php?page=Thread&threadID=3617

Es soll Ralf (und anderen Interessierten) dazu dienen, tiefere Einblicke in diese Materie zu bekommen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 16.02.2019 14:39:02 Gelesen: 657945# 1527 @  
Liebe Sammelfreunde,

im Sofortkauf war dieser nette Beleg zu bekommen und nach kurzen Nachdenken dann zugeschlagen:



Wie sehen hier einen Postvorschussbrief aus München in das ca. 10 Meilen entfernte Trostberg. Das Gewicht wurde mit 2 3/4 Loth angegeben. Weiterhin ist vermerkt, dass die Postnachnahme von 2 F(lorin) 55 x (Kreuzer) betrug.

Das Porto setzt sich nun wie folgt zusammen:

2 Gulden 55 x Postvorschuß
4 Kreuzer Procura
10 Kreuzer Fahrposttarif
2 Kreuzer Botenlohn, was auch vorderseitig vermerkt wurde.
3 Gulden 11 x Gesamtporto

Siegelseitig kann ich nicht ganz lesen:

Ueber..... 3f 11x durch H. Lolberberg
................... erhalten am
17 Juni 1863
Jäger

Das Datum scheint mir im Widerspruch zum Aufgabedatum zu stehen, den dort gehe ich eher vom 2. März aus.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 16.02.2019 14:53:12 Gelesen: 657941# 1528 @  
@ Magdeburger [#1527]

Lieber Magdeburger,

hinten steht:

Nebenstehend 3 Gulden 11 Kreuzer durch Herrn Lalfertinger Königlicher Posthalter Reina erhalten am 17. Juni 1864, Siegert.

Da hat München wohl das Datum mal wieder falsch eingestellt ... schön, wenn man das so deutlich zeigen kann!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stamps99 Am: 16.02.2019 18:09:19 Gelesen: 657830# 1529 @  
Hallo Ralph,

danke für den Link zu der lehrreichen Armen-Sammlung.

Offenbar haben die Advokaten bisher einfach nur ein Bogen um mich gemacht. Anbei noch eine Armen-Sache, bei der mir die postalischen Vermerke Rätsel aufgeben:

Links notiert ist das Gewicht von 16 Loth, nehme ich an, dann ist irgendetwas gestrichen und was bedeutet die unterstrichene 1?



Gruß Ralf
 
Magdeburger Am: 16.02.2019 18:22:26 Gelesen: 657827# 1530 @  
@ Stamps99 [#1529]

Hallo Ralf,

wie sieht die Siegelseite aus, denn unten ist vermerkt mit 20 Florin baar ?

Wenn dies so wäre, handelt es sich um eine Wertsendung. Das Gewicht lese ich eher als 16 Pfund - wäre jedoch sehr hoch, so das doch eher 16 Loth richtig sind.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 16.02.2019 19:56:51 Gelesen: 657800# 1531 @  
@ Stamps99 [#1529]

Hallo Ralf,

Ulf hat Recht - 16 Pfund ist richtig. Oben rechts die Manualnummer 1, unter der das Poststück eingeschrieben wurde (ins Fahrpostmanual).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 17.02.2019 09:18:09 Gelesen: 657559# 1532 @  
@ bayern klassisch [#1531]

Lieber Bayern Klassisch,

was wiegen denn 20 Gulden - ich würde so um 12 Loth sehen + die Verpackung kämen durchaus 16 Loth zusammen. Wenn das Ganze 16 Pfund gewogen haben soll, fehlt mir irgendwie die Angabe zu einem Paket. Also alles recht komisch.

Danke auch für die richtige Transkiption in [#1528].

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 17.02.2019 09:37:41 Gelesen: 657552# 1533 @  
@ Magdeburger [#1532]

Lieber Magdeburger,

es werden nicht nur Heller und Pfennnige gewesen sein, die da dabei waren. Man hat wohl Akten oder was auch immer verschickt und diesen Geld beigelegt. Da der Faktor Geld überwog, wurde es ein Wertbrief - ohne Geld wäre es nur ein Paket geworden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stamps99 Am: 17.02.2019 12:26:02 Gelesen: 657482# 1534 @  
@ Magdeburger [#1532]

Hallo Ulf,

so wie du hatte ich es auch gesehen - für 16 Pfund fehlte mir der Hinweis auf ein Paket und 16 Loth passen zu 20 Gulden in baar.

Aber wenn man genau guckt, stehen schon Pfund angeschrieben und mittlerweile habe ich mir ein paar alte bayrische Paketbegleitbriefe angesehen - offenbar war der Hinweis " Mit Paket, Kennzeichnung" wie in anderen Staaten, in Bayern zumindest in dienstlichen Angelegenheiten nicht erforderlich.

Hat noch jemand eine Idee zu dem gestrichenen Vermerk in der Mitte?

Gruß Ralf
 
z4road Am: 18.02.2019 10:33:06 Gelesen: 657154# 1535 @  
@ bayern klassisch

Lieber Sammlerfreund,

zu meinem Beitrag [#1503] und deiner Frage [#1505] will ich gerne versuchen das zu beschreiben, was ich sehe, musste mich aber nach einer einwöchigen Ärzterallye erst genauso lang wieder "erholen".

Bitte auch um Nachsicht, meine "Kenntnisse" als bescheiden zu nennen wäre noch eine starke Übertreibung.

Aber zurück zum fraglichen Brief:

Teil(?)frankobrief von Bamberg mit Fingerhutstempel 4/9 (1833) als Aufgabestempel und Rayonstempel C.B.R4., gelaufen über Nürnberg (?) nach Kehl (?) über Straßbourg nach Beaune. Vorne handschriftlich 14 oder 15 (?) notiert als Taxe bis zur Grenze (?).

Drei rote Stempel, links oben rote 9, ich vermute Taxe von Straßbourg nach Beaune zu zahlen vom Empfänger, unterhalb des C.B.R4. Stempel schwach abgeschlagener dreizeiliger Rahmenstempel BAVARIE / PAR / STRASSBOURG als Grenzübergangsstempel (?), daneben roter Ovalstempel 1D., für den ich keine sinnvolle Erklärung habe außer dass Beaune im 1. Departement liegen könnte ?.
Siegelseitig : Zweikreisstempel BEAUNE 10. SEPT. 1833 (20)

Vielen Dank für alle Verbesserungen !

Ich habe mal nachgezählt und bin auf circa 30 "markenlose Briefe" aus dem Zeitraum 179X bis 1858 von Bamberg nach Frankreich gekommen, die meisten nach Beaune.

Michael
 
bayern klassisch Am: 18.02.2019 16:02:56 Gelesen: 657052# 1536 @  
@ z4road [#1535]

Hallo Michael,

nur kein Stress und gute Besserung von mir aus - Gesundheit ist alles, alles andere ist nichts.

Jetzt zu deinem feinen Brief aus [#1503].

Teilfrankobriefe gab es nicht - entweder alles frankiert (Franko), oder alles unfrei (Porto). Hier alles Porto, zu zahlen vom Empfänger in Frankreich.

Laufweg: Kann man nicht genau sagen - möglich wäre über Forbach (unwahrscheinlich, aber Nürnberg hatte da einen eigenen Kartenschluß), oder über Strasbourg (wahrscheinlich, wegen der Lokalität der Abgabepost). Ansonsten alles richtig.

Bamberg und C.B.R.4 (Correspondance Bavaroise Rayon Numero 4) von Bamberg nach dem Vertrag Bayern - Frankreich vom 1.1.1822 für Portobriefe.

Frankreich vergaß den Vertragsstempel (Grenzübergangsstempel), stempelte aber zurecht 9 Decimes für Bayerns Porto nominell (de facto bekam Bayern von Frankreich weniger, weil die Briefe aus den verschiedenen Rayons über die Unze verrechnet wurden).

Porto dann 15 Decimes plus 1 Decime für die Landbestellung in Frankreich - das ist der rote 1 D. - Stempel. Mit Departement hatte das nichts zu tun.

Dann freue ich mich auf deine anderen Altpapierschönheiten, die ich gerne bei dir mit Textversuch sehen möchte - zu gegebener Zeit kann ich dann (oder andere, das wäre noch besser) u. U. korrigieren, wenn es etwas zu korrigieren gibt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.02.2019 19:42:21 Gelesen: 657013# 1537 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 23.12.1839 geschrieben vom Landgericht Gemünden an die Königliche Militärfonds Commission in München, eingegangen ist der Brief am 26.12.1839. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Gemünden (Winkler 11a) verwendet von 1838-42 in schwarz.

Gruß Rainer


 
z4road Am: 19.02.2019 16:03:27 Gelesen: 656653# 1538 @  
@ bayern klassisch [#1536]

Hallo Ralph!

danke für die Erklärung. Morgen stelle ich meinen ältesten Brief von Bamberg nach - natürlich - Beaune vor. Von 1788 mit prominentem Absender.

Heute habe ich noch Opapflichten.

Viele Grüße
Michael
 
Gernesammler Am: 19.02.2019 19:51:44 Gelesen: 656601# 1539 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franco Brief vom 4.11.1848 aus Neustadt an der Haardt nach Münche an Herrn P.Professor Lacense Director des "Königlichen Erziehungs Instituts für Studierende". Für den Brief bis ein halbes Loth waren bei einer Entfernung 6-12 Meilen 4 Kreuzer zu zahlen. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel (Winkler Nr.13, a.d.H.) sowie auf der Rückseite mit L2 Zweizeiler der Ankunftsstempel von München (Winkler 8b, Typ III 40,5 x 4 mm).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.02.2019 19:59:45 Gelesen: 656597# 1540 @  
@ Gernesammler [#1539]

Hallo Rainer,

kleine Rechenaufgabe: Errechne die Entfernung in Meilen zwischen der Pfalz und München und schaue auf die Frankotaxe hinten als zweistellige Zahl. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.02.2019 20:29:33 Gelesen: 656584# 1541 @  
@ bayern klassisch [#1540]

Hallo Ralph,

sind doch glatt 12 Kreuzer.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 19.02.2019 20:47:33 Gelesen: 656575# 1542 @  
@ Gernesammler [#1541]

Hallo Rainer,

so ist es! Pfalz - Bayern gab es für 4 Kr. nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
z4road Am: 20.02.2019 17:31:55 Gelesen: 656283# 1543 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wie angekündigt, hier mein ältester "Brief" von Bamberg nach Beaune von 1788 :



Oben rechts ist der Aufgabestempel v.BAMBERG nur noch zu erahnen, weil ohne Stempelfarbe abgeschlagen.

Offenbat gab es in Bamberg zu wenig Stempelfarbe, ich habe einige von diesen "Blindabschlägen" von diesem Stempeltyp.

Links oben der "Leitstempel" (?) D'ALLEMAGNE, links unten vom Absender : pr (?) Strasbourg., darunter "frontier" (?)

Adressiert an die bekannte Weinhandlung Labaune.

An Taxen vorderseitig "21" (?), siegelseitig "11" (?)

Absendedatum: Bamberg 14. Febr. 1788, Ankunft: A. 25. F., also am 25. Februar

Absender war "Schenk von Stauffenberg", eines der bekanntestens fränkischen Adelsgeschlechter, vermutlich derjenige:

Johann F. R. X. J. A. K. Schenk von Stauffenberg

Und der zugehörige Brief:



Viel Erfolg beim Lesen und noch mehr vielen Dank für die absolut notwendigen Korrekturen !

Michael
 
bayern klassisch Am: 20.02.2019 18:43:21 Gelesen: 656256# 1544 @  
@ z4road [#1543]

Hallo Michael,

ein feines Stück, zu dem du (fast) alles schon richtig beschrieben hast.

Er lief für 11 Kreuzer bis Rheinhausen - dort Übergang nach Frankreich für 24 Sols, die der Empfänger zahlte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.02.2019 19:46:58 Gelesen: 655778# 1545 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Sulzbach vom 29.5.185? an Herrn David Benda in Fürth, für das Franko kam eine Bayern Nr. 2c zum Einsatz. Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel der ersten Verteilung Nr.338 von Suzbach sowie der Halbkreisstempel (Winkler 11b), somit lässt sich das Jahr auf somit lässt sich das Jahr auf 1854-56 eingrenzen. Auf der Rückseite ist noch ein Siegel des Absenders mit den Initialen AW und eine Stempelnummer 31078 mit der ich nicht viel anfangen kann, vielleicht weiß jemand mehr.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.02.2019 19:53:42 Gelesen: 655775# 1546 @  
@ Gernesammler [#1545]

Hallo Rainer,

der Empfänger war ein ordentlicher Mann - er hat seine Briefe paginiert mit einer Paginiermaschine und jeden Briefeingang so in sein Kaufmannsbuch eingetragen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.02.2019 19:46:14 Gelesen: 654909# 1547 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief in der Markenzeit vom 10.4.1850 aus München an Herrn Benedikt Poschinger (Poschinger war von 1819 bis 1828 und von 1837 bis 1843 für den Stimmkreis Unterdonaukreis und später Niederbayern Mitglied des bayerischen Landtags) nach Oberzwieselau.

Von München bis Oberzwieselau waren es über 12 Meilen somit war ein Porto von 6 Kreuzern gerechtfertigt trotzdem das der Brief unfrankiert spediert wurde, erst mit dem 1.7.1850 änderte sich dies.

Ab da waren unfrankierte Briefe mit Strafporto belegt da man auf den Verkauf der Frankomarken setzte.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b, TypII 41,5x5 mm) und auf der Rückseite Fingerhutstempel von Zwiesel (Winkler Nr.9) sowie ein sehr gut erhaltenes Siegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.02.2019 20:25:45 Gelesen: 654899# 1548 @  
@ Gernesammler [#1547]

Sehr schönes Stück, Rainer, und gar nicht so häufig, wie man meinen könnte. 99% wurden der Papiermühle überantwortet von diesen Portobriefen, die es so nur vom 1.11.1849 bis 30.6.1850 geben konnte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 02.03.2019 08:49:25 Gelesen: 653549# 1549 @  
Liebe Freunde,

im dienstlichen Verkehr hießen Retour - Recepissen auf einmal "Postlieferscheine" (PLS). Waren sie früher sicher recht häufig, so kommen sie heute nur noch sporadisch auf dem Markt vor und wer einen innerhalb der Pfalz zeigen kann (als Heimatsammler, der ich nicht bin) ist ein glücklicher Sammler.



Heute zeige ich einen aus Ludwigshafen vom 27.3.1863 des Notars Morè, der einem Einschreiben diesen PLS mit Bindfaden angebunden hatte und beides lief nach Speyer an die Expedition der Pfälzer Zeitung dort. In Speyer am selben Tag angekommen, wurde der Brief mit dem PLS gegen Unterschrift eines Herrn Korn ausgehändigt und der PLS sofort wieder nach Ludwigshafen am Rhein retourniert, wo er noch am selben Tag mit rücklaufender Post einging und dem Notar Morè ausgehändigt wurde.

Der Schein, von mir optisch beschnitten, zeigt noch das volle Format eines aus Hadern hergestellten Vordrucks, der noch ganz vollständig ist und wohl in späterer Zeit aus den Akten gezogen wurde. Außer Scheinen an diese Adresse in Speyer kenne ich praktisch überhaupt keine PLS aus der Pfalz.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.03.2019 09:02:56 Gelesen: 653542# 1550 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen netten Brief für meine Mini - Sammlung von Wunsiedel vom 6.3.1859 aus Hof mit Aufgabe bei der Bahnhofs - Expedition (B.E.) an Herrn C. F. Schwarz in Redwitz, der siegelseitig fast noch schöner ist, als von vorn, obwohl er auch da nicht uneben ist. Über Wunsiedel und Markt Schorgast traf er am Folgetag in Markt Redwitz ein.



4 verschiedene Stempetypen innerhalb Bayerns bis 12 Meilen kann man nicht jeden Tag nachweisen, zumal sie hier alle gut abgeschlagen wurden: Zweizeiler des Bahnhofs, Mühlradstempel 211, Fingerhutstempel aus der Vormarkenzeit und 2 Halbkreiser in Antiqua. Da sind die 2 Pizzen, die man alternativ bekommen hätte, schnell vergessen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.03.2019 19:59:33 Gelesen: 652945# 1551 @  
hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Schilligsfürst vom 14.9.1850 über Ansbach an Carl Troeltsch in Augsburg wo der Brief am 15.9.1850 zur Ausgabe kam.

Für das Franko wurde eine Bayern 4 I verklebt (die leider einen leichten Bug hat) für die 2.Gewichtsstufe 1-4 Loth bei einer Entfernung bis 12 Meilen.
Gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.305 in der ersten Verwendung sowie Halbkreisstempel (Winkler 11b) und auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Ansbach (Winkler 11b) und den Zweikreisstempel mit Zierstücken von Augsburg (Winkler Nr.10) wenn man bedenkt das dieser Stempeltyp von Ausgburg 24 Jahre verwendet wurde.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.03.2019 20:06:03 Gelesen: 652939# 1552 @  
@ Gernesammler [#1551]

Hallo Rainer,

bis auf den Bug ein Traumbrief! Aber Schillingsfürst lag über 12 Meilen von Augsburg entfernt, daher bis 1 Loth inklusive und bis 12 Meilen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 13.03.2019 18:37:29 Gelesen: 650273# 1553 @  
Hallo,

als erstes möchte ich einen einfachen 3 Kreuzer-Brief mit der Michel-Nummer 15 aus Heilsbronn zeigen. Er ging nach Ansbach und das Jahr lässt sich leider nicht mehr feststellen. Es ist auch kein Inhalt dabei. Ich habe den Brief vor langer Zeit bei eBay erworben und eigentlich nur wegen den schönen Stempeln. Einfach ein netter kleiner Bayern-Brief:



Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 13.03.2019 18:45:00 Gelesen: 650268# 1554 @  
@ olli0816 [#1553]

Hallo Oliver,

feines Stück! Nicht so häufiger Halbkreisstempel.

Er stammt aus 1869 oder 1870, wenn man alle relevanten Aspekte einfließen lässt.

Liebe Grüsse und gerne mehr davon,
Ralph
 
olli0816 Am: 13.03.2019 18:45:59 Gelesen: 650267# 1555 @  
Hallo,

nun zu meinem zweiten und letzten Brief für heute. Diesmal etwas markenloses, aber der Inhalt des Briefes ist sehenswert.

Die Königlich Bayrische Stadt- und Festungs-Kommandantur aus Würzburg hat diesen Brief geschrieben. ich muss mir die altdeutsche Schrift doch mal aneignen, damit ich solche Sachen lesen kann. Leider beschränkt es sich häufig nur aufs raten. Der Brief wurde am 20.9.1847 abgeschickt nach Bodenwöhr/Bayern. Den Empfänger kann ich leider nicht entziffern.



Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 13.03.2019 18:57:43 Gelesen: 650261# 1556 @  
@ olli0816 [#1555]

Hallo Oliver,

das königliche Berg- und Hüttenamt war der Empfänger in Bodenwöhr.

Hübsch!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.03.2019 19:37:09 Gelesen: 649709# 1557 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 17.8.1837 aus Regensburg vom hiesiegen Stadtgericht nach Scheer in Württemberg an das Thurn und Taxische Amtsgericht.
Gestempelt wurde hier mit L2 Zweizeiler von Regensburg (Winkler 8a 41,5 x 3,5 mm) verwendet 1832-42.

Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.03.2019 19:56:04 Gelesen: 649700# 1558 @  
@ Gernesammler [#1557]

Hallo Rainer,

sehr nett - beide Postverwaltungen beließen ihn portofrei - das ging auf den Vertrag von 1809 zurück zwischen Bayern und Württemberg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.03.2019 19:54:53 Gelesen: 649622# 1559 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus München an die "madame la comtesse cassimi de Reehberg" nu barone des demponte du palais de Si: M. la reims a egern per tegernsee.

Was soviel übersetzt heißt wie: Gräfin Cassimi von Reehberg, Freiherrin des Palastes von Si: M. la reims, der Brief wurde nach Egern per Tegernsee spediert. Für das Porto musste der Empfänger/in 4 Kreuzer zahlen für einen Brief in der einfachen Gewichtstufe bis einem halben Loth und einer Entfernung von 6-12 Meilen. Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b Typ I,35,5x4mm) verwendet 1843-1849. Auf der Rückseite ist ein sehr gut erhaltenes Siegel und einem Text den ich leider nicht entziffern kann.

Gruß Rainer


 
bignell Am: 19.03.2019 20:12:45 Gelesen: 649616# 1560 @  
@ Gernesammler [#1559]

Hallo Rainer,

ich lese:
R
Mme (Madame) de
?Pellencante?
Naissance (geboren/Geburt) du
P?er? Royale

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 19.03.2019 20:23:01 Gelesen: 649608# 1561 @  
@ Gernesammler [#1559]

Hallo Rainer,

hinten sehe ich ein Allianz Siegel, den Text vermag ich nicht sicher zu lesen.

Vorne lese ich:

À Madame la Comtesse Casimire de Rechberg née Baronne du Deuxponts Dame du Palais d. S. M. La Reine À Eger pres Tegernsee.

Also: Die Frau Gräfin Casimire von Rechberg, geborene Baronin von Zweibrücken, Hofdame ihrer Majestät der Königin (von Bayern) in Eger bei Tegernsee.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 21.03.2019 21:42:53 Gelesen: 649497# 1562 @  
Liebe Freunde,

für die Darstellung der vielfältigen Problematiken des Jahres 1851 benötigte ich neben einem Brief vom 1.1.1851, den ich schon habe, auch einen vom Letztag, dem 31.12.1851, was gar nicht so einfach ist. Aber es ist mir final gelungen, einen zu schnappen und eine gut belegte Pizza nebst alkoholfreiem Kaltgetränk war er mir natürlich allemal wert.





Nördlingen, 31.12.1851 und 18.00 Uhr Abgang, Ankunft in München am 1.1.1852 um 9.00 Uhr Morgens - der Bug war übrigens kostenlos dabei.

Im Inneren sehen wir die Abrechnungen für Briefe, Abschriften und Dekrete des Absenders an den Empfänger, Herrn Wassermann, wobei das geringste Porto 18 Kreuzer betrug, aber auch 24 Kreuzer sind zu finden. Mit der Briefpost innerbayerisch waren damals aber nur 12 Kreuzer Franko möglich, so dass es sich hier um Portobriefe oder Fahrpost gehandelt haben muss und interessant ist das allemal.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stamps99 Am: 22.03.2019 16:11:53 Gelesen: 649451# 1563 @  
Hallo,

bei vielen der alten Briefe in große Städte fragt man sich, wie anhand der kurzen Adresse, oft nur der Name des Empfängers, die Briefe überhaupt zugestellt werden konnten. Hier einmal anders, es wurden gleich zwei Adressen ausführlich geschrieben.



Gruß Ralf
 
Gernesammler Am: 01.04.2019 19:59:03 Gelesen: 648127# 1564 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 2.7.1873 als Regierungssache (RS) aus Pfersee in Schwaben nach Augsburg an die Konigliche Landesbank. Gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler 12a) und auf der Rückseite der Einkreisstempel Augsburg Bahnhof (Winkler 20a) Augsburg oben/ Bahnhof unten verwendet 1872-nach 1875.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 02.04.2019 19:31:57 Gelesen: 647981# 1565 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Hof vom 22.5.1868 von einem Herrn Bermel an Herrn Dietzsch in Schönberg bei Mühltroff im Amt Plauen später Thüringen, heute Sachsen. Im Brief geht es um zwei Fässer die in einem Frachtbrief vom 16.3. erwähnt werden. Für das Franko nahm man eine etwas stark angeschnittene Bayern Nr.15 und stempelte diese mit dem offenen Mühlradstempel Nr.211 von Hof mit kleinen Ziffern sowie dem L2 Zweizeiler Hof BE. Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 04.04.2019 19:52:05 Gelesen: 647621# 1566 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Goeggingen vom 2.8.1874 an seine Hochwürden Herrn Oberpfarrer W.Schöpff in Geringswalde bei Waldheim in Sachsen.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 Y weite Rauten und gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Goeggingen (Winkler 12a verwendet bis 1882).

Der Brief wurde von Goeggingen über Augsburg spediert siehe Stempel auf der Rückseite Einkreisstempel vom 2.8. (Winkler 20a) und zwei Tage später kam der Brief in Geringswalde zur Ausgabe, Ankunftsstempel Zweikreisstempel (Feuser 091).

Gruß Rainer


 
Stamps99 Am: 11.04.2019 19:26:21 Gelesen: 646429# 1567 @  
Hallo,

Ortsbriefe sind in Bayern, zumindest von größeren Orten, nicht schwer zu finden.

Schwieriger wird es mit den Localbriefen zum gleichen Tarif - hier ein großer Brief zum 1 Kr-Tarif von Memmingen nach Buxheim.



Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 11.04.2019 19:48:50 Gelesen: 646419# 1568 @  
@ Stamps99 [#1567]

Hallo Ralf,

ein nettes Stück aus bekannter Korrespondenz. Wenn du unter der Nr. 14 im neuen Deider - Katalog schaust, gibt es dort auch so einen Brief, der mal in meinem Besitz war und den du gut dazu kaufen könntest - mal Marke geschnitten, mal gezähnt wie hier.

Ich bin nicht der Einlieferer bei Deider - habe ich vor Jahren verkauft für weniger, als jetzt verlangt wird.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 11.04.2019 22:52:02 Gelesen: 646391# 1569 @  
@ bayern klassisch [#1568]

Ich habe etwas geblättert bei Deider - schöne Sachen gibt es da und die Lose sind mit Geschmack zusammengestellt. Nur leider nicht auf meinem Preisniveau.

Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 12.04.2019 16:18:36 Gelesen: 646230# 1570 @  
@ Stamps99 [#1569]

Hallo Ralf,

so ging mir das vor 35 Jahren auch mal - das gibt sich. :-) Wenn man erst mal "süchtig" ist nach klassischem Bayern, kommt man davon nicht mehr los.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.04.2019 19:45:52 Gelesen: 645774# 1571 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Moosburg an den Hochlöblichen Magistrat der Stadt Freising? als Charge Brief gegen Postschein.

Für den Brief zahlte der Absender 6 Kreuzer, 2 Kreuzer für den Brief sowie 4 Kreuzer Reco-Gebühr. Gestempelt mit L1 Einzeiler mit Punkt von Moosburg (Winkler Nr.7) verwendet 1825-34. Auf der Rückseite ist nur die Gebühr verzeichnet.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.04.2019 06:55:08 Gelesen: 645703# 1572 @  
@ Gernesammler [#1571]

Hallo Rainer,

ein sehr hübscher Brief!

6 Kreuzer zahlte der Absender Franko, dazu 4 Kreuzer Chargé, von 2 Kreuzern sehe ich nichts.

Der Zielort war Berching im Regenkreise.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.04.2019 19:12:08 Gelesen: 645600# 1573 @  
@ bayern klassisch [#1572]

Hallo Ralph,

danke für die Richtigstellung, ich bin von Freising ausgegangen und war daher der Meinung das die 4 Kreuzer Charge die sonst extra gezahlt werden müssen im Franko mit enthalten waren. Aber wie man sieht, man lernt nie aus, ist doch schön für unser Hobby.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 16.04.2019 19:30:43 Gelesen: 645597# 1574 @  
@ Gernesammler [#1573]

Hallo Rainer,

ja, Freising (oft geschrieben Freysing) hätte man auch lesen können.

Die Reco - Gebühr von 4 Kreuzern, später 6 bzw. 7 Kreuzern floß IMMER in die Kasse des Expeditors bzw. der Aufgabebeamten, NIE in die bayerische Postkasse. Daher durfte diese NIE in einer Zahl mit einem Porto oder Franko notiert werden, weil sonst a) entweder der Kamerad hinter dem Tresen, oder b) der bayerische Staat um sein Salär gekommen wäre und das wollte keiner.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 19.04.2019 10:45:34 Gelesen: 645113# 1575 @  
Liebe Freunde,



ein Portobrief aus bekannter Korrespondenz: Absender war die Firma Vongerichten (auch Von Gerichten bzw. dem franz. Pendant geschrieben) in Offenbach an der Queich nach Guebwiller (Gebweiler auf deutsch). Nach der Vorschrift wurde bei der Aufgabe Landau iP. für in (vergessen: der) Pfalz am 9.4.1856 gestempelt. Als Brief mit Portoermäßigung - Nachbarprovinz = Prov. Lim. = Province Limitrophe wurde er in Wissembourg am Folgetag mit dem Stempel 3 Decimes Gesamtporto korrekt taxiert (bis 7,5g).

Sollte etwas Wissenswertes im Französisch des Inhalts versteckt sein, würde ich mich über eine kurze Info hierüber sehr freuen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.04.2019 10:53:44 Gelesen: 645112# 1576 @  
Liebe Freunde,

ein Brief der fürstlichen Thurn und Taxis - Verwaltung aus Schloß St. Emeran in dem wunderschönen Regensburg vom 23.3.1831 an Farina in Köln (Kölnisch Wasser war schon damals der Renner und den Reichen und Schönen) zeigt unten links "fo. FDS" für "Franco Fürstliche Dienst - Sache. Was bei der Abwicklung eines Geschäfts über 66 Gulden für Cöllnische Wasser dienstlich sein soll, wissen nur die Götter - ich weiß es nicht, aber die Regensburger Aufgabepost wird sich ihre Hände nicht an dergleichen Problemen hat verbrennen wollen und ihn anstandslos auf die Reise gebracht.



Für Bayern war er also laut Franchise und dem fürstlichen Siegel portofrei - jedoch nicht in Preussen, wo 4 Silbergroschen Taxe eingehoben wurden. Dass er über Frankfurt am Main lief, erkennt man am liegenden X in damals typisch Frankfurter Farbe, einem blassen Blau, wie es damals auch Nürnberg zu schreiben pflegte. Da aber Regensburg schon seit dem 17. Jahrhundert (aus fürstlichen Gründen) einen eigenen Paketschluß zu Frankfurt am Main hatte, kann man hier eine Nürnberger Hand ausschließen.

Für meine Mini - Sammlung der Portofreiheiten ist das kein schlechtes Stück!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.04.2019 11:11:52 Gelesen: 645106# 1577 @  
Liebe Freunde,



ein später Brief mit einem Fingerhutstempel ist der von Wunsiedel, verfasst am 8.4.1854, Postaufgabe dortselbst am Folgetag und Abgabe in Hof am 10.4.. Als Regierungs - Sache portofrei. Der Schönstempler in Wunsiedel hatte hier wohl zu gewärtigen, dass der Zustand seines Fingerhutes nicht mehr der allerbeste war. Dennoch dauerte es noch einige Zeit, bis eine neue Type / Sondertype angeschafft wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 19.04.2019 11:12:40 Gelesen: 645106# 1578 @  
@ bayern klassisch [#1575]

Hallo Ralph,

hübscher Brief!

Es ist zwar nun mittlerweile gut 1 Jahr her, dass ich im Französisch Leistungskurs saß und die verwendete Schrift ist auch nicht unbedingt einfach zu lesen, aber ich versuche mal etwas zu entziffern:

"Monsieur Specht Marchand de Bois

[...] à votre lettre [...], que nous avons recu hier, nous n´avons plus de groceries [...] à vendre pour cette année [...].
Il y [...] que nous avons vendu le reste des nos [...]
Nous avons l´honneur de vous saluer...

Sinngemäß übersetzt:

Herr Specht, Holzhändler

Um auf ihren Brief zu antworten, den wir gestern erhalten haben, leider haben wir dieses Jahr keine Lebensmittel (hier bin ich nicht sicher ob dort wirklich "groceries" steht) von [...] mehr zu verkaufen. Leider haben wir die restlichen Bestände bereits verkauft.

Wir haben die Ehre sie zu grüßen (die Unterschrift kann ich nicht entzifern).

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 19.04.2019 11:52:42 Gelesen: 645096# 1579 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1578]

Hallo Kevin,

vielen Dank - L. von Gerichten ist die Unterschrift, den Rest konnte ich nicht lesen. Hand in Hand also.

Nichts Berühmtes also - hatte ich auch nicht erwartet, wäre aber möglich gewesen. Meine letzte Stunde Französich auf dem Gymnasium ist älter, als dein älteres Elternteil. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.04.2019 11:24:12 Gelesen: 644912# 1580 @  
Liebe Freunde,

für meine Mini - Sammlung "1851" konnte ich diesen an Land ziehen. Brief aus dem lieblichen Zweibrücken vom 7.2.1851 an Firma Farina in Köln für 4 Silbergroschen Porto verschickt. Da die Korrespondenz der Pfalz nach und über Preussen zusammeln und nach Bad Kreuznach zu leiten war, erfolgte dies auch hier, wie man am Stempel Rh. Baiern und dem Kreuznacher Transitstempel vom Folgetag ersehen kann. Der Stempel Rh. Baiern, also Pfalz frei übersetzt, war hier eigentlich sinnlos, denn jeder Brief aus Bayern hätte nach Köln 4 Sgr. gekostet. Aber im Februar 1851 war Thurn und Taxis noch nicht im Postverein (erst ab 1.5.1851 in Teilen), weshalb bei Briefen vom rechtsrheinischen Bayern Transite an TT anfielen, die es hier nicht gab.



Am 9.2. ging er in Köln ein und Preussen schrieb Bayern 4 Sgr. gut.

Inhalt (nicht uninteressant damals wie heute, vor allem, was die Versendung von Proben angeht): Meinem Vater Ferdinand Rossi, welcher früher von Ihnen Köllnisch Wasser, in gewöhnlichen unverzierten Flaschen, bezog, verdanke ich Ihre not(irte) Adresse; und da ich wünsche Solches zu führen, so bitte ich Ihnen, mir eine Probe von zwey Kistchen, jedes von sechs Flaschen, mithin Ein Dutzend zusammen, unter Nachnahme des Betrages, gefälligst senden zu wollen.
Ergebenst, empfehlet Ihnen sich Clementine Rossi

P.S. Nöthigenfalls bitte bey dem Herrn Mummer in Cölln über mich sich erkundigen zu wollen.

Hier wurden also später wohl keine Muster ohne Wert, sondern sehr wohl Muster mit Wert abgesandt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.04.2019 11:34:45 Gelesen: 644909# 1581 @  
Liebe Freunde,

heute ein eigenartiger Brief: "Seiner Wohlgeboren Herrn Bezirksförster Kraus in Reichartshausen d(urch) G(üte). Im Inhalt geht es um die Zusage und einen Beschluß wegen Holz, gefertigt in Helmstadt bei Würzburg am 4.4.1851.



Wo aber liegt Renhartshausen bzw. Reinhartshausen?

Neben d. G. lese ich 9 Kreuzer - ui, das wäre aber viel Geld für einen Gedungenen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.04.2019 11:55:29 Gelesen: 644901# 1582 @  
Liebe Freunde,

ein wunderschönes Kuvert vom 2.12.1866 musste ich haben, laß ich doch den Vermerk in der linken unteren Ecke: "Franko ersucht Postexpeditor J. Mäkl". Bei Google.books habe ich nur Mösel und Möser gefunden, aber so ganz lese ich das nicht hier. Weiß einer, wer 1866 dort Postexpeditor war?



In jedem Fall war der Brief gerichtet an: Seiner Hochwohlgeborn dem Hochwürdigen Herrn Pfarr - Vorstand und Dekan in Dannhausen bei Gunzenhausen".

Siegelseitig blank und auch das Siegel hat einer mal früher extrahiert. Das halbe X zeigte an, dass man ihn nicht taxieren sollte - sonst wären hier 6 Kreuzer fällig geworden, wenn er bis 1 Loth gewogen hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 20.04.2019 12:31:44 Gelesen: 644894# 1583 @  
Beitrag gelöscht, da scanner defekt.
hajo22
 
bayern klassisch Am: 21.04.2019 08:30:14 Gelesen: 644714# 1584 @  
Liebe Freunde,

eine nett anzusehende Post - Retour - Recepisse (RR) aus Mühldorf vom 2.6.1864 folgte einem Dienstbrief - eingeschrieben - mit folgendem Inhalt:



Recepisse Einen Beschluß des k. Bezirksamts Mühldorf vom 25. v. Mts, die Heimat des led. Al. Hofrichter /: Weiter:/ betr. erhalten zu haben bestätigt Oberbergkirchen den 3. Juni 1864
Reilhofer, Gemeindeschreiber.

Oberbergkirchen lag im Lokalbezirk von Ampfing, von wo die RR auch am selben Tag wieder nach Mühldorf am Inn retourniert wurde und gegen den Postschein des Mühldorfer Bezirksamts eingetauscht wurde. Damit war der Fall postalisch geschlossen.

Von Mühldorf existieren Dutzende von RR - jede ist schön und bestens erhalten, was den Sammler heute sehr freut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 24.04.2019 19:23:27 Gelesen: 644146# 1585 @  
Hallo Sammlerfreunde,

bei diesem Brief könnte ich mal etwas Hilfe gebrauchen, spediert als Königliche Dienst Sache (KDS) aus Kempten 23.6.1815 nach Regensburg. Der Absender war das Königliche ?? Kreis Kommando und der Empfänger in Regensburg ein Königlich ??? Ober Kommando ???, beim Text hapert es sehr. Gestempelt wurde mit Zweizeiler L2 "R3 Kempten mit Datum" (winkler Nr.4) auf der Rückseite ein Papiersiegel auf dem man aber leider kaum etwas entziffern kann.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.04.2019 20:02:19 Gelesen: 644133# 1586 @  
@ Gernesammler [#1585]

Hallo Rainer,

der Scan des Siegels ist zu klein - vielleicht mit 600 dpi scannen und nur das Siegel hier zeigen?

Adresse:

Vom Königlichen Iller Kreis Kommando

An ein Königlich Hohes Interims Ober Kommando der im

Inneren des Reiches sich bildenden Reserve Armee in Regensburg.

Toller Titel - klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.04.2019 20:03:15 Gelesen: 643956# 1587 @  
@ bayern klassisch [#1586]

Hallo Ralph,

habe mal das Siegel vergrößert muss aber sagen viel mehr erkennen lässt sich nicht, vielleicht kannst Du etwas damit anfangen wäre super.

Schon mal Danke für die Adresse ist schon toll, die Reserve Armee muss sich ja dann gebildet haben nach dem Sieg über die "Grande Armee" von Napoleon.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.04.2019 20:15:03 Gelesen: 643951# 1588 @  
@ Gernesammler [#1587]

Hallo Rainer,

der Text des Siegels entspricht der Absenderangabe. Vorsicht: Bayern hielt Napoleon bei der Grande Armee die Treue - erst nachdem diese gescheitert war, zog es Bayern zu Preussen, Russland und Österreich. Mit dieser Armee ging es dann gegen die ehemaligen Waffengefährten westlich des Rheins.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.04.2019 21:39:24 Gelesen: 643928# 1589 @  
@ bayern klassisch [#1588]

Hallo Ralph,

ich weiß ab 1812 war Bayern erst bei den Alliierten vorher zu Frankreich gehörig im Krieg und gewechselt wegen zu hoher Verluste.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 25.04.2019 21:49:47 Gelesen: 643917# 1590 @  
@ Gernesammler [#1589]

Hallo Rainer,

nein, Bayern war bis 7.10.1813 bei Napoleon, erst nach der desaströsen Niederlage der Grande Armee drehte der König und schloß sich der Allianz an (Vertrag von Ried am 8.10.1813).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.04.2019 19:54:24 Gelesen: 642978# 1591 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 1.3.1860 als Regierungs Sache (RS) vom Forstamte Ebersberg an den Königlichen Forstmann in Hofolding (könnte das Kreis Sauerlach heißen?). Für den Brief wurde ein Vordruck genommen der für die 1850er war und hier das Jahr 1860 eingetragen. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Ebersberg (Winkler Nr.11b) verwendet von 1845-67.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.04.2019 20:03:18 Gelesen: 642972# 1592 @  
@ Gernesammler [#1591]

Hallo Rainer,

ja, Sauerlach liegt ganz nah westlich zu Hofolding.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.05.2019 19:55:16 Gelesen: 641682# 1593 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 6.4.1961 aus Schwabach von Herrn Ph. Ribot als Rechnungsbrief versandt an Herrn Anton Romanind in Riedenburg. Für das Franko reichte eine Marke zu 3 Kreuzer (Bayern Nr.2), es sollte eine Platte 5 sein. Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.473, 2.Verwendung und Halbkreisstempel von Schwabach (Winkler Nr.11b), auf der Rückseite ist nichts.

Im Text geht es um eine Rechnung über 63 Gulden 48 Kreuzer, mich würde jetzt noch interessieren um welche Ware es ging es wurde ja wohl etwas nicht mitgegeben und deshalb die erste Rechnung durchgestrichen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.05.2019 20:15:18 Gelesen: 641681# 1594 @  
@ Gernesammler [#1593]

Hallo Rainer,

der Empfänger hieß Romanino - da gibt es eine nette Korrespondenz dahin.

Es ging um Lichter und Kernseife.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.05.2019 21:53:05 Gelesen: 641659# 1595 @  
@ bayern klassisch [#1594]

Hallo Ralph,

wie immer Danke - jetzt kann der Brief abgelegt werden.

Gruß Rainer
 
olli0816 Am: 10.05.2019 13:56:00 Gelesen: 641590# 1596 @  
Hallo zusammen,

nach längerer Abstinenz mal wieder ein Beleg von mir, den ich erst ersteigert habe.

Es ist ein Brief aus Altötting, frankiert mit zwei 3 Kreuzer-Marken Michel 2II nach Peiting vom 25.10.1851. Auf den Marken der geschlossene Mühlradstempel 7 und ein sehr sauber abgeschlagener Mühlradstempel von Altötting. Auf der Rückseite ist noch ein Halbkreisstempel von Schongau. Den habe ich nicht beigefügt, da außer ihm nichts zu sehen ist und der Stempel eher durchschnittlich abgeschlagen ist.



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 10.05.2019 14:31:54 Gelesen: 641579# 1597 @  
@ olli0816 [#1596]

Hallo Oliver,

ein sehr schmucker Brief, der den Altöttinger Fingerhut mit seiner Besonderheit Strich zwischen dem Datum und unter dem Monat zeigt. Wenn die Marken jetzt noch roten Gummi hätten ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.05.2019 14:32:30 Gelesen: 641578# 1598 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus dem badischen Mannheim vom 8.8.1863 mit Postaufgabe über der Rheinbrücke in Ludwigshafen vom Folgetag der Firma Eissenhardt & Bender, welcher an G. H. Drexel in Regensburg gerichtet war. Als einfacher Brief unter 1 Loth hätte er von Mannheim aus 9 Kreuzer gekostet, von Ludwigshafen aus als innerbayerischer Brief aber nur die frankierten 6 Kreuzer.



Text: Einliegend erlauben wir uns Ihnen Rechnungsauszug abgeschloßen per 1 Juli a. c. mit einem Saldo von f 104. 37x zu unseren Gunsten zu überreichen, welchen Sie gefl. prüfen und rechtfindend mit uns gleiche Buchung machen wollen.
Wir halten uns bei Bedarf in unseren Articeln beßtens empfohlen & zeichnen Achtungsvoll & ergeben Eissenhardt & Bender.

Zu den Marken: Das Paar vom linken Bogenrand ist oben und links per Schere geschnitten worden, aber rechts und unten gerissen, wodurch die linke Marke etwas litt. Man hat aber ganz cool das Paar neben den Absenderstempel geklebt und nicht etwa diesen damit überdeckt, obwohl es gepasst hätte!

Am 11.8. kam der Brief in Regensburg an (über Baden und Württemberg versteht sich!). Üblicherweise rechneten Firmen quartiell miteinander ab, so dass es bei dieser Geschäftsbeziehung sicher etliche Briefe geben dürfte, die über den Rhein gebracht in Ludwigshafen aufgegeben wurden. Das gleiche Phänomen kennen wir ja auch von Ulm - Neu-Ulm.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.05.2019 15:13:00 Gelesen: 641571# 1599 @  
Liebe Freunde,

für meine Mini - Heimatsammlung Wunsiedel konnte ich bei einem renommierten, süddeutschen Auktionshaus einen tollen Brief der 18 Kreuzer gelb vom 22.9.1860 an Herrn Oberstlieutenant Willins in Hessen Kassel (Thurn und Taxis) schnappen, der den lieblichen Wunsiedeler Sondertyp eines Fingerhut- oder Zweikreisstempels zeigt, wie man will (Sondertype). In Kasse kostete er noch 1/4 Silbergergroschen Bestellgeld, wie vorne ausgewiesen wurde.



Die Siegelseite zeigt die Leitung über Frankfurt am Main und ein netter spiegelverkehrter Abdruck des geschlossenen 600 war auch noch im Preis dabei.

Von solch kleinen Orten sind 18 Kreuzerbrief nicht häufig. Sie waren notwendig, weil der Zielort über 20 Meilen entfernt lag und der Brief 1 bis unter 2 Loth gewoge hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
olli0816 Am: 10.05.2019 18:24:20 Gelesen: 641494# 1600 @  
@ bayern klassisch [#1599]

Hallo Ralph,

zwei schöne und interessante Briefe. Gerade die 18 Kreuzer in orange finde ich eine besonders attraktive Marke, eine meiner Lieblingsmarken von Bayern. Aber auf Brief habe ich bisher noch keine. Macht nichts, wäre ja schade, wenn man schon alles hätte, was man gerne möchte. Und leider fallen mir immer wieder neue Baustellen ein, das scheint einfach nicht aufzuhören.

Ich habe eine meiner Baustellen geschlossen. Ich wollte schon länger einen Bischofsbrief als Vordruckbrief besitzen und bin jetzt fündig geworden. Der Brief ging von Brannenburg am 2.4.1859 nach Freising an seine Exzellenz Gregor Erzbischof von München mit einer Michel 2II als 3 Kreuzer-Frankatur mit zusätzlich einen schönen offenen Mühlradstempel 621. Rückseitig ist noch ein 2-Zeiler von München mit dem Datum 3.4.1859. Ich sammle speziell keine Bischofsbriefe, finde aber das was fehlt, wenn man keinen hat und sich für Bayern als Briefmarkengebiet interessiert. Sie sind einfach hübsch anzuschauen.



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 10.05.2019 18:35:20 Gelesen: 641490# 1601 @  
@ olli0816 [#1600]

Hallo Oliver,

danke sehr! Schöne Briefe der Nr. 7 sind leider nicht für kleines Geld zu haben, daher muss man schon ein bisserl sparen auf einen, aber wenn man einen an der Angel hat, freut man sich wie ein Honigkuchenpferd. :-)

Deiner ist aber auch nicht zu verachten - zumal von solch einem kleinen Postort, der erst kurz zuvor eine Postexpedition erhalten hat (wenn ich das aus dem Stehgreif recht erinnere). Dazu noch chargiert, was ja weitere 6 Kreuzer kostete, sehr schön!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.05.2019 20:02:08 Gelesen: 640910# 1602 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Pappenheim in Mittelfranken vom 9.9. an Herrn Gauschinger Gravuer in Weissenburg, dort kam der Brief am gleichen Tag an. Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.2 zu 3 Kreuzer, ich gehe anhand der Merkmale von einer Platte 2c aus auch wenn auf der Rückseite Platte 3 vermerkt ist.

Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.256 (1. Verwendung) und dem Halbkreisstempel von Pappenheim (Winkler Nr.11b) und dem Ankunftsstempel von Weissenburg (Winkler 11b). Da der Halbkreisstempel von Pappenheim 1855 in Verwendung war und die Platte 2c 1854 herauskam, die Platte 3 aber schon im Herbst 1856 muss der Brief am 9.9.1855 spediert worden sein.

Gruß Rainer


 
olli0816 Am: 20.05.2019 11:03:11 Gelesen: 639654# 1603 @  
Hallo,

heute möchte ich einen Bayernbrief mit der Michel Nummer 18 12 Kreuzer von Ludwigshafen nach Nancy zeigen. Der Brief ist von S. Lederle in Ludwigshafen versendet worden und auf der Rückseite ist eine wunderschöne Siegelmarke mit einem Dampfschiff aufgeklebt.



@ Gernesammler [#1602]

Der gezeigte Brief gefällt mir sehr gut. Ich habe auch zwei Briefe von Papenheim, das ist noch heute ein sehr kleines Dorf bei Treuchtlingen. Was mich verwundert ist bei der Größe des Ortes, dass eine ganze Anzahl von Briefen erhalten sind. Kennt jemand eine Erklärung dazu?

Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 20.05.2019 16:20:59 Gelesen: 639603# 1604 @  
Liebe Freunde,

ein bisserl was Besonderes für einen Sammler von Armensachen wie mich ist dieser Brief aus Velden bei Hersbruck vom 1.3.1872 nach ? Habe leider keinen Ort im Bestellbezirk von Velden gefunden, der mit 1 Kreuzer frankierbar gewesen wäre und ähnlich geschrieben worden wäre (Arkelshofen?).



Die Anschrift lautete: An das Königliche Pfarramt / und Armenpflege v(on) E / A???

Im Inhalt geht es um Kosten wegen Krankheit und Kur, die die Taglöhners Frau Eichmüller in Engendorf nicht bezahlen konnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 20.05.2019 17:31:04 Gelesen: 639584# 1605 @  
@ bayern klassisch [#1604]

Lieber Bayern Klassisch,

ist es Artelshofen? - es liegt ganz in der Nähe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 20.05.2019 17:48:57 Gelesen: 639580# 1606 @  
@ Magdeburger [#1605]

Lieber Magdeburger,

Treffer! Hatte dieses Örtchen nicht gefunden und bin fast wahnsinnig geworden. Vielen Dank für dein Adlerauge!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stamps99 Am: 20.05.2019 18:33:07 Gelesen: 639566# 1607 @  
@ bayern klassisch [#1606]

Gerade war ich noch auf der Suche, ob es ein Artelshofen gibt - da hatte @Magdeburger schon geantwortet.

Ein Postschein ist die Sparversion, um den fünfzeiligen Münchener Chargé-Stempel zu belegen.

Kann jemand den Adress-Ort lesen?



Gruß Ralf
 
SH-Sammler Am: 20.05.2019 18:41:18 Gelesen: 639565# 1608 @  
@ Stamps99 [#1607]

Hallo,

könnte es Wittenfeld sein? Etwa 82 km von München entfernt.

Gut geraten ist manchmal schon gewonnen.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 20.05.2019 18:52:02 Gelesen: 639559# 1609 @  
@ Stamps99 [#1607]

Hallo Ralf,

gut geraten, aber es ist Mitterfels [1].

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mitterfels
 
Stamps99 Am: 20.05.2019 18:52:17 Gelesen: 639558# 1610 @  
@ SH-Sammler [#1608]

Wittenfeld kommt mir plausibel vor, Danke!
 
Magdeburger Am: 20.05.2019 18:56:33 Gelesen: 639557# 1611 @  
Hallo in die Runde

der aufgegebene Brief ist mit 7 Kreuzer franco angegeben worden, also doppelt schwer. Schön!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 25.05.2019 11:06:22 Gelesen: 638511# 1612 @  
@ Stamps99 [#1610]

Bitte [#1609] noch- oder erstmals lesen, danke!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 25.05.2019 11:06:45 Gelesen: 638510# 1613 @  
Liebe Freunde,

auch leicht berührt kann Freude machen - jedenfalls dann, wenn man den größten Brief unserer Jahreshauptversammlung erwerben konnte. Gesegnet mit den Maßen 19,5 x 14 cm braucht man jedenfalls nicht viele Briefe dieser Größe, um eine A4 Seite voll zu machen - einer genügt vollkommen.



Verfasst war er von der Expedition der Donau-Zeitung in Passau am 24.1.186? und gerichtet an das Landgericht in Freyung, wofür 3 Kreuzer bis 1 Loth allemal reichten. Passau zeigt uns seinen "7" - Stempel, nicht den "7A" - Stempel, den ich auch genommen hätte.

Schön auch, dass in dem großen Kuvert noch "Franco" vorgedruckt wurde, man also prinzipiell mit diesen Kuverts keine Portobriefe zu verschicken gedachte. Da er also groß, aber sicher nicht dick war (sonst hätte man mit 6 Kreuzer frankieren müssen über 1 - 15 Loth), und der Empfänger ein Gericht war, gehe ich davon aus, dass 1) das Gericht in Freyung etwas in der Zeitung inserieren musste, 2) dieses Inserat von der Zeitung auch geschaltet wurde, 3) die Rechnung an das Gericht zeitnah erfolgte, 4) die Zahlung des Rechnungsbetrages ebenso zeitnah geschah (i. d. R. per Zahlung des Nachnahmebetrages auf einer Zeitung als Beleg der Einrückung) und - hier - 6) die Zeitung den Erhalt des Geldes per inligender Quittung bestätigte.

Leider ist diese Quittung nicht mehr vorhanden - der Verkäufer besaß sie auch nicht mehr. Für ihre Beschaffung setze ich eine prall gefüllte Pizza (Calzone con tutti) als Belohnung aus!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.05.2019 20:08:02 Gelesen: 637368# 1614 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 18.7.1870 aus Mutterstadt an das Bürgermeisteramt in Kleingmünd über Ludwigshafen nach Neckargmünd und von dort aus nach Kleingmünd. Kleingmünd war ab 1817 eigenständig bis 1907 und Bürgermeister war zu jener Zeit Georg Friedrich Gärtner (1869–1875).

Für das Franko nahm man eine 22xb und und ein Paar 23x zusammen 7 Kreuzer, was dem Posttarif vom 1.10.1868 entsprach, der da besagt 7 Kreuzer für den Brief im Fernverkehr bis 1 Loth. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Mutterstadt (Winkler 12a) verwendet 1869 dann erst wieder erwähnt 1879.Auf der Rückseite der Einkreisstempel von Ludwigshafen (Winkler 20b)verwendet 1869-71 und dem Ankunftsstempel in Neckargmünd Zweikreisstempel (Feuser Band 2 nachverwendete Stempel Nr.345).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.05.2019 20:12:02 Gelesen: 637365# 1615 @  
@ Gernesammler [#1614]

Hallo Rainer,

ein sehr schöner Brief mit seltenem Stempel (ich kann das beurteilen, weil ich aus der Ecke 5 km weiter stamme).

Aber bitte, bitte, bitte lass den Mist weg vom 1.10.1868. Der Tarif stammt vom 1.1.1868. Du hattest das schon mehrfach geschrieben mit diesem falschen Datum - bitte ändere das in deiner Literatur, welcher auch immer.

3 Kr. einfach und 7 Kr. über 1 bis 15 Loth, dazu Erhöhung der Recogebühr auf 7 Kr. kam alles am 1.1.1868.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.05.2019 22:01:44 Gelesen: 637329# 1616 @  
@ bayern klassisch [#1615]

Hallo Ralph,

hatte ich diesmal aus dem SEM, wo bekomme ich eine aussagekräftige Tariftabelle her.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 29.05.2019 22:58:49 Gelesen: 637319# 1617 @  
@ Gernesammler [#1616]

Hallo Rainer,

das meiste stimmt schon im Sem - streiche es einfach durch und ersetze es durch das richtige Datum.

16.000 Seiten bayerische Verordnungsblätter hätte ich hier, wenn du einen Heimkopierer mitbringen möchtest.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.05.2019 17:24:52 Gelesen: 637037# 1618 @  
@ bayern klassisch [#1617]

Hallo Ralph,

habe jetzt meinen Sem beschmiert und die Daten geändert, wenn Du trotzdem eine genauere Tariftabelle mit den Daten hättest wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir diese zukommen lassen könntest. Meine Email Adresse hast Du ja.

16.000 Seiten ist mir ein bisgen happig ich sammle zwar Altpapier, aber das würde mein Frauchen erschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.05.2019 18:12:26 Gelesen: 637013# 1619 @  
@ Gernesammler [#1618]

Hallo Rainer,

wer Falsches korrigiert, beschmiert damit nichts.

Es gibt ein Buch von Dr. Karl Zangerle zu den bayerischen Inlands- und DÖPV - Taxen (franko wie porto), an dem ich mitarbeiten durfte. Das müsste für ca. 30 Euro zu bekommen sein. Das ist fast ganz fehlerfrei, was die Belege angeht und fehlerfrei, was die Daten angeht. Schau doch mal unter dem Suchkriterium seines Namens, ob du so eines findest, dann hättest du alles konzentriert in einem Buch, statt in 120 kg Ordnern, wie ich (habe das Buch aber auch!). :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Richard Am: 07.06.2019 09:41:39 Gelesen: 635473# 1620 @  
@ Gernesammler [#1614] bis [#1619]

Hallo Rainer und Ralph,

von unserem Mitglied Peter Sem haben wir am 3.6. folgende Mail erhalten:

Hallo Herr Ebert,

in der aktuellen 8. Auflage meines Handbuches (sie stammt aus dem Jahr 2000) ist der 1.1.1868 korrekt angegeben. Soweit ich mich erinnern kann, stand in einer älteren Auflage vor ca. 30 Jahren einmal das falsch gesetzte Datum.

Hätte nicht gedacht, daß ein Uralt-Katalog so lange in Gebrauch ist....! :-(

MfG Peter Sem

 
Gernesammler Am: 11.06.2019 20:16:31 Gelesen: 634927# 1621 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 30.10.1847 aus Nürnberg von M.Ch. Huber an G.A. Baders seel. Erben in Mittenwald, für den Brief in der 2. Gewichtsstufe 1/2 - 1 Loth bei einer Entfernung von 36 Meilen hatte der Empfänger 18 Kreuzer zu zahlen.

Mich würde interessieren was in dem Brief steht da hier Bremen und Amerika New York erwähnt werden, ist es ein Brief unter Freunden oder hat es etwas mit Geschäften zu tun?

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Nürnberg (Winkler 8b).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 11.06.2019 20:45:49 Gelesen: 634922# 1622 @  
@ Gernesammler [#1621]

Hallo Rainer,

der hieß Baader seel. Erben, da ist nur ein "s" zuviel.

Du hast aber Recht - der Brief hatte eine Einlage für einen Kunden in New York, daher war er auch in Bayern 1,5 fach taxiert worden.

Man schreibt, dass Briefe in die USA mit 1 Gulden 48 Kreuzer teilfrankiert via Le Havre abgehen müssen und bitte diese anzurechnen. Das ist schon ein tolles Stück, weil es nicht viele Briefe dieser Art gibt.

Baader in Mittenwald hatte von 1800 bis ca. 1875 ca. 5.500 Briefe aus den USA erhalten und nach dorthin abgeschickt an seine Kunden. Stelle dir mal vor, man hätte diese 11.000 Briefe heute noch - da kann ich gar nicht mehr ruhig schlafen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.06.2019 21:03:23 Gelesen: 634919# 1623 @  
@ bayern klassisch [#1622]

Hallo Ralph,

vielen Dank das hilft mir weiter und wie sagst du immer so schön zum Preis einer guten Pizza.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 11.06.2019 21:34:17 Gelesen: 634915# 1624 @  
@ Gernesammler [#1623]

So isses - für einen Pizza-Preis kann man alle Briefe dieser Art nehmen!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.06.2019 20:04:45 Gelesen: 634849# 1625 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 23.9.1829 aus Nürnberg als schöner Rechnungsbrief von der Firma Rübel & Hilpert nach Kempten an Nicolaus Welf Sohn & Cop.

Für das Porto musste Herr Welf 15 Kreuzer zahlen bei einer Entfernung von 36 Meilen und Gewicht 1/2 - 1 Loth, ich gehe davon aus das der Brief über Memmingen spediert wurde.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler von Nürnberg (Winkler 8aI, 43x3,8mm verwendet 1824 - 1833).

Wann die Post in Nürnberg auf Reisen ging lässt sich nicht sagen, aber dieser Brief kam zu spät und erhielt deswegen den Stempel "nach Abgang".

Diese Stempel nutzte man um den Klagen der Nachlässigkeit der Post aus dem Wege zu gehen und stempelte diese wenn die Briefpost schon unterwegs war.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.06.2019 16:52:18 Gelesen: 632962# 1626 @  
Liebe Freunde,

dass ich mal einen Brief wie den hier folgenden zu Gesicht bekommen würde, hätte ich für eher unwahrscheinlich gehalten - und doch hat ihn mir ein Sammlerfreund aus der "Palz" gestern vermacht, so dass er jetzt meine Mini - Sammlung "Ulm - Neu/Ulm" zieren wird.



Verfasst in Ulm am 8.9.1870 vom Soldaten Langenwalder war er portofrei an Herrn Franz Langenwalder Oeconom in Furth Post Roßhaupten L(andgericht) Füssen verschickt worden, aber halt eben nicht von Ulm aus, sondern von Neu-Ulm aus, wie der Halbkreisstempel beweist.

Siegelseitig ist nur der Ankunftsstempel von Kempten vom selben Tag zu sehen. Der Ort Furth bei Füssen hatte damals die stolze Einwohnerzahl von 10 (!!) - Briefe dorhin wird man also nicht auf jedem Tauschtag im Dutzend finden und stempelmäßig war damit eh nichts zu holen.



Ein Attest habe ich auch noch angehängt, das die Besonderheit jedoch weniger deutlich zum Ausdruck bringt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 26.06.2019 19:54:31 Gelesen: 632901# 1627 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franco Brief aus Kaufbeuren als Charge Brief von Kaufbeuren nach Augsburg, ein genaues Datum gibt es nicht.



Von wem der Brief stammt, geht leider auch nicht hervor, aber er wurde spediert an die "Königlich Bairische allerhöchst subdelegierte Komission zur Liquidation der Staatsschulden im Iller ehemaligen Lech und Oberdonau Kreis" klingt auf jeden Fall höchst interessant, aber auch sehr geschwollen. Handschriftlich wurde nochmals "v.Kaufbair" in braunrot unter die Adresse geschrieben.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler "R.3.KAUFBAYERN" (Winkler 3a, dieser wurde verwendet 1805-10) und einem Chargestempel, sowie unten links dem Vermerk "caa priv" causa privi. Auf der Rückseite sind 8 Kreuzer Franco vermerkt, ich hoffe da kann mir geholfen werden da der Brief nur ca. 11 Meilen spediert wurde und die Charge Gebühr ja extra bezahlt wurde komme ich mit den 8 Kreuzern nicht klar.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.06.2019 20:12:06 Gelesen: 632895# 1628 @  
@ Gernesammler [#1627]

Hallo Rainer,

"von Kaufbeiren" schrieb die Post in Augsburg, als er dort einlangte.

Dein Brief ist nach dem 1.12.1810 anzusiedeln. Wie du auf 11 Meilen kommst, weiß ich nicht - ich rechne das immer mit der Homepage http://www.luftlinie.org 57,5 km, also ca. 8 Meilen.

Das Franko betrug für Briefe über 6 - 12 Meilen wie hier 4 Kreuzer (x) bis 1/2 Loth, 6x bis 1 Loth, 8x bis 1 1/2 Loth, so dass du jetzt weißt, wie schwer er damals war.

4x wurden immer bar bezahlt und sind nie auf Briefen zu sehen für die Chargierung.

Bayern erlebte damals mehrere Staatsbankrotte, daher waren diese Staatsschuldentilgungskassen eine Notwendigkeit geworden - sehr traurig, aber Kriege kosteten damals wie heute das allermeiste Geld.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.06.2019 19:48:26 Gelesen: 632866# 1629 @  
@ bayern klassisch [#1628]

Hallo Ralph,

vielen Dank, schaue sonst immer bei Maps und das klappt sonst auch, aber nicht gestern bei der Wärme. Das mit dem Franko ist cool, habe ich sofort notiert, bin immer noch auf der Suche nach den Büchern von Dr. Zangerle.

Wie kommst Du auf das Datum nach dem 1.12.1810, wo doch laut Winkler der Stempel in schwarz nur bis 1810 in Gebrauch war, danach im Jahr 1811 in rot.

Ich bin gespannt und freue mich auf die Aussage dazu, denn es ist immer wieder spannend, wie einfache Briefe zu "Traumstücken" werden, nicht teuer aber geschichtlich interessant.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.06.2019 20:06:18 Gelesen: 632858# 1630 @  
@ Gernesammler [#1629]

Hallo Rainer,

vor dem 1.12.1810 gab es noch die taxischen Gebühren in Bayern, die anders waren, als die neuen, die Bayern dann erst einführte. 8 Kreuzer passen da bayerisch, aber nicht ins taxische System.

Ob ein Stempel mal rot, mal schwarz abgeschlagen wurde, darfst du nicht so sklavisch sehen - Stempelfarben wechselten hin und wieder und diese zahllosen Daten (1810, 1811, 18irgendwas) taugen wenig, weil ihnen die Präzision fehlt. Wenn man wüsste, dass es noch am 15.6.1811 schwarze, am 30.7.1811 aber rote Abschläge gäbe, hätte man eine recht genaue Zeitspanne, innerhalb derer der Brief dann verschickt worden wäre.

Unsere Altvorderen hat das aber nicht interessiert, weil sie nicht wissenschaftlich dachten und arbeiteten. Heute wird gottlob präziser gearbeitet und nicht nur mit Jahreszahlen gepunktet, die in der Regel 365 Möglichkeiten offen lassen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 07.07.2019 08:53:22 Gelesen: 631675# 1631 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Postschein, dessen Vordruck zeigt, dass Postablagen historisch nicht vorgesehen waren, dergleichen auszufertigen.



Unter der Manual-Nr. 42 wurde bei der Postablage Aschbach ein Brief an J. Gutbrod in Würzburg aufgegeben, der am 24.1.1865 mit 3 Kreuzer frankiert worden war und dessen Chargierung weitere 6 Kreuzer kostete. Diese 6 Kreuzer sollten im Falle einer Briefaufgabe bei einer Postexpedition (PE) als Emolument dem Postexpeditor verbleiben. Bei einer Postablage bin ich mir aber nicht sicher, ob dieser Betrag beim Postablagen - Inhaber verblieb, oder an die vorgesetzte Postexpedition abgeführt werden musste. Ich hatte man einen Anstellungsvertrag der Postverwaltung mit einem Postablageninhaber besessen, in dem das glaube ich geregelt war, aber das gute Stück ist von mir gegangen und damit auch mein Wissen über die Aufteilung der Emolumente.

Schon der Vordruck zeigt, dass mit Postablagen und Chargé zwei Welten aufeinander trafen, steht doch unten "Königl. bayer. Haupt-Briefpost-Expedition". Eine Haupt-Briefpost-Expedition ist aber das krasse Gegenteil einer Postablage und da Aschbach in Oberfranken liegt, wäre hier Bamberg zu nennen gewesen, wenn der Titel richtig ist, bzw. Aschbach einzudrucken gewesen, wenn die Scheine dort verausgabt worden wären. Alternativ könnte man noch akzeptieren, dass die vorgesetzte Postexpedition von Aschbach Burgwindheim war, so dass man sich auch vorstellen könnte, dass vorgedruckte Postscheine von dort bei der Ablage Aschbach verbraucht hätten werden können.

Da alle postalischen Vordrucke mit Postablagenstempel selten sind, wäre es vlt. ganz interessant zu sehen, wie die dort verwendeten Postscheine aussahen, ob sie sich mit denen deckten, die die jeweils vorgesetzten PE führten, ob es eigene gab mit Benennung der jeweiligen Postablage, oder ob es noch mehrere gibt wie diesen Schein hier, der Bezug auf eine Hauptbriefpostexpedition nahm.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.07.2019 19:39:52 Gelesen: 631324# 1632 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 15.10.1862 aus Schweinfurt von der "Seifen & Lichter Fabrik" Georg Christian Kraus als Rechnungsbrief an Herrn G. Herrmann in Thurnau spediert.
Der Brief wurde am 15.10 bei der Post aufgegeben und über Culmbach nach Thurnau gesendet wo er am 16.10.1862 bereits ankam. Für das Franko kamen 1 Pärchen Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer für Briefe über 12 Meilen.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.479 und Halbkreisstempel von Schweinfurt (Winkler 11b) und auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Kulmbach (Winkler 12a) sowie dem Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Thurnau (Winkler 11b).

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 10.07.2019 19:53:43 Gelesen: 631033# 1633 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postschein vom 8.6.1827 aus Landsberg für einen Brief von Landsberg nach Cologne (Köln) an ... le .. de la Leyen. Spediert wurde der Brief von der K.Bair.Post Expedition und ab 1812 war Herr Michael Thoma in Landsberg in der Post der Expeditor. Das Porto für den Brief betrug 21 Kreuzer sowie nochmals 4 Kreuzer Scheingebühr.

Jetzt wäre es noch super, den dazu gehörigen Brief zu haben.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.07.2019 21:05:39 Gelesen: 631017# 1634 @  
@ Gernesammler [#1633]

Hallo Rainer,

"Monsieur le Prince de la Leyen".

Die Korrespondenz deren zu von der Leyen ist teilweise auf dem Markt, so dass es theoretisch möglich wäre, den passenden Brief zu finden. Ich hoffe, du hast für diesen Job noch 50 Jahre Zeit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.07.2019 10:48:35 Gelesen: 629425# 1635 @  
Liebe Freunde,

es gibt etliche interessante Stempelthemen bei Bayern, einige davon sind mit hohen Kosten verbunden, andere kosten fast gar nichts. Zu Letzterem zählen (vor allem) Dienstbriefe aus Nürnberg der späten 1840er und frühen 1850er Jahre, die i. d. R. den schönen, aussagekräftigen Zweikreisstempel der dortigen Hauptbriefpostexpedition zeigen, von dem es Mengen heute noch gibt.

Im Rahmen meiner Contraventions - Sammlung hatte ich mich auch mit den Stempeln und deren regulärem Einstellen, Abschlagen usw. beschäftigt und mir fiel auf, dass diese Poststelle, an deren Sitz ja ausschließlich Beamte ihren Dienst verrichteten, und die damit eine Vorbildfunktion für andere, gewöhnliche Postbedienstete hatte, oft Abschläge hinterließ, die nicht im Sinne des Erfinders waren.



Hier zeige ich einen Brief, der in diese Reihe passt, vom 17.8.1850 vom Magistrat Nürnberg an das Kreis- und Stadtgericht in Würzburg, als Polizey - Gegenstand unter R.S. fallend gänzlich portofrei. Der Stempel ist wunderbar klar abgeschlagen, nur geht halt das Jahr nicht aus ihm hervor, denn statt 1850, steht da nur 185 und 185 nach Christus gab es Nürnberg und seine Post noch gar nicht, weil die Germanen/Franken dergelichen nicht kannten.

Siegelseitig sehen wir den Ankunftsstempel der Hauptbriefpostexpedition Würzburg vom Folgetag, der das Jahr 1850 perfekt zeigt.

Es würde mich sehr interessieren zu sehen, ab wann und wie lange diese Fehleinstellungen in Nürnberg an der Tagesordnung waren und wann man sie abstellte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.07.2019 09:50:08 Gelesen: 628294# 1636 @  
Liebe Freunde,

passend für gleich 4 Mini - Sammlungen von mir (1851, Lotto in Bayern und Chargé, Recoammdation und Einschreibung und Contraventionen der Markenzeit) zeige ich einen Brief des königlichen Lottoamtes Aschaffenburg vom 26.9.1851 an das kgl. Kreis- und Stadtgericht in Würzburg, dort angekommen am Folgetag, welches unter R.S. portofrei war, aber auch eingeschrieben zu versenden war.



Meiner Erfahrung nach sind in der Zeit ab dem 1.7.1850 dienstliche Einschreiben keine Massenware, noch dazu, wenn man ihnen keine Reco - Nr. verliehen hatte. Zum Preis eines halben Pizza - Dollars musste ich da nicht lange knobeln, ob ich mir das Briefchen "antue".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.08.2019 08:28:38 Gelesen: 627259# 1637 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich für ein Stück aus meiner Mini-Sammlung "Zeitungen und die Post" eine Zeitungsbestellung vom kgl. Pfarramte Himmelkron für das Jahr 1866. Im Voraus zu bezahlen waren die 4 Quartale für das Ministerialblatt für Kirche und Schule.



Man notierte: "Baar empfangen Einen Gulden 15 Kreuzer Kgl. Postexpedition Herrgott ??

Meines Erachtens hätte hier auch ein Stempel der Postablage Himmelkron angebracht worden sein können, die es lt. Sem von 1.7.1861 bis 31.8.1892 dort gab.

Es wäre schön, mal hier eine Zeitungsbestellung oder dergleichen von einer Postablage zu sehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 06.08.2019 20:00:33 Gelesen: 626840# 1638 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Bamberg vom 2.4.185? als Königliche Dienst Sache "KDS" vom König III.Cher.leg Regimente "Kronprinz" an das Königliche Komissions und Stadtgericht in Schweinfurt.

Kann das Cher.leg. für Cheveaur - Legers - Regiment stehen, eine andere Bedeutung dafür habe ich nicht gefunden.

Gestempelt wurde der Brief mit einem geküzten Zweizeiler R Bezeichnung entfernt, (Winkler Nr.6) dieser ist aber mit Punkt aber ohne Jahreszahl.

Kann mir zu dem Stempel jemand mehr sagen wäre super.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.08.2019 12:10:42 Gelesen: 626726# 1639 @  
@ Gernesammler [#1638]

Hallo Rainer,

es gibt mehrere dieser Stempel - dein Brief stammt aus 1825 (1835 wäre auch noch möglich, aber da gab es schon die R.S. Vorgabe, meine ich, nicht die alte K.D.S. Franchise).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.08.2019 20:21:51 Gelesen: 625695# 1640 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P2 mit Zusatzfrankatur von nochmals 2x 1 Kreuzer Marken, gesamt 3 Kreuzer aus Lindau an Herrn Andreas Meyer in Zürich.

Die Postkarte ist vom 11.5.1875 (im Lindauer Stempel ist die 5 verkehrt herum) und wurde am 12.5. mit der Bahnpost Romanshorn - Bern befördert.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 12.08.2019 20:52:45 Gelesen: 625686# 1641 @  
@ Gernesammler [#1640]

Hallo Rainer,

diese Kombination ist seltener, als die obligate mit 2 Kreuzer Wertstempel und 1 Kreuzer Marke.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.08.2019 19:53:40 Gelesen: 625448# 1642 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Anweisung über einen aufgegebenen Brief vom 21.12.1826 aus Würzburg an Herrn Ralf Rosmann in Aschaffenburg.

Für das Franko wurden 6 Kreuzer erhoben und für die Recepisse weitere 4 Kreuzer so das gesamthaft 10 Kreuzer gezahlt werden mussten.

Der Schein ist im Handbuch die Nr.19.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.08.2019 20:07:22 Gelesen: 625442# 1643 @  
@ Gernesammler [#1642]

Hallo Rainer,

der Empfänger war "Rath", also hatte eine recht hohe Dienstesbezeichung.

Leider war in Deutschland der Name Ralf damals noch nicht so verbreitet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 17.08.2019 09:47:02 Gelesen: 624872# 1644 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich 2 Briefe mit Empfangsscheinen, die beide von Werneck nach Schweinfurt vollzogen zurück liefen, jeweils mit 3 Kreuzern frankiert. Je nach Aktenschnitt sieht man mal mehr, mal weniger vollständige Scheine - die hier kann man glaube ich zeigen, zumal der 1. mit Mühlradstempel und der 2. mit Ortsstempel schön den Übergang der Entwertungsformen anzeigen.







Diese Empfangsscheine sind mir fast nur aus dieser einen Korrespondenz bekannt, mit 2 oder 3 weiteren Ausnahmen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 19.08.2019 19:42:55 Gelesen: 624186# 1645 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Fürth vom 16.1.1864 von S.Uhlmann spediert nach Brückenau an Herrn David Cachner.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.10 für Briefe über 12 Meilen je angefangenes Loth laut Tarif von 1858. Könnte es die Bayern 10 IIb stahlblau sein?

Gestempelt wurde mit offenen Mühlradstempel 145 und Halbkreisstempel von Fürth (Winkler 11b) sowie auf der Rückseite der Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Brückenau (Winkler 11b).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.08.2019 20:30:51 Gelesen: 624177# 1646 @  
@ Gernesammler [#1645]

Hallo Rainer,

der Empfänger hieß David Cahner. Cahn, Kahn und die Ableitungen daraus waren und sind populäre jüdische Nachnamen.

Es ist keine 10 II b, weil diese Variante erst gegen Herbst 1866 aufgelegt wurde und meist 1867 noch Verwendung fand. Parallel dazu kam die 9 c heraus.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.08.2019 19:42:05 Gelesen: 623709# 1647 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute möchte ich einen Brief zeigen, den ich von einem guten Sammlerfreund bekommen habe.

Der Brief selber ist von der Gräfin Emilie zu Castell und ist gerichtet an Fürst E.v.Hohenlohschen Hofhaltung in Langenburg (Württemberg). Handschriftlich wurde angewiesen das der Brief über Margentheim spediert werden soll, ob dies geschehen ist entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich würde gern wissen was unter Langenburg steht.

Der Porto Brief wurde am 25.10.1847 in Markstett aufgegeben und über Marktbreit nach Langenburg spediert.

Das Porto welches der Empfänger zahlte waren 4 Kreuzer bis Grenze Bayern und weitere 3 Kreuzer für Württemberg bis zum Empfänger.

Im Brief selbst geht es um die Gräfin zu Castell die etwas unterzeichnet hatte und wohl dem Führmann Endress aus Rothenburg mitgab was dann in der Hofhaltung Langenburg abzugeben war.

Rechnung dafür 8 Gulden und 55 Kreuzer.

Ich würde gern wissen was genau in dem Brief steht da er auf der Rückseite schwarz gesiegelt wurde und dies immer auf einen Trauerfall hinweist.

Letzte Eintragung im Text ist unterhalb in rot vom 25.11.1847.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Marktstett (Winkler 11a) und nochmals in Marktbreit (Winkler 11a).

Ein schönes Stück Postgeschichte denke ich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.08.2019 22:36:02 Gelesen: 623668# 1648 @  
@ Gernesammler [#1647]

Hallo Rainer,

feines Stück!

An der Jagst im Württembergischen steht unter der Ortsangabe.

Der Leitvermerk war Mergentheim und das könnte so hinhauen (mangels Stempel aber nicht sicher beweisbar).

Wegen der fortgeschrittenen Stunde vlt. später mehr dazu.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 24.08.2019 16:16:18 Gelesen: 622962# 1649 @  
@ bayern klassisch

Heute erhielt ich den Auktionskatalog der Sammlung "Zugspitze". Hast Du ihn schon durchgeblättert?

hajo22
 
bayern klassisch Am: 24.08.2019 16:34:14 Gelesen: 622955# 1650 @  
@ hajo22 [#1649]

Nein, hier ist die Post nicht so schnell.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 24.08.2019 17:17:25 Gelesen: 622940# 1651 @  
@ bayern klassisch [#1650]

Dann freu' Dich mal im Voraus.

Für mich wäre ein Auslandsbrief (in die Schweiz) mit einer EF der Nr. 19 etwas Schönes, aber bei dem Ausruf muß ich als kleiner Sammler erst in mich gehen, zumal es beim Ausruf wohl nicht bleiben wird.

Ebenfalls liebe Grüße von
hajo22,
der schon lange die Nr.19 auf Brief sucht
 
bayern klassisch Am: 24.08.2019 17:31:37 Gelesen: 622933# 1652 @  
@ hajo22 [#1651]

Eine Nr. 19 als EF ist nicht häufig, kommt aber vor in die Schweiz, wenn es ein Brief in der 2. Gewichtsstufe war (3. wäre auch mögich, röche aber stark an einem Unikat).

Für Schöne zahlt man 3.000 €, wenn alles passt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
olli0816 Am: 24.08.2019 18:07:20 Gelesen: 622925# 1653 @  
Hallo zusammen,

da träumen aber zwei, eine 19 von Bayern auf Brief habe ich sehr selten gesehen und dann war es immer sehr teuer. Da ist ja die 7 auf Brief noch richtig preisgünstig dagegen. :) Ich habe leider nur ein schön gestempeltes Exemplar davon, aber mit dem bin ich auch ganz zufrieden. Und immerhin habe ich jetzt eine 18 auf einem schönen Brief, den habe ich bereits gezeigt.

Deswegen schreibe ich nicht nach langer Abstinenz. Ich möchte heute einen Brief zeigen, der mit Sicherheit weit nicht so werthaltig und selten ist. Es ist ein Brief von 1862 mit einem offenen Mühlradstempel 769 von Untermerzbach. Der Brief ist mit einer 4II 6 Kreuzer frankiert (zugegebenerweise nicht das schönste Exemplar) und ging nach Regensburg. Den Ankunftsstempel sieht man vom 5.10.1862 verschwommen auf der Rückseite, dazu ein Halbkreisstempel von Staffelstein, wenn ich das richtig lese. Vielleicht gefällt er ein bisschen, auch wenn er nicht so spektakulär ist.

Viele Grüße
Oliver


 
bayern klassisch Am: 25.08.2019 07:26:56 Gelesen: 622867# 1654 @  
@ olli0816 [#1653]

Hallo Oliver,

mit Träumen hat das bei mir wenig zu tun, ich habe eine EF der Nr. 19 als 25 Kreuzer - Frankatur und da wird es schon richtig selten. Schaust du mal:



Dein Brief zeigt eine 4 II Platte 3 - im Oktober gab es ja schon die 6 Kreuzer blau als Folgemarke, aber von Spätverwendungen spricht man bei der braunen 6 Kr. Marke erst ab 1864, denn dann wird es richtig selten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 25.08.2019 08:37:50 Gelesen: 622856# 1655 @  
Hallo Ralph,

ich gratuliere dir zu diesem wirklich außergewöhnlichen Beleg. Der war sicherlich nicht günstig und das dürften die wenigsten Bayernsammler besitzen. Ich freue mich für dich. :)

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag
Oliver
 
bayern klassisch Am: 25.08.2019 09:08:00 Gelesen: 622850# 1656 @  
@ olli0816 [#1655]

Hallo Oliver,

danke für die netten Worte. Ja, habe ich in Wiesbaden ersteigert.

Beschreibung: 12 Kreuzer (Kr.) Franko bis 10g, wovon Bayern 4,8 Kr. und Frankreich 7,2 Kr. erhielt. Wegen Einschreiben 6 Kr. für Frankreich in Marke(n), so dass sich so die 18 Kr. in Marke(n) erklären lassen. Für Einschreiben in Bayern 7 Kr. bar bezahlt (s. Vermerk unten links, stand dem Postexpeditor zu, nicht der bayer. Post!), womit wir eine 25 Kr. Frankatur vor uns haben. Ich weiß nicht, ob es 10 davon weltweig gibt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 25.08.2019 09:44:57 Gelesen: 622843# 1657 @  
Liebe Freunde,

den konnte ich trotz seines gebrauchten Aussehens nicht links liegen lassen: Brief aus Schongau mit dem Mühlrad 470 vom 30.3.1864 mit der Anschrift "Herrn Andreas Pfingstl, Taglöhner in Obslaufen bei Laufen/Salzach".



Obslaufen, sagt und wikipedia, ist eine der 2 Vorstädte von Laufen an der Salzbach nahe der bayerisch - österreichischen Grenze. Für einfache Briefe über 12 Meilen waren 6 Kreuzer korrekt frankiert worden. Den Inhalt habe ich transkribiert, weil mich interessierte, was man einem Tagelöhner (so ziemlich die unterste Stufe der Einkommenspyramide damals wie heute) schreiben konnte:

"Liebste beste Eltern und Geschwister! Ich muß zu meiner 'Schande gestehen, daß ich heuer den Namenstag meiner lieben Schwester Katharina wieder nicht gewußt habe. Ich säume daher nicht, Ihr nachträglich alles Gute zu wünschen: Gesundheit, Heilung Ihrer bösen Hand, langes Leben, Glück in der Arbeiten, Zufriedenheit in Ihrem Stande, Geduld im Leiden, Wachsthum im Guten auf dieser Welt und jenseits fröhliches Wiedersehen!

Mit größter Bedrübniß habe ich gelesen, daß leider wenig Hoffnung zur Wiedergenesung meiner lieben guten aber kranken Mutter vorhanden ist ..."

Auch schreibt er, dass er 30 Gulden Erspartes den Eltern zuschickte in der Hoffnung auf Linderung der finanziellen Engpässe - welch noble Geste von unserem Absender, Stephan Pfingstl in Schongau.

Die Marke scheint mir oben einen kleinen Plattenfehler zu haben über dem Y von BAYERN. NImmt man doch gerne mit, wenns im Preis dabei war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.08.2019 11:14:30 Gelesen: 622833# 1658 @  
@ bayern klassisch

Im "Zugspitz"-Katalog wird noch eine zweite EF der Nr. 19 angeboten, im Ausruf geringfügig günstiger.

Hier ist es allerdings so, daß der offene Mühlradstempel nicht auf das Briefcouvert übergeht.

Da hätte ich gerne Deine Meinung dazu (natürlich nach Katalogempfang).

Viele Sonntagsgrüße
hajo22
 
bayern klassisch Am: 25.08.2019 11:32:39 Gelesen: 622825# 1659 @  
@ hajo22 [#1658]

Habe noch immer keinen Katalog - welche Los-Nr. hat dein Stück?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.08.2019 15:57:37 Gelesen: 622796# 1660 @  
@ bayern klassisch [#1659]

Zunächst: Ich habe Probleme mit dem Testprogramm und kann diesen langen Thread daher nur in Etappen öffnen. Rufe ich die Datei auf, kommt Beitrag Nr. 1 und dann nichts mehr (eine längere Weile). Muß scrollen, Ende drücken usw. Echt lästig.

Also EF Nr.19 Erstgenannte EF: 8230; Zweitgenannte: 8176 (um die geht es mir).

Für Deine Hilfe vielen Dank.

Schönen Sonntag
hajo22
 
bayern klassisch Am: 25.08.2019 16:28:12 Gelesen: 622777# 1661 @  
@ hajo22 [#1660]

Hallo hajo22,

ich habe mir beide Briefe angesehen - der in die Schweiz ist wesentlich besser, als der andere (um den es dir ging).

Aus dem 1. bayer. in den 2. Schweizer Rayon ist schon recht selten und wurde seltenst mit einer Nr. 19 dargestellt, weil viele Poststellen diese Marke gar nicht im Repertoir hatten. Das ist ein echter Spitzenbrief.

"Deiner" nach England via Frankreich ist auch selten, weil die Post damals üblicherweise über Belgien nach England lief und hier wohl die schnellere Verbindung i. V. m. einem Gewicht bis 7,5 g diesen Laufweg als den attraktiveren erscheinen ließen.

Ob die Marke authentisch haftet, weiß niemand, auch kein Prüfer, Attest hin, oder her. Ich halte den Brief aber für authentisch, von daher kann ich dich beruhigen, dass da sicher eine Nr. 19 aufgeklebt war, oder noch immer ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Richard Am: 25.08.2019 18:50:24 Gelesen: 622757# 1662 @  
@ hajo22 [#1660]

Zunächst: Ich habe Probleme mit dem Testprogramm und kann diesen langen thread daher nur in Etappen öffnen. Rufe ich die Datei auf, kommt Beitrag Nr.1 und dann nichts mehr (eine längere Weile). Muß scrollen, Ende drücken usw. Echt lästig.

Hallo Hajo,

schau doch einmal in die Forumhilfe ? [1]

https://www.philaseiten.de/s/hilfe.html#Meine_PS_10

Du brauchst nur unter "Meine Einstellungen" die Anzahl der gezeigten Beiträge auf auf 20 begrenzen oder bei extrem langsamem Internet noch niedriger - einfach ausprobieren - das sollte helfen.

Mit dem Wort Testprogramm kann ich in diesem Zusammenhang nichts anfangen.

Schöne Grüsse, Richard

[1] Auch alle anderen Mitglieder sollten die Hilfe einmal durchlesen !
 
hajo22 Am: 26.08.2019 12:19:13 Gelesen: 622686# 1663 @  
@ Richard [#1662]

Ich dachte, es hätte etwas mit der "Supersuche Test" zu tun.

In "meine Einstellungen" habe ich jetzt die Beiträge-Ansichten auf 40 reduziert. Das klappt bei langen Threads.

Danke für den Hinweis und schönen Tag
hajo22
 
bayern klassisch Am: 31.08.2019 08:30:27 Gelesen: 621934# 1664 @  
Liebe Freunde,

Brief aus Bayreuth mit gM 23 1. Verteilung an "Frau Ingenieur Seidel in Augsburg hohe Grabgasse 47 frei". Siegelseitig ein schwarzes Siegel und ein Fragment des Ankunftsstempels vom Augsburger Bahnhof.



Es ist zu bezweifeln, dass eine Frau Seidel in den frühen 1850er Jahren studiert hatte - daher unterstelle ich, wie es damals üblich war, dass die Frau eines Ingenieurs im offiziellen Korrespondenzverkehr mit dem Titel (auch Stand genannt) ihres Mannes angeschrieben wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 31.08.2019 08:40:30 Gelesen: 621931# 1665 @  
Liebe Freunde,

für meine langsam ausufernde Mini - Sammlung "1851" lief mir diese Drucksache (DS) aus Nürnberg vom 2.4.1851 zu (in der DS steht aber der 24.3.1851), die ihrer Schleife entbehrt, sonst aber recht vollkommen daher kommt.



Versender war der Verwaltungs - Ausschluß des protestantischen Central-Missions-Vereins für Bayern. Interessant für Leute heute, die sich mal kurz vorstellen dürfen, dass Wecker kaum bekannt waren, dürfte die Tatsache sein, dass man sich in Nürnberg um 06.30 Uhr morgens zusammen zu finden hatte. Da ahnt man, wann man dafür aufzustehen hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 31.08.2019 15:32:00 Gelesen: 621910# 1666 @  
@ bayern klassisch [#1652]

Ja, Du hast recht, es wird voraussichtlich viel zu teuer.

hajo22
 
Gernesammler Am: 02.09.2019 19:41:27 Gelesen: 621768# 1667 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Babenhausen vom 16.5.1835 von einem Herrn Mayer, der dann in Memmingen an Herrn Strobelberger am gleichen Tag aufgegeben wurde nach München. Den Weg von Babenhausen nach Memmingen übernahm wohl ein Bote des Herrn Mayer. Für das Franko zahlte dieser 4 Kreuzer für die Strecke bis München.

Was hat es in dem Brief mit den Fuggern auf sich, diese waren ja zu damaliger Zeit große Kaufleute. Sollte es etwas interessantes sein, kann ich auch den Rest des Briefes einstellen.

"Nach dem Erwerb der Grafschaft Kirchberg und der Herrschaften Weißenhorn, Wullenstetten, Pfaffenhausen und Resten der früheren Grafschaft Marstetten stieg der bürgerliche Kaufherr, Montanunternehmer und Bankier Jakob Fugger „der Reiche“ und nach ihm sukzessive die gesamte Familie in den Adel beziehungsweise in den Reichsgrafenstand auf. Die Fugger-Babenhausen (1803) und die Fugger von Glött (1913) wurden in den Fürstenstand erhoben. Die Familie zählt daher zu den wenigen deutschen Kaufmannsfamilien, die – wie in Italien häufiger geschehen – aus dem Briefadel bis in den Hochadel aufstiegen".

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 02.09.2019 20:18:34 Gelesen: 621762# 1668 @  
@ Gernesammler [#1667]

Hallo Rainer,

es geht um die Bestellung eines Ordonnanz - Degens für die Fugger; wow, vielleicht gibt es den noch heute auf dem Schloß? Würde mich nicht wundern.

Vielleicht zeigst du den Brief als Scan mal den Leuten dort?

Siegelseitig geprüft Hartmann (bzw. signiert) ist auch nicht häufig. Schönes Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.09.2019 20:13:03 Gelesen: 621718# 1669 @  
@ bayern klassisch [#1668]

Hallo Ralph,

danke für den Text, ich werde es mal versuchen dort anzufragen, sollte ich Antwort erhalten sag ich Bescheid.

Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P4II zu 2 Kreuzer aus Treuchtlingen vom 17.8.1876 an Herrn Schönlein in Stuttgart. Im Text bittet ein Herr Fischendörfer um die frankierte Zusendung einer Einbandkarte zur "illustratorischen Chronik der Zeit" den Betrag würde er dann in Marken übersenden. Dieser Herr war in Treuchtlingen beim hiesigen königlichen Stadtboten angestellt was dort wohl eine Zeitung war.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.09.2019 06:25:12 Gelesen: 621700# 1670 @  
@ Gernesammler [#1669]

Hallo Rainer,

deine sehr schön gestempelte Karte stammt von 1875, weil Kreuzerkarten ab 1.1.1876 nicht mehr gültig waren und nachtaxiert worden wären. Außer die 1. Leerung am 1.1.1876, da wurden sie noch geduldet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.09.2019 19:15:27 Gelesen: 621675# 1671 @  
@ bayern klassisch [#1670]

Hallo Ralph,

hast recht, hätte bloß mal ins Buch schauen müssen und hatte die Krakelei als 1876 gesehen.

Beim nächsten mal besser.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.09.2019 19:48:21 Gelesen: 621076# 1672 @  
Liebe Freunde,

nach über 25 Jahren endete letzthin die Suche nach einer solchen Post - Anweisung, wofür ich sehr dankbar bin, denn allmählich begann ich schon müde und verzweifelt zu werden. Aber es ist nochmal alles gut gegangen.



7 Kreuzer Post - Anweisung (PA) von Steinwenden vom 21.11.1874 komplett mit Kupon über 16 Gulden, umgerechnet in 9 Reichsthaler 4 Silbergroschen und 3 Pfennige an Gustav Kägler, Gerber in Barr, Elsaß. Endlich eine PA in das ehemalige Frankreich, optisch noch dazu ganz passabel und auch hinten ganz nett.

Der Adressat quittierte am 22.11.1874 im heimischen Barr bzw. am Folgetag, was ganz lustig ist, denn am 22.11. war der Stempel noch schwarz, am 23.11. aber blau!

Dazu sehe ich 1/2 in Rötel, was ich für eine Gebühr von 1/2 Silbergroschen halte, es aber nicht sicher weiß.

So, jetzt fehlt mir nur noch eine von Elsaß - Deutsch Lothringen nach Bayern aus der Kreuzerzeit, dann bin ich glücklich und zufrieden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.09.2019 09:44:12 Gelesen: 621045# 1673 @  
Liebe Freunde,

Dienstbriefe mit Insinuation sind keine Kostbarkeiten, aber wenn sie nett daher kommen und die Verwendung von Trauerbriefpapier zeigen, macht man sicher nicht viel falsch, wenn man sich ihnen widmet, wie das mir unlängst erging, als ich einen aus dem schönen Simbach am Inn vom 17.4.1864 schnappen konnte, der neben dem schwarzen Trauersiegel auch den entsprechenden Inhalt aufwies.





Nota bene: Zum Tode des bayerischen Königs Max II Josef am 10.3.1864 war eine vierteljährliche Staatstrauer anbefohlen worden und just in diese Zeitspanne fiel dieser Brief vom Landgericht Simbach an den kgl. Advokaten Petzold in Pfarrkirchen. Text:

Hubersberger Joseph % (gegen) Neulinger Balthasar wegen Lohnrückstand

Das Duplikat der Klage über Betr. vom 8./13. d(ieses) M(onats) wurde dem Balthasar Neulinger unter dem Auftrage mitgetehilt, die eingeklagten 8 Gulden 40 Kreuzer nebst Klagekosten ad (zu) 2 Gulden 56 Kreuzer binnen 14 Tagen bei Vermeidung der Auspfändung zu bezahlen, oder binnen gleicher Ausschlußfrist rechtserhebliche Erinnerungen vorzubringen. Simbach den 15. April 1864 der Königl. Landrichter v. Voithenberg ? mpp (manu propria = eigenhändig).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.09.2019 09:50:44 Gelesen: 621043# 1674 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen privaten Brief aus München vom 1.12.1837 mit folgender Adresse:

Seiner Hochwohlgebohren p. Dem Director der Centralstelle des großherzoglich badischen Landwirthschaftlichen Vereins, Titul. Herrn Freyherren von Ellrichshausen p. in Carlsruhe - franco.

Der Absender zahlte 10 Kreuzer für Bayern und 4 Kreuzer für Baden.

Was der Scanner nicht einfangen kann, ist der Goldschnitt des verwendeten Briefpapiers - so bleibt die edle Schönheit allein den Augen des jetzigen Besitzers vorbehalten. Der Anbieter in der elektronischen Bucht (eBay) hatte es nicht gesehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.09.2019 10:07:47 Gelesen: 621040# 1675 @  
Liebe Freunde,

folgenden Brief aus München vom 1.10.1858 konnte ich trotz erbitterter Gegenwehr schnappen, auch wenn die nächsten Tage bei Wasser und Brot hart zu werden drohen.



Empfänger war seine Hochwürden, der landgräflich hessische Hofprediger Herrn Dr. Lieberknecht in Homburg vor der Höhe (heute: Bad Homburg bei Frankfurt am Main).

Der Brief war als K.D.S. = Königliche Dienst Sache aufgegeben worden und wurde daher als portofreier Brief im DÖPV kostenlos befördert. Auch seine Zustellung kostete nichts, was damals nicht häufig vorkam.

Ausweislich seiner Siegelseite kam er am Folgetag in FFM an und wurde mit der 4. Distribution (Austragung) Herrn Dr. Lieberknecht zugestellt.

Beim Siegel könnte ich Hilfe gebrauchen - was ich lesen zu können glaube: ... MAJ. D. KÖNIG ...

Für Tipps, die zur Auffindung des Absenders führen, wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.09.2019 17:10:55 Gelesen: 619893# 1676 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 6.12.1828 aus Würzburg an das Königliche Kreis und Stadtgericht in Schweinfurt.

Der Empfänger das Stadtgericht musste 4 Kreuzer für das Porto zahlen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Würzburg und Datum (Winkler 8a).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.09.2019 18:04:36 Gelesen: 619884# 1677 @  
@ Gernesammler [#1676]

Hallo Rainer,

dem ist eigentlich nichts hinzu zu fügen - außer dass ich mal an dieser Stelle eine Lanze brechen will für die großen, zweizeiligen Stempel, die allesamt nicht einfach in guter Qualität wie hier zu finden sind; umso schöner, wenn ein Abschlag auf dem groben Behördenpapier eines dicken Briefes so gut gelingt wie hier - da darf sich das Sammlerherz schon ein bisserl freuen darüber!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 21.09.2019 16:16:56 Gelesen: 619551# 1678 @  
Hallo,

heute möchte ich einen Brief mit einer Michel 21a 7 Kreuzer zeigen Der Brief wurde an das Königliche Landgericht in Roth versendet. Absender war der Advokat Bierling, der einen sehr schönen Aufkleber auf der Rückseite verwendet hat.



Grüße Oliver
 
Gernesammler Am: 23.09.2019 19:46:51 Gelesen: 619462# 1679 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 24.6.1818 aus Nürnberg von einem Herrn J.P. Lobenhoffer nach Frankomont per Verviers, der Laufweg war über Frankfurt.

Ich kann es mal mit der Taxierung versuchen, der Brief wurde in Nürnberg als Frako Brief bis Grenze zu Preussen aufgegeben, dafür zahlte der Absender in Bayern 8 Kreuzer, weitere 9 Kreuzer waren dann bis zum Bestimmungsort fällig wobei der Anteil für Preussen 4 1/2 Kreuzer waren welche 2 Groschen entsprachen, der restliche Teil fiel an die Niederländische Post.

Sollte etwas bei Taxierung nicht stimmen, freue ich mich über jede Verbesserung.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler von R.3.Nürnberg (Winkler Nr.4 IV, 46,5x3 mm, verwendet 1811-1818). Auf der Rückseite ist ein Rahmenstempel (Duitsch-Grensk; te Henri-Chapelle) Grenzübergangsstempel Preussen Niederlanden.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 23.09.2019 20:38:04 Gelesen: 619456# 1680 @  
@ Gernesammler [#1679]

Hallo Rainer,

ein netter Brief aus bekannter Korrespondenz (hätten wir die gefunden, könnten wir 20 Jahre früher in Ruhestand gehen und schön sammeln, was das Herz begehrt). :-)

Ein Teil deiner Beschreibung ist richtig - aber so einfach ist sie nicht!

Der Absender zahlte 8 Kreuzer bis zur bayerisch-taxischen Grenze, die siegelseitig wie immer bei Bayern vermerkt wurden.

Dann bekam Thurn und Taxis 8 Kreuzer Transitvergütung von Aschaffenburg bis Koblenz nach dem Postvertrag Bayerns mit Preussen von 1816. Diese 8 Kreuzer für Thurn und Taxis wurden in 2 Gutegroschen blau von Frankfurt am Main notiert und damit Preussen belastet (man könnte auch schreiben 2 Batzen, die soviel wert waren, wie 2 Gutegroschen).

Preussen addierte zu den 2 Gutegroschen das eigene Porto von 2 1/2 Gutegroschen bis Henri-Chapelle (bei Aachen) und verlangte so von der Niederlande 4 1/2 Gutegroschen, die in rot rechts stehen.

Die Niederlande notierte kein eigenes Porto, sondern addierte zu dem fremden Porto gleich ihr Inlandsporto und kam so auf total 9 Stuiver.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.09.2019 11:06:20 Gelesen: 619418# 1681 @  
@ bayern klassisch [#1680]

Hallo Ralph,

wie immer herzlichen Dank für die ausführliche Beschreibung der Taxierung, so kann ich auch diesen mit einer tollen Beschreibung ablegen.

Gruß Rainer
 
olli0816 Am: 28.09.2019 16:00:53 Gelesen: 618867# 1682 @  
Hallo,

ich möchte heute einen kleinen schönen Brief aus Oberammergau zeigen. Das Jahr ist leider nicht datierbar. Der Brief ging von Oberammergau über Murnau nach Uffing am Staffelsee. Der Staffelsee ist ein wunderschöner Voralpensee mit sehr vielen kleinen Inseln. Wenn man mit dem Zug von München nach Garmisch fährt, kommt man direkt an dem See vorbei. Der Ort selber ist heute auch nicht besonders groß.

Abgeschickt wurde er am 20.12. und war lt. dem kleinen Stempel auf der Rückseite am 22.12. in Murnau. Wahrscheinlich ist der Brief am gleichen Tag angekommen, so weit ist Uffing von Murnau nicht weg. Frankiert ist der Brief mit einer 3 Kreuer (2II) und hat den geschlossenen Mühlradstempel 435 und den Halbkreisstempel von Oberammergau. Auf der Rückseite ist nur der kleine Murnau-Stempel, den habe ich der Vollständigkeit halber beigefügt.



Grüße Oliver
 
Bayern-WB Am: 01.10.2019 20:12:18 Gelesen: 618392# 1683 @  
Hallo Oliver,

gratuliere zu dem sehr schönen Brief mit der 3 Kreuzer blau, Platte 2c. Noch dazu eine rechte obere Bogeneckte mit 4 Schnittlinien. Die Platte 2c mit dem gMR 435, 1. Verteilung lässt eigentlich nur den 20.12.1855 als Briefdatum zu. Der Scan sieht aus, als hätte der Brief Inhalt. Ist dort wirklich kein Datum zu ersehen?

Beste Grüße
Will
 
olli0816 Am: 02.10.2019 15:08:35 Gelesen: 618220# 1684 @  
Hallo Will,

danke, dass Du das Jahr anhand der Marke und dem Stempel einordnen kannst. Ich habe innen natürlich auch einmal nachgesehen, nur hat ein Vorbesitzer die Ränder geschnitten, so dass ein Teil des Textes fehlt. Man sieht es von außen nicht. Häufig klappt die Bestimmung des Jahres, wenn der Text erhalten geblieben ist.

Aber wenn ich schon am schreiben bin, kann ich noch einen etwas neueren Brief zeigen, der Eingang in meine Sammlung gefunden hat. Ein Trauerbrief aus München mit einer 8I mit 1 Kreuzer gelb innerhalb Münchens verschickt am 31.5.1864. Auf der Rückseite ist noch ein schwarzes Siegel mit einem Wappen, das aber leider nicht scanbar ist. Dazu noch ein runder Briefträgerstempel mit einer 13.



Die gelbe 1 Kreuzer-Marke wird ganz gerne dunkel. Ich habe noch einen Brief mit 3*1 Kreuzer, wo dieser Prozess schon weit fortgeschritten ist. Gibt es ein Verfahren, wo man die wieder nachhaltig gelb bekommt? Im Michel steht, mit Wasserstoffperoxyd. Ist das zu empfehlen und wenn ja, wie kann man es machen? Schon mal danke vorab.

Grüße Oliver
 
Gernesammler Am: 04.10.2019 16:32:14 Gelesen: 617883# 1685 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 19.2.1865 aus Hof von S. Passner nach Dresden an Herrn Gustav Hitzschold da rätsl ich gerade was für eine Fabrik der Herr hatte.
Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.15 die sehr lieblos geschnitten wurde, gestempelt mit offenem Mühlrasstempel 211 mit kleinen Zahlen und dem L2 Zweizeiler von Hof (Winkler 8a) und auf der Rückseite der Ankunfts-Ausgabestempel von Dresden.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 04.10.2019 17:28:33 Gelesen: 617873# 1686 @  
@ Gernesammler [#1685]

Hallo Rainer,

der Herr hatte eine Tapentenfabrik.

Lieblos drückt es noch milde aus. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 05.10.2019 12:04:54 Gelesen: 617774# 1687 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich einen Brief aus einem kleinen Ort zeigen. Er kommt aus Untersteinbach, leider konnte ich es nicht genau eingrenzen. Es gibt mehrere Orte in Bayern mit diesem Namen. Ein augenscheinlich kirchlicher Brief von der königlichen Pfarrei nach Altötting. Frankiert ist er mit zwei 6-Kreuzer Marken 4II. Leider kann man das Jahr nicht feststellen, da der Brief keinen Inhalt hat.

Auf der Rückseite ist ein Signum der Pfarrei in Untersteinbach und ein unleserlicher Ankunftsstempel von Altötting. Ich habe die Rückseite nicht beigefügt, da man auf dem Scan das Siegel leider so gar nicht erkennen kann. Vorne der offene Mühlradstempel 702 ist wohl nicht so häufig.



Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 05.10.2019 12:31:52 Gelesen: 617763# 1688 @  
@ olli0816 [#1687]

Lieber Oliver,

toller Brief - der Ort liegt in Unterfranken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.10.2019 15:00:08 Gelesen: 617486# 1689 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 26.4.1828 aus Kempten von Jean Jaques de Jenisch an Jean Nicolas David in Frankomont, geleitet wurde der Brief über Verviers. In Bayern zahlte der Absender 14 Kreuzer bis Grenze Preussen, Preussen selbst erhob 4 1/2 gute Groschen in Rötel die es von den Niederlanden einforderte und gesamt war die Taxierung auf 45 Kreuzer festgelegt. Ein eigenes Porto der Niederlanden sehe ich hier auf dem Brief nicht. Sollte hier etwas an der Taxierung falsch sein gerne verbessern damit alles stimmt wenn ich den Brief ablegen möchte. Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler von Kempten. (Winkler 5a) einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 06.10.2019 15:56:09 Gelesen: 617470# 1690 @  
@ Gernesammler [#1689]

Hallo Rainer,

ein schöner Brief aus bekannter Korrespondenz.

Deine Beschreibung darf ich ein wenig abändern: 14 Kreuzer für Bayern bis Aschaffenburg. Den Transit durch TT - Gebiet und den Transit bis zur niederländischen Grenze (Belgien existierte erst ab 1830) ergab total 4 1/2 Groschen.

Die Niederlande addierten ihr Inlandsporto zu den reduzierten Groschen und kamen auf 45 Cents.

Ich ahne, wer diesen Brief bekommen wird und gratuliere ihr ganz herzlich. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.10.2019 19:54:40 Gelesen: 617193# 1691 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 27.5.1854 aus Ochsenfurt an den Rechtsanwalt Elssner in Bamberg.

Laut Tarif von 1850 galten 6 Kreuzer für den unfrankierten Brief bis 1 Loth bei einer Entfernung bis 12 Meilen, von Ochsenfurt bis Bamberg waren es 8,2 Meilen, das Porto hatte der Empfänger zu entrichten. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel (Winkler 11a ohne Punkt) auf der Rückseite ist ein gut erhaltenes Siegel mit den Initialen des Absenders FW.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 08.10.2019 09:37:42 Gelesen: 617049# 1692 @  
@ Gernesammler [#1691]

Hallo Rainer,

und jetzt die kleine Besonderheit bei dem Brief: Zuerst wollte der Expeditor eine 3 schreiben, merkte aber dann, dass diese falsch wäre (hast du richtig begründet) und modifizierte seine halbe 3 in eine volle 6. Ist doch auch mal schön, die Gedanken während einer Taxierungsmaßnahme auf einen Brief nachspielen zu können ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 08.10.2019 09:58:03 Gelesen: 617045# 1693 @  
Liebe Freunde,

noch etwas Lustiges aus gar nicht mal so lange vergangener Zeit ...

U3 Bayerns, 1875 im Einsatz, ungebraucht geblieben, auch nicht umgetauscht (oder stammt sie aus Umtauschbeständen?), als Kuvert bedarfsgerecht gebraucht als Ortsbrief innerhalb Münchens vom 25.5.1927, dann aber retourniert und in den Akten verschwunden, bis sie eben auftauchte.

Es zeigt aber sehr wohl, dass diese Kuverts, die 1875 gestempelt gar nicht so häufig sind, damals wohl weniger als 1 Pfg. kosteten, denn normale, gummierte Kuverts kosteten 1 Pfg. und genau jenen konnte man sich sparen, wenn man noch so ein altes Stück besaß.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.10.2019 20:02:45 Gelesen: 616956# 1694 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 7.4. aus Wachenheim (an der Weinstrasse) über Dürkheim wahrscheinlich selbst oder per Boten der Post übergeben an Herrn Stakinger in Frankenthal. Für die kurze Entfernung reichten 3 Kreuzer aus die der Empfänger dann bezahlte. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Dürkheim (Winkler 11b in rot) 1843-48 im Feuser wird der Stempel ab 1842 erwähnt.
Oberhalb hat einer der Vorbesitzer 1845 geschrieben ob es wirklich das Jahr dieses Briefes war kann ich nicht sagen. Auf der Rückseite ist noch ein Papiersiegel mit der Inschrift "Wachenheim Klein Insigni" den Rest kann ich leider nicht mehr entziffern.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.10.2019 20:13:17 Gelesen: 616951# 1695 @  
@ Gernesammler [#1694]

Hallo Rainer,

das Datum ist absolut glaubhaft - der Stempel sah damals so aus und in Wachenheim war man sehr umtriebig und es gab ein Handelshaus, von dem einige Briefe bekannt wurden.

Wenn du das Siegel mit 600 dpi scannst, wäre vlt. mehr zu sehen ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 13.10.2019 10:29:55 Gelesen: 615221# 1696 @  
Hallo,

eigentlich hatte ich schon vor ein paar Monaten einen Brief mit einer 12 Kreuzer-Marke Michel 6 vorgestellt. In einer kleinen Briefsammlung war dann tatsächlich noch einer mit dabei, der mir so gut gefallen hat, dass ich ihn zeigen möchte.

Der Brief wurde am 23.5.1862 von München von der Expedition der Bayerischen Zeitung an das Königliche Rentenamt in Würzburg versendet, wo er einen Tag später ankam. Es ist ein vorgedruckter Brief mit einer Rechnung, also für die Zeitung sicherlich ein Standardbrief, den sie häufiger versendet haben. Insgesamt war er etwas zu groß, um den Inhalt 100% scannen zu können, aber das meiste habe ich drauf gebracht.







Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 13.10.2019 15:41:28 Gelesen: 615055# 1697 @  
@ olli0816 [#1696]

Hallo Oliver,

dein Brief war über 1 bis 2 Loth inklusive schwer - Empfänger war das Rentamt, nicht das Rentenamt, so etwas gab es nicht und ein Rentamt war das, was wir heute als Finanzamt kennen.

Weil die Kosten staatlichen Stellen anzulasten waren, stellte man (unten auf der Inhaltsseite) kein Stempelgeld in Rechnung. Prima!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 15.10.2019 21:40:43 Gelesen: 613262# 1698 @  
Liebe Freunde,







der folgende Brief ist ein kleines Kleinod, wenn man Stempel mag und die Rahmenstempel der 1870er Jahre, nur aus dem Schwäbischen mir bekannt, sind immer wieder nett anzusehen, jedenfalls dann, wenn sie so aussehen.

Im schönen Memmingen wurde ein einfacher Brief am 26.11.1869 versandt mit der Adresse: "Herrn Levi Sondheim Obergleen Stad. Kirchheim". Das Wort darunter, sicher eine örtliche Präzisierung, kann ich so wenig lesen, wie die Post damals, weswegen diese ein blaues Fragezeichen dahinter setzte, ich den Brief jedoch so wie er ist belasse ...

Gefunden habe ich ein Ober-Gleen bei Kirtorf westlich von Alsfeld, welches wohl nicht gemeint war.

Es gibt auch ein Kirdorf bei Bad Homburg v. d. H. bei Frankfurt am Main - aber wie dem auch sei, siegelseitig sehe ich nur die Stempel (chronologisch) von Ulm (Übergang Bayer - Württemberg), Kirchheim unter Teck und Kirtorf. Dazu gesellt sich harmonisch eine Landbestelltaxe von 2 Kreuzern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

P.S. Das letzte Wort könnte "Kurhessen" heißen ...
 
Gernesammler Am: 18.10.2019 19:39:47 Gelesen: 612891# 1699 @  
@ bayern klassisch [#1698]

Hallo Ralph,

ich hab jetzt eine Weile gesucht und komme immer wieder nur auf das eine Kirtorf, nämlich das bei Alsfeld welches Du eigentlich ausschließt.
Da der Brief über Ulm - Kirchheim u.T Richtung Stuttgart - Frankfurt am Main - Kirtorf spediert wurde und Obergleen ein Vorort von Kirtorf war sollte dies doch eigentlich stimmen.

Onkel Google konnte da etwas helfen: "Im Großherzogtum Hessen gehörte Kirtorf zunächst zum Amt Romrod, ab 1821 zum Landratsbezirk Kirtorf und ab 1832 zum Kreis Alsfeld. "
Hoffe das kann Dir weiterhelfen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 18.10.2019 20:08:54 Gelesen: 612881# 1700 @  
Hallo Sammlerfreunde,

könnte bei dieser Declarartion von Paris nach Würzburg an Herrn F.Rom Jr. ein wenig Hilfe gebrauchen.

Ich lese oben links 10 Pfund 41, darunter 123 1/2 oben rechts 119 1/4 und neben Rom Jr. 119/54.
Was hat R#1 links neben Würzburg zu bedeuten. Die Declaration ist vom 8.11.1847 und nur gestempelt in Paris.

Schon einmal Danke im Voraus für die Hilfe.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 19.10.2019 06:48:28 Gelesen: 612798# 1701 @  
@ Gernesammler [#1700]

Hallo Rainer,

versendet wurde ein Kiste mit der Signierung R#1 von immerhin 41 Pfund.
Die beiden Angaben von 119 1/4 und 123 1/4 sind Silbergroschen - der letzte Wert ist 9 f(lorin) 54 Kreuzer, also was der Empfänger bezahlte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 19.10.2019 09:53:41 Gelesen: 612767# 1702 @  
@ Gernesammler [#1700]

Hallo Rainer,

danke für deine Internetrecherche zu Oberkleen - so wird es sein. Immer toll, noch in dieser späten Zeit 2 Kreuzer Bestellgeld nachweisen zu können.

Dein Brief aus Frankreich nach Bayern ist großes Kino - Fahrpost zwar (die ich nicht sammle), aber äußerst selten. Den Stempel kann ich zwar nicht lesen, aber Paris könnte hinkommen.

@Magdeburger hat die Daten schon eruiert, da kann ich dich nur beglückwünschen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.10.2019 17:40:37 Gelesen: 612506# 1703 @  
@ Magdeburger [#1701]
@ bayern klassisch [#1702]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

vielen Dank für die Erklärung zu der Declaration und deren Taxierung, so kann das gute Stück in der Sammlung abgelegt werden.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 25.10.2019 11:54:25 Gelesen: 611539# 1704 @  
Liebe Freunde,

frankierte Retourrecepissen (Rückscheine) sind von Bayern Seltenheiten und jeder, der eine besitzt, ist ein glücklicher Sammler. Mir war das Glück schon mehrfach besonders hold, denn ich habe frankierte, unfrankierte und mit Portomarken versehen Rückscheine, zu denen sich dieser gerne noch gesellen darf, denn er hat Inhalt, was immer wichtig ist bei diesen Dokumenten.



Im Haimhausen wurde die 3 Kreuzermarke am 27.1.1874 auf ihrem Weg zurück nach Freising entwertet - wie Frau Brettl feststellt, war das kein häufiger Stempel auf keinem häufigen Dokument, womit sie in ihrem Attest natürlich Recht hat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.10.2019 19:39:44 Gelesen: 610408# 1705 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Drucksache vom 19.7.1852 aus Augsburg von H.G. Hillenbran seinen Erben an Herrn Schachamger in Sonthofen mit der Mitteilung diesem in nächster Zeit die Aufwartung zu machen.



Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.3 I und gestempelt wurde diese mit Zweikreisstempel von Augsburg (Winkler Nr.10). Kann man nur hoffen, dass das gute Stück auch echt ist, denn die Marke sieht aus als wäre sie mal abgefallen und hat links am Aussenrand glänzende Flecken. Andererseits sind auf der Innenseite Altersspuren zu sehen, was aber leider nichts zu sagen hat.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 29.10.2019 19:44:28 Gelesen: 610405# 1706 @  
@ Gernesammler [#1705]

Hallo Rainer,

die ist echt und gehört zur Drucksache.

Wenn du eine 3I mit relativ frühem Druck und entsprechender Farbe von 2 Tagen zu suchen hättest aus einem Ort wie Augsburg, hättest du viel zu tun. Das passt schon und Datum innen/außen stimmt perfekt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.10.2019 19:48:35 Gelesen: 610402# 1707 @  
@ bayern klassisch [#1706]

Hallo Ralph,

super, danke für die Info dann sind ja die 1,99 gut angelegt, außer mir wollte das Vertreterbriefchen keiner haben.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 29.10.2019 19:50:05 Gelesen: 610401# 1708 @  
@ Gernesammler [#1707]

Ha, ha, ha - 1,99? Das ist ja der Witz des Jahres, aber manchmal hat man kein Pech und dann kommt noch das Glück hinzu.

Ich gönne es dir und freue mich für dich!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 31.10.2019 19:51:37 Gelesen: 610131# 1709 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 28.4.1870 von der Firma Christian Frd.Türk aus Erlangen nach Braunschweig an die Herren Blume & Cie. Im Brief geht es um eine Rechnung über 158 Gulden 3 Kreuzer (u.a. Cigarren aus Ingolstadt), was ich bei der Rechnung interessant finde es werden 6 Kreuzer Briefporto (so steht es hier) veranschlagt in der Rechnung, aber als Franko war ja nur die Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer verklebt. Gestempelt mit Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler Nr.14 große Schrift) sowie auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Braunschweig und ein kleiner Einkreisstempel mit der Nr.14 dies sollte ein Briefträgerstempel sein. Zum Schließen des Briefes wurde von der Firma Türk ein Gummisiegel verwendet.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 31.10.2019 20:36:49 Gelesen: 610105# 1710 @  
@ Gernesammler [#1709]

Hallo Rainer,

ein interessanter Brief, der zeigt, dass damals nicht immer richtig gerechnet wurde.

Hätte man 1870 aus Braunschweig einen unfrankierten Brief nach Bayern geschrieben, hätte dieser 7 Kreuzer oder 11 gekostet, aber niemals 6 Kreuzer. Ein frankierter Brief hätte nur 1 Groschen bzw. 2 Groschen gekostet, was 3,5 bzw. 7 Kreuzer entsprach. Aber auf 6 Kreuzer kommt man weder postalisch, noch paritätisch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.11.2019 19:34:35 Gelesen: 609135# 1711 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Aufgabeschein einer Post Anweisung vom 17.1.1879 aus Ermershausen über 25 Mark an Rabbi Hirsch in Burgpreppach.

Ausgestellt und gestempelt in Ermershausen durch den Beamten Wolf, gestempelt wurde hier mit Halbkreisstempel (Winkler Nr.12a II, dieser wurde wohl nochmals zwischen 1879 und 1882 aus der Versenkung geholt weil nicht genug Stempel da waren).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.11.2019 21:36:36 Gelesen: 609114# 1712 @  
@ Gernesammler [#1711]

Hallo Rainer,

alles sehr gut beschrieben - hast du schon eine andere Postanweisung mit der Unterscheidung "a" gesehen?

Hier die "48a", so dass es auch eine "48" gegeben haben muss. Ich kenne außer der hier sonst so etwas nicht.

Liebe Grüsse,
ralph
 
Gernesammler Am: 13.11.2019 19:46:41 Gelesen: 608122# 1713 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 23.1.1809 aus Oberstdorf von einem Herrn Jäger an Nicolaus Zumstein und Söhne in Kempten.

Spediert wurde dieser als Wertbrief über 100 Gulden und das Porto welches der Empfänger zahlte waren 12 Kreuzer.

Kann mir noch jemand sagen was das A und der 100 bedeutet, wäre toll Danke.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 17.11.2019 19:21:00 Gelesen: 607431# 1714 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 21.9.1853 vom Königlichen Landgericht Ingolstadt an die Pfarrkirchenverwaltung in Möggenlohe (Möckenlohe) bei Eichstädt. Für die Abschrift vom Gericht Ingolstadt waren 15 Kreuzer zu zahlen was im oberen Stempel ausgewiesen ist, daneben ein Prägestempel im Papier "Königreich Bayern" unten nochmal der Gerichtsstempel von Ingolstadt. Da der Brief nicht mit 3 Kreuzern frankiert war hatte die Pfarramtsverwaltung 6 Kreuzer zu zahlen für unfrankierte Briefe. Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ingolstadt (Winkler 11b) und auf der Rückseite Ankunftsstempel von Eichstädt (Winkler 11b).

Gruß Rainer




 
olli0816 Am: 23.11.2019 18:11:55 Gelesen: 606367# 1715 @  
Hallo,

hier habe ich gegrübelt, ob ich diesen Beleg unter dem Thema zeigen soll. Eine richtige Schönheit ist der Brief nicht, eher mit Ecken und Kanten.

Es handelt sich um einen Brief, der am 6.4.1852 von München nach Verona versandt wurde. Absender war der Herr Maffei und der Brief kam am 9.4.1852 bei Herrn Luigi Biasi an. Frankiert mit einer 9 Kreuzer Michel 5 und es ist eine d-Farbe. Der Brief ist leider nicht 100% komplett, der untere Teil fehlt.

Allerdings hat der Brief einen Stempel mit einer 1. Ich denke, es ist ein italienischer Stempel und ich meine, ihn schon mal auf einen Brief aus Lombardei/Venetien gesehen zu haben. Logisch gesehen handelt es sich um eine Nachgebühr, aber vielleicht weiß jemand dazu mehr? Das wäre sehr schön, dann ist das Rätsel für mich gelöst.



Danke und Grüße Oliver
 
bignell Am: 23.11.2019 18:44:28 Gelesen: 606356# 1716 @  
@ olli0816 [#1715]

Hallo Oliver,

der italienische Stempel ist "Distribuzione 1", also erste Auslieferung/Zustellung. Hat mit Nachgebühr nichts zu tun.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 23.11.2019 19:34:02 Gelesen: 606342# 1717 @  
@ olli0816 [#1715]

Hallo Oliver,

ich finde Rainers Brief sehr schön - keine Büge, klare Taxe, dazu noch mit deutlichem Rötel unterstrichen, perfekt abgeschlagener Halbkreisstempel - was genau gefällt dir denn an dem Brief nicht?

Bei deinem ist die Marke angeschnitten, der Aufgabestempel unklar und es ist nur eine Vorderseite, während Rainers Brief vollständig ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 23.11.2019 19:44:47 Gelesen: 606338# 1718 @  
Hallo Ralph,

da hast Du was missverstanden. Ich habe damit den meinigen gemeint. :)

@ bignell [#1716]

Danke dir.

Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 23.11.2019 20:40:49 Gelesen: 606317# 1719 @  
@ olli0816 [#1718]

Hallo Oliver,

alles klar - dachte, hier sollte ein schöner Brief abgewertet werden, was ich als Bayernsammler natürlich nicht zulassen kann. :-)

Nichts für ungut und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.11.2019 20:08:44 Gelesen: 605876# 1720 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 26.3.1863 aus Gunzenhausen von Emanuel Förster spediert nach Wallendorf bei Sonneberg an Albert Heubach.

Zum Gut Wallendorf gehörten auch eine Schneidemühle, die Mahlmühle, der Dorfkrug, das Brauhaus und die Hufschmiede. Im 19. Jahrhundert war das Gut von Kommerzienrat Albert Heubach aufgekauft worden, der zeitgleich auch Anteile der Porzellan-Manufaktur in Wallendorf erworben hatte. Die landwirtschaftlichen Erträge des Rittergutes waren gering, daher wurden Schafe und Pferde gezüchtet bis ein Großbrand die Scheunen und die Ernte vernichtete. Heubach fehlte das Geld die Schäden zu beheben.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 10a zu 6 Kreuzer und gestempelt wurde mit Bahnpoststempel - was hat es mit dem blauen T in der mitte auf sich ?

Auf der Rückseite Einkresistempel Bahnhof Coburg (Feuser 086) Zweikreisstempel Sonneberg (Feuser 468) und Einkreisstempel Wallendorf (Feuser 521).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 25.11.2019 20:38:30 Gelesen: 605866# 1721 @  
@ Gernesammler [#1720]

Hallo Rainer,

es ist kein blaues "T", sondern eine Null - Paraphe von Taxis als Zeichen, dass das Franko mit der Marke bezahlt worden war und darunter 1 Kreuzer Bestellgeld bis 1865 für den Stadtboten am Zielort.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.11.2019 19:31:00 Gelesen: 605609# 1722 @  
@ bayern klassisch [#1721]

Hallo Ralph,

super, dankeschön, der Brief ist gerade eben mit sauberer Beschreibung in der Sammlung eingegangen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 07.12.2019 11:44:46 Gelesen: 603720# 1723 @  
Liebe Freunde,

nix besonderes, was die Postgeschichte angeht, aber ab und an muss man auch mal eine mickrige Sammlung durch optische Effekte aufhellen.



Daher habe ich mir mal den hier gegönnt, weil Farbfrankaturen gelb/rot/schwarz (Marke, Marke, Stempel) ja nicht so häufig sind, als dass man sich durch Schütteln an Bäumen herunterfalllen lassen könnte.

Die "hard facts": Die mechanische Baumwollspinnerei in Hof schickte am 14.7.1864 einen einfachen Brief nach Wien, bei dem die roten Dreier offenbar ausgegangen sind und man sich mit 3 Stück der 1 Kreuzermarken aushelfen musste - mich freuts, denn Briefe anderer Farbkombinationen bekommt man eher einmal.

Beachtenswert auch der Halbkreisstempel mit mehreren Unterbrechungen unten, links und rechts, obwohl dieser messerscharf abgeschlagen wurde. Am Inhalt hat es sicher nicht gelegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.12.2019 10:58:27 Gelesen: 603680# 1724 @  
Liebe Freunde,

wie oft findet man Luxusbriefe mit 2 völlig identischen Aufgabestempeln, wobei schon beim Erstgeborenen nichts auszusetzen war? Warum also der 2. Abschlag, wo doch schon der 1. perfekt war?



Ich weiß es leider auch nicht, aber viele gibt es sicher nicht - unlängst war einer in der Bucht, den mir die Technik zu kaufen vermasselt hat. Hier war das Gottlob besser gelaufen, denn verlässt du dich auf die Technik, bist du auch verlassen.

Nur die Datierung fällt mir nicht leicht, da der Inhalt mangelt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.12.2019 19:29:35 Gelesen: 603639# 1725 @  
@ bayern klassisch [#1724]

Hallo Ralph,

schöner Brief, vielleicht wurde hier zum Dienstbeginn ein Versuchsabschlag getätigt und danach der normale Abschlag gesetzt. Der Brief lässt sich Datumstechnisch nur eingrenzen, der Bahnpoststempel von Augsburg 11b kam 1852 das erste mal zum Einsatz und der Mühlradstempel 410 von Babenhausen war in der ersten Verteilung somit ist dieser bis 11.1856 im Einsatz gewesen. Jetzt müsste man nur wissen ab wann die Kanzlei Ihren Dienst aufnahm, dann könnte man es vielleicht noch besser eingrenzen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 09.12.2019 19:38:50 Gelesen: 603638# 1726 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich hatte vor einiger Zeit schon einmal einen Einquartierungsschein von 1809 zeigen können, Gestern auf dem Markt konnte ich den nächsten erhaschen. Der Schein aus Rohrbach und ist vom 10.9.1849 jetzt bin ich am rätseln heißt ist das eine 12 oder nur eine 2 für die Zahl der einquratierten Männer.

Auch würde ich gern wissen, was sonst noch darauf steht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.12.2019 21:01:22 Gelesen: 603628# 1727 @  
@ Gernesammler [#1726]

Hallo Rainer,

Hilfe naht!

Herr ??? Hofmann auf die Gemeindekasse
2 Mann
10. September 1849
Eisengrim Bürgermeister

Schönes Stück - hat leider mit der Philatelie nichts zu tun, aber Zeitgeschichte ist es natürlich zu 100%.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 10.12.2019 13:48:38 Gelesen: 603594# 1728 @  
Liebe Freunde,

das Fürstenhaus Thurn und Taxis genoss mit seinen Dienststellen in Bayern Portofreiheit, seit man 1808 die Post in Bayern verstaatlicht hatte.

Hier eine späte Karte vom 14.9.1875 aus der Kreuzerzeit aus Neuburg vom Fürsten Max von Taxis, der eine Bestellung per portofreier Postkarte mit dem fürstlichen Siegel geadelt auf die Reise schickte (und sich sodurch mal wieder 2 Kreuzer einsparte):



Euer Wohlgeboren wollen mir wie unter dem 21. Okt. v(origen) J(ahres) wieder 500 Stück superfst Bordeaux Topfen unfrankirt durch die Post zusenden. Den Betrag hierfür erhalten Sie durch Anweisung.

Hochachtungsvoll

Max Fürst Taxis.

Mit Bleistift vermerkt wurden 10 Gulden 30 Kreuzer als Nachnahme.

Im Text lag die Betonung auf "unfrankirt", denn auch Sendungen an den Fürsten waren portofrei, so dass er auch hierfür kein bayerisches Postporto zu zahlen hatte (andernfalls hätte der Absender in München sein Franko auf der Rechnung des Fürsten geltend machen können).

Diese Karte habe ich hier bei den PPA Auktion im Konvolut kaufen können als eine von 7 Karten und ein Mitglied meiner Wahl wird die anderen 6 als Weihnachtsgabe auf den Tisch bekommen, da mir diese vollkommen genügt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
LK Am: 10.12.2019 15:19:00 Gelesen: 603585# 1729 @  
@ bayern klassisch [#1728]

Hallo,

dann ist das schöne Stück unbeschadet bei Dir angekommen.

Glückwunsch zu diesem selten Stück, oder sollte ich lieber sehr sehr selten Schreiben.

Es lohnt sich auch mal die Augen offen zu halten, während man nach unzulässigen Angeboten sucht.

Nochmal Glückwunsch zu dem schönen Stück.

Es ist das erste aus der Kreuzerzeit das ich nach über 30 Jahren erblicken durfte.

Beste Grüße

LK
 
bayern klassisch Am: 10.12.2019 15:36:58 Gelesen: 603578# 1730 @  
@ LK [#1729]

Vielen Dank für deine netten Worte!

Ja, es ist selten - es gibt Dutzende davon in der Pfennigzeit, aber mir sind nur vielleicht 10 Stück aus der Kreuzerzeit bekannt, die ich ja sammle, daher bin ich sehr froh über das gute Stück.

Um ca. 1900 nutzte man kleine Vignetten als Franchise in diversen Farben - auch ein sehr, sehr schönes Teilsammelgebiet.

Allerdings ahne ich, wie oft man da geschrieben haben muss, wenn man sich wohl Tausende von diesen Wäppchen hat anfertigen lassen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 10.12.2019 15:58:23 Gelesen: 603573# 1731 @  
@ bayern klassisch [#1730]

Hallo Ralph,

Glückwunsch dazu. Ich hätte nicht gesehen, das die Karte so selten ist.

Ich möchte nach längerer Zeit hier mal wieder einen Brief in diesem Thema zeigen, obwohl er bei weitem nicht so selten ist wie die gezeigte Karte. Leider auch nicht ganz perfekt, auf der Vorderseite ist ein Bug durch die Marke, wobei der Knick nur vorderseitig ist. Trotz allem finde ich den Brief ganz hübsch.

Der Brief wurde von Ludwigshafen in ein kleines Dorf nach Gimmeldingen bei Mussbach versendet. Man beachte die alte Schreibweise "by", sowas finde ich immer ganz nett. Das Jahr lässt sich leider nicht feststellen, weil kein Inhalt. Frankiert mit einer roten 3 Kreuzer-Marke und abgestempelt mit dem offenen Mühlradstempel 291 sowie dem Halbkreisstempel von Ludwigshafen. Auf der Rückseite ist noch sehr schön der Halbkreisstempel von Mussbach zu sehen, deshalb habe ich sie beigefügt. Interessant ist, dass der Ankunftsstempel vom gleichen Tag stammt.



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 10.12.2019 16:17:07 Gelesen: 603569# 1732 @  
@ olli0816 [#1731]

Hallo Oliver,

dein Brief sollte aus 1864-1866 stammen. Innerhalb der Pfalz wurden die Briefe üblicherweise am selben Tag ausgetragen (versuche das heute mal!).

Clemens Grohe war Agent einer großen Reederei - an ihn ging viel Post und von ihm ist auch einiges erhalten.

Der Empfänger ist auch in Pfalzkreisen kein Unbekannter, weil das dortige Archiv erhalten blieb und uns Tausende von Briefen hinterlassen hat, darunter auch deinen.

Liebe Grüsse,
Ralph (geborener und aufgewachsener Pfälzer!)
 
olli0816 Am: 10.12.2019 16:31:13 Gelesen: 603565# 1733 @  
@ bayern klassisch [#1732]

danke dir für die Info.

Viele Grüße
Oliver
 
Gernesammler Am: 11.12.2019 19:35:06 Gelesen: 603508# 1734 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom Königlichen Landgericht Zorneding an den Sekretär und .... im Kreisministerium Herrn Anton Klausner in München.
Oberhalb steht 37 1/2 Kreuzer von der Post abgelöst, innen ist auch nochmals die Gebühr aufgelistet, Taxe 30 Kreuzer Stempelgeld 3 1/2 Kreuzer sowie 4 Kreuzer Zustellung.

Warum wurde jetzt aussen nochmals geschrieben, Porto 45 1/2 Kreuzer Rippfaun wahrscheinlich der Name des Schreibers.

Links unter PS steht noch "mit Beilagen". Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Zorneding.(Winkler Nr.7), auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.12.2019 19:48:52 Gelesen: 603503# 1735 @  
@ Gernesammler [#1734]

Hallo Rainer,

k. Secretair und Hausinspector war der gute Mann.

Außen war die Forderung zu notieren, damit man im Lauf des Brieflaufs die Richtigkeit des Portos kontrollieren konnte und innen, damit der Empfänger wußte, was er wofür zu bezahlen hatte.

Sehr schöner Fahrpostbrief - vlt. weiß unser allwissender Fahrpostprofi @Magdeburger noch mehr über den Brief zu sagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 12.12.2019 10:21:45 Gelesen: 603475# 1736 @  
@ Gernesammler [#1734]

Hallo Rainer,

zu dem Postvorschuß von 37 1/2 Kreuzer kommt noch Procura und das Porto hinzu. Allerdings kann ich keine Angabe machen, wie es sich hier aufteilt, da Bayern leider nicht mein Gebiet ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 12.12.2019 20:14:44 Gelesen: 603437# 1737 @  
@ Magdeburger [#1736]

Hallo Ulf,

danke Dir, vielleicht kann Ralph hier weiterhelfen, ich würde jetzt spontan sagen 3 Kreuzer Porto, welches München zahlte und der Rest Procura.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 12.12.2019 20:20:57 Gelesen: 603435# 1738 @  
@ Gernesammler [#1737]

Hallo Rainer,

leider falle ich da als Hilfe aus, weil mich Fahrpostbelege faszinieren - aber deshalb habe ich noch lange keinen Durchblick und meinen "Hörter" habe ich schon lange einem Sammlerfreund geschenkt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.12.2019 18:06:47 Gelesen: 603189# 1739 @  
Hallo Sammlerfeunde,

Ganzsachen Brief U 1 zu 3 Kreuzer vom 3.4.1871 von Eduard Jotz aus Kitzingen nach Leipzig an Herrn Heinrich Müller.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel (Winkler 20a der lt. Handbuch nur 1871 verwendet wurde) und auf der Rückseite als Ankunftsstempel Hufeisenstempel von Leipzig "Ausgabe A" (verwendet 1.1.1869-21.11.1872 Spalink).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.12.2019 10:32:44 Gelesen: 602411# 1740 @  
Liebe Freunde,

hier ein Brief mit 600dpi - Scan aus Erding nach Landshut an den berühmten Advocaten Götz vom 12.7.1852.



Abgesehen davon, dass die Marke unten rechts nichts verloren hatte, zeigt das Mühlradstempelbild gewissen Auffälligkeiten und ich bin mir nicht sicher, ob damals alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 21.12.2019 16:58:00 Gelesen: 602412# 1741 @  
@ bayern klassisch

Faltbrief 7-Kreuzer-Frankatur aus Lindau vom 19.6.1871 nach Wohlen (Canton Aargau), Ankunft 20.6.1871.



Nichts Besonderes, aber schön erhalten.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 21.12.2019 17:00:23 Gelesen: 602410# 1742 @  
@ hajo22 [#1741]

Ja, sehr schön, aber falscher Thread, weil hier Pfennigzeit, dein Brief aber Kreuzerzeit.

"By the way" 4 Kr. für Bayern und 3 Kr. für die Schweiz, auch wenn die bayer. Strecke hier sehr übersichtlich war.

Kann ein Mod das umhängen in den Thread Bayern - Schweiz? Danke!

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[Beiträge [#1741] und [#1742] redaktionell verschoben aus dem Thema "Bayern ab "Pfennig-Zeit" 1876 bis 30.6.1920: Belege, Marken, Essays"]
 
bayern klassisch Am: 28.12.2019 11:45:19 Gelesen: 600891# 1743 @  
Liebe Freunde,

bei manchen Dienstbriefen muss man sich schon wundern, in welchen Intervallen sie verfasst und dann zur Post gegeben wurden. Hier ein Dienstbrief als R. S. aus Regensburg nach Amberg vom 31.7.1854, der erst am 13.8.1854 (!!) aufgegeben wurde und am Folgetag in Ansbach ankam (siegelseitiger Ankunftsstempel).



Nach einer Umbearbeitung wurde er umadressiert in Grünwald am 17.7.1854 nach Vilseck "An Herrn Bürgermeister Lechner in Vilseck abzugeben" geschickt, wovon die postalische Behandlung leider keine weiteren Spuren hinterlassen hat.

Der Inhalt ist leider nicht, wie man annehmen könnte, der Hammer, da man lediglich mitteilt, dass dem Landwehr Bataillon in Hirschau der praktische Arzt Dr. Meier zum Bataillonsarzt und der Stadtschreiber Klein zum Quartiermeister bestellt wurden. Dafür hat man so lange in Regensburg gebraucht?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 28.12.2019 16:18:35 Gelesen: 600865# 1744 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Auslagen Brief aus Berlin vom 30.9.1849 an den Stadtmüller in Mergentheim (Württemberg) über Nürnberg.

Das Porto, welches der Empfänger dann zahlte, waren 22 Kreuzer, der Anteil von Preussen wurde im Auslagenstempel mit 14 Kreuzer vermerkt, dies waren dann die 4 Silbergroschen, die in blau oberhalb stehen.

Der bayrische Anteil waren 8 Kreuzer, auf der Rückseite ist noch der Ankunftstempel von Nürnberg am 2.10.1849.

Leider ist der Brief etwas verworren gefalten, so dass der Rest des Nürnberger Stempels innen ist.

Ein Bestellgeld für Württemberg ist nicht vermerkt.

Gruß Rainer



 
Magdeburger Am: 28.12.2019 16:34:58 Gelesen: 600859# 1745 @  
@ Gernesammler [#1744]

Hallo Rainer,

soweit ich es lesen kann, steht siegelseitig:

Vierundzwanzig Kreuzer Postporto u. Botenlohn erhalten zu haben bescheinigt Amtsbote ?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 28.12.2019 16:39:13 Gelesen: 600857# 1746 @  
@ Magdeburger [#1745]

Hallo Rainer,

alles richtig mit 24 Kr. - bitte bei Nürnberg aber Transitstempel schreiben, nicht Ankunftsstempel. Auch wenn der Stempel natürlich bei der "Ankunft" in Nürnberg auf den Brief kam.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.12.2019 16:44:07 Gelesen: 600854# 1747 @  
@ bayern klassisch [#1746]
@ Magdeburger [#1745]

Hallo Ulf und Ralph,

danke für die schnelle Hilfe, das mit dem Transitstempel ist klar ich hatte mich nur gewundert kein rückseitiges Porto und Botenlohn zu sehen.

Wenn man sich den Scan der Rückseite jetzt anschaut dann macht das jetzt Sinn.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 07.01.2020 19:53:08 Gelesen: 598622# 1748 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 6.4.1860 von Herrn J.v.Minsch als Rechnung an die Gebrüder Rothschild in Paris, für den Brief mussten die Gebrüder 6 Kreuzer bezahlen wobei ich davon ausgehe das diese nur bis zur Grenze reichten und bezahlt werden mussten da der Brief nicht mit 3 Kreuzern frankiert war.

Was für den Brief dann innerhalb von Frankreich noch kostete das würde ich gerne wissen da auf dem Brief nichts weiter vermerkt ist.

Gestempelt wurde mit Ra2 Rahmenstempel (Winkler Nr.15, 36 x 12,5 mm) sowie dem Zweikreisstempel "Baviere - Strasb. AMB.D" der an der Grenze abgeschlagen wurde.
Auf der Rückseite ist noch der Ankunftsstempel von Paris am 8.4.1860.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 07.01.2020 20:13:02 Gelesen: 598614# 1749 @  
@ Gernesammler [#1748]

Hallo Rainer,

schöner Portobrief Bayern - Frankreich nach dem Vertrag vom 1.7.1858.

Bayern durfte Portobriefe nach Frankreich NICHT vortaxieren; das stand allein der Abgabepost zu (bzw. der kartierenden Post wie hier Strasbourg).

Strasbourg stempelte 6 Decimes (postalisch: 18 Kreuzer) auf den bis 10 g leichten Brief. Davon gingen 40 % an Bayern, der Rest verblieb Frankreich.

Kannst du den Pariser Stempel stark vergrößern?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.01.2020 19:28:51 Gelesen: 598282# 1750 @  
@ bayern klassisch [#1749]

Hallo Ralph,

hier der rückseitige Ankunftsstempel oder Transitstempel, kann es sein das dies ein Stempel von Aoste ist. Ich habe diesen auf 1200 dpi vergrößert und sehe Aoste, es könnte fragmenthaft aber oberhalb auch Paris heißen.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 10.01.2020 19:51:42 Gelesen: 597758# 1751 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief von Herrn S. Schönwalter aus Beroldsheim vom 4.5.1867 nach Nördlingen an Herrn Jacob Meyer. Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 15 zu 3 Kreuzer und gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr. 731 sowie dem Halbkreisstempel von Beroldsheim (Winkler 12a). Auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Nördlingen, Halbkreisstempel (Winkler Nr. 14), leider ist hier nicht mehr viel davon zu erkennen da hier über das Siegel gestempelt wurde und beim aufbrechen der Stempelabdruck zerstört wurde.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 10.01.2020 20:29:59 Gelesen: 597748# 1752 @  
@ Gernesammler [#1750]

Hallo Rainer,

danke für den Scan - genau was ich erwartet habe.

Der Empfänger Rothschild ließ sich aus Sicherheitsgründen seine Post, auch wenn das die Absender nicht notiert hatte, immer poste restante behandeln, also liegen lassen, bis ein Rotschild - Mann die Post abholte.

Ich kenne nur diesen Stempel von Paris, der genau das zeigt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.01.2020 14:03:40 Gelesen: 597382# 1753 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Dienst Brief leider nur die Hülle und somit nicht datierbar aus Langenfeld zur Königlichen Regierung der Rezat Kreises Kammer des Rezatkreises Ansbach.

Die Entfernung zwischen Langenfeld und Ansbach waren 7,6 Meilen, somit bezahlte der Empfänger für den Brief 6-12 Meilen 4 Kreuzer, (ich hoffe das dies eine 4 ist die links neben Ansbach steht). Gestempelt wurde mit Einzeiler L1 v.Langenfeld (Winkler 1), da Langenfeld erst 1810 zu Bayern kam kann man den Brief ab da datieren bis ca. 1830.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.01.2020 14:14:28 Gelesen: 597379# 1754 @  
@ Gernesammler [#1753]

Hallo Rainer,

links unten steht franco, daher müsstest du mal auf der Siegelseite schauen, ob dort eine 4 notiert ist - vorne ist keine 4 zu sehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.01.2020 14:31:35 Gelesen: 597373# 1755 @  
@ bayern klassisch [#1754]

Hallo Ralph,

leider nein da steht nichts, dann soll das was ich für eine 4 hielt wohl in oder zu Ansbach heißen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 11.01.2020 14:33:45 Gelesen: 597371# 1756 @  
@ Gernesammler [#1755]

Hallo Rainer,

ja, das vorne soll in heißen.

Zeig doch mal bitte die Siegelseite, vlt. wurde der Brief umgefaltet, oder es gab eine Portofreiheit?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 11.01.2020 15:24:56 Gelesen: 597353# 1757 @  
(?) (1739/1749) sehe ich, wenn ich im Forum auf die Liste der Threads schaue bei diesem Thread.

Kann mir jemand den Hintergrund sagen? Wenn es nichts systemisches hierzu geben sollte, wäre es das beste, man würde das Fragezeichen und die beiden 4stelligen Zahlen löschen und den Rest stehen lassen. Danke!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 11.01.2020 20:03:47 Gelesen: 597270# 1758 @  
@ bayern klassisch [#1756]

Hallo Ralph,

hier die gewünschte Rückseite, sieht so aus als wenn ein Teil weggeschnitten wurde und dadurch nur noch die Hälfte des ehemaligen Siegelabdrucks zu sehen ist.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.01.2020 20:22:35 Gelesen: 597264# 1759 @  
@ Gernesammler [#1758]

Hallo Rainer,

schwer zu sagen - dann lassen wir die Beschreibung so, wie sie ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.01.2020 18:16:55 Gelesen: 597028# 1760 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Frachtbrief vom 5.6.1856 aus Nördlingen über eine Nachnahmesendung welche 1 Fass Essig beinhaltete an J.B. Wittmann in Ellingen über die Bahnstation Pleinfeld.

Für die Nachnahme waren 4 Gulden 56 Kreuzer zu zahlen sowie die Frachtgebühr von 1 Gulden 18 Krauzer, sonstige Gebühren waren 43 Kreuzer was gesamt dann 6 Gulden 17 Kreuzer ausmachte. Gestempelt wurde mit einem Halbkreisstempel der "Güter Exped Nördlingen" am 6.6.1856.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.01.2020 12:29:05 Gelesen: 595931# 1761 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen portofreien Dienstbrief aus Nürnberg vom dortigen Bezirksamt an die Regierung von Mittelfranken in Ansbach vom 24.2.1873, der man so erst mal finden muss - er zeigt nämlich in der Zeile des Monats nichts und dafür in der Zeile des Jahres den Monat., so dass das Datum 24. FEB des ansonsten recht gut abgeschlagenen Stempels alles ist, was zu erkennen ist.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.01.2020 17:16:43 Gelesen: 595389# 1762 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 17.7.1870 aus Feuchtwangen nach Ansbach an Frau Ruth Bailschmiede hier kam der Brief am 19.7.1870 an.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer, diese hat unten rechts eine leichte Eindellung der Randlinie, ist zwar kein Plattenfehler aber schön anzuschauen. Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Feuchtwangen (Winkler Nr.12a) und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Ansbach (Winkler Nr.21, Durchmesser 24mm Schrift fette Antiqua) dieser war nur 1870 im Einsatz.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 17.01.2020 17:22:55 Gelesen: 595383# 1763 @  
@ Gernesammler [#1762]

Hallo Rainer,

fast ein Idealbrief dieser Marke - wow!

Ich sehe die Beschädigung unten aber doch eher als Plattenfehler an, weil es davon schon ein paar Exemplare gibt. Prima gekauft!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.01.2020 12:48:01 Gelesen: 594469# 1764 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Allersberg (Mittelfranken) vom 23.4.1846 an seine Hochwürden und Gnaden den Hochwohlgeborenen Herrn Friedrich Thinner Domcapitular, Dom und Stadtpfarrer in Eichstädt (Mittelfranken).

Der Brief wurde von Allersberg über Roth nach Eichstätt spediert, für das Franko hatte der Absender 6 Kreuzer zu zahlen für einen Brief über 1/2 - 1 Loth bei einer Entfernung zwischen 6-12 Meilen.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Allersberg (Winkler Nr. 7) auf der Rückseite den Fingerhutstempel von Roth (Winkler Nr. 9) und dem Ankunftsstempel Halbkreisstempel von EIchstädt (Winkler Nr. 11a EICHSTAEDT).

Wofür wurde der Rötelstreifen auf dem Brief benötigt, zur Weiterleitung aus Roth oder Übergabe in Eichstädt?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.01.2020 12:59:29 Gelesen: 594464# 1765 @  
@ Gernesammler [#1764]

Hallo Rainer,

ein schmucker Brief vorweg!

Bei dem Empfänger wurde zwar nichts kassiert ("franco") und die Kosten von 6 Kreuzern fielen ja beim Absender an, waren nicht immer final in einer Rechnungslegung dem einen bzw. dem anderen zuzuordnen, will heißen, dass es auch u.U. später der Empfänger sein konnte, der sie nachträglich (hat mit der Post nichts zu tun) tragen musste, je nachdem, wie der Fall, um den es ging, lag.

Daher haben die Revisoren später oft Porti bzw. seltener auch Franki "abgehakt", wenn sie sie in ihrer Kostenrechnung berücksichtigt hatten (Gebühren, Auslagen, Porti/Franki, Kopiekosten, Schreibkosten, Eingeschreibe- und Stempelgebühren usw. waren alle letztlich einer Stelle anzulasten und man musste wissen, woher der fällige Gesamtbetrab rührte).

Hier wird also irgendjemand später eine größere Rechnung bekommen haben, von der ein Teil die 6 Kreuzer waren, die hier gerötelt wurden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 21.01.2020 14:22:35 Gelesen: 594050# 1766 @  
Liebe Freunde,

weil es so viele Nr. 23 auf Correspondenz - Karten gar nicht gibt und auch der Münchener Aufgabestempel zu meinen stillen Lieblingen im bayerischen Stempellande zählt, habe ich das nette Kärtchen vom 6.9.1870 gekauft, welches an Herrn C. Bube, Mechanicer in Hannover gerichtet war.



2 Tage später wurde die Karte zugestellt, wobei ich eher mit einem Tag gerechnet hätte, aber da mag der Krieg dran schuld gewesen sein.

Text: Wir ersuchen Sie dringendst um umgehende Nachricht bis wan(n) wir Maßstäbe bekommen & bitten uns genaue Zeitangabe.

Haben Sie den(n) unsere beiden Briefe nicht erhalten?

6. Sept. 1870 T. Ertel ??

Selbstverständlich konnten immer mal Briefe abhanden kommen und der Weg von München bis Hannover ist und war doch recht weit, aber da etliche Postler als Feldpostteilnehmer in der heißen Kriegsphase gegen die Franzosen eingesetzt waren, könnte ich mir vorstellen, dass dadurch das Risiko von Briefverlusten gestiegen sein könnte. Jedenfalls muss man schon viele Briefe bzw. Karten lesen, um zu hören, dass wohl 2 Briefe nicht angekommen zu sein scheinen. Wie seht ihr das?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.01.2020 19:20:03 Gelesen: 593626# 1767 @  
@ bayern klassisch [#1766]

Hallo Ralph,

Zitat: Haben Sie den(n) unsere beiden Briefe nicht erhalten?

Entweder wie Du schon sagst, es lag am Krieg oder so wie heutzutage ich hab die Briefe erhalten, aber es weiß ja keiner und warte mal ab was kommt.

Wäre auf jeden Fall auch eine Option, denke, dass es solche Schlingel damals wie heute gab und gibt. Aber in einer Zeit der Wirren wie im Krieg sollte man Deinen Vorschlag als Alternative vorziehen hört sich besser an.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 22.01.2020 19:41:42 Gelesen: 593617# 1768 @  
@ Gernesammler [#1767]

Hallo Rainer,

so sehe ich das auch - Defraudationen gab es, so lange es Brieftransporte gab, also vom Mittelalter bis heute.

Ich werde ihn als Möglichkeit der Einleitung eines Laufzettels in der entsprechenden Mini - Sammlung zeigen; Spekulationen sind ja immer gut, denn sie zeigen, dass sich ein philatelistisches Gehirn an Briefen abarbeitet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.01.2020 19:55:31 Gelesen: 593611# 1769 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom Königlichen Landgericht Heilsbronn an das Königliche General Commissariat zu Ansbach.

Der Brief wird da von den staatlichen Behörden versandt Gebührenfrei spediert worden sein.

In der oberen rechten Ecke ist eine 8 vermerkt, denke dies ist nur ein Bezug zu dem Schreiben.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler CL.HEILSBRONN (Winkler 2b, 3,5 x 41 mm) auf der Rückseite ist nur noch ein Fragment des Siegels.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.01.2020 22:11:28 Gelesen: 593580# 1770 @  
@ Gernesammler [#1769]

Hallo Rainer,

ja, ungewöhnlich - man hätte K.D.S. = Königliche Dienst Sache, D.S. = Dienst - Sache, oder R. S. = Regierungs - Sache schreiben müssen, hat das aber wohl verschlafen.

Der Stempel Closter (CL) Heilsbronn war auch der einzige, der so abgekürzt wurde, so weit ich weiß.

Ein schöner Abschlag - gefällt mir gut!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.01.2020 17:08:15 Gelesen: 592710# 1771 @  
Hallo Sammlerfreunde,

leider nur eine Vorderseite, es war ein Brief aus Roth vom 26.9.1818 als Regierungs Sache (RS) an die Königliche Regierung des Rezat Kreises Kammer der Finanzen in Ansbach. Gestempelt wurde hier mit L1 Einzeiler (Winkler 3aS Sonderform). Ich habe einmal die Rückseite mit gescannt da ich finde das Büttenpapier hat es verdient gezeigt zu werden, es sind schöne Blumenornamente.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 28.01.2020 16:03:37 Gelesen: 591947# 1772 @  
Liebe Freunde,

am 25.10.1874 machte es schon lange keinen pekuniären Unterschied mehr, Postkarten oder Drucksachen in Neu-Ulm aufzugeben, wenn sie aus Ulm stammten. Aber ab und an findet sich doch ein Stück, welches gerade dieses belegen kann, wie hier von der Ulmer Leder- und Rohwaarenhandlung Moos & Söhne, die ein vorgedrucktes Avis an Carl Noherr in Illertissen absandte.



Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass man bayerische 1 Kreuzer Postkarten für den Orts- und Lokalbezirk nahm, um sie vorzudrucken, aber ebenso druckte man hinten "Ulm, Datum des Poststempels". Da die Aufgabe bayerischer Ganzsachenpostkarten in Württemberg nicht erlaubt war, machte dieser Eindruck keinen Sinn, denn einen Ulmer Poststempel erhielten diese Stücke sicher nicht.

Aber wenn man routinemäßig viel Post (Brief- und Fahrpost nehme ich an) nach Bayern zu schicken hatte, vlt. sogar täglich, dann war das eine bequeme Art, die Post aufzugeben, auch wenn sich keine Ersparnis mit ihr verbinden ließ, denn reguläre Postkarten und Drucksachen kosteten in Württemberg und Bayern, egal nach wohin, das gleiche. Lediglich bei einer Orts- oder Lokalpostkarte wäre von Ulm aus ein Franko von 2 Kreuzern notwendig gewesen, aber das hätte man dann ja nicht als Vordruck ausführen müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.01.2020 11:27:32 Gelesen: 591291# 1773 @  
Liebe Freunde,

ganz im Hinterkopf geisterte für mich immer das Jahr 1907 herum, in dem, wie ich glaube, für eine gewissen Zeit (ein Monat lang?) Dienstbriefe gezählt wurden, um eine sinnvolle quantitative Analyse zu bayerischen Dienstbriefen zu haben und nur in diesem Monat, wenn das stimmt, wurden dergleichen Briefe mit einem G versehen. Falls ich mir etwas Falsches damals eingeprägt haben sollte, bitte ich um allenfallsige Korrektur - danke!





Hier von der Gerichtsschreiberei des königlichen Landgerichts Fürth eine Regierungs - Sache "An die Mühlbesitzerseheleute Joh. Kaspar & Katharina Geber in Langenzenn Postbestellbezirk selbst" vom 23.3.1907, noch am selben Tag angekommen in Langenzenn, mit postalischem "G". Innen eine Kostenrechnung über 4 Mark und 45 Pfennig mit Vermerk "bezahlt durch P(ost) A(nweisung) dem 30.3.1907. Kaspar".

Ich habe seit vielen Jahren keine Belege mit mit G gesehen - entweder sie sind fast alle in festen Händen, oder sie sind wirklich sehr selten.

Auf die Schnelle habe ich leider keine Literatur hierzu gefunden. Wer mehr als ich darüber weiß, darf diesem Beitrag gerne welche folgen lassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 31.01.2020 21:56:32 Gelesen: 591041# 1774 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich mal meinen viertgrößten Bayernbrief mit den beiden kleinsten Bayernbriefen - der Größte ist länger als A3 und kann, trotz meines A3 - Scanners, nicht am Stück abgebildet werden; unglaublich eigentlich.



Dazu 2 kleine von Neustadt an der Haardt von 1851 nach Frankreich, die man so auch nicht jeden Tag findet.

Vor über 30 Jahren hat einer mal für 500 DM einen Brief mit der Nr. 15 in Luxus angeboten, der genau 2,5 auf 5 cm "groß" war - das war mir damals doch ein bisserl zu teuer; heute würde ich ihn vlt. nehmen und könnte damit den größten und kleinsten Bayernbrief zeigen. Na ja, vlt. kommt er irgendwann wieder zum Vorschein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stamps99 Am: 01.02.2020 18:23:47 Gelesen: 590824# 1775 @  
Hallo,

anbei ein Brieflein aus Ludwigshafen nach Bludenz in Österreich. Um Gebühren zu sparen wurde der Brief in Lindau bei der Post aufgegeben, ab dort waren nur 3 Kreuzer zu frankieren - von Ludwigshafen aus wären 6 Kreuzer fällig gewesen.





Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 01.02.2020 20:30:28 Gelesen: 590794# 1776 @  
@ Stamps99 [#1775]

Hallo Ralf,

guter Kauf - ich liebe solche Briefe. Aber der Brief kam aus Ludwigshafen am Bodensee in Baden und nicht, wie man meinen könnte, von dem weitaus bedeutenderen Ludwigshafen am Rhein.

Gut für Bayern: 3 Kr. für einen Brief, der nach 1 km die Grenze überquerte, statt 6 Kr. für Baden.

Liebe Grüsse und danke fürs Zeigen,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.02.2020 17:40:08 Gelesen: 590607# 1777 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte diesen Franko Brief zeigen, der vor kurzem bei mir ankam, der wenn ich es richtig lese von Herrn Oberhauser aus München am 22.2.1860 bei der Post aufgegeben wurde und über Bregenz am 23.2. geleitet wurde, um schließlich am 24.2.1860 in Bludenz bei Herrn Joh. Anton Pickl anzukommen.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 5d zu 9 Kreuzer, gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr. 325 sowie R2 Rahmenstempel von München (Winkler Nr. 15, 35 mm). Auf der Rückseite ist der Durchgangsstempel von Bregenz und der Ankunftsstempel von Bludenz.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 02.02.2020 18:26:09 Gelesen: 590554# 1778 @  
@ Gernesammler [#1777]

Hallo Rainer,

hübscher Brief - schönes Randstück und sehr sauberer Brief, klasse! Farbe wäre eine 5d in etwas besserer Nuance.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.02.2020 19:52:52 Gelesen: 590530# 1779 @  
@ bayern klassisch [#1778]

Hallo Ralph,

war zum Preis einer guten Pizza - also musste der zu mir.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 02.02.2020 20:28:55 Gelesen: 590522# 1780 @  
@ Gernesammler [#1779]

Pizza und Bayernbriefe dieser Art gehen immer ! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.02.2020 19:39:33 Gelesen: 590263# 1781 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postschein Nr.95 vom 13.12.1867 über 30 Gulden? Das kann man leider nicht entziffern, ist heute zur Beförderung übergeben und hierüber gegenwärtige, sechs Monate giltige Bescheinigung ertheilt worden.

Im Handbuch von Max Joel ist dies der Postschein Nr.28 hier ist das Wort giltige von 1865-68 erwähnt.

Für das Franko waren 6 Kreuzer und für die Scheingebühr ebenfalls 6 Kreuzer veranschlagt, somit Gesamt 12 Kreuzer. Gestempelt wurde mit Münchener Chargestempel in rot.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.02.2020 20:00:48 Gelesen: 590252# 1782 @  
@ Gernesammler [#1781]

Hallo Rainer,

der Brief lief an das Stadtgericht Freising. Da es ein Schein der Briefpost war, dieser Stempel kam nie auf Postscheinen der Fahrpost vor, konnte es auch keine Wertangabe geben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.02.2020 20:23:11 Gelesen: 590241# 1783 @  
@ bayern klassisch [#1782]

Hallo Ralph,

danke dir, ich habe versucht das Gekrakel zu deuten und lag damit falsch, aber ich hatte ja wie schon so oft gute Hilfe. Dann kann der Schein gut beschrieben abgelegt werden.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 06.02.2020 20:30:24 Gelesen: 589567# 1784 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 10.6.1846 vom Königlichen Landgericht Brückenau an das Königliche Landkommissariat Cusel. Kusel gehörte ab 1816 aufgrund eines Tauschvertrages zu Bayern.

Der Absender musste für diesen Brief 24 Kreuzer zahlen welche auf der Rückseite vermerkt sind, für 38 Meilen Entfernung.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Cusel (Winkler 11b) sowie auf der Rückseite kleiner Einkreiser Ankunftsstempel von Cusel.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 25.02.2020 16:51:28 Gelesen: 585065# 1785 @  
Liebe Freunde,



Mellrichstadt, 4.2.1871 an das Kgl. Landgericht Mellrichstadt vom lokalen Gerichtsvollzieher als Ortsbrief mit zuerst falsch (kopfstehend), dann verbessert aufgesetztem Halbkreisstempel. Ankunftsstempel mangelt, warum wohl ?

Frankierte Ortsbriefe kleiner Städte sind gar nicht so häufig!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 25.02.2020 16:52:18 Gelesen: 585064# 1786 @  
Liebe Freunde,



und wieder ein kleiner Beitrag zur Vervollständigung meiner Mini - Sammlung "1851": Brief aus München vom 18.1.1851 ohne Ankunftsstempel, leider, nach Obergünzburg, über 12 Meilen, über 1 bis 4 Loth schwer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 02.03.2020 20:00:53 Gelesen: 583994# 1787 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 15.02.1845 aus Memmingen von M. Fries nach Kaufbeuren an den Eisenhändler Caspar Gerhauser. Für das Porto hatte Herr Gerhauser 3 Kreuzer zu zahlen. Gestempelt wurde in Memmingen mit Halbkreisstempel (Winkler 11b ohne Punkt) und auf der Rückseite als Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Kaufbeuren in rot (Winkler 11b).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 01.04.2020 19:55:50 Gelesen: 579944# 1788 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 20.9.1879 als Regierungs Sache (RS) vom Bürgermeister zu Huckelheim an das königliche Bezirksamt Alzeneu.Der Brief wurde offenbar mehrfach hin und her geschickt das letzte Datum was ich sehe ist der 1.11.1879.

Verklebt wurde hier eine Stempelmarke zu 20 Pfennig gestempelt mit dem Einkreisstempel "Verwaltung der Land Gemeinde Huckelheim" dieser Stempel ist auf den Innenseiten noch zwei mal abgeschlagen sowie das Dienstsiegel des Bezirksamtes Alzenau.

Diese Stempelmarken wurden ab 1876 verausgabt im Handbuch von Peter Sem steht aber ungezähnt kann jemand mehr zu den gezähnten sagen ob diese zur gleichen Zeit verausgabt wurden.

Da der Brief etwas unorthodox gefalten wurde ist der Einkreisstempel von Alzenau nicht zu sehen, den hat der Scanner genascht.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 01.04.2020 20:04:22 Gelesen: 579940# 1789 @  
@ Gernesammler [#1788]

Hallo Rainer,

ungezähnte Fiskalmarken gab es in Bayern nicht - selbst die der Kreuzerzeit waren immer gezähnt.

Es ging um den Erwerb einer Lizenz zum Ausschank von Branntwein, daher die 20 Pfg. Fiskalmarke. Groß scheint der Ausschank also eher nicht kalkuliert worden zu sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.04.2020 19:38:49 Gelesen: 579732# 1790 @  
@ bayern klassisch [#1789]

Hallo Ralph,

sorry - habe im Handbuch auf Seite 251 nachgesehen und da waren die Probedrucke und Entwürfe - also falsche Seite erwischt.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 02.04.2020 19:53:06 Gelesen: 579729# 1791 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 16.2.1850 aus Germersheim in der Pfalz nach München an Oberst Gottfried von Peller. Für Briefe zwischen beiden Landesteilen wie Germersheim (Pfalz nach München betrug die einfache Taxe 6 Kreuzer. Hier war zu beachten, dass Bayern an die Transitländer Baden und Württemberg (noch unter Thurn und Taxis) für solche geschlossenen Transitsendungen Kompensationszahlungen (Ausgleichszahlung) zu leisten hatte die auf dem Brief aber nicht vermerkt ist.

Am 18.2.1850 kam der Brief zur Ausgabe. Gestempelt mit Halbkreisstempel von Germersheim (Winkler 11b) und auf der Rückseite L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.04.2020 11:11:01 Gelesen: 579624# 1792 @  
Liebe Freunde,

wenn man, wie ich, in unregelmäßigen Abständen gebeten wird, mal wieder für den phil. Arbeitskreis Pfalz (AKP) einen Vortrag zu halten, besinnt man sich auf Belege, die man kaum einmal gesehen hat bzw. die Besonderheiten aufweisen, deren Vortrag dann die Teilnehmer (hoffentlich) ein bischen fesselt.



Eine 1 Kreuzer Ortspostkarte hat zwar seit ihrer Emission wohl noch keinen richtig gefesselt, aber ich habe dergleichen, von den üblichen Verdächtigen wie München, Nürnberg und Augsburg, nicht oft gesehen, von der Pfalz meldet mein Gedächtnis sogar Fehlanzeige, so dass ich bei dem hervorragenden Shop von Heiner Zinoni zuschlagen musste, als es ein optisch sehr ordentliches Stück für 3 BP$ (Bernatzsche Pizza Dollar) im Angebot gab.

Ich schätze, dass man in der eher beschaulichen Pfalz ohne wirkliche Großstädte Nachrichten, deren Weiterleitung woanders mit einem Kreuzer zu bezahlen gewesen wären, einfach selbst verbal überbrachte und sich das Geld sparte (die Pfalz war auch nicht sonderlich reich). So schätze ich das Verhältnis von üblichen 2 Kreuzer Fernpostkarten zu 1 Kreuzer Ortspostkarten (1 Kreuzer Drucksachenkarten gibt es schon mal hier und da!) auf sicher 10.000 zu 1.

In Ludwigshafen am Rhein sandte man am 27.7.1875 eine Ortspostkarte an "die Actienbrauerei, Hier" mit dem nüchternen Text: "Das leere Fäßchen kann abgeholt werden. Rittner, Waggonfabrik". Der Datumsvermerk 29.7.1875 dürfte das Datum der Abholung des Fäßchens darstellen.

Den Sitz der Actienbrauerei Ludwigshafen, gegründet 1861 übrigens von Georg Pschorr aus München (!), dem Bürgermeister von Ludwigshafen und dem Industriellen Giulini (Chemiewerk) habe ich nicht heraus bekommen.

Die Waggonfabrik wurde 1867 gegründet und residierte zwischen der Jägerstr. und der Oggersheimer Landstr. in Ludwigshafen. Es wäre interessant zu wissen, wie weit die beiden Fabriken entfernt lagen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.04.2020 19:45:56 Gelesen: 579531# 1793 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Fahrpost Brief vom 27.4.1874 aus Berlin von der Firma Bracker nach Hof an ie Mechanische Weberei in Hof.

Der Brief war für ein Paket Farben über 1 Pfund 23 wofür der Absender 6 Silbergroschen zahlte, diese wurden auf der Vorderseite in rot vermerkt da der Brief bis zum Empfänger bezahlt war bekam Bayern nichts. Klebezettel für das Paket aus Berlin 421. und der Manualnummer 230. Gestempelt mit Zweikreisstempel des Berliner Hofpostamtes und auf der Rückseite eine 1 im Viereck, kann dies ein Schalterstempel sein.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 10.04.2020 11:06:57 Gelesen: 578656# 1794 @  
Liebe Freunde,

weil ich auch eine Mini - Sammlung mit dem Titel "Besonderheiten bei Dienstbriefen" besitze, habe ich mir den zugelegt, der den Preis einer Rindscurrywurst mit Pommes und Tunke nur gering überschritt:



Portochargébrief aus Würzburg vom 20.2.1835 an das freyherrlich von Würtzburgsche Rentamt zu Mitwitz. Die Recogebühr von 4 Kreuzern zahlte man in Würzburg, das Porto von 9 Kreuzern aber überließ man dem Rentamt, heute würden wir Finanzamt dazu sagen.

Bei 105 km Entfernung = 14 Meilen hätte ein einfacher Brief bis 1/2 Loth 6 Kreuzer gekostet, so dass dieser hier über 1/2 bis 1 Münchener Loth schwer gewesen sein musste.

Es ist davon auszugehen, dass selbst bei ungünstiger Verbindung (Schnee, Winter, Gegenwind, Kutsche hat einen Schlag weg usw.) ein Brief wie dieser maximal 2 Tage unterwegs gewesen wäre, also am 22.2.1835 zugestellt worden wäre. Aber was lesen wir unten?

"9 xr porto vom Rentamte zurück erhalten am 4.3.(18)35 Walther" (die Unterschrift ist auf der Rückseite zu erkennen).

Die Frage ist nun: Wieso wurde ein Portobrief am 22.2.1835 (oder vlt. einen Tag früher oder später) ausgeliefert, für dessen Porto erst am 4.3.1835 quittiert wurde?

Mitwitz gehörte zum Lokalbezirk der Postexpedition Kronach und erhielt erst am 1.7.1861 eine Postablage und am 1.10.1862 eine eigene Postexpedition, von daher mag es vorgekommen sein, dass der Transport von Kronach ins 10 km entfernte Mitwitz noch ein bisserl gedauert hatte, aber so lange?

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Rentamt über ein Postfach verfügte, dann aber die Briefe (und unter Chargé waren alle Briefe wichtig) fast 2 Wochen lang liegen ließ, um dann endlich den Brief auszulösen.

Wer eine plausible Erklärung für den modus operandi hat, darf sie gerne hier vortragen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 15.04.2020 12:59:45 Gelesen: 577906# 1795 @  
@ bayern klassisch [#1794]

Hallo Ralph,

kann man vielleicht davon ausgehen, dass das Rentamt die Gebühr von 9 Kreuzern erst nicht zahlen wollte und nur auf drängen dann am 4.3. gezahlt hat?

Ist vom logischen die einzige Erklärung, dadurch die Verzögerung und der handschriftliche Hinweis des Zahlungseingangs.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 15.04.2020 13:30:04 Gelesen: 577897# 1796 @  
@ Gernesammler [#1795]

Hallo Rainer,

ja, das wäre möglich - es gibt einige dieser Vermerke und wenn sie überhaupt datiert wurden, dann liegen die Postabgabedaten aber viel näher an den Gebührenbezahlungsdaten, als hier. Vlt. war es ein Politikum? Damals waren sich die Behörden ja auch nicht alle grün, wie heute auch - nur wenn man das belegen kann, ist es doch etwas Besonderes nach so langer Zeit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 15.04.2020 13:57:07 Gelesen: 577891# 1797 @  
@ Gernesammler [#1793]

Hallo Rainer,

bist du dir sicher mit 1874 - Paketzettel und auch Stempel passen nicht - ich würde eher auf 1864 tippen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
notna1 Am: 15.04.2020 17:14:45 Gelesen: 577844# 1798 @  
Hallo zusammen,

hier zeige ich den Lieblingsbeleg aus meiner Heimatsammlung aus der Bayern-Zeit.

Es ist mein frühester Einschreibebrief (wohl aus dem Jahr 1880 oder 1881).

Viele Grüße an die ganze Gemeinschaft,

notna1


 
bayern klassisch Am: 15.04.2020 17:17:57 Gelesen: 577843# 1799 @  
@ notna1 [#1798]

Ja, der ist sehr schön - 2. Gewicht 20 Pfg. und 20 Pfg. für das Einschreiben = 40 Pfg, so macht Bayern Spaß. Danke fürs Zeigen dieses Schmuckstücks!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 15.04.2020 19:27:57 Gelesen: 577817# 1800 @  
@ Magdeburger [#1797]

Hallo Ulf,

sicher bin ich mir nicht, aber anhand der Jahreszahl, die aussieht wie 1874 sowie dem Handbuch der Berlin Stempel (KBHW) waren diese Zweikreisstempel bis Mai 1874 gültig.

Leider ist kein Text mit Datum dabei, das dies beleghaft wäre. Ich habe nochmals die Jahreszahl angehangen in Vergrößerung, vielleicht hilft das ja weiter.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.04.2020 20:23:32 Gelesen: 576395# 1801 @  
Hallo Rainer,

alle Ziffern sind lesbar, bis auf die Vorletzte.

Liebe Freunde,



bei gerade beruflich aktiven Postkunden wundert man sich doch manches Mal, wie unintelligent sich diese verhielten, obwohl man alle Anweisungen schwarz auf weiß gedruckt vor sich hatte.

Nürnberg - Chemnitz vom 9.5.1873 - die Post hat sogar noch mitgespielt, denn es fehlt das Jahr bei beiden Abschlägen. Nicht schlecht, Herr Specht!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 21.04.2020 12:36:13 Gelesen: 576293# 1802 @  
@ Gernesammler [#1800]

Hallo Rainer,

also eindeutig lesen kann ich es auch nicht, jedoch habe ich Gründe, dass der Beleg eher aus 1864 stammen könnte. Insbesondere der Paketzettel spricht dafür und Berlin war groß genug, dass keine typisch preussischen Zettel mehr verwendet wurden. So weiß ich, dass selbst in Magdeburg schon im 1. Quartal 1868 die neuen Zettel verwendet wurden und ich denke, dass dies auch für Berlin zutreffen wird. Auch eine so späte Verwendung eines Packkammer-Nummer-Stempel halte ich für etwas fraglich.

Eventuell schaust du mal, ob sich die Progressionsstufe siegelseitig lesen könntest - vielleicht ist der Beleg umgefaltet wurden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 21.04.2020 14:20:03 Gelesen: 576274# 1803 @  
Liebe Freunde,

hier ein schöner, simpler Brief mit Inhalt vom 29.10.185? aus Ingolstadt nach Bayreuth über 12 Meilen bis 1 Loth inkl. zu 6 Kreuzern Franko bei Ankunft am Folgetag.



Meines Erachtens 2 schöne Stücke der Platte 2IIb mit dem gM 145 von Ingolstadt, den ich oft schlecht abgeschlagen kenne, hier aber praktisch in der Luxusabschlagsvariante. Lt. Peter Sem soll es 2 Typen geben - breite 4 und schmale 4. Leider ist mal wieder keine dieser Typen abgebildet, so viel zu einem Spezialkatalog.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 21.04.2020 20:11:32 Gelesen: 576185# 1804 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Schwäbisch Gmünd an den hochlöblichen Reichsfreihern Specht von Bubenheim:hohe Vormundschaft, der Brief sollte erst nach Würzburg spediert werden, da der Freiherr dort aber wohl nicht vor Ort war sondern in Coblenz wurde der Brief weiterspediert (was bedeutet das Kürzel unter Würzburg ?).

Für das Franko hatte der Absender 8 Kreuzer zu zahlen was dem Franko bis Würzburg entspräche (18-24 Meilen) bis nach Coblenz sind aber keine weiteren Taxvermerke auf dem Brief. Gestempelt wurde mit De SCHWGMÜND der Stempel war ab 1790 im Einsatz (Feuser 3243-2) auf der Rückseite gibt es noch ein wunderbar erhaltenes Siegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.04.2020 21:58:08 Gelesen: 576139# 1805 @  
@ Gernesammler [#1804]

Hallo Rainer,

Schwäbisch Gmünd war württembergisch - das ist sicher ein Brief für 8 Kr. nach Würzburg und dann weiter nach Koblenz ohne Kosten.

Das Kürzel kann ich nicht deuten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.04.2020 22:26:55 Gelesen: 576131# 1806 @  
@ bayern klassisch [#1805]

Hallo Ralph,

das ist korrekt das hätte ich erwähnen sollen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.04.2020 09:51:29 Gelesen: 575845# 1807 @  
Liebe Freunde,

wo gehörte die Marke hin auf dem Brief?



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 23.04.2020 11:54:48 Gelesen: 575824# 1808 @  
@ bayern klassisch [#1807]

Links oben.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 23.04.2020 12:54:14 Gelesen: 575809# 1809 @  
@ hajo22 [#1808]

So isses - aber doch schön zu sehen, wie flexibel die damaligen Postkunden bei der Beachtung der Vorgaben waren, oder?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.04.2020 19:58:40 Gelesen: 575731# 1810 @  
@ bayern klassisch [#1807]

Hallo Ralph,

tolle Idee die ich gleich aufgreifen werde, da ich davon auch einige Briefe habe.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.04.2020 09:50:27 Gelesen: 575624# 1811 @  
@ Gernesammler [#1810]

Hallo Rainer,

schön, wenn ich dir insprieren konnte. Ich habe immer darauf geachtet, dass es verschiedene Marken sind (aber alles Quadrate!) in verschiedenen Farben mit möglichst unterschiedlichen Aufgabestempeln (Halbkreis, Zweizeiler, Fingerhutstempel, Zierstempel usw.), aber alles wird man nicht schaffen.

In jedem Fall eine günstige Art, auf einer Seite 3 Contraventionen zu zeigen - sonst gelingt einem das wohl eher nicht.

Wohlan, bin gespannt, ob du alle Ecken zusammen bringst (unten rechts 1 Promille!).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stone Am: 24.04.2020 11:35:37 Gelesen: 575600# 1812 @  
Hallo Zusammen,

anbei alle 3 möglichen Frankatur Contraventionen

Viele Grüße

Stone


 
bayern klassisch Am: 24.04.2020 12:09:35 Gelesen: 575584# 1813 @  
@ Stone [#1812]

Hallo Stone,

da hat aber einer aufgepasst. :-)

Die mit der Marke unten rechts als Chargé hätte noch einen roten Chargéstempel zeigen müssen, also 2 Contraventionen auf einem Brief - sieht man auch nicht alles Tage.

Danke fürs Zeigen und sicher eine Motivation für den guten Rainer!

Schönes WE und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.04.2020 16:45:05 Gelesen: 575534# 1814 @  
@ bayern klassisch [#1813]

Hallo Sammlerfreunde,

auch von mir einige Briefe die diese Contraventionen in der Frankatur der Briefe aufweisen.

Ich habe einfach mal alle rausgesucht, die ich auf die Husche gefunden hab in den Ordnern.

3 Kreuzer blau



3 Kreuzer rot



6 Kreuzer braun



6 Kreuzer blau



9 Kreuzer grün



2 Farbenfrankatur



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.04.2020 17:01:32 Gelesen: 575528# 1815 @  
@ Gernesammler [#1814]

Hallo Rainer,

ui, das ist ja nicht gerade wenig! Vor allem unten rechts muss man schon suchen. Prima!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 24.04.2020 17:27:42 Gelesen: 575517# 1816 @  
@ bayern klassisch [#1809]

Dreierstreifen 1 Kreuzer gelb links oben. Vorschriftsgemäß.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 24.04.2020 18:03:37 Gelesen: 575506# 1817 @  
@ hajo22 [#1816]

Nicht ganz: Jede Marke war mit dem Mühlradstempel einzeln zu entwerten - hier hat man die 3. Marke mit dem Zweikreisstempel (bitte nicht OPA - oder gar OPD - Stempel sagen) entwertet und sich einen Stempelabschlag gespart.

Schön, diese Duplexentwertung sehen zu dürfen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 25.04.2020 10:10:30 Gelesen: 575386# 1818 @  
@ bayern klassisch [#1813]

Hallo Ralph,

vielen Dank, das mit der roten Farbe ist mir noch gar nicht aufgefallen.

@ Gernesammler und Hajo22

Sehr schöne Belege - vielen Dank fürs Zeigen.

Viele Grüße

Torsten
 
bayern klassisch Am: 27.04.2020 11:58:28 Gelesen: 574901# 1819 @  
Liebe Freunde,

warum kauft man um Gottes Willen solch einen Brief? Das Datum war der 2.12.1865 und er ging von der Bindfadenfabrik Immenstadt an die Firma Heribert Brandstädter & Adler nach Renchen in Baden.



Die Antwort ist einfach - zuerst wurde Aufgabe gestempelt, aber man hatte vergessen, am Endpunkt der Bahnpoststrecke die neue Route unten in den Sehnenkasten des Halbkreisstempels einzusetzen. Nachdem man das Missgeschickt erkannte, änderte man das auf "Kempten - Ulm" und entwertete damit die Marke (was aber auch falsch war, denn man hätten den offenen Bahnpostmühlradstempel "BP" hierfür nehmen müssen. Ts, ts, ts - Fehler über Fehler, aber bei der Bahnpost bin ich sehr nachsichtig, weil die Jungs damals einen sehr schweren Job hatten, den heute niemand mehr machen würde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 27.04.2020 19:52:30 Gelesen: 574830# 1820 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Auslagenbrief vom 11.2.1822 aus Langenberg von den Gebrüdern Colsman an C.P.G. Morgenstern per Forwarder spediert, am 16.2.1822 ab Frankfurt am Main dann bei der Post als Porto Brief aufgegeben an den richtigen Empfänger Nico Welf und Sohn weiterspediert.

Der Laufweg des Briefes War dann Frankfurt Main - Augsburg - Kempten.

In Augsburg wurde der Auslagenstempel abgeschlagen in welchen 4 Kreuzer (1 Silbergroschen) notiert wurden die an Preussen gezahlt wurden, 14 Kreuzer waren an Bayern zu zahlen, Gesamt 18 Kreuzer welche rechts notiert wurden.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 27.04.2020 21:37:59 Gelesen: 574813# 1821 @  
@ Gernesammler [#1820]

Hallo Rainer,

schöner Brief, aber bei der Beschreibung würde ich etwas korrigieren, nämlich Frankfurt am Main hat die rote 4 notiert und von Bayern auch 4 Kreuzer (bis Aschaffenburg) bekommen, nicht Preussen (daher lassen wir den einen Groschen in deiner Beschreibung besser weg), das an dem Brief gar nichts verdient hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.04.2020 19:35:35 Gelesen: 574623# 1822 @  
@ bayern klassisch [#1821]

Hallo Ralph,

alles klar schon geschehen, ich weiß, dass Frankfurt am Main zu dem Zeitpunkt Freie Stadt war hätte aber gedacht, dass es Preussen angehörte. Man lernt halt nicht aus.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 28.04.2020 19:58:39 Gelesen: 574615# 1823 @  
@ Gernesammler [#1822]

Hallo Rainer,

keiner ist perfekt. FFM kam postalisch zum 1.7.1867 an Preussen als Folge des gewonnenen Krieges gegen die Südstaaten. Aber auch danach blieb es bei den Kreuzern, weshalb die Preussen eigenen Marken emittieren mussten, die nur 1/2 Jahr gültig waren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.05.2020 22:54:39 Gelesen: 573891# 1824 @  
Liebe Freunde,

heute ein Auktionsfang: München, 21.10.1856, an Madame Wilshere poste restanté Aix la Chapelle (heute: Aachen), In Köln am 24.10. (das kenne ich schneller) und Ausgabestempel von Aachen vom selben Tag.



Gab es damals in Preussen noch ein Lagergeld für derartige Briefe? Weil der Brief nur einen Teilinhalt hat, notierte man wohl den Namen des Absenders "C. Leuchtenrath, Theaterstr.".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 02.05.2020 09:26:05 Gelesen: 573837# 1825 @  
@ bayern klassisch [#1824]

Lieber Bayern Klassisch,

soweit mir bekannt, gab es keine Lagergebühr für poste restante Belege in Preussen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 02.05.2020 10:59:40 Gelesen: 573825# 1826 @  
@ Magdeburger [#1825]

Lieber Magdeburger,

ich danke dir. War dann nur in Preussen der halbe Silbergroschen Bestellgeld zu zahlen, oder fiel der bei poste restante aus?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 02.05.2020 11:00:25 Gelesen: 573824# 1827 @  
Liebe Freunde,

heute 2 offene 325 eines Briefestemplers aus München vom 29.10.1861 an Herrn Goldschmidt, einen Antiquitätenhändler in Frankfurt am Main, wo er auch prompt am Folgetag ankam (hinten D8 30.10., also immerhin die 8. Austragung von Post in FFM an diesem Tag ... äh, wie war das heute nochmals? Keine Post am Montag, keine am Samstag usw.).



Erster Abschlag wohl der Obere, dann der Untere das Ganze etwas optimierend.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 02.05.2020 12:04:09 Gelesen: 573815# 1828 @  
@ bayern klassisch [#1826]

Lieber Bayern Klassisch,

Bestellgeld in Preussen war nur dann fällig, wenn das Poststück auch zugestellt wurde. Wurde ein Poststück vom Postamt abgeholt, wurde auch kein Bestellgeld bezahlt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 02.05.2020 13:46:56 Gelesen: 573802# 1829 @  
@ Magdeburger [#1828]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank - dann war Preussen die Ausnahme von der Regel, wohin dann p.r. Sendungen de facto günstiger waren, als regulär zu bestellende Briefe.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 04.05.2020 20:10:26 Gelesen: 572671# 1830 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief als Einschreiben zu 3 Kreuzer, ich gehe von der U2 aus Rülzheim über Germersheim nach Ludwigshafen an Herrn Metz.

Drei Kreuzer waren für den Brief im Fernverkehr für die Recogebühr wurden auf dem Brief unten links 7 Kreuzer handschriftlich vermerkt, diese Summe war erst ab 1872 zu zahlen. Gestempelt mit Halbkreisstempel von Rülzheim (Winkler 12a) sowie zwei Chargestempeln und der Manualnummer 37 und auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Germersheim (Winkler 12 in violett) und dem Ankunftsstempel von Ludwigshafen Einkreisstempel (Winkler 20a). Der Brief wurde auf der Rückseite mehrfach gesiegelt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.05.2020 20:16:38 Gelesen: 572669# 1831 @  
@ Gernesammler [#1830]

Hallo Rainer,

damit wir nicht aneinander vorbei reden: Ab 1.3.1874 waren Franko und Reco in Marken auszudrücken, nicht 1872. Bitte korrigiere das, wenn du es anderswo falsch vermerkt haben solltest.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.05.2020 23:01:41 Gelesen: 572628# 1832 @  
Hallo Ralph,

mit 1872 war gemeint, dass ab da 7 Kreuzer für die Recommandation zu zahlen waren.

Aber Danke für das Datum, das kannte ich noch nicht, kann ich gleich vermerken.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.05.2020 23:08:43 Gelesen: 572627# 1833 @  
@ Gernesammler [#1832]

Hallo Rainer,

nein, ab 1.1.1868 war die Reco - Gebühr 7 Kreuzer. Das müsstest du mal in deinem Katalog auch so geändert haben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 05.05.2020 12:50:47 Gelesen: 572495# 1834 @  
Liebe Freunde,

heute kann ich eine Armensache des Landgerichts Kronach vom 8.9.1853 an das Königlich Hannöversche Amt in Lesum zeigen, die portofrei befördert wurde.



Siegelseitig sehen wir die Transitstempel Leipzig - Berlin vom Folgetag und Berlin - Minden dito. Einen schwach in blau abgeschlagenen hannöverschen Stempel vermag ich nicht sicher zu interpretieren, es könnte aber einer von Lesum sein.

Im Inhalt geht es um eine Hinterlassenschaftssache eines Herrn Ritter, bei dem Kronach in Lesum angefragt hatte, aber bis dato noch keine Antwort bekommen hatte.

Armensachen, wie Dienstbriefe überhaupt, zwischen beiden Postgebieten sind sehr selten, wie überhaupt einmal gesagt werden soll, dass Dienstbriefe mit besseren Destinationen nicht verschmäht werden sollten, denn es gibt davon viel, viel weniger, als Schwarze Einser in guter Erhaltung auf Brief, oder Drucksache.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.05.2020 19:58:59 Gelesen: 572417# 1835 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 30.10.1868 aus Aschaffenburg von H.Hamburge & Söhne an Herrn J.J.Jung in Eibelshäuser Hütte bei Dillenburg (Preussen).

Für das Franko verklebte man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.22 und L2 Zweizeiler von Aschaffenburg (Winler Nr.8b)und auf der Rückseite der Ankunftsstempel. Die Rötelkennzeichnung sollte wahrscheinlich den Eingang bestätigen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.05.2020 11:16:24 Gelesen: 572162# 1836 @  
@ Gernesammler [#1835]

Hallo Rainer,

dreh den Brief herum und dann steht da ein "B" für "Beantwortet".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 06.05.2020 11:17:09 Gelesen: 572161# 1837 @  
Liebe Freunde,

eine Winkler - Stempeltype 6 bezog sich immer auf aptierte Zweizeiler, von denen es in Bayern nicht gar so viele gab, weil sie den größeren Poststellen regelmäßig vorbehalten war, wie hier Bamberg am 3.2.1826 bei einem Brief nach Bayreuth, für den der Absender 4 Kreuzer Franko zahlte.



Entfernt, man kann es wohl ahnen, wurde die Rayonierung vor "BAMBERG", die nach 1822 nicht mehr nötig war. Ursprünglich war es also ein R.3. = Rayon 3 zu Frankreich geschnittener Stempel. Dieser hier ist bis 1833 bekannt, also ca. 11 Jahre, nach dem man ihn auch hätte ganz ersetzen können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 06.05.2020 19:43:49 Gelesen: 572027# 1838 @  
@ bayern klassisch [#1836]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis manchmal liegt das einfache so nah.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.05.2020 21:11:43 Gelesen: 572004# 1839 @  
Liebe Freunde,

wenn Chargébriefe von Postablagen (PA) selten sind, müssen es Scheine auch sein - und so falsch ist das gar nicht.

Heute zeige ich 2 Scheine der PA Aschbach, zuerst der Briefpost, dann der Fahrpost.



Der Briefpostschein datiert vom 13.9.1967 und bezog sich auf ein Schreiben an den Freyherrn Karl von Würtzburg in Bamberg, für das der Absender 6 Kreuzer Franko und 6 Kr. Chargé zahlte. Die Rückseite ist blank.



Der Fahrpostschein datiert vom 19.1.1867 und war Beleg für ein Paket an Freifrau Josephine von Pöllnitz in Bamberg mit 75 Gulden und 2 Loth Gewicht, für den 7 Kr. Franko und 3 Kr. Scheingebühr bezahlt wurden.

Allerdings notierte man 6xr Bothengebühr, so dass man tatsächlich 16 Kr. bezahlt hatte, denn das Paket musste wohl von irgendwoher in der Nähe der Postablage zu derselben verbracht werden und das war dem Absender immerhin 6 Kr. wert. Diese Notationen sind m. E. auf Scheinen der Fahrpost bei Postablagen sehr selten. Hinten gibt es dann auch den passenden Text, der auf dem Briefpostschein fehlte.

Beide Scheine hatte der Poststellen - Inhaber Großmann gezeichnet - bei der Fahrpost war es sogar der Schein Nr. 1.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.05.2020 21:20:42 Gelesen: 571998# 1840 @  
Liebe Freunde,

ein Ortsdienstbrief der Regierung von Oberbayern - Kammer des Inneren - vom 21.3.1849 an die Königliche Generalverwaltung der Posten und Eisenbahnen dahier hat leider keinen Inhalt mehr, wie so oft.



Einen zeitlich fast passenden habe ich aber gefunden und so könnte der Versand von Verordnungs- und Anzeigeblättern damals ausgesehen haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
olli0816 Am: 09.05.2020 20:27:17 Gelesen: 571139# 1841 @  
Hallo,

nach langer Zeit möchte ich in dem Thema auch mal wieder einen Brief vorstellen, obwohl ich hier natürlich fleißig weiter mitlese.

Heute möchte ich einen recht einfachen Brief aus Burghausen mit dem geschlossenen Mühlradstempel 39 zeigen. Sicher nichts seltenes, aber der Fingerhutstempel von Burghausen fehlte mir noch. Interessant sind die Verlängerungen beim U, was wohl ein Merkmal für den Stempel ist(?). Ich habe gleichzeitig noch einen zweiten bekommen und da ist es genauso.

Der Brief ging an einen Herrn Georg Günther in Mar(c)ktbreit. Ehrlich gesagt sehe ich es das erste Mal, dass jemand die Ortschaft mit ck schreibt. Ist das nur ein Rechtschreibfehler oder die alte Rechtschreibung für den Ort? Die Marke ist eine 4II. Abgeschickt wurde er am 11.2.1854 und kam am 14.2. an. Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel sehr verschmiert und ansonsten auch nicht viel interessantes. Deshalb hier nur die Vorderseite.



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 09.05.2020 20:45:17 Gelesen: 571126# 1842 @  
@ olli0816 [#1841]

Hallo Oliver,

das ist doch ein schöner Brief!

Das mit dem "U" dürfte eine Verunreinigung sein, die sich über einige Zeit hinzog.

Rechtschreibung war am Anfang des 19. Jahrhunderts in Bayern so eine Sache - da war man eher über Akzent bzw. Dialekt verbandelt, als über die "richtige" Schreibweise, zumal es ja etliche Stempel bei der Post gab, die verschiedene Schreibweisen von Orten aufzeigten.

Ich glaube aus der Zumstein - Korrespondenz zu wissen, dass man "Kempten" auf 12 verschiedene Weisen schrieb und das war nun ein Ort, der bedeutend war und nur 7 Buchstaben aufwies.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.05.2020 20:03:59 Gelesen: 570331# 1843 @  
Hallo Sammlerfreunde,,

Brief vom 22.7.1860 aus Wunsiedel von der Fa. Köster als Rechnung nach Fürth an Herrn Sarrnbacher, für das Franko nahm man eine Bayern Nr.4 II zu 6 Kreuzer gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel 600 (2. Verteilung) und Zweikreisstempel mit Zierstücken, auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Fürth (Winkler 11b) einen Tag später am 23.7.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 12.05.2020 19:59:05 Gelesen: 569937# 1844 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 4.9.1822 als Königliche Dienst Sache (KDS) vom Königlich Bairischen 14.Infanterie Regiment in Aschaffenburg an das Königlich Bairische Bürgermeisteramt in Türkheim (das Wort darunter da könnt ich Hilfe brauchen).

Gestempelt wurde hier mit aptierten L2 Zweizeiler von Aschaffenburg (Winkler Nr.6).

Auf der Rückseite ist nur noch das Papiersiegel vielleicht kann hier jemand etwas entziffern (800 Dpi).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 12.05.2020 20:13:50 Gelesen: 569933# 1845 @  
@ Gernesammler [#1844]

Hallo Rainer,

dein wunderschöner Brief lief nach "Dürkeheim Rhein Kreis", also dem heutigen Bad Dürkheim in der Pfalz.

Besser wird man den Stempel nicht bekommen - herzlichen Glückwunsch!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.05.2020 19:54:09 Gelesen: 569649# 1846 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Charge Brief vom 13.1.1873 aus Lindau von Martin Sprngelin an die Gebrüder Meyer in München dort kam der Brief am Folgetag dem 14.1.1873 zur Ausgabe.

Für das Franko von 3 Kreuzern sowie der Chargegebühr von 7 Kreuzern nahm man eine Bayern 29 Ya zu 10 Kreuzer in mattgelb.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Lindau und dem Charge Stempel sowie die Manualnummer 759 vermerkt, auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von München und der Briefträgerstempel Nr.13. Der Brief ist leider mittig gefaltet und etwas wellig durch schlechte Lagerung.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.05.2020 09:52:32 Gelesen: 569545# 1847 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Frankobrief für 3 Kreuzer (bis 1/2 Loth, bis 6 Meilen) von Weisham in Mischfarbe rot/schwarz vom 17.6.1843 nach Traunstein mit Ankunft am Folgetag, bestätigt durch grün-blauen Fingerhutstempel.



Über Traunstein steht nach meinem Ermessen eine blaue 9, für die ich leider keine Erklärung habe. Der Empfänger, Herr Schoenauer, war königlicher Salinen - Baubeamter und dürfte daher nicht in der Pampe gewohnt haben, weil 9 Kreuzer für einen eigenen Boten schon ein sehr langer Gang gewesen wäre. Ein amtliches Bestellgeld gab es in Traunstein schon lange nicht mehr - Frage: Wofür 9 Kreuzer, wenn es eine 9 sein sollte?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.05.2020 10:02:39 Gelesen: 569542# 1848 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Frankobrief aus Aschaffenburg vom 17.6.1848 nach Hain bei Aschaffenburg (richtiger wäre es gewesen, nach Hain bei Laufach zu schreiben, denn die Postexpedition Hain lag näher an Laufach, als an Aschaffenburg), wofür der Absender 4 Kreuzer bezahlte, also ein Brief bis 6 Meilen, aber über 1/2 bis 1 Loth schwer.



Ab 31.1.1843 hatte der König höchstselbst angewiesen, eingehende Briefe mit dem Ortsstempel zu bedrucken, was hier Hain unterlassen hat. Das passt ganz gut zur PE Hain, die 1842 gegründet, aber nach dem 30.9.1854 aufgehoben und nach Laufach verlegt wurde. Dort scheint eine rechte Schlafmütze Dienst verrichtet zu haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.05.2020 10:46:11 Gelesen: 569531# 1849 @  
Liebe Freunde,

wenn der König von Bayern sein Siegel auf einen Brief aufsetzte, durfte die Post nicht nachstehen und hatte gefälligst sauberst zu stempeln, jedenfalls war das am 16.11.1810 in München so, als man eine K.D.S. (Königliche Dienst - Sache) "An das königl. General Kreis Kommissariat Ansbach" absandte.



Wer genau hin schaut, sieht die beiden Einschnitte vorne zwischen dem S. und dem A. von Ansbach, die zeigen, dass per Kordel/Bindfaden eine Anlage eingehängt worden war, sicher eine königliche Urkunde.

Briefe mit königlichem Siegel sind immer Hingucker, auch wenn der Inhalt (aus verständlichen Gründen) praktisch immer mangelt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 14.05.2020 19:50:34 Gelesen: 569443# 1850 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei Briefe aus Bamberg nach Kronach, der erste ist eine Partei Sache vom 25.1.1814 an das Königliche Landgericht in Kronach. Hier meine Frage dazu ist das links oben das Zeichen für Pfund und was hat es mit der Rötel 50 auf sich das kann doch unmöglich das Porto sein.

Gestempelt wurde der Brief mit L2 Zweizeiler R3 Bamberg (Winkler Nr.4, 3x40mm) auf der Rückseite ist nichts.



Der zweite Brief auch aus Bamberg diesmal als Dienst Sache vom 18.11.1821 an den Infant und Stadtpfarrer Resch zu Kronach, da es eine kirchliche Dienst Sache war war der der Brief frei von Gebühren.

Gestempelt wurde hier auch mit L2 dem aptierten Zweizeiler Bamberg ohne Rayon (Winkler Nr. 6, dieser wäre in der gleichen Größe)



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.05.2020 20:38:45 Gelesen: 569425# 1851 @  
@ Gernesammler [#1850]

Hallo Rainer,

beim 1. Brief aus Bamberg ist das Zeichen oben links das "Numero" - Zeichen für die Expeditionsnummer.

Es war ein Portobrief, bei dem der Empfänger tatsächlich 50 Kreuzer zu zahlen hatte: Entfernung über 6-12 Meilen bis 1/2 Loth = einfaches Gewicht 4 Kreuzer und jetzt darfst du mal die entsprechende Gewichtsstufe ausrechnen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 16.05.2020 11:08:03 Gelesen: 569070# 1852 @  
Hallo zusammen,

jetzt noch ein Brief, diesmal mit offenen Mühlradstempel aus der entlegensten Pampa in Bayern nahe der tschechischen Grenze. Leider lässt sich der Brief zeitlich nicht genau einordnen.

Es ist ein Brief aus (Markt) Schwarzhofen an das königliche Landgericht in Neunburg vorm Walde. Der Zielort war quasi in der Nachbarschaft und der Brief ist nur einen Tag unterwegs gewesen. Frankiert ist er mit einer roten 3 Kreuzer 9a, also keine besondere Marke. Der offene Mühlradstempel 782 ist recht selten, wobei ich das Gefühl habe, dass so gut wie kein Bayernsammler sich außerordentlich für die offenen Mühlradstempel interessiert im Gegensatz zu den geschlossenen. Dabei sind die offenen viel schwerer zu finden, sieht man von den großen Orten ab. Ich habe nur die Vorderseite gescannt, da die Rückseite lediglich einen sehr undeutlichen Halbkreisstempel von Neunburg trägt. Die nächstgrößere Ortschaft, die man kennen könnte ist Schwandorf. Ich selber war noch nie in dieser Ecke, kann mir aber vorstellen dass es landschaftlich traumhaft ist, wenn man Natur liebt.



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 16.05.2020 13:08:19 Gelesen: 569040# 1853 @  
@ olli0816 [#1852]

Hallo Oliver,

ein sehr schöner Brief eines ganz kleinen Postortes, den man erst mal finden muss (ich kann mich kaum an Briefe dieses Ortes überhaupt erinnern).

Zu datieren ist er für mich leider auch nicht nicht, aber das sollte der Freude über den Erwerb des guten Stückes keinen Abbruch tun.

Es gibt etliche Stempel Bayerns (geschlossene, oder offene Mühlräder spielen da keine Rolle), die für relativ geringen Zuschlag in den Katalogen stehen, aber die kaum einer mal in 40 Jahren gesehen hat.

Die Zahl der Heimatsammler = Mühlradstempelsammler hat in den letzten 10 - 15 Jahren dramatisch abgenommen, daher werden heute marktgerechte Preise bezahlt, die man vor Jahren als Dumpingpreise und besten Freunden hätte laufen lassen können. Wer also sein Hobby liebt und nicht primär als Geldanlage oder finanzielle Absicherung ansieht (und das sollten wir alle tun), hat jetzt die Möglichkeit von der Nullzinspolitik zu profitieren und sich günstige Schön- und Seltenheiten zu kaufen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.05.2020 19:25:01 Gelesen: 568696# 1854 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier die nächsten zwei Briefe aus Bamberg, der erste ist eine Dienst Sache vom 12.8.1824 an den Pfarrer Wohl in Laufen bei Rosenheim.

Gestempelt wurde auch dieser mit aptierten Bamberger L2 Zweizeiler Bamberg ohne Rayon (Winkler Nr.6).



Der zweite Brief eine Regierungs Sache ist vom 1.7.1833 vom Erzbischoeflichen Ordinariat an den Stadtpfarrer Schwend in Lichtenfels.

Gestempelt wurde hier mit Einkreisstempel (Fingerhutstempel 18mm) Winkler Nr.9, verwendet 1833-37.


 
olli0816 Am: 23.05.2020 13:55:08 Gelesen: 566868# 1855 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich einen recht einfachen 1-Kreuzer-Brief mit einer Michel Nummer 8 zeigen. Er wurde in Nürnberg am 25.3.1865 an ein Fräulein (wer das heute noch schreibt, darf sich warm anziehen) :) Luise Leuchs versandt. Wir hatten hier sicher schon den einen oder anderen 1-Kreuzer-Brief mit einer Michel 8, auch von mir. Aber auf einigen 1-Kreuzer-Briefen ist keine komplette Adressangabe, sondern einfach nur "Hier". Kurz und bündig, wobei Nürnberg auch damals nicht so klein gewesen sein dürfte. Unten steht noch "marque" -> weiß jemand, was es für eine Bewandnis dafür hat? Bei Leo.org habe ich u.a. "die Marke" gefunden, also muss mit einer Marke frankiert werden? Das Wort kann auch Schönheitsfehler heißen, aber das hoffe ich für das Fräulein nicht und die Marke ist auch nicht gerade unhübsch. Ganz im Gegenteil, ich finde die gelbe 1 Kreuzer inzwischen außerordentlich schön. Gut, genug der schönen Worte, hier der Brief:



Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 23.05.2020 14:03:37 Gelesen: 566865# 1856 @  
@ olli0816 [#1855]

Hallo Oliver,

ein sehr hübscher Ortsbrief! Unter "Hier" steht "S. 297" und das war für die Post eine präzise Zustellungsanschrift.

"marqué" war das französische Wort für "markirt", also mit Marke versehen und damit frankiert. Manchmal weiß das Internet auch nicht alles.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.05.2020 19:47:39 Gelesen: 566786# 1857 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 22.2.1849 aus Zweibrücken von G.H.Rüppell über Kreuznach nach Cöln an Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichsplatz.



Bayern bekam für den Brief 6 Kreuzer bis Grenze diese wurden von Preussen gestrichen und in gesamt 4 1/2 Silbergroschen umgewandelt, was hat es mit dem Rötel Kürzel Kürzel rechts auf sich ?

Gestempelt wurde mit "Rh.Baiern" in Schreibschrift (van der Linden 2432) der aussagt das der Brief über Kreuznach spediert wird (1815 kam Kreuznach zu Preussen Kreuznach wurde dann Grenzstadt zum Großherzogtum Hessen im Osten und zum bayerischen Rheinkreis im Süden und dem Halbkreisstempel von Zweibrücken (winkler 11b in rot).

Auf der Rückseite ist noch als Ankunftsstempel ein Zweikreisstempel St.P.Cöln vom 24.2. den kann ich leider in keinem Handbuch finden, könnte es Stadt Post Coeln heißen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.05.2020 21:34:31 Gelesen: 566753# 1858 @  
@ Gernesammler [#1857]

Hallo Rainer,

die 6 Kr. von Zweibrücken bis Kreuznach wurden dort in 1 3/4 Silbergroschen reduziert (1 Sgr. = 3,5 Kr.) und dazu kam das preussische Inlandsporto von 3 Sgr., daher Postporto 4 3/4 Sgr. plus 1/2 Sgr. Bestellgeld in Köln (wenn man kein Postfach hatte).

Hinten vermutest du richtig das Stadt-Post-Amt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 23.05.2020 22:43:43 Gelesen: 566727# 1859 @  
@ bayern klassisch [#1856]

Was heißt denn S.297, wenn das die genaue Adresse ist?

Danke und Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 23.05.2020 23:11:33 Gelesen: 566704# 1860 @  
@ olli0816 [#1859]

Hallo Oliver,

keine Ahnung - könnte ein alter Nürnberger vlt. wissen. Dergleichen Angaben habe ich schon öfter bei größeren Orten gesehen (vlt. heißt es "Straße Nr. 297"?).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 24.05.2020 05:15:52 Gelesen: 566644# 1861 @  
@ Gernesammler [#1857]
@ bayern klassisch [#1858]

Zum Brief nach Köln lese ich als Gesamtporto eher 4 1/4 Sgr., also 2 1/2 Sgr. preussisches Porto.

Bestellgeld wurde eigentlich nie vorderseitig zum Porto addiert. Auch fiel es nur an, wenn die Briefe wirklich zugestellt wurden. Bei Abholung vom Postamt entfiel das Bestellgeld.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 24.05.2020 08:46:30 Gelesen: 566604# 1862 @  
@ Magdeburger [#1861]

Lieber Magdeburger,

du hast Recht - Gesamtporto nur 4 1/4 Sgr. - hätte besser schauen sollen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 24.05.2020 18:09:10 Gelesen: 566495# 1863 @  
@ Magdeburger [#1861]
@ bayern klassisch [#1862]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

vielen Dank für die Infos zu dem Brief, der jetzt gut beschrieben in der Sammlung aufgenommen werden kann.

6 Kreuzer umgewandelt in 1 3/4 Silbergroschen, Gesamtporto 4 1/4.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.05.2020 19:38:51 Gelesen: 566236# 1864 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 3.7.1852 von den Kärcherwerken in Kaiserslautern nach Heitersheim in Baden an Herrn Hotz, das ganze sieht aus wie ein Rechnungsbrief.
Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 4II zu 6 Kreuzer die sehr bescheiden geschnitten war und Bayern Nr.2 zu 3 Kreuzer die aber auf dem Postweg abgefallen war und von der Post in Baden nicht moniert wurde.

Gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.148 in der ersten Verteilung und dem Halbkreisstempel Kaiserslautern (Winkler 11b).Auf der Rückseite ein badischer Bahnpsotstempel vom 4.7.52 Curs III und der Ankunftsstempel von Heitersheim (feuser Nachverwendete Stempel R 2 Rahmenstempel Nr.210).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 25.05.2020 20:07:52 Gelesen: 566229# 1865 @  
@ Gernesammler [#1864]

Hallo Rainer,

der Empfänger hieß Zotz und ich bin mir ziemlich sicher, dass er damals den Brief noch mit der blauen 3 Kreuzermarke empfangen hat.

Nach der Vorschrift waren abgefallene Marken in Bayern zu ignorieren, damit wäre der Brief nur noch mit 6 Kr. frankiert und hätte 6 Kreuzer Nachporto nach sich gezogen.

Aber theoretisch könnte sie auch beim Transport in Baden verloren gegangen sein und die badische Post hatte nicht das Recht, den Brief nachzutaxieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.05.2020 20:10:50 Gelesen: 564840# 1866 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 25.9.1868 aus Alsenz von der Fa.Feisenberger & Stern an Herrn Feisenberger in Frankfurt am Main, dort kam der Brief am 26.9. an. Spediert wurde der Brief von Alsenz über Münster nach Frankfurt am Main, erstaunlich das der Brief am 26.9. in Münster 7-8- Uhr gestempelt wurde und in Frankfurt schon zwischen 11:30-12 Uhr zur Ausgabe kam.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 die nicht geschnitten sonder gerissen wurde, gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.10 in der zweiten Verwendung und dem Halbkreisstempel von Alsenz (Winkler 11b) auf der Rückseite R3 Rahmenstempel "Münster am Stein" und dem Einkreisstempel von Frankfurt A.M.

Ich habe mal eine Seite Text mit angefügt, die zweite Seite wäre in hebräisch.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 26.05.2020 20:31:27 Gelesen: 564813# 1867 @  
@ Gernesammler [#1866]

Hallo Rainer,

ich liebe diese gerissenen Marken - aber wenn halt keine Schere zur Hand war, was sollte man sonst auch tun? Schön, das mal zeigen zu können. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Thomas S. Am: 28.05.2020 21:16:24 Gelesen: 563814# 1868 @  
@ olli0816 [#1859]
@ bayern klassisch [#1860]

Hallo Oliver,
hallo Ralph,

etwas spät für die Antwort, aber ich musste für eine genaue Antwort erst noch in unser Stadtarchiv. Das habe ich heute geschafft.

Die Nürnberger Altstadt, heute noch fast vollständig durch die Stadtmauer umschlossen, wird durch den Fluss Pegnitz geteilt. Die Stadtteile heißen Sebald und Lorenz, benannt nach den Pfarrkirchen der Stadtteile St. Sebald und St. Lorenz. [1][2][3]

Die Hausbezeichnung S steht für den Anfangsbuchstaben des Stadtteils in dem sich das Haus befindet, in diesem Fall der Sebalder Stadtteil. Für Häuser des Stadtteils Lorenz steht vor der Hausnummer entsprechend ein L.

Im Stadtarchiv habe ich heute in der dort befindlichen „Gegenüberstellung Alte-und Neue Hausnummern“ aus dem Jahr 1870 die Straßenbezeichnung herausgesucht. Soweit ersichtlich wurde die Nummerierung der Straßen ca. 1869 / 1870 auf den oft heute noch gültigen Stand geändert.

Bei der Adresse S 297 handelt es sich um die Neutorstrasse 3 . In googlemaps ist diese leicht zu finden inklusive der Fotoansicht des Hauses. Leider wurde das Gebäude im 2. Weltkrieg zerstört und nicht wieder originalgetreu aufgebaut.

Herzliche Grüße aus Nürnberg
Thomas S.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtmauer_(Nürnberg), abgerufen am 28.05.20
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Sebald_(Nürnberg), abgerufen am 28.05.20
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Lorenz_(Nürnberg), abgerufen am 28.05.20
 
bayern klassisch Am: 28.05.2020 21:22:25 Gelesen: 563811# 1869 @  
@ Thomas S. [#1868]

Hallo Thomas,

eine super recherchierte Antwort - klasse und ein riesiges Dankeschön!

Also eine ganz präzise Angabe, mit der die Post etwas anfangen konnte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 30.05.2020 10:23:34 Gelesen: 563507# 1870 @  
Liebe Freunde,

der folgende Brief lässt mehrere Interpretationen hinsichtliche mehrerer Vorgehensweisen zu, die hier zur Diskussion gestellt werden sollen.





Zuersts die Fakten: Brief aus München vom 22.5.1842 an "Seiner Wohlgeboren Herrn Buchhändler Manz in Regegnsburg , frey".

Der Brief weist, trotz des Frankovermerks, vorne eine 6 auf, die aber wohl von gleicher Hand gestrichen wurde. Weil der Brief nicht innerhalb von einer halben Stunde vor dem Postabgang nach Regensburg aufgegeben worden war, konnte er am 22.5. nicht mehr abspediert werden und erhielt in Folge dessen den Verzögerungsstempel N(ach) Abg(ang) von München.

Siegelseitig sehen wir den Verschluß des Briefes mit rotem Wachs und einen Strich. Unter dem Ankunftsstempel von Regensburg vom 24.5. steht das Wort "Clasen".

Klappt man den Brief ohne Inhalt auf, lesen wir den Absender Schneider und Compagnie, Stuttgart im Mai 1842.

War der Brief nun frankiert, oder nicht? Bedeutet der Strich siegelseitig eine Franchise mit dem Siegel, oder nicht? War Clasen ein Forwarder, der den Brief aus Stuttgart in München zur Post gab und damit weiter leitete?

"Frey" wurde nicht gestrichen - man hat auch nicht "Boite", oder "aus dem Briefkasten" notiert, also die "Frankatur" anerkannt. Wieso?

Warum stempelte Regensburg 1842 schon Ankunft, wiewohl das erst mit königlichem Erlaß am 31.1.1843 eingeführt wurde? Wegen des Verzögerungsstempels?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 30.05.2020 15:32:02 Gelesen: 563440# 1871 @  
@ bayern klassisch [#1870]

Hallo Ralph,

ob der "Clasen" ein Forwarder war kann ich nicht sagen, man kann es vermuten da der Brief aus Stuttgart kommt und in München aufgegeben wurde, denn der Brief wird ja nicht doppelt verwendet worden sein.

Da der Brief nach Abgang der Post erst zur Spedition eingegangen ist, der Postbeamte aber schon die 6 Kreuzer Porto vermerkt hatte und dann strich, vielleicht hat sich ja ergeben das der Brief im voraus bezahlt wurde und dies aber vergessen wurde auf der Rückseite zu vermerken.

Zum Stempel von Regensburg, vielleicht trifft ja Deine Vermutung zu und es wurde von Regensburg gestempelt um die Verspätung zu erklären.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 30.05.2020 18:35:30 Gelesen: 563408# 1872 @  
@ Gernesammler [#1871]

Hallo Rainer,

ja, schwer zu beurteilen. Mittlerweile denke ich, dass der Tintenkrüppel hinten auch eine 6 zeigen könnte, dann wäre der frei - Vermerk klar. Aber einer hat es nicht als 6 lesen können, hielt den Brief für unfrankiert und schrieb 6 Kr. Porto vorne drauf, ehe er hinten guckte (wohl in Regensburg). Dann schnell den Stempel abgeschlagen, die 6 gestrichen und zeitig dem Stadtbriefträger gegeben, damit dieser schäppe Otto endlich vom Tisch kommt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 01.06.2020 10:23:48 Gelesen: 563009# 1873 @  
@ Thomas S. [#1868]

Hallo Thomas,

vielen Dank für die Antwort, das ist von der Güte Champions League. Ich hätte nicht gedacht, dass man heute dieses Kürzel noch genau einordnen kann.

Heute möchte ich einen weiteren schönen Brief aus Bayern zeigen, der zwar sehr einfach ist, aber schön anzusehen. Leider ist er nicht auf das Jahr genau datierbar. Der Brief ging von Neuburg an der Donau zum königlichen Landgericht in Rain. Das besonders schöne ist, dass alle Stempel gut abgeschlagen sind. Vorderseitig der geschlossene Mühlradstempel 226 (nicht selten) mit dem Halbkreisstempel von Neuburg und auf der Rückseite der Ankunftshalbkreisstempel von Rain. Der Brief war 1 Tag unterwegs und ist mit einer 4II 6 Kreuzer frankiert.



Viele Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 01.06.2020 11:18:48 Gelesen: 562993# 1874 @  
@ olli0816 [#1873]

Hallo Oliver,

dein sehr schöner Brief stammt vom 28.4.1852 bis 28.4.1855 und war bis 6 Meilen Entfernung (real hier genau 3 Meilen) über 1 bis 4 Loth schwer. Näheres kann man/ich nicht dazu sagen. Wir müssen halt froh sein, dass vor Generationen Leute die Hälfte dieser Faltbriefe mit der Frankatur links raus legten und die anderen Hälfte rechts raus.

Der linke Stapel wurde für erhaltungswürdig gehalten, der rechte verblieb im Archiv der Gerichte, oder wurde für kalte Winter zum Anzünden des Kamins genutzt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.06.2020 17:50:53 Gelesen: 562912# 1875 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 30.10.1872 aus Regensburg an Herrn Gebuerek (fürstlicher Postkurier ?) in Krotoszyn in Preussen via ? (das kann ich leider nicht lesen).

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer und gestempelt wurde mit Zweikreisstempel von Regensburg in blau. Auf der Rückseite ist noch der Ankunfts-Ausgabestempel vom 1.11. und ein kleines Wachssiegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.06.2020 18:18:58 Gelesen: 562908# 1876 @  
@ Gernesammler [#1875]

Hallo Rainer,

ich lese die Adresse so: Seiner Wohlgeboren Herrn Geburek, fürstlicher Rentkammer - Rendanten Krotoszyn via Breslau".

Schwer zu lesen - es gibt eine nette Korrespondenz von Bayern nach dorthin und von dort, einfach mal googlen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 06.06.2020 12:50:33 Gelesen: 562194# 1877 @  
Liebe Freunde,

der folgende Brief ist für mich eine kleine Besonderheit:



Sollte eine Platte 4 sein, die von 1858-1860 verwendet worden sein sollte, zeigt er doch zwei identisch klare Abschläge des Schwabacher Aufgabestempels vom 3.10.1858-1860 und man fragt sich unwillkürlich, warum man dort gleich zweimal den Aufgabestempel abschlug, wo doch viele Expeditoren hin und wieder ihren Aufgabestempel ganz abzuschlagen vergessen hatten. Ich kenne nur relativ wenige Briefe, bei denen der Zweitabschlag nicht der Verbesserung oder gar der Korrektur des 1. Abschlags diente.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.06.2020 17:42:57 Gelesen: 562163# 1878 @  
@ bayern klassisch [#1877]

Hallo Ralph,

wenn man wüsste um welche Uhrzeit der Postbeamte gestempelt hat kann man vielleicht von einem Probeabschlag ausgehen, es kann aber auch sein das der Postbeamte nur aus Versehen zweimal gestempelt hat.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 07.06.2020 17:52:39 Gelesen: 562159# 1879 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Rechnungsbrief von Herrn Köstler vom 22.7.1860 geschrieben in Tröstau einem kleinen Ort bei Wunsiedel nach Fürth an Herrn Farbacher, Tröstau wurde mit dem Fürstentum Bayreuth 1810 an das Königreich Bayern verkauft.

Der Brief am gleichen Tag in Wunsiedel aufgegeben und kam am nächsten Tag in Fürth zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 4 II gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel in der zweiten Verteilung Nr.600 und Zweikreisstempel von Wunsiedel mit zwei Rauten (Winkler 10S, 18,5 mm), auf der Rückseite der Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Fürth (Winkler 11b).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 07.06.2020 18:24:05 Gelesen: 562153# 1880 @  
@ Gernesammler [#1878]

Hallo Rainer,

wenn aber der Ortsstempel keine Stundenangabe hat, sondern nur die Tagesangabe, macht ein 2. Abschlag keinen Sinn. Testabschläge sollten auf neutralem Untergrund erfolgen und von daher nicht auf Briefen, denen der Stempelabschlag ja dokumentarischen Charakter verlieh.

Danke fürs Mitknobeln und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 07.06.2020 18:25:58 Gelesen: 562152# 1881 @  
@ Gernesammler [#1879]

Hallo Rainer,

der Empfänger hieß FARRNBACHER und war ein Bekannter, da sich seine Korrespondenz erhalten hat (sicher über 1.000 Briefe).

Die Besonderheit ist der privat angefertigte Stempel = Sondertype von Wunsiedel, die den Zweikreisstempeln der Hauptbriefpostexpeditionen nachempfunden wurde, aber süßer aussieht, als diese (wobei ich diese Zweikreisstempel sehr mag!).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 08.06.2020 08:35:33 Gelesen: 562132# 1882 @  
Liebe Freunde,

ein kleines Schmankerl: Brief an den Flügeladjudanten seiner Majestät des Königs nach NIzza, an Herrn von Gmainer, kurz ehe die Majestät dort verstarb.



Dazu achte man auf die Entwertung in der Mühlradzeit mit dem Zweizeiler, die ich so kein 2. Mal gesehen habe (schon lose nicht). Leider wusste damals der Auktionator auch, wie viele Nr. 18 es auf Brief gibt, die contraventional entwertet wurden, nämlich fast überhaupt keine (wohl auch wegen der hohen Nominale) und hat mein Gebot damals ganz ausgereizt. Aber ich bereue nichts.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.06.2020 20:03:33 Gelesen: 562066# 1883 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief als Rechnung von Grundherr & Hertel vom 9.3.1857 aus Nürnberg an L.Feilitsch in Hof, die Rechnung beinhaltet nichts besonderes es ging um Kümmelöl bis Soda und Alkohol. Für das Franko verklebte man 2 Marken Bayern 2 IIc, Tarif von 1850, Briefe bis 1 Loth und bis 12 Meilen 6 Kreuzer im Fernverkehr.
Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.356 und Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10) auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel Halbkreisstempel von Hof am 11.3. (Winkler 11b).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 09.06.2020 20:34:10 Gelesen: 562057# 1884 @  
@ Gernesammler [#1883]

Hallo Rainer,

netter Brief - die Marken stammen von unterschiedlichen Bögen; vlt. die letzte Marke des 1. Bogens und die erste Marke des 2. Bogens (rechts fast mit ausgefüllten Ecken).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.06.2020 19:47:09 Gelesen: 562007# 1885 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 24.5.1844 vom Herzoglich Leuchtenberg`schen Berg und Hüttenamt an Caspar Gerhauser in Kaufbeuren, hier kam der Brief am 26.5. an und Herr Gerhauser hatte 6 Kreuzer zu zahlen für einen einfachen Brief zu 1/2 Loth bei einer Entfernung von 12-18 Meilen.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Eichstaedt (Winkler 11b) und als Ankunft Halbkreisstempel Kaufbeuren (Winkler 11b in rot).

Der Brief hat als Inhalt eine schöne Rechnung des Berg und Hüttenamtes.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 17.06.2020 00:37:37 Gelesen: 561270# 1886 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine portofreie Armensache der königlichen Universität Erlangen vom 26.11.1838 an den Kaufmann Brandenburg in Wunsiedel.



Rückseitig sehen wir das Trockensiegel der Uni Erlangen und ein m. E. eher privates Wachssiegel, welches ich leider nicht interpretieren kann. Es sind mir aber nicht viele Briefe geläufig, die mit zweierlei Siegel verschlossen wurden, schon gar nicht als Armensache. Die Initialen könnten C. L. heißen, aber das hilft mir wohl auch nicht weiter.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.06.2020 21:35:27 Gelesen: 561246# 1887 @  
@ bayern klassisch [#1886]

Hallo Ralph,

es könnte ein Carl Leutbecher gewesen sein (Leutbecher) war bis 1838 Lektor in der Uni Erlangen, ist aber nur eine Vermutung.

Habe mal das Siegel etwas vergrößert damit man es besser erkennt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.06.2020 21:45:56 Gelesen: 561243# 1888 @  
@ Gernesammler [#1887]

Hallo Rainer,

du bist ein Genie!

Vielen Dank und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.06.2020 19:41:20 Gelesen: 560838# 1889 @  
Hallo Sammlerfreunde,

bei diesem Postschein vom 8.12.1826 aus Würzburg über ein Paket könnte ich Hilfe gebrauchen tolles Stück aber hier hapert es wieder an der Schrift.

Wieviel wog das Paket an wen wurde es spediert und was musste wirklich bezahlt werden, ich selbst sehe 2 Kreuzer oben rechts sowie die 4 Kreuzer Franko für die Scheingebühr.

Ich bin für jede Hilfe dankbar, damit ich das gute Stück vernünftig beschrieben ablegen kann.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.06.2020 20:11:25 Gelesen: 560834# 1890 @  
@ Gernesammler [#1889]

Hallo Rainer,

ein Paquet drey Gulden 2 Kreuzer an v. Gzet Wenclaussche Verwaltung a ???burg Bernheim.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 23.06.2020 11:32:13 Gelesen: 560814# 1891 @  
Liebe Freunde,

eine Armensache aus Windsheim vom 25.3.1844 an das kgl. Landgericht Lauf, Ankunft dort 2 Tage später, war portofrei belassen worden, obwohl sich die Absenderbehörde oben nicht benannt hat! Statt dessen, dachte man, reicht es, das Dienstsiegel unten links "Königliches Landgericht Windsheim" abzuschlagen. Darüber wurde geschrieben: "Armensache, Testirt, k. Landgericht Windsheim - Unterschrift (für mich leider unleserlich".



Die Taxfreiheit wird im erhalten gebliebenen Teilinhalt auch wiederholt. Die Nr. 607 entsprach der Geschäftsnummer der Absenderbehörde.

Es ist immer schön, zwei oder noch mehr Fingerhutstempel, am besten mit mehreren Farben, auf einem Brief zeigen zu können. Wäre das Amtssiegel jetzt noch blau oder grün, wäre mein Glück vollkommen, aber so etwas finde ich auch noch ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 24.06.2020 19:43:11 Gelesen: 560753# 1892 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 18.8.1858 aus Nürnberg an Herrn Andre Koch Pfeifen....meister in Bamberg hier kam der Brief am nächsten Tag an.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.2 Platte 3 gestempelt mit Mühlradstempel 356 von Nürnberg sowie Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10) auf der Rückseite Ankunftsstempel von Bamberg Halbkreisstempel (Winkler Nr.13II).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 24.06.2020 20:04:16 Gelesen: 560748# 1893 @  
@ Gernesammler [#1892]

Hallo Rainer,

der Mann war "Schieferdeckermeister" - solche Berufe gibt es glaube ich sogar heute noch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.06.2020 19:59:08 Gelesen: 560712# 1894 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 7.3.182? aus Ansbach an Herrn Ross in Rudolstadt in Thürngen, auf der Rückseite ist eine 6 vermerkt was der Anteil in Kreuzer für Bayern sein sollte, auf der Vorderseite sehe ich 1 1/2 in Rötel was Groschen sein sollten für Preussen, ich hoffe das war einigermaßen richtig wenn nicht gerne verbessern.
Gestempelt wurde mit R2 Zweizeiler von Ansbach "R3 Ansbach" (Winkler Nr.4 in rot), man muss zweimal hinschauen um nicht R4 zu sehen.

Einen Ankunftsstempel brauchte man um die Zeit noch nicht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.06.2020 20:15:44 Gelesen: 560711# 1895 @  
@ Gernesammler [#1894]

Hallo Rainer,

6 x Barfrankatur in Bayern bis zur Grenze Bayern - Thurn und Taxis Postbezirk; dann 1 1/2 Sgr. für Taxis. Mit Preussen hatte der Brief nichts zu tun, da Rudolstadt Teil von Thüringen war und gehörte somit zum Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 03.07.2020 21:03:39 Gelesen: 559997# 1896 @  
Liebe Freunde,

wenn ein Brief von München 1860 auftaucht, der eine blaue Taxe hat, darf er meinen Löwenfängen natürlich nicht entgehen - Absender war die königliche Bergwerks- und Salinen Administration München, Empfänger war das königliche Salinen Forstamt in Tegernsee.



Der Absender war oben, der Empfänger unten, also musste man nicht frankieren und überließ die Zahlung des Portos gerne den Tegernseern. Bei 48 km Entfernung in direkter Linie war man unter 12 Meilen, womit wir wissen, dass der Brief über 1 bis 2 Loth inklusive schwer war (3x plus 3x Portozuschlag bis 1 Loth usw.).

Er wurde als P(artei) - S(ache) verschickt, hatte also einen privaten Ursprung und da man kein Geld vom Auftraggeber vorgeschossen bekommen hatte, wurde auch nicht frankiert.

Der Münchener Rahmenstempel ist häufig - nur nicht häufig so gut abgeschlagen wie hier. Zum Preis einer belaglosen Pizza darf man solche Briefe ruhig mal kaufen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.07.2020 10:30:48 Gelesen: 559786# 1897 @  
Liebe Freunde,





ein Brief unter Recommandation lief am 9.11.1817 von München an Herrn Baron von Malsen (hier phonetisch und damit falsch geschrieben) nach Bayreuth, für den der Absender 15 Kreuzer Franko und 4 Kreuzer Chargégebühr bezahlte. Die präzise Anschrift war "beym königlich bayerischen 2. Husarenregiment". Doch bei seiner Ankunft in Bayreuth war entweder das Regiment, oder nur der Herr Baron bereits nach Bamberg disloziert und daher musste der Brief unter anderer Reco-Nummer weitergeleitet werden. Da er in Bayreuth nicht dem Militär (oder sonst wem) ausgeliefert worden war, erfolgte die Weiterleitung kostenlos.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 06.07.2020 19:41:47 Gelesen: 559541# 1898 @  
Hallo Sammlerfreunde

Franko Brief vom 3.9.1845 aus Regensburg nach Triesdorf an Monsieur le comte Edrine (Sir Graf) ... Lieutenant de Chevaulegers einem Mitglied des Regiments, ich würde gerne genau wissen wie die Adresse genau heißt vielleicht kann ich dann heraus bekommen zu welchem Regiment der Herr gehörte.

Von Regensburg bis Triesdorf in der Nähe von Ansbach sind es über 20 Meilen auf der Rückseite ist eine 3 und eine 6 vermerkt und 6 Kreuzer hätten nur´für die Entfernung bis 18 Meilen gereicht, wie setzt sich hier das Franko zusammen.

Gestempelt ist der Brief mit L2 Zweizeiler von Regensburg (Winkler 8b) und als Ankunft der Halbkreisstempel von Triesdorf (Winkler 11b).

Ich gehe mal davon aus das der Brief eine Traueranzeige war da das Siegel in schawrz ist.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.07.2020 20:02:40 Gelesen: 559517# 1899 @  
@ Gernesammler [#1898]

Hallo Rainer,

das ist ein netter Brief an einen bekannten bayer. Würdenträger - auch dieser Korrespondenz gibt es ganz hervorragende Briefe und ich selbst habe auch ein paar davon im Laufe der letzten 30 Jahre schnappen können.

Anschrift: A Monsieur le Comte Edvine de Seyssel d`Aix, Lieutnant des Cheveauxlegers [1].

Regensburg - Triesdorf [2]

108 km : 7,5 km = über 12 - 18 Meilen, also 6 Kreuzer Franko. Die erst notierte 3 wurde "elegant" übermalt. Kann ja mal vorkommen.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://geneagraphie.com/getperson.php?personID=I443565&tree=1
[2] https://www.luftlinie.org/Regensburg,Bayern,DEU/Triesdorf,Weidenbach,Bayern,DEU
 
Gernesammler Am: 07.07.2020 19:44:51 Gelesen: 559329# 1900 @  
@ bayern klassisch [#1899]

Hallo Ralph,

danke für die Anschrift, sehr interessant auch die Links dazu das ist Geschichte pur.

Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 27.2.1848 oder 49 (in der Zeit war der Stempel im Einsatz, danach erst wieder 1860) aus Lauterecken in der Pfalz nach Mainz an den Herrn Dr.Julius Crezenach Advokat & Anwalt.

Für das Porto waren bis Grenze Bayern 6 Kreuzer zu zahlen ab da bis Mainz nochmals 1 Silbergroschen. Gestempelt mit Halbkreisstempel von Lauterecken (Winkler 11b) und auf der Rückseite Ankunft der Einkreisstempel D1.

Haben die Geldwerten Zahlen auf der Rückseite eine Bedeutung?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.07.2020 19:56:43 Gelesen: 559323# 1901 @  
@ Gernesammler [#1900]

Hallo Rainer,

das mit dem Stempeldatum kommt nicht hin - von Lauterecken nach Mainz waren es unter 10 Meilen im Postverein, daher zurecht von Lauterecken taxiert 6 Kreuzer als Portobrief. In Mainz unter dem Strich 1 Kreuzer Bestellgeld, so dass der Empfänger total 7 Kr. zu zahlen hatte.

Ein Brief vor dem DÖPV hätte 2 Portoteile aufgewiesen (vorne), oder 2 Frankonotationen hinten. Das Geschreibsel hinten war vom Empfänger und somit privat.

Damit kann man ihn datieren auf 1852 bis in die 1860er Jahre, weil Taxis erst ab 1.5.1851 in den DÖPV eintrat, dein Brief aber vom Februar datiert.

Diesen Stempelkatalogen kann man hinsichtlich ihrer Datierung nicht immer so glauben und die meisten sind viele Jahrzehnte alt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.07.2020 21:20:03 Gelesen: 559296# 1902 @  
@ bayern klassisch [#1901]

Hallo Ralph,

alles klar dann habe ich mal wieder einen Portobrief in der Markenzeit ist doch auch nicht schlecht und gut für meine kleine Sammlung Portobriefe in der Markenzeit.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 08.07.2020 19:54:39 Gelesen: 558994# 1903 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief als Rechnung vom 30.11.1864 aus Augsburg von der Sieberschen Maschinen Papier Fabrik an Herrn Wolf & Sohn in München. Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer und gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.28 und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Augsburg (Winkler Nr.10) auf der Rückseite wurde Ankunft gestempelt mit L2 Zweizeiler von München (Winkler Nr.8 Buchstabenhöhe 6 mm) dieser ist schon sehr oft in Anspruch genommen worden wie man sieht. Als letztes wurde bei der Ausgabe der Briefträgerstempel Nr.5 im kleinen Kreis gesetzt.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 08.07.2020 20:00:10 Gelesen: 558992# 1904 @  
@ Gernesammler [#1903]

Hallo Rainer,

was man bei Zweikreisstempeln von München, Augsburg, Nürnberg, Regensburg und Würzburg hin und wieder sieht, ist der Ausfall einer Stelle im Jahr des Stempels. Offenbar gab es häufiger mal Schwierigkeiten, den Stempel zu stellen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 09.07.2020 12:19:59 Gelesen: 558853# 1905 @  
Liebe Freunde,



wenn man einen Brief sieht und nach Lesens der Adresse nicht sicher versteht, gibt es 2 Möglichkeiten:

1. Finger weg, weil keine Ahnung von dem Stück, oder

2. Kaufen, wenn der Preis moderat ist - hier also die Variante 2.

Der Absender bleibt im Dunkeln - weil das Behördensiegel hinten völlig unleserlich ist und der Inhalt mangelt.

Anschrift: An die Kaufmannsgattin Franziska Emmerich in Straßburg ins. mand. Herr Magistrats Rath Drexel in Augsburg

Taa (Taxa?) 38x (Kreuzer).

Leider habe ich keine Franziska Emmerich, Kaufmannsgattin, gefunden, weder in Bayern/Schwaben/Augsburg, noch in Straßburg (Bayern/Elsaß). Wer kann hier helfen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 09.07.2020 13:27:43 Gelesen: 558841# 1906 @  
@ bayern klassisch [#1905]

Hallo bayern klassisch,

das Behördensiegel könnte etwas mit dem "Armenamt" in Augsburg zu tun haben.

In einem Eintrag von 1829 sind 2 Magistratsräte "Drexel" eingetragen.

https://books.google.de/books?id=PfFEAAAAcAAJ&pg=PA30&lpg=PA30&dq=Magistrats+Rath+Drexel+in+Augsburg&source=bl&ots=0U5_UuVUdP&sig=ACfU3U0G4cOC9gb08CX9WmCXKvZBExYtEw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjY6__rhMDqAhU1URUIHYQYAxsQ6AEwAHoECAUQAQ#v=onepage&q=Magistrats%20Rath%20Drexel%20in%20Augsburg&f=false

Zur Franziska konnte ich leider auch nichts finden.

Viele Grüße

Stone
 
bayern klassisch Am: 09.07.2020 14:04:22 Gelesen: 558835# 1907 @  
@ Stone [#1906]

Hallo Stone,

vielen Dank - die Hälfte hätten wir schon mal. Mal sehen, ob wir noch die Tante geklärt bekommen und für Armensachen habe ich ja schon eine eigene, kleine Sammlung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 11.07.2020 11:24:57 Gelesen: 558572# 1908 @  
Liebe Freunde,

wenn der Platzhirsch der Salegg - Briefe einen ausläßt, habe ich eine faire Chance und so war das auch hier:




Brief aus Saldenburg vom 27.4.1864 mit Postaufgabe im ca. 8 km entfernten Tittling an Salegg in Hengersberg, frankiert für die 1. Gewichts- und Entfernungsstufe mit 3 Kreuzer "frey mit Muster". Das Muster war laut Text inliegend, so dass es keine Portomoderation geben konnte.

Hinten ist der Brief blank, wie so oft.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 12.07.2020 17:49:36 Gelesen: 558293# 1909 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 31.3.1843 aus Forchheim an die Jungfer Scharlotha Keitelin in Kleibers Haus in Meiningen,für den Brief waren bei Ankunft 10 Kreuzer zu zahlen wovon Bayern 4 Kreuzer bekam und 6 Kreuzer an Sachsen fielen.

Gestempelt wurde mit Fingerhutstempel Vorchheim (Winkler Nr.9) hier im Datum nur der Tag zu sehen die Monatsangabe fehlt.

Auf dem Brief selbst noch einmal der Vermerk der Dringlichkeit "Cito" welchen die Post aber meist nicht ernst nahm.

Interessant fand ich den beigelegten Zettel zum Brief der Absender hat mit Absicht den Brief nicht freigemacht sondern dies seiner Frau überlassen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 12.07.2020 20:25:46 Gelesen: 558266# 1910 @  
@ Gernesammler [#1909]

Hallo Rainer,

die 6 Kreuzer fielen an Thurn und Taxis, nicht an die kgl. sächsische Postverwaltung, denn letztere hätte in Neugroschen gerechnet und nicht in rheinischen Kreuzern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 18.07.2020 12:10:25 Gelesen: 557223# 1911 @  
Liebe Freunde,

zum 1.1.1868 änderte sich vieles in Bayern - nur die Routine nicht. Im pfälzischen Alsenz (ich bin mir mit der Ortsangabe nicht so sicher, wie der Verkäufer) wurde ein Recobrief nach Bad Bergzabern am 3.1.1868 aufgegeben, der portofrei war, aber die Recogebühr musste vom Absender entrichtet werden.



Bis zum 31.12.1867 existierte der DÖPV mit der Maßgabe, dass diese Recogebühr das Doppelte eines einfachen Briefes bis 10 Meilen kosten sollte, also 2 Silbergroschen, oder für die Südstaaten 6 Kreuzer.

Ab dem 1.1.1868 aber wurde die Währung des Norddeutschen Bundes / Preußens 1 zu 1 übernommen, so dass jetzt 2 Silbergroschen paritätisch 7 Kreuzer wurden. Das war für Bayerns Postexpeditoren deshalb schön, weiß man pro Einschreiben eine Kreuzer mehr verdiente, floss das Geld doch in die eigene Tasche und nicht ins Staatssäckel.

Nur in der Pfalz war der Routine von 1850 - 1867 noch so verhaftet, dass man am 3.1.1868 noch die alte Gebühr von 6 Kreuzern notierte und kassierte. Ob es später aufgefallen ist und man den Absender um Nachzahlung des fehlenden Kreuzers bat?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
DERMZ Am: 20.07.2020 16:52:37 Gelesen: 556696# 1912 @  
@ bayern klassisch [#145]

Guten Tag Ralph,

bitte nicht falsch verstehen, aber ich muss doch mal nachfragen, es geht um den "Transit-Stempel" von "W. Selters". Ich habe mal die Reiseroute versucht an der Karte nachzuverfolgen, Kaiserslauter-Mainz ist klar, aber ich denke es handelt sich nicht um Selters an der Lahn (da wo das Mineralwasser herkommt), sondern eher um Selters im Westerwald, dieses liegt etwa auf halber Strecke zwischen Montabaur und Marienhausen. Das macht meiner Ansicht nach mehr Sinn, als der Umweg über Selters an der Lahn.

Auf Deinen Beleg bin ich gestossen, weil ich über einen Stempel aus Selters recherchiere, siehe philastempel 327135. Ich vermute, daß dieser aus Selters im Westerwald stammt, aber auch da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Meines Erachtens ein "alter" Stempel aus dem Norddeutschen Postbezirk, jedoch mangelt es mir hier an Literatur. Jedoch habe ich ein wenig Hoffnung, daß Du mir da eventuell ein wenig helfen kannst.

Beste Grüße aus dem südlichen Süden

Olaf
 
bayern klassisch Am: 20.07.2020 17:01:42 Gelesen: 556691# 1913 @  
@ DERMZ [#1912]

Hallo Olaf,

ich glaube du hast Recht - sorry, aber bei kleinen Orten außerhalb Bayerns bin ich nicht immer sattelfest. Danke fürs Aufpassen!

Der Brief stammt aber aus der Zeit vor dem NDP, insofern ist alter Stempel relativ, denn er muss ja älter sein (das Datum habe ich glaube ich angegeben).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 27.07.2020 11:01:45 Gelesen: 555361# 1914 @  
Liebe Freunde,

ein netter Brief aus Kraiburg vom 20.1.1854 lief bei mir ein, den ich jedoch nicht wegen der Marke, oder dem recht seltenen Stempel 505, hier recht gut abgeschlagen, erworben habe, sondern weil er von einem Armenpflegschaftsrat an einen anderen Armenpflegschaftsrat verschickt wurde und dergleichen Sendungen unterlagen dem Frankozwang.



Die Marke sollte eine 2II Platte 2b sein, wenn ich nicht irre.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.07.2020 10:24:37 Gelesen: 554309# 1915 @  
Liebe Freunde,

bei einer Einzelfrankatur von "Rhapsody in Blue" zu reden, dürfte i. d. R. reichlich übertrieben sein. Hier aber vlt. weniger:





Ein einfacher Brief wurde von seinem Absender Heinrich Hirschler (* 7.3.1824 in Heßheim, + 27.7.1887 in Mannheim) am 5.9.1872 an die Firma Wolff & Compagnie im nahen Ludwigshafen verschickt. Da Hessheim (heute: Heßheim) erst 1885 eine eigene Postexpedition erhielt, die jedoch schon 1898 zur Postagentur zurück gestuft werden musste, erfolgte die Aufgabe im nahen Frankenthal.

Die Nr. 23 war schnell aufgeklebt, doch der violette Halbkreisstempel von Frankenthal taugte hinsichtlich seiner Klar- und Lesbarkeit weder bei der Entwertung der Marke, noch als Aufgabestempel sonderlich gut, so dass der Expeditor wohl sein Stempelkissen auftanken musste, um endlich einen lesbaren Stempel zu fabrizieren. Es ist eigentlich sonderbar, aber diese blauen bzw. violetten Stempelabschläge sind in der Masse nicht sonderlich deutlich, wurden jedoch kaum "nachgebessert" wie hier, wiewohl man dergleichen viel häufiger zu erwarten hätte.

Im Inhalt schreibt Hirschler: "Belieben Sie gefälligst von der mir bemusterten Gerste sofort 2 Sack unter meiner Adresse St(ation) Frankenthal ergehen zu lassen".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.08.2020 19:56:21 Gelesen: 552792# 1916 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Langquaid (früher Langwaid)vom 22.8.1870 spediert über Wallersdorf nach Bamberg an Herrn Rost ... meister in Bamberg, dort kam der Brief noch am selben Tag an.



Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15, was diese oben zu viel beschnitten ist hat man dafür unten mehr gelassen.

Gestempelt wurde mit Einkreis Zierstempel von Langquaid (Winkler 18a mit Rauten) auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Wallersdorf (Winkler 12a) sowie für die Ankunft den Einkreisstempel Bamberg Bahnh. (Winkler 19).

Da der Stempel von Langquaid 18a ab 1870 im Einsatz war und der Stempel von Wallersdorf bis 1870 deshalb ist meine Annahme das Jahr 1870 auch wenn ich dafür keine direkte Bestätigung habe.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 06.08.2020 10:22:16 Gelesen: 552555# 1917 @  
@ Gernesammler [#1916]

Hallo Rainer,

"Herrn N. N. Koch Schieferdeckermeister" steht da als Adresse. Wenn man einen Namen (Vor- oder Zunamen) nicht wusste, schrieb man "nomen nescit" = N. N. für "Namen unbekannt". Sicherlich gab es mehrere Kochs und der Absender nahm an, über den Nachnamen und die Standesbezeichnung auch ohne Vornamen den Brief zugestellt zu bekommen, was ja dann auch so war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 06.08.2020 16:35:13 Gelesen: 552478# 1918 @  
Liebe Freunde,

ein echter Bischofsbrief vom Ordinariate Regensburg ging am 8.11.1871 ab dort nach Johannesbrunn per Vilsbiburg ab. Dass er erst spät ankam, verwundert bei 65 km doch ein wenig, aber egal.



Das teilvorgedruckte Schreiben zeigt die Franchise A.K.S.R.S. (Allgemeine Kirchen Sache / Regierungs Sache). Zur Info: AKS fielen unter den Oberbegriff RS und waren portofrei.

Doch hier hatte ein Pfarrer gebeten, umziehen zu dürfen und dieses Gesuch war kein obrigkeitlich dienstliches Gesuch, sondern jetzt als Partei Sache portopflichtig, wobei die Aufgabepost das mickrig geschriebene P.S. vlt. kaum gesehen hatte und den einfachen Brief daher mit 7 Kreuzern taxierte, statt korrekt mit nur 3 Kreuzern bei Partei - Sachen.

Schön die 3 Stempeltypen - Einkreisstempel mit Datum, Zweikreisstempel und Zierstempel - viel mehr ging wohl kaum.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.08.2020 18:34:23 Gelesen: 551519# 1919 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief von Friedrich Fleischmann in Marktbreit vom 25.5.1870-75 an Friedrich Ritzinger in Deggendorf wo der Brief am 27.5. zur Ausgabe kam (leider kein Inhalt).

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.301 und dem Halbkreisstempel von Marktbreit (Winkler 11b) auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Deggendorf (Winkler 12a) dieser wurde verwendet ab 1870 deshalb meine Eingrenzung 1870-1875.

Es klebt auf der Rückseite ein noch recht gut erhaltenes Papiersiegel der Firma Fleischmann.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.08.2020 18:39:37 Gelesen: 551518# 1920 @  
@ Gernesammler [#1919]

Hallo Rainer,

da dein Brief eine Marke vom Mai trägt, die mit einem Mühlradstempel entwertet wurde, muss der Brief aus 1867 oder 1868 stammen, weil es danach keine Mühlräder mehr gab.

Diese Stempeldaten basieren (oder soll man besser sagen basierten) auf den Beständen der Altvorderen. Wenn da steht 1870 - 1875, dann ist es gut möglich, dass es den Stempel schon 1868 gab und noch 1880.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 12.08.2020 19:28:46 Gelesen: 550747# 1921 @  
Hier ein Franko Faltbrief aus Ingolstadt (Halbkreisstempel) nach München mit vollständigem Inhalt. Datum: 23.11.1870 - taggleiche Zustellung. Dürfte Geschäftskorrespondenz sein.

Ich denke es ist die Michel Nr. 23, 3 Kreuzer, die rote 5 könnte auch noch was bedeuten. Für 3,50 € Einkaufspreis wohl kein schlechter Beleg.

Liebe Grüße

10Parale



 
bayern klassisch Am: 12.08.2020 19:43:39 Gelesen: 550744# 1922 @  
@ 10Parale [#1921]

Hallo 10Parale,

ja, Nr. 23 ist richtig - die 5 hat keine postalische Relevanz; vermutlich hat man das privat später hingeschrieben (diese Briefe wurden auch mal, allerdings vor langer Zeit, für 5 Pfennige verkauft).

Mit dem gezahlten Preis hast du sicher nichts falsch gemacht, zumal er von hinten auch nett daher kommt. Und die Münchener Stempel dieser Type waren oft nur in den ersten Monaten ihrer Existenz so adrett.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 14:20:06 Gelesen: 550127# 1923 @  
Ein schöner Brief mit einem Dreierstreifen der Nr.3 Ia (vermute ich zumindest), sauber entwertet mit dem Mühlradstempel 171 von Langenfeld.

Kann jemand behilflich sein bei der Entzifferung des Textes?


 
bayern klassisch Am: 14.08.2020 14:34:09 Gelesen: 550077# 1924 @  
@ siegfried spiegel [#1923]

Hallo Siegfried,

ein herrlicher Brief, 3Ia ist richtig. Senkreichte Dreierstreifen sind seltener, als Waagrechte.

Im Inhalt ging es um die Zinsen bei einer Gerichtssache, also nichts besonderes. Der Schreiber hat lustigerweise das Jahr zuerst "184" geschrieben, um es dann auf "1851" zu korrigieren; lebte wohl noch einige Zeit in der Vergangenheit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 16:38:01 Gelesen: 550022# 1925 @  
Hübscher Brief von Langenfeld nach Würzburg.Frankiert mit 3 Kreuzer Nr. 2 Ia.

MR 177 (1, Verteilung) und Halbkreisstempel, Antiqua 11b 20/8/(1850), Ankunftstempel rückseiteig WÜRZBURG 20.AUG.1850


 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 17:15:08 Gelesen: 549997# 1926 @  
Briefhülle, von Langenfeld nach Würzburg.

MR 177 (1. Verteilung) und HK 11b. Frankiert mit 3 Kreuzer Nr.2 Ia (hell), vermute ich zumindest.


 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 17:20:28 Gelesen: 549994# 1927 @  
Handelt es sich bei diesem Beleg um Postbetrug?


 
bayern klassisch Am: 14.08.2020 17:34:47 Gelesen: 549987# 1928 @  
@ siegfried spiegel [#1926]

Hallo Siegfried,

sehr schöne Brief der Erstausgabe und dem Mühlradstempel sieht man an, dass er erst 20 Tage im Einsatz war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 14.08.2020 17:40:40 Gelesen: 549984# 1929 @  
@ siegfried spiegel [#1927]

Hallo Siegfried,

ja, eine offensichtliche "Defraudation" = Betrug zum Schaden der Postverwaltung. Der Postexpeditor hatte wohl einen Brief selbst bekommen mit einer blauen 3x Marke, die schwach gestempelt worden war und er dachte sich, die pappe ich auf den Brief des nächsten Kunden; fast hätte er seinen Nummernstempel deckungsgleich aufgesetzt, aber das war sehr schwer und eine Millimetersache.

Dass der Nürnberger Kontrollstrich drüber gemacht wurde, ohne das zu sehen, spricht nicht für die Akkuratesse des Mittelfranken - hier hätte er den Brief an das vorgesetzte Bezirksamt (Nürnberg) einsenden müssen, damit Anzeige erstattet worden wäre.

Solche Briefe gibt es von Bayern in ca. dreistelliger Zahl - dennoch sind es begehrenswerte Stücke, von denen die allermeisten Sammler keine Ahnung haben, dass es sie überhaupt gab. Aber Postexpeditoren waren halt keine aufrichtigen Beamten, sondern neudeutsch "Subunternehmer", denen das Hemd näher war, als der Rock und wenn ein Expeditor am Tag vlt. 3 Briefe bekam sind das pro Woche ca. 20 Briefe - wenn auch nur 2 oder 3 Marken (praktisch nur 3x oder 6x Marken) nicht, oder nicht gut entwertet worden waren, hatte er für sich und seine Familie schon ein Mittagessen gespart.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 17:45:28 Gelesen: 549981# 1930 @  
@ bayern klassisch [#1929]

Hallo Ralph,

vielen Dank für deine "Expertise".

Darf ich das in einem anderen Forum veröffentlichen?

Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried
 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 18:03:52 Gelesen: 549974# 1931 @  
Kompletter Brief mit Inhalt.



 
bayern klassisch Am: 14.08.2020 18:40:38 Gelesen: 549957# 1932 @  
@ siegfried spiegel [#1930]

Na klar.

LG,
Ralph
 
10Parale Am: 14.08.2020 22:05:03 Gelesen: 549849# 1933 @  
@ siegfried spiegel [#1923]
@ bayern klassisch (#1924)

Ja, ich lese mit und finde diesen Beleg mit dem Mühlradstempel 177 und dem senkrechten Dreierstreifen ebenfalls herrlich. Doch es bewegt mich eine einfache Frage: Würde der Beleg einer Prüfung standhalten? Keine der 3 Stempel reicht über die Markenränder hinaus. Solche Dreierstreifen gibt es vielleicht in der einen oder anderen Sammlung?

Bitte nicht falsch verstehen. Ich halte den Brief für echt und wunderschön. Eine kleine Preziose. Ich habe aber an anderer Stelle schon gehört, dass Stempel, die nicht den Brief außerhalb der Marke berühren, schwierig zu beurteilen sind.

Liebe Grüße

10Parale
 
bayern klassisch Am: 15.08.2020 00:00:45 Gelesen: 549811# 1934 @  
@ 10Parale [#1933]

Hallo 10Parale,

ich verstehe deine Argumentation, aber ich halte alle hier gezeigten Briefe für echt in jeder Beziehung. Bei Schönstemplern, auch wenn sie Betrüger waren, ist halt die Crux, dass Stempel nicht übergehen können, sonst wären es ja keine Schönstempler.

Das potentielle Argument mit dem durchschlagenden Stempelabdruck greift übrigens oft nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 15.08.2020 07:12:06 Gelesen: 549665# 1935 @  
Auf der Briefrückseite sind die durchschlagenden Stempelabdrucke gut zu erkennen.

Im Übrigen habe ich den Brief aus absolut seriöser/kompetenter Quelle erworben.

Beste Grüße,
Siegfried
 
olli0816 Am: 15.08.2020 09:16:33 Gelesen: 549649# 1936 @  
Hallo 10Parale,

es gibt eine ganze Reihe Briefe von Bayern, die so schön gestempelt sind. Anhand der ganzen Stempel auf den Briefen kann man schon ganz gut einschätzen, ob die echt sind. Dazu bei relativ häufig gebrauchten Marken wie die 2II von Bayern habe ich noch keine Fälschung gesehen. Die Merkmale des Mühlradstempels stimmen auch. Von daher denke ich, sind die Briefe alle echt.

@ Siegfried

Da bist Du in ein Nest von schönen Bayernbriefen aus Langenfeld gefallen. Die sind allesamt sehr schön anzusehen.

Ich zeige dann auch mal wieder einen Brief aus meiner Sammlung. Er wurde aus Berching, das liegt in der Mitte zwischen Ingolstadt und Nürnberg leicht östlich im nirgendwo an den königlichen Advokaten Eckmüller in Regensburg am 7.5.1854 gesendet. Er ist mit einer ganz einfachen 3 Kreuzermarke 2II frankiert. Am nächsten Tag ist er dann angekommen, wie die Stempel auf der Rückseite zeigen.



Grüße Oliver
 
Gernesammler Am: 18.08.2020 19:37:20 Gelesen: 548601# 1937 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Kissingen vom 21.7.1871 an den Fabrikanten Emil Joseph Weber in Marburg, der Brief wurde über Gemünden spediert um dann am 22.7.1871 in Marburg zur Ausgabe zu kommen.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer gestempelt mit Halbkreisstempel von Kissingen (Winkler Nr.13) auf der Rückseite Einkreisstempel von Gemünden und zur Ankunft der Einkreisstempel von Marburg (Feuser 311 nachverwendete Stempel).

Der Brief wurde leider nicht korrekt behandelt und ist irgendwann einmal feucht geworden daher die Flecken.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 19.08.2020 19:48:46 Gelesen: 548336# 1938 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief von Herrn Ludwig Staub vom 6.8.1862 aus München an die Herren Neuner & Hornsteiner in Mittenwald, es geht wohl um eine Mitteilung des Notars Aldosser.

Frankiert wurde mit einer Bayern Nr.2 II Platte 6, gestempelt mit Mühlradstempel 325 und L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b Typ I 28,5x4,5mm).

Einen Ankunftsstempel hat der Brief nicht wobei dieser meiner Meinung nach zu dieser Zeit Pflicht gewesen wäre.

Ich möchte in dem Zuge nochmals einem lieben Freund für diesen schönen Brief danken.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 19.08.2020 20:00:50 Gelesen: 548329# 1939 @  
@ Gernesammler [#1938]

Hallo Rainer,

Platte 6 ist gar nicht so häufig. Mittenwald an der Isar hat schon in den 1850er Jahren praktisch nie Ankunft gestempelt. Erst in den 1860ern fing man damit dort an. Vorschrift war es seit 1843 auf Befehl des Königs, aber in Bayern glaubten einige sich auch dann nicht nach den Vorschriften halten zu müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 23.08.2020 09:32:14 Gelesen: 547458# 1940 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Karte, selbstgefertigt, natürlich nicht von mir, sondern vom damaligen Handelshaus Heinrich Bachmann in Augsburg, die am 7.9.187? direkt in den Schlitz des Bahnpostwagens der Strecke Augsburg - Nürnberg eingeworfen wurde und das baldige Erscheinen eines Handlungsreisenden androht.



Empfänger war Ferdinand Löcklin in Bopfingen, der die hinten leere Karte Gott-sei-Dank aufbewahrte.

Ich mag solche privat hergestellte Karten sehr, die nach den Bestimmungen der Postverwaltung hergestellt werden mussten (Länge, Breite, Dicke des Papiers, Adressangabe usw.). Man bekommt sie heute für den Preis einer Pizza, die weitaus schneller verdaut ist, als die Freude über solch ein fast 150 Jahre altes Stück anhält.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.08.2020 20:34:45 Gelesen: 545896# 1941 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Nr. 22 auf einer Ortspostkarte Nürnberg vom 17.5.1875.



Diese 1 Kreuzer Orts- oder Lokalbezirksfrankaturen sind als Postkarte nicht häufig, weil ja auch Briefe nicht mehr kosteten. Ihr Vorteil war der, dass sie schneller verschickt werden konnten, brauchte man doch kein Kuvert, keinen Bogen Schreibpapier, kein Siegel zum Verschließen usw..

Diese hier hat noch mittig ein Nagelloch, denn manchmal wurde diese Karten einfach nach Erledigung auf einen langen Nagel gezogen und an geeigneter Stelle aufbewahrt.

Geordert wurden hier 50 Pechwürfelkohlen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.08.2020 15:19:51 Gelesen: 545436# 1942 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief von J.G. Süsskind aus Augsburg vom 19.7.1849 an J. Isler in Wohlen, der Brief wurde über Zürich geleitet wo er am 21.7.1849 weiterspediert wurde, wann er dann zur Ausgabe kam belegt leider kein Stempel.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 14 / 18 Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).
6 Schweizer Kreuzer bis Zürich und weitere 4 Kreuzer bis Wohlen macht mit den 8 Kreuzern für Bayern 18 Kreuzer gesamt.

Gestempelt wurde Augsburg mit Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler 10) und auf der Rückseite der Zweikreisstempel von Zürich am 21.7. Vormittag.

Gruß Rainer



 
siegfried spiegel Am: 29.08.2020 16:04:00 Gelesen: 545425# 1943 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief mit gedrucktem Briefkopf "Die Fürstlich Schwarzenbergische Dominal-Kanzlei" vom 12. Mai 1858 nach Neustadt a.d. Aisch, Mühlradstempel 300 der 2. Verteilung von Markt Bibart.

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
bayern klassisch Am: 29.08.2020 20:16:15 Gelesen: 545380# 1944 @  
@ Gernesammler [#1942]

Hallo Rainer,

ein schöner und interessanter Brief aus dem Juli 1849, vlt. dem Schicksalsmonat der bayerischen Postgeschichte.

Politisch war das Land zerrüttet, finanziell am Ende, von Affären geplagt und just zum 1.7.1849 sollten die ersten Briefmarken Deutschlands erscheinen - was aus o. g. Gründen natürlich nicht gelang.

Aber das Regulativ für die neuen Gebühren kam doch - die Marken mit einer 4 monatigen Verspätung.

Der Beamte in Augsburg muss somit unterscheiden, ob der Brief ein Loth (Inland neu), oder nur ein halbes Loth (Ausland Alttarif) wiegen durfte, um einfach zu bleiben. Er musste unterscheiden, welche Entfernungen zu berechnen waren, oder ob es Sondertarife gab - hier 8 Kreuzer Sondertarif für einfache Briefe aus Augsburg in die Schweiz über Lindau und per Dampfboot über den Bodensee.

Die Schweiz war zwar ab 1.1.1849 ein Bundesstaat geworden, mit einer neuen Bundespost, aber die Altverträge, die Bayern mit den verschiedenen Schweizer Kantonen abgeschlossen hatte, galten noch immer fort - bis 30.9.1852!

Daher, du hattest es richtig eruiert, galt der PV Bayern - Zürich von 1829 (!) mit 6 Kr. Transit für Zürich Postgebiet (Achtung: Nicht Kanton Zürich!) und 4 Kr. für den Aargau.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.08.2020 14:34:04 Gelesen: 545196# 1945 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 18.5.1846 von G.Plachingen aus Finsterau in Freyung aufgegeben an Johann Anton Baader seeliger Erben.

Im Brief an Herrn Baader geht es um die Versicherungsfirma Börer & Porzelius die ab 1846 die gesamten Geschäfte für See-Fluß und Landtransport Versicherungen übernommen haben.

Für den Brief waren vom Empfänger 12 Kreuzer zu zahlen für Briefe über 30 Meilen und einem einfachen Gewicht von einem halben Loth.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Freyung (Winkler 11 b in grün / grünlichblau) einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 31.08.2020 20:16:15 Gelesen: 544933# 1946 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungssache (RS) vom 13.9.1842 vom Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg an das Pfarramt in Laufen, der Brief muss über das Landgericht Herzogenaurach spediert worden sein oder etwas mit diesem zu tun gehabt haben.
Gestempelt mit Halbkreisstempel von Bamberg (Winkler 11a).

Das Papiersiegel auf der Rückseite ist leider unleserlich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 31.08.2020 20:44:39 Gelesen: 544929# 1947 @  
@ Gernesammler [#1946]

Hallo Rainer,

dein schöner Brief ging nach "Hausen, Landgericht Herzogenaurach".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.09.2020 20:11:35 Gelesen: 544636# 1948 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 3.2.1854 aus Bamberg an das bayrische Kommisions Stadt Gericht in Schweinfurt mit 2 Beilagen mit Gewicht von 2 Pfund 8 Loth, hierfür musste ein Postvorschuss von 3 Gulden und 35 Kreuzern geleistet werden Gesamt für den Brief waren es 3 Kreuzer, aber warum steht als Gesamtsumme 3 Gulden 46 Kreuzer wo kommen die zusätzlichen 8 Kreuzer her. Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Bamberg (Winkler 8b), auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 07.09.2020 20:15:18 Gelesen: 543282# 1949 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 15.4.1869 aus München von Herrn Advokaten v.Leistner an und hier bei der Adresse bräuchte ich Hilfe nach Landsberg, hier kam der Brief am 16.4. zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b TypI, 28,5x4,5 mm) auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Landsberg (Winkler 12a).

Auf der Rückseite ist noch eine gut erhaltene Vignette des Advokaten.

Gruß Rainer


 
Bayern-WB Am: 08.09.2020 08:06:40 Gelesen: 543254# 1950 @  
Hallo Rainer,

der Brief ging

An das Officiers-Corps des Kgl. 7. Jäger Bataillons.

Beste Grüße
Will
 
Gernesammler Am: 08.09.2020 08:43:44 Gelesen: 543249# 1951 @  
@ Bayern-WB [#1950]

Hallo Will,

Dankeschön für die Anschrift des Briefes.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 08.09.2020 20:11:18 Gelesen: 543225# 1952 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 27.8.1851 von Herrn Friedrich Schmid & Cie nach Wohlen an Herrn Isler & Comp., der Brief kam am 29.8.1851 in Zürich an, einen Ausgabestempel von Wohlen gibt es nicht.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 14 / Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).
6 Schweizer Kreuzer Transit bis Zürich Postgebiet macht mit den 8 Kreuzern für Bayern 14 Kreuzer gesamt, was ich hier vermisse sind die 4 Kreuzer die bis Wohlen hätten notiert werden müssen in der Gesamtsumme 18.

Ist dieses jetzt ein Versehen oder ein grober Fehler der Postbehörde dies nicht auszuzeichnen?

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Augsburg.(Winkler 8b, Typ 4 x 44 mm, 1851-1863) auf der Rückseite der Stempel von Zürich.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 08.09.2020 20:42:21 Gelesen: 543218# 1953 @  
@ Gernesammler [#1952]

Hallo Rainer,

1851 ist das komplizieste Jahr der deutschen Postgeschichte und auch für die Schweiz ist die Zeit 1851/52 sehr kompliziert.

Zwar galten noch formell die Altverträge, du hattest richtig den von Bayern und Zürich von 1829 genannt, aber auf der anderen Seiten gab es auch für nichtpostvertragliche Briefe ein 4 - Stufen - System für Auslandsbriefe in Richtung Schweiz; bis 10 Poststunden, bis 25 Poststunden, bis 40 Poststunden und über 40 Poststunden (eine Poststunde betrug 4,8 km).

Hier passen über 25 bis 40 Poststunden für 6 Kreuzer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.09.2020 21:22:54 Gelesen: 543212# 1954 @  
@ bayern klassisch [#1953]

Hallo Ralph,

alles klar dann, kein Fehler der Post, ist das dann eine stille Abmachung beider Länder oder ein Zwischenvertrag bis neues verhandelt war ?

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.09.2020 23:15:16 Gelesen: 543202# 1955 @  
@ Gernesammler [#1954]

Hallo Rainer,

wenn man das wüßte - in den Schweizer Archiven war wenig bis nichts zu finden, von den Bayerischen reden wir besser nicht ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.09.2020 19:56:06 Gelesen: 543177# 1956 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief als Muster ohne Wert aus Nürnberg vom 27.3.1843 von einem Herrn Stellmacher nach Wohlen an Herrn Isler & Bruggiester wann der Brief dort ankam, ich denke mal nach spätestens zweit Tagen eine genaue Aussage durch Stempel auf der Rückseite gibt es nicht.

Bayern notierte 12 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 21 / 28 Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).

9 Schweizer Kreuzer Transit bis Zürich Postgebiet macht mit den 12 Kreuzern für Bayern 21 Kreuzer gesamt, von dort bis Wohlen nochmals 6 Kreuzer für die 2.Gewichtsstufe und da die 27 in 28 überschrieben wurde gehe ich mal von 1 Kreuzer Bestellgeld aus.

Da der Brief erst bei Postschluß aufgegeben wurde und der Brief nicht mehr am gleichen Tag spediert werden konnte stempelte man auf der Nürnberger Post "Abends" um sich beim Kunden gegen Klagen wegen zu Spät kommenns abzusichern.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Nürnberg (Winkler 8b) und dem erwähnten Stempel Abends, auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 09.09.2020 20:09:21 Gelesen: 543174# 1957 @  
@ Gernesammler [#1956]

Hallo Rainer,

da hast du ein gutes Stück an Land gezogen. Zu deiner Beschreibung darf ich korrigieren bzw. ergänzen:

Das Muster aus Nürnberg war sicher inliegend, weil Isler und Bruggießer Strohwaren produzierten und Strohwaren außerhalb des Briefes schnell ruiniert worden wären. Es ging also um eine Zollinhalgserklärung.

Nur im 1. Semester 1843 wurden bei den Hauptbriefpostexpeditionen am Sitz der Oberpostämter (OPÄ) versuchsweise die Stempel "Morgens" und "Abends" eingesetzt, weil diese großen Ämter oft mehrere Postabgänge am Tag hatten und man damit dokumnetieren wollte, ob der Brief Vormittags, oder erst Abends abgegangen war.

Bayern hielt ihn für einfach, daher 12 Kreuzer Porto bis Lindau. Lindau selbst durfte (und konnte) nicht die Schweizer Taxen notieren - die 1. Taxe ist die von Zürich und dort war der Transitbrief als einer im 2. Gewicht angesehen worden (über 1/2 bis 1 Loth), daher 6 + 3 = 9 Kr. Transit für das Postgebiet Zürich und im Aargau kamen dann weitere 6 Kreuzer dazu (über 1/2 bis 1 Loth, also 4 + 2 = 6 Kreuzer).

Die Summe dieser 3 Porti betrug nun 27 Kreuzer, aber der Aargau gab keine Briefe mit ungeraden Kreuzerporti ab, daher wurde stets auf die nächste gerade Zahl aufgerundet, jetzt also 28 Kreuzer. Ein Bestellgeld/Botenlohn gab es dort nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.09.2020 21:27:24 Gelesen: 543163# 1958 @  
@ bayern klassisch [#1957]

Hallo Ralph,

danke, das mit dem aufrunden muss man erst mal wissen, das Muster klebt unten auf dem Brief.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 09.09.2020 21:49:18 Gelesen: 543160# 1959 @  
@ Gernesammler [#1958]

Hallo Rainer,

aus dieser Korrespondenz liegen ca. 58.000 Briefe vor (also alle nach Wohlen), in denen einige Muster erhalten blieben. Ich habe Gott-sei-Dank auch das ein oder andere Stück mit Mustern, wie Isler seine Strohwaren fertigen sollte (Insider unterscheiden Musterbriefe von Herstellern und Bestellern).

Leider hat man das Gros der markenfrankierten Briefe ruiniert, indem man die Marken abgelöst hat und damit einen echten Schatz vernichtete, jedenfalls wertmäßíg hat man das wohl gezehntelt. Da müssen Traumbriefe hoch 3 dabei gewesen sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.09.2020 19:56:43 Gelesen: 541414# 1960 @  
Hallo Sammlerfreunde,

eine Telegraphische Depeche vom 1.11.1850, von der königlich bayerischen Telegraphen Station in Augsburg vom 19. Nov. 1850 um 6 Uhr 18 Minuten Nach-Mittags.

Von Sr. Hoheit dem reg. Herzog v. Sachsen-Altenburg (Georg Karl Friedrich Franz) [1] dem Vater an seinen Sohn Sr. Hoheit Prinz Moritz zu Sachsen-Altenburg in Augsburg dort war dieser beim Militär, expediert um 6 Uhr 20 Minuten Nach-Mittags.

Die Depesche weist folgenden Text auf:

"Ja"
Altenburg, den 19. November Mittags
Der regierende Herzog

Gruß Rainer



[1] https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwi9g4jQ2-vrAhWKLewKHa-jAMgQFjAAegQIAhAB&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FGeorg_(Sachsen-Altenburg)&usg=AOvVaw1Bmks9U7_JfcKp4eYNkE3U
 
bayern klassisch Am: 15.09.2020 20:18:03 Gelesen: 541406# 1961 @  
@ Gernesammler [#1960]

Hallo Rainer,

wohl der kürzeste Telegraphentext, den man sich vorstellen kann.

Vermutlich lautete die Frage: Treffen wir uns Morgen Abend am Münchner Hauptbahnhof? :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.09.2020 19:45:40 Gelesen: 541276# 1962 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Obernzell vom 6.8.1849 an den Advocaten Seidl in Passau, dort wurde der Brief am 7.8.1849 in Empfang geschrieben. Für das Porto hatte der Advocat Seidl 3 Kreuzer zu zahlen die vorderseitig auf dem Brief vermerkt worden sind, was mich etwas verwundert ist die verkrüppelte 4 links neben der 3 wurde diese durch den Rötelstrich jetzt getilgt oder sehe ich etwas falsch.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Obernzell (Winkler 11b), auf der Rückseite gibt es nur ein gut erhaltenes Siegel.

Wozu wurde unten im Brieftext Caa (Sache) und eine 86 vermerkt beinhaltet der Text etwas interessantes was man wissen müsste?

Dies ist denke ich ein relativ später Vorphilabrief, da die Vorphilazeit in Bayern am 31.10.1849 endete und am 1.7.1849 ja eigentlich die ersten Briefmarken erscheinen sollten.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.09.2020 20:04:57 Gelesen: 541273# 1963 @  
@ Gernesammler [#1962]

Hallo Rainer,

ein schöner und nicht häufiger Brief - gut gekauft!

Im Inhalt ging es um die Wohnungsfeststellung, wobei die Schrift nicht einfach zu lesen ist.

Ich denke, dass die 1. Taxe der Aufgabepost fast wie eine 4 aussah, was auf eine 2. Gewichtsstufe des alten Reglements hingewiesen hätte (3x einfach, 4x über 1/2 bis 1 Loth), aber ab 1.7.1849, das hast du völlig richtig erkannt, gab es nur noch 3, 6 und 12 Kreuzer Porti, daher hat man eine große 3 zusätzlich vermerkt und mit Rötel unterstrichen.

Der Stempel ist nicht häufig und in schönem Blau abgeschlagen - die Forschung versucht heraus zu bekommen, wann die Stempel der farbigen Vormarkenzeit in das ab dem 1.11.1849 vorgeschriebenen Schwarz wechselten. Bei einigen Expeditionen wurde noch am 31.10.1849 in blau, rot bzw. grün gestempelt, ehe man am nächsten Tag (ein Feiertag!) das Stempelkissen wechselte und auf Schwarz umstellte (weil man keine farbigen Stempelabschläge auf den Marken sehen wollte hinsichtlich ihrer potentiellen Wiederverwendung).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.09.2020 19:43:56 Gelesen: 540659# 1964 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 12.2.1831 von einem Herrn Advocaten Deker spediert nach dem ca. 15 Meilen entferntem Weiler an Herrn Josef Grüßer.

Für das Porto hatte man in Augsburg 6 Kreuzer für den einfachen Brief bis 1/2 Loth veranschlagt bei der Entfernung von ca 15 Meilen ob dies noch in Augsburg oder in Weiler bemerkt wurde entzieht sich meiner Kenntnis, (ich denke aber in Augsburg da Weiler nach 1815 erst wieder 1851 in eine Post Expedition erhoben wurde) und jetzt wurde nach dem wiegen des Briefes die 6 Kreuzer gestrichen und 8 Kreuzer notiert sowie nter der 8 das Gewicht geschrieben.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a in rot , 45x4mm) auf der Rückseite ist nichts ausser ein leider recht unleserliches Papiersiegel.
Sollte an dem Text etwas interessant sein kann ich gern die zweite Seite nachreichen.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 22.09.2020 20:32:24 Gelesen: 540652# 1965 @  
@ Gernesammler [#1964]

Hallo Rainer,

die taxierten 6 Kreuzer waren richtig, weil die Entfernung 113 km waren = 15,1 Meilen, womit der Brief in die Entfernungsstufe über 12 bis 18 Meilen fiel.

Aber Weiler hatte keine eigene Post und wurde m. W. n. von Immenstadt aus versorgt, wofür 2 Kreuzer zu zahlen waren. Warum man noch unter den 8 Kreuzern noch einen Kreuzer anschrieb (also kein Gewicht), weiß ich nicht. Evtl. waren 2 Boten involviert, aber das könnte, wenn überhaupt, nur ein Lokalsammler bzw. Spezialist des Allgäus in dieser Zeit wissen, kein Generalsammler wie ich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 23.09.2020 11:14:29 Gelesen: 540628# 1966 @  
@ Gernesammler [#1948]

Hallo Rainer,

zu jedem Postvorschußbrief wurde auch ein ProCura erhoben. In Bayern galten meist die Taxen wie im DÖPV. Danach wurde für jeden angefangenen Gulden 2 Kreuzer erhoben. Bei 3 Gulden 35 Kreuzer waren es also 8 Kreuzer, also genau deine gesuchte Differenz.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 23.09.2020 20:05:24 Gelesen: 540602# 1967 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 22.9.1830 von Josef Weingaertner aus Augsburg an seinen Vater Anton Weingaertner in Luzern der Brief wird dort spätestens am 24.9. zur Ausgabe gekommen sein einen Ankunftsstempel gibt es dafür nicht.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 14 / 16 Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich Postgebiet nach dem PV von 1829).

6 Schweizer Kreuzer bis Zürich und weitere 2 Kreuzer bis Luzern macht mit den 8 Kreuzern für Bayern 16 Kreuzer gesamt.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Augsburg mit Punkt (Winkler 8a in rot, 45x4mm).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 23.09.2020 20:15:06 Gelesen: 540601# 1968 @  
@ Gernesammler [#1967]

Hallo Rainer,

fast richtig. Lindau hat aber nicht die Zürcher Kreuzer notiert, sondern Zürichs Stadtbüro. Diese 6 Kr. reichten vom Bodensee bis zur Postgrenze Zürichs (nicht der Kantonsgrenze!).

Die restlichen 2 Kr. kassierte der Kanton Luzern, dessen Hauptstadt ja ebenso hieß.

Die Postverträge der Kantone untereinander differierten hinsichtlich:

a) der Gewichte, die oft unterschiedlich waren,
b) der Entfernungen, die oft unterschiedlich waren,
c) der Instradierungen, die unterschiedlich sein konnten,
d) der Pachtverhältnisse der Posten untereinander (Fischerpost z. B.) und der
e) Währungen, die oft vertraglich festgezurrt wurden, aber oft auch "floateten", wie z. B. Zürcher Kreuzer, St. Galler Batzen, Berner Batzen (unterschiedliche Aufteilung), Churer Bluzger usw.

Unter f) könnte man noch, wenn man wollte, die problematische Politik der Kantone untereinander nennen, denn es gab oft katholische und reformierte Kantone, teils sogar Halbkantone, die sich nicht immer grün waren und daher Verträge oder Absprachen je nachdem laufen ließen, oder torpedierten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.09.2020 20:15:21 Gelesen: 540572# 1969 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 12.9.1827 von Max Boshart aus München an seinen Cousin Monsieur Josephe Armbruster einem Kaufmann (Negoziant) in Selestadt im Departement Haut Rin (Ober Rhein) dort kam der Brief am 17.9.1827 zur Ausgabe.

Spediert wurde der Brief von München über Starßbourg nach Selestadt, Austauschbüros waren hier Nürnberg oder Augsburg über Straßbourg siehe hier auch die Stempel des französischen Grenzpostamtes Baviere par Strasbourg (van der Linden 501) und dem Ovalstempel II AED (A.Grünwald) dieser wurde erst in Straßbourg abgeschlagen.

Bezahlt war der Brief bis Grenze (Stempel P.P.) gestempelt in München, für das Franko waren 24 Kreuzer zu zahlen die sich in den Bayrischen Anteil von 18 Kreuzern bis Grenze bis 48 Meilen und einem Gewicht von 1/2 Loth sowie 6 Kreuzer für den französischen Anteil bei einem Gewicht von 6 Gramnm für den einfachen Brief bis 30 KM. Der französische Anteil von 6 Kreuzern wurde in 2 Decimen umgerechnet.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 24.09.2020 21:13:15 Gelesen: 540567# 1970 @  
@ Gernesammler [#1969]

Hallo Rainer,

sehr schön - 11 AED kam daher, weil Strasbourg das 11. Austauschpostamt in alphabethischer Reihenfolge war (die anderen für Bayern möglichen waren 4 Forbach und 14 Wissembourg).

Der Paketschluß war München - Augsburg (geschlossener Transit durch Württemberg und Baden bis Kehl) - Strasbourg.

Das Verhältnis von Porto- zu Frankobriefen war 10 zu 1, eher vlt. 15 zu 1. Daher sind Frankobriefe immer gut, vor allem wenn sie komplett sind (hinten, Siegel, Inhalt) und so gut daher kommen, wie dieser hier nach dem Postvertrag vom 1.1.1822.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 25.09.2020 19:02:39 Gelesen: 540536# 1971 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute mal zwei schöne Belege aus Franken.

Augenweide, Gruß Siegfried


 
Gernesammler Am: 25.09.2020 20:15:51 Gelesen: 540526# 1972 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier der zweite Brief nach Frankreich den ich auf nette Empfehlung erwerben konnte.

Es ist diesmal ein Porto Brief aus Dresden vom 16.5.1834 (das Datum ist sehr schwer zu erkennen) von einem Herrn Rayudin an Herrn Klose in Straßbourg als Transitbrief über Bayern.

Der Laufweg des Briefes sollte Dresden-Nürnberg- sowie geschlossener Transit durch Württemberg und Baden bis Kehl nach Straßbourg sein.

Der Portoanteil für das fremde Porto betrug 8 Decimes für den einfachen Brief bis 7,5 Gramm aus Sachsen, davon bekam Bayern 6 Decimes was 18 Kreuzer entspräche, der französische Portoanteil für den einfachen Brief bis 7,5 Gramm waren 6 Decimes (Tarif von 1828) macht gesamt 14 Decimes die vom Empfänger zu zahlen waren.

Gestempelt wurde mit R2 Rahmenstempel von Dresden (Feuser 769-10) und dem R.S.T.B. (Royaume de Saxe Transit Baviere) Stempel der in Nürnberg abgeschlagen wurde, verwendet wurde dieser ab 1822 (van der Linden 2466).

Der französische Eingangsstempel vom Austauschbüro R3 Rahmenstempel Baviere par Straßbourg (van der Linden 501) und einem rotem Stempelkrüppel mittig es könnte der Ausgabestempel von Straßbourg sein.

Was bedeutet das Rötelgekritzel unten links?

Auf der Rückseite ist noch ein gut erhaltenes Papiersiegel.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 26.09.2020 10:25:17 Gelesen: 540506# 1973 @  
@ siegfried spiegel [#1971]

Hallo Siegfried,

na wenn das mal keine Augenweiden sind - vor allem der rechte Brief ich ein Hingucker par excellance!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 26.09.2020 10:34:31 Gelesen: 540501# 1974 @  
@ Gernesammler [#1972]

Hallo Rainer,

ein feines Stück internationale Postgeschichte.

Sachsen - Taxis - Bayern - Baden - Frankreich, wenn man es genau nehmen will.

Der Absender konnte tagesabhängig entweder bis Frankfurt am Main, so stand es ursprünglich da, frankieren, das wären hier 6 1/2 Groschen gewesen, oder bis Nürnberg, wohin es nur 5 Groschen kostete. Man hat FFM gestrichen und Nürnberg überschrieben.

Bayern hat nach dem PV mit Frankreich vom 1.1.1822 dergleichen Briefe mit R.S.T.B. gestempelt, du hattest es schon beschrieben und sie über Würzburg, Tauberbischofsheim und Kehl nach Strasbourg geschickt. Hierfür bekam Bayern von Frankreich Kompensation von 54 Kreuzern pro 1 Unze (30g) Briefe.

Dein Brief wog 6g (s. oben links die französische Notiz), womit Bayern für ihn ab Nürnberg 10,8 Kreuzer erhielt, was nicht sooo viel war, wie man denken könnte, denn der Transit über Baden musste auch bezahlt werden (dann blieben noch 10 Kreuzer bei Bayern hängen).

Der Empfänger musste nur 8 Decimes bezahlen, die ca. 23 Kreuzern entsprahen und hier kann man sehen, wie viel Frankreich verdient hatte - nämlich 12 Kreuzer netto für praktisch keine Wegstrecke, während Bayern nur ca. 10 Kreuzer bekam für die zigfache Strecke. Aber Frankreich war zu dieser Zeit die Grande Nation und Bayern (oder Sachsen, oder Baden) nur ein mitteleuropäisches Anhängsel, das froh sein konnte, seine Briefe nach und über Frankreich schicken zu dürfen ...

In jedem Fall ein guter Brief - die meisten R.S.T.B. (Stempel von Nürnberg) Briefe liefen nicht in den Nahbereich Frankreichs, sondern in die Metropolen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 27.09.2020 07:42:11 Gelesen: 540472# 1975 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Brief aufgegeben am 25.11.1854 in Nürnberg ging es nach Kreuzhütte. Frankiert mit 2x 3 Kreuzer blau.



Siegelseitig Halbkreisstempel Waldmünchen. Von dort ging es nach Österreich zum Ziel durch einen Boten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 27.09.2020 17:03:36 Gelesen: 540448# 1976 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus Augsburg vom 11.6.1840 an Herrn Fred Huth in London über Baden - Straßbourg - Paris - London, hier kam der Brief am 17.6.1840 zur Ausgabe.

Bis zur bayrischen Grenze waren 12 Kreuzer zu zahlen, wie sich die weiteren 16 Kreuzer über Baden Frankreich bis London aufteilen da bräuchte ich Hilfe.

Gestempelt L2 Zweizeiler Augsburg (Winkler 8a), K2 Zweikreisstempel Transit/Grenzübergangsstempel "Bavaria-Strasb." in rot (van der Linden 505) Eingangsstempel von Paris am 15.6. und der Ankunfts-Ausgabestempel von London Einkreisstempel C.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 27.09.2020 17:08:00 Gelesen: 540444# 1977 @  
@ Gernesammler [#1976]

Hallo Rainer,

netter Brief an Friedrich Huth ("Frederic Huth") in London.

Der Absender zahlte 16 Kreuzer, die die Transitkosten von Baden und Württemberg bereits beinhalteten (geschlossener Transit Augsburg - Strasbourg). Ab der französischen Grenze bis zum Empfänger kostete der Brief in London 1 Shilling 4 Pence = 16 Pence = 48 Kreuzer, so dass die Gesamtkosten 1 Gulden 4 Kreuzer betrugen.

Dabei war der Brief nur bis 7,5 g schwer.

Briefe aus aller Welt an Huth gab es ca. 100.000 Stück - unfaßbar, wenn man so etwas als Sammler selbst mal finden würde.

Du kannst dir ausrechnen, was schwere Briefe kosteten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.10.2020 20:19:55 Gelesen: 538763# 1978 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus München vom 12.6.1843 von Ignaz Mayer nach Strassbourg ich denke das der Brief am 15.6.1843 zur Ausgabe kam da der Stempel des Grenzpostamtes erst in Strassbourg abgeschlagen wurde.

Spediert wurde der Brief von München nach Strassbourg, der Paketschluß war München - Augsburg (geschlossener Transit durch Württemberg und Baden bis Kehl) siehe hier auch die Stempel des französischen Grenzpostamtes Baviere par Strasbourg (van der Linden 505) und dem Ovalstempel 11 AED (A. Grünwald) dieser wurde erst in Straßbourg abgeschlagen.

Bezahlt war der Brief bis Grenze (Stempel P.P.) gestempelt in München, für das Franko waren 24 Kreuzer zu zahlen die sich in den Bayrischen Anteil von 18 Kreuzern bis Grenze bis 48 Meilen und einem Gewicht von 1/2 Loth sowie 6 Kreuzer für den französischen Anteil bei einem Gewicht von 6 Gramm für den einfachen Brief bis 30 KM. Der französische Anteil von 6 Kreuzern wurde in 2 Decimen umgerechnet (Postvertrag vom 1.1.1822).

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b TypI, 41,5 x 5 mm), dem Stempel P.P. sowie dem Grenzübergangsstempel Baviere Strassb. als K2 Zweikreisstempel in rot.

Auf der Rückseite ist noch der Stempel des Ignaz Mayer. Im Brief selbst geht es um Stierhäute.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 02.10.2020 20:24:59 Gelesen: 538761# 1979 @  
@ Gernesammler [#1978]

Hallo Rainer,

der Brief war nicht bezahlt bis zur Grenze (Grenzfranko gab es nicht), sondern voll frankiert bis Strasbourg, auch wenn das nahe der Grenze liegt.

P.P. heißt hier nur "port payé", also Gebühr bezahlt und das traf auf beide Gebührenteile zu, den bayerischen und den französischen Gebührenanteil.

Nur zum Verständnis.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.10.2020 16:50:56 Gelesen: 538314# 1980 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus München von E. Vierling vom 25.5.1860 nach Mareuil-lès-Meaux und gehört zum Département Seine-et-Marne in der Region Île-de-France, dort kam der Brief a, 27.5.1860 zur Ausgabe.

Ich sehe leider außer der 6 die ich für einen französischen Taxstempel halte nur noch unten rechts neben Marne eine handschriftlich notierte 10, auf der Rückseite steht in speigelverkehrt 14 F, hier könnte ich zur genauen Beschreibung etwas Hilfe gebrauchen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b) dem Zweikreisstempel des Grenzpostamtes "Bavarie Strassb." vom 26.5. der in Strassborug abgeschlagen wurde und auf der Rückseite den kleinen K2 Zweikreisstempel IF Champagne vom 27.5.60.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.10.2020 17:41:23 Gelesen: 538303# 1981 @  
@ Gernesammler [#1980]

Hallo Rainer,

es gibt nur den französischen Taxstempel von 6 Decimes auf dem Brief - und das war gut so, denn Bayern hatte Portobriefe nach Frankreich nicht vorzutaxieren.

Was du als "10" liest, sollte i. O. heißen.

Bayern bekam 40% des Portos, Frankreich logischerweise 60% davon durch die spätere Verrechnung der Kartierungspoststellen Augsburg und Strasbourg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.10.2020 17:44:07 Gelesen: 536040# 1982 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Porto Brief aus München vom 17.7.1827 nach Rappoltsweil bei Colmar an Herrn Carl von Beer dort kam der Brief am 22.7.1827 zur Ausgabe.

Da Bayern Portobriefe nach Frankreich nicht vortaxieren durfte wurden in Frankreich / Strassburg der Brief mit 13 Decimes taxiert wovon Bayern 40% (5,2 Decimes) bekam was 15 Kreuzer entsprach, 60 % des Portos vielen an Frankreich (7,2 Decimes).

Gestempelt wurde in München mit CBR4 Stempel für unfrankierte Briefe aus dem 4. bayrischen Rayon (Correspondance Baviere Rayon 4) sowie dem L2 Zweizeiler von München (Winkler 8a Typ I, 36,5 x 4,2 mm).

In Strassburg wurde der Grenzübergangsstempel "Grenzübergangsstempel Baviere Strassbourg" gesetzt auf der Rückseite dann zur Ankunft der Einkreiser mit Datum.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 11.10.2020 18:37:07 Gelesen: 536013# 1983 @  
@ Gernesammler [#1982]

Hallo Rainer,

oben links sehen wir eine 6 von Strasbourg, was bedeutete, dass dieser Brief bis 6 g schwer war (hätte er 3, 4 oder 5 g gewogen, sähen wir dort auch eine 6.
Hätte der Brief 6,5, oder 7 g gewogen, stünde dort eine 8, weil die 2. Gewichtsstufe bis 8 g ging.

Wäre er 8,5 oder 9 g schwer gewesen, sähen wir eine 10, weil das die nächste Gewichtsstufe war.

Die Teilung des Frankos bzw. Portos im Verhältnis 40 zu 60 galt nur im Postvertrag von 1858. Schau mal auf das Deckblatt meiner Bayern - Frankreich - Sammlung zum Vertrag von 1822, dann siehst du, wer wie viel bekommen hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.10.2020 19:04:16 Gelesen: 536003# 1984 @  
@ bayern klassisch [#1983]

Hallo Ralph,

würde ja heißen 7 Decimes für Bayern und 6 für Frankreich.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 11.10.2020 21:35:38 Gelesen: 535940# 1985 @  
@ Gernesammler [#1984]

Hallo Rainer,

wie kommst du auf diese Teilung?

Frankreich kaufte Bayern die Unze Briefe aus dem 4. Rayon ab für einen fixen Preis.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2020 14:15:11 Gelesen: 535469# 1986 @  
@ bayern klassisch [#1985]

Hallo Ralph,

laut Vertrag von 1822 für Portobriefe vergütete Bayern an Frankreich aus dem 4.Rayon für 30 Gramm bzw. 1 Unze Briefe 34 Decimes, Frankreich im Gegenzug 70 Kreuzer.

Das wären 14 Kreuzer für Bayern was 5 Decimes entsprach bei der Teilung 2,85 aber Baden wollte doch bestimmt bis Kehl auch bezahlt werden das hatte ich mit 2 Decimes gerechnet was ca. 6 Kreuzern entsprach. Der Rest würde dann an Frankreich gehen, was die verbleibenden 6 Decimes ausmachte.

Wenn ich da falsch liege, hoffe ich, dass Du mir bei der Berichtigung hilfst, einen Portobrief aus der Zeit hatte ich noch nicht und irgendwo müssen die 13 Decimes ja verrechnet worden sein.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 12.10.2020 14:56:20 Gelesen: 535408# 1987 @  
@ Gernesammler [#1986]

Hallo Rainer,

richtig: Bei Portobriefen aus dem 4. bayerischen Rayon vergütete Frankreich 70 Kreuzer (1 Gulden 10 Kreuzer) an Bayern je Unze (30g).

Angenommen, unser Brief wäre 5 g schwer gewesen, womit er in die 1. Gewichtsstufe bis 6 g gefallen wäre, dann bekam Bayern für ihn ein Sechstel dieser 70 Kreuzer, gleich 11,5 Kreuzer ca.

Die Transite mit Baden und Württemberg blieben hier völlig unberechnet auf den Briefen, weil auch diese nur intern zwischen Bayern, Baden und Württemberg verrechnet wurden, da die bayerischen Briefpakete nach und von Frankreich geschlossen durch Baden und Württemberg transitierten. In der Regel können wir von 1 Kr. je Loth (17,5g) ausgehen, bei 5 g also jeweils an Baden und Württemberg 0,25 Kreuzer, also hatte Bayern hier 11,5 Kreuzer bekommen und ca. 0,5 Kreuzer an Transitkosten zu zahlen.

Rappoltsweiler (heute: Ribeauville) lag vom Strasbourg 54 km entfernt. Eigentlich hätte Strasbourg den Verrechnungsstempel 9 Decimes für Bayern abschlagen sollen, aber den sehe ich hier nicht. Dann hätte man dazu 4 Decimes für Frankreich gegeben und käme auf die 13 Decimes, die der Empfänger zahlen musste.

Wenn wir davon ausgehen, dass 13 Decimes gleich 37 Kreuzer waren, stellt man fest, welches hervorragende Geschäft Frankreich mit diesem Brief gemacht hatte, der vlt. gerade mal 5g wog und nur geringe 54 km transportiert werden musste: 25,5 Kreuzer kassierte man für seine kurze Strecke. Bayern hingegen hatte eine weitaus größere Strecke mit ihm zurück zu legen und bekam am Ende netto 10,5 Kreuzer für 287 km Strecke, stets in direkter Linie berechnet.

Aber da man üblicherweise für Bayerns Briefe einen 9 Decimes - Stempel aufdruckte, sah es für die französischen Kunden so aus, als hätte Bayern hier 9 Decimes erhalten und Frankreich nur deren 4! Die Wahrheit war aber, siehe oben, eine ganz andere.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2020 15:43:00 Gelesen: 535376# 1988 @  
@ bayern klassisch [#1987]

Hallo Ralph,

besten Dank für die Hilfe zum Brief, ich bin von 6 Gramm für den einfachen Brief ausgegangen und war der Meinung das hier alles unter 6 Gramm trotzdem als einfacher Brief zu diesem Gewicht gerechnet wurde deshalb meine Teilung von 1/5.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 12.10.2020 16:45:03 Gelesen: 535348# 1989 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 27.8.1872 von J.W.Reichel (Mitbegründer der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft mit Sitz in Kulmbach ist ein deutsches Brauereiunternehmen, das 1846 als Reichelbräu durch Johann W. Reichel, Johann K. Scheiding und Johann M. Hübner gegründet wurde) an C.G. Albrecht in Rochlitz Sachsen, Sachsen war zu diesem Zeitpunkt schon Mitglied des Deutschen Reiches. Die Kulbacher Brauererei lieferte 541 Liter Bier nach Rochlitz welche mit 54,3 Gulden zu vergüten waren.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Kulmbach (Winkler 20a niedrige Grotesk Schrift in blau) auf der Rückseite zur Ankunft der Einkreisstempel vom 28.8. für die 3. Ausgabe.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 13.10.2020 17:22:05 Gelesen: 534825# 1990 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 20.7.1871 von der "Correspondence von Deutschland" wahrscheinlich von der Wochenzeitung "Der Volksfreund" als Rechnung an Eugen Richter in Berlin über mehrere Briefe die dieser veröffentlichen ließ, hierfür hatte Eugen Richter 35 Thaler 11 Silbergroschen zu zahlen.

Eugen Richter war bis 1864 Regierungs Assessor bevor man Ihn aus dem Dienst entliess, ich habe mal den Link mit angefügt persönlich fand ich diesen sehr interessant [1].

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer Gestempelt mit Einkreisstempel "Nürnberg BHNHF" (Winkler 20b, 28mm), auf der Rückseite zur Ankunft Einkreisstempel vom 21.7.

Gruß Rainer

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Richter



 
bayern klassisch Am: 13.10.2020 18:50:26 Gelesen: 534782# 1991 @  
@ Gernesammler [#1990]

Hallo Rainer,

nein, das Geld hat der Empfänger bekommen, nicht zahlen müssen für den Korrespondenten von und für Deutschland. Lies mal genau nach, was da steht. Man hatte ihm eine Postanweisung über den Betrag übermacht und er sollte den Erhalt des Geldes bestätigen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.10.2020 19:19:09 Gelesen: 534764# 1992 @  
@ bayern klassisch [#1991]

Hallo Ralph,

sorry, mein Fehler, habe das Wort Honorar doch glatt übersehen, natürlich bekam der Empfänger das Geld.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.10.2020 18:22:44 Gelesen: 530302# 1993 @  
Hallo Sammlerfreunde,

vier Briefe alle an den Schieferdeckermeister Andreas Koch in Bamberg, der erste aus Forchheim ist vom 28.10.1857 frankiert mit einer Bayern Nr.2 II, es müsste eine Platte 3 sein.

Gestempelt mit Geschlossenem Mühlradstempel 132 und dem Halbkreisstempel von Forchheim (Winkler 11b), auf der Rückseite sehr schwach abgeschlagen der Halbkreisstempel von Bamberg.



der zweite Brief ist aus Nürnberg es könnte der 28.12.1862 sein frankiert mit einer Bayern Nr.9 gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10), auf der Rückseite zur Ankunft Halbkreisstempel von Bamberg (Winkler Nr.13)



der dritte Brief auch wieder aus Nürnberg vom 15.10.1863 frankiert mit einer Bayern Nr.9 und gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 hier sind die Zahlen im Stempel kleiner und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10, hier scheint es ein neuer Stempel zu sein, die Zierstücken sind hier filigraner) auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Bamberg Bahnhof.



der vierte Brief kommt aus Volkach vom 23.7.18?? auch hier frankiert die Bayern Nr.9 gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.548 und dem Halbkreisstempel von Volkach (Winkler Nr.12) auf der Rückseite wieder zur Ankunft der Halbkreisstempel von Bamberg Bahnhof am 24.7.

Das Datum des Briefes ist ab 1862-1868 zu datieren.



Gruß Rainer
 
hajo22 Am: 29.10.2020 18:10:40 Gelesen: 528657# 1994 @  
Faltbrief aus Schweinfurt vom 12.9.1864 nach Schwabmünchen frankiert mit 2x 3 Kreuzer rot (Nr.9), linke Marke im Normalschnitt, rechte Marke im "Zwergenschnitt", jeweils entwertet mit offenem Mühlradstempel 479.



hajo22
 
Gernesammler Am: 01.11.2020 16:56:12 Gelesen: 527506# 1995 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Hof vom 1.4.1831 an das Königliche Kreis und Stadtgericht in Baireuth, für das Franko zahlte der Absender 8 Kreuzer die auf der Rückseite vermerkt sind, auch ist hier ein noch pasables Wachssiegel in schwarz was wohl auf einen Trauerbrief hindeuten könnte.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Hof (Winkler 8a in der großen Type)

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.11.2020 10:53:49 Gelesen: 525647# 1996 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine frühe Armensache mit Teilinhalt aus Altötting vom dortigen Landgericht an das Landgericht in Burghausen, unter A(rmen) S(ache) N(umer)o 63551 / 2 portofrei spediert.



Interessant ist im Inhalt, der mit Papieroblate und originalem Bindfaden heute noch vorhanden ist, folgender Satz:

"... einen jährlichen Dienstlohn von wenigstens 36 - 45 fl. (Florin = Gulden), und ist dieß der gewöhnliche Jahreslohn in Altbayern". Es ging um Kaspar Weber, einen Dienstknecht, der als Bauernknecht zwischen 40 und 50 Gulden im Jahr bekam.

Nun ja, das war kein Vermögen, aber Kost und Logis sollten für einen solchen frei gewesen sein, aber viel auf die Seite legen konnten diese Leute nicht und das war auch noch lange nach 1837 so.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.11.2020 18:24:26 Gelesen: 524866# 1997 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 30.12.1840 aus Landsberg, geschrieben auf am 28.12. auf Schloß Igling dessen Inhaber zu dem Zeitpunkt Graf Spaur war, dieses lag in der Nähe von Landsberg.

Gerichtet war der Brief an das Königliche Appellationsgericht (Berufungsgericht) an den Advokaten Herrn Dr. von Nibler in München.

Da der Brief nur einen Weg von unter 12 Meilen hatte musste er bei einer Taxierung von 12 Kreuzern zwischen 1 1/2 bis 2 Loth gewogen haben.

Gestempelt wurde mit Fingerhutstempel von Landsberg (Winkler Nr.9 ohne Punkt) auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 09.11.2020 11:34:56 Gelesen: 524596# 1998 @  
Liebe Freunde,

hier zeige ich einen Dienstbrief aus Friedberg vom 11.6.1839, bei dem alle Vorschriften für die Versendung portofreier Dienstbriefe eingehalten wurden, bis auf die Angabe der Expeditions - Nr. (heute: Geschäftszeichen), weswegen der Brief von der Aufgabepost eigentlich mit dem treffenden Porto zu belegen gewesen wäre, was man aber unterließ.



Interessant noch der Inhalt: Es ging um den Bau einer Eisenbahnlinie und ich erlaube mir mal, den Text zu transkribieren:

"Koenigliche Bauinspection Ingolstadt!

Nach einem frühern Auftrag von dem k. Amtsvorstand, wenn an der Straße bei Steinach der Bau von der Eisenbahn beginnt, hierüber einer k. Bauinspektion gehorsamst zu benachrichten.

Am 8. dieses Monats wurde der Antrag gestellt von dem Ingenieur Butz gerufen, und zwar wegen dem Durchlaß-Bau druch die Straße neben der Paarbrücke, welches von einer königl. Bauinspektion beguthachtet der Eisenbahngesellschaft anbefohlen worden ist.

Um diesen Durchlaß ganz durchbauen zu können, so wollen sie rechts an der Straße eine Nebenfahrt auf 200 Fuß lang, 30 Fuß breit mit der Höhe von der Sraße herstellen.

In so ferne nun das Fahren nach dieser Anlage ohne Hinterniß bestehen kann, mußte der Antragzeichner den Ingenieur Butz jedoch bemerken, daß eine königliche Bauinspektion davon benachrichten muß, um die Genehmigung von derselben zu erhalten.

Bieser Bau von dem Durchlaß wurde also sogleich von der Eisenbahngesellschaft begonnen worden, sobald die k. Bauinspektion an dieser Nebenfahrt keinen Anstand davon nehmen wird.

Gemäß Auftrag von Herrn Ingenieur Butz wird auch noch der k. Bauinspektion benachrichtet, daß mit der Correction an der Paar in dieser Woche der Anfang beginnt.

Mit aller Hochachtung besteht einer Königlichen Bauinspektion gehorsamster Schuster, königl. Wegemeister."

Vlt. kann ein Ortsansässiger noch weitere Angaben über den Ort, die Begradigung des Flusses Paar bei Steinach usw. machen? Auf alle Fälle sind Briefe, die sich bereits auf den Bau von Eisenbahnen beziehen, aus den 1830er Jahren m. E. sehr selten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.11.2020 11:47:32 Gelesen: 524593# 1999 @  
Liebe Freunde,

das folgende Stück habe ich nur wegen der Anschrift gekauft: Vom ?? Burgau An Herrn Rentenverwalter Klein in Burtenbach Postablage Jettingen.





Am 22.4.1874 schrieb man von Burgau Stadt (es gab auch Burgau Bahnhof!) einen einfachen, bis 15g leichten Brief an Herrn Klein in Burtenbach bei Jettingen, heute: Jettingen - Scheppach.

Es galt die Vorschrift bei Post in kleine und kleinste Orte zur Erleichterung der schnellen und richtigen Zustellung die nächst größere Stadt bzw. den Sitz des nächsten Amtsgerichtsbezirks anzugeben.

Die Angabe einer Postablage, die ja bekanntlich die kleinste postalische Einrichtung auf einem kleinen Dorf war, ist mir praktisch unbekannt.

Burgau/Augsburg/@48.3834353,10.5337696,11z/data=!3m1!4b1!4m26!4m25!1m5!1m1!1s0x4799526092a7bcf5:0x26e399ca3a825f4!2m2!1d10.4578772!2d48.3939093!1m5!1m1!1s0x47995315fd161639:0x41e48add78bee70!2m2!1d10.4481971!2d48.3394733!1m5!1m1!1s0x47994dea5608015b:0x4d4e93bc10219921!2m2!1d10.4269679!2d48.4250508!1m5!1m1!1s0x479ea2c53a212b29:0x41e48add78be7a0!2m2!1d10.89779!2d48.3705449!3e0" target="_blank">https://www.google.com/maps/dir/Jettingen-Scheppach/89349+Burtenbach/Burgau(Schwab),+Burgau/Augsburg/@48.3834353,10.5337696,11z/data=!3m1!4b1!4m26!4m25!1m5!1m1!1s0x4799526092a7bcf5:0x26e399ca3a825f4!2m2!1d10.4578772!2d48.3939093!1m5!1m1!1s0x47995315fd161639:0x41e48add78bee70!2m2!1d10.4481971!2d48.3394733!1m5!1m1!1s0x47994dea5608015b:0x4d4e93bc10219921!2m2!1d10.4269679!2d48.4250508!1m5!1m1!1s0x479ea2c53a212b29:0x41e48add78be7a0!2m2!1d10.89779!2d48.3705449!3e0

Die Leitung erfolgte also von Burgau - Stadt nach der Postablage Jettingen und von dort aus weiter nach Burtenbach, wie bei google.maps zu sehen, immerhin 19 km. Aber siegelseitig sehen wir einen Stempel von Augsburg (!!) und das war schon über 50 km entfernt von Auf- und Abgabepost.

Sachdienliche Hinweise nimmt jeder Bayernsammler mit solchen Briefen entgegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.11.2020 17:00:34 Gelesen: 523233# 2000 @  
Liebe Freunde,

zwar war die Nr. 22, 1 Kreuzer grün, für Drucksachen (DS) und auch noch für Orts- und Lokalbriefe vorgesehen, aber sie kommt auch in überschaubarer Zahl auf Correspondenz - Karten vor, denen vom Absender durch rückseitigen Zudruck der Charakter einer DS verliehen wurde, jedenfalls dann, wenn man nicht noch Romane hinzu fügte.



Hier ein nettes Stück aus Nürnberg - BHF vom 28.4.1871 an Herrn I. Strauss in Baiersdorf (Bayern). Die Einzelfirma Armin Selz gab ihren Umzug bekannt. Vermutlich hätten Schreiben an Fa. Selz aber auch ohne Präzisierung ihren mittelfränkischen Empfänger erreicht, denn die Zusteller damals waren spitzenklasse!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.11.2020 17:06:07 Gelesen: 523227# 2001 @  
Liebe Freunde,

Correspondenz - Karte aus München I vom 1.6.1871 an die Musikhandlung Fürstner in Berlin, dort angekommen und ausgeliefert am 3.6. zwischen 11.30 und 13.00 Uhr. Bestellt wurden 2x Gamsbart, mein Lied, 1x für Sopran, 1x für Alt (und das hat jetzt nichts mit Bier zu tun).



Interessant ist die Stempelung allein der Marke - vergessen wurde der Post-Aufgabe-Stempel unter der Marke, wie es auch geschrieben steht und der Postabgabestempel vorn, damit man hinten alles lesen konnte, aber im Dt. Reich hielt man sich wohl eher ungern an die bayerischen Wünsche und stempelte doch hinten (und hin und wieder gar nicht!).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.11.2020 14:24:18 Gelesen: 522828# 2002 @  
Liebe Freunde,

hier wieder ein Halbkreisstempel von Kaufbeuren vom 20.4.1872 in violetter Farbe, bei dem der Monat auf Römisch daher kommt, nach Mühlheim an der Ruhr.



Auch die Siegelseite weiß zu überzeugen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.11.2020 14:26:15 Gelesen: 520677# 2003 @  
Liebe Freunde,

ehe hoher Besuch kommt, noch schnell 2 Briefe ins Forum stellen. Der 1. aus Eichstätt vom 6.3.1819 war als Behördenbrief als gebührenpflichtige Partei - Sache gekennzeichnet, aber es ist keine Expeditions-Nr. zu sehen und das Papiersiegel hilft auch nicht weiter, da auch der Inhalt mangelt.



Dennoch ganz ansehnlich, wie ich finde, weil 30 Kreuzer Porto von Eichstätt bis zur badischen Grenze notiert wurden und Baden von dort noch satte 18 Kreuzer dazu schlug, so dass die Empfängerin, Ihre Erlaucht Ludovika, Gräfin von Waldendorf in Mannheim, 48 Kreuzer Porto zu berappen hatte (das waren damals 15 Mittagsessen). Sie wird es aber wohl verkraftet haben, denke ich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.11.2020 14:32:54 Gelesen: 520676# 2004 @  
Liebe Freunde,

Armensachen habe ich schon einige zeigen können, aber frankierte Briefe von Advokaten an Armenpflegschaftsräte nicht und so bin ich froh, einen Frankobrief des K. Rechtsanwalts Dr. Fr. Jos. Völk aus Augsburg an den Armenpflegschaftsrath der Stadt Memmingen zeigen zu können, denn Briefe an die Pflegschaftsräte waren nicht portofrei anzunehmen, siehe hier vom 28.6.1872 und siegelseitigem AK - Stempel von Memmingen vom selben Tag.



Auch das Wapperl, fein gummiert, gefiel mir sehr gut, zumal noch farbig und im Prägedruck ausgeführt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.11.2020 17:36:36 Gelesen: 519524# 2005 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus Augsburg vom 1.1.1826 an J.Zuber & Co in Rixheim im Departement Haut Rhin, wann der Brief dort ankam entzieht sich meiner Kenntnis.

Für das Porto schrieb man in Strassburg 11 Decimes was 31,5 Kreuzer entsprach, Bayern durfte Portobriefe nach Frankreich nicht vortaxieren. Der bayerische Anteil waren 5 Decimes bis Kehl und 6 Decimes französischer Anteil.

In Augsburg wurde der CBR3 Stempel für den 3. Bayrischen Rayon abgeschlagen und der L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a mit Punkt 3,5x43 mm) lustigerweise hat der Postbeamte am Tage wohl noch geträumt und die 1 verkehrt herum gesteckt.

An der Grenze zu Frankreich in Strassburg wurde der Grenzeingangsstempel "Baviere Par Strassbourg" abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 23.11.2020 19:33:49 Gelesen: 519038# 2006 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 16.7.1852 als Partei Sache (PS) vom Landgericht Wegscheid an den Magistrat der Stadt Passau, spediert wurde der Brief mit Beilagen die schwerer 4 Loth gewesen sein müssen so das der Magistrat für den Brief samt Beilagen 18 Kreuzer berappen musste für Briefe bis 12 Meilen innerbairisch.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Wegscheid (Winkler 11b) auf der Rückseite zur Ankunft Halbkreisstempel von Passau (Winkler Nr.13 ohne Punkt, Typ I Halbkreisdurchmesser 20,5 x 32 mm).

Innen wurde eine Bestätigung des Briefes am 19.7.1852 verfasst.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 24.11.2020 12:53:40 Gelesen: 518730# 2007 @  
@ Gernesammler [#2006]

Hallo Rainer,

dein dienstlicher Portobrief bereitet mir Magenschmerzen, wenn ich die Taxe von 18 Kreuzern sehen. Er ist sicher aus dem Jahr 1852 und damals galt für innerbayerische Briefe das Regulativ vom 1.7.1850 bis zum 30.6.1858. Für Briefe bis 12 Meilen wie hier gab es 2 Gewichtsstufen und zwar bis 1 Loth inklusive und bis 4 Loth inklusive. Dienstbriefe wurden bis 1 Pfund befördert, private Post nur bis eben diese 4 Loth mit der Briefpost, darüber nur noch mit der Fahrpost.

Dein Brief war ein Briefpostgegenstand, der frankiert 6 Kreuzer und unfrankiert 12 Kreuzer gekostet hätte. 18 Kreuzer gab es nur einmal als richtige Taxe: Für Briefe über 1 - 4 Loth über 12 Meilen, aber hier ist die Entfernung nah.

Somit ist der Brief um 6 Kreuzer zu hoch taxiert, was sehr selten ist, kannten doch die Postler damals anhand existierender Listen diejenigen Orte, die noch bis 12 Meilen entfernt lagen und das Nachschauen hat sicher nur eine Minute gedauert, wenn überhaupt.

Glückwunsch zu einem "übertaxierten Portobrief", wie ich sie nenne.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.11.2020 19:26:07 Gelesen: 518572# 2008 @  
@ bayern klassisch [#2007]

Hallo Ralph,

danke für die Info zum Brief, da habe ich doch beim Kauf 5,- alles richtig gemacht. Ich wollte den Brief hauptsächlich für meine kleine Sammlung Portobriefe in der Markenzeit, jetzt habe ich eine kleine Rosine.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 24.11.2020 19:59:31 Gelesen: 518554# 2009 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 10.12.1822 als Regierungs Sache (RS) vom Königlichen 4ten Artillerie Bataillon zu Augsburg an das Königlich Bairische Forstamt zu Nürnberg. Zwei der Wörter kann ich leider nicht entziffern einmal unter Bairische und unter Nürnberg da könnte ich Hilfe gebrauchen und sag schon mal Danke.

Im Text ist die Antwort zum Brief an das 4te Bataillon vom 26.7.1823.

Gestempelt wurde der Brief mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a mit Punkt, 3,5x40 mm)auf der Rückseite ist ein noch ganz manierlich zu lesendes Papiersiegel des Regiments.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 24.11.2020 20:18:28 Gelesen: 518546# 2010 @  
@ Gernesammler [#2009]

Hallo Rainer,

unter Nürnberg steht Rezat - Kreis (darüber hatten wir ja schon hier im Forum gesprochen, dass Flüsse namensbildend für die Aufteilung des Königreichs waren).

Das andere Wort könnte Laurenzi heißen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.11.2020 19:49:38 Gelesen: 518129# 2011 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 30.9.1827 aus Aachen im Transit über Bayern genauer gesagt Augsburg wo auch der Auslagenstempel abgeschlagen wurde dann im geschlossenem Postpaket durch Österreich somit denke ich waren hier keine Gebühren fällig danach zum Bestimmungsort in Südtirol nach Botzen an Herrn Georg Anton Menz.

Bei der Taxierung werde ich Hilfe brauchen, aus Aaachen in Preussen bis Grenze Bayern waren 4 1/2 Silbergroschen fällig die im Auslagenstempel von Augsburg als 12 Kreuzer vermerkt wurden. Jetzt weiß ich nicht ob der Brief schon in Bayern im geschlossenen Postpaket spediert wurde und es für Bayern eine Gebühr pro Brief gab.

Wenn ich es richtig sehe wurden für das Gesamtporto des Briefes 12 1/2 Silbergroschen veranschlagt.

Wieviel der Anteil von Italien, Südtirol war würde ich gern erfahren.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler von Aachen (Feuser 2-20) sowie dem PP "Port Paye" Stempel für Entgeld bezahltund dem Augsburger Auslagenstempel, auf der Rückseite ist nur noch ein sehr gut erhaltenes Papiersiegel.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 25.11.2020 21:05:27 Gelesen: 518098# 2012 @  
@ Gernesammler [#2011]

Hallo Rainer,

netter Brief.

Der Absender zahlte 4 1/2 Gutegroschen (gut 18 Kreuzer) für die Strecken Aachen - Köln - Koblenz - Frankfurt am Main - Aschaffenburg. Davon erhielt Thurn und Taxis eine Transitentschädigung von 8 Kreuzern.

Ab Aschaffenburg war er unfrankiert, daher setzte Bayern ab Aschaffenburg bis zur bayer. Ausgangsgrenze bei Innsbruck 12 Kreuzer rheinisch an (bis 1 Loth!).

Österreich vergütete Bayern aber 12 Kreuzer Conventionsmünze, ergo 14,4 Kreuzer rheinisch, was ein kleiner Profit für Bayern bedeutete.

Ab Innsbruck bis Bozen kamen 14 Kr. CM dazu, so dass der Empfänger total 26 Kr. CM zahlen musste (weil er in Österreich einfach bis 8,75g wog).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.12.2020 17:26:57 Gelesen: 515845# 2013 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Augsburg vom 24.3.1833 an Louis Roederer, spediert wurde der Brief im Kartenschluß Augsburg - Strasbourg - Reims.

Augsburg stempelte Aufgabe und CBR3. Strasbourg stempelte den "Baviere par Strassbourg" in rot (van der Linden 502 in rot) und vergaß diesmal nicht den 7 Decimes Stempel für Bayerns 3. Rayon (van der Linden 3101).

Gesamtporto 13 Decimes, theoretisch 7 Decimes für Bayern und 6 Decimes für Frankreich, tatsächlich wurden aber laut Postvertrag vom 1.1.1822 Briefe a 30 Gramm bzw. 1 Unze intern verrechnet.

Auf der Rückseite ist noch ein gut erhaltenes Papiersiegel mit dem Buchstaben S und der Ankunfts-Ausgabestempel von Rheims am 28.3.1833.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 02.12.2020 19:33:52 Gelesen: 515439# 2014 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte heute den nächsten Brief nach Frankreich vorstellen, vorher aber einem lieben Freund unserem Ralph danken denn er hat mir sehr bei der Taxierung der Briefe geholfen.

Porto Brief aus Augsburg vom 24.3.1833 an Louis Roederer, spediert wurde der Brief im Kartenschluß Augsburg - Strasbourg - Reims. Augsburg stempelte Aufgabe L2 Zweizeiler Augsburg (Winkler 8a, 4x40,5mm in rot) und CBR3. Strasbourg stempelte den "Baviere par Strassbourg" in rot und notierte oben links "D" für "double", also 2. Gewicht. Daher auch 20 Decimes Gesamtporto. Auch bei schweren Briefen blieb der Stempel 7 Dec. richtig, das heißt es gab nicht höhere Stempel, nur weil ein Brief schwerer als einfach war. Diese Stempel bildeten nur eine Hilfe bei der Berechnung des zu zahlenden Portos für den Empfänger, nicht für die internen Abrechnungen. Ein Brief mit 100g hätte also aus Augsburg auch nur einen 7 Dec. - Stempel bekommen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 02.12.2020 19:48:32 Gelesen: 515432# 2015 @  
@ Gernesammler [#2014]

Vielen lieben Dank für die sehr nette Erwähnung, Rainer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.12.2020 20:51:23 Gelesen: 515415# 2016 @  
@ Gernesammler [#2014]

Ich muss den Brief noch berichtigen das richtige Datum ist der 6.12.1838.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.12.2020 17:02:20 Gelesen: 515339# 2017 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief zu 1/2 Loth vom 25.9.1833 als Quittung über 1 Gulden Vierzig Kreuzer und nochmals 18 Kreuzer Porto, gesamt 2 Gulden 4 Kreuzer vom königlch bayrischen Landgericht Augsburg nach Neumarkt in der Oberpfalt im Regenkreis.

Ein Herr Johann Ismann hatte dieses wohl zu zahlen bei der Postinspektion Augsburg als Inserationsgebühr. Das Porto für den Brief waren hier 3 Kreuzer.
Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler von Augsburg (Winkler Nr.7), auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.12.2020 12:53:38 Gelesen: 515313# 2018 @  
Liebe Freunde,

34,5 auf 12 sind Maße, wie wir sich aus dem 19. Jahrhundert bei Briefen kaum kennen und doch ist dieser aus Windsheim vom 25.8.1871 an die Administration der Gräflich Castellschen Creditkasse in Castell genau so groß - und kostete nur mehr 7 Kreuzer bis 15 Loth, wobei auch die Recommandation weitere 7 Kreuzer kostete, so dass sich in summa die 14 Kreuzer ergeben, die man unter die Marke schrieb. Unter der Reco-Nr. 23 wurde er ins Manual von Windsheim eingetragen und via Kitzingen (Folgetag) nach Castell (27.8.1871) verbracht.



Ganz sicher bedingten Gerichtsakten dieses riesige Format - aber mich erfreuen ganz schnuckelige Briefe genau so, wie die Riesen und ich bin um jeden Brief froh, der aus dem üblichen Rahmen fällt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 07.12.2020 13:40:44 Gelesen: 515253# 2019 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief, der ausweislich seines Inhalts von Öttingen stammt und am 23.10.1875 geschrieben und zur Post gebracht wurde, was hier heißt, dass er in den Schlitz des Bahnpostabteils geworfen wurde. Empfänger war Frau Pfarrer Glenk in Etzelwang Post Neukirchen bei Sulzbach.



Der Stempel kenne mal gut abgeschlagen, mal weniger, hier wohl eher gut. Interessant ist das Datum, welches nicht unter "II" steht, sondern davor platziert wurde, so, als ob noch eine Jahreszahl dahinter käme.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.12.2020 19:43:06 Gelesen: 515232# 2020 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 28.11.1822 im Kartenschluß Augsburg - Strasbourg - Paris unfrankiert spediert. Augsburg stempelte zur Aufgabe L2 Zweizeiler Augsburg (Winkler 8a, 3x39mm mit Punkt) und CBR3.

Strasbourg stempelte "Baviere par Strassbourg" (van der Linden 501), hat aber den 7 Decimes - Stempel für Bayerns 3. Rayon vergessen.

Gesamtporto 14 Decimes, wovon Bayern 7 Decimes (für den 3. Rayon) theoretisch bekam; tatsächlich, wie bei allen Portobriefen des PV vom 1.1.1822, wurden die Briefe aber summarisch per 30g (Unze) intern verrechnet.

Hinten der Ankunftsstempel von Paris vom 4.12.1822.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 09.12.2020 19:42:24 Gelesen: 515176# 2021 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief mit Beilagen als Partei Sache (PS) vom 16.12.1853 aus Regensburg von der "königlichen bürgerlichen Staats Schulden Tilgungs Casse" an die königliche Stiftungs Administration in Traunstein.

Der Brief sollte wohl erst nach Sengling (der Ort bei München heißt Sendling) spediert werden da dies ab nicht korrekt war wurde dieser weitergeleitet nach Traunstein da dies ja auch unten vermerkt war. Da der Brief unfrankiert aufgegeben wurde hatte der Empfänger 9 Kreuzer zu zahlen für Briefe im Fernverkehr über 12 Meilen diese wurde dann auch rot unterstrichen.

Warum auf dem Brief alles mit blau unterstrichen wurde - keine Ahnung. Gestempelt wurde mit mit Zweikreisstempel mit Zierstücken von Regensburg (Winkler Nr.10 Verwendungszeit in schwarz von 1850-70).

Auf der Rückseite ist nur ein leicht lädiertes Papiersiegel der Schulden Casse.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.12.2020 20:09:12 Gelesen: 515171# 2022 @  
@ Gernesammler [#2021]

Hallo Rainer,

der Ort hieß Tengling [1]. Dann ging er nach Pertenstein [2].

Warum man alles blau unterstrich, weiß ich leider auch nicht. Briefe der Zentralbehörde durften in privaten Dingen mit Porto als Partei-Sache versandt werden und die Behörden als Empfänger hatten das Porto zu tragen bzw. den Privaten weiter zu belasten.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Tengling
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Pertenstein
 
bayern klassisch Am: 17.12.2020 15:00:12 Gelesen: 512509# 2023 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen leider nicht datierten Dienstbrief von Erding nach Altenerding, der nicht den optischen Charakter eines Dienstbriefes hatte, aber der trotzdem ohne Taxe zugestellt wurde.



Vlt. kann einer der Anwesenden Hinweise auf das Datum geben und ob diese Verfahrensweise (zum Schaden der k. bayer. Post) dort hin und wieder vorkam.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.12.2020 20:00:12 Gelesen: 509447# 2024 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief der Fahrpost vom 18.3.1863 für ein Paket von 13 Pfund 15 Loth von den Gebrüdern Müller aus Rodewisch spediert ab Auerbach im Vogtland an die
Mechanische Weberei in Hof, leider gibt es keinen Stempel zur Ankunft.

Für den Brief hatte der Empfänger 17 Kreuzer zu zahlen.

Gestempelt wurde mit R3 Dreizeiler in Sonderform "Auerbach im Vogtlande" (Feuser 011, nachverwendete Stempel Altdeutschland / Sachsen).

Der Fahrpostbrief erhielt den Klebezettel Auerbach mit der Manualnummer 622 in grün.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.12.2020 20:01:44 Gelesen: 509446# 2025 @  
@ Gernesammler [#2024]

Hallo Rainer,

vlt. wäre dein sächsischer Brief besser im Thread eingehende Post nach Bayern aufgehoben?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.12.2020 18:22:24 Gelesen: 509403# 2026 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief von Paulus Kunstmann vom 14.10.1817 aus Den(n)enlohe ab Nürnberg spediert über Hof nach Adorf im Vogtland an Leopold Tomar.

Für das Porto hatte der Empfänger in Adorf 14 Kreuzer (Rötel in der Mitte) zu zahlen die sich zusammen setzen aus 6 Kreuzern (in blau geschrieben) für Bayern bis Hof und für Sachsen wurde umgewandelt in 2 1/2 Neugroschen geschrieben in grün, somit die Taxierungen in 3 Farben nicht selten aber man wird es nicht so oft sehen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Nürnberg (Winkler Nr.4 Typ IV mit Punkt, 46,5x3mm verwendet 1811-18). Auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 23.12.2020 18:26:20 Gelesen: 509400# 2027 @  
@ Gernesammler [#2026]

Hallo Rainer,

ein netter Portobrief - Bayern hatte für sich 6 Kreuzer notiert, die in rot in 1 1/2 Gutegroschen reduziert wurden (1817 gab es noch keine Silber- bzw. Neugroschen). Mit 1 Neugroschen innersächsischem Porto ergab sich so für den Empfänger ein Gesamtporto von 2 1/2 Gutegroschen (= 10 Kreuzer).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 24.12.2020 10:30:42 Gelesen: 509341# 2028 @  
@ Gernesammler [#2024]

Hallo Rainer,

hier noch die Taxberechnung:

Laut Siegelseite ist es die Progression 2 und so läßt sch es schnell berechnen:

7/12 * 14 Pfund * 2 (4-8 Meilen) = 16 1/3 aufzurunden auf 17 Kreuzer

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 24.12.2020 12:52:46 Gelesen: 509326# 2029 @  
Liebe Freunde,

in Laufe der späten 1860er Jahre, wohl von den USA ausgehend, vertraten immer mehr Firmen der Werbung auf der Siegelseite ihrer Schreiben, so dass dergleichen Briefe oftmals von hinten besser aussehen, als von vorn.



So geschehen in Bayreuth am 6.8.1871 an Herrn Notar Schlenk in Münchberg, wo der Brief auch noch am selben Tag ausgetragen wurde.

Siegelseitig sehen wir eine feine Werbung über Grafik und Drucke, die man anbot und das Angebot war wahrlich umfangreich. Unser Notar wird sich sicher das ein oder andere Stück hat drucken lassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 24.12.2020 22:43:26 Gelesen: 509291# 2030 @  
@ bayern klassisch [#2029]

Hallo Ralph,

ein echt tolles Stück hoffe, dass bei mir auch mal solch sauberes Stück einfliegt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.12.2020 23:05:43 Gelesen: 509287# 2031 @  
@ Gernesammler [#2030]

Hallo Rainer,

habe ich in der Bucht für unter 30 Euro bekommen - wenn ich wieder einen sehe, geht Meldung an dich raus. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.12.2020 19:52:32 Gelesen: 509228# 2032 @  
@ bayern klassisch [#2031]

Hallo Ralph,

das hört sich gut an und zur Not einfach kaufen und ich nehme ihn dann.

Gruß Rainer

Hallo Sammlerfreunde,

Auslagen Brief aus Neustadt O/S wenn ich das richtig sehe dann wäre der Brief aus Neustadt in Schlesien vom 25.7.18.. (lt. Feuser 2473-2) dann wäre der Brief um 1845, spediert über Nürnberg nach Ehingen bei Ulm an Herrn Enderle (geschrieben von seinem Bruder).

In Nürnberg wurde der Auslagenstempel abgeschlagen und im innern 21 Kreuzer für Preussen notiert darunter der Anteil für Bayern mit 8 Kreuzern geschrieben, gesamt wurden 33 Kreuzer notiert dann wäre der Anteil für Württemberg 4 Kreuzer.
Was mir unklar ist auf der Rückseite ist das eine Taxzahl oder habe ich nur einen schiefen Blick.

Gestempelt wurde mit dem schon erwähnten L2 Zweizeiler von Neustadt (Feuser 2473-2).

Ich denke mal, dass hier noch einiges zu verbessern ist und warte gespannt auf Eure Hilfe und sage schon mal Danke.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 26.12.2020 13:16:45 Gelesen: 509188# 2033 @  
@ Gernesammler [#2032]

Hallo Rainer,

da hast du einen guten Brief erwischt!

Preußen in Hof (!!) notierte 8 PA Inlandsporto bis zur preußisch - bayerischen Grenze bei Hof. Da wir das Datum des Briefes nicht kennen, könnten es entweder hochwertige Gutegroschen sein (32 Kreuzer), oder minderwertigere Silbergroschen (28 Kreuzer). Dann hat man aber in Nürnberg einen Fehler begangen und dieses preussische Porto in nur 21 Kreuzer reduziert (das waren exakt 6 Silbergroschen). Die richtige Taxe wäre aber von Neustadt aus 8 Groschen gewesen.

Mit dem bayerischen Inlandsporto von 8 Kreuzer ergab sich ab der bayerisch - württembergischen Grenze ein Porto von 29 Kreuzer. Mit dem württembergischen Inlandsporto von 4 Kreuzer ergab dies ein Totalporto von 33 Kreuzern, das mittig notiert wurde.

Wofür PA steht, wissen wir nicht - ich vermute Post-Auslage. Von einem lieben Sammlerfreund habe ich Parallelbriefe aus der gleichen Ecke Preussens, die auch PA in roter Tinte (immer preussisch damals) aufweisen.



Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.12.2020 19:15:42 Gelesen: 509171# 2034 @  
@ bayern klassisch [#2033]

Hallo Ralph,

danke für die schnelle Antwort, somit lag ich gar nicht so falsch und habe jetzt die restlichen Antworten zum Brief ausser dem Datum.

Die von Dir gezeigten Briefe sehr schön haben denn diese ein Datum um vielleicht einen Hinweis irgendwie zu PA zu finden.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.12.2020 19:18:01 Gelesen: 509170# 2035 @  
@ Gernesammler [#2034]

Hallo Rainer,

ja, mit der Beschreibung warst du ganz nah dran. :-)

Wie geschrieben weiß derzeit niemand auf der Welt, was P.A. auf diesen Briefen heißt. Das Datum ist nach dem 1.4.1835.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.12.2020 17:03:25 Gelesen: 509119# 2036 @  
Hallo Sammlerfreunde,

leider nicht der komplette Brief vom 27.2.1828 aus Steinhöring nach München an das hochwürdigste Ordinariat des Erzbistums München und Freising. Der Brief war mit 18 Gulden in Bar unterwegs nach München ob der Brief "frey" von Gebühren war so wie notiert wurde, ich denke nein der Absender hat wenn ich es richtig sehe 14 Kreuzer zu zahlen gehabt da das Bistum in München bestimmt nicht die Gebühren übernommen hätte und der Brief keinen Hinweis auf Portofreiheit anzeigt.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Steinhöring (Winkler Nr.7 mit Punkt).

Auf der Rückseite ist nicht mehr viel erhalten und vom Text ist gerade mal das Datum noch da.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.12.2020 17:38:47 Gelesen: 509085# 2037 @  
Liebe Freunde,



ein 3 Kreuzerbrief vom 23.11.1854 aus Deggendorf nach Straubing war gerichtet an "Herrn Josef Guggenheimer aus München - post restante - Straubing". Die Ankunftsstempelung unterblieb und mit einer Nummer ins Lagerbuch für poste restante Briefe wurde er auch nicht versehen; darüber hinaus, da er nicht retourniert wurde, muss er von Herrn Guggenheimer abgeholt worden sein, was 4 Kreuzer damals kostete, die auch nicht notiert wurden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 29.12.2020 17:41:32 Gelesen: 509084# 2038 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Beifang aus Bissingen vom 6.12.1857, bei dem mir die Marke hinsichtlich eines waagrechten Strichs an der großen 3 etwas plattenfehlerhaft aussieht, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.



Hinten Transitstempel von Nördlingen und Ankunftsstempel von Wallerstein vom selben Tag - Respekt!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 06.01.2021 20:12:07 Gelesen: 507099# 2039 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 25.8.1821 aus Landshut von der Castellat Comp. an den fürstlichen hohenlohischen Hofkammerrath Generalcassier Herrn Fortenbach in Waldenburg per Heilbronn und Oeringen.

"Die Stadt lag als Teil Hohenlohes im Fränkischen Reichskreis.Als Folge der Rheinbundakte fiel die Stadt 1806 an das Königreich Württemberg,zunächst dem Oberamt Neuenstein zugeordnet, war Waldenburg ab 1809 dem Oberamt Oeringen zugehörig".

Für den Brief zahlte der Absender ab Landshut bis zur bayrischen Grenze 8 Kreuzer (18-24 Meilen) für den Weg innerhalb Würrtembergs hatte der Empfänger 6 Kreuzer zu zahlen. Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Landshut (Winkler Nr.4 Rayonstempel R4) verwendet 1810-30. Auf der Rückseite ist ein noch gut erhaltenes Prägesiegel der Castellat Company (CC).

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 08.01.2021 20:06:36 Gelesen: 506316# 2040 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Königliche Dienst Sache (KDS) vom Freihern von Spiringschen Patrimonialgericht (Patrimonialgerichte waren die in Deutschland und Österreich bis Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden gutsherrschaftlichen Gerichte der adeligen Grundherren die eine eigene vom Staat unabhängige Rechtspflege, die Grundgerichtsbarkeit ausübten).

Der Brief war vom Patrimonialgericht Fronberg und wurde spediert ab Schwandorf an das Königliche Landgericht in Burglengenfeld.

Gestempelt mit L1 Schandorf.(Winkler Nr.7) dieser Stempel wurde verwendet von 1827-42, eine genauere Zeit kann man leider nicht angeben da die Freiherren von Spiering in Fronberg seit 1622 - 1829 residierten und danach Caroline von Spiering (1815–1859.

Auf der Rückseite ist noch ein sauberes Papierprägesiegel.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 10.01.2021 17:39:46 Gelesen: 505663# 2041 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 27.7.1803 von Johann Obwexers Comp. & Söhne aus Augsburg (diese betrieben eine Cattunmanufaktur und ab 1778 Beteiligung am Überseehandel, 1807 ging das Handlshaus Konkurs) der Brief wurde spediert an die Johann Jacob Castell Company in Schwyz.

Bayern notierte für sich bis Grenze Lindau 6 Kreuzer, in Zürich Stadtbüro wurden 12/14 in Rötel notiert, 6 Kreuzer reichten vom Bodensee bis Postgrenze Zürich (nicht Kantonsgrenze).

Die restlichen 2 Kreuzer waren für den Weg bis Schwyz (Paketschluß Lindau-Zürich).

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler von Augsburg R.4 AUGSBURG (Winkler 3b, 5x49mm).

Auf der Rückseite ist noch ein sehr gut erhaltenes Papierprägesiegel des Johann Obwexer.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 17.01.2021 18:15:23 Gelesen: 503103# 2042 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Fahrpost Brief über ein Paket von 4 Pfund 20 Loth vom 7.11.1847 von Louis Becker aus Chemnitz der zu diesem Zeitpunkt in Würzburg weilte und diesen Brief mit Muster an Herrn Carl Friedrich Mengel nach Gera spedieren ließ, der Brief kam dort am 10.11.1847 zur Ausgabe.

Für das Porto hatte der Empfänger 21 1/2 Kreuzer zu zahlen wovon für Bayern 2 Kreuzer anfielen, der Anteil für Sachsen wurde in 5 Neugroschen reduziert.
Mich würde interessieren was unter anbei steht, ich lese 1 Batzen ........., schon einmal Danke für die Hilfe.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Würzburg in rot (Winkler 8b) der zu diesem Zeitpunkt als F.P (Fahrpost Stempel) eingesetzt wurde. Auf der Rückseite zur Ankunft L2 Zweizeiler von Gera (Feuser 1118-4 wovon es mehrere Typen gab) auch ist ein noch gut erhaltenes Siegel des Louis Becker vorhanden.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.01.2021 18:24:55 Gelesen: 503099# 2043 @  
@ Gernesammler [#2042]

Hallo Rainer,

die 2 ist keine bayerische Gebühr, sondern die Manualnummer der Würzburger Fahrpost.

Bayern wollte wohl 5 Kreuzer bis zur Postgrenze nach Thurn und Taxis; in Gera wurden 25 1/2 Silbergroschen fällig, die Bayerns 5 Kreuzer schon beinhalteten.

Text: Anbei 1 Paq(ue)t in Wachspap(ier) A (Zeichen) Numero 17 enth(altend) Muster.

Schönes Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 17.01.2021 22:16:33 Gelesen: 503025# 2044 @  
Hallo in die Runde,

war zu dieser Zeit in Thurn und Taxis nicht noch Gute Groschen aktuell ?

Ich denke er ist über Hof mit kurzem Transit Preussens gelaufen - wahrscheinlich sogar kostenneutral.

Die 21 1/2 ggr. Gesamtporto erscheinen mir jedoch recht hoch. Auch die "5" dürfte von gleicher Hand sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 17.01.2021 23:18:44 Gelesen: 502997# 2045 @  
@ Magdeburger [#2044]

Lieber Magdeburger,

der Brief ist von 1847 - da war außer in Hannover und Braunschweig nichts mehr mit Gutengroschen, Preussen hatte ja 1821 mit Außenwirkung von 1825 umgestellt auf Silbergroschen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.01.2021 19:45:17 Gelesen: 502431# 2046 @  
@ bayern klassisch [#2043]
@ Magdeburger [#2044]

Hallo Ralph, hallo Ulf,

besten Dank für die Hilfe, da fiel mir doch ein, kram doch mal in Deinen Ordnern da schlummert doch noch ein Brief nach Gera nur dass dieser aus Hof ist und ich hatte den vor langer Zeit schon einmal gezeigt.

Paketbegleitbrief für ein Paket von 11 3/4 Loth, welches von einem Herrn Adam Nadig aufgegeben wurde am 15.6.1840 in Hof und es wurde spediert nach Gera an Herrn C.J. Mengel.

Der Stempel in der Sonderform "von Hof" No.9 ist ja nicht so häufig, die 9 im Stempel ist die Manualnummer die in Hof notiert wurde, die gleiche Nummer wurde auch auf dem Postschein vermerkt den der Absender bekam.

6 1/2 Silbergroschen war das Porto das der Empfänger zahlen musste, (also sollte es bei oberen Brief stimmen mit 21 1/2 Silbergroschen).

Die bayrischen Fahrpoststempel, diese wurden regional oder vor Ort gefertigt, daher es gibt eine Vielzahl an Sonderformen, fast allen war gemein dass im oder unter dem Stempel eine Freizeile war in der die Manualnummer eingetragen werden sollte.

Auf der Rückseite ist ein noch gut erhaltenes Siegel des Adam Nadig (AN).

Ich glaube mit beiden Briefen an Herrn Mengel habe ich eine tolle Seite.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.01.2021 19:57:24 Gelesen: 502423# 2047 @  
@ Gernesammler [#2046]

So isses.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.01.2021 19:53:10 Gelesen: 500805# 2048 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Lindau vom 26.11.1847 von Rebmann Jaeger & Comp. als Rechnungsbrief an Jacob Isler in Wohlen. Aufgegeben als einfacher Brief mit 2 Kreuzer Sondertarif für Grenzorte, der Sondertarif war nur gültig im Auslandsverkehr (Inladsverkehr sonst immer ab 3 Kreuzer) über den Bodensee nach Romanshorn bis Zürich.

Zürich bekam 6 Kreuzer und rechnete mit dem Aargau intern ab, so dass man mit dem Zürcher Rötel 4 Kreuzer für den Aargau notierte (notieren durfte) Gesamt 12 Kreuzer die der Empfänger zahlte. In Zürich kam der Brief am 27.11.1847 an, wann er in Wohlen zur Ausgabe kam kann man nicht sagen. Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Lindau in rot (Winkler 8a) auf der Rückseite der Stempel von Zürich Zweikreiser "Zürich Vormittag".

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 22.01.2021 20:12:35 Gelesen: 500795# 2049 @  
@ Gernesammler [#2048]

Hallo Rainer,

sehr hübsch und eine perfekte Beschreibung! Klasse!

Wohlen hat oft vorderseitig Eingang gestempelt, was ja auch lustig aussieht - hier haben sie alles vergessen, na ja, vielleicht der Stress.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
SH-Sammler Am: 23.01.2021 06:47:00 Gelesen: 500618# 2050 @  
@ Gernesammler [#2048]
@ bayern klassisch [#2049]

Hallo Ralph,
hallo Rainer,

es war so, wie Ralph geschrieben hat. Es war eine stressige Zeit. Nachstehend noch der geschichtliche Hintergrund dazu.

Ab ca. Mitte November 1847 bis 5. Dezember 1847 war in der Schweiz Krieg, der Sonderbundkrieg. Nähere Informationen zur Schweizer Geschichte während dem Sonderbundkrieg gibt es in Internet [1].

Wohlen liegt nicht allzu weit von Zug und Luzern entfernt, wo einige Kampfhandlungen stattfanden. Da viele wehrhafte Männer in den Militärdienst eingezogen wurden, wirkte sich das auch auf das Postwesen aus. Die Dienstleistungen in den Postablagen waren reduziert und mussten von Hilfspersonal aufrecht erhalten werden, der Versand von Briefen in die Sonderbundkantone wurde gar untersagt.

So verwundert es nicht, dass auf dem Brief nicht der sonst übliche Ankunftstempel ist.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter

[1] https://blog.nationalmuseum.ch/2019/08/der-sonderbundskrieg
Schweizer Geschichte - Der Sonderbundskrieg von 1847 (nationalmuseum.ch)
 
bayern klassisch Am: 23.01.2021 10:42:11 Gelesen: 500513# 2051 @  
@ SH-Sammler [#2050]

Lieber Hanspeter,

eine perfekte Analyse - den Sonderbundkrieg hatte ich ganz verdrängt, auch wenn mir die grobgeschichtlichen Daten natürlich bekannt sind. Dann hat der gute Rainer ja einen feinen Griff getan, denn Briefe aus Bayern zu dieser Zeit (die ja nicht lange währte) sind handverlesen.

Nochmals vielen Dank und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.01.2021 16:49:03 Gelesen: 499976# 2052 @  
@ bayern klassisch [#2049]
@ SH-Sammler [#2050]

Hallo Ralph, hallo Hanspeter,

danke für die Hintergrundgeschichte zum Brief aus Lindau, die habe ich auf der abgelegten Seite gleich mit aufgenommen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 03.02.2021 20:15:06 Gelesen: 495431# 2053 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei Briefe von Paul von Stetten einem süddeutschen Patrizier und Bankier in Augsburg an die Herren Dreifuss & Binswanger in München.

Der erste Brief vom 7.8.1871 hier wurde eine Bayern Nr.23 x verklebt und gestempelt mit Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10) auf der Rückseite zur Ankunft der Einkreisstempel von München sowie der Briefträgerstempel Nr.27 zur Ausgabe.



Der zweite Brief ist vom 11.12.1870/71 näher geht der Brief nich zu datieren, 1870 setzte der Einkreisstempel Nr.20a ein und Anfang 1872 ist Paul von Stetten verstorben.

Hier nahm man für das Franko eine Bayern Nr. 23 y gestempelt wurde hier mit Einkreisstempel von Augsburg (Winkler 20a) auf der Rückseite zur Ankunft der Einkreisstempel von München am 12.12. und dem Briefträgerstempel Nr.77 zur Ausgabe.



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.02.2021 20:28:01 Gelesen: 495425# 2054 @  
@ Gernesammler [#2053]

Hallo Rainer,

sehr populärer Absender, populärer Empfänger, Stempelwechsel schön nachzuverfolgen - was will man mehr?

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Saxendreier Am: 04.02.2021 09:30:40 Gelesen: 495123# 2055 @  
Hallo an alle Freunde von schönen Belegen.

Was mich interessieren würde ist, die Verfügbarkeit und die Auswahl der für den Beleg verwendeten Briefmarken um die Zeit 1860.

Gab es die im "Tante Emma Laden", bei der Postspedition, beim Briefträger oder im Postamt von größeren Städten?

Ich denke, dass es "zu Hause" schwierig war die exakte Marke für den Beleg zu ermitteln und zu verwenden.

Gibt es für den geschilderten Ablauf Erkenntnisse?

Ich hoffe Ihr habt noch viele Belege zu diskutieren - es ist sehr interessant!

Grüße

Dietmar
 
bayern klassisch Am: 04.02.2021 12:45:48 Gelesen: 495059# 2056 @  
@ Saxendreier [#2055]

Hallo Dietmar,

gute Fragen!

Marken wurden zu Öffnungszeiten der lokalen Poststellen abgegeben - je größer die Poststelle war, je länger hatte sie auf, je mehr Marken konnten von der Kundschaft gekauft werden. Entgegen landläufiger Meinung mussten die Postler nicht die Marken auf die Briefe kleben, nachdem sie das entsprechende Franko (Entfernung, Gewicht, Postvertrag, Leitweg ins Ausland usw.) ermittelt hatten, sondern hatten nur die Marke(n) zu verkaufen und die Kundschaft die Pflicht, selbige korrekt zu applizieren und in den Expeditionsbriefkasten einzuwerfen. Aber natürlich gab es keine Unmenschen bei der Post und man hat älteren Damen auch mal gerne einen kleinen Dienst erwiesen und die Marke(n) selbst auf den Briefen befestigt.

Stadtbriefträger hatten auch die üblichen Nominalen mit sich zu führen und ohne Aufpreis zu verkaufen - das waren damals 1, 3 und 6 Kreuzermarken - höhere Nominalen nicht, weil die nicht nachgefragt wurden und man vermeiden wollte, dass Postler auf ihren Botengängen zu viel Geld bzw. zu viel Geldwert mit sich herumschleppen mussten.

Ab 1.10.1858 in der Rheinpfalz, ab 1.10.1860 im restlichen Bayern wurde der Dienst der Landpostboten eingeführt, womit auch kleine Orte in den Genuß einer postalischen Aufmerksamkeit kamen. Die jeweiligen Landpostboten (Ruralboten auch genannt) hatten immer ein übliches Quantum an Freimarken bei sich zu führen und diese ohne Aufschlag dem Publikum zu verkaufen. Später hatten sie auch Ganzsachen (3 Kreuzer Kuverts und Postkarten) mit sich zu führen und diese stets nur zu den amtlichen Preisen abzugeben.

Tante Emma Läden hatten keine Briefmarken, es sei denn, der Eigentümer eines solchen Geschäfts (Gemischtwarenladen, Colonialwaren etc.) hatte sich bei seiner Post mit Marken versehen und gab diese, zu welchem Preis auch immer, an seine Kundschaft ab, ein Service gewissermaßen.

Zu Hause war es sicher nicht einfach, für Auslands- oder gar Überseebriefe die richtigen Marke(n) zu finden, aber i. d. R. hatte man auch als Privater seinen Bekanntenkreis, dem man schrieb, Firmen ihre alten Kunden und da wusste man, was zumindest ein einfacher Brief kostete. Der war übrigens leicht zu wiegen - einfach war er, wenn er nicht schwerer war, als ein Ein-Gulden-Stück, so dass das fast jeder zuhause nachprüfen konnte. Für gewissen Länder galten natürlich andere Gewichte, da musste man sich auf der Post seine Briefe abwiegen lassen, um das treffende Franko zu ermitteln, aber Ende der 1850er Jahre kamen Broschüren und Büchlein auf den Markt (immer von Postbeamten, die dafür die Erlaubnis vom Ministerium erhalten hatten), in denen nach Destinationen und Laufwegen die korrekten Frankosätze ausgewiesen waren. Diese Büchlein kosteten 30, 36 oder mehr Kreuzer und waren primär für Firmen mit zahlreicher Auslandskundschaft gedacht, die nicht wegen jedes einzelnen Briefes eine halbe Stunde auf der Post anstehen wollten, um das Franko zu klären, wodurch sie sich rasch bezahlt machten (auch damals war Zeit schon Geld!). August Steidle war so einer, aber es gab auch andere, die damit neben dem Salär noch ein bischen Geld dazuverdienen konnten.

Ganz am Anfang wurden die Marken an die Postexpeditoren (heute: Subunternehmer) mit 5% Abschlag geliefert, so dass diese bestrebt waren, möglichst viele Marken zu verkaufen, denn man wollte ja überall, nicht nur in Bayern, den Markenverkauf (amtlich "Markenverschleiß") popularisieren. Bei Bayern brauchte es aber von 1849 bis 1865, ehe es mehr frankierte Briefe, als Unfrankierte gab, sagt uns jedenfalls die Statistik.

Eine Möglichkeit auf Pump zu frankieren gab es noch und zwar für die angesehenen Mitglieder einer Gemeinde, die ein Postfach ihr Eigen nannten. Das kostete im Jahr 5 Gulden an den Expeditor, aber 10 Gulden, wenn man anschreiben lassen wollte, also Sendungen mit Porto belegt ins Postfach liefen, oder eigene Briefe verschickt werden sollten, ohne dass man selbst dafür Marken kaufen musste. Das hat die Post dann für den Postfachinhaber (früher: Postgefachhinahber) erledigt und am Monatsende die von ihr ausgelegten Beträge per Quittung gegen Unterschrift des Kunden eingezogen. Das war praktisch, aber 5 Gulden Aufpreis legen nahe, dass dies auch nur privilegierte Menschen oder Firmen waren, die dieses Angebot nutzten.

Für weitere Fragen, sollte ich nicht alle hinlänglich beantwortet haben, stehe ich dir gerne zur Verfügung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Saxendreier Am: 04.02.2021 17:28:31 Gelesen: 494946# 2057 @  
Guten Abend Ralph,

ich bin begeistert von Deinen Schilderungen - vielen Dank für die Vermittlung dieses Wissens!

So ähnlich hatte ich es mir gedacht, natürlich ohne die Fakten.

Ich bin auf einem 300 Seelen Dorf aufgewachsen in dem es für die Reise- und Postkutschen eine Pferdewechselstation und ein kleines Dorfpostamt gab. Der Briefträger war, wie der Pfarrer und der Bürgermeister eine Respektsperson und trug wenn er die Post austrug eine Uniform mit Mütze!

Noch heute sehe ich den Tresen in der Poststation und die vielen schönen alten Stempel vor mir!

Es war in den 1950-er Jahren und mein Großvater (1890 geboren) hat mir viel über die Vorgänge in unserem Dorf erzählt. Schon in frühester Kindheit habe ich die in unserer Nachbarstadt aufgestellte Postmeilensäule bestaunt und bereits mit 10 Jahren wurde ich auf dem Sofa sitzend mit einem alten schweren Schaubek Album "ruhiggestellt".

Kannst Du mir Literatur empfehlen? Ich fand z.B. Das "schwarze Kabinett" von Herrn J. Helbig sehr atmosphärisch und interessant gemacht.

Nochmals Danke für Deine ausführlichen Aussagen zu meiner Frage.

Dietmar
 
bayern klassisch Am: 04.02.2021 18:43:23 Gelesen: 494917# 2058 @  
@ Saxendreier [#2057]

Hallo Dietmar,

schöne Geschichten - mag ich sehr.

Welcher Art sollte denn die Literatur sein? Nur von Bayern? Fachliteratur zu Marken oder Stempel?

Was ich beschrieben habe, ist die Essenz von Dutzenden von Büchern, Heften, Aufsätzen, Gesprächen usw., das gibt es en bloc nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.02.2021 19:31:36 Gelesen: 494888# 2059 @  
@ Saxendreier [#2057]

Hallo Dietmar,

so wie Ralph schon sagte, schöne Geschichten, denn diese bereichern unser Leben und unsere Phantasie.

Aber es gibt eben auch sehr viel Literatur und da müsste man Deine Vorlieben der Philatelie kennen um genauere Angaben machen zu können.

Ich persönlich mag z.B. von Kruschel die klassische Berliner Postgeschichte es wird nicht nur über alte Briefe oder trocken über Stempel geredet sondern eben auch über die Geschichte des Berliner Postwesens, auch sind die Berliner Kneipen nicht zu verachten und da gab es von H.C. Täubrich ein wunderbares Buch dazu welches ich oft nutze "Zu Gast im alten Berlin", Bayerntechnisch sind die Korrespondenzen aus den Süddeutschen Staaten nach Italien zu empfehlen aber auch Danzig und seine Ostseebäder gibt es von Dieter Zimmermann in zwei Chroniken mit wunderbaren Texten und Postkartenansichten.

Also Du siehst Literatur gibt es wirklich viel wofür man diese dann braucht muss jeder selbst wissen, der eine um geschichtliche Hintergründe zu erfahren der andere etwas über Postgeschichte und der nächste möchte nur wissen was etwas wert ist.

Ich persönlich muss sagen ich habe viel in den Büchern gelesen aber das meiste habe ich hier im Forum beigebracht bekommen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.02.2021 20:04:09 Gelesen: 494875# 2060 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 19.10.1848 aus Nürnberg von Johann Conrad Knopf an die Johann Anton Bader Company im 36 Meilen entfernten Mittenwald, spediert wurde hier ein Rechnungsbrief.

Im Brief selbst ging es um Krämerware wie 1 Kiste Holzkämme was gefällt ist an der linken mittleren Briefseite was aussieht wie ein Gildezeichen.

Für das Porto hatte der Empfänger für den einfachen Brief bis ein halbes Loth und einer Entfernung von 36 Meilen 12 Kreuzer zu zahlen, hier handschriftlich in blaugrün vermerkt.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Nürnberg (Winkler 8b) welcher nicht nur auf normalen Briefen sondern auch auf Fahrpostbriefen zu finden ist.

Auf der Rückseite ist noch ein gut erhaltenes Papierprägesiegel von Herrn Knopf (ICC).

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 07.02.2021 18:11:47 Gelesen: 493349# 2061 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Drucksache vom 29.11.1871 von der Kirchengemeinde Eichstätt an Hochwürden Friedrich Kaufmann in Monheim dort kam die Drucksache am 30.11. zur Ausgabe.
Für das Franko nahm man eine Bayern 22 y zu einem Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Eichstätt (Winkler 20b) auf der Rückseite zur Ankunft Halbkreisstempel von Monheim (Winkler 12a).

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 14.02.2021 18:17:21 Gelesen: 489183# 2062 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 12.4.1875 vom Untersuchungsrichter am K.Bezirksgericht Donauwörth an die Registratur des Würtembergischen Kreisgerichtshofs in Ellwangen dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23, (die Bayern 33 mit Wellenlinien wurde erst knapp zwei Monate später heraus gegeben).

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Donauwörth (Winkler 20b, hohe Grotesk Schrift ohne Jahr), auf der Rückseite zur Ankunft Zweikreisstegstempel von Ellwangen (hier im Forum abgebildet unter Philastempel.de ab 1880).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 16.02.2021 19:48:44 Gelesen: 488065# 2063 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 27.8.1851 aus Augsburg von F.Schmid & Cie an Herrn Johann Isler in Wohlen, am 29.8. wurde im Züricher Stadtbüro gestempelt, einen Ankunftsstempel von Wohlen gibt es nicht.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, im Züricher Stadtbüro wurden 16 Kreuzer in Rötel notiert, davon waren 6 Kreuzer vom Bodensee bis zur Postgrenze Zürichs (nicht Kantonsgrenze!).

Die restlichen 2 Kreuzer kassierte Wohlen bzw. Aargau, Paketschluß Lindau - Zürich Postgebiet nach dem Postvertrag von 1829.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Augsburg (Winkler 8b, 44x4mm), verwendet 1851-63, auf der Rückseite der Stempel von Zürich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.02.2021 19:55:05 Gelesen: 488062# 2064 @  
@ Gernesammler [#2063]

Hallo Rainer,

schöner Brief aus meinem Lieblingsjahr 1851.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.02.2021 20:03:30 Gelesen: 488058# 2065 @  
@ bayern klassisch [#2064]

Hallo Ralph,

schön von Dir zu hören, Du bist ja eher der König der Markenbriefe und ich liebe die Markenlosen.

Was ist an dem Jahr so besonders für Dich, das würde ich jetzt gerne wissen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 19.02.2021 19:57:27 Gelesen: 486468# 2066 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 22.9.1846 aus Augsburg vvon Johann Lorenz Schaezler an Johann Jacob Isler in Wohlen spediert der Brief trägt wieder nur den Züricher Stempel, hier am 24.9.1846.

Bayern hielt den Brief für einfach und notierte 8 Kreuzer bis Lindau (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem Postvertrag von 1829), Lindau selbst durfte keine Schweizer Taxen notieren, somit ist die erste Rötel Taxe vom Züricher Postbüro.

Hier wurde der Brief im 2.Gewicht gesehen (über 1/2 - 1 Loth) somit notierte man 17/23 in Rötel, dies setzt sich zusammen 6+3=9 Kreuzer für den kleinen Transit für das Postgebiet Zürich und im Aargau kamen dann noch weitere 6 Kreuzer dazu 4+2 = 6 Kreuzer.

In Aargau selbst wurden keine Briefe mit ungeraden Taxen abgegeben und man rundete auf 24 Kreuzer auf somit die 3. Taxzahl in Rötel.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8b in rot, 4x38 mm) verwendet 1846-1848 auf der Rückseite der erwähnte Zweikreisstempel von Zürich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.02.2021 20:27:30 Gelesen: 486454# 2067 @  
@ Gernesammler [#2066]

Hallo Rainer,

eine perfekte Beschreibung - viele bekommen das nicht hin.

1851 war für Bayern ein Jahr, in dem vieles verändert wurde, jeder Postler aufpassen musste, was ihm da vorgelegt wurde und auch die Kunden waren angehalten, keine schnellen Markenfrankaturen zu verkleben. Dazu gab es mehrere Entfernungsstrukturen, mehrere Gewichtsstrukturen, alte Postverträge die noch teils galten, neue, die aber hier und da noch nicht galten - alles in allem sehr spannend, dieses Jahr zu belichten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.02.2021 23:04:11 Gelesen: 486401# 2068 @  
@ bayern klassisch [#2067]

Hallo Ralph

Danke für die Blumen aber ich hatte auch einen guten Lehrer.

1851 ist so wie du beschreibst ein tolles Jahr das sich Aufgrund der Geschichte zu sammeln lohnt und viele der Briefe bekommt man noch für einen schmalen Taler.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 19.02.2021 23:13:44 Gelesen: 486397# 2069 @  
@ Gernesammler [#2068]

Hallo Rainer,

so ist es - man kann Vordruckalben füllen (gähn), jede Marke ungestempelt und gestempelt suchen (nochmals gähn), nur schöne Marken oder Briefe kaufen ohne jeden Hintergrund (reiner Augenmensch also), ein Gebiet, das zeitlich, oder territorial abgeschlossen ist, einen (oder auch mehrere) Postverträge - oder ein Jahr Bayern, in dem es viel durchzumachen galt und dieses, so will ich es versuchen, nicht aus der Sicht heutiger Sammler, sondern aus der Sicht damaliger Postler präsentieren. Wäre doch mal was neues ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.02.2021 12:35:22 Gelesen: 483989# 2070 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Neustadt an der Haardt in der Pfalz vom 13.2.1845 an Fräulein Elise Gernsheim in Dürkheim dort kam der Brief am gleichen Tag an.

Für das Franko hatte der Absender 3 Kreuzer zu zahlen die auf der Rückseite vermerkt sind, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel "Neustadt a/H" in rot (Winkler 11b, Verwendungszeit 1845) auf der Rückseite zur Ankunft Halbkreisstempel von Dürkheim (Winkler 11b) verwendet 1843-49.

Im Stempel von Neustadt hat der Postbeamte "Nach Abgang" handschriftlich vermerkt um Beanstandungen wegen zu Spätkommens zu vermeiden.

Was auch auffällt, im Stempel von Dürkheim wurde der 14.2. gestempelt aber handschriftlich in Rötel eine 3 eingetragen, dann kam der Brief doch noch am gleichen Tag auch wenn es wahrscheinlich schon Abend war und das Datum im Stempel vielleicht schon für den nächsten Tag geändert wurde.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.02.2021 12:53:08 Gelesen: 483984# 2071 @  
@ Gernesammler [#2070]

Hallo Rainer,

es gibt Weniges bei Bayern, das ich noch nicht gesehen habe, aber das mit der Verzögerung auf dem Sehnenkasten der Aufgabepost war mit tatsächlich bis dato unbekannt - ganz feines Stück (und die "Korrektur" hinten beim Datum passt zusammen - da hat wenig geklappt in dieser Zeit (vlt. Restalkohol ?).

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.02.2021 17:44:01 Gelesen: 482564# 2072 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) vom 19.12.1912 aus Bayreuth an die Königliche Districts Stiftungs Administration in Culmbach.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler "R3 BAIREUTH" in blau (Winkler Nr.4) dieser Stempel wurde in der Zeit der Verwendung, das war 1811-29 in 3 Farben gestempelt wobei es bestimmt bei allen drei Nuancen geben wird, gerade in den Blautönen die gern in Richtung grau oder grün variieren.

Auf der Rückseite ist ein Papiersiegel welches zwar gut erhalten ist, aber selbst in 800 Dpi nicht mehr zu lesen war (plattgelegen).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 01.03.2021 19:58:27 Gelesen: 481368# 2073 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 21.2.1837 als Regierungs Sache (RS) vom Königlichen Landgericht Lauf an das Präsidium der Königlichen Regierung von Mittelfranken zu Ansbach.

Viel vom Text ist nicht erhalten und leider auch kein offizielles Datum, aber der Einkreisstempel (Fingerhutstempel) von Lauf ist laut Winkler nur im Jahr 1837 abgeschlagen worden, dann kam er erst wieder 1852 kurz zum Einsatz.

Auf der Rückseite ist das Papierprägesiegel von Lauf in leidlicher Erhaltung.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.03.2021 20:43:53 Gelesen: 481344# 2074 @  
@ Gernesammler [#2073]

Hallo Rainer,

der Brief ist sicher aus der Vormarkenzeit, da in der Markenzeit Ansbach praktisch ausnahmslos Eingang stempelte - und hier mangelt ein Ankunftsstempel, weil er in den 1830er Jahren noch nicht vorgeschrieben war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.03.2021 19:58:17 Gelesen: 480856# 2075 @  
hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 27.10.1857 als Partei Sache (PS) vom Königlichen Pfarramt Reichertsheim spediert ab Haag an das Pfarramt in St. Wolfgang (Der Ort verdankt seinen Namen dem Heiligen Wolfgang, der um 976 als Bischof von Regensburg in seinem Eigenkloster Mondsee Zuflucht suchte).

Innen mit etwas Text und dem Siegelstempel vom Pfarramt Reichertsheim.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Haag (Winkler 11b, verwendet ab 1857) auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 02.03.2021 20:14:27 Gelesen: 480848# 2076 @  
@ Gernesammler [#2075]

Hallo Rainer,

dein hübscher Brief war als R.S. portofrei - als Partei-Sache hätte er bezahlt werden müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.03.2021 21:27:20 Gelesen: 480819# 2077 @  
@ bayern klassisch [#2076]

Hallo Ralph,

das stimmt aber, St. Wolfgang lag und liegt das nicht in Österreich da hätte doch auch bezahlt werden müssen oder war das bei kirchlichen Einrichtungen anders ?

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 02.03.2021 21:38:45 Gelesen: 480812# 2078 @  
@ Gernesammler [#2077]

Hallo Rainer,

bei einem Brief von 1857 ist es als portofreie RS egal, ob sie innerbayerisch, oder in den Postverein (Österreich) versand wurde - sie war und blieb portofrei.

Orte dieses Namens gibt es mehrere - da hier keine Präzisierung bei der Anschrift angegeben wurde, sollte es eines sein, das die Aufgabepost als innerbayerisch anerkannte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.03.2021 19:56:18 Gelesen: 480088# 2079 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 2.11.18.. als Regierungssache (RS) vom königlichen Landgericht in Füssen an die königliche Regierung von Schwaben Kammer des Innern in Augsburg.

Der Brief wurde spediert mit Akten von 1 Pfund 4 Loth, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Füssen (Winkler 11b), verwendet wurde der Stempel in der Zeit von 1853-59, leider lässt sich die Zeit des Briefes nicht näher eingrenzen.

Was könnte rechts oben das FG bedeuten, hat hier jemand eine Vermutung ?

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 06.03.2021 18:40:36 Gelesen: 480047# 2080 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 27.11.1859 aus München an Herrn Dr.Roßbach in Würzburg, dort kam der Brief am 28.11. zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern 4 II zu 6 Kreuzer für den einfachen Brief im Fernverkehr über 12 Meilen.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel von München sowie dem L2 Zweizeiler vom München (Winkler 8b in fetter Antiqua, verwendet 1850-67), auf der Rückseite zur Ankunft der Zweikreisstempel mit Zierstücken von Würzburg (Winkler Nr.10).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 16.03.2021 19:55:19 Gelesen: 475799# 2081 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 31.5.1872 aus Nürnberg nach Hipolltsheim über Gräfenberg an Fräulein Sophie Schmiet, Bierbrauertochter, hier kam der Brief am gleichen Tag an.
Vielleicht nicht der schönste Brief aber das Datum ist doch ganz interessant, denn als am 31.5.1872 eine einheitliche Biersteuergesetzgebung für das Reich erlassen wurde, die auch die Verwendung von Stärkemehl, Zucker, Sirup und Reis für die Bierproduktion zuließ,wurden Bayern,Baden und Württemberg, wo das absolute Reinheitsgebot galt von dieser Regelung ausgenommen.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Nürnberg (Winkler Nr.21 in violett, 26,5mm, Verwendung 1872) auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Gräfenberg (Winkler Nr.12a).

Als Begründer der Stadt Hipoltstein um 1280 nennt man die Herren Heinrich von Stein und seinen Sohn Hipolt.

1799 dem Kurfürstentum Bayern zugeschlagen war Hipoltstein bis zur Grenzbegradigung um 1880 eine Stadt in der Oberpfalz wurde dann aber mit Mittelfranken vereinigt.

Gruß Rainer


 
siegfried spiegel Am: 17.03.2021 08:25:50 Gelesen: 475773# 2082 @  
@ Gernesammler [#2081]

Hallo Rainer,

das Städtchen heißt Hilpoltstein, näheres siehe Text.

"Hilpoltstein ist eine Stadt im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern) und liegt etwa 30 Kilometer südlich von Nürnberg. Als eigentliche Begründer des „oppidum in Lapide“ um 1280 gelten Heinrich von Stein und sein Sohn Hilpolt I. aus dem Geschlecht der Herren von Stein."

Der "Konflikt" zwischen der Oberpfalz und Franken schwelt immer noch, wie man der Veitshöchheimer Faschingssitzung feststellen kann. :)

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried
 
Gernesammler Am: 17.03.2021 10:24:19 Gelesen: 475762# 2083 @  
@ siegfried spiegel [#2082]

Hallo Siegfried,

danke, hatte mich im ersten Satz verschrieben, gut das einer aufpasst.

Im vorletzten Satz war alles wieder in Ordnung, da wussten die Leute wieder wo sie wohnen.

Gruß Rainer
 
philatrain Am: 17.03.2021 21:37:59 Gelesen: 475736# 2084 @  
@ Gernesammler [#2081]

Hallo Rainer,
Hallo Siegfried,

ich denke es handelt sich um das oberfränkische Örtchen Hiltpoltstein. Dort gab es von 1618-1958 eine Brauerei Schmidt, dann passt auch der Ankunftsstempel von Gräfenberg.

Gruß Lars
 
Gernesammler Am: 18.03.2021 13:06:00 Gelesen: 475691# 2085 @  
@ philatrain [#2084]

Hallo Lars,

danke für den Hinweis zur Brauerei Schmidt, wenn ich den Brief dann aufziehe kann ich das gut für meine Seite verwenden.

Findet man dazu etwas bei Google oder wo hast Du das gefunden ?

Gruß Rainer
 
siegfried spiegel Am: 18.03.2021 14:40:50 Gelesen: 475681# 2086 @  
@ philatrain [#2084]

Hallo Lars,

du hast richtig nachgeforscht. Anscheinend nahm man es mit der Rechtschreibung seinerzeit nicht so genau, wenn der Postler nicht mitgedacht hätte, wäre der Brief möglicherweise tatsächlich in Hilpoltstein und nicht in Hiltpoltstein gelandet.

Beste Grüße, Siegfried
 
philatrain Am: 18.03.2021 20:58:30 Gelesen: 475654# 2087 @  
@ Gernesammler [#2085]

Hallo Rainer,

ich hatte mich über den Wikipedia-Eintrag von Hiltpoltstein angenähert und bin dort auf die Brauerei gestoßen.

Gruß Lars
 
Gernesammler Am: 19.03.2021 19:44:25 Gelesen: 475612# 2088 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich konnte zwei Teil Franko Briefe erwerben wo ich bei der Taxierung Hilfe gebrauchen kann.

Der erste ist vom 25.11.1786 von der Firma Carli & Comp. aus Augsburg gerichtet an Herrn Roux Freres in Marseille, dieser wurde über Canstadt spediert.

Wenn ich es richtig sehe wurden für den Weg bis Canstadt 12 Kreuzer bezahlt die Rückseitig notiert sind, ab Canstadt bis Marseille ? Auf der Vorderseite des Briefes ist eine 35 die durchgestrichen wurde und eine 51 auch ist ein Betrag in Sol notiert den ich nicht interpretieren kann.

Gestempelt wurde mit sogenannten Adels Stempel V.Augsburg in Schreibschrift (Winkler 1 Typ IV) verwendet 1883-98.



Der zweite Brief ist vom 22.12.1787 auch aus Augsburg diesmal von B.A. Liebert auch an Roux Freres in Marseille, dort wurde der Brief am 7.1.1788 beantwortet.
Spediert wurde der Brief bis Rheinhausen und bis da waren 12 Kreuzer bezahlt worden, ab Rheinhausen bis Marseille hatte der Empfänger 9 Sol zu zahlen.
Gestempelt wurde auch hier mit dem Adels Stempel V.Augsburg (Winkler 1 IV wobei hier das V eine andere Form hat und auch die Schreibschrift etwas schmaler ist) an der Grenze wurde der Stempel DÀLLEMAGNE abgeschlagen (van der Linden letzter Teil Nr.874) verwendet 1787.

Sollte etwas falsch sein, ich bin für jede Verbesserung offen und kann so die Briefe besser beschrieben ablegen, auch wäre es schön zu wissen ob es für diese Zeit der 1780er Jahre einen Postvertrag zwischen Bayern und Frankreich gab.





Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 19.03.2021 19:56:55 Gelesen: 475609# 2089 @  
@ Gernesammler [#2088]

Hallo Rainer,

2 nette Briefe, hübsch!

Bayern hatte erst zum 1.3.1808 eine eigene Staatspost, personell erst zum 1.7.1808.

https://de.wikipedia.org/wiki/Postgeschichte_und_Briefmarken_Bayerns

Davor war die Reichspost = Thurn und Taxis zuständig für Post von und nach Bayern und dem Ausland.

Beide Briefe wurden mit je 12x teilfrankiert bis Rheinhausen; franko Cannstatt ist hier falsch.

Die D´Allemagne - Stempel stammen aus Augsburg, weil Augsburg ja auch Kartenschlußpostamt zu Frankreich war.

Der 1. Brief mit 7 g (oben links) lag in der 2. Gewichtsstufe für Frankreich (nicht für Taxis!) und kostete daher 1,5 mal so viel, wie der untere, der unter 6g gewogen hatte.

Daher wurde ab Rheinhausen (bei Speyer) der einfache Brief mit 34 Sols taxiert und der schwere mit 51 Sols (34 plus 17 = 51). Die ursprüngliche Notation war falsch und wurde folgerichtig gestrichen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.03.2021 18:24:25 Gelesen: 475561# 2090 @  
@ bayern klassisch [#2089]

Hallo Ralph,

besten Dank für die Taxierung der Briefe, im ersten Brief steht unten links "franko Canstadt" hat Taxis das nicht für voll genommen und den Brief dann trotzdem im eigenen Ermessen über Rheinhausen spediert.

Wenn man sich den Weg anschaut war der über Canstadt auch nicht viel länger und über Rheinhausen musste der Brief sowieso, das war ja erst hinter Strasbourg.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.03.2021 19:25:32 Gelesen: 475552# 2091 @  
@ Gernesammler [#2090]

Hallo Rainer,

was ein Absender notierte bei der Reichspost, war uninteressant. Der bekam bei der Aufgabe am Schalter gesagt, wie es aussieht und wie du siehst, hat man sich nicht mal die Mühe gemacht, den offensichtlich unrichtigen Vermerk zu streichen. Unwichtiges braucht man auch nicht zu streichen.

12 Kreuzer war das Franko bis Strasbourg im 1. Gewicht, wie man an beiden Briefen sehen kann. Aber hier galt das halbe Loth, in Frankreich unter 6 g, unter 8 g, unter 10 g usw., und diese Schritte vertrugen sich nicht mit Lothgewichten; daher war der Grenzfrankozwang so sinnvoll, weil jede Postverwaltung ihr eigenes Porto ausrechnen konnte und nicht wahrscheinlich unrichtig taxierte/frankierte Briefe nachzurechnen, zu korrigieren und erst dann weiterleiten musste. Der Weg war bei der Reichspost nicht entscheidend - die hatten feste Tarife von Ort A nach Ort B (C, D, usw.) und oft kosteten Briefen von A nach C mehr, oder weniger Taxe, als zurück. Das hat aber keinen gestört, weil man auch oft das Franko gar nicht erst notierte. Transparenz war zu vermeiden, damit nicht andere Postverwaltungen sehen konnten, was welcher Brief kostete.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 31.03.2021 19:36:01 Gelesen: 471639# 2092 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 26.8.1826 aus Augsburg von Schoeppler & Hartmann an Daniel Steinbach & Söhne in Altenburg wann der Brief zur Ausgabe kam entzieht sich meiner Kenntnis da zu dem Zeitpunkt noch nicht Ankunft gestempelt werden musste.

Für das Porto hatte der Empfänger gesamt 4 1/2 Gute Groschen zu zahlen, notiert in blau welche sich zusammen setzen, 12 Kreuzer für Bayern bis Hof notiert in schwarz die in 3 Gute Groschen reduziert wurden diese wurde mit Rötel notiert,für Sachsen waren es bis Altenburg noch 1 1/2 Gute Groschen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a, 3,5 x 40,5 mm, verwendet 1826-1840) auf der Rückseite ist noch ein gut erhaltenes Papiersiegel von Schoeppler & Hartmann (SH).

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 03.04.2021 17:06:49 Gelesen: 470384# 2093 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Charge Brief vom 17.7.1845 aus Augsburg von den Gebrüdern Torri als Rechnung über 128 Gulden an Herrn Caspar Roth in Langgass bei Zürich spediert, in Zürich kam der Brief am 19.7.1845 an.

Da der Brief einfach war notierte Bayern für sich 8 Kreuzer bis Lindau (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem Postvertrag von 1829), vom Züricher Postbüro wurden dann 6 Kreuzer in Rötel notiert somit hatte der Empfänger 14 Kreuzer zu zahlen.

Die Chargegebühr von 4 Kreuzern hatte der Absender zu tragen, auch wurde dafür die Manualnummer 126 vergeben in schwarz ausgewiesen.

Die in Rötel ausgewiesene 4 könnte das die Scheingebühr gewesen sein (gegen Schein).

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Augsburg in rot (Winkler 8b, 3,5x43mm) dem CHARGÈ Stempel sowie zur Ankunft in Zürich der Zweikreisstempel am 19.7. vM.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 03.04.2021 19:34:36 Gelesen: 470317# 2094 @  
@ Gernesammler [#2093]

Hallo Rainer,

perfekte Beschreibung - Glückwunsch dazu; nur lese ich 46 als Porto für den Empfänger. Ich weiß aus dem Hinterkopf, dass Zürich mal eingehende Briefe in einer anderen Währung als Schweizer Kreuzern taxierte.

Wenn es Zeit gibt, muss ich mal ein paar Hundert A4 - Seiten durchforsten, um hierzu mehr sagen zu können; in jedem Fall außergewöhnlich, weil ich nur einen Brief mit vergleichbarer Währung der Abgabepost habe (aber Dutzende in Schweizer Kreuzern!). Ich gebe laut, wenn ich fündig geworden sein werde.

Liebe Grüsse und Frohe Ostern,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.04.2021 20:13:11 Gelesen: 470298# 2095 @  
@ bayern klassisch [#2094]

Hallo Ralph,

das ist super dann warte ich mit der Beschreibung und dem ablegen des Briefes.

Laut Wiki waren das zu alten Zeiten der Rappen der Haller und der Batzen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.04.2021 22:57:54 Gelesen: 470247# 2096 @  
@ Gernesammler [#2095]

Hallo Rainer,

wenn das Internet oder Wikipedia alles wüßte, brauchten wir keine Foren und keine Fachliteratur mehr. So viel dazu.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
SH-Sammler Am: 04.04.2021 06:42:04 Gelesen: 470060# 2097 @  
@ Gernesammler [#2093]
@ bayern klassisch [#2094]

Hallo Ralph
Hallo Rainer

Ich lese hier ja auch immer mit und bin an der Fragestellung bei Rainers Brief [#2093] zum erhobenen Porto in Zürich auch interessiert.

Bekannt ist, dass Zürich ab 1843 die eigenen Briefmarken “Züri 4” resp “Züri 6” für die Innerstädtische resp Innerkantonale Post anwendete.

Wieviel war das nun in Kreuzern, welche in den vielen Kantonen bis Ende 1851 noch in Gebrauch waren.

Auf nachstehendem Brief aus Schaffhausen aus dem Jahr 1845 ist in rot (von Zürich) eine 8 geschrieben. Der normale Tarif ab Schaffhausen wurde bisher immer mit 3 Kreuzern angeschrieben. Die 8 Zürcher Rappen entsprachen dem zu Folge den 3 sonst üblichen Kreuzern. Umgerechnet 1 Kreuzer entsprach 2.666 Zürcher Rappen.



Bei Rainers Brief ab Augsburg nach Zürich wurde beim Empfänger das Porto von 46 Zürcher Rappen erhoben. Umgerechnet entsprach das dem Betrag von 17.25 Kreuzern, gerundet 18 Kreuzer.

Da Zürich einen Anteil von 6 Kreuzern für sich beanspruchte, dürfte der Rest von ca. 12 Kreuzern in etwa dem Tarif aus Bayern entsprechen.

Nun ist Ralph gefragt. Er ist ja die Koryphäe in diesem Bereich. Da ich keine vollständigen Tabellen besitze, sowie zwischen Zürich und Bayern auch Sondertarife bestanden, überlasse ich die Erklärung des bayrischen Anteils besser Ralph.

Bitte schön, und viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 04.04.2021 10:20:57 Gelesen: 469963# 2098 @  
@ SH-Sammler [#2097]

Hallo Hanspeter,

danke für deine Erklärung - ja, die ersten Marken Zürichs waren ja 1843 auch in Rappen, von daher passt das.

Bayern hatte 8 Kreuzer zu beanspruchen, die eigentlich 20 Rappen entsprachen. Erst nach der offiziellen Währungsumstellung 1851 wurde 1 Kreuzer als 2,5 Rappen berechnet und so groß ist der Unterschied im ermittelten Wert von 2,66 zu 2,5 nicht, zumal es ja auch immer Rundungen zur Rechnungsvereinfachung gab.

Ziehe ich bei Rainers Brief von 46 Rappen die bayer. 20 Rappen ab, verblieben 26 Rappen, also ca. 12 Kreuzer. Da wäre ein bisserl viel für einen Brief der 3. Gewichtsstufe, da Zürich üblicherweise 6 Kreuzer für sich rechnete bis 1/2 Loth, 9x bis 1 Loth und eben 12x für bis 1,5 Loth.

Zwar gab es hin und wieder mal Briefe, die in Bayern einfach, in Zürich aber 1,5fach gerechnet wurden, aber ich kenne keine Briefe, bei denen noch eine weitere Gewichtsstufe dazwischen lag. Wir werden weiterhin noch ein bisserl knobeln müssen bei dem Brief, aber das macht unser Hobby ja so toll.

Hab vielen lieben Dank für deine wie immer sehr wertvolle Hilfe und einen schönen Ostersonntag,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 04.04.2021 14:07:36 Gelesen: 469880# 2099 @  
@ bayern klassisch [#2098]

Liebe Freunde,

ich habe eine alte, nicht exakt datierte Reduktionstabelle Kreuzer - Rappen gefunden, die sicherlich bei Rainers Brief galt. Demnach waren 46 Rappen 14 Kreuzer, so dass also Bayern 8x und Zürich 6x von den 46 Rappen bekam.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.04.2021 18:36:07 Gelesen: 469749# 2100 @  
@ bayern klassisch [#2099]

Hallo Ralph,

das ist sehr schön, kannst du mir diese mal bitte zukommen lassen ich habe mehrere Bücher gewälzt und nicht das richtige gefunden.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.04.2021 18:58:54 Gelesen: 469733# 2101 @  
@ Gernesammler [#2100]

Hallo Rainer,

mache ich morgen, nachdem ich sie wiedergefunden haben werde. Dann zeige ich sie hier, dann kann das jeder sehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.04.2021 22:22:34 Gelesen: 469647# 2102 @  
@ bayern klassisch [#2101]

Hallo Ralph,

danke, so war das auch gemeint dass es alle zu sehen bekommen, es wäre auch schön wenn es dazu einen Literaturhinweis gibt ich selbst habe die Bücher von Schäfer und andere durchgesehen und leider nichts gefunden.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 05.04.2021 11:37:43 Gelesen: 469444# 2103 @  
@ Gernesammler [#2102]

Liebe Freunde,

hier die gewünschte Reduktionstabelle Kreuzer süddeutsch zu Rappen (Zürcher Rappen). Dabei ist stets zu beachten, dass bei "krummen" Beträgen die Schweiz stets aufgerundet ("suplirt") hat.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
SH-Sammler Am: 05.04.2021 14:16:00 Gelesen: 469381# 2104 @  
@ bayern klassisch [#2103]

Hallo Ralph,

danke für die Reduktionstabelle. So werden aus den 46 Rappen die 14 Kreuzer.

Somit ist ja alles gut.

Auch Dir liebe Grüsse

Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 05.04.2021 16:17:55 Gelesen: 469335# 2105 @  
@ SH-Sammler [#2104]

Hallo Hanspeter,

ab 15.10.1852 berechnete die CH wieder alles nach dem Maßstab 10 Rappen = 3 Kreuzer usw.

Nur davor galten noch oft 10 Rappen = 4 Kreuzer, da die CH zwar ab 1849 eine Bundespost hatte, aber noch die Altverträge mit den alten Reduktionen galten. Es gilt also zu schauen, von wann die Briefe datieren und welche Gebührenhöhen angesetzt wurden und in heimische Währung reduziert wurden.

Alles nicht so einfach, aber das Forum hilft natürlich ungemein.

Schönen Ostersonntag und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.04.2021 16:25:22 Gelesen: 469332# 2106 @  
@ bayern klassisch [#2103]

Hallo Ralph,

besten Dank, tolle Übersicht und auch Dein Hinweis auf 10/1852 ist sehr hilfreich denke ich wenn man das alles beachtet dann sollte es zu schaffen sein die Briefe noch besser zu beschreiben und wenn nicht dann so wie Du sagst "Alles nicht so einfach, aber das Forum hilft natürlich ungemein".

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 05.04.2021 16:30:55 Gelesen: 469330# 2107 @  
@ Gernesammler [#2106]

Hallo Raier,

weise Worte. Und voll berechtigt!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 07.04.2021 11:41:13 Gelesen: 468418# 2108 @  
Liebe Freunde,

viele davon gibt es nicht und ich bin sehr froh, mal ein solches Stück zeigen zu können:



Postschein von Oettingen, den 29.2.1824 "Ein rekommandirtes Schreiben an Seine Königliche Majestät in München" unter Nr. 5 im Recomanual geführt, vom Absender intern mit der Nr. 5 gelistet, das den Zusatz links zeigt:

"Obige 25 X (Kreuzer) Auslage für bemeldes Schreiben die hiesige Stadtorgel betreffend, hat Cantor Trautner richtig aus der Pflege erhalten. DS 56".

Zur Orgelreparatur sagt uns das Internetz dieses [1]

Zur damaligen Zeit konnte man sogar noch unfrei an die Majestät seine Briefe schicken - erst ab 1850 wurde dies verboten und in Briefkästen eingelegte, unfrankierte Briefe verbrannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] http://www.kloster-speinshart.de/klosterkirche/orgel.htm
 
bayern klassisch Am: 07.04.2021 11:51:06 Gelesen: 468413# 2109 @  
Liebe Freunde,

es gibt Briefe, die sind schön (und evtl. sogar interessant) von vorn, andere nur schön (und evlt. auch interessant) von hinten - und bei manchen ist alles gemischt.



Der hier vom 27.2.1853 vom k. b. Landgericht Heidenheim war gerichtet ans k. p. Justizamt in Angerburg in der Provinz Preussen und als Regierungs - Sache portofrei.

Frei von Stempeln blieb die Siegelseite aber nicht - gottlob, erfreut doch unser Auge eine Kaskade preussischer Bahnpoststempel, die in chronologischer Reihenfolge so ausgesehen hat:

1. Leipzig-Magdeburg 28.2. IV Magdeburg

2. Minden 28.2. I Berlin

3. Berlin 1.3. II Bromberg

4. Bromberg 2.3. I Danzig

5. Marienburg 2.3. III Königsberg, gefolgt von einem Ausgabestempel unleserlichen Datums.

Einen Brief mit 5 verschiedenen Bahnpoststempeln muss man suchen und so hübsch mit Inhalt erfreut er das Auge ganz besonders.

Liebe Grüse von bayern klassisch
 
Totalo-Flauti Am: 07.04.2021 12:12:41 Gelesen: 468407# 2110 @  
Lieber bayern klassisch,

der Bahnpostbeleg begeistert mich ja sehr. Eine Frage hätte ich aber, ob Du weißt, warum kein sächsischer Bahnpoststempel der Strecke Hof-Leipzig vorhanden ist? Ich denke das die Post über die bereits 1851 eröffnete Strecke transportiert wurde. Wurde die Post nach Preussen "geschlossen" durch Sachsen expediert und erst nach Übergabe an die preussische Post in Leipzig im Bahnpostamt Leipzig-Magdeburg weiter bearbeitet?

Vielen Dank für's Zeigen und für die kommende Antwort.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
bayern klassisch Am: 07.04.2021 12:14:38 Gelesen: 468405# 2111 @  
@ Totalo-Flauti [#2110]

Ja mein Lieber, das sehe ich auch so, aber es gab auch von Bayern über Sachsen Einzeltransite, auf deren Siegelseite sich sächsische Bahnpoststempel finden lassen. Man sieht, es gibt immer mehr, als man denkt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 07.04.2021 12:16:20 Gelesen: 468404# 2112 @  
Liebe Freunde,

ein Dienstbrief des "Ministre des affaires d´etrangers" (heute: Außenministerium) wurde als K.D.S. (Königliche Dienst Sache) portofrei an die königliche Distrikts - Stiftuns - Administration in Neuburg im Oberdonaukreise "sehr pressant" verschickt, weswegen ich stark annehme, dass der Brief per Expressen in Neuburg zuzustellen war.




Interessant noch der französische Franchisenstempel, der mir so nicht erinnerlich ist ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 12.04.2021 20:15:42 Gelesen: 465910# 2113 @  
hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 9.8.1819 von Johann Wolfgang Fuchs aus Nürnberg an die Herren Bulet & Contan in Genf spediert wann der Brief zur Ausgabe kam kann ich leider nicht sagen.

Bayern notierte für sich bis Grenze 10 Kreuzer, bis Genf waren es über Zürich - Aarau - Solothurn - Genf nochmals 12 Kreuzer die lt. Ralph seiner tollen Reduktionstabelle in 40 Rappen umgewandelt wurden, 6 Kreuzer bis Zürich Postgebiet, 2 Kreuzer für den Aargau und 4 Kreuzer für die Genfer Post.
Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler R3 Nürnberg. (Winkler Nr.4 Typ III, 44x2,5mm) verwendet 1818-1821.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 12.04.2021 20:32:33 Gelesen: 465897# 2114 @  
@ Gernesammler [#2113]

Hallo Rainer,

feiner Brief, aber wie immer waren zu Anfang des 19. Jahrhunderts noch die postgeschichtlichen Aufräumarbeiten nach Napoleons Herrschaft voll im Gange, so auch hier.

Nürnberg notierte nicht 10, sondern (immer in blau) 12 Kreuzer bis zur bayerischen Grenze bei Lindau.

Diese entsprachen mit dem Transitporto von weiteren 10 Kreuzern für Zürich bis zur Postgrenze des Kantons Waadt Genf von 22 Kreuzern.

Die Fischersche Pachtpost hatte das Postregal dort und rechnete noch in alten französischen Sols, wobei man so "frei" war und einen Kreuzer für einen Sol rechnete. Da der Gesamtbetrag also 40 Sols betrug, hatte sich Fischer mit seiner Pachtpost satte 18 Kreuzer = Sols einverleibt, da der Empfänger total 40 Sols zu zahlen hatte.

Ein feiner Brief, der wohl von jedem Postgeschichtler nur so la la zu beschreiben ist, weil die inneren Transitverhältnisse der damaligen Schweiz (zuvor noch Helvetische Republik) äußert kompliziert und komplex sind. Ich denke, kann aber nichts beweisen, dass der Brief in allen Postgebieten einfach war, aber Fischer ihn als schweren Brief taxieren ließ, womit sich das hohe Porto für die Waadt erklären ließe (bei linearer Progression, nicht der 50%igen Progression von Bayern und Zürich!).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 13.04.2021 14:03:02 Gelesen: 465595# 2115 @  
Liebe Freunde,

am 28.8.1850 war der erste 281 von Regensburg noch ein fast jungfräulicher Stempel, wie man sieht. Der Erstausgabe Nr. 4I steht er aber sehr gut.



Der Ankunftsstempel von Erbendorf am Folgetag war es jedoch eher nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.04.2021 20:12:45 Gelesen: 464016# 2116 @  
hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 3.2.1848 von Vallet Boschel aus Nürnberg an F.Huth in London spediert, wann der Brief dort ankam kann man leider nicht genau sehen, der Stempel von London ist sehr verschwommen.

Ich versuch es mal mit der Taxierung, der Absender zahlte 16 Kreuzer bis Straßbourg (geschlossener Transit) welcher schon die Transitkosten für Badeb und Württemberg beinhaltet.Ab Französischer Grenze bis zum Empfänger kostete der Brief bis London weitere 43 Kreuzer, gesamt 59 Kreuzer.

Spediert ab Nürnberg - Forbach - Straßbourg - Boulongne - Calais - London.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler Nürnberg (Winkler 8b) dem Zweikreisstempel Baviere - Forbach, dem Zweikreisstempel von Boulogne und dem Ankunftsstempel von London.

Und wie immer sollte sich dieser oder jener Fehler reingemogelt haben - ich bin für jede Verbesserung dankbar.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 16.04.2021 20:30:10 Gelesen: 464005# 2117 @  
@ Gernesammler [#2116]

Hallo Rainer,

schöner Brief nach dem PV Bayern - Frankreich vom 1.7.1847. Da es keinen Frei-Vermerk gibt, zahlte der Absender gar nichts. Hinten ist nur ein Abklatsch zu sehen, keine bayer. Taxe.

Frankreich spedierte ihn wie von dir beschrieben und in London hatte der Empfänger 1 Shilling 3 Pence zu zahlen, das waren 15 Pence und 1 Penny war 3 Kreuzer wert, so dass der Brief final in bayer. Währung 45 Kreuzer kostete. Ab 1.10.1851 wäre er als Frankobrief daher auch mit 45 Kr. zu frankieren gewesen (gibt es!).

9 Kreuzer bekam Bayern für den bis 7,5g leichten Brief, den Rest teilten sich Frankreich und Grossbritannien.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 17.04.2021 11:49:02 Gelesen: 463664# 2118 @  
Liebe Freunde,



weil ich ja ein Faible für Ulm bzw. Neu-Ulm habe, kam mir dieser hier gerade recht:

Causa Domini (= Sache des Landesherren) war die erste Franchise, die es im Königreich Bayern gab, wobei es mehrere Abkürzungen hierzu gab, die allgemein geläufig waren, wie C.D., Cau. Dmi, Ca. Di usw. usw.

Diese ging ab Kempten am 26.6.1809 nach Ulm, welches damals noch bayerisch war und daher der Einordnung in Flußkreise unterlag (hier: "Königlich bairische Finanz-Direction des Ober-Donau-Kreises).

Mit Caa Domi klar gekennzeichnet, wurde er portofrei zugestellt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.04.2021 11:56:54 Gelesen: 463657# 2119 @  
Liebe Freunde,

ein Brief an Leon Blum (mosaischer Addressat) wurde im pfälzischen Ingenheim am 2.4.1849 geschrieben und am Folgetag im ca. 10 km nördlichen (!) Landau/Pfalz aufgegeben.



Landau stempelte Aufgabe und PROV.LIM: für "Province Limitrophe", also Nachbarprovinz, wodurch sich sein Porto angenehm vom Standardporto dieser Zeit abhob - es betrug nämlich nur 4 Decimes bis 7,5g wie hier. Über Wissembourg (2Kreisstempel kaum zu erkennen) lief er am 4.4. in Strasbourg ein.

Ingenheim bekam erst im Oktober 1851 eine eigene Postexpedition und der Absender hatte vermutlich in Landau zu tun, so dass er den Brief nicht mit dem Kantonsboten für 2-3 Kreuzer nach Landau befördern ließ, sondern ihn kostengünstig selbst dorthin verbrachte.

4 Decimes entsprachen postalisch 12 Kreuzern - von der Frankreich näheren Postexpedition in Bad Bergzabern wäre es aber auch nicht günstiger geworden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 10:39:56 Gelesen: 462662# 2120 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen 3x Frankobrief aus Dietfurt OB(ER) PF(ALZ) vom 22.6.1866, der am Folgetag an Herrn Adolph Zimmermann in Weisenburg in Bayern, aufgegeben wurde und der ausweislich seiner Siegelseite über Eichstätt am 24.6. nach Weissemburg gelangte.





Inhalt: "Dietfurt am 22. Juni 1866

Herrn Zimmermann Weisenburg

Ich bin in den Stand gesetzt, und zwar wegen meinen Sohn Bonifaz welcher als freygelöster als Soldat zum 11. Königlichen Infanterie Regiment eingereicht ist, und wegen seiner kurzsichtigkeit bey der Visitations nicht einmal angegeben hat, und, wo ich aber für selben Schritte thun wolle.

So Ersuche ich Sie wenn es Ihnen tunlich wäre ein Zeichniß (= Zeugnis) über seine Kurzsichtigkeit wärend derselbe bey ihnen in der Lehre war und von Magistrat Kontrasigniren zu laßen, und an mich zu senden, und die Auslagen werde ich für Sie Herrn Jößel bezahlen und in gegensten dienstlichen ich bereit bin grpßt Sie Bonifaz Jos(eph) Maag".

Es versandte also der Vater einen Brief an einen Ausbilder mit der Bitte, sich von diesem und dem dortigen Magistrat eine Bescheinigung vorlegen zu lassen über eine starke Kurzsichtigkeit, damit nach Erhalt der Vater diese Bescheinigungen dann an geeigneter Stelle einreicht, um dadurch zu erreichen, dass sein Sohn aus dem gefährlichen Krieg, in den wohl auch das 11. Infanterie Regiment verwickelt war, wieder entlassen würde.

Ich finde das ein erstaunliches Vorgehen, zumal der Sohn selbst wohl bei der Musterung bzw. bei der Einziehung zum Militär wohl nichts gesagt hatte.

Für weitere Daten hinsichtlich der handelnden Personen und der militärischen Lage bzw. des 11. Regiments wäre ich sehr dankbar. Als mieser Googler habe ich leider nichts Sinnvolles dazu gefunden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 10:56:58 Gelesen: 462652# 2121 @  
Liebe Freunde,

es gibt Briefe, die sind einfach Luxus, weil sie allerhöchsten Kriterien entsprechen und andere sehen nur luxus aus, weil sie auf ihre eigene Weise sehr adrett daher kommen - und zu letzterem Kapitel kann ich einen beitragen.



Ein außergewöhnlich längliches (schöööön) Damenformat wurde in Weigoldshausen am 5.7.1858 mit 2 blauen 3Kreuzermarken kunstvoll frankiert und mit der Anschrift: "Fräulein Fräulein Fanny v. ??? Wohlgeboren Gießen, Großherzogtum Hessen - eigenhändig abzugeben" auf die Reise geschickt.

Ausweislich der Siegelseite lief er am Folgetag über Frankfurt am Main nach Gießen, wo er mit der 1. Verteilung einlangender Korrespondenz dort für 1 Kreuzer Bestellgeld ausgetragen wurde.

Die Entfernung von Aufgabe- bis Zielpost betrug weniger als 20 Meilen, das Gewicht war unter einem Loth angesiedelt, so dass die frankierten 6 Kreuzer ausreichten.

Kaufgrund war der Vermerk "Eigenhändig abzugeben", womit man dem Gießener Stadtbriefträger eine (damals übliche) Abgabe von Briefen an Dritte (Verwandte, Freunde, Vermieter, Kollegen usw.) ausschloß. Alternativ hätte man auch "Privatim" vermerken können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
philatrain Am: 19.04.2021 11:13:01 Gelesen: 462643# 2122 @  
@ bayern klassisch [#2121]

Hallo bk,

wirklich ein schöner Brief, deine Fragezeichen heißen Grolman.

Gruß philatrain
 
Gernesammler Am: 19.04.2021 11:21:15 Gelesen: 462638# 2123 @  
@ bayern klassisch [#2121]

hallo Ralph

toller Brief und zu der Dame gibt es auch einen Link der interessant für Dich sein könnte [1],

Gruß Rainer

[1] https://gedbas.genealogy.net/person/ancestors/1252232467
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 11:24:03 Gelesen: 462635# 2124 @  
@ philatrain [#2122]

Hallo philatrain,

ich bin ums Verrecken nicht auf den Namen gekommen, aber Grolman ist sicher richtig. Danke sehr!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 11:24:53 Gelesen: 462634# 2125 @  
@ Gernesammler [#2123]

Hallo Rainer,

vielen Dank - aber der Brief an meine Fanny von Grolman lief 1858, während die von dir ausgesuchte Damen erst 1866 geboren wurde, oder lese ich da etwas falsch?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.04.2021 12:29:21 Gelesen: 462613# 2126 @  
@ bayern klassisch [#2125]

hallo Ralph

Sorry, nicht genau auf das Datum geachtet, dann sollte es Luise Fanny von Grolman sein diese hat gelebt vom 16.5.1833 - 1911, eine andere Fanny hab ich zu dem Thema nicht mehr gefunden.

Das wäre dann der Link zu allen "von Grolman" [1].

Gruß Rainer

[1] http://www.gedbas.de/search/simple?placename=Gie%C3%9Fen&offset=1400&max=50
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 12:39:47 Gelesen: 462605# 2127 @  
@ Gernesammler [#2126]

Hallo Rainer,

topp Job - die war es. Wäre schön, wenn sie noch mehr Briefe aus Bayern (und von anderswo) aufgehoben hätte! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 28.04.2021 13:11:07 Gelesen: 458641# 2128 @  
Liebe Freunde,

früher waren in Bayern, einem Land mit wenigen Gastarbeitern, die Kenner des Griechischen sicher stärker vertreten, als heute, aber das hat etwas mit Bildung zu tun und damit stehen moderne Regierungen ja seit Dekaden auf permanentem Kriegsfuß.

Wer eine Postkarte schrieb, wollte seine Mitteilung geschützt wissen, auch wenn ein Kuvert dafür sicher der geeignetere Gegenstand bildete - aber seis drum, im Würzburg der 1870er Jahre schien es zu genügen, etwas auf Griechisch zu verfassen und darauf zu hoffen, dass die die Karten händelnden Postler dies alles nicht lesen bzw. interpretieren konnten, was man einem in Gotha mitzuteilen hatte.



Da mein Latein schlecht und mein Griechisch sich nicht mal für das Lesen von Speisekartenservietten eignet, wäre ich froh über eine Übersetzung des Textes. Wenn nicht, werde ich auch nicht unglücklich(er) sterben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.04.2021 13:12:30 Gelesen: 458638# 2129 @  
Liebe Freunde,

hier 2 neue Nürnberger Zweikreisstempel, die in die Rubrik "so war das eigentlich nicht gedacht" fallen bzw. fielen.



Der 1. vom 8.3.1874 in schwarzer Farbe auf einer 2x Karte nach Dresden und weil man vlt. nicht haben wollte, dass Hinz und Kunz bei der Post den Inhalt leicht lesen konnten, verwendete man eine von mehreren Kurzschriften, womit damals wie heute der Erfolg gesichert war, denn lesen kann ich diese auch nicht.

Der 2. vom 9.2.187? nach Heilbronn auf einer 2x Karte ist in blasser, violetter Farbe abgeschlagen. Ich halte 1872 bzw. 73 für wahrscheinlich, kann aber nichts beweisen.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.04.2021 13:15:21 Gelesen: 458635# 2130 @  
Liebe Freunde,

findet die Besonderheit - bin gespannt, wer das kleine Rätsel hier als Erster löst (und man braucht dafür kein Bayernkenner zu sein, sondern denkt einfach nur ein wenig an die Währungen seinerzeit).



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Saxendreier Am: 29.04.2021 08:19:55 Gelesen: 458193# 2131 @  
Abgestempelt in der Mark und Pfennig Zeit - die Ganzsache ist aber noch aus der Kreuzer Zeit.
 
bayern klassisch Am: 29.04.2021 10:22:32 Gelesen: 458149# 2132 @  
@ Saxendreier [#2131]

Schiff versenkt! Die Kreuzerzeit endete am 31.12.1875, erst zum 1.1.1876 galt in Bayern die neue Währung, die andernorts längst eingeführt worden war (Baden, Württemberg usw.). Aber Poststücke, die noch am Abend des 31.12.1875 in die Briefkästen eingeworfen worden waren, galten bis zur 1. Leerung auch noch am Folgetag.

Bei kleineren Ämtern war man sicher nicht sooo pingelig und hat am ganzen, ersten Tag des Jahres 1876 die alten Kreuzerpoststücke noch anerkannt, wie auch hier.

Letzttags- und "Ersttags" - Belege sind selten und werden gerne genommen, um das Ende der einen bzw. den Anfang einer anderen Ära aufzuzeigen. Das ist der 3. Beleg, den ich in vielen Jahren schnappen konnte und wann sich die nächste Gelegenheit bieten wird, ist nicht absehbar, da man dergleichen finden muss, aber nicht kaufen kann.

Danke fürs prompte Lösen und liebe Grüße in den anderen Freistaat von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.05.2021 11:45:34 Gelesen: 449584# 2133 @  
Liebe Freunde,

heute mal zur Überraschung Aller ein Bischofsbrief aus Offingen vom 26.1.1857 von mir - aber an den guten Bischof von Augsburg Michael von Deinlein, nicht an den in München-Freising, wohin es so viele Briefe gibt (und eben jener wurde später Bischof in Bamberg, auch eine Karriere).



Mit 3 Kreuzern treffend frankiert und mit dem gM 372 fein entwertet, vlt. weil es ja der Bischof war, auch wenn der dergleichen Briefe kaum selbst in die Hand genommen haben dürfte (das machte sein Sekretär).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.05.2021 16:51:45 Gelesen: 448406# 2134 @  
Liebe Freunde,

ein unbekannter Absender schrieb, wie aus dem Teilinhalt hervorgeht, in "Forstrechtssachen" einen Portobrief am 4.11.184? in Bayreuth "An den wohllöblichen Stadt Magistrat in Auerbach". Da Briefe von Privaten an bayerische Behörden unfrankiert nicht am Schalter annehmbar waren, sondern zur Frankatur dem Absender zurückzugeben waren, wundert hier der Verstoß gegen diese Vorschrift, zumal nichts auf einen Dienstbrief hindeutet.



Zuerst wurde er mit 9x taxiert, dann aber die 9 gestrichen und durch eine 4 ersetzt. Auerbach gehörte zum Postbezirk von Thumbach (Kirchenthumbach), ca. 35 km entfernt und also 3x bis 1/2 Loth und 4x für Briefe über 1/2 bis 1 Loth taxiert. Eine 9x Taxe war gar nicht möglich.

Unten lesen wir: "2 Xr Botenlohn", so dass die dortige Briefbötin 2x für ihren Austrag von der Postexpedition Thumbach bis Auerbach in Rechnung stellte.

Der Brief kam am Folgetag an und das Postporto, wie auch der Botenlohn wurden offensichtlich bezahlt.

Oben rechts steht ein Vermerk, den ich nicht ganz sicher lesen kann: "Wolle die Aufgabe bekannt ?". Wer kann helfen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.05.2021 17:19:59 Gelesen: 448389# 2135 @  
Liebe Freunde,



wie oft es vorkam, dass 2 Gerichtsvollzieher ihren Dienstort tauschen wollten, weiß ich nicht, aber hier war es der Fall. Der Gerichtsvollzieher Weilersbacher in Aschaffenburg wollte mit seinem Kollegen Cuno aus Kronach tauschen und die beiden Ersuchen waren an seine Majestät höchstselbst weitergeleitet worden, worauf seine Majestät am 1.7.1874 an sein Staatsministerium der Justiz schreiben ließ:

Mit allerhöchstem Signate vom 28. Juni l. Js. haben Seine Majestät der König auf allerunterthänigstes Ansuchen der Gerichtsvollzieher Georg Wailersbacher von Aschaffenburg nach Kronach und den Gerichtsvollzieher Wilhelm Cuno von Kronach nach Aschaffenburg, allergnödigst zu versetzen geruht. Hienach ist das Weitere zu verfügen. Die Beilagen des Berichtes vom 18. bzw. 20. v. Mts. folgen zurück.

München, den 1. Juli 1874 Auf Seiner Majestät des Königs allerhöchsten Befehl. Gez. Dr. von Faeustle.

Das entsprechende Aktenkonvolut ging intern nach Bamberg. Dort wurde eine Abschrift der kgl. Verfügung mit weiteren Inhalten garniert vom Oberstaatsanwalte am k. Appellationsgerichte in Bamberg als portofreier Dienstbrief nach Schweinfurt geschickt, wo man den Brief öffnete, sich seinen Teil heraus nahm, den Brief wieder verschloß, "Schweinfurt" strich und durch Aschaffenburg ergänzte. Unglaublich, dass der Brief am 7.7.1874 von Bamberg nach Schweinfurt lief, ausgeliefert und teilkopiert wurde, aufgeliefert wurde (ohne Aufgabestempel!) und noch am selben Tag in Aschaffenburg dem dortigen Gericht ausgetragen werden konnte. In heutiger Zeit völlig unmöglich, sogar theoretisch, von praktisch ganz zu schweigen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.05.2021 11:28:09 Gelesen: 446796# 2136 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Postschein der Briefpost der Postablage Aschbach vom 28.01.1868 für ein recommandirtes Schreiben an den Untersuchungsrichter in Windsheim.



Er notierte 7x für das Franko eines über 1-15 Loth schweren Briefes und 6x Reco (Scheingebühr), zusammen 13 Kreuzer.

Wer findet den Fehler? Davon abgesehen, war es natürlich noch früh im Jahr und Einschreiben bei Postablagen waren schon damals die große Ausnahme, daher sei dem Postablageninhaber sein Lapsus nachgesehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.05.2021 21:59:03 Gelesen: 446529# 2137 @  
@ bayern klassisch [#2136]

Hallo Ralph,

bei Postscheinen fällt es mir immer noch schwer, aber könnte es etwas mit dem Postablage Stempel zu tun haben denn eigentlich sollte der Brief ja nach Windsheim und nicht in der Ablage Aschbach liegen bleiben.

Das Franko selber war ja korrekt laut Posttarif vom 1.1.1868.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 17.05.2021 22:40:47 Gelesen: 446508# 2138 @  
@ Gernesammler [#2137]

Hallo Rainer,

nein, den Postschein bekam der Absender - aber 6 Kreuzer Chargé gab es seit dem 1.1.1868 nicht mehr, sondern nur noch 7x - daher hatte er sich selbst um einen Kreuzer verrechnet, die diese 7x standen eigentlich ihm zu.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.05.2021 13:21:40 Gelesen: 445746# 2139 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 30.9.1868 vom bischöflichen Ordinariat Augsburg an das katholische Stadtpfarramt in Landsberg hier kam der Brief einen Tag später zur Ausgabe.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler "Bahnhof Augsburg" (Winkler 8b) verwendet 1866-69 auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Landsberg (Winkler 12a) verwendet 1861-69.

Das Papiersiegel auf der Rückseite ist auch noch sehr gut erhalten.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.05.2021 16:24:23 Gelesen: 445147# 2140 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus Fürth vom 23.5.1866 zur Kreuzhütte in Böhmen, gelaufen mit der bayer. Post bis Waldmünchen und von dort mit Boten nach Österreich.



Die Entwertung der Marke auf Kartonpapier erfolgte mit dem wiederaufgelebten geschlossenen Mühlradstempel 145 von Fürth. Die Marke selbst, hätte ich sie nicht unzweifelhaft echt auf Brief, würde ich als 9c ansehen, aber das korreliert nicht mit den bisherigen Stempeldaten, die auf eine späteres Datum hinweisen. Ich denke, dass es vor der 9c noch eine Art Zwischenmarke gab, die wohl unter 9b geprüft wird, aber m. E. eher selten ist, so wie die 9c selbst auch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 26.05.2021 20:11:58 Gelesen: 442056# 2141 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 29.10.1855-56 aus Ingolstadt spediert an Frau Forstmeister Seippel in Bayreuth dort kam der Brief am 30.10. zur Ausgabe, interessant hierbei der Brief selbst wurde schon am 30.7. geschrieben.

Für das Franko verwendete man zwei Marken zu 3 Kreuzer 2 IIc, das Franko für Briefe bis 1 Loth im Fernverkehr über 12 Meilen (Postvertrag von 1850).
Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel in der 1.Verteilung Nr.145 und dem Halbkreisstempel Ingolstadt (Winkler 11b) auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Bayreuth (Winkler 13 I).

In der rechten Marke ist unten am linken Wertziffernfeld eine kleine Abspaltung der Rahmenlinie.

Wie komme ich auf das Jahr 1855-56, ab 1855 gab es den Halbkreisstempel von Ingolstadt und Mühlradstempel der 1.Verteilung waren bis 1856 gültig.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 26.05.2021 20:38:51 Gelesen: 442033# 2142 @  
@ Gernesammler [#2141]

Hallo Rainer,

und obendrein stammt die rechte Marke von der linken, oberen Bogenecke - somit kann man nach Sem den Plattenfehler örtlich dokumentieren. Schöner Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.05.2021 20:00:42 Gelesen: 441513# 2143 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 24.9.1842 von der Königlichen Regierung Schwaben und Neuburg aus Augsburg an das Landgericht in Günzburg.

Der Brief war mit Akten und wog mit diesen zusammen 14 Pfund 12 Loth, interessant finde ich der Brief das sind 6 Seiten und diese wurden gebunden.

Wurden für diesen Brief der ja eigentlich eine kostenfreie RS war 11 Kreuzer erhoben oder Botenlohn oder was bedeuten die beiden Striche sonst?

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Augsburg in rot (Winkler Nr.7) dieser wurde für die Fahr Post genutzt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.05.2021 20:22:24 Gelesen: 441503# 2144 @  
@ Gernesammler [#2143]

Hallo Rainer,

14 Pfund 19 Loth wog das Gebinde total. Die "11" war die Manualnummer, unter der er von Augsburg aus im Fahrpostmanual gelistet worden war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.05.2021 17:53:24 Gelesen: 439420# 2145 @  
hallo Sammlerfeunde,

Porto Brief vom 18.8.1850 aus Augsburg von der "Expedition der Allgemeinen Zeitung" als Rechnung über 10 Gulden und 9 Kreuzer an die Rentenverwaltung in Autenried, da es keinen Ankunftsstempel gibt kann ich leider nicht sagen wann dieser dort ankam.

Das Porto betrug für den Brief bis 1 Loth laut Postvertrag von 1850 für unfrankierte Brief bis 12 Meilen 6 Kreuzer, diese wurden vorderseitig handschriftlich vermerkt.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel mit Zierstücken von Augsburg (Winkler Nr.10), auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 02.06.2021 13:39:45 Gelesen: 438034# 2146 @  
Liebe Freunde,

manchmal ist man für Beifang auch dankbar - ein blaues Kuvert des königlich-bayerischen Hoflieferanten Barbarino & Kilp [1], vormals Georg Ostermaier am Marienplatz in München, wurde mit 10 Pfg. korrekt frankiert an das "Verehrliche Verlags Comptoir der Augsburger Abendzeitung in Augsburg", wo es auch, am 6.5.1890 in München I abgesandt, am Folgetag ankam.



Als bayer. Hoflieferant wäre mir der Name Ostermaier allerdings geläufiger erschienen, als Barbaino & Kilp, aber so war es halt schon damals, in der ach so guten, alten Zeit.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://www.historische-projekte.de/buecher/barbarino-kilp/
 
filunski Am: 06.06.2021 00:43:42 Gelesen: 436586# 2147 @  
Verehrte Bayern-Fans (die der Philatelie, ;-))

ich melde mich heute mal hier im Thema zu Wort, da der Beleg, wie ich meine, durchaus sehenswert ist, auch wenn es nur eine ganz einfache, sicher nicht wertvolle und für viele vielleicht ganz lapidare Alltäglichkeit darstellt.

Hier der Beleg, eine Ganzsachen-Postkarte aus dem Oktober 1883, gelaufen aus dem oberpfälzischen Städtchen Hemau ins schwäbische Augsburg:



Sehenswert, weil hier, wie damals noch üblich, sehr schön und in diesem Fall auch noch mit durchgängig ordentlichen Stempelabschlägen der Postweg dokumentiert wird.

Die Karte wurde am 18. Okt. abends (6-7 Nm) in Hemau aufgegeben.



Am nächsten Morgen (Vor 7-8) lag sie schon bei der nächsten zuständigen Postexpedition in Beratzhausen vor, waren ja auch nur ca. 7 km.



Schon eine Stunde (Vor 8-9) später hatte die Karte dann den nächsten, ca. 30 km entfernten Knotenpunkt, Regensburg erreicht.



Und noch am selben Tag erreichte die Karte ihr Ziel Augsburg.



Das war vor 140 Jahren! Unsere heutige DPAG wäre froh, wenn das heute noch immer so schnell klappen würde. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Gernesammler Am: 08.06.2021 20:07:19 Gelesen: 436145# 2148 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 3.2.1855 aus Königsee über Saalfeld nach Ebern an das hiesige Landgericht spediert, dort kam der Brief am 5.2.1855 zur Ausgabe.

Für das Porto hatte der Empfänger 6 Kreuzer für Thurn & Taxische Post zu zahlen und auf Bayrischer Seite nochmals 6 Kreuzer was für etwas über 12 Meilen recht teuer erscheint.

Gestemnpelt wurde mit Einkreisstempel Königsee (Feuser 1786-3 mit Jahr)dem Einkreisstempel von Saalfeld (Feuser 3059-6) und dem L2 Zweizeiler von Coburg (Feuser 593-5) , zum Schluß zur Ausgabe wurde noch der Halbkreisstempel von Ebern abgeschlagen.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 08.06.2021 23:02:36 Gelesen: 436136# 2149 @  
@ filunski [#2147]

Hallo Peter,

Gutes muss nicht teuer sein - hier hast du eine sehr schöne Karte gekauft, die im Einzeltransit (also von Post zu Post) gelaufen war, was zu dieser Zeit nicht sooo leicht zu finden sein dürfte. Das ist Luxus, wie ihn sich jeder Sammler wünscht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 08.06.2021 23:04:56 Gelesen: 436134# 2150 @  
@ Gernesammler [#2148]

Hallo Rainer,

in den frühen Jahres des Postvereins hat manchmal die eine Postverwaltung der anderen bei der Taxierung nicht so recht getraut - hier hatte Bayern 6x notiert, die Taxis nur wiederholt hat, daher war 1855 im Postverein ein doppeltes Porto nicht möglich, da alles allein der Aufgabepost zukam (hier: Bayern).

Es gibt sogar 3-Länder-Briefe, bei denen 3 gleiche Taxierungen zu sehen sind, weil jeder glaubte, selbst das Endporto notieren zu müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 13.06.2021 11:16:34 Gelesen: 435080# 2151 @  
Liebe Freunde,



orange Kuverts findet man bei der Fahrpost hin und wieder, von daher sind sie nichts Besonderes. Aber ein dickes Kuvert aus Altenmuhr mit dieser Adresse findet man sicher nicht jeden Tag:

"An Seine Kgl. Hoheit des Brinsregenten in München"

Als schwerer Brief mit 20 Pfg. korrekt frankiert kam das am 17.10.1904 um 7-8 Uhr vormittags aufgegebene Kuvert am selben Tag zwischen 14.00 und 15.00 Uhr in München 2 zur Ausgabe. Es wurde nur mit Handschuhen bei der Post angefasst und Seiner Königlichen Hoheit, dem Prinzregenten Luitpold sofort ausgetragen bzw. seiner Kanzlei übergeben.

Die Orthographie hätte ich mir eher besser vorgestellt, als sie in Altenmuhr war, zumal das Staatsoberhaupt äußerst beliebt war und man die richtige Schreibweise an jeder Ecke 100 mal korrekt lesen konnte.

Bisher konnte ich kaum Briefe an Luitpold finden, jedenfalls deutlich weniger, als die eh schon seltenen an die verschiedenen bayer. Könige. Wer weitere Stücke besitzt, darf sie gerne hier zeigen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.06.2021 11:25:06 Gelesen: 435078# 2152 @  
Liebe Freunde,



leider nur eine Vorderseite, aber doch ganz interessant: Einfacher Brief vom 26.51869 (wie ich vermute) von Emskirchen mit folgender Anschrift:

"Herrn Wolfgang Conrad Braun Schneidergesellen bei Herrn Schneider-meister Schopach in Bensheim Im Großherzogthum Baden".

Nun ja, geographische Kenntnisse waren schon damals nicht jedermanns Sache und dass Bensheim nie badisch, aber hessisch war, störte die Post ja damals eher wenig, weil sie das gut zuordnen konnte. Nicht jedoch so hier - man strich "Bensheim" durch und notierte "retour 27/5". Eigentlich hätte die Post des NDB den Brief kostenlos weiterleiten sollen, aber das tat sich nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 13.06.2021 18:03:48 Gelesen: 435061# 2153 @  
@ bayern klassisch [#2152]

hallo Ralph

auch wenn es nur eine Vorderseite ist, schön anzusehen ist das gute Stück auf jeden Fall und interessant noch dazu.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 15.06.2021 12:37:39 Gelesen: 434991# 2154 @  
Hallo Rainer,

danke sehr - ich bemühe mich halt immer auch ein wenig Hübsches hier zu zeigen. :-)

Liebe Freunde,

manchmal kauft man Briefe einfach deswegen, weil die Optik dessen, was man veranschaulichen möchte, passt, auch wenn sie sich sonst eher durchschnittlich präsentieren und sogar hinten und innen nicht zu glänzen wissen.





Auf dem Weg zum dokumentarischen Stempel gab es ein Wettrennen zwischen der Post und Privaten bzw. Firmen, die beginnend mit dem Ende der 1860er Jahre auch ihre Briefe mit umfassend informierenden Stempeln versehen wollten und dabei nicht immer auf die qualitätiv schwankenden Leistungen ihrer Aufgabepost vertrauen wollten.

Die Firma Scharrer & Söhne in Nürnberg, im Hopfenhandel involviert, sandte am 1.6.1869 einen einfachen Brief an die Firma Leonhard Eckert, Hopfenverkäufer, in Lauf ab. Sie gab ihn am heimischen Bahnhof auf, wo die Marke und der Brief selbst mit dem modernen Einkreisstempel mit Angabe des Datums, des Monats, des Jahres und der 2-Stunden-Angabe bedruckt wurde - präziser ging und geht es nicht.

Aber das scheint nicht immer dort der Fall gewesen zu sein, denn über dem Aufgabestempel der Post thront noch einer des Handelshauses, in dem bis auf die Stundenangabe alles so "kopiert" wurde, wie beim originalen Poststempel selbst, jedoch noch mit dem Namen des Absenders. Im Inneren nahm man Bezug auf ein eingehendes Schreiben vom Vortag (!) und man erkennt daraus, wie schnell die "gute, alte Zeit" doch geworden war.

Im Briefinneren erkundigt man sich nach Menge, Qualität und sonstigen Umständen des aktuellen Hopfenanbaus und fragte beim Empfänger an, wie viele leere Säcke dieser noch von der Absenderfirma dort hätte. Aber das ist ein anderes Thema (Emballagen waren für die damalige Zeit sehr wichtig, ihr Hin- und Hertransport, ihre Kosten, ihre Kurse, Preise usw.), auf das ich heute nicht hier eingehen möchte und das eher zur Wirtschaftsgeschichte zählt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 15.06.2021 12:48:26 Gelesen: 434988# 2155 @  
Liebe Freunde,

es gibt Briefe, auf die wartet man sein Leben lang - hier ist so einer, der auch noch 2 Themenbereiche in sich vereinigt, auch wenn er nicht sehr luxeriös daher kommt, aber man kann nicht alles haben, zumindest nicht in nur einem Leben.



Einfacher Brief aus München vom 24.10.1874 mit folgender, auf Front- und Heckseite übergehenden Anschrift nebst Präzisierungen durch die alleinige Hand des Absenders:

Frau Rentiere Nitsche in Berlin - frei - Körner und Steglitzer Strasse Ecke, wenn man von der Potsdammer Str. einbiegt auf der linken Seite

Der Dame ihr Neffe Herr Küntz Wohnt mit der Tante zusammen. Der Straße gegenüber, ist ein Holz und Torf - Geschäfte und der Durchgang nach der Kurfürsten Strasse.

Eine vergleichbar präzise Adresse habe ich noch nie gesehen - sehr lange hat man selbst im großen Berlin sogar ohne jede Straßenangabe gewußt, wer der Empfänger war, ohne gleich die Familienverhältnisse siegelseitig mitgeteilt zu bekommen.

Bonus ist der Vermerk vorne links unten: "Einliegend Veilchen". Nun darf ich leider berichten, dass der Geruch von Veilchen heute, nach exakt 147 Jahren, leider nur noch zu ahnen ist und enthalten ist in dem Kuvert leider auch keines mehr, aber das soll mir die Ansicht des Stücks nicht trüben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 16.06.2021 13:47:00 Gelesen: 434951# 2156 @  
Liebe Freunde,

heute mal 2 sogenannte "Bischofsbriefe" in feiner Erhaltung - aber nicht wie üblich an den in München-Freising, sondern den in Speyer.





Der 1. datiert vom 1.8.1841 und lief vom kath. Pfarramte Hatzenbühl (ein Kuhkaff) an das bischöfliche Ordinariat in Speyer.

Der 2. datiert vom 29.7.1848 vom kath. Pfarramt Germersheim und war an seine hochwürdigste Gnaden, den Herrn Bischof Dr. Weis [1] in Speyer gerichtet, wo er noch am selben Tag ankam und ausgetragen wurde. Schön sind die farbigen Halbkreisstempel, die dem Ganzen ein Gesicht geben.

Viele Bischofsbriefe an den in Speyer gibt es aber nicht, jedenfalls nicht auf dem freien Markt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Weis
 
Gernesammler Am: 20.06.2021 15:58:57 Gelesen: 433654# 2157 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief von F.W.Ilgen vom 28.2.1851 aus Rheydt in Preussen als Rechnungsbrief über 80 Gulden 19 Kreuzer an Christian Groninger in Uffenheim spediert, dort kam der Brief am 2.3.1851 zur Ausgabe.

Es ist ein Brief nach dem 1.7.1850 (DÖPV), daher hatte Preussen das Porto (es gab nur noch eines!) in rheinischen Kreuzern zu notieren, also über 20 Meilen 9 Kreuzer plus 3 Kreuzer Portozuschlag = 12x, wie notiert.

Bayern hätte da gar nichts machen müssen - aber nach alter Sitte hat man bei fremden Briefen den Auslagestempel abgeschlagen, der ja früher das FREMDE PORTO angab, aber hier gab es kein fremdes Porto mehr, sondern nur das Vereinsporto, das allein Preussen zustand.

Preussen wiederum hat am Anfang des DÖPV der Sache mit den süddeutschen Staaten und der fremden Kreuzerwährung nicht wirklich getraut, daher hat man sicherheitshalber hinten 4 Sgr. notiert, dem postalischen Äquivalent der vorne notierten 12x.

Genau das macht den Brief besonders und er wäre als "Anfangsbrief" des DÖPV sowohl für Bayern, als auch für Preussen geeignet.

Als ob das nicht schon genug wäre, lief er noch über Gebiet von Thurn und Taxis, das noch NICHT im DÖPV war, aber das war gratis für den Empfänger, weil immer derjenige die Transitkosten für vereinsländischen Transport zahlen musste, der das Porto kassierte - hier also Preussen. Aber Taxis bekam nicht viel Geld, von daher war das kein Kostenfaktor, der Preussen dazu verleitet hätte, den Brief um Taxisgebiet herum zu leiten, so dass er nur Preussen und Bayern tangiert hätte.

Gestempelt wurde mit R2 Rahmenstempel von Rheydt sowie dem Würzburger Auslagenstempel auf der Rückseite noch der Ankunftsstempel von Würzburg, Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10).

Die Rechnung innen ist auch sehr schön anzusehen, angefangen der Vordruck zum Briefkopf genau wie der Rechnungskopf selber.

Besten Dank an einen netten Freund der mir diesen Brief empfohlen und beim entwirren des Portos geholfen hat.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 20.06.2021 17:28:00 Gelesen: 433646# 2158 @  
@ Gernesammler [#2157]

Hallo Rainer,

ganz feines Stück - klasse, dass du den gekauft hast.

Der Absender hieß Croninger und an ihn lief eine ganz nette Korrespondenz, auch wenn nur wenige Briefe so interessant sind, wie dieser hier.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.06.2021 20:03:32 Gelesen: 433522# 2159 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 2.7.1860 als Partei Sache von der Königlichen General ...... Administration in München an das Königliche Forstamt am Tegernsee spediert, der Brief wird wohl am nächsten Tag angekommen sein einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Da hier kein Franko verklebt wurde taxierte der Postbeamte den Brief in der 2. Gewichtsstufe mit 12 Kreuzern für Briefe bis 12 Meilen innerhalb Bayerns.

Gestempelt wurde mit R2 Rahmenstempel von München (Winkler Nr.15, 39x12 mm der Rahmen und 4,5 mm die Schrifthöhe)verwendet 1859-70.

Auf der Rückseite ist noch ein Papiersiegel welches leider unleserlich ist aber man erkennt unten zwei gekreuzte Hämmer vielleicht hat das ja etwas mit dem Absender zu tun wo ich etwas Hilfe bräuchte.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.06.2021 22:18:52 Gelesen: 433507# 2160 @  
@ Gernesammler [#2159]

Hallo Rainer,

Absender war die königliche "Bergwerks und Salinen-Administration" - von daher sind gekreuzte Hämmer nicht verwunderlich im Trockensiegel. Ein sehr schöner Brief mit feinem Abschlag des häufigen, aber nicht in dieser Qualität häufigen Stempel Münchens.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 24.06.2021 14:43:17 Gelesen: 433402# 2161 @  
Zwei Briefe mit vollständigem Inhalt, expediert von Langenfeld.

1808 als Posthalterei in der französisch reservierten Provinz Bayreuth und 1812 als Königlich Baierische Postexpedition.


 
bayern klassisch Am: 24.06.2021 17:15:18 Gelesen: 433388# 2162 @  
@ siegfried spiegel [#2161]

Hallo Siegfried,

2 sehr schöne Briefe zeigst du uns da und sie sind auch sauber aufgezogen. So sollen Heimatsammlungen aussehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 26.06.2021 10:31:00 Gelesen: 433332# 2163 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Recobrief aus Hof (Rayon 4. Hoff) vom 24.2.1817 nach Paris. Gem. des Postvertrages Frankreich - Thurn und Taxis von 1801 mussten recommandirte Briefe frankiert werden, unterlagen also dem vollen Frankozwang, zumal neben dem inländischen Franko auch das ausländische, französische Franko sofort bei der Aufgabe zu zahlen war. Darüber hinaus verdoppelte sich der jeweilige Betrag, wofür jeder Brief bis 25 Gulden rheinisch bzw. 50 Francs versichert war. Von daher waren Recobriefe vor dem 1. bayer. Postvertrag mit Frankreich vom 1.1.1822 teure Angelegenheiten und sind sehr selten - von Frankreich nach Bayern habe ich noch nie einen gesehen und der hier ist handverlesen.



Siegelseitig sehen wir die Taxen von 18x für Bayern im Nenner und 40x für Frankreich im Zähler. In Strasbourg erhielt er den Stempel "Allemagne par Strasbourg" und Frankreich bekam 12 Decimes gutgeschrieben, die weniger wert waren, als 40x, aber es musste ja noch der badische Transit bezahlt werden. Am 4.3.1817 kam er in Paris an und wurde dort auch zugestellt.

Empfänger war der Herr Baron Charles de Plotho Seigneur d´Engelmünster [1]. Für den Fall, dass der Herr Baron nicht mehr in Paris weilen würde, notierte man: "En cas que ce Monsieur ne se trouve point a Paris, le bureau de poste est prie de lui faire avoir incessamment cette lettre", womit die Abgabepost angewiesen war, den Brief im Falle der Abwesenheit des Empfängers sofort diesem nachzuschicken.

In roter Tinte ist vorne noch die Reco-Nummer 4659 aufgeführt, unter der er eingeschrieben worden war beim Grenzübergang, in Hof hatte er hierfür die Nr. 1 erhalten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_von_Plotho
 
Gernesammler Am: 26.06.2021 20:37:20 Gelesen: 433305# 2164 @  
@ bayern klassisch [#2163]

Hallo Ralph,

ein sehr schönes Stück auf beiden Seiten und das Siegel einfach traumhaft, wenn er Dir mal nicht mehr gefällt ich kenne da jemanden.

Beste Grüße Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.06.2021 21:37:35 Gelesen: 433302# 2165 @  
@ Gernesammler [#2164]

Hallo Rainer,

danke sehr! Es ist der 3. Recobrief aus der Zeit des bayer. Königreichs (1.1.1806) bis zum 31.12.1821, den ich gesehen habe und kaufen konnte. Mit den grünen Stempeln natürlich ein großer Hingucker, weil grüne Stempel in Bayern kaum bekannt sind.

Über dein Ansinnen denke ich mal in einer ruhigen Stunde nach.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.06.2021 16:28:13 Gelesen: 433282# 2166 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) vom 19.6.1814 aus Memmingen vom "Königlich Bayrisch Fürstlichen Herrschaftsgericht" Babenhausen an die Königliche Stadt Kommandantschaft in Augsburg.

Im Brief geht es um das Invalidenz Verfahren der Witwe Genovefa Reinhard wenn ich das richtig lese und eine Pension.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler "R3 Memmingen" (Winkler Nr.4), verwendet 1811-21, auf der Rückseite ist ein Papiersiegel welches leider nicht mehr ganz so klar zu lesen ist.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 27.06.2021 16:33:22 Gelesen: 433280# 2167 @  
@ Gernesammler [#2166]

Hallo Rainer,

alles richtig - nach (oder während) der napoleonischen Kriege waren die Frauen deutlich in der Überzahl und solche Anträge an der Tabesordnung. Wenn man sieht, wie viele Bayern beim Versuch der Eroberung Russlands in der "Grande Armée" auf dem Felde der Ehre blieben, wundert einen das nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 28.06.2021 08:36:46 Gelesen: 433236# 2168 @  
Liebe Freunde,



und wieder ist mir ein Nürnberger Zweikreisstempel, jetzt vom 29.5.1873 auf einfachem Brief nach München ins Netz gegangen, der violett daher kommt. Dass er mal innen einen 2. Kreis hatte, kann man nur erahnen und das Jahr fehlt natürlich auch noch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 28.06.2021 14:49:54 Gelesen: 433215# 2169 @  
@ bayern klassisch [#1831]

Das Thema hat schon über 2000 Beiträge. Ich vermute aber, dass der nachfolgende noch nicht gezeigt wurde.



Ich bin mehr zufällig auf diesen Brief gestossen, der nach Mettmenstetten adressiert ist. Er passt daher genau in mein kleines Sammelgebiet Schweiz. Gerne habe ich darum den Brief gekauft:

Einschreibebrief der zweiten Gewichtsstufe, von Regensburg, frankiert mit Bayern 3 x 7 Kreuzer blau. Die Marken sind schön entwertet mit dem Zweizeilen-Stempel "REGENSBURG; 6 MAR 1875"

Herzliche Grüsse

Heinz
 
bayern klassisch Am: 28.06.2021 17:12:28 Gelesen: 433204# 2170 @  
@ Heinz 7 [#2169]

Hallo Heinz,

das ist ein fabelhafter Brief kurz vor dem UPU, der, was nicht so häufig ist, die Briefe für die damaligen Korrespondenten verteuert hat (und üblicherweise hat er ja die Porti verbilligt). Hier nach dem Postvertrag vom 1.9.1868 über 1-15 Loth frankiert, wobei in Bayern die Recokosten von 7x erst ab 1.3.1874 mit Marken frankiert werden konnten. Wir haben also eine zeitliche Schnittmenge für 21x Markenbriefe vom 1.3.1874 bis zum 30.6.1875, also gar nicht mal so lang.

Bayern verblieben 8 Kreuzer als Franko und der Aufgabepost 7x für die Recommandation, demnach bekam die CH von Bayern 6x vergütet (20 Rappen).

Pro memoria: Ab dem 1.7.1875 wurden für jede Gewichtsstufe 7x verlangt. Hätte dein Brief z. B. 50 g gewogen, wäre er im 4. Gewicht als UPU - Brief gelegen und hätte demnach 4 mal 7x = 28x plus 7x Reco = 35x gekostet, womit man die Verteuerung schön nachvollziehen kann.

Nochmals vielen Dank fürs Zeigen dieses Schmankerls - ein Hingucker !

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 28.06.2021 22:15:05 Gelesen: 433196# 2171 @  
@ bayern klassisch [#2170]

Lieber Ralph, danke für die Erläuterungen.

Anbei noch ein eigener Scan des Briefes.



Wenn man sehr kritisch ist, entdeckt man sicher ein paar Imperfektionen. Aber für solche Belege dürfen wir uns auch einmal einen "grosszügigen Blick" gönnen.

Ich bin sehr froh, das Stück gefunden zu haben.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 28.06.2021 22:24:51 Gelesen: 433193# 2172 @  
@ Heinz 7 [#2171]

Lieber Heinz,

ich möchte nicht wissen, wie wir nach über 145 Jahren aussehen - da ist alles authentisch, von daher Daumen hoch!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 02.07.2021 10:01:40 Gelesen: 432695# 2173 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Brief der Expedition des Würzburger Abendblattes an das Kgl. Revier Aura, Post Burgsinn, vom 20.8.1866.

Neben der breitrandigen Marke tätigte ich den Sofortkauf Minuten nach dem Einstellen in die Bucht, weil der Inhalt offensichtlich noch vorhanden war und dieser evtl. etwas mit dem Krieg von 1866 zu tun gehabt haben könnte. Leider war dem nicht so, aber den Kauf habe ich nicht bedauert, weil er ja thematisch in meine Mini-Sammlung "Zeitungswesen in Bayern" passt.





Aura im Sinngrund liegt 3 km westlich von Burgsinn und hat heute 960 Einwohner, damals sicher weniger. Der Brief kam am selben Tag in Burgsinn an und wurde wohl durch den Landpostboten am Folgetag ausgetragen.

Verschlossen ist er durch eine wundervolle, grüne Signette "Die Expedition des Würzburger Abendblattes" und der Inhalt ist eine sehr hübsch gedruckte Rechnung über Insertionen. Nur wenn der Inserent die anfallenden Gebühren/Kosten kannte und im vorhinein bezahlt hatte, konnte ihm die Zeitung die Quittung hierüber frankiert zusenden. Das rechnerische Procedere lässt sich im Inhalt gut nachvollziehen.

Leider weiß ich nicht, ob Aura auch zu den an Preussen kurze Zeit später abgetretenen Orten gehörte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.07.2021 09:54:05 Gelesen: 432128# 2174 @  
Liebe Freunde,



undatiert, weil nur eine innen noch beschriebene Briefvorderseite, und doch gekauft: Portofreie Armensache des Landgerichts Wunsiedel an das sächsische Gerichtsamt in Adorf vom 30.6.18?? mit der Sondertype von Wunsiedel, die ich so sehr liebe, weil sie "en miniatur" den Zweikreisstempeln nachempfunden wurde, die nur die Hauptbriefpostexpeditionen hatten. Für meine kleine "Armensachen-Sammlung" ist er aber allemal hübsch genug.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.07.2021 12:35:51 Gelesen: 431771# 2175 @  
@ bayern klassisch [#2174]

Hallo Ralph,

schönes Stück mit dem Stempel 10S von Wunsiedel, leider zeitlich ohne weitere Daten nur einzugrenzen auf 1857-67.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 05.07.2021 14:13:11 Gelesen: 431753# 2176 @  
@ Gernesammler [#2175]

Hallo Rainer,

auf Grund seiner frischen Optik verorte ich den mal auf die ersten 1-3 Jahre seiner Verwendungszeit, auch wenn dort nicht so viel gestempelt wurde, dass man dies präzisieren könnte. Aber ich habe ja ein paar Briefe mit ihm und kann den Zustand dann abgleichen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.07.2021 20:13:03 Gelesen: 431652# 2177 @  
Hallo Sammlerfreunde,

drei Briefe alle als Regierungs Sachen spediert, alle aus Bayreuth von der Königlichen Regierung Oberfranken oder dem Landbauamte Bayreuth an das Land, später Stadtgericht Kulmbach.

Der erste vom 9.3.1846 noch im "Namen seiner Majestät" war der zweite an das Landbauamt vom 3.12.1882 schon sehr einfach gehalten und vieles schon vorgedruckt genau wie auf dem dritten Brief vom 16.9.1891.

Gestempelt wurde auf dem ersten Brief mit Halbkreisstempel von Bayreuth (Winkler Nr.13 I, ohne Punkt niedriger Halbkreis) verwendet 1846-67, hier sieht man noch die Frische des Stempels.

Der zweite Brief gestempelt mit Einkreisstempel Bayreuth II (Helbig 21a) verwendet 1881-84, hier sieht man deutlich die Gebrauchsspuren nach 1 1/2 - 2 Jahren auf der Rückseite zur Ankunft Einkreisstempel von Kulmbach (Helbig 21a, einfache Stunde).

Der dritte Brief auch wieder Einkreisstempel von Bayreuth I, (Helbig 24b) verwendet 1882-93, auf der Rückseite zur Ankunft Einkreisstempel von Kulmbach (Helbig 21b, hohe Schrift).

Was ich hier zeigen wollte ist die Veränderung der Stempel über die Zeit.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 05.07.2021 23:39:58 Gelesen: 431586# 2178 @  
@ Gernesammler [#2177]

Hallo Rainer,

"Sic transit gloria mundi" - oder "bavariae", wenn man das letzte Wort nicht mag.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.07.2021 19:47:51 Gelesen: 431301# 2179 @  
@ bayern klassisch [#2178]

Hallo Ralph,

danke für die Blumen, an einigen Dingen kann man eben nicht einfach vorbeilaufen wenn diese so toll sind und rufen nimm mich mit.

Heute ein Franko Brief vom 30.12.1813 aus Augsburg von Franz Anton Blümle mit Hinweis auf seinen letzten Brief in dem dieser sein Guthaben bei Herrn Zumstein erwähnt.

Für das Franko hatte Herr Blümle für einen einfachen Brief bis 1/2 Loth und einer Entfernung bis 12 Meilen 4 Kreuzer zu zahlen, diese wurde auf der Rückseite vermerkt.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Rayonstempel R.4 Augsburg (Winkler Nr.4, verwendet 1808-21) diesen gibt es in vier Typen.

Auf der Rückseite ist ein sehr gut erhaltenes Papiersiegel welches mit seinen Initialen auch noch schön aussieht.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 06.07.2021 20:04:44 Gelesen: 431280# 2180 @  
@ Gernesammler [#2179]

Hallo Rainer,

schöner Brief mit 2 Abschlägen - zuerst der obige, der nicht gut genug war, dann der Korrekturabschlag unten, so wie es sein sollte.

Prima auch, dass du die 4 hinten richtig gelesen hast - vor ein paar Jahren hättest du auf eine 3 oder sonst etwas getippt, da liest du jetzt die alten Ziffern/Zahlen ganz richtig, was mich sehr freut, denn so einfach ist das alles nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.07.2021 19:47:39 Gelesen: 430155# 2181 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 9.9.1828 aus Augsburg von Carl Bischoff an Johan Jacob Mayer in Nördlingen in dem er diesem mitteilt das Her Schobloch die Leitung des Geschäftes in Bamberg übernehmen wird und sein Vertrauter Herr Weller die Geschäftsleitung im hiesigen Augsburg.

Für das Franko hatte Herr Bischoff 4 Kreuzer für einen einfachen Brief bis 1/2 Loth und einer Entfernung bis 12 Meilen zu zahlen, diese sind auf der Rückseite vermerkt.

Gestempelt wurde mit L2 Augsburg (Winkler 8a mit Punkt, 3,5x40,5mm) verwendet von 1822-42 in vier Typen und ab 1828 nur noch in rot gestempelt.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 13.07.2021 13:50:59 Gelesen: 427727# 2182 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 13.6.1843-50 aus Königsberg in Preussen über Nürnberg nach Murrhardt in Württemberg im Oberamt Backnang an Friedrich Haisch.

In Königsberg taxierte man den Brief auf 12 Silbergroschen für die Preußische Strecke, die in Bayern Nürnberg auf 42 Kreuzer reduziert wurden, siehe Auslagestempel, darunter nochmals 12 Kreuzer was der Anteil für Bayern war sowie nochmals 4 Kreuzer für Württemberg.

Der Brief sollte in der 3.Gewichtsstufe liegen, 42 Kreuzer für Preußen: 1/2 Loth=5 Silbergroschen, bis 1 Loth 7 1/2 Silbergroschen, bis 1 1/2 Loth 10 Silbergroschen, bleibt ja noch ein Anteil von 7 Kreuzer oder 2 Silbergroschen wir wurde das hier gerechnet.

Der Bayrische Anteil von 12 Kreuzer rechnete sich 8 Kreuzer bis 1/2 Loth plus 4 Kreuzer bis 1 Loth, ich denke mal dadurch das sich das preußische und das bayrische Loth unterschieden kam es hier zu unterschiedlichen Gewichtsstufen.

In Murrhardt waren vom Empfänger 58 Kreuzer sowie 2 Kreuzer Botenlohn zu bezahlen was gesamt 1 Gulden ausmachte der unten mittig vermerkt ist.
Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Königsberg PR. (Feuser 1782-4, verwendet ab 1835) und dem Nürnberger Auslagenstempel der eine Verwendung von 1843-50 in schwarz hatte.

Was hat es mit der schwarzen 18 auf der Rückseite auf sich oder ist das nur Gekritzel?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.07.2021 15:08:49 Gelesen: 427704# 2183 @  
@ Gernesammler [#2182]

Hallo Rainer,

ein kleines Schmuckstück, wenn auch nicht ganz so leicht zu knacken.

Der Brief war über 1/2 bis 1 Loth schwer, also Faktor 1,5 in Preussen, Bayern und Württemberg (dort von 3x auf 4x mit der Steigerungsrage etwas geringer als Faktor 1,5).

8 Sgr. + 4 Sgr. = 12 Sgr. nach dem PV Bayern-Preussen vom 1.4.1835 mal 3,5 = 42 Kreuzer wie richtig von dir geschrieben, dazu 8x plus 4x = 12x für Bayern und 3x plus 1x = 4x für Württemberg plus 2x für den Landpostboten = 1 Gulden genau.

Das hohe Porto wurde also in 4 Hände gegeben - hat man auch nicht jeden Tag. Briefe, die genau 1 Gulden kosten, sind gesucht, kann man doch die süddeutschen Kreuzerverhältnisse gut dokumentieren, genau wie hier.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.07.2021 20:20:05 Gelesen: 424646# 2184 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Unfrankierter Bahnpostbrief vom 1.2.1853 aus München an Herrn August Isler in Wohlen, spediert über St.Gallen - Zürich in den Kanton Aargau nach Wohlen, in Zürich kam der Brief am gleichen Tag an.

Postvertrag Bayern - Schweiz vom 1.10.1852 aus dem 3.Rayon (über 20 Meilen) Bayerns, in den 1.Rayon (bis 10 Meilen) in der Schweiz = 9 Kreuzer für Bayern und 6 Kreuzer für die Schweiz.

In Schweizer Währung 30 Rappen für Bayern und 20 Rappen für die Schweiz bis Wohlen.

In Bayern durfte der Brief 16,6 Gramm wiegen in der Schweiz nur 15 Gramm, also sollte dies ein einfacher Brief gewesen sein.

Gestempelt mit Halbkreis-Bahnpoststempel "München - Nürnberg" sowie dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von St. Gallen und auf der Rückseite der Einkreisstempel von Zürich und wie immer kein Ankunftsstempel von Wohlen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 20.07.2021 09:32:47 Gelesen: 424273# 2185 @  
@ Gernesammler [#2184]

Hallo Rainer,

Briefe mit Bahnpostaufgabe, also direkt in den Schlitz des Waggons bei der Bahn eingeworfen, findet man nicht sehr oft - gut gemacht.

Kleine Korrekturen habe ich aber doch zu machen:

Wohlen lag bis 31.8.1859 im 2. Rayon der Schweiz zu Bayern wegen des Grenztaxpunktes, den der Vertrag vorsah. Erst nach dem 1.9.1859 waren die Grenztaxpunkte beliebig und ein Brief nach Wohlen kostete, ungeachtet des tatsächlichen Laufweges, nur noch 10 Rappen = 3 Kreuzer, weil man die Grenztaxpunkte für Baden und Württemberg unterstellte.

Für Bayern galt noch das Zollloth (32 Lothe auf 1 Pfund von 560 g), daher bis 15,625 g einfach, für die CH 15 g, aber die Schweizer haben in den 1850er Jahren eine recht liederliche Arbeitsweise an den Tag gelegt (Saulus), aber in den 1860er Jahren waren sie hochpräzise (Paulus), während es bei Bayern sehr gemischt war (aber mehr Saulus, als Paulus). Erst zum 1.4.1862 stellte man auf 1/30 Lothgewichte um, so dass wir dann 16,66 g als einfach ansehen dürften.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.07.2021 20:29:57 Gelesen: 423909# 2186 @  
@ bayern klassisch [#2185]

Hallo Ralph,

besten Dank, hatte mich an einem gleichen Brief aber von 1862 orientiert den ich hier auch schon gezeigt hatte.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 21.07.2021 13:02:10 Gelesen: 423320# 2187 @  
Liebe Freunde,

lt. meinen Unterlagen sind bisher keine Vorausentwertungen mit dem geschlossenen Mühlradstempel 391 von Pfarrkirchen in der 2. Verteilung bekannt (in der 1. auch nicht).



Hier auf Brief nach Ranshofen bei Braunau am Inn bis 10 Meilen unter 1 Loth vom 22.1.1863.

Rechts zwei Mühlradstempelschaufeln nicht übergehend auf den Brief.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.08.2021 19:54:41 Gelesen: 416248# 2188 @  
Hallo Sammlerfreunde,

vielleicht nicht der schönste Franko Brief aber da er Postablage gestempelt ist und für einen schmalen Taler zu haben war hatte ich diesen mitgenommen.



Gerichtet an Herrn Seligman Baumeister in Bayreuth, gestempelt am 3.12.1867 im Postamt Kemnath welches in Neustadt an der Culm eine Postablage hatte (7 km Entfernung) von dort wurde der Brief dann weiterspediert und kam dann am 6.12.1867 zur Ausgabe.

Gestempelt Halbkreisstempel Kemnath (Winkler 12a) Postablage "Neustadt a Culm" verwendet 1861-76 danach wurde die Postablage zur Post-Expedition erhoben, sowie Halbkreisstempel von Bayreuth (Winkler 13 Typ I, verwendet 1846-67).

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.08.2021 19:58:54 Gelesen: 416246# 2189 @  
@ Gernesammler [#2188]

Hallo Rainer,

sicher kein schlechter Kauf - so viele Postablagenbriefe gibt es nicht und ausgesprochene Schönheiten sind selten. Der hier kommt zeitauthentisch daher und muss sich nicht verstecken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.08.2021 20:01:14 Gelesen: 416244# 2190 @  
@ bayern klassisch [#2189]

Hallo Ralphm

denke mal bei einem Preis unter einer Bratwurst ist das okay und kann bei mir wunderbar im Ordner abgelegt werden.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.08.2021 20:30:03 Gelesen: 416232# 2191 @  
@ Gernesammler [#2190]

Hallo Rainer,

unter 50 Euro wird man den normal nicht bekommen.

Ich weiß natürlich nicht, ob das eine Riesenbratwurst aus einem Ess-Wettbewerb war. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.08.2021 14:38:29 Gelesen: 414559# 2192 @  
hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 4.6.1855 von Hammerschmidts Eidam aus Donauwörth an C.A.Kummer in Füssen wo der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe kam.

Im Brief geht es um einen Sack Gries von 100 Pfund der per Bahn bis Biesenhofen spediert wurde und ab da wahrscheinlich per Fuhrwerk abgeholt wurde, Entfernung bis Füssen waren hier noch ca. 6 Meilen.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.4 II zu 6 Kreuzer für einfache Briefe Entfernung über 12 Meilen, Tarif von 1850.

Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel der 1.Verteilung Nr.58 und Halbkreisstempel von Donauwörth (Winkler 11b, Typ II mit Ö geschrieben), hier kann man Aufgrund des Stempelabschlags schön sehen das der Stempel in diesem Jahr erst eingesetzt wurde, auf der Rückseite zur Ankunft Halbkreisstempel von Füssen (Winkler 11b).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.08.2021 16:35:52 Gelesen: 414533# 2193 @  
@ Gernesammler [#2192]

Hallo Rainer,

schöner Brief - ich mag diese teilvorgedruckten Inhalte und heute erfährt man praktisch nur aus diesen Inhalten, wie der Verlauf von Waren und Gütern tatsächlich stattfand. Klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.08.2021 16:58:12 Gelesen: 414527# 2194 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 19.2.1846 aus Nürnberg als Rechnungs Brief (Factura) von Jeanette Lay an das Hof Theater Hannover, verfasst wurde der Brief bereits am 18.11.1845 es geht um eine Summe von 38 Gulden 48 Kreuzer.

Bayern notierte für sich sich bis Aschaffenburg 6 Kreuzer (grünblau), Taxis fordete für seine Beförderung des Briefes 5 1/2 Silbergroschen vermerkt in rot und Hannover 1 2/4 Gute Groschen die auch in rot vermerkt wurden.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Nürnberg (Winkler 8b) zur Ankunft in Hannover der kleine Einkreiser vom 21.2. auf der Rückseite sowie ein Siegel mit den Initialen J L.

Wenn etwas mit dem Porto nicht passt gerne verbessern.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 08.08.2021 17:39:42 Gelesen: 414517# 2195 @  
@ Gernesammler [#2194]

Hallo Rainer,

feiner Brief, aber ich muss etwas korrigieren.

Bayern/Nürberg 6x bis Hof. Preussen in Hof reduierte diese in 1 1/2 Silbergroschen und addierte 3 Sgr. bis zur hannöverschen Grenze dazu, also bis dahin 4 1/2 Sgr. siehe Rötel.

Hannover rechnete in Gutengroschen und die 4 1/2 Sgr. entsprachen ca. 3 1/2 Gutengroschen. Mit dem hannöverschen Inlandsporto von 2 Gutengroschen zahlte der Empfänger total 5 1/2 Gutegroschen (ca. 22x).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.08.2021 19:10:55 Gelesen: 414501# 2196 @  
@ bayern klassisch [#2195]

Hallo Ralph,

besten Dank, mit Hannover tue ich mich noch etwas schwer da man nicht so viele Briefe aus oder nach Bayern bekommt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.08.2021 20:07:28 Gelesen: 414491# 2197 @  
@ Gernesammler [#2196]

Kein Problem, Rainer, da bist du wahrlich nicht der Einzige.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.08.2021 13:02:37 Gelesen: 413577# 2198 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) vom 2.2.1813 aus Nürnberg an die Königlich Bairische Regierung des Rezat Kreises, Kammer des Innern, da es noch keine Ausgabstempel gab kann man leider nicht sagen wann der Brief ankam.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler Rayon Stempel von Nürnberg, "R.3.Nürnberg." (Winkler 4 Typ IV mit Punkt), verwendet 1811-18.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 13.08.2021 12:51:45 Gelesen: 412704# 2199 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) über 2 1/2 Loth vom 12.8.1834-40 vom Landgericht Burglengenfeld an das Stiftskastenamt in Regensburg, der Brief wurde in das 5 Meilen entfernte Regensburg spediert zusammen mit einem Dokument über 700 Loth welches wohl mit der Fahrpost befördert wurde denn ansonsten hätte man nicht die Manualnummer 350 in Rötel vermerkt.

Das Porto waren hier 16 Kreuzer, aber was hat es mit der 6 auf der rechten Seite neben der Manualnummer auf sich.

Gestempelt wurde hier mit Halbkreisstempel von Burglengenfeld (Winkler 11a), auf der Rückseite ist noch ein halbes Siegel erhalten geblieben.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 13.08.2021 13:17:58 Gelesen: 412692# 2200 @  
@ Gernesammler [#2199]

Hallo Rainer,

dein Fahrpostbrief wog 2 1/2 Loth und hatte 3 Manualnummern, und zwar die ursprüngliche "6" und bekam dann die Rötel-Nr. "350" und die "16" mittig.

Die Sendung mit der Fahrpost zu befördern ergab sich mit dem Eintrag "Mit einem Dokument über 700 fl" (also 700 Gulden). Man konnte nicht 700 Loth notieren, weil ein Pfund auf 32 Loth kam, daher konnte es nur Notationen von maximal 31,X Loth geben. Schon 32 Loth gab es nicht, weil das schon ein Pfund war.

Dein Brief gehörte mal dem prominenten Sammler/Händler Hartmann (sein Stempel über dem Siegel) und das ist eine sehr gute Provenienz. Glückwunsch dazu!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.08.2021 13:30:59 Gelesen: 412688# 2201 @  
@ bayern klassisch [#2200]

Hallo Ralph,

besten Dank, konnte das Kürzel leider nicht eindeutig zuorden und hatte mich schon gewundert dass eine Regierungs Sache bezahlt werden sollte.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 17.08.2021 19:51:34 Gelesen: 410850# 2202 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte heute 4 Briefe zeigen, die alle aus Linz von der "Königlich Bairischen Dampfschiffahrts Unternehmen Linz" J.G.Riedl & Comp. nach Straubing an Herrn Johann Zaspel spediert wurden.

Die Briefe sind vom 13.7.1862, 11.8.1862, 27.8.1862 und 5.9.1862, auf allen Briefen wurde die ANK Nr.21 zu 10 Kreuzer "Kaiserkopf im Oval nach rechts" verklebt, gestempelt mit Oval/Ellipsenstempel von Linz.

Schön an der Serie es wurde Papier in verschiedenen Farben für die Briefe verwendet das aber immer das gleiche Wasserzeichen hat, sollte also von ein und derselben Firma sein und auf dem blauen Papier setzt sich die 10 Kreuzer in braun so richtig in Pose.

Auf der Rückseite haben die Briefe zur Ankunft den Halbkreistempel von Straubing (Winkler Nr.13) verwendet 1858-70.

Gruß Rainer







 
bayern klassisch Am: 17.08.2021 20:01:13 Gelesen: 410845# 2203 @  
@ Gernesammler [#2202]

Hallo Rainer,

schönes Quattro - vor allem sieht man die Häufigkeit der notwendigen Geschäftskorrespondenz - 4 Briefe in solch einem relativ kurzen Zeitraum sind schon ganz ordentlich. Wenn die Geschäftsbeziehung über Jahrzehnte anhielt, ahnt man, wie viele Briefe es mal gegeben haben muss.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 18.08.2021 13:52:55 Gelesen: 410238# 2204 @  
Liebe Freunde,



ein einfacher Dienstbrief aus Nürnberg vom 28.10.1873 vom dortigen Magistrat wurde an den Magistrat der Stadt Fürth mit 3x frankiert verschickt.

Auf Grund des "frey" - Vermerks war das so richtig. Mich wunderte nur die Tatsache, dass der Magistrat einen eigenen Stempel anfertigen ließ, um sich als Absenderbehörde zu benennen. Sonst wurde das handschriftlich, später auch mit einem Dienstsiegel bewerkstelligt. So kannte ich das bisher so gut wie gar nicht. Aus portofreien Dienstbriefen habe ich diesen Stempel auch noch nie gesehen. Wer kennt ihn noch, oder hat weitere Briefe vorzuzeigen?

Wofür die beiden Striche am Unterrand des Stempels stehen, ist mir nicht klar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.08.2021 14:01:54 Gelesen: 410226# 2205 @  
Und wenn wir schon bei Dienstbriefen sind, kommt gleich einer hinterher, der als Regierungs - Sache der Redaction des Allgemeinen Anzeigers für das Königreich Bayern in München am 24.3.1852 an das Landgericht in Marktsteft auf die Reise ging und vorzüglich aufgabegestempelt wurde.

Die Ankunft erfolgte 2 Tage später.



Der Inhalt ist schick: Man bestätigte eine Einrückung (Inserat) und die Kosten hierfür von 1 Gulden 54 Kreuzern plus 6 Kreuzer für eine Beilage = 2 Gulden wegen der Meldung des Concourses des dortigen Gerbers Georg Dietzel.

Das am 20.3.1852 gefertigte Schreiben wurde also erst 4 Tage später der Post gegeben.

Die Bestätigung über den Erhalt der 2 Gulden erfolgte in München aber erst am 3.8.1852, also 4 1/2 Monate später. Man ahnt anhand dieser langen Zeitspanne, dass die Herbeischaffung der 2 Gulden in Marktsteft kein leichtes Unterfangen gewesen sein dürfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.08.2021 19:50:29 Gelesen: 409953# 2206 @  
@ bayern klassisch [#2205]

Hallo Ralph,

Regierungs Sachen sind ja selten schick aber manche haben Gesicht und der hier auch, der hat Charme.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.08.2021 19:56:48 Gelesen: 409951# 2207 @  
@ Gernesammler [#2206]

Hallo Rainer,

danke sehr - sehe ich ganz genau so. Es gibt halt in der Postgeschichte auch, wie überall auf der Welt, unten, mitte und oben. Wenn ich das Stück aufziehe, sieht es sicherlich klasse auf. Aber ich habe noch so viele Briefe aufzuziehen, dass sich das noch ein paar Jahre ziehen kann.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 19.08.2021 09:19:34 Gelesen: 409543# 2208 @  
Liebe Freunde,

ein Portobrief aus Regensburg vom 26.8.1834 nach Speinshart hatte Luftlinie 99 km zurück zu legen, also über 6 - 12 Meilen (11,95 Meilen). Das einfache Porto hierfür betrug 4 Kreuzer.



Taxiert wurde der Brief zuerst mit 8x (4 + 2 + 2), dann wurden diese aber abgestrichen und durch 6x ersetzt (4 + 2), ein Verwiegefehler also.

Allerdings liest man als Präzisierung unter Speinshart, heute gut 1.100 Einwohner, damals sicher noch kleiner, "p(er) Kirchenthumbach", wohl von anderer Hand, weil lateinisch und nicht mit deutscher Currentschrift angebracht. Von Regensburg aus lag Kirchenthumbach sogar näher, nämlich nur 86 km. Von Kirchenthumbach nach Steinshart (damals ohne Post) waren es gut 8 km, aber die Entfernungen waren ja von Post zu Post zu berechnen und nicht nach der Entfernung des Zielortes vom Aufgabeort.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 19.08.2021 19:37:52 Gelesen: 409148# 2209 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 28.1.1879 aus Lindau vom Königlichen Rentamt spediert nach Augsburg an die Königliche Regierung von Schwaben und Neuburg "Kammer der Finanzen", dort kam der Brief am Folgetag im Postamt Augsburg II zwischen 7-8 Uhr an und eine Stunde später vom Postamt Augsburg I zur Ausgabe.

Das schöne an dem Brief die Innenseite, das Zusammenspiel von Vordruck und dem schriftlichen Text, der Brief wurde am 29.Jan.!79 wohl dann als bearbeitet gestempelt, das handschriftliche L wird wahrscheinlich die Abkürzung des Beamten sein.

Gestempelt wurde jeweils zum Abgang und Ankunft mit Einkreisstempel von Lindau und Augsburg.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.08.2021 19:47:26 Gelesen: 409142# 2210 @  
@ Gernesammler [#2209]

Hallo Rainer,

ja, der Inhalt ist optisch ein Knaller. Für mich als Postgeschichtler auch schön zu sehen, dass er erst in Augsburg ankam (mit der Bahn natürlich) und dann innerhalb Augsburg weitergeleitet wurde, was man nicht häufig findet und in dieser Qualität schon mal gar nicht. Klasse!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 26.08.2021 14:28:37 Gelesen: 405499# 2211 @  
Liebe Freunde,

ein simpler Brief aus München I vom 28.5.1871 war gerichtet an "Hochgeborn der Frau Gräfin von Wiser, geboren Laßer zu Laßer in Kostheim bei Mainz". Mit 3x korrekt frankiert ging er auf die Reise und kam am ?? März 1871 via Bahnpost Castel - Mainz an.



Allerdings, und das war mein Kaufgrund, zeigt der Brief siegelseitig eine "1" in Rötel, wovon der Verkäufer glaubt, dass es sich um 1 Kreuzer Landbestellgeld handeln müsste.

Frage: Bis wann gab es in Mainz - Kostheim ein Bestellgeld von einem Kreuzer und hat jemand Unterlagen, wonach dieses wann auch immer abgeschafft wurde?

Bayerische Briefe in das Postgebiet des NDB mit Bestellgeld (üblicherweise eher vorne zu vermuten) kenne ich so gut wie gar nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 26.08.2021 14:36:28 Gelesen: 405495# 2212 @  
Liebe Freunde,

im Rahmen eines netten Tausches zu mir gekommen ist ein hübscher Brief aus Landau in der Pfalz vom 13.3.1856 nach Strasbourg, der nur mit 6 Kreuzern frankiert wurde (bis 8,75g), die halbscheidig zwischen Bayern und Frankreich zu teilen waren (PV vom 1.7.1847 bis 30.6.1858).



P.D. für vollständige Bezahlung, 14 A.E.D. über Wissembourg nach FR instradiert und BAVIÈRE - WISSEMBOURG zeigen, dass alles seine Ordnung hatte - denn normale Briefe nach Frankreich hätten 18 Kreuzer gekostet, bzw. 12 Kreuzer aus der Pfalz.

Dergleiche 6x Briefe konnte es daher nur aus der Pfalz geben und man ahnt, dass sie häufig sein sollten, aber das sind sie nicht und wer einen passablen angeboten bekommt, sollte nicht allzu lange zögern, denn mehr als 15 - 20 dürfte es wohl kaum geben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 27.08.2021 20:13:44 Gelesen: 404985# 2213 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus dem 4.Rayon vom 1.Nov.1837 aus München an Sausbury Sigatt in Paris dort kam der Brief am 5.Nov.1837 zur Ausgabe und wurde am 6th November als bearbeitet signiert.

Da Bayern Porto Briefe nach Frankreich nicht vortaxieren durfte wurden in Strasbourg 16 Decimes taxiert, wovon 9 Decimes der Bayrische Anteil für den 4.Rayon war und 6 Decimes der Anteil für Frankreich.

Tatsächlich wie bei allen Portobriefen aus dem Postvertrag von 1822 wurden die Briefe summarisch per 30 g (Unze) intern verrechnet.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler München. (Winkler 8a, Typ III 35,5x4mm) verwendet 1837-42 und dem Stempel CBR4 in Strasborg wurde der "Baviere par Strasbourg" abgeschlagen sowie der 9 Decimes Stempel für den 4. Rayon, in Paris zur Ankunft/Ausgabe ein kleiner Einkreiser.

Der Brief könnte ein Trauerbrief sein da auf der Rückseite ein schwarzes Siegel ist.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.08.2021 20:48:19 Gelesen: 404972# 2214 @  
@ Gernesammler [#2213]

Hallo Rainer,

die Empfängerin war Miss Salisbury Pigott und es war sicher ein Trauerbrief. 7 Dec. für Frankreich, du hattest dich vertippt mit 6 Dec..

Gute Beschreibung !

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.08.2021 21:04:09 Gelesen: 404964# 2215 @  
@ bayern klassisch [#2214]

Hallo Ralph,

da war der Finger zu schnell mit der 6 aber es kommen noch mal zwei bei dem einen in der 3 Gewichtsstufe werde ich bestimmt Hilfe brauchen können.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.08.2021 21:11:51 Gelesen: 404957# 2216 @  
@ Gernesammler [#2215]

Hallo Rainer,

wir schaffen das. :-)

Schönes WE und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.08.2021 18:06:11 Gelesen: 404632# 2217 @  
Hallo Sammlerfreunde

Porto Brief vom 30.12.1844 aus Augsburg von S. Bachmann spediert nach Strasbourg an G.E. Herrenschmidt, dort kam der Brief am 1.1.1845 zur Ausgabe.

Der Brief wurde in Kriegshaber geschrieben, Kriegshaber ist ein Stadtteil im Westen von Augsburg, bis 1916 ein eigenständiger Ort. Im Mittelalter führte die Reichsstraße von Augsburg über Günzburg nach Ulm durch dieses Dorf. Sie ist die heutige „Ulmer Straße“.

Da Bayern Porto Briefe nach Frankreich nicht vortaxieren durfte wurden in Strasbourg 8 Decimes für den einfachen Brief taxiert, wovon 7 Decimes der Bayrische Anteil für den 3. Rayon waren und 1 Decimes der Anteil für Frankreich (immerhin 2,85 Kreuzer für den kurzen Weg Grenze bis Strasbourg.

Tatsächlich wurde auch hier, wie bei allen Portobriefen aus dem Postvertrag von 1822 die Briefe summarisch per 30 g (Unze) intern verrechnet.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8b, 38x4mm) verwendet 1844-48 in rot und dem Stempel CBR3 für den 3. Rayon der auch in Augsburg abgeschlagen wurde in gleicher Farbe.

Auf Französischer Seite stempelte man nur den Zweikreisstempel von Strasbourg, den Stempel "Baviere par Strasbourg" sowie der 7 Decimes Stempel für den 3. Rayon hat man einfach vergessen.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 29.08.2021 17:50:53 Gelesen: 404232# 2218 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 27.9.1848 von Georg Krauß aus Lichtenfels spediert an M.Widt in Strasbourg der den Brief dann an Heinrich Krauß übergeben sollte, dort kam der Brief am 2.10.1848 zur Ausgabe und auf der zweiten Seite wurde handschriftlich vermerkt das der Brief am 6ten Oktober in Marseille beantwortet wurde.

Da Bayern Porto Briefe nach Frankreich nicht vortaxieren durfte wurden in Strasbourg 10 Decimes für den Brief in der zweiten Gewichtsstufe taxiert (siehe oben links die 10 Gramm), wovon 24 Kreuzer bis Grenze vermerkt wurden, 2 Decimes waren der Anteil für Frankreich für den kurzen Weg bis Strasbourg (Postvertrag Bayern-Frankreich ab dem 1.7.1847).

Tatsächlich wurde auch hier, wie bei allen Portobriefen aus dem Postvertrag von 1847 die Briefe summarisch per 30 g (Unze) intern verrechnet.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Lichtenfels (Winkler 11a) verwendet 1844-48, auf der Rückseite ein Zweikreisstempel von Strasbourg zur Ankunft.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 29.08.2021 18:11:04 Gelesen: 404227# 2219 @  
@ Gernesammler [#2218]

Hallo Rainer,

einer der wenigen Briefe, die unfrei abgingen und in Bayern von der Aufgabepost taxiert wurden (hier: 24 x), was falsch war und in Frankreich auch sowieso keinen interessierte.

Anhand der beiden "10" kann man schön sehen, dass es in Strasbourg dieselbe Hand war, die sie notierte. Kann man auch nicht immer so schön und klar zeigen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.08.2021 17:05:09 Gelesen: 403915# 2220 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 4.6.1875 aus Augsburg von der Lotzbeck Companie an Herrn August Balz in Starnberg spediert, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Es war ein Rechnungs Brief über 10 Gulden 44 Kreuzer aber nur wenn die Zahlung sofort erfolgte (Sconto) ansonsten hätte die Ware 11 Gulden 24 Kreuzer gekostet.
Für das Franko wurde eine Bayern 23 Y, Wasserzeichen 1b weite Rauten zu 3 Kreuzer verklebt, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Augsburg und zur Ankunft Einkreistempel von Starnberg, beide (Helbig 30b).

Das Papiersiegel mit den Initialen "LC" ist für sein Alter noch sehr gut erhalten.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 31.08.2021 19:54:33 Gelesen: 403444# 2221 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS), darunter die Abkürzung (ADS) was auf eine Armendienstsache hinweist, diese wurde verfasst vom Pfarramte Prunsdorf (hoffe das ist richtig).

Der Brief wurde bis zur Spedierung in der Postablage Schwarzsach hinterlegt und wurde dann am 22.6.1875 zur Post von Welchenberg gebracht, dann über Straubing nach Regensburg spediert an das bischöfliche Ordinariat wo der Brief am 23.6.1875 zur Ausgabe kam.

Gestempelt wurde Postablagestempel von Schwarzsach in blau sowie mit Halbkreisstempel von Welchenberg (Winkler 11b) auf der Rückseite als Durchgangs/Weiterleitung Stempel der Einkreisstempel von Straubing (Winkler Nr.21) sowie zur Ankunft der Einkreisstempel von Regensburg (Winkler Nr.21, diesen gab es mit und ohne Stunde).

Der Gemeindename Schwarzach am Main entstand ebenfalls im Zuge der Gemeindegebietsreform hier geht die Bezeichnung Schwarzach auf den ortsbildprägenden Bachlauf gleichen Namens zurück das kleine Wörtchen Schwarz gibt auch Hinweise auf eine dunkle Einfärbung des Wassers.

Bereits die Nonnen des 8. Jahrhunderts bezeichneten ihre Niederlassung nach dem Bach. Das „Monasterium Suuarzaha“ oder „Suarizaha“ wurde später in ein Männerkloster umgewandelt, das sich ebenfalls nach dem Bach nannte.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 02.09.2021 19:44:41 Gelesen: 402559# 2222 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 17.2.1848 von J.Jordan aus Darmstadt (Hessen-Darmstadt) aber postalisch zu Thurn und Taxis gehörend spediert an Karcher & Glossin in Frankenthal/Pfalz bei Worms, der Brief kam dort am nächsten Tag zur Ausgabe.
Im Brief ging es um einen Auftrag der Sonderschen Metall Fabrik und dem Wechel in der Jordanschen Maschinen Fabrik.

Für die 7 Meilen bis Frankenthal hatte der Empfänger 8 Kreuzer zu zahlen wovon der Thurn und Taxische Anteil 6 Kreuzer waren und für Bayern 2 Kreuzer entfielen.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel von Darmstadt (Feuser 663-7) und dem Halbkreisstempel von Frankenthal (Winkler 11b).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 02.09.2021 20:20:04 Gelesen: 402550# 2223 @  
@ Gernesammler [#2222]

Hallo Rainer,

sehr schöner Brief, innen wie außen, der dazu das moderierte Sonderporto von nur 2 Kreuzer für Bayern zeigt, einen Tarif, den es im bayer. Inland gar nicht gab (da fing es mit 3 x an). Viele wird es davon nicht geben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Bayern-WB Am: 03.09.2021 08:08:46 Gelesen: 402379# 2224 @  
@ Gernesammler [#2221]

Hallo Gernesammler,

der Ort heißt „Perasdorf“.

Beste Grüße
Will
 
bayern klassisch Am: 03.09.2021 09:58:44 Gelesen: 402341# 2225 @  
@ Gernesammler [#2221]

Hallo Rainer,

eben erst gesehen: Links unten A.K.S. = Allgemeine - Kirchen - Sache. Armensachen wurden immer als A. S. abgekürzt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.09.2021 19:45:42 Gelesen: 402223# 2226 @  
@ Bayern-WB [#2224]
@ bayern klassisch [#2225]

Hallo Will, hallo Ralph

besten Dank, konnte mit AKS nichts direkt anfangen und hat sich wie D gelesen und das aufdröseln des Ortes hilft mir auch den Ortsnamen konnte ich so auch nicht deuten.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.09.2021 11:34:36 Gelesen: 402043# 2227 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief der Königlichen Güter - Expedition Starnberg (K.G.E.) vom ?? über die Postexpedition Starnberg an das Königliche Oberpost- und Bahnamt München.



Die Absenderbehörde verwendete ein Trockensiegel, auf das sie ihren Halbkreisstempel der KGE abschlug, was wir von anderen KGE kennen - sicher ist sicher. Die Postexpedition Starnberg stempelte am selben Tage Aufgabe und zeigte durch das liegende Rötelkreuz an, dass der Brief und die Beilage gebührenfrei waren.

München verzichtete großzügig auf einen Ankunftsstempel - warum auch immer.

Offenbar war der Brief mit Beilage sehr wichtig, denn er wurde unter Chargé versandt, obwohl dergleichen vom Absender gar nicht vorgesehen und nominiert worden war! Da KGE keine Chargéstempel hatten, müssen wir diesen der Aufgabepost zuschreiben.

Aber lt. Sem kennen wir gar keine KGE Starnberg und folglich auch keinen Halbkreisstempel dieser KGE.

Kann jemand Erhellendes zu dieser Stelle und ihrem Stempel sagen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.09.2021 17:37:22 Gelesen: 401137# 2228 @  
@ bayern klassisch [#2227]

Hallo Ralph,

viel ist nicht zu finden im Netz fand ich nur diesen Link vielleicht hilft er weiter [1] und im Winkler unter den Starnberger Stempelbeschreibungen diese Anmerkung [2].

Gruß Rainer

[1] https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10934040/bsb:10674417?page=307

[2]
 
Gernesammler Am: 05.09.2021 17:47:28 Gelesen: 401133# 2229 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 6.8.1846 von Joseph Squindo aus Nördlingen als Rechnungs Brief spediert nach Uffenheim an Christian Croninger, einen Ankunftsstempel gab es nicht.

Für den einfachen Brief Brief bis zu 1/2 Loth und einer Entfernung 12-18 Meilen hatte der Empfänger 6 Kreuzer zu zahlen, diese wurden in Nördlingen aber auch nochmals in Uffenheim vermerkt.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Nördlingen (Winkler 11b) verwendet 1843-50.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.09.2021 18:00:34 Gelesen: 401128# 2230 @  
@ Gernesammler [#2228]

Hallo Rainer,

vielen Dank - wie kann ich den Text des Links vergrößern?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.09.2021 18:09:29 Gelesen: 401075# 2231 @  
@ bayern klassisch [#2230]

hallo Ralph

entweder Du ziehst Dir das Ganze als Download ist aber bestimmt recht groß oder Du gehst Du gehst auf den Button "OCR Text anzeigen" dann kann man in normaler Schrift lesen und da Du ja alles was Du brauchst in Suche eingeben kannst sollte das recht einfach gehen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 05.09.2021 18:31:52 Gelesen: 400728# 2232 @  
@ Gernesammler [#2231]

Hallo Rainer,

vielen Dank - werde ich versuchen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.09.2021 19:59:50 Gelesen: 399623# 2233 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 17.6.1848 aus Aschaffenburg an den königlichen Revierförster in Hain (Spessart) bei Aschaffenburg einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Für das Franko wurden 4 Kreuzer für den Brief in der zweiten Gewichtsstufe 1/2-1 Loth bei einer Entfernung von ca.3 Meilen bezahlt, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Aschaffenburg (Winkler 11a) verwendet 1839-49.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.09.2021 20:06:44 Gelesen: 399619# 2234 @  
@ Gernesammler [#2233]

Hallo Rainer,

der schöne Brief lief wohl nach Laufach zur dortigen Postexpedition und dann wurde er wohl vom Förster selbst, oder einem Adlatus von ihm abgeholt, da es noch keine Zustellung in Hain gab. Netter Brief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.09.2021 19:46:54 Gelesen: 399202# 2235 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P1/I zu 2 Kreuzer (graugrün) vom 30.3.1874 aus Fürth spediert nach Frankfurt am Main an Herrn Wertheimer wann die Karte ankam kann man wegen fehlendem Ankunftsstempel nicht sagen.

Gestempelt mit Einkreisstempel von Fuerth (Winkler 20a, hohe Groteskschrift, Durchmesser 29 mm) verwendet 1874-75.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.09.2021 20:10:21 Gelesen: 399191# 2236 @  
@ Gernesammler [#2235]

Hallo Rainer,

immerhin ging es um die Bestätigung des Erhaltes einer Depesche ("Dep.") - klasse! Wenn Postabgang 14.00 Uhr war, wurde die Karte wohl noch am selben Tag zugestellt (Würzburg - Hanau - Frankfurt am Main).

Je später am Tag die Post ankam, je seltener wurde sie eingangsgestempelt - Überstunden waren schon damals nicht sooo beliebt. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.09.2021 19:31:59 Gelesen: 398871# 2237 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 14.4.1824 von den Gebrüdern Giulini aus Augsburg an Friedrich Huth in London spediert, dort kam der Brief am 22.4.1824 zur Ausgabe.

Der Absender zahlte 22x für Bayern via Taxis bis Koblenz und 5 Gutegroschen = 20 Kreuzer für den Transit Preußen ab Koblenz über Arnhem nach Helvoetsluys, siehe Franco - Stempel.

Zuerst hat das FPO = Foreign Post Office in London 5 Shillinge taxiert, dann aber auf 3 Shilling 1 1/4 Pence reduziert. Das waren 61 1/4 Pence gleich 184 Kreuzer = 3 Gulden 4 Kreuzer.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a, 39x3 mm) verwendet 1822-42 in mindestens 5 verschiedenen Typen, dem Franco Stempel von Arnhem (van der Linden 1432) auf der Rückseite der Stempel "Duitsch-Grensk: te Arnhem" und der Punktkreisstempel vom FPO.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 12.09.2021 17:33:40 Gelesen: 398828# 2238 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 22.3.1870 von der Weinhandlung Nizoldi in Bamberg spediert als Rechnungsbrief über 16 Gulden 50 Kreuzer für ein Fässchen Erlauer Wein an Herrn Büttner, Seifenfabrik in Coburg, dort kam der Brief am gleichen Tag zur Ausgabe.
Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer gestempelt mit Einkreisstempel "Bamberg Bahnh." (Winkler Nr.19) verwendet 1869-80 und dem Ra 3 Kastenstempel von "Coburg Bahnhofs Post Exp." (Feuser nachverwendete Stempel Seite 609 Nr.185).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 13.09.2021 02:38:52 Gelesen: 398817# 2239 @  
@ Gernesammler [#2238]

Hallo Rainer,

schöner Brief - interessant vor allem durch den Zusatz im Inneren oben rechts, was einen direkt an die Firma Farina in Köln ("echt 4711") erinnert, aus deren Korrespondenz es viele Hundert von Briefen gibt, die die Post wegen unklarer Empfängeradresse nicht zustellen konnte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.09.2021 18:01:04 Gelesen: 397705# 2240 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 6.11.1846 von den Gebrüdern Koerber aus Augsburg an C.A. Kummer in Füssen spediert, dort sollte der Brief am nächsten Tag angekommen sein, einen Ankunftsstempel gibt es noch nicht.

Für das Franko hat Herr Koerber 6 Kreuzer zahlen müssen die auf der Rückseite vermerkt sind, gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8b, 4x38mm in rot).

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 22.09.2021 12:52:52 Gelesen: 397140# 2241 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 19.3.1843 aus Augsburg vom Königlichen Infanterie Regiment "Prinz Karl" an den Magistrat der königlich bairischen Stadt Wemding.

Da Augsburg mehrmals am Tag von Postkursen bedient wurde und der Brief Vormittags aufgegeben wurde erhielt dieser den Tageszeitstempel "Morgens", dieser war auch dafür da um sich gegen Beschwerden abzusichern wenn der Brief angeblich zu spät spediert worden wäre.

Im Brief geht es um den beurlaubten Soldaten Andreas Zech und einer Bitte um Urlaubsverlängerung.

Auf der Rückseite ist noch ein Papiersiegel des Infanterie Regiments "Prinz Carl".

Gruß Rainer





 
bayern klassisch Am: 22.09.2021 13:19:08 Gelesen: 397135# 2242 @  
@ Gernesammler [#2241]

Hallo Rainer,

ein schöner Brief, bei dem auffällt, dass man den Namen des Gebers "Prinz Carl" falsch geschrieben hat (siehe auch das Siegel).

Ich habe mehrere österreichische Briefe an S.K.H. Prinz Carl von Bayern, daher bin ich mir sicher, dass er sich mit "C" schrieb und nicht mit "K", wie der Absender.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.09.2021 16:01:56 Gelesen: 397119# 2243 @  
@ bayern klassisch [#2242]

Hallo Ralph,

Du hast Recht, in der Anrede wird er hier als "Prinz Karl" geschrieben im Siegel steht es korrekt "Prinz Carl".

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.09.2021 11:34:18 Gelesen: 397039# 2244 @  
Liebe Freunde,

einfach schön:





Seiner Hochgeboren dem königlich württembergischen Herrn Kammerherrn und Ober Regierungs-Rath Herrn Reichsfreiherrn Friedrich Wilhelm von Woellwarth [1], Lauterberg in Mkt. Birkenfeld Post Ermershausen.

In Bad Brückenau taxierte man ihn am 2.9.1844 mit 6 Kreuzer (x) Porto. Für 60 km Entfernung also 4x plus 2x = 6x für über 1/2 bis 1 Loth schwere Briefe. Wie er von der Post in Ermershausen in das ca. 2,5 km südliche Birkenfeld kam, weiß ich allerdings nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Woellwarth-Lauterburg
 
Gernesammler Am: 26.09.2021 14:27:18 Gelesen: 396647# 2245 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 14.11.1825 von den Herren Lotzberthe in Augsburg an Herrn Carl von Beer in Rappoltsweiler bei Colmar, es gibt keinen Ankunftsstempel.

In Augsburg wurde CBR3 für den 3. Rayon gestempelt in Strasbourg erhielt der Brief den Stempel "Baviere par Strasbourg" aber man vergaß den Stempel "7" Decimes für den 3. Bairischen Rayon, das Porto wurde hier da der Brief 20 Gramm schwer war (2 1/2 faches Gewicht 15-20 Gramm) auf 30 Decimes angesetzt und notiert wovon Bayern 7 Decime bekam.

Tatsächlich wurden aber wie bei allen Porto Briefen im Postvertrag (PV) vom 1.1.1822 die Briefe summarisch per 30 Gramm (Unze) intern verrechnet.
Gestempelt mit L2 Zweizeiler Augsburg (Winkler 8a, 3,5x43 mm mit Punkt), verwendet 1825-41.

Was bedeuten die Kürzel unten links ?

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 26.09.2021 14:50:46 Gelesen: 396641# 2246 @  
@ Gernesammler [#2245]

Hallo Rainer,

das unten links hatte keine postalische Bedeutung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 29.09.2021 10:17:18 Gelesen: 396350# 2247 @  
Liebe Freunde,



eine attraktive Armensache aus Regensburg von 14.12.1869 des kgl. Advokaten Dötzer wurde bestätigt vom kgl. Bezirksamt Regensburg und ging portofrei am 16.12.1869 auf die Reise nach Vilshofen.

Inhalt:

Curatel (= Vormundschaft) über das illegale Kind der Gütlers-Tochter Anna Klinger von Oed

Vom kgl. Bezirksgerichte ahier bin ich der Gütlers-Tochter Anna Klinger von Oed als Official-Anwalt in der von ihr gegen einen gewissen N. Bschlagengaul wegen Alimente dahier anhängig zu machenden Klagssache beigegeben und stelle ich hiemit das Ansuchen, kgl. Landgericht wolle den betreffenden Vormund oder die Kindsmutter zur Ertheilung der nöthigen Information an mich veranlassen und die einschlägigen Curatel-Acten zu meiner Einsichtnahme an das kgl. Stadtgericht dahier gegen Verständigung meiner Person durch die kgl. Post übersenden.

Ein Ankunftsstempel mangelt, aber es wird schon alles so gelaufen sein, wie sich das unser Advokat dachte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.09.2021 10:26:45 Gelesen: 396303# 2248 @  
Liebe Freunde,

ein Portobrief aus Klingenberg vom 11.12.1855 lief an den Gemeinderechner Herrn K. L. Grein Wohlgeboren in Mondfeld. Interessant ist, dass bei Mondfeld kein Zusatz zu lesen ist, dabei hatte dieser Ort an der badisch-bayerischen Grenze damals gerade ca. 350 Einwohner.



Die Aufgabepost taxierte ihn als einfachen Brief bis 10 Meilen mit 3x plus 3x Zuschlag = 6x für Bayern. Das ca. 7 km von der letzten badischen Post Wertheim aus gelegene Mondfeld wurde für 2x vom Landpostboten angelaufen, so dass unter der Taxe von 6 vermerkt wurde "2 / 8x erh(oben) ....".

Die eigentliche Besonderheit ist aber die manuelle Optimierung des Monats im Transitstempel von Miltenberg - sieht man dergleichen nur alle Jahre mal bei Auf- oder Abgabestempeln, so sind Transitstempel i. d. R. sehr wenig beachtet worden - bis auf hier.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.10.2021 09:46:43 Gelesen: 395661# 2249 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Bücherbestellzettel aus Kronach vom 10.12.1872 an "Herren H. Coppenrath Buchhandlung Regensburg" - zuerst musste ich an die TV-bekannte Firma Coppenrath & Wiese denken, aber das waren nur süße Träume.



Mit 1 Kreuzer korrekt frankiert (Portobücherbestellzettel gab es gar keine, weil diese Modifikation nur frankiert möglich war!) ging es um eine eilige Bestellung "direct" per Postpacket per Nachnahme für gewünschte Literatur, die die Kronacher Firma G. Link dringend benötigte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.10.2021 09:53:06 Gelesen: 395659# 2250 @  
Liebe Freunde,

ein Brief ohne Datum mit schönem Siegel aus Erding des Benefiziums Thalheim vom 23.1.186? "Zum hochwürdigen Erzbischöflichen Dekanatamte Erding in Altenerding" wurde als portopflichtige P(artei) S(ache) aufgegeben, allerdingst ohne den amtlichen Absender oben zu benennen und eine Expeditionsnummer anzugeben.



Unfrankierte Lokalbriefe waren mit 3x Portomarken zu taxieren, im Falle eines höheren, als den einfachen Gewichts, mit 6x. Davon sieht man hier aber nichts.

Der perfekte Abschlag des Erdinger Halbkreisstempels zeigt uns die Involvierung der dortigen Postexpedition, aber sonst auch schon nichts.

Unser lieber Erdinger teilte mir mal mit, dass der Erdingen Postexpeditor der reichste Mann am Platz war - vlt. hat ihn diese pekuniäre Unabhängigkeit glauben lassen, für die bayer. Staatspost keine 3 bzw. 6x kassieren zu müssen? 2 vergleichbare Briefe (einen konnte ich mir schnappen) habe ich schon gesehen und sie waren alle gleich "unbehandelt" verblieben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.10.2021 17:21:45 Gelesen: 395020# 2251 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 22.5.1828 aus Isny von Herrn Betterietz an J.M. Diebold in Lyon, dort kam der Brief am 31.5.1828 zur Ausgabe.

Da Isny keine eigene Postexpedition hatte wurde der Brief im 2 Meilen entfernten Röthenbach aufgegeben, dort wurde auch der CBR3 Stempel für den 3. Rayon abgeschlagen, in Strasbourg stempelt man "Baviere Par Strasbourg" und vergaß aber den 7 Decimes Stempel für Bayerns 3. Rayon, es wurden 14 Decimes notiert für den einfachen Brief bis Lyon.

Tatsächlich wurden aber wie bei allen Porto Briefen im Postvertrag (PV) vom 1.1.1822 die Briefe summarisch per 30 Gramm (Unze) intern verrechnet.

Gestempelt mit L1 Einzeiler von Röthenbach (Winkler Nr. 7, verwendet 1824-1830 in schwarz) auf der Rückseite zur Ankunft Einkreisstempel vom 31.5.1828, das Papiersiegel enthält die Buchstaben FBS.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.10.2021 18:25:49 Gelesen: 394999# 2252 @  
@ Gernesammler [#2251]

Hallo Rainer,

den hätte ich auch genommen - stammt aus Schinnen, wenn ich es recht sehe, aber den Ort habe ich nicht gefunden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.10.2021 19:07:52 Gelesen: 394988# 2253 @  
@ bayern klassisch [#2252]

Hallo Ralph,

ging mir genauso, deshalb habe ich den nicht erwähnt, war ein kleiner Ort bei Isny.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.10.2021 20:27:48 Gelesen: 394563# 2254 @  
@ bayern klassisch [#2250]

Hallo Ralph,

gerade nochmal gelesen, auf dem Siegel steht eigentlich wem der Brief gehört, sehr schönes Stück.

"Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Maria Thalheim, einem Ortsteil der Gemeinde Fraunberg im oberbayerischen Landkreis Erding wurde erstmals im Jahre 1413 urkundlich erwähnt und ist damit die älteste Marienwallfahrt im Erdinger Land".

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.10.2021 20:30:57 Gelesen: 394561# 2255 @  
@ Gernesammler [#2254]

Hallo Rainer,

so ist es - bitte erinnere mich daran, dass ich dir den Brief vermache - allein schon des Namens wegen. Ich hoffe, du lehnst das Geschenk nicht ab. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.10.2021 20:33:22 Gelesen: 394558# 2256 @  
@ bayern klassisch [#2255]

Hallo Ralph,

bestimmt nicht, das wird ein kleiner Hingucker, denn aus Bayern hatte ich noch keinen mit dem Ortsnamen, da habe ich immer gesucht.

Ich sage schon einmal besten Dank im Voraus.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 05.10.2021 11:33:11 Gelesen: 394304# 2257 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postschein vom 5.11.1856 aus Laumersheim mit der Angabe über eine Rolle Gold im Wert 150 Gulden 46 Kreuzer, Gewicht 1 Pfund 14 Loth an die Königliche Bau.... in Dürkheim spediert mit der Fahrpost.

Das Geld war zur Auszahlung, gezeichnet wurde durch das Bürgermeisteramt Laumersheim (D/B uder), ob das der Schreiber oder der Bürgermeister war, entzieht sich meiner Kenntnis.

Das Franko betrug 14 Kreuzer sowie weitere 3 Kreuzer Scheingebühr, die Scheingebühr der Fahrpost galt bis 1848 4 Kreuzer, dann erwähnte 3 Kreuzer und ab 1872 entfiel diese Gebühr.

Die Fahrpostnummer ist oben rechts die No.91 und was ich interessant fand, dass hier nicht mit Namen unterschrieben wurde sondern nur Hauptexpeditor der dies bearbeitete.

Der Schein ist im Handbuch von Max Joel die Nr.2.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 05.10.2021 13:00:53 Gelesen: 394269# 2258 @  
@ Gernesammler [#2257]

Hallo Rainer,

ich lese nur 57 Gulden 46 Kreuzer als Inhalt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 05.10.2021 13:00:55 Gelesen: 394269# 2259 @  
@ Gernesammler [#2257]

Hallo Rainer,

Empfänger der Fahrpostsendung war die königliche Steuereinnehmerei in Dürkheim. Der Inhalt war "baares Geld Werth 67 Gulden 46 Kreuzer".

Schräg eingefügt lese ich: "Gesehen und zur Auszahlung angewiesen Laumersheim, den 5. Nov. 1856, der Bürgermeister Baden".

Unten: "Hainz, Postexpeditor". Eine so kleine Poststelle hatte keinen Hauptexpeditor, aber man kann das so wie du lesen, weil es im Verbund notiert wurde.

Fahrpostscheine von kleinen Poststellen wie hier sind nicht häufig. Der blaue Strich (keine "1") deutet darauf hin, dass alles seine Ordnung hatte und in Dürkheim das Nachzählen des "baaren Geldes" konform mit der Briefaufschrift verlief. In der Regel war die Tinte aber in der Pfalz hierfür rosa bis rot, so dass auch diese revisorische Maßnahme eine Ausnahme hinsichtlich ihrer Farbe war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.10.2021 17:56:40 Gelesen: 394130# 2260 @  
@ Magdeburger [#2258]
@ bayern klassisch [#2259]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

besten Dank Dank fürs Aufdröseln, war diesmal auch ein fürchterliches Gekritzel, aber somit kann ich das gute Stück jetzt sauber ablegen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 05.10.2021 18:18:32 Gelesen: 394115# 2261 @  
@ Magdeburger [#2258]

Lieber Magdeburger,

da steht sicher "Sechzig-Sieben Gulden", also 67 Gulden, nicht 57.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.10.2021 09:57:44 Gelesen: 393063# 2262 @  
Liebe Freunde,

eine nette Drucksache als Vertreterankündigung getarnt aus Nürnberg der Firma "Conditorei-Waaren-Fabrik von Carl Bierhals" wurde von dem Reisenden R. Braun am 26.9.187? an Herrn Peter Schedel in Iphofen mit 1x als DS-Tarif korrekt frankiert aufgegeben.



Der Text drückt noch die Höflichkeit und das Kundenbewußtsein einer Zeit aus, die uns heute aus mehrfacher Sicht völlig fremd erscheint, werden doch potentielle Kunden in verschiedenen Geschäftsbereichen gerne mit "Eh Digga", oder "Eh Alda" angesprochen, was etwas entfremdet, statt zu verbinden.

Interessant auch der Ankunftsstempel vorn, wo doch die ganze Rückseite leer war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 08.10.2021 13:35:58 Gelesen: 393007# 2263 @  
@ bayern klassisch [#2262]

Hallo Ralph,

schöne Drucksache.

Iphofen ist heute der Hauptsitz eines "Global Players", der Fa. Knauff.

Darüber hinaus eine Hochburg des Frankenweins. Eine Wanderung von Iphofen auf den Schwanberg mit Verkostung von ein/zwei Schoppen ist sehr zu empfehlen.

Mit besten Grüßen, Siegfried


 
bayern klassisch Am: 08.10.2021 13:44:03 Gelesen: 393003# 2264 @  
@ siegfried spiegel [#2263]

Hallo Siegfried,

danke für den Tipp - darf gesundheitsbedingt keinen Alk trinken, aber Franken ist immer eine Reise wert, weil Landschaft, Gewässer und gutes Essen eine selten gute Symbiose ergeben.

Deine Karte ist aber auch nicht von schlechten Eltern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 08.10.2021 13:59:14 Gelesen: 392998# 2265 @  
@ bayern klassisch [#2264]

Iphofen liegt am nördlichen Rand meiner Heimatsammlung.


 
bayern klassisch Am: 08.10.2021 14:03:38 Gelesen: 392995# 2266 @  
@ siegfried spiegel [#2265]

Was für ein wundervoller Brief - der ändert das ganze Wochenende zum besseren hin!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 08.10.2021 14:06:50 Gelesen: 392991# 2267 @  
@ bayern klassisch [#2266]

Na dann wünsche ich gute Besserung.


 
Jahnnusch Am: 08.10.2021 19:00:33 Gelesen: 392923# 2268 @  
@ siegfried spiegel [#2263]

Auf dem Acker vor Iphofen steht heute die Gipsfabrik von Knauf.
 
bayern klassisch Am: 08.10.2021 22:31:17 Gelesen: 392853# 2269 @  
@ siegfried spiegel [#2267]

Vielen Dank - bei deinen schönen Briefen geht es einem schnell besser !

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2021 20:04:46 Gelesen: 391306# 2270 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P 1/I zu zwei Kreuzer vom 8.12.1874 aus Schwabach spediert nach Berlin, dort kam die Karte am nächsten Tag an und zwischen 7-9 Uhr zur Ausgabe.

Wenn ich es richtig lese, wollte man Silber in Papier gewickelt verschicken, was aber selbst der Post zu schwer war. Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Schwabach (Winkler Nr.21, Ø 26mm), verwendet 1870-76 und dem kleinen Einkreisstempel IV zur Ankunft in Berlin.



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 12.10.2021 20:16:05 Gelesen: 391302# 2271 @  
@ Gernesammler [#2270]

Hallo Rainer,

ja, ist richtig - wenn die Post überlastet war, wurde wie hier per Bahn (zuvor: Güterbestätterei) befördert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.10.2021 20:03:48 Gelesen: 390953# 2272 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 23.10.1867 aus Augsburg an M.J.Streng in Dietmannsried, der Brief wurde per Bahn über Kempten spediert und am nächsten Tag kam dieser dann in Dietmansried zur Ausgabe. Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.28 und L2 Zweizeiler "Bahnhof Augsburg" (Winkler 8b) auf der Rückseite der Durchgangsstempel L2 Zweizeiler von Kempten (Winkler 8b) und zur Ankunft der Halbkreisstempel von Dietmansried (Winkler 11b) am 24.10.



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 13.10.2021 21:00:56 Gelesen: 390941# 2273 @  
@ Gernesammler [#2272]

Hallo Rainer,

Glückwunsch zu einer nicht häufigen 9c auf spätem Brief - sieht gut aus.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.10.2021 16:55:20 Gelesen: 390381# 2274 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 11.10.1832 von der Firma Clauß & Ruthardt in Seltmans, diese ließen den Brief im 2 Meilen entfernten Röthenbach aufgeben an J.J. Mercier in Lausanne, wann der Brief ankam kann ich nicht sagen.

Bayern notierte bis Grenze Lindau für sich 3 Kreuzer, im Züricher Stadtbüro wurden 16 Kreuzer notiert mit Bern und Kanton Waadt, davon waren 6 Kreuzer vom Bodensee bis Postgrenze Zürich (nicht Kantonalsgrenze!), in Lausanne wurde nochmals aufgerundet auf 20 Kreuzer = 7 Decimes, somit haben wir ein schönes 3 Farben Porto.

Gestempelt wurde L1 Einzeiler von Röthenbach. (Winkler Nr.7) verwendet 1824-32 in schwarz, 1841 und 1843 nochmals in rot jetzt als Fahtpost-Stempel.



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 15.10.2021 17:04:48 Gelesen: 390378# 2275 @  
@ Gernesammler [#2274]

Hallo Rainer,

feiner Brief vom flachen Land und gut erklärt - so macht Altpapier Spaß. :-)

Liebe Grusse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.10.2021 20:16:17 Gelesen: 389450# 2276 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Wingen, geschrieben am 22.10.1875, schön finde ich die Anrede "geliebte Natalie" (wer schreibt heute noch Liebesbriefe, hier sind es ganze 6 Seiten) aufgegeben bei der Bahnpost, dort gestempelt "Augsburg - Nürnberg" 23.10., spediert wurde der Brief nach Etzelwang an Frau Pfarrer Glenk.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit Bahnpoststempel, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.10.2021 20:29:38 Gelesen: 389446# 2277 @  
@ Gernesammler [#2276]

Hallo Rainer,

schön auch der Vermerk "f. d. M" = Frei durch Marke. Der Stempel ist auch nicht häufig,

Gut, dass man damals noch Liebesbriefe schrieb ...

Liebe Grüße,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.10.2021 12:02:59 Gelesen: 388716# 2278 @  
Hallo Sammlerfeunde,

Brief vom 21.8.1847 aus München an Herrn G.A. Demmler Großherzoglicher Mecklenburgischer Hof-Baurath [1], wann der Brief ankam kann ich leider nicht sagen.
Bayern nahm bis Grenze Franko 14 Kreuzer stempelte aber auch gleich "N.Abg.", dieser Stempel war auch dafür da um sich gegen Beschwerden abzusichern wenn der Brief angeblich zu spät spediert worden wäre.

Der Ovalstempel "Bayern" (van der Linden 516) sollte an der Grenze abgeschlagen worden sein, hier notierte Preussen 6 1/4 Silbergroschen = 22 Kreuzer, für Mecklenburg-Schwerin 2 1/2 Sgr. = 9 Kreuzer = 45 Kreuzerbrief.

Gestempelt wurde in München mit L2 Zweizeiler (Winkler 8b-I, 35,5x4mm) verwendet 1843-49.

Mich hat die Provenienz des Briefes sehr erfreut und man ist stolz solch ein Zeitdokument zu besitzen.

Georg Adolf Demmler studierte an der Berliner Bauakademie, wo er Schüler von Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow war und wenn man sich die Bauwerke ansieht, die alle drei entworfen und erbaut haben, dann kann man mein erhabenes Gefühl bestimmt verstehen.

Gruß Rainer



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Adolf_Demmler
 
bayern klassisch Am: 23.10.2021 23:19:42 Gelesen: 387862# 2279 @  
Liebe Freunde,



Armensachen von Bayern ins Ausland gibt es schon ein paar, aber ich freue mich sehr über jede, die ich schnappen kann. Hier eine vom 14.4.1830 aus Rüdenhausen mit Postaufgabe im nahen Possenheim nach Langenburg in Württemberg. Der Absender war das Gräflich Castellsche Herrschaftsgericht und der Empfänger das dortige Notariat in Langenburg. Hinten natürlich wie immer blank.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 27.10.2021 19:10:50 Gelesen: 386303# 2280 @  
@ bayern klassisch [#2279]

Schöner Beleg, den hätte ich auch genommen.

Glückwunsch
 
bayern klassisch Am: 28.10.2021 10:45:40 Gelesen: 386050# 2281 @  
@ siegfried spiegel [#2280]

Danke! Vlt. tauscht man sich mal aus, da ich jetzt schon ca. 70 plus X Armensachen habe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 31.10.2021 08:45:22 Gelesen: 385068# 2282 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Portobrief zu 6 Kreuzern von der Tante der Empfängerin in Roggenburg geschrieben und am 14.7.1838 zur Post in Günzburg gegeben, der mit dem Leitvermerk "par Nuremberg et Emskirchen" versehen war, weil der Zielort Weissendorf nicht eben riesig war. Die Empfängerin konnte diese 6 Kr. verschmerzen, es war die Baronin Emma von Guttenberg.



Schön finde ich das knallgelbe Briefpapier (großer Teil des Inhalts ist noch vorhanden - dieser hat dieselbe Farbe), was man in den 1830er Jahren so nicht oft findet und wir sind doch alle Augenmenschen. Die Siegelseite ist blank, wie immer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 31.10.2021 17:13:23 Gelesen: 384962# 2283 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 8.3.1824 von Herrn J.Gramich in Augsburg an Herrn Carl von Beer in Rappoltsweiler bei Colmar, es gibt keinen Ankunftsstempel, aber dafür ein schönes Papiersiegel "G".

In Augsburg wurde CBR3 für den 3. Rayon gestempelt in Strasbourg erhielt der Brief den Stempel "Baviere par Strasbourg" aber man vergaß den Stempel "7" Decimes für den 3. Bairischen Rayon, das Porto wurde hier da der Brief einfach war auf 10 Decimes angesetzt und notiert, wovon Bayern 7 Decime bekam.

Tatsächlich wurden aber wie bei allen Porto Briefen im Postvertrag (PV) vom 1.1.1822 die Briefe summarisch per 30 Gramm (Unze) intern verrechnet. Gestempelt mit L2 Zweizeiler Augsburg (Winkler 8a, 3x39 mm mit Punkt), verwendet 1822-29, es gab beim Stempeltyp 8a 5 verschiedene Typen mit und ohne Punkt und in der Größe, ab 1828 wurde in Augsburg der 8a nur noch rot gestempelt.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 31.10.2021 19:36:14 Gelesen: 384933# 2284 @  
@ Gernesammler [#2283]

Hallo Rainer,

feiner Brief und topp Beschreibung, alle Achtung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.11.2021 20:11:57 Gelesen: 381547# 2285 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 5.11.1871 von Georg Herrlen aus Wassermungenau in Spalt aufgegeben über Georgensmünd wo der Brief am 6.11.1871 weitergeleitet wurde nach Strassbourg an Herrn Albert Baur, dort kam der Brief am 7.11.1871 zur Ausgabe (Strassbourg wurde nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 laut Vertrag Deutsch und erst wieder 1919 Frankreich zugesprochen).

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 gestempelt mit Halbkreisstempel Spalt (Winkler 11b) sowie auf der Rückseite dem Halbkreisstempel von Georgensmünd (Winkler 11b) und zur Ausgabe der Einkreisstempel von Strassbourg Elsass.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 10.11.2021 19:34:42 Gelesen: 380553# 2286 @  
hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 23.11.1821 aus Bamberg an den löblichen Stadtrath zu Rodach im Herzogtum Sachsen-Coburg, wann der Brief ankam, kann ich leider nicht sagen, da es noch keine Ankunftsstempel gab.

Für das Porto notierte Bayern bis Grenze 10 Kreuzer in Sachsen Coburg wurden weitere 4 Kreuzer in Rötel notiert und bei Ankunft in Rodach schrieb man die Gesamtsumme 14 + 1 also einen Kreuzer Botenlohn.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Rayon Stempel R.3.Bamberg. (Winkler Nr.4, 38x3mm), diesen gab es in 3 Typen von 1808-21.

Auf der Rückseite sind in schwarz 2 Gulden 50 Kreuzer notiert, aber die werden keinen Postalischen Aspekt haben, ob die 28 oben rechts eine Manualnummer ist, kann ich nicht genau sagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.11.2021 22:07:58 Gelesen: 380501# 2287 @  
@ Gernesammler [#2286]

Hallo Rainer,

sehr gute Beschreibung - prima.

Die Summe hinten könnte der Betrag sein, den der Bote von dem Empfänger an dem Tag zu kassieren hatte, so dass ich annehme, es kamen noch weitere Brief- und Fahrpostgegenstände zu diesem dazu.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.11.2021 19:54:50 Gelesen: 380113# 2288 @  
@ bayern klassisch [#2287]

hallo Ralph

das mit der Summe rückseitig und das hier der Bote weiteres kassieren sollte, könnte gut möglich sein, da ein Stadtrat zu der Zeit bestimmt noch einiges an Postgegenständen bekommen hat.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 11.11.2021 20:07:21 Gelesen: 380107# 2289 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 6.7.1868 von Friedrich Walter in Schweinfurt der aufg einer Rechnung den Erhalt des Geldes, immerhin 248 Gulden und die Absendung der Ware per Bahn bis Eisleben ankündigt, der Brief selbst wurde nach Neuhaus am Rennweg in Thüringen spediert wo dieser am 7.7.1868 zur Ausgabe kam.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 15 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.479 von Schweinfurt und dem Halbkreisstempel (Winkler 11b) verwendet in schwarz von 1850-69, davor ab 1846 in rot auf der Rückseite wurde der Einkreisstempel "Neuhaus am Rennweg" abgeschlagen (Feuser nachverwendete Stempel Altdeutschland Nr.341 in der Zeit des Norddeutschen Postbezirks).

Vorderseitig die dünn geschriebene 352 könnte die Manualnummer sein.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 11.11.2021 20:53:27 Gelesen: 380091# 2290 @  
@ Gernesammler [#2289]

Hallo Rainer,

nicht 352, sondern 3 d = 3 Pfennige steht da; das war vor 100 Jahren mal der Preis für den Brief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 12.11.2021 00:35:57 Gelesen: 380021# 2291 @  
9 Kreuzer auf Brief von München nach Laibach, freigemacht am 23. Februar 1859 mit Destination Laibach.

Rückseitiger, leider unleserlicher Transitstempel von SA ???. Ankunft 1 Tag später in Laibach und Freunde, damals gab es noch keine Autobahnen und keine DB.

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 12.11.2021 00:45:29 Gelesen: 380016# 2292 @  
@ 10Parale [#2291]

Hallo 10Parale,

Ovalstempel Salzburg.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 12.11.2021 10:16:46 Gelesen: 379853# 2293 @  
@ 10Parale [#2291]

Hallo 10Parale,

von München aus ging es immer per Salzburg, das hat Harald natürlich richtig gelesen, nach Österreich und davor (dein Brief ist von 1859) auch über Nordbayern (Oberfrankern) und Sachsen mit der Eisenbahn Bodenbach - Prag - Wien, was zwar ein riesiger Umweg war, aber da alles auf der Schiene abgewickelt werden konnte, am Ende doch schneller, als per Kutsche (ab April-Mai 1851). Von daher könntest du aus diese Korrespondenz auch einen schnappen, der früher abgeschickt worden war und der ganz andere Stempel und Leitungen nach dorthin aufweist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 19.11.2021 12:40:27 Gelesen: 377325# 2294 @  
Liebe Freunde,

wenn man 1.000 Ganzsachen U1 bis U3 in seiner Sammlung hätte (ich habe es nicht!), wäre ich mir nicht sicher, ob man eine falsch herum Geschriebene vorzeigen könnte, denn sie wurden praktisch immer richtig herum adressiert, also mit dem Wertstempel oben rechts.



Aber es gibt natürlich auch Naturen, die denken, was alle machen ist falsch und nur wie ich es mache ist es richtig. Den Beweis für eine solche Sichtweise tritt ein Kuvert aus München vom 3.4.1870 an, welches kopfstehend adressiert war an "Seiner Hochwohlgeboren Herrn I. M. Beitebock (?), k. Lycenalprofessor in Aschaffenburg".

Unter dem Namen habe ich, natürlich mal wieder, niemanden gefunden, aber die Schreibweise ist mir nicht klar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.11.2021 14:35:39 Gelesen: 377290# 2295 @  
Gernesammler Am: 22.11.2021 19:59:27 Gelesen: 376356# 2296 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 2.9.1869 vom Bayerischen Handels Gericht Würzburg an das Königliche preußische Kreisgericht zu Seckenburg Regierungs Bezirk Gumbinnen (Das Gebiet des Kreises Gumbinnen gehörte seit der Einteilung Ostpreußens in landrätliche Kreise von 1752 zu dem damaligen Kreis Insterburg), dort kam der Brief am gleichen Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer gestempelt mit Einkreisstempel "Würzburg Bahnh." auf der Rückseite zur Ankunft- und Ausgabe der kleine Einkreiser "Ausg. N 1".

Ein wunderschöner Vordruckbrief, super gestempelt, einfach perfekt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.11.2021 21:45:54 Gelesen: 376315# 2297 @  
@ Gernesammler [#2296]

Hallo Rainer,

wenn ich den sehe, weiß ich, warum ich seit über 40 Jahren Bayern sammle.

Ein teilvorgedruckter Brief ist immer ein Hingucker - wenn dann noch Marke und Stempel so phantastisch aussehen, ist man als Eigentümer ein glücklicher Mensch (trotz des Corona-Mists, der um einen herum schwebt).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 08.12.2021 12:45:27 Gelesen: 370291# 2298 @  
Liebe Freunde,

einen schönen Brief möchte ich euch zeigen:





Verfasst am 10.3.1857 in Arnstorf von Ludwig Petz wurde er am Folgetag im ca. 42 km südlich gelegenen Simbach am Inn mit 3x richtig frankiert aufgegeben. Den Inhalt füge ich bei - interessant. Dann erhielt er am 12.3. einen Transitstempel von Straubing, ehe er in Hengersberg (ohne Stempelbeleg) zugestellt wurde.

Laufweg Arnstorf - Simbach bei Landau/Isar - Hengersberg.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 08.12.2021 13:48:50 Gelesen: 370284# 2299 @  
@ bayern klassisch [#2298]

Hallo Ralph,

für die Aufgabe in Simbach kann ich zwei Erklärungen anbieten:

1) der Absender war nach/über Simbach unterwegs und hat den Brief einfach unterwegs aufgegeben, ob Aufgabe in Simbach oder sonstwo dürfte ihm egal gewesen sein, solange das Franko unverändert blieb

2) es hat jemand Hengersberg mit Hengstberg verwechselt, da wäre Simbach auf der Strecke gelegen.

Beides erklärt nicht die Leitung über Straubing. Aber vielleicht waren andere Routen aufgrund Wettereinflüssen (z.B. Überschwemmungen) unzugänglich.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 08.12.2021 13:59:14 Gelesen: 370279# 2300 @  
@ bignell [#2299]

Lieber Harald,

vielen Dank für dein tolles Statement - ich habe den Text etwas abgeändert, weil ich darauf hingewiesen worden bin, dass es nicht das Simbach am Inn war, das ist kannte, sondern Simbach bei Landau an der Isar viel weiter nördlich.

Aber auch so - wir werden kaum mehr herausfinden können, was der Grund war - Fehlkartierung, mieses Wetter mit Auswirkungen auf den Postlauf, Hauptsache interessant.

Liebe Grüsse und danke für dein Engagement,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.12.2021 19:47:03 Gelesen: 370263# 2301 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte heute zwei Briefe vorstellen beide aus Hessen nach Miltenberg in Bayern.

Der erste Brief vom 4.7.1856 war vom "Grossherzoglichen Hessischen Kreisrath Neustadt" als Partei Sache (PS) an das königlich bayrische Landgericht Miltenberg über Darmstadt spediert dort kam der Brief am 6.7.1856 zur Ausgabe.
Der Brief war zwar vom Neustädter Kreisrath, wurde aber in Höchst im Odenwald bei der Post aufgegeben, hier wurde mit kleinem Einkreiser "Höchst im OW" gestempelt (Feuser nachverwendete Stempel, Thurn und Taxis Nr. 233) sowie dem Amtssiegel in schwarz, auf der Rückseite der Durchgangsstempel von Darmstadt, Zweikreisstempel (Feuser nachverwendete Stempel, Thurn und Taxis Nr. 91) und dem Ankunftsstempel von Miltenberg Halbkreisstempel (Winkler 11b).





Der zweite Brief vom 25.1.1869 war vom gleichen Amt, nur das es jetzt das "Grossherzoglichen Hessischen Kreisamt Neustadt" geworden war, der Brief wurde über Aschaffenburg nach Miltenberg an das Königlich Bayrische Bezirksamt spediert, dort kam dieser am 26.1.1869 zur Ausgabe.

Da auch hier ein Behördlicher Brief vorlag wurde, dieser kostenfrei spediert. Gestempelt wurde dieser mit dem Amtssiegel aus Neustadt diesmal in blau und mit dem Einkreisstempel von Neustadt im Odenwald "Neustadt i.O." (Feuser nachverwendete Stempel Thurn und Taxis Nr. 349) gestempelt auf der Rückseite als Durchgangsstempel Halbkreisstempel von Aschaffenburg (Winkler 14 I, 18mm hoch, verwendet 1869) sowie dem Ankunftsstempel von Miltenberg Halbkreisstempel (Winkler 12a, verwendet 1869-70).

Zwei sehr schöne Zeitzeugen wie aus Gerichten und Räthen Ämter wurden.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.12.2021 20:53:41 Gelesen: 370256# 2302 @  
@ Gernesammler [#2301]

Hallo Rainer,

ein wunderschönes Paar - ich liebe diese herrlichen grossen Dienststempel, die wie gemalt aussehen.

Der 1. war eine D.S. für Dienst - Sache.

Beim 2. muss man sagen, dass der bayer. Stempel so häufig nicht ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.12.2021 20:05:15 Gelesen: 370030# 2303 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 8.1.1858 aus Erding an den Freiherrn von Fraunhofen [1], urspünglich sollte der Brief nach München spediert werden, dort war der Herr aber nicht anzutreffen, somit spedierte man den Brief weiter nach Velden in der Nähe von Neufraunhofen, wo die Familie Ihren Sitz hatte, aber der Freiherr weilte wohl zu diesem Zeitpunkt schon wieder in München, wo der Brief dann auch zur Ausgabe kam.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 2 II Platte 3, gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel 112 in der 2. Verteilung sowie dem Halbkreisstempel Erding (Winkler 11b, fette Antiqua), auf der Rückseite der erste Ankunftsstempel vom 8.1.1858, Halbkreisstempel von Velden (Winkler 11a) und der zweite Ankunftsstempel von München L2 Zweizeiler (Winkler 8b, diesen Stempel gab es in 6 weiteren Typen) verwendet 1850-67.

Gruß Rainer



[1] https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Fraunhofen,_Adelsfamilie
 
bayern klassisch Am: 10.12.2021 21:12:17 Gelesen: 370025# 2304 @  
@ Gernesammler [#2303]

Hallo Rainer,

ein toller Brief - den hätte ich auch genommen und aus Erding hast du ja unlängst noch einen weiteren bekommen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.12.2021 16:36:45 Gelesen: 367062# 2305 @  
Liebe Freunde,

der besondere Brief ist es diesmal nicht von außen - da ist es ein Langweiler, wie er im Buche steht, weil von München nach Würzburg 1853 unfrankiert für 9 Kreuzer - das bekommt man zum Preis einer Currywurst mit Pommes, teils auch schon darunter. Die Optik war es also nicht, die ihn mich kaufen ließ - es war der Inhalt allein.







"Seiner Wohlgeboren Herrn Divisions Sekretär August Diellrich Ablage am Sternplatz Nro. 145/307 Würzburg" war die Adresse und der Inhalt ist gottlob noch komplett vorhanden:

"Hochgeehrtester Herr Sekretär!

Ich hoffe Sie werden vom 20. d(ieses) M(onats) die 20 fl. (Gulden) die ich zum zweitenmale gegen Postschein an Sie übersendete, erhalten haben, des anderen Tages ging ich zum Herrn Kriegskommissär Roth mit die beyden Scheinen, zum erstaunen eröffnete mir dieser, das Mad. Kastl mit der Hauptquittung Septbr (September) und mit dem Scheine Augst (August) l(aufenden) J(ahre)s bey ihm vor und schon vorgemerkt war, was er noch bemerkte kann ich Ihnen auch mündlich Sagen. Warum haben Sie den bey der Kastl nichts vorgeschossen - diese hat keine falsche Hauptquittung erhalten. Wen Sie die Sache vermitteln wollen und als rechtlicher Mann dazustehen so Bitte ich Sie dem Herrn Kriegskomisär zu Schreiben das mir doch wengstens der Augustschein ausbezahlt wird und der Madam Kastl der Sepbr, und wen Sie hier sind können Sie mir den Ocktbr Schein geben, das übrige werden Sie noch erhalten, solten Sie vor Monat August nicht nach München kommen so Bitte ich Sie um eine gefällige Antwort.

Borto frey der Madam Birzer musste ich Bezahlen Borto 24 Xr für 2 Postscheine a 32Xr für die ersten Briefen 6 (Kreuzer) / 1 Gulden 2 Kreuzer. ich nehme keinen Brief mehr unfrankirt an. ich Bitte um baldige Antwort nebst ein paar Zeilen an Herrn Kriegskomisar Koch, sollten Sie vor Monat August nach München kommen, können Sie selbst damit Sprechen für zwey Individuen gleiche Scheine auszustellen ist eine Beleidigung für die Kassa und Sie stehen als Betrüger da.

Wen Sie wieder Retour nach München Reißen lassen Sie mir durch ein par Zeillen wissen wann und wo ich Sie erwarten soll. Sie können wider fortgehen.

Es wird besser seyn wenn Sie bald kommen das Wünscht Ihr ergebenster G(eor)g Braun.

München, am 21. July 1855".

Ich kann als Außenseiter des Militärwesens mit den bermerkten Scheinen wenig anfangen, aber lustig ist, dass er sich nur frankierte Briefe an ihn erbittet, wohingegen er unfrankiert nach Würzburg sendet.

Interessant auch, dass wohl die 1. Sendung mit 20 Gulden verschütt gegangen war, oder sich irgendwo aufgefunden haben sollten, so dass er sie zum 2. mal verschicken musste. Leider war kein Laufzettel dabei, das wäre es noch gewesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 20.12.2021 20:12:50 Gelesen: 367045# 2306 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 2.9.1852 aus Brückenau an den Königlich württembergischen Herrn Kammer Herrn und Ober Regierungs Rath Herrn Reichfreiherrn Friedrich Wilhelm von Woellwarth Lauterburg in Markt Birkenfeld, Post Ermershausen spediert, dort sollte der Brief entweder am gleichen oder dem nächsten Tag zur Ausgabe gekommen sein.

Für das Porto hatte der Empfänger 6 Kreuzer für den einfachen Brief zu zahlen da der Brief unfrei aufgegeben wurde.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Brückenau (Winkler 11b) verwendet 1847-66 in rot und schwarz, auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Ermershausen (Winkler 11a) verwendet 1848, 1852 und 1862. 1848 hätte der Brief bis 12 Meilen noch 4 Kreuzer gekostet, erst 1849 wurde er Ober Rath somit kann es nur 1852 sein. Auf der Rückseite ist noch ein gut erhaltenes Siegel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Woellwarth-Lauterburg

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.12.2021 21:02:04 Gelesen: 367041# 2307 @  
@ Gernesammler [#2306]

Hallo Rainer,

ich glaube nicht an 1852, weil es da keine roten Stempel mehr gab. Eher an die 1840er Jahre und den Titel "Ober-" hatte er ja schon 1837 lt. Wikipedia - damals spielte der Ort keine Rolle; wenn man mal einen Titel hatte, führte man den fort.

Ich denke, dass der Brief über 1/2 bis 1 Loth schwer war und 4 + 2 = 6x Porto gekostet hat. Er ist wunderschön.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.12.2021 19:45:34 Gelesen: 367020# 2308 @  
@ bayern klassisch [#2307]

Hallo Ralph,

habe ich gleich beim ablegen so übernommen, danke.

Hatte mal meine Portobriefe der Markenzeit durchgesehen und alle Stempel schwarz außer der Halbkreisstempel von Obernzell der war in blau und von 1849.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 21.12.2021 19:55:55 Gelesen: 367017# 2309 @  
@ Gernesammler [#2308]

Hallo Rainer,

ab 1.11.1849, also mit der Einführung der Marken, waren alle anderen als schwarz gefärbte Stempelkissen verboten - natürlich hat man hier und da eine Ausnahme gemacht, aber sehr, sehr selten. Erst 1872 kommt blau auf, aber das war ja eine ganze Generation später.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.12.2021 17:10:25 Gelesen: 365739# 2310 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P1/1 zu 2 Kreuzer vom 31.8.1874 aus Kelheim spediert an Herrn Schwan in München mit der Order von mehreren Kupferstangen in 1/4 - 1/2 Zoll Ø, aber sobald als möglich.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Kelheim (Winkler Typ 21, verwendet 1873-77) sowie zur Ankunft der Einkreisstempel von München I (Winkler 20a Typ I, Stunde mit Vor.-Nm in niedriger Grotesk Schrift) verwendet in 5 ähnlichen Typen von 1870-75.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 28.12.2021 20:16:24 Gelesen: 365694# 2311 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Ampfing vom 3.6.1808 ? an das Hochwürdige General Vikariat in Freysing, spediert werden sollte über München.

Hinten auf dem Brief ist eine 8 vermerkt welches auf einen Franko Brief hinweisen würde was aber auf einen Brief in einer höheren Gewichtsstufe hinweisen würde da der Brief nur ca.10 Meilen spediert wurde.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Ampfing R4 was für den 4. Rayon spricht, (Winkler 3a) verwendet 1808-1828.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 28.12.2021 20:58:54 Gelesen: 365690# 2312 @  
@ Gernesammler [#2311]

Hallo Rainer,

alles richtig - die "8" wurde früher manchmal liegend geschrieben, nicht stehend wie heute.

8x = schwerer Brief = 4. Gewicht! Nicht so häufig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.12.2021 20:13:58 Gelesen: 365623# 2313 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 26.6. 1839 als Regierungs Sache (RS) vom königlichen Rentamte Ursberg an das königliche Fiskalat von Schwaben und Neuburg an der Donau in Augsburg spediert, wo der Brief am 27.6.1839 zur Bearbeitung gegengezeichnet wurde.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Krumbach (Winkler 11a) in grün verwendet ab 1834-42 nur das im Winkler die Farben rot, schwarz und blau erwähnt werden aber nicht grün, kann hier jemand etwas dazu beitragen z.B. in welcher Zeit diese Farbe verwendet wurde.

Unten auf der Vorderseite wird noch erwähnt das der Brief mit Akten spediert wurde.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 31.12.2021 11:55:38 Gelesen: 365596# 2314 @  
@ Gernesammler [#2313]

Hallo Rainer,

ich meine, dass Ende der 1830er Jahre Krumbach auch in grün stempelte, wobei das hier wirklich grün ist, in der Vormarkenzeit (VMZ) aber oft instabile blaue Töne ins grüne übergehen können. In jedem Fall ein durch die Farbe des Stempels außergewöhnlicher Brief.

Liebe Grüsse und guten Rutsch,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 31.12.2021 12:12:02 Gelesen: 365591# 2315 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief von Lindau im Bodensee vom 14.1.1837 an den Herrn Rentamt Beamten Braun zu Isny Königr. Würtemberg unter Recommandation. Der Absender zahlte 6x Franko siegelseitig, wobei die bayer. Postkutsche bis Isny fuhr und es ein eigentliches württembergisches Porto gar nicht mehr gab.



Aber oben links sehen wir das Bestellgeld von 1x für die Post in Isny, das hier nicht vorfrankiert wurde (werden konnte).

6x Franko zeigen, dass der Brief unter 6 Meilen in der 3. Gewichtsstufe lag (3x, 4x, 6x je halbes Loth).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 03.01.2022 11:57:27 Gelesen: 364317# 2316 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich 2 Ausstellungsseiten meiner Bayern-Frankreich-Sammlung, die 2 Paketkarten von München nach Lyon (frankiert) und von München nach Paris an Rothschild (unfrankiert) zeigt. Dergleichen Stücke sind sehr selten (und die frankiert aufgegebenen natürlich auch teurer, wiewohl postgeschichtlich adäquat), daher würde ich gerne mehr davon haben, aber da ist das Angebot zu knapp.

Gerne hätte ich mal eine aus Frankreich nach Bayern bis 1875 gesehen, aber dieses Highlight ist mir bisher leider verwehrt geblieben. Wenn hier einer eine hat (dürfen auch gerne mehr sein), wäre ich ein sehr dankbarer Abnehmer (und abnehmen muss ich sowieso nach den Feiertagen).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.01.2022 20:12:56 Gelesen: 364194# 2317 @  
@ bayern klassisch [#2316]

Hallo Ralph,

da kann ich ich nur sagen "wow" 2 geniale Stücke bei denen man große Augen macht.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 03.01.2022 20:18:40 Gelesen: 364189# 2318 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Auslagen Brief aus St.Gallen vom 27.3.1810 von Herrn Girtanner mit Auflistung einer Rechnung und einer beiliegenden Anforderung über 50 Gulden an die Herren Zumstein und Söhne in Kempten, da es dato noch keine Ankunftsstempel gab kann ich nicht sagen wann der Brief ankam.

Für das Porto waren Gesamt 9 Kreuzer fällig die, die Herren Zumstein bezahlen mussten, im Auslagestempel von St.Gallen wurden 3 Kreuzer vermerkt die der Schweiz/St.Gallen zustanden die restlichen 6 Kreuzer waren der Anteil von Bayern.

Auf der Rückseite ist acu noch ein sehr gut erhaltenes Kaufmannssiegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.01.2022 20:19:35 Gelesen: 364189# 2319 @  
@ Gernesammler [#2317]

Hallo Rainer,

danke - würde gerne große Augen machen - aber ich kenne keine 10 Paketkarten Bayerns in der Kreuzerzeit nach Frankreich, von daher müssen die Augen vorerst noch klein bleiben. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.01.2022 19:43:55 Gelesen: 363163# 2320 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 4.1.1826 aus Augsburg von den Herren Erzberger & Schmid an Parodi & Barto in Genua spediert, dort kam der Brief am 11.1.1826 zur Ausgabe.

In Augsburg wurde der Brief mit 6 Kreuzern bar frankiert bis zur Bayrisch-Österreichischen Grenze bei Innsbruck, dann Transit durch Österreich, siehe Stempel "L.T." von Mailand, für Lettere Transito (Transit Brief) und dem Stempel "Voghera" (Levante - Sardinien) nach Genua im Königreich Sardinien. Dort wurde der Brief gewogen und 6 Gramm ermittelt, ich kann jetzt nicht sagen ob es die 1.Gewichtsstufe ist, aber ich denke das es so war.

In Österreich wurde keine Transittaxe ausgewiesen, da Österreich mit Sardinien im Paket abrechnete, der Empfänger zahlte ab Innsbruck 13 Soldi bis Genua.

Jetzt hoffe ich noch das mir jemand das Porto von 13 Soldi aufschlüsseln kann, galt hier immer noch der Tarif von 1818, dann wären es nur 11 Soldi hier wurden aber 13 taxiert.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Augsburg (Winkler 8a mit Punkt, 40,5x3,5 mm) verwendet 1826-40, dem Stempel "L.T.Milano" (van der Linden 1997a) dem Stempel "Voghera" (van der Linden 2954) sowie auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Genua.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 05.01.2022 20:01:16 Gelesen: 363154# 2321 @  
@ Gernesammler [#2320]

Hallo Rainer,

schöner Brief - Glückwunsch!

Aus der Hüfte: Ab 1818 galten 5 Soldi als Inlandstarif für Sardinien und 6 Soldi für Österreich bei der Leitung über Innsbruck - Mailand = 11 Soldi.

Warum hier 13 stehen, weiß ich nicht, aber die Postgeschichte Sardiniens ist mit die komplizierteste der Welt und es bedarf schon eines großen Kenners, um das hier sicher zu klären.

Meines Wissens hatte Sardinien die alten französischen Gewichtsstufen übernommen: bis 6 g, bis 8 g, bis 10 g bis 15 g, ergo sollte er in der 2. Gewichtsstufe Sardiniens sein, wenn man in Gramm exklusive rechnete. Demnach 6x rheinisch einfach bis 8,75 g für Bayern, 6 Soldi für Österreich gleiches Gewicht und 1,5fach in Sardinien = 7 Soldi.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 15.01.2022 11:15:44 Gelesen: 359001# 2322 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine simple 2x Postkarte aus München I vom 12.8.1874 der Buchhandlung und des Antiquariats Theodor Ackermann in München am Promenadeplatz No. 10, geschrieben an Herrn H. Benecke Wohlgebohren Schloß Berghof bei Lichtenfels (Oberfranken). Die Entwertung des 2x Werteindrucks war perfekt, der dazugehörige Aufgabestempel unterblieb aber, wie auch der Post-Abgabestempel. Statt dessen steht "Re. 13. Aug." für beantwortet am 13. August 1874.



Der rückseitige Text gibt auch Aufschluß über die postalischen Usancen des Jahres 1874 und die Zahlungsweisen seiner Korrespondenten:

"Euer Hochwohlgeboren!

Wollen Sie mir gef(lissentlich) 36 Kreuzer (xr) in Briefmarken einsenden, worauf ich dann Eckardt Kaninchenzucht franko unter Kreuzband an Sie absenden were. Unter Nachnahme wird Ihnen dasselbe auf 54 xr mit Porto zu stehen kommen. Nachnahmsendungen unter Kreuzerband sind nicht zulässig.

Ergebenst Theod. Ackermann"

Stellen wir also fest, dass selbst gegen Ende der Kreuzerzeit Briefmarken als offizielles Verrechnungsmittel dienten, praktisch wie Bargeld, nur dass Kreuzermarken in Briefen nicht erfühlt und ertastet werden konnten und somit als günstige Briefpostgegenstände verschickt werden konnten, während z. B. 36 Kreuzer in München sofort aufgefallen wären und man hätte per Wertbrief versenden müssen - vielfach teurer, als ein simples 3 Kr. Briefchen, aber wenigstens auch versichert.

Für die Fans der Contranventionen: Spätestens ab heute gilt es nach Nachnahmesendungen unter Kreuzband zu suchen, auch wenn man kaum welche wird finden können.

Kaufgrund für mich (den Text kannte ich zuvor gar nicht) war aber der knallgrüne Absenderaufkleber, den man eher auf Briefen (vorn und hinten) findet, als auf der Vorderseite einer Postkarte - und schlecht sieht das Kärtchen ja auch nicht gerade aus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 15.01.2022 11:35:57 Gelesen: 358991# 2323 @  
Liebe Freunde,

ab und zu kommt ein rosa Grenzschein daher, der allein schon über die Farbe fasziniert, von anderem ganz zu schweigen.



Dieser hier des Grenzschutz-Kommandos Mittenwald wurde ausgestellt für Herrn Fritz Limberger, stud. phil. aus Berlin-Lichterfelde, Lorenzstr. 61. Jener ward am 17.7.1899 geboren, hatte blonde Haare, ein ovales Gesicht und war, was Wunder, kein Bayern, sondern ein Preuße !! Bei mittlerer Statur und braunen Augen dürfte im August 1918 an Bayerns Grenze zu Österreich dies ausgereicht haben, um ihn adäquat zu lokalisieren.

Der Grenzschein wurde am 13.8.1918 ausgestellt und war bis zum 26.8.1918 inkl. gültig. Der Antragssteller hatte zu unterschreiben und die bayer. Behörde kassierte von ihm 1 Mark Gebühr, die sie dann aufklebte und mit dem Dienstsiegel entwertete.

Rückseitig lesen wir 4 juristische Vorgaben (bitte lesen, sehr interessant und sonst auf der Welt nirgendwo so zu finden) und es wurde notiert, wann er nach Österreich wanderte und wann er wieder zurück kam, wobei in der 2. Zeile wohl das Datum etwas dubios zu sein scheint.

Die Existenz dieser Scheine (und andere, als die von Mittenwald kenne ich nicht), verdanken wir der Tatsache, dass es Vorschrift war (s. Punkt 4), dieselben der Bahnhofkontrollstelle Mittenwald wieder auszuhändigen, wo sie so lange verwahrt wurden, bis ein netter Sammler sie uns Sammlern durch Verkauf zur Verfügung stellte.

Ich meine auch, dass eine einmalige Ausreise nur 50 Pfg. kostete, aber eine mehrfache das Doppelte, aber das ist nicht gesichert. Jedenfalls gibt es etliche mit 50 Pfg. und einige mit einer Mark wie hier.

Wenn ein Bayernsammler aus dem Großraum Berlin sich diese Heimat-Rosine in seiner eigenen Sammlung vorstellen könnte, würde ich mich nicht weigern, sie ihm zu vermachen. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 15.01.2022 21:41:15 Gelesen: 358879# 2324 @  
@ bayern klassisch [#2323]

Hallo Ralph,

ein schönes und seltenes Stück, ich denke der Sammler kann sich das vorstellen.

Noch nie gesehen aber es gibt ja immer ein erstes mal.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 15.01.2022 22:17:57 Gelesen: 358865# 2325 @  
@ Gernesammler [#2324]

Hallo Rainer,

perfekt - den habe ich für dich geschossen, denn Berliner dürften damals an der Grenze Mittenwalds zu den paar kleinen, österreichischen Orten sicher nicht in der Masse herum gelaufen sein. Und bei den präzisen Angaben ist es dir als vortrefflichem Googler vlt. sogar möglich, die Person zu eruieren, die damals dort Urlaub (oder was auch immer) gemacht hat. Wäre das nicht eine ganz tolle Sache?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.01.2022 14:01:09 Gelesen: 358676# 2326 @  
@ bayern klassisch [#2325]

Hallo Ralph,

der Name Lemberger taucht auf jeden Fall im Jüdischen Verzeichnis der Stadt Berlin auf, zwar erst ab 1934 aber vielleicht kann man hier anfangen das Ganze bis 1918 rückwärts aufzudröseln.

Wenn ich das Gute Stück später in den Händen halte, kann ich hoffentlich etwas herausfinden, es muss ja Gründe gegeben haben warum in Bayern und Österreich ein Grenzschein von Nöten war, der 1.WK war ja zu dem Zeitpunkt noch im Gange.

Man sollte vielleicht herausfinden, ob es in Mittenwald und der Umgebung, wo der Student sich aufhielt, eine Vereinigung existierte, der er angehörte.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 16.01.2022 14:47:53 Gelesen: 358668# 2327 @  
@ Gernesammler [#2326]

Hallo Rainer,

ja, die jüdische Geschichte in Berlin (ca. 175.000 Juden vor dem Krieg) ist sicher aufschlußreich und Lemberger war ein typisch preussisch-jüdischer Name, den es längst vorher gegeben haben sollte (um 1800 wurden ja die Nachnamen für die Juden in Preussen Pflicht und wenn die Leute einst aus Lemberg eingewandert waren, nannten sie sich halt Lemberger). Ich bin sicher, du wirst da noch fündig und Student war auch nicht jeder damals. Fast im Gegensatz zu heute, wo jedem das Abi hinterher geworfen wird.

Du wirst ihn bald in Händen halten - dann bin ich gespannt und freue mich jetzt schon auf das, was du herausbekommen wirst.

Mittenwald und studentische Vereinigung - glaube ich eher nicht, die waren doch nur in Städten mit Universität und Mittenwald war ein verschlafenes Städtchen der Geigenbauer und Musikanten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Saxendreier Am: 17.01.2022 10:37:29 Gelesen: 358406# 2328 @  
Fritz war der Sohn des Prokuristen Ludwig Limberger, wohnhaft Berlin-Lichterfelde, Lorenzstr. 61.
 
bayern klassisch Am: 17.01.2022 13:20:15 Gelesen: 358340# 2329 @  
@ Saxendreier [#2328]

Vielen Dank - und sorry für Lemberger, da er doch Limberger hieß. Kann mal passieren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.01.2022 19:41:17 Gelesen: 358201# 2330 @  
@ bayern klassisch [#2329]

Hallo Ralph, hallo Sachsendreier,

der Lemberger ist auf meinem Mist gewachsen, aber schön das es jemand gesehen hat und vielleicht bekommt man jetzt ein wenig mehr über den Sohn heraus.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 17.01.2022 19:53:33 Gelesen: 358197# 2331 @  
Hallo Sammlerfreunde,

aus Augsburg vom 29.8.1796, eine Estaffetten Quittung, ich weiß jetzt nicht ob die Herren Barone die Zahlung vornehmen mussten oder oben besagter Theobald.

Einmal war es der Baron von Hebenstreit in Meersburg wo es um die Summe von 13 Gulden 24 Kreuzer ging und der zweite war der Baron von Urkuhl in Stuttgart, hier ging es um die Summe von 12 Gulden 45 Kreuzer.

Unten wurde handschriftlich vermerkt "dem wichtigen Empfang wird hierdurch bescheinigt", gestempelt wurde vom "Kayserlichen Reichs-Ober Post-Amt hieselbst".

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.01.2022 20:26:32 Gelesen: 358179# 2332 @  
@ Gernesammler [#2331]

Hallo Rainer,

Herr von Theobald hatte die beiden Beträge zu bezahlen und das war ja nicht wenig (damals ein Monatsgehalt eines Postexpeditors).

Schönes und nicht häufiges Stück der Reichspost!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.01.2022 20:13:17 Gelesen: 357824# 2333 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 13.10.1856 als Regierungs Sache (RS) von der "königlich bayrischen Schulden Tilgungs Special Casse" in Augsburg an das "Königliche Kreis und Stadtgericht" in Nürnberg, einen Ankunftsstempel hat das gute Stück nicht.

Da der Brief mit der Fahrpost befördert wurde, dieser hier hatte ein Wertpaket mit 3 Pfund 12 Loth Gewicht, quer notiert über die Expeditions Nr. 3640 wurden hier 12 Kreuzer in blau notiert.

Mich würde hier interessieren was unten links steht, ich selbst lese: Mit 14 ... zu 4200 Gulden dann an Buerau 115 Gulden, darunter nochmals ein ein Vermerk wo ich mir nicht sicher bin ob das nochmals eine Gewichtsangabe ist 7 Pfund ?? 1 7/8 Loth.

Gestempelt wurde mit Einzeiler von Augsburg in rot (Winkler Nr.7, teilweise 8a ohne Datum) eingesetzt als Fahrpost Stempel.

Auf der Rückseite erkennt man den Wertbrief der hier 7 Siegelabdrücke aufweist sowie den Siegelabdruck aus Augsburg.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 18.01.2022 20:35:46 Gelesen: 357815# 2334 @  
@ Gernesammler [#2333]

Hallo Rainer,

ich lese:

Mit 14 Urkunden per 4.200 florin
dann an Baarem 115 florin

Das Paket wog 3 Pfund 12 Loth und der Brief selbst 1 7/8 Loth - einfache Briefe waren im 1. Gewicht kostenlos, schwerere kosteten Porto, wie hier 12x. Findet man nicht häufig.

Der Stempel ist ein reiner Fahrpoststempel der Hauptfahrpostexpedition Augsburg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.01.2022 21:20:05 Gelesen: 357797# 2335 @  
@ bayern klassisch [#2334]

Hallo Ralph,

ging es bei Florin um die Italienische Währung, der Niederländische Gulden kann es nicht sein und wenn wie viel war das in Gulden wert.

Ich fand den Brief sehr spannend da RS aber mit Porto der passt sehr gut.

Gruß Rainer
 
bignell Am: 18.01.2022 22:10:35 Gelesen: 357781# 2336 @  
@ Gernesammler [#2335]

Hallo Rainer,

Florin ist die französische Bezeichnung für Gulden, ist mit Gulden gleichzusetzen, dieser wurde eben mit f oder fl abgekürzt.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 19.01.2022 10:26:20 Gelesen: 357539# 2337 @  
@ Gernesammler [#2335]

Hallo Rainer,

Harald hat es schon richtig beschrieben - Bayern kannte postalisch im 18. und 19. Jahrhundert nur die folgende Währung mit diesen Münzen:

Dukaten, Gulden, Batzen, Kreuzer, Pfennige und Heller.

1 Dukat ("duc" bzw. "Duc" für "ducatus") war immer aus Gold und entsprach immer 5 Gulden (Florin nach seiner mittelalterlichen Herkunft von Florenz genannt) und 30 Kreuzer. Postalisch tritt er nur bei der Fahrpost auf, da Briefe nicht in Dukaten taxiert werden konnten, selbst wenn ihr Porto über 5 Gulden 30 Kr. gewesen wäre (ja, das gabs auch, aber nur äußerst selten). Da die Bevölkerung, von den ganz Reichen abgesehen, gar keine Goldmünzen im täglichen Umlauf kannte und auch physisch keine im Geldbeutel hatte, wären Taxen in Dukaten sinnlos gewesen und hätten nur zur Verwirrung geführt.

1 Gulden war früher aus Gold (wie es der Name schon sagt), aber wegen der permanenten Abwertungen der Neuzeit dann immer nur noch aus Silber und entsprach immer 15 Batzen bzw. 60 Kreuzern. Er wurde "f" oder "fl" abgekürzt und fand auf Fahrpost- und schweren Briefpostgegenständen Verwendung. Steht also auf einem Brief "3f 14", oder "3fl 14xr", so kostete er 3 Gulden und 14 Kreuzer.

1 Batzen (abgekürzt "bz") war aus Silber und immer 4 Kr. wert - er war aber im 19. Jahrhundert in Bayern praktisch keine Umlaufmünze mehr, mit der man postalisch rechnete, es gibt also bei der bayer. Post keine Taxe von 2 fl. 5 Batzen, sondern nur "2f 20x". Bei der Thurn und Taxis-Post wurde aber noch bis in die 1840er Jahre hinein (südliches Hessen, also FFM, Darmstadt usw.) noch in Batzen taxiert. Steht also auf einem Portobrief von Bayern nach FFM von etwa 1830 die bayer. Forderung mit 8x für 8 Kreuzer, so rechnete FFM diese 8x in 2 Batzen um und addierte für sich z. B. einen weiteren Batzen, so dass am Ende der Empfänger "3" bezahlten musste. Aber das waren nicht 3 Kr., sondern 3 Batzen. Erfolgte eine Notation in Batzen, gab es nur ganze Batzen und halbe Batzen (2 Kreuzer wert), sonst gab es keine Brüche bei der Briefpost. Eine Besonderheit war die Notation von ganzen Batzen und halben Batzen: So stand z. B. "4 -" für "4 Batzen und ein halber Batzen" = 4,5 Batzen = 18 Kr.. Ein halber Batzen war immer ein waagrechter Strich hinter der Anzahl der Batzen. Nur einen halben Batzen gab es bei Taxierungen nicht; es gab also keine Briefe mit nur einem waagrechten Strich (für 2 Kr.), sondern nur "1" für 1 Batzen, "1 -" für 1,5 Batzen usw.

1 Kreuzer war die Standardeinheit und immer in Silber geprägt worden, die Abkürzung erfolgte als "X", "x", "Xr", "xr". oder "Kr.". Er war bei der Briefpost, aber nicht der Fahrpost, die kleines Verrechnungseinheit. Bruchkreuzer gab es bei der Briefpost also nie.

Nur für die Fahrpost gab es Pfennige schon vor der Währungsumstellung zum 1.1.1876 innerhalb Bayerns und 1 Kr. war gleich 4 Pfennige. Briefpost mit Pfennigtaxen gab es bis zum 31.12.1875 keine. Diese Pfennige ("d." abgekürzt, wie auch im Englischen) waren Kupfermünzen, die bei Wertbriefen als Einlagen oder Taxen vorkamen.

Die kleinsten Münzen waren Heller, wobei 8 Heller = 1 Kreuzer waren, also 1 Pfennig = 2 Heller. Auch diese Münzen waren aus Kupfer und wurden nur bei Fahrpost- Wertbriefen erwähnt, wenn diesen ein entsprechender Wert an Münzen eingelegt worden war. Als Taxierung gab es sie nicht. Sie wurden mit "h", "hl" bzw. "Hlr" abgekürzt.

Ich rate jedem, der sich mit der Postgeschichte der "Südstaaten" befasst, diesen Beitrag hier auszudrucken - dann sollte es keine paritativen Probleme geben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 19.01.2022 10:59:39 Gelesen: 357526# 2338 @  
@ bayern klassisch [#2337]

Hallo Ralph,

sehr schön zusammengestellt, gratuliere.

Das obige gilt auch für Österreich, da waren ebenso Gulden und Kreuzer in Verwendung (die Umrechnung 60 Kreuzer [CM / Conventionsmünze oder WW / Wiener Währung] = 1 Gulden wurde mit 1858/59 auf 100 Neukreuzer = 1 Gulden umgestellt, wobei der Gulden seinen Wert behielt, und 1900 wurden Gulden und Kreuzer durch Kronen und Heller ersetzt, wobei 1 Gulden = 2 Kronen, 1 Kreuzer = 2 Heller, ab 1925 dann der Schilling).

@ Richard: den Eintrag sollte man vielleicht in ein eigenes Thema auslagern, die Information ist sicher für viele wertvoll. Als Thema vielleicht "Wissen: Währungsbegriffe des 18. und 19. Jahrhunderts", dann kann jeder den Eintrag schnell mit Suchbegriffen "Wissen" + "Währung" finden.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 19.01.2022 12:06:46 Gelesen: 357486# 2339 @  
@ bignell [#2338]

Lieber Harald,

vielen Dank für die Blumen - es ist halt einfach zielführender, in einem größeren Beitrag alles Wissen, was notwendig ist, zusammen zu haben, als es auf 20 oder 50 verschiedene Beiträge in vielen Threads zu verteilen, das sehe ich auch so.

Wenn jemand so nett sein mag und das unter einem anderen Thread ins Forum einstellen möchte, ist nichts dagegen zu sagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.01.2022 14:05:29 Gelesen: 356267# 2340 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 1.3.1859 gestempelt in Augsburg, von dort spediert nach Altötting an die Gebrüder Bierling, dort kam der Brief am 2.3.1859 zur Ausgabe und es wurde auf der Rückseite auch der Empfang handschriftlich bescheinigt.

Geschrieben wurde der Rechnungsbrief über 147 Gulden 18 Kreuzer am 28.2.1859 aber in Billenhausen von den Gebrüdern Seitz die dort einen Tuchhandel inne hatten.

Die Lieferung wurde ab Augsburg von der Firma W. Wagenseil & Sohn übernommen welche wahrscheinlich auch den Brief aufgaben.

Für das Franko wurde eine Bayern 4 II zu 6 Kreuzer genommen, dies war die Gebühr für einfache Briefe im Fernverkehr über 12 Meilen (Postvertrag von 1858), gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.28 und einem Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10) sowie auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Altötting (Winkler 11b, mit Punkt) verwendet 1855-1859.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 22.01.2022 14:45:59 Gelesen: 356253# 2341 @  
@ Gernesammler [#2340]

Hallo Rainer,

bitte nicht Postvertrag schreiben - Postverträge wurden immer zwischen zwei Postverwaltungen (Ländern) ausgehandelt. Du wolltest sicher Regulativ schreiben, weil es ein Inlandsbrief war, für den es keinen Vertrag brauchte, sondern nur einen Ukas durch die Generalpostdirektion in München.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.01.2022 19:35:31 Gelesen: 355832# 2342 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief der "Königlichen Special Cassa Regensburg" leider ohne Datum an das "Kammeriat als Rendantur des Gräflichen Paggenheimschen Pfarr Witterau ? Fiscus" (kann es auch das Pappenheim bei Dietfurt sein).

Der Brief war für ein Paket der Fahrpost welches 2 Pfund 4 Loth wog und mit 105 Florin spediert wurde, für den Brief selbst mussten 4 Kreuzer bezahlt werden vom Empfänger.

Gestempelt wurde mit Oval Stempel von der Regensburger Fahrpost mit der Nr.42., dieser Stempel war nur für die Fahrpost und wurde verwendet von 1811-39 (im Winkler die Abbildung Nr.74).

Mich würde jetzt noch interessieren was links neben der 4 steht, damit ich den Brief sauber ablegen kann.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 23.01.2022 19:48:25 Gelesen: 355824# 2343 @  
@ Gernesammler [#2342]

Hallo Rainer,

die kleine "4" dürfte eine Kartierungsnummer sein und kein Porto.

Links davon lese ich "fco Cx 56".

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 23.01.2022 20:03:17 Gelesen: 355816# 2344 @  
@ Magdeburger [#2343]

Hallo Ulf,

besten Dank, das würde dann heißen das hier 56 Kreuzer franko gezahlt wurden für die Beförderung des Paketes mit 105 Florin.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.01.2022 20:04:39 Gelesen: 355816# 2345 @  
@ Gernesammler [#2342]

Hallo Rainer,

Pfarr-Witwen-Fiscus steht da.

Damals wurde bei der Fahrpost in der Regel mit die Taxe notiert - hier sehe ich gar keine, aber ich bin auch kein Fahrpostspezialist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.01.2022 12:25:58 Gelesen: 354286# 2346 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Ansbach vom 11.8.1835 von einem Herrn Moser an den Kaufmann Poschacher in Tittmonig spediert.

Für das Porto hatte Herr Poschacher für den einfachen Brief bis einem halben Loth und einer Entfernung von über 40 Meilen 15 Kreuzer zu zahlen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Ansbach (Winkler 8a) verwendet in schwarz von 1830-40.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 27.01.2022 12:35:27 Gelesen: 353623# 2347 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 21.1.1849 von Heinrich Steinhäuser in Hof an die Herren Facilides & Wiede in Plauen spediert, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Das Porto war ein Silbergroschen den die Herren zu zahlen hatten, dieser wurde in Rötel notiert.

Hof war damals bayrisches, preussisches und sächsisches Postamt (Grenzpostamt), daher war bei Sendungen von Hof (Bayern) nach Preussen und Sachsen kein bayrisches Inlandsporto zu notieren.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Hof (Winkler 8a, große Type, gab es in der Schrift auch als kleine Type) verwendet 1829-1855.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.01.2022 13:20:22 Gelesen: 353572# 2348 @  
@ Gernesammler [#2347]

Hallo Rainer,

sehr schöner Brief und guter Kauf sowieso, weil Hof Grenzpostamt Bayerns war - ein Alleinstellungsmerkmal.

Aber der Brief kostete 7 Neupfennige in Sachsen (Preussen teilte den Silbergroschen in 12 Silberpfennige, Sachsen den wertgleichen Neugroschen in 10 Neupfennige). 7 Npf. entsprachen ziemlich genau 2 rhein. Kreuzern und man lag damit unter der bayer. Minimaltaxe von 3 Kreuzern innerbayerisch!

Welcher Postler konnte damals von sich behaupten, auf 3 Könige (Bayern, Preussen und Sachsen) gleichzeitig vereidigt zu sein? Auf der anderen Seite war der Job in Hof nicht einfach und die Gehälter dort waren höher dotiert, als gewöhnliche Jobs bei der Post.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.01.2022 17:06:47 Gelesen: 353464# 2349 @  
@ bayern klassisch [#2348]

Hallo Ralph,

Danke für die Richtigstellung, das mit der Umrechnerei muss ich mir mal wieder notieren, einen Brief mit Taxierung in Neupfennigen hatte ich noch nicht.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.01.2022 17:12:39 Gelesen: 353459# 2350 @  
@ Gernesammler [#2349]

Hallo Rainer,

macht doch nichts - wir sind alle Lernende hier.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 28.01.2022 12:09:07 Gelesen: 352932# 2351 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen portopflichtigen Dienstbrief des protestantischen Decanats in Kempten im Allgäu "An das k. protestant. Pfarramt Aeschach", gelaufen am 10.6.1874 als P.S. unter der Expeditions-Nr. 268.



Ausweislich der Siegelseite sandte man ihn noch am selben Tag nach Buchenberg, ca. 10 km südwestlich von Kempten. Doch dann muss man Probleme gehabt haben mit dem Brief, weil man dort wohl einen Ort dieses Namens nicht kannte und sandte ihn - ohne weitere Vermerke - zurück nach Kempten. Dort kam er am Folgetag, s. Stempel hinten vom 11.6. auch an und wurde vorne mit dem Vermerk "b(ei) Lindau" versehen.

In Lindau im Bodensee kam er noch am selben Tag an und wurde durch den Landbriefträger in das nahe gelegene Aeschach getragen (damals 979 Einwohner). Aeschach erhielt erst 1890 eine Postablage und 1898 eine Postagentur.

Vlt. kann mir ein Ortskenner sagen, warum man ihn zuerst über Buchenberg geleitet hat?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 28.01.2022 13:14:40 Gelesen: 352909# 2352 @  
@ bayern klassisch [#2351]

Hallo Ralph,

ich bin zwar kein Bayer und schon gar kein Ortskenner, aber die Leitung über Buchenberg wäre weiter über Isny nach Aeschach auf dem kürzesten Weg spediert worden und vielleicht hielt ja der erste Postbeamte den Brief für wichtig um diesen auf dem kurzen Weg zu senden.

Ist von meiner Seite die einzig logische Erklärung, den es wären so nur knapp 9 Meilen gewesen.

Der Brief könnte natürlich auch über die Bahn nach Lindau spediert worden sein ab Walteshofen, aber müsste der dann auch einen Bahnpoststempel haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Buchloe%E2%80%93Lindau

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 28.01.2022 13:22:56 Gelesen: 352906# 2353 @  
@ Gernesammler [#2352]

Hallo Rainer,

wenn man sich in die Lage des Postlers versetzt, der von Kempten aus diesen Brief in Buchenberg zuspediert bekam, musste der Buchenberger ja wissen, wohin er ihn schicken soll. Wenn er den Zielort kannte, schrieb er vermutlich "b. Lindau" drauf und sandte ihn retour, was ich für gut möglich halte.

Ihn ohne Kommentar wieder nach Kempten zurück zu schicken, wäre möglich, aber unwahrscheinlich. Hätte er es getan, hätte man in Kempten herausfinden müssen, wo dieser kleine Ort liegt, und dann selbst "b. Lindau" geschrieben und ihn wohl der Bahnpost übergeben.

Damals hat ja die Entfernung keine Rolle mehr gespielt, es ging nur darum, die Briefe möglichst schnell an ihre Empfänger zu transportieren, von daher liegst du mit der Bahnpost wohl richtig. Danke für den Hinweis und Link!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 29.01.2022 18:07:30 Gelesen: 352144# 2354 @  
Liebe Freunde,

auch wenn es nicht mein Sammelgebiet ist, an diesen beiden bayrischen "Muster"-Briefen konnte ich nicht vorbeigehen.

Der erste lief 1858 von Ludwigshafen, Durchgangsstempel Coblenz, nach Neuwied, frankiert mit 2x3 Kreuzer, lt Befund Sem [1] "MiNr 2 II4, Mängel (links angeschnitten). Hülle leichte Randfehler."



Naja "leichte Randfehler", das sehe ich anders. Aber woher kamen diese? "Anhängend Muster ohne Werth". Vielleicht waren diese eher innenliegend und haben den Brief aufgebauscht. Und um welche Muster handelte es sich? Dazu gibt der Inhalt Auskunft:

"Die Herrn Casselmann Heddaous in Cöln sagen mir, daß Sie Käufer für Roggen wären, und erlaube mir daher Ihnen anhängend Muster von schönste [Fehlstelle] Champagner Roggen zu überreichen, wonach ich Ihnen 100 Säcke a f8/4 zu 100 K=o (Kilo) frei Schiff hier auf umgehende Zusage fest offerire."

Wesentlich besser erhalten ist dieser Brief, da das eingeklebte Stoffmuster in "maigrün" lt Inhalt so unproblematisch war, dass es nicht mal aussen Erwähnung fand. 1862 von Kitzingen nach Kaufbeuren, mit 6 Kreuzer MiNr. 4 II3 lt Befund Sem [2]



Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/2333
[2] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/2332
 
bayern klassisch Am: 29.01.2022 18:25:40 Gelesen: 352136# 2355 @  
@ bignell [#2354]

Lieber Harald,

2 nette Briefe - der obere durfte unter 1 Loth ohne das Muster wiegen, aber mit dem Muster zusammen bis 2 Loth, weil anhängend. Wäre das Muster nicht anhängend gewesen, wäre der ganze Brief samt Inhalt nur bis unter 1 Loth gewesen. Außerdem hätte man die Adresse dann korrigieren sollen.

Der untere Brief mit dem eingeklebten Muster ist auch sehr nett - das muss man erst mal finden.

Generell sind Briefe aus der Pfalz mit anhängenden Mustern selten - sogar mit angeschnittenen Marken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.01.2022 17:11:17 Gelesen: 351668# 2356 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 19.2.1869 aus Füssen spediert an Herrn Holthaus in Augsburg wo der Brief am nächsten Tag ankam.

Da der Brief unfrankiert spediert wurde hatte der Empfänger in Augsburg 7 Kreuzer zu bezahlen, Regulativ von 1868 einfache Briefe bis 1 Loth im Fernverkehr bis 12 Meilen für unfrankierte Briefe.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Füssen (Winkler 12a) sowie zur Ankunft auf der Rückseite "Bahnhof Augsburg" (Winkler 8b).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 30.01.2022 18:48:45 Gelesen: 351625# 2357 @  
@ Gernesammler [#2356]

Hallo Rainer,

dein Brief ist besser, als du denkst ... :-)

Der Absender wollte ihn frankieren und schrieb daher nach der Vorschrift "franco" links unten. Aber dann war bei der Aufgabe die Post geschlossen (also war er zu früh da, oder zu spät, das wissen wir nicht), daher schrieb man "Boite" = Briefkasten in Blaustift daneben, um zu dokumentieren, dass keine Freimarke vorhanden war und der Brief, entgegen seiner Aufschrift, eben gerade nicht frankiert worden war.

Daher war er ab dem 1.1.1868 mit 7 Kreuzern zu taxieren bis 1 Loth (die Entfernungen waren in Bayern zum 1.8.1865 Historie geworden).

Noch besser wäre es, der Empfänger hätte die Annahme verweigert wegen des Portos - dann wäre noch mehr zu beschreiben, als so schon.

Die siegelseitige Schrift ist von späterer Hand hinzu gefügt worden und nicht aus der Zeit des Postenlaufs. Ein feines Stück, das ich auch genommen hätte. Die Post durfte den Franco - Vermerk NICHT streichen, weil das der Änderung der Adresse gleich kam und die Post durfte Briefadressen NICHT verändern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.01.2022 20:11:41 Gelesen: 351592# 2358 @  
@ bayern klassisch [#2357]

Hallo Ralph,

Besten Dank, das Wort Boite hatte ich nicht lesen können, wusste aber, dass Hilfe kommt.

Den Brief gab es zum Preis einer guten Pizza, denke mal da hab ich nicht zu viel bezahlt bei dem guten Stück der gut in meine kleine Sammlung "Portobriefe in der Markenzeit" passt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 30.01.2022 22:00:19 Gelesen: 351566# 2359 @  
@ Gernesammler [#2358]

Hallo Rainer,

den hättest du auch für 3 Pizzen mit viel Belag kaufen dürfen ... :-)

Bôite = "Schachtel" = Briefkasten. Hatte ich leider vergessen zu schreiben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.02.2022 20:05:23 Gelesen: 350168# 2360 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P 2/1 zu einem Kreuzer mit Zusatzfrankatur einer Bayern Nr. 22 zu 1 Kreuzer vom 31.7.1874 aus Ruppertsberg (Pfalz) von einem Herrn Burghardt der bei H.L.Wentzel in Friedrichsthal bei Saarbrücken reichlich Champagner bestellte.

Die Postkarte wurde am gleichen Tag in Deidesheim bei der Post aufgegeben und kam am gleichen Tag noch zur Ausgabe.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Deidesheim (Winkler 12a) verwendet 1866-81, sowie mit Einkreisstempel zur Ausgabe.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.02.2022 21:15:14 Gelesen: 350128# 2361 @  
@ Gernesammler [#2360]

Hallo Rainer,

keine Schönheit, aber die hinzu geklebte 1x Marke könnte eine bessere Farbe sein. Wenn du mal eine Prüfsendung größeren Stils für die Herren Sem oder Stegmüller fertig machen solltest, würde ich die Karte beifügen, vlt. ist es so, wie ich es annehme.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.02.2022 19:59:02 Gelesen: 349182# 2362 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postschein für ein Paket (Fahrpost) der Postablage Aschbach 29.12.1866.

Alle Postscheine von Postablagen sind selten -  hier sogar noch mit Vermerk "6 Xr Bothengeb(ühr)".

Im Paket Inhalt/Wert geht es um 150 Gulden, dafür mussten 9 Kreuzer gezahlt werden sowie 3 Kreuzer Scheingebühr, Gesamt 12 Kreuzer, sowie erwähnte 6 Kreuzer Botengebühr.

Immer wieder auch schön die Rückseiten.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.02.2022 20:07:25 Gelesen: 349173# 2363 @  
@ Gernesammler [#2362]

Hallo Rainer,

ein seltenes und schönes Stück - so etwas hat früher mal 150 DM plus Rollgeld gekostet, aber dann sind einige aufgetaucht und die Preise haben sich etwas nach unten einreguliert.

Empfänger war die Freifrau Josephine von Pöllnitz in Bamberg. 150 Gulden war fast der Jahreslohn eines Posthilfsboten damals.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.02.2022 17:46:35 Gelesen: 347615# 2364 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 24.2.1837 aus Regensburg von Albert Böttiger Seeliger Witwe an Herrn Porschacher in Tittmoning (hier noch Tittmaning geschrieben) spediert, wann der Brief ankam kann ich nicht sagen, sollte aber spätestens am nächsten Tag zur Ausgabe gekommen sein.

Im Brief wurde eine gedruckte Traueranzeige mit Ankündigung der Weiterführung des Geschäftes durch die Witwe Böttiger, sowie ein Rechnungspapier mit verschickt.

Für das Porto hatte Herr Porschacher 9 Kreuzer für die Entfernung von über 20 Meilen, sowie einem Gewicht von 1/2 bis 1 Loth zu zahlen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Regensburg (Winkler 8a, 41,5x3x5mm) verwendet von 1832-42.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 06.02.2022 17:48:51 Gelesen: 347614# 2365 @  
@ Gernesammler [#2364]

Hallo Rainer,

toller Brief, vor allem mit DEM Inhalt! Aber der Empfänger zahlte nur 6 x, nicht 9 Kreuzer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.02.2022 19:04:31 Gelesen: 347589# 2366 @  
@ bayern klassisch [#2365]

Hallo Ralph,

wenn nur 6 Kreuzer, wie sieht es mit der Entfernung von 20,6 Meilen aus.

Einfacher Brief 12 bis 18 Meilen 6 Kreuzer, bei dem hier sollte es die 2. Gewichtsstufe sein deswegen hatte ich da der Stempel verkehrt herum abgeschlagen wurde die Taxierung genauso gesehen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 06.02.2022 19:32:13 Gelesen: 347576# 2367 @  
@ Gernesammler [#2366]

Hallo Rainer,

nur 116 km direkte Linie, also über 12 - 18 Meilen = 6x [1].

Es galt nur die Taxe, die bei gerader, also nicht kopfstehender Adresse, zu lesen war.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://www.luftlinie.org/Regensburg,Bayern,DEU/Tittmoning,Bayern,DEU
 
Gernesammler Am: 06.02.2022 20:10:34 Gelesen: 347559# 2368 @  
@ bayern klassisch [#2367]

Hallo Ralph,

wenn das so ist bin ich natürlich bei Dir, ich hatte eine höhere Kilometerzahl und deswegen meine Frage.

Dann sind die 6 Kreuzer absolut korrekt.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 10.02.2022 12:47:13 Gelesen: 344987# 2369 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 3.1.1825 als Partei Dienst Sache (PDS)vom Königlichen Landgericht Wolfstein an das Königliche Bairische Landgericht in Wasserburg, im Brief geht es um die Niederkunft des Sohnes am 25.7. im vorigen Jahr.

Aufgegeben und gestempelt wurde der Brief aber in Freiung mit L1 Einzeiler, Rayonstempel "R.4.Freiung" verwendet 1822-44.

Der Beamte der den Brief aufsetzte musste so schön wie dieser gestaltet ist sehr viel Zeit gehabt haben.

Gruß Rainer

 
bayern klassisch Am: 10.02.2022 12:57:36 Gelesen: 344985# 2370 @  
@ Gernesammler [#2369]

Hallo Rainer,

ein kalligraphisch besonderer Brief - es war aber eine K.D.S. = Königliche - Dienst - Sache, auch wenn das kaum zu lesen ist, weil so verschnörkelt. Eine Partei - Sache wäre ja immer portopflichtig gewesen.

Eine P.D.S. (keine heutige Partei!) wäre eine Post - Dienst - Sache gewesen, aber dieser Terminus kam mit seiner Abkürzung erst später, also nicht in den 1820er und 1830er Jahren.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.02.2022 13:17:05 Gelesen: 344973# 2371 @  
@ bayern klassisch [#2370]

Hallo Ralph,

danke, war mir trotz mehrerer Ansichten von anderen Schnörkeln die ich mir von K und P angesehen hatte unschlüssig, das eine Partei Sache immer portopflichtig war hattest Du ja schon des öfteren erwähnt nur hat mir hier diesmal der Buchstabe nichts sagen wollen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 11.02.2022 13:18:00 Gelesen: 344406# 2372 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief als Partei Sache (PS) aus Gunzenhausen an das Fürstlich Wredische Rentamt zu Ellingen.

Für das Porto hatte der Empfänger für den Brief von 1-1 1/2 Loth bei einer Entfernung bis 6 Meilen 6 Kreuzer zu zahlen.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler von Gunzenhausen (Winkler 7) verwendet 1823-1832, da der Stempel auch in seinen Serifen noch sehr sauber aussieht würde ich den Brief zwischen 1823-26 eingrenzen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.02.2022 13:31:43 Gelesen: 344402# 2373 @  
@ Gernesammler [#2372]

Hallo Rainer,

die Einzeiler Stempel waren die ersten echten bayerischen Stempel - alle zuvor kamen von der Zeit, als Thurn und Taxis noch die Postgerechtsame in Bayern innehatte. So schön abgeschlagen findet man nicht viele und Briefe in der 3. Gewichtsstufe sind auch nicht an jeder Ecke zu finden - guter Kauf!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.02.2022 17:23:26 Gelesen: 343663# 2374 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus München vom 14.12.1855 "An das hochl(löbliche) Rigasche Börsen Comité in Riga Russland", den die Aufgabepost mit 3 Silbergroschen für Bayern korrekt taxierte (Postvertrag Preussen - Russland vom 13.4.1852 für Bayern gültig). Bayern bekam später von Preussen dafür 9 Kreuzer gutgeschrieben.

Preussen selbst überschrieb die schwarze bayerische 3 mit einer deutlicheren, blauen 3 (vorne und hinten!) in Magdeburg, weil der Brief über die Bahnpost Bayerns und Sachsens nach Magdeburg einlangte.

Das russische Porto betrug 10 Silberkopeken = 3 Silbergroschen, so dass der Empfänger in Riga total 20 Silberkopeken zu zahlen hatte, die etwa 21 Kreuzern entsprachen.

Preussen bekam hier als Transitleister gar nichts. Im umgekehrten Falle hätte aber Preussen bei einem unfrankierten Brief aus Riga nach München 6 Silbergroschen = 20 Kreuzer von Bayern bekommen, wobei es 11 Kreuzer an Russland zurück zu vergüten hatte (im DÖPV wurden 3 Sgr. nur 9 Kreuzer gerechnet, aber die ausländische Strecke war paritätisch zu verrechnen und da kosteten 3 Sgr. = 10,5 = 11 Kreuzer und 9 und 11 machten nun mal 20 Kreuzer aus).

Auslandsbriefe mit mehreren Währungsumrechnungen waren und sind nicht so einfach - dazu kommt, dass Briefe aus Russland in den DÖPV mit 15g je Gewichtsstufe zu berechnen und taxieren waren, in anderer Richtung aber das Loth mit 15,625g galt, so dass nach den Währungsparitäten auch unterschiedliche Gewichte galten, von den jeweiligen Kalendern ganz abgesehen und auch innerhalb des DÖPV gab es unterschiedliche Zeitzonen (in Russland sowieso).

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b, in 6 weiteren Typen in fetter Antiqua Schrift bekannt), auf der Rückseite Bahnpoststempel Leipzig-Magdeburg und der Stempel "Polucheno" heißt übersetzt empfangen, durch das Verhältins gregorianischer Kalender zum in Russland geltenen julianischen Kalender gibt es eine Differenz von 12 Tagen.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 12.02.2022 17:55:30 Gelesen: 343634# 2375 @  
@ Gernesammler [#2374]

Hallo Rainer,

ich mag alle Briefe, wenn sie durch Magdeburg liefen und Bayern-Russland dürfte dabei gar nicht so häufig vorkommen.

Die meisten dürften dann von Leipzig über Köthen nach Berlin gelaufen sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 12.02.2022 18:29:43 Gelesen: 343595# 2376 @  
@ Gernesammler [#2374]

Hallo Rainer,

da schließe ich mich dem lieben Magdeburger gerne an - so müssen Briefe aussehen!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.02.2022 19:38:36 Gelesen: 341927# 2377 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Bis vor kurzen war ich froh ein blanko Telegramm Kuvert aus Bayern zu besitzen,
heute kann ich etwas besonderes zeigen, eine telegraphische Depesche der kgl. bayerischen Telegraphenstation Frankfurt am Main (Freie Reichsstadt, unter Thurn und Taxis) vom Januar 1855 an "Herrn Canzleirath Roder Hotel Drexel in Frankfurt".



Man wisse hierzu, dass Bayern auch im Postverein (nicht im Postvereinsausland!) Telegraphenstationen unterhielt und dort bayer. Telegraphenbeamte tätig waren. Bei dort eingehenden Depeschen wurden diese ausgefertigt (hier ist leider kein Inhalt mehr vorhanden, wie bei den allermeisten), in spezielle Kuverts verpackt, so wie hier, und durch eigene Telegraphenboten ausgetragen.

Was man nicht häufig findet, sind komplette Trockensiegel hinten, da diese beim Öffnen der Depeschen üblicherweise zerrissen wurden (der Inhalt war ja sehr wichtig). Aber noch weitaus seltener sind Depeschen, die eine schwarze Dienstsiegelung zeigen, womit dokumentiert wurde, dass der Inhalt ein Trauriger war.

Heute unvorstellbar, aber damals hatte man ein Fingerspitzengefühl der besonderen Art und folglich nahm man schwarze Oblaten und versiegelte mit ihnen die traurige Nachricht.

Am 26.10.1854 ist Königin Therese von Bayern, die Frau Ludwigs I gestorben, die Traueroblaten wurden deswegen verwendet, das Aufgabedatum lag noch innerhalb der 3 monatigen Trauerzeit und nicht im Inhalt begründet.

Wer kann eine Depesche aus einer Trauerzeit zeigen, noch dazu von außerhalb Bayerns?

Dank eines lieben Freundes kann ich das jetzt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 15.02.2022 19:52:55 Gelesen: 341919# 2378 @  
@ Gernesammler [#2377]

Hallo Rainer,

ein, wenn nicht das Highlight deiner Sammlung. Wohl dem, der so etwas zeigen kann - ich kann es nicht!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.02.2022 18:05:39 Gelesen: 339048# 2379 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief von 1820 als Königliche Dienst Sache (KDS) von der Eingangs Kasse zu Ansbach an das Königliche Dekanat zu Uffenheim spediert, ein direktes Datum ist leider nicht möglich.

Die KDS wurde als Fahrpostbrief spediert für ein Paket mit einem Gewicht von 8 Pfund und 10 Loth und dem Inhalt von 200 Florin.

Gestempelt wurde mit dem Zweikreis Fahrpoststempel von Ansbach, im Innenkreis wurde die Fahrpostnummer handschriftlich vermerkt, (Winkler F.P., im Winkler die Abbildung 78), diesen Stempeltyp gab es nur in rot.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 25.02.2022 12:09:13 Gelesen: 335696# 2380 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 6.4.1826 aus Görlitz in Preussen (Provinz Schlesien) mit einem Gewicht von 1 7/8 Loth spediert über Bayern (Hof) an das Stadt Schuldheisamt der königlich württembergischen Stadt Oehringen.

In Görlitz wurden 12 1/2 gute Groschen mit Rötel bis zur Preussisch-Bayrischen Grenze notiert, in Hof wurde der Auslagenstempel abgeschlagen und der Preussische Anteil in 54 Kreuzer reduziert diese wurden dann im Auslagenstempel in blau notiert. Für Bayern wurden darunter in blau 20 Kreuzer vermerkt.

Württemberg rechnete beide Anteile zusammen sowie den Württembergischen Anteil von 4 Kreuzern und notierte die Gesamt Summe von 1 Gulden 38 Kreuzer die der Empfänger zu zahlen hatte.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Görlitz (Feuser 1179-1) verwendet ab 1817 sowie dem schon erwähnten Auslagenstempel (stummer Stempel).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.02.2022 12:32:20 Gelesen: 335689# 2381 @  
@ Gernesammler [#2380]

Hallo Rainer,

schöner Brief! Ich würde ihn etwas anders beschreiben. Der Auslagestempel kam in Nürnberg auf den Brief und Nürnberg notierte als Fremdporto 56 Kreuzer, wobei die Strecke von Hof bis Nürnberg zwar bayerisch war, aber das Porto bezog Bayern dafür nicht. Da der Postvertrag Bayern - Preußen vom 1.5.1816 Gutegroschen als Basis hatte und nur von Loth zu Loth gerechnet wurde, war es bis Nürnberg ein Brief der 2. Gewichtsstufe. Preußen hatte zuvor 12 Silbergroschen für sich notiert bis Nürnberg.

Ab Nürnberg bis zur württembergischen Grenze wurde gerechnet 8+4+4+4 = 20 Kreuzer. Weil jetzt der Postvertrag Bayerns mit Württemberg von 1809 galt, der nur Halblothschritte vorsah, wurde die pauschale Transitgebühr von Bayern in der Höhe von 8 Kreuzern für den einfachen Brief durch Zuschlag von 50% je halbes Loth auf 20 Kreuzer erhöht.

Württemberg berechnete 4+2+2+2 = 12 Kreuzer, womit man dort auch das 4. Gewicht ansetzte, addierte aber die versehentlich stehen gebliebenen 12 von Preußen als 12 Kreuzer hinzu = 24 Kreuzer. Daher wurde gerechnet 54 plus 20 plus 24 = 98 Kreuzer bzw. 1 Gulden 38 Kreuzer.

Briefe, die von 3 Postverwaltungen individuell bzw. pauschal zu taxieren waren, dazu unterschiedlichen Gewichten und Entfernungen unterworfen waren, waren schon damals nicht leicht korrekt zu taxieren - hier hat Württemberg (Rötel) den Fehler begangen und sich um 12 Kreuzer "bereichert", die sie später nicht an den Transitdienstleister Bayern abzuführen hatten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 27.02.2022 16:04:13 Gelesen: 334705# 2382 @  
@ bayern klassisch [#2381]

Sorry, in der 1. Zeile muss es natürlich 54 Kreuzer heißen, nicht 56 Kreuzer. Tippfehler.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.02.2022 17:39:28 Gelesen: 334652# 2383 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Charge Brief vom 13.12.1814 von Herrn Graberg aus Augsburg an I.N. Orlandi in Dresden spediert, wann dieser dort ankam kann ich leider nicht sagen.

Für das Porto bis zur Bayrischen Grenze notierte die Bayrische Post 12 Kreuzer, eine Reduktion kann ich nicht erkennen, in Sachsen notierte die Post den Gesamtbetrag von 6 guten Groschen die bei Ankunft in Dresden gestrichen und nochmals in Rötel notiert wurden. Die Charge Gebühr von 4 Kreuzern hatte der Absender im voraus zu bezahlen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Rayonstempel R.4.Augsburg (Winkler Nr.4) verwendet 1808-21 diesen gab es in 4 Typen, auch wurde in Augsburg der Charge Stempel abgeschlagen.

Da ich denke das diesmal die Ausführungen zum Porto nicht ganz korrekt sind bitte ich um eine Richtigstellung.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 27.02.2022 18:20:33 Gelesen: 334636# 2384 @  
@ Gernesammler [#2383]

Hallo Rainer,

ein schöner Brief - klasse!

Alles richtig beschrieben. 12 Kreuzer entsprachen 3 Gutengroschen - Sachsen hat oft die fremde Forderung nicht reduziert und dafür gleich das Gesamtporto für den Empfänger angeschrieben, nicht das dümmste im damaligen Tarifdschungel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.02.2022 20:09:28 Gelesen: 334043# 2385 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 19.1.1875 aus Unsleben spediert an eine Samenhandlung in Frankenheim, bei Gotha in Thüringen, den Namen des Herrn kann ich leider nicht entziffern.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Unsleben (Winkler 12a) verwendet 1866-79.

Da Frankenheim ein kleines Dorf war wurde der Brief in Graefenroda am 20.1. zur Ankunft gestempelt und am 21.1. erfolgte die Ausgabe, auch wurde auf der Vorderseite in blau "empfangen" handschriftlich vermerkt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 28.02.2022 20:17:34 Gelesen: 334041# 2386 @  
@ Gernesammler [#2385]

Hallo Rainer,

der Empfänger hieß Morgenbrodt.

Ich denke, dass man bei der Post "Gotha" blau strich und der blaue Zusatz, den ich leider nicht lesen kann, einen anderen Ort bezeichnet, wohin der Brief lief. Ich hoffe, hier im Forum ist einer lesegeeigneter, als ich es bin.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 03.03.2022 15:09:01 Gelesen: 332344# 2387 @  
Liebe Freunde,

ein für mich, nach erfolgloser Googlei, schwer korrekt zu beschreibender Brief datiert vom 24.4.1856. Absender: "Von der kgl. Universität - Administration Hayna zu Königshofen An die Gemeinde - Verwaltung zu Hayna bey Römhild". Gemeint ist Königshofen im Grabfeld in Bayerns nordöstlichsten Zipfel.



Mit 3 Kreuzern treffend frankiert für Briefe bis 10 Meilen unter 1 Loth (Königshofen - Römhild ca. 15 km).

Der Brief lief über Meiningen (hinten Transitstempel vom 26.4.1856!) nach Norden, um dann wieder 40 km nach Süden, woher er eigentlich gekommen ist, zurück zu laufen.

Hayna (heute: Haina) hatte wohl noch keine eigene Post, so dass von Römhild aus 2x für einen Boten zu zahlen waren.

Aber stutzig machte mich die Absenderbehörde, denn zu einer Universität - Administration des Kaffes Hayna in Bayern habe ich leider nichts gefunden. Haina und Römhild waren auch nicht "königlich". Kann jemand Licht in mein Dunkel bringen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 03.03.2022 16:17:21 Gelesen: 332308# 2388 @  
@ bayern klassisch [#2387]

Hallo Ralph,

weiss nicht ob das hilft, aber im "Personalbestand der Königlich-Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg im Sommer-Semester 1854" ist auf Seite 19 der Administrator der "Administration Hayna ... zu Königshofen im Grabfelde" angeführt. Vielleicht hat sich ja das "KB" der Universität Würzburg nach Hayna vererbt.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://books.google.at/books?id=LFxCAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false
 
bayern klassisch Am: 03.03.2022 16:25:06 Gelesen: 332304# 2389 @  
@ bignell [#2388]

Lieber Harald,

vielen Dank - auf S. 19 gefunden, auch wenn ich nicht weiß, wie ich das alles einordnen soll, dass eine Zulieferstelle der k. b. Uni in Würzburg einen in Königshofen im Grabfeld sitzen hatte, der im Meiningischen Haina residieren sollte.

Klingt fast wie ein Steuervermeidungskonstrukt aus heutiger Zeit. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 03.03.2022 17:29:23 Gelesen: 332237# 2390 @  
@ bayern klassisch [#2389]

Jo, oder eine frühe Form von "Homeoffice". ;)
 
bayern klassisch Am: 03.03.2022 18:51:18 Gelesen: 332219# 2391 @  
@ bignell [#2390]

Ja, so kann man das auch sehen! Covid1819?

Hatte mich vertippt - das Jahr des Briefes ist natürlich 1855 mit einer Platte 2c (ganz früher Druck).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.03.2022 15:21:07 Gelesen: 329960# 2392 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 7.7.18?? vom Bezirksamt Königshofen an die Gemeindeverwaltung in Alsleben, leider ohne Inhalt, dadurch ist auch kein genaues Jahr möglich.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Königshofen (Winkler 11a) verwendet 1834-54, da der Stempel noch recht gut im Abschlag aussieht würde ich den Brief Anfang der 1840er Jahre schätzen da es auch keinen Ankunfsstempel gibt.

Ich hab mal einen Link angefügt über die Geschichte von Alsleben, fand ich sehr informativ.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alsleben_(Trappstadt)

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.03.2022 10:57:45 Gelesen: 329938# 2393 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Orts-Trauer-Drucksache aus Dirmstein vom 30.7.1919 an Familie Jean Plautz, Hier. Absender waren die Geschwister Neuschäfer in Dirmstein, die mitzuteilen hatten, dass der Vater, Herr Franz Neuschäfer, am 28.7.1919 seinen letzten Weg angetreten hatte.



Dergleichen Poststücke waren sicher nicht selten, aber als Kuvert mit der entsprechenden Einlage findet man sie nicht an jeder Ecke, zumal von eher kleinen Postorten, wie hier, wo man hätte das auch persönlich machen können, ohne die Post zu bemühen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 10.03.2022 12:43:13 Gelesen: 329904# 2394 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Aufgabe-Schein zur Post-Anweisung Nr.5 über 19 Gulden und 6 1/2 Kreuzer vom 5.8.1869 ausgestellt am 6.8.1869, gestempelt mit Halbkreisstempel von Oberstdorf (Winkler 12a) verwendet 1859-82.

Meine Frage dazu, wurden diese Scheine schon vorgestempelt oder hat sich der Beamte beim ausfüllen des Scheins nur im Datum geirrt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.03.2022 15:42:51 Gelesen: 329895# 2395 @  
@ Gernesammler [#2394]

Hallo Rainer,

es gab hier m. W. keine eigene Datumsvorschrift, weil das damals völlig logisch war, dass man einen Schein für eine Postanweisung immer dann abzustempeln und auszugeben hatte, wenn ein Kunde vor dem Schalter stand. Von daher ist das manuelle Datum, oder das Datum des Stempels falsch.

Ich tippe, dass es schon der 6. war, aber der Stempel in der Frühe noch nicht umgestellt worden war und noch auf dem 5. stand.

Aber zum Hintergrund deiner Frage: Ja, es gab einige Expeditoren (nicht viele!), die bei ihren Halbkreisstempeln den Datumseinsatz ausbauten, dann 100 oder mehr Postscheine blanko abstempelten und im Falle des Bedarfs a) das Datum manuell in den Halbkreisstempel schrieben, oder unten links bei "Ort und Datum" einfach den aktuellen Stempel mit Datumseinsatz nutzten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.03.2022 12:19:58 Gelesen: 329865# 2396 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 22.5.1820 von Peter Rübel aus Nürnberg als Rechnungsbrief an Nicolaus Welf & Sohn in Kempten spediert, einen Ankunftsstempel gab es noch nicht.

Für das Porto hatte Herr Welf bei Ankunft 10 Kreuzer zu zahlen, in der Mitte in blau vermerkt, dies war die Gebühr für einfache Briefe bis 1/2 Loth bei einer Entfernung von 24-30 Meilen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Rayonstempel R.3.Nürnberg. (Winkler Nr.4 Typ III mit Punkt, 44x2,5 mm) verwendet 1818-21.

Auf der Rückseite ist noch ein gut erhaltenes Prägesiegel des Peter Rübel (PR).

Gruß Rainer

 
Gernesammler Am: 15.03.2022 19:50:45 Gelesen: 328758# 2397 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 6.10.1864 aus Augsburg von G.A.Bäumer an Herrn Geyer Wohlgeboren, Director der Verwaltung der Gasfabrik Schwäbisch Gmünd, in Arlen kam der Brief am 6.10. an und am 7.10.1864 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.10 zu 6 Kreuzer für den einfachen Brief über 10-20 Meilen, gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.28 und dem Halbkreisstempel von "Bahnh.Augsburg" (Winkler Nr.13) sowie auf der Rückseite zur Ankunft Zweikreisstempel mit Zierstücken von Arlen.

Als kleine Rosine entpuppt sich die Marke rechts unten im Wertziffernfeld bis zum Rand dort gibt es einen Plattenfehler "Luftballon".

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 16.03.2022 11:19:20 Gelesen: 328743# 2398 @  
@ Gernesammler [#2397]

Hallo Rainer,

5 km kürzer und es wäre mit 6 Kreuzer Franko ein Brief der 2. Gewichtsstufe und 1. Entfernungsstufe (was nicht so häufig wäre!). Der Brief lief über Aalen (du hast dich sicher nur vertippt) in Württemberg und mit der Druckbesonderheit ein kleiner Hingucker!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.03.2022 12:20:54 Gelesen: 326392# 2399 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 27.1.1810 von Herrn Curtabat aus Lindau an Nicolaus Zumstein & Söhne spediert, bei Ankunft musste Herr Zumstein 4 Kreuzer für den einfachen Brief bis 1/2 Loth und einer Entfernung 6-12 Meilen zahlen.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler, Rayonstempel von Lindau R.3.Lindau (Winkler 3b, 3,5 mm Buchstabenhöhe) verwendet 1805-12.

Im Brief geht es um den Versand der Ware die jetzt unterwegs war.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.03.2022 10:56:40 Gelesen: 326347# 2400 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Nr. 95 II (Kriegsdruck) auf einer Drucksache mit inliegender Todesanzeige aus dem kleinen Ort Forst in der Pfalz, übrigens der Ort, von dem die wohl besten Weine der Pfalz kommen sollen, an Herrn Heinrich Oehl, Weinhandlung Vogler, in Weinkammer (auch ein Weinort der Pfalz).



Selten, aber doch, hat sich der Inhalt erhalten, ein Kärtchen mit abgerundeten Trauerecken, mit welchem man am 3.5.1919 das Ableben des Herrn Mosbacher mitteilt.

Heute käme eine E-Mail ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 27.03.2022 18:06:49 Gelesen: 326176# 2401 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 29.3.1804 aufgegeben in Lindau von Cramers Erben an Herrn Zumstein & Söhne in Kempten spediert, geschrieben wurde der Rechnungs Brief aber von Muralt & Sohn in Zürich.

Bei Ankunft musste Herr Zumstein 4 Kreuzer für den einfachen Brief bis 1/2 Loth und einer Entfernung 6-12 Meilen zahlen, also eine deftige Ersparnis als wenn der Brief aus Zürich gekommen wäre.

Gestempelt wurde L1 Einzeiler R.3.LINDAU (Helbig 3a, 4,5 mm) verwendet 1804.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 27.03.2022 18:40:18 Gelesen: 326169# 2402 @  
@ Gernesammler [#2401]

Hallo Rainer,

sehr schön! Normal wäre der Vermerk "franco Lindau" von der Hand des Absenders in Übereinstimmung mit dem jeweiligen Postvertrag gewesen, also Zürich hätte kassiert bis zur bayerischen Grenze und ab dieser 4 Kreuzer für Bayern.

Hier wurde aber einer gedungen, den Brief bis Lindau zu transportieren und erst dort als Inlandsbrief aufzugeben, so dass der 1. Teil der Reise privat = günstig gestaltet wurde und nur der 2. Teil der Reise der Post überlassen wurde.

Waren harte Zeiten, da galt es zu sparen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.03.2022 19:41:21 Gelesen: 326136# 2403 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 22.1.1855 von der Firma G.Fick & Bach aus Nürnberg an Herrn Christian Singer in Zürich spediert, in Zürich kam der Brief am 24.1.1855 zur Ausgabe.

Der Laufweg des Briefes war über Ulm - St.Gallen nach Zürich.

Postvertrag Bayern - Schweiz vom 1.10.1852 aus dem 3.Rayon Bayerns, (über 20 Meilen), in den 1.Rayon (bis 10 Meilen) der Schweiz, 9 Kreuzer für Bayern und 3 Kreuzer für die Schweiz.

In Schweizer Währung, 30 Rappen für Bayern und 10 Rappen für die Schweiz, siehe Rötel 40 die Zürich notierte, da der Brief nur einfach taxiert ist sollte dieser nur 15 Gramm gewogen haben.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10) auf der Rückseite der Stempel von St.Gallen und Ankunftsstempel von Zürich.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 28.03.2022 20:40:13 Gelesen: 326130# 2404 @  
@ Gernesammler [#2403]

Schönes Stück - vor allem der Zweikreiser von Nürnberg ist vorzüglich abgeschlagen und im Brief ist der bekannte Spediteur Spengelin in Lindau genannt - da passt alles.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bekaerr Am: 04.04.2022 16:28:21 Gelesen: 323370# 2405 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen Auslandsbrief aus Würzburg vom 7. April 1875 nach St. Gallen in der Schweiz. Gerichtet ist er an einen gewissen Herrn Max Guggenheim. Auf die Schnelle habe ich herausfinden können, dass er ein Schweizer Jude war und etwas mit dem Guggenheim-Museum in den USA zu tun hat.



Meine Frage(n) an die Experten:

- Wie berechnet sich das Franko?
- was bedeuten die beiden Zahlen (rote 10 und blaue 40)

- Welche Literatur hilft beim Schlauerwerden?

Besten Dank im Voraus!
B.
 
bayern klassisch Am: 04.04.2022 17:02:18 Gelesen: 323362# 2406 @  
@ bekaerr [#2405]

Hallo Unbekannter B.,

die Familie Guggenheim war sehr groß und das Guggenheimer - Museum ist das bekannteste Relikt dieser Familie.

Nach dem Postvertrag Bayerns mit der Schweiz vom 1.9.1868 kosteten Briefe bis 7 Meilen (eine Meile = 7,5 km) 3 Kreuzer, der sogenannte Grenzrayon, bis 1 Loth Gewicht, alle anderen aber 7 Kreuzer.

In Würzburg hätte man also 7 Kr. frankieren müssen, nicht nur 3 Kr.. Daher galt der Brief zurecht als unterfrankiert. Bei unterfrankierten Briefen wurde der Wert der verwendeten Marke von der Gebühr eines Portobriefes (unfrankierter Brief) abgezogen. Da frankierte Briefe 7 Kr. kosteten, aber unfrankierte sich im Wert verdoppelten, wurde gerechnet: Unfrankierter Brief = 50 Rappen (14 Kr.) abzüglich dem Wert der Marke (3 Kr. = 10 Rappen) = Rest 40 Rappen, die der Empfänger in St. Gallen zu berappen hatte.

Nürnberg notierte also 10 Rappen als Weiterfranko für die CH und die CH strich diese und setzte 40 Rappen für den Empfänger in Rötel an. Der Empfänger zahlte diese und die CH vergütete Bayern davon 20 Rappen, so dass am Ende Bayern insgesamt 30 Rappen und die CH 20 Rappen behalten konnten.

Literatur beim schlauer werden gibt es von Dr. Zangerle (Portobriefe im Auslandsverkehr 1850-75) von 2003, das ich nur empfehlen kann.

Unterfrankierte Briefe dieser Art findet man hin und wieder; dergleichen in der 2. Gewichtsstufe, also über 1 - 15 Loth, wären größte Seltenheiten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bekaerr Am: 04.04.2022 20:03:49 Gelesen: 323285# 2407 @  
@ bayern klassisch [#2406]

Hallo Ralph,

super, herzlichen Dank für die rasche und ausführliche Erklärung. Besagtes Werk konnte ich eben in der Bucht erwerben, bin schon in freudiger Erwartung. :-)

Ich habe noch eine Verständnisfrage zur Taxierung. Du schreibst: "Nürnberg notierte also 10 Rappen als Weiterfranko für die CH". Wieso WEITER-Franko, wenn es doch die umgerechneten 3 Kreuzer sind?

Deinem letzten Satz entnehme ich, dass solche Briefe nicht ganz so häufig zu finden sind?

Liebe Grüße,
Bernd
 
bayern klassisch Am: 04.04.2022 20:28:26 Gelesen: 323279# 2408 @  
@ bekaerr [#2407]

Hallo Bernd,

sorry für "Nürnberg", soll natürlich Würzburg heißen.

Bei unterfrankierten Briefen war der Wert der verwendeten Marken der CH als Weiterfranko zu vergüten, also 3 Kr. Marke = 10 Rappen. Man tat praktisch nur so.

Weil Frankobriefe viel günstiger waren, als Portobriefe behalf man sich damit, dass man die hohen Gebühren für Portobriefe ansetzte und dann aber mit der Marke ja nichts anfangen konnte, denn sie wäre ja auf das Franko anzurechnen gewesen, dann stimmte aber die Rechnung nicht mehr (7 Kr. minus 3 Kr. wären ja nur 4 Kr. Unterfrankatur gewesen und 4 Kr. waren ja nur 13 Rappen).

Ja, häufig sind diese Briefe nicht, weil seit Beginn der 1850er Jahre für viele Korrespondenten unverständlich war, dass der Postverein bis Russland/Polen reichte, bis an die Dänische Grenze, bis nach Luxemburg, bis zur Walachei, bis nach Serbien bzw. den italienischen Staaten (Österreich), aber ausgerechnet die einem sehr nahe stehende und liegende Schweiz nicht dazu gehören sollte - so haben etliche Leute nur die Postvereinstaxe frankiert und dachte, es wäre gut.

Wenn dann die Empfänger zur Kasse gebeten wurden, aber zu nett, schüchtern oder doof waren, das zurück zu melden, machten die Absender natürlich immer so weiter. Zum 1.1.1868, als der Postverein das Zeitliche segnete und an dessen Stelle die Vertragsstaaten traten, dachten auch viele, dass die Schweiz zu diesen Vertragsstaaten gehörten und frankierten ihre Briefe jetzt nur noch, wie deinen Brief auch, mit 3 Kr., dem Einheitsfranko entfernungsunabhängig. Aber der Altvertrag der CH mit den süddeutschen Staaten im DÖPV lief noch bis zum 31.8.1868 weiter und verwirrte die Korrespondenten dies- und jenseits des Bodensees weiter.

Der neue Postvertrag vom 1.9.1868 sorgte mit seiner Gebührenstruktur dafür, dass Portobriefe doppelt so teuer wurden, weil man keine Portobriefe mehr gegenseitig verrechnen wollte, also kosteten CH - Frankobriefe nach Bayern 25 Rappen (15 für Bayern, 10 für die CH) bis 1 Loth und 50 Rappen für Briefe über 1-15 Loth, während Portobriefe aus der CH nach Bayern 14 Kr. bis 1 Loth bzw. 28 Kr. über 1-15 Loth kosteten und damit deutlich teurer waren, als Briefe in die USA!

Umgekehrt kosteten Frankobriefe aus Bayern in die CH 7 Kr. bis 1 Loth und 14 Kr. über 1-15 Loth (4 Kr. für Bayern, 3 Kr. für die CH), aber Portobriefe 50 Rappen bis 1 Loth (30 Rappen für Bayern, 20 Rappen für die CH) bzw. über 1-15 Loth gar 100 Rappen = 1 Franken.

Das Buch ist hervorragend, aber nicht, weil ca. 20 Briefe darin von mir stammen bzw. ich an ihm beteiligt war, sondern weil man gut mit ihm arbeiten kann, alle Südstaaten behandelt werden und ich den Aufwand kenne, den Karl betrieben hat, um es unter dem Betrag der Kostendeckung über die Firma Köhler, wenn ich nicht irre, verkaufen ließ. Außerdem fehlen die Alternativen, denn wo sonst sollte man die Originaltexte in Kurzform nachlesen bzw. interpretiert bekommen?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bekaerr Am: 05.04.2022 12:49:12 Gelesen: 322874# 2409 @  
@ bayern klassisch [#2408]

Hallo Ralph,

jetzt verstehe ich das, vielen Dank für Deine Ausführungen. Freue mich schon sehr auf die Lektüre.

Liebe Grüße,
Bernd
 
Gernesammler Am: 05.04.2022 13:17:09 Gelesen: 322853# 2410 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 28.12.1850 aus Rheydt von den Herren Mettenius & Heintzenberg als Rechnungsbrief über 255 Gulden 30 Kreuzer an Herrn Gohl in Nesselwang bei Kempten, am 30.12.1850 wurde der Brief in Würzburg Ankunft gestempelt.

Es ist ein Brief nach dem 1.7.1850 (DÖPV), daher hatte Preussen das Porto in rheinischen Kreuzern zu notieren, also über 20 Meilen 9 Kreuzer plus 3 Kreuzer Portozuschlag = 12 Kreuzer, wie notiert.

Bayern hätte nichts machen müssen, aber man war es gewohnt bei fremden Briefen den Auslagestempel abzuschlagen der früher das fremde Porto angab, aber es gab kein fremdes Porto mehr sondern nur das Vereinsporto, dies stand allein Preussen zu.

Preussen wiederum hatte am Anfang des DÖPV der fremden Kreuzerwährung nicht getraut und daher sicherheitshalber auf der Rückseite 4 Silbergroschen in blau notiert = 12 Kreuzer.

Gestempelt wurde mit R2 Rahmenstempel von Rheydt sowie dem Würzberger Auslagenstempel, auf der Rückseite der Zweikreisstempel mit Zierstücken von Würzburg (Winkler Nr.10).

Gruß Rainer




 
bekaerr Am: 05.04.2022 16:58:56 Gelesen: 322697# 2411 @  
Hallo zusammen,

hier ein Wertbrief (vielmehr leider nur eine Vorderseite) über 2.535 Mark von Regensburg, 28.6.1916 nach Bern in der Schweiz:



Unter der deutschen Wertangabe interpretiere ich den Wert in Goldfranken: 2510.-

Der Brief wog ausweislich des Vermerks links 46 g, fällt also in die 6. Gewichtsstufe über 45 g bis 60 g, macht also 40 Pf.

Laut Michel-Postgebührenhandbuch betrug der Zuschlag in der Zeit vom 1.7.1906 bis 30.9.1919 bis zu einem Betrag von 480 M 30 Pf. für jede weitere 240 M jeweils 10 Pf.

Nach Michel-Riese komme ich auf einen Gesamtbetrag von 160 Pf., verklebt wurden aber nur 150 Pf. (ganz nebenbei augenscheinlich mit einer 85 II)

Links unten befindet sich ein Taxbaum (nennt man das so?). Wenn man diese Zahlen addiert, kommt man auf die verklebten 150 Pf. Demnach hat der Postbeamte statt 30 Pf. Grund-Wert-Zuschlag nur 20 Pf. angesetzt.

Beste Grüße,
Bernd
 
bayern klassisch Am: 05.04.2022 17:13:45 Gelesen: 322687# 2412 @  
@ Gernesammler [#2410]

Hallo Rainer,

zu deinem schönen und seltenen Brief würde ich schreiben "Würzburg hat Transit gestempelt", nicht Ankunft. Interessant ist ja die Leitung im geschlossenen Transit durch Thurn und Taxis - Gebiet, was es so vor dem DÖPV nicht gab.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 05.04.2022 17:16:07 Gelesen: 322685# 2413 @  
@ bekaerr [#2411]

Hallo Bernd,

schönes Stück, aber leider für mich zu spät.

Gebührenbaum ist der korrekte Terminus - auf Briefen der Pfennigzeit findet man ihn selten, eher auf Frankobriefen der Vormarkenzeit (VMZ).

Natürlich haben auch (oder gerade?) bayer. Postler Fehler begangen, aber dem Michelhandbuch muss man auch nicht immer 100% trauen. Fahrpost war immer schon schwierig und Fehler wurden jeden Tag begangen. Vlt. kann ein Kenner der Taxen die Sache klären, das täte dem Brief gut.

Schön, dass hier jetzt wieder mehr bayerisches Altpapier gezeigt wird!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.04.2022 19:43:00 Gelesen: 322620# 2414 @  
@ bekaerr [#2411]

Hallo Bernd,

ich komme auf die gleiche Summe 160 Pfennig, aber vielleicht hat sich der Postbeamte in dem Sinne verrechnet das er den Brief im Grenzverkehr bis 30 Kilometer gesehen hat oder er ist in der Spalte der Postgebühren verrutscht, 30-40 Gramm ab 1906 30 Pfennig für den Brief.

Gruß Rainer
 
wuerttemberger Am: 05.04.2022 19:53:00 Gelesen: 322615# 2415 @  
@ bekaerr [#2411]

Dem Michel Postgebührenhandbuch traue ich grundsätzlich nicht. Wenn etwas nicht passt, muß man das immer mit einer zweiten Quelle überprüfen. Die erste Auflage ist katastrophal. Die zweite Auflage soll besser sein.

Gruß

wuerttemberger
 
Gernesammler Am: 06.04.2022 12:35:40 Gelesen: 322152# 2416 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 19.6.1849 vom Katholischen Pfarramte Attenhofen bei Weissenhorn an das Königliche Rentamt in Illertissen.

Im Text wenn ich es richtig lese geht es um die Einzahlung von 13 Kreuzern und 5 Pfennigen von der Bürgerstiftung und der Anforderung einer Quittung darüber.

Am 25.6.1849 wurde das Briefpapier gewendet und ging als RS zurück vom Rentamt Illertissen an daas Pfarramt Attenhofen.

Gestempelt wurde am 19.6. mit Halbkreisstempel Weissenhorn in rot (Winkler 11b ohne Punkt) sowie Halbkreisstempel Illertissen (Winkler 11b) verwendet 1849-56.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 06.04.2022 12:50:01 Gelesen: 322148# 2417 @  
@ Gernesammler [#2416]

Hallo Rainer,

alles richtig - sehr schöner Hin- und Her-brief, wobei der Weissenhorner Stempel nicht so häufig ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
erron Am: 06.04.2022 21:33:53 Gelesen: 321907# 2418 @  
Hallo.

Aus der PP 4 eine portogerechte 5 Pfg. Einzelfrankatur (Dienstmarke Nr. 44) ins "bayerische Ausland".



Abgestempelt am 4.5.1920 in München und versendet als Drucksache nach Braunschweig.

mfg

erron
 
bayern klassisch Am: 06.04.2022 23:03:52 Gelesen: 321897# 2419 @  
@ erron [#2418]

Hallo erron,

wow - außerhalb Bayerns ist schon selten bei der Abschiedsausgabe und dann noch eine EF der 5 Pfg, das ist schon was "!"

Danke fürs Zeigen dieser Oberrosine
und liebe Grüsse von bayern klassisch

[Beiträge [#12] und [#13] redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Bayern: Dienstbriefe von und nach Bayern in der Pfennig Zeit"]
 
bekaerr Am: 07.04.2022 17:13:06 Gelesen: 321429# 2420 @  
@ wuerttemberger [#2415]

Da gebe ich Dir Recht, es geht nichts über Primärquellen. Nur sind die halt leider nicht immer greifbar. :-(

Beste Grüße,
Bernd
 
bayern klassisch Am: 09.04.2022 11:58:52 Gelesen: 320311# 2421 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Correspondenz-Karte am Ort (Nürnberg) vom 17.5.1873 mit dem eigentümlichen Nürnberger Zweikreisstempel. Ob die Einladung in das magistratische Geschäftszimmer Nr. 15 allerdings so gelegen kam, weiß ich leider nicht.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.04.2022 12:50:00 Gelesen: 317080# 2422 @  
Liebe Freunde,

eine vlt. etwas außergewöhnliche Verwendung einer Nr. 97 II A zeige ich auf Brief des Bürgermeisteramts Pirmasens in der Pfalz vom November 1919 an den Armenrat in Heidelberg, wobei das Kuvert ursprünglich als Heeressache dienen sollte, wir hier also 3 Dienstesarten vereinigt sehen.



Da ein Ankunftsstempel mangelt, die Zeiten waren halt schwer, ist der Tag der Absendung nicht klar.

Den Preis, den man oben links notiert hatte, durfte ich aber deutlich überbieten, um ihn zu bekommen - aber das war gerne geschehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.04.2022 13:16:39 Gelesen: 317047# 2423 @  
Liebe Freunde,

heute darf ich 2 Zeitungssachen zeigen, die an Sittl gerichtet waren und die die Bestellung je eines Exemplares seines Generalanzeigers zum VO-Blatt Bayerns zeigen sollten.

Der Preis dafür war 36 Kreuzer und Sittl hatte jede Postexpedition bzw. jede Poststelle angeschrieben und für sein Produkt geworben. Sagte einem Postexpeditor der Preis und das Gebotene zu, und das war sicher mehrere Hundert Mal der Fall, dann hatte er die Möglichkeiten:

a) 36 Kr. per Postanweisung an Sittl zu senden,

b) 36 Kr. bar in Münzen beizulegen (nicht ganz legal als Briefpost!), oder

c) 36 Kr. in Marken (auch nicht ganz legal als Briefpost).





Wie Franz Xaver Lang, Postexpeditor in Metten, das am 2.1.1865 machte, geht aus dem Inhalt leider nicht hervor, aber Sittl (blaue Kreide) notierte später "278" und eine Null-Paraphe, so dass seine Zahlung eingegangen sein musste.





Am 16.12.1864 bestellte der Ganghofer Posthalter auch ein Exemplar von Sittl, ohne sich darin auszulassen, wie er zu zahlen gedachte, aber Sittl notierte hier "172" und auch das Relikt einer Null-Paraphe, so dass auch hier die ordentliche Zahlung unterstellt werden kann.

Außer diesen Rücksendungen von Sittl´schen Zeitungssachen kenne ich sonst keine - und hätte Herr Peschl damals nicht diesen Fundus eingesackt, gäbe es heute wohl gar keine mehr. Ich denke, dass es ca. 300-400 dieser Zeitungssachen gibt/gab und wer eine schöne hat, sollte sie nicht aus der Hand geben. Für jeden Heimatsammler sind diese ein Schmankerl und für alle anderen auch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 14.04.2022 19:24:45 Gelesen: 316836# 2424 @  
@ bayern klassisch [#2423]

Hallo Ralph,

zwei schöne Zeitungssachen, ich nehme auch immer alles mit, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen, vor allem der Stempel von Metten, es war ja der einzige Stempel, den Metten hatte außer dem Mühlradstempel und das der nach 7 Jahren Einsatz noch so super aussieht, alle Achtung.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.04.2022 19:32:15 Gelesen: 316832# 2425 @  
@ Gernesammler [#2424]

Hallo Rainer,

dann weiß ich, in wessen Besitz die beiden Stücke beim nächsten Mal übergehen werden. :-)

2 zum Preis von einem sind ja auch nicht verkehrt.

Liebe Grüsse und Frohe Ostern,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.04.2022 19:56:07 Gelesen: 316821# 2426 @  
@ bayern klassisch [#2425]

Hallo Ralph,

dann sag ich schon mal artig Danke.

Hallo Sammlerfreunde,

Porto Charge Brief vom 12.2.1848 von der "Fürstlich Oettingen Spielberg`schen Domanial Kanzlei" (man sagt heute Anwalts Kanzlei dazu) an die "Königlich Württembergische Güterbuch Commission" zu Wörth, Oberamt Ellwangen (heute heißt das Grundbuchamt), der Brief war gegen Postschein zu übergeben.

Für das Porto hatte der Empfänger 6 Kreuzer für den einfachen Brief 12-18 Meilen zu zahlen, die Charge Gebühr von 4 Kreuzer war vom Absender im voraus zu entrichten.

Gestempelt wurde hier mit Halbkreisstempel von Oettingen (Winkler 11b) verwendet 1849-76 und der Stempel wurde in grün abgeschlagen, was ich aber als nicht sehr oft ansehe ist nicht der Stempel von Oettingen, sondern der Charge Stempel in der gleichen Farbe grün, auch wurde Recomenadation mit einem Rötelgitter versehen und der Manualnummer 816.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.04.2022 20:17:10 Gelesen: 316816# 2427 @  
@ Gernesammler [#2426]

Hallo Rainer,

grüne Stempel sind immer selten bei Bayern, auch in der Vormarkenzeit. Mit Sonderdienst Chargé sowieso. Ein klasse Brief !!

Hinten ist er blank? Wenn ja, dann hat Oettingen 6x in schwarzer Tinte vorne taxiert und Württemberg mit Rötel nur noch nachgemalt, selbst für Württemberg aber kein eigenes Porto angesetzt, weil man wohl die Portofreiheit gewährte. Aber erst hinten gucken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.04.2022 20:26:36 Gelesen: 316812# 2428 @  
@ bayern klassisch [#2427]

Hallo Ralph,

richtig, es wurde Poetofreiheit gewährt, hinten ist der Brief blank.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.04.2022 20:47:32 Gelesen: 316803# 2429 @  
@ Gernesammler [#2428]

Hallo Rainer,

vielen Dank - also unfrankiert in Bayern, Chargé bezahlt in Bayern, aber Portofreiheit in Württemberg gewährt und das noch mit 2 grünen Stempeln garniert - wow!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.04.2022 12:30:46 Gelesen: 313864# 2430 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 5.6.1784 von Conrad Schwartz aus Augsburg an die Herren Dörfler & Hunther in Nürnberg, im Brief geht es um eine Rechnung von 429 Gulden 30 Kreuzer.

Für den Brief hatte der Empfänger 6 Kreuzer zu zahlen welches der Tax-Regulativ für den einfachen Brief bis 1/2 Loth und einer Entfernung 12-18 Meilen waren.

Gestempelt wurde mit L1, Einzeiler v.Augsburg (Winkler Typ 1, 5x43 mm) verwendet 1783-84, der Empfang des Briefes wurde hinten am am 8.6. bestätigt was man aber revidierte und den 7.6. schrieb.

Ein sehr gut erhaltenes Trockensiegel weißt noch einmal auf Conrad Schwartz hin (CS).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 19.04.2022 14:20:15 Gelesen: 313808# 2431 @  
@ Gernesammler [#2430]

Hallo Rainer,

schöner Brief, voller Inhalt und sehr guter Abschlag des oft nur verkantet aufgesetzten Stempels - Sammlerherz, was willst du mehr?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.04.2022 16:23:45 Gelesen: 310663# 2432 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 24.2.1802 aus Augsburg vom bischöflichen Vikariat an den Fürstbischöflichen Augsburgischen Pfarrer Herrn Josepho Antonia Kasel in Sonthofen.

Im Text geht es um die Eheschließung des "Joseph Golder mit seiner Braut Crestenia Geigerin der Burgberg,

sie auf der Grundlage der zitierten Tatsachen bekannt gegeben, vorausgesetzt, dass kein anderes Hindernis die Person an der Eheschließung hindert und es ehelich geheiratet werden kann, erteilen wir die Zustimmung des Inhabers dieser Bedingungen.

unterzeichnet im erhabenen bischöflichen Vikariat"

Für das Porto hatte der Postbeamte zuerst 4 Kreuzer angesetzt und notiert, diese wurde aber gestrichen und durch eine 6 ersetzt, da Sonthofen im Bereich 12-18 Meilen lag, hatte der Empfänger 6 Kreuzer zu zahlen welches der Tax-Regulativ für den einfachen Brief bis 1/2 Loth war.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler von Augsburg (Winkler 2b, diesen gab es in 2 Typen), auf der Rückseite ist noch ein relativ gut erhaltenes Trockensiegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.04.2022 17:14:19 Gelesen: 310633# 2433 @  
@ Gernesammler [#2432]

Hallo Rainer,

interessantes Stück - klasse!

Aber unter der Reichspost (Thurn und Taxis) gab es feste Porti zwischen allen möglichen Orten, nicht die spätere Rayonierung bis 6 Meilen, bis 12 Meilen usw.

Der Postler hatte zurecht 4x notiert, aber Sonthofen hatte keine eigene Post, daher wurde der Brief von der nächsten Post bei Sonthofen (Immenstadt?) mit einem Boten für 2 nKreuzer nach Sonthofen gebracht. Man sieht das an der Streichung und Neu-Notation durch Bleistift; Bleistift war bei der Post streng verboten, weil leicht radiert- und somit veränderbar (manipulierbar), daher sind alle Bleistiftnotierungen stets von privater Hand und nicht postalisch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.04.2022 17:34:38 Gelesen: 310614# 2434 @  
@ bayern klassisch [#2433]

Halo Ralph,

stimmt, das hatte ich übersehen, der Tax Regulativ setzte ja erst ab 1.12.1810 ein und das heißt, dass ein privater Bote dann die Post überbrachte.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.04.2022 17:44:32 Gelesen: 310606# 2435 @  
@ Gernesammler [#2434]

Hallo Rainer,

das System der Reichspost war so schwer nachvollziehbar, dass es Briefe von A nach B für 3 x (= Kreuzer) gab, aber Briefe von B nach A kosteten dann 4x. Reziprok war dieses System nicht und sollte es auch nicht sein, damit Dritte es nicht "ausrechnen" konnten.

Von besonderem Interesse sind Briefe ab Übernahme der Reichspost durch Bayern (Verstaatlichung) ab 1.3.1808 bzw. 1.7.1808 und bis zum 30.11.1810, ehe Bayern ein neues Taxsystem installieren konnte. Zu dieser Zeit gab es noch das sog. "Absatzfranco", also die Möglichkeit/Pflicht, Briefe von A nach C bis B zu frankieren (auch "Halbfranko" genannt), was ja später völlig aufgehoben wurde. Diese Briefe sind nicht häufig und dokumentieren den Zeitenwechsel am besten (weiß aber fast keiner und daher achtet auch kaum einer darauf). Wenn dann noch ein Bote eingeschaltet werden musste, weil der Zielort keine eigene Post hatte, hast du schon ein Schmankerl.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.05.2022 19:55:53 Gelesen: 297535# 2436 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 31.1.186? (leider ist wohl die letzte Zahl defekt gewesen oder ausgefallen) aus München an den höchlöblichen Magistrat der Stadt Donauwörth, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer (mit kleiner Druckzufälligkeit, roter Punkt im U von Kreuzer) gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel 325 von München sowie L2 Zweizeiler (Winkler 8b, 35,x4mm) verwendet 1850-67, sowie auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Doanauwörth (Winkler 14 I, schmale Groteskschrift) verwendet 1862,67 und 68, deshalb würde ich bei dem Brief vom 31.1.1867 ausgehen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.05.2022 22:35:34 Gelesen: 297477# 2437 @  
@ Gernesammler [#2436]

Hallo Rainer,

der Halbkreiser von Donauwörth ist durchgehend verwendet worden. Nach dem Münchener Zweizeiler halte ich 1867 für am wahrscheinlichsten.

Fast sieht es aus, als wäre es die lachsfarbene Variante der Nr. 9 (selten!), aber das ist am Scan schwer zu beurteilen, das muss man in Händen halten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.05.2022 14:54:43 Gelesen: 296394# 2438 @  
@ bayern klassisch [#2437]

Hallo Ralph,

das mit der Farbe könnte gut möglich sein, ich konnte von der Bayern Nr.9 Drei Kreuzer rot nach Donauwörth gesamt 9 Briefe mit einmal erwerben die ich nach und nach vorstellen möchte.

Hier ist der nächste aus München vom 16.1.1866 nach Donauwörth an den "Magistrat der königlichen Stadt Donauwörth" dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, gestempelt auch hier mit offenem Mühlradstempel 325 und dem L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b, C unten ohne Schraffierung) diesen Stempel gab es in 6 weiteren Typen wovon 2 Typen diese Auffälligkeit am C haben.

Auf der Rückseite Halbkreisstempel von Doanauwörth (Winkler 14 I, schmale Groteskschrift) hier schon etwas verschlagen.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 15.05.2022 16:55:25 Gelesen: 296345# 2439 @  
Hallo Sammlerfreunde,

der nächste Brief aus München vom 14.2.1866 von der "Versicherungs Gesellschaft der Hauptagentur München" nach Donauwörth an den "hochlöblichen Magistrat zu Donauwörth" dort kam der Brief am gleichen Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, diese hier wurde mehr gerisssen als geschnitten und hat als kleinen Fehler/Druckzufälligkeit Unterbrechung der unteren weißen Randlinie unter N von Franco.

Gestempelt auch hier mit offenem Mühlradstempel Nr.325, dieser mit großen Zahlen und dem Ra2 Kastenstempel von München (Winkler Nr.15, halbfette Antiquaschrift, 35mm) verwendet von 1859-70 in drei Typen von 35-39mm, auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Donauwörth (Winkler 14 I) sowie ein gut lesbares Siegel der Versicherung.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 16.05.2022 11:50:09 Gelesen: 295978# 2440 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei weitere Briefe mit der Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, diesmal beide aus Nürnberg, beide von der "Hauptagentur der Lebensversicherungs Gesellschaft Germania", der erste vom 27.1.1866 der zweite vom 17.3.1866 beide Briefe wurden spediert an den Magistrat der königlich bayrischen Stadt Donauwörth und kam dort jeweils am nächsten Tag an.

Für das Franko des ersten Briefes vom 27.1.1866 nahm man eine Bayern Nr.9 mit Plattenfehler III, großer Keil im leinken oberen Wertziffernquadrat, gestempelt mit offenem Mühlradstempel 356 und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10).



Für das Franko des zweiten Briefes vom 17.3.1866 nahm man eine Bayern Nr.9 mit leicht verschobenen Rotdruck und defekter weißer Randlinie über D von Drei, gestempelt auch hier mit offenem Mühlradstempel 356 dem man das hohe Postaufkommen mittlerweile ansieht und auch hier der Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10).



Auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Donauwörth (Winkler 14 I) und zum Verschluß jeweils ein Wachssiegel.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 16.05.2022 12:26:33 Gelesen: 295969# 2441 @  
Liebe Freunde,

wäre der Inhalt nicht so ernst, wäre es "Der Lustige Beleg", aber so lustig ist er auch wieder nicht.

Der Stadtmagistrat von Neu-Ulm schrieb an das württembergische Schultheißenamt in Eschach am 7.2.1873 einen Brief, dessen Inhalt ich hier zum besten geben möchte und der tiefe Einblicke in die Verwaltung und Struktur der damaligen Zeit aufweist, fast genau von 150 Jahren.





Der "lustige" Teil ist vorne unten links zu lesen: "P.S. oder R.S. ENo. 256 (Porto jenseits)". Also war es eine Regierungs-Sache, gab es keine Porto, auch nicht jenseits (also für den Empfänger); war es eine Partei-Sache, wäre von Neu-Ulm bei der Aufgabe 7 Kreuzer Porto zu vermerken gewesen, die aber nirgendwo stehen. Also eine kleine Contravention, dazu aus Neu-Ulm und im Inhalt geht es um Armensachen, womit der Brief 3 Mini-Sammlungen von mir thematisch tangiert.

Inhalt von Neu-Ulm:

Erkrankung der ledigen Arbeiterin Maria Wiedemann von Holzhausen k. w. Oberamts Gaildorf betreffend

Unter abschriftlicher Mittheilung eines ärztlichen Gutachtens vom 6. dieses Monats ersucht man um möglichst umgehende Äußerung darüber, welche Vorkehrungen zur Unterbringung der Maria Wiedmann von Holzhausen jenseits getroffen werden wollen, wobei bemerkt wird, daß die Gemeinde Neu-Ulm nach Art. 11 Abs. III des Gesetzes über die öffentliche Armen- und Krankenpflege zur Verpflegung von Hilfsbedürftiger Geisteskranker nicht verpflichtet ist und Räumlichkeiten für Unterbringung von Geisteskranken im hiesigen Krankenhause nicht vorhanden sind, weßhalb nach Umfluß von 3 Tagenan die genannte Kranke auf Kosten ihrer Heimatsgemeinde dorthin verbracht werden müßte. Bürgermeister. Schuster.

Abschrift: Der prakt. Arzt Dr. Beck dahier an den Stadtmagistrat Neu-Ulm

Erkrankung der led. Arbeiterin Maria Wiedemann von Holzhausen betreffend

Obenbenannte Person befindet sich zur Zeit an religiösem Wahnsinn und Tobsucht leidend im Krankenhause dahier, da das hiesige Spital weder über Räumlichkeiten zur Unterbringung solcher Kranken noch über Wachpersonal für solche Kranke verfügen kann und solche Kranke für die übrigen Krankenn nur lästig und aufregend sind, so möchte ich am löblichen Stadtmagistrat das Ersuchen stellen, die Heimathgemeinde der Wiedemann deren Erkrankung mit dem Beifügen in Kenntniß zu setzen, daß, nachdem die Kranke im Krankenhause auf die Dauer nicht verpflegt werden kann, deren Verbringung in eine Irresnheilanstalt auf Kosten der Heimathsgemeide zu geschehen habe.

Hochachtungstvollst Dr. Beck.

Daraufhin ordnete die Heimatgemeinde die sofortige Rückführung der Wiedemann an, wofür alle 7 Gemeinderatsmitglieder zu unterschreiben hatten. Heißt das heute "Blockchain"?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.05.2022 13:05:29 Gelesen: 295411# 2442 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 10.11.1786 vom Oberamt Günzburg an ein Löbliches Gotteshaus Wiblingsche ?? in Wiblingen, was ist unten links geschrieben?

Der Brief wurde ja noch in der Zeit der Thurn und Taxischen Reichspost befördert, gab es innerhalb Bayerns für Dienstbriefe kein Porto und wurden die 2 Kreuzer nur für Württemberg geschrieben.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler V.GVNZBURG (Winkler Nr.1) verwendet 1786-1802, auf der Rückseite noch ein sehr gut erhaltenes fast 250 Jahre altes Papiersiegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.05.2022 13:25:09 Gelesen: 295403# 2443 @  
@ Gernesammler [#2442]

Hallo Rainer,

dein feiner Reichspostbrief kostete 2 Kreuzer Porto - eine Portofreiheit lag hier nicht vor bzw. wurde nicht beantragt.

Unten links steht per Ulm. Von Günzburg bis Wiblingen waren es gut 30 km und die Reichspost kannte keine Entfernungsstufen, sondern hatte eingene Tarife von jeder Post A zu jeder Post B.

Der Stempel ist nicht häufig, wenn ich nicht irre.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Bayern-WB Am: 17.05.2022 20:30:54 Gelesen: 295175# 2444 @  
@ Gernesammler [#2439]

Hallo Gernesammler,

eine Unterbrechung in den äußeren und inneren Rahmenlinien kommt häufig vor. Da das Stöckel hier ja vertieft ist, setzt sich immer wieder mal ein Fremdkörper oder ein Farbteilchen fest. Das ist eine Druckzufälligkeit.

Viel interessanter ist, dass bei dieser Marke die vier Ecken abgeschrägt sind!

Bereits 1864 und gehäuft 1865 sowie 1866 finden sich Marken mir 4 abgeschrägten Ecken. Manchmal sind es auch nur 2 oder 3 Ecken.

Im Gegensatz zu den (mit der Feile) abgerundeten Ecken der 1850-er bis 1854-er Jahre, sind diese Ecken bei der Einrichtung der Druckformen entstanden, aber sicher nicht durch Einhämmern, wie es vielfach in der Literatur beschrieben ist, sondern durch Berührung mit einem Werkzeug (Ahle, etc.), mit dem das Klötzchen, auf dem das Stöckel befestigt war, auf die richtige Höhe gebracht wurde.

Beste Grüße
Will
 
Gernesammler Am: 19.05.2022 12:06:40 Gelesen: 294086# 2445 @  
@ Bayern-WB [#2444]

Hallo Will,

dass diese kleine Fehler wie beschrieben nur Druckzufälligkeiten sind hatte ich vergessen zu erwähnen und da gibt es bei dieser Marke viele, aber das bei der Marke alle 4 Ecken stumpf sind hatte ich nicht gesehen besten Dank dafür, auch die Beschreibung wie und wodurch es passiert ist war mir neu.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 20.05.2022 11:51:46 Gelesen: 293392# 2446 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 9.5.1801 vom Rentamt Günzburg an das königlich bayrische Stiftungs...., (hier könnte ich mal Hilfe gebrauchen) in Ehingen.

Nach dem Aussterben des Berger Grafenhauses fiel Ehingen 1346 an das Haus Österreich und somit an deren schwäbische Vorlande, im Pressburger Frieden 1805 musste das Kaisertum Österreich seine Vorlande an die Verbündeten des Französischen Kaiserreichs abtreten. Ehingen kam nach über viereinhalb Jahrhunderten österreichischer Herrschaft an das neu geschaffene Königreich Württemberg.

1801 lag ja noch in der Zeit der Thurn und Taxischen Reichspost die diesen Brief beförderte, der Empfänger hatte 4 Kreuzer zu zahlen.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler V.GVNZBURG (Winkler Nr.1) verwendet 1786-1802, auf der Rückseite noch ein Papiersiegel, was bedeutet hier links unten ex Officio.

Gruß Rainer



 
wuerttemberger Am: 20.05.2022 12:15:26 Gelesen: 293378# 2447 @  
@ Gernesammler [#2446]

Beide Orte gehörten 1801 noch zu Vorderösterreich. Da kann es keinen bayerischen Stiftungspfleger gegeben haben.

Gruß

wuerttemberger
 
Gernesammler Am: 20.05.2022 12:40:09 Gelesen: 293371# 2448 @  
@ wuerttemberger [#2447]

Hallo Wuerttemberger,

das ist richtig, Günzburg wurde erst 1805 nach dem Pressburger Frieden bayerisch, da Günzburg aber immer schon im Schwäbischen lag wurde der Postverkehr von der Taxischen Reichspost bedient und die Stempel werden im Winkler im Handbuch Bayerische Poststempel ab 1789-1802 erwähnt, kam leider mit den Abkürzungen und der Schrift nicht klar, aber besten Dank für den "Stiftungspfleger" in der Anschrift.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.05.2022 12:59:45 Gelesen: 293362# 2449 @  
@ Gernesammler [#2446]

Hallo Rainer,

ich glaube die Transkription der Anschrift erleichtert die zeitliche Zuteilung:

An Seyne WohlEdelgeborn Titl. k. k. Herrn Stiftungspfleger Hohenadel in Ehingen

ex offo.

Da es also "königlich kaiserlich" heißt, ist nach deiner Zeiteinteilung das Königreich Bayern draußen, weil es das erst ab 1.1.1806 gab.

Ex offo = Ex Officio = aus dem Amtsbureau = Dienstbrief, in der Regel portofrei. Hier aber mit Porto belegt, was auch vorkam (es würde hier den Rahmen weit sprengen, genau auf alle möglichen Varianten einzugehen).

Hier ist etwas zu Stiftungspfleger Hohenadel und dem Jahr 1802, also sehr nahe am Briefdatum [1].

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://www.ehingen.de/pageflip/Jahrbuch_2011/files/assets/basic-html/page-28.html#
 
bayern klassisch Am: 22.05.2022 13:37:57 Gelesen: 291824# 2450 @  
Liebe Freunde,

ich habe die Beobachtung gemacht, dass es einige Stempelschneider gab, die sich nicht ganz im klaren darüber waren, wie sie den Raum für die Ortsangabe nutzen sollten. Man fing in aller Regel großzügig an zu schneiden, bemerkte dann aber im Verlauf gerade bei längeren Ortsnamen, dass es eng werden könnte und eng wurde es dann auch mit dem Stempelschnitt.



Ein Beispiel dafür zeigt uns ein Brief vom 5.12.1873 aus Markterlbach als portofreier Dienstbrief nach Oberfeldbrecht, bei dem man sieht, dass MARKT noch schön breit geschnitten worden war, aber hinter dem "T" das "ERLBACH", ganz besonders am Ende, doch eher gequetscht wirkt. Das ist mir schon hin und wieder aufgefallen und ich bin gespannt, ob es noch Stempel anderer Orte gibt, bei denen man dieses kleine Mißgeschick des Stempelschneiders auch erkennen kann.

Schlecht sieht er trotzdem nicht aus, finde ich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.05.2022 14:08:57 Gelesen: 291813# 2451 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier nochmals zwei Briefe, aus Vorderösterreich mit Bayrischen Stempeln (lt.Winkler), beide vom Oberamt Günzburg an die Kaiserlich königliche Stadt zu Ehingen, für beide Briefe verlangte die Thurn und Taxische Reichspost vom Empfänger 6 Kreuzer die in Rötel vermerkt wurden.

Der erste Brief vom 2.10.1783 wurde mit L1 Einzeiler De Günzburg in rot gestempelt (Winkler 1 / Feuser 1298-1) verwendet 1778-84, der zweite Brief war vom 23.7.1785 ebenfalls mit L1 Einzeiler De Günzburg gestempelt dieser aber in schwarz (Winkler 1) verwendet 1769-71 und ab 1785.

Gruß Rainer








 
bayern klassisch Am: 22.05.2022 14:33:35 Gelesen: 291792# 2452 @  
@ Gernesammler [#2451]

Hallo Rainer,

sehr schön! Beide Briefe zeigen, unterschiedlich abgekürzt, "Auslage 6x", die bei der Abgabe zu zahlen waren. Sieht man nicht jeden Tag.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.05.2022 19:35:14 Gelesen: 290439# 2453 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute nur der Briefinhalt eines Briefes aus dem, denke ich, 17. Jahrhundert, den ich so toll und interessant fand, das ich diesen einfach mitnehmen musste.

Der Text zeigt 17. Punkte eines Beschwerdebriefes (Gravamina Catholicorum - Die Beschwerden der Katholiken) des Fürstlichen Stifts Lindau, der sich gegen die Stadt Lindau richtet.

Der Text ist, dadurch das dieser gedruckt ist, für jeden gut zu lesen, sehr informativ und der Anblick für mich einfach hinreißend.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.05.2022 19:47:47 Gelesen: 290436# 2454 @  
@ Gernesammler [#2453]

Hallo Rainer,

informativ und lockert jede Sammlung auf - guter Kauf!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 25.05.2022 16:55:57 Gelesen: 289802# 2455 @  
Liebe Freunde,

sind schon expresse Briefe in der gesamten VMZ und Kreuzerzeit nicht gerade Massenware, so sind auch die dazugehörigen Postscheine für eben diese Briefe Raritäten.



Heute zeige ich einen Briefpostschein aus Nürnberg vom 29.10.1860 für einen Reco- und Expressbrief an Herrn Winkler in Schnaittach. Schnaittach hatte bereits 1853 eine eigene Postexpedition erhalten, was in diesem Zusammenhang wichtig ist.

Ein solcher Brief in den Ort einer Postexpedition hätte gekostet: Franko 6 Kr. wie hier, 6 Kr. für Reco wie hier, 9 Kr. für den Expressboten und 6 Kr. für den Rückschein, auf dem der Erhalt der Expressengebühr zu vermerken war (der hier auch nicht eingetragen wurde, warum auch immer).

Aber hier muss unser Herr Winkler nicht IN Schnaittach, sondern BEI Schnaittach gewohnt haben, sonst hätte man nicht notieren müssen: "2 fl(orin) für Express- Boten deponirt".

Der Absender wollte diesen Brief schnellstmöglich zugestellt wissen, wusste aber nicht, wie viel Geld der Bote von Schnaittach bis zum Empfänger verlangen würde und leistete also ein Depositum von 2 Gulden, von dem er glaubte, dass es ausreichte.

Er bekam jetzt diesen Postschein und bezahlte die o. a. Gebühren. Nun musste er auf den Rückschein warten, auf dem der Expressbote von Schnaittach die Höhe seiner Forderung eingetragen hatte und die aus den deponirten 2 Gulden zu befriedigen war (postintern).

Sagen wir mal, er hätte 1 Gulden 20 Kreuzer für seinen Botengang bekommen, dann hätte ihm die Post in Nürnberg via die Post in Schnaittach diesen Betrag übergeben und dem Absender 40 Kreuzer erstattet.

Solo pro memoria: Wenn der Brief tatsächlich 6x plus 6x plus 6x plus 2 Gulden gekostet hätte, was durchaus möglich war, dann hätte er total 2 Gulden und 18x gekostet, was dem Tagesverdienst eines Postrates entsprach. Man sieht also, dass Expressbriefe damals kein günstiges Vergnügen waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.05.2022 14:31:26 Gelesen: 288033# 2456 @  
Liebe Freunde,

da die Welt immer sozialistischer zu werden droht, habe ich mal in meine politische Zukunft investiert und eine Karte nach Trier an Marx erworben - aber leider nicht an den bekannten Herrn, der später einen Großteil seines Lebens in London verbrachte, sondern eine Firma Marx in Trier, wo Marx ja auch selbst herstammte (ich glaube aus einer konvertierten Rabbinerfamilie).



Am 12.7.1872 schrieb man von Fürth aus diese 3 Kr. Karte an A. Marx & Compagnie, die 2 Tage später in Trier ankam, aber nur einen lapidaren Text enthält, also nichts Politisches. Schade eigentlich!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 03.06.2022 14:25:40 Gelesen: 284494# 2457 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Drucksache aus München vom 28.1.1870 nach Altenerding Bezirks-Amt Erding, gerichtet an Herrn Pfarrer Knoll dortselbst.

Interessant ist für mich der Inhalt, komplett hektrographiert:



Euer Hochwürden,

hiemit erlaube ich mir die Freiheit, Ihnen ein Communions-Andenken zur Ansicht zu übersenden welches allgemeinen Beifall findet. ...


Wenn ich das also richtig verstehe, versandte man eine Ware (also kein Muster ohne Wert oder dergleichen) parallel zu dieser Drucksache (wohl eingefaltet).

13 Blätter davon kosteten 36 Kreuzer, wollte man Farbige haben, verdoppelte sich der Preis.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.06.2022 17:21:14 Gelesen: 284362# 2458 @  
@ bayern klassisch [#2457]

Hallo Ralph,

sehr schön das Stück, liest sich wie ein Werbeprospekt, wird doch ebenfalls gleich auf die Bilder "Fels Petri von Baumeister" vom Hoffotographen Joseph Albert und deren Preise in verschiedenen Größen hingewiesen die in der Augsburger Postzeitung inseriert sind.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.06.2022 17:54:01 Gelesen: 284342# 2459 @  
@ Gernesammler [#2458]

Hallo Rainer,

ja, Werbung war auch früher schon sehr verbreitet und eine Werbesammlung 19. Jahrhundert wäre sicher sehr interessant.

Liebe Grüsse,
Ralph (mal sehen, ob du morgen Post bekommst)
 
Gernesammler Am: 08.06.2022 20:00:47 Gelesen: 281342# 2460 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Augsburg vom 10.12.1874 von der Firma Lotzbeck & Comp. die unter anderem Tabak verkaufte an Herrn Mussinan in Neumarkt in der Oberpfalz zu einem Betrag von 31 Gulden 21 Kreuzer, wann der Brief zur Ausgabe kam kann ich Aufgrund des fehlenden Ankunftsstempels nicht sagen.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Augsburg I (Winkler 20a) verwendet 1870-1875.

Das der Brief aus einer Kiste wo ich mehrere Postkarten rausholte für einen Taler mit dabei war fand ich für dessen Zustand bemerkenswert, schön das es Trödelmärkte gibt.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 08.06.2022 21:01:05 Gelesen: 281337# 2461 @  
@ Gernesammler [#2460]

Hallo Rainer,

schöner Brief, von vorn und hinten; kompletter Inhalt, schön auch teilgedruckt - der hat keinen Thaler gekostet, sondern nur einen Groschen, oder was bekommt man noch heutzutage für einen Euro aus dem 19. Jahrhundert in sehr guter Qualität?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.06.2022 21:14:26 Gelesen: 281335# 2462 @  
@ bayern klassisch [#2461]

Hallo Ralph,

ich wollte vermeiden eine halbe Bratwurst zu sagen, den gab es wirklich für nur einen Euro.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.06.2022 22:30:00 Gelesen: 281329# 2463 @  
@ Gernesammler [#2462]

... für nen halben Euro gibt es nicht mal das trockene Brötchen zur Bratwurst - so günstig und schön kann Altdeutschland/Bayern sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.06.2022 17:37:12 Gelesen: 280098# 2464 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus dem Fürstentum Regensburg vom 13.1.1789 von einem Herrn Dittmer an Georg Anton Menz in Bozen, dort wurde der Brief am 21.1. gegengestempelt.

Da Regensburg zu dem Zeitpunkt von der Thurn und Taxischen Reichspost bedient wurde, wurden hier bis Grenze 6 Kreuzer Franko in Rötel auf der Rückseite vermerkt, ab Grenze bis Bo(t)zen hatte der Empfänger ebenfalls 6 Kreuzer zu zahlen, auch diese in Rötel auf der Vorderseite vermerkt.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler V.Regensburg (Winkler Nr.1) diesen gab es in zwei Typen und wurde in den Farben schwarz und rot gestempelt, verwendet von 1784-1793.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 13.06.2022 11:12:56 Gelesen: 280052# 2465 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als portofreie Regierungs Sache (RS) vom 30.51863 aus Germersheim an "Die .... französische Präfektur des Kinderheims" in Straßbourg, dort kam der Brief am gleichen Tag zur Ausgabe und wurde dann wieder zurückspediert nach Landau wo der Brief am 31.5. wieder ankam.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Germersheim (Winkler 12a), an der Grenze mit dem Zweikreisstempel "Baviere 1 ASB." in rot, zur Ankunft der Zweikreisstempel von Strasbourg und in Landau zur Ankunft Halbkreisstempel (Winkler Nr.14).

Auf beiden Seiten wurde das Siegel des Bayrischen Bezirksamts Germersheim abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.06.2022 11:23:57 Gelesen: 280049# 2466 @  
@ Gernesammler [#2465]

Hallo Rainer,

ein sehr schöner Brief mit Besonderheit(en).

Adresse: An die kaiserlich französische Präfektur des Niederrheins ("Bas Rhin") in Strasbourg 30.5.1863. Da Germersheim nahe an Frankreich liegt, aber keinen Paketschluß zu Frankreich hatte, musste die Post in die entgegengesetzte Richtung nach Landau in der Pfalz geleitet werden (31.5.), wo der Brief aus dem Paket geholt wurde und in ein Paket nach Strasbourg eingetütet wurde.

Am 31.5. ging die Reise ab via Baden nach Strasbourg, wo er noch am selben Tag ankam.

Da Landau kartenschließend zu Strasbourg war (geschlossener Transit durch Baden), hatte Landau diesen Brief mit dem Stempel B.S.P. für "Baviere Service Public" = Bayerns Öffentlicher Dienst zu stempeln, damit Frankreich ihn als portofreien Dienstbrief nicht mit einer Gebühr belegte (Postvertrag Bayern - Frankreich vom 1.7.1858). Das wurde vergessen - und trotzdem hat man in Strasbourg erkannt, dass es eine gebührenfreie Regierungs - Sache war und beließ den Brief untaxiert.

Das kam schon mal vor, kann aber nicht jeder zeigen - verbunden mit der sehr guten Qualität und der Spezialität der Leitung in der Pfalz, hast du da einen sehr guten Dienstbrief vorliegen. Insgesamt sind heute ca. 200-220 Dienstbriefe dieser Art bekannt - ca. 10% wurden, wie deiner hier, falsch behandelt. Häufig ist also anders.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 18.06.2022 12:30:16 Gelesen: 278179# 2467 @  
Liebe Freunde,

die Frage, warum auf einen Luxusbrief der Nrn. 10 bzw. 11 mindestens 50 bis 100 der Nrn. 4 und 5 kommen, stelle ich mir seit 45 Jahren - eine befriedigende Antwort habe ich bis heute noch nicht gefunden.



Heute zeige ich einen aus Pfarrkirchen vom 21.3.1863 mit einer Nr. 10, die tatsächlich alle Schnittlinien zeigt und dazu noch sehr zentrisch gestempelt wurde, dazu eine akkurate Anschrift und feine Stempel hinten - ich glaube, da kann man nicht meckern, auch wenn ich den Brief nicht unbedingt brauche, aber er war einfach zu schön, um ihn liegen zu lassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.06.2022 00:25:29 Gelesen: 276835# 2468 @  
Liebe Freunde,

ein komplizierter Brief harrt seiner finalen Erklärung:



Kuvert teilfrankiert mit 12 Kreuzern (bis wohin, Kassel?) wurde in Miltenberg (1. Rayonstempel Miltenbergs, verwendet 1802-1810) addressiert an:

Seiner Hochgebornen Dem Königl. Preussischen Cammer-

Herrn und Drosten, Reichs-

Freiherrn zu Inhausen (richtig: Innhausen) und Knyphausen,

Herrn zu Lüttetsburg (richtig: Lütetsburg bei Norden in Ostfriesland

über Kassel

Hannover und Bremen

auf die Post gegeben

den 20ten Jan(uar)

Norden und Umgebung, also auch unser Zielort Lütetsburg, gehörte bis 1810 zum Königreich Holland, danach aber zum Kaiserreich Frankreich als Stadt des Departements Ems-Oriental.

Der Empfänger war sicher Edzard Mauritz Freiherr zu Innhausen und Knyphausen, der am 10.3.1748 in Lütetsburg geboren und dort am 29.1.1824 verstorben ist.

Wäre der Brief nach 1810 verfasst worden, wäre der 2. Rayonstempel von Miltenberg zum Einsatz gekommen, somit kann er nur von Jan. 1802 bis Jan. 1809 sein.

Die Taxen 14, 16 1/2 und nochmals 16 1/2 deuten in nichts auf eine französische Schreibweise oder Währung hin, weil es dort keine 1/2 usw. gab.

Meines Erachtens sollte der Brief also ins damalige Königreich Holland gelaufen sein und 16 1/2 Stuiver (?) gekostet haben. Bis wohin die vom Absender bezahlten 12x reichten, ist unklar - Kassel ist für mich vorstellbar, evtl. sogar bis Hannover.

Wer kann, gerne aus dem hohen Norden, hier helfen und ist historisch, postalisch und währungstechnisch beschlagen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.06.2022 12:59:50 Gelesen: 276800# 2469 @  
Liebe Freunde,

damit es keinem hier zu leicht wird, zeige ich eine vielseitigen Brief, leider ohne Datum, aus Heubach (heute: Klein- und Großheubach) mit Postaufgabe 20.6.18?? in Miltenberg mit fast unleserlichem Rayon-Stempel an Madame la Gouverniaire de Rouillé A Ath, damals wohl Französisch, eigentlich niederländisch und ab 1830/31 belgisch.



Der Absender zahlte 4x bis zur Grenze (welcher?) und notierte "par Francfort et Cologne". Die roten Ziffern kann ich nicht sicher deuten - franz. 4? Deutsche 4? Am Ende zahlte der Empfänger wohl 13 Decimes, aber da das Jahr nicht fest steht, könnten es wohl auch Stuiver gewesen sein. Wer weiß Rat?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.06.2022 13:16:14 Gelesen: 276796# 2470 @  
Liebe Freunde,

Paketkarte der Schuhfabrik Gebrüder Lehnung aus Pirmasens 2 vom 12.3.1920 an H. Neuburger in Mainz für ein Paket von 4 1/2 kg. Das Franko betrug wohl 1 Mark und 25 Pfg.



Interessant fand ich den Zusatz der vorgedruckten Paketkarte: "Wenn unbestellbar, Nachricht. Gebrüder Lehnung, Schuhfabrik, Pirmasens". Offenbar passten nicht alle gelieferten Schuhe auf Anhieb.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.07.2022 17:25:49 Gelesen: 272330# 2471 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief von 1803 aus Oettingen an Herrn Amtmann Wiedmann in Aufstetten, der Brief selbst wurde am 12.2.1803 in Paris ausgefertigt und am 4.3. dem Amtmann präsentiert.

Der einzige Forwarder der zu diesem Zeitpunkt in Frage kommt ist Herr Morlange in Paris.

Für das Franko vermerkte der Postbeamte rückseitig 4 Kreuzer welche für den einfachen Brief bis einem halben Loth und einer Entfernung 6-12 Meilen waren.

Gestempelt wurde mit Rayonstempel L1 Einzeiler Oettingen.R3. (Winkler 3a) verwendet von 1803-20, schön auch hier zu sehen nach über 200 Jahren sieht man noch den Spiegelverkehrten Abdruck im Papier.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.07.2022 18:03:14 Gelesen: 272319# 2472 @  
@ Gernesammler [#2471]

Hallo Rainer,

wo hast du denn diese Granate ausgegraben? Schmuggelbrief aus Paris, mit 4 Kreuzer teilfrankiert bis Dinkelsbühl (steht unten links), dann wohl mit privatem Boten dem Empfänger zugestellt (keine Kosten zu sehen) - wow, dazu noch früh von 1803, schon eine Sensation.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.07.2022 18:37:42 Gelesen: 272312# 2473 @  
@ bayern klassisch [#2472]

Hallo Ralph,

Über den habe ich mich auch gefreut, passt gut in die Frankreich oder meine kleine Forwarder Sammlung.

Danke für Dinkelsbühl, das konnte ich so nicht entziffern.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 06.07.2022 19:48:40 Gelesen: 270679# 2474 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Justiz Partei Sache (JPS) vom 20.6.1846 aus Hofheim vom Köiglichen Landgericht, spediert an das königliche Landgericht in Schweinfurt.

Im Brief wurden 5 Kreuzer Papier gestempelt, geschrieben wurde dieser bereits am 12.6. es hat aber wohl noch bis zum 20.6. gedauert bis alle Unterschriften beisammen waren.

Der Brief wurde spediert mit der Fahrpost da er 51 Kreuzer Postvorschuss beinhaltete, rechts oben die Manualnummer 4.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel (Winkler 11b) in grün, gelistet ist dieser nur in blau ab 1845, auch im Feuser gibt es auf die Farbe grün keinen Hinweis.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.07.2022 20:01:58 Gelesen: 270671# 2475 @  
@ Gernesammler [#2474]

Hallo Rainer,

schöner Brief und ich liebe grüne Stempel.

Aber es heißt 3 x, nicht 5 x als Gebühr (sieht aber auch blöd gedruckt aus, das muss ich sagen). Sonst eine perfekte Beschreibung - Chapeau!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.07.2022 20:11:07 Gelesen: 269671# 2476 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 19.5.1840 aus Ebern vom Königlichen Landgericht Ebern, spediert an das Kreis und Stadtgericht Schweinfurt, am 26.5.1840 waren wohl alle Unterschriften beisammen und der Brief konnte aufgegeben werden.

Da der Brief 29 1/2 Kreuzer Postvorschuss beinhaltete wurde dieser mit der Fahrpost spediert, der Brief wurde erst mit 4 Kreuzern taxiert, nach dem wiegen wurde die 4 gestrichen und eine 5 mittig geschrieben.

Gestempelt wurde mit Ra 1 Ebern sowie im Rahmen links die Fahrpostnummer 7 geschrieben, warum diese gestrichen wurde weiß ich nicht.

Der Rahmenstempel von EBERN ist ein reiner Fahrpoststempel, im Winkler wird er gezeigt als Abbildung Nr.84 verwendet 1840-44.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 08.07.2022 20:57:16 Gelesen: 269646# 2477 @  
@ Gernesammler [#2476]

Hallo Rainer,

ha hast du einen sehr guten Fahrpostbrief ergattert - diese Sondertype ist bekannt und gesucht.

Hinter dem Ortsnamen ist eine kleine Lücke - dort sollte und wurde hier auch die Manual-Nummer eingetragen (die 7), die bei der Aufgabe vergeben wurde. Später im Rahmen der Umkartierung (Fahrpost bekam je Umkartierung eine neue Manual-Nummer) wurde diese 7 gestrichen und durch eine 4 ersetzt, die dann auch wieder gestrichen wurde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.07.2022 19:57:57 Gelesen: 263739# 2478 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 20.12.1774 aus Dillingen an Monsieur le Baron von Adelmann spediert der zu dem Zeitpunkt in Ellwangen in Württemberg weilte.

Der Brief wurde von Phillip Reichlein aufgesetzt, ob er auch der Absender ist kann ich nicht sagen.

Für das Porto veranschlagte die Thurn und Taxische Reichspost 2 Kreuzer die in Rötel vermerkt wurden, hatte der Adel nicht gewisse Portofreiheit oder hatte Herr Baron die 2 Kreuzer zu zahlen.

Gestempelt wurde der Brief mit dem seltenen Stempel "De Dillingen" in Schreibschrift, (im Winkler wird Nr.1 als wahrscheinlich angegeben aber ohne Vorlage bisher) im Feuser ist es die Nr.714-2.

https://de.wikipedia.org/wiki/Adelmann_von_Adelmannsfelden

Gruß Rainer

 
bayern klassisch Am: 18.07.2022 20:17:38 Gelesen: 263718# 2479 @  
@ Gernesammler [#2478]

Hallo Rainer,

wow, da hast du aber tief in die Kiste gegriffen, dass du so eine Oberrosine heraus zaubern kannst - Chapeau!!

Aber das mit dem Adel und Portofreiheit kannst du getrost vergessen - nur regierende Fürsten hatten die und dann auch nur im Inland. Barone und andere, niedrige Adlige gab es damals wie Sand am Meer - wenn die Reichspost da jedem von, Dé, Freiherrn, Junker oder Baron die Postportofreiheit gewährt hätte, wären sie sehr defizitär geworden - so aber haben sie ganz gut verdient, jedenfalls in Friedenszeiten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.07.2022 20:45:17 Gelesen: 263688# 2480 @  
@ bayern klassisch [#2479]

Hallo Ralph,

über den hatte ich mich wirklich gefreut, aber ich musste nicht nur tief in die Kiste sondern auch in die Tasche greifen, aber ich denke es hat sich gelohnt für meine Sammlung.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 19.07.2022 20:10:21 Gelesen: 263075# 2481 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 6.7.1848 als Regierungs Sache (RS) vom Königlichen Landgericht Hofheim an das Gericht zu Heubach, da Heubach keine Poststation hatte wurde der Brief nach Ebern spediert und ab da mit Boten an den Empfänger.

Im Brief geht es um Gebühren von 1 Gulden 34 Kreuzer, z.B. 20 Kreuzer für eine Urkunde.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Hofheim (Winkler 11b) in blau, verwendet 1845-56 auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Ebern (Winkler 11a) verwendet 1838,1843-53.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.07.2022 20:45:07 Gelesen: 263036# 2482 @  
@ Gernesammler [#2481]

Hallo Rainer,

schöner Brief - aber dass Hofheim bis 1856 in grün/blau gestempelt haben soll, halte ich für ein Gerücht. Wäre das so, hätte ich zig Briefe der frühen Markenzeit mit grünen/blauen Stempeln gesehen - aber das ist nicht so. Ich denke auch, die haben spätestens zum 1.11.1849 wie vorgeschrieben auf Schwarz umstellen müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.07.2022 14:02:39 Gelesen: 262483# 2483 @  
@ bayern klassisch [#2482]

Hallo Ralph,

Ich hatte ja auch geschrieben, "Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Hofheim (Winkler 11b) in blau, verwendet 1845-56", und mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt als ich die Daten gleich dahinter geschrieben habe ohne auf die weiteren Farben hinzuweisen.

Bei mir in der Sammlung ist nicht viel, ein grüner 11b von Hofheim (1846), ein blauer 11b von Hofheim (1848) und in der Stempeldatenbank habe ich einen schwarzen 11b von Hofheim (1857) gesehen den hatte Manne 2013 eingestellt.

Leider geben die Stempelhandbücher hier nicht viel her, es wird im Feuser die Farbe blau und schwarz angegeben ab 1845, im Winkler dann 1845 für blau, dann noch einmal das Jahr 1856 hier wird es schwarz sein aber keine Farbe ist angegeben.

Vielleicht können ja einige Forumsmitglieder Stempel des 11b von Hofheim zeigen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.07.2022 14:38:34 Gelesen: 262464# 2484 @  
@ Gernesammler [#2483]

Hallo Rainer,

verstehe - ich hatte es so gelesen, dass es blaue Halbkreiser bis 1856 gäbe, was es nicht gab. Aber jetzt, wo du es schreibst, verstehe ich, dass es diesen Stempel (halt in schwarz) noch bis 1856 gegeben hat - das kommt hin.

Generell kannst du jeden Stempel, egal welche Type, nach dem 1.11.1849 bei der Briefpost Bayerns kaufen, der NICHT schwarz ist. Waldmünchen z. B. hat noch bis Spätsommer 1850 einfach in blau weiter gestempelt und sich um nichts gekümmert. Ein paar wenige auch, wohl weil die Stempelkissen für blau oder rot noch vorhanden waren und man sparsam war.

Erst ab 1871/72 kam die typisch blau-violette Farbe auf, die dann aber 1873/74 wieder weitestgehend verschwand. Alles dazwischen in nicht-schwarz ist selten, teils äußerst selten (Floss in rot, Ganghofen in blau, Kürn in grün usw.). Unerkannt kann man da kaum etwas schnappen, weil halt auch jeder sieht, dass von 10.000 Marken nur vlt. eine nicht-schwarz gestempelt ist, wenn überhaupt.

Selten sind blau und rot, sehr selten violett, extrem selten grün in der Markenzeit (das gilt nur für Ortsstempel, nicht für Chargé- oder P.D. - Stempel, die teils farbig zu sein hatten).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.07.2022 20:12:03 Gelesen: 262360# 2485 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U1/K 1 zu 3 Kreuzer vom 13.7.1871 aus Deggendorf spediert an C.F.Dietz in Nürnberg, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Der Brief ist nicht mehr der schönste, aber der Einkreisstempel von Deggendorf (Winkler 18a) diesen gab es mit unterteilter Zierraute, später nur noch eine wie auf diesem Brief, hatte es mir angetan, zur Ankunft Einkreisstempel von Nürnberg (Winkler 19, Durchmesser 25 mm).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.07.2022 20:26:19 Gelesen: 262354# 2486 @  
@ Gernesammler [#2485]

Hallo Rainer,

na ja, viele Ganzsachen (U 1-3) mit Zierstempeln gibt es nicht - da muss man erst mal eine Schönere finden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.07.2022 20:13:02 Gelesen: 261656# 2487 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Pleinfeld vom 31.12.1843 als Justiz Sache (JS) an den Königlichen Appellations Gerichts Advokaten Erdt in Ellingen spediert.

Im Brief geht es um eine Prozeßsache Reichert vs. Ehemann wenn ich das richtig lese, ob diese bei der Fürstlich Wredeschen Forsdtverwaltung gearbeitet haben kann ich nicht sagen.

Der Brief wurde spediert mit 37 1/2 Kreuzer Postvorschuss wofür in Ellingen wahrscheinlich dann ein Postschein ausgehändigt wurde.

Gestempelt wurde mit L1 Pleinfeld in Schreibschrift (Winkler 2a) im Handbuch die Abbildung 251, ab 1825 wurde dieser Stempeltyp nur noch für die Fahrpost genutzt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.07.2022 20:25:06 Gelesen: 261654# 2488 @  
@ Gernesammler [#2487]

Hallo Rainer,

der Pleinfelder ist eine Sondertype der Fahrpost, bisher nicht auf Briefpost bekannt - dazu sehr gut erhalten, da gibt es auch andere.

Im Inhalt ging es nur um strittige Steuern - das mit dem Ehemann und den "Consorten" betraf nur in persona die streitenden Parteien, nicht Ehemann gegen Ehefrau (aber das gabs auch!).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.07.2022 19:50:54 Gelesen: 260519# 2489 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 5.3.1788 aus Landstuhl an den "Fürstlich Pfälzisch hochlöblichen Stadt Rath" in Wachenheim an der Haardt, innen wurde leider kein Erhalt bestätigt.

Für das Porto waren von der Thurn und Taxischen Reichspost erst 4 Kreuzer in Rötel notiert worden, die dann aber gestrichen und durch 5 Kreuzer in Rötel ersetzt wurden.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler "Von Landstuhl" (Winkler Nr.1) hier angegeben mit 1789, im Feuser die Nr.1899-1 hier angegeben ab 1785, der Stempel ist sehr selten und ich war zufrieden das ich den kompletten Brief erstehen konnte.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.07.2022 20:03:25 Gelesen: 260511# 2490 @  
@ Gernesammler [#2489]

Hallo Rainer,

Glückwunsch zu diesem sehr seltenen Brief/Stempel. Man sieht auch schön, dass sich von Neustadt an der Weinstraße aus einer für 1x zum Empfänger begeben hat, denn die Reichspost hatte nur Kurse und Poststellen, aber in die Peripherie ging kein Postler mit einem Brief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 24.07.2022 09:27:27 Gelesen: 260159# 2491 @  
Liebe Freunde,

ein Brief ist kein Gedicht, aber er kann wie eines aussehen:



Billige Marke, recht häufiger Mühlradstempel, aber besonderer Halbkreisstempel von Schwarzenbach an der Saale mit "A/S" im Inneren Halbkreis, nach Aalen in Württemberg mit rotem Wapperl des Absenders J. C. Hendel vom 23.10.1868 können sich sehen lassen. Leider weder in der 1-Euro-Kiste, noch im BP$ Bereich, aber doch gerade noch so erschwinglich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 24.07.2022 14:05:40 Gelesen: 260008# 2492 @  
@ bayern klassisch [#2491]

Hallo Ralph,

ein schöner Brief mit sauberem 12a von Schwarzenbach A/S (1863-70), aber wenn innen nicht 1868 steht würde ich laut dem Ankunftsstempel zu 1869 tendieren, denn dies ist der 24.10.1869, ich habe den Ankunftsstempel mal mit angehangen.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 24.07.2022 16:03:52 Gelesen: 259950# 2493 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute darf ich 1 Zeitungssache zeigen, die an Sittl gerichtet war und die, die Bestellung je eines Exemplares seines Generalanzeigers zum Verordnungs-Blatt Bayerns zeigen sollte.

Der Preis dafür war 36 Kreuzer und Sittl hatte jede Postexpedition bzw. jede Poststelle angeschrieben und für sein Produkt geworben. Sagte einem Postexpeditor der Preis und das Gebotene zu, und das war sicher mehrere Hundert Mal der Fall, dann hatte er die Möglichkeit,:

a) 36 Kr. per Postanweisung an Sittl zu senden,

b) 36 Kr. bar in Münzen beizulegen (nicht ganz legal als Briefpost!), oder

c) 36 Kr. in Marken (auch nicht ganz legal als Briefpost).

Wie Franz Xaver Lang, Postexpeditor in Metten, das am 2.1.1865 machte, geht aus dem Inhalt leider nicht hervor, aber Sittl (blaue Kreide) notierte später "278" und eine Null-Paraphe, so dass seine Zahlung eingegangen sein musste.

Ich denke, dass es ca. 300-400 dieser Zeitungssachen gibt/gab und wer eine schöne hat, sollte sie nicht aus der Hand geben. Für jeden Heimatsammler sind diese ein Schmankerl und für alle anderen auch.

Besten Dank an Ralph der mir dieses schöne Stück überlassen hat.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.07.2022 17:35:26 Gelesen: 259817# 2494 @  
@ Gernesammler [#2493]

Hallo Rainer,

schön, dass diese Rosine bei dir gelandet ist - von Metten, einem kleinen Postort, wird es kein anderes Stück mehr geben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 24.07.2022 17:37:05 Gelesen: 259815# 2495 @  
@ Gernesammler [#2492]

Hallo Rainer,

danke für deinen Topp-Job, aber innen steht halt 1868 und 1869 hätte es den Mühlradstempel gar nicht mehr gegeben.

Aber du hast Recht - hätte man beides nicht, würde man auf 1869 schwören.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.08.2022 20:18:07 Gelesen: 253983# 2496 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regieruns Sache (RS) vom ?, vom königlichen Hauptsalzamte Rosenheim zur Königlichen General Bergwerks und Salinen Administration in München.

Gestempelt mit L1 Einzeiler Rosenheim. (Winkler Nr.7) verwendet 1822-40, auf der Rückseite ist noch ein Prägesiegel von Rosenheim.

Leider gibt der Brief nicht viel mehr Aufschlüsse her.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 02.08.2022 20:21:34 Gelesen: 253979# 2497 @  
@ Gernesammler [#2496]

Hallo Rainer,

Vom Königlichen Hauptsalzamte Rosenheim lese ich.

Der Brief wird aus der Zeit um 1830 sein, danach kam ja der Fingerutstempel und der Einzeiler hier sieht schon nicht mehr so jungfräulich aus.

Aus dieser Korrespondenz gibt es zahlreiche Dienstbriefe, weil Salz eine der Haupteinnahmequellen Bayerns war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 02.08.2022 22:05:12 Gelesen: 253932# 2498 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich 3 nette Briefe der Nr. 9, die alle unterschiedlich sind:

1. Brief



27.2.1866 Geschäftsbrief der Firma F. Deininger an Herrn Ferd. Dallmayer in München (heute Kaffee-Freunden ein Begriff, vor allem dann, wenn man den Namen richtig geschrieben hätte). Der Absender ließ sich als Standort "BAYERDISSEN" in den Stempel schneiden, während die bayer. Post DISSEN als Namen vorgab. Heute gibt es eine Gemarkung Bayerdießen und der Ort selbst hört auf den Namen Dießen.

4 Schreibweisen eines Ortes findet man nicht jeden Tag und so schlecht sieht der Brief auch nicht aus.

2. Brief



26.2.1865 Geschäftsbrief der Firma J.J. Gossler in Frankeneck bei Neustadt an der Haardt an Firma Adam Orth in Kaiserslautern. Auch hier wählte der Absender einen Ort, bei dem er seine Post weder aufgab, noch abholte - das wäre nämlich Lambrecht gewesen, das es schon in der Vormarkenzeit gab.

3. Brief





23.12.1863 Geschäftsbrief der Firma Koenig & Herf an Joh. Ludwig Wolf in Wachenheim. Oggersheim ist heute längst eingemeindet in Ludwigshafen am Rhein, war aber der weitaus ältere Ort und so viele Briefe aus Oggersheim habe ich nicht gesehen, wie einem der Katalogpreis suggerieren könnte.

Auf den Inhalt kommt es an, sagte mal eine Werbung vergangener Zeiten und der ist nicht übel, weswegen ich mir hier eine Transkription erlaubt habe:

"Adam Fuchs aus Krickenbach hat sich zu uns als Knecht verdüngt, und nachher wurde derselbe gewiß ohne Ihr Wissen, auf Ihr Ruchheimer Gut in Dienst genommen.

Wir machen Ihnen desshalb die Anzeige und bitten Sie, sich den Weinkauf von diesem Menschen zurückgeben zu lassen, anderen Falles wir ganz entschieden unser Recht via-a-vis Fuchs nach dem neuen Polizeistraf-Gesetze geltend machen werden. In unserem beiderseitigen Interesse ist es dringend nothwendig, daß diesem Unfuge gesteiert (?) werde, von uns aus wenigstens.

Mit Achtung ergebenst,

Koenig & Herf

Auch einen freundlichen Gruß von deinem Fr. Koenig".

So ganz sicher bin ich mir nicht, was man mit dieser Mitteilung bezweckte und das Wort "gesteiert" erschließt sich mir auch nicht ganz, aber vlt. kann ein Lokalkenner mehr dazu herausfinden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.08.2022 15:59:49 Gelesen: 249954# 2499 @  
Liebe Freunde,

schon immer hatte ich ein Faible für sog. "Peripherie-Belege", runden sie doch das altbekannte Bild, das jeder Sammler von seinem Sammelgebiet hat, ab.



So erging es mir, als ich diesen Frachtbrief der privilegierten Ostbahnen aus Nürnberg nach Bamberg erblickte. Es wurden am 13.10.1870 2 Kisten Lazareth-Gegenstände verschickt, die gut 57 Zollpfund wogen.

Für mich eine kleine Sensation waren aber die beiden unterschiedlichen K.G.E.-Stempel unten Nürnbergs - im Sem habe ich sie nicht gefunden und überhaupt ist mir aus Nürnberg gar kein K.G.E.-Stempel im Gedächtnis haften geblieben. Dazu bei der Ankunft noch einer von Bamberg, wie sich das gehörte.

Googled man Lazarett Bamberg bekommt man mehrere Einträge für 1870.

Herrn Sem habe ich die K.G.E.-Stempel gemeldet - vlt. kommt die 9. Auflage damit heraus?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.08.2022 20:00:03 Gelesen: 245723# 2500 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 15.1.1837 von Victor Hellmann aus Altenkundstadt, dieser ließ den Brief per Boten zur Post in Burgkundstadt bringen, (diese hatte seit 1828 eine Briefsammlung), der Brief wurde ab hier an Wilhelm Glenk in Pegnitz spediert.

Auf der Post wurde der einfache Brief bis einem halben Loth zuerst mit 3 Kreuzern für die Entfernung bis 6 Meilen taxiert, als man aber feststellte das die Entfernung über 6 Meilen liegt wurde die 3 gestrichen und ein Franko von 4 Kreuzern erhoben (6-12 Meilen).

Im Brief selbst geht es um die Ankündigung des Sohnes der bei Herrn Glenk seine Aufwartung machen sollte.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Burgkundstadt (im Winkler als Sondertype angegeben Abbildung 218) Durchmesser des Stempels 23 mm, verwendet 1836-42.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.08.2022 20:07:09 Gelesen: 245719# 2501 @  
@ Gernesammler [#2500]

Hallo Rainer,

wo hast du diese Rosine denn an Land gezogen? Der Burgkundstädter Stempel ist eine Sonderform, die eigentlich der Fahrpost vorbehalten war (innenrein sollte man die Manual-Nummer schreiben). Hier bei der Briefpost gab es diese gar nicht, um so erstaunlicher.

Ich nehme an, dass er aushilfsweise verwendet wurde - klasse !

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.08.2022 20:02:37 Gelesen: 245074# 2502 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Charge Brief vom 31.12.1832 von Herrn Schleblum? aus Partenkirchen, spediert an das Landgeicht in Griesbach, der Brief sollte per Karpfheim spediert werden.

Da der Brief 1/2 - 1 Loth wog, somit 2.Gewichtsstufe und in einer Entfernung 24-30 Meilen transportiert wurde taxierte der Postbeamte 15 Kreuzer, 4 Kreuzer Chargegebühr waren ebenfalls fällig.

Der Brief sollte gegen Postschein abgegeben werden, leider ist dieser nicht dabei.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler von Partenkirchen (Winkler Nr.7) verwendet 1830-39, ab 1841 war dieser ein reiner Fahrpoststempel, ebenfalls wurde der Charge Stempel abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.08.2022 10:50:15 Gelesen: 243089# 2503 @  
Liebe Freunde,

den folgenden Brief datiere ich auf 1872/73 aufgrund seiner Stempel und Stempelfarbe, aber das war nicht ausschlaggebend. Auch nicht, dass er von der Bayr. Hypotheken & Wechselbank Münchens an den Notar Hofmann in Mallersdorf verschickt und mit 7x Porto korrekt taxiert wurde.



Nein, ausschlaggebend war allein die Vignette/Wapperl/Bapperl auf der Siegelseite, von dem man glauben könnte, es handle sich um eine Briefmarke mit Textumrandung und königlichem Wappen in der Mitte und das mit Zähnung - so etwas hatte ich bisher noch nicht gesehen.

Diese Verschußetiketten gab es ja schon lange vorher, mal gummiert, mal ungummiert, mal zum Zurechtschneiden, mal mit einem fragilen Durchstich - aber gezähnte Wapperl in der Kreuzerzeit hatte ich bisher noch nicht gesehen und wir erinnern uns, dass Bayern erst zum Juli 1870 überhaupt gezähnte Marken herstellen ließ.

Selbstverständlich war bei diesem Absender das briefliche Aufkommen sehr hoch, aber es zeigt doch, dass der Staat damals noch voran ging mit einer Technik, die sich dann allen erschloß und andere folgten allmählich nach und wünschten sich auch die modernste Technik bei ihren Absenderwäppchen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 21.08.2022 18:09:12 Gelesen: 242945# 2504 @  
Hallo Sammlerfreunde,

drei Briefe aus Augsburg vom Stadtmagistrat an den Stadtmagistrat in Donauwörth, die Brief waren vom 22.1.1864, 3.2.1864 und dem 18.9.1865, es gibt zwar rückseitige Ankunftsstempel aber leider sind diese etwas unleserlich.

Für das Franko nahm man bei allen drei Briefen die Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer rot, gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.28 sowie dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Augsburg (Winkler Nr.10), auf der Rückseite erwähnter Ankunftsstempel von Donauwörth, Halbkreisstempel (Winkler 13 und Winkler 14, dieser mit schmaler Grotesk Schrift).

Alle drei Briefe wurden rückseitig mit Papierprägesiegel verschlossen.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 29.08.2022 19:52:38 Gelesen: 238916# 2505 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P1/II (werths) zu 2 Kreuzer vom 7.4.1873 von Carl Koch Fabrikwaren an den Verein chemischer Farbriken in Manheim, im Text geht es um die Anforderung von einem Fass Calc mit 85% Soda.

Gestempelt wurde die Karte mit Einkreisstempel von Würzburg Bahnh. (Groteskschrift) (Winkler 21, Durchmesser 28,5mm) verwendet 1870-76.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.08.2022 21:18:59 Gelesen: 238887# 2506 @  
@ Gernesammler [#2505]

Hallo Rainer,

schön zu sehen, dass es eine nicht allzu lange Spanne gab, innerhalb deren der Wertstempel der Postkarten nicht zu entwerten war (ausgeschnittene Wertstempel zu 2x waren eh nie frankaturgültig in Bayern, auch wenn es eine Handvoll dieser Spezialitäten gibt und ich eine davon glücklicherweise bei Herrn Sem mal zugeschlagen bekam).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 03.09.2022 10:33:46 Gelesen: 235964# 2507 @  
Liebe Freunde,

an Dienstbriefen mangelt es dem Bayern der Kreuzerzeit nicht - es gibt heute noch Millionen davon. Aber dem Kemser Schorsch verdanke ich diesen hier, der nicht nur von außen appetitlich daher kommt, sondern auch einen "inneren Wert" aufweist, wie ich ihn bisher noch nicht belegen konnte.



Von außen haben wir eine mit einer 3 Kr. Nr. 23 sauber frankierte Dienstadresse vor uns, vom Bezirksamt München links der Isar an das Bezirksamt Aichach, welche über Pfaffenhofen lief und am Folgetag in Aichach ankam.

Aber innen wird die Partei-Sache etwas interessanter, zeigt sie uns doch den Weg einer Verehelichung an.

Verschickt wurde ein Protokoll über das Gesuch des Josef Schwarz von Kühbach bei Aichach, heute über 4.000 Einwohner, damals sicher weniger, in dem es um die Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses ging.

Hierbei war dem Schwarz der Staatsbürgereid abgenommen worden nebst allem verwaltungstechnischen Drum und Dran, wofür er 13 Gulden und 5 Kreuzer Gebühren zu zahlen hatte. Heiraten war also keine billige Sache und das schon vor der Ehe.

Nun musste dieses Protokoll die entsprechenden Kosten im Einzelnen aufführen - die stehen aber vorgedruckt unter dem Coupon der Postanweisung:

36x Protokollkosten

36x Vergütung

8x Zitat und Inseration

4x Stempel

3x Porto

1 Gulden 27x in Summa. Die Differenz war also beachtlich (11 Gulden 38x) und woher sie rührt vermag ich nicht zu sagen.

Jedenfalls zeigt uns der Coupon einer Postanweisung mit dem Dienstsiegel Münchens, dass man Aichach den o. g. Betrag überwiesen hatte, was später in dem Brief Aichach auch bestätigte.

Dienstbriefe mit Postscheinen kenne ich mehrere, auch wenn das selten genug ist, aber mit Coupon kannte ich bisher noch keine. Wenn sich jetzt noch die passende Postanweisung fände, wäre mein Glück perfekt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.09.2022 09:52:11 Gelesen: 234779# 2508 @  
Liebe Freunde,

hier ein Brief, wie er einfacher nicht sein kann - Würzburg vom 26.06.1821 "an das Bürgermeisteramt Rieger zu Otterstadt im Rheinkreise" als portofreie Königliche-Dienst-Sache.



Tatsächlich hieß der Bürgermeister des kleinen Ortes Otterstadt bei Speyer Rieger, also wird der Brief an ihn gelaufen sein. Über die Botenverbindungen von Speyer nach Otterstadt und Umgebung weiß ich nichts - evtl. hat das ein Kantonsbote erledigt bei Diensteskorrespondenzen, bekannt ist in der Primär- und Sekundärliteratur darüber nichts.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.09.2022 18:19:16 Gelesen: 234540# 2509 @  
@ bayern klassisch [#2507]

Hallo Ralph,

ich habe diesen herrlichen Link zum heiraten in Bayern zu damaliger Zeit gefunden, es steht zwar nicht drin wie sich die Kosten zusammensetzen , aber das für alles was für die Heirat des Brautpaares angefordert werden musste immer wieder Porto und Gebühren anfielen, welche wahrscheinlich auch in die Gebühren einfloss die das Paar dann mit dem Erhalt des Protokolls zahlen musste.

Der Link ist auf jeden Fall sehr amüsant

https://books.google.de/books?id=YBh-DwAAQBAJ&pg=PA431&lpg=PA431&dq=geb%C3%BChren+verehelichung+bayern+1874&source=bl&ots=IkZ8NEmDHY&sig=ACfU3U0INN4v-_uyTmkw1waHCumo6pGBXA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjts5OwhP75AhUWi_0HHRxRBWs4FBDoAXoECAwQAw#v=onepage&q=geb%C3%BChren%20verehelichung%20bayern%201874&f=false

Gruß Rainer

[Red: Suche nach "gebühren verehelichung bayern 1874"]
 
bayern klassisch Am: 05.09.2022 18:24:30 Gelesen: 234536# 2510 @  
@ Gernesammler [#2509]

Hallo Rainer,

sehr interessant, vielen Dank. Bei der großen Mühewaltung wundert es einen, dass damals überhaupt Ehen geschlossen wurden. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 05.09.2022 19:38:55 Gelesen: 234495# 2511 @  
@ bayern klassisch [#2510]

Hast Du schon den neuen Bayern-Katalog (Eli Weber) erhalten?

Das Titelblatt ist schon ein Hammer. Noch nie so etwas gesehen. Mußte die Nachportomarke nicht zwingend auf die Couvertrückseite geklebt werden?

Ich muß mal diese Woche Lotto spielen.

Viele Grüße aus dem Allgäu,

hajo22
 
bayern klassisch Am: 05.09.2022 20:13:03 Gelesen: 234473# 2512 @  
@ hajo22 [#2511]

Hallo,

das war alles so in Ordnung - wenn du mir einen Brief mit Portomarke hinten von Bayern zeigst, kaufe ich dir den umgehend ab - das hätte ich nämlich noch nie gesehen (und was mein Freund Eli mit dem Stück zeigt, ist natürlich ganz großes Kino - davon gibt es nur sehr, sehr wenige Beispiele).

Ich fürchte nur, dass der Preis in Höhen ankommen wird, die meiner Portokasse abträglich sein werden (obwohl ich eine Mini-Sammlung Bayern Porto 1-3 habe).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 11.09.2022 14:30:33 Gelesen: 231067# 2513 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) mit Beilagen vom 15.3.1843 aus Augsburg an das königliche Landgericht in Günzburg.

Da der Brief spät aufgegeben wurde, hatte der Postbeamte um sich abzusichern den Stempel "Abends" in rot abgeschlagen, dies wurde getan um den Aufgabezeitpunkt zu konkretisieren und eventuellen Streitereien mit den Postkunden aus dem Weg zu gehen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Augsburg in rot (Winkler 8a, 4x40mm, ohne Punkt) verwendet 1833-43, sowie erwähnter Nebenstempel/Tageszeitstempel "Abends" in Schreibschrift.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.09.2022 15:16:56 Gelesen: 231045# 2514 @  
@ Gernesammler [#2513]

Hallo Rainer,

sehr schön - die Verzögerungs-, besser Tageszeistempel Abends und Morgens sind ein schönes Teilgebiet der bayerischen Postgeschichte, gab es sie doch nur bei den Hauptbriefpostexpeditionen als Test für das 1. Semester 1843.

Man unterscheidet auch Brief- und Fahrpost, Auf- und Abgabestempelung und, man glaubt es kaum, es gibt auch Briefe mit beiden Stempeln von den Auf- und Abgabeposten.

Aber man war nicht zufrieden mit ihnen und später kamen dann die Stempel "Nach Abgabe der Post" oder so ähnlich in Varianten auf, die aber auch mit der Einführung der Marken allmählich verschwanden und nur noch ab und zu in den 1860er Jahren ganz vereinzelt auflebten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.09.2022 20:01:04 Gelesen: 229065# 2515 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Maut-Pollete (Zoll Schein) des Hallamtes (Zollamt) Ulm vom 24.7.1811, (Ulm war seit 1810 Württembergisch) über eine Kiste von 215 Pfund wofür eine Gebühr von 6 Gulden 50 Kreuzer fällig war welche Herr Nikolaus Zumstein in Kempten zahlen musste.

Diese Kosten setzten sich zusammen aus der Gebühr für den Zoll und Maut der Kiste von 6 Gulden 27 Kreuzer, 18 Kreuzer Stempelgeld und 5 Kreuzer Waaggeld.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.09.2022 20:29:01 Gelesen: 229045# 2516 @  
@ Gernesammler [#2515]

Hallo Rainer,

ein wunderschönes, komplettes Stück für Bandware (Stoff). Diese Vordrucke passen auch immer zur Fahrpost als optische Alternative, denn die Güterbestättereien, Flußschiffer und reisenden Händler und Fuhrleute standen ja teils auch immer in Konkurrenz zur Post - mit dem Aufkommen der Eisenbahnen wurden diesen aber die Lebensgrundlage peu a peu genommen, aber so waren die "guten, alten Zeiten" auch - das Bessere war halt schon immer der Feind des Guten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.09.2022 20:00:12 Gelesen: 227896# 2517 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P4 zu 2 Kreuzer vom 4.9.1875 von Wilhelm Schwendemann aus Augsburg an das "Musikalische Wochenblatt" in Leipzig, dort kam die Karte am 5.9. im Postamt an.

Im Text:"Geben Sie die Güte mir das Musikal.Wochenblatt von nun an "poste restante" München zu senden.

Das Musikalische Wochenblatt war Organ für Musiker und Musikfreunde, es war eine musikalische Fachzeitschrift in der Zeit des Deutschen Kaiserreiches. Sie wurde 1870 von Oscar Paul begründet und erschien bis 1910 in Leipzig bei Siegel unter den Herausgebern Oscar Paul und später Ernst Wilhelm Fritzsch.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Augsburg I (Winkler 20a, hohe Grotsk Schrift) verwendet 1870 und 1875, sowie zur Ankunft auf der Rückseite Einkreisstempel 2.Ausgabe.

Gruß Rainer


 
Ameise Am: 18.09.2022 20:23:56 Gelesen: 225286# 2518 @  
Hallo, anbei lade ich einmal zwei Belege von Bayern mit "Botenlohnstempel", einmal in schwarz und einmal in rot, hoch:



Mich würde mal die Michelnummer interessieren. Wäre nett, wenn mir die jemand mitteilen könnte.

Danke schon einmal und viele Grüße
Enrico
 
bayern klassisch Am: 18.09.2022 22:09:03 Gelesen: 225195# 2519 @  
@ Ameise [#2518]

Hallo Enrico,

sind beides Bayern 5c, wie sie 1856 üblich waren. Ab 1855 waren die guten Farben aa, a und b außer Gebrauch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Ameise Am: 18.09.2022 22:15:34 Gelesen: 225188# 2520 @  
@ bayern klassisch [#2519]

Hallo Ralph,

vielen Dank für Deine Antwort.

Viele Grüße
Enrico
 
Gernesammler Am: 20.09.2022 19:54:34 Gelesen: 223815# 2521 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Würzburg vom 16.4.1759 über Cannstadt nach Esslingen, wenn ich richtig gelesen habe zu der Zeit unter Französischer Besetzung, sollte das nicht stimmen bitte ich um Berichtigung.

Der Brief wurde Anfangs mit 8 Kreuzer Porto taxiert, diese wurden aber von der Thurn und Taxischen Reichspost gestrichen, somit wurde der Brief portofrei spediert.

Im Text auf der Adressseite, hier hat mir Ralph helfen können,

""Denen Reichs Frey Hochwohlgebornen Herren
Herren N. N. (= Nomen nescit, also "ich weiß nicht den Namen") der römisch Kayserlich Majestät
Räthen, und Einer onmittelbahren freyen
Reichs Ritterschafft in Schwaben orths am
Kocher erbetenen Ritterhauptmanns Ritterey
Räthen, und ausschuß etc etc Meinen Insonders
HochgeEhtesten Herrn Vettern, und Schwägern
zu Eßlingen
per Cannstatt"

Im Text innen: "Präsentirt 16. April 1759
Reichs Frey Hochwohlgebohrne
insonders HochgeEhrteste
Herren Vettern und Schwäger etc etc
Daß Euer Euer Hochwohlgebohrn der Todes-
fall meines Herrn oncle Frantz Ferdinand Freyherrns
von welden gewesen Obristallmeisters dahir geheimbden
Raths, und Oberamtmanns zu Volckach (heute: Volkach), und Dingenberg
durch des ??? Frau Tochter Gräfin von Schenck zu
Castell werde angezeiget worden seyn wart ich
zeithero (seither) der meinung: Da aber in dem ???

Vielleicht kann hier jemand weiterhelfen da ich den Brief sehr interessant finde, Danke schon mal im voraus.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler "De Wurcebourg" (Winkler Nr.1) hier erwähnt ab 1788, im Feuser "Deutsche Vorphilatelie" die Nr.4001-1, hier ab 1740 erwahnt in 2 Typen, auch waren es meist farblose Abschläge.

Auf der Rückseite ist noch ein erhaltenes Trauersiegel welches leider nicht gut zu entziffern ist.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 27.09.2022 20:14:46 Gelesen: 218853# 2522 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Nürnberg vom 20.4.1865 an Monsieur Roch & C`de Plany in Lyon, dort kam der Brief am 23.4.1865 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man zwei Marken der Bayern Nr.10 zu je 6 Kreuzer, diese 12 Kreuzer war die Gebühr für den einfachen Brief bis 10 Gramm (Postvertrag Bayern mit Frankreich vom 1.7.1858), sämtliche bis zum Bestimmungsort frankierten Briefe erhielten von der zu kartierenden Expedition den Stempel P.D. bzw. PD zur Kenntlichmachung der Ganzfrankatur, hier hatte der Postbeamte diesen Stempel wohl nicht bei der Hand und somit wurde hier handschriftlich das PD in Rötel aufgebracht.

Gestempelt wurde mit Mühlradstempel 356 von Nürnberg und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10), sowie an der Grenze der Achteckstempel "Baviere Strasb.", auf der Rückseite am 22.4. der Zweikreisstempel von Paris ab hier wurde der Brief weitergeleitet nach Lyon, hier wurde dann am 23.4. der Zweikreisstempel von Lyon abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 27.09.2022 20:24:07 Gelesen: 218848# 2523 @  
@ Gernesammler [#2522]

Hallo Rainer,

Briefe mit fehlenden P.D. - Stempeln Bayerns sind handverlesen. Ich kenne keine 10 Stück und von einer Poststelle, die selbst solch einen Stempel führte (in ganz Bayern waren das nur Augsburg, Nürnberg, Würzburg, Landau, Neustadt, Bergzabern, Lindau, Aschaffenburg und München), gibt es m. W. keine 3 Stück. Glückwunsch zu dieser Pretiose.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.09.2022 19:33:04 Gelesen: 218195# 2524 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Fuhrmannsbrief vom 9.9.1837 von Anton Hasslauer aus Salzburg mit dem eine Ladung laufenden Stahls von 125 Pfund an Firma Poschacher in Tittmoning angekündigt wurde, die Ladung wurde transportiert durch den Fuhrmann Paulhuber, aber erst einmal musste diese das Königlich Bayrische Zollamt Freilassing durchlaufen, siehe dem wunderschönen Stempelabschlag des Zollamtes.

Wofür die 3 Gulden 8 Kreuzer auf der Rückseite waren die in Bleistift geschrieben wurden kann ich nicht sagen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 28.09.2022 20:35:21 Gelesen: 218164# 2525 @  
@ Gernesammler [#2524]

Hallo Rainer,

so schön können bayer. Dienststempel aussehen. Klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.10.2022 17:54:31 Gelesen: 216147# 2526 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 10.12.1804 aus Weitnau von Jacob Neßt an Herrn Zumstein in Kempten mit dem Hinweis "mit 400 Gulden", im Text ging es wohl ursprünglich mal um insgesamt 1000 Gulden.

Einen Hinweis auf ein Porto oder Franko, genau wie einen Stempel ist auf dem Brief nichts zu sehen, daher denke ich das diesen ein Fuhrmann mitgenommen hat.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.10.2022 19:47:48 Gelesen: 216112# 2527 @  
@ Gernesammler [#2526]

Hallo Rainer,

ja, den hat man dem Fuhrmann mitgegeben, nicht der Post. 1000 Gulden schuldete man Zumstein in Kempten, 400 kamen damit und weitere 300 Gulden wollte man auch noch zahlen. Der Absender teilte mit, dass er noch später vorbei kommen würde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 04.10.2022 16:22:52 Gelesen: 215697# 2528 @  
Liebe Freunde,

nachdem 3 Wahnsinnige glaubten, mich bei der Eli Weber - Sammlungsauktion Numero 3 in Wiesbaden unbedingt ausbremsen zu müssen, konnte ich mir doch ein gutes Stück sichern, auch weil es das mir Wichtigste war, freute mich ganz besonders.



Ein Brief der Postablage Marquartstein ist sicher keine Massenware, eine Farbfrankatur schon gar nicht.

Eingeschriebene Briefe von Postablagen kennen wir nur in wenigen Fällen - da ist jeder eine Granate.

Briefe mit aufgeklebtem "Chargé-Zettel" sind mir nur in einstelliger Zahl bekannt, also wird es auch da ganz, ganz eng.

Briefe von Postablagen nach außerhalb Bayerns sind ebenfalls handverlesen, 99 % verblieben bei inländischen Adressen.

Und Briefe mit einliegenden Photographien kenne ich auch keine 10 Stück, von einer Postablage sowieso nicht und ob es jemals ein Pendant dazu gegeben hat in der bayerischen Kreuzerzeit, würde ich sehr infrage stellen.

Und der Clou: Es gibt tatsächlich EINEN Brief, der das alles hat, der alles zeigt und jetzt ist er in meiner Sammlung. Herr Sem attestierte das genauso, nur hat er vornehm hinsichtlich seiner Beschreibung auf die inliegende Photographie verzichtet, wobei das natürlich äußerst spannend ist, weil diese damals nicht gratis war und somit einen (nicht ganz unerheblichen) Wert darstellte, aber die Post hat das wohl in Marquartstein locker gesehen und keinen Fahrpostbrief daraus gemacht, sondern ihn bei der Briefpost belassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 04.10.2022 18:04:23 Gelesen: 215655# 2529 @  
@ bayern klassisch [#2528]

Hallo Ralph,

ein tolles Stück mit sehr viel Gesicht und ich denke den hat der Richtige bekommen.

Hat der Herr Bernadielli auch einen Vornamen das man darüber etwas rausbekommen könnte, wäre vielleicht auch interessant

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.10.2022 18:09:18 Gelesen: 215652# 2530 @  
@ Gernesammler [#2529]

Hallo Rainer,

danke! Leider habe ich als schlechtester Googler im Forum gar nichts über den herausfinden können. Wenn man jetzt noch wüßte, wer auf dem Photo von Anno Tobak drauf war und ob es das vlt. auch noch heute gibt? Ja, das wäre des Sammlers Traum ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
ginonadgolm Am: 04.10.2022 18:55:45 Gelesen: 215631# 2531 @  
@ bayern klassisch [#2530]

Das habe ich im Internet gefunden, vielleicht hilft es weiter:

Die Sommerresidenz vom Graf von Torresani, Würdenträger der Habsburger und Oberintendant des Theaters La Scala von Mailand.

Das Du Lac et Du Parc Grand Resort ist in seinem Hauptgebäude ein historisches Hotel. Es ist nämlich über 150 Jahre alt. Ursprünglich war es – inklusive des herrlichen Parks, der auf den See blickt - die Sommerresidenz des Grafs von Torresani, Würdenträger der Habsburger (Riva del Garda war bis 1918 österreichisches Gebiet), Haupt der mailänder Polizei im Jahr 1848 und Oberintendant des Theaters La Scala.

Zum Zeitpunkt seines Todes (1851) wurde das Haus dem Bürgermeister von Riva Bartolomeo Bernardinelli verkauft, welcher es einige Jahre lang bewohnte, nachher in ein Hotel verwandelte und seine Leitung der Familie Witzmann anvertraute. Ignaz und Ida Witzmann führten mit Wechselglück das Hotel bis zum zweiten Weltkrieg.

Während des Krieges wurde das Hotel als Militärkrankenhaus benutzt und am Ende der Feindseligkeiten vom Herrn Roberto Zontini übernommen.

Anfang der 50er Jahre entschied Herr Zontini, das Gebäude zu erweitern und zu verschönern, den üppigen Park aufzuwerten und die Leitung den neuen Ansprüchen des touristischen Marktes gemäß zu erneuern.

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden

https://www.ihf-fobi.de/fortbildungen-aerzte/fortbildungswoche-gardasee
 
bayern klassisch Am: 04.10.2022 19:22:52 Gelesen: 215611# 2532 @  
@ ginonadgolm [#2531]

Hallo Ingo,

vielen Dank - das unterscheidet uns: Ich finde oft gar nichts, du alles.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 09.10.2022 09:59:31 Gelesen: 211458# 2533 @  
Liebe Freunde,

je länger ich sammle, je mehr komme ich zu der Überzeugung, dass die "dringend"- Vermerke auf Dienstbriefen Anweisungen an die Abgabepost waren, per Express zuzustellen.



Hier ein Beispiel aus Würzburg von der kgl. Regierung Unterfrankens auf einer Regierungs-Sache vom 6.3.1873 an das Bezirksamt Alzenau mit roter Tinte "dringend" vermerkt und doppelt unterstrichen.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass eine solch hohe Behörde mit Vermerken in roter Tinte (die nur wenige Beamte überhaupt haben durften!) auf Briefen angebracht hätte, ohne dass sie sinnhaft gewesen wären.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 10.10.2022 20:07:01 Gelesen: 210364# 2534 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Bayreuth vom 25.9.1864 von Proffessor Burkhard an den Kaufmann Anguß Beneter in Erlangen dort kam der Brief am nächsten Tag an.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.37 sowie dem Halbkreisstempel von Bayreuth (Winkler 13 II, niederer Halbkreis mit Punkt) verwendet 1857-72, sowie zur Ankunft der Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler 13) verwendet 1857-64.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 12.10.2022 19:58:02 Gelesen: 208584# 2535 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 2.4.1833 aus München von Simon Spitzweg spediert an Jacob Isler in Wohlen, einen Ankunftsstempel gab es noch nicht.

Im Brief geht es um eine Gutschrift von 30 Gulden und einem Paket und Portoauslagen für Briefe von 42 Kreuzern.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, in Zürich Stadtbüro wurden 12/20 in Rötel notiert, diese 12 Kreuzer setzten sich zusammen, 8 Kreuzer vom Bodensee bis Postgrenze Zürich (nicht Kantonsgrenze!) die restlichen 4 Kreuzer bis Wohlen in Schwytz, (Paketschluß Lindau - Zürich Postgebiet nach dem Postvertrag von 1829) somit war der Brief wohl in der 2.Gewichtsstufe.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8a Typ IV, 41,5x5,3mm) verwendet 1832-43.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 15.10.2022 09:34:24 Gelesen: 205597# 2536 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich ein Briefchen aus Würzburg vom 12.6.1870 an "Hochwohlgeboren Hochwürden Herrn Oberbibliothekar Anton Ruland, Abgeordneter in München".



Von diesem Herrn gibt es portofreie Briefe, weil er entweder/oder eine zeitlich befristete persönliche Postportofreiheit genoß, an ihn kenne ich bisher nur frankierte Briefe, wobei es interessant wäre zu wissen, ob er auch Portobriefe erhielt, deren Gebühren er aber nicht zu zahlen hatte, weil er auch u. U. passiv portobefreit war.

Frage: Hat jemand einen unfrankierten Brief an Herrn Ruland?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 19.10.2022 12:33:21 Gelesen: 203008# 2537 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 20.8.1826 als Königliche Dienst Sache (KDS) vom Patrimonialgericht Zangberg, aufgegeben in Ampfing an das Königliche Landgericht in Altötting.

Im Brief geht es um 100 Gulden die für die achtjährige Tochter in Baar als Erhalt erwähnt werden.

Gestempelt wurde der Brief mit Rayonstempel L1 Einzeiler Ampfing R.4. (Winkler 3a) verwendet 1808-28, im Text unten das Siegel des Patrimonialgericht Zangberg.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.10.2022 10:55:49 Gelesen: 201670# 2538 @  
Liebe Freunde,

ein Dienstbrief aus Kempten vom 6.6.1850 (innen datiert), tatsächlich aber wohl aufgegeben am 9.7.1850 (s. Stempel) vom kgl. Landgericht dort an das Gräflich von Quadtsche Rentamt (Finanzamt) in Isny (Württemberg) wurde als R(egierungs)-S(ache) mit allen Insignien eines portofreien Dienstbriefes auf den Weg gebracht. Am Folgetag kam er ausweislich des Isny-Stempels auch an - aber er wurde mit 4 Kreuzer taxiert und das verstehe ich nun gar nicht, denn Dienstbriefe in Staatssachen wurden weder hüben, noch drüben taxiert.



Im Inhalt ging es um einen Kaufvertrag der gräflich von Quadtschen Standesherrschaft und Friedrich Kolb, dem Posthalter zu Nellenbruck, direkt an der bayerisch-württembergischen Grenze liegend und zu Bayern gehörend.

Der Brief wurde nicht recommandirt, nicht insinuiert, nicht per Express ausgetragen - nichts, was 4x auch nur im Entferntesten rechtfertigen würde und trotzdem hat es die gräfliche Verwaltung in Isny bezahlt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.10.2022 11:04:12 Gelesen: 201666# 2539 @  
Liebe Freunde,



ein Brief aus München vom 24.4.1858 nach Neuötting, dort am Folgetag angekommen, zeigt 2 verschiedene Blautöne bei den verwendeten Nrn. 2 II Platte 3 - oben hell, unten dunkel. Ich fürchte nur, dass es am Original-Brief viel deutlicher ausschaut, als auf dem Scan, aber da ich Blau ja über alles liebe, ist mir der Scan egal und das Original wichtig, weil einfach schön.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 24.10.2022 10:42:14 Gelesen: 199702# 2540 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen portofreien Dienstbrief des Bezirksamtes Neustadt an der Saale vom 15.1.1869 an die Gemeindeverwaltung Ginolfs bei Bischofsheim in der Rhön, wo er wohl am Folgetag ankam, auch wenn man den Zierstempel von dort nicht genau datieren kann.



Briefe mit Auf- und Abgabezierstempel sind m. E. nicht häufig - es gibt aber sogar welche mit einem Zierstempel als Transit, das ist dann natürlich die Krone der bayerischen Stempelschöpfung. Trotzdem war ich ganz froh, diesen hier schnappen zu können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 26.10.2022 19:57:11 Gelesen: 197298# 2541 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief als Partei Sache (PS) vom 2.10.1813 als Recepisse aus Burghausen an das Königliche Landgericht in Laufen.

Für das Franko hatte der Absender Herr Bauer 3 Kreuzer zu zahlen die hinten in Rötel vermerkt wurden, sowie 3 Kreuzer Papier, am 4.10.1813 wurde oben im Briefkopf der Erhalt bestätigt.

Gestempelt wurde mit Rayonstempel L1 Einzeiler Burghausen R.4. (Winkler 3a) verwendet 1805-13, den 3a gibt es nochmals nur ist hier R.4. vorne und die Verwendungszeit lag hier von 1815-26.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 26.10.2022 20:22:30 Gelesen: 197291# 2542 @  
@ Gernesammler [#2541]

Hallo Rainer,

ein Stück wie dieses findet man nicht jeden Tag - es gab Post-Retour-Recepissen, die kosteten damals 12 Kreuzer, oder man machte das unter Behörden als einfachen Brief, das ging auch, dann war es günstiger, so wie hier.

Aber viele davon gibt es nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.11.2022 12:18:48 Gelesen: 191942# 2543 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Miltenberg vom 26.11.1804 von der Fürstin Caroline zu Solms, geb.Fürstin von Leiningen an den Hof- und Regierungs Rath Waltser in Gaildorf spediert.

Im Brief geht es um eine Quittung über die erhaltenen 1000 Gulden, der Brief wurde am 3.12.1804 als präsentiert bestätigt.

Für das Porto hatte der Hofrat 12 Kreuzer zu zahlen, diese wurden in Rötel vermerkt, da es von Miltenberg bis Gaildorf nur knapp 12 Meilen sind müsste der Brief in der 5ten Gewichtsstufe sein, 6-12 Meilen und 2 1/2 Loth.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Miltenberg R.2. in rot (Winkler 3a) verwendet ab 1804, im Feuser die Nr.2270-2 verwendet ab 1802.

Auf der Rückseite ist noch ein schönes Siegel derer von Solms.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 03.11.2022 16:57:42 Gelesen: 191843# 2544 @  
@ Gernesammler [#2543]

Hallo Rainer,

ein sehr schöner Brief der Reichspost - der bayerische Inlandstarif vom 1.12.1810 galt damals noch nicht. Die Reichspost setzte je Post zu Post einen Individualtarif fest, hier wohl 12 Kreuzer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 04.11.2022 16:27:22 Gelesen: 191254# 2545 @  
Liebe Freunde,



oft wird mir die Frage gestellt, wer der dümmste Absender Bayerns im 19. Jahrhundert war und ich konnte diese Fachfrage bisher nicht so richtig beantworten, aber dank eines lieben Sammlerfreundes bei der diesjährigen JHV ist auch diese Frage ein für alle Mal geklärt: Es war Louis Soratroy aus München.

Woher ich das weiß? Nun, schaut euch einfach diesen Brief vom 2.1.1871 aus München nach Deggendorf an, dann ahnt ihr vermutlich, worauf ich hinaus will ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 04.11.2022 20:03:15 Gelesen: 191165# 2546 @  
@ bayern klassisch [#2545]

Hallo Ralph,

jetzt kannst Du aber sagen, Du hast einen Brief mit einer 1 Kreuzer Halbierung. :-)

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.11.2022 20:06:50 Gelesen: 191161# 2547 @  
@ Gernesammler [#2546]

Hallo Rainer,

stimmt - das hatte ich vorher noch nicht, und die bekannten Halbierungen auf Briefstücken mit schwarzen Einsern sind natürlich alle falsch, weil es echte, halbierte 1 Kreuzermarken nie gab. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.11.2022 19:34:31 Gelesen: 188082# 2548 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Rechnung vom 5.10.1871 aus Würzburg von den Gebrüdern Bolongaro Crevenna über eine Rechnung von 21 Gulden 40 Kreuzer über Tabake an Herrn Mussinan in Neumarkt in der Oberpfalz, dort kam der Brief am 6.10.1871 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel Würzburg II (Winkler 20a) verwendet 1869-71 sowie zur Ankunft der Einkreisstempel Neumarkt i/d Oberpf. (Winkler 20a) verwendet 1870-75.

Über die Familie Crevenna gibt es einiges interessantes zu berichten, deshalb habe ich mal den Link mit angehangen.

https://wuerzburgwiki.de/wiki/Johannes_Bolongaro_Crevenna

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 07.11.2022 20:11:06 Gelesen: 188065# 2549 @  
@ Gernesammler [#2548]

Hallo Rainer,

danke für den Link zu deinem Brief - immer schön, die "Sophy" (Social Philately) hinter Briefen zu finden.

Wenn ich lese, dass man im späten 18. Jahrhundert 2 Millionen Gulden erbte (heute ca. 100.000.000 Euro), wird mir ganz schwindelig - und dann hat er fast alles durchgebracht. Fast ein Boris Becker des 18. Jahrhunderts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.11.2022 19:35:24 Gelesen: 186740# 2550 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) vom 15.11.1824 vom Königlichen Rentamt (allda) aus Rattelsdorf an das Gräfliche Ortenburgische Domänen Rentamt zu Tambach, im Brief geht es um 25 Gulden 38 1/4 Kreuzer die zu zahlen sind.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler "Rattelstarf" (Winkler Nr.7) verwendet ab 1843, im Feuser die 2871-2, verwendet ab 1835, somit wäre der Stempel auf diesem Brief eine neue Frühverwendung.

Auf der Rückseite ist noch ein Papiersiegel des Rentamtes.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 10.11.2022 20:02:30 Gelesen: 186226# 2551 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Doppelt verwendeter Brief als Regierungs Sache (RS) beim ersten Mal vom Magistrat Ingolstadt an das Königliche Landgericht Parsberg, dieser wurde spediert am 4.8.1856 über Regensburg nach Parsberg, einen Ankunftsstempel gibt es hier leider nicht.

Die Rückantwort erfolgte am 2.9.1856 aus Parsberg auch wieder über Regensburg nach Ingolstadt an den Magistrat der Stadt, diesmal mit Beilagen (siehe Kürzel unten links).

Gestempelt wurde beim ersten Mal in Ingolstadt mit Halbkreisstempel (Winkler 11b) es gab von dem Stempel 2 Typen einmal mit und der andere ohne Punkt, dieser ist ohne, verwendet 1845-59.

Der Stempel zur Weiterleitung in Regensburg war der Zweikreisstempel mit Zierelementen (Winkler Nr.10) verwendet in schwarz von 1850-70.

Auf der Rückseite der zweiten Verwendung des Briefes wurde mit dem Halbkreisstempel Parsberg (Winkler 11b) gestempelt, verwendet 1852-75, dem schon erwähnten Zweikreisstempel Nr.10 von Regensburg und zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von Ingolstadt (Winkler 11b) auch dieser ohne Punkt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 15.11.2022 16:41:22 Gelesen: 180670# 2552 @  
Liebe Freunde,

mit 1 Kreuzer frankierter Teilbrief aus Rohr an das Landwirthschaftliche Bezirks Comité Abensberg vom 28.9.1870 mit Beantwortung innen vom 3.1.1871 (Respekt!). Text:



4 Gulden 48 Kreuzer welche der unterzeichnete Postbothe vom Landwirthschaftlichen Bezirks-Comité Abensberg auf den Grund des Vertrages vom 27. Juni 1870 als zustell-gebühr für die lanwirthschaftliche Wochenschrift pro Neujahr 1871 u. zwar für 24 Exemplare à 12 X erhalten zu haben bekannt:

Rohr, den 5. Jänner 1871

Postbote Ströbel

Weiters bekennt der Unterzeichnete die Zustellgebühren für 3 Vereinsmitglieder à 12 X mit 36 X vom Landwirthschaftlichen Bezirks Comité Abensberg pro 1870 erhalten zu haben.

Rohr, den 22. Sept. 1871

Der Stempel scheint schon im Sept. 1871 nicht mehr der allerbeste gewesen zu sein, denn unten wurde wohl das Jahr geblockt und handgeschriebene Fernbriefe für einen Kreuzer gab es auch keine ... eine weitere Meisterleistung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.11.2022 13:22:16 Gelesen: 180639# 2553 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 5.3.1831 (geschrieben am 28.2.1831) aus Ansbach von der Verwaltung des allgemeinen - Schullehrer Unterstützungs Fonds spediert an die Administration der allgemeinen Pfarr Unterstüzungs Anstalt in Nürnberg.

Im Schreiben geht um Gelder die zur Verfügung gestellt wurden, genau kann ich das leider nicht entziffern.

Für das Franko hatte man 4 Kreuzer für den Brief 1/2- 1 Loth in der 2. Gewichtsstufe und einer Entfernung von unter 6 Meilen zu zahlen, gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Ansbach (Winkler 8a) verwendet in schawrz von 1830-1840.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 21.11.2022 19:57:00 Gelesen: 178536# 2554 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Charge Brief vom 26.4.1872 aus Berlin von der Firma Loewenberg & Bütow spediert an die Löbliche Direction der Mechanischen Weberei in Hof, dort kam der Brief am nächsten Tag dem 27.4. zur Ausgabe.

Das Porto für den Brief waren 5 Silbergroschen ausgewiesen in blau, davon waren 3 Silbergroschen für den Brief, weitere 2 Silbergroschen für die Recogebühr.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel vom Berliner Hofpostamt (KBHW Nr.16) in blau ist dies der Letzttag, der Recostempel wurde oben links abgeschlagen und die 2 Silbergroschen der Reco-Gebühr extra nochmals notiert, auf der Rückseite der Einkreisstempel von Hof (Winkler Nr.19) verwendet 1872.

Unter dem Recommandiert Stempel wurde die Manualnummer 19 notiert.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.11.2022 20:49:54 Gelesen: 178525# 2555 @  
@ Gernesammler [#2554]

Hallo Rainer,

sehr schön - und Berlin hätte in Kreuzern taxieren müssen (18 x), statt in Groschen. Aber in Hof kannten sie sich aus und haben wohl den richtigen Betrag vom Empfänger kassiert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.11.2022 17:45:28 Gelesen: 178475# 2556 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Fahrpost Brief vom 10.12.1866 von den Gebrüdern Heller aus Berlin, Inhalt eine Rolle Cattun und Tuch wenn ich es richtig interpretiere 800 cm, der Brief wog 8 3/10 Loth und wurde taxiert auf 1 Gulden 17 Kreuzer welche in Blau vermerkt wurden.

Im Brief selber geht es um 150 Meter Cattun und 100 Meter Satin, wie sich hier die 4173 Thaler 18 Pfennig zusammensetzen.

Kann mir vielleicht jemand aus dem Forum sagen, ich wäre da sehr dankbar.

Erstaunlich ist, das innen im Absenderteil der handschriftlich über Gebrüder Heller gesetzt wurde zuerst Gebr. Simon stand die ja auch ein großes Wollimperium hatten.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel des Hofpostamtes (22 mm Durchmesser, KBHW 12b), einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Hat die Zahl 60 auf der Rückseite eine Bedeutung oder ist das nur belangloses Gekritzel.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 23.11.2022 18:06:10 Gelesen: 178471# 2557 @  
@ Gernesammler [#2556]

Hallo Rainer,

die Zahl hinten scheint mir nicht postalisch zu sein. Mehr weiß ich nicht zu sagen, weil ich keine Fahrpost sammle. Vlt. weiß unser geschätzter Magdeburger hier einzuspringen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 24.11.2022 13:59:55 Gelesen: 178435# 2558 @  
@ Gernesammler [#2556]

Hallo Rainer

siegelseitig steht P9 und nicht "60".

Taxierung:

Mindestfahrposttarif 21 Kreuzer
Assecuranzgebühr je 100 Thaler 2 Sgr. * 8 = 16 Sgr. = 56 Kreuzer und somit in Summe 77 Kreuzer = 1 Florin 17 Kreuzer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 24.11.2022 19:33:08 Gelesen: 178413# 2559 @  
@ Magdeburger [#2558]

Hallo Ulf,

besten Dank für die Taxierung, ich habe von diesen Fahrpostbriefen 4 verschiedene bekommen, meine Frage, war es üblich dass bei der Fahrpost kein Ankunftsstempel abgeschlagen wurde ?

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.11.2022 19:56:02 Gelesen: 178353# 2560 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 25.9.1864 aus Bayreuth von Herrn Professor Burkhard an den Kaufmann Anguß Beneker in Erlangen, leider fehlt ein Teil der Rückseite somit auch der Ankunftstempel.

Für das Franko nahm man für den einfachen Brief bis 1 Loth eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit dem offenen Mühlradstempel Nr.37 sowie dem Halbkreisstempel Bayreuth (Winkler 13 II, mit Punkt) verwendet 1857-72.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 29.11.2022 12:15:54 Gelesen: 177290# 2561 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 2.6.1842 von Madame Clesca aus Nürnberg, geschrieben von Herrn Lerz an den Oberpostamtsoffiziale Wittner in München, hier kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Der Brief ist nicht als Regierungs Sache deklariert oder hat eine Kennzeichnung der kostenlosen postalischen Beförderung und trotzdem wurde kein Franko oder Porto vermerkt, hat jemand eine Erklärung dazu, denn der Brief ist von der Post gestempelt und somit über den amtlichen Postweg befördert worden.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Nürnberg (Winkler 8a II, 46x5 mm) verwendet 1833-42 sowie zur Ankunft mit dem L2 Zweizeiler von München (Winkler 8a III, 35x4 mm) verwendet 1837-1842.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.11.2022 12:27:40 Gelesen: 177289# 2562 @  
@ Gernesammler [#2561]

Hallo Rainer,

das Zauberwort hier hieß "Persönliche Post-Porto-Freiheit". Ich habe deinen Scan gedreht und zeige ihn so modifiziert hier, damit du sehen kannst, warum der Brief weder von der Auf-, noch von der Abgabepost taxiert wurde.



Der Absender war, soweit ich das lesen kann, "v(on) K. Lerz Nürnberg". Offenbar war Herr Lerz aktiv postportobefreit und dürfte ein etwas höherer Postbeamter beim Oberpostamt Nürnberg gewesen sein, dem man diese Ehre zuteil werden ließ.

Er sparte sich somit 8 Kreuzer (bei 20 Meilen Entfernung) bei einem einfachen Brief, das war ja nicht so wenig.

Solche Briefe sind nicht häufig - gratuliere zu dem guten Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.12.2022 17:56:36 Gelesen: 174927# 2563 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Fahrpost Brief vom 5.11.1866 aus Berlin von den Gebrüdern Heller, spediert nach Hof an die Mechanische Weberei Hof, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Der Fahrpost Brief beinhaltete den Transport von grauem Leinen, es wird auch ein Gewicht angegeben von 25 19/20 Loth im Brief selbst geht es um 4832 Gulden 23 Kreuzer.

Auch bei diesem Beleg wurde der Mindestfahrposttarif von 21 Kreuzer erhoben sowie die Assecuranzgebühr je angefangen 100 Thaler bei 2 Sgr., also 6 (bis 600 Thaler) * 2 Sgr. = 12 Sgr. = 42 Kreuzer,Summa Summarum 21 + 42 = 63 = 1 Florin 3 Kreuzer.

Von Berlin nach Hof waren es etwa 36 Meilen somit galt die Progessionsstufe 9.

Wollte gern noch nachtragen das mir bei der Taxierung unser Magdeburger sehr geholfen hat, Danke dafür.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 05.12.2022 20:10:45 Gelesen: 174887# 2564 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 9.10.1834 aus Carolinenreuth an den Schultheiß Behles in Sontheim an der Brenz in Württemberg spediert.

Da Carolinenreuth keine Postanstalt hatte wurde der Brief über Bayreuth - Dillingen nach Sontheim spediert.

Für das Franko notierte Bayern 8 Kreuzer in schwarz auf der Rückseite welches die Gebühr für den Brief in der 3.Gewichtsstufe 1-1,5 Loth bei einer Entfernung von 6-12 Meilen (Bayreuth-Sontheim = 6,6 Meilen) ab Grenze notierte Württemberg für sich den Anteil von 3 Kreuzer in Rötel für sich sowie 2 Kreuzer Botenlohn (hoffe das ist richtig, wenn nicht bitte verbessern).

Gestempelt wurde mit Fingerhutstempel von Bayreuth in der Sonderform (Winkler 9 S) im Handbuch Abbildung 216, im Feuser Handbuch Deutsche Vorphila die Nr.202-19.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.12.2022 20:16:05 Gelesen: 174885# 2565 @  
@ Gernesammler [#2564]

Hallo Rainer,

ich liebe diese Sondertype des Fingerhutstempels von Bayreuth - sonst gab es das nie in Bayern und so schön muss man den erst mal zeigen können.

Ein Brief aus dem Lokalbezirk Bayerns in den Lokalbezirk Württembergs als Teilfranko findet man auch nicht an jeder Ecke - sehr guter Kauf.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.12.2022 20:05:25 Gelesen: 174851# 2566 @  
Hallo Sammlerfreunde,

der nächste Fahrpost Brief vom 23.2.1867 auch aus Berlin von den Gebrüdern Heller an die Mechanische Weberei in Hof, auch hier kein Ankunftsstempel.

Der Brief wog 11 5/10 Loth und war für ein Paket mit rotem Cattun, der Brief selbst enthielt Scheine im Wert von 1050 Thaler.

Bis 1000 Thaler voll 2 Silbergroschen danach je angefangene 100 Thaler die Hälfte, auch hier wurde der Mindestfahrposttarif von 21 Kreuer erhoben, sowie die Assecuranzgebühr 10 * 2 + 1 * 2 / 2 = 21 Sgr. = 74 Kreuzer, Summe 21 + 74 = 95 = 1 Florin 35 Kreuzer.

Von Berlin nach Hof waren es etwa 36 Meilen somit galt die Progessionsstufe 9.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 07.12.2022 19:55:43 Gelesen: 174808# 2567 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Frachtschein vom 13.10.1870 vom Verein Deutscher Eisenbahn Verwaltungen aus Nürnberg an Herrn Sippel in Bamberg, hier kam die Ware am 15.10.1870 an.

Der Frachtschein für Eilgut wurde ausgestellt für einen Kiste mit Lazarett Gegenständen im Wert von 40 Gulden und einem Gewicht von 57 Zollpfund, da die Fracht per Nachnahme spediert wurde, erhob man eine Gebühr von 6 Kreuzern, für Provision und den Prozentualen Wert der Fracht einen Frachtzuschlag von gesamt 16 Kreuzern und die Gebühr von Nürnberg nach Bamberg nochmals 6 Kreuzer, somit zahlte der Empfänger bei Abholung der Ware 28 Kreuzer.

Gestempelt wurde am 14.10. mit KGE Stempel Nürnberg, sowie dem Waagstempel und zur Ankunft in Bamberg den KGE Stempel von Bamberg.

Besten Dank an Ralph der mir dieses tolle Stück überlassen hat.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 07.12.2022 20:05:39 Gelesen: 174806# 2568 @  
@ Gernesammler [#2567]

Hallo Rainer,

ein wunderschönes Stück - allein schon die Farbe und 3 KGE-Stempel sind schon ein Traum.

Dazu die Kriegs-Relevanz von 1870/71, die dokumentiert wird. Heute so traurig wie damals, dass es immer noch Kriege gibt.

Es ist beim Richtigen gelandet. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
henrique Am: 14.12.2022 12:30:31 Gelesen: 172230# 2569 @  
Faltbrief mit 3 Kreuzer Mi 15 von KISSINGEN nach Würzburg vom 9.7.72



Henrique
 
Gernesammler Am: 14.12.2022 19:46:50 Gelesen: 172198# 2570 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Fahrpost Brief vom 24.3.1870 aus Berlin von den Gebrüdern Simon einem großen Textilhändler an die Mechanische Weberei Hof, einen Anunftsstempel gibt es nicht.

Der Brief war für ein Paket mit G S 116, es scheinen Farben gewesen zu sein, gleichzeitig enthielt der Brief Wertscheine vom Gesamtwert 3291 Thaler und 4 Silbergroschen.

Der Brief wog 1 Pfund 3/20 Loth, der Mindestfahrposttarif war jetzt 18 Kreuzer und die Assecuranzgebühr bleibt in der Berechnung gleich, also: bis 1000 Thaler 10 * 2 Sgr. + 23 * 2 /2 = 43 Sgr. = 151 Kreuzer, Summe 18 + 151 = 169 =' 2 Florin 49 Kreuzer.

Jetzt in der Zeit des Norddeutschen Postbezirks galt die Progressionsstufe 7.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 18.12.2022 16:44:36 Gelesen: 171146# 2571 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 18.2.1801 aus Augsburg von Martin Spangenberg an Jos.Mayrfech Frau Witwe & Söhne in Innichen spediert, dort wurde am 22.2.1801 Empfang bestätigt und am 20.3.1801 wurde der Brief beantwortet.

Für das Porto von Augsburg bis Innichen berechnete die Taxische Reichspost 12 Kreuzer die mit Rötel notiert wurden.

Im Brief geht es um das ableben des Vaters und Eigentümers der Handlung und wer jetzt die Handlung weiterführt, dies im gedruckten Text, gleichzeitig wird aber auch eine Rechnung über 400 Gulden mitgeschickt.

Der Brief wurde von der Taxisschen Reichspost befördert weist aber keinerlei Stempel auf.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 29.12.2022 19:43:28 Gelesen: 160552# 2572 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Fuhrmannsbrief über 2 Kisten Tabac vom 17.3.1802 aus Nürnberg an Herrn Franz Xaver Poschacher nebst Inhalt nach Dittmanning (Tittmoning) spediert.

Die Fracht zwei Kisten Tabak, wenn ich es richtig lese wog die eine 17 Pfund 18 und die zweite 6 1/4 Pfund welche mit 30 Gulden innerhalb 30 Tagen nach Lieferung und Gefallen zu bezahlen waren.

Spediert wurde durch den Fuhrmann Brandel welcher nach Lieferung mit 2 Gulden 10 Kreuzer bezahlt wurde, dies wurde am Rand vermerkt.

Sollte etwas nicht stimmig sein bitte verbessern, Danke

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.12.2022 19:52:51 Gelesen: 160548# 2573 @  
@ Gernesammler [#2572]

Hallo Rainer,

ich lese da, dass es 2 "Küsten Tabac Numero 17 & 18" gab, die zusammen 6 1/4 Wiener Centner wogen. Die Lieferung sollte zwischen 8 und 10 Tagen geschehen. An Fracht waren 30 Gulden zu zahlen.

Hinten wurde bestätigt, dass man 2 Gulden 10 Kreuzer und 3 Pfennige Zoll bezahlt hatte.

Feines Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.12.2022 20:00:49 Gelesen: 160541# 2574 @  
@ bayern klassisch [#2573]

Hallo Ralph,

besten Dank für die Richtigstellung, so konnte ich das gute Stück gleich mit sauberem Text ablegen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 02.01.2023 11:25:24 Gelesen: 158959# 2575 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Ortsbrief aus dem lieblichen Bamberg, hier vom 24.12.1864 mit Aufgabestempel und Mühlradstempel, aber keinem Abgabestempel.



Ausweislich seines Inhaltes ist er in meiner Reco-Sammlung, denn wir lesen in ihm folgendes:

Anliegend folgen in der bewußten Sache zum Beweise meiner Thätigkeit die beiden Postscheine ...

Es ist immer schön, solche Inhalte zu finden, denn kaufen kann man das so einfach nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 04.01.2023 19:54:20 Gelesen: 158590# 2576 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 14.2.1834 aus München an die hochfürstliche Schwarzenberg Domanial Kanzlei zu Schwarzenberg (Sachsen), der Brief sollte über Nürnberg und Langenthal spediert werden, ob das so geschehen ist wissen nur die Postbeamten.

Für das Porto notierte Bayern 10 Kreuzer bis Grenze, leider kann ich kein weiteres Porto für Sachsen finden denn die Kritzelei auf der Rückseite wird mit der Gebühr nichts zu tun haben.

Der Brief wurde als Trauerbrief spediert (siehe schwarzes Siegel) auf der Rückseite und vielleicht ist das der Grund warum die Notierung für Sachsen fehlt.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8a II, 35,5x3,5mm) verwendet 1834-42.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.01.2023 20:02:24 Gelesen: 158586# 2577 @  
@ Gernesammler [#2576]

Hallo Rainer,

dein schöner Brief lief für 10x Porto über Nürnberg und Langenberg ins fränkische Schwarzenberg bei Scheinfeld [1].

Daher auch keine weiteren Porti.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Schwarzenberg_(Scheinfeld)
 
Gernesammler Am: 04.01.2023 20:09:57 Gelesen: 158580# 2578 @  
@ bayern klassisch [#2577]

Hallo Ralph,

besten Dank, als Langenberg hätte ich das nicht gelesen und an das Schwarzenberg in Bayern genauso wenig, kannte nur das in Sachsen.

Danke für den Link hier kann man etwas über die Gerichtsbarkeit lesen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 07.01.2023 01:01:12 Gelesen: 158315# 2579 @  
Liebe Freunde,

mit ist aufgefallen, dass Post- und Correspondenzkarten relativ selten weiter-, bzw. zurückgesandt wurden. Warum weiß ich nicht, aber ich war froh, diese hier zu bekommen, auch wenn der kolportierte Preis leider um eine Stelle nach oben ging.



Postkarte 2 Kreuzer von München I 14.4.1875 an "Herren Feldmeier & Bock zur Messe Leipzig Grimmasche Str. 5".

Der Ausgabestempel von Leipzig zeigt den 16.4.1875, aber oben notierte man: "Nach Offenbach abgereist, gez. Unterschrift, Briefträger".

Daraufhin wurde mit Blaustift "zur Messe Leipzig" gestrichen und "16/4 Offenbach" hinzu gefügt. Wobei ich als Pfälzer bemerken muss, dass es ein bedeutendes Offenbach am Main und ein etwas weniger bedeutendes Offenbach an der Queich gab.

Aber hier ging es nach Offenbach am Main, wo am Folgetag Eingang gestempelt wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 08.01.2023 12:22:40 Gelesen: 158174# 2580 @  
Liebe Freunde,

erneut zeigt ein Dienstbrief aus Augsburg, hier vom 20.1.1849 innen 2 Tage früher verfasst vom Magistrat an das Landgericht in Lohr die altbekannte Franchise R.S., aber darunter noch D.G., welches ist nicht interpretieren kann und was aus dem Inhalt auch nicht hervor geht.



Bisher kenne ich diesen Zusatz D.G. nur bei portofreien Dienstbriefen aus Augsburg, kann aber sonst nichts dazu finden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.01.2023 01:43:55 Gelesen: 153751# 2581 @  
Liebe Freunde,

die folgende Briefhülle ist leider nicht datiert. Den Stempel R.3. Nürnberg in Schreibschrift gibt es ab 1802 - wie lange er noch in Gebrauch war, ist mir nicht bekannt.



Ab 1806 bis 1810 war die Stadt Bayreuth Teil der reservierten Provinz Bayreuth und gehörte staatsrechtlich zu Frankreich.

Nürnberg wurde am 15.09.1806 von den französischen Besatzern an Bayern übergeben und die Post dort zum 1.3.1808 bayrisch, zuvor taxisch.

Die ursprüngliche Anschrift lautete: An das Kaiserliche Reichs Postamt zu Bareut.

Der Brief lief offensichtlich retour und wurde nun abgeändert in: An das kaiserliche Reichs-Ober-Postamt zu Nürnberg.

Von königlich bayerisch steht nichts da, also dürfte es bis 1806 gewesen sein, als der Brief geschrieben wurde. Da er ohne Portobelastung hin und her lief, ohne eine Franchise aufzuweisen, halte ich den ehemaligen Inhalt für postalisch wichtig.

Das Siegel ist leider nur noch zu 80% erhalten, aber ich glaube rechts "Oberpostamt" zu lesen - wer mehr lesen kann, darf das gerne schreiben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.01.2023 16:48:11 Gelesen: 153726# 2582 @  
Liebe Freunde,

heute ein simpler Dienstbrief vom Bürgermeister-Amt Friedelsheim, erst ab 1899 mit einer Posthilfsstelle vom bayer. Staat gesegnet, vom 21.5.1860 an das Bürgermeister-Amt Großniedesheim, Kanton Frankenthal (Großniedesheim wurde erst 1888 mit einer Postexpedition ausgestattet).



Also: Kuhkaff - Postort - Postort - Kuhkaff.

Interessant für mich ist, dass die Franchise nicht B.D.S. Bürgermeister Dienst Sache (so nur in der Pfalz existent) lautete, sonder nur R.S. für Regierungs - Sache.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.01.2023 16:56:32 Gelesen: 153722# 2583 @  
Liebe Freunde,

Drucksachen von Bayern sind nicht selten - es soll sogar welche mit schwarzen Marken geben.

Aber die hier hatte ich vom Inhalt her so noch nicht, verleiht die doch einen kleinen Einblick in das Geschäftsgebaren längst vergangener Zeiten.



In München wurde am 1.12.1872 eine gefaltete Drucksache an H. Mack in Ulm an der Donau mit 1x treffend frankiert auf die Reise geschickt.

Den Inhalt finde ich aber spitze, denn Max Lottner aus München übermittelt seinen Kunden, dass seine Firma zukünftig in eine Gesellschafts-Firma übertragen wird.

Schön der letzte Satz: "welcher aufhört zu zeichnen: M. Lottner".

Häufiger bekommt man ja Drucksachen, in denen neue Firmen potentiellen Kunden mitteilten, dass sie das Erbe anderer Firmen angetreten haben oder ganz frisch auf dem Markt sind - aber ein solches Stück kannte ich bis dato noch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.01.2023 12:37:52 Gelesen: 153673# 2584 @  
Liebe Freunde,

nichts besonderes, aber wer darauf achtet, kann alt werden dabei - Gewichtsnotationen bei der Fahrpost waren allgegenwärtig, bei der Briefpost innerbayerisch sind Beispiele aber rar.



Hier ein Brief des Landgerichts Baunach an das Bezirksgericht Schweinfurt vom 12.3.1870 mit Ankunft am Folgetag.

Die Aufgabepost notierte "2" oben links, wobei es damals nur 2 Gewichtsstufen innerbayerisch überhaupt gab und verwog ihn mit den oben notierten " 2 4/10 Loth.

Der Brief war nicht eingeschrieben, hatte keine Anlangen, keinen Wert - nichts. Warum man ihn verwog und das Wiegeergebnis notierte, was sonst so gut wie nie der Fall war, wird wohl ein Rätsel bleiben.

Und die Nr. 21 sieht ja auch nicht aus, wie von schlechten Eltern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 15.01.2023 16:38:10 Gelesen: 153471# 2585 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 11.10.1855 aus Kriegshaber bei Augsburg nach Dietmannsried bei Kempten, geschrieben von einem Herrn Möchslächer, spediert an Herrn Streng dem mitgeteilt wurde das dessen Einlagen besorgt wurden, der Brief wurde am 12.10. Empfang quittiert.

Für das Franko verklebte man eine Bayern Nr.3 I zu einem Kreuzer welches normalerweise das Franko für eine Drucksache gewesen wäre, der Brief selber hatte zum Empfänger die Entfernung von unter 12 Meilen, es hätten also 3 Kreuzer verklebt werden müssen.

Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel der 1. Verteilung Nr.18 sowie dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Augsburg, auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Dietmannsried (Winkler 11b) verwendet von 1851-1875.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 15.01.2023 17:14:48 Gelesen: 153468# 2586 @  
@ Gernesammler [#2585]

Hallo Rainer,

ich bezweifle, dass die 1 x rosa authentisch haftet, zumal ja bei deinem Brief der Text durchscheint; das wäre schon ein ganz grober Fehler der Aufgabepost, diesen Brief für eine Drucksache zu halten.

Ich denke daher eher, dass eine 3 x blau abgelöst wurde und diese 1 x Marke appliziert wurde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.01.2023 18:53:07 Gelesen: 153454# 2587 @  
@ bayern klassisch [#2586]

Hallo Ralph,

Ich habe extra mit Lupe geschaut es ist kein anderer Klebefleck zu sehen.

Beim Ansehen der Rückseite sieht alles sehr sauber aus.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 15.01.2023 19:44:07 Gelesen: 153449# 2588 @  
@ Gernesammler [#2587]

Hallo Rainer,

dann Glückwunsch für eine Contravention in Luxus!

Liebe Grüsse,
Ralph

[Google: Contravention = Zuwiderhandlung]
 
Gernesammler Am: 16.01.2023 19:45:50 Gelesen: 153400# 2589 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 9.7.1867 von der Firma Lotzbeck & Co. aus Augsburg an Herrn A. Detring in Berlin, dort kam der Brief am 11.7.1867 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.11 zu 9 Kreuzer, gestempelt mit offenem Mühlradstempel 28 und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Augsburg der schon arg gebraucht war, auf der Rückseite zur Ankunft-Ausgabe der kleine Einkreisstempel von Berlin.

4 1/2 Monate später, ab 1.1.1868 kostete der gleiche Brief nur noch drei Kreuzer.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.01.2023 14:52:30 Gelesen: 153376# 2590 @  
Liebe Freunde,



ein hübsches Kuvert mit 9 Kreuzer braun aus München I vom 4.7.1874 wurde gerichtet an Al Nobile Signor Alexandre Greppi Milano. Ein Weiterfranko wurde nicht ausgewiesen, die Gebühr von 9 Kreuzern wurde zwischen Bayern und dem Kgr. Italien halbscheidig geteilt. Schon am Folgetag kam er dort an.



Der Inhalt ist gottlob noch vorhanden, nur kann ich ihn nicht lesen. Wenn etwas Interessantes darin zu lesen stünde, wäre es nett, es erfahren zu dürfen.

Absender war ein Graf, s. 9-zackige Grafenkrone.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.01.2023 20:02:10 Gelesen: 153361# 2591 @  
@ bayern klassisch [#2590]

Hallo Ralph,

schöner Brief, ich kann zwar kein italienisch aber wenn Du bei Google "Allesandro Greppi 1874" aufrufst kommst Du auch zu seinen Bildern, sehen sehr interessant aus.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 17.01.2023 20:10:23 Gelesen: 153358# 2592 @  
@ Gernesammler [#2591]

Hallo Rainer,

auf die Idee bin ich gar nicht gekommen - sehen gut aus. Leider stelle ich ja nicht mehr aus, aber wäre das anders, könnte man ein Bild kaufen und mit dem Brief und Inhalt in einem Rahmen zeigen - sicherlich ein Hingucker.

Vielen Dank für Mitdenken und Helfen!

Ralph
 
bayern klassisch Am: 18.01.2023 11:56:02 Gelesen: 153334# 2593 @  
Liebe Freunde,





heute zeige ich 2 Briefe mit Halbkreisstempeln aus Berneck - einen vom 2.7.18?? nach Münchberg mit einem mir bis dato unbekannten Stempeltyp als Ankunftsstempel und einen vom 4.1. mit Punkt nach Gefrees mit Insinuationsvermerk vom 4.1.1859.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 19.01.2023 20:11:32 Gelesen: 153283# 2594 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 4.1.1865 von Johann Deuber aus Bamberg spediert an Christian Klughardt in Marktredwitz per Wunsiedel, dort kam der Brief am 5.1. zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, dies war das Franko für Briefe im Fernverkehr bis 1 Loth (Tarif von 1862).

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.32 und dem Halbkreisstempel Bahnh. Bamberg (Winkler Nr.13) verwendet 1852-68, sowie auf der Rückseite der Zweikreisstempel mit Zierstücken in der Sonderform von Wunsiedel (Winkler 10S) verwendet 1857-67 sowie dem Halbkreisstempel von Marktredwitz MKT Redwitz (Winkler 12a) verwendet 1863-66.

Die Bayern Nr.9 hat auf der linken Seite eine gebrochene Randlinie.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 19.01.2023 20:58:50 Gelesen: 153276# 2595 @  
@ Gernesammler [#2594]

Hallo Rainer,

ich "oute" mich mal als Liebhaber des Wunsiedeler Stempels (und des geschlossenen Mühlradstempels 600).

Ein schöner Brief, bei dem die sog. "lachsfarbene" 3 Kreuzer Verwendung gefunden haben könnte, die recht selten ist (und bei Peter Sem eigens Erwähnung findet).

Glückwunsch zu dem Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.02.2023 20:14:01 Gelesen: 147542# 2596 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus Isny vom 26.1.1850 von C.U.Springer als Rechnung spediert an C.A.Venino Seelige Erben in Würzburg, dort kam der Brief am 28.1.1850 zur Ausgabe.

Der Brief wurde über Augsburg spediert wo dieser auch den Auslagenstempel bekam, wo für Württemberg 1 Kreuzer bis Grenze im Auslagenstempel in rot notiert wurden, Bayern notierte für sich 12 Kreuzer bis Würzburg, Gesamt 13 Kreuzer.

In der Rechnung geht es um die Summe von 25 Gulden 52 Kreuzer.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Isny in blau (Feuser 1618-3 b) verwendet ab 1838 sowie dem Augsburger Auslagenstempel, auf der Rückseite der Zweikreisstempel mit Zierstücken von Augsburg am 27.1. und zur Ankunft dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Würzburg.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 03.02.2023 20:34:51 Gelesen: 147538# 2597 @  
@ Gernesammler [#2596]

Hallo Rainer,

ein phantastischer Brief - wie viele Briefe aus dem Ausland kennst du, die nur eine 1 Kreuzer Auslandstaxe aufweisen? Einer von 10.000? Ich glaube, es ist eher noch weniger.

Liebe Grüsse und danke fürs Zeigen,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.02.2023 20:12:38 Gelesen: 147479# 2598 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 28.5.1862 aus Lindau von M.Sesslin an die Gebrüder Horn in Hornberg (Baden) spediert, dort kam der Brief am 30.5.1862 zur Ausgabe.

Für das Franko des Briefes nahm man 2 x Bayern Nr.2 II Platte 5 für Briefe im Fernverkehr in der 2. Gewichtsstufe über 1 Loth, gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.289 sowie dem Halbkreisstempel von Lindau (Winkler 14, ohne Punkt) verwendet 1862-1867.

Auf der Rückseite die Bahnpoststempel der Württembergischen und der Badischen Eisenbahn, sowie der Ankunftsstempel L2 Zweizeiler von Hornberg (Feuser, Nachverwendete Stempel Altdeutschland Nr.222).

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 13.02.2023 20:00:10 Gelesen: 147270# 2599 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 16.2.1866 aus Lichtenfels spediert an die Herren Schaub & Zutt in Basel wo der Brief am 18.2.1866 zur Ausgabe kam und am 19.2. gegen gezeichnet wurde.

Für das Franko nahm man 4x die Bayern Nr.9 zu je 3 Kreuzer, davon waren 9 Kreuzer für Bayern und weitere 3 Kreuzer für die Schweiz welches auch in blau vermerkt wurde.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel 288 sowie dem Halbkreisstempel von Lichtenfels (Winkler 11b II, mit Punkt) verwendet 1860-68, den Bahnpoststempeln Einkreisstempel Aschaffenburg-Koblenz und dem Zweikreisstempel Heidelberg-Basel, zur Ankunft wurde der Zweikreisstempel von Basel abgeschlagen.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 13.02.2023 22:18:13 Gelesen: 147261# 2600 @  
@ Gernesammler [#2599]

Hallo Rainer,

ui, ein toller Brief!

Aber Herr Stegmüller hat schon Recht, wenn er von einem geschlossenen 288 schreibt.

Hinten ist der Bahnstempel von Aschaffenburg - Mainz drauf; nach Koblenz konnte man von Bayern aus nichts in die Schweiz spedieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.02.2023 07:15:20 Gelesen: 147246# 2601 @  
@ bayern klassisch [#2600]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis, hätte vielleicht richtig lesen sollen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 16.02.2023 10:18:01 Gelesen: 147211# 2602 @  
Liebe Freunde,

ein Bücher-Bestellzettel aus München vom 22.4.1875 nach Leipzig erfreut uns mit sauberer Abstempelung und feinem Ankunftsstempel 1. Ausgabe 24.4. von Leipzig.



Der Unterzeichner (Absender) erbat sich mit directer Lieferung unter Kreuzband [/i]Die höeren Schulen und das bevorstehende Unterrichts Gesetz[/i] von einem Gymnasiallehrer.

Dann hoffen wir mal, dass die M. Riegersche Univ.-Buchhandlung Gustav Himmer das auch so bekam.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.02.2023 19:37:33 Gelesen: 147172# 2603 @  
Hallo Sammlerfreunde,

um bei 1 Kreuzer Poststücken zu bleiben, hier eine Drucksache vom 10.4.1874 aus Zweikirchen von Herrn Kircher, der im Text mitteilt das sich die Firma Kircher und Kölwel aufgelöst hat und er jetzt die Firma alleine leitet, die Drucksache wurde an Herrn Preis in Kaiserslautern spediert wo diese am gleichen Tag zur Ausgabe kam.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.22 Y, weite Rauten (es könnte die 22 Yc sein), gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Zweibrücken (Winkler 14) verwendet in 3 Typen von 1862-1881, im Helbig werden alle 3 Typen aufgezeigt, auf der Rückseite zur Ausgabe der Einkreisstempel von Kaiserslautern (Winkler 21) verwendet 1870-1875.

Ich habe mal den Link einer Zeitung von 1874 mit angehangen in dem ein Auszug aus dem Handelsregister gedruckt wurde in dem auf die Auflösung der Streichgarnspinnerei und Strickwollfabrik Kircher und Klöwel hingewiesen und die Weiterführung durch Herrn Kircher angezeigt wird [1].

Gruß Rainer



[1] https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb11176885/bsb:4087633?page=319
 
Gernesammler Am: 26.02.2023 16:46:29 Gelesen: 146466# 2604 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portofreier Brief vom 13.9.1802 geschrieben in Wallerstein, wenn ich es richtig lese von einem Herrn Straubenmüller? an "Denen Hochwürdig Hochwohlgebohrnen hochedelgebohrnen hochedelgestreng und hochgelehrten Herren hochfein : Ellwang Kanzler, Geheimen Hof und Regierungs Räthen" in Ellwangen, am 28.9.1802 wurde der Brief beantwortet.

1802 wurde das Stift säkularisiert und Ellwangen Württemberg zugeordnet. Es war zunächst Sitz der Regierung von Neuwürttemberg. 1803 wurde es Sitz des Oberamtes Ellwangen, das 1806 Teil des Königreichs Württemberg wurde.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler V.Nördlingen (Winkler Nr.1) verwendet ab 1785 oder im Feuser die Nr.2526-1, hier liegen die Verwendungsdaten ab 1780.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 27.02.2023 19:56:27 Gelesen: 146441# 2605 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 25.4.1785 aus Wallerstein von einem Mitglied derer von Schaden, im Brief de Schaden an den Weinhändler Labaume & Comp. in Beaune im französischen Departement Bas-Rhin spediert.

Der Herr Labaume als Empfänger hatte bei Ankunft des Briefes 14 Sous für das Porto zu zahlen.

Da in Wallerstein erst 1812 eine Briefsammlung eröffnet wurde, hatte man den Brief bis Nördlingen per Boten bringen lassen und ab da über Strasbourg nach Beaune spediert.

In Nördlingen wurde mit dem L1 Einzeiler V.Nördlingen (Winkler Nr.1) verwendet ab 1785 oder im Feuser die Nr.2526-1, hier liegen die Verwendungsdaten ab 1780, in Strasbourg wurde mit dem L1 Einzeiler Strasbourg in schwarz gestempelt und die 14 Sous vermerkt.

Welche Bedeutung hatte die 10 auf der Rückseite?

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 27.02.2023 20:01:54 Gelesen: 146440# 2606 @  
@ Gernesammler [#2605]

Hallo Rainer,

vorne unten links steht "franco Strasbourg" - dafür reichten die 10 Kreuzer, die der Absender bezahlte und die Aufgabepost siegelseitig notierte.

Der Empfänger zahlte 24 Sous Porto von Strasbourg bis Beaune.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.02.2023 09:12:24 Gelesen: 146421# 2607 @  
@ bayern klassisch [#2606]

Hallo Ralph,

besten Dank, dann kann ich jetzt eine Seite mit 2 Briefen an Herrn Weinhändler Labaume aufziehen, ist schon eine Weile her da hatte ich schon einmal einen gezeigt aus Landau an den Herren.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 28.02.2023 09:43:27 Gelesen: 146417# 2608 @  
@ Gernesammler [#2607]

Hallo Rainer,

da gibt es eine große Auswahl von Briefen aus dem 18. und 19. Jahrhundert an diese Firma, auch von Bayern, wohl hoch fünfstellig. Aber die allermeisten sind Standard - Drucksachen und Markenbriefe habe ich noch nicht gesehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.02.2023 19:43:09 Gelesen: 146389# 2609 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 14.10.1859 aus Memmingen an Herrn Hopf & Söhne in Nürnberg, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.4 II, gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel aus der 2. Verteilung sowie dem Halbkreisstempel von Memmingen (Winkler 11b mit Punkt, auf der Rückseite zur Ankunft der Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10, Durchmesser 22mm) verwendet 1848-63.

Der Brief wurde geschrieben von J.M.Mahlm Wel..tz?, es ist auch eine Rechnung dabei über 44 Stück ?? von 389 Pfund, es wäre schön den Absender und was er verschickt hat zu erfahren um so besser kann man vor dem aufziehen recherchieren.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 28.02.2023 20:36:10 Gelesen: 146384# 2610 @  
@ Gernesammler [#2609]

Hallo Rainer,

wenn du einen Brief an die Firma Hopf in Nürnberg hast, kannst du davon ausgehen, dass es um Hopfen ging. Hopf war ein jüdisches Handelshaus mit internationalen Kunden.

Es waren daher 44 Stück Hopfensäcke, um die es ging.

Als Unterschrift lese ich J. M. Metzler Weberweiß, aber das ist nur besser geraten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.03.2023 17:06:57 Gelesen: 146237# 2611 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 25.9.1864 von Professor Burkhard aus Bayreuth spediert an den Herrn Kaufmann Anguß Benecker in Erlangen, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.37 und Halbkreisstempel von Bayreuth (Winkler 13 II, mit Punkt niedriger Halbkreis) verwendet 1857-72, zur Ankunft nahm man den Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler Nr.13) verwendet 1857-1864.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 09.03.2023 19:52:45 Gelesen: 146135# 2612 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 25.1.1818 aus Nürnberg Johann Philip Lobenhoffer spediert an Jean Nicolas David in Francomont bei Verviers, einen Ankunftsstempel gab es noch nicht.

Der Absender zahlte 8 Kreuzer bis zur bayerisch-taxischen Grenze die siegelseitig in blau notiert wurden.

Thurn und Taxis bekam 8 Kreuzer Transitvergütung von Aschaffenburg bis Koblenz nach dem Postvertrag Bayern mit Preussen von 1816. Diese 8 Kreuzer für Thurn und Taxis wurden in 2 Gutegroschen in blau von Frankfurt an Main notiert und damit Preussen belastet.

Preussen addierte zu den den 2 Gutegroschen das eigene Porto von 2 1/2 Gutegroschen bis Henri-Chapelle bei Aachen und verlangte von den Niederlanden 4 1/2 Gutegroschen die rechts in rot notiert wurden.

Die Niederlande notierte kein eigenes Porto, sondern addierte zu dem fremden Porto gleich Ihr Inlandsporto und kam somit total auf 9 Stuiver.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler R.3.Nürnberg (Winkler Nr.4 Typ IV mit Punkt, 46,5 x 3 mm) verwendet 1811-1818 auf der Rückseite leider ungenau zu erkennen der Rahmenstempel Duitsch-Grenzk, te Henri Chapelle (van der Linden 998).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.03.2023 10:14:04 Gelesen: 146099# 2613 @  
@ Gernesammler [#2612]

Hallo Rainer,

es gibt eine ganze Reihe von Briefen an diesen Empfänger von Bayern, aber besser bekommt man den nicht, schon gar nicht als Teilfrankatur. Glückwunsch zu dem Rosinchen!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 13.03.2023 13:08:39 Gelesen: 146032# 2614 @  
Liebe Freunde,



für einen lieben Sammlerfreund konnte ich den hier schnappen: Brief aus Bodenmais mit Postaufgabe vom 27.6.1853 (Bodenmais bekam erst 1856 eine eigene Post) in Regen an Salegg in Hengersberg.

Der Absender wollte sich seine Ware nach Deggendorf liefern lassen, auch nicht uninteressant. Ich finde und fand ihn entzückend und das Blau der Marke ist herrlich (bin ja eh ein Blauer!).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 14.03.2023 19:50:34 Gelesen: 146007# 2615 @  
Hallo Sammlerfreunde,

nicht so schön wie der von Ralph (Bayern Klassisch), aber für den Preis einer halben Bratwurst durfte der mit.

Briefhülle vom 13.3.18?? aus Langenfeld in Mittelfranken spediert an Herrn Doctor med. Koch in Ochsenfurt.

Der Empfänger hatte bei Ankunft 3 Kreuzer für den Brief von bis zu einem halben Loth und einer Entfernung bis 6 Meilen zu zahlen, bis Ochsenfurt waren es gerade mal 4,4 Meilen.

Gestempelt wurde mit Fingerhutstempel von Langenfeld (Winkler Nr.9) verwendet 1836-45, auf der Rückseite ist ein Papiersiegel mit den Initialen F C Rö.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 27.03.2023 19:56:53 Gelesen: 141595# 2616 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Zwei Briefe aus Ansbach nach Uffenheim an das hiesige königliche Dekanat.

Der erste Brief ist eine Königliche Dienst Sache (KDS) vom 12.6.1829 mit einem schönen Papiersiegel auf der Rückseite, dies beinhaltet den Text KÖ.B.Protestantische Commision Ansbach, hoffe das ist korrekt so.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler ANSBACH (Winkler 8a) verwendet 1823-30 in rot.



Der zweite Brief vom 21.1.1838 von der Kammer des Innern aus Ansbach ebenfalls an das Dekanat in Uffenheim, diesmal aber als Regierungs Sache (RS) mit dem Hinweis "Citissime" für eilig, das Siegel auf der Rückseite ist leider nicht so sauber wie das vom ersten Brief.

Gestempelt wurde dieser Brief ebenfalls mit L2 Zweizeiler ANSBACH (Winkler 8a) aber in schwarz, verwendet 1830-40.



Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.03.2023 20:10:13 Gelesen: 141591# 2617 @  
@ Gernesammler [#2616]

Hallo Rainer,

herzlichen Glückwunsch zu dem unteren Dienst-Expressbrief; sind zwar keine Weltraritäten, aber man muss erst mal einen finden!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 31.03.2023 19:51:15 Gelesen: 141531# 2618 @  
Hallo Sammlerfreunde,

sonst bekommt man ja immer Briefe als Regierungs Sachen mit dem Hinweis, mit Beilagen, diesmal habe ich zwar den Brief nicht bekommen dafür aber eine der Beilagen.

Es ist eine das Duplikat einer Designation über die Recognition (Anerkennung) einer Erlaubnis Kohlen im Forst zu brennen im Revier Strasberg.

Es wurden 5 Leute benannt die gesamt 2 Gulden für die Erlaubnis zahlen mussten, gezeichnet und gesiegelt wurde das Ganze vom Königlichen Forstamt Neustadt in Geisenfeld.

Vielleicht nicht Jedermanns Sache aber ich fand die Beilage sehr spannend und informativ.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.04.2023 14:57:31 Gelesen: 141496# 2619 @  
@ Gernesammler [#2618]

Hallo Rainer,

vlt. nichts Philatelistisches, aber sicher ein feines Zeitdokument, das sehr gut ausschaut und eigentlich selbsterklärend ist. Prima!

Hier ein Fragebrief: Warum ein Abschlag in Würzburg 1847 mit und dann ohne Stundenangabe?



Oder: Wer war zuerst da, die Henne (mit Datumseinsatz), oder das Ei (ohne Datumseinsatz)?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 01.04.2023 18:19:34 Gelesen: 141488# 2620 @  
@ bayern klassisch [#2619]

Lieber Ralph,

mein Tipp, der mit der Stundenangabe, aber schon so verschmutzt, dass der Abschlag schwer leserlich war. Was also tun? Den Stempel reinigen und neu abschlagen? Zu viel Arbeit, man nehme den anderen Stempel und schlage ihn ab, sitzt, lesbar, fertig.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 01.04.2023 19:24:10 Gelesen: 141482# 2621 @  
@ bignell [#2620]

Lieber Harald,

klingt plausibel, aber in Würzburg hatten sie nur einen Halbkreisstempel bei der Briefpost.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.04.2023 20:06:04 Gelesen: 141477# 2622 @  
@ bayern klassisch [#2619]

Hallo Ralph,

zuerst war natürlich hier das Ei da der Stempeltyp 11b ohne Einsatz, diesen gab es in 2 Typen ab 1840.

Der zweite Stempel ist ein Typ 13 mit Stundeneinsatz, dieser war in Verwendung von 1841 bis 1847.

Beide Stempel wurden in der Zeit in rot abgeschlagen, ob es am leicht verschmiert Stempelbild lag kann ich mir nicht vorstellen.

Das es zwei verschiedene Stempel sind sieht man gut im Halbbogen, beim Typ 13 sind die Striche vom Ü in den Bogen eingefügt.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 02.04.2023 14:23:48 Gelesen: 141445# 2623 @  
@ bayern klassisch [#2619]

Hallo Ralph,

könnte es sein, dass zuerst der Typ 11b abgeschlagen wurde, die Post aber schon weg war und ein Stempel "Morgens" oder "Nach Abgang" nicht zur Hand war und um dem Ordinariat Würzburg dies nachweisen zu können der Stempel Typ 13 mit Stundenanzeige im Nachgang abgeschlagen wurde.

Eine andere Erklärung finde ich nicht dazu.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 02.04.2023 17:53:19 Gelesen: 141439# 2624 @  
@ Gernesammler [#2623]

Hallo Rainer,

danke für deinen Lösungsvorschlag - ich weiß es aber auch nicht, könnte sein.

Die Stempel "Morgens" und "Abends" gab es nur im 1. Semester 1843 - hier waren wir 1847, da gab es sie schon lange nicht mehr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.04.2023 19:46:33 Gelesen: 140579# 2625 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 25.10.1822 aus Regensburg von Herrn Schmahl spediert an Jean Nicolas David in Francomont bei Verviers, einen Ankunftsstempel gab es noch nicht.

Der Absender zahlte 12 Kreuzer bis zur bayerisch-taxischen Grenze die siegelseitig in schwarz notiert wurden.

Thurn und Taxis bekam 8 Kreuzer Transitvergütung von Aschaffenburg bis Koblenz nach dem Postvertrag Bayern mit Preussen von 1816. Diese 8 Kreuzer für Thurn und Taxis wurden in 2 Gutegroschen gewandelt, in blau von Frankfurt am Main notiert und damit Preussen belastet.

Preussen addierte zu den den 2 Gutegroschen das eigene Porto von 2 1/2 Gutegroschen bis Henri-Chapelle bei Aachen und verlangte von den Niederlanden 4 1/2 Gutegroschen die links in rot notiert wurden.

Die Niederlande notierte kein eigenes Porto, sondern addierte zu dem fremden Porto gleich Ihr Inlandsporto und kam somit total auf 9 Stuiver.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Regensburg. (Winkler Nr.4 Typ IV mit Punkt) eigentlich R.4.REGENSBURG. verwendet 1810-1821, ich weiß jetzt aber nicht ob das R.4. für den 4 Rayon schon retouchiert/adaptiert wurde.

Auf der Rückseite zu erkennen der L2 Zweizeiler "Duitschland Over/Henri Chapelle in Schreibschrift (van der Linden 1001).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 11.04.2023 20:02:59 Gelesen: 140577# 2626 @  
@ Gernesammler [#2625]

Hallo Rainer,

feiner Brief, perfekt beschrieben.

Ich denke, dass das Rayon 4 vor Regensburg schon aptiert worden war (war ja auch nicht mehr sinnvoll bzw. erforderlich).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.04.2023 20:08:22 Gelesen: 140576# 2627 @  
@ bayern klassisch [#2626]

Hallo Ralph,

wenn es schon der adaptierte Regensburger Stempel ist, dann wäre es im Winkler der Typ 6, dieser wurde dann ab 1822-1829 verwendet.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 11.04.2023 20:15:07 Gelesen: 140575# 2628 @  
@ Gernesammler [#2627]

Hallo Rainer,

dann passt das doch - im übrigen ist der Winkler-Katalog halt schon sehr, sehr alt und bedürfte einer General-Revision. Nur: Wer soll das machen? Müsste jemand sein, der absolut vom Fach ist und 2-3 Jahren an nichts anderem arbeiten möchte, bei einer 30-40 Stunden Woche.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.04.2023 21:05:17 Gelesen: 140571# 2629 @  
@ bayern klassisch [#2628]

Hallo Ralph,

Interessant ist die Idee schon, aber wenn Du arbeitest dann schaffst Du das nicht alleine, heißt da müsste auf jeden Fall jemand unterstützen und man müsste von sehr vielen Sammlern Unterstützung bekommen in Form von Stempeldaten.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 11.04.2023 21:24:11 Gelesen: 140570# 2630 @  
@ Gernesammler [#2629]

Hallo Rainer,

so ist es (leider). Winkler hatte in den 1940-er und 1950-er Jahren viele große Sammler als Zuträger, sonst wäre er nicht so weit gekommen. Aber das könnte nur einer machen, der sonst wenig anderes zu tun hat und der gute Zuträger hat. Da wird die Luft schon dünn.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 19.04.2023 16:44:41 Gelesen: 139930# 2631 @  
Liebe Freunde,

eine Sondertype waren sog. 7A-Stempel in Bayern, die vermutlich die Abendzeit (A für Abend) angaben. Es gibt sie bei mehreren Stempelformen, darunter häufige, nicht so häufige und sogar sehr seltene.



Hier zeigen ich einen Halbkreisstempel aus Bamberg vom 14.7.1858 nach Windsheim, wobei bisher nur ganz wenige Abschläge aus dem 1. Semester 1858 überhaupt bekannt wurden und aus dem Juli müsste dies der bisher spätest bekannte Stempelabschlag sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.04.2023 18:28:11 Gelesen: 139410# 2632 @  
Liebe Freunde,

hier wurde ja schon häufiger diskutiert, ob wirklich alle 4II Platte 1 "runde" Ecken hätten, oder doch nicht.

Nun, der Brief aus München vom 15.5.1852 nach Nürnberg zeigt eine Marke, die ich lose eher der 4II Platte 2, als jeder anderen Platte zuordnen würde.



Aber es kann nur eine Platte 1 sein, weil das Datum innen und außen eindeutig ist, die Type des gM 217 von München nicht zu Zeiten der Platte 2 verwendet wurde und Nürnberg seinen Kontrollstrich auch im Laufe des Jahres 1852 final einstellte.

Übrigens und nur am Rande: So sieht ein Brief innen aus, bei dem der Absender umgezogen ist; man achte auf die deutlich angeschriebene Adresse in München TÜRKENSTRASSE 21/0 (also Hausnummer 21, Erdgeschoß). Da wollte einer nicht haben, dass die Briefe von der fränkischen Heimat falsch adressiert wurden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 28.04.2023 19:27:39 Gelesen: 139403# 2633 @  
@ bayern klassisch [#2632]

Lieber Ralph,

den ersten Satz finde ich großartig: "Schon längst war ich fast täglich entschlossen, Dir zu schreiben, allein es kam immer wieder etwas dazwischen..."

Hm, ja genau ...

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 28.04.2023 19:30:11 Gelesen: 139400# 2634 @  
@ bignell [#2633]

Lieber Harald,

ich habe mich auch fast weggeschmissen - aber 6 Kreuzer waren viel für einen Studenten damals, da hat man eine solche Ausgabe schon mal ein wenig hinausgezögert und sich dafür ein Starkbier gegönnt, oder zwei, oder drei ... :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.04.2023 20:13:40 Gelesen: 139395# 2635 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Ebern vom 24.12.1839 spediert an Seine Hochwohlgeboren dem Herrn Kämmerer und geheimen Regierungs Rath von Erffa nach Coburg, von Erffa gehört übrigens mit zum Uradel der Sage nach kam die Familie im Jahr 455 n. Chr. mit den Hunnen nach Thüringen, das erste mal Urkundlich erwähnt im Jahre 1170.

Der Brief wurde am 24.12.1839 in Ebern aufgegeben, wahrscheinlich ein Trauerbrief Aufgrund des schwarzen Siegels, dort notierte der Postbeamte zuerst 3 Kreuzer welche dieser aber wieder strich und 2 Kreuzer notierte für den Brief im Grenznahem Rayon.

Von Ebern nach Coburg waren es ca. 3 Meilen, der Brief kam am 25.12.1839 zur Ausgabe.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ebern (Winkler 11a) verwendet ab 1838 sowie auf der Rückseite mit dem L2 Zweizeiler in ror von Coburg (Feuser Vorphila Stempel 593-4).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 28.04.2023 20:58:29 Gelesen: 139391# 2636 @  
@ Gernesammler [#2635]

Hallo Rainer,

für Bayern wurden 3 Kreuzer bezahlt, für Taxis wurden 2 Kreuzer bezahlt (bis 3 Meilen). Manchmal, wie hier, hat Taxis das bayerische Franko hinten abgestrichen, warum auch immer, aber hier liegt so ein Fall vor.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.04.2023 22:42:16 Gelesen: 139380# 2637 @  
@ bayern klassisch [#2636]

Hallo Ralph,

ich bin zwar von einem Brief im Grenzrayon ausgegangen, aber so ist es auch ein tolles Stück, 5 Kreuzer für 3 Meilen, das hat schon was.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 02.05.2023 20:06:27 Gelesen: 138677# 2638 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 7.10.1861 von der K.Regg.v.Niederbayern (der königlichen Regierung von Niederbayern) in Landshut an das Königliche Rentamt in Zwiesel, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel mit Zierstücken von Landshut (Winkler Nr.10) verwendet 1853-71.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 03.05.2023 20:14:59 Gelesen: 138269# 2639 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 24.3.1872-75 aus Nürnberg, spediert an Herrn Krell Buchbinderei Besitzer in Suhl, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23Y Wappen weite Rauten, gestempelt wurde mit Einkreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg, es ist eine Sondertype des Zweikreisstempels in Typ V, 26mm Durchmesser ohne Innenkreis verwendet 1872-75.

Zur Ausgabe wurde auf der Rückseite der Einkreisstempel AUSG. 25/3 No 3 abgeschlagen, ich denke es ist der 3 Botengang.

Alles in allem ein Brief in gelb mit rosa Marke und violetten Stempeln, ein sehr schönes Stück, Danke Ralph.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.05.2023 21:19:15 Gelesen: 138259# 2640 @  
@ Gernesammler [#2639]

Hallo Rainer,

alles richtig beschrieben - mir gefallen diese gelben bzw. ockerfarbenen Briefe, die ich zuerst von Amerika kenne, auch sehr gut.

Der Nürnberger Stempel ohne Jahreszahl ist auch nicht ohne - hatten die anderen Hauptbriefpostexpeditionen so nicht und Massenware ist auch etwas anderes. Freut mich, wenn dir diese Kombi gut gefällt. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.05.2023 13:57:33 Gelesen: 135701# 2641 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Teilfranko Brief vom 28.5.1812 aus Regensburg, spediert an das Fürstliche Thurn und Taxische Rentamt in Ballmertshofen in Württemberg.

Auf der Rückseite wurde das Franko von 11 Kreuzern notiert und auf der Vorderseite "Franko Grenze" links unten vermerkt, ab Grenze hatte der Empänger dann noch 6 Kreuzer zu zahlen die in rot notiert wurden.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler R.4. REGENSBURG. (Winkler Nr.4) verwendet 1810-21.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.05.2023 21:22:16 Gelesen: 135589# 2642 @  
@ Gernesammler [#2641]

Hallo Rainer,

deine Beschreibung klingt naheliegend, aber sie lautet ein bisserl anders.

Absender war eine thurn und taxische Behörde in Regensburg, die seit 1808, also der Verstaatlichung der ehemaligen Reichspost/Thurn und Taxis Post in Bayern, für Bayern aktiv portofrei gestellt worden war. Hinten kann man noch das Siegel sehen/erahnen. Dank dieser Siegelung war der Brief auf der bayerischen Seite portofrei.

Als Zeichen der Portofreiheit gab es von der Reichspost/Taxis-Post entweder eine sog. Null-Paraphe, also eine 0 mit diagonalem Strich von links unten nach rechts oben, oder, noch älter, 2 schräge Parallelstriche wie hier, die wir nicht häufig finden. Das war das Zeichen für "für uns nichts zu fordern". Demzufolge war der Brief tatsächlich frei bis zur württembergischen Grenze. Aber Württemberg hatte zu dem Zeitpunkt KEINE eigene Staatspost, sondern die Thurn und Taxis-Lehenspost im Land und jetzt kommt das Interessante: In Württemberg war das fürstliche Thurn und Taxis Rentamt (heute: Finanzamt) NICHT portobefreit, weshalb die 6 Kreuzer Porto von der württ. Grenze bis zum Empfänger korrekt waren.

Sehr schöner Brief mit seltener Form der Verdeutlichung der bayerischen Postportofreiheit und Spezialität in Württemberg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.05.2023 16:27:15 Gelesen: 134707# 2643 @  
@ bayern klassisch [#2642]

Hallo Ralph,

besten Dank für die super Erklärung, so habe ich gleich die Deutung der zwei Schrägstriche auf der Rückseite.

Beste Grüße
Rainer
 
Gernesammler Am: 21.05.2023 14:17:59 Gelesen: 132170# 2644 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Briefhülle einer Königlichen Dienst Sache (KDS) vom Rentamt Fürth, spediert an das Königlich Bairische Landgericht in Nürnberg.

Wann der Brief spediert wurde, da kann man sich nur auf das Handbuch stützen, gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Fürth R3 (Winkler 3a, im Winkler angegeben mit 22,5 x 3 mm dieser hier ist 25 x 3 mm) den Stempel gab es in schwarz, grün und blau verwendet in grün von 1807-1817.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.05.2023 16:10:52 Gelesen: 132143# 2645 @  
@ Gernesammler [#2644]

Hallo Rainer,

von wann immer er auch sein mag - grüne Stempel sind immer Highlights und schön ist der Brief allemal. Guter Kauf!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 23.05.2023 21:10:17 Gelesen: 131401# 2646 @  
Liebe Freunde,

erst zum 1.7.1870 verausgabte Bayern amtliche Correspondenzkarten, so dass es das Ziel für meine Mini-Sammlung "Correspondez- und Postkarten der Kreuzerzeit" war, eine Karte VOR diesem Zeitpunkt zu finden und ich darf euch versichern, dass das alles, nur nicht einfach war.

Besser wäre es natürlich noch gewesen, eine Drucksache als Karte zu bekommen und am besten noch mit Firmenwerbung, farbigem Zudruck und und und.



Und siehe da, sie kam: Privat gedruckte Postkarte aus Ludwigsburg (Württemberg) mit Postaufgabe in München am 15.9.1869, frankiert mit nur einem Kreuzer der Firma Hezel & Behr nach Schweinfurt als Drucksache. Die Abgabepost wußte wohl nicht, was sie stempeln sollte und stempelte daher erst mal gar nicht, was meiner Freude aber keinen Abbruch tut.

Schön auch den Franco-Vermerk im Feld für die Platzierung der Freimarke zu sehen - der war ja Vorschrift!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 25.05.2023 17:17:42 Gelesen: 130435# 2647 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich 2 Ein-Kreuzer-Postkarten, die durch rückseitigen Zudruck zu Drucksachen wurden und zwar von einer Firma betreffs zweier dort tätiger Handlungsreisender.



Die 1. aus Marktbreit wurde am 19.11.187? nach Riedenburg verschickt und dort der Reisende Herr Taeuber angekündigt. Sowohl Auf-, wie auch Abgabestempel hätte ich mir ordentlicher gewünscht, aber für einen Kreuzer konnten man halt schon damals nicht viel verlangen.



Die 2. aus Marktbreit wurde am 3.10.187? nach Ansbach verschickt, wo an dem Tag so viel los war, dass man den Abgabestempel vergaß. Jetzt war es der Reisende Herr Theodor Müller, der avisiert wurde.

Ich weiß nun nicht, wie viele Reisende das Handelshaus Johann Christian Fischer in Marktbreit hatte, aber bisher kannte ich nur Vertreter-Avise zu ein und derselben Person. Da hier im 2. Fall noch der Vorname des Müllers genannt wurde, könnte man fast davon ausgehen, dass es noch mehr Vertreter dieser Firma damals zeitgleich gab.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 25.05.2023 19:21:39 Gelesen: 130398# 2648 @  
@ bayern klassisch [#2646]

Hallo Ralph,

ich bin begeistert, eine wunderbare Karte die jeder gern in der Sammlung hätte, Glückwunsch.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 25.05.2023 19:25:28 Gelesen: 130395# 2649 @  
@ Gernesammler [#2648]

Hallo Rainer,

vielen Dank für die netten Worte - du wirst sie als Titelseite unseres Rundbriefes der ARGE Bayern klassisch im Sept. 2023 wiedersehen können. Das Stück ist ein Glücksfall. Sollte ich mal ein vergleichbares Stück bekommen, leite ich diese an dich weiter, versprochen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.05.2023 18:33:15 Gelesen: 128606# 2650 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 11.1.1863 aus Kleinheubach von Herrn Speier, spediert nach Schweinfurt an Jonas Nordschihl, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer gestempelt mit kleinem Mühlradstempel Nr.250 aus der 2. Verwendung sowie dem Halbkreisstempel von Kleinheubach (Winkler 11b) verwendet 1851-1867, sowie auf der Rückseite zur Ausgabe mit dem Halbkreisstempel von Schweinfurt (Winkler 11b) verwendet 1850-1869.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.05.2023 19:37:30 Gelesen: 128590# 2651 @  
@ Gernesammler [#2650]

Hallo Rainer,

schöner Brief - Absender und Empfänger waren mosaischen Glaubens, das weiß ich, weil der Empfänger Jonas Nordschild war, dessen Korrespondenz sich gottlob erhalten hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.05.2023 20:13:05 Gelesen: 128576# 2652 @  
@ bayern klassisch [#2651]

Hallo Ralph,

Danke für den Hinweis, Mosaischer Glaube sind die jüdischen Anhänger Moses.

Habe mich auch gefreut den Brief für einen angemessenen Preis zu bekommen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 29.05.2023 20:29:41 Gelesen: 128571# 2653 @  
@ Gernesammler [#2652]

Hallo Rainer,

so ist es - leider ist ja durch die bekannten, politischen Umstände im 20. Jahrhundert das jüdische Leben hier fast ganz zum Erliegen gekommen, was uns der historischen Vielfalt beraubt hat; durch den Erwerb, Besitz und Erhalt dieser Briefe können wir Sammler wenigstens dafür sorgen, dass man dieser Menschen mit ihren Familien gedenken kann und ihre Namen und ihre Geschichte nicht völlig vergisst.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.06.2023 16:21:04 Gelesen: 124712# 2654 @  
Liebe Freunde,



simpler geht es nicht mehr - von Aschaffenburg nach Frankfurt am Main je aus dem Jahr 1841.

Aber wer kann die Taxen deuten? Bin gespannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 01.06.2023 17:32:48 Gelesen: 124670# 2655 @  
@ bayern klassisch [#2654]

Hallo Ralph,

die Briefe liefen über 4,9 Meilen von Aschaffenburg bis Frankfurt, die 3 Kreuzer sollten bis Grenze gereicht haben.

Waren die Briefe danach portofrei, der Empfänger war ja ein normaler Fabrikant.

Oder steht auf der Rückseite noch eine andere Taxe.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 01.06.2023 17:47:40 Gelesen: 124661# 2656 @  
@ Gernesammler [#2655]

Hallo Rainer,

nichts hinten, weil es ja Portobriefe waren (sonst wären Franko-Vermerke vorne zu sehen).

Der Rätsel Lösung ist die Taxe von Frankfurt am Main: 1- nämlich.

Das war dann 1 1/2 Batzen = 6 Kreuzer. Also 3 Kr. für Bayern in schwarzer Tinte und das Gesamtporto von FFM mit 1- = 1 1/2 Batzen je Brief. Was also aussieht wie eine schlampig mit sepia Tinte geschriebene 6 sind in Wirklichkeit 1- Batzen.

In Südhessen hat man noch bis in die späten 1840-er Jahre hinein auch mit Batzen (1 Batzen = 4 Kreuzer) gerechnet und wenn man den waagrechten Strich hinter der Ziffer bzw. Ligatur nicht kennt, kommt man nie drauf.

Ich habe beide Briefe für ganz kleine Münze schnappen können und sie sind für dich reserviert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 05.06.2023 10:27:16 Gelesen: 122793# 2657 @  
Liebe Freunde,



U3 aus Viechtach vom 28.10.1875 nach München, sowohl der Werteindruck, als auch das Kuvert selbst wurde gestempelt, nach München, wo es am Folgetag ankam und mit Stadtbriefträger Nr. 30 oder 39 umgehend zugestellt wurde. Nichts besonderes, aber auch nicht übel.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.06.2023 19:47:20 Gelesen: 122639# 2658 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) vom 24.1.1821 vom Königlichen Landgericht Ottobeuren, spediert ab Memmingen an das Königliche Oberdonaukreis-Fisealat [1] in Augsburg.



Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler R.3.Memmingen (Winkler Nr.4, diesen gab es in 2 Typen) verwendet 1811-21.

Gruß Rainer

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Oberdonaukreis
 
bayern klassisch Am: 05.06.2023 19:54:23 Gelesen: 122636# 2659 @  
@ Gernesammler [#2658]

Hallo Rainer,

kleine Tippfehlerkorrektur: Außen steht Fiskalat, innen Fiscalat (was die ältere Schreibweise war).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.06.2023 20:00:14 Gelesen: 122631# 2660 @  
@ bayern klassisch [#2659]

Hallo Ralph,

danke für die Verbesserung, ist aber auch eine Sauklaue, jetzt macht das auch Sinn, ging um Finanzen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 06.06.2023 19:57:20 Gelesen: 122237# 2661 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 3.1.1842 als Rechnungsbrief von Zeppenfeld & Bilstein aus Bayreuth, spediert an Wilhelm Glenk in Pegnitz bei Bayreuth, im Text geht es unter anderem von Stiefeleisen bis Kuhketten, einfache Baumketten usw.

Für das Franko hatte der Absender 4 Kreuzer ab Hof bis Pegnitz bei Bayreuth zahlen müssen, dies war die Gebühr für den einfachen Brief bis 1/2 Loth und einer Entfernung von 7,5 Meilen, diese wurde auf der Rückseite notiert.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Hof (Winkler 8a) verwendet 1829-55.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 07.06.2023 20:01:24 Gelesen: 121821# 2662 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 27.7.18.. vom Königlichen Rentamt Iphofen, spediert ab Mainbernheim an das Königliche Landgericht in Markt Bibart, leider ohne Text somit leider auch kein genaues Datum.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Mainbernheim (Winkler 11b) verwendet 1854 bis nach 1870 zur Ankunft Halbkreisstempel auf der Rückseite von Markt Bibart (Winkler 11b) verwendet 1851-1860.

Ich persönlich würde Aufgrund des Zustandes der Stempel das Datum in Mitte bis Ende der 1850-er Jahre legen, ist aber nur meine Meinung.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 15.06.2023 23:11:47 Gelesen: 118787# 2663 @  
Liebe Freunde,

auch wenn meine postgeschichtlichen Kenntnisse der Pfennigzeit, insbesonders bei Auslandsstücken, eher dünn sind, fiel mir bei dieser Postkarte aus Kaiserslautern vom 25.8.1905 nach Chicago/USA auf, dass sie mit 10 Pfg. eigentlich korrekt frankiert gewesen sein sollte - und doch bekam sie vorne einen "T"-Stempel, wie ich ihn nur auf unterfrankierten Poststücken kenne.



Aber es gibt auch 2 Abgabestempel von Chicago - nur sehe ich keinen Nachtaxvermerk und auch keine Portomarke. Wo liegt mein Fehler?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Saxendreier Am: 16.06.2023 09:19:01 Gelesen: 118671# 2664 @  
@ bayern klassisch [#2663]

Nach meinen Informationen wir der T Stempel abgeschlagen - aber wenn kein Absender auf dem Brief oder der Karte angegeben ist, braucht weder der Absender noch der Empfänger im Ausland eine Gebühr bezahlen!

Grüße
Dietmar
 
bayern klassisch Am: 16.06.2023 11:05:38 Gelesen: 118633# 2665 @  
@ Saxendreier [#2664]

Hallo Dietmar,

danke für dein Posting - aber die Aufgabepost hätte die Karte nachtaxieren können, weil im UPU-Bereich die Worte Carte Postale fehlten; das hat die Kaiserslauterner Firma offenbar beim Kartendruck vergessen und daher hat ein eifriger bayerischer Postler wohl den T-Stempel im internationalen Versand abgeschlagen, dann aber keine Nachtaxe notiert und die USA haben es genau so gesehen.

Jedenfalls hat man es mir so mitgeteilt in der Zwischenzeit und ich kann mir vorstellen, dass das auch glaubhaft ist.

Gegen deine These spricht, dass ja bereits die Auf- bzw. Abgabepost die Karte hätte taxieren müssen, weil es ja einen Empfänger gab, dem der Postbote die nachtaxierte Karte hätte aushändigen müssen und diese Fälle sind ja die Regel. Erst wenn der Empfänger die Zahlung des Nachportos verweigert und damit die Annahme der Karte selbst verweigert hätte, hätte die Post die Karte wieder zurück schicken müssen und die bayerischen Post hätte heraus zu finden gehabt, von wem die Karte stammt. Der hat sich mit Anton Scheithe, Wirt, angegeben und mit dieser Angabe würde man in Kaiserslautern die Karte sicher hätte zustellen können.

Danke für deine Mitarbeit und liebe Grüsse,
Ralph
 
Saxendreier Am: 16.06.2023 18:26:01 Gelesen: 118476# 2666 @  
@ bayern klassisch [#2665]

daher hat ein eifriger bayer. Postler wohl den T-Stempel im internationalen Versand abgeschlagen, dann aber keine Nachtaxe notiert und die USA haben es ge nau so gesehen.

Hallo Ralph,

Mein "Informant" sagt, das dieses Abschlagen vom "T" ohne Gebühr im internationalen Versand und bei bei eingeworfener Post ohne Absender üblich (ist) gewesen wäre.

Er ist kein Bayer und auch nicht eifrig! Ich finde es ist eine kostengünstige Versand Variante - man müsste es mal testen.

Dietmar
 
bayern klassisch Am: 16.06.2023 18:51:01 Gelesen: 118471# 2667 @  
@ Saxendreier [#2666]

Hallo Dietmar,

der Absender hatte sich aber auf meiner Karte benannt, daher kann diese Variante nicht zutreffen.

Und der Abschlag eines T-Stempels setzte ja voraus, dass das betreffende Poststück als unterfrankiert angesehen wurde. Wenn man dann ein Poststück als unterfrankiert ansah, wäre es nicht natürlich gewesen, es ohne Nachtaxe auszuliefern, sonst wäre ja die ganze Aktion sinnfrei. Außer, man hätte den T-Stempel irrtümlich abgeschlagen ... aber wäre er dann nicht zu streichen gewesen? Dergleichen Briefe kenne ich.

Vlt. sollte dein Sammlerfreund darüber mal nachdenken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Saxendreier Am: 16.06.2023 19:59:16 Gelesen: 118454# 2668 @  
@ bayern klassisch [#2667]

Hallo Ralph,

deine Frage war "Wo liegt mein Fehler?"

Habe versucht eine Antwort auf diese Frage zu finden. Andere Erklärungen habe ich auch nicht.

Dir noch einen entspannten Abend.

Mein Informant arbeitet übrigens bei der Post und sammelt keine Briefmarken.

Grüße

Dietmar
 
bayern klassisch Am: 16.06.2023 20:09:33 Gelesen: 118448# 2669 @  
@ Saxendreier [#2668]

Hallo Dietmar,

war nicht böse gemeint, aber wenn schon die Prämisse "Absender unbekannt" nicht stimmt, ist das weitere Procedere vermutlich auch nicht richtig.

Das mit der Post heute ist so eine Sache - alle naselang ändert sich etwas und wenn man mit der fraglichen Zeit nicht vertraut ist (und so alt wird es sicher nicht sein), braucht man halt Quellen, die eindeutig sind.

Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.06.2023 20:12:39 Gelesen: 116261# 2670 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 1.2.1847 aus Paris, spediert an Monsieur Otto (den Rest der Adresse da könnte ich mal Hilfe brauchen) in München wo der Brief am 6.2.1847 zur Ausgabe kam.

Spediert wurde der Brief über Strasbourg, Kehl nach Augsburg dann weiter nach München.

Für das Porto wurden in Augsburg 20 Kreuzer notiert welche Frankreich bekam und der Auslagenstempel darüber abgeschlagen, diese 20 Kreuzer waren die Verrechnungseinheit für einfache Briefe aus dem 3.französischen Rayon, darunter notierte man 18 Kreuzer ab Kehl für Bayern, gesamt musste der Empfänger 38 Kreuzer zahlen, Postvertrag vom 1.1.1822.

Gestempelt wurde in blau der Zweikreisstempel von Paris, der Stempel CF3R (Correspondance Francaise du Troisieme Rayon) in rot wurde auch in Paris abgeschlagen.

In Augsburg schon erwähnter Auslagenstempel in rot, auf der Rückseite der L2 Zweizeiler von Augsburg in rot vom 6.2.1847 (Winkler 8b 4 x 38 mm) verwendet 1846-1848, sowie zur Ausgabe der L2 Zweizeiler von München in schwarz (Winkler 8b 35,5 x 4 mm) verwendet 1843-49.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 19.06.2023 20:28:19 Gelesen: 116259# 2671 @  
@ Gernesammler [#2670]

Hallo Rainer,

da hast du eine Granate gezogen [1]

Die von Leuchtenberg waren hinter den bayerischen Königen die Nr. 2 im Bayernland und eng verwandt mit dem französischen Kaiserhaus.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Herzog_von_Leuchtenberg
 
Gernesammler Am: 19.06.2023 20:49:21 Gelesen: 116251# 2672 @  
@ bayern klassisch [#2671]

Hallo Ralph,

besten Dank, eine tolle Provenienz das gute Stück hatte ich aus Essen mitgebracht.

Wenn ich dann Zeit habe bekommt dieser eine schöne Seite.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 19.06.2023 22:18:29 Gelesen: 116234# 2673 @  
Liebe Freunde,

den folgenden Brief schaue ich mir nun schon 10 min. an, ohne irgendeine Erklärung für die gestrichene bzw. endgültige Taxe zu haben und ich dachte, ich hätte von Bayern - Frankreich ein wenig Ahnung.



Aufgabe in Regensburg am 12.03.1849, jedoch durften Portobriefe nach Frankreich von Bayern nicht taxiert werden. Am 15.03. schlug er in Strasbourg ein, wo man ihn mit 12 Decimes (?) taxierte, ehe man die 12 strich und durch eine 9 Decimes ersetzte. Weder auf 12, noch auf 9 Dec. komme ich.

Über Paris und Besancon lief er nach Beaune, wo er am 19.03. für 9 Dec. zugestellt wurde.

Sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Taxe führen, nimmt jeder Postgeschichtler dieses Forums entgegen, auf Wunsch auch vertraulich. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
SH-Sammler Am: 20.06.2023 06:21:38 Gelesen: 116168# 2674 @  
@ bayern klassisch [#2673]

Hallo Ralph

Auch ich habe meine Mühe mit den Tarifen in Frankreich, vor allem denjenigen aus der Zeit um 1780 bis 1828.

Hier eine Tariftabelle aus dem Buch Schäfer Band VIII. Vielleicht hilft diese Tabelle weiter. Zum franz. Inlandtarif käme noch die Taxe ab Regensburg bis nach Strassburg dazu. Die Distanz wurde in Frankreich ab 1828 in direkter Linie von Postbüro zu Postbüro gerechnet, also Strassburg – Beaune = 278km. Damit ist die Tarifstufe „bis 300km“ massgeblich.

Bei einem Portobrief musste ein Briefempfänger neben der Distanz und der Gewichtsprogression auch die Taxe für den Auslandteil bezahlen. Diese Taxe setzte Frankreich (für die Schweiz) je nach Distanz auf 1-3 décimes fest. Für den Brief ab Regensburg wirst Du diese „Auslandtaxe“ besser kennen als ich. Sie dürfte aber in einem ähnlichen Rahmen liegen.



Somit dürfte die innerfranz Taxe für den einfachen Brief bei 6 décimes liegen.

Obwohl Frankreich ab 1. Jan. 1849 auf Taxen mit CENTIMES umstellte, kamen diese Änderungen für Briefe aus dem Ausland erst im Laufe des Sommers 1849 in Kraft. Ein Brief in Centimes wäre dann 20 Centimes (resp. 40 Centimes für die zweite Gewichtsstufe). Auf Deinem Brief sind aber keine 20 resp. 40 zu sehen, also wurde im März 1849 „für Briefe aus dem Ausland“ noch in décimes gerechnet.

Ich hoffe, Dir mit dieser Tabelle etwas zurückgeben zu können, nachdem Du mir schon so oft mit Ratschlägen geholfen hast.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 20.06.2023 10:28:18 Gelesen: 116075# 2675 @  
@ SH-Sammler [#2674]

Hallo Hanspeter,

hab vielen Dank für deine Gedanken und Mühewaltung zur Klärung des Portos meines Briefes.

Mit dem Postvertrag vom 1.7.1847 zwischen Bayern und Frankreich gab es auf den Briefen nur noch eine Taxe (wenn man will, eine gemeinschaftliche), die in einem Betrag zu notieren war.

Diese war 5 Decimes für einfache (bis 7,5 g schwere) Briefe von Bayern nach Frankreich. Bis 15 g waren es dann 10 Decimes usw. usw.. Egal wie schwer ein Brief war, kostete er immer eine durch 5 teilbare Decimes-Zahl.

Ausnahme waren Briefe aus der Pfalz, die 3 Decimes kosteten nach ganz Frankreich und noch günstiger wurde es, wenn es ein Grenzbrief aus der Pfalz war, aber das können wir bei dem Aufgabeort Regensburg natürlich vergessen.

Ob die 12 von französischer Hand notiert wurde, weiß ich nicht sicher; Bayern durfte Portobriefe nach Frankreich gar nicht taxieren, das war allein das Privileg der franz. Posten (wie umgekehrt die Franzosen Portobriefe nach Frankreich nicht taxieren sollten).

Da wir nach obigem Muster feststellen können, dass eine "12" nicht richtig sein kann, wäre darauf zu wetten gewesen, dass man sie streicht und mit der korrekten Taxe belegt (5 Decimes, 10 Decimes usw.). Aber das ist für mich eine klare franz. 9 und ganz sicher keine 5 oder 10.

Portobriefe untereinander wurden pauschal nach Gewicht verrechnet, also je Unze bekam die eine Postverwaltung soviel gutgeschrieben und umgekehrt und nach Monats- bzw. Quartalsende wurde gegengerechnet und der, der mehr zu fordern hatte, bekam von dem Anderen eine Gutschrift, daher gab es mit diesem Vertrag keine "das bekomme ich für meine Strecke und das bekommst du für deine Strecke" - Regelung mehr, wie die von dir erwähnte.

Du siehst mich auch weiterhin ratlos, aber das war auch der Grund, warum ich ihn gekauft habe - viele Briefe Bayern - Frankreich lassen mich nicht ratlos zurück, der aber schon.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.06.2023 19:59:39 Gelesen: 115967# 2676 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 10.4.1852 von einem Herrn Lantz aus Edenkoben, der Brief wurde über Landau - Weissenburg nach Strasbourg an Monsieur F.D. Oesinger spediert wo der Brief dann am 11.4.1852 zur Ausgabe kam.

Da der Brief in Rheinbayern unfrankiert aufgegeben wurde, wurde hier auch der Stempel PROV.LIM. (Province Limitrophe = angrenzender Bezirk) abgeschlagen und mit dem Halbkreisstempel Edenkoben versehen (Winkler 11b, ohne Punkt) verwendet 1845-53.

Von dort wurde der Brief über Landau in der Pfalz nach Weissenburg spediert wo man auch 3 Decimes = 9 Kreuzer notierte, 3 Kreuzer für Bayern und 6 Kreuzer für Frankreich.

Auf der Rückseite ist noch der Durchgangsstempel von Landau in der Pfalz (Winkler 11b) verwendet 1842-61 sowie der Ankunftsstempel von Strasbourg.

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 23.06.2023 19:52:53 Gelesen: 114685# 2677 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 10.11.1803 aus Oberzenn spediert an Carolina von Seckendorf, notiert wurde frei über Bamberg abzugeben bei Frau von Mäzen in Neustadt an der Haardt.

Für das Franko hatte der Absender 6 Kreuzer an die Thurn und Taxische Reichspost zu zahlen, diese wurden auf der Rückseite in schwarz notiert.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Oberzeen.R.3. (Feuser, Deutsche Vorphila Stempel 2574-1) im Winkler gibt es hierzu keine Abbildung oder Beschreibung.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.06.2023 20:03:30 Gelesen: 114679# 2678 @  
@ Gernesammler [#2677]

Hallo Rainer,

nicht häufiger Stempel. Die Addressatin wohnte aber dort [1]

Nach Neustadt an der Haardt (heute: An der Weinstraße) hätten 6 Kreuzer nicht gereicht.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt_bei_Coburg
 
Gernesammler Am: 23.06.2023 20:14:37 Gelesen: 114675# 2679 @  
@ bayern klassisch [#2678]

Hallo Ralph,

hatte mich schon gewundert, aber jetzt stimmt es 6 Kreuzer für eine Entfernung von 12-18 Meilen.

Schlau mich mal bitte auf, ich kann nichts erkennen was mit Coburg zu tun hat, wie bist Du darauf gekommen.

Ich kann zwar einiges lesen und deuten aber leider nicht alles.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.06.2023 08:41:13 Gelesen: 114448# 2680 @  
@ Gernesammler [#2679]

Hallo Rainer,

im verlinkten Artikel steht in der 1. Zeile der frühere Name mit "Neustadt an der Heyde" - bei deinem Brief steht Neustadt an der Heide. Das dürfte dasselbe sein, weil man früher aus "ei" und "ai" oft "ey" bzw. "ay" machte, oder umgekehrt, wie es gerade sein sollte (s. Baireuth, Bayreuth, Baiern, Bayern, Weyden, Weiden usw. usw.).

Die Taxen der kayserlichen (kaiserlichen) Post waren nicht nach Entfernungszonen bestimmt worden, wie ab 1.12.1810 in Bayern, sondern willkürlich festgesetzt worden, hier also 6 Kreuzer. Es gab auch Fälle, in denen unter der Reichspost ein Brief von A nach B 6 Kreuzer kostete, aber der gleiche Brief von B nach A nur 5, oder gar 7 Kreuzer kostete.

Merke: Wo es keine Konkurrenz gab, konnte man verlangen, was man wollte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.06.2023 20:27:42 Gelesen: 114346# 2681 @  
@ bayern klassisch [#2680]

Hallo Ralph,

besten Dank, wieder was dazu gelernt auch beim Schriftbild.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.06.2023 17:58:58 Gelesen: 114046# 2682 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 2.6.1842 aus Nürnberg von Herrn Lerz, spediert an die Opberpostamtsoffiziale Witwe ? Madame Clesca in München dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Auf dem Papier oben links ist ein Prägestempel von Letmathe [1].

Der Brief, da an eine Oberpostamtsoffiziale war wohl Porto/Franko frei, es wurde aber auch kein RS für eine Regierungs Sache notiert.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Nürnberg (Winkler 8b) verwendet 1842-1844, danach noch als Fahrpost Stempel auf der Rückseite zur Ankunft der L2 Zweizeiler von München (Winkler 8a IV, 41,5 x 5,3 mm) verwendet 1832-1843.

Gruß Rainer



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Letmathe
 
bayern klassisch Am: 25.06.2023 19:18:47 Gelesen: 114027# 2683 @  
@ Gernesammler [#2682]

Hallo Rainer,

der Absender dürfte die aktive Post-Portofreiheit in Bayern genossen haben, was er duch sein Siegel (leider ausgeschnitten) und seine namentliche Nennung hinten dokumentiert hatte.

Wittwen von Postbeamten hatten keinen Anspruch auf Post-Portofreiheit, wenn diese nicht individuell vergeben wurden (durch den König).

Den Nürnberger Rahmenstempel kenne ich nur bei der Briefpost - es gibt einen flacheren Typ, den ich bei der Fahrpost kenne, aber da ist mein Forschungsstand nicht unbedingt aktuell.

Liebe Grüsse,
Ralph
und Glückwunsch zu dem besonderen Brief
 
bayern klassisch Am: 26.06.2023 16:31:47 Gelesen: 113728# 2684 @  
Liebe Freunde,

heute kann ich ein Rosinchen zeigen, auf das ich lange gewartet habe - nun ist es da, um vorgestellt zu werden.

Nürnberg 8.8.1863 an "Frau Courator Langbein in Friedland in Mecklenburg-Stelitz".



Briefe aus Bayern nach M-Strelitz sind handverlesen und ich bin nicht sicher, ob es mehr als 10 davon gibt.

Die Rückseite zeigt als Absender den Eindruck des Hotels zum Rothen Hahn - diese Eindrucke sind Anfang der 1860er Jahren große Seltenheiten, kosteten diese Kuverts (mit Gummi arabicum versehen) doch recht viel Geld und das Hotel (und seine Gäste) scheint damals gut verdient zu haben, solche Gefälligkeiten den Gästen zu überlassen.

Interessant ist der Titel der Adresse, weil damals m. W. Damen nicht studierten und daher die Anrede "Frau Courator Langbein" auf den Stand (Beruf) ihres Gatten abzielte und eben nicht auf den ihren (wie wir das ja auch von Briefen an Frau Professor, Frau Archivrath usw. kennen).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.06.2023 14:38:30 Gelesen: 112441# 2685 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus Nürnberg mit Postaufgabe am dortigen Bahnhof vom 22.10.1858 an Firma Friedrich Mittler in Augsburg, dort angekommen am Folgetag und sogar BPP Schmitt hat ihn dunnemals signiert.





Interessant bei dem waagrechten Paar ist zuerst die Trennlinie mittig, die unten eine deutliche Verformung aufweist.

Des weiteren ist die linke Marke eckenmäßig recht stumpf, während die rechte Marke alle 4 Ecken nach außen gezogen zeigt.

Dazu der geschlossene 356, der gar nicht so häufig ist, wie man meinen könnte und so gut auf Marken und Brief abgeschlagen habe ich ihn selten gesehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.07.2023 16:48:33 Gelesen: 110765# 2686 @  
Liebe Freunde,

für mich ein Kuriosum in mehrfacher Hinsicht ist eine gewöhnliche 2 Kreuzer Postkarte aus Fürth vom 23.10.1875 nach Lichtenfels in Bayern. Die Firmenkarte der Firma Kornstam wurde mit einem Kreuzer (wohl die Nr. 32) auffrankiert, womit wir ein Franko von 3 Kreuzern hatten - aber das gab es schon seit dem 1.1.1872 nicht mehr in Bayern bzw. sogar in die Vertragsstaaten, als es auf nur noch 2 Kreuzer reduziert wurde.



Darüber hinaus, als wäre das nicht schon sonderbar genug, wurde die 1 Kreuzer Marke mit einem Distributionsstempel "nachentwertet" - eine Stempelform, die man in Bayern nie hatte, nur in Württemberg, Thurn und Taxis und dem Kanton Schaffhausen (allesamt ehemalige Thurn und Taxis - Postlehensgebiete). Wie aber kommt dieser Stempel, den ich örtlich präzise nicht zuordnen kann, auf diese Marke? Fürth - Lichtenfels war eine direkte Leitung über allein bayerisches Gebiet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 04.07.2023 21:08:59 Gelesen: 110698# 2687 @  
@ bayern klassisch [#2686]

Hallo Ralph,

vielleicht hat man sich nur vertan und wollte zwei einzelne 1 Kreuzer Marken verkleben, Bayern stempelte aber nur die zwei Kreuzer Marke was auch richtig war und später wurde der Distributionsstempel auf der 1 Kreuzer Marke abgeschlagen um einen Missbrauch zu vermeiden.

Alles nur Theorie und meine Meinung.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.07.2023 21:59:21 Gelesen: 110689# 2688 @  
@ Gernesammler [#2687]

Hallo Rainer,

vielen Dank für deinen Vorschlag. Die Absenderfirma war seit 1865, also gut 10 Jahre lang, sehr aktiv gewesen und kannte natürlich die in- und ausländischen Gebührensätze (und hatten später sogar eine Niederlassung in London). Ihr Business waren Spielzeuge, die sie in alle Welt verkauften.

Warum sollte jemand zu einer mit dem 2 Kr. Wertstempel perfekten Postkarte einen weiteren, völlig sinnlosen Kreuzer kleben? Die Strecke Fürth nach Lichtenfels von 87 km weist auf eine rein innerbayerische Beförderung. In ganz Bayern gab es nie Distributionsstempel. Aber dieser hier ist ganz sicher echt (und ich kenne auch keine Fälschungen von diesen Stempel anderswo).

3 Kreuzer Postkarten wie hier gibt es zahlreiche in die Schweiz - aber es gibt in der Schweiz keinen Ort namens Lichtenfels und da die Karte am Folgetag ankam, kann sie auch nicht in der Welt herum transportiert worden sein.

Aber selbst wenn er über ehemals thurn- und taxisches Gebiet gelaufen wäre, hatten diese Poststellen 1875 a) keine Distributionsstempel mehr und 2) die sinnlose Marke gar nicht zu entwerten brauchen.

Fragen über Fragen - es gibt halt immer wieder mal Belege, bei denen man mit Logik, Fachwissen und Erfahrung nicht weiter kommt. Die sind einfach nicht klärbar, jedenfalls nicht für uns beide. Aber vielleicht hat noch einer eine Superidee und alles erschließt sich uns. Ich würde mich sehr darüber freuen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 05.07.2023 20:13:39 Gelesen: 110235# 2689 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief der zuerst als Regierungs Sache (RS) vom Protestantischen Dekanat in Neustadt an das Königlich Protestantische Pfarramt in Ergolzheim spediert wurde, leider gibt es hierzu keinen Text und keine Stempel.

Das Pfarramt benutzte aber das rückseitige Papier und verfasste den Brief am 28.8.1849, ebenfalls als RS an das Dekanat in Neustadt, es ging hier um einen Gulden Collectengeld vom Pfarramte.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Dürkheim in der Pfalz (Winkler 11b) verwendet 1849-66, der Stempel erscheint mehr grün als blau.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 05.07.2023 20:21:09 Gelesen: 110234# 2690 @  
@ Gernesammler [#2689]

Hallo Rainer,

der Ort heißt Erpolzheim [1].

Der Dürkheimer Halbkreiser ist grün, das passt schon. Ab 1.11.1849 dann final schwarz.

Der Versand des Guldens hätte mit der Fahrpost erfolgen müssen, nicht wie hier mit der Briefpost. Aber wo kein Richter ...

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Erpolzheim
 
Gernesammler Am: 05.07.2023 20:50:25 Gelesen: 110224# 2691 @  
@ bayern klassisch [#2690]

Hallo Ralph,

danke aber die Schrift war etwas Grenzwertig und Erolzheim in Württemberg hätte es nicht sein können.

Muss dann man schauen wo dieses winzige Nest in der Nähe von Dürkheim ist.

Gruß Rainer
 
10Parale Am: 05.07.2023 22:17:08 Gelesen: 110139# 2692 @  
@ Gernesammler [#2689]

Philatelie ist oft auch Heimatkunde.

Apropos "Heimat" kann ich auch einen Beleg zusteuern, der am 1. Juni 1852 in Nürnberg mit 1 Kreuzer freigemacht wurde und nach Leutershausen lief. Rückseitiger Halbkreisstempel (siehe auch Beitrag [#1364] von Gernesammler) vom 2. Juni von Leutershausen.

Interessant ist der Absender, ein gewisser JACOB SCHMITT betrieb in NÜRNBERG eine Haupt-Agentur für Auswanderung. Inliegend eine Ermächtigung an den Empfänger, zu genannten Preisen Passagiere anzunehmen, die bald nach New York und Baltimore auswandern sollten.

Wie sagt Gustl Bayrhammer im Vorspann einer berühmten bayerischen Gerichtsserie:

Es war eine liebe Zeit, die gute, alte Zeit vor anno 14. In Bayern gleich gar. Damals hat noch Seine Königliche Hoheit der Herr Prinzregent regiert, ein kunstsinniger Monarch, denn der König war schwermütig. Das Bier war noch dunkel, die Menschen war'n typisch, die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger.

...und das Auswandern sittsam geregelt. (net so wie hait!)

Liebe Grüße

10Parale




 
bayern klassisch Am: 06.07.2023 09:51:54 Gelesen: 109963# 2693 @  
@ 10Parale [#2692]

Hallo Stephan,

ein ganz feiner Beleg - dazu mit einer sicher im Spätsommer gedruckten Nr. 3 I, die noch die relativ spitzen Ecken zeigt, wie sie schon Anfang 1851 nicht mehr gedruckt wurden.

Auch der Absenderzettel ist ein früher und schön gestaltet obendrein.

Die Preise für die Auswanderung von über 60 Gulden bedürfen vlt. noch der Explikation:

Ein gewöhnlicher Arbeiter hat damals ca. 200-250 Gulden im Jahr verdient - bei einer 6-Tage-Woche mit 12 Stunden Tagesarbeit; wir haben es hier also mit gut 3 Monatslöhnen zu tun.

Dazu kamen natürlich weitere Kosten für zahlreiche Behördengänge und und und, so dass wir davon ausgehen können, dass das Auswandern sicher 90 bis 100 Gulden pro Person gekostet haben dürfte, also fast dem Einkommen eines halben Jahres. Und ob man ankam, war ungewiß.

Das Thema der Auswanderung (Deutschland war ja immer ein Ein- und Auswanderungsland damals, genau wie heute) ist philatelistisch extrem interessant, selbst dann, wenn man sich auf Nordamerika als Destination beschränken würde. Warum es bei thematischen Sammlungen so unterrepräsentiert ist, weiß ich nicht. Es scheint wohl leichter, Vögel oder Päpste auf Marken zu sammeln, als sozialpolitische Entwicklungen abzubilden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.07.2023 11:39:21 Gelesen: 109937# 2694 @  
@ 10Parale [#2692]

Hallo Stephan,

da kann ich Ralph nur beipflichten ein sehr schöner und interessanter Brief, allein weil die Karte des Herrn Schmitt noch vorhanden ist sowie die rückseitige Papiervignette.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 06.07.2023 21:50:36 Gelesen: 109768# 2695 @  
Liebe Freunde,

wenn man heute Menschen fragt, was eine Dult war, oder ist, wird man in fragende Gesichter schauen. Ob 1% der Bevölkerung mit diesem nostalgisch anmutenden Begriff etwas anfangen kann, ist fraglich.



Dabei ist es eigentlich ganz einfach [1].

Heute zeige ich einen Schein, der nichts mit der Post, wohl aber mit dem Leben und Wirken damals zu tun hatte. Es ist der Schein Nr. 2 der königlichen Polizey-Direktion München von 1824, mit dem folgendes bestätigt wurde:

Der Joh(ann) Jos(eph) Rial, Handelsmann von Aosta (aus dem Piemont, vormals zu Savoyen, dann zu Frankreich, dann zum Kgr. Sardinien, heute zu Italien gehörig), ausgewiesen durch Patent und Paß war zur 3 Königs Dult nach München gereist und die 3 Dulten in München fanden in der Vorstadt Au statt.

Es wäre gut möglich, dass er Briefe nach dorthin ge- oder nachgesandt bekam, doch konnte ich bisher noch keinen solchen erhaschen. Rial und der weitaus bekanntere Nicolaus Zumstein (auch Zum Stein bzw. Delapierre geschrieben) waren Teil der Handelsreisenden aus dem Piemont damals und Briefe an Rial gibt es nach Kempten einige. Wenn ich jetzt noch einen aus 1824 fände ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Dult
 
hajo22 Am: 07.07.2023 19:47:32 Gelesen: 109223# 2696 @  
Brief vom 23.5.1899 aus Nördlingen nach Niederaltheim frankiert mit 2x10 Pfg. Wappenserie.

Vermerke (vorgedruckt): "frei / P.S. (Postsache) / Mit Bauplan".



hajo22
 
bayern klassisch Am: 07.07.2023 20:01:56 Gelesen: 109207# 2697 @  
@ hajo22 [#2696]

Hallo hajo22,

P.S. dürfte eher für Partei-Sache stehen. Als Post-Sache kam es auch vor, aber dann halt nur bei rein postalischen Belangen, die ich hier weder beim Absender, noch beim Empfänger erkennen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.07.2023 20:07:34 Gelesen: 109205# 2698 @  
@ bayern klassisch [#2695]

Hallo Ralph,

ein sehr schönes Stück, der zwar nichts postalisches hat aber trotzdem einen interessanten Hintergrund, den hätte ich auch mitgenommen.

Mit solchen Stücken kann man immer mal die Sammlung auffrischen, Vorteil, die meisten gehen an solchen "Zetteln" einfach vorbei.

Gruß Rainer
 
hajo22 Am: 07.07.2023 20:24:53 Gelesen: 109192# 2699 @  
@ bayern klassisch [#2697]

Ich denke, Du hast recht. "Partei-Sache" gibt Sinn bei einem Brief an den Bürgermeister.

Viele Grüße, hajo22
 
bayern klassisch Am: 08.07.2023 16:20:54 Gelesen: 108890# 2700 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Deider-Fang von letzter Woche und der sich, wie ich meine, sehen lassen kann.



Die patentirte Cichorien-Caffe-Fabrik Emil Seelig in Heilbronn gab durch ihren Reisenden A. Jochim am 18.6.1870 dieses Vertreter-Avis an Firma Streng in Dietmannsrief auf und frankierte es artig mit einem Kreuzer als Drucksache, wobei uns natürlich der feine Zierstempel von Türkheim besonders ins Auge fällt. Am Folgetag stempelte man in Dietmannsried artig hinten Ankunft und Streng notierte, wie immer in violetter Tinte, der Mann hatte halt Geld, seine Eingangsnotiz vorne.

Wie sagte der Verkäufer Hallmackenreuter bei Loriots Kleider-Sketch so schön: "Schick, einfach schick".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 08.07.2023 16:39:11 Gelesen: 108886# 2701 @  
10 Pfg, Wappenserie auf Retour-Recepisse aus Wasserburg nach Traunstein (17.Juli 1879)



hajo22
 
bayern klassisch Am: 08.07.2023 17:02:05 Gelesen: 108880# 2702 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen einfachen Brief vom 2.71866 (Kriegszeit) aus Neu-Ulm mit 3 Kreuzern bis 1 Loth tarifgerecht frankiert an "Ihrer Wohlgeboren Fräulein Augusta Völckel in Roßstall bei Nürnberg Haltstelle Großweissmannsdorf".

Leider habe ich zu der Anschrift nichts gefunden - obwohl ich ihn deswegen gekauft habe.



Der Inhalt ist komplett mit Bleistift verfasst worden, etwas, was ich bei einem Brief noch nie gesehen habe aus dieser Zeit, aber lest selbst, was ich transkribieren konnte:

"Neuulm, den 2. Juli 1866

Liebe Augusta!

Morgen früh wollen wir von hier um 4 Uhr 15 Morgens abreisen und werden dann um 9 Uhr in Augsburg sein, dort ............ besuchen, um 1 Uhr nach Nürnberg abgehen und nach 7 Uhr zu Hause ankommen. Ich konnte dir nicht früher bestimmte Nachricht geben, weil es sich erst gestern so gestaltete. Wir sind schon Samstag Abends hier angekommen und wollten heute wieder fort. Auf Zurede und um eien Theil der Festungswerke zu sehen, blieben wir heute noch hier. Unsere Reise ging gut von Statten, von der Witterung waren wir auch begünstigt und so kommen wir, wenn es Gottes Wille ist, morgen glücklich wieder heim. Du wirst diesen Brief kaum erhalten, bevor wir heim kommen, weil die Nachrichten so umständlich zu Euch gelangen; doch kommt Albertine, die ganz wohl ist und sich recht freut, dich wieder zu umarmen. Ich freue mich auch, wenn wir wieder beisammen sind. Wann uns Christian auch schön in Ordnung käme und festen, guten Willen zeigte, sich beliebt zu machen und in seinem so wichtigen Berufe immer tüchtiger zu werden. Stellen wir dies Gott anheim. Ich kann dir jetzt nicht mehr schreiben, weil der Brief auf die Post muß. Lebet Beide unter des himmlischen Vaters achtsamem Schutz wohl. Dein dich herzlichst liebender Vater,

M. Völckel".

Leider habe ich keinen der hier genannten Protagonisten im Netz finden können, wie immer. Aber M. Völckel hat wohl die Bundesfestung in Neu-Ulm inspiziert und spricht von "umständlichen Nachrichten", womit Kriegseinschränkungen gemeint sein könnten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.07.2023 18:07:09 Gelesen: 108864# 2703 @  
@ hajo22 [#2701]

Hallo Stephan,

schönes Stück, wenn Du Dich irgendwann daran satt gesehen hast, ich hätte Platz bei mir.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.07.2023 18:50:18 Gelesen: 108851# 2704 @  
@ hajo22 [#2701]

Hallo hajo22,

eben erst gesehen - schönes Stück. Von diesen Retour-Recepissen (Rückscheinen) sind letztens ca. 100 Stück aus einer Korrespondenz aufgetaucht und wurden dem Handel zugeschlagen.

Bisher wurden diese für ca. 50 Euro auf Auktionen ausgerufen und zugeschlagen, manchmal sogar noch mehr; wie sich dieser Fund preislich in der eher engen Pfennigzeit auswirken wird, ist offen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.07.2023 19:29:38 Gelesen: 108522# 2705 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 13.7.1833 aus Leipzig von einem Herrn Strege ?, spediert über Bayern als Transitbrief über Strasbourg nach Beaune, dort kam der Brief am 20.7.1833 zur Ausgabe.

Der Laufweg des Briefes Sachsen - Taxis - Bayern - Baden - Frankreich.

Bayern hatte nach dem Postvertrag mit Frankreich vom 1.1.1822 dergleichen Briefe mit R.S.T.B. gestempelt und diese über Würzburg, Tauberbischoffsheim und Kehl nach Strasbourg und Beaune geschickt. Hierfür bekam Bayern von Frankreich Kompensation von 54 Kreuzern pro Unze (30 Gramm) Briefe.



Der Brief wurde mit 5 Groschen taxiert diese wurden dann gestrichen und in Strasbourg 13 Decime notiert die der Empfänger zahlen musste, sowie der 7 Decime Stempel in rot abgeschlagen welches der Anteil von Bayern war.

Gestempelt mit Leipziger Sondertype (Feuser 1974-4, Vorphila Stempel), dem Transit Stempel R.S.T.B. (van der Linden 2466) sowie an der Grenze in Straßbourg dem Kastenstempel in rot Baviere par Strasbourg und dem Stempel 7, in Beaune wurde noch auf der Rückseite der Zweikreisstempel mit Zierstücken abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
hajo22 Am: 10.07.2023 12:55:24 Gelesen: 108101# 2706 @  
Ortseilbotenbrief per Einschreiben innerhalb Münchens vom 3.4.1920. Frankiert mit 2 ½ Mark "Patrona Bavariae".



hajo22
 
bayern klassisch Am: 10.07.2023 13:41:09 Gelesen: 108080# 2707 @  
@ hajo22 [#2706]

Sieht alles echt aus; ob portogerecht, kann ich nicht sagen, nicht meine Zeit.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 10.07.2023 14:08:39 Gelesen: 108073# 2708 @  
@ hajo22 [#2706]

Hallo Stephan,

schöner Brief, aber meist sind diese überfrankiert, habe leider gerade nicht meine Literatur zur Hand.

Ortsbrief war wohl 20 Pfennig, Einschreibgebühr 30 Pfennig, Eilbotengebühr wohl auch nochmal 30 Pfennig, aber um genaueres zu erfahren kannst Du den Brief ja bei Inflation einstellen da bekommst Du bestimmt die genaue Aussage.

Gruß Rainer
 
inflamicha Am: 10.07.2023 14:24:18 Gelesen: 108066# 2709 @  
@ hajo22 [#2706]
@ Gernesammler [#2708]

oooch wir finden den auch hier. ;-)

Briefporto max. 20 Pfg., Einschreibgebühr 30 Pfg. und Eilzustellung 50 Pfg. macht zusammen eine Mark. Also leider überfrankiert.

Gruß Michael
 
hajo22 Am: 10.07.2023 16:38:19 Gelesen: 108007# 2710 @  
R-Brief aus Gemünden vom 6.5.1907 nach Los Angeles/USA adressiert. Frankiert mit 40 Pfg. Wappenserie.

Briefrückseite: 8.5. Deutsch-Amerikanische Seepost / Bremen New York, 18.5. San Francisco, 20.5.1907 Los Angeles.



"Bayern" ist ein schönes Sammelgebiet.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 10.07.2023 16:49:25 Gelesen: 107999# 2711 @  
@ hajo22 [#2710]

Da sprichst du ein wahres Wort gelassen aus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch (seit über 45 Jahren alles richtig gemacht habend mit Bayern)
 
bayern klassisch Am: 18.07.2023 21:37:12 Gelesen: 103547# 2712 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich ein Kuvert (hinten blank) des Erholungsheims Mittelberg b. Oy in Bayern mit Aufgabestempel OY 5.10.1916 an Herrn Dr. Schirr in Straßburg/Elsaß.

Der Brief trägt nur den Stempel "Zurück geschlossene Briefe unzulässig", wenn ich es recht sehe. Offenbar lief er dann (von wo aus?) wieder nach Oy retour. War 1916 meine elsässische Lieblingsstadt nicht Teil des Deutschen Reichs?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.07.2023 22:02:36 Gelesen: 103540# 2713 @  
@ bayern klassisch [#2712]

Hallo Ralph,

der Brief wurde aus Straßburg retourniert und nach Oy zurück gesendet.

Ob der Krieg daran Schuld war oder in dem Erholungsheim geschlossene Briefe verboten waren, kann ich nicht sagen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.07.2023 22:16:34 Gelesen: 103524# 2714 @  
@ Gernesammler [#2713]

Hallo Rainer,

vielen Dank - also erst in Straßburg zurück geschickt - ist ja auch ganz schön schofel gegenüber den Bayern, ihn erst dahin laufen zu lassen und dann einfach wieder zurück zu schicken.

Liebe Grüsse,
Ralph


[Redaktion: Wörterbuch: scho·fel - Adjektivumgangssprachlich abwertend

in einer Empörung, Verachtung o. Ä. hervorrufenden Weise schlecht, schäbig, niederträchtig / "eine schofle Gesinnung"]
 
Gernesammler Am: 04.08.2023 16:33:31 Gelesen: 94066# 2715 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 22.8.1868 als Rechnungsbrief über eine Summe von 77 Gulden 49 Kreuzer von Carl Bierhals aus Nürnberg, spediert nach Cham an J.H. Lutz dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.



Carl Bierhals führte eine Fabrik für Conditorei-Waren und verschickte unter anderem Tortenpapiere, Bonbons und Malzzucker.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer Wappen, gestempelt wurde mit Mühlradstempel Nr.356 und dem Zweikreisstempel von Nürnberg mit Zierstücken (Winkler Nr.10) sowie auf der Rückseite mit dem Halbkreistempel von CHAM. (Winkler 12a) verwendet 1861-75.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.08.2023 16:17:25 Gelesen: 93651# 2716 @  
Liebe Freunde,

ein hübscher Brief aus Memmingen vom 2.2.1857 wurde an Leopold Bärmann, Bauer in Neuhausen bei Kempten verschickt und treffend mit 3 Kreuzern frankiert.



Da Neuhausen keine eigene Postexpedition hatte, muss der Bauer Bärmann entweder ein Postfach in Kempten, oder einen Freund gehabt haben, um den Brief abzuholen, denn Landpostboten gab es noch nicht. Oder er hat ihn selbst abgeholt, das wäre auch möglich.

Mir gefiel er sehr gut und im Inhalt geht es um Tagesfahrten von Anwälten, die auch mal ausfallen konnten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.08.2023 16:25:32 Gelesen: 93646# 2717 @  
Liebe Freunde,

2. Gewichtsstufe aus München vom 4.11.1884 an Fräulein Rebecca Joslin in Boston. Ganz hübsch.



Aber es wird noch viel hübscher, wenn man sich die Siegelseite ansieht, denn dort zeigt man uns eine Hofcarosse 17. Jahrhundert und das ist doch mal was.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 14.08.2023 19:42:49 Gelesen: 90051# 2718 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 22.11.1871 aus Regensburg von der Firma Dehling & Hartmann die eine Oelmühle und Lederhandlung hatten, spediert nach Hengersberg bei Deggendorf an Herrn Josef Salegg, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.22 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Regensburg (Winkler Nr.19, 27,5mm mit Stundenangabe und Jahr) verwendet 1869-73.

Im Text geht es um eine Summe von 77 Gulden 48 Kreuzer die Herrn Salegg gutgeschrieben wurden.

Gruß Rainer




http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen3/firmadet35315.shtml
 
Gernesammler Am: 16.08.2023 20:00:10 Gelesen: 88905# 2719 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 13.7.1833 den Absender kann ich leider nicht entziffern, spediert über Bayern, Kehl nach Strasburg in Frankreich an Monsieur Labaume, dort kam der Brief am 20.7.1833 zur Ausgabe.

Der Absender hatte mit 5 Groschen bis Nürnberg frankiert, Frankreich notierte an der Grenze in Strasburg 13 Decimes welche der Empfänger zahlen musste und stempelte die rote 7 dies war der Anteil von Bayern.

Gestempelt wurde mit Sondertype von Leipzig (Feuser 1974-4), Bayern stempelte den RSTB Stempel dem Transistempel an der Grenze dann der Kastenstempel Baviere par Strasburg (van der Linden 501) sowie der erwähnten 7 in rot.

Auf der Rückseite ein unleserlicher Stempel und der Zweikreisstempel mit Zierstücken von Beaune zur Ankunft.

Bayern hatte nach dem Postvertrag mit Frankreich vom 1.1.1822 dergleichen Briefe mit R.S.T.B. gestempelt und über Würzburg, Tauberbischofsheim und Kehl nach Strasburg verschickt. Hierfür bekam Bayern von Frankreich Kompensation von 54 Kreuzer je Unze (30 Gramm) Briefe.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 20.08.2023 16:59:59 Gelesen: 86960# 2720 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Vielleicht nicht ganz postalischer Herkunft, aber ich fand den Beleg interessant.

Es ist eine Quittung vom 12.1.1859 über einen Gulden 12 Kreuzer für den Erhalt des Amtlichen Anzeigenblattes über ein Jahr für die Landgerichte Dettelsbach, Geroldshofen, Volkach und Würzburg rechts und links des Rheins. Diesen Betrag hatte die Gemeinde Dingolshausen angewiesen und hier wurde dankend der Erhalt erwähnt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.08.2023 17:08:03 Gelesen: 86953# 2721 @  
@ Gernesammler [#2720]

Hallo Rainer,

deine Luxus-Quittung hatte schon etwas mit der Post zu tun, denn die Zeitungsexpeditionen gehörten zur Briefpost, bzw. erfolgte die Versendung von Zeitungen mit der Briefpost.

Die Kosten für den Bezug einer Zeitung waren vorab zu entrichten, wie man hier schön sieht (im Jan. für die 4 Quartale 1859).

Diese Quittungen wurden nach Eingang von den Revisoren (rote Tinte!) geprüft und abgezeichnet. Im Folgejahr kamen sie in das Zeitungsarchiv, wo sie dann Jahrzehnte später hervorgeholt und in den Sammlermarkt gegeben wurden, wie bei deinem Stück sicherlich auch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.08.2023 21:43:44 Gelesen: 86846# 2722 @  
@ bayern klassisch [#2721]

Hallo Ralph,

das gute Stück gab's zum Preis einer Pizza ich denke mal das war in Ordnung.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.08.2023 21:59:08 Gelesen: 86833# 2723 @  
@ Gernesammler [#2722]

Hallo Rainer,

für solch ein schönes Stück ist der Preis moderat. Und im Michel wirst du darüber auch nichts finden, von daher frei verhandelbar und gut gekauft.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.09.2023 16:38:41 Gelesen: 80196# 2724 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 29.5.1866 aus Fürth von S.Bernstein spediert nach Leipzig an die Herren Becker und Co., dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.11 zu 9 Kreuzer, gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.639 sowie dem Halbkreisstempel Fürther Kreuzung mit verkehrtem Z (Winkler 12a) verwendet 1866-71, auf der Rückseite zur Ankunft der Ausgabestempel von Leipzig.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.09.2023 16:49:34 Gelesen: 80193# 2725 @  
@ Gernesammler [#2724]

Hallo Rainer,

ich glaube, es gab 2 Einsatzorte von "Kreuzungen", wo man die Post abspedieren (und empfangen) konnte - einer davon ist die Fürther Kreuzung (den anderen habe ich gerade nicht auf der Pfanne).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 03.09.2023 17:29:23 Gelesen: 80187# 2726 @  
@ bayern klassisch [#2725]

Hallo Rainer,

ich glaube Kreuzstrasse Hub war der andere Mühlradstempel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.09.2023 13:52:58 Gelesen: 76702# 2727 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Schreiben vom 25.11.1868 von der Expedition der Passauer Zeitung & Amtsblätter zur Bestätigung des Erhalts von 1 Gulden 36 Kreuzer vom Königlichen Postamt Passau erhalten zu haben, diese hatte wohl Herr Notar Steiner gezahlt.

Warum steht jetzt unten links nochmal, Auslage 1 Gulden 48 Kreuzer, wurden bis Oberstdorf 12 Kreuzer berechnet, der 1 Kreuzer der in blau notiert wurde ist doch bestimmt Botengeld ?

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Passau (Helbig 13, Typ II mit Punkt) verwendet 1858-1876.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.09.2023 15:29:53 Gelesen: 76650# 2728 @  
@ Gernesammler [#2727]

Hallo Rainer,

ein Luxus-Beleg, aber leider Fahrpost, da kenne ich mich nicht aus.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.09.2023 19:41:14 Gelesen: 75861# 2729 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) vom 4.9.1812 vom Königlichen Landgericht Beilngries, spediert nach Eichstädt an die Königlich Bayerische Stiftungs Administration, ich sehe keine Empfangsbestätigung und kann somit nicht sagen wann der Brief ankam.

Gestempelt wurde der Brief mit L1 Einzeiler BAILNGRIES (Winkler 7) verwendet ab 1810-22 in schwarz, 1824 in rot in Gebrauch war der Stempel bis 1827, im Feuser Deutsche Vorphila ist es die Nr.214-1 und wird angegeben ab 1805.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.09.2023 20:31:12 Gelesen: 75842# 2730 @  
@ Gernesammler [#2729]

Hallo Rainer,

ein Luxusbrief mit sehr schönem Abschlag - interessant die Schreibweise von Beilngries; man könnte sogar an eine Sammlung denken, die die unterschiedlichen Schreibweisen der Orte Bayerns aufzeigt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.09.2023 20:48:00 Gelesen: 75835# 2731 @  
@ bayern klassisch [#2730]

Hallo Ralph,

den Stempeltyp 7 gibt es auch als L1 BEILNGRIES ab 1826.

Wäre bestimmt eine nette kleine Sammlung wenn man von verschiedenen Orten die Stempel in mehreren Schreibweisen zeigen kann.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 24.09.2023 16:33:10 Gelesen: 66807# 2732 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 26.11.1804 aus Amorbach an den Herrn Hof und Regierungs Rat Walther in Gaildorf, oben im Text steht dann präsentiert 3.12.1804.

Im Text geht es um eine Quittung über 1000 Gulden, unterschrieben wurde von Carolin Fürstin zu Solms, geborene Fürstin von Leiningen.

Da Amorbach zu der Zeit noch keine Postexpedition hatte wurde der Brief per Boten nach Miltenberg gebracht um von dort nach Gaildorf spediert zu werden.

Für das Porto wurden 12 Kreuzer in Rötel notiert welche der Empfänger an die Taxische Post zu zahlen hatte.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler MILTENBERG R.2. (Winkler 3a, 37x2,5mm) in rot, verwendet 1802-04, im Feuser Stempel Deutsche Vorphila ist es die Nr.2270-2.

Der Brief hat auf der Rückseite noch ein wunderschönes Siegel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karoline_Felizitas_von_Leiningen-Dagsburg-Falkenburg

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.09.2023 17:21:28 Gelesen: 66792# 2733 @  
@ Gernesammler [#2732]

Hallo Rainer,

ein Luxusbrief, wie er besser kaum sein könnte. Gerade lange Einzeiler sind kaum einmal so gut abgeschlagen zu finden, wie hier. Dazu Inhalt, Präsentationsvermerk und das perfekte Siegel nach fast 220 Jahren - Sammlerherz, was willst du mehr?

Danke fürs Zeigen dieser Rosine und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 25.09.2023 13:37:32 Gelesen: 66387# 2734 @  
Liebe Freunde,

eben per Sofortkauf erstanden:



Correspondenz-Karte aus Eichstätt vom 26.2.1874 nach Frauendorf bei Vilshofen. Der königliche Seminarinspektor J. M. Boll bestellte mit dieser Karte bei der Centrale der praktischen Gartenbaugesellschaft dort das "Souvenir von Frauendorf" franco gegen Postnachnahme.

Nun war aber die Versendung einer Correspondenz-Karte 1874, noch dazu mit einer Nr. 15, kein üblicher Vorgang, denn zum 1.7.1870 standen ja schon die gezähnten Marken (Nr. 23) zur Verfügung und - oh Wunder - ab dem 1.1.1872 hatte sich der Tarif von Postkarten, so hießen sie dann, auf 2 Kr. im Fernverkehr ermäßigt, so dass wir hier eine 33-prozentige Überfrankatur vor uns haben.

Ich denke, der Absender hatte noch einen erheblichen Vorrat dieser frankierten Correspondenz-Karten zu Hause liegen und verbrauchte sie nach Bedarf. Immerhin konnte er sich damit noch bis zum 31.12.1875 Zeit lassen, denn erst dann wurden die Kreuzermarken ungültig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.10.2023 15:57:43 Gelesen: 60686# 2735 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 2 mit Werteindruck von 3 Kreuzer vom 10.10.1872 aus Bayreuth spediert an Herrn Albrecht Heerdegen in Nürnberg, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel BAYREUTH BAHNH. (Winkler 19) verwendet 1871-73 sowie auf der Rückseite zur Ankunft der Einkreisstempel NÜRNBERG I (Winkler 21, Durchmesser 28mm,mit und ohne Jahr) verwendet 1872-77.

Auf der Rückseite ist noch ein Siegel mit den Initialen G.G.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.10.2023 16:15:55 Gelesen: 60679# 2736 @  
@ Gernesammler [#2735]

Hallo Rainer,

das Siegel mit G.G. war in Bayern üblich und stand für Grüß Gott. :-)

Schbaß - man sieht aber folgende interessanten Details: Obwohl diese Ganzsachenkuverts eine Gummierung aufwiesen und somit eine separate Siegelung überflüssig machen sollten, trauten einige Korrespondenten der Technik doch nicht so ganz und siegelten sicherheitshalber nach, wie bei jedem gewöhnlichen Brief.

Schön auch zu sehen, dass der Absender in sehr auffälliger Tinte die Adresse beschriftete - sicher attraktiver, als die langweilige schwarze Tinte, damals wie heute.

Die Entwertung des Wertstempels zeigt auch die Zerrissenheit der damaligen Postbediensten, die mal Wertstempel entwerten sollten, dann wieder nicht, dann den Aufgabestempel dazu abschlagen sollten, dann wieder nicht. Hier hat man in Bayreuth die "golden Mitte" gewählt - also 2 Stempel, auch wenn sie sich gegenseitig fast überdecken, dabei wäre viel Platz anderswo auf der Frontseite geblieben, wenn er ihn weiter entfernt von dem Wertstempel aufgesetzt hätte.

So können auch eher unscheinbare Kuverts ihre kleine Postgeschichte schreiben und es wird dem geneigten Betrachter niemals langweilig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2023 19:45:37 Gelesen: 53608# 2737 @  
hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 9.3.1852 von M.Islinger aus Neustadt an der Donau, spediert an Herrn Rosenfeld in Neustadt an der Aisch wo der Brief am 12.3.1852 zur Ausgabe kam.

Spediert wurde der Brief von Neustadt an der Donau über Erlangen nach Uhlfeld und von dort zum Ausgabeort Neustadt an der Aisch.

Für das Porto hatte der Empfänger 9 Kreuzer zu zahlen, Tarif von 1850 für unfrankierte Briefe im Fernverkehr über 12 Meilen.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Neustadt a.D.(Winkler 11b) verwendet ab 1852, dann mit dem Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler 11b) verwendet 1850-1858 danach in Uhlfeld mit dem Halbkreisstempel (Winkler 11b, ohne Punkte) verwendet 1850-1865, hier scheint aber das Briefaufkommen nicht so groß gewesen zu sein und zum Schluß mit dem Halbkreisstempel Neustadt a/A. (Winkler 11b, 2te Type halbfette Antiqua Schrift), verwendet 1843-1868.

Auf der Rückseite ist noch ein lesbares Siegel mit den Initialen M J.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 12.10.2023 19:57:39 Gelesen: 53603# 2738 @  
@ Gernesammler [#2737]

Hallo Rainer,

ein toller Brief, den ich auch genommen hätte.

Eine kleine Korrektur sei mir gestattet: Das bekannte jüdische Handleshaus Rosenfeld und Hopf (Hopfenhändler, also nomen est omen) residierte in Uehlfeld, heute Markt Uehlfeld [1].

Als der Brief in Neustadt an der Aisch ankam, bemerkte man den Fehler und unterstrich "Ühlfeld".

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://www.uehlfeld.de/
 
Gernesammler Am: 13.10.2023 16:06:35 Gelesen: 53255# 2739 @  
@ bayern klassisch [#2738]

Hallo Ralph,

im Winkler und im Feuser wird Uehlfeld im Halbkreisstempel mit Uhlfeld aufgezeigt, hatte mich beim suchen auf Google schon gewundert warum mir nur Uehlfeld aufgerufen wird.

Danke für den Hinweis.

Gruß Rainer
 
kreuzerzeit Am: 28.10.2023 21:48:11 Gelesen: 43268# 2740 @  
Bayern: Günstige Briefmarken können teuer sein !

Ich habe im letzten Monat einige Umschläge an BPP Peter Sem geschickt. Dieser hier hat mir besonders Spaß gemacht - ich konnte die Frankatur nicht verstehen, also dachte ich mir: "Ich füge diese auch hinzu und lasse ihn mir erklären, warum die merkwürdige 18-Kronen-Frankatur..." Schaut mal, was zurückkam. :-)



Attest:


 
kreuzerzeit Am: 28.10.2023 22:25:58 Gelesen: 43571# 2741 @  
Das schönste Brief, den ich in meiner Sammlung habe!



Attest: 8 II


 
bayern klassisch Am: 28.10.2023 22:32:48 Gelesen: 43561# 2742 @  
@ kreuzerzeit [#2741]

Hallo kreuzerzeit,

Herr Sem und du schreiben von Brief - ein Brief von München nach Augsburg hätte ein Franko von 3 Kreuzern erfordert. War es ein unterfrankierter Brief, oder eine Drucksache? Für diese hätte ein Kreuzer ausgereicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzerzeit Am: 28.10.2023 22:53:35 Gelesen: 43553# 2743 @  
Eine Mehrfachfrankatur auf Paketkarte


 
bayern klassisch Am: 28.10.2023 23:58:13 Gelesen: 43522# 2744 @  
@ kreuzerzeit

Oh mein Gott - man sollte nicht alle Atteste hinsichtlich ihrer postgeschichtlichen Beschreibung glauben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Richard Am: 29.10.2023 15:29:36 Gelesen: 43155# 2745 @  
@ kreuzerzeit [#2740]

Hallo Kreuzer,

Gratulation zu diesem seltenen Stück !

Ich hoffe Du hast Deine Freude daran, fernab des monetären Wertes.

Den Beitrag werde ich in das entsprechende Thema verschieben, damit auch Ralph Bernatz und die anderen Bayernsammler ihn finden und beurteilen können.

Schöne Grüsse aus dem Allgäu, Richard
 
bayern klassisch Am: 29.10.2023 15:54:09 Gelesen: 43138# 2746 @  
@ kreuzerzeit [#2743]

Hallo kreuzerzeit,

das ist eine Mischfrankatur Kreuzer und Mark, keine Mehrfachfrankatur und somit viel besser.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 29.10.2023 15:55:06 Gelesen: 43133# 2747 @  
@ kreuzerzeit

Hallo kreuzerzeit,

bist du eigentlich an der richtigen Beschreibung dieses Briefes interessiert?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzerzeit Am: 30.10.2023 16:12:06 Gelesen: 41141# 2748 @  
@ bayern klassisch

Ja bitte, ich würde gerne alles lernen! Ich verwende Google Translate, um vom Deutschen ins Schwedische zu übersetzen. Tut mir leid, wenn etwas nicht stimmt.

Grüsse aus Schweden!
 
Gernesammler Am: 30.10.2023 17:06:44 Gelesen: 41102# 2749 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Orts Brief vom 7.11.186? innerhalb von Donauwörth an den Magistrat der königlichen Stadt Donauwörth, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.8 Platte I mit spitzen Ecken, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Donauwörth (Winkler 14 I, schmale Grotesk Schrift) verwendet 1862-1968.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.10.2023 19:01:02 Gelesen: 41066# 2750 @  
@ kreuzerzeit [#2740]

Hallo kreuzerzeit,

dein Deutsch ist sicher weit besser, als mein Schwedisch.

Dein Brief mit 24 Kreuzer Franko war ursprünglich als R.S. = Regierungs - Sache betitelt worden und wäre somit portofrei nach Frankreich gewesen, also kein Porto für Bayern und kein Porto für Frankreich. Der Postvertrag galt vom 1.7.1858 bis zum 15.5.1872.

Aber er war offensichtlich nicht portofrei zu belassen, weil er keinen rein dienstlichen Charakter (Inhalt) hatte. Daher wurde er wie ein gewöhnlicher Brief der 2. Gewichtsstufe (über 10-20 g) frankiert (je 10 g 12 Kreuzer). Von diesen 24 Kreuzern bekam Bayern 40% = 9,6 Kreuzer und Frankreich 60% = 14,4 Kreuzer (5 Decimes).

Hätte man ihn als portopflichtigen Brief unfrankiert verschickt, hätte der Empfänger in Frankreich 12 Decimes zahlen müssen. Genau das wollte man vermeiden.

Man vergaß dann, den Vermerk R.S. zu streichen, aber das kam vor.

Ich würde Herrn Sem das Attest zurück schicken mit der Bitte um Ausstellung eines korrekten Attests.

Das gleiche kannst du auch mit dem Attest zur 1 Kreuzer gelb machen, weil dort von Brief geredet wird, das Poststück aber eine Drucksache ist.

Wenn du an Bayern von A bis Z interessiert bist, rate ich dir Mitglied bei der ARGE Bayern [1] zu werden - es wird sich lohnen für dich in jeder Hinsicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://www.bayern-arge.de/wir-ueber-uns/arbeitsgemeinschaft
 
kreuzerzeit Am: 31.10.2023 06:03:22 Gelesen: 40789# 2751 @  
@ bayern klassisch

Danke sehr! Aber das Porto beträgt nicht 24 Kreuzer, sondern 18 Kr ?

Danke für den Link zur Bayern-Arge, ich kenne die Organisation und habe mit großer Freude einige der Rundbriefe gekauft - aber mein Deutsch ist viel zu schlecht, um wirklich alles zu verstehen, was darin steht. :-)
 
bayern klassisch Am: 31.10.2023 11:11:27 Gelesen: 40695# 2752 @  
@ kreuzerzeit [#2751]

Da kleben derzeit nur 18 Kreuzer auf dem Brief, weil eine 6 Kreuzer Marke abgelöst wurde. Die Frankatur ist nicht vollständig, siehe Gewichtsvermerk oben links mit 9/10 Loth.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 31.10.2023 20:18:40 Gelesen: 40373# 2753 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 17.7.1856 aus Culmbach, spediert über Coburg nach Hildburghausen an Herrn Wilhelm Schaller, dort kam der Brief am 19.7.1856 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.2 II c, dies war die Gebühr für den einfachen Brief bis 1 Loth bei einer Entfernung bis 12 Meilen, Tarif von 1850.

Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.170 aus der 1.Verteilung sowie dem Halbkreisstempel Culmbach (Winkler 11b) verwendet 1841-1861, sowie auf der Rückseite der Durchgangsstempel L2 Zweizeilevon Coburg. (Feuser Altdeutsche Stempel 593-5) und zur Ankunft mit dem K2 Zweikreisstempel von Hildburghausen (Feuser Nr.1476-4).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 31.10.2023 20:26:54 Gelesen: 40365# 2754 @  
@ Gernesammler [#2753]

Hallo Rainer,

ich darf ergänzen 1 Kreuzer Bestellgeld bei der Abgabe.

12 Meilen gab es nur innerbayerisch - hier nach Thurn und Taxis griff der Postvertrag Bayern - Taxis vom 1.5.1851 mit einer Entfernung bis 10 Meilen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 31.10.2023 21:36:47 Gelesen: 40319# 2755 @  
@ bayern klassisch [#2754]

Hallo Ralph,

besten Dank den Kreuzer Bestellgeld, habe ich auch gesehen aber den ich den PV Bayern Taxis kannte ich noch nicht, schön solch einen schönen Brief zu haben.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 31.10.2023 21:40:06 Gelesen: 40317# 2756 @  
@ Gernesammler [#2755]

Hallo Rainer,

Bayern schloß folgende Verträge ab Anbeginn des DÖPV (1.7.1850) ab:

Österreich 1.7.50
Preussen 1.7.50
Sachsen 1.7.50
Baden 1.5.51
Taxis 1.5.51
Württemberg 1.9.51.

Weitere Verträge schloß Bayern nicht ab (also auch keine mit Hannover, Braunschweig, Oldenburg usw. usw.).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.11.2023 20:12:17 Gelesen: 38998# 2757 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 15.11.1797 vom Hofkammerrath ? den Namen kann ich leider nicht lesen, aus Passau, spediert an das hochfürstliche Rentamt in Königsstetten, es ging hier um einen zugewiesenen Vermögensstand.

Der Empfänger, somit das Rentamt musste 16 Kreuzer für den Brief zahlen welche durch die Thurn und Taxische Reichspost in Rötel notiert wurden, von Passau bis Königsstetten waren es knapp 27 Meilen Entfernung.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler V.PASSAU. (Winkler 1) verwendet 1785-1800, es werden 2 Typen erwähnt, im Feuser Deutsche Vorphila sind beide abgebildet, meiner ist Typ 2699-2 verwendet ab 1790 mit dem großen V., Typ Nr.2699-1 hat ein kleines v ohne Punkt.

Das Papiersiegel ist noch gut zu erkennen nur die Schrift ist mittlerweile abgeflacht.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 08.11.2023 19:28:35 Gelesen: 34721# 2758 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P 1/I mit Werteindruck von 2 Kreuzern vom 23.1.1875 aus Erlangen spediert an die Verwaltung der Ernestinen Hütte [1] bei Neuhaus über Stockheim, wann die Karte ankam ist leider nicht ersichtlich.

Im Text geht es um eine größere Bestellung.

Gestempelt wurde die Karte mit dem Einkreisstempel von Erlangen (Winkler Nr.21) verwendet 1873-1876.

Gruß Rainer



[1] http://geopfad-steinkohle.foeritztal.de/industriegeschichte/
 
Gernesammler Am: 10.11.2023 19:30:23 Gelesen: 33122# 2759 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 19.7.1861 von S.J. Zirndorfer aus Fürth, spediert an F.A.Müller in Nürnberg einen Ankunftsstempel gibt es nicht.



Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.2 IIc, die Schlingen der linken oberen 3 sind oben und unten offen, da diese Platte ab Ende 1854 ausgegeben wurde finde ich es eine sehr späte Verwendung, schön auch das die Marke an 3 Seiten geschnitten wurde, danach war wohl die Schere stumpf und es wurde unten am Rand gerissen.



Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel 145 und dem Halbkreisstempel von Fürth (Winkler Nr.13, mit Punkt) verwendet 1855-64, kleines Highlight des Stempels über dem Datum 7A für 7 Uhr Abends.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 10.11.2023 19:35:00 Gelesen: 33120# 2760 @  
@ Gernesammler [#2759]

Hallo Rainer,

schöner Brief, Randstück, 7A-Stempel, blau auf blau, aber ich denke, es ist eher eine Platte 5, schon von der Farbe her.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.11.2023 19:45:38 Gelesen: 33116# 2761 @  
@ bayern klassisch [#2760]

Hallo Ralph,

allein wegen dem Datum war das zuerst auch meine Vermutung, was mich stutzig machte waren die offenen Schlingen der 3 oben links ansonsten hätte ich auch zu Platte 5 tendiert.

Das Handbuch von der Arge Bayern über die Platten der 3 Kreuzer Bayern Nr.2 zeigt es ja eigentlich, aber ich höre mir gern andere Meinungen dazu an.

Gruß Rainer
 
Droenix Am: 10.11.2023 21:16:01 Gelesen: 33092# 2762 @  
Ein Brief von München nach Pest (Ungarn), einfach im Postverein, mehr als 20 Meilen. Eigentlich hätten 9 Kreuzer gereicht, damit mit 3 Kreuzer überfrankiert.


 
bayern klassisch Am: 10.11.2023 21:34:14 Gelesen: 33075# 2763 @  
@ Droenix [#2762]

Vielleicht hat der Absender bei seiner mathematischen Pflichtaufgabe die 9 Kreuzer braun verkehrt herum gehalten und nur 6 Kreuzer gelesen? Dann wären es mit der 3 Kr. Marke ja 9 Kr. gewesen.

Man weiß es nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Droenix Am: 10.11.2023 22:56:23 Gelesen: 33040# 2764 @  
@ bayern klassisch

Das könnte stimmen, dass die 9 als 6 gezählt wurde.

Lieber zu viel als zu wenig frankiert.

Beste Grüße

Peter
 
bayern klassisch Am: 14.11.2023 17:43:21 Gelesen: 31374# 2765 @  
Liebe Freunde,

warum nimmt ein gelernter Contraventions-Sammler so eine Postkarte aus Sonthofen nach München von 1871 in seine Sammlung auf?



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 14.11.2023 18:33:40 Gelesen: 31301# 2766 @  
@ bayern klassisch [#2765]

Hallo Ralph,

schöne Karte mit tollen Stempeln in lila/ bläulichlila und wie die Karte schon zeigt, der Abgabestempel sollte eigentlich oben links verortet sein und nicht auf der Rückseite.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.11.2023 18:48:34 Gelesen: 31294# 2767 @  
@ Gernesammler [#2766]

Hallo Rainer,

sehr gut gesehen - bei Correspondenz- und Postkarten sollte die Abgabepost nicht den hinten notierten Text überstempeln (weil es auch darüber viele Klagen gab), sondern vorne oben links Abgabe stempeln.

UND: 1871 wurde tatsächlich mit neuer Stempelfarbe, von den Telegraphenämtern kommend, beliefert, wer bei 3 nicht auf dem Baum war. Aber die meisten waren auf dem Baum und wollten diese Stempelfarbe nicht haben, da sie kaum klare Abdrucke ermöglichte (und hier perfekt zu sehen auf 2 hellgrünen Marken - bei dunkelrot, dunkelblau oder dunkelbraunen Marken waren diese Abschläge ziemlich sinnarm).

Also darf man 1871-er Briefe mit dieser, eher blassen Blautönung ruhig in die Sammlung aufnehmen.

Dazu wird sicher noch in unserem Rundbrief später etwas zu lesen sein, wenngleich nicht von mir.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 17.11.2023 11:12:36 Gelesen: 30665# 2768 @  
Liebe Freunde,

eine 2 Kr. Postkarte aus Goeggingen vom 08.05.187? lief nach Saarbrücken und wurde, was so nicht korrekt war, in Augsburg II mit dem Transitstempel und einem blauen Vermerk, den ich leider so wenig lesen kann, wie den Text der Karte selbst, versehen.



Saarbrücken ist m. E. gut geschrieben und gehörte zum Deutschen Reich (zuvor Preussen). Kann jemand das Bläuel lesen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.11.2023 11:31:02 Gelesen: 30659# 2769 @  
Liebe Freunde,

eine Postkarte von München I wurde am 03.01.1874 an Herrn Carl Wilhlem Küller in Auerbach i./S. versendet. Das Franko von 2 Kr. war nach allen Teilen der Vertragsstaaten hin gleich.



Ich sehe einen Stempel von Auerbach in Bayern vom 05.01.1874, welcher gestrichen wurde und einen Stempel von Neuenmarkt in Bayern vom Folgetag.

Darunter "unbekannt retour". Aber auch in Blau eine Unterstreichung "Auerbach i./S." was für mich "Auerbach in Sachsen" heißen könnte.

Rückseitig ergänzt wurde der Bahnpost-Halbkrieiser Bayreuth-Neumarkt abgeschlagen.

Ankunftsstempel bei einer Rücksendung nach München, oder einer Weiterleitung nach Sachsen sehe ich keine.

Wer kann sicher erklären, warum die Karte heute so aussieht, wie sie aussieht?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.11.2023 11:59:20 Gelesen: 30653# 2770 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen mit 7 Kr. frankierten Brief aus Kleinheubach an "Seiner königlichen Hoheit dem Großherzog von Hessen und bei Rhein zu Darmstadt" vom 29.04.187?.



Das schwarze Lacksiegel des Absenders sieht königlich aus, ist aber für mich nicht genau zuordenbar. Die Majestäten selbst hätten wohl kaum 7 Kr. frankiert. Kann jemand mehr dazu sagen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.11.2023 15:46:00 Gelesen: 30344# 2771 @  
@ bayern klassisch [#2769]

Hallo Ralph,

wunderbare Karte und richtig es ist Auerbach in Sachsen gemeint, da kann man die Karte nicht in die Oberpfalz schicken, Carl Wilhelm Müller lebte halt in Sachsen und die Post hat die Karte falsch spediert.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.11.2023 19:01:30 Gelesen: 30312# 2772 @  
@ Gernesammler [#2771]

Hallo Rainer,

so war es - wie viele bayerische Postkarten der Kreuzerzeit mag es wohl mit so vielen Stempeln und Stempelformen geben? Ich denke nicht so viele.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.11.2023 20:41:44 Gelesen: 30286# 2773 @  
Liebe Freunde,

bitte um Eure Hilfe.



Diese Drucksache (frankiert mit 1 Kreuzer, lt Vermerk des Vorbesitzers Bogenecke der Platte 1) lief von München nach Oberammergau, aber das Jahr im Stempel ist leider undeutlich abgeschlagen, den Vermerk oben rechts interpretiere ich als 1855, was meint Ihr?

Vielen Dank,
harald
 
bayern klassisch Am: 18.11.2023 21:04:32 Gelesen: 30276# 2774 @  
@ bignell [#2773]

Lieber Harald,

nach Auswertung aller Informationen zu deiner Drucksache ist 1855 richtig, genau wie die Tatsache, dass die Marke eine Bogenecke ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.11.2023 21:24:02 Gelesen: 30266# 2775 @  
@ bayern klassisch [#2774]

Lieber Ralph,

da bin ich froh, dass ich das Jahr richtig hinbekommen hab.

Vielen Dank,
harald
 
Gernesammler Am: 20.11.2023 19:58:03 Gelesen: 29757# 2776 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 13.10.1856 von Leonhard Kalb aus Nürnberg, spediert an Herrn Becker & Co. in Leipzig, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.5 zu 9 Kreuzer, dies war die Gebühr für den einfachen Brief bis 1 Loth im Deutsch-Österreichischen Postverein, gestempelt wurde mit Halbkreissehnenstempel der Bahnpost Hof-München auf der Rückseite zur Ankunft mit Einkreisstempel der Stadtpost von Leipzig.

Leonhard Kalb ist bekannt als Forwarder, aber dieser Brief ist diesmal von Ihm persönlich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.11.2023 20:35:25 Gelesen: 29739# 2777 @  
@ Gernesammler [#2776]

Hallo Rainer,

so ist es - Leonhard Kalb ist wohl der bekannteste und größte Forwarder Bayerns gewesen, der sogar eine eigenen Stempel führte und auf den Siegelseiten der eingehenden Briefe abschlug, mit Martin Spengelin in Lindau - aber von ihm gibt es sonderbarerweise kaum Briefe, während es von Spengelin viele Hundert Briefe gibt.

Hier hätte man mit dem Mühlradstempel 406 die Marke entwerten müssen - hat man aber nicht, du Glückspilz.

Mit einem anderen Brief zu 12 Kreuzer hast du jetzt eine tolle Seite von Auslandsbriefen mit irregulärer Bahnpost-Halbkreis-Stempel-Entwertungen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 21.11.2023 10:58:10 Gelesen: 29532# 2778 @  
Liebe Freunde,



einfacher Brief des Hüttenwerks Halblech (heißt wirklich so), 12 km entfernt von der Postexpedition Füssen, an Firma C. Gerhauser in Kaufbeuren vom 21.10.1857 und Ankunft vom selben Tag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.11.2023 11:19:51 Gelesen: 29527# 2779 @  
Liebe Freunde,

heute darf ich einen außergewöhnlichen Brief vorstellen. Verfasst wurde er im Spital von Lindau im Bodensee am 15.11.1851 von Leonhard Färber, der dortselbst mit Gallenfieber lag und dringends Geld benötigte. Daher schrieb er diesen Brief, der 2 Tage später bei der Post in Lindau unfrankiert an Leonhard Schmidt, Kalterbauer in Döttingen, Künzelsau, Württemberg "pressant" abging. Die Aufgabepost taxierte ihn mit 9 Kreuzern als Postvereinsbrief unter 1 Loth über 10 bis 20 Meilen. 2 Tage später kam er dort an.



Es war ein Bettelbrief und der Empfänger übersandte 20 Gulden am 22.12.1851 an den Künzelsauer in Lindau, der sich darüber sehr gefreut haben musste. Als Beleg für diese Großzügigikeit (und da sagt man den Schwaben nach, sie wären geizig!) klebte er den Fahrpostaufgabeschein über seine Sendung in den Bettelbrief ein, so dass er uns heute noch vorliegt.



Allerdings hatte man gut 26 Gulden Schulden gemacht und bis zum Geldeingang werden diese nicht weniger geworden sein.

Interessant der Absendervermerk in der letzten Zeile, damit das Geld auch gut ankommt:

"Addresse Leonhard Färber im Spital in Lindau - Schickt Pabier-Geld wegen Porto Ersparniß".

Dem ist nichts hinzu zu fügen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 22.11.2023 12:19:29 Gelesen: 29293# 2780 @  
Liebe Freunde,

von einem lieben Freund darf ich euch 3 Zierstempel von Rodalben in der Pfalz zeigen, die er auf einen Streich bei Rauhut erwerben konnte - besten Dank an den Auktionator dafür, denn sonst kann man froh sein, mal ein ein oder zwei Jahren einen davon zu erwischen.





Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 25.11.2023 22:19:46 Gelesen: 28709# 2781 @  
Liebe Freunde,

in einem Briefe-Lot war auch dieser enthalten:



1863 als R.S. (Regierungssache) portofrei von Neunburg vorm Wald nach Neukirchen-Balbini versandt, kommt recht unspektakulär daher, aber die Innenseite hat mich überrascht:



Ein gedruckter Briefkopf von einem Untersuchungsrichter aus dem 19. Jahrhundert ist mir noch nicht untergekommen.

Beim Papiersiegel Händler-Signum HARTMANN.

Liebe Grüße,
harald
 
Gernesammler Am: 26.11.2023 14:47:18 Gelesen: 28629# 2782 @  
@ bignell [#2781]

Hallo Harald,

sieht so wirklich einfach aus, aber die Innenseite, spektakulär mit seinen Verzierungen.

Auch der Stempel von Neunburg ein 11b sauber abgeschlagen war er doch schon 10 Jahre in Gebrauch.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 26.11.2023 17:03:12 Gelesen: 28610# 2783 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 15.7.1807 aus Possenheim vom Burghaslachchen Herrschats Gericht spediert an Herrn Advokat Kraft in Neustadt an der Aisch, Herr Kraft notierte dann am 21.7.1807 Erhalt, ob der Brief dann per Boten zurück spediert wurde kann ich nicht sagen.



Für das Porto notierte die Thurn und Taxische Reichspost 4 Kreuzer für die etwas über 3 Meilen, es wurden ausserdem 3 Kreuzer Papier erhoben.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler POSSENHEIM R.3. (Winkler 3a) verwendet 1803-09.

Auf der Rückseite ein noch sehr gut lesbares Papiersiegel des Gräflichen Castell Herrschafts Gericht Burghaslach.

Gruß Rainer


 
DERMZ Am: 03.12.2023 13:40:04 Gelesen: 27435# 2784 @  
Guten Tag,

mit dem Jahr 1883 bin ich wohl etwas moderner, bestimmt nichts Besonderes - mir gefällt der Beleg einfach



Auf der Rückseite ist nur der Ankunftsstempel aus Straßburg abgeschlagen



Mit besten Grüßen aus dem tiefverschneiten südlichen Süden

Olaf
 
Gernesammler Am: 03.12.2023 14:38:52 Gelesen: 27427# 2785 @  
@ DERMZ [#2784]

Hallo Olaf,

auch wenn moderner so ist es doch ein schönes Stück Geschichte, nach dem Deutsch-Französischen Krieg und später dem Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 wurde Straßburg im neu gegründeten Deutschen Reich Hauptstadt des Reichslandes Elsaß-Lothringen, erst nach dem 1. Weltkrieg kam die Stadt Straßburg nach dem Versailler Vertrag von 1919 wieder zu Frankreich.

Somit stimmt auch das Franko von 10 Pfennig für den einfachen Brief bis 15 Gramm, beide Stempel sind sehr sauber abgeschlagen, Sammlerherz was will man mehr.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.12.2023 20:13:31 Gelesen: 27115# 2786 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 11.6.1868 vom Bezirksgericht in Neustadt an der Saale spediert an das Königliche Landgericht von Mellrichstadt.

Für das Franko verklebte man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreis-Zierstempel von Neustadt a/S. (Winkler 18 b) verwendet 1868-1870.

Die Rückantwort ließ dann einige Tage auf sich warten und wurde als Interne Partei Sache IPS aus Mellrichstadt nach Neustadt an der Saale zurückspediert.

Diesmal mit 12 Kreuzer Postvorschuss, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Mellrichstadt (Winkler 11 b).

Der Inhalt der Briefe ist leider nicht mehr vorhanden, die 23 x in blau war das die verlangte Gebühr für den Brief da ja Partei Sachen immer kostenpflichtig waren?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.12.2023 20:52:15 Gelesen: 27107# 2787 @  
@ Gernesammler [#2786]

Hallo Rainer,

ein Luxusbrief hin wie her. 3 Kr. Franko als Briefpost bis 1 Loth und als Fahrpost retour für 23 Kreuzer.

J.P.S. = Justiz-Partei-Sache.

12 Kr. Postverschuß sind klar - wie sich die restlichen 11 Kr. zusammengesetzt haben, weiß ich nicht, da ich keine Fahrpost sammle.

Liebe Grüsse und danke fürs Zeigen,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.12.2023 20:06:17 Gelesen: 21995# 2788 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Charge Brief vom 16.5.1864 von Elias Schenhauser aus Fürth, spediert an die Herren Becker & Cie., dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko verklebte man eine eine Bayern Nr.11 zu 9 Kreuzer für den Brief in der 2.Gewichtsstufe im Fernverkehr (Tarif von 1858), die Reco Gebühr von 6 Kreuzern wurde gegen Barzahlung auf Postschein ausgestellt.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel von Fürth 145 und dem Halbkreisstempel Fürth (Winkler Nr.13, mit Punkt) verwendet 1855-64 sowie zur Ausgabe mit dem Zweikreisstempel von Leipzig Ausgabe.

Zur Kenntlichmachung der Redcommandation wurde der Charge Stempel abgeschlagen, es könnte rote Farbe gewesen sein und es wurde die Manualnummer 74 notiert.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.12.2023 20:20:00 Gelesen: 21986# 2789 @  
@ Gernesammler [#2788]

Hallo Rainer,

schöner Brief, alles richtig, nur war es ein Brief der 1. Gewichtsstufe (du hattest einen Tippfehler).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.12.2023 15:01:06 Gelesen: 18786# 2790 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 10.8.1872 von Herrn Schleggi aus Kübelberg bei Schönenberg, spediert an Herrn Adam Mauckel in Neustadt an der Haardt, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Schönenberg (Winkler 20a) verwendet 1872-79 sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von Neustadt a/H in blau (Winkler 14) verwendet 1868-76.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 27.12.2023 17:40:54 Gelesen: 18407# 2791 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 9.4.1865 von J.W. Schienerer aus Fürth, spediert an Adolf Rabinske in Berlin wo der Brief am 10.4.1865 zur Ausgabe kam.

Der Brief wurde als Rechnung verschickt, was mich irritiert, im oberen Teil werden 463 Thaler 11 ausgewiesen unten stehen dann 93 Gulden, welche Ware wurde in der Rechnung angegeben?

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.11 zu 9 Kreuzer für den Brief in der 1.Gewichtsstufe im Fernverkehr (Tarif von 1858), gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel von Fürth 145 und dem Halbkreisstempel Fürth (Winkler Nr.14, hohe Grotesk Schrift) verwendet 1865-1870, auf der Rückseite der kleine Ankunfts-Ausgabestempel von Berlin in blau.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 27.12.2023 17:51:20 Gelesen: 18403# 2792 @  
@ Gernesammler [#2791]

Hallo Rainer,

oben in der Rechnung stehen die gelieferten Posten in Thalerwährung und darunter die Commission, also das, was man in Zahlung genommen hat, in rheinischen Gulden.

Der Hammer ist aber das, was ganz unten steht im Inhalt:

"Noch erlaube (ich) mir die freundliche Bitte, beiliegenden Brief per Briefpost gefälligst an seine Adresse gelangen zu lassen und danke für verursachte Mühe aufs freundlichste; zu Gegendiensten gerne bereit".

Hier hat also ein bayerischer Versender einen Schmuggelbrief an einen Preussen beigegeben, den dieser wohl als günstigen Ortsbrief aufgegeben haben wird. Dergleichen Vermerke sind äußerst selten (ich habe in 30 Jahren der Sammelei über Contraventionen nur 3 weitere Briefe dieser Art kaufen können) und begehrenswert. Du bist ein Glückspilz!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.12.2023 19:10:24 Gelesen: 18380# 2793 @  
@ bayern klassisch [#2792]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis zu der Rechnung und dem netten Anhang zum Schmuggelbrief, dann haben sich ja die 15,- Einsatz gelohnt.

Beste Grüße
Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.12.2023 19:37:33 Gelesen: 18374# 2794 @  
@ Gernesammler [#2793]

Hallo Rainer,

sehr gelohnt, ohne Zweifel. Man muss viele, viele Briefe durchlesen, um einen zweiten Brief dieser Art zu finden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.12.2023 19:53:46 Gelesen: 18371# 2795 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 3.8.1865 von einem Herrn Schwarz aus Memmingen, spediert an die Herren Birkner & Hartmann Nürnberg, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Im Brieftext geht es um die Bestellung über mehrere Pfund Gewürz-, Gesundheits und Vanille-Schokolade.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer für den einfachen Brief im Fernverkehr bis 12 Meilen, Tarif von 1865.

Gestempelt wurde mit Mühlradstempel 311 sowie dem Halbkreisstempel von Memmingen (Winkler 14, hohe Grotesk Schrift) verwendet 1865-66 sowie auf der Rückseite mit dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10, Typ II 24mm) diesen gab es in 3 Typen verwendet 1862-66.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 27.12.2023 20:10:28 Gelesen: 18367# 2796 @  
@ Gernesammler [#2795]

Hallo Rainer,

2 Besonderheiten:

Am 1.8.1865 wurde das Franko für einfache Briefe innerhalb Bayerns und der Pfalz auf nur noch 3 Kreuzer festgesetzt, ohne Unterschied der Entfernung. Dein Brief ist 2 Tage später geschrieben worden.

Von Memmingen nach Nürnberg waren es 176 km, so dass bis zum 31.7.1865 noch 6 Kreuzer zu frankieren gewesen wären. Man erkennt also, dass der Absender von der 2 Tage alten Gebührenänderung wusste und nicht zuviel verklebte. Einen Brief vom 1.8.1865 suche ich übrigens seit 40 Jahren und habe noch nie einen gesehen.

2. Besonderheit ist der geschlossenen Mühlradstempel 311 von Memmingen, der damals eigentlich auszusondern gewesen wäre, weil er keine leserlichen Abschläge mehr produzieren konnte. Memmingen musste also eine sehr gut geführte Poststelle gewesen sein, weil sonst Inspektoren des Oberpostamts Augsburg (für Schwaben und Neuburg zuständig) häufiger mal vorbei geschaut hätten und ihnen der desolate Zustand des Stempels natürlich sofort aufgefallen wäre. Danach hätten sie umgehend einen Neuen gravieren lassen (dann als offener Mühlradstempel 311) und ausgetauscht. Aber das war nicht der Fall.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 29.12.2023 10:57:19 Gelesen: 18199# 2797 @  
Liebe Freunde,

Dienstbriefe von der Post an die Post sind immer, so ein Inhalt noch vorhanden ist, einen Blick wert und so ist es auch hier: Die Königliche Post-Expedition Ipsheim sandte am 20.05.1858 unter der Franchise R.S. ein Schreiben an das vorgesetzte Oberpost- und Bahnamt von Mittelfranken in Nürnberg ab, welches noch am selben Tag dort ankam.

Das verwendete Siegel ist wunderbar erhalten.

Der Inhalt ist wohl nur noch fragmentarisch erhalten, aber ich möchte ihn dennoch zeigen:



"K. Oberpost- und Bahnamt mögen geruhen das Gesuch um abermalige Erhöhung des Aversums auf Grund vorstehender wahrheitsgetreuer Angabe auch dieses mal gütig aufnehmen und bei hoher Generaldirection zu gnädiger Berücksichtigung empfehlen zu wollen."

Hochachtungsvollst verg....

Eines Koeniglichen Oberpost- und Bahnamts

gehorsamster Max Fleischmann, k. Postexpeditor.

Es verwundert schon ein wenig, wenn der Wunsch nach einer Höherbesoldung tatsächlich die Franchise einer postportofreien Regierungs-Sache nach sich gezogen hätte - ich kenne das auch anders.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 01.01.2024 15:12:22 Gelesen: 17102# 2798 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Charge Brief vom 1.2.1866 von der Passauer Mechanischen Papierfabrik aufgegeben in Obernzell und spediert an Christian v.Fröhlich & Söhne in Augsburg, dort kam der Brief am 3.2.1866 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer für den einfachen Brief im Fernverkehr über 12 Meilen, Tarif von 1865, die Reco Gebühr von 6 Kreuzern wurde gegen Barzahlung auf Postschein ausgestellt.

Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel von Obernzell Nr.363 sowie dem Halbkreisstempel Obernzell (Winkler 11 b) verwendet bis 1879, sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel BAHNH.AUGSBURG (Winkler 13) verwendet 1859-1872.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.01.2024 16:25:36 Gelesen: 17092# 2799 @  
@ Gernesammler [#2798]

Hallo Rainer,

dein schöner Brief wurde in Erlau zwischen Passau und Obernzell geschrieben, um dann erst in die entgegengesetzte Richtung nach Obernzell zu laufen, ehe er über Passau und München nach Augsburg gelangte.

Ab 1.1.1861 war der Chargé-Stempel in roter Farbe abzuschlagen, nicht in schwarz wie hier.

Das Reglement vom 1.8.1865 sah keine 12-Meilen-Rayons mehr vor - alle einfachen Briefe kosteten im Königreich nurmehr 3 Kr., wie hier.

Liebe Grüsse und Frohes Neues,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:31:31 Gelesen: 16782# 2800 @  
Liebe Freunde,



den Lappen musste ich unbedingt haben, weil ich dergleichen noch nie gesehen habe:

Drucksache (Correctur!) aus Leoni am Starnberger See von Prof. Dr. Goebel aus München an Herrn Prof. Dr. J. B. Balfour Royal Botanic Garden in Edinburgh über München und London mit 650 g (oben rechts) gewogen und als Drucksache eingeschrieben. Das Franko betrug 95 Pfennige (eine Stufe, die ich kaum jemals zuvor gesehen habe und eingeschriebener Auslandsdrucksachen sind auch in der Pfennigzeit selten) am 19. April 1898, aber wie setzt es sich zusammen?

20 Pfg. müssten für die Einschreibung sein, dann blieben 75 Pfg. für das Drucksachenporto?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:36:23 Gelesen: 16779# 2801 @  
Liebe Freunde,



ein Stempel vom 30.05.1835 auf Brief aus Gunzenhausen an das kgl. bayerische Genamerie Compagny Commando in Ansbach wurde unter R.S. portofrei belassen.

Vielen Dank für den feinen Brief, Harald. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:42:01 Gelesen: 16777# 2802 @  
Und den noch gleich hinterher:



Ein Brief des Freiherrn von Würtzburg aus Würzburg vom 02.06.1846 lief in einer Streitsache an den Advocaten Dr. Elsner in Bamberg - der Baron von Würtzburg teilte seinem Anwalt mit, dass er in einer Streitsache an selbigem Morgen durch Vermittlung der Post 2 Geldpakete über total 2291 Gulden und 32 1/2 Kreuzer im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs mit A. Herrmann abgeschickt hätte, worüber er gerne nach Erhalt Quittung erhalten wolle.

Als Portobrief musste der Empfänger erst einmal 4 Kreuzer bezahlen, was er am Folgetag auch tat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 05.01.2024 17:05:09 Gelesen: 16761# 2803 @  
@ bayern klassisch [#2801]

Lieber Ralph,

freut mich dass Du was ansprechendes gefunden hast unter all dem Altpapier. ;)

Ich habe wie erwähnt ein Bayern-Brieflot ersteigert, weil zwei Belege mit österreichischem Botenlohn enthalten waren, die ich bereits unter "Thema: Postverhältnisse Bayern - Österreich" [1] vorgestellt habe, will aber hier den einen oder anderen Brief aus dem Lot zeigen, die vielleicht interessant sein könnten.



Eine großzügig geschnittene 3 Kreuzer auf Brief von Simbach am Inn vom 25.6.1855 nach Neuötting, lt. Bleistiftmarkierung Vorbesitzer "Stempel 320 Simbach a. Inn selten", mag ja sein.

Interessanter finde ich dass im Stempel "Neu=Œtting" der Tag 26 verkehrt herum eingesetzt war - es wird sich um den 26.6. und nicht den 26.9. handeln, weil auch im Altoetting-Stempel der 26.6. auftaucht.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=723&CP=0&F=1
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 17:14:00 Gelesen: 16755# 2804 @  
@ bignell [#2803]

Lieber Harald,

selten sind Briefe aus Simbach nicht gerade, aber dass beide Ankunftsstempel von Neu- und Altötting "Mängel" aufweisen, das schon. Der Altöttinger zeigt nämlich einen Querstrich unter dem Datum, was sinnfrei war und das Andere hast du schon mit deinem Adlerauge erkannt. Prima!

Danke fürs Zeigen dieses Rosinchens und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.01.2024 17:51:25 Gelesen: 16437# 2805 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 1.5.1839 von G.F. Krug aus Gunzenhausen, spediert an C.A. Venino seel. Erben in Würzburg.

Für das Porto musste Venino 6 Kreuzer bei Empfang in Würzburg bezahlen, gestempelt wurde mit kleinem Einkreisstempel (Winkler Nr.9) verwendet 1834-48.

Im Brief geht es um ein Angebot des Herrn Krug, das Papiersiegel auf der Rückseite ist noch etwas zu erkennen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 10:48:21 Gelesen: 16260# 2806 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine "Armen-Sache" des katholischen Dekanats Pappenheim an den Magistrat Weißenburg in Bayern vom 21.12.1834, hinten blank.



Rechts vom Absender steht eine "22", die ein Stempel gewesen sein müsste und sie passt von der Farbe her auch zum Pappenheimer Stempel.

Kann jemand etwas zu diesem "Nummernstempel" sagen? Bewußt gesehen habe ich so etwas noch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 11:00:18 Gelesen: 16257# 2807 @  
Liebe Freunde,

es gibt Tage, da klappt nichts und es gibt Tage, da wird selbst dieses Level nicht mal im Ansatz erreicht.



Als Beleg dafür soll mir eine 2 Kreuzer Postkarte aus Ottobeuren der Firma I. N. Braun an die Firma Holfelder & Cie, Schreib-Materialien-Handlung in Augsburg vom 29.11.1875 dienen.

Die Karte wurde mit dem Stempel von Ottobeuren versehen - aber nur oben links, statt auf dem 2 Kr. Werteindruck oben rechts. Dafür überschrieb man (die Bahnpost?) den Textteil "Bayern" und den Wertstempel großzügig mit blauer Kreide mit "Ottobeuren" und der Augsburger Bahnhof zeigt sich mit seinem Ankunftsstempel auch am Folgetag oben links.

Kartentext: "Ottobeuren den 29. November 1875

Ihre Waarensendung habe soeben erhalten. Aber die mir gesendeten Pappdeckel sind zu schwach, so daß ich Sie ersuchen muss, die nächste Sendung mehr meinem Auftrage gemäß, also stärker, zu machen. Ein Buch Chagrün (?) Papier können Sie auch beilegen. Auch erinnere ich Sie daran, da´Sie mir statt der bestellten drei Sorten Pappdeckel nur eine einzige geschickt haben.

Hochachtunsvollst,

I. N. Braun".

Quer geschrieben lese ich: "NB (Nota Bene) schwarzes Chagrün Papier a 48 xr".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 11:09:58 Gelesen: 16254# 2808 @  
Liebe Freunde,

ein hässliches Entlein würde ich die folgende Drucksache nicht nennen, aber der Inhalt schlägt das Äußere natürlich um Welten.





In Landau/Pfalz druckte man am 01.01.1874 Meldungen für seine Kundschaft, aus denen hervor ging, dass das bisherige Geschäft "Johann Trapp´s Nachfolger" erloschen war und ab sofort dieses Colonial-Waaren-Geschäft en gros unter dem neuen Namen "Brück & Disqué" firmieren würde.

Die beiden Eigentümer zeigten durch ihre Unterschriften an, wie zukünftige Signaturen auszusehen hatten, wenn sie rechtlich gültig sein wollten.

Am 10.01.1874 wurde diese Drucksache in Landau zur Post gegeben und erreichte am Folgetag das badische Durlach, das auch nach der Übergabe der Post an das Deutsche Reich am 01.01.1872 noch weiterhin mit dem alten, badischen Rahmenstempel arbeitete.

Besonders interessant finde ich, dass der Name der alten Firma Johann Trapp´s Nachfolger in einer Weise gedruckt wurde, die man schon in den 1820-er Jahren kannte, während der neue Name der Firma vom Schriftbild her ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts fällt und man auch so zeigen wollte, wem die Zukunft gehörte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 13.01.2024 18:18:03 Gelesen: 15734# 2809 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 22.3.18.. von F. Wanderer Junior aus Nördlingen, spediert an J. Theodor Zorn aus Bamberg Adresse derzeit bei Herrn Schullehrer Kleinknecht in Kempten, hier kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.4 II zu 6 Kreuzer gestempelt mit dem geschlossenem Mühlradstempel Nr.354 sowie dem Halbkreisstempel von Nördlingen (Winkler Nr.13) verwendet 1857-1862 sowie zur Ausgabe mit dem Halbkreisstempel von Kempten (Winkler Nr.11b) verwendet 1853-1860, somit kann man das Datum des Briefes auf 1857-1862 eingrenzen.

Lustigerweise hat der Postbeamte in Kempten etwas geschlafen und somit kam der Brief bei Ihm in Kempten nicht am 23.3. sondern einen Monat früher am 23.2. an.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.01.2024 18:25:49 Gelesen: 15728# 2810 @  
@ Gernesammler [#2809]

Hallo Rainer,

als wäre dein Brief, bis auf den Schnitt der Marke unten, nicht schon schön genug, kam der gute Mann aus "BOMBAY", nicht aus Bamberg. Wer hat schon, außer dir natürlich, einen Brief an einen in Indien (vermutlich damals Britisch-Hinterindien) wohnenden und jetzt sich in Bayern aufhaltenden Menschen?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.01.2024 14:08:39 Gelesen: 15489# 2811 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 3 mit Werteindruck von 3 Kreuzer, seit 1874 ist der Werteindruck ohne den Überdruck "BAYER.POSTCOUVERT" ausgegeben worden.

Der Brief wurde am 28.10.1874 in Viechtach aufgegeben und spediert an die Gebrüder Lismann in München wo der Brief am Folgetag zur Ausgabe kam.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel Viechtach (Winkler Nr.21) verwendet 1870-75, sowie auf der Rückseite zur Ankunft mit dem Einkreisstempel von München I (Winkler 20a, niedrige Grotesk Schrift) sowie dem Briefträgerstempel Nr.30.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.01.2024 17:16:28 Gelesen: 15474# 2812 @  
@ Gernesammler [#2811]

Hallo Rainer,

eine sehr schöne Ganzsache, die man erstmal finden muss. Hier passt alles, ein Träumchen!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.01.2024 20:10:31 Gelesen: 15208# 2813 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 26.10.1839 vom Landgericht Burghausen, spediert an das Landgericht in Altötting, innen mit dem Hinweis "Präsentiert am 27.10.1839.

Für das Porto hatte man in Altötting 4 Kreuzer zu zahlen, diese sind in Rötel vermerkt.

Was hat es mit der Zeile oben links Conto 5 Kr. auf sich und was bedeutet die untere Zeile PS Partei-Sache und Porto kann ich lesen aber daneben jun....?

Gestempelt wurde mit kleinem Einkreisstempel von Burghausen (Winkler Nr.9) verwendet 1835-1854.

Im Text welcher auf Papier mit 3 Kreuzer geschrieben ist geht es um die Summe von 270 Gulden, auf der letzten Textseite ist noch das Dienstsiegel des Landgerichts Burghausen in blau abgeschlagen

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 15.01.2024 20:22:44 Gelesen: 15205# 2814 @  
@ Gernesammler [#2813]

Hallo Rainer,

da steht "Porto 5x", weil zu dem Postporto von 4 Kreuzern noch 1 Kreuzer Bestellgeld für den Boten kam.

"P.S. Porto jenseits" bedeutete: Partei-Sache, das Porto bezahlt die jenseitige Behörde (Empfänger). Damit war sichergestellt, dass man dort auch die 4 Kr. (bzw. 5 Kr.) bezahlen würde.

Ein Privater brauchte etwas von einer Behörde und bat in Altötting seine Heimatbehörde für ihn tätig zu werden. Damit war es keine Regierungs-Sache, sondern eine Partei-Sache.

Die Behörde in Altötting bekam vom dem Privaten ein Depositum für zukünftig anfallende Kosten.

Die Behörde schrieb frankiert nach Burghausen und bat dort um die benötigten Unterlagen/Erkenntnisse nebst Übersendung.

Die Behörde in Burghausen machte, was man in Altötting wünschte und fertigte das Schreiben unfrankiert ab (Gebühren lt. Papier, Porto und Bestellgeld laut Briefvorderseite).

Die Behörde in Altötting bekam es, bezahlte es und machte ihren "Job" für den Privaten. Am Ende wurde dieser informiert, dass er seine benötigten Unterlagen abholen konnte und man verrechnete den Betrag seines Depositums mit den angefallenen Kosten von Burghausen und Altötting.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.01.2024 21:02:00 Gelesen: 15198# 2815 @  
@ bayern klassisch [#2814]

Hallo Ralph,

Danke für die schnelle Hilfe damit kann man den Brief super ablegen.

Gruß Rainer
 
epem7081 Am: 16.01.2024 21:02:02 Gelesen: 15017# 2816 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich einmal aus meinem Fundus historischer Dokumente einen Fakt für diese Rubrik aufbereitet. Am 23.4.1856 wurde dieses Schreiben von Ingolstadt nach Eichstätt auf den Weg gebracht. Die Kreissegmentstempel sind noch ohne Jahreszahl, zudem ist der Stempel von Eichstätt schlecht abgeschlagen. Die "Klarstellung" des Siegels war schon eine besondere Herausforderung.







Ingolstadt am 20. April 1856
praes. 24 April
beantwortet 25. Aprii
expediert die Scheine d 28. April

Die
königl: Bauinspektion Ingolstadt
an den
Herrn Domcapitular Dro Senestrey
in
Eichstädt

In den Anlagen erhält Herr Adressat
7 Scheine, deren Betrag das kgl. Rent-
amt Aichach nach vollzogener Abquittierung
ausbezahlen wird; auf einem der 6
Scheine wolle gefälligst die Arbeitsleistung
bestättigt werden.
Mit Hochachtung
Reichling

Betrag der Scheine
55 fl 59 kr


Der Text links Ober dazu:

Baufälle am Pfarrhofe
zu Kühburg hier
Ablösung mehrerer be-
schaffter Gegenstände betr


Mit freundlichen Sammlergrüßen
Edwin
 
bayern klassisch Am: 16.01.2024 21:06:22 Gelesen: 15010# 2817 @  
@ epem7081 [#2816]

Und nicht ganz vergessen wollen wir dem schönen, alten Brief die Tatsache, dass es, vorne geschrieben, eine P(artei)-S(ache) war, die bis 12 Meilen innerbayerisch und über 1 bis 4 Loth inklusive schwer war und somit die vorn notierten 12 Kreuzer den Empfänger kostete.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
epem7081 Am: 16.01.2024 21:16:01 Gelesen: 15006# 2818 @  
@ bayern klassisch [#2817]

Hallo bayern klassisch,

vielen Dank für die Ergänzungen zu den postalischen Fakten, bei denen mir leider die speziellen Kenntnisse fehlen.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
bayern klassisch Am: 16.01.2024 21:23:51 Gelesen: 15003# 2819 @  
@ epem7081 [#2818]

Dafür kann man hier doch fragen, wenn man mal etwas nicht weiß.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.01.2024 19:53:19 Gelesen: 14885# 2820 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 1.8.1841 als Regierungs Sache (RS) vom Katholischen Pfarramte Hatzenbühl spediert ab Germersheim an das Hochwürdige Bischöfliche Ordinariat in Speyer, einen Ankunftsstempel gab es noch nicht.

Leider gibt es weder Text noch Vermerke zum ehemaligen Inhalt.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Germersheim (Winkler 11a) in rot, verwendet 1841-42.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.01.2024 20:06:35 Gelesen: 14882# 2821 @  
@ Gernesammler [#2820]

Hallo Rainer,

kein häufiger Brief - mit dem Kantonsboten von Germersheim auf seiner Retoure mitgenommen, den es bis zum 30.9.1858 gab, danach nicht mehr.

Hatzenbühl war und ist ein ganz kleiner Ort - von dort aus der VMZ einen Brief zu bekommen, ist schon eine feine Sache.

Dazu ist der Halbkreiser von Germersheim sehr gut abgeschlagen, weil der dortige Postexpeditor nicht unbedingt mustergültig arbeitete.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.01.2024 14:47:17 Gelesen: 13024# 2822 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 8.5.1865 aus Augsburg von G.Geiger der wenn ich es richtig lese eine Kanonengießerei unterhielt, spediert nach Strasbourg an Madame Sophie Gondolff, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.12 zu 12 Kreuzer, dies war die Gebühr für den einfachen Brief bis 10 Gramm nach Frankreich, Tarif laut Postvertrag Bayern - Frankreich vom 1.7.1858.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.28 sowie Zweikreisstempel mit Zierstücken von Augsburg (Winkler Nr.10) verwendet 1849-73, an der Grenze mit Zweikreisstempel Baviere - Strasbourg sowie dem P.D. Stempel für den Hinweis auf die Ganzfrankatur bis zum Empfänger.

Auf der Rückseite ist noch der Zweikreisstempel von Strasbourg zur Ankunft am 9.5.1865.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 28.01.2024 15:17:49 Gelesen: 12995# 2823 @  
@ Gernesammler [#2822]

Hallo Rainer,

kleine Korrektur: Der P.D.-Stempel kam in Augsburg auf den Brief. Das stand so im Vertrag und wurde auch in der Regel so beherzigt.

Wurde bei einem offensichtlichen Frankobrief dieser Stempel von der Aufgabe- bzw. Kartierungspost vergessen, stempelte Strasbourg mit seinem P.D.-Stempel nach. In diesem Fall haben dann die beiden Stempel P.D. und Bavière par Strasbourg immer dieselbe Farbe, was hier nicht der Fall ist.

Diese Briefe sind bekannt, aber sehr selten, ich kenne nur eine Handvoll davon.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.01.2024 19:46:54 Gelesen: 12610# 2824 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 29.2.1864 von Friedrich Püttner aus Culmbach, spediert an Conrad Gagel in Michelau über Post Lichtenfels, hier kam der Brief am 1.3.1864 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.264 (hier sieht die 4 mehr nach einer 1 aus) sowie dem Halbkreisstempel von Kulmbach (Winkler 12a) verwendet 1862-1869, auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Lichtenfels (Winkler 11b I, 21mm Höhe, ohne Punkt) verwendet 1852-1864, bei diesem Stempel ist bereits die untere Sehne defekt und ragt in das Stempelbild.

Im Brief, der eine Rechnung beinhaltet geht es unter anderem um 1 Ballen Bauholz.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 29.01.2024 20:00:18 Gelesen: 12606# 2825 @  
@ Gernesammler [#2824]

Hallo Rainer,

ein Luxus-Brief, wunderschön und frisch wie gestern. Die Kombi von knallroter Marke und blauem Absenderstempel auf bläulichem Brief entbehrt nicht einer gewissen Attraktivität!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.01.2024 21:09:44 Gelesen: 12586# 2826 @  
@ bayern klassisch [#2825]

Hallo Ralph,

Nicht nur, das der Brief sehr ansehnlich ist, es ist auch mein erster Brief aus einem Schaltjahr.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 29.01.2024 21:12:55 Gelesen: 12584# 2827 @  
@ Gernesammler [#2826]

Hallo Rainer,

ui - also aus 1860 habe ich sicher 20 Briefe, und das ist fußballerisch ja auch kein Zufall! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 30.01.2024 16:31:36 Gelesen: 12474# 2828 @  
Liebe Freunde,

ein feiner Dienstbrief aus dem Jahr 1809 mit dem Rayon 3 Ellingen zeigt, auch wenn ich hierfür noch keine Postvorschrift gefunden habe, dass das kopfstehende Abschlagen des Aufgabestempels offenbar als Mangel erachtet wurde, dem nur dadurch abzuhelfen war, indem man den Stempel drehte und nun richtig herum abschlug.



Die allermeisten, stempelführenden Postler interessierte das überhaupt nicht, aber es gab noch welche, denen ein Kopfsteher den Schlaf geraubt hätte (und ich meine nicht den Schlaf der Gerechten im Dienst).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 02.02.2024 19:35:38 Gelesen: 11594# 2829 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 24.12.1860 von Advokat Wibmer aus Memmingen, spediert an Herrn Max Kesel Bezirks Scribent "in Kempten, hier kam der Brief an Mitarbeiter einer Behörde oder eines Gerichts, die genehmigte Konzepte oder Entwürfe in Reinschrift abschrieben" in Kempten, hier kam der Brief am gleichen Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.2 II zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.311 sowie dem Halbkreisstempel von Memmingen (Winkler 11b, mit Punkt) verwendet 1856-69 sowie zur Ausgabe mit dem Halbkreisstempel von Kempten (Winkler 11b) verwendet 1853-60.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 02.02.2024 19:43:57 Gelesen: 11586# 2830 @  
@ Gernesammler [#2829]

Hallo Rainer,

pünktlich unterm Weihnachtsbaum durfte sich der Empfänger über eine Rechnung von 44 Gulden und 33 Kreuzern freuen, die ihm der Advokat zugesandt hatte - da wird die Stimmung doch gleich bombig gewesen sein, zumal das ein Monatsgehalt eines hohen Beamten entsprach.

Der geschlossene 311 ist sehr gut abgeschlagen - von diesem Mühlradstempel gibt es die schlechtest bekannten Abschläge von ganz Bayern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.02.2024 19:49:30 Gelesen: 11582# 2831 @  
@ bayern klassisch [#2830]

Hallo Ralph,

besten Dank für den Text, der Brief sieht wirklich super aus.

Um das Kauderwelch im ersten Satz aufzulösen, meine Verbesserung wurde leider nicht gespeichert:

Brief vom 24.12.1860 von Advokat Wibmer aus Memmingen, spediert an Herrn Max Kesel Bezirks Scribent in Kempten, hier kam der Brief am gleichen Tag zur Ausgabe.

Scribent:"Mitarbeiter einer Behörde oder eines Gerichts, die genehmigte Konzepte oder Entwürfe in Reinschrift abschrieben".

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 02.02.2024 19:51:44 Gelesen: 11581# 2832 @  
@ Gernesammler [#2831]

Ich habe alles verstanden, was du geschrieben hast, alles gut.

Ein sehr schöner Weihnachtsbrief, Respekt!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
kreuzerzeit Am: 07.02.2024 13:54:58 Gelesen: 10919# 2833 @  
Neu in meiner Sammlung :-)
 
kreuzerzeit Am: 07.02.2024 13:58:14 Gelesen: 10913# 2834 @  


Neuer Versuch
 
bayern klassisch Am: 07.02.2024 14:09:53 Gelesen: 10877# 2835 @  
@ kreuzerzeit [#2834]

Hallo

Die grünen Briefmarken gehören nicht zu diesem Brief. Es war ein 3. Gewicht im Umkreis von 90 km in Bayern.

Kannst du diesen Brief zurückgeben und bekommst dein Geld zurück?

Der Vermerk "21" macht überhaupt keinen Sinn.

Mit freundlichen Grüßen,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.02.2024 16:15:04 Gelesen: 9512# 2836 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P 4/I zu 2 Kreuzer vom 18.2.1875 aus Hof, spediert an die Rentei in Stockheim, hier kam die Karte am Folgetag zur Ausgabe.

Frage zum Text, wieso sollen wenn ich es richtig lese 100 Kilo Schmiede Kohlen nach Mitterteich?

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Hof (Winkler 21) verwendet in 2 Typen von 1870-77 sowie zur Ankunft mit dem Einkreisstempel von Stockheim (Winkler 21) verwendet 1870-1875.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.02.2024 16:48:05 Gelesen: 9501# 2837 @  
@ Gernesammler [#2836]

Hallo Rainer,

100 Centner (Kilo gab es noch nicht in Bayern).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.02.2024 17:00:54 Gelesen: 9497# 2838 @  
@ bayern klassisch [#2837]

Hallo Ralph,

also hab ich das Ct doch richtig erkannt, bin aber nach der schwarzen Notiz am Rand ausgegangen, dort steht 100 Kilo oder sehe da etwas falsch.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 10.02.2024 17:40:58 Gelesen: 9487# 2839 @  
@ Gernesammler [#2838]

Ich kann das leider nicht lesen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.02.2024 17:15:39 Gelesen: 6970# 2840 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 12.2.1864 aus Nürnberg, spediert an G.H. Hilpert in Erlangen wo der Brief noch am gleichen Tag zur Ausgabe kam.

Der Brief wurde als Rechnung aufgesetzt in Erfurt von der Firma C.W. Blase & Comp. über eine Summe von 6 Gulden 43 Kreuzer für einen Sack Kanariensaat und wahrscheinlich von einem Fuhrmann an Herrn Rosenmerker in Nürnberg weitergeleitet, dieser gab den Brief dann bei der Post auf, somit sparte sich Herr Blase einiges an Geld.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.356 sowie dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10, Durchmesser 24 mm) verwendet 1862-1866 sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler 13) verwendet 1857-1864.

Schön zu sehen auf der Briefvorderseite das die Firma Blase sowie der Forwarder Herr Rosenmerker Ihre Firmenlogos aufstempelten.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 18.02.2024 17:19:30 Gelesen: 6969# 2841 @  
@ Gernesammler [#2840]

Hallo Rainer,

Schmuggelbriefe sind immer etwas Besonderes, vor allem dann, wenn beide involvierten Firmen ihre Stempel (vorne!) abschlugen.

Die Entfernung von 152 km hätte von Erfurt nach Erlangen über 20 Meilen eine 3 Groschen Marke erfordert, die paritätisch 10,5 Kreuzer wert war. So hat man sich elegant 7,5 Kreuzer gespart, also einmal Mittagstisch beim Italiener, wenn es damals einen in Erfurt gegeben hätte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.02.2024 20:08:57 Gelesen: 4696# 2842 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 27.10.1870 von der Bayrischen Hypotheken Vereinsbank in München, spediert an das Königliche Landgericht Aibling, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel München I (Winkler 20b, niedrige Groteskschrift) verwendet 1870, sowie auf der Rückseite zur Ankunft mit dem Einkreisstempel Aibling /Winkler 20a, hohe Groteskschrift) verwendet 1870-1875.

Auf der Rückseite wurde zum schließen des Briefes noch ein sehr gut erhaltenes Papiersiegel der Bayrischen Hypotheken und Wechselbank verklebt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 28.02.2024 20:19:24 Gelesen: 4693# 2843 @  
@ Gernesammler [#2842]

Hallo Rainer,

das "Wapperl" hinten ist wirklich der Hammer, zumal man in Bayern ja erst 1870 Marken mit Zähnung herstellen konnte. Dazu noch so gut erhalten - wow!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.03.2024 15:40:01 Gelesen: 4005# 2844 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 21.12.1842 aus Erlangen spediert mit der Turn & Taxischen Reichspost an Herrn Regimentsarzt Dr.Shilling in Cassel, dort kam der Brief am 24.12.1842 zur Ausgabe.

Auf der Rückseite sind 11 Kreuzer und 4 Kreuzer vermerkt, davon sollten dann die 4 Kreuzer für Hessen sein, genaue Audröselung des Frankos erwünscht.

Auch wäre es schön zu erfahren ob im Text etwas interessantes steht, leider kann man das Gekritzel schwer entziffern.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler 11a) verwendet 1838-46, sowie auf der Rückseite mit einem einzeiligen Datums-Stempel 24.DEC.1842 eigentlich sollte es der L2 Zweizeiler von Cassel sein, Feuser 570-5.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 03.03.2024 16:22:36 Gelesen: 3995# 2845 @  
@ Gernesammler [#2844]

Hallo Rainer,

bei Bayern war es immer die Vorschrift bei Frankobriefen der VMZ das bayerische Franko unten (Nenner) und das Weiterfranko für fremde Postverwaltungen oben (Zähler) zu notieren - hier also 4 Kreuzer für Bayern und 11 Kreuzer für Thurn und Taxis.

Aus dem Inhalt geht für mich nichts besonderes hervor. Schöner Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.03.2024 17:26:05 Gelesen: 3976# 2846 @  
@ bayern klassisch [#2845]

Hallo Ralph,

wie immer besten Dank für die schnelle Antwort.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 08.03.2024 16:58:35 Gelesen: 3393# 2847 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 21.11.1858 von einem Herrn Hagel aus Landsberg, spediert an Franz Niggel in Mühldorf dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.4 II gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.268 sowie dem Halbkreisstempel von Landsberg (Winkler 11b) verwendet 1852-1859, auf der Rückseite zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von MÜHLDORF. (Winkler 11b, mit Punkt) verwendet 1858-1859.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 09.03.2024 20:10:41 Gelesen: 3307# 2848 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ortsbrief vom 11.3.1864 innerhalb von Augsburg, dieser geschrieben von Dr. von Gutermann am 10.3.1864 und spediert an die Gebrüder Koerber wo der Brief am selben Tag zur Ausgabe kam.

Im Inhalt geht es eine fehlende Anzeige über die Befriedigung der Schuldner Springer & Hameter gegenüber den Herren Koerber und den Ablauf einer Frist und somit wird ein Vollzug gegenüber den Schuldnern ausgerufen wenn ich das richtig interpretiere.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.8 zu 1 Kreuzer für den Brief im Ortsverkehr, Tarif von 1858, gestempelt wurde erstaunlicherweise für Abgang und Ausgabe mit dem Halbkreisstempel Bahnh.Augsburg (Winkler 13) verwendet 1859-72.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.03.2024 21:35:46 Gelesen: 3292# 2849 @  
@ Gernesammler [#2848]

Hallo Rainer,

ganz verrückter Brief - hinten 11.3. und vorne 11.3. und 11.8.. Da musste irgend etwas schiefgelaufen sein bei der Einstellung des Monats. Klasse!

Tarif 1.1.1861

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.03.2024 21:52:22 Gelesen: 3283# 2850 @  
@ bayern klassisch [#2849]

Lieber Ralph,

ich glaube der Stempel ist beim Abschlagen zweimal aufgedrückt worden und lautet "BAHNH.AUGSBURG | 8 | 11 3" - die 8 dürfte eine Uhrzeitangabe sein, sofern es das bei Bayernstempeln gab.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 09.03.2024 22:00:57 Gelesen: 3278# 2851 @  
@ bignell [#2850]

Lieber Harald,

deine Augen sind viel besser, als die meinen. Du hast Recht, es war 8 Uhr Morgens am 11.3.. Muss eine neue Brille beantragen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.03.2024 14:38:08 Gelesen: 3126# 2852 @  
@ bayern klassisch [#2849]

Hallo Ralph,

Harald hat da Recht, ich habe den Stempelabdruck vergrößert, durch den doppelten verrutschten Abschlag könnte man es wirklich denken mit dem 11.8., liegt aber nur am verrutschten Stempel.

Sieht aber trotzdem toll dadurch aus.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 10.03.2024 15:35:21 Gelesen: 3119# 2853 @  
@ Gernesammler [#2852]

Hallo Rainer,

danke - ist klar jetzt und immer ein Hingucker. Auch Auf- und Abgabestempel derselben Poststelle vom selben Tag zur selben Uhrzeit sieht man wahrlich nicht jeden Tag.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.03.2024 19:45:04 Gelesen: 2672# 2854 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Stein in Oberbayern vom 29.11.18., spediert an die Katholische Kirchenverwaltung in Gaden bei Waging, wann der Brief ankam kann ich nicht sagen.

"Gaden gehörte bis 1803 zum Fürstbistum Salzburg und dessen Gericht Tetelheim (Tettelham). Mit dem Rupertiwinkel kam Gaden 1805/1816 zu Bayern und mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818 wurde dann die Landgemeinde Gaden gegründet".

Für das Porto hatte der Empfänger hier die Kirchenverwaltung 6 Kreuzer zu zahlen, gestempelt wurde mit Fingerhutstempel von Stein (Helbig Nr.9) verwendet 1834-1859.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 15.03.2024 20:02:17 Gelesen: 2345# 2855 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 23.9.1813 aus München, außer ergebenster Diener kann man vom Namen des Absenders nicht viel lesen, der Brief wurde spediert an den Gerichtsverwalter Emser in Stein.

Für das Franko hatte der Absender 6 Kreuzer zu zahlen die auch auf der Rückseite notiert wurden.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München, R.4.München. Winkler 4 II, 27mm, 4 fast geschlossen) verwendet 1806-20, oben rechts wurde noch notiert "Praes.24.Sept.1813".

Gruß Rainer




 
Gernesammler Am: 17.03.2024 17:46:43 Gelesen: 2093# 2856 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P 1/I mit Werteindruck zu 2 Kreuzer vom 19.9.1874 von einem Herrn Tölz aus Zwiesel spediert an Josef Pommerer in Passau wo die Karte am nächsten Tag zur Ausgabe kam.

Im Text geht es um eine Sendung über 4-6 Pfund Silber die am 21.7. gesendet wurde oder werden sollte.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel Zwiesel (Winkler 21) verwendet 1870-75 in lila, sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von Passau (Winkler 13, Typ IV, 22 x 29,5 mm ohne Punkt) verwendet 1869-1876.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.03.2024 17:58:06 Gelesen: 2092# 2857 @  
@ Gernesammler [#2856]

Hallo Rainer,

4-6 Pfund Silber ist richtig transkribiert.

Interessant ist, dass man immer noch in der falschen Farbe gestempelt hat - das war damals im Herbst 1874 verboten und alle hätten wieder Schwarz stempeln sollen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
filunski Am: 24.03.2024 00:34:49 Gelesen: 789# 2858 @  
Liebe Bayern Sammler,

ich sammle das Gebiet zwar nur so ab und an nebenbei, aber besonders dann, wenn ich interessante Stempel zu sehen glaube. Genau dies ist bei der folgenden Postkarte der Fall.



Erst mal eine völlig unspektakuläre Karte, nicht sehr schön und auch mit zeitüblicher Alltagsfrankatur.

So weit so gut, aber werfen wir doch mal einen genauen Blick darauf. Es handelt sich um eine Postkarte, portorichtig frankiert mit 5 Pf, gelaufen von Bruck in der Oberpfalz in das benachbarte Städtchen Nittenau im Jahre 1905. Ich schreibe ausdrücklich nur das Jahr, denn der Monat bleibt im Ungewissen. Dazu gleich, erst jedoch zu den Stempeln. Da haben wir einmal den Aufgabestempel von Bruck, hier im Detail:



BRUCK b NITTENAU / R vom 6. Juni 1905

Aufgegeben wurde die Karte also, zumindest nach dem eingestellten Stempeldatum, am 6. Juni, wenn es denn stimmt. Dazu gleich mehr, vorher noch zu dem Stempel. Der ist eigentlich in meinen Augen eine kleine Sensation. Nicht weil einer der Vorbesitzer dazu mit Bleistift auf der Karte "R-Stpl He 100 P" vermerkt hat. Soll bedeuten, dass es sich bei diesem typisch bayerischen Braungardt-Stempel um einen Reservestempel (UB "R") handelt, die sind mancherorts recht selten, und er angeblich nach dem bayerischen Stempelhandbuch von Helbig mit 100 Punkten bewertet wird (eine sehr hohe Bewertung). Reservestempel ja, kann ich nachvollziehen und bestätigen, die Herkunft der 100 P Bewertung aber nicht. Im mir vorliegenden Handbuch von Helbig ist bei Bruck in der Oberpfalz nur ein Reservestempel gelistet, bewertet mit 70 Punkten. Dabei handelt es sich aber nicht um diesen Stempel! Dieser Stempel, mit der Ortsangabe BRUCK b NITTENAU ist weder im Handbuch noch im Nachtrag von Holzmayr aufgeführt. Sollte ich mich da täuschen, bitte ich hier mitlesende Bayern-Experten um Hilfestellung/Aufklärung.

Doch zurück zum Datum, wir haben ja sogar noch den Ankunftstempel vom Zielort Nittenau:



NITTENAU / b vom 6. Juli 1905

Das wäre also exakt ein Monat später!?

Daran glaube ich aber nicht. Von Bruck nach Nittenau sind es ca. 7 km und zur damaligen Zeit war es durchaus üblich, dass solche Poststücke noch am selben Tag ankamen (war ja damals nicht unsere heutige DPAG ;-)). Die Uhrzeitangaben in den beiden Stempeln würden dazu auch passen.

Ein Stempel zeigt also eine falsche Monatsangabe, JUN und JUL kann man ja schon mal leicht verwechseln und es dann übersehen. Leider wissen wir aber nicht welches jetzt der richtige Monat war.

Manchmal kann man ja noch über den Textinhalt Rückschlüsse ziehen, deshalb noch die Bildseite der Postkarte:



Zeigt uns zwar eine nette junge Dame aus der damaligen Zeit, hilft aber nicht weiter den Monat zu bestimmen.

Viele Grüße,
Peter
 
bayern klassisch Am: 24.03.2024 08:21:49 Gelesen: 724# 2859 @  
@ filunski [#2858]

Hallo Peter,

erstmal Glückwunsch zu dieser Rosine - ob Helbig den Stempel mit 70, oder 100 Punkten bewertet, ist nebensächlich. Selten wird er so und so sein und wenn dieser Typ des Reserverstempels dort und im Nachtrag nicht genannt ist, ist er eh sehr selten.

Aber es gibt viele Hundert Stempel, die in seinem Werk nicht genannt sind und die Gruppe der Reservestempel, Stationsstempel usw. dürfte diejenige sein, die am häufigsten Beispiele "produziert". Ich denke, man wird noch in 100 Jahren in Beleg- bzw. Stempelkonvoluten Stempel finden, die bis dato unbekannt waren, weil es im territorial überschaubaren Bayern halt eine große Menge von ihnen gab, aber keine Komplettübersicht dazu, welche genau. Daher benötigt es Forschung, um so nah wie möglich an die tatsächlichen Stempelanzahl zu kommen.

Da Reservestempel, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, nur ab und an eingesetzt wurden, halte ich das Juli-Datum des Ankunftsstempels für das Wahrscheinlichere, ohne es je beweisen zu können und die abgebildete Dame wird uns dabei auch nicht weiterhelfen können ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.03.2024 14:15:11 Gelesen: 675# 2860 @  
Hallo Peter,

so wie Ralph schon sagte, tolles Stück und Reservestempel sind immer selten.

Ich habe in meinen Büchern nachgesehen und kann von dem Stempel aus Bruck auch nichts finden, aber das ist bei dem schönen Stück auch nicht so wichtig.

Vor einiger Zeit hatte ich eine Postkarte mit Rückantwort eingestellt da lag das Abgangsdatum und die Rückantwort fast ein Jahr auseinander [1].

Gruß Rainer

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=1&ST=1262&CP=0&page=53
 
Gernesammler Am: 27.03.2024 19:43:22 Gelesen: 327# 2861 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 17.1.1859 von Zirner Menthi aus Fürth, spediert nach Obernberg in Österreich, dort kam der Brief am 20.1.1859 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man 1x Bayern Nr.2 II zu 3 Kreuzer und 1x Bayern Nr.4 II zu 6 Kreuzer, diese 9 Kreuzer waren die Gebühr für den einfachen Brief über 20 Meilen in die Mitgliedsstaaten des DÖPV, Tarif von 1850.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel Nr.145 sowie dem Halbkreisstempel FÜRTH. (Winkler 13, mit Punkt) verwendet 1855-64, auf der Rückseite der Durchgangsstempel am 19.1. Einkreisstempel Scherding und zur Ankunft der Einkreisstempel von Obernberg.

Gruß Rainer


 
bignell Am: 27.03.2024 19:58:29 Gelesen: 322# 2862 @  
@ Gernesammler [#2861]

Lieber Rainer,

der Durchgangsstempel ist SCHAERDING, wobei A+E zu einem Buchstaben Æ zusammengezogen sind. Leider etwas undeutlich abgeschlagen, deshalb sieht man es hier nicht.

Liebe Grüße,
harald
 
Gernesammler Am: 27.03.2024 20:00:40 Gelesen: 318# 2863 @  
@ bignell [#2862]

Hallo Harald,

besten Dank, unter der Lupe kann man es noch erahnen, wieder was dazu gelernt.

Gruß Rainer
 
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