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Thema: Alliierte Besetzung SBZ Mecklenburg-Vorpommern: Druckzufälligkeiten und Plattenfehler
philapit Am: 03.04.2019 13:18:45 Gelesen: 5718# 1 @  
SBZ MVP Mi.Nr. 30x mit Druckausfall

Mir ist eine eine sehr fragliche MVP Mi. Nr. 30 x in einem Lot untergekommen.

Haben die SBZ Spezialisten schon so etwas gesehen ? Der Druckausfall ist riesig. Die Marke ist BPP geprüft (Kramp).

Wer hat so etwas schon gesehen?



Mit freundlichen grüßen
Philapit
 
MSN-Wismar Am: 04.04.2019 08:03:12 Gelesen: 5665# 2 @  
@ philapit [#1]

Moin,

sehr schönes - naja zumindest interessantes - Exemplar.

Aber gesehen habe ich so etwas auch noch nicht.
 
spain01 Am: 04.04.2019 08:36:38 Gelesen: 5657# 3 @  
Hallo Allerseits,

mir stellt sich aber die Frage, warum die Marke deutlich höher geprüft wurde.

Die Papierstruktur erscheint im unteren Bereich eher normal, im oberen Bereich jedoch so, als würden sich quasi "zusätzliche Papierreste" auf der Marke befinden, die den (wohl ohnehin schon schwachen Druck) überdecken. Oder täuscht da der Scan?

Gruß
Michael
 
Stephan Sanetra Am: 29.10.2019 15:14:50 Gelesen: 5358# 4 @  
Hallo,

ich bin gerade erst mit der Durchsicht meiner Marken des Sammelgebietes „Sowjetische Zone – Mecklenburg-Vorpommern“ angefangen und finde schon zwei deutlich voneinander abweichende Marken der Mi.-Nr. 6x, die ich Euch gerne zeige:



Während bei der linken Marke der Kreis um die Wertziffer sowie die rechteckigen Rahmenbegrenzungen und Zierelemente gut erkennbar sind, fehlen diese bei der rechten Marke z.T. völlig. Ist dieses Phänomen auch auf einen Druckausfall zurückzuführen, oder sind andere Ursachen dafür verantwortlich?

Beste Grüße
Stephan
 
achim11-76 Am: 29.10.2019 16:34:22 Gelesen: 5339# 5 @  
Nach einem Doppeldruck sieht es nicht aus, ich würde eher auf eine Farbübersättigung der Buchdruckplatte tippen, was der Grund für das verschwommene oder verwaschene Aussehen ist.

Zuviel Farbe, und die niedrigen bzw vertieften Teile der Druckplatte die normalerweise nicht mitdrucken, waren so mit Farbe gefüllt, das sie diese überschüssige Farbe mit auf das Papier mit abgegeben haben, was das seltsame aussehen der Marke erklären würde
 
Stephan Sanetra Am: 30.10.2019 11:11:58 Gelesen: 5293# 6 @  
@ achim11-76 [#5]

Vielen Dank für die Erläuterungen. Allerdings scheint mir die Art der „Farbübersättigung“ bei den Ausgaben der Werte zu 6 Pfennig eher die Regel als die Ausnahme zu sein: Viele der mir vorliegenden Marken zeigen „verstümmelte“ Wertziffern sowie fehlende Rasterung in der Ecken, unvollständige Buchstaben beim Wort „Pfennig“ und auch fragmentierte Randlinien, wie z.B. bei der Mi.-Nr. 10x:



Beste Grüße
Stephan
 
achim11-76 Am: 31.10.2019 14:11:05 Gelesen: 5242# 7 @  
Grade die Ausgaben kurz nach dem Krieg in der SBZ sind sehr reichhaltig an Plattenfehlern, Druckzufälligkeiten oder sonstigen "Mängeln" , das ein einwandfreies Stück wohl eher die Seltenheit ist. :) Man findet immer noch in Lagerbüchern oder Restsammlungen auf dem Flohmarkt für Centbeträge Plattenfehler oder sonstige Abweichungen.

Dazu muss man einmal die Zeit sehen (kurz nach dem Kriege) wo Materialknappheit herrschte, und wenn Material da war, das jetzt nicht gerade den damalig möglichen Qualitätsstandards entsprach.

Dazu muss man auch sehen, das die SBZ Marken nicht zentral gedruckt wurden, sondern oft in Druckereien vor Ort, die normalerweise keine Briefmarken herstellen, sondern die vielleicht eher Zeitungen oder Bücher gedruckt haben. Das dort nicht die Qualitätskontrolle wie bei der Reichsdruckerei stattfanden, muss wohl schon damals klar gewesen sein. Und hier schliesst sich auch wieder der Kreis, da es in der Zeit eher auf Masse anstatt auf Klasse ankam, was der Materialknappheit geschuldet war. :)

Aber gerade diese Zustände von damals bescheren uns heute ein schönes und grosses Feld zum stöbern und suchen und das immer noch für vergleichbar kleines Geld.
 
Stephan Sanetra Am: 31.10.2019 17:51:50 Gelesen: 5220# 8 @  
@ achim11-76 [#7]

Beim Stöbern habe ich auch noch folgende Marken gefunden:



Zu viel Farbe dürfte wohl auch die Ursache dafür sein, dass die Buchstaben miteinander verbunden sind und das „M“ die Randleiste links berührt (Mi.-Nr. 37y, Marke links):

Die Marke rechts weist eher zu wenig Farbe auf, so dass das Pferd ein bisschen wie ein Schecke aussieht.

Ob es sich bei dem gebrochenen „o“ in „Vorpommern“ nur um eine Druckabweichung handelt, kann ich nicht beurteilen. In dem mir vorliegenden Michel Deutschland Spezial von 2008 ist diese Auffälligkeit jedenfalls nicht als Plattenfehler registriert.

Beste Grüße
Stephan
 
Stephan Sanetra Am: 31.10.2019 18:02:44 Gelesen: 5218# 9 @  
Ich sehe gerade: Es ist kein Pferd, sondern ein Trakor - also ein Traktor nur mit Pferdestärken und weißem Fleck.

Beste Grüße
Stephan
 
achim11-76 Am: 31.10.2019 19:21:47 Gelesen: 5204# 10 @  
Wenn man sich beide Marken anschaut findet man auf Anhieb noch mehr Druckabweichungen, also ein echt spannendes Gebiet - bei der linken Marke ist neben dem Strich der 5, wenn man ihn imaginär verlängert, ein Punkt zu sehen über dem Traktorreifen.

Auf der zweiten Marke neben dem Kopf des Trakoristen sieht man schön einen schwarzen Papiereinschluss.
 
Pepe Am: 31.10.2019 20:33:50 Gelesen: 5195# 11 @  
@ Stephan Sanetra [#8]

Hallo Stephan,

im Mi Spezial 2015 findet man den Plattenfehler Mi 37 IV, zweites 'O' in 'Vorpommern' oben offen. Leider ohne Abbildung. Könnte jedoch auf die rechte Marke zutreffen. ** 25,- Mi€.

Ich gehe noch mal zu Mi 8 zurück und zeige mal den Plattenfehler II.



Mi 8, OR, Feld 2, PF II, rechte Ranke oben verbreitert

Hier ist es schwer ein wirklich einwandfreies Stück zu finden.

Vielen Dank und nette Grüße Pepe
 
Stephan Sanetra Am: 31.10.2019 23:13:25 Gelesen: 5186# 12 @  
@ Pepe [#11]

Vielen Dank für die Info!

Stephan
 
Pepe Am: 01.11.2019 21:28:47 Gelesen: 5141# 13 @  
@ Stephan Sanetra [#12]

Mi 8x mit Plattenfehler III,



obere Marke Mi 8x, linker Rand, relativ sauberes Stück. Unten eine Verzähnung mit dem PF III, Fleck über '6'.

Auch interessant. Es könnte sich um zwei verschiedene Papiere handeln. Von der obigen habe ich weit mehr, so das ich dies mal als billige Papiervariante einstufe, x = schwarz auf hellbläulichgrün. Die untere könnte eine y = auf opalgrün, oder eher z = auf mittelgraugrün sein. Ist allerdings alles nur subjektiv. Nur mal nebenher zur Ansicht.

nette Grüße Pepe
 
spain01 Am: 02.11.2019 09:17:16 Gelesen: 5112# 14 @  
@ Stephan Sanetra [#8]
@ Pepe [#11]

Hallo,

bei der rechten Marke handelt es sich definitiv um den PlF IV.

Den Punkt rechts neben der 5 auf der linken Marke kann ich auch vorlegen, ist aber weder im Michel noch bei Schantl (bisher) als Plattenfehler registriert:



Farbe "a"

Die rechte Marke hat als zusätzliches Erkennungsmerkmal das links gebrochene "N" von MECKLENBURG. Hier deutlicher sichtbar:



Gruß
Michael
 
spain01 Am: 17.12.2019 22:17:56 Gelesen: 4839# 15 @  
Hallo Allerseits,

bekam heute den oben schon gezeigten "Punkt rechts unterhalb des Querbalkens der Wertziffer 5" im 6er-Block. Wie ersichtlich ist er auf allen drei rechten Marken vorhanden:



Es ist zu vermuten, dass dieser Punkt auf einer kompletten senkrechten Markenreihe vorhanden ist. Vergleichbares ist bei anderen Marken von Mecklenburg-Vorpommern bekannt. Z. B. MiNr. 25 I, die auf den waagerechten Feldern 21-30 vorhanden ist, die MiNr. 24 X, Felder 91-100 etc.

Da keine weiteren bekannten Plattenfehler ersichtlich sind, kann ich die Bogenreihe (noch) nicht bestimmen.

Den Sechserblock werde ich im kommenden Jahr Herrn Kramp zur Prüfung vorlegen.

Gruß
Michael
 
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