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Thema: (?) (1916) Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
filunski Am: 05.05.2019 11:11:51 Gelesen: 442359# 1 @  
Hallo zusammen,

angeregt durch einen Kommentar Richards zu diesem Beitrag [1] im Heinemannthema habe ich dieses neue Thema eröffnet und würde mich freuen auch von anderen Mitlesern Beispiele zu sehen zu bekommen. Dabei muss es keineswegs nur auf Deutschland beschränkt bleiben.

Handrollstempel (HRSt) zählen wohl mit zu den ungeliebtesten "Stiefkindern" in der Philatelie und selbst von Stempelsammlern werden sie meist wenig beachtet. Unter Briefmarkensammlern sind sie schon allein wegen der verpönten Wellen- und Strichmuster die sie auf den Marken hinterlassen wenig gut gelitten. Eingeführt wurde diese Stempelart zur Entwertung von großen Poststücken (Großbriefe, Päckchen), oft mit nachgebender, weicher Oberfläche, die auch bis heute oft noch nicht durch automatische Sortieranlagen und -systeme passen und automatisch entwertet werden können. Da sie schon deswegen meist auf größeren Poststücken und vor allem auch Geschäftspost zur Anwendung kamen, blieb davon wenig übrig. Wurde oft sofort entsorgt und war auch von Sammlern wenig begehrt und wurde als nicht sammelwürdig erachtet. Deshalb sind gerade die alten und frühen HRSt (es gab sie bereits zu Beginn des 20. Jh.), bis in die 1940er Jahre, kaum dokumentiert und auch selten zu finden. Philatelistisch auch durchaus noch ein Gebiet bei dem man einiges entdecken und aufarbeiten kann. ;-)

Daraus resultierend werden diese HRSt auch oft gar nicht erkannt und bleiben in der Versenkung verschwunden.

Mit dazu gehört auch dieser hier [1] gezeigte HRSt, den ich hier nochmals vorstelle:



Geschäftsbrief an die Deutsche Texaco in Stuttgart aus dem Jahre 1972, völlig unspektakulär frankiert mit zwei 30 Pf Heinemann Marken, Massenware die auch niemanden locken kann.

Im Detail der Stempel:



HRSt aus einem Versuch in mehreren deutschen Städten im Jahre 1972. Besonders auffällig die unterschiedliche Anordnung der beiden Stempelköpfe (Einer kopfstehend). Dieser Versuch fand nur kurze Zeit statt und es blieb anscheinend beim Versuch, in den allgemeinen Postbetrieb wurden diese Stempelgeräte nicht übernommen.

Mir liegen solche Abschläge außer aus Ludwigshafen, noch aus Elmshorn, Hamburg, Hannover und Koblenz vor.

Hier noch Einer davon aus Hamburg:



Vielleicht findet ja noch ein Mitleser weitere Beispiele dazu?

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=202759
 
Lutwinus Am: 05.05.2019 11:42:40 Gelesen: 442350# 2 @  
Hallo Peter,

aus dem Versuch kann ich einen Abschlag aus Saarbrücken beisteuern:



Auf Bedarfspostgut war er jedoch nicht abgeschlagen, sondern es handelte sich ursprünglich um eine Blanko-Karte mit der damaligen Mindestfrankatur zur Gefälligkeitsentwertung.

Liebe Grüße Jörg
 
filunski Am: 05.05.2019 11:44:44 Gelesen: 442347# 3 @  
@ Lutwinus

Hallo Jörg,

super!

Sehr schön, danke fürs Zeigen! ;-)

LG, Peter
 
bovi11 Am: 05.05.2019 12:30:11 Gelesen: 442323# 4 @  
Handrollstempel auf einem Bogen der Notopfer Nr. 8 X.

Solche Bogen wurden am Schalter zu Verrechnungszwecken entwertet. Belegt sind solche Entwertungen aus der Zeit vom 12. Januar 1953 bis zum 31. März 1955. Die Bogen wurden offensichtlich gewaschen und auf Zeitungspapier getrocknet. In Einzelfällen ist auf der Rückseite Zeitungstext lesbar.


 
JohannesM Am: 05.05.2019 17:40:03 Gelesen: 442273# 5 @  
In Halberstadt wurden auch einige Handrollstempel verwendet:

HALBERSTADT / 1 k v. 20.5.1939



Die Marken wurden anscheinend vorher mit einem mir unbekannten Maschinenstempel entwertet. Ich kenne keinen einzigen Beleg von Halberstadt bei dem dieses Entwertermuster vorkommt.

HALBERSTADT / * 1 k v. 6.11.1939



Warum diese Feldpostkarte mit dem Handrollstempel entwertet wurde wird das Geheimnis des Postbeamten bleiben, außerdem merkwürdig - beim Ub ist auf einmal ein Sternchen!

HALBERSTADT / 1 ? v. 23.1.1945



Da bin ich mir nicht sicher ob Ub k oder l

HALBERSTADT / 1 l v. 15.4.1947



Ub l in Schreibstift

HALBERSTADT / 1 l v. 19.4.1948



Das ist wohl ein Gefälligkeitsstempel

HALBERSTADT 1 / l / 38820 v. 24.5.1995



HALBERSTADT 1 / m v. 27.9.1939



HALBERSTADT 1 / m v. 5.6.1943



HALBERSTADT 1 / m / 38820 v. 16.9.1996



Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 05.05.2019 18:39:25 Gelesen: 442251# 6 @  
@ bovi11 [#4]

Hallo zusammen,

das Thema scheint ja doch mehr Interesse hervorzurufen, als gedacht! ;-)

Schönes Beispiel einer auch typischen Verwendung eines HRSt, Massenentwertung. Hier dient der HRSt zur Arbeitserleichterung. Danke fürs Zeigen.

@ JohannesM [#316]

Hallo Eckhard,

schöne Zusammenstellung wohl fast aller HRSt deiner Heimat. So selten zu finden, Glückwunsch!

Dieser von dir gezeigte HRSt ist ein Gelegenheitsstempel (Serienstempel der in mehreren Orten eingesetzt wurde):



Ein seltenes Exemplar eines HRSt bei dem in den Entwerter eine Werbefahne eingebaut wurde. Solche HRSt gab es immer wieder zu besonderen Anlässen und oft nur kurz im Einsatz. Diesen Werbeeinsatz gab es allerdings über mehrere Jahre in den verschiedenen Orten. Ich werde dazu später noch mal andere Beispiele zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 06.05.2019 13:32:45 Gelesen: 442181# 7 @  
@ filunski [#6]

Hallo Peter,

ich hab den HALBERSTADT / 1 l ja mit und ohne Werbeeinsatz, waren das dann 2 verschiedene Stempelgeräte?

Kennt jemand das Entwertermuster vom 1.Beleg in [#316] (nicht vom HRSt), welcher Maschinentyp könnte das sein?

Beste Grüße
Eckhard
 
Jürgen Witkowski Am: 06.05.2019 15:32:26 Gelesen: 442160# 8 @  
@ JohannesM [#7]

Hallo Eckhard,

es handelt sich um einen Freimarkenstempler der Firma Nationale Telephon- und Telegraphenwerke GmbH, Frankfurt (Main). Diese Freimarkenstempler wurde für Vorausentwertungen genutzt.

Mehr dazu findest Du hier:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=11562#M39

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Lutwinus Am: 06.05.2019 16:26:59 Gelesen: 442133# 9 @  
Hallo liebe Sammlerfreunde,

vermutlich ebenfalls aus einem Betriebsversuch stammt wohl dieser Abschlag aus Göppingen aus dem Jahr 1961. Ich habe den Abschlag unter einem anderen Thema bereits im Jahr 2015 gezeigt aber bisher konnte noch niemand näheres über den Stempel sagen. Möglicherweise handelt es sich um einen HRSt bestehend nur aus Stempelköpfen, wobei jeder zweite statt einer Datumszeile einen weiteren Stegstrich aufweist.



Vielleicht gibt es ja unter diesem Thema doch noch den ein oder anderen Hinweis.

Liebe Grüße Jörg
 
tomato Am: 06.05.2019 16:53:23 Gelesen: 442117# 10 @  
Hier ein Rollenstempel Berlin Weißensee mit Letztagsdatum 30.06.1951 auf dem Plattenfehler DDR 258 III.

Gruß Thomas


 
bernhard Am: 06.05.2019 21:39:26 Gelesen: 442064# 11 @  
@ JohannesM [#316]

"Die Marken wurden anscheinend vorher mit einem mir unbekannten Maschinenstempel entwertet. Ich kenne keinen einzigen Beleg von Halberstadt bei dem dieses Entwertermuster vorkommt."

Es handelt sich um einen Freimarkenstempler der Fa. Telefonbau und Normalzeit, Frankfurt/Main. Die nachstehende Abbildung stammt aus dem Brugmann-Katalog von Eich/Kausen/Meier, ArGe Vorausentwertungen, 1986.



Viele Grüße

Bernhard
 
JohannesM Am: 06.05.2019 21:43:03 Gelesen: 442062# 12 @  
@ Jürgen Witkowski [#8]

Hallo Jürgen,

herzlichen Dank, ich hab mir die Erläuterungen gleich zu dem Beleg abgespeichert. Die kleine Handschuhfabrik war wahrscheinlich der einzige Anwender für diese Maschine in Halberstadt.

Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 06.05.2019 22:27:33 Gelesen: 442045# 13 @  
@ JohannesM [#7]

waren das dann 2 verschiedene Stempelgeräte?

Hallo Eckhard,

ich kenne mich mit der Mechanik von HRSt nicht so genau aus, kann mir aber schon vorstellen, dass der Entwerter (Wellen oder Werbeklischee) getrennt vom Stempelkopf ausgewechselt werden können (so wie auch bei Maschinenstempeln).

Vielleicht kann hier ja jemand der mit der Mechanik dieser Geräte vertraut ist mehr dazu sagen?

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 06.05.2019 22:31:10 Gelesen: 442042# 14 @  
@ Lutwinus [#9]

Lieber Jörg,

ich erinnere mich noch als wir diesen interessanten Stempel in die Datenbank aufgenommen haben. Leider hat sich bislang noch niemand dazu gemeldet. Dass es sich um einen HRSt handelt ist für mich recht eindeutig, und ein sehr seltenes Exemplar ist er auf alle Fälle. Auch ich vermute aus einem Betriebsversuch. Werde mal versuchen über einen Artikel im Gildebrief der Poststempelgilde mehr darüber zu erfahren.

Viele Grüße,
Peter
 
muemmel Am: 06.05.2019 22:35:58 Gelesen: 442041# 15 @  
Guten Abend,

aus der Inflationszeit hier ein Handrollstempel vom Postamt Leipzig 13. Bei diesem wurden 2 verschiedene Stempelköpfe verwendet. Einmal nur POSTAMT LEIPZIG und um 90° gedreht LEIPZIG /Datum + Uhrzeit / 13.



Diesen Stempel gab es auch in violetter Farbe, ist aber schweineselten. Im INFLA-Band 48 ist er irrtümlich als Maschinenstempel aufgeführt.

Den anderen Beleg mit dem Stempel muss ich noch suchen.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 06.05.2019 22:41:11 Gelesen: 442037# 16 @  
Gefunden!

Hier nochmals der Handrollstempel Leipzig 13 auf einem R-Fernbrief:



Grüßle
Mümmel
 
JohannesM Am: 06.05.2019 22:41:27 Gelesen: 442037# 17 @  
@ bernhard [#11]

Hallo Bernhard,

auch dir ein Dankeschön, der Stempel ist also im Handbuch bereits erfaßt, immerhin habe ich nun schon 2 Verwendungszeiten.

Beste Grüße
Eckhard
 
kauli Am: 06.05.2019 22:42:14 Gelesen: 442036# 18 @  
@ tomato [#10]

Hallo Thomas,

den Handroller von Weissensee habe vom 5.2.1946-12.5.1965 registriert. Ich mag sie ja sehr, weil auch immer wieder Handroller auftauchen die noch nicht bekannt sind. Natürlich aus Berlin. Zeige einen vom PA Berlin SW 12, inzwischen habe ich zwei davon.

Von SW 12 war bisher überhaupt noch kein Zweikreisstegstempel bekannt. Würde mich über weitere HRST aus Berlin freuen. Gerne auch im Thread "Die Poststempel Berlins".



Viele Grüße
Dieter
 
filunski Am: 06.05.2019 22:43:42 Gelesen: 442036# 19 @  
@ tomato [#10]

Hallo Thomas,

danke für dein Beispiel!

Das ist mal einer der seltenen Fälle bei dem einem HRSt die Ehre zu Teil wurde in eine Markensammlung Aufnahme zu finden (eine seltene Gnade ;-)). Auch wenn es wohl mehr dem Umstand des Plattenfehlers zu verdanken ist und der HRSt wohl oder übel geduldet wurde.

Leider herrscht unter Markensammlern der Vorbehalt gegen mit HRSt entwertete Marken vor. Mir persönlich recht unverständlich. Verständnis habe ich dafür, wenn man eine Marke hat die nur die Wellen des Entwerters zeigt. So etwas ist weder zeitlich, noch örtlich, noch einer bestimmten Stempelart zuzuordnen. Sobald ich aber zumindest einen Teil des Stempelkopfs dabei habe, woraus ich den Ort und das Datum erkennen kann, ist das für mich ein durchaus sammelwürdiger Stempel den ich in manchen Fällen sogar einem Handstempel vorziehen würde.

HRSt auf Einzelmarken stammen so gut wie immer aus dem postalischen Gebrauch (kaum Gefälligkeitsstempel) und sind vor allem so gut wie immer echt! Für Fälscher ist es viel zu aufwändig HRSt zu fälschen als die einfacheren Handstempel. Gerade bei fälschungsgefährdeten Marken (Falschstempel z.B. auf frühen DDR/BRD Marken) sind die mit HRSt entwerteten unverdächtig. Und gerade auf Einheiten sehen die auch gar nicht schlecht aus, zumindest meine Meinung. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 06.05.2019 22:46:42 Gelesen: 442032# 20 @  
@ muemmel [#15]
@ muemmel [#16]

Lieber Harald,

das sind beides wirklich ganz besondere "Sahnestückchen" und ich hatte auch insgeheim schon gehofft, dass du sie zeigen wirst! ;-)

In [#16] wurde das Stempelband einer Sylbe Bandstempelmaschine in einen HRSt eingebaut.

Danke fürs zeigen!

Lieben Gruß,
Peter
 
muemmel Am: 06.05.2019 22:57:14 Gelesen: 442026# 21 @  
Aller guten Dinge sind 3.

Hier nochmals der HRSt LEIPZIG 13 auf einer Drucksache der 38. Gewichtstufe (!) in die CSR:



Und damit habe ich mein Pulver bzgl. dieses HRSt verschossen.

Gute Nacht
Mümmel
 
filunski Am: 06.05.2019 23:23:22 Gelesen: 442021# 22 @  
@ filunski [#19]

Nachtrag zu HRSt in Markensammlung.

Hier mal ein Beispiel dazu:



Auch wenn ich mit meiner Meinung hier bei den "gestandenen gestempelt-Marken-Sammlern" ;-) keinen einhelligen Applaus bekomme, halte ich das gezeigte Beispiel nicht nur für eine Bund gestempelt Sammlung für absolut sammelwürdig, ich halte es sogar für ein besonders schönes und außergewöhnliches Stück (auch wenn die Marke rechts oben nicht "einwandfrei" ist).

Ist aber nur meine bescheidene Meinung und jeder kann und sollte das ganz nach seinem eigenen Gusto handhaben. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 07.05.2019 09:38:24 Gelesen: 441974# 23 @  
@ filunski [#22]

Hallo Peter,

ich freue mich, daß Du Dich für Handrollstempel stark machst. Vor vielen Jahren habe ich mal einen Artikel über die Anfänge der Handrollstempel in der Poststempelgilde verfasst, in der Hoffnung eine Diskussion anzustoßen. - Fehlanzeige. Vielleicht entwickelt sich hier etwas?

Gruß Walter
 
filunski Am: 07.05.2019 15:11:55 Gelesen: 441912# 24 @  
@ Tuffi [#23]

Lieber Walter,

dachte ich mir schon, dass dir das Thema gefällt! ;-)

Bin auch ganz angenehm überrascht, was für eine positive Resonanz bis jetzt darauf entstand. Vielleicht rückt das "Stiefkind" HRSt ja doch noch ein wenig ins Rampenlicht.

So, jetzt aber mal ein wenig zur Historie der HRSt, soweit man dazu überhaupt etwas findet oder sicher sagen kann. In den Akten der Reichspost hat ja Tuffi früher schon nichts dazu gefunden.

Ziemlich gesichert erscheint jedoch aus zwei mir bekannten Quellen [1], [2], dass es 1923 in Pforzheim einen Postbediensteten namens Breusch gab. Einmal wird er als Postbetriebsassistent, ein anderes Mal als Postschaffner betitelt, aber das ist wohl nicht entscheidend. In Pforzheim gab es damals schon eine florierende Schmuckindustrie und ein hohes Aufkommen an Päckchen und Wertsendungen mit denen die Schmuckerzeugnisse versandt wurden. Diese verlangten eine Entwertung/Dokumentation mit einem lesbaren Tagesstempel. Bei Päckchen und ähnlichen Poststücken mit oft weicher, nachgebender Oberfläche recht schwierig oder gar unmöglich. So ersann dieser Herr Breusch das System des HRSt der sich dank seiner Konstruktion mit einer gekrümmten umlaufenden Walze beim Abrollen auch unebenen Oberflächen anpasst und leserliche Stempelabdrücke hinterlässt. Dieses System setzte sich sofort durch und entsprechende Stempelgeräte wurden beschafft.

Aus dem Archiv des Ehrenvorsitzenden der Poststempelgilde, Helmut Oeleker, kann ich hierzu auch ein paar Bildbeispiele zeigen.

Hier das Schema des von Breusch ersonnenen Stempels:



Und so sah es dann auf einem Poststück aus:



So weit zu der Erfindung des Herrn Breusch aus Pforzheim. Aber war er wirklich der Erste, der dieses Gerät "erfunden" hatte?

Es gab da nämlich schon Jahre vorher, im Jahre 1903 beim Postamt Nürnberg 2 einen "Rollstempel". Hier wieder aus dem Archiv Oeleker ein Brief:



Hier der Stempel im Detail:



Erwähnt wird er in der Literatur bei Helbig [3], dieser bezeichnet ihn (fälschlicherweise) als ersten "Maschinenstempel" Bayerns. Richtig aufgeführt wird er von Quast [4] als Versuchs-Handrollstempel der nur an wenigen Tagen eingesetzt wurde.

Den auf einem Brief zu finden, so wie oben abgebildet oder auch nur als erkennbares Fragment auf Marken wäre ein echtes "Sahnestückchen". Also haltet mal die Augen auf! ;-)

Damit erst mal genug von meiner Seite zur Historie.

Viele Grüße,
Peter

[1] Die Postgeschichte von Pforzheim, Band II, Eigenverlag Briefmarkensammlerverein Pforzheim, 1985
[2] "Sammler-Woche" 11/1926
[3] Joachim Helbig, Handbuch der bayerischen Ortsstempel 1876-1920, Ke-O, München Selbstverlag 1986
[4] Wilhelm Quast, Die Post in Nürnberg, 1615 - Kriegsende 1945, Nürnberg Eigenverlag 1991
 
calliostoma Am: 07.05.2019 15:47:38 Gelesen: 441900# 25 @  
@ filunski [#24]

Hallo,

ein Handrollstempel der Bahnpost. Der Stempel wurde 1939 hergestellt und ist bislang nur von einem Beleg bekannt.

Gruß

Dirk


 
Lutwinus Am: 07.05.2019 19:31:36 Gelesen: 441836# 26 @  
Hallo liebe Sammlerfreunde,

hier kann ich einen weiteren Versuch bezüglich Handrollstempel der Deutschen Bundespost belegen:



Portogerechte Briefdrucksache (80 pf), frankiert mit einem waagerechten Paar der 40 pf Frauen-Freimarke (Mi.-Nr. : 1331) vom 01.01.1993. Der Handrollstempel (Braunschweig 1 /al/3300) wurde versuchsweise eingeführt um die bei Sammlern so unbeliebten Wellenstempel zu ersetzen. Anstatt der Wellen wurden "stumme Dreiringstempel" (ich nenne sie jetzt mal so ;-)) mit einem Durchmesser von 26 mm eingesetzt.

Der Grund, warum die Wellenstempel in der Sammlerwelt nicht so beliebt waren wurde damit jedoch nicht beseitigt - denn der "stumme Dreiringstempel" gab auf abgelösten Einzelbriefmarken auch keine Information über Ort und Datum der Entwertung. Initiiert wurde der Versuch der Deutschen Bundespost laut Info von Peter ("filunski") von der Firma Borek.

Diese Entwertung konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Die "Briefdrucksache" gab es dann ab 01.04.1993 auch nicht mehr.

Liebe Grüße Jörg
 
filunski Am: 07.05.2019 23:49:44 Gelesen: 441785# 27 @  
@ Lutwinus [#26]

Lieber Jörg und alle Mitleser,

diese Stempel wurden schon verschiedentlich in anderen threads hier besprochen und auch in der Datenbank haben wir davon einige:

https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1076

Außer in Braunschweig gab es diesen Versuchsstempel auch noch in Singen, Weil am Rhein und dann im BZ 38. Vor allem zu finden auf Briefen von in diesen Orten ansässigen großen Philateliehändlern!

Der Entwerter eröffnete aber für den Einen oder anderen Sammler ein neues Sammelgebiet. Mir sind da welche bekannt die sammeln speziell Marken mit diesem Entwerter, wissen aber meist gar nicht wo er herkommt. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 08.05.2019 08:39:44 Gelesen: 441735# 28 @  
@ filunski [#24]

In den Akten der Reichspost hat ja Tuffi früher schon nichts dazu gefunden.

Das bezweifle ich. Ich hatte vor etlichen Jahren mal mit TUFFI telefoniert. Da hatte TUFFI Andeutungen gemacht bezüglich des Breusch-Patentes (480964) und wie es dann zur Fa. Heinrich H. Klüssendorf kam. Wenn ich mich recht erinnere wurde Breusch von Klüssendorf ausgetrickst. Auf die Geschichte wäre ich auch sehr gespannt. ;-)

Den Handrollstempel konnte man sicherlich nicht mehr "erfinden", neu war nur der auswechselbare Typensatz und weitere Details.

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 08.05.2019 09:40:35 Gelesen: 441719# 29 @  
@ filunski [#24]

Hallo Peter,

Hajo Förster hat im Bericht 82 der Forge Post- und Absenderfreistempel auf Seite 19 bis 22 eine Werbeschrift für Handrollstempel publiziert, die Klüssendorf 1932 für das von ihm lieferbare Stempelgerät vertrieben hat. Das ist eine weitere wichtige Quelle.

Gruß Walter
 
filunski Am: 08.05.2019 13:46:57 Gelesen: 441677# 30 @  
@ Tuffi [#29]
@ bernhard [#28]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die weiteren Anregungen! ;-)

Ich werde versuchen den von Walter genannten Bericht zu bekommen.

@ Bernhard

Das bezweifle ich.

Deine Zweifel seien dir gestattet. ;-) Das war Stand 1990 und ich habe da Tuffi nur selbst zitiert.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 08.05.2019 16:25:26 Gelesen: 441619# 31 @  
Weitere Literaturhinweise:

FG Post- und Absenderfreistempel e.V., Bericht 61/2006 S. 61-74 (Harms), Bericht 62/2006 S. 46-63 (Harms), S. 63-65 (Eich), S. 66-69 (Eich).

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 08.05.2019 16:52:37 Gelesen: 441612# 32 @  
@ bernhard [#28]

Hallo Bernhard,

seinerzeit wurde ich später im Augsburger Archiv fündig. Die damals hergestellten Kopien habe ich allerdings leider nicht weiter bearbeitet und irgendwo in meiner Kopiensammlung "verbuddelt". Mein Ausgangsartikel war im Gildebrief 163, S. 225-233 erschienen.

Gruß Tuffi
 
filunski Am: 08.05.2019 23:01:21 Gelesen: 441560# 33 @  
@ bernhard [#31]

Vielen Dank für die Hinweise, demnächst mehr dazu. ;-)

Bevor wir nochmals mehr, den meisten Mitlesern sicher bislang unbekannte, HRSt-Beispiele sehen, nochmals kurz zurück zur Historie und der Dokumentation dieser Stempelart bei der Reichspost.

Nur wenige Jahre nach der Einführung der HRSt bei der Reichspost wurde von dieser die Verfügung zu den sogenannten Deutschen Normstempeln erlassen (der Zweikreisstegstempel). Diese wurde veröffentlicht im Amtsblatt Nr. 29 im Jahre 1931. Es ist die Verfügung Nr. 155/1931 Stempelnormung.

In der Anlage zu den Aufgabestempeln finden wir jetzt auch erstmals die noch relativ neuen HRSt, hier zu sehen:



Hier sehen wir bereits schon zwei verschiedene Entwerter, einmal nur das Wellenmuster (3a) und dann auch die Möglichkeit eines Werbeeinsatzes (3b). Wäre interessant mal einen echten Abschlag/Beleg aus postalischer Verwendung oder auch als Gefälligkeitsstempel eines 3b-HRSt zu sehen! ;-)

Zwei Jahre später, 1933, wurde dann vom Reichspostzentralamt die Norm mit den entsprechenden Maßen herausgegeben:



Damit erst mal wieder genug mit den Normen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 09.05.2019 11:06:58 Gelesen: 441455# 34 @  
@ filunski [#33]

Hallo Peter,

zur Literatur gehört sicher auch der Teil 6 Bandstempelmaschinen in der PSG, wo auf Seite 252 bis 257 auf frühe Handrollstempel eingegangen ist.

Vergleiche mal AFS Bericht 62 Seite 66 bis 69 mit Bericht 82 Seite 19 bis 22. Dort (2016) sind Stempelabschläge der Klüssendorf-Maschinen von 1926 dargestellt. Das klärt wohl den Zusammenhang zwischen Breusch (1925) und Klüssendorf (1926).

Halali! Walter
 
filunski Am: 09.05.2019 14:41:03 Gelesen: 441409# 35 @  
@ Tuffi [#34]

Lieber Walter,

herzlichen Dank für die Literaturhinweise, das Kapitel dazu aus dem Band 174 [1] hatte ich mir schon vorgenommen! ;-)

Nun schauen wir uns doch mal so ein Handrollstempelgerät an. Dank Hajo Förster von der ForGe Post- und Absenderfreistempel e.V., liegt mir nun auch die Gebrauchsanweisung der Fa. Klüssendorf aus dem Jahre 1932 vor. Darin ist dieses Stempelgerät sehr schön abgebildet und in seinen Einzelteilen beschrieben, hier die Abbildung:



Mit dieser Abb. klärt sich nun auch eindeutig die Frage von Eckhard [#7] zum Werbe-/Wellenmustereinsatz. Dieser ist in der Abb.2 als Bauteil p, Einsatzstück (austauschbar), zu sehen. Konnte also getrennt vom Einsatzstück mit dem Stempelkopf ausgewechselt werden.

Mehr aus dieser Gebrauchsanweisung später.

Viele Grüße,
Peter

[1] Walter Kohlhaas und Inge Riese, Die Bandstempelmaschinen von KRAG und SYLBE, Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde Band 174
 
JohannesM Am: 09.05.2019 18:28:16 Gelesen: 441353# 36 @  
@ filunski [#35]

Hallo Peter,

Mit dieser Abb. klärt sich nun auch eindeutig die Frage von Eckhard [#7] zum Werbe-/Wellenmustereinsatz. Dieser ist in der Abb.2 als Bauteil p, Einsatzstück (austauschbar), zu sehen. Konnte also getrennt vom Einsatzstück mit dem Stempelkopf ausgewechselt werden.

das wird dann so sein, mich wundert nur, das man im Wellenmuster nicht den kleinsten Ansatz sieht, denn es muß dann ja wohl aus 2 Teilen bestehen.

Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 09.05.2019 19:01:48 Gelesen: 441341# 37 @  
@ JohannesM [#36]

Hallo Eckhard,

die Wellenansätze sind mit auf dem Einsatz mit dem Stempelkopf.

Ich habe es mal versucht auf deinem Stempel darzustellen, in rot das Einsatzstück mit der Werbung, in grün das zweite Einsatzstück:



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 09.05.2019 19:20:47 Gelesen: 441335# 38 @  
@ filunski [#37]

Das "gruen-markierte" ist kein Einsatzstück. Der Tagesstempel ist auf der Welle fest eingraviert, nur ein Stück der Wellenlinien konnte gegen ein anderes Einsatzstück (mit Werbung) getauscht werden. Das zweite Einsatzstück (mit den Wellen) ist nun nicht mehr im Handrollstempel eingebaut.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 09.05.2019 20:04:13 Gelesen: 441323# 39 @  
@ bernhard [#38]

Ja, das macht Sinn!

Danke für die Ergänzung. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 09.05.2019 21:02:46 Gelesen: 441307# 40 @  
@ filunski [#37]

Hallo Peter,

ja mir ist das schon klar, mich wundert eben, das das Welleneinsatzstück so perfekt an die gravierten Wellen des Stempelkopfes paßt, das auch nicht der kleinste Versatz zu sehen ist.

Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 09.05.2019 23:01:04 Gelesen: 441280# 41 @  
@ JohannesM [#40]

das Welleneinsatzstück so perfekt an die gravierten Wellen des Stempelkopfes paßt, das auch nicht der kleinste Versatz zu sehen ist.

Hallo Eckhard,

dann handelt es sich bei dem dir vorliegenden Stempel um ein besonders präzise gearbeitetes Einsatzstück und auch noch perfekt eingepasst. Oft kann man, zumindest mit etwas Vergrößerung den Rand des Einsatzstücks auch am Stempelabdruck erkennen.

Dazu hier mal ein Beispiel:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 09.05.2019 23:23:00 Gelesen: 441264# 42 @  
@ filunski [#41]

Als Nachtrag zum Einsatzstück hier noch ein Bild von einem solchen HRSt (ist zwar aus späterer Zeit, aber die Mechanik ist dieselbe) bei dem es sehr deutlich, sowohl am Abdruck, wie auch am Gerät selbst, zu sehen ist:



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 09.05.2019 23:34:57 Gelesen: 441261# 43 @  
Habe mal meine ein paar Kopien auf dem Rechner angeschaut. Bei ca.80% der Stempel sieht man den Versatz relativ deutlich.







Bei mehreren Belegen habe ich auch ein falsch eingesetztes Einsatzstück gesehen, da will ich am Wochenende aber erst mal noch meine Bestände durchsehen, bevor ich fremde Abbildungen verwende.

Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 09.05.2019 23:54:18 Gelesen: 441255# 44 @  
@ filunski [#42]

Ja, stimmt - in der Vergrößerung sieht man auch bei meinem Stempel den Ansatz.

Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 10.05.2019 00:35:32 Gelesen: 441242# 45 @  
@ JohannesM [#44]

Hier noch Einer speziell für dich (eben entdeckt): ;-)



Schon gesehen?

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 10.05.2019 08:50:59 Gelesen: 441185# 46 @  
Auch bei der Lesegerechten Anordnung des Tagesstempels sind die Lücken deutlich sichtbar. Abbildung aus den Stempelbüchern der Fa. Braungardt, Gauting.



Auch bei der Fa. Th. Gleichmann in Berlin wurden die Stempel mit auswechselbarem Einsatz angefertigt.



Später gab es auf jeden Fall Hersteller, die Handrollstempel ohne auswechselbaren Einsatz produzierten. Dies ist sicher auch kostengünstiger. Und wenn man bedenkt bei wie vielen HRST überhaupt Werbung verwendet wurde? Suche heute Abend ein paar Bilder.

Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 10.05.2019 13:32:59 Gelesen: 441121# 47 @  
@ filunski [#45]

Hallo Peter,

Schon gesehen?

Nö, wo gibts den denn? Es war aber naheliegend, dass es nicht nur den einen Werbeeinsatz gibt.

Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 10.05.2019 20:43:22 Gelesen: 441053# 48 @  
@ bernhard [#46]

Hier ein Handrollstempel aus neuerer Zeit ohne auswechselbarem Einsatz. Ich denke das war dann irgendwann mal die Regel.



Der Tagesstempel ist abgeschliffen. An den Wellenlinien sind viele kleine Macken zu sehen.

Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 10.05.2019 21:37:32 Gelesen: 441043# 49 @  
@ filunski [#45]

Hallo Peter,

Im Amtsblatt hab ich ihn gefunden, allerdings wird eine Verwendungszeit vom 15.1-15.2.1948 angegeben.

Außerdem gab es zum Thema Arbeitsschutz verschiedene Texte:

d) „Eigene Vorsicht ist bester Unfallschutz."
„Schütze die Arbeitskraft, verhüte Unfälle!"
„Unfallverhütung ist Deine Pflicht!"
„Schütze Dich selbst. Verhüte Unfälle!"
„Hilf beim Neuaufbau — Verhüte Unfälle'"

Die 5 verschiedenen Werbetexte werden unter den Ämtern ausgewechselt.

e) Vom 15.1. bis 15. 2. 1948.


Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 10.05.2019 22:44:18 Gelesen: 441028# 50 @  
@ JohannesM [#49]

Hallo Eckhard,

sehr schön und vielen Dank für deine Recherche, eine wichtige Ergänzung zu diesem Stempel.

Der gezeigte Abschlag [#45] stammt aus einem, wie auch von Bernhard erwähnten [#46], Auslieferungsbuch des Stempelherstellers Gleichmann. Dort wurde von allen von der Fa. an die zuständige Postverwaltung ausgelieferten Stempeln ein Probeabschlag dokumentiert. Das dabei eingestellte Datum entspricht dem Auslieferungsdatum des Stempels (hier 10.8.1947) und muss nicht mit dem ersten Verwendungstag im Posteinsatz übereinstimmen (dieser beginnt natürlich aber immer erst danach). So mancher Stempel aus den Auslieferungsbüchern kam auch überhaupt nicht in den Posteinsatz.

Der von dir im Amtsblatt gefundene Verwendungszeitraum war nur ein Monat und auch die Tatsache, dass du als erfahrener Heimatsammler von Halberstadt diesen Stempel noch nicht kanntest, zeigt recht deutlich wie selten solche Abschläge zu finden sind, erst recht aus echtem postalischen Gebrauch/Bedarfspost. Es sind wahre philatelistische Raritäten, meist verpönt und nicht erkannt. Dazu demnächst noch mehr Beispiele.

Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 10.05.2019 22:45:42 Gelesen: 441027# 51 @  
@ JohannesM [#49]

und dann noch vom 1.-30.11.1949

Außerdem:

Nr. 53/1950. Verlust eines Handrollstempels Der Handrollstempel (Werbestempel) mit der Inschrift „Achtet auf den Kartoffelkäfer" des PA Bitterfeld ist in Verlust geraten. Auf mißbräuchliebe Benutzung ist zu achten.

Beim Auffinden des Stempels ist die OPD Halle (Saale) zu benachrichtigen.

 
filunski Am: 10.05.2019 23:06:11 Gelesen: 441025# 52 @  
@ bernhard [#46]
@ bernhard [#48]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für die Beispiele und vor allem auch die anschaulichen Bilder zu dem HRSt ohne die austauschbaren Einsatzstücke, ;-)

Nochmals zurück zu der Gebrauchsanweisung der Fa. Klüssendorf. Darin sind sehr anschaulich die verschiedenen, damals möglichen und von der Firma Klüssendorf angebotenen Stempelbilder zu sehen:



Gerade von der in Abb. 6 zu sehenden Variante (Werbeeinsatz) würde mich mal ein echtes Beispiel aus postalischer Verwendung, Gebrauch oder Gefälligkeit, aus der Anfangszeit, frühe 1930er Jahre, interessieren. Ich habe bislang nur sehr wenige davon gesehen oder gefunden!

Beispiele nur mit Welleneinsatz findet man noch öfters, oft auch rückseitig auf Belegen als Ankunftstempel. Hier ein frühes Beispiel aus Darmstadt:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 10.05.2019 23:43:39 Gelesen: 441011# 53 @  
@ filunski [#52]

Weil er gerade hier gut her passt, noch ein HRSt aus Übersee, genauer aus den USA. HRSt von dort, schon gleich aus den 1930er Jahren sind nun wirklich eher selten:



Da hat die Fa. Klüssendorf wohl einen Auslandsauftrag erfüllt! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 11.05.2019 11:24:13 Gelesen: 440886# 54 @  
Verehrte Freunde und Interessierte des Themas,

noch ein wenig zu den Anfängen der HRSt.

Der Herr Breusch aus Pforzheim lies sich seine "Erfindung" vom Reichspatentamt patentieren, dies geschah im Jahr 1925. Hier das Deckblatt des Reichspatentamts [1] (Bernhard wird's wohl kennen ;-))



Patentiert wurde dabei der Apparat an sich aber die Stempelköpfe dazu mussten ja dem Reichspost üblichen Standard entsprechen und da, so vermute ich (sollte da jemand etwas mehr oder besser wissen, bitte gerne einen Beitrag bringen), kam dann der Stempelhersteller Klüssendorf ins Spiel.

Die ersten HRSt kamen dann auch von der Fa. Klüssendorf. Hier ein frühes Beispiel (wie auch in der Gebrauchsanweisung schon zur Schau gestellt Abb. 7), des Hamburger Bahnpostamts zur Abfertigung von Eilbriefen. Diese kann man öfters finden, rückseitig auf Eilbriefen als Transitstempel:



Weitere Beispiele dazu sind jederzeit willkommen! ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] FG Post- und Absenderfreistempel e.V., Bericht 62/2006, Gerd Eich S.66 ff.
 
JohannesM Am: 11.05.2019 13:21:34 Gelesen: 440866# 55 @  
Ist das wirklich ein HRSt, ich dachte die Stempelköpfe sind da immer um 90° verdreht?



eBay 401757967232

Beschreibung des Anbieters: Drucksache mit Nr. 151a, portorichtig, in die Schweiz an die Bauer AG Geldschrankfabrik in Zürich entwertet mit seltenem Handrollstempel Nürnberg Luitpoldhain 15. August - 30. September - Ausstellung für Wasserstraßen und Energiewirtschaft. Bochmann-Katalog: Nr. 17

Beste Grüße
Eckhard

[Beschreibung redaktionell hinzugefügt]
 
filunski Am: 11.05.2019 13:50:20 Gelesen: 440862# 56 @  
@ JohannesM [#55]

Hallo Eckhard,

NEIN! Das ist ein Sylbe Maschinenstempel (Bandstempel). Hier auch in der Datenbank:

https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/13349

Der ist nur etwas schräg eingezogen worden. ;-)

Der im Angebot geforderte Preis ist reichlich überzogen.

Viele Grüße,
Peter
 
rumburak Am: 11.05.2019 14:28:46 Gelesen: 440845# 57 @  
Hallo filunski,

vielen Dank für das spannende Thema und die vielen Informationen!

Hier ein HRSt aus meiner Heimatsammlung, sicher nichts Besonderes aber mit großem UB in Stempelkopf. Und wenn man weiß, dass es ein Wellenensatzstück gibt, kann man den Anschluss auch erkennen.



Viele Grüße
 
bernhard Am: 11.05.2019 14:43:26 Gelesen: 440840# 58 @  
Auf meinem Rechner gefunden. Stammt aus den 50er Jahren. Da Abdrucke damit nicht als HRST identifizierbar sind, brauchen wir uns nicht weiter damit beschäftigen.



Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 11.05.2019 15:03:17 Gelesen: 440830# 59 @  
@ filunski [#56]

Hallo Peter,

also lag ich richtig, wäre es ein HRSt von 1922, wäre der Preis vielleicht gerechtfertigt.

Beste Grüße
Eckhard
 
Uwe Seif Am: 11.05.2019 17:33:13 Gelesen: 440804# 60 @  
@ filunski [#52] und [#54]

Hallo Peter,

die Angaben von Klüssendorf zu Abb. 7 stimmen so nicht; es handelt sich um einen Eingangsstempel des Postamtes 1, für Sendungen, die per Bahnpost oder Straßenbahn dem PA 1 zugeführt wurden; die eingestellte Uhrzeit ist die Eingangszeit.

Gruß Uwe Seif
 
Uwe Seif Am: 11.05.2019 17:45:17 Gelesen: 440796# 61 @  
@ filunski
@ Lutwinus

Hallo zusammen,

ich suche zu diesen Postalia-Handrollstempeln Literatur-Hinweise! Kann da jemand helfen?

Gruß Uwe Seif
 
Journalist Am: 11.05.2019 17:52:45 Gelesen: 440793# 62 @  
@ bernhard [#58]

Hallo Bernhard und an alle,

anbei ein Prospektausschnitt einer Seite eines Klüssendorf-Prospektes mit einen Handrollstempel (Modell 141) circa aus den 1953er Jahren (aufgrund der Abbildung - Marken - Datum - allerdings Vermutung):



Und hier noch eine andere Abbildung aus einem anderen Prospekt von Klüssendorf in etwas anderen Layout:



Wer kennt weitere Klüssendorfprospekte oder Ausschnitte mit Handrollstempeln aus anderen Jahren oder hat sogar komplette Prospekte auch von anderen Stempelmaschinen ?

In diesem Fall bittet der Autor (Jürgen) um eine Meldung über die email - siehe Daten auf philaseiten - danke.

Der von Bernhard gezeigte Stempel stammt aus dem selben Prospekt von der nächsten Seite.

Viele Grüße Jürgen
 
bernhard Am: 11.05.2019 18:37:39 Gelesen: 440778# 63 @  
@ Journalist [#62]

Hallo Jürgen,

frühe Werbung für den Handrollstempel aus 1927. Bereits bei über 500 Postanstalten im Einsatz!



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 11.05.2019 19:47:51 Gelesen: 440754# 64 @  
Hallo zusammen,

Toll, ich bin ja begeistert! ;-) Vielen Dank für die letzten informativen Beiträge und Anmerkungen, ich werde so nach und nach darauf eingehen. Zumindest hier im Forum scheinen wir den HRSt aus seinem "Schattendasein" Heraus geholt zu haben!

@ Uwe Seif [#60]

Hallo Uwe,

ja, du hast natürlich Recht, ich wollte nur auf die entsprechende Abb. dazu von Klüssendorf hinweisen. Diese Eilbriefstelle gab es noch recht lange, hier dazu ein weiterer HRSt von dort aus der Nachkriegszeit:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 11.05.2019 23:30:49 Gelesen: 440708# 65 @  
@ Uwe Seif [#60]

für Sendungen, die per Bahnpost oder Straßenbahn dem PA 1 zugeführt wurden

Hallo zusammen,

bleiben wir noch ein wenig in Hamburg. Dazu greife ich Uwes Stichwort "Straßenbahn" auf.

Zur Hamburger Straßenbahnpost gibt es im Forum schon verschiedene Beiträge, u.a. hier:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=4550&page=1
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=133428

Bei der Straßenbahnpost kamen auch verschiedene HRSt zum Einsatz, Belege damit findet man gelegentlich, hier zwei HRSt dazu:



Mehr Informationen und Einsatzzeiten zu diesen und den anderen Stempeln der Hamburger Straßenbahnpost findet man hier (in Englisch):

http://www.schaumburgerpostgeschichte.de/tram-post-of-hamburg.html

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 12.05.2019 00:08:02 Gelesen: 440692# 66 @  
@ bernhard [#43]

Hier ein Beispiel für verkehrt eingesetzte Einsatzstücke:



Insgesamt fand ich bisher 4 verschiedene Stempel.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 12.05.2019 00:37:34 Gelesen: 440684# 67 @  
@ bernhard [#66]

Hallo Bernhard,

interessanter Fall und tolle Entdeckung! :-)

Wäre auch wert in die Stempeldatenbank aufgenommen zu werden. Vielleicht kannst du ihn dort einstellen? ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 12.05.2019 09:10:22 Gelesen: 440638# 68 @  
@ filunski [#67]

Hallo Peter,

ich habe mich hier Abbildungen von meinem Rechner bedient. Ich kann momentan nicht sagen ob ich diesen Beleg besitze, ich glaube eher nein. Das Problem ist auch das Suchen in der eigenen Sammlung. Das wenigste ist in Alben untergebracht, Handrollstempel können überall dabei sein.

In die Stempeldatenbank werde ich nur eigene Belege einstellen. Ohne jetzt nachzuschauen ist das sicherlich auch so gedacht.

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 12.05.2019 12:56:20 Gelesen: 440586# 69 @  
@ bernhard [#66]

Hier ein weiteres Beispiel mit verkehrt herum eingesetztem Einsatzstück (180 Grad verdreht):



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 12.05.2019 22:59:51 Gelesen: 440516# 70 @  
@ bernhard [#68]

Hallo Bernhard,

habe ich vollstes Verständnis für! ;-)

Danke für das Zeigen eines weiteren Beispiels dazu.

Von mir hier ein relativ früher HRSt mit Werbung zum Reichsbachfest aus Leipzig, diesen Werbeeinsatz gab es auch als Maschinenstempel, als HRSt sieht man die nicht allzu häufig:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 13.05.2019 15:09:12 Gelesen: 440404# 71 @  
Hallo zusammen,

bleiben wir noch ein wenig in den 1930er Jahren.

Der HRSt, wohl führend hergestellt von der Fa. Klüssendorf, gehörte nicht nur bei der Reichspost inzwischen zur Ausstattung, sondern fand auch im Ausland Abnehmer (ein Beispiel aus den USA hatten wir ja schon).

Hier ein eher "exotisches" Beispiel dazu aus Kolumbien. So mancher (Südamerika-) Sammler kennt den vielleicht, hatte ihn nur noch nicht als HRSt erkannt:



HRSt aus der Stadt Medellin mit Werbeeinsatz für Kolumbianischen Kaffee in fünf Sprachen. Der Stempelkopf genau dem damals noch recht neuen deutschen Normstempel entsprechend. Aus ganz regulärer Gebrauchspost.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 15.05.2019 22:53:03 Gelesen: 440253# 72 @  
Hallo zusammen,

das Thema ist noch lange nicht zu Ende, wir haben mal gerade angefangen. ;-)

Noch ein paar Beispiele aus der Zeit des Deutschen Reichs vor Ende des 2. Weltkriegs.

Selten zu finden, aber damals durchaus in Gebrauch, HRSt mit Werbezusatz der Reichspost aus dem ganz regulären postalischen Gebrauch. Hier aus Leipzig, Abschlag nicht optimal, aber bislang habe ich noch keinen Zweiten gesehen oder gefunden (das kann hier gerne widerlegt werden! ;-)):



Öfters zu finden, da meist nur als Gefälligkeitsstempel oder für Sammler verwendet, HRSt mit Werbeeinsatz zu besonderen Veranstaltungen (meist im Rahmen der NS Propaganda):



Und auch unter den vielen Gelegenheitsstempeln zu den Olympischen Spielen 1936 gab es einen HRSt:



Damit erst mal wieder genug. Wer noch weitere dazu passende HRSt hat, kann die gerne auch hier zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 17.05.2019 09:37:46 Gelesen: 440113# 73 @  
@ filunski [#72]

Hallo Peter, deine Beispiele "mit Werbeeinsatz" sind alle nicht häufig.

Bin auf einen "Stapel" eigener Belege gestoßen, von denen ich einige Interessante vorstellen möchte:

Der folgende HRST von Berlin NW 7, vermutlich ein älteres Exemplar, fällt durch 3 Merkmale auf:

1) einen kleinen Stempelkopf, nur ca. 23 mm Durchmesser, statt meist 25 mm bei diesen "Altstempeln"

2) schwach geschwungene Wellen

3) keine sichtbaren Trennungslinien für den auswechselbaren Einsatz. Ich vermute dieser wurde "ohne" ausgeführt



Bei diesem HRST von Berlin SW 11 sieht es so aus, als wäre es zur "Vermischung" von schwach- und stark geschwungene Wellen gekommen.



Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 17.05.2019 12:10:41 Gelesen: 440067# 74 @  
@ bernhard [#73]

Bei diesem HRST von Berlin SW 11 sieht es so aus, als wäre es zur "Vermischung" von schwach- und stark geschwungene Wellen gekommen.

Oder der Welleneinsatz wurde verkehrt eingesetzt.

Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 17.05.2019 13:54:18 Gelesen: 440050# 75 @  
@ JohannesM [#74]

Hallo Johannes,

verkehrt eingesetzt sieht ganz anders aus. Ich habe schon zwei bei [#66] und [#69] gezeigt, da haben die äußersten Wellen einen kompletten Versatz.

Hier ein weiterer aus meinen Beständen:



Insgesamt habe ich nun schon 6 verschiedene Postämter registriert.

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 19.05.2019 23:23:17 Gelesen: 439912# 76 @  
Hallo zusammen,

hier ein seltener Bahnpoststempel als Handrollstempel ausgeführt. Nach Auskunft des Stempelkoordinators der ArGe Bahnpost, Herrn Stratmann, sind hier nur sehr wenige Stempel in dieser Ausführung bekannt (vor 1945 sind vielleicht 3 verschiedene Stempel bekannt; 1x verwendet, 2 Archivabschläge (Aussage aus dem Stehgreif)).

Ich habe diesen Stempel vor einigen Jahren bei eBay ersteigert. Der Verkäufer berichtete mir seinerzeit, dass es sich um einen Archivabschlag handelt und dieser -laut seinem Gewährsmann, welcher in einem Archiv arbeitet - in dieser Ausführung sehr selten wäre. Der Abschlag befindet sich auf einem DIN A5-Papier.



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 20.05.2019 00:22:55 Gelesen: 439897# 77 @  
@ bernhard [#76]

Hallo Bernhard,

schönes Stück, Glückwunsch zum Erwerb und Danke fürs Zeigen! ;-)

Dirk hat uns hier [#24] auch schon einen HRSt der Bahnpost gezeigt.

Dann möchte ich hier auch gleich anschließen und einen weiteren sehr frühen HRSt der Bahnpost zeigen. Er liegt mir im Original vor, es ist eine Vorlage der Fa. Braungardt:



Von 1934 bis 1937 war dieser auch bei der Bahnpost im Einsatz.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 20.05.2019 22:20:25 Gelesen: 439790# 78 @  
@ filunski [#77]

Hallo Peter,

den Beitrag [#25] hatte ich nicht mehr auf dem "Schirm". Es handelt sich um den selben Stempel. Eventuell ist das eingestellte Datum des Stempels, der 24.4.39, das Inbetriebnahme-Datum.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 22.05.2019 00:08:34 Gelesen: 439679# 79 @  
@ bernhard [#78]

Hallo Bernhard,

ja, stimmt schon, interessant ist aber auch das Datum vom zweiten (Blanko-) Abschlag in Beitrag [#25], Jahr 1960. Demnach war der Stempel ja doch ganz schön lange, über 20 Jahre, bei der Bahnpost. Im Einsatz möchte ich nicht schreiben, vielleicht lag er auch nur irgendwo in einer Schublade. Weitere Belege/Abschläge damit sind ja anscheinend nicht bekannt!

Von mir jetzt auch noch einen eben entdeckten HRST mit verkehrt eingesetztem Welleneinsatz. Der HRSt aus den 30er Jahren wurde nach dem Krieg noch weiterverwendet:



Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 22.05.2019 07:33:27 Gelesen: 439655# 80 @  
@ filunski [#79]

Lieber Peter,

zu dem von Dir gezeigten Beleg möchte ich noch ergänzen: - und wurde im 3. Reich aptiert. Die Ziersternchen wurden aus dem Stempelkopf entfernt.

Gruß Walter
 
filunski Am: 22.05.2019 15:32:49 Gelesen: 439585# 81 @  
@ Tuffi [#80]

Lieber Walter,

danke für deine Ergänzung! ;-)

Wie auch bei den Handstempeln wurden auch bei Maschinen- und Handrollstempeln die Sternchen aptiert. Handstempelbeispiele findet man dazu recht häufig, HRSt nicht so oft.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.05.2019 16:08:08 Gelesen: 439577# 82 @  
Verehrte Freunde des Themas,

blicken wir nochmals ein wenig zurück, zu den Anfängen der HRSt.

In Deutschland gilt ja allgemein der schon genannte Herr Breusch aus Pforzheim als der "Erfinder" des HRSt. Erfunden hat er ihn sicherlich nicht, sehr wohl aber weiter entwickelt und er war so schlau sich als Erster seine "Erfindung" patentieren zu lassen.

Wann fing das aber nun wirklich mit den HRSt an, und wo? Wir haben ja schon den in der Literatur auch oft falsch bezeichneten HRSt aus Bayern gesehen [#24]. Aber auch der war nicht der Erste.

Bereits im Jahre 1927 schrieb ein Herr Ehrmann in der Sammler Post (philatelistsiches Magazin) dazu schon einen Artikel. Dies war zur damaligen Zeit auch einer der ersten Artikel überhaupt zu den damals noch recht neuen HRSt. Darin geht er auch dem Ursprung der HRSt nach. Für ihn stammte der erste HRSt überhaupt aus Belgien.

Hier seine Übersicht der Vorläufer der deutschen HRSt [1]:



Die Abb. 1 (rot markiert) zeigt diesen HRSt und Herr Ehrmann schrieb damals folgendes dazu:



Ein recht einfacher Handroller, bestehend aus einem Band aneinander gesetzter Parallelogramme. Was Herr Ehrmann damals schrieb war natürlich Stand 1927. Diese HRSt blieben aber in Belgien noch länger im Einsatz und dienten mindestens noch bis in die 1940er Jahre zur nachträglichen Entwertung. Dazu finden wir, dank unseres Stempelreporters Didi (Mondorff), sogar zwei Beispiele in der Stempeldatenbank:



Das linke Beispiel, dank des dazu gesetzten Datumsstempels, genau datierbar (1936), aus Arlon. Das rechte Beispiel aus dem Jahre 1943 aus Dolhain.

So weit der kleine Ausflug in die Geschichte. Wäre interessant wenn hier auch jemand Beispiele zu den anderen in der obigen Aufstellung zu sehenden Stempeln, zeigen könnte. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Sammler Post Nr.7, München, Juli 1927
 
calliostoma Am: 22.05.2019 16:45:46 Gelesen: 439569# 83 @  
@ filunski [#82]

Hier ein Beispiel für diesen Stempel von 1986 als Entwerter für einen Schiffspostbrief. In dem obigen Artikel wird dieser Stempel für die Bahnpost aufgeführt, im Handbuch der belgischen Bahnpost wird dieser Stempel aber nicht erwähnt.

Gruß

Dirk


 
bernhard Am: 22.05.2019 20:53:54 Gelesen: 439534# 84 @  
@ filunski [#82]

Hallo Peter und alle Handrollstempelfans ;-)

Hier ein Vorläufer der Handrollstempel 3200 Jahre vor Christus:



aus: Hanns Hauterer, Die Geschichte des Stempels, 1959.

Zuerst in der Töpferei eingesetzt, … Bildkunst, Druckindustrie. Vom Prinzip her auch in Stempelmaschinen, nur eben nicht von Hand aufgebracht.

Weitere Beispiele suche ich noch heraus.

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 22.05.2019 21:33:24 Gelesen: 439523# 85 @  
@ calliostoma [#83]

Hallo Dirk,

den Stempel wirst Du nicht bei der Schiffspost finden können, weil er - nach so vielen Jahren - immer noch zur nachträglichen Entwertung in Belgien zum Einsatz kam. Was ich bisher noch nicht sah: Er kam offensichtlich auch zur Verdeutlichung des Transportweges zum Einsatz.

Glückwunsch zu diesem Fang.

Walter
 
bernhard Am: 22.05.2019 22:37:32 Gelesen: 439504# 86 @  
@ filunski [#82]
@ bernhard [#84]

Hier ein Ausschnitt aus einem Stempelkatalog der Fa. Stempel-Kaiser, Berlin von 1931:



Leider etwas größer als DIN-A4-Format, weshalb der Katalog nicht ganz in den Scanner passte. Das angezogene Patent des ENTWERTUNGSS-ROLLSTEMPELS konnte ich leider nicht finden.

Ähnliche Rollstempel fand ich auch in einem anderen Katalog. Leider undatiert, doch die eingestellten Daten der Beispielabbildungen (1899 bis 1927) deuten auf das Jahr 1927.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 22.05.2019 23:34:39 Gelesen: 439461# 87 @  
@ calliostoma [#83]

Hallo Dirk,

toller Beleg!

Vielleicht findet man diesen Stempel nicht bei den Belgischen Bahnpoststempeln, weil er ja eigentlich kein Bahnpost-, sondern ein Nachträglich entwertet-Stempel ist? Na ja, alles Definitionssache. ;-)

Erstaunlich an deinem Beleg, dass dieser "erste" Rollstempel (zumindest der Typ) dann immerhin über 100 Jahre im Einsatz war, sehr außergewöhnlich.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.05.2019 23:43:44 Gelesen: 439460# 88 @  
@ bernhard [#84]
@ bernhard [#86]

Hallo Bernhard,

tolle Beispiele, danke fürs Raussuchen und die Vorstellung hier. Das Thema hat noch viel mehr Facetten, als man zu Beginn vermuten durfte.

Dank der Unterlagen von Tuffi, die er mir hat zukommen lassen (Danke Walter! ;-)) wird das Thema noch länger weiter laufen. Darin auch eine Werbeanzeige zu dem HRSt von Breusch aus Pforzheim (noch bevor Klüssendorf da die "Finger drin hatte" ;-)). Passt jetzt ganz gut als Ergänzung zu dem Prospekt in [#86].



Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 23.05.2019 06:42:03 Gelesen: 439412# 89 @  
@ filunski [#88]

Hallo Peter,

wenn Du Dir die [#15], [#16] und [#21] von Mümmel ansiehst, wirst du festetellen, daß man in Leipzig in der Hochinflation schon weiter war als in Pforzheim. Dort verwendete man bereits einen Stempel mit Typenrädern für die Zeiteinstellung. Typenräder wurden (nur) in Berlin produziert?

Gruß Walter
 
bernhard Am: 23.05.2019 17:47:09 Gelesen: 439359# 90 @  
@ filunski [#88]

Ein sehr interessantes und ungewöhnliches Dokument. Eine Mischung aus Gebrauchsanleitung und Werbung im postamtlichem Schleier. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man dieses Dokument als rein postamtlich bezeichnen kann.

@ Tuffi [#89]

Vielen Dank für die zur Verfügungstellung des Materials an Peter. Dies kann man gar nicht hoch genug würdigen!

Ich bin gespannt.

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Zalaszewski Am: 23.05.2019 18:35:57 Gelesen: 439349# 91 @  
@ filunski [#72]

Hallo Peter,
Hallo zusammen,

da muss ich erst nach Essen zur Messe kommen, um in einem Plausch mit unserem Ehrenmitglied Walter Kohlhaas zu erfahren, dass auf den Philaseiten das interessante Thema Handrollstempel läuft. Man sollte doch mal wieder des Öfteren ins Forum schauen, denn schon länger interessieren mich diese Stempel. Als Sammler von Maschinenserienstempel werden sie auch im Bochmann-Katalog erwähnt, aber es ist sehr schwierig - hat wahrscheinlich schon jeder gemerkt - diese auch auf postalischen oder philatelistischen Belegen zu bekommen. Einige sind im Laufe der Zeit in meinen Besitz gelangt und so kann ich auch etwas zum Thema beitragen.

Hier kann ich auch den Handrollstempel von Leipzig zeigen, den Peter bereits unter [#72] vorgestellt hat. Ich habe ihn einmal als reinen, dafür wunderschönen, Gefälligkeitsabschlag auf einem Stempelbeleg und dann noch auf einem Zeitungsstreifband in Gebrauchserhaltung. Da diese Stempel ja sehr schlecht zu finden sind, bin ich der Meinung, dass diese Abschläge als Nachweis durchaus sammelwürdig sind (ich habe sogar noch schlechtere in meiner Sammlung). Höre gerne eure Meinung dazu.



Viele Grüße

Jürgen
 
spain01 Am: 23.05.2019 18:46:57 Gelesen: 439344# 92 @  
Hallo Allerseits,

ich bin mir nicht sicher, ob der nachstehend gezeigte Rollenstempel zum Thema passt.



Mir erscheint er jedenfalls etwas außergewöhnlich, aber da kann ich mich auch irren.

Gruß
Michael
 
calliostoma Am: 23.05.2019 19:11:46 Gelesen: 439304# 93 @  
Hallo,

hier 2 Handrollstempel "nachträglich entwertet" - beide Stempel sind nicht mehr im Einsatz.

Nach Angaben eines Mitarbeiters des BZ 40 wurde der Stempel täglich zum Einsatz bereitgestellt, aber in der Praxis nicht benutzt, da störungsanfällig.

Gruß

Dirk


 
filunski Am: 23.05.2019 19:45:49 Gelesen: 439298# 94 @  
Hallo zusammen,

Wow, ich bin ja begeistert wie sehr Ihr euch da beteiligt, super! :-)

Werde so nach und nach die letzten Einstellungen kommentieren. ;-)

Erst zu Tuffi [#89]

Lieber Walter, interessanter Hinweis! Werde dem später noch nachgehen (bis ich mich durch dein umfangreiches Material gearbeitet habe wird noch ein wenig Zeit vergehen. ;-))

@ bernhard [#90]

dieses Dokument fand ich auch beeindruckend. Man würde so etwas (zu dieser Zeit ja auch Neues) eher von der Reichspostdirektion oder der Reichspost an sich erwarten, nicht von einem Postamt.

@ Jürgen Zalaszewski [#91]

Hallo Jürgen, sehr schön, danke fürs Zeigen und ich bin mir sicher in den Tiefen deiner "Schatzkisten" schlummern da noch mehr passende HRSt ;-)

Interessant ist der Absender des Streifbands. Die Gebr. Senf aus Leipzig, damals eine Top-Adresse für Philatelisten, renommierte Philatelie Händler und Spezialisten jener Zeit, die wohl damals schon sicherlich wissend, dass es sich bei dem zur Entwertung verwendeten HRSt um eine philatelistische Besonderheit handelt, dafür gesorgt haben dürften, dass dieser verwendet wurde! ;-)

Mehr später.

Viele Grüße,
Peter
 
wajdz Am: 23.05.2019 22:12:53 Gelesen: 439259# 95 @  
Auch in anderen Ländern wurden und werden Rollstempel verwendet. Hier ein Beispiel aus dem damals, 1940, mit Deutschland mehr oder weniger verbündeten Finnland an eine Firma in Thüringen. Die Frankierung wurde schon im Thema Universitäten abgehandelt, aber der Beleg komplett passt wohl auch hier her.

Finnland MiNr 198, 207



Stempeldatum 11. 40, OKW Zensurstempel und Verschlußstreifen rückseitig

MfG Jürgen -wajdz-
 
muemmel Am: 23.05.2019 22:22:44 Gelesen: 439257# 96 @  
@ wajdz [#95]

Hallo Jürgen,

das sieht aber eher nach einem Bandmaschinenstempel aus.

Grüßle
Mümmel
 
filunski Am: 23.05.2019 22:29:55 Gelesen: 439255# 97 @  
@ wajdz [#95]
@ muemmel [#96]

Guten Abend Jürgen und Harald,

Harald hat schon Recht mit seiner Vermutung, das ist ein Maschinenstempel (Bandstempel mit drei Stempelköpfen), wahrscheinlich eine Krag Maschine.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 23.05.2019 22:39:10 Gelesen: 439249# 98 @  
@ spain01 [#92]

ich bin mir nicht sicher, ob der nachstehend gezeigte Rollenstempel zum Thema passt.

Hallo Michael,

und wie der passt, danke fürs Zeigen! ;-)

Ich habe den Stempel hier mal aus den Belegen heraus geholt:



HAMBURG / s 36 aus dem Jahr 1946.

In der Briefmarken Rundschau, einem philatelistischen Magazin, aus dem Jahre 1927 wurde angefangen alle damals bekannt gewordenen HRSt aufzuführen und dort taucht dieser Stempel bereits auf (rote Markierung):



Hier noch aufgeführt als HAMBURG / s 36 *. Der Stern wurde dann später im 3. Reich aptiert (entfernt) und so sieht er dann auch noch 1946 aus.

Viele Grüße,
Peter
 
spain01 Am: 24.05.2019 01:40:56 Gelesen: 439222# 99 @  
@ filunski [#98]

Hallo Peter,

der Stempel ist von 22.6.48 auf 10fach-Frankatur, also nochmal 2 Jahre dazu.

Gruß
Michael
 
filunski Am: 24.05.2019 07:50:12 Gelesen: 439193# 100 @  
@ spain01 [#99]

Danke Michael! ;-)

Stimmt natürlich, weiß gar nicht, wo ich da eine 6 gesehen habe!

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 24.05.2019 09:39:15 Gelesen: 439166# 101 @  
Hallo zusammen,

der Zuspruch zu diesem Thema, nicht nur hier im Forum, sondern auch über E-Mails die ich dazu erhalte, zeigt mir, dass es doch einige ernsthafte Philatelisten gibt die sehr wohl die oft so "verpönten" HRSt zu würdigen wissen. Auch lesen hier viel mehr interessierte Sammler mit, als die aktive Forumsteilnahme vermuten lässt.

Dazu einen Nachschlag zu dem Belgischen Handrollstempel aus [#82]. Ein hier mitlesender Gildefreund hat mir scans von zwei damit entwerteten Belegen aus seiner Sammlung geschickt. Einen davon stelle ich hier vor:



Eine Germania Ganzsachenpostkarte (P 97), gelaufen im Jahre 1916 von Kassel nach Belgien und dort mit diesem HRSt nachträglich entwertet. Zeigt also auch, dass dieser Stempel wohl permanent als "nachträglicher Entwerter" im Einsatz war.

Vielen Dank an den Gildefreund für die Bereitstellung des Belegs!

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 24.05.2019 12:04:30 Gelesen: 439139# 102 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#91]

Hallo Jürgen,

schau Dir mal den # 158 in Motiv Leipziger Messe an. Das ist der Vorgänger der Handrollstempel mit Werbung in Leipzig.

Gruß Walter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 24.05.2019 13:22:11 Gelesen: 439120# 103 @  
@ Tuffi [#102]

Hallo Walter,

Danke für den Hinweis, diesen Stempel kannte ich bislang noch nicht. Ein Blick in den Bochmann zeigt, dass es ihn an drei Postämtern mit auch unterschiedlichen Unterscheidungszeichen gegeben hat und in den Jahren 1925 und 1926 zum Einsatz kam. Leider noch nie auf einem Beleg gesehen.

Beste Grüße
Jürgen
 
filunski Am: 24.05.2019 22:10:15 Gelesen: 439036# 104 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#91]

Hallo Jürgen und alle an der Thematik interessierten,

ich stimme voll und ganz zu, dass alle diese Abschläge, Gefälligkeitsstempel und selbstverständlich aus echtem postalischen Gebrauch, nicht nur sammelwürdig sind sondern wegen ihrer Seltenheit auch dokumentationswürdig. Dabei dürfen insbesondere bei echten Gebrauchsabschlägen die Qualitätsanforderungen nicht zu hoch gesetzt werden. Die Abschläge von HRSt sind oft wegen der Beschaffenheit der Unterlage (Päckchen, dicke unebene Briefe, Karton und Packpapier) nicht immer in allen Details gut erkennbar und können auch verzogen sein.

Deshalb stellt für mich auch der folgende Stempelausschnitt ein wichtiges, auf alle Fälle sammelwürdiges, Objekt dar:



Natürlich gefiele mir der, schön abgeschlagen auf einem komplett erhaltenen Brief, auch besser. Aber wo gibt es die denn, kann vielleicht jemand dazu ein Beispiel aus der eigenen Sammlung zeigen?

Bin gespannt! ;-)

Bis dann und viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 25.05.2019 00:30:01 Gelesen: 439017# 105 @  
@ filunski [#104]

Hallo Peter,

auf normaler Post wurden Sie nur selten abgeschlagen, aber es gab auch Ausnahmen. Hier ein Beispiel aus Tostedt (mit nachträglich eingefügter PLZ). Kommt hier sogar auf Postkarten vor. Ist natürlich naturgemäß etwas kurz, aber alles gut lesbar. Ich liebe PLZ-Stempel vor Kriegsende. ;-)



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 25.05.2019 08:42:49 Gelesen: 438977# 106 @  
@ bernhard [#105]

Hallo Bernhard,

ein selten schönes Exemplar/Beleg, Glückwunsch!

Die HRSt wurden schon sehr bald nach Einführung, nicht zuletzt wegen ihrer bequemen, auch kraftsparenden Handhabung, auch für normale Post verwandt. Dazu habe ich einen kurzen Artikel in Tuffis Unterlagen gefunden. Ein Herr Menzel schreibt in der Sammler-Woche vom Jan. 1929 folgendes:

Der Rollstempel hat sich heute einen festen Platz unter den verschiedenen Entwertungsarten verschafft und findet bei den Postbehörden immer weiteren Anklang. Er dient heute auch zur Entwertung von Poststücken für die der gewöhnliche Hand- und Maschinenstempel völlig zureichend wäre: aber der Rollstempel ist in seiner Handhabung wohl bisweilen bequemer (besonders für größere Drucksachen). Mir hat sogar ein einfacher Brief vorgelegen der mit Rollstempel...entwertet war. Also findet der Rollstempel schon gelegentlich zur Abstempelung der einfachen Briefpost Verwendung, sei es wegen Überlastung der übrigen Stempel oder aus anderen Gründen. [1]

Gerade auch die hier erwähnten Drucksachen wurden ja auch immer schon gerne gleich entsorgt, und dann noch mit dem ungeliebten HRSt. ... ;-)

Noch ein Nachtrag zu dem Werbeprospekt in [#88] mit seinem wie Bernhard richtig schrieb "postamtlichen Schleier". Dazu habe ich jetzt erst gelesen, dass damals die Stempel nicht zentral beschafft wurden, über die Reichspost, wie man es später machte, sondern, dass die Postämter selbst, eigenständig für die Beschaffung, Reparatur und Ersatz für Stempelgeräte zu sorgen hatten (ebenso für die Vergabe der UB/UZ). Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass der clevere Postassessor Breusch ja auch beim Postamt Pforzheim im Dienst war macht das schon viel mehr Sinn. Der Prospekt stammt auch aus dem Jahr 1925 (ganz neu also, auch das Patent wurde 1925 erteilt) und da war auch die Fa. Klüssendorf noch nicht ins große HRSt-Geschäft eingestiegen. Später ca. ab 1926/27 tauchen ja dann die ersten Firmenprospekte der Fa. Klüssendorf auf.

So viel mal wieder mit ein paar Hintergründen zur HRSt-Geschichte. Das nächste Mal gibts wieder ein paar interessante Bilder. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] W. Menzel in Sammler-Woche, 12. Jahrg. Nr.1, 14.Jan 1929
 
bernhard Am: 25.05.2019 08:56:44 Gelesen: 438972# 107 @  
@ bernhard [#105]

Hier ein weiterer schöner Stempel mit seltener PLZ im Steg. Ich kaufte ihn 2018 bei eBay - doch leider kam er nie bei mir an (heul).



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 25.05.2019 13:17:58 Gelesen: 438939# 108 @  
@ bernhard [#107]

Hallo Bernhard,

schöner Stempel, insbesondere diese außergewöhnliche Aptierung. Schade, dass er "auf der Strecke" blieb. :-(

So, ich hatte ja für meinen nächsten Beitrag wieder ein paar interessante Bilder versprochen.

Unter Tuffis Unterlagen befand sich auch ein Foto eines Handrollstempels, hier zu sehen:



Die interessierten Mitleser dieses Themas erkennen oder vermuten zumindest hier natürlich gleich einen Handrollstempel. Aber was für Einer, sieht ja doch noch ein wenig "einfach" aus. Schaut doch mal im Thema zurück zu Beitrag [#24].

Ich habe den Stempelkopf mal heraus geholt und gespiegelt:



Jetzt wird es wohl klar: NÜRNBERG 2. Es ist der bayerische Handroll-Versuchsstempel aus dem Jahre 1903:



Tuffi fand den in den 1990er Jahren bei seinem Besuch im damaligen noch Postmuseum (heute Museum für Kommunikation) in Nürnberg. Von dort stammt auch gleich noch ein Original Probeabschlag dieses Stempels aus dem Museum:



Die bis jetzt nachgewiesene postalische Verwendung (Versuchsphase) war recht kurz, 29.11. bis 2.12.1903.

Manchmal tauchen Belege mit diesem Stempel auf, werden oft falsch als Maschinenstempel beschrieben und auch in der Literatur ist dieser Stempel manchmal fälschlich als "erster bayerischer Maschinenstempel" angegeben. Diese Bilder dürften das eindeutig widerlegen und auch etwaige "Zweifler" überzeugen.

Leider sind die ganzen postgeschichtlichen Sammlungen nicht mehr im Nürnberger Museum, sie wurden bei einer Umstrukturierung auf die Häuser und Sammlungen der Museumsstiftung in Berlin und Frankfurt verteilt. Danke an Tuffi für seine damalige Dokumentierung des Geräts! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 25.05.2019 16:45:07 Gelesen: 438872# 109 @  
@ filunski [#106]

Lieber Peter,

schau Dir mal [#15] und [#20] an: Welcher Philatelist rettet Teile von Paketen vor der Vernichtung? Ich habe bisher vergeblich nach so einem Bruchstück gesucht.

Halali! Walter
 
Manne Am: 25.05.2019 18:16:24 Gelesen: 438838# 110 @  
Hallo,

aus Schwenningen etwas zum Thema. Wenn es nicht passt löschen.

Gruß
Manne



11.02.1930

Beim nachfolgen Stempel wurde der Stern aptiert.



24.09.1939



31.10.1940
 
bernhard Am: 25.05.2019 18:48:09 Gelesen: 438831# 111 @  
@ Manne [#110]

Hallo Manne,

sicher passen die. Ich vermute es handelt sich hier um eine sehr alte Konstruktion, welche schon in den 20er Jahren eingesetzt wurde. Hier konnte man auch keinen Werbeeinsatz einsetzen.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 25.05.2019 20:55:11 Gelesen: 438797# 112 @  
@ Manne [#110]
@ bernhard [#111]

Hallo Manne,

kann ich mich nur anschließen, natürlich passen die wunderbar hierher! ;-)

Dein Schwenninger HRSt gehört mit zur ersten Fabrikationsserie der HRSt, kleiner Stempelkopf (22 mm Durchmesser) mit nur leicht geschwungenen Wellen und ohne auswechselbares Mittelstück (Bernhard hat das auch schon richtig benannt). In einer Aufstellung der bekannten HRSt in der Briefmarkenrundschau aus dem Jahr 1927 wird er bereits erwähnt. Wie deine Bilder auch wieder ganz schön belegen, wurde auch dieser Stempel ein Opfer des "Stern-Aptierungs-Wahns" des 3. Reichs.

Danke fürs Zeigen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 25.05.2019 21:18:27 Gelesen: 438790# 113 @  
@ Tuffi [#109]

Lieber Walter,

du hast völlig Recht, das ist ja auch genau das Problem weshalb wir von diesen frühen HRSt, vor allem auch aus dem Testbetrieb in Leipzig und wohl auch in Frankfurt, kaum Nachweise/Belege haben. Postaufkommen gab es da sicherlich jede Menge aber die unhandlichen Kartons, verknitterten Packpapiere und sonstige "sammelunwürdige" Unterlagen wurden anscheinend recht vollständig entsorgt. Mümmels drei Belege sind ein reiner Glücksfall, wahrscheinlich wurden die damals nur vergessen und dann gerieten sie schon früh in die Hände von Infla-Sammlern die sie wegen der Infla-Frankatur aufhoben. Über die damalige Testphase mit den HRSt ist ja bis heute noch nicht viel bekannt.

Die anscheinend philatelistische "Unattraktivität" der HRSt, ihrer Belege und natürlich erst recht, der damit entwerteten Marken, lassen diese heute in vielen Fällen zu kleinen, manchmal auch ganz großen Raritäten werden. Das versteht auch heute noch lange nicht jeder Philatelist, aber insbesondere diese drei "Mümmel-Belege" sind richtige philatelistische Höhepunkte. Buntfrankaturen altdeutscher Saaten sind dagegen fast schon Massenware (nicht böse sein liebe Altdeutschland- und Klassiksammler, das soll solche schönen Dinge und auch das Sammelgebiet nicht abwerten. ;-))

Wer hat denn schon solch einen Beleg aufgehoben:



Keine tolle Frankatur, Marke mal gerade so von ein paar ungeliebten Wellen berührt (zum Glück, so kam niemand auf die Idee sie abzulösen!) und auch sonst nichts spektakuläres, Erhaltungszustand auch eher mittelmäßig. Wenigstens landete er nicht im Abfall sondern geriet nur irgendwo in Vergessenheit bis ich ihn irgendwann in die Hände bekam und wegen des HRSt aufhob. Und der ist ja wieder durchaus sehenswert:



Sicher nicht nur Bernhard wird an der Aptierung Gefallen finden. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
calliostoma Am: 25.05.2019 21:37:03 Gelesen: 438782# 114 @  
@ filunski [#113]

Hallo Peter,

"schöne" Belege kann jeder, aber versuche einmal diese zu finden (aus meiner Nordsee-Sammlung):





Gruß

Dirk
 
filunski Am: 25.05.2019 21:54:54 Gelesen: 438776# 115 @  
@ calliostoma [#114]

Hallo Dirk,

super Beitrag und in meinen Augen, ganz tolle, einzigartige Belege! Du hast meinen Beitrag sehr gut verstanden. ;-)

Danke für die Präsentation.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 25.05.2019 22:02:57 Gelesen: 438773# 116 @  
@ filunski [#113]

Hallo Peter,

du hast natürlich recht, doch vor Kriegsende sind sie mir viel lieber. ;-)



… und wenn's nur um einen Tag ist. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 25.05.2019 22:30:49 Gelesen: 438761# 117 @  
@ bernhard [#116]

Sehr schön! ;-)

Da kann man jetzt auch schön die zunehmende Abnutzung verfolgen. Die Steglinien werden zusehends weniger (bei meinem Abschlag aus 1946).

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 25.05.2019 22:45:45 Gelesen: 438758# 118 @  
@ filunski [#117]

Und 1944 noch weniger. Vergleiche auch mal den unteren Steg links auf dem oberen und unteren Abschlag.



Viele Grüße
Bernhard
 
becker04 Am: 26.05.2019 01:06:25 Gelesen: 438738# 119 @  
Hallo,

BRAND-ERBISDORF habe ich auch einen gefunden.



Viele Grüße
Klaus
 
Manne Am: 26.05.2019 12:54:29 Gelesen: 438632# 120 @  
Hallo,

aus Mannheim als Ankunftstempel ohne Uhrzeit und mit Kennung in Schreibschrift.

Gruß
Manne


 
Jürgen Zalaszewski Am: 26.05.2019 13:23:48 Gelesen: 438618# 121 @  
@ bernhard [#105]

Hallo Bernhard und liebe Mitleser,

hier habe ich speziell für Bernhard einen schönen Handroller aus Posen mit der dazugehörigen PLZ bzw. PLGZ 6.



Diesmal auch schön auf einem Brief abgeschlagen.

Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 26.05.2019 13:41:54 Gelesen: 438608# 122 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#121]

Hallo Jürgen,

vielen Dank! Ein neu hergestellter Stempel der Fa. Braungardt & Söhne, Gauting.

Auch wenn ich meist nur die Ausschnitte zeige, habe ich in der Regel den Brief dazu.



Hier wurde der Entwertungsstempel gleich als Ankunftsstempel abgeschlagen.

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 26.05.2019 13:58:22 Gelesen: 438601# 123 @  
@ bernhard [#122]

Hallo Bernhard,

der Stempel aus Brand-Erbisdorf wurde nach dem Krieg natürlich weiterverwendet. Hier ein Abschlag fast genau ein Jahr später vom 08.05.1946:



Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 26.05.2019 16:47:41 Gelesen: 438564# 124 @  
@ bernhard [#118]
@ becker04 [#119]
@ volkimal [#123]

Hallo zusammen,

das ist ja mal ein HRSt der häufig zum Einsatz kam. Man könnte fast annehmen in dem Postamt war der Handstempel nicht mehr in Ordnung. Auch die deutlichen Abnützungserscheinungen lassen auf einen häufigen Einsatz schließen.

Viele Grüße,
Peter
 
stempel Am: 26.05.2019 18:03:51 Gelesen: 438543# 125 @  
Hallo zusammen,

ich sammle Stempel von Berlin. Die Handrollenstempel haben es mir besonders angetan. Ein Beispiel für eine nicht alltägliche Verwendung möchte ich hier zeigen:

Ein Entwertung mit einem Handrollenstempel auf einem Einlieferungsschein aus Berlin Tempelhof (nach Büttner) HdR EKB BERLIN-TEMPELHOF 2 d oStoVN 06.12.1951. Im Büttner ist er ohne Stern angegeben. Meine Augen sehen dort wo er vor dem Aptieren sein sollte doch einen, wenn auch verkleckst. Der UB "d" sieht etwas anders aus, als im Handbuch.



Grüße
Dieter
 
filunski Am: 26.05.2019 20:04:47 Gelesen: 438509# 126 @  
@ stempel [#125]

Hallo Dieter,

interessanter Beleg! Da hat wohl der Postbeamte gleich den Handroller mit dem er das eingelieferte Päckchen abgestempelt hat auch über den Einlieferungsschein gerollt!

Der Stempel ist auch interessant. Ob das links wirklich ein Stern ist? Der hätte eigentlich schon längst im 3. Reich aptiert (entfernt) worden sein (geschah nicht immer, aber...). Aus Berlin-Tempelhof sind bei der Auflistung der 1927 bekannten HRSt in der Briefmarkenrundschau zwei Stempel genannt:

BERLIN- / l TEMPELHOF k
BERLIN- / l TEMPELHOF n


Kein HRSt mit Stern.



Bei deinem Stempel könnte rechts ein verstümmeltes k stehen und links? Der Klecks kann vieles sein. Vielleicht weiß Kauli mehr dazu?

Viele Grüße,
Peter
 
achim11-76 Am: 26.05.2019 20:27:24 Gelesen: 438488# 127 @  
@ bernhard [#122]

Das ist ja auch noch dazu eine Spätverwendung, 07.05.1945 und ungeschwärzt, das sieht man auch nicht alle Tage.
 
filunski Am: 26.05.2019 21:08:03 Gelesen: 438469# 128 @  
@ achim11-76 [#127]

Hallo Achim,

wieso Spätverwendung?

Diese Marken waren bis zum Zusammenbruch gültig, der war in verschiedenen Teilen "Großdeutschlands" mal früher, mal auch erst zur Kapitulaion am 8.5.1945. In Freiberg/Sachsen kapitulierte die Stadt genau am 7.5., also konnte die Marke noch ganz regulär ohne Schwärzung verwendet werden. ;-)

Oder habe ich da was übersehen?

Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 26.05.2019 21:15:20 Gelesen: 438463# 129 @  
Dieser HRSt stammt wohl von einem privaten Postdienstleister, leider habe ich nur die Hülle und weiß nicht wer der Absender war. Jedenfalls mal eine Gewinnbenachrichtigung die nicht ganz für'n A. war.



Beste Grüße
Eckhard
 
achim11-76 Am: 26.05.2019 21:20:02 Gelesen: 438461# 130 @  
@ filunski [#128]

Also ich finde es schon was besonderes, wenn es der letzte mögliche Verwendungstag war und viele dieser Poststücke vom letzten Tag Grossdeutschlands sind ja nach der Befreiung geschwärzt worden, wie z.B. oft bei Überrollern passiert.
 
filunski Am: 26.05.2019 21:32:04 Gelesen: 438455# 131 @  
@ achim11-76 [#130]

Da hast du ja auch Recht, was besonderes ist der auf alle Fälle und zumindest vom letzt möglichen Tag. ;-)

@ JohannesM [#129]

Hallo Eckhard,

interessant, mal ganz was anderes!

Ist das wirklich ein manuell aufgebrachter Stempel oder ist das Ganze (Stempel und Marke) aufgedruckt. Manche Versender solcher Reklamepost drucken manchmal solche "postähnlichen" Marken und Stempel auf ihre Umschläge um sie eventuell seriöser aussehen zu lassen (damit sie nicht sofort ungeöffnet im Altpapier landen. ;-)) Am scan kann man das, trotz der (gewollten?) Schmierspuren nicht eindeutig beurteilen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 26.05.2019 22:38:57 Gelesen: 438425# 132 @  
@ JohannesM [#129]

Hallo Eckhard und alle Interessierten,

gleich noch eine moderne Ergänzung dazu.

Ein echter HRSt eines Privatpostanbieters, hier der Fa. Nordkurier:



Auch nicht oft zu finden! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 26.05.2019 22:45:54 Gelesen: 438418# 133 @  
@ filunski [#131]

Hallo Peter,

ja, mit der Lupe sieht es gedruckt aus, schade.

Beste Grüße
Eckhard
 
Manne Am: 26.05.2019 22:49:11 Gelesen: 438415# 134 @  
Hallo,

bei diesem Stempel aus Wien bin ich mir nicht sicher ob dies ein Handroller ist.

Gruß
Manne


 
bernhard Am: 26.05.2019 22:54:08 Gelesen: 438412# 135 @  
Hallo allerseits,

hier ein weiterer früher HRST mit leicht geschwungenen Wellen und kleinem Stempelkopfdurchmesser (22,5mm) aus Celle 1.



Celle 1 k und Stern, Ausschnitt aus DIN A4-Umschlag

Dieser hat offenbar nicht lange gehalten. Hier der Nachfolgestempel mit gleichem UB, Stempelkopfdurchmesser 25mm.



Celle 1 k, Briefstück

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 26.05.2019 23:19:33 Gelesen: 438403# 136 @  
@ Manne [#134]

Hallo Manne,

das ist leider kein HRSt, die gab es damals nicht nur in Österreich, noch nicht. Es ist ein Maschinenstempel, der Typ müsste Bachrach-Harfner sein (genau kann uns das sicher Tuffi sagen. ;-))

Viele Grüße,
Peter
 
mumpipuck Am: 26.05.2019 23:21:58 Gelesen: 438401# 137 @  
@ filunski [#124]

Hallo Peter,

da kann ich Dir nur beipflichten. In meinem Heimatsammelgebiet Kreis Herzogtum Lauenburg litt besonders das Postamt Mölln nach dem II. Weltkrieg unter dem Verschleiss modernerer Stempel. Allerdings war man dort auch immer sehr geizig bei der Neuanschaffung. Bis Kriegsende gab es neben einem Handwerbestempel von 1940 immer nur den alten KBS von 1927 im regelmäßigen Gebrauch. Letzterer gab irgendwann 1944 oder Anfang 1945 den Geist auf. Darufhin wurde der Stempel "LAND" aus der Landpostverkraftung 1929 hervorgeholt, den man zuvor kaum eingesetzt hatte. Etwa im November 1945 war auch der Werbestempel endgültig verschlissen. Das war die Stunde des Handrollstempel "(24)" mit UB "c". Die PGLZ wurde nachträglich eingefügt. Diesen finde ich im Zeitraum November 1945 bis Mitte 1946 auf den meisten normalen Sendungen. Dass ich nur R-Briefe gescannt habe ist nicht repräsentativ. Parallel wurde Ende 1945 der alte KGS "a" von 1907 reaktiviert (mit der alten Uhrzeitangabe V/N!). Mitte 1946 verschwindet der Handrollstempel dann wieder und die Postler greifen ganz tief in den Stahlschrank und ziehen den KGS Versuchsstempel von 1888 und seinen Nachfolger von 1890 hervor. Der Versuchsstempel und der "LAND"-Stempel bleiben bis 1957 in Gebrauch, obwohl auch Mölln ab 1949 sukzessive neue Stempel erhält. Einen Handrollstempel aus den 1950ern suche ich bis heute vergeblich. Gleiches gilt für einen Abschlag des "c" ohne PGLZ.





Sorry für den Aufkleber. :-)

Herzliche Grüße
Burkhard
 
filunski Am: 26.05.2019 23:23:09 Gelesen: 438399# 138 @  
@ bernhard [#135]

Guten Abend Bernhard,

tolle Entdeckung! Danke für die Präsentation.

Da haben wir die beiden ersten serienmäßigen HRSt-Modelle im direkten Vergleich vom selben Postamt.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 26.05.2019 23:28:07 Gelesen: 438395# 139 @  
@ mumpipuck [#137]

Guten Abend Burkhard,

vielen Dank für die Bestätigung meiner Vermutung und erst Recht für die Präsentation dieser schönen Belege und deiner Schilderung der lokalen Verhältnisse in Mölln. ;-)

Herzliche Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 27.05.2019 16:31:18 Gelesen: 438273# 140 @  
@ mumpipuck [#137]

HRST Mölln c aus 1944/45:



Ausschnitt aus Feldpostbrief (Kopie Rechner)



Ausschnitt aus Postkarte (Slg.)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 27.05.2019 22:39:33 Gelesen: 438220# 141 @  
Hallo zusammen,

per E-Mail erhielt ich heute wieder einen interessanten HRSt, wie wir ihn auch noch nicht hatten:

Gießen / * 2 *



Ein "Kleinschrift-Handrollstempel". In Gießen waren zu dieser Zeit auch die Tagesstempel als Kleinschriftstempel ausgeführt und das hatte man so auch für diesen HRSt beibehalten. Ein HRSt der zweiten Serie mit dem größeren Stempelkopf (ca. 25 mm) und dem auswechselbaren Entwerterstück. Dieser hier muss noch ziemlich neu gewesen sein, in der 1927 veröffentlichten Liste der bekannten HRSt taucht er noch nicht auf.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 28.05.2019 00:01:57 Gelesen: 438205# 142 @  
Guten Abend zusammen,

heute bekam ich, ebenfalls wieder per E-Mail, aus berufener Quelle (dem Ehrenvorsitzenden der ForGe Post- und Absenderfreistempel e.V.) ein interessantes und bemerkenswertes Dokument.

Darin, einmal diese Zeichnung:



Kommt euch die bekannt vor? Erinnert euch an die Gebrauchsanweisung der Fa. Klüssendorf aus dem Jahre 1932 [#52]. Darin war u.a. dieses Stempelbild abgebildet:



Die Zeichnung oben entstammt einem Entwurf von Klüssendorf den dieser bereits 1926 (!) beim Reichspostministerium einreichte. Das war erst mal knapp ein Jahr nach Vergabe des Patents für diese Stempel an den Pforzheimer Postassessor Breusch. Klüssendorf hatte sich also recht schnell um die Patentrechte bemüht. Interessant auch, dass immer noch beim Beispiel/Entwurf, Pforzheim als Postort gewählt wurde (eine "Hommage" an Breusch? ;-)) Weiterhin interessant das entworfene Typenrad mit 24-Stunden Zeiteinstellung (nicht wie bisher 12 stündige Angaben mit Zusatz V oder N). In der erst später erschienenen Gebrauchsanweisung (unteres Bild) ist wieder, oder noch das alte Typenrad mit 12-stündiger Zeitangabe dargestellt.

Vom Reichspostministerium erhielt dann Klüssendorf im Dez. 1926 die folgende Antwort:



Walter (Tuffi) wird sich wohl über dieses Dokument freuen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
mumpipuck Am: 28.05.2019 00:55:04 Gelesen: 438197# 143 @  
@ bernhard [#140]

Hallo Bernhard,

herzlichen Dank! Neues Frühdatum für mein Archiv. Nun müssen wir ihn noch ohne PGLZ finden.

Hast Du eventuell noch mehr Handrollstempel aus meinem Sammelgebiet zu zeigen ? Das wäre super, denn sie sind wirklich kaum zu finden. Vor dem II. WK hatten nach meiner Kenntnis nur (Hamburg-)Bergedorf (ab 1929), Mölln und Ratzeburg einen. In den 1950ern zumindest auch Aumühle, Büchen, Geesthacht 1, Reinbek, Schwarzenbek und Wentorf bei Hamburg. Die anderen größerem Postämter Glinde und Lauenburg (Elbe) habe kenne ich erst ab der vierstelligen PLZ.

Hier zeige ich meinen frühesten Ratzeburger mit UB "d" vom 05.10.1938 (durch Inhalt bestätigt). Ich vermute, dass er da gerade erst seine Sterne verloren hatte.



Sein Nachfolger trug bereits die PGLZ "24" und UB "a". Da diese symmetrisch angeordnet ist, gehe ich von einer Neuanschaffung nach Mitte 1944 aus. Mein frühester Beleg ist jedoch leider erst nach dem Ende des 1000-jährigen Reiches am 18.05.1948 gelaufen:



Dann habe ich ihn auch auf einem Bedarfsbrief mit Zehnfachfrankatur vom 23.06.1948 (erste Briefkastenleerung). Übrigens sind die generell eine gute Fundgrube für die Handrollstempel wegen der vielen Marken!



Auch am 14.11.1955 war er noch in Gebrauch. Hier als Ankunftsstempel eines philaelistischen R-Briefes aus Fulda:





Und hier noch mein ältester von Hamburg-Bergedorf 1 mit nachgesetzter PGLZ "24" und UB "b" jeweils auf Ortsbriefen mit Zehnfachfrankatur vom 23.06.1948 (erste Briefkastenleerung). Auch dieser Stempel fehlt mir ohne PGLZ. Da Bergedorf erst seit 01.04.1938 zu Hamburg gehört ist das auch das früheste anzunehmende Anschaffungsdatum.





Beim zweiten Beleg scheinen mir die 24 Pf.-Marken farblich aus zwei verschiedenen Bögen zu stammen.

So, mehr Vorkriegshandrollstempel habe ich leider nicht zu bieten.

Gute Nacht!
Burkhard
 
Tuffi Am: 28.05.2019 16:22:46 Gelesen: 438073# 144 @  
@ filunski [#142]

Lieber Peter,

ich bin gespannt, ob wir mal einen echten Beleg mit dem Pforzheimstempel sehen werden. Dieser Stempel geistert durch die frühe Fachliteratur.

Experte für Maschinenstempel in Österreich ist Dr. Wilfried Korber, Wien. Er publiziert in der Arge Post- und Absenderfreistempel.

Gruß Walter
 
muemmel Am: 28.05.2019 18:46:01 Gelesen: 438052# 145 @  
@ Tuffi [#144]

Lieber Walter,

Du schriebst: ich bin gespannt, ob wir mal einen echten Beleg mit dem Pforzheimstempel sehen werden.

Aber gerne doch:



Den Brief hat unser Forenmitglied doktorstamp, der leider derzeit krank ist, vor einigen Jahren erworben und ich denke, dass er nichts dagegen hat, dass ich ihn hier vorstelle.

Man muss allerdings etwas suchen, bis man PFORZHEIM auf der Rückseite gefunden hat.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 28.05.2019 18:58:39 Gelesen: 438043# 146 @  
Und hier noch einer aus dem Dia-Archiv von INFLA-Berlin:



Der Brief wurde vor vielen Jahrzehnten fotografiert als man noch nicht über die heutigen technischen Möglichkeiten verfügte.

Schöne Grüße
Mümmel
 
filunski Am: 28.05.2019 19:04:18 Gelesen: 438040# 147 @  
@ muemmel [#145]
@ Tuffi [#144]

Lieber Harald,

das ist zwar nicht der Stempel den Tuffi meint, aber der ist noch viel besser und der Beleg ist ein Spitzenstück!

Wenn man weiß, wo man suchen muss, findet man auch "PFORZHEIM". ;-)



Das ist der Original Versuchsstempel von Breusch mit dem er anfing, Dank des Vorderseitigen Handstempels sogar mit bestätigtem Tagesdatum! In der Aufstellung die Abb. 6 [1]:



Tuffi meint den der Abb. 8a ähnlichen HRSt.

Vielen Dank für die Präsentation des tollen Belegs!

Viele Grüße,
Peter

[1] Sammler Post Nr.7, München, Juli 1927
 
bernhard Am: 28.05.2019 19:06:09 Gelesen: 438037# 148 @  
@ filunski [#142]

Hallo Peter,

schönes Dokument. Vorbereitende Arbeiten zur bereits eingeführten Vierundzwanzigstundenzählung, Amtsblatt-Vfg. 433/1926 und 119/1927. Man kann davon ausgehen, dass bereits in 1927 die ersten HRST damit auftauchen. An dem Dokument sieht man auch, dass die Fa. Klüssendorf bereits als Handrollstempel-Lieferant präsent war. Ich vermute, die ersten Breusch-Stempel wurden auf Empfehlung des RPM vielleicht schon von Klüssendorf hergestellt. Es gab ja von der Gravierung und vom Aufbau her Ähnlichkeiten zu den Maschinenstempel-Walzen.

@ muemmel [#145]

Ich glaube nicht, dass Tuffi den Versuchsstempel meint, sondern frühe HRST mit Typensätze von Pforzheim. Vom Versuchsstempel habe ich auch welche auf dem Rechner. Diesen Versuchsstempel hat Peter am Anfang schon gezeigt [#24].

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 28.05.2019 19:10:32 Gelesen: 438035# 149 @  
Hier muss man ganz schnell arbeiten, um nicht "überrollt" zu werden. ;-)

Gruß, Bernhard
 
bernhard Am: 28.05.2019 21:04:15 Gelesen: 438003# 150 @  
@ filunski [#142]
@ bernhard [#148]

Nachfolgend 2 Beispiele mit 24-Stunden-Angabe aus 1927 (Kopien vom Rechner), 1x alter Typ, 1x neuer Typ:



Umbau oder Neuherstellung ist hier die Frage.

Schon wenig später wurde ja auf die vereinfachte 24-Stunden-Angabe umgestellt.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 28.05.2019 21:16:18 Gelesen: 437994# 151 @  
@ bernhard [#150]

Hallo Bernhard,

bist du bei dem älteren Typ (Berlin-Schöneberg) sicher?

Ich halte den noch zu der alten 12-Std. (V-N) Zeitangabe zugehörig. Hinter 8-9 kann man noch ein verstümmeltes N erkennen, kann aber auch täuschen?



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 28.05.2019 22:09:03 Gelesen: 437985# 152 @  
@ filunski [#151]

Hallo Peter,

ja, habe ich in der Eile übersehen, ist sicherlich ein "N".

Hier aus der Sammlung noch einer aus 1928, zumindest ist kein V/N sichtbar:



Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 28.05.2019 22:55:58 Gelesen: 437968# 153 @  
@ filunski [#151]

Jetzt weiß ich auch wie dies passiert ist - ich wollte einen anderen Berlin-Schöneberg Beleg hochladen und hab mich - auch wegen der gleichen Marke - vertan.



Berlin-Schöneberg 1 mit ungewöhnlichen Unterscheidungszeichen (VIII), Beleg vom Rechner.

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 29.05.2019 12:11:50 Gelesen: 437882# 154 @  
@ bernhard [#149]

Hallo Bernhard,

Du hast Recht. Das ist ein °Träumchen" was hier passiert. Ich denke an frühere Zeiten. Da waren Handroller zweite Wahl. Obwohl ich jeden Tag mal reinsehe, gibt es hier immer viel zu lesen. Der Pforzheim mit Typenrädern war bis jetzt noch nicht dabei.

Gruß Walter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 29.05.2019 13:28:25 Gelesen: 437860# 155 @  
@ bernhard [#149]
@ Tuffi [#154]

Hallo zusammen,

dem kann ich nur beipflichten, ist ja toll, wie dieses Thema z. Zt. im Focus steht. Also den Pforzheim-Rollstempel kann ich leider auch nicht belegen, habe aber dafür einen (?) aus neuerer Zeit von der Feldpost. Zumindest halte ich ihn für einen Rollstempel. Was sagen die Experten dazu?



Ist das ein Handroller?

Beste Grüße
Jürgen
 
kauli Am: 29.05.2019 14:43:00 Gelesen: 437843# 156 @  
@ bernhard [#153]

Den Handroller von Schöneberg gibt es auch mit der römischen Ziffer IX. W.Büttner hat ein Datum vom 10.4.52 registriert.

Ich habe von der Arge Bauten I zwei Exemplare bekommen mit Daten 21.7.50 und 8.50. Bei den kleinen Marken kann man schon zufrieden sein, wenn zu erkennen ist um was es sich handelt.



Viele Grüße
Dieter
 
Tuffi Am: 29.05.2019 17:19:37 Gelesen: 437786# 157 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#155]

Hallo Jürgen,

das ist zweifellos ein Handrollstempel.

Gruß Walter
 
bernhard Am: 29.05.2019 17:47:42 Gelesen: 437776# 158 @  
@ kauli [#156]

Hallo Dieter,

ich nehme an du kennst die nachfolgende Website vielleicht schon, da sind jede Menge Berliner HRST abgebildet.

https://www.perryshomepage.de/Bauten2016/Bauten_Start.html

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 29.05.2019 22:17:24 Gelesen: 437732# 159 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#155]
@ Tuffi [#157]

Hallo Jürgen,

schönes Beispiel, ja das ist ein HRSt. Sind sehr selten und ungewöhnlich bei BW Feldpost, ich kenne nur noch Einen anderen.

Dieser hier, FELDPOST / d / 6420, war bei der KFOR Kosovo Force im Einsatz. Dein Abschlag erfolgte beim FP Amt Prizren-Airfield, dort war der Stempel von Jan. 2005 bis Dez. 2010 eingesetzt, danach, von 2011 bis ca. 2013 war er im FP Amt Prizren-Feldlager eingesetzt. Wer weiß wo er zukünftig wieder auftauchen wird? ;-)

Danke für dieses außergewöhnliche HRSt Beispiel!

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 29.05.2019 22:54:09 Gelesen: 437716# 160 @  
@ bernhard [#149]
@ Tuffi [#154]
@ Jürgen Zalaszewski [#155]

"...ist ja toll, wie dieses Thema z. Zt. im Focus steht."

Liebe HRSt Liebhaber,

ja, Walter hat es schön gesagt, "ein Träumchen", ;-) und ich freue mich, wie sehr die vermeintlich so ungeliebten HRSt hier Anklang und Zuspruch finden. Als ich das Thema startete, war ich da sehr skeptisch, ganz nach dem Motto, dafür interessiert sich außer dir selbst und zwei, drei anderen, eh keiner mehr. Schön, dass ich da völlig falsch lag und inzwischen schon fast so etwas wie ein kleines Forschungsprojekt daraus wurde, bei dem nicht zuletzt auch ich selbst wieder viel Neues dazu gelernt und entdeckt habe. Und es ist noch lange nicht Schluss! ;-)

So, um dann weiter zu machen und diesen Beitrag noch mit einem Bild zu "würzen", noch ein schönes Beispiel aus der Nachkriegszeit:



Macht alle weiter so, freue mich auf eure Beiträge und Kommentare! :-)

Viele Grüße,
Peter
 
rumburak Am: 30.05.2019 10:50:12 Gelesen: 437648# 161 @  
Hallo,

im Bereich des ZKD hat man ja oft Altstempel genutzt, so auch noch 1968 diesen Rollstempel in Zwickau. Ich glaube er passt hier auch ganz gut hin. Das Einsatzstück ist falsch eingesetzt. Beim UB/UZ bin ich mir nicht ganz sicher. Steht hier ein "l" und im Bogen eine römische Eins?

Viele Grüße


 
Jürgen Witkowski Am: 30.05.2019 21:05:41 Gelesen: 437466# 162 @  
Hallo Peter und die anderen Handrollstempelinteressierten,

einen frühen Handrollstempel aus Hamburg kann ich auch beitragen:

HAMBURG 1 / * * s vom 17.9.28




Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 30.05.2019 22:53:04 Gelesen: 437419# 163 @  
@ rumburak [#161]

Hallo,

schönes Beispiel, insbesondere für das verkehrt eingesetzte Entwerterstück. Danke fürs Zeigen! ;-)

@ Jürgen Witkowski [#162]

Hallo Jürgen,

ein sehr schönes und sehr frühes Beispiel. Obwohl sehr früh taucht er noch nicht in der Liste aus dem Jahr 1927 auf, vielleicht wurde er aber auch erst 1928 eingeführt. Er zeigt eine Besonderheit. Bei fast all diesen Stempeln stand die PA-Ziffer, nicht wie hier, oben neben dem Ortsnamen sondern unten, an Stelle des mittleren Sterns (dieser Stern fungierte ja bei den damaligen Stempeln auch als Platzhalter für eine dort, wenn nötig, anzugebende PA-Ziffer).

Interessanter Stempel, danke fürs Zeigen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 30.05.2019 23:31:02 Gelesen: 437405# 164 @  
Hallo zusammen,

mal wieder ein auch eher etwas ausgefallenes HRSt-Exemplar.

"Ausgefallen" kann man hier jetzt durchaus wörtlich nehmen. ;-)



Ist hier im Stempelkopf doch so manches "ausgefallen". Die Kenner der Materie wissen es natürlich schon, es handelt sich um einen sogenannten "stummen Stempel". Verwendet bei der Feldpost um den Ort des Absenders/seiner militärischen Einheit zu verschleiern. Also ein, auch durchaus nicht alltäglicher, HRSt der Feldpost. Fast.

Dieser hier wurde bei der Deutschen Dienstpost der Niederlande, hier in Deventer wie der Beleg verrät, eingesetzt. Dazu der Beleg, Ausschnitt aus einem Päckchen/Großbrief o.ä. [1]:



Der Verschleierungsgedanke des stummen Stempels ist bei diesem Beleg allerdings ad absurdum geführt, wenn durch weitere Stempel die Herkunft genau angezeigt wird. Aber hier ist es ja auch keine Feldpost. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] http://www.die-feldpost-2-weltkrieg.org
 
Manne Am: 31.05.2019 09:53:37 Gelesen: 437338# 165 @  
Hallo,

aus Stuttgart einige Stempel. Sollten diese hier nicht passen, bitte zu den Stuttgarter Stempel verschieben.

Gruß
Manne




 
filunski Am: 31.05.2019 12:17:11 Gelesen: 437283# 166 @  
@ Manne [#165]

Hallo Manne,

die passen alle! Sind alles HRSt. ;-)

Besonders schön ist der Erste, STUTTGART / 9 / b vom 2.5.1961, der stammt noch aus "großdeutschen" Zeiten und wurde aptiert (Entfernung des Zusatzes STADT DER AUSLANDSDEUTSCHEN).

Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 31.05.2019 12:23:40 Gelesen: 437277# 167 @  
@ filunski [#164]

Hallo Peter,

ist das nicht ein Maschinenstempel?

Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 31.05.2019 12:28:22 Gelesen: 437273# 168 @  
@ JohannesM [#167]

Hallo Eckhard,

nein, das ist zweifellos ein HRSt. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
calliostoma Am: 31.05.2019 15:31:03 Gelesen: 437240# 169 @  
Es gab auch Handroller bei der Schiffspost - mit verschiedenen Einsätzen, u.a. auch Wellen



Gruß

Dirk
 
Jürgen Zalaszewski Am: 31.05.2019 17:19:51 Gelesen: 437211# 170 @  
@ calliostoma [#169]

Hallo Dirk,

da kann ich gleich den Handrollstempel vom Fährschiff Theodor Heuss zeigen.



Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 31.05.2019 17:31:52 Gelesen: 437205# 171 @  
Dazu hätte ich noch folgenden HRSt. anzubieten:

Fährschiffverbindung durch M/F PRINS HENRIK - RODBY-FEHRMERN - PAQUEBOT. Stempeldatum 8. 8. 84 ohne Punkte, dafür zusätzlich noch mit Zeitangabe in Minuten.



Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 31.05.2019 17:56:04 Gelesen: 437198# 172 @  
Hallo zusammen,

das Thema hat jetzt schon 171 Beiträge mit mehr oder weniger schönen Stempelbeispielen. Ich hoffe es hat sich jemand daran gesetzt und versucht eine Registratur zu erstellen, ähnlich der, aus der Peter immer zitiert und die schon aus dem Jahre 1927 stammt. Denn nur so können wir einen Überblick über alle (?) oder zumindest viele Handrollstempel erhalten, die so in den vergangenen Jahrzehnten verwendet wurden.

Übrigens, ein Blick in andere Themen lohnt sich in diesem Fall auch. Ich habe gestern eher zufällig einen Handrollstempel im Thema (185/187-188 Deutsches Reich: Dauerserie Hindenburg) gesehen. Habe mir daraufhin das ganze Thema angesehen und folgende HRSt gefunden:

Beitrag # 64: Nürnberg t x 11.7.35
Beitrag # 123: Ulm ? p 10.5.40
Beitrag # 127: Berlin NW Z 7 b 7.9.34
Beitrag # 147: Halle (Saale) 4 28.5.37
Beitrag # 149: Berlin NW y 7 y 17.3.39
Beitrag # 165: Krefeld 14.1.41 und Berlin NW 7 17.1.41
Beitrag # 179: Chemnitz FA 4.12.41
Beitrag # 183: Schwenningen (Neckar) 30.7.34

In anderen Themen gibt es sicherlich da auch noch einiges zu finden. Leider gibt es keine Stempelart Handrollstempel oder Rollstempel in der Stempeldatenbank, dann könnte man sich einiges suchen ersparen.

Beste Grüße
Jürgen
 
ginonadgolm Am: 31.05.2019 18:27:56 Gelesen: 437187# 173 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#172]

Leider gibt es keine Stempelart Handrollstempel oder Rollstempel in der Stempeldatenbank, dann könnte man sich einiges suchen ersparen.

Nichts leichter als das:

Zunächst auf Kombisuche, Stempeltyp auswählen, dann unter Betriebsarten nur ein H eingeben!

Und schon hat man die Handrollstempel!

Beste Grüße und viel Erfolg wünscht
Ingo aus dem Norden
 
filunski Am: 31.05.2019 18:33:53 Gelesen: 437182# 174 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#172]

Lieber Jürgen,

da spricht ganz der Vorsitzende der Poststempelgilde, gefällt mir gut! ;-)

Leider gibt es keine Stempelart Handrollstempel oder Rollstempel in der Stempeldatenbank

Gibt es doch, ich habe mal nur Deutschland und nur Handrollstempel mit Entwerter eingegeben (kann man noch sehr viel mehr verfeinern). Ergebnis 3.270 Einträge, hier zu sehen:

https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1086

Herzlichen Gruß,
Peter

PS: sehe gerade, Ingo war schon schneller. ;-)
 
Jürgen Zalaszewski Am: 31.05.2019 18:50:14 Gelesen: 437176# 175 @  
@ ginonadgolm [#173]
@ filunski [#174]

Hallo Ingo und Peter,

Danke für die Hinweise, hätte mich doch mehr mit der Stempeldatenbank befassen sollen, ist ja klasse, was die so alles ermöglicht. Mein Respekt und Dank an die vielen Stempeleinsteller und -Redakteure.

Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 01.06.2019 14:31:44 Gelesen: 437050# 176 @  
Hallo Handrollstempel-Fans,

hier ein HRST der Deutschen Dienstpost Ostland in Riga, während der deutschen Besetzung verwendet.



Als Ankunftsstempel auf einem R-Brief aus Hamburg.

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 01.06.2019 14:55:51 Gelesen: 437044# 177 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#172]

Hallo Jürgen,

bei diesem Thema sind vermutlich die meisten HRST zu sehen: (?) (5014) Die Poststempel Berlins.

Eine Registrierung wäre schön, ist aber sehr schwierig und sollte eine zeitliche Begrenzung enthalten, z.B. bis 1945, bis 1948, bis Einführung 4-stellige PLZ.

So, und nun zeigt mir mal meinen Wunschstempel: HRST von Celle mit nachträglich eingefügter PLZ 20 und lesbarem Unterscheidungsbuchstaben, natürlich Traumabschlag. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 01.06.2019 23:19:41 Gelesen: 436947# 178 @  
@ bernhard [#176]

Hallo Bernhard,

schöner Abschlag! ;-)

Bei der Deutschen Dienstpost gab es einige HRSt, aber leider, wie so oft bei den Handrollern, sind anscheinend nicht viele davon aufgehoben worden.

Deinen Wunschstempel aus Celle [#177] habe ich leider auch nicht, aber vielleicht tröstet dich dieser hier ein wenig inzwischen, passt zeitlich und auch thematisch gut zu dem HRSt aus Riga:



PSST DRESDEN / b

Was haben wir da nun wieder? PSST steht für Postsammelstelle und die war für die Feldpost zuständig. Also ein HRSt der Feldpost.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 02.06.2019 12:48:05 Gelesen: 436827# 179 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#171]

Hallo Jürgen,

ein paar Jahre später bediente dann die M/F Lodbrog diese Strecke:



Der Stempelkopf jetzt nach dänischem Standard, Kreisstempel mit Bogen oben und unten.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 02.06.2019 16:42:57 Gelesen: 436793# 180 @  
Hallo zusammen,

zur Strecke Rødby-Femern habe ich in meinem Inventar nochmals zwei HRSt gefunden:



Wohl so ca. bis Ende der 60er Jahre gab es da einen Universalstempel "Dansk Søpost" und danach gab es für jedes der Fährschiffe eigene Einsätze wie hier der M/F Kong Frederik IX.

Diese HRSt der Dansk Søpost gab es auch vorher schon, wie dieses schöne Beispiel zeigt:



Viele Grüße,
Peter
 
calliostoma Am: 02.06.2019 17:31:47 Gelesen: 436789# 181 @  
Hatten wir den schon ? Hamburg Eilbriefstelle, mit Zug 120 um 10.40 Uhr eingegangen

Gruß

Dirk


 
filunski Am: 02.06.2019 17:55:09 Gelesen: 436783# 182 @  
@ calliostoma [#181]

Hallo Dirk,

den hatten wir nur in der Klüssendorf Gebrauchsanweisung und solch ein schönes Beispiel auch noch nicht.

Die gab es auch noch recht lange, hier ein Beispiel aus dem Jahr 1950:



Jetzt mit Gebietsleitzahl im Stempelkopf, ohne Zugnummer und auch überhaupt ein komplett anderes Stempelgerät mit, wie sonst auch normal, nur 6 Wellen.

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.06.2019 18:37:46 Gelesen: 436763# 183 @  
@ filunski [#179] und [#180]

Hallo Peter,

das gibts doch nicht, kaum hast Du mich mit dem Stempel aus Beitrag [#179] geflasht, legst Du gleich mit einer Dreier-Kombi im nächsten Beitrag nach. Danke fürs Zeigen, kannte alle Stempel bislang noch nicht. Damit ist meine Fehlliste wieder etwas länger geworden.

Beste Grüße

Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.06.2019 18:54:09 Gelesen: 436755# 184 @  
@ bernhard [#177]

Hallo Bernhard,

da muss ich leider passen, der von Dir so geliebte HRSt aus Celle befindet sich leider nicht in meiner Sammlung. Ich tippe mal darauf, wenn uns den einer zeigt, kommt er von Peter.

Dafür möchte ich einen HRSt aus dem Generalgouvernement zeigen, der am 01.06.44 in Bochina, Distrikt Krakau verwendet wurde.



Das mit einer Registrierung hatte ich mir auch einfacher vorgestellt, aber nach einem Blick in die Stempeldatenbank mit freundlicher Hilfe von Peter und Ingo habe ich gleich das neue Gebirge gesehen, dass sich da vor einem erhebt. Da zielt Dein Vorschlag schon in die richtige Richtung, man muss sich zeitlich oder regional einschränken. Aber wer wagt sich an diese Aufgabe?

Noch eine Anregung von mir, die alle betrifft. Mir ist aufgefallen, dass die einen Handrollstempel so "HRST" oder so "HRSt" abkürzen. Wir sollten uns auf eine einheitliche Schreibweise einigen, das wäre vielleicht auch für Außenstehende hilfreich. Ich persönlich würde die Abkürzung HRSt favorisieren. (Ja ich weiß, auch wieder so eine Poststempelgilde-Manie)

Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 02.06.2019 18:59:07 Gelesen: 436753# 185 @  
Hier 2 Stempel aus Posteinlieferungsbüchern. Dort kommen sie eigentlich seltener vor, doch in Berlin sind sie des öfteren anzutreffen.



Berlin-Schöneberg 1 z



Berlin-Schöneberg 4 d

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.06.2019 19:01:47 Gelesen: 436751# 186 @  
@ calliostoma [#181]

@ filunski [#182]

Hallo zusammen,

von diesen Stempeln, die über Jahrzehnte eingesetzt waren, gibt es sicherlich einen eigenen kleinen Typenkatalog. Werde mal unseren Hamburg-Fachmann in der Poststempelgilde dazu befragen. Ich möchte aber auch noch eine Karte aus meiner Sammlung zeigen, auf der gleich zwei unterschiedliche HRSt abgeschlagen sind. Jetzt fehlt nur noch einer mit dem Zusatz "Straßenbahn".



Beste Grüße
Jürgen
 
Richard Am: 02.06.2019 19:58:16 Gelesen: 436733# 187 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#184]

Noch eine Anregung von mir, die alle betrifft. Mir ist aufgefallen, dass die einen Handrollstempel so "HRST" oder so "HRSt" abkürzen. Wir sollten uns auf eine einheitliche Schreibweise einigen, das wäre vielleicht auch für Außenstehende hilfreich. Ich persönlich würde die Abkürzung HRSt favorisieren.

Hallo Jürgen,

für das Forum wäre noch besser, wenn die Bezeichnung wie viele andere überhaupt nicht abgekürzt würde.

Wer im Internat nach "Handrollstempel" googelt, oder nach einem beliebigen anderen Begriff, wird nur über das ausgeschriebene Wort fündig. Wenn das gesuchte Wort sehr oft in einem Beitrag oder Thema zu finden ist, steigt das Thema in der Google-Suche weiter nach oben in der Trefferliste, in der wir jetzt mit Handrollstempel auf Seite 2 (Rang 13) stehen.

Wer nach HRSt sucht, gleich in welcher Schreibweise, findet jede Menge Beiträge zu Herzrhytmusstörungen, zu Human resources in science and technology, zur Holy Riders Sommertour, zur Halbrundstange und vielen mehr unter den ersten 100 Treffern - weiter hinten sucht nur jemand mit Langeweile - erhält aber keinen Treffer zu HRSt.

Schöne Grüsse, Richard
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.06.2019 20:51:35 Gelesen: 436714# 188 @  
@ Richard [#187]

Hallo Richard,

ja ein sehr guter Hinweis, Abkürzungen führen manchmal zu ganz anderen Begriffen, wie man sie eigentlich gedacht hatte. Ist leider nur etwas umständlich, immer den Begriff auszuschreiben. Aber ich habe da kein Problem mit und werde es versuchen, damit Philaseiten weiter auf der Liste nach oben steigt.

Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 02.06.2019 22:14:31 Gelesen: 436697# 189 @  
Handrollstempel auf Einlieferungsschein, abgeheftet in einem Posteinlieferungsbuch.



Berlin-Dahlem o, 05.04.1941

Viele Grüße
Bernhard
 
Mondorff Am: 03.06.2019 06:46:51 Gelesen: 436646# 190 @  
@ filunski [#182]

Lieber Peter,

hier 'mal ein ganz anderer Typ Handrollstempel:



Und auch die entsprechenden Stempelgeräte dazu.



Diese Handrollstempel wurden von 1900 bis 1908 von der Luxemburger Post zur Vorausentwertung von Marken verwendet.

Man findet sie auf den MICHEL-Nr. 67 bis 72 sowie 84 bis 87.

Ein Handrollstempel hatte auf einem Zylinder von 32 mm Ø fünf Druckflächen ( clichées) deren Unterschiede in Stellung und der Buchstaben/Ziffern hier vorgestellt sind. Länge des Stempelgeräts 17,5 cm. Größe der Druckflächen: 20 mm x 15 mm.

Gleiche Geräte wurden schon seit 1894 von der belgischen Post zur Herstellung ihrer Vorausentwertungen eingeführt.

Freundlichen Gruß
DiDi

Literatur dazu: Handbuch zur Philatelie in Luxemburg / Lieferung 5.0 Vorausentwertungen.
Die Abbildungen sind diesem Werk entnommen.
 
calliostoma Am: 03.06.2019 11:24:28 Gelesen: 436608# 191 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#186]

Hallo Jürgen,

wie gewünscht der "Straßenbahn-Handroller" - dazu noch Nachporto, Devisenzensur und Bahnpost. 4 Sammelgebiete in einem Beleg.

Gruß

Dirk


 
Jürgen Zalaszewski Am: 03.06.2019 12:25:56 Gelesen: 436592# 192 @  
@ calliostoma [#191]

Hallo Dirk,

das ist einmal ein Beleg mit einem Handrollstempel, wie ich ihn liebe. Vielen Dank fürs Zeigen.

Beste Grüße
Jürgen
 
filunski Am: 03.06.2019 16:35:08 Gelesen: 436554# 193 @  
Hallo zusammen,

wenn man hier mal nur einen halben Tag Pause macht, wird man tatsächlich "überrollt"! Super. ;-)

Vielen Dank an alle die letzten Beiträge.

Im Einzelnen:

@ Jürgen Zalaszewski [#183]

Lieber Jürgen,

wollte dich natürlich nicht "flashen" und wusste auch selbst nicht mehr, dass ich diese Stempel in meinem Inventar hatte, aber die letzten Tage kam da Dank dieses Themas so mancher Beleg wieder aus seiner Kiste raus ans Tageslicht.

@ Richard [#187]

Richard, du hast natürlich Recht, die Abkürzung ist auch der Bequemlichkeit geschuldet. :-( Werde es zukünftig auch ausschreiben.

@ bernhard [#185] und [#189]

Interessante und ungewöhnliche Verwendung von Handrollstempeln! ;-)

@ Mondorff [#190]

Lieber Didi,

zumindest mir bislang unbekannte Handrollstempel-Variante! Passt aber gut hierher, danke für die Vorstellung.

@ calliostoma [#191]

Toller Beleg Dirk! Zu den Hamburger Strassenbahnstempeln hatten wir hier auch schon mal was [#65] (nur zum Nachschlagen der links wenn interessiert).

So, und damit es wieder ein wenig bunter wird, ein kleiner "Kracher" aus Mittweida:



Da geht wohl einiges nicht mit "rechten Dingen" zu!

Versetzt eingebauter Entwerter, fällt den inzwischen geschulten Augen der Mitleser hier wohl gleich auf. Aber dann ist da noch mehr. Der hat ja noch die Sterne, von wann ist der denn? 1949, also der "Stern-Aptierungs-Maßnahme" wohl entgangen.

HALT! 1949!

Hindenburg-Frankatur 1949? Kann ja wohl nicht sein, also handelt es sich wohl auch noch um eine Fehleinstellung der Jahreszahl! Mehr ist mir aber nicht aufgefallen. ;-)

Viele Grüße,
Peter

PS: Demnächst gibts einen richtigen "Kracher" zu sehen! ;-)
 
calliostoma Am: 03.06.2019 16:46:09 Gelesen: 436549# 194 @  
Kein Kracher, aber auch ganz nett: München TA, zusätzlich 2 Bahnpoststempel



Gruß

Dirk
 
EdgarR Am: 03.06.2019 17:27:52 Gelesen: 436534# 195 @  
@ calliostoma [#194]

Hallo Dirk!

Nix wie rein mit all den Stempeln in die Datenbank!

Und nicht den violetten Eilbotenstempel "14" mit Kreis drumrum vergessen.

Phile Grüße EdgarR
 
bernhard Am: 03.06.2019 18:13:53 Gelesen: 436522# 196 @  
Handrollstempel aus Posteinlieferungsbuch:



Berlin-Tempelhof 1 k(?), 06.07.1946

Der Unterscheidungsbuchstabe ist kaum zu identifizieren, vermutlich handelt es sich um den bei Schröter [1] bekannten Handrollstempel mit dem UB "k".

Viele Grüße
Bernhard

[1] Martin Schröter: Stempel-Handbuch Berlin nach 1945. FG Berlin, 1987.
 
Christoph 1 Am: 03.06.2019 19:33:30 Gelesen: 436506# 197 @  
Hallo,

ich verfolge dieses Thema mit großer Begeisterung! Es ist wirklich beeindruckend, wie viele unterschiedliche interessante Handrollstempel hier schon gezeigt worden sind. Und sicherlich ist da das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.

Nun möchte ich auch mal einen bescheidenen Beitrag leisten. Den Stempel aus Bad Salzuflen habe ich bereits vor einiger Zeit im Thema "Tagesstempel mit Zusätzen" gezeigt [1], aber hier passt er sicherlich viel besser:



Handrollstempel eines kleineren Zustellstützpunktes (ZSP) mit zwei(!)stelligem UB "ra". Ich konnte bislang nichts Vergleichbares finden.

Viele Grüße
Christoph

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=197716
 
filunski Am: 03.06.2019 22:24:38 Gelesen: 436481# 198 @  
@ Christoph 1 [#197]

Hallo Christoph,

ja, der passt auch sehr gut hierher. ;-)

Ein wirklich ungewöhnlicher "Glücksfund" (denn oft abgeschlagen wurde der sicher nicht auf Poststücken die auch überlebt haben) und ein gutes Beispiel dafür, dass auch das moderne Postgeschehen immer wieder außergewöhnliche Überraschungen für uns "Sammler" bereit hält, man muss sie nur erkennen.

Danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 03.06.2019 22:47:18 Gelesen: 436472# 199 @  
Hallo verehrte Handrollstempel-Fans,

Ich hatte ja in [#193] einen "richtigen Kracher" versprochen und den möchte ich euch jetzt auch nicht länger vorenthalten. Leider stammt er nicht aus eigenen Beständen, aber da hier in diesem Thema noch mehr interessierte Philatelisten mitlesen, erhalte ich ab und an auch E-Mails mit Handrollstempel-Beispielen. Genau aus einer solchen Quelle stammt der folgende Handrollstempel, den der Einsender nur nicht genau einzuordnen wusste.

So, genug der Einleitung, hier ist er:



DEUTSCHE REICHSPOST / k vom 7.1.1944

Sieht ganz unscheinbar aus, aber was hat es damit auf sich?

Ad hoc konnte ich das auch nicht beantworten. Aber Stempel mit diesem Stempelkopf, DEUTSCHE REICHSPOST, waren mir schon mal bei der Feldpost begegnet. Eine Suche im Michel Handbuch zur Feldpost [1] war schließlich erfolgreich.

Es handelt sich um einen Handrollstempel im Einsatz bei der Feldpost. Dieser hier war bei der Postsammelstelle in Prag (Böhmen und Mähren) im Einsatz. Zu finden ist er allerdings recht selten. In dem genannten Michel Handbuch von 1991 wird er mit 1.000 DM bewertet. Eine extrem hohe Bewertung, fraglich ob solche Preise erzielt werden/wurden, aber zumindest ein Indikator für die Seltenheit.

Vielen Dank an den hier mitlesenden Sammler für die Bereitstellung des Abschlags. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Michel Handbuch-Katalog Deutsche Feldpost 1937-1945, München 1991
 
bernhard Am: 04.06.2019 00:01:51 Gelesen: 436458# 200 @  
@ filunski [#199]

Hallo Peter,

interessanter Beleg. Dieser wurde offenbar im Herbst 2018 irgendwo im Internet versteigert, lt. Speicherdatum auf meinem Rechner. Ich glaube aber ehr, dass dieser Handrollstempel bei der DEUTSCHEN DIENSTPOST in Böhmen und Mähren verwendet wurde. Siehe auch den schwachen Stempelabdruck auf dem Beleg. Bei Schulz [1] werden auch gleichartig ausgeführte Handstempel aufgeführt.



Viele Grüße
Bernhard

[1] Dr. Hermann Schulz: Deutsche Dienstpost 1939-1945, Heft 18 Poststempelgilde
 
Jürgen Zalaszewski Am: 04.06.2019 17:14:38 Gelesen: 436406# 201 @  
Hallo zusammen,

dann möchte ich heute mal das Thema ins "rollen" bringen. In der Überschrift steht ja "Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele" und dazu möchte ich einen Stempelabdruck zeigen, der zwar kein Entwertungsstempel ist, den ich aber trotzdem zu den Handrollstempeln dazu zähle. Was denkt Ihr?

Brief des "Reichskommissars für die besetzten norwegischen Gebiete", Maschinenstempel Oslo v. 18.11.42. Zusätzlicher Absenderstempel als Handrollstempel mit dem Hinweis "Portofreie Dienstsache".



Beste Grüße
Jürgen
 
filunski Am: 04.06.2019 22:37:51 Gelesen: 436372# 202 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#201]

Guten Abend Jürgen,

aber sicher passt der hierher, er ist sogar ein ganz ungewöhnliches Beispiel und, wie ich jetzt erst mal nur annehme, auch wohl nicht so häufig vorkommend. Danke fürs Vorstellen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 04.06.2019 22:44:17 Gelesen: 436370# 203 @  
@ bernhard [#200]

Hallo Bernhard,

sehr schöner Beleg und ich bin mir ziemlich sicher der von mir gezeigte Handrollstempel [#199], stammt genau von diesem Beleg!

Zur Zuordnung, Feldpost oder Deutsche Dienstpost. Da dürften wohl gerade in diesem Fall die Grenzen fließend sein. Da der Handrollstempel bei der Postsammelstelle in Prag (zuständig für Böhmen und Mähren wie ich annehme) im Einsatz war, dürften darüber wohl beide, Feld- und auch Deutsche Dienstpost, gelaufen sein. Schulz hat in seinem Werk natürlich in erster Linie nur die Deutsche Dienstpost behandelt.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 04.06.2019 23:11:56 Gelesen: 436362# 204 @  
Hallo zusammen,

bleiben wir nochmals im Dritten Reich. 1939 gab es in Erfurt zur Briefmarkenausstellung auch einen Gelegenheitsstempel (Bochmann S 21) als Handrollstempel:



Ab und an zu finden als Gefälligkeitsstempel so wie auch mein Beispiel hier. Auf gelaufener oder gar echter Bedarfspost eher selten. Aber vielleicht kann ja ein Mitleser einen entsprechenden Beleg zeigen? ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 05.06.2019 10:09:57 Gelesen: 436329# 205 @  
@ filunski [#204]

Hallo Peter,

ja, den Handrollstempel von Erfurt kann ich auch, aber leider nur als Stempelbeleg, belegen. Meine beiden Exemplare tragen auch das Datum vom 12.3.1939, da war wohl großer Stempeltag für die Abo-Aufträge.

Dafür zeige ich heute den 2. Gelegenheitsstempel von Gelsenkirchen, der zu einem als Halbmaschinenstempel zum Einsatz kam und in der zweiten Variante als Handrollstempel. Die erste Abbildung ist ein Archivabschlag, die zweite auf einem gelaufenem Beleg. Der Name Sommerfeldt taucht auf sehr vielen Belegen aus dieser und der späteren Zeit auf, er war nicht nur Vorsitzender des Verbandes deutscher Briefmarkensammler sondern auch Briefmarkenhändler.





Beste Grüße

Jürgen
 
Tuffi Am: 05.06.2019 12:11:42 Gelesen: 436312# 206 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#205]

Lieber Jürgen,

den Begriff "Halbmaschinenstempel" sollten wir besser vergessen es sie denn, wir ordnen die Handroller unter Maschinenstempel ein. Unter den Krag-Maschinen gab es einen Typ. der mit der Hand angetrieben wurde. Wieviel Maschine ist das?

Gruß Walter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 05.06.2019 13:20:18 Gelesen: 436297# 207 @  
@ Tuffi [#206]

Hallo Walter,

da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich wollte mitteilen, dass es den Gelegenheitsstempel Bo 2 von Gelsenkirchen sowohl als Maschinenstempel als auch als Handrollstempel gibt. Den beanstandeten Begriff wiederhole ich nicht und werde ihn auch nicht mehr verwenden. ;-)

Beste Grüße
Jürgen
 
calliostoma Am: 05.06.2019 18:26:59 Gelesen: 436262# 208 @  
Hallo,

2 Roller auf Beutelfahnen. Die beiden suchen ein gutes Zuhause, bei Interesse bitte melden.

Gruß

Dirk


 
bernhard Am: 05.06.2019 21:25:37 Gelesen: 436232# 209 @  
Weitere Handrollstempel-Verwendungen in Posteinlieferungsbüchern:



20a Hannover 1 cc, 16.05.1951



463 Bochum 1 ai, 25.10.1966

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 06.06.2019 11:17:06 Gelesen: 436191# 210 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#207]

Hallo Jürgen,

es ist mir neu, dass es in Gelsenkirchen eine Ganzstempelmaschine gegeben hat. Gibt es dazu etwas amtliches? Ist Dein zweiter Beleg nicht möglicherweise ein besonders sorgfältig abgeschlagener Handroller?

Gruß Walter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 07.06.2019 12:07:23 Gelesen: 436137# 211 @  
@ Tuffi [#210]

Guten Morgen Walter,

wenn ich schon mal Begriffe verwende, die mir selber nicht gefallen, dann geht alles in die Hose. Entweder habe ich mich missverständlich ausgedrückt oder ich bin falsch verstanden worden.

Also, der Gelegenheitsstempel von Gelsenkirchen zur "Großen Ausstellung für Verkehr und Polizei" wurde laut Bochmann-Katalog in der Zeit vom 15. bis 31.10.1927 als Maschinenstempel in der Betriebsart C (6 fa. W.) sowie als Handrollstempel oder Rollstempel verwendet. Den letzteren habe ich in meinem Beitrag gezeigt, einmal als Archiv- oder Musterabschlag (achte auf das Datum) und einmal auf einem Bedarfsbeleg.

Den im Bochmann erwähnten Maschinenstempel kann ich leider nicht in meiner Heimatsammlung "Gelsenkirchen" dokumentieren und habe ihn auch noch nie gesehen.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 07.06.2019 12:35:58 Gelesen: 436124# 212 @  
Hallo zusammen,

ein Beispiel aus der Zeit, als man mit anderen Mitteln eine große Anzahl Briefmarken schnell entwerten wollte und sich dann daraus der spätere Handrollstempel entwickelte.

Abstempelung als Beispiel für einen Handrollstempel-Vorläufer, ob in diesem Fall die Abstempelung in Gera getätigt wurde oder es sich bei dem Ortsstempel um einen Ankunftsstempel handelt, ist leider nicht mehr zu ermitteln.



Beste Grüße
Jürgen
 
filunski Am: 07.06.2019 23:35:33 Gelesen: 436083# 213 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#205] und [#212]

Hallo Jürgen und alle Handrollstempel-Liebhaber,

tolle Ergänzungen zum Thema! ;-) Ich zumindest kannte beide bislang noch nicht, danke für die Präsentation.

Von mir auch wieder ein, wie ich zumindest meine, interessanter Handrollstempel-Beleg. "Sieger-Belege" werden ja meist von den "seriösen" Philatelisten abgelehnt und oft als "Kartonphilatelie" oder schlimmer verteufelt. Dies mag für den Einen oder anderen Beleg auch durchaus zutreffen, andereseits sind aber gerade ältere Belege auch oft seltene Dokumentationen von Stempeln und anderen philatelistischen Besonderheiten.

Hier also ein solcher Sieger-Beleg, wie ich meine, mit sehr schönen Handrollstempeln aus Lorch. Dank des Einlieferers auch selten sauber abgerollt!



Den eifrigen Verfolgern des Themas bleibt dabei sicher auch der mal wieder falsch eingebaute Entwertereinsatz nicht verborgen. Also doch kein ganz so perfekt "gemachter Kartonphilatelie-Beleg". ;-) Zusätzlich hatte auch dieser Stempel noch im Jahre 1942 seine Sternchen und schmückt damit sogar noch das Antlitz des "Gröfaz" (zum Glück hat das damals wohl niemand bemerkt!).

Wohl nicht zuletzt wegen der ungeliebten Handrollstempel habe ich diesen Beleg sehr günstig bei einer Messe aus einer Niedrigpreis-Grabbelkiste gefischt.

Viele Grüße,
Peter
 
mumpipuck Am: 07.06.2019 23:42:52 Gelesen: 436081# 214 @  
@ calliostoma [#191]

Hier noch zwei weitere Belege mit dem Hamburger Straßenbahn Handrollstempel aus der selben Korrespondenz. Schön finde ich die unterschiedlichen Portostufen und Dauerserien im Zeitablauf innerhalb von fast genau zwei Jahren.



Auf der zweiten Karte bezeichnen sich die Absender als "die Niendorfer". Von Niendorf müsste die Straßenbahnlinie 2 zum Hautbahnhof und wohl dann per Bahn nach Neumünster gewesen sein.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
bernhard Am: 08.06.2019 00:05:04 Gelesen: 436072# 215 @  
Bevor die Fans der Handrollstempel schlafen gehen, nochmals ein Handrollstempel aus einem Posteinlieferungsbuch:



Salzgitter e, 12.08.1950

Auffällig bei Salzgitter: Viele Stempel haben keine Postamtsnummer!

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 08.06.2019 12:27:22 Gelesen: 436045# 216 @  
Hallo zusammen,

wenden wir uns nochmals nach Hamburg. Von dort hatten wir ja schon ein paar sehr schöne Handrollstempel der Eilbriefstelle gesehen. Dort gab es dann in den 1960er bis 70er Jahren noch eine postalische Einrichtung die einen interessanten Handrollstempel führte. Erst jüngst wieder einem größeren Kreise Interessierter bekannt geworden durch eine Veröffentlichung einer Nachfrage im Gildebrief der Poststempelgilde.

Hier mal ein Beispiel dieses Stempels:



Für Nicht-Eingeweihte ist der Inhalt dieses Stempels erst mal ein Rätsel.

In einer Veröffentlichung dazu schrieb Labitzke zu der Einrichtung, der Eilbriefverteilstelle Hamburg, Folgendes: "Die Eilbreifverteilstelle befand sich in einem pavillionähnlichen Bau in der Nähe des Hauptbahnhofes. Erste und letzte Verwendung des Geräts belegt am 23.8.1963 bzw. 28.9.1972."[1]

Um zu entschlüsseln, was jetzt an Daten im Stempel steht, hilft uns der komplette Beleg, die Rückseite eines Eilbriefs aus Schwerin nach Hamburg:



Die anderen dort abgeschlagenen Stempel lassen uns den Inhalt entschlüsseln. Der Handrollstempel ist der Eingangs-/Transitstempel der Eilbriefverteilstelle, 4052 ist die Zugnummer mit dem der Brief ankam, 22 der Tag (22.04.1971) und 1500 die Ankunftszeit, darunter Pav. für den Pavillion.

Ich selbst habe diesen Stempel bislang immer nur auf Eilbriefen aus der DDR gesehen (die, weil es Sammlerpost war, das Glück hatten nicht weggeworfen zu werden). Wenn man ihn erst mal kennt und dann auch erkennt, kann man diesen Stempel öfters finden.

Hier gleich noch Einer, auch noch zusammen mit einem weiteren Handrollstempel vom Hamburger Telegraphenamt:



Viele Grüße,
Peter

[1] H.J. Labitzke, Deutsche Eilbotenstempel, 1984
 
Christoph 1 Am: 09.06.2019 00:25:52 Gelesen: 436005# 217 @  
Hallo,

vielleicht passt dieser Stempel gar nicht so gut in das Thema, weil er weder "selten" noch "ungewöhnlich" ist. Letztlich bin ich nicht mal 100% sicher, ob es überhaupt ein Handroller ist, vielleicht ist es auch ein Maschinenstempel? Allerdings meine ich die für Handrollstempel typischen "Versatz-Stellen" zu erkennen.

Jedenfalls habe ich ihn in unserer Stempeldatenbank nicht finden können -- und das ist ja dann doch ein Indiz für einen möglicherweise seltenen Stempel, da die Datenbank ja eigentlich mit Berlin-Stempeln aus dieser Zeit sehr reichlich bestückt ist.

Nun, lange Rede - hier ist das gute Stück:



BERLIN-CHARTLOTTENBURG 2 / af
23.3.1939

Der wohl ursprünglich mal vorhandene Steg ist schon sehr verbraucht und nur noch im Stempelkopf rechts ansatzweise erkennbar.

Leider nur ein Briefstück. Sobald ich hier die Bestätigung bekomme, dass es ein Handroller ist, kommt der Abschlag natürlich auch in die Datenbank.

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 09.06.2019 00:38:14 Gelesen: 435999# 218 @  
@ Christoph 1 [#217]

Hallo Christoph,

sehr schönes Stück und anscheinend können aufmerksame Mitleser des Themas diesem durchaus gute Informationen entnehmen. Du hast ganz richtig die für Handrollstempel typischen Bruchstellen des Entwertereinsatzes erkannt.

Passt wunderbar hier ins Thema, danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
becker04 Am: 09.06.2019 20:28:09 Gelesen: 435882# 219 @  
Hallo zusammen,

zwei kann ich auch zeigen.

Lutherstadt Wittenberg



und Lügde



Gruß
Klaus
 
Jürgen Witkowski Am: 09.06.2019 22:12:49 Gelesen: 435837# 220 @  
Der Stempelkopf ist leider auf einer schwarzen Hindenburg-Marke gelandet, aber Dank guter Stempelqualität noch lesbar:

München / * 1 BP R vom 12.08.1935



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 09.06.2019 22:48:02 Gelesen: 435826# 221 @  
@ becker04 [#219]

Hallo Klaus,

zwei tolle und auch nicht häufig zu findende Handrollstempel mit Werbung.

In der frühen DDR Zeit gab es diese Handroller mit verschiedensten Werbe- und vor allem Propagandaslogans recht häufig. Aus BRD Zeiten, so wie dein Beispiel aus Lügde, habe ich selbst bislang noch gar keinen gefunden! Und beide auf Bedarfspost!

Danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 09.06.2019 23:10:37 Gelesen: 435822# 222 @  
@ Jürgen Witkowski [#220]

Hallo Jürgen,

sehr schön! ;-)

Auch noch ein Stempelkopf mit Zusatz, BP für Briefpost und ein ungewöhnlicher UB, "großes R". Bei den bayerischen Tagesstempeln aus Herstellung der Fa. Braungardt (Zweikreisstempel) stand das R für den Reservestempel. Ob das hier auch der Fall war entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Auf alle Fälle wiederum ein interessanter Handroller und ein weiterer Beweis, dass diese Stempel durchaus philatelistisch sehr interessant sein können! ;-)

Bleiben wir gleich mal noch in München und schauen wir uns einen anderen Handrollstempel, ebenfalls mit Zusatz an:



(13b) MÜNCHEN 2 Zb / e

Dieser hier stammt aus dem Auslieferungsbuch der Fa. Braungardt. Das Stempeldatum entspricht dem Ablieferungstermin an die Post. Höchst interessant wäre es jetzt einen Beleg zu haben aus postalischer Verwendung!

Aber wofür steht denn eigentlich der Zusatz Zb nach Ortsnamen und Postamtnummer? Diese Frage dürfte schwer bis gar nicht zu beantworten sein, da es keine Abteilung, Dienststelle oder was auch immer Zb gab!

Bei der Post wurde das bemerkt und anscheinend wurde der Stempel wohl reklamiert (meine Vermutung), denn zwei Wochen später lieferte die Fa. Braungardt einen neuen Handroller aus:



(13b) MÜNCHEN 2 Zd / e

Jetzt ein kleiner Unterschied, aus dem Zusatz Zb wurde Zd. Und Zd macht durchaus Sinn, dies steht für Zweigdienststelle. Gemeint ist damit die Zweigdienststelle des Postamts 2, die sich damals im südlichen Flügel des Münchner Hauptbahnhofes befand.

Auch der wäre schön mal auf Bedarfspost zu sehen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Parachana Am: 10.06.2019 10:53:22 Gelesen: 435778# 223 @  
Hallo,

ist dieses ein Handrollstempel oder ein Maschinenrollstempel?



LG
Uwe
 
filunski Am: 10.06.2019 11:53:39 Gelesen: 435760# 224 @  
@ Parachana [#223]

Hallo Uwe,

das ist unzweifelhaft ein Handrollstempel, kein Maschinenstempel.

Maschinenrollstempel gibt es nicht. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 10.06.2019 11:56:27 Gelesen: 435758# 225 @  
@ filunski [#221]

Aus BRD Zeiten, so wie dein Beispiel aus Lügde, habe ich selbst bislang noch gar keinen gefunden!

Da kann ich weiter helfen:

(22) Essen-Bredeney / c vom 29.12.1953

mit nachverwendetem Serienstempel "Vergiß nicht Straße / und Hausnummer / anzugeben." aus der Zeit vor 1945. Im Stempelkopf wurde die Postleitgebietszahl (22) hinzugefügt (aptiert).



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 10.06.2019 19:45:02 Gelesen: 435718# 226 @  
@ Jürgen Witkowski [#225]

Den hier vorgestellten Handrollstempel mit dem Werbeeinsatz "Vergiß nicht Straße / und Hausnummer / anzugeben." kann ich leider nicht aus der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik belegen. Dafür kann ich ihn einmal zeigen auf Bedarfsbeleg aus Leipzig C 2 von 1936, sowie zweimal nachverwendet nach 1945, zuerst aus Eisleben 23.8.46 mit aptierter, also zugefügter PLZ, und aus der Lutherstadt Eilseben vom 5.5.52. Beim letzteren scheint es sich um eine Neuanfertigung des Stempels zu handeln, leider dafür nur auf Stempelbeleg.



Bo 70 Ro Leipzig vom 13.9.36



Bo 70 Ro Eisleben vom 23.8.46



Bo 70 Ro Lutherstadt Eisleben vom 5.5.52.

Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 10.06.2019 20:47:58 Gelesen: 435704# 227 @  
@ calliostoma [#169]

Hier ein sehr ähnlicher Handrollstempel - statt Deutsche Schiffspost - nun mit "Fährschiff Deutschland" im Tagesstempel.



Fährschiff Deutschland Grossenbrode-Gjedeser, 09.07.1959

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 11.06.2019 16:50:26 Gelesen: 435657# 228 @  
@ filunski [#222]

Hallo Jürgen und Peter,

was machen wir denn mit den "roten Viechern die bezahlt sind".

Gibt es da schon eine Schiene, auf der diese Außerirdischen abgestellt werden könnten?

Dann sind da auch noch die Bruchstücke (Ausschnitte von Päckchen) mit Eigenwerbung der Firmen.

Beste Grüße
Hajo


 
Jürgen Zalaszewski Am: 11.06.2019 17:06:37 Gelesen: 435649# 229 @  
@ Nordluchs [#228]

Hallo Hajo,

toller Stempel, habe ich so auch noch nicht gesehen. Natürlich gehören diese "Bezahlt"-Handrollstempel hier her. Und natürlich auch die "Päckchengebühr-bezahlt"-Handrollfreistempel, diese dürften die wenigsten hier kennen. Also Hajo, zeigen!

Viele Grüße
Jürgen
 
filunski Am: 11.06.2019 18:50:11 Gelesen: 435620# 230 @  
@ Nordluchs [#228]
@ Jürgen Zalaszewski [#229]

Hallo Hajo und Jürgen,

die Handroll-Päckchenfreistempel hatte ich mir bis jetzt noch als besonderes "Schmankerl" zurück gehalten. Da ihr jetzt das Thema anschneidet werde ich wohl damit anfangen. ;-)

Gebt mir aber noch ein wenig Zeit, momentan muss ich noch andere Dinge erledigen, dann gibt es mehr Info dazu! :-)

Zum "Aufwärmen", noch ohne Kommentar, der hier:



Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 11.06.2019 20:02:33 Gelesen: 435604# 231 @  
@ filunski [#230]

Hall, und Jürgen und Peter,

ich habe doch nur gefragt und nun diese Reaktion.

Schlage vor, bevor die Sahne kommt, erst einmal die simplen mit bezahlt zu zeigen. Bin dabei und grabe so nebenbei. Es sei denn Angelika lässt mich nicht an den großen PC!

Viele Grüße
Hajo


 
Nordluchs Am: 11.06.2019 20:06:28 Gelesen: 435603# 232 @  
@ Nordluchs [#231]

Hallo,

ich nochmals. Hatte den falschen Knopf gedrückt. Den ich von Hamburg eingefügt habe, ist wohl aus einer Maschine!

Zur Entschuldigung den folgenden Beleg.

Grüße
Hajo


 
filunski Am: 11.06.2019 22:30:36 Gelesen: 435585# 233 @  
@ Nordluchs [#231]

"...ich habe doch nur gefragt..."

Hallo Hajo und alle zusammen,

Ist doch gut, dass du nicht nur gefragt hast, sondern uns auch gleich noch diese schönen Stücke zeigst! ;-)

Also dann, weiter gehts!

Wie hat es Jürgen, wohl sehr passend ausgedrückt, … die "Päckchengebühr-bezahlt"-Handrollfreistempel … diese dürften die wenigsten hier kennen [#229].

Diese Meinung teile ich voll und ganz, gehören diese doch m.E. zu den ganz großen, unbekannten Raritäten der Deutschen Philatelie.

Zum ersten Mal erwähnt wurden sie in einem Amtsblatt der Reichspost im Jahre 1932. Darin informiert die Reichspost darüber, dass es einer Firma in Freudenstadt mit starkem Päckchenaufkommen versuchsweise ermöglicht ist, „Gebühren für Päckchen des Inlandsverkehrs wie beim Paketselbstbucherverfahren durch Abbuchung vom Postscheckguthaben zu entrichten“. Gleichzeitig erfolgt der Hinweis, dass die Päckchen den Abdruck eines Handrollstempels mit der Inschrift „Päckchengebühr bezahlt“ erhalten“.

„…Noch im gleichen Jahr wird am 15. November 1932 mit Verfügung Nr. 423/1932 im Amtsblatt Nr. 99 die generelle, aber noch versuchsweise Einführung auch anderen Versendern zugestanden.

Die wichtigsten Punkte waren:

- durchschnittliche tägliche Auflieferung von mindestens 50 Päckchen
- die Kosten des Stempels (ca. 90 RM) hat der Absender zu tragen
- der Stempel verbleibt bei der Aufgabe-Postanstalt
- statt der Entwertungslinien sind die Absenderangabe und eine Werbeinschrift angebracht.“ [1]

Vom Reichspostzentralamt der DRP wird in der neuen Stempelnorm RZP 427 282/1 vom September 1935 erstmals ein Handroll-Päckchen-Freistempel gezeigt:



Soweit zum Hintergrund. Diese Handroller wurden also von Firmen genutzt die viele Päckchen zu versenden hatten, oft waren dies auch Buchverlage, und die damit gleichzeitig auch mit der Freimachung Werbung für ihr Unternehmen machen konnten. Diese Päckchen wurden aber leider in den meisten Fällen von den Empfängern restlos entsorgt und insbesondere aus der Anfangszeit sind bis heute nur ganz wenige Päckchenaufkleber und/oder –ausschnitte erhalten geblieben. Es gibt auch nur wenige Philatelisten (wir erinnern uns an Jürgens Worte ;-)), die solche Stempel überhaupt erkennen und dann auch zu würdigen wissen. Funde dazu sind wahre Glücksfälle und sehr selten.

Aus der Sammlung Helmut Oelekers (Ehrenvorsitzender der Poststempelgilde e.V.) kann ich folgendes Beispiel dazu zeigen (Blanko Abschlag):



Und aus derselben Quelle ein seltener Bedarfsbeleg (Päckchenaufkleber):



So viel dazu im Moment und ich bin sicher, da werden wir noch mehr sehen. Vielleicht zeigt uns ja auch Hajo noch sein besonderes Sahnestückchen aus seiner Sammlung?

Viele Grüße,
Peter

[1] siehe auch: W. Harms, Handroll-Päckchenstempel in Heft 61, S.61 ff der Forschungsgemeinschaft Post- und Absenderfreistempel e.V., 2007
 
Mondorff Am: 12.06.2019 08:52:10 Gelesen: 435552# 234 @  
Hier zwei Beispiele von Bahnpost-Rollstempel aus Luxemburg.



Die ersten dieser Art sind erst seit 1947 bekannt. Da begannen die Lieferungen wieder von Klüssendorf. Vorher gab es wohl einige Rollstempel - jedoch nicht von der Bahnpost.

Schönen Gruß
DiDi
 
filunski Am: 12.06.2019 11:32:01 Gelesen: 435515# 235 @  
@ Mondorff [#234]

Hallo Didi,

zwei sehr schöne Beispiele für die Luxemburger Bahnpost-Handrollstempel. Danke für die Präsentation! ;-)

Hallo an alle und insbesondere an Hajo,

kürzlich habe ich den folgenden Handrollstempel erstanden, anscheinend Blankoabschlag auf (Pack-)Papierstück:



Leider nicht sehr gut abgeschlagen (Tagesstempel), der Ort/Postamt lautet LEIPZIG 2. Bei diesem Handroll-(Post-) Freistempel ist statt des Entwertereinsatzes ein Werteindruck eingesetzt. Für mich das erste Mal, dass ich so etwas sehe und auch der Grund, weshalb ich das Stück trotz der schlechten Qualität erworben habe.

Würde mich über weitere Kommentare und Hinweise dazu sehr freuen.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 12.06.2019 11:56:12 Gelesen: 435500# 236 @  
@ filunski [#233]

Hallo Peter,

aus dem Artikel den Du ja kennst, habe ich als Gegenstück zu dem Beleg von Helmut, das Teil vom 19.11.1954 entnommen.



Dazu etwas Eigenreklame: Förster, Hans-Joachim. Klüssendorf Handrollstempel. Bericht Nr. 82 der Forschungsgemeinschaft Post- und Absenderfreistempel e.V. S. 19 - 22.

Aus dem Text folgendes entnommen:

Es zeigt ganz deutlich, dass ein derartig „hässlicher“ Ausschnitt eine ausgesprochene Rarität ist. Mir persönlich sind ca. 20 Belege bekannt. Die meisten Empfänger derartiger Sendungen haben sich um den schönen Inhalt des Päckchens gekümmert. Das Packpapier verschwand in der Tonne.

Dann ein weiteres spätes Fundstück, früher übermittelt von Gildefreund Jochen Greulich.



Das für den heutigen Tag.

Viele Grüße
Hajo
 
Mondorff Am: 12.06.2019 12:41:21 Gelesen: 435481# 237 @  
@ filunski [#235]

Lieber Peter,

da habe ich noch so einige Port Payé-Handrollstempel anzubieten - Also die Gegenstücke zu den deutsche Porto bezahlt-Stempeln.



1000 LUXEMBOURG 1 b und 1000 LUXEMBOURG-CT a (Luxembourg- CT = ... Centre de Tri = Verteilzentrum.

Hier in rot - wie es seien sollte.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
bernhard Am: 12.06.2019 16:57:59 Gelesen: 435438# 238 @  
@ filunski [#235]

Hallo Peter,

der Beleg hat schon mehrere Runden bei Ebay gedreht bevor du am Montag zugeschlagen hast. Ich hatte ihn eine Weile in Beobachtung, doch der Abschlag war mir persönlich zu schwach. Auf jeden Fall eine absolute Seltenheit! Bei Sperling [1] ist dieser Typ erwähnt aber nicht abgebildet. Fritzsche [2] konnte ihn nicht nachweisen und erwähnt den Artikel von Sperling.

Viele Grüße
Bernhard

[1] Wolfgang Sperling, Handrollstempel, in Sammler Express Heft 16/1985 S.542-43
[2] Klaus Fritzsche, Die Entwicklung der Leipziger Poststempel Teil II, 1987
 
Nordluchs Am: 12.06.2019 21:52:21 Gelesen: 435396# 239 @  
@ Nordluchs [#236]

Kurze Meldung,

in einer Hamburger Datei entdeckt. Hamburg 6 und frühes Datum eines Rollstempel.



Schönen Abend!
Hajo
 
filunski Am: 12.06.2019 23:50:23 Gelesen: 435373# 240 @  
@ Mondorff [#237]

Sehr schön, und wie ich an dem linken Abschlag sehe, beherrschte man es auch in Luxemburg den Entwerter verkehrt einzubauen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 12.06.2019 23:53:55 Gelesen: 435372# 241 @  
@ bernhard [#238]

Hallo Bernhard,

ja, du hast völlig Recht und angesichts der Qualität hatte ich auch erst noch gezögert. Dachte mir dann aber, so Einen findest du so schnell nicht wieder, wonach es wohl auch aussieht, und habe zugeschlagen. ;-)

Vielen Dank für deine Hinweise zu diesem Handroller. Kannst du mir vielleicht den Sperling Artikel einscannen und per E-Mail zuschicken?

Danke und viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 13.06.2019 00:09:09 Gelesen: 435369# 242 @  
@ filunski [#241]

Der Bitte möchte ich mich gleich anschließen, Danke.

Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 13.06.2019 00:12:36 Gelesen: 435369# 243 @  
@ filunski [#241]

Hallo Peter,

klar, mache ich gleich morgen, genauer eigentlich heute.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 13.06.2019 00:19:07 Gelesen: 435368# 244 @  
@ Nordluchs [#239]

Hallo Hajo,

schöner, früher Abschlag. Das ist Einer aus der ersten Serie, wird auch schon in der Briefmarken Rundschau 1927 aufgeführt.

Beim Suchen in meinem "Fundus" habe ich auch noch einen schönen frühen Handrollstempel gefunden, Frankfurt (Main), Bochmann 44:



Der Werbeeinsatz ist von den Bandstempeln her schon bekannt, es gab aber 1927 auch insgesamt sechs verschiedene Rollstempel bei verschiedenen Frankfurter Postämtern mit diesem Werbeeinsatz. Man sollte meinen, da müsste es doch auch noch mehr Belege dazu geben, ich habe bislang nur den Einen gefunden.

Hier der komplette Beleg (DIN A5 Umschlag), Einschreiben aus ganz normalem Bedarf, etwas ramponiert und deshalb wohl achtlos in einer Grabbelkiste gelandet.



Viele Grüße,
Peter
 
Mondorff Am: 13.06.2019 09:39:48 Gelesen: 435337# 245 @  
@ filunski [#240]

Lieber Peter,

danke für die Aufklärung. Obwohl ich die Stempelgeräte schon oft in der Hand hatte, war mir entgangen, dass die Walze aus zwei Teilen besteht. Immer ?

Hier nun noch einige Beispiele der PORTPAYÉ-Rollstempel. Port payé = Porto bezahlt.



Die Geräte werden im CT = Centre de Tri - im nationalen Verteilzentrum in Bettembourg eingesetzt - bei größerem Arbeitsanfall auch zur Entwertung von Marken.

Herzlichen Gruß
DiDi
 
Nordluchs Am: 13.06.2019 11:25:44 Gelesen: 435316# 246 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#229]

Hallo Jürgen,

meinst Du die alten Stempel auf Packpapier? Nun denn versuchen wir was.

Information vorab.

In der Arbeit von Wolfgang Harms 2006 - Bericht 62 der FG AFS - sind alle Belege seinerzeit in S/W abgebildet. Letztes Jahr überreichte Wolfgang mir persönlich dann etliche Kopien in Farbe. Diese habe ich hochwertig eingescannt. Falls Namensnennungen der Sammler enthalten sind, werden diese natürlich erwähnt. Das nur vorab, um Nachfragen vorzubeugen.

Mit einem schönen Beleg von Gildefreund Joachim Greulich möchte ich anfangen.



ROSENHEIM 2 _BEZAHLT_ KLEPPER WERKE ROSENHEIM 2.9.1934

Schöne Grüße!
Hajo
 
Nordluchs Am: 13.06.2019 11:45:43 Gelesen: 435310# 247 @  
@ filunski [#244]

Hallo Peter,

wie besprochen auch die Karten von Hamburger Unterlagen.

Veröffentlicht von Gildefreund: Thomas Kahlbohm, Musterabschläge von Handrollstempeln mit Firmenwerbung; Gildebrief 198, Juli 2000, S. 178/179 (2000)

Harald Krieg möchte ich auch in dieser Angelegenheit erwähnen!

Es sind 8 bis 9 Karten vorhanden, hier die ersten zwei.



(24a) HAMBURG 7 - Bezahlt - 13.11.57 _UB r_ Musterkarte OPD



(24a) HAMBURG 7 - Bezahlt - 13.11.57 _UB s_ Musterkarte OPD

Die anderen folgen demnächst.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 13.06.2019 15:10:12 Gelesen: 435280# 248 @  
@ Mondorff [#1770]

Lieber Didi,

danke für die schönen Beispiele aus Luxemburg. Dort scheinen Handrollstempel ja noch kräftig im Einsatz zu sein! ;-)

war mir entgangen, dass die Walze aus zwei Teilen besteht. Immer ?

Die heutigen Geräte nicht mehr, aber die aus den Anfangsjahren bis weit nach Kriegsende hatten alle ein austauschbares Entwerterstück. Da konnte entweder ein Welleneinsatz (meistens) oder ein Werbeeinsatz, oder wie ich erst kürzlich herausfand auch ein Werteindruck eingesetzt werden [#235]. Im Beitrag [#35] ist eine Grafik eines Handrollstempels zu sehen, dort ist das anschaulich dargestellt. Bei genauem Hinsehen kann man auch bei den Abschlägen die Übergangsstelle erkennen, noch viel besser wenn das Entwerterstück falsch eingebaut ist, wie bei deinem Beispiel in Beitrag [#237].

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 13.06.2019 15:23:15 Gelesen: 435266# 249 @  
@ Nordluchs [#1771]

Lieber Hajo,

herzlichen Dank für die Präsentation dieses wirklich herausragenden Stücks "Altpapier"! ;-)

Du weißt das natürlich, besser als sonst Einer der hier je mitliest, aber für alle Mitleser, Stücke wie das gezeigte [#1771], sicherlich ein Einzelstück, sind ganz seltene philatelistische Raritäten. Breitrandige Schwarze Einser oder Sachsendreier sind dagegen "Massenware" (ohne dass ich damit solch schöne Marken abwerten möchte), nur um mal einen Vergleich zu ziehen. Wie wenige von diesen frühen Belegen (Päckchenausschnitten, -aufklebern) überhaupt nur erhalten geblieben sind zeigt auch Hajos Aussage in Beitrag [#236]!

Aber das Sammeln und das Interesse für dieses Teilgebiet der Philatelie ist natürlich auch ganz dem persönlichen Geschmack überlassen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 13.06.2019 15:44:57 Gelesen: 435247# 250 @  
@ Nordluchs [#247]

Hallo Hajo,

hast Du inzwischen etwas Amtliches, wann diese Handroller (und Maschinen, die nicht zählen konnten ) eingesetzt werden durften? Ich warte schon lange auf so ein Papier!

Gruß Walter
 
Nordluchs Am: 13.06.2019 20:20:53 Gelesen: 435207# 251 @  
@ Tuffi [#250]

Hallo Walter,

endlich wieder ein Lebenszeichen!

Nein, leider war das was ich Peter überlassen habe, alles aus den Akten nach meinem Kenntnisstand.

Diese 2 Schriftstücke fanden sich bei Paketkarten in den Akten aus München. Daher befürchte ich das die Klüssendorf Handrollstempel in der Berliner Akte "Freistempler für Paketanstalten" -Zeitraum 1926 - 1941, die ja nicht mehr auffindbar ist (verkauft, entwendet oder ähnlich) enthalten war. Leider!

Ich nutze gleich die Gelegenheit einen Beleg hochzuladen. Der Mann mit den "Scherenhänden" hat zugeschlagen. Zumindest kann man noch etwas erkennen.



(24a) LÜBECK 1 PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - J. N. STOLTERFOHT -06.10.1955
Meldung: Gildefreund H.P.Lawatsch

Habe gestern die beiden Artikel "Der andere Weg der Reichspost" nach Flensburg übermittelt.

Herzliche Grüße
Hajo
 
Manne Am: 13.06.2019 21:13:18 Gelesen: 435191# 252 @  
Hallo,

ein Handrollstempel aus Essen vom 15.03.1960 und aus Schwäbisch Gmünd vom 18.05.1957.

Gruß
Manne


 
Nordluchs Am: 13.06.2019 23:05:36 Gelesen: 435170# 253 @  
@ filunski [#249]

Hallo Peter,

bevor ich in die Koje gehe, noch ein merkwürdiges Teil.



WEDEL (HOLSTEIN) PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT _28.2.1933_Holstein (Wedel- Petersen & Johannsen G.m.b.H "Schwarzbunt" Margarine: Meldung Otto Gleixner 2006

Das ist zwar eine alte Kopie und man denkt in S/W, aber wenn man sich das Packpapier anschaut ist wohl doch Farbe dabei. Ergebnis für mich: Es wurde hier irrtümlich schwarze Farbe benutzt.

Jetzt ziehe ich den Stecker raus!

Ich vergaß fast die interessante Anschrift zu erwähnen. Lehrer Manhardt war der bekannte Stempelbeschaffer für Freistempel.

Herzliche Grüße
Hajo
 
filunski Am: 13.06.2019 23:27:41 Gelesen: 435159# 254 @  
@ Nordluchs [#253]

Hallo Hajo,

sehr interessanter Beleg! :-)

Ja, ich stimme dir da ganz zu, der ist in Schwarz. Es ist ja der gleiche Anwender (Selbstbucher), Petersen & Johannsen, wie in dem Blanko Abschlag von Helmut [#233], nur zwei Monate später. Und bei dem früheren Abschlag war er ja schon mal rot!

Danke für die Vorstellung dieses gleich in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlichen und seltenen Belegs!

Liebe Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 14.06.2019 16:54:24 Gelesen: 435113# 255 @  
@ Nordluchs [#247]

Hallo Peter,

wie angekündigt weitere Stempelkarten von Hamburg.

Möchte aber vorher ergänzen, das es sich um ein sogenanntes Postkartenformblatt handelt, diese Blätter mussten für jeden neuen Stempel gleich welcher Art angelegt werden.



(24a) HAMBURG 7 PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT_16.3.55_ Wossidlo Kaffee Hamburg



(24a) HAMBURG 7 -PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - Grassy Tuche- 25.03.1955 _
Vermerk ausgemustert 19.02.1960

Sammlung Krieg

Die nächsten folgen am Wochenende.

Gruß Hajo
 
bernhard Am: 14.06.2019 17:09:55 Gelesen: 435109# 256 @  
@ Nordluchs [#255]

Hallo Hajo,

besonders Interessant bei den 2 Stempeln ist, dass sogar bei beiden Stempeln zwischen 1944 und Oktober 1946 die PLZ 24 nachträglich eingefügt wurde.

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 14.06.2019 17:29:30 Gelesen: 435101# 257 @  
@ bernhard [#256]

Hallo Bernhard,

ja hätte ich beschreiben sollen. Es folgen noch einige davon. Du kennst diese ja aus dem Bericht Nr. 62.

Hast Du Dich vertippt in der Jahreszahl (1944 und Oktober 1946) ?

Herzliche Grüße

Hajo
 
Tuffi Am: 14.06.2019 18:03:44 Gelesen: 435087# 258 @  
@ Nordluchs [#255]

Hallo Hajo,

mir ist aufgefallen, dass Deine Stempel von [#247] 2 Jahre später als die gezeigten in Betrieb gegangen sind.

Sollten diese beiden Nachfolger der Päckchenstempel sein? Gibt es gelaufene Belege mit den Nachfolgern?

Gruß Walter
 
bernhard Am: 14.06.2019 18:20:50 Gelesen: 435083# 259 @  
@ Nordluchs [#257]

Hallo Hajo,

warum in der Jahreszahl vertippt?

1944: Einfügung der PLZ in die Poststempel
1946: Teilung des Postleitgebietes 24 in 24a und 24b
ergo: zwischen 1944 und Okt. 1946 muss die nachträgliche Einfügung der PLZ erfolgt sein.

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 14.06.2019 18:21:27 Gelesen: 435081# 260 @  
@ Tuffi [#258]

Habe einmal im Gildebrief 198 nachgelesen. Dort schreibt Kahlbom auf Seite 182:

Nicht gestempelte Sendungen (der Firma Beiersdorf) erhalten den Abdruck eines Handrollstempels in schwarzer Farbe. Dieser Stempel hat ein Zählwerk - damit Beiersdorf die Sendungen nicht doppelt bezahlt.
 
Nordluchs Am: 14.06.2019 18:44:11 Gelesen: 435074# 261 @  
@ Tuffi [#258]

Hallo Walter und Bernhard,

ich kann dazu mangels Material, nur das beschreiben, was ich sehe. Führe nur das aus, was ich an Kopien vorliegen habe. Ob nun diese Stempel auf den Formularen schon vor dieser Zeit in Betrieb waren, kann ich nicht sagen. Ich schreibe ja keinen Artikel, sondern zeige das auf bestimmten Wunsch hier im Forum.

Beste Grüße
Hajo
 
Nordluchs Am: 14.06.2019 20:31:16 Gelesen: 435052# 262 @  
@ Nordluchs [#261]

Hallo zusammen,

3 weitere Belege.



(23) Bremen 5 _Päckchengebühr bezahlt -Segelschiff - Igesso - Bohne - ahoi! vom 13.06.1953 - zur Abwechslung mal ein eigener Beleg.



Fürth (Bay) 2 - Gebühr bezahlt - Versandhaus Quelle Fürth (Bay) Eigene Postabfertigung _05.12.1955 - Meldung von Christian Wapler



(24a) Hamburg 7 Päckchengebühr bezahlt _ UB e_ 19.09.1955 ebenfalls Ch. Wapler

Gruß
Hajo
 
Nordluchs Am: 15.06.2019 15:38:28 Gelesen: 435009# 263 @  
@ filunski [#235]

Hallo Peter,

anbei eine ähnliche Kopie zu Deinem Stück. Bevor die Kopie entsorgt wird.



Das folgende ist nur Spielerei!



Gruß
Hajo
 
filunski Am: 15.06.2019 19:25:11 Gelesen: 434978# 264 @  
@ Nordluchs [#263]

Hallo Hajo,

sehr schön, danke fürs Zeigen! ;-)

So eine Spielerei habe ich auch noch:



Aus dem Auslieferungsbuch der Herstellerfirma Gleichmann. ;-)

Man beachte hier die Stempelform des Tagesstempels. Kreisstempel mit Sehnensegment oben, den gibt es eigentlich erst später, so ab 1962 mit Einführung der 4-stelligen PLZ. Hier aber dadurch entstanden, dass bei dem eigentlichen Zweikreisstegstempel der untere Bogen entfiel um Platz zu haben für die Inschrift "PÄCKCHENGEBÜHR / BEZAHLT".

LG, Peter
 
Nordluchs Am: 15.06.2019 20:50:50 Gelesen: 434962# 265 @  
@ Nordluchs [#255]

Wie zugesagt drei weitere von diesen Postkartenformularen.



(24a) Hamburg 7 - Bezahlt - Frielo Kaffee -20.03.1955 -Vermerk ausgemustert 19.02.1960



(24a) HAMBURG 7 - Bezahlt _ UB g _ Frisch-Röst-Kaffee max Herz G.m.b.H. (24a) HAMBURG 36
Caffamacherreihe 1 - 5 - Vermerk ausgemustert 19.05.1958



(24a) HAMBURG 7 - Bezahlt _ UB h_ 22.03.1955 -Frisch-Röst-Kaffee Max Herz G.m.b.H.
(24a) HAMBURG 36 Caffamacherreihe 1 - 5 Vermerk ausgemustert 19.05.1958


Es gibt noch eine S/W Kopie (24a) Hamburg 7 - Max Herz - 22.3.55 mit
UB: e

Alle Abbildungen aus der Sammlung Harald Krieg

Ich versuche noch einige frühe zu zeigen. Aber so langsam wird es langweilig.

Grüße Hajo
 
bernhard Am: 15.06.2019 21:05:05 Gelesen: 434961# 266 @  
@ Tuffi [#154]

Auf meinem Rechner gefunden, der Pforzheim-Stempel aus der Gebrauchsanweisung (nur in Echt, keine Tusche-Zeichnung). Stempeldatum laut Anbieter.



Pforzheim *1b, 16.12.1930

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Zalaszewski Am: 15.06.2019 21:38:22 Gelesen: 434952# 267 @  
Hallo zusammen,

nach einigen Tagen Pause, in denen ich meinen Mund vor lauter Staunen nicht zu bekam, melde ich mich auch mal wieder zu Wort. Also von Langeweile, die hier bei den "Päckchengebühr-bezahlt-Stempeln" hoch kommen könnte, kann ja keine Rede sein, ich habe doch meine noch nicht gezeigt. :-)

Tatsächlich habe ich nach vielen Jahren nur einen dieser Stempel gefunden und den möchte ich euch nicht vorenthalten. Diesmal wieder ein Bedarfsstück aus Hamburg von der Kakao- und Schokoladenfabrik Hildebrand GmbH vom 16.12.53 (?).



Dann hätte ich noch so einige "normale" in Petto, besteht noch Bedarf?

Beste Grüße
Jürgen
 
Mondorff Am: 15.06.2019 22:32:25 Gelesen: 434936# 268 @  
@ Mondorff [#237]

Hier ist der Luxembourg 1 PortPayé-Stempel mit Kennbuchstaben a - aber richtig eingesetzt.



Schönen Sonntag wünscht
DiDi
 
filunski Am: 15.06.2019 23:20:48 Gelesen: 434921# 269 @  
@ Nordluchs [#265]

Lieber Hajo,

ganz große Klasse, kann mich da Jürgens Urteil nur anschließen und von Langeweile keine Spur! ;-

@ Jürgen Zalaszewski [#267]

Aus echtem Bedarf sind die immer ganz einzigartig und auch bei dem hier wie in Hajos Beitrag [#235] bei dem ähnlichen Stempel aus Hamburg der ungewöhnliche Einsatz des Wellenentwerters statt einer Firmenwerbung, der dem Stempelbild ein ganz ungewohntes Aussehen verleiht.

Selbstverständlich besteht auch an "normalen" Stempeln nicht nur Bedarf, sondern diese sind ausdrücklich immer erwünscht. ;-)

So, damit es auch Hajo nicht zu langweilig wird ;-) und mal etwas Abwechslung dazu kommt, machen wir mal eben einen Abstecher nach Äthiopien. Dort gab (gibt es vielleicht noch?) extra Handrollstempel zum Einsatz als Ersttagsstempel:



Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 16.06.2019 11:24:16 Gelesen: 434886# 270 @  
Nach soviel Raritäten aus der Vergangenheit, erlaube ich mir zwei Raritäten der Zukunft zu zeigen, die mir von Sammlerfreunden zugeleitet wurden.



Briefzentrum 57 / o vom 11.02.2017 von Claus Wentz



und Briefzentrum 73 / r vom 12.06.2019 von Uwe Seif.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Manne Am: 16.06.2019 11:59:07 Gelesen: 434869# 271 @  
Hallo,

aus Stockholm vom 19.03.1966, ein Handrollstempel, hoffe ich.

Gruß
Manne


 
Jürgen Zalaszewski Am: 16.06.2019 14:32:50 Gelesen: 434848# 272 @  
Hallo zusammen,

wenn jetzt Beispiele aus dem Ausland gezeigt werden, hier ein Handrollstempel aus Gent, Belgien vom 24.7.18. Wie man sieht, wollte auch hier, sehr zum Leidwesen von Markensammlern, ein Postmitarbeiter auf Nummer sicher gehen.



Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 16.06.2019 14:48:28 Gelesen: 434841# 273 @  
Hallo Handrollstempel-Freunde,

hier nochmals ein Handrollstempel, in einem Posteinlieferungsbuch abgerollt.



Berlin N49 e, 14.01.1952

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 16.06.2019 16:57:05 Gelesen: 434828# 274 @  
@ filunski [#33]

Ich möchte nochmal auf die Stempelnormung im Amtsblatt des RPM Nr. 29 vom 24. März 1931, Vfg. 155 eingehen.



Auszug aus der Anlage zur Vfg. 155

Im Amtsblatt steht auch: "Den Lieferfirmen soll der Aufbrauch ihrer Lagerbestände vorerst gestattet werden".

Während bei den normalen Tagesstempel kurz nach Veröffentlichung diese bereits als "Normstempel" zu sehen sind, sind mir Handrollstempel als Normstempel (Zweikreistegstempel) - die Ausführung mit senkrechter Anordnung des Tagesstempels, wie Abb. - erst ab ca. 1935 bekannt. Auch wenn in mancher Literatur auch HRSt aus 1932 aufgeführt sind, misstraue ich dem. Es kann sich ja auch um einen Stempelirrtum handeln.

Wer kann also einen frühen HRSt als NORMSTEMPEL aus 1931-1934 vorlegen?

Ich bin gespannt!

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 16.06.2019 18:20:43 Gelesen: 434813# 275 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#267]

Hallo Jürgen,

alle anderen natürlich auch ein Hallo.

Na, bei der Ermunterung kann ich ja weiter einstellen.

Zu Deinem schönen Hamburger Beleg zum Thema Kaffee, kann ich
aus dem Papierkorb folgende zeigen:



Bremen 5 - Nervös? Dann Kaffee Hag -14.6.34 -Kaffee-Handels-AG.Bremen



Cottbus 1 - Tuchhaus W. Michowius - 22.1.36
Text: „TUCHHAUS/W. MICHOWIUS/COTTBUS/GEGR. 1843“ im Rechteck



Leipzig N 18 Brinkmann Tabak 29.6.33 - zusätzlich: Martin Brinkmann A.G.
Leipzig S 3



Leipzig N 18 - Brinkmann Tabak - 6.2.34 - Text wie oben -
ein zweiter Beleg dieses Stempels, diesmal auf kompletter Päckchenadresse

Alle Belege vor über 10 Jahren von Christian Wapler zur Verfügung gestellt.

Mache hier nochmal auf den Text unter [#1771] aufmerksam.

Beste Grüße
Hajo
 
Nordluchs Am: 16.06.2019 18:40:53 Gelesen: 434802# 276 @  
@ bernhard [#259]

Hallo Bernhard,

jetzt bei genauer Betrachtung und dem neuen Beleg von Jürgen [#267] verstehe ich was gemeint ist. Dort ist ebenfalls die PLZ nachträglich eingefügt worden.

Demnach sind alte "Bezahlt" oder ähnliche Handrollstempel aus der Zeit vor 1945 nur umgearbeitet worden?

Durch den Text Päckchengebühr bezahlt verblieb natürlich wenig Platz. Dir als PLZ Mann fällt das natürlich eher auf.

Herzliche Grüße
Hajo
 
filunski Am: 16.06.2019 23:09:12 Gelesen: 434744# 277 @  
@ bernhard [#274]

Hallo Bernhard,

ein interessanter Aspekt, den du hier aufwirfst. Den Vermerk zum Aufbrauch der Lagerbestände kannte ich noch nicht oder war mir noch nicht aufgefallen. Ich hatte dasselbe "Pferd schon mal versucht von der anderen Seite her aufzuzäumen". In einer Seite eines Ablieferungsbuchs der Fa. Braungardt aus dem Jahr 1940 sind mir verschiedene Handrollstempel aufgefallen:



M.E. alles neue Stempelgeräte, keine Reparaturen oder Umarbeitungen. die zum eingestellten Datum an die OPD ausgeliefert wurden. 1940 war längst der Normstempel (Zweikreisstegstempel) zu verwenden aber hier haben wir immer noch den Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten. Passt also zu dem Vermerk (Lagerbestände aufbrauchen).

Ich habe auch mal nach Handrollstempeln aus dem von dir angefragten Zeitraum (1931-34) gesucht und keine Zweikreisstegstempel gefunden, auch nicht in der Datenbank. Eine Ausnahme bilden da nur die von Hajo gezeigten "Päckchengebühr bezahlt-Stempel", aber das sind ja Sonderfälle und die Geräte wurden auch von den jeweiligen Firmen selbst bezahlt. Die ersten in der Datenbank zu findenden Zweikreisstegstempel sind aus dem Jahr 1936, überwiegend Handrollstempel mit Werbung, zu aktuellen Anlässen (z.B. Olympiade 1936), also wohl neu angefertigt, wie dieser hier:



https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/267678

Und Einen mit Wellenentwerter:



https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/106654

In den Auslieferungsbüchern tauchen dann 1938 (da liegt mir zufällig eine passende Seite vor) neue Stempelköpfe auf. Die ab 1936 eingeführten Kreisstempel mit Kurzsteg mit den Namenszusätzen zum Ortsnamen, hier ein Beispiel aus München:



Die Bestände bei den Stempelherstellern an noch vorhandenen Stempelköpfen aus der Vor-Normstempel-Zeit scheinen wohl so hoch gewesen zu sein, dass sie damit noch länger gearbeitet haben und/oder der Bedarf an Handrollstempeln war nicht so hoch.

Es wäre aber durchaus interessant ob nicht doch noch jemand Handrollstempel vor 1936 mit Normstempelköpfen findet? ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 17.06.2019 00:32:24 Gelesen: 434733# 278 @  
@ bernhard [#274]
@ filunski [#277]

Hallo Bernhard und Peter,

sehr interessanter Aspekt, den ich so vorher auch noch nicht beachtet hatte. Ich kann jedenfalls aus dem Zeitraum 1931 bis 1934 keine Handrollstempel mit Normstempel zeigen. Ähnlich wie bei Peter geht es bei mir auch erst 1935/36 mit einigen Handrollstempeln mit Werbung los. Also Augen auf!

Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 17.06.2019 23:40:37 Gelesen: 434665# 279 @  
@ filunski [#277]
@ Jürgen Zalaszewski [#278]

Hallo Peter, Hallo Jürgen,

ich bin selbst ganz fasziniert von diesem neuen Aspekt. Aber eigentlich hätte ich schon etwas früher darauf kommen können. Im Beitrag [#135] habe ich die Abfolge des Handrollstempel Celle 1k vorgestellt, den alten “ k“-Stempel kann ich bis 19.12.1933 nachweisen, den neuen „k“-Stempel ab 31.11.1936. Zwei gleiche UB gleichzeitig kommt zwar manchmal vor, ist aber relativ unwahrscheinlich. Ergo: Der neue „k“-Stempel wurde nach Ende 1933 noch als Kreistegstempel mit Bögen oben und unten ausgeliefert.

Auch aus vorhandenen Unterlagen des PA Celle kann ich mir nun einen Reim machen, demnach müsste in diesem „k“-Stempel in 1944 noch die PLZ 20 eingefügt worden sein. Wenn dies so ist, sollte der „k“-Stempel aus 1935 stammen. Leider liegt mir dieser Stempel nur bis 1942 vor.

Zu den Braungardt Stempelbüchern:

Ich hatte mir im Jahre 2001 im Postmuseum Nürnberg sämtliche Bücher angeschaut, mir Kopien anfertigen lassen (nur 1944/45) und mit einer geliehenen Digitalkamera einige Fotos gemacht (1942/43). Seinerzeit war ich hauptsächlich an der PLZ interessiert. Später habe ich noch von anderer Seite einige Jahrgänge der Stempelbücher bekommen. Hier fallen immer wieder ältere Stempelausführungen auf.

Also entweder
1) sind hin und wieder in den Büchern auch Reparaturen abgeschlagen worden
2) oder in Bayern wurde das Ganze nicht so genau genommen und Postämter konnten auch noch alte Stempel-Ausführungen bestellen.
3) oder eine Mischung aus beiden

So findet sich 1943 – mittendrin voller Norm-HRSt – auch eine alte Ausführung als Kreisstegstempel mit Bögen oben und unten. Oder 1945 noch Bayerische Zweikreistempel.

Bei den von Peter abgebildeten Handrollstempel aus 1940 glaube ich nicht, dass es hier noch um einen Aufbrauch von Rohlingen handelt.

In einer Präsentationsmappe der Firma Braungardt fand ich den nachfolgenden Stempel aus 1933:



München 3 Zustell-Abt. f, 16.3.33

Stichproben, von anderen vorhandenen Stempeln in der Präsentationsmappe, wurden mit gleichem Datum in den Stempelbüchern abgeschlagen.

Es bleibt spannend. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 18.06.2019 20:54:56 Gelesen: 434622# 280 @  
Päckchenadresse von Hannover nach Nürnberg, leider ist die Jahreszahl nicht erkennbar.



Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 18.06.2019 21:38:33 Gelesen: 434614# 281 @  
@ JohannesM [#280]

Hallo Eckhard,

schöner Beleg! Für mich ist der eindeutig aus 1936!

Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 18.06.2019 21:53:57 Gelesen: 434610# 282 @  
@ bernhard [#281]

Hallo Bernhard,

Könnte aber auch eine "3" sein, oder?

Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 18.06.2019 22:14:38 Gelesen: 434606# 283 @  
@ JohannesM [#282]

Hallo Eckhard,

die "3" sieht man nicht. Sie ergibt sich aber aus der verwendeten Frankatur, der Hindenburgmarke. Die "6" ist für mich eindeutig zu erkennen. "(19)26" und "(19)46" scheiden damit aus.

Nachtrag: Ich dachte du meintest die Jahrzehntzahl, sorry. Habe mir das Bild abgespeichert und noch einmal vergrößert angeschaut, ganz so eindeutig ist es doch nicht, aber die Wölbung der 3 im Tagesdatum weicht schon etwas ab. Ich tendiere mehr zur 6, könnte aber doch auch noch eine 3 sein. War wie das Bild von alter und junger Frau, ich sah zuerst nur die Junge Frau. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 18.06.2019 22:27:30 Gelesen: 434601# 284 @  
@ JohannesM [#282]
@ bernhard [#283]

Hallo Ihr beiden,

schöner und selten sauberer Abschlag (bis auf das Jahrzehnt). ;-) Da hat Bernhard sicherlich Recht, es kommt nur 1936 in Frage.

Danke fürs Zeigen!

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 18.06.2019 22:35:01 Gelesen: 434596# 285 @  
Hallo zusammen,

ein paar Jahrzehnte später gab es in Hannover diesen Handrollstempel:



Hier wurde nach BPA (Bahnpostamt) etwas aptiert, die Nummer 16. Bis einschließlich 1959 hieß es in den Stempeln BPA 16, ab 1960 nur noch BPA.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 19.06.2019 10:29:08 Gelesen: 434559# 286 @  
@ Nordluchs [#275]

Hallo zusammen,

auch die "Roten" wollten sich mal wieder rühren.

Habe mir die Mühe gemacht aus vorhandenen Dateien u. a. PDF einige Stempel zu bearbeiten. Die Bilder lagen teilweise in der Größe von 36 - 48 dpi vor. Evtl. werden einige die Augen verdrehen. Aber bitte dann erst die Originale zeigen, denn diese Sachen sind nicht an jeder Ecke zu bekommen. Auch nicht für Geld!

Zwei Musterabdrucke nur mit "BEZAHLT":



München 3 – BEZAHLT - 14.2.34 – Versand in alle Länder HORN AM STACHUS
München (Musterabdruck)



Schweinfurt – BEZAHLT - 9.3.34 – FAG KUGELFISCHER (Musterabdruck)

Zwei Musterabdrucke mit (Päckchengebühr bezahlt) in kleiner Schrift.



Augsburg 2 – Päckchengebühr bezahlt (Schrift klein) – 16.3.1933
Wündisch-Ware hält für Jahre Wündisch Textilwaren – Großversand



Nürnberg 3 – Päckchengebühr bezahlt (Schrift klein) -14.3.33 -
Deutsche Weberei-Fabrikate Ignaz Mayer Nürnberg, Siegfriedstr. 9-17
(Musterabdruck)

Alle vier Exemplare wurden vom Sammler Jenzewski gemeldet.

Zum Abschluß noch ein mit viel Mühe bearbeitetes Exemplar zur besseren Verdeutlichung:



Aue (Sachsen) „PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT“ (groß geschrieben, statt Werbetext)
zwischen 7 Linien - 16.1.1934 - Benutzer:
Sächsische Metallwarenfabrik August Wellner Söhne A.G. Aue Sa.

Zusätzlich entnommene Anmerkung: ehem. Sammlung Karl Topf, Verbleib unbekannt; in dieser Form bisher einmalig und durch keine postalische Vorschrift gedeckt. Da der Ortsstempel keinen UB enthält, handelt es sich sehr wahrscheinlich um
einen von der Firma und nicht von der Post beschafften Handroll-Päckchenfreistempel.

Ich meine das ist wichtig zu zeigen.

Beste Grüße
Hajo
 
filunski Am: 19.06.2019 12:39:24 Gelesen: 434541# 287 @  
@ Nordluchs [#286]

Lieber Hajo,

da verdrehen sich mir nicht nur die Augen, sie gehen mir wahrhaft über! :-)

Aber nicht wegen der Qualität der Abbildungen, die dank deiner Bearbeitung im Übrigen tadellos ist, sondern ob der geballten Veröffentlichung dieser raren Stücke (wie du ganz richtig schreibst, die bekommt man noch nicht mal für Geld!). Wahrscheinlich hier in diesem Forenthema so bislang auch einzigartig in dieser Fülle zu sehen. Die Krönung lieferst du dann auch noch mit dem einzigartigen Exemplar aus Aue.

Mir fehlen fast die Worte, super! ;-)

Auch von mir noch zwei solche Seltenheiten aus Balingen (irgendwann mal in einem Heimatblatt, nicht philatelistisch, gefunden und für das Thema hier von mir "aufbereitet"):



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 19.06.2019 20:54:20 Gelesen: 434497# 288 @  
@ Nordluchs [#286]
@ filunski [#287]

Hallo Hajo und Peter,

zum Stempel Aue (Sachsen): Ich hatte mich schon gefragt was passiert mit diesen Stempeln, wenn beispielsweise die Firma in Konkurs ging oder die Anzahl der Päckchen stark zurückging? Vielleicht war dies so ein Fall. Das Postamt besorgte sich einen Einsatz und verwendete ihn weiter - möglicherweise -.

Hier noch 2 weitere. In der im Beitrag [#279] erwähnten Präsentationsmappe waren auch 2 Briefumschläge mit Abschlägen von Handroll-Päckchenstempel:



13a Nürnberg 3 b, Kaufhof, 12.02.1953



13a Weiden (Oberpf) 2 a, Josef Witt GmbH, 08.07.1953

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 20.06.2019 23:24:11 Gelesen: 434449# 289 @  
Hallo zusammen,

mal wieder eine andere Ecke aus der es auch viele Handrollstempel gibt.

In der DDR nahm man bei den Handrollern mit Einführung der PLZ und der neuen Stempelform, Kreisstempel mit Sehnensegment unten, Abschied von den Wellen. Im Sozialismus musste alles auf "geraden Bahnen" verlaufen ;-). somit gab es von da an statt Wellen gerade Linien. Ein solches Stempelgerät ist in Beitrag [#42] abgebildet. Der Aufbau blieb ansonsten gleich, das Entwerterstück blieb immer noch auswechselbar. Diese Stempel waren dann auch bis zur Einführung der 5-stelligen PLZ im Einsatz.

Hier ein Beispiel dazu:



STENDAL 7 / 3500 / l vom 12.6.1991

Etwas ungewöhnlich die Verwendung hier, als Tagesstempel auf Paketkartenabschnitt:



Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 21.06.2019 09:44:25 Gelesen: 434417# 290 @  
@ Nordluchs [#286]


Hallo zusammen,

aus nächtlicher Arbeit drei schöne rote Beispiele:



Leipzig N 18 - BEZAHLT -30.12.1935 - Kossak & Böhme Leipzig Großversandhaus
-Logo mit KB - Für die Maß-Schneiderei -



Leipzig N 18 - PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - 30.12.1935 -Kleidcoll.Leipzig C 1
Vermerk Rückseite: Ben. Max Löwenberg & Co. benutzt seit 16.1.1933



Leipzig N 18 - Päckchengebühr bezahlt (kleine Schrift) 00.12.1935 -
Gebrüder HEINE Leipzig Für gute Maßkleidung nur HEINE-Tuche

Vermerk Rückseite: benutzt seit. 20.12.1932

Diese drei wurden seinerzeit von Klaus Lindner (Arge Leipziger Messe) gemeldet.

Melde mich die nächsten Tage wieder.

Schönes Wochenende!

Grüße
Hajo
 
JohannesM Am: 22.06.2019 00:09:19 Gelesen: 434364# 291 @  
Sind das Maschinen- oder Handrollstempel?





Beste Grüße
Eckhard
 
Nordluchs Am: 22.06.2019 10:10:52 Gelesen: 434340# 292 @  
@ JohannesM [#291]

Hallo Johannes,

es sind Maschinen-Postfreistempel (Band o. Langstempel)!

Bayern spielte eine "Sonderrolle", wie immer und setzte ab dem 1.2.1910. Maschinen von Sylbe & Pondorf ein. Stempel kommen vor in rot, aber teilweise auch grün oder schwarz.

Auch Württemberg hatte seinen eigenen Weg.

Nachdem 1919 die Aktion "Heim ins Reich" stattfand, wurden die Maschinen weiter benutzt. Daher durfte die Reichspost in Berlin auch bei Änderungen diese Maschineneinsätze mit ändern.

Ich hoffe das reicht als Erklärung?

Beste Grüße
Hajo
 
JohannesM Am: 22.06.2019 14:35:04 Gelesen: 434311# 293 @  
@ Nordluchs [#292]

Hallo Hajo,

klar reicht das, vielen Dank.

Beste Grüße
Eckhard
 
Nordluchs Am: 22.06.2019 14:58:13 Gelesen: 434305# 294 @  
@ Nordluchs [#228]

Hallo zusammen,

hatte vergessen auf den Beitrag [#228] aufmerksam zu machen.

Anbei das vermutlich gleiche Stück nur jetzt vom 10.01.1947.



STUTTGART 9 BEZAHLT

Text entnommen aus FG-Bericht Nr. 61, S.73: Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten statt Zweikreissteg-Stempel.25.9.36 und 10.1.47 - Sammlung Greulich. Die Form dieses Stempels weicht eklatant von den bisher bekannten Handroll-Päckchenfreistempeln ab. Es dürfte sich hierbei nicht um ein auf Firmenkosten beschafftes Gerät handeln, sondern um einen posteigenen Rollstempel. Dagegen spricht der fehlende UB, dafür die unterschiedlichen Absenderangaben. Allerdings liegt zwischen den beiden Abdrucken ein großer zeitlicher Abstand.

Wieder eine Schublade leer!

Herzliche Grüße
Hajo
 
Jürgen Zalaszewski Am: 22.06.2019 15:38:12 Gelesen: 434297# 295 @  
Hallo zusammen,

ich genieße und staune.

Viele Grüße
Jürgen
 
Manne Am: 23.06.2019 09:27:42 Gelesen: 434204# 296 @  
Hallo,

heute drei Handrollstempel, ich hoffe die passen:

Leipzig 24.11.1928
Dresden 15.10.1941
Markkleeberg 15.10.1941

Gruß
Manne


 
bernhard Am: 23.06.2019 14:29:25 Gelesen: 434171# 297 @  
@ Manne [#296]

Hallo Manne,

das sind 3 Prachtexemplare! Leipzig C2 mit gleich 3 Unterscheidungsbuchstaben und einen Stern! Ich könnte mir durchaus vorstellen, das "ro" speziell für den ROLLENSTEMPEL steht, demnach könnte es auch noch einen mit UB "ro a" geben.

Bei Markkleberg ist der Unterscheidungsbuchstabe im unteren Segment auch selten, normalerweise kommt dieser eher in den unteren Kreisring (wenn nicht durch Text belegt).

Viele Grüße
Bernhard
 
calliostoma Am: 23.06.2019 17:42:31 Gelesen: 434144# 298 @  
Hallo allerseits,

der Handrollstempel ESSEN 1 nachträglich entwertet - PGLZ entfernt:



Gruß

Dirk
 
KaraBenNemsi Am: 23.06.2019 21:27:19 Gelesen: 434093# 299 @  
Hallo,

hier mal etwas moderneres, was man aber auch eher selten sieht, jedenfalls wenn ich nach meinem Posteingang urteile:

Auf einer großformatigen Einschreibesendung aus Weißrussland (Belarus) nach Deutschland (abgesendet in Minsk am 9.2.2010) fand sich dieser grüne Handrollstempel. Einen in Grün hatten wir noch gar nicht, oder ?

"Von zollamtlicher Behandlung befreit / Deutsche Post AG / NL Internationale Produktion BRIEF / Bearbeitungsstelle 36272 Niederaula"

Es folgen zwei Abbildungen: ein Ausschnitt des Belegs und der freigestellte Stempel.



Viele Grüße

Carsten
 
filunski Am: 23.06.2019 23:00:37 Gelesen: 434068# 300 @  
@ Manne [#296]
@ calliostoma [#298]
@ KaraBenNemsi [#299]

Hallo zusammen,

toll was Ihr da wieder hervor gezaubert habt und vielen Dank für die rege Teilnahme und Präsentation dieser schönen Stücke.

Langsam war ich ja, nach nun längerer und sehr intensiver Beschäftigung mit dem Thema, der Meinung so ziemlich alles an Handrollstempeln, zumindest aus dem Gebrauch in Deutschland, gesehen zu haben. Bis zu Carstens Beitrag [#299]! ;-)

Carsten, der ist ja nun wirklich außergewöhnlich, nicht nur wegen der Farbe, die wir auch noch nicht hatten. Zu dem verwandten Zweck (Befreiung von zollamtlicher Behandlung) kenne ich nur die grünen Aufkleber. Einen derartigen Stempel habe ich noch nie gesehen!

Macht gerne alle weiter so, auch diejenigen die hier noch mitlesen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 23.06.2019 23:33:25 Gelesen: 434060# 301 @  
Verehrte Handrollstempel-Liebhaber,

Nachdem uns Carsten jetzt sogar einen grünen Handroller präsentiert hat, wir die Farbe Schwarz ja sowieso haben und auch die "Roten" recht eindrucksvoll vertreten sind, ;-) möchte ich die Farbpalette noch mit einer neuen Farbe erweitern:



BUSAN / KOREA, Farbe violett.

Dass es sich auch um einen Handrollstempel und nicht einen Maschinenstempel handelt, beweist der Beleg von dem der Ausschnitt stammt:



Viele Grüße,
Peter
 
DL8AAM Am: 24.06.2019 18:39:19 Gelesen: 433975# 302 @  
@ filunski [#300]

Einen derartigen Stempel habe ich noch nie gesehen!

Siehe auch https://www.philaseiten.de/beitrag/38336 (aus 2011).

Gruß
Thomas
 
spain01 Am: 24.06.2019 19:22:07 Gelesen: 433962# 303 @  
Bund MiNr. 180Z mit MiNr. 285X auf Sonderumschlag und Rollen-Sonderstempel "Fährschiff Theodor Heuss" vom -3.3.60-24



Herr D. Schlegel, BPP, bescheinigt, dass der Stempel echt ist.

Gruß
Michael
 
Nordluchs Am: 24.06.2019 19:23:10 Gelesen: 433962# 304 @  
@ Nordluchs [#290]

Hallo aus der Hitze des Norden, kommt ja nicht so häufig vor.



(24b) ITZEHOE - 31.3.60 - Text: THAMS & GARFS/
HAMBURG / Thaga (Logo) Thaga - Sammlung Krieg

Das späte Datum im Stempel 31.3.1960 macht stutzig, da die Außerbetriebsetzung schon 4 Wochen später erfolgte. Auch deutet der verschmutzte (verschmierte) Zustand am oberen Rand auf frühere Benutzung hin.

Möglich ist, dass von der OPD Kiel die dieses durchführte, provisorisch ein Ersatzformular erzeugt wurde.

Schönen warmen Abend

Hajo
 
Manne Am: 24.06.2019 21:03:43 Gelesen: 433942# 305 @  
@ bernhard [#297]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für die positive Rückmeldung, freut mich dass sie gefallen.

Diese drei Handrollstempel habe ich beim Tag der offenen Tür des Auktionshauses Gärtner aus den 35 Cent Kisten gefischt. Habe von den Stempeln keine Ahnung, da nicht mein Sammelgebiet.

Gruß
Manne
 
bernhard Am: 24.06.2019 23:04:40 Gelesen: 433914# 306 @  
@ Manne [#305]

Hallo Manne,

wenn du sie abgeben möchtest, kannst du sie mir zurücklegen, wuerde gelegentlich etwas zum tauschen raussuchen.

Viele gruesse
Bernhard
 
filunski Am: 24.06.2019 23:08:55 Gelesen: 433911# 307 @  
@ Nordluchs [#304]

Hallo Hajo,

wieder Einer zum Staunen! ;-)

Das könnte sogar eines der letzten Daten für diese Päckchengebühr bezahlt-Handrollstempel sein oder kennst du noch spätere Verwendungen?

Viele Grüße aus dem ebenfalls warmen Süden,
Peter
 
filunski Am: 24.06.2019 23:42:13 Gelesen: 433905# 308 @  
@ Tuffi [#144]

Lieber Walter und alle anderen Interessierten,

heute erst wieder aus einer meiner Kisten ans Tageslicht befördert.

Einer der Pforzheim-Handroller wie in den Klüssendorf-Vorlagen [#142] abgebildet, hier nur mit UB c:



PFORZHEIM / * 1 c vom 10.10.1930

Und auch gleich der ganze Beleg dazu, der etwas "unherirrte" bis er zum Adressaten fand.



Viele Grüße,
Peter
 
Mondorff Am: 25.06.2019 00:00:21 Gelesen: 433899# 309 @  
Hier ein Handrollstempel-Gerät, das von der Firma Raab für das an diesem Tag (dem 8.10.2009) eingerichtete CD WINDHOF (CD = Centre de Distribution), einem regionalen Verteilzentrum in Westen des Landes mit der Postleitzahl 8399, geliefert wurde.

Ein Handrollstempel-Gerät der letzten Generation.





Schöne warme Nacht noch, wünscht DiDi
 
Nordluchs Am: 25.06.2019 11:35:12 Gelesen: 433866# 310 @  
@ filunski [#307]

Hallo Peter und der Rest der Außenwelt,

nein, ich kenne keinen späteren.

Im Beitrag [#255] sind Handstempel mit "ausgemustert" und Datum zu sehen. Dieses große Aufräumen fand im Laufe des Jahres 1960 statt.

Damit es nicht so langweilig wird, möchte ich den Westen der Republik
auch erfreuen.



(22a) Essen 1 PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - 05.02.1956 -Logo-Rosenthal / WELTMARKE / DES / PORZELLANS / BESTECKE - KRISTALL / F.W. BURMEISTER

Hinweis an Peter, habe die Änderung gelesen und schon in der Datei, soweit es ging geändert.

Beste Grüße
Hajo
 
Nordluchs Am: 25.06.2019 16:31:16 Gelesen: 433816# 311 @  
@ Nordluchs [#310]

Hallo Peter,

ich melde mich nochmal, um eine postalische Verfügung einzustellen, damit die Sammlerfreunde verstehen, was es mit "späten" Handrollstempel mit "Bezahlt" und Datum 1960 auf sich hat.



1959_Vfg. Nr.655 - Wichtig die Aufhebung-Handroll-Verfügungen.

Beste Grüße Hajo
 
Manne Am: 25.06.2019 20:56:41 Gelesen: 433794# 312 @  
@ bernhard [#306]

Hallo Bernhard,

gerne gebe ich sie Dir. Details per Mail.

So sehen die Belege, (Ausschnitte) aus.





Gruß
Manne
 
bernhard Am: 25.06.2019 23:13:45 Gelesen: 433771# 313 @  
@ Manne [#312]

Hallo Manne,

danke, ich melde mich bei Gelegenheit!

Nachstehend ein aptierter Handrollstempel aus Frankfurt (Main). Hier wurde der damalige Zusatz "STADT DES DEUTSCHEN HANDWERKS" entfernt.



Frankfurt (Main) 2 m, 05.12.1947

Viele Grüße
Bernhard
 
Mondorff Am: 25.06.2019 23:22:48 Gelesen: 433765# 314 @  
@ Mondorff [#309]

Pardon,

beim der Angabe des Datums hat sich ein Fehler eingeschlichen.

Das CD-WINDHOF wurde am 22.9.2008 eingerichtet.

DiDi
 
Nordluchs Am: 26.06.2019 23:19:24 Gelesen: 433709# 315 @  
@ Nordluchs [#311]

Hallo zusammen,

nachdem es im Norden etwas frischer geworden ist, hier vor dem Gang in die Koje zwei schöne Stücke.



HAAGEN (BADEN) - Päckchengebühr bezahlt _UB-d_ TEXTILMANUFAKTUR - HAAGEN -
Wilhelm Schöpflin (Muster) / Harlos Auktion 2017



BERLIN SW 77 -PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT- 3.11.37
IG Farbenindustrie/ Aktiengesellschaft/ Photo=/ graphiere/ mit Agfa – das Wort "Agfa" in einem Rhombus- Meldung von Ch. Wapler

Nun sind wieder andere gefordert.

Melde mich nächste Woche, da "wir" zum Regionaltreffen in Roßtal sind.

Hajo und Angelika2603
 
wajdz Am: 28.06.2019 11:57:20 Gelesen: 433649# 316 @  
In einem alten Album „Alle Welt“ steckte dieser Block, MiNr 28 mit den Marken MiNr 1734 u. 1735. Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde er mit einem Handrollstempel entwertet, wie im Beitrag beschrieben.



70771 LEINEFELDEN-ECHTERDINGEN 1 • g • 31.-5.94

Über 25 Jahre früher ebenfalls mit einem Handrollstempel entwertet, ein weiterer Block, die MiNr 4 mit den MiNr 554-557



51 AACHEN 1 • ay • 29.1168

MfG Jürgen -wajdz-

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsche Handrollstempel mit 5-stelliger Postleitzahl und Ortsnamen"]
 
filunski Am: 28.06.2019 12:40:33 Gelesen: 433656# 317 @  
@ Mondorff [#309]+[#309]

Lieber Didi,

vielen Dank für das Zeigen eines modernen Handrollstempel-Geräts. In Deutschland sind diese Geräte, spätestens nach flächen- (Briefzentrums-) deckender Einführung der neuen Tintenstrahler inzwischen auch vom "Aussterben" bedroht, wenn davon auch noch viele Geräte in irgendwelchen Schublanden oder Regalen der BZ vorhanden sind.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 28.06.2019 12:43:57 Gelesen: 433654# 318 @  
@ Nordluchs [#311]

Lieber Hajo,

ein sehr guter Hinweis und Auszug aus dem Amtsblatt. Der macht ja selbst das schon gezeigte Beispiel [#304] aus dem Jahr 1960 zu einer noch außergewöhnlicheren Besonderheit! ;-)

Viele Grüße nach Roßtal,
Peter
 
Christoph 1 Am: 28.06.2019 14:11:50 Gelesen: 433640# 319 @  
@ filunski [#317]

Hallo Peter,

Du schreibst In Deutschland sind diese Geräte, spätestens nach flächen- (Briefzentrums-) deckender Einführung der neuen Tintenstrahler inzwischen auch vom "Aussterben" bedroht, wenn davon auch noch viele Geräte in irgendwelchen Schublanden oder Regalen der BZ vorhanden sind.

Erstaunlicherweise scheinen diese alten Geräte gerade in jüngster Zeit wieder häufiger genutzt zu werden. Oder es ist einfach nur Zufall --? Hier jedenfalls zwei Beispiele aus meiner aktuellen Tagespost:

BRIEFZENTRUM 74 / rm
Stempeldatum 26.8.2019 - Fehleinstellung des Datums, der Brief wurde am 26.6.2019 gestempelt



BRIEFZENTRUM 79 / d
Stempeldatum 11.6.2019



Viele Grüße
Christoph
 
bernhard Am: 29.06.2019 09:44:14 Gelesen: 433596# 320 @  
Hier nochmals einer aus einem Posteinlieferungsbuch.



Sürth (Rhein) b, 02.03.1940

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 29.06.2019 16:34:23 Gelesen: 433568# 321 @  
@ Christoph 1 [#319]

Hallo Christoph,

da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. :-(

Natürlich kommen die in den BZ noch zur Anwendung und (noch) haben ja auch nicht alle BZ die neuen Tintenstrahler. Aber es gibt keine neuen Geräte (Handrollstempel) mehr und auf mittelfristige Sicht werden dann auch die Handroller nicht mehr raus geholt, wenn alle Poststücke durch die Maschinen laufen. Bei ein paar großen BZ meine ich das schon feststellen zu können, da jetzt auf großen Kuverts immer öfter die Tintenstrahler erscheinen wo bislang immer Handroller verwendet wurden.

Je nach BZ ist die Qualität der Handroller-Abschläge oft auch recht erbärmlich und/oder der Zustand der Geräte nicht optimal. Das verwundert auch nicht, da die heutigen "Hilfskräfte" in den BZ wohl meist, nicht wie früher die verbeamteten "Postler", den Umgang mit den diversen Stempelgeräten penibel genau beigebracht bekamen. Auch den richtigen Umgang/Handhabung der Handrollstempel.

Um dies zu lernen gab es in den Ausbildungsstätten der Post u.a. Geräte wie dieses:



Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 29.06.2019 16:37:49 Gelesen: 433566# 322 @  
Einen missbräuchlich verwendeten Handrollstempel, der zum "Aufpeppen" eines Zusammendruckes von Heftchenblatt MiNr. 81 verwendet wurde, möchte ich heute zeigen.

Die Ausgabe stammt laut Michel aus April 1934. Der Stempelabdruck vom 15.2.33. Man achte besonders auf die Postleitgebietszahl, die erst ab 1944 in den Stempeln auftauchte! Diesen Stempel habe ich gleich mehrfach in einer Sammlung gefunden, die seit 1970 nicht mehr angefasst wurde.



(10 b) Burgstädt (Sachs) a 15.2.33



Detail

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 29.06.2019 21:36:08 Gelesen: 433535# 323 @  
@ Jürgen Witkowski [#322]

Hallo Jürgen,

sehr schön! ;-)

Da war ja wohl ein ganz "schlauer" Pfuscher am Werk. Aber sicherlich auch dies eine ganz "ungewöhnliche" Verwendung eines Handrollstempels.

Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 29.06.2019 23:08:19 Gelesen: 433513# 324 @  
Zu einem Handrollstempel mutiert ist der Stempelkopf einer Sylbe-Bandstempelmaschine aus Oberammergau. Man hat wohl aus Gefälligkeit den Stempelkopf ausgebaut und damit Sammlerbriefe gestempelt. Ich gehe einmal davon aus, dass der Briefmarkenhändler Heinrich Keimel aus Deisenhofen nicht nur diesen einen Beleg aufgeliefert hat.



Oberammergau ● Passionsspiele ● 30.9.22

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 30.06.2019 00:06:13 Gelesen: 433503# 325 @  
@ Jürgen Witkowski [#324]

Lieber Jürgen,

das Teil, welches du hier zeigst ist, da fällt mir nichts anderes ein, der "Wahnsinn"!

Hätte der Beleg nur die obere Markenreihe, oder hättest du nur diese gezeigt, hätte ich Stein und Bein darauf geschworen, dass es ein Abschlag der aus Oberammergau bekannten Sylbe Maschine ist (und auch diese Abschläge findet man nicht an jeder Ecke). So aber kann es nicht sein und es bleibt nur die Möglichkeit des "Umbaus" in einen Handrollstempel. Ähnliches gab es ja auch (aber erst ein Jahr später) in Leipzig. Erstaunlich ist auch das Jahr, 1922, das war ungefähr zeitgleich zu Breusch (der sog. "Erfinder" des Handrollstempels) der in Pforzheim seine ersten serienmäßigen Handroller fertig hatte.

Es bleibt auf alle Fälle spannend!

Wo wir schon dabei sind die bisher bekannte Geschichte und Hintergründe zu den Handrollern zu ergründen, habe ich kürzlich auch noch etwas Interessantes dazu gefunden.

In [#82] habe ich den Vorläufer der Handrollstempel aus Belgien vorgestellt, den 1927 Ehrmann in der Sammlerpost ungefähr auf die Zeit 1869/70 datiert und damals vermutete, dass es sich dabei um den Ursprung der (postalischen) Handrollstempel handelt.

Dann fand ich dies:



Kein normaler, damals üblicher Hand- oder Duplexstempel. Die Zahl 75 steht für Birmingham. Der Händler/Philatelist (das Ganze war ein Verkaufsangebot) hatte das Bild ergänzt:



Beschrieben als "Experimental roller cancel" (Versuchs-Handrollstempel), datiert auf ca. 1860! Leider habe ich dazu noch nichts weiter in irgendwelcher Literatur gefunden.

Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 30.06.2019 10:59:59 Gelesen: 433472# 326 @  
@ filunski [#325]

Hallo Peter,

dieser von 1864 [1] ist so ähnlich:



Beste Grüße
Eckhard

[1] https://www.barrell.co.uk/products/91162
 
filunski Am: 30.06.2019 13:33:05 Gelesen: 433444# 327 @  
@ JohannesM [#326]

Hallo Eckhard,

Klasse! ;-)

Vielen Dank fürs Zeigen und vor allem für den link. Wenn man sich da mal rein arbeitet findet man noch mehr solcher "roller cancels" aus Grossbritannien (ich muss die mal erst aufarbeiten und zeige dann welche hier). Die scheinen damals in Sachen Handrollstempel schon sehr weit gewesen zu sein ohne, dass sich dies groß in deutsche Philateliekreise rumgesprochen hatte, oder später wieder in Vergessenheit geriet. Auf alle Fälle eine weitere interessante Spur! ;-)

Schönen (heißen) Sonntag,
Peter
 
bernhard Am: 30.06.2019 18:35:44 Gelesen: 433418# 328 @  
Hallo allerseits,

nachfolgend ein weiterer Handrollstempel aus Celle 1. Dieser gibt mir insoweit Rätzel auf, da er mir erstmals in 1944 vorliegt, aber bereits eierförmig und mit oben kpl. ausgebrochenem Steg vorliegt. Der Unterscheidungsbuchstabe "n" ist auf allen Belegen nur schlecht lesbar. In 1948 wurde er verstärkt für die Entwertung von Zehnfachfrankaturen herangezogen. Ich vermute dass der Stempel nach nur kurzer Verwendungszeit heruntergefallen ist und sich diese Beschädigungen zugezogen hat.



Celle 1 n, 22.06.1948

Kann jemand den unbeschädigten Stempel nachweisen?

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Zalaszewski Am: 01.07.2019 00:30:47 Gelesen: 433394# 329 @  


Hallo zusammen,

nicht das hier der Eindruck entsteht, ich hätte bereits das Handtuch zu diesem Thema geworfen. Aber diese Menge von ausgefallenen Stempelbeispielen und auch die Bilder der Stempelgeräte z. B. aus Luxemburg, muss man erst einmal verarbeiten. Wirklich Wahnsinn, was es da so alles gibt und jetzt fangt Ihr auch noch mit Beispielen aus Großbritannien an, ich fasse es nicht.

Bevor uns morgen Hajo (Nordluchs) wieder mit Beispielen von Päkchengebühr bezahlt-Handrollstempeln verblüfft, möchte ich zur späten Stunde noch einige Handrollstempel aus Berlin zeigen. Zwei "normale" Handrollstempel aus dem allgemeinen Postverkehr und eine kleine Spezialität, aber schaut selbst:



Berlin SW 11 vom 24.2.31



Berlin SW 77 vom 5.6.37

und



Berlin W.114 / Wertheimhaus vom 16.2.27.

Beste Grüße
Jürgen
 
Nordluchs Am: 01.07.2019 09:48:32 Gelesen: 433368# 330 @  
@ filunski [#318]

Hallo Peter, den anderen gilt natürlich auch das Wort.

Zurück aus dem etwas kochenden Süden beim Treffen von Michael (Curiositas) in Roßtal, kann ich drei "Einkäufe" melden.

Wie schon unter [#228] von 1934 und [#294] von 1947 gezeigt konnte ich von dem folgenden Beleg nicht die Finger lassen und habe zugeschlagen.



Stuttgart 9 BEZAHLT - 30.12.1947 auf Streifbandsendung

Daneben dann auch etwas das ich auch noch nicht gesehen habe:

MOSKVA - 8 / Stern und nicht deutbare Buchstaben zwischen den Wellenlinien UDSSR?/ MOSKWA - 8 TAXE PERCUE --Datum XX. 7. 53 erkennbar- --KOP.

Der letzte Fund:



SAARBRÜCKEN 2 - GEBÜHR BEZAHLT _UB d_ 25.08.1955 auf Streifbandsendung

Michael hat auf meinen Rat hin, auch einen Beleg aus den Mappen von Jochen Greulich erworben. Wir prüfen noch welche früher sind, meine oder sein Stück!

Das war es aus dem erfrischenden Norden. War eine Wohltat nach der Rückkehr.

Beste Grüße
Hajo
 
filunski Am: 01.07.2019 22:55:55 Gelesen: 433328# 331 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#329]
@ Nordluchs [#330]

Hallo Ihr beiden und alle die es sonst noch gerne mitlesen ;-)

Von wegen "Handtuch werfen" oder so! ;-)

Da habt ihr beide wieder ganz schöne Glanzstücke präsentiert. Jürgens Handroller vom Kaufhaus Wertheim in dem es in den 1920-er Jahren ein eigenes Hauspostamt (Zweigpostamt von Berlin W8) gab und die anscheinend auch soviel Postverkehr hatten, dass sich sogar ein eigener Handrollstempel lohnte. Sehr schönes Exemplar!

Hajo begnügt sich diesmal nicht mit so "Kleinigkeiten" (jetzt verfalle ich mal eben in das eigentlich dir eigene hanseatische Understatement ;-)) wie den "Gebühr bezahlt-Handrollern", sondern präsentiert uns noch einen noch aufzulösenden Handroller aus Moskau! Herzlichen Glückwunsch zum Erwerb der Stücke und euch beiden ein Dankeschön für die Präsentation hier im Thema.

Da muss ich jetzt natürlich auch noch was dazu geben, schon um hier nicht "unbebildert" zu enden.

Mal wieder ein Nachschlag aus der SBZ, da gab es ja die vielen schönen Handroller mit den Slogans und Parolen, diesmal ein Gerät aus Luckenwalde, heute mal mit zwei Abschlägen:



So, aber irgendwas stimmt doch da nicht?

Bis demnächst mit vielen Grüßen,
Peter
 
bernhard Am: 01.07.2019 23:29:08 Gelesen: 433316# 332 @  
@ filunski [#331]

Hallo Peter,

zwar kein verkehrt eingesetzter Werbestempel, aber der passt zum Thema und hat den gleichen Unterscheidungsbuchstaben ;-). In der SBZ/DDR wurde diese Möglichkeit der "Werbung" gut genutzt.


Potsdam l, 08.02.1949

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 01.07.2019 23:40:12 Gelesen: 433310# 333 @  
@ bernhard [#332]

Hallo Bernhard,

Ja, auch ein sehr schönes Beispiel aus Potsdam! :-)

So ein alter Fuchs wie du hat natürlich gleich bemerkt, was da [#331] nicht stimmt. ;-)

Bringen wir doch mal beide Stempelköpfe in die richtige Position:



Jetzt wird es klar, der untere Stempel hat einen verkehrt eingesetzten Werbeeinsatz und somit haben wir hier einen Handrollstempel mit Kopfsteher, findet man auch nicht alle Tage.

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.07.2019 00:04:07 Gelesen: 433304# 334 @  
@ filunski [#331]
@ bernhard [#332]

Hallo Peter und Bernhard,

dann bin ich mal solidarisch und zeige auch noch zwei Städte des Handrollstempels "Übt Volkssolidarität ...".



PS: Den Kopfsteher von Luckenwalde kann ich auch belegen.

Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 02.07.2019 18:42:51 Gelesen: 433268# 335 @  
Hallo,

hier noch einige Kopfsteher vom "Rechner", gehören höchstwahrscheinlich nicht mir. Man sieht, dass es schon öfters vorkam. Vor allem in der Währungsreform kamen offenbar viele Handrollstempel ins "Rennen".



Potsdam l, 26.06.1948



(3) Neustrelitz 1 s, 12.02.1949



(10) Leipzig C2, 16.06.1948



Magdeburg 4 i, 21.05.1948



Magdeburg 4 i, 28.05.1948

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 02.07.2019 21:00:35 Gelesen: 433251# 336 @  
@ Nordluchs [#330]

Hallo zusammen,

der schwarze muss aus dem Haus!

Dort habe ich das Teil auch schon gesehen [#219].



(21b) Lügde (KR HÖXTER) Luftkurort Lüdge - (b. Bad Pyrmont) Die Stadt der Osterräder -20.02.1957

Nun kann ich wieder gut schlafen! Schöne nordische Temperaturen.

Melde mich die nächsten Tage mit der nächsten Schublade.

Beste Grüße
Hajo
 
Nordluchs Am: 03.07.2019 20:40:04 Gelesen: 433214# 337 @  
@ Nordluchs [#330]

Hallo,

es ist ja so ruhig hier an Bord. Daher melde ich zwei Belege:



(22b) Ingelheim (Rhein) 1 / Bezahlt - 14.3.1959

Danach einen etwas seltenes Stück:



(24a) HAMBURG 28 – PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - GEG Hauptlager vom 14.06.1952 auf Zeitungsdrucksache - Harlos Auktion 2016.

Das ist das bisher dritte Datum nach 16.06.1951 und 01.04.1953

Ich suche weiter und melde mich.

Grüße von
Hajo
 
Jürgen Witkowski Am: 03.07.2019 21:38:44 Gelesen: 433202# 338 @  
Hallo Hajo,

dann will ich Dir mal ein wenig Gesellschaft leisten mit einem Handrollstempel aus Kolumbien, der sich auf einem Luftpostbeleg aus Equador gleich unter einem Maschinenstempel befindet.



Correo Aero * Bogota 9 * vom 10.11.1962

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 03.07.2019 22:13:40 Gelesen: 433194# 339 @  
@ Nordluchs [#337]
@ Jürgen Witkowski [#338]

es ist ja so ruhig hier an Bord

Hallo Ihr beiden und alle interessierten Mitleser,

vielen Dank für die willkommene "Ruhestörung" und die schönen, neuen Beispiele. ;-)

Ich mache dann einmal weiter mit etwas Älterem, ein Handrollstempel aus der ersten Serie, diesmal aus Düsseldorf:



DÜSSELDORF / * 5 r vom 12.11.1932

Die Qualität des Abschlags ist jetzt nicht unbedingt beeindruckend, aber mir kam es hier auch mehr auf den ganzen Beleg an, aber seht selbst:



Ich meine nicht die Frankatur, sondern den aufgedruckten Hinweis des Absenders an die Post "Mit Rollstempel entwerten um Beschädigung des Inhalts zu vermeiden".

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 04.07.2019 00:42:44 Gelesen: 433168# 340 @  
@ filunski [#339]

Hallo Peter,

ein interessanter Beleg mit diesem Aufdruck auf dem Briefumschlag! Mit der "ersten Serie" liegt du aber falsch, ich würde sagen zweite Serie, da mit Einsatz und weiter geschwungenen Wellen.

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Witkowski Am: 04.07.2019 21:56:28 Gelesen: 433125# 341 @  
Der Handrollstempel aus Idar-Oberstein ist mir nach 1945 nur als Ankunftstempel auf Einschreiben bekannt. Markant ist der senkrechte Strich im Datumssteg vor der Uhrzeit.



Idar-Oberstein 1 n Entkartung vom 10.8.46

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 04.07.2019 22:13:54 Gelesen: 433121# 342 @  
@ Jürgen Witkowski [#341]

Lieber Jürgen,

wieder ein ungewöhnlicher Handrollstempel! ;-)

Nicht nur wegen des ungewöhnlichen Strichs im Datumssteg, sondern auch noch mit Zusatz "ENTKARTUNG". Also war dieser Stempel wohl in der Postannahme eingesetzt, wo bei Ankunft der Postsäcke und Gebinde die Briefentkartung (Öffnen der Postsäcke und Kontrolle des Inhalts) durchgeführt wurde.

Vielen Dank für die Präsentation des Stücks.

LG, Peter
 
filunski Am: 04.07.2019 22:37:37 Gelesen: 433117# 343 @  
@ bernhard [#340]

Hallo Bernhard,

du hast nicht nur gut aufgepasst, du hast auch Recht, ;-) ja der Handrollstempel ist aus der zweiten Serie (Klüssendorf), hat auch den größeren Durchmesser (26 mm). Danke für die Richtigstellung.

Zur "Wiedergutmachung" noch ein m.E. nicht uninteressanter Beleg zum Thema Handrollstempel. Ein Einschreibebrief von Schwäbisch Gmünd nach Ulm vom August 1944. Hier der Beleg:



Und im Detail, der gerade noch so als Handroller erkennbare Aufgabe-/Tagesstempel:



GMÜND / (SCHWÄBISCH) 1 a vom 31.8.1944, unten links ein Stern aptiert.

So, jetzt werden aber gleich die Kenner der Portostufen protestieren. Einschreiben im Fernverkehr, 1944, für nur 24 RPf, wäre günstig! Korrekt wären 12 RPf für den Brief bis 20 g plus 30 RPf Einschreibegebühr, also 42 RPf gesamt. Fehlen also noch 18 RPf.

Dann drehen wir den Brief mal um. ;-)



Da sind ja die fehlenden 18 RPf, und gleich noch ein Rollstempel:



ULM (DONAU) 1 / p vom 1.9.1944, hier jetzt ein "neuer" Handroller mit dem Normstempel(kopf). Dieser diente nicht nur als Ankunftstempel für das Einschreiben, sondern wurde auch gleich noch zur nachträglichen Entwertung der rückseitig aufgebrachten und bei Aufgabe unentwertet gebliebenen Marken, verwendet.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 05.07.2019 19:47:04 Gelesen: 433005# 344 @  
@ Nordluchs [#337]

Moin, Moin,

einige wenige Kilometer weiter nördlich, ist das der Gruß zu jeder Tageszeit!

Nachdem der Ausflug in die Tiefen eines alten PC mit Windows XP, verbunden mit langer Suche nach einer passenden „Schnur“ für den Bildschirm Erfolg hatte, kann ich mich wieder beteiligen.



(14a) Stuttgart-Obertürkheim - Freunde der Weltliteratur - 17.12.53 -
Text: Werben/auch Sie für/ „Freunde der Weltliteratur“ - Meldung Wapler



(20a) Braunschweig 1 / Bezahlt -21.07. 1949 - Erkennbarer Text: Georg Westermann / Schöngeistige.. Bücher ../ Jugendbücher.. Zeitschriften / Schulbücher Lehrmittel - Beleg angeblich aus dem Internet?

Zusätzlich Anmerkung: Der gezeigte Beleg ist der früheste Nachweis eines Handroll-Päckchenfreistempels nach 1945. Es ist bisher auch der einzige, der in Verbindung mit einer Notopfermarke bekannt ist.

Aussagen zur Benutzung der Notopfermarke kann ich nicht machen.

Ich suche weiter und kann Hoffnungen machen.

Schönes Wochenende!

Hajo
 
bovi11 Am: 05.07.2019 21:00:10 Gelesen: 432986# 345 @  
@ Nordluchs [#344]

Westermann hat insgesamt 7,39% der Notopfermarken gedruckt (1.233.290.000 Stück). Bei Westermann gedruckt wurden Teile der Auflagen der Nummern 2 AW, 2 AZ, 2 AV, 2 FW, 2 FZ und die Nummer 4.

Der Scan läßt nicht erkennen, um welche Marke es sich handelt.

Dieter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 05.07.2019 21:38:12 Gelesen: 432964# 346 @  
Hallo zusammen,

dann möchte ich zwischendurch auch mal wieder einen schönen Handrollstempel zeigen - richtiger Bedarf - könnte besser sein.



Bochmann-Serienstempel 70 in einer Nachkriegsverwendung aus Eisleben, 03.8.46 auf Nachnahme-Brief.

Schönes Wochenende

Jürgen
 
Nordluchs Am: 05.07.2019 22:56:53 Gelesen: 432949# 347 @  
@ bovi11 [#345]

Hallo Dieter,

danke für die eindrucksvollen Zahlen und auch für die Information das Westermann Notopfermarken gedruckt hat.

Der Beleg zeigt einen seltenen Päckchenausschnitt und bisher ist der einzige mit Notopfer.

Gibt es eine Erklärung warum bei dieser Versandart so verfahren wurde? Das war mein Anliegen.

Schöne Grüße!
Hajo
 
Jürgen Witkowski Am: 06.07.2019 18:04:44 Gelesen: 432893# 348 @  
@ filunski [#216]

Hallo Peter,

Du schreibst:

In einer Veröffentlichung dazu schrieb Labitzke zu der Einrichtung, der Eilbriefverteilstelle Hamburg, Folgendes: "Die Eilbreifverteilstelle befand sich in einem pavillionähnlichen Bau in der Nähe des Hauptbahnhofes. Erste und letzte Verwendung des Geräts belegt am 23.8.1963 bzw. 28.9.1972."


Mir scheint, dass der Pav-Stempel am Ende seiner Laufzeit nur noch sporadisch zum Einsatz kam oder gar bereits früher ersetzt wurde. Der späteste mir vorliegende Beleg stammt vom 27.5.1972. Danach habe ich ab dem 7.5.1972 nur noch den Stempel aus Hamburg 50 vorliegen. Die Belege stammen aus einer Korrespondenz zwischen einem Absender aus Wachen mit immer demselben Empfänger in Hamburg. Es handelt sich ausschließlich um Eilbotenbriefe.



1915 27. 15.40 Pav.



2 Hamburg 50 ao vom 8.5.1972

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Uwe Seif Am: 06.07.2019 19:25:02 Gelesen: 432871# 349 @  
@ Jürgen Witkowski [#348]

Hallo Jürgen,

die Hamburg 50-Stempel müssten vom Zustellamt stammen. Hamburg 3 ist so wie der Pav.-Stempel ein Durchgangsstempel. Dies ist wohl Um-/Neustrukturierungsmaßnahmen von Postämtern und ihren Zuständigkeiten geschuldet.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Jürgen Witkowski Am: 06.07.2019 19:49:03 Gelesen: 432865# 350 @  
@ Uwe Seif [#349]

Vielen Dank für die Aufklärung. Dann wäre der Handrollstempel Pav. also durch einen Handstempel ersetzt worden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
JohannesM Am: 06.07.2019 21:41:18 Gelesen: 432827# 351 @  
PLAUEN (VOGTL) 4 / p vom 20.1.1942 nach Berlin-Siemensstadt, könnte 2. Gewichtstufe sein und wäre dann 2 Pf überfrankiert.



BERLIN SW / * 18 b eingeschriebene Päckchenadresse vom 13.7.1936



Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 07.07.2019 10:34:56 Gelesen: 432787# 352 @  
Berlin NW7 af, 18.11.1937. PA-Nr. nicht gut abgedruckt.



Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 07.07.2019 10:46:58 Gelesen: 432783# 353 @  
@ Nordluchs [#347]

Hallo zusammen,

Beitrag [#344]

Nachdem nun auf meine Antwort, „keine“ Antwort kam, bin ich in den Keller gestiegen, um das von mir zurzeit noch geführte Archiv der FG Post- und Absenderfreistempel e.V. zu befragen. Literaturquelle:

Schröder, Gerald/Karrasch,Ulrich/Fricke,Jürgen. 2014.
Die Notopfer- und Wohnungsbaumarken 1948 - 1956 / Katalog und Handbuch. s.l. : Selbstverlag, 2014.

Auf Seite 176 fand ich den gleichen Beleg unter der Rubrik „Ungewöhnliche Entwertungen“.

Laut Angabe auf der Seite 57 „Abgabepflichtige Postsendungen“ ist für Päckchen eine Notopfermarke vorgesehen. Es bestand aber schon ab Dezember 1948 (Seite 121) die Möglichkeit die Abgabe in bar zu bezahlen.

Der Beleg stammt vom 21.07.1949. Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass Westermann als Druckhaus evtl. Bestände verbraucht hat. Aber wie schon am Beleg vermerkt, ist das die bisher einzige Verwendung einer Notopfermarke, kein Wunder bei der Seltenheit der Belege.

Einen zweiten Beleg vom gleichen Absender vom 21.12.1950 habe ich in s/w gefunden.



Ohne Notopfer, aber dafür viel wichtiger, mit sauberen Reklametext:

GEORG WESTERMANN VERLAG / Schöngeistige und bildende Bücher / Jugendbücher und Zeitschriften / Schulbücher ´Atlanten´ Lehrmittel

Damit noch etwas Farbe ins Spiel kommt.



(24a) Hamburg 7 -PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - _UB a_ 05.04.1955 MAIZENA - in aller Welt begehrt

Ich lege mich jetzt wieder hin! Bis die Tage!

Hajo
 
Jürgen Witkowski Am: 07.07.2019 21:43:36 Gelesen: 432711# 354 @  
@ Jürgen Witkowski [#162]
@ filunski [#163]

Hallo Peter,

ich kann einen weiteren Handrollstempel aus Hamburg aus dem Jahr 1928 zeigen, bei dem die Postamtsziffer an der "vorgeschriebenen" Stelle steht. Er ist in Deiner Liste aus 1927 wohl ebenfalls nicht enthalten.



Hamburg * 1 d vom -8.10.28

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 07.07.2019 22:21:36 Gelesen: 432697# 355 @  
@ Jürgen Witkowski [#354]

Hallo Jürgen,

wieder ein schönes Exemplar und anscheinend hatte es in Hamburg Methode das Entwerterstück falsch einzubauen. Auch hier ist wieder deutlich der Versatz der Wellen zu sehen.

Diese Stempel, mit der "richtigen" Anordnung der PA-Nummer sind alle in der Liste aus 1927 drin.



Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 08.07.2019 19:50:21 Gelesen: 432632# 356 @  
@ Nordluchs [#353]

Zwei weitere von den Zweigstellen der Bremer Tabak Firma Martin Brinkmann.



Schöne Grüße,
Hajo
 
bernhard Am: 08.07.2019 23:14:06 Gelesen: 432608# 357 @  
Hier ein Handrollstempel der RPD Breslau mit nachträglich eingefügter PLZ 8, in der Nachkriegszeit mit der inzwischen ungültigen PLZ weiterverwendet. Der Stempel liegt bereits ab 1944 vor.



(8) Görlitz 1 p, 11.11.1946

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Witkowski Am: 09.07.2019 18:00:45 Gelesen: 432554# 358 @  
@ filunski [#355]

Einen Handrollstempel wie er im Buche bzw. in der Liste von 1927 steht. Sehr viel sauberer kann man mit diesem Gerät kaum stempeln. Sogar die Entwerterlinien sind richtig eingesetzt.



Halle * (Saale) 2 b vom 12.8.32

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 09.07.2019 22:48:13 Gelesen: 432521# 359 @  
@ bernhard [#357]
@ Jürgen Witkowski [#358]

Hallo Ihr beiden,

wieder zwei sehr passende Handroller, danke fürs Zeigen. ;-)

Einen Stempel, und dann auch noch einen so schön abgeschlagenen Handrollstempel wie der aus Görlitz, mit der Gebietsleitzahl (8) sieht man auch nicht alle Tage.

Die Qualität des Handrollers aus Halle, würde ich, wenn man das auch auf solche Stempel anwenden möchte, durchaus als "Kabinettsstück" bewerten!

Von mir auch noch Einer, nach dem man eher etwas länger suchen muss:



BRAUWEILER / c vom 30.8.1948

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 10.07.2019 01:09:49 Gelesen: 432508# 360 @  
Hallo,

von mir heute ein schöner Abschlag aus Berlin zu Weihnachten 1925



BERLIN NW / n 7 n vom 23.12.1925

Viele Grüße
Christoph
 
Tuffi Am: 10.07.2019 12:35:41 Gelesen: 432429# 361 @  
@ Christoph 1 [#360]

Bin gespannt, ob sich die Verwendung zwischen Infla und dem hier gezeigten Beleg weiter einengen lässt.
 
Nordluchs Am: 11.07.2019 15:10:56 Gelesen: 432256# 362 @  
@ Nordluchs [#356]

Hallo zusammen,

wieder drei Stempelfragmente, aber extrem wichtig für die Buchführung der „Päckchengebühr Bezahlt“ Sammler.



(14a) STUTTGART 3 - im Logo - NEUHEITEN IMPORT EXPORT -B&S / BIRKE & SAUERBECK / Neuheiten-Vertrieb / STUTTGART - S / Dennecker Str. 30 25.03.1955 (Musterabdruck) und (23) BREMEN 5 / BEZAHLT - LEBENSFROH DURCH / BORKUMER - MEERESKRAFT / BIOMARIS G.m.b.H. BREMEN - vom 29. 06 1951 (Musterabdruck)



(22a) RATINGEN / BEZAHLT - im Logo /DEFAKA VERSANDZENTRALE vom 12.10.1955 (Musterabdruck)

Schönen Tag noch!
Hajo
 
Jürgen Zalaszewski Am: 11.07.2019 20:43:10 Gelesen: 432225# 363 @  
@ filunski [#355]

Hallo Peter,

aus Deiner Liste der Handrollstempel von Görlitz 3, UB: h vom 6.5.42 mit entferntem Sternchen.



Viele Grüße
Jürgen
 
filunski Am: 11.07.2019 23:13:22 Gelesen: 432214# 364 @  
@ Christoph 1 [#360]
@ Nordluchs [#362]
@ Jürgen Zalaszewski [#363]

Schönen guten Abend zusammen,

toll, was Ihr da wieder alles in Rot ;-) und Schwarz zeigt!

Sehr schön, weil sehr früh, wie Tuffi schon schreibt, gleich nach Infla, ist Christophs Handroller aus Berlin. Noch Einer aus der ersten Serie (flache Wellen, kleiner Stempelkopf, kein extra Einsatzstück für den Entwerter).

Ein solcher früher Handroller (steht auch schon in der Liste aus 1927) ging mir heute ins "Netz". War nicht aus der Ein-Euro-Kiste da die "Unterlage" nicht ganz preiswert ist. Zum Glück war sie mit so einem "schrecklichen" Handroller entwertet, der den Preis gewaltig drückte. Mir persönlich gefällt das ganze Stück, gerade wegen des passenden Handrollstempels, ausgesprochen gut:



KOLBERG 1 / * (OSTSEEBAD) i vom 12.2.1932

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 13.07.2019 14:58:01 Gelesen: 432036# 365 @  
@ filunski [#82]

Dieser von Dir angezogene Artikel von Ehrmann ist sehr interessant und birgt auch noch ungelöste Fragen.

Ehrmann bildet gleich die beiden ersten Serien-Varianten ab:



Doch interessanter finde ich die getroffene Aussage bezüglich der 8 in Verwendung befindlichen Handrollstempel von "fremder Seite" und die damit einhergehende Patentverletzung!



Ich gehe davon aus, dass Ehrmann sicherlich mit Breusch Kontakt hatte und von ihm diese Informationen hatte. Doch wie konnten diese "fremden" HRSt in den Postbetrieb gelangen, wenn doch das PA Pforzheim spätestens ab 1925 die Beschaffungsstelle war? Also vorher? Von Klüssendorf? - mit dem man sich dann einigte? Von Braungardt? - über eine bayerische Beschaffungsstelle? Ein weiterer - bisher unbekannter - Hersteller?

Welche Unterscheidungsmerkmale könnten diese 8 Stempel haben? Vielleicht eine unterschiedliche Gesamtlänge (Mittenabstand zwischen den Stempelköpfen)?

Es bleibt spannend!

Viele Grüße

Bernhard
 
Tuffi Am: 14.07.2019 11:00:44 Gelesen: 431928# 366 @  
@ bernhard [#365]

Hallo Bernhard,

mir sind die frühen Handrollstempel in Leipzig verdächtig.

1. den frühesten kennen wir schon 1923.
2. auch später gibt es dort Handrollstempel, die eine weniger elegante Welle und dicke Linien in der Datumsbrücke (wie der 1923er) haben.

Gruß Walter
 
bernhard Am: 14.07.2019 11:16:49 Gelesen: 431922# 367 @  
@ Tuffi [#366]

Hallo Walter,

die Leipziger Stempel aus 1923 würde ich ehr zu den VERSUCHSSTEMPELN zählen. Die fraglichen 8 Handrollstempel können ja erst ab 1925 hergestellt worden sein, wenn man von einer Patentverletzung ausgeht.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 14.07.2019 11:44:35 Gelesen: 431915# 368 @  
@ bernhard [#365]+[#367]

Hallo Bernhard,

komme erst jetzt dazu dir zu antworten.

Ehrmann war wohl persönlich mit Breusch bekannt, ich weiß nicht mehr wo, aber in einer der alten Briefmarkenzeitschriften hatte ich das mal gelesen. Wie Walter meine ich auch, dass u.a. (?) die Leipziger Stempel gemeint sind. Diese wurden wohl auch unabhängig von dem Geschehen in Pforzheim entwickelt und eingesetzt. Klüssendorf war auch wohl schon sehr früh mit Breusch in Kontakt und dabei ihm das Patent "abzuluchsen". Auch dürfte Klüssendorf damals als Einziger die technischen Möglichkeiten gehabt haben solche Handrollstempelgeräte in größerem Umfang herzustellen. Er war ja dann sehr schnell damit im Geschäft und DER Handrollstempelfabrikant ab ca. Mitte der 1920er Jahre. Andere Hersteller, wie z.B. Braungardt, haben m.E. zu jener Zeit selbst keine Handrollstempel hergestellt sondern nur Stempelköpfe dazu an Klüssendorf geliefert.

All dies sind momentan nur Spekulationen und "zwischen den Zeilen gelesen". Zu den Handrollstempeln wurde leider immer schon sehr wenig publiziert und ohne Ehrmann würden wir wohl "ganz auf dem Schlauch stehen". ;-)

Auf alle Fälle bleibt es spannend und es gibt noch genug zu erforschen. Dazu gehören auch bislang kaum aufgetauchte Belege und Abschläge von Handrollern der ersten Serie (kleiner Stempelkopf, flache Wellen, kein separates Entwerter-Einsatzstück) aus der Anfangszeit (Mitte bis Ende 1920er Jahre). Alle Bilder dazu auch von den geschätzten Mitlesern hier im Forum sind höchst willkommen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 14.07.2019 12:57:52 Gelesen: 431899# 369 @  
@ Tuffi [#366]
@ filunski [#368]

Hallo Peter und Walter,

mir geht es speziell um die 8 von fremder Seite hergestellten Handroller, welche angeblich eine "Patentverletzung" darstellten.

Das Breusch-Patent wurde am 26. Mai 1925 eingereicht. Zuvor hergestellte HRSt mit den später patentierten Eigenschaften stellen keine Patentverletzung dar. Ich Gegenteil, dann hätte das eingereichte Patent gar nicht patentiert werden dürfen.

Nur später hergestellte HRSt mit den patentierten Eigenschaften können eine Patentverletzung darstellen, also erst nach dem 26.Mai 1925 in Verkehr gebrachte Handrollstempel von fremder Seite.

Wir hatten vor einiger Zeit in der Firma eine Schulung in Patentrecht. Da hieß es, wenn das Produkt mit den zu patentierenden Eigenschaften 1x an Kunden verkauft (ausgeliefert) ist, wäre es zu spät für eine Patenteinreichung, da das Produkt somit bereits „öffentlich“ und allgemein zugänglich wäre!

Das bedeutet: Breusch konnte vor Patenteinreichung eigentlich keine Handrollstempel verkaufen, höchstens welche bauen und der Reichspost zu Versuchen überlassen.

Spekulation: Aber vielleicht wurden von Breusch bereits zuvor welche verkauft. Klüssendorf wußte dies und nutzte dies für einen guten Deal aus. Klüssendorf hatte dann den Vorteil, dass es andere Wettbewerber nicht nachbauen durften. Vorausgesetzt niemand sonst wusste davon. Aber alles nur Spekulation.

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Witkowski Am: 14.07.2019 17:31:49 Gelesen: 431777# 370 @  
Liebe Handrollstempelinteressierte,

heute stelle ich einen Beleg zur Diskussion, der auch in unsere Philaseitenthemen "Lochungen" oder "Zurück und nachgeschickt" passen würde.



Briefvorderseite

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V., auch heute noch unter dem Namen ADAC aktiv, versendete aus München am 19. Januar 1927 die Mitgliedskarte 1926/27 mitsamt der Rechnung per Nachnahme an ein Mitglied in Köln. Die Frankatur mit einer MiNr. 359X deckt die Gebühren von 20 Pf. für einen doppelt schweren Brief und 10 Pf. für die Nachnahme ab. Der Rechteckstempel "zurück / 22.1.27 / an den Absender" lässt erahnen, dass sich auf der Rückseite noch etwas Interessantes für einschlägig Interessierte befinden könnte.

Die Marke ist mit einer Lochung ADA des Absenders versehen, laut [1] 2-ADA-1, verwendet zwischen 1924 und 1932.



Lochung ADA

Kommen wir nun zur Rückseite, die für das Thema Handrollstempel von Interesse ist. Auf der rechten Seite fällt ein senkrecht verlaufender Stempel auf, der auf den ersten Blick an eine Sylbe-Bandstempelmaschine mit drei Stempelköpfen erinnert. Aber für Köln ist eine solche Maschine nicht bekannt. Auf den zweiten Blick kann man erkennen, dass der mittlere Stempelkopf um 90° gedreht ist. Ferner ist er der einzige Stempelkopf, der einen Datumssteg hat, der, kaum zu lesen, den 20.1.1927 7-8 N., also den Tag der Ankunft in Köln anzeigt. Die beiden anderen Stempelköpfe haben keine Datumsangaben.

Die Nachnahmesendung wurde dem Empfänger, wie aus dem handschriftlichen Vermerk hervorgeht, am 22. Januar vorgelegt. Dieser hat die Annahme verweigert. Der Zeilenstempel 24. Jan. 1927 stammt sicherlich vom ADAC und dokumentiert den Eingang der Rücksendung.



Briefrückseite

Der Ankunftstempel von Köln gibt Anlass zu der Vermutung, dass es sich möglicherweise um einen Handrollstempel handelt. Im Kölner Stempelkatalog [2] ist er nicht aufgeführt. Lediglich ein genau so aufgebauter Stempel Köln * 1 bl (oder b1) ist als Maschinenstempel mit einem Verwendungszeitraum 1926 – 1927 gelistet. Die Einordnung als Maschinenstempel halte ich für fraglich. Auch Tuffi (Walter), dem ich den Stempel vor einiger Zeit vorgelegt habe, tendiert dazu, ihn den Handrollstempeln zuzuordnen.



Postamt / Köln / * 1 g // Köln / * 1 g

Was meinen die anderen Experten?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] Dr. Hans D. Hillmann, KATALOG der deutschen Firmenlochungen, Arbeitsgemeinschaft Lochungen e.V. im BDPh, 2010
[2] Verschiedene Autoren, Katalog der Kölner Poststempel und Privatpostanstalten, Verein für Kölner Postgeschichte e.V., 2011
 
filunski Am: 14.07.2019 19:16:28 Gelesen: 431752# 371 @  
@ Jürgen Witkowski [#370]

Lieber Jürgen,

da hast du ein ganz tolles Stück ausgegraben! Glückwunsch!

Irgendwie kam mir dein Kölner Handrollstempel, da hast du völlig Recht, es ist ein solcher, bekannt vor. In Tuffis Unterlagen habe ich dazu auch etwas gefunden.

Einmal einen Entwurf zu einem Infla-Bericht von Zenker, der einen ebenso aufgebauten Handrollstempel für Stuttgart beschreibt, der dort im April 1925 eingeführt wurde:



Und dann noch ein Beitrag eines Dr. M. Keidel in einem Infla Bericht aus dem Jahr 1973 [1]. Dieser hatte den von dir gezeigten Handroller auf zwei Marken entdeckt. Mit darin erwähnt ist auch der ebenso, mehrfach nachgewiesene Handrollstempel aus Leipzig:



Ein so schöner, kompletter Abschlag wie von dir gezeigt wurde bislang noch nicht erwähnt/gefunden!

Viele Grüße,
Peter

[1] Infla Berichte, Folge Nr. 89, März 1973
 
bernhard Am: 14.07.2019 19:41:13 Gelesen: 431742# 372 @  
@ filunski [#371]

Hallo Peter,

Nachtrag/Ergänzung: Nach meinen Unterlagen handelt es sich bei dem gezeigten Ausschnitt um den Infla-Bericht Folge 117 von 1980. Im weiteren ist noch ein gleichartiger Stempel (-Fragment) von München erwähnt.

Weiterer Literaturhinweis zum Stempel von Leipzig 13: Infla-Bericht Folge 233/2009.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 14.07.2019 23:09:27 Gelesen: 431666# 373 @  
Hallo zusammen,

nach Jürgens toller Entdeckung [#370] bin ich jetzt nochmals Walters (Tuffi) Unterlagen speziell daraufhin durchgegangen und versuche mal eine Zusammenfassung dazu.

Parallel zu den Tätigkeiten Breuschs in Pforzheim, vielleicht auch ohne gegenseitigen Erfahrungsaustausch und Wissen voneinander (Spekulation!) gab es ca. ab April 1925 (in Leipzig in einer ersten Versuchsphase schon im Okt./Nov. 1923!) Versuche mit Handrollstempeln. Dafür wurden z.T. Stempelköpfe und Bänder aus Maschinenstempeln (Sylbe) ausgebaut und in Versuchs-Handrollstempel eingebaut. Das bekannteste Beispiel dafür ist Leipzig, aber dann auch Köln (zwei verschiedene Geräte/UB), Stuttgart, Frankfurt/Main und Düsseldorf.

Zu Köln liegen verschiedene Beispiele, Belege und Ausschnitte vor (leider nur als Schwarz/Weiß Kopien). Dort gab es anscheinend zwei Geräte, einmal UB b. Dazu zwei Abschläge:

Aus der Sammlung Weileder (mit dabei eine dazu angefertigte Bleistiftskizze des Abschlags) vom 9.9.1925:





Und dann ein zweites Gerät mit UB b (Herkunft des Abschlags unbekannt) vom 15.7.1925:



Auch von dem bereits von Jürgen gezeigten Handrollstempel, UB g, liegt noch ein Abschlag vor. Dieser sogar noch aus dem Jahre 1928. Hier schien sich das Gerät also bewährt zu haben und blieb länger in Gebrauch:



Wahrscheinlich meinte Ehrmann in seinem von Bernhard gezeigten Artikel aus dem Jahre 1927 [#365] auch diese Geräte mit den Patentverletzern. Klüssendorf war bei diesen Stempeln (noch) nicht beteiligt, kam dann aber schon sehr früh (ca. 1926) zumindest in Leipzig mit dazu.

Belegbeispiele aus dieser Zeit (1925) von diesen Versuchsstempeln aus Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf liegen mir leider nicht vor.

So weit erst mal wieder! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
calliostoma Am: 15.07.2019 13:35:20 Gelesen: 431597# 374 @  
Hallo zusammen,

aus dem Auslieferungsbuch der Fa. Braungardt - Handrollstempel satt:





Gruß

Dirk
 
Nordluchs Am: 15.07.2019 20:26:44 Gelesen: 431555# 375 @  
@ Nordluchs [#362]

Hallo zusammen,

ist ja richtig was los! Versuche mich dazwischen zu quetschen.



(14a) Stuttgart 22 / Bezahlt / 21. 09. 1954 / Versandbuchhandlung / KURT ANDREAS / Stuttgart O („Bezahlt“ klein geschrieben) - Musterabdruck



(17a) KARLSRUHE (BADEN) 2 / Bezahlt / UB a / 30.11.53 / Pharma Präparate /verm. Karlsstr. 10 / Firma nicht lesbar / Qualitätserzeugnisse -(„Bezahlt“ klein geschrieben) - Musterabdruck

Viele Grüße

Hajo
 
calliostoma Am: 15.07.2019 20:35:47 Gelesen: 431553# 376 @  
Hallo allerseits,

aus dem Auslieferungsbuch der Fa. Gleichmann - Bonn Bundestag



Gruß

Dirk
 
Tuffi Am: 16.07.2019 10:43:36 Gelesen: 431460# 377 @  
@ bernhard [#369]

Hallo Bernhard,

"Pulver" für Deine Spekulation: Büttner gibt im Stempelhandbuch EKB-Stempel einen HRSt Klüssendorf Typ 1 in Berlin i 9 i ein Frühdatum 06.05.25 an.

Gruß Walter
 
filunski Am: 16.07.2019 12:24:55 Gelesen: 431403# 378 @  
@ Nordluchs [#375]
@ calliostoma [#376]

Hallo zusammen,

sehr schön! ;-)

Den Handroller von Bonn-Bundestag hatte ich bislang noch nicht entdeckt und die "Päckchengebühr bezahlt-Handrollstempel" sind sowieso nirgendwo sonst zu finden!

Ausnahmsweise heute auch von mir mal einen "Roten", mal sehen ob Hajo den schon kennt? ;-)



(13b) AUGSBURG 2 / a / Päckchengebühr bezahlt

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 16.07.2019 23:11:39 Gelesen: 431311# 379 @  
Verehrte Freunde der Handrollstempel,

nach dem eben gezeigten "Roten" ;-) muss natürlich auch noch ein "Schwarzer" her.

Hier eine besondere Verwendung eines Handrollstempels mit Werbeeinsatz aus den 1940er Jahren zur Massenentwertung von Bögen in der DDR:



Hier der Stempel im Detail:



LEIPZIG S 3 / a
vom 7.11.1956

Vielen Dank an Uwe Seif für die Überlassung der Abbildung.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 16.07.2019 23:28:55 Gelesen: 431308# 380 @  
Hallo zusammen,

zu diesem Thema habe ich kaum etwas beizutragen. Eben ist mir aber aufgefallen, dass auf dieser Karte eines Stempelsammlers ein Handrollstempel ist:



Stempel Erntedanktag aus Bückeberg bei Hameln vom 02.10.1937.

Der 160 Meter hohe Bückeberg liegt südlich von Hameln am östlichen Ortsrand des Weserdorfes Hagenohsen am rechten Ufer der Weser. Der Bückeberg erlangte kurz vor dem Zweiten Weltkrieg deutschlandweite Bekanntheit durch die von den Nationalsozialisten in den Jahren 1933-1937 dort abgehaltenen sogenannten Reichserntedankfeste. [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Reichserntedankfest
 
Nordluchs Am: 17.07.2019 10:39:09 Gelesen: 431228# 381 @  
@ filunski [#380]

Hallo Peter,

schönes Teil [#378] was Du von Augsburg vorgestellt hast.

Gesehen habe ich den Benutzer des Handrollstempels schon mal. Vermutlich als Bruchstück. Aber kann mich nicht erinnern wo. Den gestrigen Abend bin ich in alten Auktionskatalogen von Harlos versunken. Leider kein Ergebnis, aber daher ist es wichtig und schön wieder ein neues Teil zu sehen. Bevor ich demnächst auch 2 – 3 weitere zeigen kann, nachfolgend was anderes.

In einem größeren Nachlass eines bekannten bayrischen Sammlers und Bibliothekar, fanden sich zur großen Überraschung, die vermissten Sammlungen des Fachautors Ernst Ehrmann. Auf einer Veranstaltung in der Mitte Deutschlands, konnte ich daraus drei Sammlungen erwerben. Ernst Ehrmann war in der Philatelistischen Presse (z.B. Sammlerwoche) sehr bekannt. Der Name wurde in dieser Rubrik schon etliche Male erwähnt. Drei Seiten zu diesem Thema sind vorhanden, eine stelle ich hier im Forum mal vor.



Beste Grüße

Hajo
 
filunski Am: 17.07.2019 16:40:03 Gelesen: 431162# 382 @  
Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlass jetzt mal ein Sprung in die Gegenwart. In meinem heutigen Posteingang befand sich ein Maxibrief mit diesem ungewöhnlichen Handroller:



BRIEFZENTRUM 28 BREMEN / gg vom 15.7.2019

Sehr ungewöhnlich die Ortsangabe bei einem Briefzentrumsstempel.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 18.07.2019 12:52:58 Gelesen: 431024# 383 @  
Liebe Freunde der Handroller,

habe erst wieder ein paar sehr interessante Kopien von den frühen Handrollern bekommen die auch wieder Überraschungen beinhalten (können).

Hier zuerst mal wieder das/die Gerät(e) aus Köln, nicht von Breusch und wohl auch nicht von Klüssendorf.

Dazu erhielt ich von Helmut Oeleker diese interessante Abbildung:



Hier wieder der schon bekannte Handroller (Versuch/Umbau Sylbe Maschinenstempel) KÖLN / * 1 b, POSTAMT / KÖLN / * 1 b vom 23.9.1926

Von Walter (Tuffi) erhielt ich ebenfalls ein paar schöne Kopien, darunter auch wieder ein Handroller aus Köln:



Datum fast ein Jahr später 4.7.1927. Aber halt, da ist doch noch was, was steht denn da im Stempelkopf/Entwerter:

KÖLN / * 1 b1, POSTAMT / KÖLN / * 1 b1

Ja, der UB hat "Zuwachs" bekommen, jetzt b1! Trotzdem das gleiche Gerät?

Hier beide im direkten Vergleich:



Kommentare und Ergänzungen dazu sind jederzeit willkommen! ;-)

Dank an Walter und Helmut Oeleker für die Bereitstellung der Abbildungen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 18.07.2019 19:10:53 Gelesen: 430933# 384 @  
@ filunski [#383]

Hallo Peter, hallo zusammen,

das ist ja ein rätselhaftes Duo oder besser Trio. Warum hast du den Stempel mit UB "g" aus Beitrag [#373] nicht dazu gepackt? Wieder ein Jahr später, weitere Beschädigungen. Obwohl er Anfang 1927 noch besser aussah [#370]. Auswechselbare UB mit Stecktypen? Neue Unterscheidungsbuchstaben gravieren und gleichzeitig die Stege nicht reparieren? Warum überhaupt neue Unterscheidungsbuchstaben?

Das erinnert mich an Bezirksstempel mit Nummernwerk und Kennbuchstaben, da konnte man die Kennbuchstaben (nicht UB, der blieb gleich) je nach Benutzer austauschen. Aber Besondere Aufgaben (Geldgeschäfte o.ä) sehe ich für diesen Handrollstempel auch nicht.

Viele Grüße
Bernhard
 
Christoph 1 Am: 19.07.2019 02:25:43 Gelesen: 430892# 385 @  
Hallo zusammen,

so langsam wird dieses Thema so vielfältig und umfangreich, dass ich nicht mehr so ganz den Überblick bewahrt habe. Deshalb bin ich auch nicht sicher, ob dieser Stempel aus Leipzig bereits gezeigt wurde?



Es ist nur ein Briefstück und leider wahrlich auch kein guter Abschlag. Datum ist sehr schlecht lesbar. Es ist aber ziemlich sicher 1925. Monat leider nicht erkennbar. Und außerdem bin ich mir, wieder mal, gar nicht ganz sicher, ob es sich hier um einen Handrollstempel handelt? Aber mit dem gedrehten Stempelkopf und dem Text POSTAMT / LEIPZIG hatte ich doch hier im Thema schon mal was gesehen... ??? Ich meine, das könnte das gleiche Stempelgerät sein, das auch in unserer Stempeldatenbank bereits enthalten ist [1].

Viele Grüße
Christoph

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/136722 (Stempeldatum 23.1.1926)
 
bernhard Am: 19.07.2019 13:04:34 Gelesen: 430828# 386 @  
@ Christoph 1 [#385]

Hallo Christoph,

1) Es handelt sich um einen Handrollstempel

2) Bisher nicht gezeigt. Im Beitrag [#147], in der Ehrmann-Veröffentlichung ist ein ähnlicher Stempel mit UB "a", allerdings ohne Datum abgebildet

3) Der Stempel in der Datenbank hat ebenfalls den UB "a"

4) im Katalog von FRITZSCHE [1] sind diese katalogisiert mit Verwendungszeit 1925-1926. Demnach gab es beim PA Leipzig C1 auch noch einen HRSt mit UB "b"



[1] Klaus Fritzsche, Die Entwicklung der Leipziger Poststempel, Teil II, 1987

Aus diesem Zeitraum kann man jeden Stempel zeigen!

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 19.07.2019 14:37:13 Gelesen: 430796# 387 @  
@ Christoph 1 [#385]
@ bernhard [#386]

Hallo zusammen,

Glückwunsch Christoph zu dem Fund und wie Bernhard ganz richtig schreibt, aus dieser Zeit (1920er bis 1930er Jahre) können alle Handrollstempel gerne gezeigt werden. Die Leipziger sind dank Fritzsche ganz gut dokumentiert, andere gar nicht und oft zu finden sind sie alle nicht. Für eine genauere Erfassung und Erforschung fehlen gerade aus dieser Zeit auch Stempelbeispiele (Belege, Ausschnitte etc.). Die Handroller gehörten schon immer zu den Stiefkindern und wurden immer großzügig entsorgt. Auch aus den Nachlässen, der früher schon nur ganz wenigen Sammler dieses Gebiets blieb nur wenig übrig, da auch Händler die an solche Nachlässe kamen und kommen die "verpönten" Handroller schnell mal entsorgen oder verramschen. Ich bin mir auch ganz sicher, dass es gerade aus der Anfangsphase dieser Handroller (ca. 1923 bis 1930) auch noch bislang nicht entdeckte Geräte gibt.

In der von Bernhard gezeigten Liste Fritzsches [#386] ist dieser Handroller auch vom Postamt Leipzig 8 gelistet. Dieser war auch sehr schön auf den Belegen zu finden, die mir Walter zur Verfügung stellte:



Und nochmals ein paar Wochen später:



Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 19.07.2019 15:38:28 Gelesen: 430784# 388 @  
@ bernhard [#386]
@ filunski [#387]

Hallo Bernhard und Peter,

vielen Dank für eure Rückmeldungen. Dann war ich ja mit der richtigen Spürnase unterwegs.

Ich nehme dann mal euren Zuspruch auf und zeige, was ich letzte Nacht noch alles in einer Krimskrams-Tüte gefunden habe:

HAMBURG / * 1 l
16.12.1938



NEURUPPIN / i
14.11.1938



LÜBECK / v 1 *
03.09.1928 und 04.02.1929



Viele Grüße
Christoph
 
Tuffi Am: 20.07.2019 10:15:16 Gelesen: 430653# 389 @  
@ filunski [#387]

Hallo Peter,

für den analog geschnittenen Handstempel (Bochmann Nr. 59) nennt Fritzsche das Frühdatum 31.08.25. Der Beleg von mir dürfte demnach sehr nah an der Erstverwendung liegen. Menzel (Sammler-Woche 1929, Seite 24) glaubt, dass die Stempel von Leipzig und Stuttgart unter "Patentverletzung hergestellt und in Gebrauch genommen wurden".

Gruß Walter
 
Nordluchs Am: 20.07.2019 10:44:34 Gelesen: 430646# 390 @  
@ Tuffi [#389]

Hallo an die Handroller-Enthusiasten,

ich hänge mich mal an "Tuffi" an.

Wenn Walter schon nachschaut, ist es ihm wichtig. Wir beide haben im Telefonat bemerkt, dass die Zeit wohl reif ist um aus der Ecke geholt zu werden.
Nun hier etwas aus der „roten“ Altpapierecke. Ein aufmerksamer Sammler, vermutlich Studienrat oder sogar Oberstudienrat, hat dieses dicke Stück Pappe gerettet. Vielleicht hat er aber auch nur den Einschreibzettel gesammelt? Aber auf jeden Fall gerettet! Wie dem auch sei, Päckchen per Einschreiben ist doch auch was.



(20b) BRAUNSCHWEIG - BEZAHLT _UB ao_ 28.03.1957 – Benutzer: Georg Westermann Verlag Braunschweig

Georg Westermann Verlag „ohne Notopfer“ drauf! Jetzt bin ich aus dem Schneider.

Viele Grüße
Hajo
 
mausbach1 (RIP) Am: 20.07.2019 11:43:51 Gelesen: 430636# 391 @  
@ Nordluchs [#390]

Guten Morgen Hajo,

der Kamerad war ein Oberschulrat - dat war Eener.

LG
Claus
 
Nordluchs Am: 20.07.2019 15:38:06 Gelesen: 430612# 392 @  
@ mausbach1 [#391]

Hallo Claus,

schön von Dir zu hören. Ja, die "Studierten" sind schon eine Klasse. Ich dachte, ich hätte die blaue Notopfermarke vom Hals, nun kommst Du! Aber ich nutze gleich die Gelegenheit einen kleinen "roten Teufel" vorzustellen. Sonst bekomme ich Ärger mit unserem "Chef".



MANNHEIM 3 / BEZAHLT - 14.03.1934 - EUG. / HERM. / HERBST / G.M.B.H. / FELINA / FABRIKATE

Ich leg mich wieder hin.

Beste Grüße an Dich Claus und alle anderen!

Hajo
 
Jürgen Witkowski Am: 20.07.2019 17:07:57 Gelesen: 430599# 393 @  
Heute einmal wieder etwas Modernes, einen Handrollstempel aus einem Briefzentrum:



Briefzentrum 49 ab vom -8.12.15
Deutsche Post / Frankier / Service


Wenn ich richtig informiert bin, stammt er vom Stempelhersteller Raab. Mit den neuen Tintenstrahlentwertern werden diese Handrollstempel wohl bald Geschichte sein.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Tuffi Am: 21.07.2019 09:15:47 Gelesen: 430490# 394 @  
@ filunski [#371]

Zu dem Stuttgart-Handroller vom 11.04.25 eine Hypothese: Was ist, wenn dieser Stempelabschlag einem Versuch der OPD mit dem "neuen" Handroller von Breusch in der vorgesetzten Behörde zuzuordnen ist?
 
Nordluchs Am: 21.07.2019 11:22:29 Gelesen: 430461# 395 @  
@ Tuffi [#394]

Hallo Walter, Peter, und alle anderen,

ich las am frühen Morgen die interessante Theorie von Walter. Hier meine Gedanken, da im Bundesarchiv folgendes zu finden ist.

Gesetz über die Erfindungen - Erfindungsrecht der Beamten

Eine derartige Akte habe ich eingesehen, um für meine Arbeit zum Thema Versuchsfreistempler „Furtwängler“ die vorhandenen Patente des Geheimen Baurats Lerche abzuklären. Der allgemeine Tenor: Alles was im Dienst erfunden wird, gehört dem Dienstherrn. Damit ist natürlich dem Einfallsreichtum, Verschleierung von Nebeneinnahmen usw. keine Grenze gesetzt.

Beispiel: R 4701 / 2292 Bd. 7 (Es gibt noch weitere Akten!)

Ich erwähne dieses deshalb, um Walters neueste Theorie-Idee zu untermauern. Herr Breusch, soweit ich anderen Beiträgen entnehmen konnte, war demnach Postbeamter. Dieses nur zur Erklärung.

Viele Grüße
Hajo
 
Manne Am: 21.07.2019 12:49:55 Gelesen: 430430# 396 @  
Hallo,

aus Olbernhau im Erzgebirge ein Handroller hoffe ich, vom 05.11.1987.

Gruß
Manne


 
Manne Am: 22.07.2019 09:33:44 Gelesen: 430324# 397 @  
Hallo,

heute zwei Handrollstempel, einer aus Amsterdam vom 24.08.1981 und aus Wien vom 30.11.1964.

Gruß
Manne


 
filunski Am: 22.07.2019 12:43:41 Gelesen: 430300# 398 @  
@ Tuffi [#394]
@ Nordluchs [#395]

Hallo Walter, hallo Hajo,

interessante These, auf die so schnell wohl nur so ein "Stempelfuchs" wie du kommt! ;-)

Ja, da hat Hajo auch Recht, Breusch wird in einer der alten Briefmarken-Rundschau Ausgaben als Postbetriebs-Assessor bezeichnet. Der von Tuffi erwähnte Stuttgarter Handrollstempel ist auch der einzige dieser Bauart, den Ehrmann in seinem ersten Artikel über die Beschreibung der damals neuen Handrollstempel in der Sammler-Woche von 1926 erwähnt. Hier der Auszug:



Nach Hajos Erläuterungen zum Patentrecht/Beamtenstatus wäre ein solches Vorgehen durch die Stuttgarter OPD also durchaus auch legitim gewesen und vorstellbar. Vielleicht finden wir ja noch irgendwann etwas dazu. Gerade über diese Anfangszeit der Handroller, beginnend noch in der Infla-Zeit bis Ende der 1920er Jahre sind nur sehr wenige Unterlagen bislang vorhanden, und auch die Auswahl an Stempelabschlägen ist äußerst dürftig. Mal sehen, ob wir hier im Forum vielleicht noch mehr dazu gezeigt bekommen?

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.07.2019 12:54:13 Gelesen: 430297# 399 @  
@ Jürgen Witkowski [#393]

Hallo Jürgen,

ja, die modernen Handroller wollen wir auch nicht vergessen.

Das von dir gezeigte Modell ist in manchen Briefzentren, die den Frankierservice anbieten, immer noch im Einsatz. Eingelieferte Post von Großkunden/Versendern größerer Mengen werden dabei von Hand mit diesen Handrollstempeln gekennzeichnet (eine extra Frankierung findet nicht statt).

Hier dazu ein kompletter Beleg aus dem Bereich des BZ 85 (Freising):



Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 22.07.2019 17:52:52 Gelesen: 430259# 400 @  
Hallo zusammen,

nach diesen ganzen Hochkarätern möchte ich mich auch mal wieder zu Worte melden, heute mit einem ganz anderen Handrollstempel aus Pforzheim 1, vom 11.4.51.



Ich habe zwar die Abbildung auf meinem Rechner gefunden, aber den Beleg bisher nicht. Hoffe hier nicht irgendwo gewildert zu haben.

Beste Grüße
Jürgen
 
Nordluchs Am: 22.07.2019 20:32:43 Gelesen: 430154# 401 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#400]

Hallo Jürgen,

nun habe ich auch allen Mut zusammen genommen und zeige ein Stück aus dem Papierkorb. Ein Handrollstempel ist auch drauf.



Beleg von Flensburg wohl in Frankfurt als zu schwer befunden und mit / Gebühr bezahlt / Taxe percue und handschriftlich 40 Pf. nachberechnet. Dann erst der Handrollstempel.

Der traut sich was.

Viele Grüße
Hajo
 
Manne Am: 22.07.2019 20:36:50 Gelesen: 430150# 402 @  
Hallo,

ein Handrollstempel aus Berlin vom 22.12.1960 und zwei aus Berlin-Charlottenburg, einmal vom 01.06.1954 und ein Fragment.

Gruß
Manne


 
bernhard Am: 22.07.2019 22:02:03 Gelesen: 430131# 403 @  
Hallo,

nachfolgend ein kleiner Artikel über außergewöhnliche Handrollstempel, erschienen in: ArGe Philatelie und Postgeschichte in Nordrheinwestfalen Nr. 77/2001.



Besonders Interessant, der Handrollstempel von Göppingen 1 mit aptierter PLZ und zwei Einsätzen in der gleichen Lese Richtung wie der Tagesstempel. Die Inschrift des Schweinfurter Stempels kann man leider nicht entziffern, es scheint eine stilisierte Flugente o.ä. abgebildet zu sein. Sieht aus wie ein Päckchenfreistempel, doch ohne entsprechende Inschrift.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 22.07.2019 22:37:01 Gelesen: 430121# 404 @  
@ bernhard [#403]

Hallo Bernhard und alle zusammen,

eben wollte ich was zu den vorangegangenen Beiträgen schreiben und mich vor allem über die wieder rege Teilnahme bedanken, was ich hiermit auch ausdrücklich tue, da kommst du mit dieser prachtvollen Überraschung! ;-)

Einfach Klasse, besonders der hier:



In einem alten Gildebrief hatte ich den auch mal gefunden. Damals fragte der Einsteller ob den jemand kennt, Antwort kam leider keine (zumindest habe ich keine gefunden. :-() Nun zeigst du diesen Auszug, Autor ist Donald Pflitsch, dieser war auch mal ein ganz renommiertes Mitglied der Poststempelgilde.

Diesen Handroller zeigte uns Lutwinus schon mal [#9], noch vor der Aptierung der Gebietsleitzahl. Hier mal beide zum Vergleich:



Ich nehme an dieser Handrollstempel stammt auch aus einem Versuch der Bundespost. Näheres konnte ich bislang dazu noch nicht finden.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 23.07.2019 19:44:27 Gelesen: 429994# 405 @  
@ filunski [#404]

Man fragt sich, warum das Postamt Göppingen hier einen besonderen Stempel benötigte und bestellen durfte.

Hier wieder ein "Normalo", aber von Gö ttIngen.



Göttingen 1 e, 13.10.1947

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Witkowski Am: 24.07.2019 16:03:36 Gelesen: 429905# 406 @  
Man kann nicht generell sagen, dass Handrollstempel in der Philatelie stiefmütterlich behandelt werden. Hat es doch ein Exemplar sogar auf das Titelblatt eines Heftes des von der Poststempelgilde heraus gegebenen bekannten und renomierten Bochmann-Kataloges der deutschen Gelegenheitsstempel geschafft!

Der Handrollstempel Stolp 1 (Pomm) k hatte statt der Wellen ein hübsches Motiv des "Stolper Jungchens", eines Weichkäses nach Art eines Camembert, der dort hergestellt wurde. Stolp heisst heute Słupsk und ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Der Stempel war von 1928 bis 1939 im Einsatz, bis Ende 1933 noch mit Sternchen als Stolp 1 * (Pomm) k, das danach aptiert wurde.



Stolp 1 (Pomm) k vom 12.08.1938 mit Werbeeinsatz "Die Stadt des Stolper Jungchen"



Titelblatt des Bochmann-Kataloges, 14. Lieferung

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Nordluchs Am: 24.07.2019 18:08:41 Gelesen: 429880# 407 @  
@ Jürgen Witkowski [#406]

Hallo Jürgen,

ich "benutze" Dich mal in der Eile, um eine neue Produktion vorzustellen. Angelika bedient den Scanner, ich sitze nur so rum.



(21a) GÜTERSLOH ● PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT ● Verlag Logo / Johannes Thordsen jun. HAMBURG / AUSLIEFERUNGSLAGER GÜTERSLOH - 4.8.1953

Der Ortstempel trägt statt Punkten, eine Art Kleeblatt mit 4 Punkten, die ich nicht darstellen kann.Ich hoffe das reicht und werde in der Datenbank die großen Punkte benutzen. Ich versuche, das hier noch kurzfristig zu ändern.

Viel Grüße
Hajo
 
filunski Am: 24.07.2019 22:53:11 Gelesen: 429841# 408 @  
@ Jürgen Witkowski [#406]
@ Nordluchs [#407]

Hallo zusammen,

das sind ja beides wieder zwei seltene und prachtvolle Exemplare! Danke fürs Zeigen. ;-)

Dann gleich noch Einer von mir, dazu müssen wir aber mal eben auf die andere Seite unserer Erdkugel, nach "Down-Under".

Ihr erinnert euch sicher noch an den (bislang) ersten deutschen Handrollstempel, das Versuchsgerät aus Nürnberg [#108] aus dem Jahre 1903. Hier nochmals der Probeabschlag dazu:



Das Design zumindest war in Australien (Tasmanien) noch über 80 Jahre später zu finden:



Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 25.07.2019 15:51:32 Gelesen: 429720# 409 @  
@ Nordluchs [#310]

Jetzt weis ich auch, warum mir der Stempel so bekannt vorkam. In den Resten einer alten Sammlung fand ich ihn auf einer Kopie eines Exponatblattes, mit folgender Notiz versehen:

"Seit Anfang der 30er Jahre (erste Nennung im RPZ-Normblatt) von 1935, Nr. 427 481/1) kennen Philatelisten die Päckchen-Rollfreistempel. Sie stellen eine Besonderheit im Gebiet der Postfreistempel dar. Nur Großversender hatten die Möglichkeit, auf diese Weise Päckchen freistempeln zu lassen. Das Stempelgerät blieb allerdings in ständiger Kontrolle des zuständigen Postamtes und wurde von 2 Beamten gesondert überwacht."



Kopie Päckchen-Rollfreistempel Fa. F.W. Burmeister, Essen

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Nordluchs Am: 26.07.2019 16:25:33 Gelesen: 429562# 410 @  
@ Jürgen Witkowski [#409]

Hallo Jürgen,

das Gefühl kenne ich ebenfalls (siehe im Thema analoge Stempel). Ist wohl dem Alter geschuldet, oder aber man hat zu viel gesehen! Hatte ich mir doch gedacht, dass irgendeiner aus dem „Westen“ anbeißt. Wenn Donald noch aktiv wäre, er wäre sicherlich angesprungen. Aber so alles im Lot. Damit das hier keine „Mailkiste“ wird, anbei meine Hausaufgaben.



(10) LEIPZIG N 18 – PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - Logo - SIEMENS – 17.11.1950 –PLZ nachträglich eingefügt – Musterabdruck –Vorlage Sächsisches Staatsarchiv Leipzig - Anmerkung: Die zwei Firmenlogos bedeuten 1. Siemens & Halske AG 2. Siemens & Schuckert Werke AG

Beste Grüße
Hajo
 
filunski Am: 26.07.2019 22:59:08 Gelesen: 429478# 411 @  
Hallo zusammen,

mal zur Abwechslung etwas ganz Aktuelles. Ein Handroller aus meinem heutigen Posteingang und auch noch schön abgeschlagen, oder besser "abgerollt". ;-)



LUXEMBOURG - CT / ro 12 / 3290 vom 24.07.2019

Sieht auf den ersten Blick fast wie ein deutscher Stempel aus, als Stempelkopf der uns allen vertraute Kreisstempel mit Sehnensegment oben mit der PLZ unten. Aber er stammt natürlich aus Luxemburg, aus dem dortigen Briefzentrum Bettembourg (CT = Centre de tri). Interessant auch die UB, ro 12, steht wohl für Rollstempel Nr. 12. Also haben die dort anscheinend noch ein paar mehr davon. ;-) Hersteller des Geräts die Fa. Raab.

Hier noch der Beleg dazu, bei uns wäre das ein Maxibrief (nur für einen Auslandsversand "etwas" teurer).



Für manchen eher "traditionellen" Philatelisten wäre diese Entwertung der Blockfrankatur mit dem Handrollstempel vielleicht ein Graus, mir gefällt es ausgesprochen gut! :-)

Viele Grüße und ein Dankeschön nach Luxemburg an Didi,
Peter
 
Manne Am: 27.07.2019 11:25:46 Gelesen: 429423# 412 @  
Hallo,

aus Mannheim ein Handrollstempel vom 29.12.1962.

Gruß
Manne


 
Jürgen Witkowski Am: 28.07.2019 17:27:20 Gelesen: 429225# 413 @  
Wenn man nicht genau auf die Frankatur schaut, könnte man meinen, einen deutschen Handrollstempel vor sich zu haben. Der zweite Blick zeigt, dass der Brief aus Santa Barbara, Californien stammt. Der Stempelhersteller Klüssendorf hat es also geschafft, seine Handrollstempel auch in Übersee der Post zu verkaufen.



Santa Barbara Calif. vom 28.09.1939

Mit besten Sammlergüßen
Jürgen
 
Nordluchs Am: 30.07.2019 17:07:47 Gelesen: 429045# 414 @  
@ filunski [#411]

Hallo zusammen,

ich hake mich mal bei Peter ein. Schon wieder ein Stempelfragment, aber extrem wichtig für die kleine Fraktion der „Päckchengebühr Bezahlt“ Sammler. Da der Werbeteil nur zur Hälfte zu sehen ist, half wie so oft das Internet. Da Stoffproben teils sichtbar sind, war das Stichwort gefunden. Das komplette Wort lautet TUAG (Tuchhandels-AG Leipzig). Weitere Erkenntnisse: Das eindrucksvolle ehemalige Geschäftshaus der TUAG AG in Leipzig (Zentrum-Ost) wurde umfangreich saniert.



(10) Leipzig N 18 – PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT / 17.11.50 / PLZ nachträglich eingefügt / - TUAG - / LEIPZIG / unvollständiger Musterabdruck / Logo mit Gebäude und Stoffproben / Vorlage: Sächsisches Staatsarchiv Leipzig

Viele Grüße!
Hajo
 
JohannesM Am: 30.07.2019 17:39:21 Gelesen: 429039# 415 @  
Dieser Münchner Stempel wurde wohl noch nicht gezeigt:

MÜNCHEN 4 / gx / 8000 von 1992



Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 31.07.2019 21:25:33 Gelesen: 428913# 416 @  
Hallo zusammen,

hier ein frühes Datum vom bereits gezeigten [#135] HRSt Celle 1 k*.



Celle 1 k*, 05.12.1927

Auf den ersten Blick könnte man meinen, der Stempel hat bereits die 24h-Uhrzeit-Angabe. Doch das V/N scheint hier nicht eingestellt worden zu sein oder wurde nicht mit gedruckt. Man kann es auch am etwas größeren Abstand zum Außenkreis sehen.

Im Beitrag [#135] ist der Stempel aus 1932 mit Tageszeitangabe V/N zu sehen.

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 01.08.2019 22:47:16 Gelesen: 428782# 417 @  
@ Nordluchs [#414]

Hallo,

zu später Stunde wollte ich noch schnell ein Fundstück zeigen. Obwohl von einer Maschine erzeugt, aber schön zur Demonstration, was alles gelaufen ist. Haben sicherlich nicht alle gesehen. Demnächst melde ich mich wieder zum Thema!



MÜNCHEN BPA / Gebühr bezahlt / UB ek / 20.02.1963 - Band-PFS

Viele Grüße
Hajo
 
wajdz Am: 02.08.2019 18:45:56 Gelesen: 428671# 418 @  
Das Porto für einen Maxibrief im Jahr 2018 betrug 2,60 €. Bestimmt nicht selten, aber wer hebt so etwas schon auf ?

Hier eine kunterbunte Zusammenstellung: Ergänzungsmarke MiNr 3045 II (2), Sondermarke MiNr 2998 (58) >150 Jahre Rotes Kreuz< und Dauerserie Blumen MiNr 2568 (200)



Entwertet mit Handrollstempel BRIEFZENTUM 60 • 13.-2.18

MfG Jürgen -wajdz-
 
Nordluchs Am: 02.08.2019 20:34:15 Gelesen: 428656# 419 @  
@ Nordluchs [#417]

Hallo an die Handroller – Gemeinde.

Da dieser Brief zusammen mit einer prämierten Sammlung demnächst nach Bayern geht, habe ich noch wichtige Sachen eingescannt. Zuerst der Handrollstempel wegen schnellerer Beförderung mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof auf der Rückseite. Zusätzlich Weiterleitung und Ankünfte. Das Teil ging nach Brasilien.



Auf der Vorderseite ist der interessante Weg nach Porto Alegre zu verfolgen. Brief bis 20g ins Ausland: 25 Pfg. / Luftpostzuschlag: 1.30 RM. Belege mit Hamburger „Straßenbahn“ befördert sind schon einige gezeigt worden. Ich will nicht auf die Tonne hauen, habe das aber sehr selten mit Absenderfreistempel zu Gesicht bekommen. Wenn jemand ähnliches hat, bitte zeigen.

Schönes Wochenende!
Hajo
 
filunski Am: 02.08.2019 22:57:13 Gelesen: 428639# 420 @  
@ Nordluchs [#419]

Hallo Hajo,

schönes Stück, danke fürs Zeigen!

Von mir mal wieder so ein "unansehnlicher Papierfetzen" den man (zum Glück) ;-) vergessen hatte zu entsorgen.

Ausschnitt aus einer Paket-/Päckchenverpackung, entwertet mit einem sehr frühen Leipziger Handrollstempel:



Hier der Stempel im Detail:



LEIPZIG C1 / a / MESSESTADT vom 20.8.1927

Dieser Handrollstempel in seinem wohl ersten Einsatzjahr.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 03.08.2019 16:17:03 Gelesen: 428573# 421 @  
Hallo liebe Handrollstempel-Fans,

heute möchte ich mal wieder dem Titel dieses Themas gerecht werden mit nachfolgendem Stempel. Aber vielleicht sollte dieser Titel besser abgeändert werden, da auch die "normalen" Handrollstempel sehr willkommen sind. Womöglich sind manche User noch vom Titel verschreckt. ;-)



Hamburg Postscheckamt ag, 27.01.1930

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 04.08.2019 11:55:23 Gelesen: 428446# 422 @  
@ filunski [#378]

Hallo Peter,

durch Zufall soeben auf einem Stick eines Sammlers aus Schweinfurt entdeckt. Das vorgestellte Muster im Beitrag [#378], kann jetzt als "benutzt" bestätigt werden.



(13b) AUGSBURG 2 /Päckchengebühr bezahlt / UB a / 27. 02.1951/ schlecht lesbar / WÜNDISCH WAREN / nach wie vor / gut und billig ( Sammlung Thomas Kolb).

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 04.08.2019 13:38:36 Gelesen: 428432# 423 @  
@ Nordluchs [#422]

Hallo Hajo,

sehr schön, jetzt wissen wir auch, dass dieser Handroller auch tatsächlich im Einsatz war! ;-)

Zu den "Roten" habe ich hier im Thema leider momentan nichts mehr, deshalb weiter mit einem "Schwarzen".

@ bernhard [#421]

Dann jetzt vom Hamburger Postscheckamt (schöner Abschlag ;-)) in den Hamburger Freihafen:



HAMBURG 14 / b / (FREIHAFEN) vom 13.4.1933

Und auch gleich noch den Beleg dazu:



Auch kann ich nur Bernhards Appell bekräftigen: "dass auch die "normalen" Handrollstempel sehr willkommen sind." ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2019 22:02:42 Gelesen: 428350# 424 @  
In den USA ist vieles eine Nummer größer, als bei uns. So auch dieser Handrollstempel, dessen Stempelkopf 31 mm Durchmesser aufweist.



Williamsport, PA. vom 10.07.1963

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bernhard Am: 04.08.2019 23:11:36 Gelesen: 428341# 425 @  
Hier wieder zwei gewöhnliche Handrollstempel aus Lüneburg 1 und 2 (jeweils Briefstücke).



Lüneburg 1 a, 25.04.1956



(24a) Lüneburg 2 h, 13.10.1953

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 04.08.2019 23:59:41 Gelesen: 428333# 426 @  
@ Jürgen Witkowski [#424]
@ bernhard [#425]

Hallo zusammen,

sehr schön, was Ihr hier wieder präsentiert, ich hoffe ja immer noch, dass sich auch bislang noch still hier mitlesende Handrollstempelliebhaber anstecken lassen und uns auch ihre Stücke zeigen! ;-)

@ filunski [#423]

"Zu den "Roten" habe ich hier im Thema leider momentan nichts mehr.

Dachte ich, und dann habe ich doch noch einen "Roten" gefunden, der hierher passt. Aber nicht Einer der "Roten" die Hajo liebt.



US CIVIL CENSORSHIP / * * / MUNICH vom 3.9.1947, ein Zensurstempel der US Post-Überwachungsstelle in München. Hier noch der ganze Beleg:



Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 05.08.2019 11:35:02 Gelesen: 428291# 427 @  
@ filunski [#420]

Hallo Peter,

mein PC "hört" wieder auf mich!

Schau Dir mal die dicken Linien in der Datumsleiste an: Sie entsprechen der Form im Leipzigstempel der Hochinflation. Ganz anders die zeitgleichen Klüssendorfstempel.

Gruß Walter
 
Nordluchs Am: 05.08.2019 20:52:33 Gelesen: 428192# 428 @  
@ filunski [#426]

Hallo an alle Freunde!

Hallo Peter, alles richtig, aber „schwarz“ kann er auch!

Anbei ein Fundstück, ohne Marken, aber mit „Frei durch Ablösung Reich“ des Statistischen Reichsamts. Mag wohl normal sein, aber ich zeige dieses komplett.



Viele Grüße
Hajo
 
Manne Am: 05.08.2019 21:27:40 Gelesen: 428177# 429 @  
Hallo,

heute zwei Handrollstempel aus Dortmund vom 09.03.1960 und 02.07.1969.

Gruß
Manne


 
filunski Am: 05.08.2019 22:43:24 Gelesen: 428162# 430 @  
@ Nordluchs [#428]
@ Manne [#429]

Hallo Hajo und Manne,

sehr schöne Beispiele und auch wenn es ganz "gewöhnliche Handrollstempel" sein mögen, so schön und deutlich lesbar abgeschlagen, findet man sie eben nicht alle Tage und die älteren Exemplare schon gleich nicht. Danke fürs Zeigen! ;-)

Nun aber eine Korrektur zu meinem letzten "Roten" [#426], dem Zensurstempel aus München. Da habe ich mich selbst aufs Glatteis geführt. Das ist doch kein Handroller, sondern ein Maschinenstempel von einer deutschen Maschine die nach dem Krieg umgerüstet wurde und von der US Zensur eingesetzt wurde. Das Besondere daran war, dass diese Maschine den Stempel so tief anbringen konnte wie auf dem Beispiel zu sehen (was mich schließlich auch dazu verleitet hat hier einen Handrollstempel zu sehen). :-(

Dafür jetzt aber noch einen wirklichen Handroller:



(22a) WUPPERTAL-ELBERFELD 1 / EILBRIEFSTELLE
vom 19.9.1955

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 05.08.2019 23:12:50 Gelesen: 428151# 431 @  
@ Tuffi [#427]

Lieber Walter,

schön zu lesen, dass dein PC wieder "mitspielt"! ;-)

Interessanter Aspekt! Die Leipziger hatten in der ganzen Handrollstempel-Geschichte von Anfang an ja ihr eigenes Süppchen gekocht und wer bei den Handrollern aus der Hochinflation mitgemischt hat, wissen wir ja auch nicht.

Hier mal ein direkter Vergleich der "Verdächtigen":



Links, der Versuchshandroller aus Leipzig (umgebauter Sylbe-Maschinenstempelkopf?), sehr dicke Datums-Steglinien.

Mitte, der Handroller aus [#420], dicke Datums-Steglinien, aber schwächer als links.

Rechts, Klüssendorf Handroller aus Hamburg, "normale", dünne Datums-Steglinien wie von den Klüssendorf Stempeln gewohnt.

In der Mitte ist auch der Ansatz der Entwerterlinien anders als bei den Klüssendorfstempeln. Mit deinem "Verdacht", dass der mittlere Handroller nicht aus dem Hause Klüssendorf stammt, kannst du richtig liegen!

Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 06.08.2019 08:53:26 Gelesen: 428098# 432 @  
Guten Morgen,

einen Handrollstempel aus Karlsruhe vom 19.05.1954 kann ich zeigen.

Gruß
Manne


 
Jürgen Witkowski Am: 06.08.2019 11:16:58 Gelesen: 428078# 433 @  
@ filunski [#82]

Liebe Handrollstempelexperten,

wer kennt sie nicht, die auf den ersten Blick unansehnlichen Karten, die in vielen Ein-Euro-Kisten oder in diesem Fall Ein-Euro-Umschlägen einer Rundsendung schlummern und darauf warten, wachgeküsst zu werden.

Bei der Durchsicht einer Rundsendung fiel mir folgendes Stück in die Hände:



Eine belanglose unfrankierte, verstempelte und undatierbare Postkarte. Doch was bedeutet T.C.V. mit einem Pfeil? Offensichtlich ein Hinweis, auf die andere Seite zu sehen.



Das sah doch schon einmal besser aus! Ein Pärchen der französischen Semeuse ligné, der MiNr. 161. Doch wieder kein gescheiter Tagesstempel!



Stattdessen ein Rollstempel, der aufgrund der Verwendungsdauer der Marke auf die Zeit zwischen 1926 bis 1929 datiert werden kann.

Dieser Typ Rollstempel wird Belgien zugeschrieben. Mein Exemplar ist jedoch aus Frankreich. Die genaue Betrachtung des Ortsstempels ergibt oben GIV... und unten ARD..., das könnte zu Givet, Ardennes passen, einem Ort direkt an der Grenze zu Belgien, der schon seit den frühen 1800er Jahren für den Postaustausch von Transitpost aus vielen Teilen Europas mit Frankreich zuständig war. Vielleicht hat man über "kollegiale Beziehungen" einen der belgischen Stempel bekommen?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
JAI Am: 06.08.2019 12:55:00 Gelesen: 428009# 434 @  
@ Manne [#432]

Hallo Manne,

kleiner Protest: Das ist kein Handrollstempel, es handelt sich um einen Maschinenstempel. Dieser hat den Tagesstempel links und den "Werbeeinsatz" (in diesem Falle die Welle) rechts und dazu 2 Fauststempel.

Gruß

JAI
 
Manne Am: 06.08.2019 13:41:36 Gelesen: 428003# 435 @  
@ JAI [#434]

Danke, das hatte ich übersehen.

Jetzt reiche ich einen Karlsruher Handrollstempel nach, Datum vom 23.10.1970


 
bernhard Am: 06.08.2019 19:11:34 Gelesen: 427963# 436 @  
Zweimal aus Uelzen:



(20a) Uelzen o, 28.10.1955



(20a) Uelzen (Bz Hannover) 1 n, 05.05.1955 (Monat unsicher)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 06.08.2019 23:20:20 Gelesen: 427930# 437 @  
Hallo zusammen,

hier ist ja wieder was los, sehr schön! ;-)

Heute mal eine Anfrage an alle Handrollstempelfans und Mitleser hier im Thema.

Die Handrollstempel gab es seit Einführung des Normstempels in zwei Varianten:



Variante 1, Stempelkopf um 90 Grad nach links gedreht (überwiegend eingesetzt)



Variante 2, Stempelkopf in Laufrichtung der Wellen (Entwerter), gleichlaufend, nicht so häufig wie Variante 1.

Beispiele zu beiden Varianten gibt es bis zur Einführung der 5-stelligen PLZ.

1993 kamen die 5-stelligen PLZ und natürlich gab es auch neue Handroller und dazu gab es auch eine neue Postnorm, die PTZ-Norm 1341.04 Deutsche Bundespost PLZ 5-stellig.

Es gab wieder die oben genannte Variante 1, hier ein Beispiel vom Ersttag:



Und ebenso vorgesehen war auch die Variante 2, hier das Beispiel aus der PTZ-Norm:



Von der Variante 2 ist bislang noch kein Beispiel aus postalischem Einsatz aufgetaucht, nur Variante 1. Nun hatten diese Handroller leider auch keine lange Einsatzzeit, da mit der Privatisierung der Post und der Abschaffung der Postämter diese Handrollstempel schon sehr bald aus dem Postalltag verschwanden. Handrollstempel gab und gibt es dann, beginnend Mitte der 1990er Jahre nur noch aus den Briefregionen (auch nur sehr kurz) und (noch) bis heute aus den Briefzentren. Auch die BR/BZ Handroller nur in Variante 1.

Es wäre jetzt sehr interessant ein echtes Beispiel der Variante 2 mit 5-stelliger PLZ zu sehen! ;-) Vielleicht findet ja doch noch Jemand solch einen Abschlag?

Viele Grüße,
Peter
 
Mondorff Am: 06.08.2019 23:38:36 Gelesen: 427925# 438 @  
@ Jürgen Witkowski [#433]

Beitrag [#101] könnte helfen.

DiDi
 
bernhard Am: 06.08.2019 23:52:50 Gelesen: 427912# 439 @  
@ filunski [#437]

Hallo Peter,

die waagerechte (lesegerechte) Ausführung wurde m.W. nur von der Fa. Braungardt in Gauting hergestellt. Die Firma war zu dieser Zeit bereits in Konkurs, dies ist sicherlich die Erklärung für die fehlenden "Abschläge".

Viele Grüße
Bernhard
 
Mondorff Am: 07.08.2019 11:52:48 Gelesen: 427817# 440 @  


Eingeschriebener Posteinzugs-Umschlag für's Inland mit dem Rollstempel

1000 LUXEMBOURG CT / S4 / PORTPAYÉ des CT beim Postamt Luxemburg-Bahnhof vom 5.12.2001 in rot.

(CT = Centre de Tri = Verteilzentrum / Port payé = Porto bezahlt)

Freundlichen Gruß
DiDi
 
filunski Am: 07.08.2019 13:34:20 Gelesen: 427798# 441 @  
@ bernhard [#439]

Hallo Bernhard,

sehr interessanter Hinweis und Aspekt! :-)

Das kann durchaus möglich sein. Die Handroller der Variante 2 aus der Zeit der 4-stelligen PLZ stammen überwiegend aus Süddeutschland (meist Bayern, viele aus München und Augsburg) und dort fungierte Braungardt traditionell schon lange als Hauptlieferant.

LG, Peter
 
filunski Am: 07.08.2019 13:44:04 Gelesen: 427795# 442 @  
@ Mondorff [#440]

Salut Didi,

schönes Beispiel eines Luxemburger Gebühr bezahlt Handrollers (wieder ein "Roter" für Hajo! ;-)), danke fürs Zeigen.

Dazu von mir auch nochmals einen "Roten", ungewöhnlich ist daran die rote Farbe:



BIELEFELD 1 / rt / 48 vom 4.1.1980 (UB nicht ganz sicher), hier verwendet als Ankunftsstempel. Bleibt hier die Frage, warum in Rot und nicht Schwarz?

Dazu der komplette Beleg, ein sicherlich philatelistisch beeinflusster Einschreibebrief von den Azoren nach Bielefeld, hier Vorder- und Rückseite:



Selten schön und für einen modernen Beleg ungewöhnlich, der exakt anhand der Stempel dokumentierte Beförderungsverlauf. Auch nur so genau dokumentiert weil der Brief per Express versandt wurde. Erklärt mir aber immer noch nicht die rote Farbe des Handrollers. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 07.08.2019 16:38:25 Gelesen: 427755# 443 @  
@ Mondorff [#438]

Hallo Didi,

danke, dass Du mich noch einmal zum Nachdenken angeregt hast. Da in der Empfängeradresse nirgendwo ein Hinweis auf Belgien zu lesen ist, bin ich davon ausgegangen, dass die Karte innerhalb von Frankreich gelaufen ist. Auf Deinen Beitrag hin habe ich nach dem Ort Haine St. Pierre gesucht und siehe da, er befindet sich in Belgien. Somit muss man auch nicht weiter rätseln, warum der Handroller für nachträgliche Entwertung in Frankreich zur Anwendung gekommen sein soll. Er wurde ja in Belgien verwendet!

Zur Belohnung gibt es einen Handrollstempel aus Luxemburg, der sich auf einem Wahlbriefumschlag zur deutschen Bundestagswahl 2009 befindet.



32?0 Luxembourg - CT ro12 vom 19.09.2009

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 08.08.2019 22:02:34 Gelesen: 427609# 444 @  
Zur Abwechslung einmal wieder ein älterer Stempel aus Deutschland, leider nur auf einem kleinen Ausschnitt.



Zeulenroda * * o vom 04.11.1928

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
cowie Am: 08.08.2019 22:09:53 Gelesen: 427605# 445 @  
@ Jürgen Witkowski [#433]

Hallo Jürgen,

solch eine nachträgliche Entwertung mit dem belgischen Handrollstempel auf einer französischen Marke kann ich auch zeigen.

AK aus NANTEAU-sur-LUNAIN nach Brüssel(BRUXELLES) vom 9.9.1903.



Gruß Frank
 
mumpipuck Am: 08.08.2019 22:24:05 Gelesen: 427599# 446 @  
Ich könnte hier noch einen von Lokstedt-Niendorf (heute Hamburg-Niendorf)von 1932 beitragen:



Herzliche Grüße
Burkhard
 
mumpipuck Am: 08.08.2019 23:50:34 Gelesen: 427551# 447 @  
@ filunski [#437]

Auch im Norden, beim Postamt 2050 Hamburg 80 (Bergedorf) kommt die Variante 2 vor. Bei der Beschaffung ging es munter durcheinander, wie die Abschläge aus meiner Heimatsammlung zeigen:



Nicht jedoch wenn man sich die Beschaffungsdaten ansieht (Variante jeweils in Klammern):

y (1) 01.05.1965 Gleichmann
z (1) 01.05.1965 Gleichmann
aa (1) 01.05.1965 ?
ab (1) 01.05.1965 ?
ac (1) 01.05.1965 Gleichmann
ad (1) 01.05.1965 Gleichmann
af (2) 17.03.1969 Gleichmann
ag (2) 27.03.1969 Gleichmann
ab (2) 02.11.1970 Gleichmann
aa (2) 01.12.1972 Gleichmann

ae war ein gewöhnlicher Tagesstempel aus der Lieferung 17.03.1969.

Alle späteren Handrollstempel (ab 1986) des Postamts sind in Variante 1 ausgeführt.

Die Stempel in Variante 2 wurden lt. Inventarkarten des Postamts von Gleichmann geliefert. Demnach hat neben Braungardt (Beitrag 439) auch dieser Hersteller solche Stempel angefertigt.



Auch von den ebenfalls in Norddeutschland liegenden Postämtern 2410 Mölln 1 und 2418 Ratzeburg gibt es Handrollstempel in Variante 2 aus den 1970ern, später jedoch nur Variante 1.

Gab es möglicherweise im Zeitablauf wechselnde Anweisungen ?

Vielleicht helfen die teilweise erhaltenen Auslieferungsbücher der Hersteller weiter, wenn man sie bezüglich der Herstellungsdaten der Varianten ansieht ?

Herzliche Grüße
Burkhard
 
bernhard Am: 09.08.2019 00:04:40 Gelesen: 427547# 448 @  
@ mumpipuck [#447]

Hallo Burkhard,

sehr interessant, und man muss eigentlich davon ausgehen, dass die Inventarkarten richtig ausgefüllt wurden. Die Kopien der Gleichmann-Bücher gehen bei mir nur bis Anfang der 1950er Jahre, danach nimmt mein Interesse an Stempeln auch deutlich ab. Bis dahin stellte Gleichmann nur die senkrechte Variante her.

Danke für's zeigen!

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 09.08.2019 11:06:02 Gelesen: 427490# 449 @  
@ filunski [#442]

Hallo zusammen,

nach einer Zwangspause melde ich mich mit einer „roten“ Eingabe. Zwar nur als Muster und das Datum ist durch Verstellung der Datumsrollen etwas schlecht zu entziffern. Ist aber aus den 1950iger Jahren. Wichtiger ist, das der Benutzer klar zu erkennen ist.



(10a) LEIPZIG 8 . PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT (PLZ nachträglich eingefügt) - 8.6.195X - Otto Maier K. - G. / Leipzig / Grosso und- Kommissions - / buchhandlung / Günstige und billige Bezugsquelle / für - Wiederverkäufer

Viele Grüße
Hajo
 
bernhard Am: 09.08.2019 13:06:49 Gelesen: 427464# 450 @  
Nachfolgend ein vermutlich 2-fach aptierter Handrollstempel bei dem Fragen offen bleiben.



(20) Fallingbostel d, 05.04.1956

1) Die PLZ (20) wurde vermutlich nachträglich eingefügt (in 1944 - 1946)
2) Der Zusatz, vermutlich "(Lager)", wurde aptiert

Die Frage ist, ob beide Aptierungen gleichzeitig gemacht wurden oder in 2 Schritten und jeweils in welchem Jahr. Wäre super wenn wir dies auflösen könnten.

Viele Grüße
Bernhard
 
mumpipuck Am: 09.08.2019 20:14:04 Gelesen: 427381# 451 @  
Hallo Bernhard,

im letzten OVZ der Reichspost (Stand Mai 1944) ist das Zweigpostamt Fallingbostel Lager des Postamts Fallingbostel noch aufgeführt. Laut Wikipedia wurden die Baracken Ende der 1940er abgerissen, nachdem sie noch als Flüchtlingslager gedient hatten. Soviel zur Eingrenzung.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
filunski Am: 09.08.2019 23:39:29 Gelesen: 427355# 452 @  
@ mumpipuck [#447]

Hallo Burkhard,

tolle Aufstellung! Klasse, wenn wir mehr solche Zusammenstellungen hätten, wären wir mit der Erforschung der Handroller einen großen Schritt weiter. Danke fürs Zeigen und jederzeit gerne mehr davon. ;-)

Von mir heute mal ein sicherlich auch ungewöhnlicher Handrollstempelbeleg, der uns in der Erforschung derselben aber leider nicht sehr weiter hilft, dennoch ein wie ich meine interessantes Beispiel darstellt:



Beleg aus der BRD in die DDR und dort wegen der wohl unzulässigen Marke (Vertriebenenmarke) von der Postzensur übermalt und wieder zurück geschickt. Der Handrollstempel müsste aus Bremen sein, dort befand sich der Absender.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 10.08.2019 16:59:45 Gelesen: 427208# 453 @  
Berlin-Niederschönweide:



Berlin- * Niederschönweide f, 17.10.1928

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Witkowski Am: 10.08.2019 22:54:16 Gelesen: 427120# 454 @  
Unter insgesamt sechs Stempeln auf der Rückseite eines Eilbriefes nach Marl darf natürlich ein Handrollstempel nicht fehlen.



(22a) Düsseldorf 1 h vom 26.04.1955

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 10.08.2019 23:58:35 Gelesen: 427107# 455 @  
Hallo zusammen,

na dann von mir auch noch ein Handrollstempelbeispiel zum Nachdenken.

Wie wir es auch von Tagesstempeln kennen, blieben auch nach Einführung des Normstempels (Zweikreisstegstempel) die älteren Typen wie z.B. der Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten, noch lange im Einsatz oder kamen nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reichs 1945 wieder in Gebrauch. Gerade bei den Handrollstempeln dauerte es auch nach Einführung der Stempelnorm noch etwas länger bis diese überhaupt auf die Handrollstempel angewandt wurde.

Hier nun ein Beispiel aus Schweinfurt bei dem der Handrollstempel alter Art (Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten) noch bis in die 1960er Jahre in Gebrauch war:



Zwei Abschläge, links aus 1960, rechts aus 1962. Doch da fällt noch etwas auf. Der rechte Abschlag desselben Stempelgeräts hat plötzlich Zuwachs bekommen, einen UB "g". Umgekehrt wäre dies ja gar nicht so ungewöhnlich, alter UB und/oder Stern(e) wurden oft mal entfernt. Aber hier zeigt der spätere Abschlag eine Hinzufügung des UB!

Wieso? Darüber lässt es sich spekulieren. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 11.08.2019 12:04:01 Gelesen: 427011# 456 @  
@ filunski [#455]

Hallo Peter,

ich würde gern den ganzen Beleg sehen.

Es fällt auf, dass die Stempel zu unterschiedlicher Zeit abgeschlagen wurden. Der Beamte hat beim Nachsehen festgestellt, dass ein Postwertzeichen nicht entwertet wurde und (zufällig) einen anderen Stempel aus seinem Bestand gegriffen.

Gruß Walter
 
bernhard Am: 11.08.2019 13:45:07 Gelesen: 426997# 457 @  
@ Tuffi [#456]

Hallo Walter,

es ist zwar ein Bild, doch sind es zwei unterschiedliche Belege, die nebeneinander gelegt wurden. Einer aus 1960 und einer aus 1962. Es scheint wirklich das selbe Stempelgerät zu sein, bei dem nachträglich der Unterscheidungsbuchstabe eingefügt worden ist. Vielleicht anlässlich einer sowieso erforderlichen Reparatur.

Auf jeden Fall sehr Interessant!

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 11.08.2019 14:04:09 Gelesen: 426993# 458 @  
@ Tuffi [#456]
@ bernhard [#457]

Hallo Walter, hallo Bernhard,

Bernhard hat Recht, es sind zwei Ausschnitte aus verschiedenen Jahren, die ich nur nebeneinander gelegt habe. Ich habe leider auch nur diese Ausschnitte, keine Belege.



Ich bin mir auch sehr sicher, dass es beide Male dasselbe Stempelgerät ist. Vielleicht machte eine "Revision" der im Postamt vorhandenen Stempelgeräte eine Vergabe/Kontrolle der UB nötig und man hat dann nachträglich dem Handrollstempel den UB g zugewiesen und diesen in das Stempelgerät eingebaut? Wie schon angemerkt, dazu kann man herrlich spekulieren. ;-)

LG, Peter
 
bernhard Am: 11.08.2019 21:14:51 Gelesen: 426914# 459 @  
Fürstenberg (Mecklb.):



Fürstenberg * (Mecklb.) *, 04.12.1934

Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 11.08.2019 23:36:09 Gelesen: 426894# 460 @  
Die habe ich heute beim Sammlertreff geschenkt bekommen:



HANNOVER 3 / cc / 3000 Datum schlecht lesbar



NEUHOF.KR FULDA 1 / a / 6404 vom 2.1.1992?



BERLIN BPA / 1005 / Ub? vom 14.5.1985

Beste Grüße
Eckhard
 
Nordluchs Am: 12.08.2019 17:09:58 Gelesen: 426813# 461 @  
@ filunski [#455]

Hallo zusammen,

anbei ein ganz frischer Handrollstempel. Ein „Peter“ sendete etwas nach Hajo und Angelika. Der erste Gedanke war, toll was es alles gibt, selbst auf einen Handrollstempel hat der Mann Zugang. Auf eine Anfrage hin, teilte mir der Peter aus B. mit, er hätte das Ding ahnungslos in einem Briefkasten geworfen und war erstaunt, dass in Amberg auch so ein Handroller benutzt wird. Damit das vom Tisch kommt, hier der Beweis.



Herzliche Grüße
Hajo
 
Jürgen Witkowski Am: 12.08.2019 21:28:33 Gelesen: 426734# 462 @  
@ Nordluchs [#461]

Mein Handrollstempel ist 91 Jahre älter. Der Handrollstempel ist dabei genau für den Zweck eingesetzt worden, wofür er entwickelt wurde. In diesem Fall auf einem Zeitungsstreifband. Herr Levin liess sich die Essener Allgemeine Zeitung in den Urlaub auf die Nordseeinsel Juist nachschicken.



Essen * 1 xx vom 23.08.1928

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
muemmel Am: 12.08.2019 22:36:53 Gelesen: 426716# 463 @  
Hallo an die Handroller-Freaks,

für eine Dokumentation suche ich dringend einen Beleg oder Abbildung eines solchen mit dem Handrollstempel LEIPZIG / f 13 *.

Wäre schön, wenn jemand helfen könnte.

Schönen Gruß
Mümmel
 
Tuffi Am: 13.08.2019 12:04:50 Gelesen: 426606# 464 @  
@ muemmel [#463]

Hallo Mümmel,

meinst du die Walze aus der Sylbe-Maschine als Rolle verwendet? Mit so etwas könnte ich dienen. Gern im Tausch zu einem Beleg der Hochinflation, wie du ihn bereits zeigtest.

Gruß Tuffi
 
muemmel Am: 13.08.2019 13:05:18 Gelesen: 426588# 465 @  
@ Tuffi [#464]

Hallo Walter,

genau das ist es, was ich suche.

Alles weitere wickeln wit per Email ab.

Grüßle
Harald
 
filunski Am: 13.08.2019 13:15:52 Gelesen: 426586# 466 @  
@ muemmel [#463]

Hallo Harald,

in der Inflaseiten Datenbank ist ein schöner Beleg drin:



https://www.inflaseiten.de/belege/zeigen/8994

M.E. müsste das der Handroller sein, nicht die Sylbe Maschine (wäre schwierig das mit einer Maschine so hinzubekommen). Ist beim Beleg selbst in der Datenbank nicht beschrieben.

Viele Grüße,
Peter
 
muemmel Am: 13.08.2019 13:40:20 Gelesen: 426578# 467 @  
@ filunski [#466]

Moin Peter,

danke für den Hinweis.

Die Beschreibung werde ich diese Tage aktualisieren.

Grüßle
Harald
 
Journalist Am: 13.08.2019 17:02:05 Gelesen: 426543# 468 @  
Hallo an alle,

wer kann bei dem folgenden Handrollstempel weiterhelfen bzw. handelt es sich hier um eine eventuelle Aptierung der Briefzentrum-Zahl oder ist er doch nur ungünstig abgeschlagen ?



Und hier noch einmal vergrößert der wichtige Ausschnitt:



Der Brief (ein Einschreibebrief) stammt laut Angaben des Absenders aus 46325 Borken - der Handrollstempel Briefregion müsste also vom Gebiet des BZ 46 (Duisburg) stammen. Kann hier jemand diesen Handrollstempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben "b" mit BZ-Zahl zum Vergleich zeigen und oder hat jemand Kenntnis, das dieser Stempel eventuell doch aptiert wurde ?

Viele Grüße Jürgen
 
LOGO58 Am: 13.08.2019 18:06:04 Gelesen: 426533# 469 @  
@ Journalist [#468]

Hallo Jürgen,

ich kann diesen Handrollstempel aus der Briefregion 47 (BR 46/47) anbieten:



BR 47 / b

Er stammt entweder aus Kleve oder Wachtendonk. Es gab aber wohl tatsächlich auch noch einen HRS BR 46 / b, der Borken oder Emmerich zuzuordnen ist. Den habe ich aber leider nicht. ;-(

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
filunski Am: 14.08.2019 00:31:23 Gelesen: 426479# 470 @  
@ Journalist [#468]
@ LOGO58 [#469]

Hallo zusammen,

interessante und völlig neue Variante! Danke für das Zeigen hier im Thema. ;-)

Nachdem Lothars Briefregion (BR) 47 Abschlag 2003 noch die BR-Nummer hat, wird der aptierte Stempel (Abschlag aus dem Jahr 2001) wohl der ehemalige BR 46 Handrollstempel sein.

Einige dieser BR Handroller befinden sich bis heute noch in den Briefzentren und kommen sporadisch mal zum Einsatz. Anscheinend war da jemand im BZ 46 sehr genau und entfernte die alte BR Nummer.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 14.08.2019 12:33:15 Gelesen: 426367# 471 @  
Arnstadt:

Das PA Arnstadt hatte 1944 und nach dem Kriegsende immer noch Handrollstempel mit Sternen in Verwendung. Möglicherweise hatte es damit ein Problem, da die Sterne auch als Unterscheidungszeichen dienten.



Arnstadt ***, 23.10.1944 (Slg.)



Arnstadt **, 01.10.1942 (aus Internet)

Vielleicht gibt es auch noch einen mit einem Stern? Ja, sicher! Der nachfolgende ist entnommen aus: Klaus Simon, Die Post in Arnstadt - Tagesstempel



Arnstadt *, 05.06.1942

Viele Grüße
Bernhard
 
Heinrich3 Am: 14.08.2019 12:40:40 Gelesen: 426364# 472 @  
Hallo,

ist das ein Handrollstempel eines ZSP / Zustellungsstützpunktes? Wenn nein, bitte löschen. Ich meine, der Stempel aus Eppelborn ist nicht gerade häufig, also stelle ich ihn mal hier rein.

Phile Grüße
Heinrich


 
Nordluchs Am: 15.08.2019 20:22:43 Gelesen: 426147# 473 @  
@ Nordluchs [#449]

Hallo zusammen!

Hallo Heinrich, ich kann Dir leider nicht helfen, das ist nicht mein Ding. Aber es gibt ja noch andere Spezl!

Nun zu meinem Anliegen, mit der Anmerkung vorweg, das ich hier in der richtigen Rubrik und nicht bei „Analoge Stempel“ gelandet bin. Bei der Bearbeitung des gezeigten Handrollstempel, der nur als Fragment vorlag, half diesmal nicht die alte Frau „GOOGLE“. Das Branchenverzeichnis von Hamburg 1954 ergab, für mich erstaunlich, kein Ergebnis. Nein, eine simple Verschiebung innerhalb der Datenbank auf Philaseiten, brachte die Hilfe. Durch das nötige simple Anklicken der einzelnen Belege sagt es „Hallo!“ in meinem kahlen Kopf.



(24a) HAMBURG 18 / Bezahlt _a_ 30.11.1953 - Dank des AFS kann nun der Text komplettiert werden. - ( Tuchhaus / F.A. / Seiler / Hamburg)

Somit wieder ein Problem gelöst und ein roter aus der Versenkung geholt.

Viele Grüße!
Hajo
 
calliostoma Am: 15.08.2019 21:40:13 Gelesen: 426131# 474 @  
Hallo,

Handroller aptiert Bahnpostamt Köln. Kann jemand den nicht aptierten Stempel zeigen ?

Gruß Dirk


 
DL8AAM Am: 15.08.2019 22:05:01 Gelesen: 426123# 475 @  
Nur damit man auch so einen Handroller vom FRANKIERSERVICE hier in diesem Thread sieht:



Handrollstempel BRIEFZENTRUM 66 bb / -8.-2.19-20 vom Frankierservice beim Briefzentrum Saarbrücken, mit Zusatz "Entgelt bezahlt", d.h. für eine DIALOGPOST-Sendung.

Gruß
Thomas
 
filunski Am: 16.08.2019 00:27:03 Gelesen: 426100# 476 @  
@ Heinrich3 [#472]

Hallo Heinrich und hallo alle Handroller-Freunde! ;-)

Ja, Heinrich, das ist ein Handrollstempel des ZSP Eppelborn. Häufig, noch dazu aus wie anscheinend hier, echtem postalischen Gebrauch, sind diese nicht. Ich würde den als sehr seltenes Stück bezeichnen, danke für die Präsentation.

Um nicht ohne Bild zu enden, noch ein kleines "Sahnestückchen" aus Kolumbien:



Mehr dazu demnächst im Thema Luftpost. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 16.08.2019 12:15:20 Gelesen: 425995# 477 @  
Hier wieder ein ganz normaler aus Stettin:



Stettin 1 lm, x4.10.1944

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 17.08.2019 15:35:08 Gelesen: 425852# 478 @  
@ filunski [#476]

Hallo an alle Freunde dieser Rubrik!

Gestern wurde ich nach langer Suche fündig. Es ist nur ein Handrollstempel mit Päckchengebühr Bezahlt, benutzt vom Postamt Hamburg 7, hier auch schon einige Male gezeigt. Aber dieses Teil ist sehr sauber, bedingt durch die Stärke der Pappe von mindestens 1 mm, konnte der Rollstempel auf dem zu versendenden Teil sauber abgerollt werden.



(24a) HAMBURG 7 . PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT (PLZ nachträglich eingefügt) - ohne UB_ / 1.12.1954 Postamt Hamburg 7 / Benutzer: Paul Hildebrandt, Hamburg 11 Lohseplatz /

Derjenige, der das aus dem Karton ausgeschnitten hat, war ein Fachmann im Druckgewerbe, denn so sauber kann nur eine Maschine schneiden. Den handschriftlichen Text links unten habe ich so belassen. Der Versatz in der Welle des Stempels ist wohl auch nicht normal?

Schönes Wochenende!

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 17.08.2019 18:49:49 Gelesen: 425799# 479 @  
@ Nordluchs [#478]

Der Versatz in der Welle des Stempels ist wohl auch nicht normal?

Hallo Hajo,

interessantes Stück, das uns wieder zeigt wie diese Päckchenfreistempel-Handroller, zumindest in Hamburg 7, noch verwendet wurden.

Bei den Hamburger Päckchenfreistempeln gab es welche die hatten am Stempelkopf 7 waagerechte Striche:



Als Entwertereinsatzstück kamen ja normalerweise die Werbeeinsätze der jeweiligen Selbstbucher zum Einbau, Welleneinsätze waren dafür wohl nicht vorgesehen. Diese Stempelgeräte waren ja auch von diesen Firmen bezahlt, verblieben aber im Postamt unter dessen Aufsicht und Kontrolle.

In Hamburg 7 verwendete aber anscheinend das Postamt einen dieser Handroller für eigene Zwecke. Dazu musste aber der Entwertereinsatz ausgetauscht werden. Firmenwerbung raus, neutraler Einsatz (Wellen) rein. Nun gab es aber keinen Welleneinsatz mit 7 Wellen. Die normalen Handroller hatten nur 6 Wellen. Solch ein Einsatz von einem normalen Handrollstempel wurde hier behelfsmäßig eingebaut und das sah dann so aus.

Dieser Vergleich ist hier nochmals dargestellt:



Viele Grüße,
Peter
 
becker04 Am: 18.08.2019 12:07:06 Gelesen: 425686# 480 @  
Hallo zusammen,

habe hier zwei Abschläge aus St. Goarshausen.



Viele Grüße
Klaus
 
bernhard Am: 19.08.2019 18:07:04 Gelesen: 425507# 481 @  
Hallo liebe Handrollstempel-Freunde,

heute mal 2 Abschläge aus dem Nachbarland Österreich:



Mödling 1 *, 26.07.1956



1050 Wien 4w, 01.12.1966

Viele Grüße
Bernhard
 
wajdz Am: 19.08.2019 22:23:01 Gelesen: 425472# 482 @  
@ filunski [#289]

So geradlienig waren die Denkmuster damals auch nicht. Die Parteilinie konnte sich sehr plötzlich ändern. Deshalb wurde doch jeden Morgen so eifrig das Zentralorgan studiert, damit man sich nicht plötzlich abseits der Linie befand. ;-)

Und hier eines dieser Geräte auf einem Briefausschnitt Großbrief Apolda-Moskau per Luftpost mit rückseitig abgeschlagenem Ankunftstempel

DDR MiNr 2584 (10), 2501 (15), 2x 2650 (80) = 185



entwertet mit Handrollstempel 5320 ASPOLDA 1 • aP • 29.12.87, Ankunftstempel vom 3.3.88

MfG Jürgen -wajdz-
 
filunski Am: 19.08.2019 23:13:18 Gelesen: 425459# 483 @  
@ becker04 [#480]
@ bernhard [#481]
@ wajdz [#482]

Hallo zusammen,

da werden ja wieder schöne Handrollstempel präsentiert, wie man sie nicht alle Tage findet, auch wenn sie teilweise recht unscheinbar daher kommen. Besonders schön und fast schon ein Musterabschlag, der Handrollstempel aus Apolda von wajdz, danke an alle für die Präsentation.

Dann greife ich mal Bernhards Ausflug ins Nachbarland gleich auf und mache in einem anderen Nachbarland weiter, den Niederlanden.

Wer das Thema von Anfang an mitverfolgt hat, erinnert sich gewiss noch an diese Zusammenstellung:



Sie stammt aus einem Artikel von Ehrmann der sich 1927 als einer der Ersten mit den Handrollstempeln in der Sammlerwoche befasste und zeigt seine Zusammenstellung von Vorläufern der damals noch recht neuen deutschen Handrollstempel. Mit dabei auch ein Handroller aus den Niederlanden, den wir uns jetzt mal etwas genauer ansehen.

Diese Art von Handrollstempel wurde das erste Mal 1911 versuchsweise in der Stadt 's-Hertogenbosch eingesetzt und ab 1912 dann in zahlreichen weiteren Städten eingeführt. Auf den beiden Abbildungen sehen wir links den Versuchsstempel aus dem Jahre 1911 (ohne Einsatz der Jahreszahl) und rechts dann ein Jahr später mit der Jahreszahl [1]:



In den Niederlanden heißen diese Handroller Drukwerkrolstempel und waren nach der Einführung landesweit verbreitet. Das Stempelgerät sah recht einfach aus (Bilder COMM, bis 2016 Museum voor Communicatie, Den Haag):



Die Jahreszahl in der Mitte war auswechselbar und wurde mit einer Senkschraube fest gehalten.

Diese Geräte waren sehr lange im Einsatz, hier ein Abdruck einer im Jahre 1933 neu ausgelieferten Stempelwalze für Rotterdam aus dem Stempelboek Rijksmunt (Stempelablieferungsbuch):



Ein weiteres Beispiel [1] zeigt sogar noch den Gebrauch eines solchen Handrollers im Jahre 1949 in Arnhem, das Gerät war bis dahin immer noch mit dem Jahreseinsatz von 1919 bestückt!



Auf älteren niederländischen Marken (ab 1912), insbesondere auch bei größeren Einheiten kann man diese Stempel gut finden. Seht mal nach! ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Bilder aus Drukwerkrolstempels von Cees Janssen, Nederlandse Academie voor Filatelie, 2014
 
Jürgen Witkowski Am: 20.08.2019 20:48:14 Gelesen: 425346# 484 @  
@ filunski [#483]

Tolle Dokumentation dieses interessanten niederländischen Stempels.

Mein Stempel, den ich heute zeigen möchte kommt aus einer weiter entfernten Region. Er stammt aus der Hauptstadt von Ätiopien, Addis Abeba, die im Land selbst Addis Ababa genannt wird.

Es handelt sich um einen Handrollstempel, der als Ersttagsstempel eingesetzt wurde.



Addis Ababa Ethiopia vom 22.07.1968

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
wuerttemberger Am: 20.08.2019 22:25:07 Gelesen: 425329# 485 @  
Ich lese schon eine ganze Weile diesen interessanten Thread mit und kann jetzt auch einen Beleg zeigen, auf dem man so einen Stempel eigentlich erwartet.

Eine Zeitungsdrucksache aus Berlin O 17 vom 4.7.48.


 
filunski Am: 21.08.2019 00:32:10 Gelesen: 425316# 486 @  
@ Jürgen Witkowski [#484]

Danke für die "Blumen"! ;-)

Ein schöner "Exot" hier im Thema, der Äthiopier.

@ wuerttemberger [#485]

Willkommen bei den Handrollern! :-) Schönes Beispiel zum Einstand, danke fürs Zeigen und gerne noch mehr davon.

Von mir dann mal ein sicherlich auch ungewöhnlicher Beleg, nicht nur, weil er gleich mehrere Attribute vereinigt, die ihn für die meisten Sammler unattraktiv machen und ihn eher der Rundablage zuführen würden. Letzteres Schicksal blieb ihm glücklicherweise erspart und jetzt ist er bei mir in "Sicherheit". ;-)

Der Beleg ist zu groß, etwas mitgenommen, verknittert, hinten klebt noch Tesa drauf, dann natürlich wieder so ein ungeliebter Handrollstempel zur Entwertung der Frankatur verwendet, aber seht doch selbst:



Tja, die Frankatur! Was ist denn da passiert? Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben und alles mit Ganzsachenausschnitten frankiert. Die schön zu entwerten, dafür bot sich der Handroller ja förmlich an.

Hier der Stempel nochmals im Detail:



DRESDEN 24 / 8024 / rh
vom 01.10.1990

Hier eventuell mitlesenden ehemaligen DDR Philatelisten ist der Absender vielleicht sogar bekannt? ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 21.08.2019 19:21:53 Gelesen: 425194# 487 @  
Von mir kommt heute noch ein weiterer Exot. Diesmal aus dem Iran.



Der Stempel stammt aus Teheran. Dank Volkmars Hilfe kann ich auch das Datum nennen. Er schrieb mir: "Der Stempel ist vom ۵۹.۱۲.۱۷ = 59.12.27 = 27.12.1359 SH = 18.03.1981 AD."

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bernhard Am: 21.08.2019 20:42:48 Gelesen: 425172# 488 @  
Finsterwalde (Niederlausitz):

Das nachfolgende Beispiel aus Finsterwalde zeigt mir das Handrollstempel manchmal sehr selten sein können. Ich habe die Poststempel von Finsterwalde einige Jahre gesammelt und dies ist die einzige Ausbeute, obwohl dieser ältere Typ schon einige Jahre im Einsatz war.





Finsterwalde (Niederlausitz) k, xx.06.1948

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 21.08.2019 23:34:43 Gelesen: 425137# 489 @  
@ bernhard [#488]

...zeigt mir das Handrollstempel manchmal sehr selten sein können.

Hallo Bernhard,

diese Aussage kann ich nur bekräftigen! Die Handrollstempel sind bis heute, zumindest in Deutschland, noch unter den meisten Sammlern und auch Händlern als "die Stempelparias" gebrandmarkt. Selbst eigentlich bessere Marken, Blocks und auch Belege werden, wenn mit Handrollstempel entwertet, egal wie schön das auch sein mag, als minderwertig eingestuft. Wäre eigentlich jetzt ganz gut für uns, die wir uns für die Handroller interessieren, führt und führte vor allem früher dazu, dass gerade "Allerweltsbelege" mit Handrollern meist entsorgt wurden.

Der folgende Handrollstempel aus Dieburg ist zwar öfters zu finden, aber so wie hier eingestellt, dürfte er recht einmalig, auf alle Fälle aber ungewöhnlich sein:



DIEBURG 1 / a / 611 vom 13.14.1972

Von den Tagesstempeln kennen wir dieses Phänomen ja öfters, Fehleinstellung des Datums, hier des Monats. Handroller mit diesem Fehler kenne ich, zumindest bis jetzt, nur diesen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 22.08.2019 17:50:03 Gelesen: 425034# 490 @  
@ filunski [#489]

Hier stimmte alles mit dem Datum, allerdings nicht mit der Anschrift, wie der violette Zweizeiler vom Postamt Prag XV Podoli zeigt: Adressat unbekannt!

Für dieses Thema aber viel interessanter ist der Handrollstempel links oben auf dem Brief.


Praha 120 P vom 17.08.1953

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Nordluchs Am: 23.08.2019 12:10:16 Gelesen: 424908# 491 @  
@ Jürgen Witkowski [#490]

Hallo zusammen,

ich zeige einfach mal einen Fund, der bei der Bearbeitung von Freistemplern gesichtet wurde. Das Bild in der Datei war etwas schwach auf der Brust. Habe dieses Teil etwas aufgepeppt. Bis demnächst wieder, dann mit einem „roten“ Außerirdischen.



Aber schön sauber ist der Handrollstempel auf dem Beleg mit Postauftrag aus Görlitz und dann noch von 1930.

Viele Grüße
Hajo
 
bernhard Am: 23.08.2019 12:38:06 Gelesen: 424901# 492 @  
@ Nordluchs [#491]

Hallo Hajo,

der ist wirklich schön und das Datum gleich mit 3 verschiedenen Stempelgeräten bestätigt.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 24.08.2019 00:54:46 Gelesen: 424798# 493 @  
Hallo zusammen,

ich bleibe mal eben noch bei den Einstellfehlern.

Das müssen nicht immer nur Fehleinstellungen sein, sondern auch so etwas wie bei diesem Handroller aus dem Briefzentrum 13 kann passieren:



Hier hatte man versäumt den Arretierstift für die Datumswalze zu stecken und so läuft das Datum durch und es kommt zu solchen "Fantasieanzeigen". ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 24.08.2019 12:51:00 Gelesen: 424736# 494 @  
Die Belgier handrollen auch, wie dieser aktuelle Posteingang zeigt: ANTWERPEN X / CFC vom 20.8.2019



Beste Grüße
Eckhard
 
Jürgen Zalaszewski Am: 24.08.2019 16:49:08 Gelesen: 424718# 495 @  
Hallo zusammen,

da kann ich auch noch einen Belgier beisteuern. Dieser kommt aus Gent X z 24. 07. 2018.



Beste Grüße
Jürgen
 
filunski Am: 25.08.2019 12:45:25 Gelesen: 424675# 496 @  
@ JohannesM [#494]
@ Jürgen Zalaszewski [#495]

Hallo zusammen,

sehr schön, da ist wohl die "Reiselust" ausgebrochen! ;-)

Dann schließe ich mich mal mit einer Fernreise an. Es geht nach Japan, auch dort sind/waren Handrollstempel weit verbreitet. Hier einer aus Osaka auf einem Geschäftsbrief in die Niederlande:



Der Stempel nochmals im Detail:



Datumsangabe 20.VII.1961 in unserer Zeitrechnung, wahrscheinlich weil der Stempel auf internationaler Post gebraucht wurde.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 26.08.2019 10:49:09 Gelesen: 424632# 497 @  
Hallo an alle,

der folgende Handrollstempel aus 08056 Zwickau 2 dürfte im dortigen Briefabgang benutzt worden sein - hier im Beispiel wurde er zur Kennzeichnung des Absendepostamtes an die Briefordnerei 64200 (Darmstadt) über das NLP-Netz (Nachtluftpostnetz) auf einer NLP-Beutelfahne eingesetzt:



Viele Grüße Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 27.08.2019 01:46:31 Gelesen: 424590# 498 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich mal ein Beispiel eines sehr schönen Handrollstempels aus dem Ferienort Zingst zeigen:



Da hat man sich doch sehr viel Mühe gegeben und werbewirksam war dieser Stempelabschlag mit Sicherheit.

Beste Grüße

Jürgen
 
bernhard Am: 27.08.2019 23:37:46 Gelesen: 424548# 499 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#498]

Hallo Jürgen,

das ist schon ein sehr schönen Handroller, Glückwunsch dazu!

Jetzt machen wir aber erst mal kurz Pause,

es geht weiter mit Werbung!



1938



1941



1944

Die Werbung ist in Reichspost-Literatur erschienen. Man Beachte: Handrollstempel immer an erster Stelle und meist in Fettdruck.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 28.08.2019 00:03:40 Gelesen: 424545# 500 @  
@ Journalist [#497]

Hallo Jürgen,

mal eine ganz andere Verwendung, auf Beutelfahne! Danke fürs Zeigen! ;-)

@ Jürgen Zalaszewski [#498]

Nochmal, hallo Jürgen, ;-)

der ist wirklich, klassisch schön, ein wahres Kunstwerk. Da sag noch mal Einer, Handrollstempel wären philatelistischer "Müll".

@ bernhard [#499]

Hallo Bernhard,

sehr schöne Dokumentation und wieder ein Zeichen, dass Klüssendorf damals den Markt mit den Handrollern beherrschte.

Nach der Werbung schalten wir jetzt wieder nach Übersee, die Reise geht diesmal weit hinaus in den Pazifik. Auch in diese entlegenen Gebiete konnten die Handrollstempel vordringen. Hier drei Abschläge aus Apia der Hauptstadt von Samoa (bis 1997 Westsamoa):



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 28.08.2019 18:57:16 Gelesen: 424511# 501 @  
Niederlande - aus der Tagespost vom letzten Jahr:



Zwolle 605, 05.03.2018

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 30.08.2019 19:05:38 Gelesen: 424470# 502 @  
Hallo zusammen,

heute eine kleine Besonderheit, die als solche sicher nicht sofort auffällt.

Hier ein Handrollstempel aus dem bayrischen Eichstätt:



EICHSTÄTT 1 / h / 85072 vom 29.02.1996

So, und was ist jetzt die kleine Besonderheit?

Das Tagesdatum! Diesen Stempel gibt es mit dem Tagesdatum 29.2. nur einmal, nämlich den hier vom 29.2.1996.

Den 29.2. gibt es ja nur in Schaltjahren, wie 1996. Davor, 1992, gab es diesen Stempel noch nicht, da galten noch die 4-stelligen PLZ. Und danach 2000 war er nicht mehr in Gebrauch, da aus dem ehemaligen Postamt inzwischen eine Postbank geworden war und der Handrollstempel nicht mehr in Gebrauch war. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 30.08.2019 19:41:02 Gelesen: 424460# 503 @  
@ bernhard [#499]

Hallo Bernhard,
hallo an die restlichen Freunde der Handrollstempel,

im März 2019 war ich nochmals im Bundesarchiv um Farbkopien von bestimmten Dingen zu bestellen. Den sehr umfangreichen Prospekt von Klüssendorf natürlich auch. Bisher hatte ich nur S/W Kopien. Die Seite mit den Handrollstempel hier zur Kenntnis aller. Da Bernhard Unterlagen veröffentlichte, fiel mir ein dass ich das noch zeigen wollte. Möglich das es nicht so bedeutend ist, aber sicher ist sicher. Walter (Tuffi) kennt diese Arbeit natürlich auch.

.

Ca. 1930/31 - Neue Werkarbeit von Klüssendorf - fol. 218

Bis demnächst, dann wieder ein roter für diese Seite.
Viele Grüße
Hajo
 
bernhard Am: 30.08.2019 20:41:25 Gelesen: 424449# 504 @  
@ Nordluchs [#503]

Hallo Hajo,

schönes und interessantes Dokument, ähnlich der Seite in der Gebrauchsanweisung von H.S. (FG-Bericht 82)! Ich kannte dieses Dokument bisher nicht, zeig ruhig mehr davon. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Witkowski Am: 31.08.2019 21:28:01 Gelesen: 424416# 505 @  
Nicht alles, was wie ein Handrollstempel aussieht, ist auch einer, wie mein Beispiel aus Dänemark zeigt. Auf den ersten Blick sieht man einen Stempel von immerhin fast 50 mm Höhe mit Wellenlinien, der den USA-Handrollstempeln ähnlich sieht. Bei genauem Hinsehen, kann man allerdings erkennen, dass es sich um eine Tintenstrahlentwertung handelt.



Midtsaellands Postcenter FSM 4.1 vom 23.09.2009

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bernhard Am: 31.08.2019 21:43:49 Gelesen: 424412# 506 @  
@ Jürgen Witkowski [#505]

Hallo Jürgen und die anderen Rollstempel-Fan's,

da möchte ich euch gleich mal den folgenden zeigen:



Olmütz 2, 27.10.1915

Man beachte auch die Winkel-Stellung der abgedruckten Stempelköpfe. Da kann man doch ganz schön ins Schleudern kommen, oder?

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 01.09.2019 11:55:16 Gelesen: 424379# 507 @  
@ bernhard [#506]

Hallo Bernhard,

ich fürchte, der Abschlag stammt von einer Briefstempelmaschine.

Gruß Walter
 
filunski Am: 01.09.2019 14:15:59 Gelesen: 424358# 508 @  
@ Nordluchs [#503]

Hallo Hajo,

toller Fund!

Interessant, dass Klüssendorf hier bereits sehr früh schon dabei ist seine neuen Handrollstempel auch international anzubieten (Beispiel London in der Abb.).

Zumindest einen Handrollstempel (bislang der Einzige den ich kenne) hat er in die USA verkauft, nach Santa Barbara in Kalifornien, siehe auch [#53] und [#413].

Nun habe ich noch Einen gefunden, in Sydney Australien. Hier beide zum Vergleich:



Den aus St. Barbara kann man über einige Jahre hinweg immer mal wieder finden, den aus Sydney kennt selbst in australischen Philateliekreisen kaum jemand.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 02.09.2019 19:04:59 Gelesen: 424315# 509 @  
@ Jürgen Witkowski [#505]

Hallo Jürgen,

ich kann hier noch als Ergänzung von einem anderen Briefzentrum eine entsprechende Tintenstrahlentwertung in ähnlicher Form eines Handrollstempels aus Dänemark zeigen:



Er stammt aus Sydjyllands - FSM dürfte übrigens für Feinsortiermaschine stehen - die Zahl 6 steht vermutlich für das entsprechende Postcenter, die Zahl hinter dem Punkt gibt vermutlich den Stempelkopf bzw. das Tintenstrahldruckmodul an bzw. in welcher Maschine es eingesetzt ist.

Viele Grüße Jürgen
 
Nordluchs Am: 02.09.2019 20:12:23 Gelesen: 424302# 510 @  
@ filunski [#508]

Hallo Bernhard,

hallo an Peter und die restlichen Freunde der Handrollstempel.

Nun die gezeigte Seite aus der umfangreichen Werbeschrift von Klüssendorf, ist das einzige Blatt. Klüssendorf zeigt seine komplette Produktionspalette, vom Briefmarkengeber an der Wand, elektrischem PWZ-Geber und dergleichen in Säulenbriefkästen. Mehrere andere Stempelgeber und natürlich die Bandbreite der Standard - Stempelmaschine, bis hin zur Hochdruckstempelmaschine für den Postscheckverkehr.

Es wird Zeit, dass wieder ein roter „Handroller“ gezeigt wird. Keine Schönheit, etwas stockfleckig aber klar lesbar und somit geeignet der Öffentlichkeit zu zeigen.



(24b) NORTORF / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT / 04.10.1952 / ÜBER 25 JAHRE / CARL RAMM / FLEISCH - U. WURSTWAREN / NORTORF, / HOLSTEIN
(17b) KONSTANZ 1 / Bezahlt / UB _ab_ / 01.10.1957

Ein normaler passt ebenfalls in die Lücke rechts. Bis demnächst.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 04.09.2019 21:04:25 Gelesen: 424245# 511 @  
@ Nordluchs [#510]

Hallo Hajo,

wieder zwei sehr schöne Handroller, super! ;-)

Von mir heute mal Einer aus der aktuellen Tagespost. Es gibt noch einige Briefzentren, die noch die Handrollstempel verwenden und noch nicht komplett auf die neuen Tintenstrahler umgerüstet haben.

Und manchmal geben die sich sogar noch ein wenig Mühe beim Abstempeln, so wie hier:



BRIEFZENTRUM 45 / ci vom 03.09.2019

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 04.09.2019 22:37:18 Gelesen: 424232# 512 @  
@ filunski [#511]

Hallo Peter,

mit deinem Brief gibst du mir eine schöne Vorlage. In den meisten Fällen ist der Handroller von rechts lesbar abgerollt (Normalfall), in deinem Beispiel ist er aber von links lesbar. Ich gehe mal von einem Linkshänder aus.

Nachfolgend ein Handrollstempel der abweichend gefertigt wurde:



Zwei Bilder dazu. Links jeweils die Normalausführung, rechts die Wellen spiegelbildlich bzw. der Stempelkopf um 180° gedreht dargestellt. Ich denke man sieht den Unterschied.

Die Frage ist nun, ist es eine Fehlherstellung oder wurde der Handrollstempel speziell für Linkshänder gefertigt (Bewegungs-/Sortierablauf/Ergonomie/Geschwindigkeit).

Gedanken dazu sind willkommen. :-)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 05.09.2019 00:11:19 Gelesen: 424220# 513 @  
@ bernhard [#512]

Hallo Bernhard,

interessante Entdeckung! Ist mir manchmal auch schon aufgefallen, aber ich habe dem ehrlich gesagt, nicht weiter große Bedeutung zugemessen. :-(

Die Zuordnung Rechts-/Linkshänder bei der Abrollrichtung kann ich nachvollziehen und erscheint mir auch schlüssig und logisch. Aber eine "Extra-Produktion"/Design der Handrollstempelgeräte für Rechts-/Linkshänder erscheint mir eher unwahrscheinlich. Die Handroller sind von der Handhabung her recht einfache "Werkzeuge" und jederzeit sowohl von Rechts- wie Linkshändern ohne Umbau zu gebrauchen. Ähnlich wie auch ein Hammer oder ein Farbroller. Auch halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass in den Postämtern/Briefzentren extra Handroller für Rechts- bzw. Linkshänder vorgehalten werden.

Eher wohl eine, sagen wir Unachtsamkeit, bei der Herstellung, die vielleicht auch gar nicht auffiel? Meine, allerdings nicht belegbare, Meinung dazu. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 06.09.2019 11:33:27 Gelesen: 424162# 514 @  
@ filunski [#513]

Hallo Peter,

danke für deine Einschätzung. Ich möchte noch an beiden Theorien ein wenig festhalten (Fehlanfertigung; Linkshänder-HRSt). Ein paar Aspekte dazu hatte ich ja auch schon aufgezählt (Bewegungs-/Sortierablauf/Ergonomie/Geschwindigkeit).

Mit einem Hammer kann man den Handrollstempel sicher nicht vergleichen. Die HRSt der 2. Generation hatten bereits eine Rückstelleinrichtung, welche dafür sorgt, dass bei Beginn des Abrollens sogleich der Tagesstempel erscheint. Sinn und Zweck dieser Rückstellautomatik war, dass der Tagesstempel sogleich auf der Marke abgerollt wurde. So konnte er auch auf "kurzen" Sendungen verwendet werden. Der Handroller der 2. Generation sollte in der Vorwärts-Abrollbewegung ( gegen eine Feder) benutzt werden.

Auf der rechten Seite der Sendung stehend ist sich ein Linkshänder selbst im Weg, auf der linken Seite müsste er den HRSt rückwärts ziehen, damit der Stempel auf der Marke abgerollt wird. Dazu müsste alles verkehrt-herum gebaut sein ?

Ein anderes Design (im Abdruck) war nicht notwendig, doch möglicherweise ergab sich dies einfach, weil die Fertigungs-Vorrichtungen dies so vorgaben.

Zum Glück ist der HRSt doch nicht so einfach wie ein Hammer. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 06.09.2019 12:11:58 Gelesen: 424154# 515 @  
@ bernhard [#514]

Zum Glück ist der HRSt doch nicht so einfach wie ein Hammer. ;-)

Hallo Bernhard,

da hast du sicher Recht! :-)

Ich wollte mit dem Hammer nur ein "Vergleichsinstrument/-werkzeug" genannt haben, welches sowohl von Rechts- wie Linkshändern ohne Umbaumaßnahmen am Werkzeug selbst benutzt werden kann. Aber, da stimme ich dir zu, Handrollstempel, zumindest ab der 2. Generation sind da doch etwas kompliziertere Werkzeuge.

Ich werde mal versuchen, ob ich irgendwo noch einen "alten Postler" auftreibe der noch Erfahrung im Umgang mit den Handrollern hatte und dazu vielleicht Auskunft geben kann. ;-) Eventuell hilft auch eine Anfrage dazu in einem Briefzentrum, wo Handroller ja noch im Einsatz sind, weiter.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 06.09.2019 16:19:28 Gelesen: 424130# 516 @  
@ filunski [#515]

Hallo Peter,

eventuell hat Jürgen Olschimke die richtigen Kontakte für dich. Die Briefe der ArGe Briefpostautomation für den Rundbrief-Versand sind ja stets mit den verschiedensten Handrollstempeln entwertet. Am besten jemand kurz vor der Pension. ;-)



55291 FZ 55 Saulheim ab, 03.08.2016

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Witkowski Am: 07.09.2019 12:34:00 Gelesen: 424080# 517 @  
Neben den Beispielen aus [#413] und [#424] habe ich noch einen weiteren Handrollstempeltyp aus den USA gefunden.



Los Angeles, Calif. vom 06.02.1932

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 07.09.2019 12:50:07 Gelesen: 424078# 518 @  
@ bernhard [#516]

Hallo Bernhard,

gute Idee, bin schon dabei meine "Fühler auszustrecken"! ;-)

Zur Abwechslung mal wieder etwas Exotisches. Meiner Meinung nach ausgesprochen schöne Handrollstempel gab es, kaum Jemand hier im Forum und auch sonst in der Sammlerschaft hat wahrscheinlich je davon gehört, in Niederländisch Indien welches später zum größten Teil zu Indonesien wurde.

Es gibt von dort verschiedene Handroller mit Werbeeinsätzen aus den Jahren von ca. 1929 bis 1936, die hauptsächlich auf Päckchen, unhandlichen Großbriefen (Warensendungen) und auch auf Drucksachen zum Einsatz kamen. Auf regulärer Briefpost eher selten, manchmal als Transit- oder Ankunftstempel auf Luftpost.

Oder auch, sozusagen als Gefälligkeitsstempel auf Postkarten an Stempelsammler, so wie diese hier:



Der Stempel im Detail:



SEMARANG / x x x vom 11.8.1930 mit einem Werbeeinsatz der Post die auffordert Adressänderungen der Post und Korrespondenzpartnern mitzuteilen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 07.09.2019 13:56:06 Gelesen: 424066# 519 @  
Amerikas schönster Stempel

Jetzt muss ich nochmals auf einen Exoten verweisen, den wir schon öfters hier gesehen haben. Den Klüssendorf Handroller aus Santa Barbara, Kalifornien [#508].

Durch einen Zeitungsartikel aus den USA kann ich jetzt die Herkunft dieses für die USA nicht nur ungewöhnlichen, sondern sogar einmaligen Stempels aufklären.

Der damalige „Postmaster“ von Santa Barbara gab ihm das Prädikat „Amerikas schönster Stempel“, womit er sehr gut nach Santa Barbara passt, welches zu den schönsten Städten der USA zählt. Ein Stempel so ganz anders als die sonst in den USA gebräuchlichen Maschinen- oder auch Killer-Stempel. Von den Postangestellten voller Stolz verwendet, erreichten das Postamt oft Anfragen aus den gesamten USA und vorfrankierte Post mit der Bitte um einen Abschlag dieses Stempels.

In die USA brachte den Stempel der ehemalige Postmaster von Santa Barbara, J.B. Ricker, dem auf einer Deutschlandreise die schönen deutschen Stempel auffielen. Er lies drei dieser damals neuartigen (Handroll-) Stempel anfertigen und brachte diese mit in die USA. Einen schickte er nach Washington an die oberste Postbehörde um eine Genehmigung für den Einsatz zu erhalten, Einer kam ins Postamt und Einen behielt er für sich selbst!



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 07.09.2019 14:43:34 Gelesen: 424059# 520 @  
@ bernhard [#481]

nochmals Österreich: alles "w" oder was?

Von 24 gerade eingescannten Handrollern hatten 23 den Unterscheidungsbuchstaben "w"(erbestempel). Allerdings erhielten die meisten Duplexstempel und einige Maschinenstempel (vielleicht zufällig) ebenfalls diesen UB. Dies scheint also Teil einer Stempelvorschrift zu sein. Nachfolgen ein paar Beispiele.



2680 Semmering w, 18.12.1969



2651 Reichenau an der Rax w, 03.09.1968



Haugsdorf w, 24.02.1964



Birkfeld w, 08.03.1965



Laxenburg + w +, 01.07.1963



St. Florian bei Linz +, x0.08.1965 (ohne UB "w")

Viele Grüße
Bernhard
 
muemmel Am: 07.09.2019 22:22:29 Gelesen: 424033# 521 @  
Liebe Freunde der Handrollstempel,

dieses Thema hat ja mittlerweile einen enormen Zuspruch und Umfang erreicht, was sehr erfreulich ist. Da mein Zeitfenster inflationsbedingt recht klein ist, kann ich nicht allzu viel beitragen, aber einige neue Erkenntnisse kamen in den letzten Wochen und Monaten ans Tageslicht, die ich der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten möchte.

Begonnen hatte es mit einem Artikel über die drei Handrollstempel des Postamts LEIPZIG 13 für ein zukünftiges Heft der INFLA-Berichte. Dazu nahm ich Kontakt mit Dr. Walter Kohlhaas (tuffi) auf, da er mit der Materie besser vertraut ist als ich. Nebenbei ergab sich auch ein erfreulicher Belegetausch. Nun ergab es sich, dass ich in einem Telefonat mit einem Berliner Sammlerfreund dieses Thema erwähnte. Prompt erhielt ich von ihm gleich drei Belege mit dem HRSt LEIPZIG *13*, die ich hier mit seiner Erlaubnis vorstelle.



Der "Handroller" ist zwar nur rudimentär abgeschlagen, aber es kann sich nur um den LEIPZIG *13* handeln. Nebenbei erwähnt wurde hier lediglich die Vorzeigegebühr von 5 Millionen frankiert, das Drucksachenporto von 2 Millionen aber vergessen. Der Reichspost ist es aber nicht aufgefallen.



Hier handelt es sich um einen mit 18 Millionen portorichtig frankierten Fernbrief der 2. Gewichtstufe mit besagtem Stempel.



Ein mit 30 Millionen portorichtiger Brief ins Ausland, bei dem der HRSt LEIPZIG *13* gleich mehrfach zum Einsatz kam.

Schöne Grüße
Mümmel
 
muemmel Am: 07.09.2019 22:26:20 Gelesen: 424030# 522 @  
Wie angekündigt noch ein wenig mehr zum Thema Handrollstempel.

Nach dem in [#521] erwähnten Telefonat mit dem Berliner Sammlerfreund schickte er mir auch noch die nachstehende Abbildung, bei dem er die Verwendung eines Handrollstempels vom Postamt STUTTGART *1* vermutete:



Auch wenn das Datum nicht wirklich lesbar ist, kann es sich hier nur um einen Fernbrief der 2. Gewichtstufe (> 20-250 g) aus der Zeit vom 1.12.1923 bis 31.7.1927 handeln, während der das Porto hierfür 20 Pfennig betrug. Auch die Größe von 21,4 cm x 13,9 cm deutet stark darauf hin.

Nachdem tuffi den Beleg gesehen hatte, lautete seine Antwort-Mail:

dieser Beleg ist eine Kanone. Der Stempel stammt von einem (bei
Philatelisten wenig bekannten) frühen Handrollstempel. Zenker hat ihn
in Phila-Bericht 117/1980 mit Frühdatum 11.04.25 abgebildet. Das ist 2
Monate früher als der Phantomstempel in Breusch-Prospekt.


Da für einen Inflasammler die Hefte der INFLA-Berichte zum Literaturbestand gehören, hier die beiden entsprechenden Seiten aus Heft 177/1980:




Auch wenn zu Beginn ein Stempel von Leipzig erwähnt ist, sind die darauf folgenden Informationen zu dem Stuttgarter Handrollstempel allemal sehr aufschlussreich. Zu guter Letzt befindet sich noch eine Anmerkung von Gotwin Zenker um "Handroller" LEIPZIG * 13*.

Soviel zum Thema Handrollstempel meinerseits.

Herbstliche Grüße
Mümmel
 
filunski Am: 07.09.2019 23:54:21 Gelesen: 424023# 523 @  
@ muemmel [#522]

Hallo Harald,

ich bin ja fast sprachlos!

Super Belege und vor allem der Stuttgarter ist Spitzenklasse, dass sich Tuffi da gefreut hat, kann ich gut nachvollziehen. Von dem Stuttgarter hatten wir bislang außer der Zeichnung aus dem INFLA Bericht noch keinen so frühen Beleg. Dein Beleg ist da eine wertvolle auch dokumentarische Ergänzung, danke für die Präsentation hier im Forum! ;-)

Handrollstempel aus diesen Jahren (1923 bis 1925) sind extrem selten und schwer zu finden und wahrscheinlich ruhen da bei manchem INFLA-Sammler noch die einen oder anderen bislang noch nicht als Handrollstempel erkannten Schätzchen.

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 08.09.2019 11:45:34 Gelesen: 423977# 524 @  
@ filunski [#523]

Hallo Peter,

ich erinnere an meinen Verdacht in [#394]. Die Verbindungslinien der Stempelabbildung im Breusch-Prospekt und in der Patentschrift sind gerade!

Halali! Walter
 
filunski Am: 08.09.2019 14:24:11 Gelesen: 423958# 525 @  
@ Tuffi [#524]

Lieber Walter,

ja, ich kenne deinen Verdacht (Versuche der Breusch/Pforzheim übergeordneten Behörde, RPD Stuttgart!).

Du weißt ja auch, dass wir gerade in dieser Anfangszeit uns noch mühsam durch die Dunkelheit tasten und auch noch ein wenig im Trüben fischen.

Dazu habe ich jetzt einfach mal Inventur gemacht und stelle das Ergebnis hier mal vor.

Der erste serienmäßige Handrollstempel Patent Breusch (PA Pforzheim) war dieser hier:



Kleiner Stempelkopf (ca. 22 mm), sechs flache Wellen.

Davor gibt es aber auch schon verschiedene Handrollstempel mit denen in ein paar Städten Versuche liefen und wie uns auch gerade mümmel wieder Belege dazu gezeigt hat.

Wir haben da zwei Stempel aus Köln und Stuttgart:



Beide der gleiche Typ, zwei Stempelköpfe, sieben gerade Linien zwischen den Stempelköpfen (oben und unten oft auch noch die Walzenränder abgedrückt).

Anders dagegen die Stempel aus Leipzig (Tagesstempelköpfe aus Sylbe Maschinen?):



Hier nur sechs Linien zwischen den Stempelköpfen.

Dann die Abbildung aus dem Breusch Prospekt:



Sechs Linien aber anders als bei Leipzig, die äußeren beiden könnten die Walzenränder sein. Einen echten Abschlag von diesem Stempel haben wir noch nicht gesehen, fraglich, ob es den so überhaupt gab?

Wirklich gegeben hat es aber diesen hier:



Wahrscheinlich der erste Breusch-Patent Stempel aus Pforzheim, hier mit Wellenentwerter und auch mit Abdruck der Walzenränder.

Damit ist aber noch nicht Schluß, auch aus Pforzheim haben wir diesen hier, der auch noch bis Anfang der 1930er jahre im Einsatz war:



Auch hier ein zweiter Stempelkopf (ohne Datum), aber jetzt fünf wellenförmige Verbindungslinien!

So weit erst mal die "Inventur". Leider liegen so gut wie keine Unterlagen zu den Versuchen vor und wir können jetzt munter drauf los spekulieren! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 09.09.2019 20:05:35 Gelesen: 423915# 526 @  
@ Nordluchs [#510]

Hallo zusammen,

nach den sensationellen Funden anbei ein kleiner Beitrag der mir über den Bildschirm lief. Der Absenderfreistempel, schön zurecht geschnitten damit er ansehnlicher wirkt, trägt aber einen frühen sauberen Handrollstempel. Derjenige der diesen ehemaligen Brief so schön „zugerichtete“, hatte wohl keine Ahnung was er tat.



Das sichtbare Porto ist schon recht selten. Kenne ich bisher nur als Sonderporto in die C.S.R. Aber das ist hier nicht mein Anliegen.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 09.09.2019 22:57:59 Gelesen: 423901# 527 @  
@ Nordluchs [#526]

Hallo Hajo,

sehr schön, das ist Einer aus der Reihe der ersten serienmäßigen Handroller nach dem Breusch Patent! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 10.09.2019 13:26:06 Gelesen: 423873# 528 @  
Hallo an alle,

vereinzelt wurden hier ja schon mal Handrollstempel aus der DDR gezeigt, anbei mal ein sauberer Abschlag mit den geraden Linien aus Berlin von der dortigen Versandstelle der als Abgangsstempel auf einer Postsache Einschreiben war.



Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 10.09.2019 23:37:12 Gelesen: 423832# 529 @  
@ Journalist [#528]

Hallo Jürgen,

schöner Abschlag, danke für die Präsentation! ;-)

ZPF steht für Zentrales Post und Fernmeldeverkehrsamt, zuständig u.a. für philatelistische Abstempelungen, Bogenentwertungen etc.

Ich "revanchier" mich dann mal mit zwei ZSP (Zustellstützpunkt)-Handrollern die ich heute aus dem Archiv Oeleker (Ehrenvorsitzender der Poststempelgilde) bekommen habe:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 11.09.2019 16:36:45 Gelesen: 423800# 530 @  
Verehrte Freunde der Handroller,

heute mal etwas für die Schmunzelecke. :-)

Aus dem unergründlichen Fundus eines sehr bekannten und namhaften Philatelisten bekam ich die folgende Abbildung, sie erhielt von ihm den Titel "Hannover - handgerollt für Spaßvögel":



Die aufmerksamen Leser dieses Themas wissen sicher schon um was für einen "Handrollstempel" es sich hier handelt! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
juju Am: 11.09.2019 18:34:31 Gelesen: 423778# 531 @  
@ filunski [#530]

Das sieht ja ganz und gar nicht nach einem rechteckförmigen Handstempel aus, der immer wieder nebeneinander abgeschlagen wurde. :-)

Dazu ein bisschen verschmierte Stempelfarbe und die Illusion ist perfekt - oder auch nicht. ;-)

Besten Gruß
Justus
 
Jürgen Witkowski Am: 11.09.2019 21:54:02 Gelesen: 423745# 532 @  
Während in Deutschland die Handrollstempel in größerem Umfang erst Ende der 1920er Jahre in Gebrauch kamen, waren sie in anderen Ländern, allerdings meistens als reiner Entwerter für die Briefmarken, bereits ein alter Hut.

So wurden in Frankreich, wo es die ersten Briefmarken im Jahr 1849 gab, bereits 1851 Handrollstempel in vier unterschiedlichen Typen [1] zur Markenentwertung verwendet. Sie kamen meistens auf Briefen zur Anwendung, die mit mehreren Marken frankiert waren.



Rollstempeltypen nach Hofinger



Brief von Paris nach Wien (Österreich) vom 23.12.1855 mit Stempeltyp 156.



Brief von Paris nach Gent (Belgien) vom 23.04.1862 mit Stempeltyp 157

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] Wilhelm HOFINGER, Monographie der französischen Briefmarke, Band 1, Von den Vorläufern bis zu den Briefmarken des Kaiserreichs
 
filunski Am: 11.09.2019 22:03:46 Gelesen: 423742# 533 @  
@ juju [#531]

Hallo Justus,

es freut mich immer, wenn ich hier jemanden Neues bei den Handrollern begrüßen darf, willkommen hier im Thema! ;-)

Es ist natürlich kein Handrollstempel und auch kein "kunstvoll" aufgebrachter Handstempel sondern ein Maschinenstempel von einer Sylbe Bandstempelmaschine mit drei Stempelköpfen. Der Umschlag wurde dabei irgendwie schief eingezogen und/oder blieb nach dem Einzug hängen und lief nicht mehr richtig weiter wodurch dieses abenteuerliche Muster entstand.

Zum Vergleich hier ein ordentlicher Abschlag dieser Maschine (aus der Datenbank):



Viele Grüße,
Peter
 
mausbach1 (RIP) Am: 12.09.2019 08:28:18 Gelesen: 423703# 534 @  
Etwas "Gerolltes" aus Iran bzw. I.R. Iran



Luftpostbrief 1960 von Teheran nach Wien



Luftpostbrief 1980 von Teheran nach Kreuzlingen (CH)

Glückauf!
Claus
 
juju Am: 12.09.2019 08:38:03 Gelesen: 423701# 535 @  
@ filunski [#533]

Ja, genau wegen diesem abenteuerlichen, unregelmäßigen und verschmierten Muster kam ein Maschinenstempel für mich gar nicht in Frage. ;-)

Aber danke für die Aufklärung.

Gruß
Justus
 
filunski Am: 12.09.2019 18:05:19 Gelesen: 423663# 536 @  
@ juju [#535]

Gern geschehen! :-)

@ mausbach1 [#534]

Hallo Claus,

willkommen bei den Handrollern und gleich mit zwei so schönen Exoten! Danke für die Präsentation. ;-)

Dann mache ich mal gleich weiter mit einem zwar nicht sehr ansehnlichen aber umso ungewöhnlicheren Handroller, der trotz seiner philatelistischen Unattraktivität dem Papierkorb entronnen ist. ;-)



MAGDEBURG BPA 7 / l vom 23.11.1973

So, jetzt höre ich schon das Grummeln, was soll an diesem "häßlichen" Teil den schön oder ungewöhnlich sein, ab damit in die Papiertonne!

Ja, so ging es wohl den meisten dieser Abschläge und kaum Einer ist, wenigstens zur Dokumentation, erhalten geblieben.

In der DDR gab es 1973 längst schon PLZ, eine andere Norm für die Stempelköpfe (Kreisstempel mit Sehnensegment unten) und auch neue Handrollstempel mit geraden Entwerterlinien. All dies weist dieser Stempel nicht auf! Das ist noch ein "Überlebender" aus dem Deutschen Reich und das bei einem Postamt wie dem Magdeburger BPA 7 mit einem riesigen Postaufkommen und sicherlich im Jahre 1973 schon mit zig neuen Handrollstempeln ausgestattet. Ich meine, durchaus ein ungewöhnlicher Stempel. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
mausbach1 (RIP) Am: 13.09.2019 10:31:28 Gelesen: 423619# 537 @  
Wirrwar aus Teheran 1991



Glückauf!
Claus
 
mausbach1 (RIP) Am: 13.09.2019 10:42:37 Gelesen: 423617# 538 @  
Hier ein Beispiel in ROT - 1983 von Teheran nach Frankfurt/Main



Glückauf!
Claus
 
Nordluchs Am: 13.09.2019 19:56:57 Gelesen: 423587# 539 @  
@ filunski [#536]

Hallo zusammen!

Habe diesen Fetzen Papier gefunden, der einen Handrollstempel von Königsberg 1944 trägt. Der hat nur überlebt, weil der Empfänger aus Mangel an Papier, oder Sparsamkeit die Rückseite beschrieben oder mit kleinen Quittungen beklebt in die Aktenablage abgeheftet hatte.



KÖNIGSBERG (PR) 1 - UB _de_ vom 21.01.1944 / vermutlich Brief bis 250 g - 24 Rpf und Nachnahme 20 Rpf. Da ich als ehemaliger Entsorgungsfachmann 7 Aktenordner fand und ausgewertet habe, war der Kreis geschlossen. Dieser Beleg zeigt auch, dass der Handrollstempel hier wie geschaffen war. Eine Maschine hätte das nicht machen können. Demnächst wieder einen mit roter Rolle.

Viele Grüße
Hajo
 
JohannesM Am: 15.09.2019 12:05:03 Gelesen: 423530# 540 @  
@ Journalist [#528]

Der Stempel wurde ja schon gezeigt, hier ein ganzer Beleg - wie von Journalist erwähnt als R-Brief.



Beste Grüße
Eckhard
 
rumburak Am: 15.09.2019 16:24:01 Gelesen: 423501# 541 @  
Hallo,

hier ein ZKD-Beleg mit Handrollstempel vom PA Rostock-Überseehafen von 1971. Noch mit der ersten PLZ 25, denn später (ab Mitte der 1980er Jahre) erhielt der Überseehafen die PLZ 2540.



Viele Grüße
 
Journalist Am: 15.09.2019 20:04:42 Gelesen: 423459# 542 @  
Hallo an alle,

anbei ein Handrollstempel aus Bayreuth vom 20.12.1953 oder 1955 - das kann ich hier nicht so gut erkennen:



Vielleicht hilft ja hier auch als Ergänzung der komplette Scan des Briefausschnitts mit dem nicht alltäglichen Stempel links "Vorgeführt Zollamt Bayreuth".



Interessant wäre hier für mich am Rande, auch wenn es nicht zum Thema gehört, wieso oder weshalb damals Post dem Zollamt vor einem Versand in die DDR vorgeführt werden musste ?

Viele Grüße Jürgen
 
Nordluchs Am: 15.09.2019 20:21:50 Gelesen: 423453# 543 @  
@ filunski [#536]

Hallo Peter,
hallo an die Leser und Benutzer.

Habe mal heute eine kleine Inventur durchgeführt, dabei kam heraus, dass die beiden Musterbelege noch nicht gezeigt wurden.



(24a) HAMBURG 7 / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT _UB b_ 18.03.1955 - Stempelvermerk ausgemustert 10.02.1960 und (24a) HAMBURG 7 . / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT _UB n_ / PLGz nachträglich eingefügt - 29.03.1958 - Stempelvermerk ausgemustert 10.02.1960

Interessant sind die beiden Karten alleine durch einmal gerade Linie am Stempelkörper und der andere mit Welle. Dadurch wird deutlich das bei Verwechslungen nicht stimmige Wellen erscheinen. Einer hat normale PLGZ, beim anderen eine nachträglich eingefügte PLGZ.Mir scheint dass es wichtig ist zu zeigen. Seinerzeit gemeldet von Harald Krieg.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 15.09.2019 23:13:56 Gelesen: 423426# 544 @  
Hallo zusammen,

da gibt es ja wieder viele schöne Neuzugänge! Herzlichen Dank allen Einstellern. ;-)

@ Nordluchs [#543]

Hallo Hajo.

du kannst ruhig öfters Inventur machen. ;-

Schöner und interessanter Direktvergleich der zwei verschiedenen Stempelkopf-Einsatzstücke und der sich daraus für die Entwertereinsätze ergebenden Konsequenzen bei den "Päckchengebühr bezahlt" Handrollern. Danke für diesen so schön illustrierten Hinweis.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 16.09.2019 17:01:44 Gelesen: 423390# 545 @  
Hallo an alle Enthusiasten der Handrollstempel,

heute ein aptierter Stempel aus Neu Petershain (Niederlaus) mit nachträglich eingefügter PLZ "2". Nicht besonders schön, aber selten. Ein paar weitere Belege sind mir bekannt - alle auf normaler Briefpost und Feldpost verwendet.



(2) Neu Petershain (Niederlaus) d, 26.02.1945

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 19.09.2019 19:24:26 Gelesen: 423291# 546 @  
@ filunski [#544]

Hallo,

schon wieder ein „roter“ von der Rolle.



(22a) ESSEN 1 / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT / 21.09.1953 / Musterabdruck / „WIDIA-Hartmetall“ restlicher Text nur teilweise lesbar / Besonderheit Tagesstempel im Uhrzeigersinn gedreht. Text dank Jürgen Witkowski (Concordia CA) vollständig gemeldet: WIDIA – Hartmetall / Legierungen schneidhaltig / und hochverschleißfest

Viele Grüße
Hajo
 
muemmel Am: 19.09.2019 19:47:02 Gelesen: 423288# 547 @  
Hallo an die die Freunde der "Handroller",

heute frisch eingetroffen ein eingeschriebener Ortsbrief vom 19.11.1923 mit dem Handrollstempel LEIPZIG / f 13 *:



Zwecks besser Lesbarkeit nochmal im Detail:



Herbstliche Grüße
Mümmel
 
filunski Am: 19.09.2019 23:34:23 Gelesen: 423270# 548 @  
@ Nordluchs [#546]
@ muemmel [#547]

Hallo Hajo, hallo Harald,

wieder zwei tolle Beispiele die ihr da zeigt! ;-)

Beide, ihr Zwei wisst das ja, ;-) große Seltenheiten und insbesondere der von Harald nur von "Kennern" überhaupt zu finden und auch als Handrollstempel zu erkennen.

Vielen Dank für die Präsentation hier im Forum!

Viele Grüße,
Peter
 
mausbach1 (RIP) Am: 21.09.2019 09:35:45 Gelesen: 423232# 549 @  
Das Stück gibt es schon lange nicht mehr! Unsere Post dicht seit 1997, jetzt sind wir im Krämerladen. :-(



Bildpostkarte MiNr P 135 I
 
bernhard Am: 21.09.2019 12:44:05 Gelesen: 423219# 550 @  
Hier einer mit verliehenem Titel:



Stuttgart 14 d Stadt der Auslandsdeutschen, 11.11.1938 (Briefstück)

Viele Grüße
Bernhard
 
Journalist Am: 21.09.2019 20:24:49 Gelesen: 423198# 551 @  
Hallo an alle,

ich möchte heute hier zwei Stempel aus den USA zeigen, wobei der erste ein Handrollstempel sein dürfte, während ich mir beim zweiten nicht sehr sicher bin und eher vermute, das es sich nicht um einen handeln dürfte:



Beim ersten handelt es sich um einen Handrollstempel aus New York vermutlich aus dem Jahr 1978 - die Jahreszahl steht her vermutlich links im Rand ?

Der folgende Stempel dürfte eher kein Handrollstempel sein:



Um was für einen Stempel es sich aber handeln könnte, ist mir nicht ganz klar - wer kennt sich hier besser aus ?

Viele Grüße Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 21.09.2019 21:01:52 Gelesen: 423189# 552 @  
@ Journalist [#551]

Hallo Jürgen,

der obere Stempel ist ein Handrollstempel. Der untere Stempel ist ein Maschinenstempel aus einer Großbrief-Bearbeitungsanlage der Fa. Diagraph-Bradley.

Claus Seelmann hat den Stempel in seinem von der ArGe Briefpostautomation herausgegebenen Handbuch der Briefpostautomation "Mechanisierung und Automatisierung der Briefpostbearbeitung beim United Staates Post Office und United Staates Postal Service 1900-2000" beschrieben.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 21.09.2019 22:56:43 Gelesen: 423171# 553 @  
Hallo zusammen,

hier sind ja wieder interessante Handrollstempel zu sehen! Vielen Dank für die Beteiligung. ;-)

Auf Einen davon möchte ich näher eingehen.

@ mausbach1 [#549]

Hallo Claus,

du zeigst einen sehr schönen Beleg. Ungewöhnliche Entwertung einer Postkarte mit Handroller, der auch noch sehr schön "abgerollt". Der Postler dachte hier wohl praktisch, bevor er da jetzt zwei- oder dreimal den Handstempel abschlägt, lieber einmal mit dem Roller drüber. Dieser Handrollstempel ist auch, wie fast alle Handrollstempel mit 5-stelliger PLZ, eine der unerkannten Raritäten in der modernen Philatelie. Eingeführt zum 1.7.1993 war für die meisten dieser Stempel schon ein paar Jahre später der Einsatz wieder zu Ende. Du schreibst ja auch, das Postamt in Freudenberg machte 1997 dicht, der Stempel war also gerade mal vier Jahre im Einsatz. So ging es den allermeisten Postämtern die nach Privatisierung der Post, jetzt DPAG, bis Ende der 90er Jahre geschlossen wurden. Die Handrollstempel wurden dann auch normalerweise nicht mehr eingesetzt, wurden eingezogen oder wanderten bei den danach noch in den Räumen der ehemaligen Postämtern eingerichteten Postbanken, in den Keller (für den Postbetrieb blieben meist nur zwei Tagesstempel im Einsatz). Postagenturen wurden damit nicht ausgestattet.

Interessant wäre es jetzt mal Handrollstempel mit einem 2000er Jahresdatum zu sehen. Die kann, da bin ich mir ziemlich sicher, wahrscheinlich niemand hier zeigen? ;-)

Ich kenne nur Einen derartigen Handrollstempel, aber dazu vielleicht etwas später.

Viele Grüße,
Peter
 
Mondorff Am: 21.09.2019 23:52:17 Gelesen: 423161# 554 @  
@ filunski [#553]

Lieber Peter,

wenn du auch normale Luxemburger Rollstempel meinen solltest - die hast Du schon von mir bekommen. Im Centre de Tri, den nationalem Verteilzentrum sind auch jetzt noch eine ganze Anzahl davon beschäftigt - die PortPAYÉ-Stempel werden bei erhöhtem Arbeitsanfall auch zur Entwertung frankierter Sendungen verwendet.



Herzlichst
DiDi
 
bernhard Am: 22.09.2019 00:08:16 Gelesen: 423156# 555 @  
@ filunski [#553]

Hier einer aus 2016:



10623 Berlin GPA 12 hf, 31.05.2016

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 22.09.2019 00:08:47 Gelesen: 423155# 556 @  
@ Mondorff [#554]

Lieber Didi,

schöne Beispiele und sicher auch nicht alltäglich! Danke fürs Zeigen. ;-)

Aber nur um nicht missverstanden zu werden, mit meinem "Aufruf" in [#553]

Interessant wäre es jetzt mal Handrollstempel mit einem 2000er Jahresdatum zu sehen. Die kann, da bin ich mir ziemlich sicher, wahrscheinlich niemand hier zeigen? ;-)

meinte ich natürlich Deutsche Handrollstempel mit Ortsnamen und 5-stelliger PLZ. ;-)

Alle anderen Handrollstempel mit 2000er Jahresangabe sind aber hier auch immer gern gesehen. :-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.09.2019 00:15:41 Gelesen: 423154# 557 @  
@ bernhard [#555]

Hallo Bernhard,

der ist super aber für den von mir gesuchten Fall, sagen wir mal, "außer Konkurrenz", da es sich um die Geschäftspostannahmestelle handelt,

Ich würde gerne Handrollstempel mit Ortsnamenangabe und 5-stelliger PLZ wie sie bis Ende der 90er Jahre bei den Postämtern im Einsatz waren sehen. Keine Briefregion- Briefzentrum-, Paketzentrum-Handroller oder sonstige eventuell noch oder neu existierende Post(sonder)annahmestellen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 22.09.2019 01:08:42 Gelesen: 423147# 558 @  
@ filunski [#553]

Lieber Peter,

Du schreibst:

Interessant wäre es jetzt mal Handrollstempel mit einem 2000er Jahresdatum zu sehen. Die kann, da bin ich mir ziemlich sicher, wahrscheinlich niemand hier zeigen? ;-)
Ich kenne nur Einen derartigen Handrollstempel, aber dazu vielleicht etwas später.


Das hat meine Neugier geweckt, denn mir selbst sind auf Anhieb drei Stück eingefallen. Nun habe ich mal unsere Datenbank durchforstet und bin selbst erstaunt, dass diese späten Handroller doch gar nicht so selten sind, wie man denken könnte. Ich habe insgesamt 16 (!) verschiedene gefunden:

Der Neueste ist aus Langenhagen und stammt aus dem Jahr 2016. Aus dem Jahr 2014 liegen Abschläge aus Oppenheim und Scheeßel vor und aus 2011 gibt es Abschläge aus Ludwigshafen und Hamburg (zwei verschiedene)





Ältere Abschläge habe ich gefunden aus Berlin (2009), Pforzheim (2005), Oppenheim (anderer Stempel wie oben) und Butjadingen (jeweils 2004), Füssen und Grebenhain (jeweils 2002), Bremerhaven (2001), München (2 verschiedene) und Münnerstadt (jeweils aus dem Jahr 2000).



Nur einer der gezeigten Abschläge liegt mir hier im Original vor, nämlich der aus München ohne UB. Alle anderen hier gezeigten Abbildungen stammen aus der philastempel-Datenbank.

Weiterhin gibt es noch die Versuchsstempel mit dem Entwerter "konzentrische Kreise" aus Braunschweig (siehe Beitrag weiter oben hier im Thema) und Weil am Rhein ebenfalls mit 5-stelliger PLZ aus den 2000er Jahren.

Ansonsten hätte ich noch einen aus Marburg aus dem Jahr 1999 beizusteuern, auch ein recht spätes Datum, aber hier gerade nicht gefragt.

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 22.09.2019 13:41:24 Gelesen: 423112# 559 @  
@ Christoph 1 [#558]

Hallo Christoph,

SUPER!

Ja, genau die meine ich. ;-)

Zwei davon kenne ich, Einen davon gleich noch. Auf die Datenbank ist eben Verlass und danke für deine Arbeit. Dass doch so viele zusammenkommen hätte ich auch nicht erwartet.

Meine "Aufforderung" war ja absichtlich ein wenig provokativ formuliert um unsere ganzen Sammler, oder wenigstens zwei, drei ein wenig hervorzulocken. Aber unsere Stempelreporter waren da schon recht fleißig.

Der aktuellste Handroller bei diesen Abbildungen ist der aus Langenhagen, 2016. Hier nochmals mit späterem Datum:



Es soll ihn auch noch 2017 gegeben haben, auf eine Abbildung davon warte ich noch von einem Sammlerfreund. Bei diesem Handroller habe ich den Verdacht, dass er eventuell im Briefzentrum gelandet ist und dort bei Gelegenheit noch benutzt wird. Interessant wäre es, wenn jemand aus Hannover oder Umgebung dies in Langenhagen bei der Postbank (ehemals Postamt Langenhagen 7) erfragen könnte. Vielleicht gibt es ja hier irgendwo jemanden?

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 25.09.2019 19:53:26 Gelesen: 423022# 560 @  
@ filunski [#559]

Hallo Peter, hallo an die anderen!

Nach 5 Tagen inkl. Wochenende ist unsere Verbindung ins Internet ganz langsam eingefroren.

Bin "erschüttert" das die Handroller nicht mehr zu sehen waren! Daher nachfolgend eine Reserve für „schlechte“ Zeiten.



DÜSSELDORF 1 UB _ge_ 23.03.1946

Sind zwar viele Briefmarken drauf, daher aber prädestiniert für einen Handroller.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 25.09.2019 23:08:19 Gelesen: 422993# 561 @  
@ Nordluchs [#560]

Lieber Hajo,

vielen Dank für das wieder "sichtbar" machen der Handroller! ;-)

Schöner Abschlag, den du hier zeigst.

Um einer weiteren "Erschütterung" vorzubeugen, von mir einen Handroller, den ich persönlich für mit einen der schönsten seiner Art halte. Ein Handroller als Gelegenheitsstempel aus Danzig zur 500 Jahrfeier des bekannten Danziger Krans im Jahr 1944:



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 26.09.2019 21:40:29 Gelesen: 422887# 562 @  
Hier einer aus Brückeburg:



Brückeburg b, 22.06.1944 (Ausschnitt aus DIN A4-Brief)

Viele Grüße
Bernhard
 
mumpipuck Am: 27.09.2019 00:27:10 Gelesen: 422875# 563 @  
Diesen wunderschönen Abschlag mit Postgebietsleitzahl aus 1944 gibt es gerade bei [1}_



Herzliche Grüße
Burkhard

[1] http://www.akpool.de: https://www.akpool.de/ansichtskarten/28530678-ansichtskarte-postkarte-lauenburg-an-der-elbe-blick-auf-den-ort
 
bernhard Am: 27.09.2019 21:45:53 Gelesen: 422808# 564 @  
@ mumpipuck [#563]

Hallo Burkhard,

sehr schön! Diese Stempel mit nachträglich eingefügter PLZ aus 1944/45 sind schon seltener zu finden. Den Stempel von Tostedt findet man jedoch etwas öfters, da er im normalen Postabgang eingesetzt wurde.



(24) Tostedt a, 30.10.1945

siehe auch Beitrag [#105].

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 28.09.2019 00:55:15 Gelesen: 422783# 565 @  
@ mumpipuck [#563]
@ bernhard [#564]

Hallo Burkhard und Bernhard,

sehr schöne Abschläge und danke für den Hinweis auf die Ansichtskarte! ;-)

Von mir mal wieder ein "Exot" aus einem Land woher wir bislang noch keinen Handroller hatten, aus Taiwan.

Hier als Ankunftsstempel gebraucht auf einem Luftpostbrief in die Hauptstadt Taipeh:



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 28.09.2019 18:04:01 Gelesen: 422696# 566 @  
@ filunski [#565]

Hallo Peter,

auf deinem Beleg sind wenigstens ein paar lateinische Buchstaben vorhanden, die bei dem folgenden gänzlich fehlen. Der Beleg stammt aus einer Präsentationsmappe der Fa. Braungardt (1960-er Jahre).



Mein arabisch beschränkt sich auf "salam aleikum". Vielleicht gibt es einen Leser hier, der die Stempelinschrift übersetzen kann.

Viele Grüße
Bernhard
 
Angelika Am: 28.09.2019 18:43:30 Gelesen: 422681# 567 @  
Hallo Bernhard,

mein Partner in Dubai ist leider nicht zu erreichen, aber das auf dem Steg sind (denke ich) Zahlen.

871?1?12

Das auf den Kopf gestellte Herzchen und das dritte von rechts habe ich leider nicht gefunden.

viele Grüße
Angelika
 
bernhard Am: 28.09.2019 19:02:15 Gelesen: 422674# 568 @  
@ Angelika2603 [#567]

Hallo Angelika,

schön, dass du dich um die Übersetzung kümmerst! Die Zahlen sind mir schon bewusst, das auf dem Kopf stehende Herzchen ist eine 5. Insgesamt kann ich mit dieser Datumsangabe nicht so recht etwas anfangen. Die meisten der in Frage kommenden Länder haben ja auch die Islamische Zeitrechnung. Ich bin gespannt auf die Aufklärung. Aber vermutlich wurden die Typenräder einfach irgendwie hingedreht, da der Hersteller dieses Stempels es ja auch nicht besser wusste. Interessant wäre die Stadt und das Land.

Viele Grüße!
Bernhard
 
volkimal Am: 28.09.2019 19:04:40 Gelesen: 422673# 569 @  
@ Angelika2603 [#567]

Hallo zusammen,

in dem Fall sind es keine arabisch-indischen Zahlen sondern oastarabisch-indische (persische) Zahlen. Dort steht 87151612. Das passt zu keinem Kalender, den ich kenne. Ich glaube also nicht, dass es ein Datum ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 28.09.2019 22:54:44 Gelesen: 422644# 570 @  
@ bernhard [#568]

Hallo Bernhard,

von den Zahlen her vermute ich, dass der Stempel aus dem Iran kommt. Ich habe versucht, den Ort über die Liste der Großstädte im Iran bei Wikipedia herauszubekommen. Das hat nicht geklappt. Stell den Stempel doch einmal beim Thema “Iran: Stempel bestimmen“ ein. Dort wirst du eher eine Antwort finden als bei diesem Thema.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 29.09.2019 00:07:21 Gelesen: 422634# 571 @  
@ bernhard [#566]
@ volkimal [#1766]

Hallo Bernhard und Volkmar,

tolles Teil !

Die Zahlen geben wohl keinen Sinn/Datum weil sie willkürlich eingestellt wurden wie Bernhard vermutet.

Den vermeintlichen Orts-, vielleicht auch Landesnamen oben in arabischer Schrift habe ich mal herauskopiert und in eine (Bild-) Übersetzer-App auf meinem Smartphone eingegeben. Diese App sollte auch Arabisch erkennen. Tut sie auch, nur nicht diesen Schriftzug. Bei jetzt insgesamt zehn Versuchen kamen sechs verschiedene Ergebnisse raus, die alle nicht genau diesem Schriftzug entsprachen und auch gar keinen Sinn machten. :-(

Hier mal das Bild des Schriftzugs aus dem Handrollstempel:



Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee oder ein Programm/App die das können?

Viele Grüße,
Peter
 
Franz G. Am: 29.09.2019 01:44:11 Gelesen: 422622# 572 @  
@ filunski [#571]

Hallo Peter,

vielleicht findest du eine App die Farsi (Iran) übersetzten kann.

Die Zahlen in Farsi kann ich anbieten.



Gruß,Franz
 
Nordluchs Am: 29.09.2019 22:33:46 Gelesen: 422462# 573 @  
@ filunski [#571]

Hallo zu später Stunde,

Farsi oder nicht Farsi, der Freistempel Opa zeigt was anderes.



(22c) KÖLN 12 ? / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT vom 10.12.1955 / SEIT 1840 / Logo / VERLAGSGESELLSCHAFT / RUDOLF MÜLLER / FACHBÜCHER / FACHZEITSCHRIFTEN / (22c) Köln-Braunsfeld

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 30.09.2019 00:35:31 Gelesen: 422449# 574 @  
@ Franz G. [#572]

Hallo Franz,

danke für die Zahlen. Leider klappt das mit Farsi nicht in der App. :-(

Aber vielleicht liest ja hier noch jemand mit, der eine Idee hat oder einen "Perser" kennt! ;-)

@ Nordluchs [#573]

Hallo Hajo,

danke für deinen Neuzugang! ;-)

Hallo alle zusammen,

von mir gleich auch noch ein "Ausländer", aber Einen für den ich kein Farsi und auch keine App benötige. ;-)

Hier habe ich erst den Beleg dazu vorgestellt:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=212046

Und hier der Handrollstempel im Detail:



BUDAPEST / 62 vom 10.04.1924

Ein Handrollstempel aus Ungarn aus dem Jahre 1924 und gleich noch mit Werbung! Bei uns in Deutschland haben Breusch und manch andere da erst noch mit Handrollern "herum experimentiert".

Dieser Stempel mit Werbung für die Budapester Mustermesse im Jahre 1924 ist auch noch dreisprachig.

BUDAPESTI ARUMINTAVASAR - BUDAPESTER MUSTERMESSE - FOIRE BUDAPEST, auf Ungarisch, Deutsch und Französisch.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 02.10.2019 16:59:08 Gelesen: 422213# 575 @  
@ filunski [#574]

Hallo Peter,
Hallo Handrollstempel-Fans,

die primitive Ausführung gab es ja schon vor über 5000 Jahren. Man fragt sich wirklich warum die besser ausgeführten Handrollstempel in Deutschland erst so spät eingeführt wurden, das Prinzip gab es ja auch schon mit den Maschinenstempel-Walzen.

Den nachfolgenden Beleg aus Danzig hatte ich in 2007 mal auf dem Rechner gespeichert. Im Wolff Danzig-Katalog (2016) konnte ich ihn nicht finden. Vielleicht kann ein Danzig-Spezialist mehr dazu sagen.



Danzig + 1 +, 24.09.1924

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 03.10.2019 00:06:52 Gelesen: 422173# 576 @  
@ bernhard [#575]

Hallo Bernhard,

du zeigst hier einen recht seltenen und auch außergewöhnlichen Handrollstempel. Sehr interessant auch das Jahr, 1924, die "Handrollstempel-Karte" Deutschlands (Danzig gehörte 1924 ja nicht zu Deutschland!) ist bis jetzt immer noch ein einziger weißer Fleck. Wir haben bislang noch nicht einen Handrollstempel aus diesem Jahr. Mit dem Ende der Inflation endeten anscheinend auch die dort konstruierten (Sylbe-) Handroller und von Breusch & Co. liegen erst wieder Abschläge ab 1925 vor.

Zu den Danzig Stempeln gibt es ein Werk "Sonder und Werbestempel von Werner Rittmeister, 1904-1945, Mehrteilige Stempel Danzig". Auf Seite 18 ist dieser Handroller abgebildet. Leider ohne weitere Angaben. Auch zu finden auf der Internetseite von Danzig.org (Gemeinschaftsprojekt verschiedener Danzig-Philatelie Organsiationen).[1]

Hier diese Seite



Zum Einsatz kam der Stempel gem. diesem Werk vom 20.6. bis 19.7.1924 [2]. Der von dir gezeigte Beleg verlängert diesen Zeitraum!

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.danzig.org/en/wp-gallery/?cat_id=1222&gallery-img-id=18820
[2] https://www.danzig.org/en/wp-gallery/?cat_id=1222&gallery-img-id=18823
 
bernhard Am: 03.10.2019 09:44:53 Gelesen: 422139# 577 @  
@ filunski [#576]

Hallo Peter,

danke für die Info! Der Literaturauszug ist mir bekannt, doch habe ich den gezeigten Stempel, vielleicht wegen den extrem eingefärbten Rändern, nicht richtig zugeordnet. Auf jeden Fall Interessant, dass Danzig hier einen eigenen Weg ging, auch wenn der Einsatz dieses Handrollers nur einige Wochen währte.

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 03.10.2019 10:19:36 Gelesen: 422133# 578 @  
@ filunski [#571]

Hallo zusammen,

die Frage nach dem Ort ist geklärt. Im Forum gibt es einen Iran-Spezialisten, der die Frage beantworten konnte. Ich habe Werner (wer.indja) gemailt und er hat mir mitgeteilt, dass der Name im Stempel „Jolfa Tabriz“ lautet. Jolfa ist in einigen iranischen Städten ein Stadtteil mit armenischer Bevölkerung, benannt nach der gleichnamigen Stadt in Armenien, aus der vor mehr als hundert Jahren viele flüchten mussten.

Bei Wikipedia fand ich dazu:

Der entsprechende deutsche Name ist „Dscholfa Täbris“.

Täbris = تبريز ist die Hauptstadt von Ost-Aserbaidschan im Iran. Dscholfa = جلفا als Stadtteil von Täbris habe ich weder bei Wikipedia noch bei Google Maps gefunden.

Hier noch der Schriftzug im Stempel im Vergleich:



Mir fällt es außerordentlich schwer arabische Ortsnamen im Vergleich von Stempeltext und arabischer Schrift zu erkennen. Ohne die Hilfe von Werner hätte ich das nie geschafft. Ich habe einmal die Teile eingefärbt, die ich zuordnen kann. Mit dem Rest (schwarz) kann ich nichts anfangen.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 03.10.2019 10:50:08 Gelesen: 422125# 579 @  
@ volkimal [#578]

Hallo Volkimal,

vielen Dank für deinen Einsatz!

Meine Vermutung: Bei dem Namen handelt sich vielleicht um gar keine existierende Stadt im Iran. Vielleicht bedeutet dieser Name so etwas ähnliches wie z.B. "Musterstadt". Das war eigentlich anfänglich schon meine Vermutung, auch wenn ich diese nicht geäußert habe. Ich denke es handelt sich um einen speziellen Musterstempel. Ein "Stadtteil" selbst würde ja auch keinen Sinn ergeben.

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 03.10.2019 11:27:31 Gelesen: 422117# 580 @  
@ bernhard [#579]

Hallo Bernhard,

ich halte den Stempel für einen normalen Handrollstempel für das Postamt in Tabriz-Jolfa. Wieso würde ein Stadtteil keinen Sinn machen? Tabriz, eine Stadt mit heute 1.500.000 Einwohnern, hat doch sicherlich mehrere Postämter. Die Angaben im Stempel können dann wie in anderen Orten auch den Vorort enthalten. Zum Beispiel Berlin-Charlottenburg, Berlin-Wilmersdorf usw.

Handrollstempel waren im Iran weit verbreitet. Bei Delcampe habe ich einen Brief mit einem Handrollstempel aus Tabriz gefunden. Leider ist wie so häufig bei den iranischen Handrollstempeln kaum etwas zu erkennen. Hier ein anderer iranischer Handrollstempel aus meiner Kalender-Sammlung:



Die Angabe oben im Stempel lautet "Forschungszentrum Teheran". Das Stempeldatum ist ۳۶-۱۲-۱۵ = 36 - 12 - 15 = 15.12.2536 PE. Damit stammt der Stempel aus der sogenannten "persischen Ära" = "Empirischer Kalender". Dieser galt im Iran von 1976 bis 1978 AD = 2535 bis 2537 PE. Das genaue Stempeldatum ist der 06.03.1978 AD.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 03.10.2019 12:43:03 Gelesen: 422098# 581 @  
@ volkimal [#580]

Hallo Volkimal,

da habe ich deinen Beitrag offenbar falsch verstanden, ich dachte nur die Stadtteilbezeichnung wäre im Stempel. Aber so wie ich es jetzt verstehe steht der Stadtteil zuerst, so wie "Charlottenburg Berlin". Oder ist das nur ein Schreibfehler? Du schreibst der Name im Stempel lautet „Jolfa Tabriz“ und gibst dann die Erklärung, dass Jofla ein Stadtteil sei.

Unten wird es dann anders übersetzt, da ist es dann "Tabriz Jolfa".

Sorry, dass ich heute morgen noch nicht ausgeschlafen hatte. ;-)

Und nochmals Danke für deine Unterstützung!

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 03.10.2019 12:52:17 Gelesen: 422096# 582 @  
@ filunski [#576]

zu [#574] bis [#576]

Lieber Peter,

die gezeigten Belege haben ein ungewöhnliches Merkmal: Im Stempelkopf befindet sich ein Gitter in der Brücke. Diese Gitter kommen seit 1913 in Stempeln der deutschen Reichspost nicht mehr zum Einsatz. Daraus schließe ich, dass diese Stempel nicht im Deutschen Reich hergestellt wurden.

Eine neue Baustelle.

Gruß Walter
 
wer.indja Am: 04.10.2019 15:00:58 Gelesen: 421974# 583 @  
@ bernhard [#581]

Hallo allerseits,

da ich vorgestern ganz auf die Schnelle einige unkorrekte Informationen beigesteuert habe, möchte ich mich zu diesem Stempel-Muster noch einmal äußern:

Die Schriftart ist eine der in Iran häufig verwendeten Zierschriften, die hier zum Beispiel in Zeitungen oder auf Plakaten alltäglich verwendet werden. Dafür wird es wohl keine App geben. In üblicher Schriftart sieht das so aus:
جلفای تبریزِ

Die Ziffern im Stempel lauten 8715 14 12, demnach sinnfrei.

Zur Stadt Jolfa, die es auch als Stadtteil in anderen Städten gibt:

Es ist eine Kleinstadt, circa 100 Kilometer westlich von Täbris an der Grenze zu Aserbaidschan, gegenüber der Stadt Julfa. Diese gehört zur Autonomen Republik Nachitschewan, einer von Iran, Armenien und der Türkei umschlossenen Exclave, die von Aserbaidschan beansprucht wird.

Die erste Fernstrecke der iranischen Eisenbahn wurde 1916 zwischen Jolfa und Täbris eröffnet.

Es handelt sich also um keinen Ortsstempel, aber wenn man den Hintergrund der Gestaltung wohl nicht mehr erfahren wird, bleibt das eventuell ungeklärt. Bahnpoststempel sind mir bisher nicht begegnet, was zumindest eine Erklärung der beiden Endpunkte einer Bahnstrecke erklären könnte.

Werner
 
Nordluchs Am: 05.10.2019 10:22:06 Gelesen: 421873# 584 @  
@ Nordluchs [#573]

Hallo zusammen,

ein insgesamt schönes Stück aus meiner AFS Sammlung nach 1945. Ist zwar kein roter sondern nur schwarz aber nett.



(13b) München 8 / Schaller Wäsche / Postkarte mit Anschriftenklappe - Einschreiben – Eilboten mit Handrollstempel und Handstempel vom Hamburger Telegraphenamt bei der Ankunft. Für Interessierte: Gebühr für Fernpostkarte 1.10.1954 – 30. 09. 1956: 10 Pf. - Einschreibgebühr: 50 Pf. - Gebühr für Eilboten: 60 Pf.

Schönes Wochende!
Hajo
 
filunski Am: 05.10.2019 14:46:35 Gelesen: 421835# 585 @  
@ Tuffi [#582]

Lieber Walter,

interessanter Hinweis, danke! Ja, du hast Recht mit der "neuen Baustelle", wird wohl nicht die Letzte sein! ;-)

Lieben Gruß,
Peter
 
bernhard Am: 05.10.2019 23:25:05 Gelesen: 421713# 586 @  
Hallo Liebe Handrollstempelfreunde,

Ludwigshafen am Rhein ist doch immer für eine Überraschung gut. Da gibt es Maschinenstempel mit abwechselnd kopfstehenden Tagesstempeln, ebenso Handrollstempel, siehe Eingangsartikel von Peter.

Und nun noch einen frühen HRSt mit Werbung - ausnahmsweise sogar mal senkrecht lesbar. Im Bochmann-Katalog konnte ich diesen Stempel nicht finden. Evtl. in irgendeinem Nachtrag?



Ludwigshafen (Rhein) PSchA k, 03.08.1927

Die nächste Überraschung: Er ist in den Braungardt Stempelbüchern abgeschlagen. Die Pfalz gehörte damals zu Bayern, möglicherweise eine Auftragsarbeit für Klüssendorf?

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 06.10.2019 00:33:27 Gelesen: 421701# 587 @  
@ bernhard [#586]

Hallo Bernhard,

Fantastisch!

Dieser Stempel liegt mir auch von Helmut Oeleker vor. Im Einsatz Jahrzehnte später, im Jahr 1960. Im Vergleich zu dem Musterabschlag (da ist er wohl noch richtig zusammen gebaut), wurde dann über 30 Jahre später der Entwertereinsatz verkehrt, zumindest anders, eingesetzt. ;-)



LUDWIGSHAFEN / k / (RHEIN) PSchA, vom 02.12.1960

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 06.10.2019 00:51:40 Gelesen: 421698# 588 @  
@ filunski [#587]

Ja, super! Vielleicht wurde er sogar extra so konstruiert für allseitigen Einsatz und es gibt gar kein richtig oder falsch.

Viele Grüße
Bernhard
 
Manne Am: 06.10.2019 10:56:59 Gelesen: 421638# 589 @  
Hallo,

beim Stöbern in meinen Alben entdeckt.

Gruß
Manne






 
Manne Am: 06.10.2019 11:19:54 Gelesen: 421631# 590 @  
Hallo,

dann nochmals Handrollstempel aus Schwenningen.

Gruß
Manne

04.07.1934 mit Stern und d.



04.10.1940 ohne Stern und d.



14.01.1943 n.


 
filunski Am: 06.10.2019 18:33:29 Gelesen: 421544# 591 @  
@ Manne [#589] und [#590]

Super, sehr schön und vielen Dank fürs Einstellen! ;-)

@ Nordluchs [#584]

Hallo Hajo,

habe dich nicht vergessen! ;-) Sehr schöner Beleg und auch der "schwarze Handroller" ist es immer wert hier präsentiert zu werden, vielen Dank dafür.

So, dann von mir auch mal wieder ein paar Überraschungsfunde. Ein Sammlerfreund hat mir seine komplette Ansammlung an BR und BZ-Handrollstempeln zur Auswertung (einscannen) überlassen. Nachdem ich damit jetzt durch bin, daraus die folgenden Handroller des BZ 49 (Osnabrück). Diese haben als UB Großbuchstaben, es gibt drei Stück davon, UB M, N und O:



Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 07.10.2019 15:28:17 Gelesen: 421426# 592 @  
@ bernhard [#588]

Hallo Bernhard,

Deine Idee scheint mir problematisch. Das Einsatzstück musste die gleiche Biegung haben, wie die Rolle, auf der es montiert wurde.

Gruß Walter
 
bernhard Am: 07.10.2019 16:44:35 Gelesen: 421376# 593 @  
@ Tuffi [#592]

Hallo Walter,

du hast vollkommen recht, es muss sich also um einen neu angefertigten Einsatz handeln. Von der Schrift und Erscheinungsbild offenbar recht identisch.

Viele Grüße
Bernhard
 
Shinokuma Am: 07.10.2019 21:28:31 Gelesen: 421339# 594 @  
Vor einigen Jahren habe ich von einem Tauschpartner einen Umschlag mit einem wirklich sehr interessanten Handrollstempel bekommen. Nicht nur, dass Datum und Uhrzeit vertauscht eingesetzt wurden, das Datum wurde dann auch noch kopfstehend platziert. Über die Ursache kann man nur mutmaßen. Ob da wohl Alkohol im Spiel war?



Mit besten Grüßen
Gunther
 
Nordluchs Am: 10.10.2019 19:30:55 Gelesen: 421099# 595 @  
@ filunski [#591]

Hallo zusammen,

da keine Bewegung hier sichtbar ist, stelle ich einen soeben gesichteten Freistempler mit Handrollstempel von 1928 ein.



Viele Grüße
Hajo
 
bernhard Am: 12.10.2019 15:37:56 Gelesen: 420923# 596 @  
@ Shinokuma [#594]

Hallo Gunther,

ein wirklich ungewöhnlicher Abschlag! Interessant wäre, wie lange dieser Zustand anhielt.

@ Nordluchs [#595]

Hallo Hajo,

ein schöner, klarer und früher Abschlag!

Von mir ein schöner Einschreibe-Beleg aus Heidelberg:



Heidelberg 1 ao, 12.02.1945 (Ak-Stempel 15.02.45)

Viele Grüße
Bernhard
 
Lutwinus Am: 17.10.2019 10:58:52 Gelesen: 420631# 597 @  
@ filunski [#404]

Hallo Peter, hallo Bernhard!

Habe gerade erst euere Beiträge gesehen und bedanke mich recht herzlich für die Info bezüglich des "seltsamen" Göppinger Handrollers. Bemerkenswert, daß es den Stempel offensichtlich auch in aptierter Version gibt.

Hier habe ich dann einen weiteren, wie ich finde ungewöhnlichen Handroller mit Werbeeinsatz aus dem Bereich Paquebot moderneren Datums:



Stempeltext: "RODBY-FEHMERN / PAQUEBOT / 21.02.1985 / 14:30 Uhr" , "M/F PRINS HENRIK"

Liebe Grüße Jörg
 
Christoph 1 Am: 17.10.2019 12:06:56 Gelesen: 420614# 598 @  
@ Lutwinus [#597]

Hallo Jörg,

ich bin über die Ortsbezeichnung FEHMERN in dem von Dir gezeigten Stempel gestolpert. Gemäß wikipedia [1] lautet die dänische Bezeichnung für Fehmarn nicht Fehmern sondern Femern (ohne h). Kann das jemand bestätigen oder widerlegen?

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fehmarn

@ bernhard [#562]

Hallo Bernhard,

nur eine kleine Korrektur: Der Ort heißt BÜCKEBURG (falls mal jemand mit Hilfe der Suchfunktion dieses Thema nach bestimmten Orten durchsucht).

@ alle

Ich bin sehr interessierter Mitleser und halte weiterhin Ausschau nach interessanten Exemplaren.

Viele Grüße
Christoph
 
bernhard Am: 17.10.2019 21:51:23 Gelesen: 420521# 599 @  
@ Lutwinus [#597]

Hallo Lutwinus,

dein weiterer Stempel ist wirklich etwas ungewöhnlich, da mit Minutenangabe ausgestattet. Schön. :-)

@ Christoph 1 [#598]

Hallo Christoph,

danke für den Hinweis, da habe ich mich gleich 2 x verschrieben. Doch die Bückeburg-Fans sollen hier gleich belohnt werden ;-) mit einem weiteren Beleg, eine Doppelverwendung eines DIN-A4-Umschlages (habe nur die Hälfte eingescannt).



Bückeburg b, 25.07.1944

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 18.10.2019 12:22:20 Gelesen: 420461# 600 @  
@ Lutwinus [#597]

Hallo Jörg,

vielen dank für deinen Kommentar und den interessanten Dänischen Seepost-Handrollstempel. Diese gibt es von verschiedenen Linien und wiederum mit unterschiedlichen Schiffen im Entwerter. ;-)

@ Christoph 1 [#598]

Hallo Christoph,

Fehmarn (deutscher Name) wurde wohl im Dänischen nicht immer nur so, Femern, geschrieben, sondern vor allem früher mit h, also Fehmern. So, FEHMERN, ist auch die Schreibweise in all diesen Handrollstempeln der dänischen Seepost.

Hier noch so ein Handroller dazu aus neuerer Zeit:



Viele Grüße,
Peter
 
LOGO58 Am: 18.10.2019 23:24:26 Gelesen: 420357# 601 @  
Hallo zusammen,

ich habe lange gesucht, um einen ungewöhnlichen Handrollstempel zu finden. Hier ist m.E. einer:



Briefregion 08, UB y, ist dem Postort 08289 Schneeberg zuzuordnen.

Das Besondere: Das zweite "i" in Brief region, das als Kleinbuchstabe dargestellt ist im Gegensatz zur sonstigen Schreibweise und zur Schreibweise in Briefregion als großes "I".

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
Christoph 1 Am: 19.10.2019 00:33:25 Gelesen: 420349# 602 @  
Guten morgen,

ich konnte einen kleinen Posten Kiloware erwerben, der zahlreiche Handrollstempel aus meinem Sammelgebiet enthält.

In diesem Beitrag möchte ich auf die Handrollstempel aus Kassel eingehen. Ich stelle hier mal die verschiedenen UB vor, die ich bislang auffinden konnte.



Die Handrollstempel mit den UB fm und fn wurden gemäß der mir vorliegenden Literatur am 1.7.1976 eingeführt und waren bis zum Ende der 4-stelligen PLZ im Einsatz. Interessant ist, dass das ausführliche Werk von Fiege [1] ansonsten keine weiteren Handrollstempel aus diesem Zeitraum aufführt, obwohl darin eigentlich ansonsten lückenlos alle Poststempel des PLZ-Bereichs 35 dokumentiert sind.

Ich kann nun die Reihe mit fo, fp, fq, fr, fs und fu fortsetzen. Es ist zu vermuten, dass es auch noch den Stempel ft gibt. Den muss ich irgendwann unbedingt noch finden.



Dann gibt es noch einen weiteren Handroller, der ebenfalls nicht bei Fiege [1] aufgeführt ist, nämlich KASSEL 1 / g / 3500. Mein Exemplar ist ein Ankunftsstempel auf der Rückseite eines Eilbriefs.



Viele Grüße
Christoph

[1]Kassel im Postleitraum 35, zusammengestellt von Eduard Fiege, Verein für Briefmarkenkunde 1881 Kassel e.V., erschienen November 1989.
 
wajdz Am: 19.10.2019 01:05:48 Gelesen: 420343# 603 @  
@ LOGO58 [#601]

Hallo Lothar,

ich habe mal den Text in beiden Schreibweisen nebeneinander gestellt und komme zu dem Schluß, daß es sich nicht um einen Kleinbuchstaben handelt. Da fehlt lediglich wie in vielen Teilen des Stempels Farbe. Wie aus der Schriftprobe ersichtlich, wäre der Buchstabenabstand bei Verwendung eines Kleinbuchstabens etwas enger.



MfG Jürgen -wajdz-
 
mausbach1 (RIP) Am: 19.10.2019 11:11:39 Gelesen: 420301# 604 @  


57258 FREUDENBERG, WESTF 1 - UB "e" - 13.-3.95
 
LOGO58 Am: 19.10.2019 14:11:55 Gelesen: 420278# 605 @  
@ wajdz [#603]

Hallo Jürgen,

sehr interessant und nachvollziehbar. Vielleicht war ich zu euphorisch. Ganz sicher wären wir, wenn es ein paar Vergleichsstücke gäbe. Da habe ich bei den Handrollstempeln der Briefregionen aber nicht sehr viel Hoffnung.

Aber zumindest ungewöhnlich sieht der Stempelabdruck doch aus, nicht wahr? ;-)

Viele Grüße aus dem Norden
Lothar
 
bernhard Am: 20.10.2019 10:53:08 Gelesen: 420157# 606 @  
Hallo zusammen,

heute mal wieder etwas für die Stuttgart-Fans. Gibt es die in diesem Forum? ;-)

Auf DIN-A4 Bahnhofsbrief (nur halbseitig eingescannt) abgerollt, zusätzlich Handstempel mit gleichem UB.



Stuttgart 9 f, 05.04.1943

Viele Grüße
Bernhard
 
Christoph 1 Am: 21.10.2019 00:24:03 Gelesen: 420056# 607 @  
Guten Abend,

nachdem ich die moderne(re)n Handrollstempel von Kassel in [#602] abgearbeitet habe, wende ich mich mal der Stadt Fulda zu.

Dort wurden Ende der 1980er / Anfang der 1990er Jahre Handrollstempel mit den UB d und g eingesetzt:



Vom Stempelgerät mit dem UB d kann ich auch noch den "Vorgänger" zeigen (mit 2-stelliger PLZ 64):



Interessant und "besonders" (im Sinne der Überschrift dieses Themas) ist aber vor allem Folgendes: Zeitgleich zu den Handrollstempeln mit den UB d und g wurden auch Tagesstempel (Handstempel) mit dem identischen Stempeltext eingesetzt.



Das kenne ich in dieser Form aus anderen Städten nicht. Normalerweise hatten die Handroller doch "eigene" UBs?

Viele Grüße zur Nacht
Christoph
 
filunski Am: 21.10.2019 00:42:33 Gelesen: 420054# 608 @  
@ Christoph 1 [#607]

"Normalerweise hatten die Handroller doch "eigene" UBs?"

Hallo Christoph,

vielen Dank für das Zeigen dieser Handroller (auch der aus Kassel vorher ;-)).

Interessantes Detail, die identischen UB. Du hast geschrieben "normalerweise", das ist richtig und es war auch in den Postvorschriften so vorgesehen, unterschiedliche UB zu vergeben. Eine mögliche, vorschriftenkonforme Erklärung könnte sein, dass eventuell beide UB-gleiche Stempel nicht im selben Zeitraum verwendet wurden (Einer davon schon aus dem Betrieb genommen). Es kann aber auch sein, und das wäre kein Einzelfall, dass einfach bei der UB Vergabe nicht richtig aufgepasst wurde.

Daneben gilt für die UB Vergabe und vor allem den praktischen Einsatz für alle Zeiten der Post in Deutschland (heutzutage mehr den je), dass es da nichts gibt, was es nicht gibt! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 21.10.2019 00:56:57 Gelesen: 420053# 609 @  
@ filunski [#608]

Hallo Peter,

von dem Handroller mit UB d habe ich Abschläge aus dem Zeitraum zwischen Mai 1989 und März 1991. Der einzige mir vorliegende Abschlag des Handstempels mit UB d ist vom 23.10.1991, liegt also außerhalb dieses belegten Zeitraums. Da der Handroller allerdings erst zwischen 1988 und 1989 neu angefertigt wurde (siehe den oben gezeigten Vorgängerstempel, von dem ich Abschläge bis einschließlich 1988 vorliegen habe), gehe ich davon aus, dass er bis zum Ende der 4-stelligen PLZ am 30.6.1993 verwendet wurde.

Den Handroller mit UB g habe ich aus dem Zeitraum Juni 1990 bis Januar 1993 vorliegen. Der einzige mir vorliegende Abschlag des Handstempels mit UB g ist vom 3.10.1992, liegt also innerhalb dieses Zeitraums. Zumindest bei diesem zweiten Stempel ist es also eindeutig, dass Handroller und Tagesstempel mit gleichem UB zeitgleich verwendet wurden.

Viele Grüße
Christoph
 
bernhard Am: 23.10.2019 22:46:44 Gelesen: 419743# 610 @  
Hallo liebe Handrollstempel-Fans,

eine kurze Werbeunterbrechung - mit Nachkriegswerbung



Klüssendorf 1950



Klüssendorf 1961



Gleichmann 1950



Gleichmann 1961



Raab 1959

Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 28.10.2019 20:13:06 Gelesen: 419047# 611 @  
Peter hat den schon gezeigt, dieser ist aus dem April 1947



und dann noch (20) BAD SALZDETFURTH / a



Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 28.10.2019 22:17:39 Gelesen: 419017# 612 @  
@ JohannesM [#611]

Hallo Eckhard,

schöner Abschlag aus Bad Salzdetfurth! ;-)

Der obere Beleg zeigt einen Zensurstempel der Zensurstelle München. Von diesem Stempel, den man öfters mal findet, habe ich mich auch schon in die "Irre führen lassen". Das ist kein Handroller, auch wenn er so aussieht, es handelt sich hier um einen Maschinenstempel (Bandstempel).

Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 29.10.2019 00:01:29 Gelesen: 419000# 613 @  
@ JohannesM [#611]
@ filunski [#612]

Hallo zusammen,

zu diesem Zensurstempel gibt es unterschiedliche Ansichten. Nachstehend ein Auszug aus dem Riemer-Katalog (Heft 73, Poststempelgilde).



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 29.10.2019 23:37:01 Gelesen: 418868# 614 @  
@ bernhard [#613]

zu diesem Zensurstempel gibt es unterschiedliche Ansichten

Hallo Bernhard,

stimmt! Es gibt ihn auch in verschiedenen Ausführungen. Mit zwei oder drei Sternen im Stempelkopf, mit Uhrzeitangabe und ohne. Es soll sich hierbei um Sylbe-Maschinen handeln und ich selbst habe noch keinen Abschlag gesehen, der nicht maschinenstempel-typisch abgeschlagen war. Vielleicht kann hier ja jemand entsprechende Beispiele dazu zeigen? ;-)

Über die Identität als Handrollstempel des nächsten Stempels gibt es keine Zweifel. Er dürfte aber auch zu den Raritäten zählen:



ANTONINY / DEUTSCHE DIENSTPOST UKRAINE, UB unleserlich vom 9.12.1943

In der Fachliteratur zur Deutschen Dienstpost [1] ist er nicht aufgeführt, soweit ich feststellen konnte.

Viele Grüße,
Peter

[1] Dr. Hermann Schultz, Deutsche Dienstpost, Handbuch und Stempelkatalog, Band 29 der Neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde, Deutsche Dienstpost Ukraine
 
Nordluchs Am: 30.10.2019 10:38:05 Gelesen: 418813# 615 @  
@ Nordluchs [#584]

Hallo an die Gemeinde der Handroller!

Nachfolgend einen aufgefundenen älteren Scan aus den Tiefen eines alten PC mit einem ungewöhnlichen Handrollstempel aus der Zeit der „DDR“. In der Philastempel – Datenbank habe ich das Teil nicht gefunden, aber vielleicht meldet sich ja ein „Kundiger“. Ein dicker Wälzer mit vielversprechenden Namen „DDR Universalkatalog“ half auch nicht.



BERLIN ZVA - TAXE PERCUE -_UB c_ vom 10.08.1967 - Exportsendung ins Ausland

Die Verwendung Taxe perçue ist ja schon im Weltpostvereinsvertrag am 23. Mai 1939 geregelt worden (Art der Freimachung). Drucksachen im Auslandsverkehr durften außer mit Postwertzeichen oder Freistempelmaschinen auch durch mit der Druckpresse oder in einem anderen Verfahren hergestellte Aufdruck freigemacht werden. Auch erwähne ich hier zusätzlich die ADA V, 2 als Grundlage. Der Vermerk Taxe perçue kam ja nebenbei bemerkt schon in dem bisher ungeklärten Fall [1] aus Russland vor.

Bevor ich wieder Mitteilungen erhalte, wie „Phantasiestempel“ oder wohl aus einem „Buch kopiert“, verweise ich auf den Eingangssatz. Ein Herr Redakteur hat bei einem einmaligen Stempel Löschung vorgesehen. Alles wurde von mir umgehend persönlich gelöscht.

Viele Grüße
Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/206559
 
filunski Am: 30.10.2019 19:04:09 Gelesen: 418761# 616 @  
@ Nordluchs [#615]

Lieber Hajo,

das ist ja mal wieder ein ganz "irres Teil" ;-) und sicher freue nicht nur ich mich über deine Präsentation hier! Vielen Dank dafür.

ZVA ist das Zeitungsvertriebsamt (Ost), steht ja auch in der Absenderangabe. Sehr ungewöhnlich und bislang einzigartig der ganze Handroller. Stempelkopf nach DDR Norm (Kreisstempel mit Sehnensegment unten) und PLZ (1964 in der DDR eingeführt). Entwerter Wellenlinien. Diese Kombination ist bislang (und wie du weißt beschäftigen wir uns jetzt schon sehr intensiv mit den Handrollern) einzigartig. Diese Stempelköpfe kommen in der DDR immer nur mit geraden, parallelen Strichen als Entwerter vor. Die Norm dazu war aber erst ab 1.1.1968 verbindlich. Handrollstempel gab es in der DDR vorher natürlich auch schon, die hatten aber als Stempelkopf noch Zweikreisstegstempel (meist alle noch aus dem Deutschen Reich, oft mehrfach aptiert).

Also ein in jeder Hinsicht der Themenüberschrift (ungewöhnlich und selten) entsprechender Stempel!

Bevor ich wieder Mitteilungen erhalte, wie „Phantasiestempel“ oder wohl aus einem „Buch kopiert“...

Trifft keinesfalls zu und traf bei dir auch nie zu, eine Löschung wäre schon Frevel! Vielleicht schreibst du mir dazu mal eine Nachricht? ;-)

Herzlichen Gruß,
Peter
 
bernhard Am: 30.10.2019 21:03:01 Gelesen: 418732# 617 @  
@ Nordluchs [#615]
@ filunski [#616]

Hallo Peter, hallo Hajo,

schöner hätte ich das auch nicht zusammenfassen können. ;-) Ein seltenes Teil Hajo!

Nachfolgenden habe ich gerade im Gildebrief 198/2000 gesehen. Tuffi hat ihn weiter oben schon mal erwähnt: Ein HRSt mit Zähleinrichtung!



Fa. Beiersdorf, Hamburg

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 31.10.2019 13:05:06 Gelesen: 418619# 618 @  
@ filunski [#616]

Hallo Peter,
hallo Bernhard.

Nun dann bin ich beruhigt das dieser Fund etwas Nettes ist. Hatte mir Gedanken gemacht das überhaupt einzustellen. Die Beobachtung der Verwendung von alten Handrollstempel kann ich bestätigen, da ich zufällig vor meiner „Abwesenheit" drei DIN A 5 Belege mit ZKD in der Hand hatte. Beleg als Ausschnitt. Auf der Rückseite ein alter abgerollter Knochen als Ankunft o. ä.



Beste Grüße
Hajo
 
filunski Am: 31.10.2019 14:05:57 Gelesen: 418608# 619 @  
@ Nordluchs [#618]

Lieber Hajo,

der "alte, abgerollte Knochen" ist spitze! ;-)

Wenn du davon noch mehr findest, bitte zeigen.

Herzliche Grüße,
Peter
 
filunski Am: 31.10.2019 14:34:50 Gelesen: 418597# 620 @  
Verehrte Handrollstempelinteressierte,

da wir gerade bei den DDR-Handrollern sind, für diejenigen die das interessiert, hier die ab 1.1.1968 gültige neue Norm (VDP 326 01) der Deutschen Post (DDR). Darin war u.a. genau festgelegt wie diese Geräte auszusehen hatten:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 01.11.2019 16:24:33 Gelesen: 418334# 621 @  
Verehrte Freunde des Themas und vor allem die fortgeschrittenen Kenner der Handrollstempel! ;-)

Mal wieder etwas zum Grübeln und Spekulieren.

Bei Delcampe war irgendwann mal ein Luftpostbrief von Mexico nach Frankfurt am Main aus dem Jahre 1936 im Angebot. Rückseitig mit einem Ankunftstempel versehen. Hier die Abbildung aus dem damaligen Delcampe Angebot:



Dieser Ankunftstempel ist ein Handroller. Auch gut, wieder so ein "hässliches Teil", zum Glück nur auf der Rückseite, höre ich da schon mal das Murmeln. ;-)

Nun gut, wie ihr wisst, habe ich dazu eine andere Meinung. Ein besonders interessanter Handroller, hier mal näher zu sehen:



Der entspricht nicht so ganz den damals üblichen Klüssendorf-Handrollern, beachtet die Striche über- und unterhalb des Stempelkopfs, bevor der eigentliche Wellenentwerter beginnt.

Es handelt sich hier um einen der Frankfurter Handroller wie sie sonst mit der Messewerbung (manchmal oder auch eher selten) zu finden sind. Hier ein solches Beispiel:



Es gab davon mehrere Geräte, nur bislang war keines von Frankfurt 17 dabei. Hier ist als Entwerterteil nicht die Messewerbung sondern einfach ein Wellenentwerter eingebaut.

Hier mal beide Stempel im direkten Vergleich:



Dabei fällt, mir zumindest, noch etwas auf. Bei dem "Messestempel" von Frankfurt 1 ist hinter der 1 noch etwas Platz vorhanden. Könnte eventuell die 7 bei dem rechten Stempel aus Frankfurt 17 später aptiert worden sein?

Vielleicht fällt ja einem der Mitleser etwas dazu ein? Noch besser wäre es natürlich, noch mehr Beispiele dieser Stempel zu sehen zu bekommen, aber da hege ich wenig Hoffnung.

Viele Grüße,
Peter
 
ginonadgolm Am: 01.11.2019 16:36:34 Gelesen: 418331# 622 @  
@ filunski [#621]

Könnte eventuell die 7 bei dem rechten Stempel aus Frankfurt 17 später aptiert worden sein?

Hallo Peter,

das halte ich für unwahrscheinlich, da der untere Teil des Stempels insgesamt nach einem neuen Stempel aussieht:
z.B. (Main) steht weiter rechts, Ziffern 17 sind gänzlich neue (andere).

Vielleicht erfahren wir von anderen Sammlern mehr dazu

wünscht sich
Ingo aus dem Norden
 
bernhard Am: 01.11.2019 17:07:15 Gelesen: 418322# 623 @  
@ filunski [#621]
@ ginonadgolm [#622]

Hallo zusammen,

das halte ich durchaus für möglich! Die Stempel sind fast gleich geschnitten, der 2-stellige Unterscheidungsbuchstabe würde eher zum PA 1 als zum PA 17 passen. Sieht aber eher so aus als wenn die "17" komplett neu eingefügt wurde.

Der Stempel ist übrigens immer noch im Angebot. Wenn du "Mexico 1936" eingibst findest du ihn für 20,- Dollar (~17,96 €).

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 01.11.2019 18:33:07 Gelesen: 418302# 624 @  
@ ginonadgolm [#622]
@ bernhard [#623]

Hallo Ihr beiden,

danke für eure Meinungen dazu! ;-)

Besten Dank an Bernhard für den Hinweis zum Angebot. Jetzt ist er nicht mehr bei Delcampe sondern hoffentlich bald bei mir. ;-) Vielleicht gewinnen wir dann durch einen besseren scan mehr Erkenntnisse.

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 02.11.2019 10:20:59 Gelesen: 418192# 625 @  
@ filunski [#624]

Hallo Peter,

Glückwunsch zu dem "Fang" - ich bin da wohl zu spät. Wenn Du bei Bochmann nachsiehst, findest Du dort einen Vermerk zu Haro Frankfurt 14. Den 17er sollte es dann auch mit Werbung geben. Die Hoffnung, einen zu finden, stirbt zuletzt.

Die 1925er aus Leipzig gab es später auch ohne Werbung. Davon habe ich eine schlechte Kopie.

Gruß Walter
 
Nordluchs Am: 03.11.2019 11:49:03 Gelesen: 418035# 626 @  
@ Tuffi [#625]

Hallo Peter,
hallo Walter!

Euch ist sicherlich auch schon aufgefallen, dass bei Harlos im Katalog nicht ein einziger roter Handrollstempel / Päckchengebühr bezahlt zu entdecken ist. Damit wird erneut deutlich, wie selten das Material ist. Damit hier kein reiner Schriftverkehr zu sehen ist, ein ZKD Beleg (Ausschnitt) mit Handrollstempel.



Mitteilung an „Peter“: Bisher nur den gleichen alten „Knochen“ [1] jetzt vom 28. 10.1964 aufgefunden.

Beste Grüße
Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/214081
 
filunski Am: 03.11.2019 14:24:11 Gelesen: 417999# 627 @  
@ Nordluchs [#626]

Hallo Hajo,

der Handroller auf dem ZKD Beleg dürfte auch noch ein "Überbleibsel aus Großdeutschland" sein. ;- Danke fürs Zeigen.

Damit wir auch hier nicht unbebildert bleiben ein "kleines Schmankerl", dass u.a. auch einen Handrollstempel zeigt. :-)



Schönen Sonntag,
Peter
 
calliostoma Am: 03.11.2019 16:02:03 Gelesen: 417973# 628 @  
Hallo zusammen,

eine seltene Versendungsform mit Handroller, der Kursbrief:



Gruß

Dirk
 
Nordluchs Am: 06.11.2019 10:48:25 Gelesen: 417777# 629 @  
@ filunski [#627]

Hallo Peter und der Rest der Gemeinde,

da im Moment keine Bewegung zu bemerken ist, von mir wieder einen roten Handroller. Es ist noch ein Rest von 4 – 6 vorhanden, die zu melden sind. Der gezeigte Beleg ist nicht klar lesbar, vor allen ist nicht ersichtlich ob nun mit Postleitgebietszahl, aber ich meine davon kann wohl ausgehen.



(???) LEVERKUSEN - BAYERWERK / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - kein UB - vom 31.12.1957 (Text zwischen den Linien nur bruchstückhaft lesbar – im Kreis BAYER gekreuzt und abwechselnd FARBE und BAYER). Auf Anschrift Zettel: AGFA AKTIENGESELLSCHAFT - FÜR PHOTOFABRIKATION - LEVERKUSEN-BAYERWERK

In der Rubrik im Forum - Streifband, Streifbandzeitung in der Bundesrepublik - habe ich einen interessanten Beitrag von Edwin entdeckt. Ich habe den Einsteller angeschrieben und gebeten, das er den auch hier zeigt. Es handelt sich um einen recht spät verwendeten Handrollstempel mit „BEZAHLT“ vom Februar 1959. Ersatzweise hier der Weg [1].

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/thema/13043
[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/207595
 
Nordluchs Am: 08.11.2019 14:10:03 Gelesen: 417640# 630 @  
@ Nordluchs [#629]

Hallo, ist da noch jemand da?

Ich hisse mal die Fahne, damit etwas zu sehen ist. Ein Beleg mit einfachem Handrollstempel dient als Dosenöffner.



Rückseitiger Ankunftstempel von Frankfurt.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 08.11.2019 14:48:26 Gelesen: 417628# 631 @  
@ Nordluchs [#629]
@ Nordluchs [#630]

Hallo Hajo,

na klar ist hier noch Jemand! ;-)

Und deine Beiträge hier, werden zumindest von mir (und gewiss noch einigen Anderen) immer sehr aufmerksam verfolgt. Danke auch für die "Fütterung" des Themas mit "Schwarzen" und vor allem auch deinen ganz speziellen "Roten".

Damit wir hier nicht "unbebildert" enden noch ein Neuzugang von mir, ein nicht ganz unattraktiver Beleg mit Handrollstempel aus Ansbach:



Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 08.11.2019 15:29:11 Gelesen: 417619# 632 @  
Hallo,

aus Berlin ein Handroller vom 19.06.1973 und 23.12.1975.

Gruß
Manne


 
epem7081 Am: 08.11.2019 15:46:04 Gelesen: 417615# 633 @  
@ Nordluchs [#629]

Lieber Hajo,

damit nicht erst der Sankt Martin Deinen Wunsch erfüllt, hier nun das von Dir entdeckte und ersehnte besondere Objekt für diesen Thread: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele:
.


Der Beleg wurde am 26.2.1959 von (16) WIESBADEN 1 nach 21a) Hauenhorst b. Rheine als Drucksache zu ermäßigter Gebühr (Streifband) geschickt. Damals hätte ich bedauert, dass keine schöne Briefmarke zum Einsatz kam..Der Handrollstempel hat seinerzeit keinen großen Eindruck auf mich gemacht. Heute präsentiere ich hier gerne die Spur dieses Stempelabschlags in seiner ganzen prächtige Länge und bin nun auf Deinen fach- und sachkundigen Kommentar gespannt.

Schönes Wochenende und viele interessante Stempelspuren wünscht
Edwin
 
Nordluchs Am: 09.11.2019 10:56:59 Gelesen: 417489# 634 @  
@ epem7081 [#633]

Hallo Edwin,

danke für Deine Mühe, daher komme ich Deiner Anmerkung um Auskunft gerne nach.Im Amtsblatt Nr. 124 vom 30. Oktober 1953 wurde statt der Inschrift „Päckchengebühr bezahlt“ die Bezeichnung „Bezahlt“ vorgeschrieben. Aber vereinzelt ist, offenbar unbeanstandet, auch die Inschrift „Gebühr bezahlt“ anzutreffen. Durch diese Änderung konnten die Stempel auch für andere Versandarten verwendet werden. Allerdings lassen sich so geänderte Stempel nicht mehr ohne weiteres von anderen Rollstempeln unterscheiden, vor allem dann nicht, wenn keine Werbeeinsätze vorhanden sind.

Aber auch diese Verfügung hatte nicht lange Bestand. Denn bereits 1955 kam das Aus für die firmeneigenen Handrollstempel, die aber bis dahin natürlich immer noch bei dem jeweiligen Aufgabepostamt für das Freistempeln gelagert wurden.

Mit der folgenden Verfügung von 1959 kam schließlich das endgültige Aus für diese letzte Art der Handrollstempel.



Außerdem liegen in dieser Rubrik diverse so genannte Postkartenformblätter vor (nachfolgend ein Beispiel), wie sie von jeder Stempelart eigentlich angefertigt werden sollten. Die meisten Musterabdrucke auf diesen Formblättern tragen den Vermerk „ausgemustert 1960“ ! Daher ist der von Edwin gezeigte Handrollstempel, ein recht spätes Exemplar!



Aber grundsätzlich kann man behaupten, wer hat schon einen nicht „guten“ Stempel auf einem Stück Packpapier oder Großbrief aufbewahrt, wenn bei einer Briefmarke schon ein halber Zahn oder ein Fingerabdruck auf dem Gummi als gravierender Mangel eingestuft wurde?

Viele Grüße

Hajo
 
Tuffi Am: 09.11.2019 11:52:48 Gelesen: 417473# 635 @  
@ Nordluchs [#634]

Lieber Hajo,

kannst Du die Verfügungen von 1953 und 1955 auch zeigen? Mich würde interessieren, ob dort auch von analogen Maschinenstempeln die Rede ist.

Gruß Walter
 
filunski Am: 09.11.2019 13:17:38 Gelesen: 417460# 636 @  
@ Nordluchs [#634]

Hallo Hajo,

danke für deinen sehr informativen Beitrag zu diesen Stempeln. Edwins schönes Beispiel ist auch noch ein besonders schön abgerolltes Exemplar und wurde vielleicht auch deswegen von dem üblichen Handrollstempelschicksal, nämlich der Vernichtung, bewahrt. ;-)

Aber grundsätzlich kann man behaupten, wer hat schon einen nicht „guten“ Stempel auf einem Stück Packpapier oder Großbrief aufbewahrt, wenn bei einer Briefmarke schon ein halber Zahn oder ein Fingerabdruck auf dem Gummi als gravierender Mangel eingestuft wurde?

Damit hast du nur zu recht und das betrifft nicht nur die absoluten Raritäten der "Päckchengebühr bezahlt-Handroller" sondern auch viele andere Handrollstempel aus allen Zeitperioden. Schon bald nach dem Auftauchen der ersten serienmäßigen Handrollstempel in den späten 1920er Jahren fielen diese bei den meisten Sammlern in Ungnade. Ein Ruf der den Handrollern bis heute anhaftet wie wir bei unserer Recherche zu diesem Stempeltyp immer wieder feststellen müssen.

Aufgehoben wurden bestenfalls solche Stücke mit attraktiver Frankatur:



In Wühlkisten findet man heute manchmal noch, wenn man Glück hat auch solche Belege, wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten wegen des verpönten Handrollers, verschmäht. ;-)



Das geht aber so weiter bis in die heutige Zeit. Auch Belegbeispiele oder Ausschnitte mit Handrollerstempeln mit Ortsnamen und 5-stelliger PLZ oder mit Angabe Briefregion sind nicht häufig zu finden.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 09.11.2019 16:37:37 Gelesen: 417435# 637 @  
@ Tuffi [#635]

Lieber Walter,

natürlich für Dich immer und alle anderen Interessierten!



Ich hoffe das ist das was gemeint war?

Herzliche Grüße

Hajo und Angelika
 
epem7081 Am: 09.11.2019 21:01:26 Gelesen: 417347# 638 @  
@ Nordluchs [#634]

Lieber Hajo und andere Beteiligte,

vielen Dank für die Horizonterweiterung meinerseits durch Eure aufschlußreichen Informationen.

Bei den Forumsteilnehmern findet sich doch zu jeder Fragestellung und zu allen Zweifelsfragen umgehend detailreiche Aufklärung.

Nachdem nun mein Interesse für die wogenden Wellen geweckt wurde, gleich eine neue Anfrage.



Kann es sich bei den beiden Handrollstempeln AALEN 1 / v trotz der inzwischen veränderten PLZ (708 vom 30.08.1976 bzw. 73430 von 25.11.1998) und der um 90° gewendeten Anordnung um den gleichen Stempel handeln?

Mit freundlichen wogenden Grüßen
Edwin
 
filunski Am: 09.11.2019 22:21:13 Gelesen: 417333# 639 @  
@ epem7081 [#638]

Hallo Edwin,

freut mich, dass wir einen weiteren Fan für die "hässlichen" ;-) Handroller gefunden haben. Und du zeigst uns auch gleich noch Einen der eher seltenen mit 5-stelliger PLZ, sehr schön.

Zu deiner Frage, nein, das sind definitiv zwei verschiedene Geräte und nicht durch eine eventuelle Aptierung der PLZ, ein weiterverwendetes Gerät. Alleine schon die andere Anordnung des Stempelkopfs bedeutet dass es sich um ein neues, anderes Gerät handelt, eventuell sogar von einem anderen Hersteller. Dass beiden den gleichen UB haben liegt vielleicht daran, dass das Postamt Aaalen 1 hier seiner alten UB-Systematik treu geblieben ist.

Viele Grüße,
Peter
 
epem7081 Am: 10.11.2019 10:44:33 Gelesen: 417264# 640 @  
Liebe Handrollerexperten,

ich bin beeindruckt von der Reaktion auf meine, von mir eher unbedeutend eingeschätzten Handrollstempelabschläge. Zu den in [#638] eingestellten Aalener Stempeln hier eine weitere Variante.



Hier soll weniger die Doppelspur, als vielmehr der Stempelkopf Aufmerksamkeit finden. In diesem Stempel vom 10.7.1984 hat das Postamt AALEN 1 nicht nur die alte PLZ auf 7080 aufgenullt, sondern nun auch ausdrücklich WÜRTT erwähnenswert gefunden.

Schönen entdeckungsreichen Sonntag wünscht
Edwin
 
Nordluchs Am: 12.11.2019 16:46:06 Gelesen: 417051# 641 @  
@ filunski [#639]

Hallo,

vor einigen Tagen einen schönen, in der Portostufe bestimmt nicht häufige DV - Freimachung auf den Tisch bekommen. Um nun diesem Thread wieder Leben einzuhauchen nachfolgend das Ergebnis.



Ein „roter Teufel“ wird gerade gebügelt und noch diese Woche vorgestellt.

Viele Grüße

Hajo
 
wuerttemberger Am: 14.11.2019 10:46:03 Gelesen: 416891# 642 @  
Ich bin mal gespannt, was der Pforzheim Stempel bei Harlos bringt. Der Ausruf ist ja sehr moderat.
 
Nordluchs Am: 14.11.2019 16:32:01 Gelesen: 416786# 643 @  
@ Nordluchs [#641]

Hallo zusammen,

der Freistempel Opa war mal wieder fündig. Den ersten roten Handrollstempel aus meiner Quelle, mit der Inschrift STUTTGART 9 / BEZAHLT, konnte ich mit Datum vom 25.09. 1936 vorstellen [1]. Der zweite dann vom 10.10.1947 [2]. Den dritten erwischte ich mit Datum 30.12.1947 [3]. Nun fand sich überraschend ein vierter unveränderter Handrollstempel mit STUTTGART 9 / BEZAHLT vom 13.03. 1954.



Somit immerhin fast 18 Jahre unverändert in Benutzung!

Die Beschriftung „Zierpflanzen“ deutet auf eine Weiterbenutzung des festen Umschlags. Somit überlebte das Teil zufällig.

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/205355
[2] https://www.philaseiten.de/beitrag/206021
[3] https://www.philaseiten.de/beitrag/206559
 
epem7081 Am: 14.11.2019 23:08:34 Gelesen: 416721# 644 @  
Hallo zusammen,

zwar nicht in kräftigem Rot (wäre natürlich die Traumfarbe), sondern nur in blassem Schwarz präsentiert sich dieser schwach abgeschlagene Handrollstempel aus der Briefregion 33 (Bielefeld). Ein UB kann nur erahnt, aber nicht eindeutig bestimmt werden. Nach Datenbankrecherche vermutlich : re, dann wäre der Einsatz ab 16.06.1997 belegt.



Mir scheint er aber doch in gewisser Weise ein interessantes Zeitdokument zu sein, überrollt er doch mit dem Datum 8.10.2004 die Postwertzeichen in Doppelwährung DM und EURO.

Eine gute Nacht wünscht
Edwin
 
rumburak Am: 15.11.2019 11:34:42 Gelesen: 416662# 645 @  
Hallo,

hier ein Handroller mit Zusatz (der UB ist wohl ein "n")

IDAR-OBERSTEIN 1 / n / ENTKARTUNG



Als Ankunftstempel auf einem Wertbrief aus Teterow an den unter Philatelisten als Prüfer bekannten Dr. Dub.



Viele Grüße
 
epem7081 Am: 15.11.2019 14:06:21 Gelesen: 416574# 646 @  
Hallo in die Expertenrunde,

bei der Durchsicht einer frisch erworbenen älteren Belegesammlung habe ich diesen auffälligen Eilbrief ausgegraben:

Aufgegeben wurde er in (13b) MÜNCHEN (?) am 13.7.1951. Da hier wohl eine Notopfer-Berlin verloren ging, kann das zuständige Postamt nicht mehr ausgemacht werden und die Uhrzeit nur nach 20 Uhr angenommen werden.



Überrascht hat mich dann aber die Rückseite. Ankunfts- und Weitergabestempel bis zum Ausgabestempel treten ja in der Regel auf. Doch dieser „dicke Brummer“ mit 34 mm Dm., der ausgesprochen breitspurig mit 8 Wellen auftrat, hat mich doch sehr beeindruckt.



Ähnliche Hamburger Stempel sind in diesem Thread schon unter [#54] und [#181] in Erscheinung getreten und können Eilbriefen zu geordnet werden. In meinem Fall findet sich im Stempelkopf eine neue Variante: (24a) HAMBURG TA / c / Eilbriefe. In der Datumszeile ist mir die Bedeutung der Ziffernfolge 0087 unklar. Außerdem finde ich die Zeitangabe mit 13:50 Uhr höchst bemerkenswert.

Ich bin nun auf das erklärende Echo der Stempelexperten gespannt.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
filunski Am: 15.11.2019 14:44:14 Gelesen: 416562# 647 @  
@ epem7081 [#646]

Hallo Edwin,

schöner Fund!

Bei dem Handroller aus Hamburg handelt es sich um eine Sonderausführung für die Hamburger Eilbriefstelle beim Telegraphenamt. Die gab es über die Jahre in zig verschiedenen Ausführungen. Bei deinem Stempel steht in der Datumsleiste ganz links die einstellbare Zugnummer (0087) und die Zeitangabe in Stunden und Minuten (in 10 Min. Intervallen).

Diese Stempel finden sich auf Eilbriefen die über das Hamburger Telegraphenamt liefen.

Danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 15.11.2019 14:54:12 Gelesen: 416543# 648 @  
@ rumburak [#645]

Hallo rumburak,

schönes Stück! ;-)

Ja, der UB ist ein "n". Mehr dazu auch hier [#341] und [#342] im Thema zu finden.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 16.11.2019 16:47:49 Gelesen: 416320# 649 @  
@ filunski [#648]

Hallo aus dem verregneten Norden!

Anbei ein Fund der bei anderweitiger Suche auftauchte. Bei dem „Schietwetter“ ist der PC die beste Unterhaltungsmöglichkeit. Aber 50 Pf. auf einen Brief zu kleben, welche Verschwendung. Was hätte man alles dafür bekommen? Einen Lütt & Lütt, sprich kleines Baby Bier und Korn? Mein Rechtschreibprogramm maulte und wollte unbedingt Baby Brei?



1 BERLIN 11 _UB aw_ vom 17.12.1962

Angelika ist nach Roßtal geflüchtet um Haus, Tochter, Enkelkind und die neue Küche in Augenschein zu nehmen. Aber ob das Wetter da besser ist? Redakteur „Curiositas“ schrieb mir: Nicht die beste Zeit in Franken, um Besuche zu machen. Das tröstet mich etwas! Ich hoffe ich bekomme keinen Ärger bei diesen Sprüchen?

Viele Grüße

Hajo
 
Manne Am: 16.11.2019 18:03:22 Gelesen: 416309# 650 @  
Hallo,

ein Handrollstempel aus Würzburg vom 10.08.1959, leider nicht besonders gut.

Gruß
Manne


 
Christoph 1 Am: 16.11.2019 18:40:13 Gelesen: 416302# 651 @  
@ Nordluchs [#649]

Ich hoffe ich bekomme keinen Ärger bei diesen Sprüchen?

Na, wer sollte denn deshalb Ärger machen? Ist doch schön, dass Du uns den trüben Samstag ein wenig auflockerst.

Mein Beitrag heute:

Felsberg im Schwalm-Eder-Kreis, hier verewigt mit einem sauberen Handroller-Abschlag, ca. drei Wochen vor seiner Ausmusterung wegen Einführung der neuen PLZ. Dazu ein paar Libellen.



Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 16.11.2019 19:10:06 Gelesen: 416292# 652 @  
@ Nordluchs [#649]
@ Manne [#650]
@ Christoph 1 [#651]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die schönen Beispiele die ihr uns hier wieder zeigt. Und selbst Hajo ist heute mal seinen "Roten" untreu geworden (ja, Angelika kann ja momentan nicht aufpassen und kaum ist die "Katze" aus dem Haus, tanzen ...) ;-)

Von mir auch mal wieder ein paar neuere Besonderheiten.

Eines meiner Lieblingsthemen, die Sorbenstempel. Die sind ja bekanntlich zweisprachig, auch die Handroller, und die sehen dann nach Einführung der 5-stelligen PLZ so aus, Beispiel aus Bautzen/Budyšin:



Normgerecht, deutscher Name oben, sorbischer Name unten.

Aber da gab es auch schon mal "Ausreißer" ;-)



Viele Grüße und allen ein schönes Wochenende,
Peter
 
filunski Am: 19.11.2019 00:16:24 Gelesen: 416026# 653 @  
Hallo zusammen,

damit das Thema wieder mal "hoch kommt" ;-) ein schöner Beleg dazu von mir.

"Schönheit" liegt natürlich immer im Auge des Betrachters, hier erst mal in meinem und für mein Auge ist dieser Beleg wirklich sehr schön. So mancher "purer Bund-Sammler" mag das anders sehen und ob der Handrollstempel-Entwertung vielleicht erschaudern. ;-)



Bedarfsbrief, überfrankiert mit Beethovenblock, entwertet mit Handrollstempel (16) KASSEL 7 / ro vom 19.6.1960.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 19.11.2019 20:57:01 Gelesen: 415790# 654 @  
@ filunski [#653]

Hallo Peter,

wie ich sehe ist Dein Beitrag recht spät bzw. früh eingestellt worden. Nun in dieser Angelegenheit etwas Unterstützung aus dem Norden. Das mit der anderen Angelegenheit habe ich gelesen. Der gezeigte Handrollstempel ist zwar etwas schwach, aber es gab ihn. Demnach hatte Brinkmann Tabak, Zweigstellen in Berlin, Hamburg, Speyer und auch nun Essen.



ESSEN 1 ● PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT ● MB / Brinkmann / Tabak vom 18.03.1933

Viele Grüße

Hajo
 
filunski Am: 20.11.2019 00:09:09 Gelesen: 415748# 655 @  
@ Nordluchs [#654]

Guten Abend Hajo,

bin wieder spät dran und sehe mit leuchtenden Augen deinen neuen "roten Handroller".

Super, wo du die nur immer wieder aufs Neue hervor holst? Im Original habe ich bis heute noch nicht Einen gefunden, und so ein, zwei Belege habe ich manchmal schon in der Hand. ;-)

Dann gleich von mir noch ein "Schwarzer":



FRANKFURT / (MAIN) / * GINNHEIM * vom 26.10.1945

Spätestens auf den zweiten und dritten Blick weist der Beleg doch ein paar Besonderheiten auf.

Da ist erst mal der Handroller, abgerollt im Okt. 1945 und der hat noch die UZ, die Sterne. Diese hätten eigentlich schon längst zu "großdeutschen" Zeiten aptiert werden sollen. Diese Aktion und wohl auch den Rest des Krieges hat dieser Stempel anscheinend in irgendeiner dunklen Schublade verbracht. Mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass die Frankfurter Postämter alle mit den neuen Stempeln mit dem Zusatz "Stadt des deutschen Handwerks" ausgerüstet wurden. Nach Kriegsende wurden diese schnell aptiert oder entsorgt und da kam wohl auch dieser hier wieder zum Vorschein.

Der Beleg hat aber noch eine Besonderheit. Auf dem Einschreibezettel steht als Ortsangabe Flörsheim (Main) und der Brief war adressiert nach Frankfurt-Ginnheim. Die Marken sollten dann also auch mit einem Flörsheimer Stempel entwertet worden sein. Anscheinend wurde er aber erst nach Ankunft in Ginnheim abgestempelt, der Handroller also zur nachträglichen Entwertung verwendet.

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 20.11.2019 01:36:55 Gelesen: 415727# 656 @  
@ filunski [#655]

Hallo Peter,

der Brief weist noch eine Besonderheit auf, zumindest für die, die sich für die Geschichte des BDPh e. V. Interessieren. Der Empfänger, Herr Carlo Buerose war später in den 1960er Jahren Vizepräsident des BDPh.

Beste Grüße
Jürgen
 
mumpipuck Am: 20.11.2019 01:45:19 Gelesen: 415724# 657 @  
Ich habe für meine Heimatsammlung Kreis Herzogtum Lauenburg den m.E. ersten Handrollstempel von Schwarzenbek hereinbekommen. Interessanterweise hat er keinen Unterscheidungsbuchstaben. Die Auslandspaketkarte nach Brüssel mit Amtskennzahl auf dem Paketnummernzettel gefällt mir natürlich auch sehr!




Gute Nacht!
Burkhard
 
bernhard Am: 20.11.2019 08:09:43 Gelesen: 415639# 658 @  
@ mumpipuck [#657]

Hallo Burkhard,

hier einen etwas früherer HRSt von Schwarzenbek mit Ub "a", aus den Auslieferungsbüchern der Fa. Gleichmann.


(24a) Schwarzenbek a, 10.11.1949


Viele Grüße,
Bernhard
 
filunski Am: 20.11.2019 11:49:06 Gelesen: 415602# 659 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#656]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für die Ergänzung. Was du alles weißt! ;-)

Die Frankatur sieht ja auch schon recht "philatelistisch beeinflusst" aus.

Vielleicht kennst du ja auch den Absender?



Franz Drabick aus Flörsheim.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 20.11.2019 12:03:48 Gelesen: 415597# 660 @  
@ mumpipuck [#657]
@ bernhard [#658]

Hallo Burkhard,

das scheint mir mal wieder ein ganz interessanter Fall.

Ob es bei diesem Postamt in Schwarzenbek so viele Handrollstempel gab, nehme ich mal nicht an. Burkhard kann dazu vielleicht mehr sagen.

Hier mal beide Abschläge zum Vergleich:



Für mich sieht das beide Male wie dasselbe Stempelgerät aus. Aber was ist mit dem UB geschehen, hergestellt wurde er ja mal mit dem UB a. Eine Erklärung wäre, der ist herausgefallen, beschädigt worden. Eher unwahrscheinlich.

Meine Vermutung dazu. Ein UB a für einen Handrollstempel kann es zwar geben, kommt auch schon mal vor, ist aber eher unwahrscheinlich. Nach den früheren Bestimmungen und Normen waren die Stempel eines Postamts immer mit verschiedenen UB nach dem Alphabet auszustatten, beginnend bei a weiter zu b, c usw. Der UB a wurde fast immer dem ersten Tagesstempel (Handstempel) für den Schaltereinsatz vergeben. Sicher war es auch in Schwarzenbek so und ich kann mir gut vorstellen, dass dort bereits ein solcher Handstempel mit UB a im Einsatz war. Dann kam der neue Handroller an, auch mit UB a. Das sollte aber nicht sein, zwei Stempelgeräte mit demselben UB. Es lag also nahe das a aus dem Handroller zu aptieren.

Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee dazu? ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 20.11.2019 17:17:54 Gelesen: 415552# 661 @  
@ filunski [#659]

Hallo Peter,

jetzt willst Du mich aber testen. ;-) Also bei dem Namen klingelt nichts bei mir, Sorry.

Beste Grüße

Jürgen
 
bernhard Am: 20.11.2019 17:52:12 Gelesen: 415541# 662 @  
@ filunski [#660]

Hallo zusammen,

ich habe einen Spezial-Katalog von Franz Drabick, "Deutsche Sondermarken und ihre Stempel" von 1961.

Zum Stempel Schwarzenbek:

In der Tat sieht der Stempel absolut gleich aus, bis auf den UB.

Möglich wäre, die beiden Stempel wurden zeitgleich gefertigt, der ohne UB versehentlich nicht im Auslieferungsbuch abgeschlagen. Durch das Gravieren mit einer Graviermaschine ist die Stempelinschrift fast gleich, da die eingestellte Vorlage für 2 Stempel genutzt wurde.

Es existierte bereits ein Handrollstempel mit UB "a", deshalb dieser aptiert.

Ein bereits vorhandener Handstempel (Faust- oder Hammerstempel) mit UB "a" stellt überhaupt kein Problem dar, da keine Verwechslungsgefahr besteht.

Viele Grüße,
Bernhard
 
Jürgen Zalaszewski Am: 20.11.2019 18:20:26 Gelesen: 415529# 663 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#661]
@ bernhard [#662]

Hallo zusammen,

Bernhard, Du (und Jürgen W.) haben es bei mir klingeln lassen. Natürlich das Buch von Drabick "Deutsche Sondermarken und ihre Stempel", welches auch in Deinem Besitz ist Peter, ich habe es mal vor geraumer Zeit an den Vorstand der Poststempelgilde verteilt. Es hat einen roten Einband.

Der Beleg von Dir, Peter, wird somit immer interessanter.

Beste Grüße
Jürgen
 
filunski Am: 20.11.2019 22:02:52 Gelesen: 415483# 664 @  
@ bernhard [#662]
@ Jürgen Zalaszewski [#663]

Hallo zusammen,

Danke Bernhard für die Gedankenauffrischung! ;-)

Ja, natürlich, ich habe das Buch auch. Als ich den Namen auf der Absenderangabe las, läutete auch ganz leise in den Tiefen meiner Hirngänge ein leises Glöckchen, aber bis zu Bernhards Hinweis leider zu leise.

Danke Euch.

Viele Grüße,
Peter
 
mumpipuck Am: 21.11.2019 01:29:38 Gelesen: 415459# 665 @  
@ bernhard [#658]
@ filunski [#660]

Hallo Bernhard, hallo Peter,

das ist ja hochinteressant und belegt mal wieder, wie wertvoll es ist hier seine Beleg zu zeigen.

Der Handrollstempel "a" war mir bisher unbekannt. Die aufgeworfenen Fragen kann ich auch nicht beantworten. Folgende zusätzliche Informationen kann ich aber geben:

Mit der Postgebietsleitzahl "(24a") sind von Schwarzenbek die UB "b bis g" belegt, aber eben bisher nicht "a". Das hat sich nun geändert.

Frühester mir vorliegendes Datum mit dieser PGLZ ist ein Abschlag des im Briefabgang eingesetzten Stempels "c" vom 02.09.1949, also ziemlich zeitnah zur Auslieferung des Handrollstempels "a" mit Datum 10.11.1949.



Für den Handrollstempel ohne UB liegt mir als frühestes Datum der 27.02.1954 vor. Ich stimme übrigens zu, dass es wohl das selbe Gerät, wie das mit dem "a" ist.

Vor den Geräten mit der PGLZ (24a) waren folgende Geräte in Einsatz, die auch nach Ablieferung des Handrollstempels "a" und des o.g. Tagesstempels "c" weiter in Verwendung waren:

SCHWARZENBEK LAND KBS; LD 27.02.1954

SCHWARZENBEK "a" D1; LD aus dem Bedarf 17.03.1954. Ein Abschlag vom 01.10.1962 stammt vermutlich vom Ausmusterungsbeleg.

(24) SCHWARZENBEK "b" D2 (mit nachträglich eingesetzter PGLZ); LD 27.02.1954







Alle diese Stempel wurden also parallel zu dem besagten Handrollstempel "a" und dem Tagesstempel "c" aus 1949 eingesetzt. Die weiteren Geräte mit PGLZ (24a) sind bis 1954 nicht belegt.

Bei allen übrigen Postämtern dieser Region wurden m.W. keine Unterscheidungsbuchstaben doppelt vergeben, auch nicht bei unterschiedlichen Stempeltypen.

Da bei Auslieferung des Handrollstempels die Altstempel "a" und "b" und der neue Stempel "c" im Einsatz waren wäre m.E. ein UB "d" für den Handrollstempel zu erwarten gewesen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Entfernung des UB ein schlüssiger Ansatz zu sein.

Mehr Klarheit würde ein Abschlag aus dem Bedarf mit UB "a" oder ein sehr zeitnaher zur Auslieferung ohne UB bringen. Leider liegen mir aus den Jahren 1949-53 keine Handrollstempel von Schwarzenbek vor. Vielleicht kann ja jemand einen zeigen?

Herzliche Grüße
Burkhard
 
filunski Am: 21.11.2019 23:25:33 Gelesen: 415307# 666 @  
@ mumpipuck [#665]

Hallo Burkhard,

sehr interessant, deine Ausführungen zu den Schwarzenbek Stempeln.

Bleibt also erst mal noch weitere Beispiele des Handrollers aus der Zeit 1949 bis frühe 50er Jahre zu finden. Angesichts der immer schon erfolgten, gründlichen Vernichtung solcher Belege, wird das nicht ganz einfach sein.

In der Zwischenzeit von mir einen echten Bedarfsbeleg, der wohl auch nur überlebt hat, weil er schon früh in einer Sammlung gelandet war. Eine Drucksache der Zeitung für Ostpommern, ein recht großes Kuvert (ungefähr DIN A4), die mehrfach gefaltet in einem Ordner die letzten Jahrzehnte überlebte:



Ein Poststück, typisch für eine Handrollstempel-Entwertung, groß und wahrscheinlich auch gut befüllt.

Darauf, sogar recht gut "abgerollt" ein sehr schöner Handrollstempel aus Stolp, hier etwas größer:



Der Stempel selbst war recht lange im Einsatz (von 1928 bis 1934 und dann mit aptiertem Stern noch bis 1939). Auch bei Bochmann aufgeführt, gar nicht mal so hoch bewertet (wohl wegen der langen Einsatzzeit), aber finden muss man ihn doch erst mal. ;-)

Dieser Handroller gehört mit zu den ersten Handrollstempeln als Gelegenheitsstempel und entstammt noch der ersten Klüssendorf Fabrikationsserie von Handrollstempeln (fünf flache Wellen als Entwerter, hier mit dem Werbebild und -text).

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 22.11.2019 11:54:44 Gelesen: 415187# 667 @  
@ Nordluchs [#654]

Hallo!

Es sind noch zwei rote Handrollstempel übrig, die ich hier und in der Datenbank einstelle.



HAMBURG-WANDSBEK 1 / BEZAHLT / _b_ - 21.11.1956 - Einsatzvermerk ab 26.11.1956 (spät), auf normaler Postkarte als Ersatz für Postkartenformular

BERLIN SW 77 ● PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT ● 18.08.1938 - Richard Carl Schmidt & Co. / Berlin W 62 / Lutherstr. 14

Damit verabschiede ich mich hier, wie auch schon im anderen Thread [1], aus dem Forum und danke allen für das bisherige große Interesse. In Arbeit befindliche Broschüren und Artikel warten auf mich.

Mit freundlichen Grüßen!

Hajo

[ 1 ] https://www.philaseiten.de/thema/11934
[ 1 ] https://www.philaseiten.de/beitrag/215696
 
muemmel Am: 22.11.2019 16:38:37 Gelesen: 415100# 668 @  
Salut an die Fans der Handrollstempel.

Im aktuellen Heft 276 der INFLA-Berichte (Dez. 2019) befindet sich ein Artikel (etwas mehr als 6 Seiten) zu den Handrollstempeln des Postamts LEIPZIG 13 während der Hyperinflation.

Wollte ich nur mal so nebenbei erwähnen.

Grüßle
Mümmel
 
bernhard Am: 22.11.2019 18:33:33 Gelesen: 415067# 669 @  
@ Nordluchs [#667]

Hallo Hajo,

vielen Dank für deinen Einsatz hier! Einige deiner Abbildungen kannst du demnächst in den Gildebriefen bewundern ;-). Die Große Dankesrede überlasse ich Peter. ;-)

@ muemmel [#668]

Hallo Mümmel,

ich gehe davon aus, dass du der Autor dieses Artikel bist. Vielleicht wäre es dir möglich hier eine kurze (oder lange) ;-) Zusammenfassung dieses Artikels zu bringen?


Viele Grüße,
Bernhard
 
filunski Am: 22.11.2019 18:57:32 Gelesen: 415056# 670 @  
@ muemmel [#668]

Lieber Harald,

herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen Artikel!

Es geht darin um diese Handroller [1], die auch hier im Thema schon recht weit am Anfang vorgestellt wurden:



Mehr verrate ich dazu hier nicht. ;-)

Und auch ohne jetzt zu viel anzukündigen, dürfen sich alle Handrollstempel-Freunde zu Beginn des nächsten Jahres auf eine Sonderausgabe des Gildebriefs der Poststempelgilde freuen. Mitgliedern der Gilde wird er automatisch ins Haus "trudeln".

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.inflaseiten.de/belege/zeigen/8994
 
muemmel Am: 22.11.2019 19:10:44 Gelesen: 415048# 671 @  
@ bernhard [#669]

Hallo Bernhard,

Du schriebst: Vielleicht wäre es dir möglich hier eine kurze (oder lange) ;-) Zusammenfassung dieses Artikels zu bringen?

Prinzipiell hätte ich nichts dagegen, die Sache hat aber den Haken, dass im Forum keine PDF-Dateien gezeigt werden können. Aber vielleicht findet sich noch eine Lösung.

@ filunski [#670]

Hallo Peter,

danke für die Blumen.

Ein hübsches Wochenende wünscht
Mümmel
 
JohannesM Am: 22.11.2019 19:59:36 Gelesen: 415033# 672 @  
@ muemmel [#671]

Ich glaube mit IrfanView kann man PDF-Dateien öffnen (Plugin vorausgesetzt) und als JPG abspeichern.

Beste Grüße
Eckhard
 
Heinrich3 Am: 22.11.2019 20:52:38 Gelesen: 415021# 673 @  
@ muemmel [#671]

Darf ich hier auf das freie Programm zur Umwandlung von und in PDF-Dateien verweisen?

Der Link: https://tools.pdf24.org/de/pdf-converter

Ich komme damit gut zurecht, muß aber nicht jedem so gehen.

Gruß aus München
Heinrich
 
filunski Am: 22.11.2019 23:31:30 Gelesen: 414990# 674 @  
@ Nordluchs [#667]

Lieber Hajo,

vielen Dank auch für deine "letzten Beiden" (ich hoffe ja, dass dies nicht so bleiben wird). ;-)

Du hast mit deinen tollen Beispielen zu diesen, ich bin mir sicher, bis dato den allermeisten Lesern hier, völlig unbekannten Handrollern, nicht nur das Thema bereichert, sondern auch unserer Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Handroller viele neue Impulse gegeben. ;-)

Extra für dich ;-) noch einen schönen Luftpostbrief mit einem (leider) schwarzen Handroller:



Herzliche Grüße,
Peter
 
muemmel Am: 23.11.2019 20:24:16 Gelesen: 414851# 675 @  
@ Heinrich3 [#673]

Hallo Heinrich,

nachdem ich das Programm heruntergeladen und installiert habe ergab sich leider, dass die Umwandlung eines PDF-Dokuments in eine JPG-Bilddatei sich mir nach mehrfachen Versuchen nicht erschloss.

Aber egal, denn ich habe eine andere Möglichkeit gefunden. Auch wenn die Auflösung der Bilder etwas zu wünschen übrig lässt, sollte noch alles erkennbar sein.









Viel Spaß bei der Lektüre
Mümmel
 
bernhard Am: 24.11.2019 00:59:59 Gelesen: 414813# 676 @  
@ muemmel [#675]

Hallo Mümmel,

danke für deinen Einsatz! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ein schön geschriebener Artikel mit schönen und seltenen Belegen!

Viele Grüße
Bernhard
 
H.G.W. Am: 24.11.2019 19:17:53 Gelesen: 414679# 677 @  
Hallo,

hier habe ich einen Stempel auf Germanias. Ein schönes Motiv finde ich. Leider fehlt die anders Seite des Stempels. Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Handrollenstempelist oder was kann es sein?

Gruß Horst


 
H.G.W. Am: 24.11.2019 20:00:49 Gelesen: 414667# 678 @  
Hallo,

habe eben mal etwas gesucht und hier eine kleine Sammlung von schönen und historisch interessanten Motiven für Euch zusammengestellt.

Gruß Horst


 
filunski Am: 24.11.2019 22:16:35 Gelesen: 414642# 679 @  
@ H.G.W. [#677]

Hallo Horst,

das ist kein Handrollstempel, sondern ein Bickerdike Maschinenstempel.

Komplett sieht der so aus, Entwerter ist die Reichspostdienstflagge:



Zu den anderen Stempel mehr im nächsten Beitrag. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 24.11.2019 22:22:28 Gelesen: 414636# 680 @  
@ H.G.W. [#678]

Hallo Horst,

das ist zwar eine schöne Zusammenstellung, passt aber leider gar nicht hier rein. :-(

Da ist nicht ein Handrollstempel dabei. Das sind alles Sylbe, Standard und Universal/Standard Maschinenstempel. Du kannst diese aber gerne jederzeit in unsere Stempeldatenbank eingeben. ;-)

Damit wir aber wenigstens noch einen passenden Handroller zu sehen bekommen, hier von mir noch ein sehr früher Handroller mit Werbung aus Forst:



Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 26.11.2019 21:20:18 Gelesen: 414378# 681 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wenn man diesen Thread so durchgeht, könnte man glauben, es gäbe Handrollstempel nur in Deutschland.

Daher möchte ich hier auch mal ein etwas exotischeres Exemplar von den Färöer Inseln zeigen, als diese noch keine eigene Postverwaltung hatten, also mit dänischer Frankatur.

Das überraschende daran ist der Umschlag mit dem Logo Føroyar First Day Cover. Diese Umschläge waren für die im Januar 1975 erschienene erste Freimarkenserie der Färöer Inseln vorgesehen, waren aber offensichtlich schon lange vorher im Handel erhältlich.



Mit besten Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 26.11.2019 23:59:38 Gelesen: 414313# 682 @  
@ Shinokuma [#681]

Hallo Gunther,

vielen Dank für dieses schöne Beispiel aus einer Ecke woher wir bisher noch keinen Handrollstempel gesehen haben. ;-)

Wenn man diesen Thread so durchgeht, könnte man glauben, es gäbe Handrollstempel nur in Deutschland.

Das kann ich so nun gar nicht stehen lassen! Hast du das Thema überhaupt ganz durchgesehen? ;-)

Es finden sich darin, teilweise sogar sehr ausführliche Beiträge zu Handrollern aus aller Herren Länder und lange nicht nur aus Deutschland. Ich habe mir mal extra die Mühe gemacht diese alle hier raus zu suchen.

Sieh dir mal folgende Beiträge an:

[#53], [#71], [#82], [#83], [#101], [#171], [#179], [#180], [#190], [#234], [#237], [#1770], [#268], [#269], [#271], [#272], [#301], [#309], [#325], [#326], [#330], [#338], [#397], [#408], [#411], [#413], [#424], [#433], [#443], [#445], [#481], [#483], [#484], [#487], [#490], [#494], [#495], [#496], [#500], [#501], [#505], [#508], [#509], [#517], [#518], [#519], [#520], [#532], [#534], [#537], [#538], [#551], [#554], [#565], [#566], [#574], [#580], [#597], [#600]

Mehr habe ich auf die Schnelle "leider" ;-) auch nicht gefunden. Aber damit es nicht dabei bleibt, hier noch Einer aus der Türkei:



Kann gerne und jederzeit fortgesetzt werden.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 27.11.2019 21:06:40 Gelesen: 414186# 683 @  
Hallo Peter,

ich war wohl etwas voreilig, nehme daher alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Da ich dabei aber noch keinen aus dem Iran gefunden habe, zeige ich nun nachfolgend ein Exemplar aus der Schah-Zeit, leider mit einem Tintenklecks gerade da, wo das Datum zu sehen sein sollte.



Mit besten Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 28.11.2019 00:00:03 Gelesen: 414154# 684 @  
@ Shinokuma [#683]

Hallo Gunther,

alles wieder gut! :-)

Dein Beleg aus dem Iran ist trotz des Kleckses super! Aus dem Iran habe ich schon viele Handrollstempel gesehen, aber erstens noch keinen ohne die Ortsangabe in lateinischer Schrift und zweitens auch noch Keinen der so schön leserlich (wenn man es denn lesen könnte) ;-) abgeschlagen war. Iranische Handrollstempel zeichnen sich in 90 % aller Fälle durch ihre extrem schlechte Qualität aus.

Dann bleibe ich gleich mal in dieser Ecke der Welt, ein wenig weiter noch im Osten. Den folgenden auch sonst recht interessanten Beleg (trotz des Kaffeeflecks) erhielt ich vor nicht allzu langer Zeit bei einem "Philaseiten-Tausch". ;-)



Der Brief stammt aus Bangladesch, das gerade erst kurz vorher, im Jahre 1971 seine Unabhängikeit erlangte.

Hier noch im Detail der Handrollstempel aus der Hauptstadt Dhaka, hier noch in der englischen Schreibweise Dacca:



Der Stempel selbst sieht ganz danach aus, als wäre er in Deutschland, wahrscheinlich bei der Fa. Braungardt, hergestellt worden.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 28.11.2019 01:08:18 Gelesen: 414147# 685 @  
@ filunski [#684]

Nur zur Info: Die iranische Stempelinschrift lautet übrigens Teheran. Das hatte ich nur vergessen hinzuzufügen.

Nicht dass ich das lesen könnte, aber erstens steht das bei der rückseitigen Absenderangabe in lateinischer Schrift und zweitens hat mir das mein iranischer Geschäftsfreund kürzlich bestätigt.

Bangla Desh ist auch nicht schlecht. Der Stempelmensch ist ja scheinbar mit ziemlichem Enthusiasmus bei der Arbeit; gleich viermal über den kleinen Umschlag gerollt.

Beste Grüße

Gunther
 
volkimal Am: 28.11.2019 08:15:47 Gelesen: 414116# 686 @  
@ filunski [#684]
@ Shinokuma [#685]

Hallo Peter,

du schreibst Aus dem Iran habe ich schon viele Handrollstempel gesehen, aber erstens noch keinen ohne die Ortsangabe in lateinischer Schrift. Hast Du die Beiträge [#487] und [#580] übersehen?

Beim Satz Keinen der so schön leserlich (wenn man es denn lesen könnte ;-)) abgeschlagen war. kann ich dir nur recht geben. Die meisten Abschläge die man sieht sind allerdings so miserabel, dass weder der Ort noch das Datum kaum zu erkennen sind.

Bei mir in der Sammlung habe ich übrigens nur einen iranischen Handrollstempel mit lateinischer Schrift aber ca. 10 ausschließlich in persischer Schrift. Das liegt vermutlich daran, dass ich nur Stempel mit dem iraniscen Datum mitgenommen habe.

Hallo Gunther,

einen anderen Abschlag desselben Stempels habe ich im Beitrag [#580] gezeigt. Damals hatte ich noch einen falschen Stempeltext angegeben. Inzwischen weiß ich es besser der vollständige Stempeltext ist Teheran Verteiler-Zentrum = مرکز توزیع تهران

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 28.11.2019 16:58:40 Gelesen: 414011# 687 @  
Hallo Peter,

ich habe mir einmal bei Delcampe Belege mit Handrollstempeln aus Teheran aus der Zeit von 1945 bis 1975 angesehen. Um das Jahr 1960 herum gibt es zahlreiche Briefe mit dem Stempel Teheran / Depart in lateinischer Schrift mit unserem Datum. Diese Stempel sind meistens recht gut abgeschlagen.

In den 70er Jahren überwiegen dann die Stempel, die nur das iranische Datum und die Ortsangabe in arabischer Schrift haben. Meistens sind die Abschläge schlecht und Ort und Datum sind kaum zu erkennen. Immer wieder sieht man sogar nur die Wellen.

Ein Stempel aus meiner Sammlung (links) fällt dagegen aus dem Rahmen. Er fällt zunächst durch die großen Zierelemente vor und hinter dem Ort auf.



Der Abschlag ist sehr sauber. Auch dieser Stempel stammt aus تهران = Teheran, wie man im Vergleich gut sehen kann. Nicht zu erkennen sind die Zeichen oberhalb des Steges. Vorne könnte eine ۳ = 3 sein. Das ist aber nicht sicher. Leider habe ich diesen Stempel unter den zahlreichen Handrollern aus dem Iran bei Delcampe nicht gefunden.

Als Datum ist angegeben
۳۹ ۱۰ ۲۷ = 39 10 27 = 27.10.1339 SH = 17.01.1961 AD.
Vor der Jahreszahl steht das Zeichen ♦. Das sieht fast wie die Ziffer ٠ = 0 aus. Das kann aber nicht sein.

Es kann dagegen sein, dass das Zeichen ♦ beidemal ein Trennungszeichen ist und im Stempel steht
♦۳۹ ۱♦ ۲۷ = ♦39 1♦ 27 = 27.01.1339 SH = 16.04.1960 AD.

Obwohl der Stempel sehr klar ist, kann ich das Datum nicht sicher bestimmen. Die Briefmarke ist 1960 erschienen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 28.11.2019 20:44:15 Gelesen: 413982# 688 @  
Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Expertise bezüglich iranischer Stempel.

Dann will ich gleich mal einen weiteren exotischen Handrollstempel nachlegen, bei dem sogar das Datum gut lesbar ist.



Mit besten Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 28.11.2019 23:00:39 Gelesen: 413958# 689 @  
@ volkimal [#687]

Hallo Volkmar,

auch von mir ein herzliches Dankeschön für deine weiteren Erläuterungen zu den "Unleserlichen". ;-)

Dein gezeigtes Beispiel auf der roten Marke ist wirklich ein selten schön abgeschlagenes Exemplar, habe ich in dieser Qualität aus dem Iran noch nie gesehen!

Nach etwas Suchen habe ich bei mir auch noch Einen der Teheran-Departure Stempel gefunden. Diese waren wohl extra für die ins Ausland abgehende Post angeschafft worden:



@ Shinokuma [#688]

Hallo Gunther,

sehr schönes Beispiel aus den Emiraten, hatten wir auch noch nicht. ;-)

Der Stempel könnte auch von einem deutschen Hersteller stammen, eventuell die Fa. Raab.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 29.11.2019 09:29:17 Gelesen: 413842# 690 @  
@ filunski [#689]

Hallo Peter,

hier der Stempel Isfahan / Depart aus den 1960-er Jahren:



Den entsprechenden Stempel aus Teheran kann man bei Delcampe von 1958 an sehr oft sehen.

Wer weiß, wo der Zeillenstempel links abgeschlagen wurde?

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 29.11.2019 14:32:40 Gelesen: 413797# 691 @  
Hallo zusammen,

nach einigen Ausländern hier wieder eine deutsche Kurvenfahrt, zweigleisig. Auf einem Eilbrief aus REMSCHEID 11 vom 11.08.1982 an eine Versicherung in Dortmund finden sich auf der Rückseite zwei Dortmunder Handroller. Beide stammen vom Postamt DORTMUND 1 / 4600.



Bei der Bearbeitung des Briefes um 3 Uhr macht der Stempelabschlag noch einen verschlafenen Eindruck: der UB ist kaum zu erahnen (nz??). Um 4 Uhr dagegen hellwach: UB (sb), Datum (12.-8.82) PLZ (4600) alles wie an einem klaren Morgen zu erkennen.

Allzeit klare Handrollerabschläge wünscht
Edwin
 
Michael Mallien Am: 30.11.2019 07:52:39 Gelesen: 413659# 692 @  
Es sind in diesem Thema schon einige Handrollstempel (HRS) aus dem Iran vorgestellt worden. Hier ist eine Ansichtskarte mit einem weiteren iranischen HRS, aufgebracht auf einem Absenderfreistempel (AFS).

HRS: KHORMSHAHR / 13.12.71 11
AFS: 13 XII 71 / KHORAMSHAHR

Bei dem Handrollstempel fehlt ein "A" im Ortsnamen.



Viele Grüße
Michael
 
bernhard Am: 30.11.2019 11:32:57 Gelesen: 413625# 693 @  
Hochlandlager bei Königsdorf

Diese Großzeltlager der Hitlerjugend wurden vom HJ-Gebiet 19 seit 1934 regelmäßig veranstaltet, ab 1936 in der Nähe von Rothmühle bei Königsdorf. Laut Bochmann-Katalog wurde von 1936 bis 1939, z.T. neben Handstempeln, je ein Handrollstempel verwendet, der sich nur durch die eingravierte Jahreszahl unterscheidet.



Sonderpostamt Königsdorf über Bad Tölz, 25.07.1936

Während der 1936er HRSt noch relativ häufig zu finden ist, ist der 1937er schon etwas seltener zu finden. Von dem 1938er und 1939er habe ich bis jetzt noch keinen gesehen. Kann jemand einen solchen zeigen?

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Zalaszewski Am: 30.11.2019 12:44:40 Gelesen: 413594# 694 @  
@ bernhard [#693]

Hallo Bernhard,

den Handrollstempel vom Hochlandlager von 1936 kann ich auch belegen und zusätzlich noch den von 1939.



Dann gab es diesen Stempel aber auch im Jahre 1934, allerdings wurde er da mit der Ortsbezeichnung Murnau versehen.



Stempelbelege von 1937 und 1938 suche ich auch noch für meine Sammlung.

Beste Grüße
Jürgen
 
bernhard Am: 30.11.2019 13:00:57 Gelesen: 413588# 695 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#694]

Hallo Jürgen,

super! Dann gibt es den 1938er sicher auch. Möglicherweise ist der Grund für die nach 1936 seltener zu findenden Handroller auf die zurückgehende Teilnehmerzahl ab 1937 zurückzuführen (lt. Wikipedia).

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 30.11.2019 13:26:53 Gelesen: 413581# 696 @  
Hallo zusammen,

Delcampe.net ist immer eine interessante Quelle für Informationen. Das Hochlandlager 1935 fand in Lenggries statt. Auch dort gab es einen Handrollstempel.



Leider ist der Ort im Stempel nicht zu erkennen. Die Karte ist nicht mehr im Angebot sondern schon verkauft. Dafür sind noch mehrere Abschläge von 1937 zu bekommen.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 30.11.2019 13:33:14 Gelesen: 413579# 697 @  
@ volkimal [#696]

der Dritte im Bunde (2. Hochlandlager 1935) aus Lenggries:


Lenggries a, 10.07.1935

Viele Grüße
Bernhard
 
MichaelS Am: 30.11.2019 16:37:09 Gelesen: 413545# 698 @  
Hallo zusammen,

aus der heutigen Post kann ich einen Stempel aus Belgien beisteuern: Inschrift "Collect-Brussel X | Bruxelles X"



Schönen Gruß,
Michael
 
Shinokuma Am: 30.11.2019 21:34:04 Gelesen: 413514# 699 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#694]

Hallo Jürgen,

als Nicht-Experte für Handrollstempel möchte ich hier mal eine laienhafte Frage stellen:

Woran erkennt man den Unterschied zwischen einem Handrollstempel und dem einer Bandmaschine?

Bei den von Dir zuletzt gezeigten beiden Stempeln hätte ich z.B. vermutet, dass es sich um den Abschlag einer Bandmaschien handelt, weil die enthaltenen Rundstempel in Laufrichtung stehen, wohingegen die mir bekannten Handrollstempel eigentlich immer quer zur Laufrichtung stehen.

Aber das scheint ja wohl eher nicht das Kriterium zu sein.

Mit besten Grüßen

Gunther
 
mausbach1 (RIP) Am: 01.12.2019 08:54:49 Gelesen: 413401# 700 @  
Iran





Interessierter Beleg von Teheran nach Detroit (USA) - frankiert mit Block 14 - Stempel kann ich lediglich von 1974 erkennen.
 
volkimal Am: 01.12.2019 09:54:00 Gelesen: 413386# 701 @  
@ mausbach1 [#700]

Hallo Claus,

schön, dass du diesen Brief mit der schönen Frankatur zeigst. So ein Beispiel habe ich nicht in meiner Sammlung, da in meiner Kalendersammlung zumindest das Datum lesbar sein muss. Ich musste viele iranische Belege durchsuchen, bis ich einen Stempel mit gut lesbarem Datum fand. Insofern zeigt dein Brief einen typischer Handrollstempel aus dem Iran der 1970er Jahre.

Bei deinem Brief ist vom Text bzw. vom Datum des Stempels für mich nichts zu erkennen. Die Jahreszahl ۱۳۵۲ = 1352 SH = 1974 AD kann ich nur auf dem Block lesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 01.12.2019 16:26:44 Gelesen: 413325# 702 @  
@ Shinokuma [#699]

Handrollstempel erkennen, Teil 1

Hallo Gunther,

diese Frage ist eigentlich längst überfällig und du bist sicher nicht der Einzige, der sich die stellt, aber der Erste der es hier öffentlich macht. ;-) Ich werde mal versuchen dies zu beantworten.

Das sicherlich einfachste und untrügerischste Erkennungsmerkmal hat du schon selbst genannt. Der um 90 Grand gedrehte Stempelkopf. Trifft auf die überwiegende Mehrheit aller Handrollstempel zu und ist immer ein sicheres Indiz dafür, dass es sich um einen Handrollstempel handelt. Ich kenne bislang keinen Maschinenstempel mit gedrehtem Stempelkopf wie bei den Handrolleren (würde mich aber über eine Widerlegung auch freuen) ;-)

Ein weiteres solches Indiz sind die Wellen im Entwerter. Handrollstempel haben immer anschmiegende Wellen. Das kann aber auch trügerisch sein, es gibt auch Maschinenstempel mit anschmiegenden Wellen, hier solch ein Maschinenstempel aus Schweden:



So, nun aber zu dem in Frage gestellten Stempel [#694].

Der hat nur Wellenansätze, ansonsten ein Werbeklischee. Diese Wellenansätze sind anschmiegend, aber das kann ja auch in die Irre führen, zumal der Stempelkopf nicht um 90 Grad gedreht ist.

Dazu muss ich noch ein wenig ausholen. Zu Beginn hatten die deutschen Handrollstempel (zumindest die regulär in Serie produzierten, nicht die Vorläufer und Versuchsstempel) immer den um 90 Grad gedrehten Stempelkopf. Mit Einführung des deutschen Normstempels bei der Reichspost, der Zweikreisstegstempel, der bei den Handrollstempeln erst ab ca. Mitte der 1930er Jahre verwendet wurde, gab es plötzlich auch Handrollstempel mit nicht gedrehtem Stempelkopf (genauso wie schon immer bei den Maschinenstempeln). Diese waren zwar nicht sehr häufig, aber eben doch vorhanden, noch weiter bis in die Zeit der Bundespost. Hier mal ein Beispiel dazu, ein Handrollstempel:



Bei dem Beispiel sehr deutlich die anschmiegenden Wellen als Erkennungsmerkmal für den Handroller.

Noch einen Vergleich dazu:



Jetzt wird es schon spannender und viele Philatelisten die sich nicht eingehend mit der Stempelkunde befassen und/oder auch Stempelkundler die nicht so sehr in Maschinen-, geschweige denn Handrollstempeln kundig sind, scheiden hier schon gerne mal aus.

Oben haben wir wieder einen Handrollstempel (anschmiegende Wellen!), unten, der sieht ja fast genauso aus! Ja, aber eben nur fast, der hat eben keine anschmiegenden Wellen. Unten haben wir einen Maschinenstempel (Bandstempel mit zwei Stempelköpfen) aus dem Hause Klüssendorf.

So weit, so gut, wieder zurück zu [#694]. Die bisherigen Ausführungen lassen da immer noch beide Deutungen zu. :-(

Entweder man kennt diesen Stempel, ist z.B. im Bochmann Katalog zu finden mit dem Hinweis, dass es ein Rollstempel ist. Oder man betreibt jetzt die "hohe Schule" der Stempelkunde.

Diese damaligen Handrollstempelwalzen bestanden aus zwei Teilen, fest montiert der Stempelkopf mit dem Ortsstempel und auswechselbar der Entwertereinsatz. Sehr gut auf dieser Zeichnung zu sehen:



Das als P bezeichnete Einsatzstück, die eine Hälfte der Stempelwalze, war auswechselbar. Man konnte hier einen Wellenentwerter oder ein Werbeklischee einbauen. Die beiden Hälften gingen aber nicht ganz nahtlos ineinander über und wenn man es weiß und darauf achtet, kann man den Übergang/Lücke auch am Stempelabdruck sehen.

Schauen wir uns also jetzt nochmals [#694] an:



Dort wo sich die roten Pfeile befinden ist die Lücke, der Übergang vom Stempelkopf zum auswechselbaren Entwerter.

Hier beide im Detail:



Stempelkopf, die Wellenansätze waren fest mit eingraviert.



Auswechselbarer Entwerter, entspricht P in der obigen Zeichnung. Man hätte hier genauso gut einen Wellenentwerter einbauen können.

So, damit lasse ich es erst mal gut sein. Seht euch das mal erst in Ruhe an, Fortsetzung, Teil 2 folgt gleich. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 01.12.2019 16:56:19 Gelesen: 413314# 703 @  
@ filunski [#702]

Handrollstempel erkennen, Teil 2

Nun denn, weiter geht's! ;-)

Also, sichere Indizien für Handroller

- um 90 Grad gedrehter Stempelkopf
- anschmiegende Wellen im Entwerter (am Stempelkopf)
- Lücke im Stempelbild an der Nahtstelle Stempelkopf, Entwertereinsatz

Ein weiterer Hinweis kann die Position des Stempels auf dem Beleg sein.

Bauart bedingt sind Maschinenstempel immer mehr oder weniger parallel zum Kuvertrand und meist höchstens ca. 2 - 2,5 cm von diesem entfernt. Muss nicht unbedingt der obere Rand sein, kann auch unten, links oder rechts der Fall sein, ja nachdem wie der Beleg in die Maschine eingelegt wurde und eingezogen wurde. Der Abdruck kann auch schon mal leicht schräg verlaufen wenn der Beleg nicht ganz sauber durchlief und bei Bandstempelmaschinen geht der Abruck meist vom einen Rand des Kuverts bis zum anderen.

Genauso kann natürlich auch ein Handrollstempel abgerollt werden und wurde es auch oft.

Aber anders, nämlich quer und schräg kann nur ein Handrollstempel abgerollt werden. Hier zwei Beispiele für ein typisches Handrollstempel (exklusiv) Abdruckmuster:



Dann gab es aber vor der Einführung der serienmäßigen Handrollstempel in Deutschland noch Versuche dazu. Mümmel hat das sehr schön beschrieben [#675]. Daraus nur noch kurz ein Hinweis zur Erkennung.

In Leipzig und nicht nur dort wurden versuchsweise Maschinenstempelwalzen (Sylbe Bandstempel) in experimentelle Handrollstempel eingebaut.

U.a. diese Walze:



Hier ein Maschinenstempelabdruck dieser Sylbe Maschine.

Stempelkopf und Entwerter dieser Stempel waren dann bei den Handrollstempeln nicht zu unterscheiden, alles war gleich.

Für diese, recht seltenen Fälle eines Handrollstempeleinsatzes, hilft nur die Position des Stempelabdrucks auf dem Beleg:



Stempelabdrücke wie hier zu sehen, sind nur mit einem Handrollstempel möglich, mit der Maschine wäre das so nicht möglich gewesen! Mehr dazu in Mümmels Artikel [#675].

So, ich hoffe, die Erkennung ist jetzt etwas leichter, und wenn nicht, dann einfach hier vorstellen. Ich wage mal zu behaupten, dass wir mindestens 95 % aller Zweifelsfälle hier sicher zuordnen können. ;-)

Viele Grüße und allen noch einen schönen 1. Advent,
Peter
 
rumburak Am: 01.12.2019 19:21:41 Gelesen: 413268# 704 @  
@ filunski [#703]

Hallo Filunski,

bei der sowjetischen Tischstempelmaschine SchMN-2 kommen gedrehte Stempelköpfe vor bzw. sind die Regel [1].

Viele Grüße

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/31256
 
filunski Am: 01.12.2019 19:33:52 Gelesen: 413263# 705 @  
@ rumburak [#704]

Hallo rumburak,

Stimmt! ;-)

Danke für den Hinweis und die Ergänzung. Diese Maschine hatte ich übersehen. :-(

Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 02.12.2019 18:00:35 Gelesen: 413080# 706 @  
Hallo,

ein Handrollstempel aus Essen aus dem Jahr 1960. Bin mir nicht sicher ob ich ihn schon gezeigt hatte.

Gruß
Manne


 
Shinokuma Am: 02.12.2019 19:06:16 Gelesen: 413065# 707 @  
@ filunski [#702]

Hallo Peter,

wenn ich das von Dir Gelernte nun konsequent anwende, müsste der nachfolgende Stempel von einer Bandmaschine sein, auch wenn er für einen Laien wie ein Handrollstempel aussieht. Denn die beiden gegenläufige Wellen schmiegen sich nicht an und eine Lücke ist auch nicht zu erkennen.



Schreib mir mal, ob ich da richtig liege.

Mit besten Grüßen

Gunther
 
epem7081 Am: 02.12.2019 19:38:51 Gelesen: 413059# 708 @  
Hallo zusammen,

heute kann ich mal mit zwei Handrollstempeln von einem Beleg jeweils einen Thread bedienen.



Leider nur eine feine Spur und kein satter Abschlag findet sich auf dem Handroller von Beilstein vom 3.6.1996, aber wesentliche Daten sind durch beide Stempel nachvollziehbar: BEILSTEIN, WÜRTT / c / 71717.

Ich bin gespannt welcher besser ankommt.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.12.2019 22:23:40 Gelesen: 413031# 709 @  
@ Shinokuma [#699]

Hallo Gunther,

entschuldige, dass ich mich noch nicht gemeldet hatte um dir die Frage zu beantworten. Aber das hat ja zwischenzeitlich Peter in vorbildlicher Weise gemacht, ich hätte es so gut und ausführlich nicht darstellen können.

@ filunski [#702] [#703]

Lieber Peter,

danke für die Unterstützung und die ausführliche Erklärung. Das dürfte jetzt vielen eine Hilfe bei der Bestimmung der Stempel sein.

Beste Grüße
Jürgen
 
muemmel Am: 02.12.2019 22:39:54 Gelesen: 413027# 710 @  
Liebe Freunde der Handrollstempel,

ein aufmerksamer Leser der INFLA-Berichte sandte mir aufgrund meines Artikels über die HRSt von LEIPZIG 13 die Abbildung eines R-Briefes vom 12.12.23.



Leider ist das Bild eher suboptimal und ich harre noch eines solchen in besserer Qualität.

Ich denke, dass es sich hierbei um den HRSt LEIPZIG f 13 * handelt. Das wäre dann überhaupt die erste bislang bekannte Verwendung im Dezember 1923.

Schönen Gruß
Mümmel
 
filunski Am: 02.12.2019 23:40:59 Gelesen: 413015# 711 @  
Guten Abend zusammen,

da hat sich ja einiges getan, super, dann werde ich mal versuchen darauf einzugehen. ;-)

@ Shinokuma [#707]

Super Gunther, alles richtig verstanden ;-) und ja der von dir gezeigte Abschlag ist ein Maschinenstempel, Klüssendorf Bandstempelmaschine mit zwei Stempelköpfen. Wird gerne mal verwechselt mit Handrollstempeln und umgekehrt werden Handrollstempel-Abschläge aus dieser Zeit mit querstehendem Stempelkopf gerne mal als Maschinenstempel angesehen.

An dieser Stelle auch noch eine Ergänzung zu [#704]. Rumburak hat natürlich völlig Recht mit dem Stempelkopf, aber die sowjetische Tischstempelmaschine ist "nur" eine Halbstempelmaschine und eine Verwechslungsgefahr mit Handrollstempeln ist da eher gering. ;-)

@ Jürgen Zalaszewski [#709]

Lieber Jürgen, vielen Dank für die Blumen! ;-) Bin hier einfach tätig geworden, da du sicher auch noch genug anderen "Stempelkram" am Hut hast!

@ muemmel [#710]

Lieber Harald, der Beleg ist große Klasse und beweist mal wieder, dass man nur mal kräftig auf den Busch klopfen muss, dann kommt schon was hervor. ;-)

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es sich bei deinem Beleg um einen Handrollstempeleinsatz handelt. sensationell daran ist das Datum, Dezember 1923. Bislang verlieren sich alle Spuren dieser umgebauten Sylbe-Handroller mit Ende der Inflation im Oktober 1923. Danach lag bislang kein weiterer Abschlag vor oder hat das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Bis jetzt! Das lässt hoffen, dass da vielleicht noch mehr auftaucht. ;-)

Vielen Dank für die Präsentation hier und solltest du noch einen qualitativ besseren scan bekommen, würde ich mich auch sehr darüber freuen.

Allen hier, auch den jetzt nicht ausdrücklich Erwähnten, ein Dankeschön fürs Mitmachen und bis bald,
Peter
 
volkimal Am: 03.12.2019 09:57:07 Gelesen: 412971# 712 @  
Hallo zusammen,

wenn ich keinen Beitrag übersehen habe, wurde aus Japan bisher nur ein Stempel gezeigt. Diesen findet ihr im Beitrag [#496] von Peter (filunski). Hier sind zwei weitere japanische Handrollstempel, die ich gestern Abend beim Gildevortrag in Soest von Hans-Peter Lawatsch bekommen habe:





Der Stempel aus 142 Ebara ist vom 16.02.1996. Die Monatsangabe "II." steht auf dem Kopf. 142 ist die Postleitzahl.

Der zweite Stempel vom 27.03.1995 kommt aus 220 Yokohama. Als Auslandsbrief wurde beide mal unser Kalender benutzt.

In der Datenbank sind aber schon zahlreiche weitere japanische Handrollstempel zu sehen, die überwiegend von KAYU eingestellt worden sind. Hier sind auch Stempel nach dem japanischen Kalender zu sehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 03.12.2019 17:51:59 Gelesen: 412933# 713 @  
Hallo,

ein Handrollstempel aus dem Iran, hoffe ich, mal schauen was die Spezialisten sagen. Aufgebracht in Teheran am 20.09.1966 auf einem Luftpost-Brief der an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim lief.

Gruß
Manne


 
Shinokuma Am: 03.12.2019 20:26:14 Gelesen: 412916# 714 @  
Heute einmal zwei verschiedene Handrollstempel auf der Rückseite eines Eilbriefes von der Nordseeinsel Föhr zum Rentamt nach Leck. Man beachte insbesondere die unterschiedliche Stellung der Ortsstempel zur Welle.

Offensichtlich waren damals selbst in benachbarten Orten nicht die gleichen Stempeltypen im Einsatz.



Einen schönen Abend noch wünscht Euch

Gunther
 
filunski Am: 04.12.2019 00:08:19 Gelesen: 412892# 715 @  
@ volkimal [#712]

Hallo Volkmar,

schöne Beispiele aus Japan! Dort kamen diese Handrollstempel gar nicht so selten zum Einsatz, aber man muss sie natürlich erst mal erkennen. ;-)

@ Manne [#713]

Hallo Manne,

ja, das ist der bekannte Handrollstempel TEHERAN / DEPART für die Auslandspostabfertigung. Hier sogar ein sehr deutlicher Abdruck.

@ Shinokuma [#714]

Hallo Gunther,

ein toller Beleg! :-)

Eine seltene Kombination beider Handrollstempeltypen.

Auch von mir noch einen dieser Handroller mit Stempelkopf in Laufrichtung aus Passau:



Eine kleine Sensation wäre es, wenn hier jemand einen solchen Abschlag (Stempelkopf Ortsstempel in Laufrichtung) mit 5-stelliger PLZ aus dem postalischen Gebrauch (gerne auch als Gefälligkeitsstempel) zeigen könnte. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
mumpipuck Am: 04.12.2019 01:36:09 Gelesen: 412887# 716 @  
@ filunski [#715]

Hallo Peter,

ich verfüge über Abschläge sämtlicher Handroller mit 5-stelliger Postleitzahl des alten Postleitbereiches 205 (Hamburg 80 - Bergedorf)vom 01.07.1993.
Leider Fehlanzeige.

Zum Scannen fehlt mir die Zeit. Daher nur als Tabelle:

21029 HAMBURG 80 aa,ab,ac,ad,ae,af,ag,ah,ai,aj
21521 AUMÜHLE e
21514 BÜCHEN e
21502 GEESTHACHT 1 n,o,p
21502 GEESTHACHT 4 b
21509 GLINDE g
21481 LAUENBURG 1 h,i
21481 LAUENBURG 2 b
21465 REINBEK 1 j
21465 REINBEK 5 c
21493 SCHWARZENBEK i
 

Herzliche Grüße
Burkhard
 

filunski Am: 04.12.2019 13:05:19 Gelesen: 412858# 717 @  
@ mumpipuck [#716]

Hallo Burkhard,

vielen Dank für die Auflistung dieser Handrollstempel!

Es hätte mich auch gewundert, wenn da Einer mit Stempelkopf in Laufrichtung dabei gewesen wäre. ;-)

Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja doch noch irgendwo so Einen?

Herzlichen Gruß,
Peter
 
Shinokuma Am: 04.12.2019 20:21:54 Gelesen: 412823# 718 @  
@ filunski [#715]

Hallo Peter,

auch ich habe meinen ganzen Fundus nach einem Stempelkopf in Laufrichtung ohne Erfolg durchsucht.

Dafür habe ich einen mit der Zusatzinschrift "Nachträglich entwertet" gefunden.



Sieht man auch nicht alle Tage.

Beste Grüße

Gunther
 
Shinokuma Am: 07.12.2019 00:01:44 Gelesen: 412757# 719 @  
Liebe Sammlerfreunde,

da in den letzten beiden Tagen keiner etwas Neues aus dem Gebiet Handrollstempel gezeigt hat, lege ich nochmal nach; und zwar einen Stempel aus der Nach-DDR-Ära.

Er ist aus Fürstenwalde aus 1992, und ich vermute aufgrund der von Peter dargelegten Kriterien, dass es sich um einen Handrollstempel handelt, obwohl er verdächtig parallel zum Briefoberrand verläuft. Denn er hat einen um 90° gedrehten Stempelkopf, anschmiegende "Wellen" (die hier aber nicht wirklich wellig sind) und die beschriebene Lücke in der "Welle".



Die Spezialisten auf diesem Gebiet mögen mich widerlegen!

Mit besten Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 07.12.2019 00:32:24 Gelesen: 412754# 720 @  
@ Shinokuma [#719]

Hallo Gunther,

du hast meinen kurzen Exkurs in Sachen Handrollstempel wirklich sehr aufmerksam gelesen und verstanden. ;-)

Stimmt, es ist ein typischer DDR-Handrollstempel. Gemäß der entsprechenden Stempelnorm der Deutschen Post (DDR) sahen diese ab 1968 so aus:



Der Entwerter bestand nicht mehr aus Wellen, sondern aus geraden Strichen, ebenfalls am Stempelkopf anschmiegend. Hier ein deutlicher Musterabdruck:



Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 07.12.2019 09:11:32 Gelesen: 412731# 721 @  
Hallo,

ein Luftpost-Brief aus Johannesburg mit einem Handrollstempel vom 01.06.1967, hoffe ich.

Gruß
Manne




 
volkimal Am: 07.12.2019 09:20:17 Gelesen: 412727# 722 @  
Hallo zusammen,

wenn ich nichts übersehen habe, wurde bisher kein Handroller aus Spanien hier gezeigt. Diese Ansichtskarte aus Es Pujols auf der spenischen Insel Formentera bekam ich gestern beim Vereinsabend:





Den Ort konnte ich bisher nicht herausfinden. Die folgenden Orte mit "S." am Anfang liegen auf Formentera:

Sant Ferran de ses Roques
Sant Francesc de Formentera
San Francisco
Ses Bardetes

Davon passt aber keiner zu den Buchstaben, die ich im Stempel erkennen kann.

Weiß einer von euch, wo die Karte aufgegeben wurde?

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 07.12.2019 17:02:21 Gelesen: 412693# 723 @  
Hier ein schöner Brief aus Regensburg:



Regensburg 2 e, 20.09.1944

Viele Grüße
Bernhard
 
juju Am: 07.12.2019 17:19:34 Gelesen: 412690# 724 @  
@ volkimal [#722]

Hallo Volkmar,

der Ort im Stempel ist meinen Augen nach "S. FERNANDO (BALEARES)". Laut Wikipedia existiert ein solcher Ort jedoch nicht auf den Balearen, sondern lediglich bereits außerhalb der Meeresenge von Gibraltar in der Nähe der Provinzhauptstadt Cadiz.

Gruß
Justus
 
filunski Am: 07.12.2019 18:51:12 Gelesen: 412679# 725 @  
@ volkimal [#722]
@ juju [#724]

Hallo Volkmar,

ja, Spanien hatten wir noch nicht! Diese Handrollstempel waren (vielleicht gibt es sie noch?) viele Jahre Im Einsatz und sind auch auf gewöhnlichen Briefen und Postkarten, so wie von dir gezeigt, häufig anzutreffen. Immer mit Werbung oder postalischen Mitteilungen im Entwerter. Von so manchem Sammler oft gar nicht als Handrollstempel erkannt.

Hier noch Einer von mir aus Tossa de Mar an der Costa Brava:



Zu dem Ort auf deinem Stempel.

Justus hat mich auf die richtige Spur gebracht. ;-)

San Fernando ist richtig. Aber nicht bei Cadiz, sondern auf Formentera. San Fernando ist der spanische Name des balearischen Sant Ferran de ses Roques [1].

Viele Grüße,
Peter

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sant_Ferran_de_ses_Roques
 
volkimal Am: 07.12.2019 19:34:37 Gelesen: 412668# 726 @  
@ juju [#724]

Hallo Justus,

das könnte sein. In San Fernando gibt es eine Straße namens Calle Baleares. Vielleicht war dort irgendwo ein Postamt.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 07.12.2019 19:50:12 Gelesen: 412662# 727 @  
@ volkimal [#726]

Hallo Volkmar,

nein, es ist nicht das San Fernando bei Cadiz, sondern das von mir genannte [#725]. ;-) Aber ohne den Hinweis von Justus hätte ich es wohl auch nicht gefunden.

PLZ, codigo postal 07871:

https://elcodigopostal.com/codigo-postal-cp-municipio-de-san-fernando-provincia-de-illes-balears/

Der Ort wird heute im Inseldialekt (Balearisch) als Sant Ferran de ses Roques geführt, das du auch schon in deiner Liste aufgeführt hattest. ;-)

Bei Delcampe gibt es noch diese Postkarte dazu:



LG, Peter
 
volkimal Am: 07.12.2019 23:52:32 Gelesen: 412629# 728 @  
@ filunski [#727]

Hallo Peter,

danke für die Korrektur. Ich hatte begonnen auf den Beitrag von Justus zu antworten, als mich meine Enkel ziemlich lange unterbrochen haben. Daher habe ich deinen Beitrag erst jetzt entdeckt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 08.12.2019 18:12:39 Gelesen: 412584# 729 @  
@ filunski [#725]

Hallo Peter,

es stimmt, was Du schriebst. Ich hatte diese Stempel bis dato auch nicht als Handrollstempel erkannt. Aber d.h., dass hier einzig der um 90° gedrehte Stempelkopf das Indiz ist. Denn anschmiegen tut sich da nichts.

Die beiden nachfolgenden Stempel müssten demnach auch solche sein:



Dieser hier mit Stempelkopf in Laufrichtung ist dann aber wohl ein Bandmaschinenstempel:



Mit besten Grüßen

Gunther
 
rumburak Am: 08.12.2019 19:25:04 Gelesen: 412574# 730 @  
Hallo filunski,

hier ein Rollstempel nach DDR-Norm (mit geraden Linien) vom Leipziger Bahnpostamt mit UB „bd“.



Kein schöner Abschlag, aber ich zeige ihn, weil der Stempel in der Auflistung der Leipziger DDR-Normstempel von 1987 aufgeführt ist. [1] Daneben sind noch 4 weitere Handroller mit geraden Linien für das Bahnpostamt gelistet. Aber es ist auch ein Stempel mit Wellen und PLZ-Angabe im Stempelkopf gelistet.



Insgesamt gibt es in der Liste immerhin 5 Stempel (Kreisstempel mit Sehnensegment unten) mit Wellen als Entwerter für Leipzig (Typ Abb. links, Abb. aus dem Artikel):

LEIPZIG BPA / 7005 / be
LEIPZIG 14 / 7022 / d
LEIPZIG 17 / 701 / t
LEIPZIG 33 / 7033 / w
LEIPZIG 44 / 701 / m

Ich kann keinen der Stempel zeigen, aber es müssten doch Abschläge zu finden sein?!

Viele Grüße

[1] Ein alltäglicher Stempel - sein Einsatz imn Leipzig, Neue Lipsia Rundschau 2/1987; Nachdruck in Gildebrief 168 (Dez. 1991)
 
filunski Am: 09.12.2019 00:12:57 Gelesen: 412533# 731 @  
@ Shinokuma [#729]

Hallo Gunther,

vielen Dank für deinen Beitrag auf den hin ich mich mal näher an die spanischen (Handroll-) Stempel ran machte. ;-)

Du befindest dich mit deiner Fehleinordnung in guter Gesellschaft, auch in der Stempeldatenbank war da sehr viel falsch eingeordnet. Leider haben wir keinen Spezialisten für spanische Stempel und auch ich selbst kenne mich vor allem mit den spanischen Maschinenstempeln nur sehr, sehr wenig aus.

Vielleicht liest hier ja jemand mit, der sich da besser auskennt und uns ein paar Hinweise, auch auf entsprechende Literatur/Webseiten geben kann? Sehr gut wäre es auch die spanische Bezeichnung für unseren Begriff "Handrollstempel" zu bekommen. Wörterbücher und online Übersetzer haben mir hier bis jetzt nicht weiter geholfen. Es gibt in der spanischen Philatelie/Postwesen den Begriff "rodillo" (wörtlich Walze), der findet aber sowohl für Maschinenstempel- als auch Handrollstempelwalzen Anwendung.

Zu deiner Frage, auch bei den Spaniern ist der um 90 Grad gedrehte Stempelkopf ein sicheres Indiz für einen Handrollstempel (dein oberes Beispiel). Ob der untere Beleg (Stempelkopf in Laufrichtung) ein Maschinen- (Band-) Stempel ist, bin ich mir nicht sicher, würde aber sagen, ja es ist ein Maschinenstempel.

In der Hoffnung vielleicht aus dem Forum noch mehr Tipps zu den spanischen Stempeln zu bekommen, hier erst mal noch ein schöner Handroller aus Madrid:



Nachtrag: Ich habe inzwischen den Begriff " rodillo manual" für Handrollstempel gefunden. Vielleicht kann ein Spanienexperte dies bestätigen?

Viele Grüße,
Peter
 
epem7081 Am: 09.12.2019 09:05:49 Gelesen: 412505# 732 @  
Hallo zusammen,

heute kann ich hier einen Handrollstempel aus Finnland vorstellen.



Abgeschlagen in HELSINKI / FILATEL / HELSINGFORS am 24.9.1986 auf einem zollrelevanten Einschreiben.

Eine entdeckungsreiche Adventszeit wünscht
Edwin
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.12.2019 11:21:53 Gelesen: 412488# 733 @  
Iran - in meinem Fundus der älteste "Kamerad"-Stempel



TEHERAN 10.5.58 DEPART - spediert nach Wien - frankiert mit MiNr. 996, 1008 (2).

Glückauf!
Claus
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.12.2019 11:39:56 Gelesen: 412485# 734 @  



 
mausbach1 (RIP) Am: 09.12.2019 11:42:25 Gelesen: 412483# 735 @  
@ mausbach1 [#734]

Gehört zu Stempel in Farsi - ich kann das nicht lesen - der Luftpostbrief läuft nach Minden mit MiNr. 1134, 1221, 1239 und 1241.
 
filunski Am: 09.12.2019 13:47:54 Gelesen: 412465# 736 @  
@ epem7081 [#732]

Hallo Edwin,

sehr schönes, auch noch zweisprachiges (finnisch/schwedisch) Exemplar! :-)

@ mausbach1 [#734]

Hallo Claus,

sehr schön, vor allem das "Farsi-Exemplar". Was da drin steht kann uns vielleicht Volkmar noch verraten? ;-)

Danke euch beiden für die Präsentation.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 09.12.2019 14:23:01 Gelesen: 412458# 737 @  
@ filunski [#736]
@ mausbach1 [#734]

Hallo zusammen,

mit der arabischen Schrift habe ich immer so meine Probleme. Oben rechts dürfte تهران = Teheran stehen. Was links und unten steht kann ich nicht sagen.

Das Datum ist sehr wahrscheinlich ۴۳-۱۲-۱۱ = 43-12-11 = 11.12.1343 SH = 02.03.1965 AD. Das passt zur Briefmarke unten links. Diese ist am 07.01.1965 erschienen (MiNr. 1239).

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 09.12.2019 14:34:07 Gelesen: 412450# 738 @  
@ volkimal [#737]

Sehr gut, danke! :-)

Jetzt aber noch ein paar Worte zu den Leipziger Handrollern auf die rumburak hingewiesen hat.

@ rumburak [#730]

Finden kann man die sicher, aber die allermeisten erlitten wohl das übliche Schicksal der Handroller und landeten im Papierkorb. Eine sehr gute Übersicht über diese Stempel findet man bei Fritzsche [1].

Leipzig ist auch überhaupt in Sachen Handrollstempel ein sehr ergiebiger Postort und spielte schon von Anfang an in der Geschichte der Handroller eine wichtige und besondere Rolle (ich erinnere da nur mal am Mümmels Artikel [#675]).

Nur mal als kleinen Anreiz dazu eine kurze, beispielhafte und sicher unvollständige Zusammenstellung verschiedener Leipziger Handroller über mehrere Jahrzehnte:



Viele Grüße,
Peter

[1] Die Entwicklung der Leipziger Poststempel, Teil III, 7. Auflage, Klaus Fritzsche, 2013
 
Manne Am: 09.12.2019 17:47:48 Gelesen: 412423# 739 @  
Hallo,

ein Brief von 1957 aus Indien bei dem vermutlich ein Handrollstempel abgeschlagen wurde. Die Spezialisten sind gefragt.

Gruß
Manne


 
volkimal Am: 09.12.2019 18:38:59 Gelesen: 412401# 740 @  
@ filunski [#703]

Hallo Peter,

du schreibst: "Ein sicheres Indizien für Handroller ist ein um 90 Grad gedrehter Stempelkopf." und "Ich kenne bislang keinen Maschinenstempel mit gedrehtem Stempelkopf wie bei den Handrolleren".





Wie sieht es bei diesem Stempel aus China aus? Ich habe ihn bisher immer als Maschinenstempel angesehen. Was meinst Du - Maschine oder Handroller?

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 09.12.2019 18:40:11 Gelesen: 412401# 741 @  
@ Manne [#739]

Hallo Manne,

ein sehr schöner Abschlag und so wie er hier platziert ist und wie man diese Stempel auch sonst finden kann, sicher nicht von einer Maschine. Auf Poststücken aus Indien, vom ganzen indischen Subkontinent, auch aus Pakistan, Bangladesh und Nepal kann man diese Stempelart ca. ab Beginn der 1940er Jahre finden mit sehr großer Verbreitung in den 1950ern. Die Beschreibung ist nicht immer korrekt.

Die richtige Bezeichnung dieser Stempel id der englisch-sprachigen Philatelie lautet "Comet cancellation". Manchmal kann die englische Sprache recht einfach und deutlich sein, jeder versteht wohl gleich warum dieser Name. ;-) Sieht doch aus wie ein Komet, der Wellenentwerter dabei der Schweif desselben.

Es ist aber kein Handrollstempel! Es handelt sich hier um einen, aus einem Teil gefertigten Handstempel, ähnlich einem Duplexstempel. Auf dem folgenden Beleg ist der Rahmen des Stempelgeräts teilweise mit abgeschlagen:



Wenn man es weiß und darauf achtet kann man diese Rahmenabdrücke des öfteren finden.

Obwohl dies ein Handstempel war, ist er durchaus, nach Meinung und Forschung indischer Stempelexperten, als Vorläufer für später eingeführte Handrollstempel und Halbstempelmaschinen anzusehen.
 
filunski Am: 09.12.2019 18:52:24 Gelesen: 412397# 742 @  
@ volkimal [#740]

Hallo Volkmar,

jetzt wollt ihr's aber wissen! ;-)

Das ist jetzt eine echte Herausforderung. ;-)

Ja, der gedrehte Stempelkopf ist ein sehr sicheres Indiz für einen Handroller, aber eben nur ein Indiz und noch kein Beweis. Die Ausnahme der sowjetischen Tischstempelmaschine hatten wir ja schon. Diese allerdings, da es ja "nur" eine Halbstempelmaschine ist, relativ leicht zu "entlarven".

Du zeigst hier einen tollen Stempel aus China und auch ich würde ihn eigentlich als Maschinenstempel (Bandstempel) ansehen. Aber sicher bin ich mir nicht und kenne auch bislang noch keinen einzigen Handrollstempel aus China. :-( Gib mir noch etwas Zeit, vielleicht finde ich noch mehr dazu raus.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 09.12.2019 19:39:13 Gelesen: 412382# 743 @  
@ filunski [#742]

Hallo Peter,

für deine Recherche noch die Information zu den Stempeldaten (hatte ich vorhin vergessen).

Der linke Stempel ist vom 28.06.1936, der rechte vom 12.12.1936. Wenn man sich die Details im Stempelkopf ansieht, stellt man fest, dass es zwei verschiedene Stempel sein müssen.

Auf diesem Brief ist ein weiterer Abschlag eines ähnlichen Stempels aus Tientsin. Es ist ein dritter Stempel. Dieser Abschlag ist vom 15.03.1936.





Von meinem letzten Stempel ist nur wenig zu erkennen. Vermutlich ist dieser vom 16.03.1936. Hier glaube ich, dass es derselbe Stempel ist.



Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.12.2019 22:25:15 Gelesen: 412360# 744 @  
@ filunski [#742]

Hallo Peter,

mir fällt gerade noch etwas ein. Nicht nur der Stempelkopf sondern auch das Werbeklischee (Posteigenwerbung) ist um 90° gedreht.

Hat das etwas zu bedeuten?

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 09.12.2019 23:34:39 Gelesen: 412348# 745 @  
@ volkimal [#744]

Nicht nur der Stempelkopf sondern auch das Werbeklischee (Posteigenwerbung) ist um 90° gedreht. Hat das etwas zu bedeuten?

Hallo Volkmar,

Ja und danke für diesen Hinweis. Der beseitigt bei mir jetzt eigentlich so gut wie die letzten Zweifel. Es ist kein Handrollstempel sondern ein Maschinenstempel.

Eigentlich müsste er ja so dargestellt werden:



Wegen der Einzugscharakteristik der Stempelmaschine ist dies aber nicht möglich oder zumindest nicht vorgesehen, es sei denn man legt die Briefe falsch ein, so dass sie an der kurzen Seite, also z.B. am rechten Rand abgestempelt werden. Kann man manchmal auch auf deutschen Belegen finden die falsch eingelegt waren.

Bis in unsere heutige Zeit (mehr dazu in einem noch folgenden Beitrag) habe ich in China nichts und keine Handrollstempel gefunden. Mit einer Ausnahme. Während der japanischen Besetzung von Mandschuko (1932-45) gab es dort Handrollstempel. Dies waren aber japanische Handroller, in der Art wie auch hier gezeigt [#496] und [#622].

Hier ein Beispiel dazu (Bildquelle [1]):



Hsinking Central Post Office, vom 15.12.1939 (das Datum kannst du sicher besser ergründen). ;-)

Diese Handroller sind nun aber wirklich extrem selten.

Demnächst mehr zu chinesischen Handrollern. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] http://manchukuostamps.com/Postmarks.htm
 
volkimal Am: 10.12.2019 08:40:02 Gelesen: 412314# 746 @  
@ filunski [#745]

Hallo Peter,

bei Stempeln in Mandschukuo gab es drei Kalender. Der erste galt in der Republik Mandschukuo vom 01.03.1932 bis zum 28.02.1934 AD. Die Jahreszahlen waren 1 bis 3 (mand.). Tag und Monat stimmten mit unserem Kalender überein.

Mit der Gründung des Kaiserreiches Mandschukuo gab es eine neue Zeitrechnung und man fing wieder bei der Jahreszahl 1 an. Der erste Tag war der 1.3.1 (mand.) = 01.03.1934 AD. Für die Umrechnung zu unserem Kalender muss man zur Jahreszahl (mand.) einfach 1933 Jahre addieren.

Bei Sonderstempeln gab es in Mandschukuo neben der mandschurischen Zeitrechnung zusätzlich häufig auch noch Datumsangaben nach dem japanischen Gengō-System. Bei Tagesstempeln aus Mandschukuo sieht man das japanische Datum sehr selten.

Beim Handrollstempel stehen unten Tag und Monat (von rechts nach links zu lesen). Die Jahreszahl "6" steht oben. Die Briefmarke stammt aus dem Jahr 1937 (MiNr.101). Damit kann das Datum nur nach dem mandschurischen Kalender sein. 15.12.6 (mand.) = 15.12.1939 AD. Das Datum nach dem japanischen Gengō-System 15.12. Showa 6 = 15.12.1931 AD kommt nicht in Frage.

Viele Grüße
Volkmar
 
wer.indja Am: 10.12.2019 14:08:25 Gelesen: 412286# 747 @  
Die Stempelinschrift lautet:

Teheran Schalter 2/
Depart

Zum Datum kann ich leider auch nicht mehr beitragen.

Grüße Werner
 
filunski Am: 10.12.2019 23:28:37 Gelesen: 412245# 748 @  
Hallo verehrte Handroller-Fans,

freut mich, dass das Thema immer noch und immer wieder auf ein breites Echo stößt! ;-)

@ wer.indja [#747]

Danke für die Angaben. :-)

@ volkimal [#746]

Hallo Volkmar,

wußte ich doch, dass du das Datum genau erläutern kannst! Super.

Der Stempel aus Tientsin ist sicherlich ein Maschinen-(Band-) Stempel, aus sicherer und unfehlbarer Quelle wurde mir dies heute auch noch mal bestätigt.

Jetzt erst mal nochmals zurück zu den Spaniern. [#731]

Der genaue Fachbegriff für Handrollstempel lautet auf Spanisch "Fechador cancelador de rodillo" oder etwas simpler "Rodillo continuo manual". Genaue Informationen zu finden ist nicht so einfach, da anscheinend die spanischen Philatelisten nicht groß zwischen Handroll- und Maschinenstempel unterscheiden, die sprechen immer nur von "Rodillos" und das kann beides sein. Trotzdem konnte ich ein paar zielführende Hinweise finden. Das ganze Thema beschäftigte mich auch noch weiter, da bei mir aus sehr berufenem Munde Zweifel angemeldet wurden, ob es sich bei den hier im Thema behandelten "Spaniern" wirklich um Handroller handelt. Zumal ja alle gezeigten Beispiele von der Position auf den Belegen sehr stark den Verdacht nähren, es könnten doch Maschinenstempel sein. Diesen Verdacht möchte ich noch einmal entkräften. Dazu hier ein Beispiel bei dem auch die Position des Stempels eindeutig für den Handroller spricht:



Gleich noch ein weiteres Beispiel. In Spanien findet man sehr oft sogenannte FPO Stempel. FPO = franqueo pagado en oficina, wörtlich "Gebühr bezahlt beim Postamt". Diese sind fast ausschließlich Maschinenstempel (oft Maschinenhalbstempel). Es gibt aber eine Ausnahme, ähnlich dem auch in unseren BZ zu findenden Frankierservice-Handrollstempeln. Es ist ebenfalls ein Handrollstempel, auch in der spanischen Literatur als solcher benannt "rodillo continuo manual". Edgar hat hier [1] schon mal Einen gezeigt und dieser ist noch ein Beispiel dafür (auch hier wieder der um 90 Grad gedrehte Stempelkopf ;-)):



Damit erst mal wieder adios ;-)
Peter

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=109497
 
Shinokuma Am: 11.12.2019 21:05:52 Gelesen: 412194# 749 @  
@ filunski [#703]

Hallo Peter,

ich möchte noch einmal auf Deine Erläuterungen zu den Unterschieden zwischen Handrollstempel und Bandmaschinenstempel eingehen.

In Deinem wunderbar ausführlichen Beitrag hattest Du zum Schluss noch geschrieben:

quer und schräg kann nur ein Handrollstempel abgerollt werden

Dazu folgenden Scan:



Wie das möglich ist, weiß ich zwar auch nicht, aber das ist - wie unschwer zu erkennen - ein Maschinenstempel, obwohl diagonal auf dem Kuvert abgeschlagen.

Mit besten Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 11.12.2019 22:42:16 Gelesen: 412174# 750 @  
@ Shinokuma [#749]

Hallo Gunther,

das ist ein ganz wunderbares Beispiel, das du hier zeigst und auch Eines das seltenheitswert besitzt. Du hast den Stempel auch gleich völlig richtig bestimmt, ja es ist ein Maschinenstempel, von einer in Deutschland überaus bekannten und so gut wie überall einmal im Einsatz gewesenen Stempelmaschine, der Klüssendorf Halbstempelmaschine.

Den Beleg so schief in die Maschine einzuführen, dass dieses Ergebnis heraus kommt ist auch eine Leistung oder eventuell durch einen Belegstau mit anschliessendem Verdrehen und Verschieben der Belege verursacht.

Du hast Recht, der Abschlag und seine Position sind handrollstempeltypisch, aber eben nur die Position. Mit meinen Hinweisen zur Erkennung habe ich verschiedene Indizien, die (manche mehr, manche nicht so sehr) für das Vorliegen eines Handrollstempels sprechen, aufgezeigt. Alles nur Indizien und wie wir schon öfters gesehen haben können die auch aufs Glatteis führen. ;-) Bei diesem Beispiel müsste jetzt auch ein Nicht-Stempelspezialist misstrauisch werden, da ja die Wellen/der Entwerter nicht anschmiegen und auch der Stempelkopf nicht quer steht. Aber du hast dich ja auch nicht verwirren lassen und den Stempel gleich richtig eingeordnet! ;-)

Wie man sieht kann also auch die Beschäftigung mit den Handrollern durchaus spannend und lehrreich sein und ihr könnt mir gerne glauben, dass auch unsere Studiengruppe zu dem Thema immer wieder aufs Neue überrascht wird und wir auch noch lange nicht am Ende der letzten Erkenntnisse angekommen sind.

Dazu gleich noch, erstens um nicht ganz ohne die geliebten "Bildchen" zu enden und zweitens weil ich erst kürzlich das Material dazu bekam, hier eine abgelöste Frankatur mit der Frage zur Abstempelung:

Maschinen- oder Handrollstempel?



Der eine oder andere Stempelfachmann hat hier vielleicht recht schnell eine Antwort parat. Bin mal gespannt, ob sich jemand traut. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 11.12.2019 23:04:03 Gelesen: 412163# 751 @  
@ filunski [#750]

Lieber Peter,

ich traue mich einmal aus der Deckung und sage: Das ist KEIN Handrollstempel. Ich tippe eher auf die Bayern-typische Sonderform des Sylbe Bandstempels, so wie er beispielsweise auch auf diesem Abschlag zu sehen ist (der Stempeldatenbank entnommen):



Die Frage ist nur: Wie konnte es gelingen, das Stempelband mehrfach untereinander zu platzieren? Wurde der Brief, auf dem diese Einheit ursprünglich klebte, mehrfach durch die Maschine "gejagt"? Oder wurde das Stempelband der Sylbe-Maschine ausgebaut um in der Hochinflation doch als eine Art Handstempel zu fungieren und damit die Fülle der zu entwertenden Briefmarken zu schaffen? Ich stochere aber hier nur im Nebel herum, habe nämlich eigentlich keine Ahnung.

Viele Grüße
Christoph
 
Shinokuma Am: 12.12.2019 01:08:37 Gelesen: 412152# 752 @  
Lieber Peter, lieber Christoph,

dann will ich mich auch mal trauen und tippe hier auf einen Handrollstempel.

Der Stempelkopf ist zwar nicht um 90° gedreht, aber ein anschmiegendes Element der Linien kann man trotz schwachen Abschlags noch erahnen und auch die beschriebenen Lücken im Erscheinungsbild scheinen vorhanden zu sein.

Am schönsten an dem Stempel finde ich allerdings die ziemlich locker hängenden Ziffern von Datum und Uhrzeit, die sicher nicht auf die zittrige Hand des Bedieners schließen lassen. Ein letzter Zweifel verbleibt nur wegen der erstaunlichen Parallelität der drei Abschläge.

Aber nun erwarte ich mal mit Spannung die Aufklärung.

Herzliche Grüße

Gunther
 
Tuffi Am: 12.12.2019 13:01:47 Gelesen: 412108# 753 @  
@ filunski [#750]

Lieber Peter,

nicht nur Leipzig hat die Walze aus einer Sylbe-Maschine benutzt, um sie für Handstempelung umzubauen. Dein Beleg aus München zeigt, dass auch dort entsprechende Versuche stattgefunden haben. Ich habe eine analoge Kopie von Frankfurt und gehe davon aus, dass das auch anderswo geschah. Wer zeigt uns so etwas?

Gruß Walter
 
filunski Am: 12.12.2019 16:11:36 Gelesen: 412089# 754 @  
Hallo zusammen,

sehr schön, dass sich Christoph und Gunther da ran gewagt haben (Walter (Tuffi), lasse ich da mal außen vor.) ;-)

Gar nicht schlecht und Walter hat es ja genau getroffen. Es handelt sich um eine Sylbe Walze (Stempelkopf in der bayerischen Sonderform), hier allerdings nicht von der Bandstempelmaschine aufgebracht, sondern, wie auch in Mümmels Beitrag [#675] zu Leipzig, umgebaut in einen Handrollstempel. Erkennbar einzig und allein an der Position auf diesem abgelösten Frankaturstück, die Walze ist ja identisch mit dem Maschinenstempel. Serienmäßige Handroller (die mit den gedrehten Stempelköpfen und den anschmiegenden Wellen) gab es ja zur Inflationszeit (1923) noch nicht. Auch unser Postassesor Breusch war damals noch in Pforzheim am experimentieren. Aber da war er nicht der Einzige und bedingt durch die Massenfrankaturen der Hochinflation war man auch andernorts bemüht Entwertemöglichkeiten zu finden mit denen man solche teil-bogenweise verklebten Marken effektiv und schnell entwerten konnte.

Eines dieser Experimente war auch der Versuch Maschinenstempelwalzen in selbstgebaute Handrollstempel umzubauen. Bekannt und belegt sind diese Versuche vor allem aus Leipzig, aber auch aus Frankfurt am Main und mit meinem Beispiel jetzt auch aus München. Ich habe auch Hinweise und Verdachtsmomente, dass auch in Stuttgart und Hamburg ähnliche Versuche stattfanden. In Leipzig schien das noch am besten funktioniert zu haben, da sind mehrere Belege bekannt. Leider kennen wir keine Bilder oder Skizzen dieser Handrollstempel-Geräte und auch keine Dokumentationen zu den Vorgängen. Mit Ende der Inflation verschwinden auch diese Belege wieder (einzige Ausnahme bislang der Beleg von Mümmel in [#710] vom Dez. 1923). Es kann durchaus sein, dass diese Geräte, z.B. im Münchner Fall nur ein, zwei Tage im Einsatz/Versuch waren und eben nicht den Erfolg brachten, den man sich erhofft hatte. Um genauere Aussagen/Forschungen dazu zu machen, benötigen wir mehr Belege/Abschläge. Aber vielleicht gibt es die gar nicht?

Auch über den weiteren Verbleib dieser Handroller ist nichts bekannt.

Zum Schluß noch der direkte Vergleich des Münchner Sylbe-Stempels:



Oben ein Maschinenstempelabdruck, unten der "Handroller" aus meinem Beispiel.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 12.12.2019 23:50:45 Gelesen: 412050# 755 @  
@ filunski [#754]

Ergänzung zu "Sylbe-Handrollern".

Vor noch gar nicht allzu langer Zeit ersteigerte ich auf Ebay einen sehr schönen Infla-Beleg der ab Frankfurt/Main abgeschickt wurde. Insbesondere auf der Rückseite ist sehr eindrucksvoll und zweifelsfrei die Verwendung eines "Sylbe-Handrollers" zu sehen:



Es handelt sich hier um eine dreiköpfige Sylbe Walze FRANKFURT 1 / a (MAIN) y.

Der komplette Beleg ist hier zu finden:

https://www.inflaseiten.de/belege/zeigen/14527

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 13.12.2019 11:14:35 Gelesen: 412017# 756 @  
@ filunski [#755]

Lieber Peter,

von so einem Beleg kann man nur träumen (Alptraum, weil er nicht in meiner Sammlung ist).

Walter
 
Manne Am: 13.12.2019 16:16:03 Gelesen: 411986# 757 @  
Hallo,

hier einige Handrollstempel aus den USA.

Gruß
Manne




 
filunski Am: 13.12.2019 19:06:33 Gelesen: 411965# 758 @  
@ Manne [#757]

Hallo Manne,

ja, alles Handroller, wie leider so oft, insbesondere bei den USA, nicht sehr gut abgerollt und manchmal schwer lesbar. Eben "typisch" Handroller. ;-)

Ganz anders hingegen dieser Handroller hier aus Korntal:



Erhalten gebliebener Ausschnitt einer Päckchen-Verpackung, diese versandt als Einschreiben.

Interessant daran der fest eingedruckte Vermerk des Absenders (Briefmarkenhändler, siehe links unten): "Erbitte saubere Entwertung (Rollstempel)"

Dieser Händler wusste also damals sehr wohl eine Handrollstempel-Entwertung zu schätzen. Für ein Päckchen sicherlich aus besser als jeder Handstempel. Dafür wurden diese Handroller schliesslich auch gemacht. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 13.12.2019 21:12:16 Gelesen: 411944# 759 @  
@ filunski [#758]

Hallo Peter,

bemerkenswert daran ist auch, dass die Person, die den Handrollstempel führte, sich die Mühe machte, die 4 Marken rechts jeweils paarweise mit dem runden Stempelkopf zu treffen und nicht etwa mit einem beherzten Schwung alle gleichwertig entwertete.

Sehr sammlerfreundlich!

So will ich denn alsgleich die Gelegenheit nutzen und einen ebenso sauber lesbar abgerollten Stempel aus Südjütland zeigen, der beweist, dass das auch auf einem wattierten Umschlag durchaus möglich ist.



Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
mausbach1 (RIP) Am: 14.12.2019 09:36:56 Gelesen: 411914# 760 @  


Er kommt am 16.9.84-11 in Düsseldorf 2 mit UB df

Glückauf!
Claus
 
Manne Am: 14.12.2019 10:09:02 Gelesen: 411911# 761 @  
@ filunski [#758]

Hallo Peter,

danke für die Bestätigung.

Dann nochmals aus den USA drei weitere Handrollstempel. Diese sind etwas lesbar.

Gruß
Manne




 
filunski Am: 14.12.2019 14:52:09 Gelesen: 411889# 762 @  
@ Manne [#761]

Hallo Manne,

sehr schöne Beispiele und diesmal auch alle von guter Qualität. :-)

Habt ihr euch mal den Stempelkopf dieser Handroller genauer angeschaut? Wir haben hier eine weitere Variante der Stempelkopfausrichtung! In dem Zweikreisstempel sind oben Ortsname und ZIP Code (PLZ) und unten das Jahr waagerecht ausgerichtet, der Datumssteg hingegen ist um 90 Grad gedreht.

Zufällig haben wir zu diesen US Handrollern erst ganz neu Unterlagen bekommen. Bei diesen Handrollern handelt es sich überwiegend um Hanley steel postmarker roller type, Mod. 718 des US-Herstellers Hanley Postal Supply Company.

Hier eine Abb. dazu aus dem Firmenprospekt:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 14.12.2019 15:01:09 Gelesen: 411888# 763 @  
Hallo zusammen,

der folgende Beleg erfüllt zumindest den Anspruch ungewöhnlich zu sein und ich hoffe solche Belege bleiben auch selten. ;-)

Als inzwischen überzeugter Fan der Handrollstempel ist meine Toleranz gegenüber den Abschlägen und deren Qualität recht groß aber dieser Beleg lässt mich nun auch erschaudern:



Hier war wohl der "Stempelführer" im BZ 14 "out of control". Warum er wie ein Berserker so ca. 7 bis 10 Mal den Handroller über diesen Brief toben ließ, wird wohl sein Geheimnis bleiben!

Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 14.12.2019 15:54:47 Gelesen: 411881# 764 @  
Hallo,

ein schöner Handrollstempel aus Dänemark vom 14.03.1963, gestern beim Tauschabend erworben.

Gruß
Manne



Warum sind hier so große Unterschiede im Stempeldatum ?


 
JohannesM Am: 14.12.2019 20:51:57 Gelesen: 411844# 765 @  
Zweimal Brüsel, Einmal Luxemburg




Für Handroller ist die Qualität noch annehmbar.

Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 15.12.2019 13:18:11 Gelesen: 411807# 766 @  
@ Manne [#764]
@ JohannesM [#765]

Hallo zusammen,

vielen Dank an Manne und Eckhard für die "Neuzugänge". ;-)

Warum sind hier so große Unterschiede im Stempeldatum ?

Zu Mannes Frage. Ich nehme an, da hat jemand den dänischen FDC zur Vogelfluglinie, fünf Jahre später nochmals benutzt um die beiden unteren Marken aufzukleben und mit dem Sonderstempel abstempeln zu lassen. Postalisch gelaufen ist er sicher nicht.

Noch ein Nachtrag zu den "Comet cancels" [#741]. Zwar keine Handroller, aber da mich dazu auch eine zweifelnde E-Mail Anfrage erreichte, ob dies nicht doch Handrollstempel seien, hier noch ein Beleg dazu der recht deutlich zeigt, dass dies Handstempel wie von mir beschrieben sind. Im Übrigen stützen sich meine Ausführungen und Erkenntnisse auf die eines indischen Spezialisten, Dr. P.G. Krishnamurthy:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 15.12.2019 20:11:22 Gelesen: 411765# 767 @  
Hallo zusammen,

nochmals ein kurzer Abstecher zur Erkennung/Unterscheidung von Handroll- zu Maschinenstempeln.

Was haben wir hier denn?



Unsere Stempelspezialisten lehnen sich jetzt gleich gelangweilt zurück, ist ja wohl klar, was das ist. Wir haben aber nicht nur Stempelspezialisten, also sehen wir uns den Stempel, vor allem im Hinblick auf die Erkennungsmerkmale/Indizien für Handrollstempel, etwas näher an.

Wir haben hier sehr schön die anschmiegenden Elemente am Stempelkopf (hier Striche) und eine deutliche Unterbrechung zwischen Stempelkopf und Entwerter, hier das Werbeklischee. Der Stempelkopf ist zwar nicht um 90 Grad gedreht, aber auch das kam ja gerade bei diesen Stempeln und um diese Zeit schon vor. Also eventuell ein Handrollstempel?

Nein, es ist ein Maschinenstempel, Bandstempel mit zwei Stempelköpfen der Fa. Krag.

Er hat ganz Maschinenstempel-typische Merkmale, die gar keine Verwechslung mit einem Handroller zulassen. Da sind erst mal die Stempelköpfe. Nämlich tatsächlich zwei, hier deutlich erkennbar, dass es tatsächlich zwei verschiedene Stempelköpfe sind. Jeder hat bei dieser Maschine sogar eigene UB (zz und yy). Ein Sonderfall auch bei Maschinenstempeln.

Bei diesem Abschlag auch recht deutlich erkennbar ein weiteres Maschinenstempelmerkmal, am oberen Rand erkennt man die Abdrücke der Transportvorrichtung der Maschine, hier markiert:



Und für die ganz genauen Tüftler hier noch ein maßstabgetreuer Vergleich mit einem "echten" Handrollstempel:



Man sieht hier an den Abständen der Stempelköpfe, dass die Rolle des Handrollstempels einen größeren Durchmesser hat. Außerdem entspricht der Durchmesser der Stempelköpfe dieses Bremer Maschinenstempels nicht der Norm, er hat nicht das Normmaß von 28,5 mm, sondern misst nur 27 mm.

Soweit dieser kleine Abstecher. Das nächste Mal gibt es wieder einen echten Handroller. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
H.G.W. Am: 15.12.2019 22:35:31 Gelesen: 411741# 768 @  
Hallo und einen schönen Abend,

hier habe ich eine Sache aus Österreich mit zwei verschiedenen Stempeln.

Der rote Stempel könnte vorsichtig gemutmaßt ein Handroller sein?



Gruß Horst
 
filunski Am: 15.12.2019 23:15:23 Gelesen: 411725# 769 @  
@ H.G.W. [#768]

Hallo Horst,

das ist ein Zensurstempel der US Besatzungsbehörden. Normalerweise waren das Maschinenstempel (Bandstempel mit zwei Stempelköpfen). Die Meinungen dazu, ob es diese Zensurstempel auch als Handroller gab, gehen auseinander. Siehe dazu auch die Beiträge [#613] und [#614]. Ich habe bislang noch keinen solchen Stempel gesehen den man zweifelsfrei als Handrollstempel hätte einordnen können.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 15.12.2019 23:45:11 Gelesen: 411711# 770 @  
Liebe Sammlerfreunde,

nachfolgend ein Handrollstempel, der sicher auch zu den seltenen Exemplaren gehört, da das Briefzentrum 42 zum 1.12.2003 aufgelöst wurde:



Mit besten Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 15.12.2019 23:50:51 Gelesen: 411707# 771 @  
@ Shinokuma [#770]

Hallo Gunther,

sehr schöner Abschlag! Die Briefregion Handroller sind alle nicht oft zu finden. ;-)

Danke für die Präsentation.

Herzliche Grüße,
Peter
 
Manne Am: 16.12.2019 11:16:13 Gelesen: 411660# 772 @  
Hallo,

hier wieder die Frage, ist dies ein Handrollstempel?

Ein Brief vom 06.03.1967 aus Ängelholm in Schweden an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim.

Gruß
Manne


 
filunski Am: 16.12.2019 12:07:27 Gelesen: 411652# 773 @  
@ Manne [#772]

Hallo Manne,

der sieht "verführerisch" nach Handroller aus! ;-)

Ist aber ein Maschinenstempel, wahrscheinlich eine in Norwegen sehr weit verbreitete Krag Maschine (Bandstempel). Der Beleg ist dabei schief in die Maschine eingezogen worden und so kam es zu diesem schrägen Abdruck.

Viele Grüße,
Peter
 
Holzinger Am: 16.12.2019 13:40:03 Gelesen: 411637# 774 @  
@ filunski [#773]

Für meine "Weiterbildung" nur einmal so gefragt:

Ist der um 90 Grad gedrehte Stempelkopf das deutlichste - sicher nicht das einzige - Merkmal für Handroller?
 
Nordluchs Am: 16.12.2019 15:21:54 Gelesen: 411621# 775 @  
@ filunski [#773]

Hallo,

auch wenn ich zurzeit mit einem größeren Werk stark beschäftigt bin, hier die inzwischen aufgetauchten weiteren roten Machwerke. Habe mir erlaubt diese in die Datenbank zu stellen.



Cottbus 1 / . Päckchengebühr Bezahlt . - 22.01.1936 - Tuchhaus W. Michovius / COTTBUS / GEGR. 1843

(23) BREMEN / . PÄCKCHEN GEBÜHR BEZAHLT . - 20.01.1958 - Eduscho / schafft zu jeder Zeit / Behagen und Gemütlichkeit



(14a) KÜNZELSAU (WÜRTT) / Bezahlt / UB_ h o.k - 14.09.1959 - Postamt Künzelsau

(22b) ESSEN 1 / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - 06.10.1953 - TUCHHAUS / PAUL KNAUER

Gruß

Hajo
 
Manne Am: 16.12.2019 16:51:45 Gelesen: 411601# 776 @  
@ filunski [#773]

Hallo Peter,

Danke und bist Du Dir sicher.

Gruß
Manne

Ich hänge den Stempel nochmals an, mit der Bemerkung. Die beiden Außenwellen nach rechts zum Stempelkopf gegenläufig, Abstand zwischen den Wellen 6 mmm.



Wellen bei den Maschinenstempel immer gleichlaufen, Abstand zwischen den Wellen 5 mm, vielleicht ein Anhaltspunkt.




 
filunski Am: 16.12.2019 22:51:18 Gelesen: 411566# 777 @  
Hallo zusammen,

da ist ja wieder einiges zusammengekommen und auch eine interessante Frage, dazu gleich.

@ Nordluchs [#775]

Vielen Dank an Hajo für die neuen "Roten" spitze! ;-)

@ Holzinger [#774]

Ja Wolfgang, der um 90 Grad gedrehte Stempelkopf ist (fast) immer ein sicheres Indiz für einen Handrollstempel, zumindest bei den deutschen Stempeln (Ausnahme die sowjetische Tischstempelmaschine). ;-)

@ Manne [#776]

Jetzt zu der Frage. Bis zu deiner Frage war ich mir noch sehr sicher, dass diese Stempel aus Schweden alle Maschinenstempel sind. Nach ein paar Nachforschungen dazu bin ich mir da nicht mehr so sicher. Leider haben wir keine Unterlagen zu schwedischen Maschinenstempeln, zu Handrollstempeln erst recht nicht und uns liegen auch überhaupt keine Handrollstempel aus Schweden vor. Mag vielleicht auch daran liegen, weil sie noch keiner als solche erkannt hat.

Ich habe jetzt mal speziell nach "Maschinenstempeln" aus Ängelholm, wie in Mannes Beispiel [#772], gesucht. Dazu habe ich zwei verschiedene "Geräte" gefunden.

Einmal ÄNGELHOLM 1 / A



Ganz sicher ein Maschinenstempel, Bandstempel, wahrscheinlich Krag.

Dann habe ich noch den ÄNGELHOLM 1 / B gefunden:



Dieser entspricht dem von [#772], nur im Stempelkopf hat er jetzt eine Postamtsziffer (1) dazu bekommen, ist ansonsten aber der gleiche Gerätetyp, wenn nicht sogar dasselbe Gerät. Und hier kommen dann die Zweifel, ob es nicht vielleicht doch ein Handrollstempel sein könnte.

Beim direkten, maßstabgetreuen, Vergleich erkennt man, dass es sich um unterschiedlich große Stempelwalzen handelt:



Die B Walze ist größer! Der Abdruck [#772] ist von der Lage auf dem Beleg eigentlich handrolltypisch und von den beiden Beispielen die ich zu dem ÄNGELHOLM 1 / B gefunden habe, geht kein Abschlag über die ganze Breite des Belegs. Zwar schön parallel zur Längskante aber nicht, wie meist bei Maschinenstempeln, komplett über die ganze Breite. Kann natürlich auch andere Ursachen haben (überlappende Belege in der Maschine) aber ist ein weiteres Verdachtsmoment.

Es spricht also durchaus einiges für einen Handroller in diesem Fall. Lösen kann ich das momentan leider auch nicht. Vielleicht liest hier ja mal jemand mit der genauere Aussagen oder Hinweise zu diesen schwedischen Stempeln geben kann?

Mehr habe ich dazu momentan noch nicht.

Viele Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 16.12.2019 23:19:36 Gelesen: 411556# 778 @  
Ahnungslos vermute ich Handrollstempel aus Bulgarien


Bulgarien, CAK, Einzelfrankatur, Mi 3704, mit zweisprachigem Handroller VARNA
vom 13.07.1990

Nette Grüße Pepe
 
filunski Am: 16.12.2019 23:25:21 Gelesen: 411549# 779 @  
@ Pepe [#778]

Hallo Pepe,

willkommen bei den Handrollern! ;-)

Leider kein Handroller, sondern ein Maschinenstempel, Halbstempel, nämlich die sowjetische Tischstempelmaschine SchMN-2.

Die gab und gibt es z.T. bis heute noch in den ehemaligen Ostblockländern und der DDR. Hier zweimal hintereinander auf der Postkarte abgedrückt, ganz links müsste wieder der Stempelkopf erscheinen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 16.12.2019 23:54:49 Gelesen: 411539# 780 @  
@ Pepe [#778]

Hallo Pepe,

extra für dich als Freund der Australien-Philatelie, ein kleines "Handroller-Bonbon" aus Down-Under. ;-)



Ein "Gebühr bezahlt-Handrollstempel" (parcel post handroller) aus Canberra. Sicherlich nicht alle Tage zu finden.

Und so sahen diese australischen Handroller aus:



Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 17.12.2019 00:20:38 Gelesen: 411534# 781 @  
@ Pepe [#778]

Hallo Pepe,

kleine Korrektur am Rande:

Die Stempelinschrift ist nicht zweisprachig, sondern nur "zweischriftig":
Einmal Varna in kyrillischen Schriftzeichen, einmal in lateinischen.
Interessant auch die Transskription der Kartenbeschreibung, wo es in kyrillischer Schrift Kurort Varna heißt, was dann in lateinischer Schrift plötzlich zu Seebad Varna wird.

Mit besten Grüßen

Gunther
 
Pepe Am: 17.12.2019 21:24:45 Gelesen: 411494# 782 @  
@ filunski [#780]

Nun hat sich mein Einstieg hier doch gelohnt. Danke für die Auskunft 'Eisbär' und dank für den Australien Handroller.

Ich meine sicher über 1000 australische Belege zu haben und bin gleich im ersten Buch fündig geworden. Ahnungslos habe ich den Stempel als Maschinenstempel bezeichnet. Nun, wieder was dazugelernt. Von den großen Städten wird man das wohl öfter finden. Der hier aus Sydney ist am 26 OC 68 gerollt. Datum auf der 1c und 15c Marke erkennbar. Zwischen der 1c und 4c Marke und auf der 15c Marke liest man die Zeile N S W - 4.

Das könnte den Stempel doch wieder seltener machen.



Australien, Sydney, 1968 10 26, Handrollstempel, Mischfrankatur



Der ganze Beleg mit den so häufigen 'Buntfrankaturen'

Den einen Speichernamen zu geben ist fast so wie ein Buch mit 7 Siegeln. Sicher ein Thema über das man hier mal diskutieren sollte..

Nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 17.12.2019 21:36:03 Gelesen: 411488# 783 @  
@ Shinokuma [#781]

Hallo Gunther,

Interessant auch die Transskription der Kartenbeschreibung, wo es in kyrillischer Schrift Kurort Varna heißt, was dann in lateinischer Schrift plötzlich zu Seebad Varna wird.

Kleine Korrektur am Rande, Kartenort und Stempelort liegen ca. 30 Km auseinander. Stempelort Varna, zweischriftig.

Kartenort Kurort Albena und Seebad Albena, auch zwei Schriften unterschiedlicher Sprachen.

Danke und nette Grüße Pepe
 
filunski Am: 17.12.2019 22:51:40 Gelesen: 411479# 784 @  
@ Pepe [#782]

Nun hat sich mein Einstieg hier doch gelohnt

Hallo Pepe,

freut mich! ;-) Es hat bis jetzt wohl noch allen die hier regelmäßig reinschauen und das Thema mit ihren Beiträgen bereichern, ganz gut hier gefallen. Gerade bei den Handrollstempeln, die jahrzehntelang immer nur achtlos beiseite geschoben wurden, gibt es noch viel zu entdecken.

Vielen Dank für deinen Handroller aus Sydney.

Da kann ich gleich noch Einen beisteuern auf einer Teilbogenfrankatur, die natürlich zu einer Handrollstempel-Entwertung einlädt:



SYDNEY / NSW-10 vom 25. März 1974

Dann habe ich aber noch Einen, bei dem es auch noch ein paar Rätsel zu lösen gilt.

Wie auch bei uns, wurden auch in Australien manchmal Handrollstempel zur kompletten Bogenentwertung eingesetzt, wie hier zu sehen:



Rätsel gibt mir aber noch die Inschrift/Orts- und Zeitangabe des Stempels auf. Leider nicht sehr gut zu lesen, aber hier ein Ausschnitt bei dem man es besser erkennen kann:



Ich lese da RAILWAY / SQUARE / NSW-AUS / 4P28NC70

Momentan vermute ich hier einen Handrollstempel im Bahnposteinsatz, Railway Square, NSW-AUS steht für den australischen Bundesstaat New South Wales und 4P28NC70 könnte eine Zugnr. und/oder Streckenangabe sein. Kann hier jemand weiter helfen?

So weit erst Mal der Ausflug nach Down-under. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 17.12.2019 23:08:49 Gelesen: 411471# 785 @  
@ filunski [#784]

Die würden gut in meine Sammlung passen. Leider kann ich keine Antwort geben. Auf alle Fälle Bahnpost. Sind die Bogenteile noch gummiert?

Danke und nette Grüße
Pepe
 
jmh67 Am: 18.12.2019 07:30:39 Gelesen: 411451# 786 @  
@ filunski [#784]

Railway Square ist eine Straße in Sydney, NSW, sinnigerweise vorm Central-Bahnhof. Da hat's sicher auch ein Postamt gegeben. Heute ist eins gleich um die Ecke in der Pitt Street. Online-Landkarten sind schon 'was Feines.

-jmh
 
filunski Am: 18.12.2019 11:31:38 Gelesen: 411426# 787 @  
@ jmh67 [#786]

Hallo Jan-Martin,

sehr gut! Wusste ich es doch, dass jemand eine gute Idee dazu hat. Railway Sqare ist also nichts anderes als der Bahnhofsplatz. Danke für die Recherche. ;-)

Der mysteriösen, vermeintlichen Zugnummer bin ich jetzt auch auf die Spur gekommen. Ich hatte einen Buchstaben/Ziffer falsch gelesen. Richtig steht dort 4P28NO70, und das ist wie bei all diesen Stempeln die Zeit-/Datumsangabe.

4P = 4 Uhr PM = 16 Uhr, 28. NOVEMBER 19 70

@ Pepe [#785]

"Sind die Bogenteile noch gummiert?"

Nein, ist auch nur ein halber Bogen. Ob der aber wirklich mal aufgeklebt war, kann ich nicht sagen.

Viele Grüße,
Peter
 
Holzinger Am: 18.12.2019 14:14:30 Gelesen: 411400# 788 @  


Vermutung meinerseits: Handroller?

USA-Postkarte UX 60 mit Zusatzfrankatur, als AIR MAIL verschickt.

Leider ist der Abschlag nicht gut lesbar, aber lt. rückseitigem Datum im Text vom 21.9.71.

Der linke Abschlag ist ein "Werbezusatz" des Versenders.
 
filunski Am: 18.12.2019 23:13:02 Gelesen: 411360# 789 @  
@ Holzinger [#788]

Hallo Wolfgang,

deine Vermutung kann ich nur bestätigen, ja das ist ein typischer US-Handroller. Siehe dazu auch [#761]. Hersteller dieser in den ganzen USA weit verbreiteten Geräte war hauptsächlich der Hersteller Hanley Postal Supply Company, kurzzeitig auch die International Postal Supply Company (später International Peripheral Systems Company).

Ein besonders schön "abgerolltes" Exemplar dieses Stempeltyps kann ich hier aus dem Archiv der Studiengruppe Handrollstempel der Poststempelgilde zeigen:



NEW YORK, N.Y. CHURCH STREET STA. 92 / 1962

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 19.12.2019 14:26:42 Gelesen: 411320# 790 @  
HRSt aus Deggendorf 1931-1934





Klein aber Fein, sauber abgerollt.

Vielleicht kann diesen jemand mit entfernten Sternen zeigen?

Viele Grüße
Bernhard
 
Holzinger Am: 19.12.2019 15:55:21 Gelesen: 411305# 791 @  
@ filunski [#789]

Danke, ist so notiert. :-) Ich werde weiter die Augen offen halten.
 
wajdz Am: 20.12.2019 22:46:49 Gelesen: 411261# 792 @  
Auch die Handrollstempel-Interessierten sollen auf einen Weihnachtsbeitrag nicht verzichten müssen.

Briefausschnitt mit Bund MiNr 575, 10.12.1968



Handrollstempel 56 WUPPERTAL 1 • mi • 17.12.68 • Besuchen Sie/WUPPERTAL/im/Lichterglanz

MfG Jürgen -wajdz
 
filunski Am: 21.12.2019 00:31:41 Gelesen: 411248# 793 @  
@ wajdz [#792]

Hallo Jürgen,

gut gemeint, danke dafür, aber leider kein Handrollstempel. Es handelt sich hier um einen Klüssendorf-Maschinenstempel, Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und gleicher Werbung. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 21.12.2019 00:33:25 Gelesen: 411248# 794 @  
@ wajdz [#792]

Lieber Jürgen,

trotz allem schönen Lichterglanz - das ist kein Handrollstempel, sondern ein Klüssendorf-Bandstempel (Maschinenstempel).

Viele Grüße
Christoph

Edit: Peter, da warst Du noch ein paar Sekunden schneller - Deine Antwort ging online, während ich noch am Schreiben war.
 
wajdz Am: 21.12.2019 01:31:44 Gelesen: 411242# 795 @  
@ filunski [#793]
@ Christoph 1 [#794]

Ich bitte um Nachsicht, wenigstens war der Lichterglanz nicht ganz falsch.

Hier nun ein Einschreiben als Postsache, Absender Postscheckamt, mit einem, wie ich hoffe, Handrollstempel, 8500 NÜRNBERG PSchA • ao • -7.-6.85



MfG Jürgen -wajdz-
 
filunski Am: 21.12.2019 01:46:45 Gelesen: 411241# 796 @  
@ wajdz [#795]

wie ich hoffe, Handrollstempel

Ja, und sogar ein besonders schöner! :-)

Späte Grüße,
Peter
 
filunski Am: 21.12.2019 20:00:46 Gelesen: 411086# 797 @  
Kürzlich ersteigerte ich ein "kleines Bonbon". Einen Feldpost-Päckchenausschnitt, entwertet mit Handrollstempel:



Der Handrollstempel ist diesmal ein stummer Stempel, oder auch Tarnstempel. So verwendet bei der Feldpost und auch der deutschen Dienstpost. Hier der Stempel im Detail:



Einzige Angabe zum Stempel, die UB "cc".

Die bekannten Tarn-Handroller hatten oft doppelte UB, so wie hier. Wo kommt dieser nun her?

Als Absender haben wir die Feldpostnummer 38397, diese gehörte der 3. Kompanie Marine-Festungs-Pionier-Bataillon 313 und dieses befand sich zum Stempeldatum, 14.11.1942, in den Niederlanden, in Den Haag. Wenn wir jetzt bei Schultz [1] nachsehen finden wir einen Tarnstempel, UB cc, bei Amsterdam (allerdings nicht als Rollstempel gekennzeichnet). Das könnte passen. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Dr. Hermann Schultz, Deutsche Dienstpost 1939-1945, Band 31 der Neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde
 
bernhard Am: 21.12.2019 21:22:33 Gelesen: 411075# 798 @  
@ filunski [#797]

Hallo Peter,

im Handbuch der Tarnstempel/Stumme Stempel der Deutschen Feldpost von Karl-Heinz Utz ist ein Handroller mit Ub cc für den Verwendungsort Middelburg (Niederlande) aufgeführt. Ebenfalls für Middelburg ist auch noch ein normaler Tarnstempel in Faust-/Hammerform mit UB cc aufgeführt.

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 22.12.2019 11:02:32 Gelesen: 411045# 799 @  
@ filunski [#797]

Hallo,

ein bekanntes, aber in diesem Fall recht spätes Verwendungsdatum bei dem "Findelkind".



(24a) Hamburg 7/ PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - vom 05.06.1958 - Benutzer: HEGA GmbH / Hamburg / Besenbinderhof 71-72

Gruß

Hajo
 
filunski Am: 22.12.2019 11:34:12 Gelesen: 411035# 800 @  
@ bernhard [#798]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für die Information zu dem Tarnstempel. Entfernungsmäßig ist es von Den Haag, dem Sitz der Einheit, ungefähr gleich weit nach Amsterdam oder nach Middelburg. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass diese Marine Pioniere eher im Raum Middelburg eingesetzt waren, als in Amsterdam. Kommt mir also für diesen Fall als Stempelort plausibler vor. Auf alle Fälle hat dieser Stempel seinen Zweck als Tarnstempel gut erfüllt und es war vielleicht auch durchaus beabsichtigt gleich mehrere Tarnstempel mit der gleichen UB-Kombination zu haben.;-)

@ Nordluchs [#799]

Hallo Hajo,

vielen Dank für die Präsentation dieses "Findelkinds"! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.12.2019 12:29:57 Gelesen: 411014# 801 @  
@ bernhard [#790]

Hallo Bernhard,

das wird wohl nicht leicht werden, diesen Handroller überhaupt noch zu finden und dann auch noch ohne Sterne.

Obwohl normalerweise, oft, auch bei den Handrollern, wie bei den anderen Stempeln, in der Zeit des Deutschen Reichs, die Sterne aptiert (entfernt) wurden, gibt es erstaunlicherweise auch Handroller, denen dieses Schicksal erspart blieb.

Hier ein solcher Abschlag aus Bad Ems, aus dem Jahr 1951. Zwar sehr schwach abgerollt, aber die wesentlichen Dinge, die Sterne und das Jahr 1951, sind zu erkennen:



Viele Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 22.12.2019 13:03:39 Gelesen: 411006# 802 @  
Immer um die Adventskalenderzeit krame ich in den diversen Kisten und entdecke Dinge, seit Jahren unbeachtet, unter neuen Aspekten.



DDR, 1971 02 11, Mi 1636-43, Kleinbogen Einzelfrankatur Eil-Einschreibe Brief, Stempel Berlin 58, 1058, 8.7.71



rückseitig Berlin 104, Zwickau 95 Handroller, Schwarzenberg 943.

Der Handroller-Durchmesser 27 mm, die Anderen 28 mm.

Nette Grüße
Pepe
 
bernhard Am: 23.12.2019 15:03:02 Gelesen: 410963# 803 @  
Aus der ersten Serienfertigung: Berlin-Charlottenburg 2

Man beachte die 2 kleinen UB vor Charlottenburg, und nach der PA-Nr. musste unbedingt noch ein Stern in den großen freien Raum ;-).



Berlin-Charlottenburg 2 ab +, 22.10.1930

Im Hintergrund ein Komusina-Freistempler.

Viele Grüße
Bernhard
 
Manne Am: 23.12.2019 16:34:50 Gelesen: 410946# 804 @  
Hallo,

aus Darmstadt ein Handrollstempel aus Darmstadt vom 08.12.1966.

Gruß
Manne


 
Shinokuma Am: 25.12.2019 19:14:49 Gelesen: 410892# 805 @  
Liebe Sammlerfreunde,

am heutigen Weihnachtstag möchte ich euch mit einem schönen MeF-Brief aus der ehemaligen DDR "beglücken".

Abgestempelt gleich aus zwei Richtungen mit einem HRSt aus Berlin BPA (wahrscheinlich Bahnpostamt).



Fröhliche Weihnachten euch allen

Gunther
 
epem7081 Am: 26.12.2019 00:27:23 Gelesen: 410866# 806 @  
Hallo zusammen,



heute kann ich hier einen Handrollstempel aus HEINSBERG,RHEINL 1 / i / 5138 vorstellen, der am 5.3. 1980 das Eintreffen eines eingeschriebenen Expressbriefes aus Bonn dokumentiert



eine gute Nacht wünscht
Edwin
 
filunski Am: 26.12.2019 13:09:19 Gelesen: 410835# 807 @  
Hallo zusammen,

da gab es ja wieder einige Neuzugänge, sehr schön und vielen Dank fürs Zeigen.

Zu den DDR Handrollern von Pepe [#802] und Shinokuma [#805]

Sehr saubere Abschläge und danke an Pepe für die Durchmesserangabe. Bei diesen DDR Handrollern tauchen öfters mal Durchmesser auf die nicht der Norm entsprechen, wie hier 27 mm. Das könnte an einem unterschiedlichen Hersteller liegen. Mir ist leider nicht bekannt welcher Stempelhersteller (oder staatlicher Betrieb) die DDR Handrollstempel nach der neuen Norm (gerade Entwerterlinien) herstellte. Vielleicht kann dazu ein Mitleser Angaben machen?

Bleiben wir gleich noch bei den DDR-Handrollstempeln mit einem sehr außergewöhnlichen Handroller aus Magdeburg (übrigens auch mit 27 mm Stempelkopfdurchmesser). Nicht mehr zu DDR Zeit, sondern bereits in Gesamtdeutschland nach Einführung der 5-stelligen PLZ:



Da wurde dieser Handroller, da es noch keinen Neuen mit der 5-stelligen PLZ gab, noch eine Weile weiter verwendet.

Bei diesem Stempel wurde erst der Zusatz BPA (Bahnpostamt) nach dem Ortsnamen aptiert (entfernt) und nach dem 1.7.1993 dann auch die alte 4-stellige PLZ 3005. Im Einsatz blieb der Stempel noch bis Ende 1993, erst dann gab es ein neues Stempelgerät.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 26.12.2019 14:22:06 Gelesen: 410825# 808 @  
Verehrte Mitleser und Freunde des Themas,

zur Abwechslung mal keinen ungewöhnlichen Handrollstempel, sondern eine, wie ich zumindest meine, durchaus ungewöhnliche Begebenheit in Zusammenhang mit den Handrollstempeln, bzw. dessen, was mit ihnen "angerichtet" wurde.

Im September 1982 konnten tatsächlich bemühte Philatelisten einen Abgeordneten finden, der ihr Anliegen zur "nicht-sammlergerechten Entwertung" von Briefmarken, zur Anfrage vor den Deutschen Bundestag brachte [1].

Der Abgeordnete Dr. Hornhues reichte schriftlich diese Anfrage ein:

"Betrachtet die Deutsche Bundespost es als unvermeidbar, mit Reklame- und Rollstempeln für Sammler interessante Marken zu beeinträchtigen oder wäre es ihr nicht möglich, andere Verfahren einzuführen?"

Der Staatssekretär des Bundesministeriums des Post- und Fernmeldewesens, Becker, nahm dazu Stellung (gekürzt):

"Da im Bereich der DBP werktäglich zwischen 30 und 35 Mio. Briefsendungen eingeliefert werden, müssen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit die im Massenverkehr eingelieferten Sendungen maschinell gestempelt werden.
...
Handrollstempel werden nur dann verwendet, wenn es sich um Briefe handelt, die größer sind als der sog. Standardbrief und wenn Sendungen einen unebenen, nachgebenden und umfangreichen Inhalt haben, der eine saubere Abstempelung mit dem Tagesstempel nicht zuläßt.

Gleichwohl müssen die Briefmarkensammler auf sauber gestempelte Postwertzeichen nicht verzichten. Die DBP hat hierfür eigens einen besonderen Service eingerichtet ... Auf Einzelheiten ... weist die DBP in einem Merkblatt ... hin."


Hier der komplette Auszug aus dem Protokoll [1]:



Eine interessante Begebenheit, wie ich meine. Zum Inhalt, wie auch zum Sinn und Zweck der ganzen Anfrage mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/09/020/0902013.pdf
 
filunski Am: 26.12.2019 15:33:12 Gelesen: 410810# 809 @  
@ filunski [#808]

Nachtrag zur damaligen Anfrage:

oder wäre es ihr nicht möglich, andere Verfahren einzuführen?

Inzwischen sind wir wohl ein Stück weiter und auch die Handrollstempel werden wohl bald ganz verschwinden. Andere Verfahren gibt es inzwischen, aber ich fürchte die "Sammler" sind darüber auch nicht alle glücklich! ;-)



Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 26.12.2019 19:51:44 Gelesen: 410786# 810 @  
@ filunski [#808]

Hallo Peter,

schönes Zeitdokument! Allein schon die Fragestellung sagt alles.

Habe vor einer Stunde, den in der Literaturstelle als - Verbleib unbekannt - beschriebene rote Handrollstempel wieder gefunden. Der gute G. Eich hat das Teil sicher verzweifelt gesucht.



(14a) STUTTGART 18 / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT / 29.04.1955 / Logo (nicht klar erkennbar) ERNST KLETT STUTTGART

Somit ein schöner Jahresausklang.

Viele Grüße
Hajo
 
GSFreak Am: 27.12.2019 14:10:01 Gelesen: 410739# 811 @  
In der Britischen Zone waren Behelfs-, Not und Aufbrauchganzsachen links unten mit einem Ausgabekontrollstempel zu versehen. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt wie bspw. Dienstsiegel in den verschiedensten Formen, Landpoststempel, ovale Paketstempel mit integriertem "Gebühr bezahlt"-Vermerk und natürlich auch normale Ortstagesstempel. Sehr selten ist als Ausgabekontrollstempel allerdings der Einsatz von Handrollstempeln. Bekanntestes Beispiel ist der Ort Süderbarup (Angeln). Süderbrarup ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg.

Behelfsganzsache P 719e, Ausgabekontrollstempel (24) SÜDERBARUP (ANGELN) vom 12.07.1945, Abgangsstempel STEINFELD vom 14.08.1945



Auch in Hamburg-Schnelsen wurde als Ausgabekontrollstempel ein Handrollstempel eingesetzt:

Behelfsganzsache P 695b, Ausgabekontrollstempel (24) HAMBURG-SCHNELSEN vom 29.07.1945, Abgangsstempel (24) HAMBURG 1 vom 01.09.1945.



Gruß Ulrich
 
bernhard Am: 27.12.2019 17:14:29 Gelesen: 410713# 812 @  
@ filunski [#807]

Mir ist leider nicht bekannt welcher Stempelhersteller (oder staatlicher Betrieb) die DDR Handrollstempel nach der neuen Norm (gerade Entwerterlinien) herstellte.

Vermutlich die Fa. Hirtschulz in Berlin, die stellte auch die meisten Tagesstempel in Faust- und Hammerform her.

@ GSFreak [#811]

Hallo Ulrich,

schön, dass mal wieder ein paar HRSt mit PLZ gezeigt werden. Ich zeige mal den von Hamburg-Schnelsen vor Kriegsende.



Hamburg-Schnelsen d, 1x.11.1944

Viele Grüße
Bernhard
 
epem7081 Am: 27.12.2019 23:43:49 Gelesen: 410676# 813 @  
Hallo zusammen,

zur guten Nacht noch schnell einige Handrollstempel aus 7085 Bopfingen



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
volkimal Am: 28.12.2019 19:44:05 Gelesen: 410637# 814 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief aus Brüssel kam heute mit der Post an:



Wenn ich alles richtig lese ist der Text "Collect - Brussel X / Bruxelles X".

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 29.12.2019 16:08:53 Gelesen: 410573# 815 @  
@ GSFreak [#811]

Hier noch eine ungebrauchte Behelfsganzsache Britische Zone mit dem Handrollstempel aus SÜDERBARUP (ANGELN) als Ausgabekontrollstempel, Juli 1945, Tag leider nicht genau zu entziffern. Es ist eine P 719b II, also eine recht seltene Karte ohne den Druckvermerk Johs. Ibbeken, Schleswig. Übrigens ist der Stempel wie auch die beiden in [#811] gezeigten aptiert; die Postleitzahl (24) ist hinzugefügt worden.



Gruß Ulrich
 
epem7081 Am: 31.12.2019 22:20:20 Gelesen: 410503# 816 @  
Hallo zusammen,

zum Jahresende hier noch ein Handrollstempel aus BERLIN 11 / dc / 1000 vom 11.03.1983



Ich bin auf weitere "Handarbeit" gespannt und verbleibe
mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen
Edwin
 
LOGO58 Am: 03.01.2020 17:26:29 Gelesen: 410235# 817 @  
Hallo zusammen,

da war die Überraschung bei mir aber groß. Heute kam ein Großbrief an, gestempelt mit einem Handrollstempel. Flüchtig hingesehen dachte ich, nichts Besonderes.



Aber bei genauerer Betrachtung ist festzustellen, dass es nicht das BZ 21 abgedruckt ist, sondern die Briefregion 21. Die Unterscheidungsbuchstaben lauten "rb", das Datum 2.1.20.

Dieses Stempelgerät wurde um 1997 herum in der Briefordnerei 21217 Seevetal 2 (die zum BZ 21 gehörte) eingesetzt. Und dann hat das Gerät wohl über Jahrzehnte dort geschlummert und ist irgendjemandem am 2.1.2020 im BZ 21 in die Hände gefallen. Es ist auch sonst alles stimmig, da der Absender aus dem Süden Hamburgs kommt, also dem Einzugsbereich des BZ 21.

Da sage man nichts über die Haltbarkeit von Handrollstempeln. Nur die Briefregionen haben nicht so lange durchgehalten.

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
Manne Am: 03.01.2020 18:37:50 Gelesen: 410217# 818 @  
Hallo,

aus Hannover ein Handrollstempel vom 22.4.1971, leider nicht ganz vollständig.
Dann ein Handrollstempel aus Freiburg vom 31.10.1968.

Gruß
Manne


 
filunski Am: 03.01.2020 20:09:07 Gelesen: 410197# 819 @  
Hallo zusammen,

nach ein paar Tagen Abwesenheit meinerseits hat sich hier ja wieder einiges getan. :-)

Vielen Dank den letzten Einstellern für die Präsentation dieser Handroller und an Lothar [#817] Glückwunsch zu diesem außergewöhnlichen Fund.

Da beteilige ich mich gleich noch mit einer gerade erst erhaltenen Neuerwerbung.



DRESDEN N6 / m vom 17.7.1960. Ein Klüssendorf-Gerät noch aus der Zeit des Deutschen Reichs. 1960 immer noch im Einsatz.

Viele Grüße,
Peter
 
Michael Mallien Am: 04.01.2020 05:40:08 Gelesen: 410135# 820 @  
Liebe Freunde der Handrollstempel,

für euch etwas aus dem Süden Afrikas:

CAPE TOWN/KAAPSTADT
11 XII A 72
2



Viele Grüße
Michael
 
Manne Am: 04.01.2020 09:00:45 Gelesen: 410110# 821 @  
Hallo,

aus Darmstadt zwei Handrollstempel vom 08.12.1953 und 09.12.1966.

Dann aus Giessen drei Handrollstempel vom 12.01.1957, 31.01.1957 und 03.11.1957.

Gruß
Manne




 
filunski Am: 04.01.2020 12:12:07 Gelesen: 410043# 822 @  
@ Manne [#821]

Hallo Manne,

vielen Dank für deine stete Versorgung mit Handrollern! Sehr schön. ;-)

@ Michael Mallien [#820]

Hallo Michael,

ein interessanter, "exotischer" Handroller, danke für die Präsentation. So exotisch auch seine Herkunft, bin ich mir sehr sicher, dass das Gerät aus deutscher Produktion stammt. Das sieht ganz nach Braungardt oder Gleichmann aus!

Dann bleiben wir mal gleich in diesem Teil der Welt, gleich um die Ecke in Namibia. Von dort ein noch recht neuer Handrollstempel aus der Walfischbucht, Walvis Bay:



Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 04.01.2020 18:14:43 Gelesen: 409988# 823 @  
Hallo zusammen,

dann möchte ich mich heute mit einem verspäteten Neujahrsgruß an alle Mitglieder und dem Team der Philaseiten mit einem Handrollstempel aus heutigem Posteingang zu Worte melden. Wir haben hier einen Stempel aus den Niederlanden, Rotterdam 15 vom 02.01.2020.



Beste Grüße

Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 04.01.2020 18:32:03 Gelesen: 409978# 824 @  
Von Gunther (Shinokuma) habe ich auf dem heutigen 75. Philaseiten-Tauschtreff diesen Beleg aus Stuttgart bekommen.



(14a) Stuttgart 8 m vom 4.6.1949

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 04.01.2020 19:34:17 Gelesen: 409953# 825 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#823]
@ Jürgen Witkowski [#824]

Hallo die Jürgens und alle Handroller-Fans,

vielen Dank für die rege Beteiligung. Da schließe ich mich gleich noch an und mache mal ein "neues Fass auf".

Auch im Vatikan gab es mal einen Handroller der hier sogar auf einem FDC Platz fand. Welch ungewohnter "Segen" für einen Handrollstempel. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele der rührigen Vatikan-Sammler davon wohl nicht sehr begeistert waren. ;-)



Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 05.01.2020 09:37:34 Gelesen: 409862# 826 @  
Hallo,

aus Würzburg ein Handrollstempel vom 10.08.1959, aus Stuttgart vom 01.02.1974 und aus Worms vom 03.01.1966.

Gruß
Manne


 
bernhard Am: 05.01.2020 19:55:08 Gelesen: 409765# 827 @  
@ filunski [#24] [#108]

Ergänzend zu den Beiträgen von Peter (und Walter) zum Versuchs-Handrollstempel aus Nürnberg habe ich nun das Patente dazu gefunden. Der Kaufmann Albert Knappe aus Nürnberg, Generalvertreter für mehrere auswärtige Maschinenbaufirmen, beschäftigte sich offenbar mit einem speziellen Briefkasten. Bei diesem Briefkasten werden die eingeschobenen Briefe einer rollenden Stempelvorrichtung zugeführt und von dieser gleich automatisch entwertet.

Dieses Patent wurde auch schon bei Manfred Stephan, Zahlreiche Kasten sieht man hängen (1989) vorgestellt - über Versuchsergebnisse oder dergleichen ist aber nichts bekannt.



Kurze Zeit später reichte er den ausgetüftelten Rollstempel - nun als Handrollstempel ausgeführt - nach.



Interessant ist, wie das Stempelgerät aufgebaut war. Die kurze Wiederholung vom Postamt und Datum wurden von kpl. durch die Walze geführte Typen erreicht, die mittig mit einem Stift fixiert und gesichert wurden. So wird mit einer Umdrehung der Walze gleich 2x das entsprechende Postamt und das Datum abgerollt. Dies war dann auch der eigentliche Patentanspruch.

Hier allerdings wird auch gleich ein Nachteil sichtbar. Im Patent wird dies mit einer einzigen Type dargestellt, also mit Datum und Stundenangabe welche theoretisch nur eine Stunde Gültigkeit hatte. Wie viele Einsätze musste sich das Postamt zulegen um alle Tage abzudecken und auch noch die Einlieferungsstunden mit zu berücksichtigen?



Mit diesen 3 Beiträgen lässt sich nun ein schöner Artikel basteln. Die Krönung wären jetzt noch die Versuchsberichte dazu. Außerdem wäre noch die Herstellerfirma interessant. Bei letzterem tippe ich auf 2 Firmen. Eine Firma firm in der Blechbearbeitung (Nürnberger Spiele-Hersteller), die zweite Firma evtl. ein eingeführter Poststempel-Lieferant, möglicherweise die Fa. Geo Müller.

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 05.01.2020 23:02:11 Gelesen: 409716# 828 @  
@ bernhard [#827]

Hallo Bernhard,

schönes Patent zur Freude aller Fans!

Konnte auch mal wieder einen Zufallsfund machen. Zwar ähnlich schon im Beitrag [#330] gezeigt, aber schön sauber.



SAARBRÜCKEN 2 / GEBÜHR BEZAHLT / UB _ d _ vom 12.07.1958.

Weitere Funde folgen, denn ich habe einen Hefter gefunden, auf dem steht Hamburger Stadtreinigung.

Bernhard kann sich denken, was das bedeutet. Sind zwar teilweise in S/W, aber auch drei (?) Rote dabei.

Gruß Hajo
 
filunski Am: 05.01.2020 23:50:42 Gelesen: 409702# 829 @  
@ bernhard [#827]
@ Nordluchs [#828]

Hallo Bernhard und Hajo,

Silvester ist doch schon vorbei und ihr zündet jetzt die Kracher! ;-)

Tolle Funde und prima Recherche von Bernhard zu dem Nürnberger Handrollstempel-Patent.

"Hier allerdings wird auch gleich ein Nachteil sichtbar. Im Patent wird dies mit einer einzigen Type dargestellt, also mit Datum und Stundenangabe welche theoretisch nur eine Stunde Gültigkeit hatte. Wie viele Einsätze musste sich das Postamt zulegen um alle Tage abzudecken und auch noch die Einlieferungsstunden mit zu berücksichtigen?"

Guter Hinweis und erklärt wahrscheinlich auch, warum dieses Gerät nicht länger zum Einsatz kam. Es war angeblich bei einer Versuchsphase (Ende Nov./Anfang Dez. 1903) wohl nur 4 Tage in Betrieb und es sind nur wenige Belege mit diesem Stempelabschlag bekannt. Diese zählen nicht nur bei den Handrollstempeln zu den großen philatelistischen Raritäten.

Aber, dies war wohl nicht die einzige Versuchsphase, anscheinend kam das Gerät vorher auch schon mal zum (Versuchs-) Einsatz? Das Patent für den Datum-Rollstempel ist datiert auf den 22.9.1903. Mir liegt hier aber, leider nur als alte Schwarz-Weiß Kopie, ein Abschlag vom 18.9.1903 vor. Also noch vor der Patenterteilung. Der Stempel daraus ist auch bei Quast [1] zu sehen.



Da gibt es noch genug Forschungsbedarf. Interessant wären dafür auch weitere Beleg- oder wenigstens Stempelbeispiele!

Viele Grüße,
Peter

[1] Wilhelm Quast, Die Post in Nürnberg, 1615 - Kriegsende 1945, Nürnberg Eigenverlag 1991
 
bernhard Am: 06.01.2020 22:50:43 Gelesen: 409558# 830 @  
@ muemmel [#710]

Hallo Mümmel,

bevor ich zwei weitere Handrollstempel mit den Sylbe-Stempelköpfen vorstelle, noch eine Bemerkung zum vorgestellten Beleg vom 12.12.1923: Die Verwendung als Handrollstempel ist für mich fraglich, ich glaube ehr an eine etwas missglückte Maschinenstempel-Entwertung. Der knitterige Umschlag rechts oben deutet schon darauf hin. Ich kann mich aber auch täuschen, auf alle Fälle ist er nicht zu 100% eindeutig.

Hier nun meine zwei Neuerwerbungen:



Leipzig f 13 +, 01.09.1923 Vorder- und Rückseite



Leipzig f 13 +, 01.11.1923 (rücks. Ankunftsstempel 02.11.23)

Viele Grüße
Bernhard
 
Shinokuma Am: 07.01.2020 00:00:00 Gelesen: 409542# 831 @  
Nach einer längeren Pause möchte ich auch mal wieder einen Handrollstempel zeigen. Und zwar einen, bei dem offensichtlich der lineare Rand ebenfalls einen Tintenabdruck hinterlassen hat.

Vielleicht kann mir mal einer von Euch Spezis erklären, wie es dazu kommen konnte.



Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 07.01.2020 23:38:34 Gelesen: 409154# 832 @  
@ Shinokuma [#831]

Vielleicht kann mir mal einer von Euch Spezis erklären, wie es dazu kommen konnte?

Hallo Gunther,

das sind die hier im Bild mit roten Pfeilen markierten Ränder/Stege der Stempelwalze:



Wenn der Handrollstempel sehr fest und kraftvoll abgerollt wird nehmen auch diese Stege die Farbe der Walze an und hinterlassen ihre Spuren beim Stempeln. Kann man öfters sehen.



Hier ganz deutlich.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 07.01.2020 23:59:17 Gelesen: 409148# 833 @  
Hallo zusammen,

damit auch die Liebhaber der exotischeren Ecken sich nicht langweilen, hier mal ein auch nicht so oft zu findender Handroller aus Malta:



CENTRAL MAIL ROOM / MARSA - MALTA vom 15.03.2004.

Für unsere Augen eine eher ungewöhnliche Datumseinstellung, scheint dort aber tatsächlich so gewollt zu sein und die letzten beiden Ziffern dienen nicht für die Einstellung der Uhrzeit (oder werden zumindest nicht dazu benutzt). Diese Einstellung ist kein Einzelfall, ich habe sie mehrfach so gesehen und auch aus anderen Jahren vorliegen.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 08.01.2020 00:17:45 Gelesen: 409142# 834 @  
Hallo Peter,

alle Achtung! Einen Luftpostbrief von Malta nach Litauen findet man sicher nicht alle Tage.

Was mich jedoch am meisten erstaunt, ist, dass das Porto gerade mal 16 maltesische Cent betrug, was 37 heutigen Eurocent entspricht. Ein wahrhaft günstiger Tarif!

Übrigens; derartige Fehlnutzungen der Uhrzeiteinstellung sind mir auch schon bei deutschen Stempeln begegnet.

Ist m.E. ein typischer Fall von moderner Inkompetenz des Stempelpersonals.

Mit besten Grüßen

Gunther
 
Tuffi Am: 08.01.2020 11:15:02 Gelesen: 409088# 835 @  
@ bernhard [#830]

Hallo Bernhard,

bin mir ziemlich sicher, dass der Beleg vom 12.12.23 mit einem Handroller behandelt wurde, weil es sich dabei um eine individuelle Bearbeitung eines Einschreibens gehandelt hat. Zeitgleich hat die Maschine in der Massenabfertigung gearbeitet. Diese Belege sind deutlich verschieden.

Gruß Walter
 
Nordluchs Am: 08.01.2020 15:25:22 Gelesen: 408980# 836 @  
@ Tuffi [#835]

Hallo Walter, Bernhard und Peter,

wenn man bedenkt, wie früher gestandene Auktionshäuser den Nürnberger Stempel falsch bezeichnet und nette Preise angesetzt haben, ist die jetzige Entwicklung doch schon toll. Den Stempel habe ich in Nürnberg auch mal gesichtet.

Habe ein wenig Luft, da ich zwei Broschüren zum Layout weiter geleitet habe. Die Poststempelgilde wartet sicher auch noch auf etwas anderes. Gönne mir aber einige Tage Ruhe bei roten Bildern.

In der Datenbank [1] habe ich den folgenden Handroller zwar im Juni letzten Jahres eingestellt, aber gezeigt habe ich das schöne Teil nicht. Das sei hiermit nachgeholt! Oder habe ich etwas übersehen?



(24b) ITZEHOE 1 -/ PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT / Jolei-Strickwaren, / die immer wieder / verlangte Qualität - 04.10.1952

Viele Grüße

Hajo 

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/275217
 
filunski Am: 10.01.2020 23:21:52 Gelesen: 408690# 837 @  
@ Nordluchs [#836]

wenn man bedenkt, wie früher gestandene Auktionshäuser den Nürnberger Stempel falsch bezeichnet und nette Preise angesetzt haben, ist die jetzige Entwicklung doch schon toll.

Hallo Hajo,

da die Handrollstempel schon immer Stiefkinder waren, hat sich auch kaum jemand mit solchen "Exoten" näher beschäftigt. Dieser Handroller aus Nürnberg bildet da keine Ausnahme, zumal er auch selbst von guten Experten gar nicht als solcher erkannt wurde. Auch in den Auktionshäusern nahm man da die Informationen, die man gerade bekommen konnte. Ich kenne nur zwei einschlägige Stempelwerke wo dieser Stempel überhaupt erwähnt wird. Das schon genannte Werk von Quast [1] (dort richtig beschrieben) und das schon einige Jahre früher erschienene Handbuch von Helbig [2]. Bei Helbig wird er als erster bayerischer Maschinenstempel beschrieben, was ja nicht zutrifft, und diese Beschreibung fand wohl auch Eingang in Auktionsbeschreibungen.

Von Kennern wird der natürlich ordentlich bezahlt, zu bekommen ist er ja so gut wie gar nicht. Aber das kennst du ja sehr gut von den "Roten". ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Wilhelm Quast, Die Post in Nürnberg, 1615 - Kriegsende 1945, Nürnberg Eigenverlag 1991
[2] Joachim Helbig, Handbuch der bayerischen Ortsstempel 1876-1920, Ke-O, München Selbstverlag 1986
 
filunski Am: 12.01.2020 11:55:00 Gelesen: 408218# 838 @  
Verehrte Handroller-Freunde,

heute wieder ein Nachschlag für die Fans der "Exoten".

Hier ein moderner Beleg (2009) aus Singapur. Von der dortigen Einwanderungsbehörde an das Konsulat Singapurs in Pakisten, Karachi. Schön entwertet mit einem Handrollstempel:



Das Stempelgerät stammt (mal wieder) aus deutscher Produktion, ein Handrollstempel der Fa. Reiner, die anscheinend zahlreiche ausländische Postverwaltungen zu ihren Kunden zählen darf.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 12.01.2020 13:54:54 Gelesen: 408141# 839 @  
Verehrte Freunde des Themas,

das Thema erfreut sich ja immer noch großer Beliebtheit und dank der vielen Beiträge hier im Forum kommen nicht nur immer wieder neue Impulse und Stempelabbildungen, sondern es hat sich vor einiger Zeit auch eine Studiengruppe zu den Handrollstempeln gebildet. Diese Studiengruppe, unter dem Dach der Poststempelgilde, wird demnächst offiziell ans Licht der Öffentlichkeit treten. Dies geschieht mit einer schriftlichen Veröffentlichung auf die ich hier schon mal aufmerksam machen möchte.

Die Veröffentlichung wird die Sonderausgabe eines Gildebriefs der Poststempelgilde sein und zwar eine zusätzliche, vierte Ausgabe noch für das Jahr 2019 die sich ausschliesslich dem Thema Handrollstempel widmet. Die Mitglieder der Poststempelgilde erhalten diesen Gildebrief (Nr. 260) automatisch, auch als Jahresgabe für das Jahr 2019. Für Interessierte außerhalb der Gilde wird er auch käuflich zu erwerben sein, mehr dazu auch hier im Forum, nach Erscheinen.

Einiges darin, ein Inhaltsverzeichnis werde ich auch demnächst hier vorstellen, wird den aufmerksamen Lesern dieses Themas hier bereits vertraut und bekannt sein. Es wird in dem Gildebrief aber noch viel mehr zu entdecken geben und es handelt sich um das erste philatelistisch zusammenfassende Werk zu deutschen Handrollstempeln seit den Veröffentlichungen aus der Anfangszeit dieses Stempeltyps in der Sammlerpost und Briefmarkenrundschau der 1920er Jahre.



Neugierig geworden? Dann lasst euch durch den Gildebrief überraschen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 12.01.2020 16:25:43 Gelesen: 408107# 840 @  
@ filunski [#839]

Hallo Peter,

na, das Sonderheft sieht ja schön aus und freue mich schon darauf. Leider störe ich die farbige Welt mit altem Zeug.
Wie schon angekündigt, habe ich eine alte Mappe entdeckt. Ein Bielefelder Sammler hatte Kopien überwiegend in S/W an Gerd Eich geschickt. Aber besser als nichts. Ich stelle das hier nur ein, ohne geschaut zu haben ob es irgendwie in der Datenbank enthalten ist. Aber es sind alles alte Knochen!



BIELEFELD / 1 UB _ b _ vom: 1.3.1932 - und BIELEFELD / 2 (HBF) _W_ vom: 2.2.1938

und BIELEFELD / 2 (HBF) _ u _ vom: 8.8.1953

Abschließend herzlichen Dank allen für die geleistet Arbeit am Sonderheft.

Viele Grüße
Hajo

Nachtrag: Nachdem ich das Ergebnis der Abbildungen gesehen habe, lege ich zur Entschuldigung noch etwas farbiges nach. Hatte mir bei den obigen Abbildungen alle Mühe gegeben!



(22b) BIELEFELD 2 / Bezahlt / -g- / 29.12.59 50Pf -
 
filunski Am: 12.01.2020 22:08:58 Gelesen: 408051# 841 @  
@ Nordluchs [#840]

Lieber Hajo,

vielen Dank für die Abbildungen! ;-)

Mache dir bitte keine Gedanken wegen der Qualität (s/w), es ist schon ganz toll überhaupt einen Nachweis dieser Stempel zu bekommen und es ist alles gut darauf zu erkennen. Besonders interessant ist dieser hier:



Den kannte Ehrmann schon 1927 und hat ihn in seiner Liste aufgeführt. Es ist noch Einer (der gar nicht so häufig zu findenden) aus der ersten Klüssendorfserie. Interessant auch, dass bei diesem noch nicht die 24 h Zeitangabe zu sehen ist, nicht umgerüstet wurde.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 12.01.2020 23:18:35 Gelesen: 408034# 842 @  
@ Nordluchs [#840]

Hallo Peter,

es gibt noch einen Kinken, den ich eben zu später Stunde entdeckt habe.

Der rote im Beitrag # 840 ist natürlich nicht von Bielefeld, sondern von (22a) KREFELD 2 !

Nun mache ich aber Schluss!

Gruß Hajo
 
Shinokuma Am: 13.01.2020 21:08:20 Gelesen: 407904# 843 @  
An alle Handrollstempel-Freaks:

Nachfolgend ein sauberes Exemplar aus Bonn mit UB aq vom 12.12.69 auf einer schönen Block-Einzelfrankatur, eben wirkliche Bedarfspost.



Demnächst mehr!

Mit besten Grüßen

Gunther
 
Manne Am: 14.01.2020 09:19:34 Gelesen: 407852# 844 @  
Hallo,

aus Bonn ein Handrollstempel vom 16.12.1982 kann ich beisteuern.

Gruß
Manne


 
Tuffi Am: 14.01.2020 11:04:30 Gelesen: 407792# 845 @  
@ filunski [#841]

Lieber Peter,

im Büttner Stempelhandbuch "Einkreisbrückenstempel" sind die frühen Handrollstempel von Berlin erfasst. Wenn Du mal die Gelegenheit hast, dort reinzuschauen, wirst Du erstaunt sein, wie viele dort gezeigt werden. Viel Vergnügen!

Walter
 
Manne Am: 14.01.2020 12:07:38 Gelesen: 407774# 846 @  
Hallo,

aus Freiburg im Breisgau zwei Handrollstempel, einer vom 21.07.1965, der zweite vom 25.09.1970.

Gruß
Manne


 
Christoph 1 Am: 14.01.2020 13:02:21 Gelesen: 407762# 847 @  
@ Manne [#846]

Hallo Manne,

ist Dir aufgefallen, dass es sich bei dem Stempel aus 1965 um ein besonders seltenes Exemplar handelt? Dieser Stempel wurde nicht beim Freiburger Hauptpostamt verwendet, sondern beim Postamt im Stadtteil Zähringen.



Wenn auch schlecht lesbar und nicht ganz eindeutiger UB.

Viele Grüße
Christoph
 
Manne Am: 14.01.2020 18:57:44 Gelesen: 407722# 848 @  
@ Christoph 1 [#847]

Danke für den Hinweis, war mir nicht aufgefallen.

Die allgemeinen Handrollstempel sind nicht mein Sammelgebiet, ich sammle nur Schwenningen.

Gruß
Manne
 
Manne Am: 14.01.2020 19:51:00 Gelesen: 407708# 849 @  
Hallo,

aus Kallmünz ein Handrollstempel vom 10.12.1969 und 05.11.1974.

Gruß
Manne


 
epem7081 Am: 14.01.2020 21:54:55 Gelesen: 407682# 850 @  
An alle Handrollstempel-Freaks:

Beim Einkauf größerer Belegposten sind bei mir nun zwei Einschreiben / Express Briefe aufgetaucht, die neben diversen Stempeln aus Berlin auch jeweils einen Handroller "rahmenlos" enthalten (?). Leider sind die Stempelabschläge zum Teil geradezu mangelhaft geraten. Am deutlichsten prangt noch auf der Vorderseite der rote Hinweis: Benachrichtigt.





Der vorstehende Beleg vom 26.2.1973 gestartet in BERLIN 449 / b / 1, möglicherweise um 18 Uhr, trägt auf der Rückseite den ominösen rahmenlosen Handroller mit einem Teildatum (26) und der Uhrzeit 20 Uhr. Der kaum erkennbare Kreisstempel und der handschriftliche Vermerk dokumentieren wohl die Auslieferung um 21 Uhr.





Der weitere Beleg vom 26.7.1973 gestartet in BERLIN 121 / a / 1, um 15 Uhr, trägt auf der Rückseite ebenfalls den ominösen rahmenlosen Handroller mit einem Teildatum (26.7.) und der Uhrzeit 20 Uhr. Die Benachrichtigung erfolgte nach handschriftlichem Vermerk um 20:45 Uhr. Der nur teilweise erkennbare Kreisstempel BERLIN FA? / ? / 1 dokumentiert wohl die Auslieferung um 21 Uhr.

Über jegliche ergänzende Hinweise zu den Stempeln, insbesondere zu den "rahmenlosen" Handrollern würde ich mich freuen.

Mit gespannter Erwartung grüßt zur Abendstunde
Edwin
 
filunski Am: 15.01.2020 00:10:41 Gelesen: 407659# 851 @  
Hallo zusammen,

vielen Dank für die letzten Ergänzungen, sehr schön!

@ epem7081 [#850]

Hallo Edwin,

tolle Entdeckung, ich bin fast sprachlos!

Diese Handroller waren unserer Studiengruppe bis jetzt noch nicht bekannt und momentan kann ich dazu nur Mutmaßungen anstellen. Solche Stempel, ohne weitere Angaben außer dem Datum, kannte ich bislang nur als Handstempel (weiß aber nicht mehr, wo die eingesetzt waren). Auch da war von normalen Tagesstempeln alles bis auf den Datumssteg entfernt worden. Diese wurden ebenfalls, wie hier, als Transitstempel bei Eilbriefen zur Dokumentation des zeitlichen Verlaufs verwendet. Anscheinend geschah das auch hier mit solchermaßen aptierten Handrollern. Deinen beiden Belegen nach zu schließen war dieser Handroller wohl intern beim Berliner Fernamt (zuständig für die Eilbriefbeförderung) im Einsatz.

Aber, wie geschrieben, alles nur Vermutungen, vielleicht kann ein Berlin-Spezialist genauere Angaben dazu machen?

Glückwunsch zu dieser Entdeckung! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 15.01.2020 16:15:14 Gelesen: 407547# 852 @  
Hallo,

hier drei Handrollstempel.

Gruß
Manne

Aus Leverkusen vom 15.08.1973.



Aus Berlin vom 16.08.1973.



Aus Hamburg vom 19.06.1974.


 
bernhard Am: 17.01.2020 17:52:55 Gelesen: 407243# 853 @  
@ Tuffi [#835]

Hallo Walter,

sicher hast du Recht, es wird ein Handroller sein. Es gibt da ein paar Ungereimtheiten, die ich den nächsten Tagen ansprechen werde. Ich warte noch auf ein paar Belege, die hoffentlich die nächsten Tage kommen.

Bis dahin ein weiterer Sylbe-Roller. Leider lässt sich damit kein Schönheitswettbewerb gewinnen. ;-)



Leipzig g 13, xx.11.1923 (Ankunftsstempel 25.11.23) (Bild rechts)


Viele Grüße
Bernhard
 
Manne Am: 17.01.2020 18:31:24 Gelesen: 407229# 854 @  
Hallo,

heute ein Handrollstempel aus München vom 28.03.1984.

Gruß
Manne


 
muemmel Am: 17.01.2020 18:46:28 Gelesen: 407224# 855 @  
@ bernhard [#853]

Hallo Bernhard,

leider ist der Tag bei dem Handrollstempel LEIPZIG g 13 nicht zu erkennen. Gibt es auf der Briefrückseite evtl. einen Ankunftstempel der Aufschluss geben könnte?

Grüßle
Mümmel
 
bernhard Am: 17.01.2020 22:47:38 Gelesen: 407174# 856 @  
@ muemmel [#855]

Hallo mümmel,

ja, habe ich ja angegeben, 25.11.23. ;-) Nachfolgend die Abbildung dazu. Die Tageszeit wurde genau in die schwarze Umrahmung gedruckt. Habe mit Auflicht/Unterlicht alles probiert, ist nicht zu lesen. :-(



Viele Grüße
Bernhard
 
Christoph 1 Am: 18.01.2020 00:26:51 Gelesen: 407162# 857 @  
Hallo zusammen,

hier ein ganz aktueller und sauber abgerollter Handroller aus Bozen (Südtirol), Stempeldatum 30.12.2019.



Viele Grüße
Christoph
 
Tuffi Am: 18.01.2020 11:13:32 Gelesen: 407055# 858 @  
@ bernhard [#853]

Hallo Bernhard,

das ist unser "Leid", dass Belege mit Handrollstempeln (in der Regel) keinen Erfolg bei einen Schönheitswettbewerb haben. Da mich hauptsächlich die Postgeschichte interessiert, ist das Nebensache. Ich bin gespannt, was Du noch "ausgräbst".

Gruß Walter.
 
filunski Am: 18.01.2020 13:28:04 Gelesen: 407028# 859 @  
Hallo zusammen, diesmal insbesondere Hajo,

bin mal gespannt, ob Hajo diesen "Roten" kennt und was er dazu sagt. ;-)



Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 18.01.2020 16:31:21 Gelesen: 406989# 860 @  
@ filunski [#859]

Hallo Peter,

nein, das schöne Stück ist nicht bekannt. Nach meiner Übersicht sind jetzt ca. 80 rote Handrollstempel in der Datenbank enthalten. Hätte ich anfänglich auch nicht gedacht. Ich kann im Moment nur einen älteren schwarzen Handroller zeigen. Ist wohl zur Korrektur des Datums bei einer Einlieferung von Freistemplern angewendet worden. Der Ausschnitt zeigt einen AFS mit großem Posthorn aus der französischen Zone.



Konstanz 1 / Industrie-und - Handelskammer Konstanz - Der HRST vom 22.10.1949 zur Korrektur des Datums verwendet. Unterscheidungsbuchstabe _t_ zu erkennen.

Die zweite alte Gurke ist von MAINZ 5 - Datum 30.08.1949

Viele Grüße

Hajo
 
Manne Am: 18.01.2020 18:17:41 Gelesen: 406961# 861 @  
Hallo,

aus Baden-Baden ein Handrollstempel vom 01.11.1971.

Gruß
Manne


 
Shinokuma Am: 18.01.2020 20:39:07 Gelesen: 406928# 862 @  
Liebe Sammlerfreunde,

bei Eilbriefen ist ja meist die Rückseite der interessantere Teil. So auch bei nachfolgendem Beleg aus der Geschäftspost mit drei verschiedenen HRSt.
Ungewöhnlich auch die Frankatur bestehend aus drei verschiedenen Dauerserien.

Vorderseite abgestempelt in Köln 8 am 17.1.87 mit UB q, Rückseite zum Einen mit um 90° gedrehtem Stempelkopf Düsseldorf 1 mit UB dg und einem in Laufrichtung aus Hilden 1 mit UB p, beide vom 18.1.87.



Allen Lesern des Forums ein schönes Wochenende!

Gunther
 
filunski Am: 19.01.2020 00:40:22 Gelesen: 406877# 863 @  
@ Manne [#861]
@ Shinokuma [#862]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die neuen Handroller! ;-)

@ Nordluchs [#860]

Hallo Hajo,

auch dir vielen Dank für die beiden "alten Gurken", die sind schon alleine wegen der späten Verwendung sehr interessant.

Der "Päckchengebühr bezahlt-Handroller" aus Leipzig [#859] erregte meine besondere Aufmerksamkeit, da ich noch keinen dieser Stempel aus der DDR gesehen habe, kennst du Einen?

Er fiel mir auf in einem Normblatt der Deutschen Post der DDR. Dem Ersatz für das RPZ Normblatt 427482/1 (Sept. 1935), ausgegeben im Juni 1955. Hier die beiden ersten Seiten daraus.



Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 19.01.2020 15:11:28 Gelesen: 406709# 864 @  
@ filunski [#863]

Hallo Peter,

es gibt schon drei gezeigte aus der SBZ/DDR. Sind auch in der Datenbank [1] [2] [3] enthalten. Bei allen ist die PLGZ nachträglich eingefügt. Möglich das vorhandene wie auch schon in Hamburg somit weiter benutzbar gemacht wurden. Ein weiteres ungeklärtes Teil habe ich in der kürzlich entdeckten Mappe aufgefunden. Der Einlieferer hat Vermerke hinterlassen, dass der obere (Eilzustellung) in Rot abgerollt war. Ob damit eine Gebühr verrechnet wurde? Die Kopie war in s/w kopiert. Ich habe zur Verdeutlichung den roten eingefärbt.



(21a) BIELEFELD 2 UB -cb - 22.12.1961 und roter (21a) BIELEFELD 2 UB -cd - EILZUSTELLUNG

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/277834
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/278280
[3] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/279128
 
epem7081 Am: 19.01.2020 21:07:57 Gelesen: 406646# 865 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen Handrollstempel des Briefzentrum 60 (Frankfurt am Main) vom 15.8.2014 mit dem UB bs.



Eigenartigerweise ist keine untere Steglinie abgeschlagen, sondern die nächsten Ziffern im Zahlenkranz scheinen hier schon vorzurücken. Darunter hat sich außerdem ein seltsames Liniengebilde ergeben. Kommt so etwas häufiger vor? Wo liegt die Ursache?

Einen schönen Sonntagabend wünscht
Edwin
 
filunski Am: 19.01.2020 21:42:45 Gelesen: 406629# 866 @  
@ Nordluchs [#864]

Hallo Hajo,

danke für die "Erinnerung" an die drei Leipziger. Die hatte ich ja auch noch frei gegeben, waren mir aber schon wieder völlig entfallen! :-(

Zu dem roten "Bielefelder". Die Farbe ist schon seltsam für diesen Stempel, eigentlich sollte der auch schwarz sein. Aber gerade da in Bielefeld habe ich auch noch so eine ungeklärte "Baustelle". Rot war dort anscheinend auch zu anderen Anlässen eine beliebte Farbe. In [#442] habe ich einen Beleg gezeigt mit einem Handroller aus Bielefeld als Ankunftsstempel, auch in Rot. Diesen und noch weitere UB kann ich auch noch mehrfach belegen Ende der 1970er und in den 1980er Jahren.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 19.01.2020 22:09:11 Gelesen: 406625# 867 @  
@ epem7081 [#865]

Hallo Edwin,

so viel ich momentan dazu sagen kann, ist das Stempelgerät selbst in einem schlechten, ungepflegten Zustand und wurde auch nicht richtig gehandhabt. Durch falsches Abrollen und zu starken Krafteinsatz kam es anscheinend zu diesem Abdruck mit den, ich nenne sie mal "Rattermarken" und dem Teilabruck der nächsten Ziffernreihe.

Leider sind heute in vielen BZ die Handrollstempel schlecht gewartet und gepflegt und es gibt kaum noch jemanden der richtig damit umgehen kann und überhaupt noch eine qualifizierte Ausbildung oder Einweisung zum Umgang mit diesen Geräten erhalten hat. Manchmal gibt es noch den einen oder anderen ehemaligen "Postler" (ex Bundespost) der das "Stempelgeschäft" noch von der Pike auf gelernt hat, sich noch damit auskennt und sich in seinen letzten Tagen vor Rente/Pensionierung auch noch fachmännisch um die Stempelgeräte kümmert. Dies ist aber die große Ausnahme und auch diese Leute sind, wie die Handrollstempel selbst, Auslaufmodelle. :-(

Meine Vermutung werde ich aber demnächst nochmals verifizieren. ;-)

Danke fürs Zeigen!

Viele Grüße,
Peter
 
wessi1111 Am: 19.01.2020 22:37:33 Gelesen: 406611# 868 @  
@ epem7081 [#865]

Hallo Edwin,

das sieht so aus, als wenn der Inhalt des Briefes nicht eben war, vielleicht auch ein Luftpolsterumschlag, und dadurch der versenkte Teil des Stempels mit übertragen wurde.

Gruß
wessi
 
filunski Am: 19.01.2020 23:01:29 Gelesen: 406605# 869 @  
@ wessi1111 [#868]

Hallo wessi,

interessante Theorie! ;-)

Aber bei sachgemäßem Einsatz und richtiger Handhabung (ohne starken Krafteinsatz) passiert so etwas auch bei unebener Unterlage nicht. Gerade dazu wurden die Handrollstempel ja geschaffen, um unförmige und unebene Poststücke (Päckchen, dicke Kuverts etc.), mit einem deutlichen Stempelabdruck zu versehen.

Bei dem Abruck von Edwin [#865] ist auch links die seitliche Rahmenlinie teilweise mit abgedrückt. Ebenfalls ein Hinweis auf sehr kräftiges Abrollen.

Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 20.01.2020 09:43:53 Gelesen: 406477# 870 @  
Hallo,

heute drei Handrollstempel aus Braunschweig.

Gruß
Manne

22.10.1975



03.11.1975



30.06.1981


 
muemmel Am: 20.01.2020 11:43:42 Gelesen: 406428# 871 @  
Liebe Freunde der Handrollstempel,

den nachstehenden Beleg hatte ich unter [#710] schon einmal gezeigt. Nun hat mir der Sammlerfreund von INFLA-Berlin ein weitaus besseres Bild zukommen lassen.



Auf der Rückseite prangt lediglich ein Ankunftstempel von Dresden mit Datum 1.12.23.

Neblige Grüße
Mümmel
 
filunski Am: 20.01.2020 15:16:20 Gelesen: 406383# 872 @  
@ muemmel [#871]

Lieber Harald,

vielen Dank für das bessere Bild dieses überaus interessanten Belegs.

Kann es sein, dass bei der Datumsangabe des rückseitigen Ankunftstempels beim Tag eine Ziffer fehlt (eventuell 13.12.23)?

Von mir ein heute frisch eingetrudelter Beleg mit einem frühen Handroller aus der ersten Klüssendorf-Serie (flache Wellen). Benutzt zu einem typischen Handroller Einsatz, auf einem Päckchen. Solche Belege sind reine Glücksfunde, da gerade die Päckchenausschnitte sehr schnell und sehr oft entsorgt wurden.



AUGSBURG / * 2 * vom 30.10.1928

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 20.01.2020 19:52:26 Gelesen: 406286# 873 @  
Hallo zusammen,

von mir ein paar Handroller aus Hamburg - allesamt auf der Rückseite von Eilbriefen:









HAMBURG 1 / co / 2 (einstellige PLZ)
Der zweite Handroller ist leider nicht eindeutig zu erkennen. Evtl. kommt er vom Postamt Hamburg 8.





HAMBURG 1 / cj / 2 (einstellige PLZ)





Hamburg 60 / re / 2 (einstellige PLZ)

Ich weiß nicht, ob bei diesem Thema schon besprochen wurde: Weshalb sind links und rechts des Ortsstempels die Wellen kurz unterbrochen (rot markiert)?

Das sind meine drei Hamburger Handroller, bei denen der Ortsstempel dieselbe Orientierung hat wie die Welle.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 20.01.2020 20:02:51 Gelesen: 406279# 874 @  
@ volkimal [#873]

Lieber Volkmar,

vielen Dank für die "Hamburger-Auswahl"! ;-)

"Weshalb sind links und rechts des Ortsstempels die Wellen kurz unterbrochen (rot markiert)?"

Das ist eine bauart- oder konstruktionsbedingte Eigenheit bei manchen Geräten. An den unterbrochenen Stellen, deine roten Markierungen, war die Fixierklammer montiert und bei diesen Stempeln wurde dafür der Wellenansatz an diesen Stellen ausgespart.

Warte mal den Gildebrief 260 ab, da wird zu solchen Dingen von einem Experten mehr dazu berichtet. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
muemmel Am: 20.01.2020 20:18:45 Gelesen: 406273# 875 @  
@ filunski [#872]

Lieber Peter,

natürlich ist das Ankunftdatum 13.12.23.



Habe mal wieder zu schnell getippt. :-(

Grüßle
Mümmel
 
Uwe Seif Am: 21.01.2020 03:37:04 Gelesen: 406102# 876 @  
@ volkimal [#873]

Hallo Volkmar,

der Handroller ist nicht vom Postamt 8, sondern von Hamburg 3.

Gruß Uwe Seif
 
Manne Am: 21.01.2020 16:39:00 Gelesen: 405861# 877 @  
Hallo,

aus Hamburg ein Handrollstempel vom 21.08.1983 und beim zweiten ist das Datum nicht lesbar.

Gruß
Manne


 
bernhard Am: 21.01.2020 19:47:27 Gelesen: 405788# 878 @  
@ Tuffi [#858]

Zunächst nochmal dieser Handrollstempel "g 13", dieses mal in einer schönen Ausführung (nach meinem Geschmack).



Leipzig g 13, 17.11.1923 Vorder- und Rückseite mit 2-köpfiger Sylbe-Stempelwalze (Kennung ohne Stern)

Diese 2-köpfige Stempelwalze war offenbar verfügbar (Reserve ?) für den Einsatz als Handrollstempel.

Während bei der 2-köpfige Stempelwalze (g 13 +) in der Maschine bereits alle Stege gebrochen waren. Auch nach der Schließung des PA 13 wurde das beschädigte Stempelpaar aptiert (zu g 1 +) und nicht die besser erhaltene Stempelwalze (ohne Stern).

Passte sie vielleicht doch nicht, da abweichende Konstruktion?



Stempelwalze in der parallel verwendeten Sylbe-Maschine

Viele Grüße
Bernhard
 
muemmel Am: 21.01.2020 21:18:45 Gelesen: 405763# 879 @  
@ bernhard [#878]

Guten Abend Bernhard,

dann hast Du mir also das Teil weg geschnappt. Aber es sei Dir gegönnt. :-)

Grüßle
Mümmel
 
bernhard Am: 21.01.2020 21:31:43 Gelesen: 405751# 880 @  
@ muemmel [#879]

Hallo Mümmel,

dafür hast du mir den in [#547] weggeschnappt. Jetzt sind wir also wieder quit. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 21.01.2020 22:48:27 Gelesen: 405718# 881 @  
@ bernhard [#830]
@ bernhard [#853]
@ bernhard [#878]

Hallo liebe Handrollstempel-Experten,

was haltet ihr von meiner folgenden Theorie: In Leipzig 13 waren in 1923 zwei Sylbe-Maschinen im Einsatz, jedoch insgesamt 4 verschiedene Stempelwalzen?

Einsatz von Sylbe Stempelwalzen in Leipzig 13 in 1923, Walzenbenennung willkürlich:

Walze Nr.1: 2 Stempelköpfe, Kennung "g 13 +": Verwendung nur als Maschinenstempel
Walze Nr.2: 2 Stempelköpfe, Kennung "g 13": Verwendung nur als Handrollstempel

Walze Nr.3: 3 Stempelköpfe, Kennung "f 13 +": Verwendung als Maschinenstempel und Handrollstempel
Walze Nr.4: 3 Stempelköpfe, Kennung "f 13 +": Verwendung als Maschinenstempel und Handrollstempel
(Walze Nr.3 und 4 haben die gleiche Kennung, unterscheiden sich nur anhand der Beschädigungen der einzelnen Tagesstempel)



In den Abbildungen ist jeweils immer nur ein Tagesstempel mit ausgebrochenen Stegen (oben und unten) zu sehen; zusätzlich der in Beitrag [#830] abgebildete Handrollstempel, ohne Beschädigung der Stege!

Im November wird es dann sogar etwas konfus, da dann unterschiedliche Beschädigungen an den Tagesstempeln zu finden sind. Dazu will ich aber erst noch mehr Material zusammentragen.

Was haltet ihr davon?

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 22.01.2020 11:57:43 Gelesen: 405570# 882 @  
@ bernhard [#881]

Hallo Bernhard,

die Archivunterlagen weisen aus, dass es mehrere Walzen für die Sylbemaschinen gegeben hat. (Punkt 2.4. in Bandmaschinen von Krag und Sylbe). Hinzu kommt, dass offenbar die Folge der Stempel nach der Reinigung geändert wurde. Ich habe das seinerzeit leider nicht weiter verfolgt.

Gruß Walter
 
Tuffi Am: 23.01.2020 10:57:12 Gelesen: 405356# 883 @  
@ Tuffi [#882]

Dazu weitere Information: Beide Stempel wurden nach der Inflation maschinell weiterverwendet. Im Frühjahr 1924 wurden sie durch Wegfeilen der 3 aptiert. Auch den Stempel 2.2 gibt es nun in der Maschine (nur ein Datum: 10.09.25). Ende 1926 werden alle Stempel ausgetauscht (Messestadt im Stempelkopf).
 
bernhard Am: 23.01.2020 19:45:15 Gelesen: 405183# 884 @  
@ Tuffi [#883]

Hallo Walter,

danke für die Info!. Mit Stempel 2.2 meinst du ja den mit Kennung "g 13". Die Verwendung am 10.09.25 also dann im nicht aptiertem Zustand (mit der 3).

Ja, interessant, ich werde die Augen offen halten und zunächst noch weitere Daten für die Walzen "f 13 +" aus dem Zeitraum Juli 1923 bis Januar 1924 registrieren um die fortlaufenden Stegbrüche und Positionsveränderungen der Stempelköpfe nachvollziehen zu können.

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 24.01.2020 14:54:27 Gelesen: 405067# 885 @  
@ bernhard [#884]

Hallo Bernhard,

der Stempel ist aptiert "g 1", das Sternchen rechts ist sicher nicht vorhanden, weniger Brüche im Stempelkopf.

Gruß Walter
 
Nordluchs Am: 24.01.2020 19:55:55 Gelesen: 404978# 886 @  
@ Tuffi [#885]

Hallo Walter, Peter und Bernhard,

da ich kürzlich mit Walter telefonierte, da ich auf der Suche nach zwei wichtigen Personen im Reichspostzentralamt war, bin ich der RPM Akte 14119 (alte Bezeichnung) – Barfreimachungs- und Briefstempelmaschinen, in der es um Klüssendorf und seine neue Farbwalze für eine verbesserte 1924 vorgestellte neu entwickelte Standard Stempelmaschine ging, auf etwas stieß, was evtl. von Interesse sein kann.

Es gibt eine Betrachtungen des legendären Ministerialamtmann Baguette aus dem Jahr 1927. Die schriftlichen Ausführungen dieses Beamten waren schon immer aufschlussreich. Es ging um eine neue Farbwalze die Klüssendorf vorstellt, aber in der Vorgeschichte, darauf bezieht sich Baguette, gibt es einen Vorgang, der aufführt das ein PAss Brandt in Leipzig sich schon auf eine Schnurbusch'sche Veränderung für Farbwalzen der Universal, im Grundgedanken bezieht. Baguette führt weiter aus, das die damalige Einführung abgelehnt wurde.

Was mir aber in der Gemengelage auffiel war, dass in dem Schriftverkehr von einer Postversuchsstelle Leipzig gesprochen wird. Diese hat 1924 in Leipzig beim PA 2 Versuche mit der oben erwähnten Farbwalze von Brandt und davor dem genannten Schnurbusch angestellt. Das brachte mich zu der Idee, das 1924 in dieser Stelle, wenn das so korrekt ist, ebenso Versuche mit Stempelrollen angestellt wurden die ursprünglich aus einer alten Sylbe stammen. Das nur als Gedanke zu dem Auftauchen der Belege.

Für Walter:

Neben Baguette (1927) taucht der Geheime Baurat Lerche abschließend noch einmal 1928 auf!

Damit das kein längerer Roman wird, hänge ich etwas rotes gerolltes zur Augenpflege aus dem Norden an.



(23) BREMEN 5 / BEZAHLT / _o_ vom 11.06.1959

Viele Grüße

Hajo 
 
Pepe Am: 24.01.2020 19:56:23 Gelesen: 404978# 887 @  
Ob nun ungewöhnlich, bleibt fraglich. Man findet diesen Stempel in der Datenbank. Einzig, er ist relativ früh auf ein komplett Satz Sammelblatt verwendet worden. Alle anderen Marken wurden mit den üblichen Glocken Sonderstempeln entwertet.



Deutsches Reich 1936 06 01, Mi 612-613 Handroller Olympiade, Olymp. Dorf

Nette Grüße Pepe
 
volkimal Am: 25.01.2020 10:21:28 Gelesen: 404822# 888 @  
Hallo zusammen,

als Ergänzung zum Beitrag [#873] noch ein weiterer Hamburger Handroller:





Ein weiteres Exemplar aus Münster ist leider sehr schlecht abgeschlagen.





Viele Grüße
Volkmar
 
Münchensammler Am: 25.01.2020 10:45:24 Gelesen: 404814# 889 @  
Servus zusammen,

anbei noch ein PZA mit schönem Handrollstempel aus Haag, einem kleineren Postamt in Oberbayern.

Schönes Wochenende


 
filunski Am: 25.01.2020 13:40:24 Gelesen: 404765# 890 @  
Hallo liebe Handroller-Freunde,

schön, mitzuverfolgen wie sich das Thema immer noch weiter entwickelt und vielen Dank für die letzten Beiträge. ;-)

@ Nordluchs [#886]

Lieber Hajo,

schade, dass es nur ein "kürzerer Roman" wurde. Der mir aber sehr interessant erscheint und wir dran bleiben werden.

@ Pepe [#887]

Hallo Pepe,

ungewöhnlich ist der sicher, auch wenn man ihn durchaus öfter finden kann- Viele Sammler wissen gar nicht, dass es sich hier um einen Handroller handelt. Dein Datum, 1.6., liegt im bekannten Verwendungszeitraum, Bochmann gibt ihn an vom 27.5. - 22.8.1936.

@ Münchensammler [#889]

Vielen Dank für die Präsentation diese auch nicht häufigen und nicht sehr lange verwendeten, modernen Handrollers. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Münchensammler Am: 25.01.2020 17:37:10 Gelesen: 404681# 891 @  
@ filunski

Gerne geschehen.

Hier habe ich auch noch einen relativ selten Handroller aus der Postfiliale Otterfing. Leider gibt es diese interessanten Stempel kaum noch. :-(

Viele Grüße Michi


 
Manne Am: 25.01.2020 18:55:23 Gelesen: 404645# 892 @  
Hallo,

hier zwei Handrollstempel aus Heidelberg vom 26.03.1960 und 25.08.1960.

Gruß
Manne


 
Tuffi Am: 26.01.2020 12:02:13 Gelesen: 404508# 893 @  
@ bernhard [#881]

Hallo Bernhard,

etwas verspätet möchte ich Deine Belege interpretieren. Sie eignen sich alle, um den Zustand einer Stempelwalze mit drei Stempelköpfen zu bewerten, weil sie alle drei Stempelköpfe zeigen. In dem abgebildeten Zeitraum lief in der Maschine eine Walze, in der ein Stempelkopf stark beschädigt war. Bei einem mir vorliegender Beleg vom 21.11.23 hat der Stempel rechts von dem bereits beschädigten Stempel ebenfalls einen Bruch im oberen Steg. 1924 sind alle Stempel beschädigt.

Die Reihenfolge der Stempel auf den Belegen spielt keine Rolle, da die Maschine umlaufend arbeitete.Interessant ist der Beleg vom 26.10.23, der den beschädigten Stempel zweimal abbildet.

Im Gegensatz dazu ist die Walze des Handrollers unbeschädigt. Es kam also eine Ersatzwalze zum Einsatz, die möglicherweise später (andere Brüche) zeigt.

Gruß Walter
 
bernhard Am: 26.01.2020 15:16:00 Gelesen: 404416# 894 @  
@ Tuffi [#893]

Hallo Walter,

durch diese kleine Beleg-Dokumentation wollte ich zeigen, dass es eine weitere Walze "f13+" gab und diese ebenfalls als Handrollstempel verwendet wurde. Die Stempel nach dem 07.11.23 habe ich absichtlich weggelassen, da die Zustände dann wegen der zunehmenden Brüche nicht mehr so schön durchschaubar sind. Auch wie du schreibst änderte sich nach einer Reinigung die Reihenfolge der 3 Stempel zueinander.

Aus deinem Beitrag ersehe ich, dass du der gleichen Ansicht bist.

Die 3-köpfige Maschine wurde oft für die Halbstempelung eingesetzt. Gut geratene Abschläge mit allen 3 Stempelköpfen sind aus diesem begrenzten Zeitraum gar nicht so leicht zu finden. Dauert halt, aber irgendwann werden wir diese ebenfalls dokumentieren können.

Zum ersten richtigen Handrollstempel in Leipzig 13 aus 1923 werde ich zu einem späteren Zeitpunkt auch noch berichten. Jetzt bin ich erst mal gespannt auf den Gildebrief 260.

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 26.01.2020 17:19:54 Gelesen: 404381# 895 @  
@ bernhard [#894]

Hallo Bernhard, Walter und Peter!

Am Freitag konnte ich von Gildefreund Thomas Kolb, eine spezielle riesige Sammlung zum Thema Commerzbank (inkl. aller Stellen, Orte und weiteren zugehörigen Dingen) auf meinen PC laden. Ich habe mir die Stempel alle angesehen und kann mit Genehmigung von Thomas, zwei zufällig entdeckte von Leipzig 13 hier einstellen, da ich merke das derartige Sachen wohl nicht so häufig sind. Ob das nun etwas hilft vermag ich nicht zu sagen, zeigen ist wohl besser.



Leipzig / f 13 * - 14.08.1922 und Leipzig / f 13 * - 21.08.1923

Gruß

Hajo
 
bernhard Am: 26.01.2020 23:19:48 Gelesen: 404320# 896 @  
@ Nordluchs [#895]

Hallo Hajo,

schön, dass du mit einem Auge hier aufmerksam mit schaust!

Der Stempel Leipzig f13* ist an sich ja nicht selten. Doch wenn man:

1) schöne Abschläge sucht,
2) mit allen 3 Stempelköpfen auf einem Beleg
3) und nur aus dem Zeitraum November/Dezember 1923,
dann ist auch dieser Stempel nicht mehr ganz so häufig.

Danke für's Zeigen!

Viele Grüße
Bernhard
 
dionysus Am: 27.01.2020 13:13:57 Gelesen: 404185# 897 @  
Hallo,

in Lörrach hatte man am 7. 7. 1949 diesen alten Handrollstempel LÖRRACH 1 l wieder am Wickel:



Ich vermute, links unten im Feld wurde ein Stern aptiert.

Kennt man die Verwendungszeiten der ersten "Lebensphase" dieses Stempels?

Liebe Grüße, Maico
 
filunski Am: 27.01.2020 16:16:26 Gelesen: 404111# 898 @  
@ dionysus [#897]

Hallo Maico,

schön, dass du auch den Weg hierher gefunden hast und vielen Dank für den tollen Einstieg.

Dieser Handroller stammt aus der zweiten serienmässigen Handrollstempel Serie, hergestellt von Klüssendorf. In den ersten Aufstellungen zu diesen Stempeln aus dem Jahre 1927 ist er noch nicht gelistet. Mehr kann ich momentan noch nicht dazu sagen. Dein Stempel hier ist der Erste dieser Serie aus Lörrach, den wir in unser Archiv aufnehmen können.

Viele Grüße,
Peter
 
dionysus Am: 27.01.2020 18:31:35 Gelesen: 404076# 899 @  
Hallo Peter,

ich habe bisher bei meiner Recherche auch keinen weiteren Abschlag finden können, weder vom Originalgerät, noch vom aptierten. Freut mich, dass sich das Zeigen somit gelohnt hat.

Lieben Gruß, Maico
 
dionysus Am: 28.01.2020 13:06:31 Gelesen: 403843# 900 @  
Hallo Peter,

habt ihr schon folgende zwei Handrollstempel (KBS) in eurem Archiv verzeichnet?

ANSBACH *1c, Eindeutige Verwendungszeiten liegen mir vom 8.12.34 bis 8.7.38 vor
ANSBACH *2k, liegt mir vom 9.6.38 bis 8.10.38 vor

Von beiden Stempeln besitze ich Massenweise Abschläge auf Dienstmarken, vorwiegend natürlich Fragmente.

Bei Bedarf würde ich Bilder der besten Exemplare anfertigten.

Lieben Gruß, Maico
 
filunski Am: 28.01.2020 13:10:04 Gelesen: 403840# 901 @  
Gildebrief Sonderausgabe Handrollstempel - Stiefkinder unter den Stempeln?

Liebe Freunde und Mitleser des Themas,

immer wieder tauchte schon hier die Frage nach dem genannten Gildebrief (GB) 260 auf und sowohl am Telefon, als auch per E-Mail erreichen mich Anfragen danach.

Ich freue mich nun mitteilen zu können, dass der Druck fertig ist und der GB in den kommenden Tagen in die Postverteilung kommt. Alle Gildemitglieder erhalten ihn automatisch und die dann noch übrig bleibenden Exemplare können auch käuflich erworben werden (allzu viele werden es nicht sein). Dazu werde ich die nächsten Tage bei PhilaBuch den GB einstellen.

In dem, wie immer im Farbdruck erstellten, 116 Seiten umfassenden GB 260, stellt sich zum Einen die neu gegründete "Studiengruppe Handrollstempel" vor und des weiteren gibt es verschiedene interessante Artikel und Fachaufsätze zu Handrollstempel-Themen zu lesen, so wie erstmalig die Vorstellung einer Handrollstempel-Typenliste.

Zum neugierig machen hier das Inhaltsverzeichnis:

- Vorwort des Gildeleiters
- Handrollstempel — Vorstellung einer neuen Studiengruppe
- Frühe deutsche Handrollstempel
- Handrollstempel in Normalstempel-Ausführung
- Woran erkennt man einen Handrollstempel?
- Typenliste der Handrollstempel deutscher Postanstalten
- Amerikas schönster Stempel
- Zu guter Letzt


Einiges dürfte den aufmerksamen Lesern dieses Themas schon bekannt sein (alle der Autoren haben auch hier schon Beiträge dazu verfasst ;-)), ich bin mir aber sicher, es wird für Jede/Jeden noch viel Neues zu entdecken geben.



Demnächst viel Freude an der Lektüre und später hoffentlich auch Rückmeldungen dazu.

Viele Grüße,
Peter
 
epem7081 Am: 28.01.2020 18:53:37 Gelesen: 403746# 902 @  
Hallo zusammen,

heute fand ich in einer kleinen Sammlung japanischer Briefstücke mit Entwertung durch Kreisstempel diesen Ausreisser, der vielleicht hier seinen Platz finden kann.



Im Vergleich zu anderen japanischen Stempeln in diesem Thread fällt auf, dass keine japanischen Schriftzeichen zu sehen sind. Vielleicht liegt es daran, dass dieser Stempel in TOKYO INT am 27.11.1975 auf den Weg gebracht wurde und das Ziel in einem westlichen Land lag. Deshalb ein Stempel der in "unserer Sprache spricht"?

Hier können Japan-Experten vielleicht etwas zur Aufklärung beitragen? Durch den schrägen Verlauf auf dem Briefstück - der ganze Brief ist mir nicht bekannt - vermute ich hier einen Handroller.

Mit freundlichem Lächeln grüßt
Edwin
 
filunski Am: 29.01.2020 13:26:50 Gelesen: 403595# 903 @  
@ dionysus [#900]

Hallo Maico,

den ANSBACH / * 1 c haben wir aus 1936 vorliegen, den anderen noch gar nicht. Beide waren auch in der Aufstellung aus 1927 noch nicht gelistet.

Über deine Bilder zu beiden Stempeln würden wir uns sehr freuen. ;-)

@ epem7081 [#902]

Hallo Edwin,

ja, das ist ein typischer, japanischer Handroller. Deine Einschätzung zum englischen Stempeltext und "unserer Schrift" teile ich durchaus. Mehr ist mir dazu auch nicht bekannt. Danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
dionysus Am: 29.01.2020 15:44:47 Gelesen: 403543# 904 @  
@ filunski [#903]

Hallo Peter,

hier also die Ablichtungen dazu.

Der * 1 c ist recht klar dokumentiert.



Den * 2 k kann ich leider nur fragmentarisch vorlegen (...CH lesbar). Die eindeutige Zugehörigkeit zu Ansbach ergibt sich allerdings aus dem Fundkontext (Posten von Ablösematerial ab Bayernzeit bis Kontrollrat I-II mit ausschliesslich Ansbacher Entwertungen). Es ist mir leider bisher nicht geglückt anhand der ca. 60 weiteren fragmentarischen Abschlägen auf Dienstmarken die mir noch von diesen Stempeln vorliegen das passende Oberteil dazu zu puzzeln.

Das aufgetrennte 8 Pf. Paar habe ich mit abgelichtet, da es zusätzlich einen Abschlag eines Handstempels Ansbach 2 d aufweist, ob der Abschlag des Rollstempels dann allerdings auch von Ansbach 2 sein wird halte ich nicht für sicher. Hat man die Post damals evtl. von Ansbach 2 nach Ansbach 1 transportiert? Es liegt eine Stunde Untertschied zwischen den beiden Entwertungen. In dem Fall wäre dann auch der *1c als nachträgliche Entwertung für die re. Marke möglich.



Ihr könnt übrigends zusätzlich noch einen dritten Handroller für Ansbach erwarten. Dieser liegt mir lediglich als Fragment auf der Mi. Dienst 120 vor. Die Buchstabenhöhe beträgt hier beim B gemessen 3 mm., die beiden anderen Stempel haben Buchstabenhöhen von 2,5 mm.



Lieben Gruß, Maico
 
dionysus Am: 29.01.2020 17:24:45 Gelesen: 403502# 905 @  
Weiter geht es mit dem verregneten Sortiernachmittag.

Nachfolgend mal eine Zusammenstellung aktuell beiseite gesteckter Marken mit Handrollstempeln.

Die Abschläge teils besser, teils schlechter. Möglicherweise findet sich hierbei ja noch etwas Unbekanntes oder ein die Verwendungszeiten erweiterndes Datum.

Aufstellung von links oben nach rechts unten:

PADERBORN n * (..) 3. 29
KARLSRUHE (BADEN) 2 g 16. 7. 38
NÜRNBERG * (6,8,9 b oder h, das ist hier fraglich) 22. 3. 4?
ZWICKAU (SA.. (..) 7. 4. 40
H(....) 1 h 17. 6. 43
LEIPZIG C1 (...) 16. 10. 4?
DRESDEN A (...) 3. 35
ESSLINGEN (...) 16. 1?. 34
HAMBURG 1 (...) 22. 6. 37
FÜRTH 2 * (..) 29. 12 38
DESSAU (...) 19. 7. 38
(...) (LAUSITZ) 1 25. 10. 51
3 unklare Abschläge, einer allerdings mit Text in der Welle
ERFURT -3. 3 4?
(...)U (SACHS) 1 1948



Liebe Grüße, Maico
 
Manne Am: 29.01.2020 17:29:37 Gelesen: 403496# 906 @  
Hallo,

habe heute unter Luftpost nach Südamerika einen Luftpost-Brief aus Schwenningen vom 22.02.1935 nach Buenos Aires eingestellt. Der Ankunftsstempel vom 01.03.1935 müsste ein Handrollstempel sein.

Gruß
Manne

Hier nochmals die Rückseite:


 
filunski Am: 30.01.2020 14:07:54 Gelesen: 403309# 907 @  
@ filunski [#901]

Hallo zusammen,

der angekündigte Gildebrief 260 ist seit vorgestern im Versand und die ersten Exemplare sind schon bei den Empfängern angekommen.

Der GB kann auch von Nicht-Gildemitgliedern erworben werden. Mehr dazu hier:

https://www.philaseiten.de/philabuch/show/297

Bei Interesse bitte die Sonderkonditionen für hier im Thema schreibende und postende Philaseitenmitglieder beachten. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 30.01.2020 19:05:24 Gelesen: 403253# 908 @  
@ dionysus [#904]

Hallo Maico,

vielen Dank für die Bilder und die Daten! ;-)

Hier der ANSBACH / * 1 c aus unserem Archiv. Kompletter Abschlag, leider vor dunklem Hintergrund:



Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 31.01.2020 11:43:11 Gelesen: 403150# 909 @  
@ filunski [#907]

Lieber Peter,

als Mitglied der Poststempelgilde habe ich gestern das Heft erhalten und mich sehr über seinen Inhalt gefreut. Zu der dort gewünschten Diskussion ergibt sich für mich die Frage, ob wir die hier starten sollen, was im Hinblick auf die Schnelligkeit sicher förderlich wäre. Hinderlich ist, dass möglicherweise viele der hier Beteiligten den Rundbrief nicht haben werden.

Gruß Walter
 
Jürgen Witkowski Am: 31.01.2020 17:38:17 Gelesen: 403051# 910 @  
@ Tuffi [#909]

Hallo Walter,

es ist erfreulich, dass das Heft der Poststempelgilde über die Handrollstempel so guten Anklang findet.

Ich habe gleich einen Stempel aus Paris, der diskussionswürdig ist.


Paris 43 R.Littre vom 23.04.1913

Der Entwerter passt auf die zu dieser Zeit in Frankreich gebräuchlichen Krag-Bandstempelmaschinen. Stutzig macht mich, dass die Stempelköpfe quer stehen. Es stellt sich die Frage, ob man mit der Stempelmaschine experimentiert hat, oder es ein Versuch eines Handrollstempels war. Im Buch von Nouazé [1] habe ich diese Kombination weder bei den Maschinenstempeln, noch bei den Handrollstempeln finden können.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] Yvon Nouazé, L’Oblitération Mécanique en France
 
filunski Am: 31.01.2020 19:14:30 Gelesen: 403019# 911 @  
@ Jürgen Witkowski [#910]

Hallo Jürgen,

schöner Beleg mit seltenem Stempel. Da kommt man schon ins Grübeln! ;-)

Die Franzosen hatten ja schon sehr früh Handrollstempel, du hast sie selbst schon vorgestellt (die "Grilles"), zu einer Zeit als man in Deutschland noch keine derartigen Stempel kannte. Nach diesen sehr frühen Handrollern haben die Franzosen aber bis heute meines Wissens keine Handroller mehr benutzt.

Der gezeigte Abschlag stammt von einer Bandstempel-Maschine, der "Machine Chambon", so genannt nach dem Entwickler, dem französischen Ingenieur Louis CHAMBON. Von 1911 bis 1919 waren bei Pariser Postämtern insgesamt 13 solcher Maschinen im Einsatz. Darunter auch die von dir gezeigte PARIS 43 / LETTRE. Typisch für die Maschine der quer gestellte Stempelkopf und die 7 gestrichelten Linien im Entwerter.

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 31.01.2020 20:11:19 Gelesen: 403003# 912 @  
@ filunski [#911]

Hallo Peter,

vielen Dank für die Benennung der "Machine Chambon". Jetzt habe ich das Kapitel auch gefunden. Manchmal ist man blind.

Zumindest haben wir ein neues Beispiel für quer stehende Stempelköpfe an Stempelmaschinen, die ja ansonsten ein fast sicheres Zeichen für Handrollstempel darstellen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 01.02.2020 01:17:02 Gelesen: 402953# 913 @  
@ Jürgen Witkowski [#912]

Hallo Jürgen,

ich "brüte" noch über dem Kapitel zu Handrollstempeln (Les rouleaux manuels) im "Nouazé"!

Hochinteressant worüber der Autor da spekuliert, gab also doch noch Versuche mit Handrollstempeln in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Frankreich.

Viele Grüße,
Peter
 
Totalo-Flauti Am: 01.02.2020 10:30:57 Gelesen: 402856# 914 @  
Liebe Sammlerfreunde,

erstmal vielen Dank für die Sonderausgabe zu den Handrollenstempel. Sie ist sehr informativ.

Ich hätte da vielleicht was aus Leipzig zum Typen 01.6 mit dem Stempelkopf LEIPZIG / f 13 *. Es handelt sich um einen Brief vom 06.02.1924 nach Valdivia / Chile. Der Stempel hat auf der linken Seite ein für Maschinenbandstempel untypischen Knick. Was meint Ihr?

Eine Frage noch zu den Sylbe-Stempelwalzen aus Leipzig. Geht den die Studiengruppe generell davon aus, dass in den Monaten August bis November 1923 es sich um Abschläge der Handrollenstempel handelt? Ich habe einen Beleg vom 24.08.1923 der mir noch nicht wie ein von Hand geführtes Stempelgerät vorkommt. Zumal die restlichen Marken mit einem normalen Handstempel entwertet wurden. Was wiederum vermuten läßt, daß diese Walze eventuell erst im September umgebaut wurde.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.



 
bernhard Am: 01.02.2020 11:09:39 Gelesen: 402840# 915 @  
@ Totalo-Flauti [#914]

Hallo Totalo-Flauti,

danke für deinen Beitrag. Deine Fragen versuche ich zu beantworten:

Die Stempelwalzen der Sylbemaschinen wurden nicht generell in der fraglichen Zeit als Handrollstempel verwendet. Wenn du hier in den Beiträgen etwas zurückgehst wird diese Frage ziemlich genau geklärt. Von 4 in Leipzig vorhanden Stempelwalzen wurden im fraglichen Zeitraum 3 zeitweise als Handrollstempel verwendet. Mit einer Walze wurde offenbar öfters zwischen Maschine und Vorrichtung gewechselt.

Deine zwei Belege vom August 1923 wurden klar als Maschinenstempel verwendet, wie du dies selbst auch schon bemerkt hast wurden ja die anderen Marken unterhalb mit einem Handstempel nachentwertet. Es deutet nichts auf einen Handrollstempel-Einsatz hin.

Den kurvigen Stempel von 1924 halte ich auch für einen Maschinenstempelabdruck. Solche Missglückten Abdrucke kommen immer mal vor, wenn der Umschlag in die Maschine "eingezogen" wird. Die Richtung ist dann auch meist nach links unten.

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 01.02.2020 11:25:27 Gelesen: 402837# 916 @  
@ Totalo-Flauti [#914]

Hallo Michael,

ich habe mich sehr gefreut, Deine beiden Belege zu sehen. Mein Kommentar dazu:

Der Beleg vom 24.08.23 zeigt einen typischen Beleg aus der Hochinflation, in dem die Maschine nur den randlichen Teil der Frankatur erfasste. Die übrigen Postwertzeichen mussten mit der Hand nachgestempelt werden. Es gibt Belege, die durch Drehen des Poststückes weitere Abschläge der Maschine zeigen.

Der Beleg vom 06.02.24 ist ebenfalls maschinell abgestempelt. Derartige Abweichungen in der Stempelrichtung entstehen dann, wenn der Beleg während der Stempelung aus der Führung rutscht. Auch da gibt es viel extremere Fälle.

Da ich gelesen habe, dass Du Leipzig generell sammelst, folgende Fragen: Hast Du Einschreiben vom Postamt 13/1 aus der Zeit von 1924 bis 1927?.

Hast Du Informationen über die Änderung der Bezeichnung PA 13 in PA 1, die über die Infos im Fritzsche hinausgehen?

Gruß Walter
 
filunski Am: 01.02.2020 11:29:28 Gelesen: 402837# 917 @  
@ Totalo-Flauti [#914]
@ bernhard [#915]

Hallo Michael,

freut mich, dass dir der neue GB gefällt. ;-)

Bernhards Ausführungen zu den gezeigten Stempeln kann ich mich nur anschließen, es sind Abschläge der Bandstempelmaschine. Solche "Knicke" wie im ersten Beleg kommen bei Maschinenstempeln öfters mal vor. Beim zweiten Beleg genügt eigentlich alleine schon der Umstand, dass hier zur weiteren Entwertung ein Handstempel eingesetzt wurde, als "Beweis" für den Maschinenstempel. Hätte der Postler den Handroller in der Hand gehabt, hätte er ja gleich alles damit entwertet. ;-)

Danke für das Präsentieren hier, jeder dieser Belege und die daraus entstehende Diskussion bringt uns bei der Nachforschung zu speziell diesen Stempeln weiter.

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 01.02.2020 23:01:59 Gelesen: 402734# 918 @  
Auf dem heutigen Philaseiten-Tauschtreffen in Essen-Steele konnte ich diesen kuriosen Beleg ergattern. Die Marke wurde mit der Filzrolle eines Handrollstempels entwertet und daneben der korrekte Handrollstempelabdruck sauber platziert.

Ob der Postbedienstete etwas gegen Hannah Arendt hatte, oder gar gegen Frauen allgemein, mit der Bedienung des Handrollstempels nicht vertraut war, oder ob es sich um einen Linkshänder handelte, der das Stempelgerät einfach nur falsch herum angefasst hat, wird sich wohl nicht mehr ermitteln lassen.



4800 Bielefeld 1 rg vom 25.06.1991

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Totalo-Flauti Am: 02.02.2020 10:35:54 Gelesen: 402611# 919 @  
Liebe Sammlerfreunde,

vielen Dank für Eure Einschätzungen und Anmerkungen.

@ Tuffi [#916]

Leider geht mein Wissenstand über den von SF Fritzsche auch nicht darüber hinaus. Ich weiß nur, das das Postamt 13 (Im Adressbuch steht nicht Briefpostamt.) im Adressbuch für 1924 das letzte mal aufgeführt wurde. Die Adresse wurde mit Augustusplatz 3 (Haupteingang vom Postamt 1) und Poststrasse 2 angegeben. Der Amtsvorsteher war ein Oberpostdirektor Arthur Müller wohnhaft in Reudnitz. Der Oberpostdirektor wird 1925 bei den Leipziger Postbehörden nicht erwähnt. Er war aber weiterhin in Reudnitz wohnhaft. Echte Klarheit wird wohl nur ein Blick in die Postakten bringen können.

Mein bisher spätester dokumentierter Beleg vom Postamt 13 ist neben dem oben gezeigten nach Chile eine Zeitungsschleife vom 16.02.1924. Diese wurde mit einem Handstempel entwertet. Ein anderer Handstempel als Ankunftsstempel eines R-Briefes aus den USA stammt vom 25.01.1924.

Ein Einschreiben mit Zettel des Postamtes 13 habe ich vom 07.12.1925 und vom 13.02.1926. Der Handstempel weißt natürlich das Postamt 1 aus.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Totalo-Flauti Am: 02.02.2020 10:47:23 Gelesen: 402599# 920 @  
Liebe Sammlerfreunde,

nun noch ein Brief zum Thema. Ein Einschreiben-Eilbrief als Orts-Brief vom 22.06.1936 Stempel Typ 03.2 mit Werbung zum Bachfest in Leipzig.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
stampmix Am: 02.02.2020 11:30:13 Gelesen: 402582# 921 @  
Hallo zusammen,

wenn 4360 RM im Umschlag liegen, kann die portogerechte Frankatur dieses Wertbriefes mit einem Handrollstempel HALLE (SAALE) 4 am 25.8.1937 entwertet werden.



besten Gruß
stampmix
 
filunski Am: 02.02.2020 11:55:54 Gelesen: 402567# 922 @  
@ Totalo-Flauti [#919]

Hallo Michael,

vielen Dank für deine Hinweise zum Leipziger PA 13.

So unscheinbar die auch scheinen mögen, helfen sie uns doch ein wenig weiter. Bislang ist nichts über den Verbleib dieser Versuchshandroller aus Leipzig 13 nach Inflationsende bekannt. So schnell wie sie kamen waren sie auch wieder weg. Das mag natürlich auch daran liegen, dass sich die Versuche nicht bewährt haben und man von diesen "selbstgebastelten Geräten" wieder abkam, zumal dann ja auch Breusch und Klüssendorf in dieser Szene erschienen.

Nach deinen Unterlagen existierte aber auch das PA 13 nur noch bis ca. Anfang 1924 unter dieser Bezeichnung. Also dürfte es danach auch keine Poststempel mehr Leipzig 13 geben. Müssen wir also auch nicht länger nach diesem Handroller in Leipzig suchen.

Auffällig in diesem Zusammenhang ist aber auch, dass wir bislang aus dem Jahr 1924 überhaupt keine deutschen Handrollstempel gefunden haben. Im neuen GB 260 haben wir dies auch nochmals vermerkt und ich bin mal gespannt, ob da vielleicht noch was auftaucht. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 02.02.2020 12:08:12 Gelesen: 402560# 923 @  
@ Manne [#906]

Hallo Manne,

entschuldige die erst jetzt erfolgende, späte Reaktion auf deine Frage, Handrollstempel oder nicht?

Der rückseitige Ankunftstempel aus Buenos Aires ist ziemlich sicher ein Maschinenstempel. Bandstempel mit zwei Stempelköpfen, eventuell eine Krag-Maschine.

Danke fürs Zeigen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 02.02.2020 12:29:18 Gelesen: 402539# 924 @  
@ filunski [#922]

Lieber Peter,

die Maschinen aus dem Postamt 13 wurden offenbar in das Postamt 1 umgesetzt, die Stempel in den Maschinen durch Wegfeilen der 3 aptiert und weiterverwendet. Analog könnte es auch bei den Versuchshandrollern geschehen sein. Der Grund dafür, dass sie nicht mehr verwendet wurden, ist meiner Meinung nach hauptsächlich dadurch bedingt, dass nach der Hochinflation keine Unmengen von Postwertzeichen (mit so einem unhandlichen Gerät) entwertet werden mussten. Zudem ist der Standort der Geräte interessant: Einschreibstelle und Päckchenstelle.

Gruß Walter
 
Tuffi Am: 02.02.2020 12:53:30 Gelesen: 402524# 925 @  
Nach meiner Meinung sollte in der Typenliste der Walzendurchmesser genannt werden. Laut Schreiben des Postamtes Erfurt betrug er bei Typ 02 18 mm und bei Typ 03 25 mm. Dieser Unterschied wirkt sich auf den Umfang der Walze (Abstand zweier gleicher Punkte in einem kompletten Abschlag) aus. Er beträgt rund 20 mm. Bei dem abgebildeten Abschlag von Stolp bin ich mir (ziemlich) sicher, dass es sich nicht um Typ 02 sondern um Typ 032 handelt.
 
filunski Am: 02.02.2020 13:17:02 Gelesen: 402504# 926 @  
@ Tuffi [#925]

Lieber Walter,

da sprichst du einen Punkt/Stempel an, den wir auch schon in der Studiengruppe diskutiert hatten und über den man auch noch weiter diskutieren kann/sollte.

Auf deinen Hinweis jetzt habe ich mir die entsprechenden Stempel mal raus gesucht und gleich einen Fehler gefunden. Du liegst völlig richtig, die Abb. im GB 260 zu 02.2 passt nicht! :-( Da habe ich den falschen Abschlag eingestellt. Der gezeigte ist, wie von dir korrigiert Typ 03.2.

Wie kam es dazu? Aus Stolp gab es zwei solche Handroller mit Werbeeinsatz.

Einmal der hier (im GB fälschlicherweise Typ 02.2):



Dort sollte eigentlich der hier zu sehen sein (der ist nämlich der Typ 02.2):



Jetzt sieht man auch deutlich den Unterschied. Nicht zu sehen der Stempelkopfdurchmesser (oben 26 mm, unten 22,5 mm), auch der Walzendurchmesser ist unterschiedlich. Darauf gehen wir aber lieber ein anders Mal ein. ;-)

Danke für den Hinweis, Walter! ;-) Wird korrigiert.

Lieben Gruß,
Peter
 
dionysus Am: 03.02.2020 11:04:28 Gelesen: 402317# 927 @  
Hallo zusammen,

auch ich habe den aktuellen Gildebrief Nr. 260 mittlerweile erhalten und muss sagen, er hält definitiv was versprochen wurde. Die Lektüre kann ich nur empfehlen.

Hier möchte ich nun einen Abschlag eines Breusch/Klüssendorf Stempels, Typ 02.1 PFORZHEIM * 1 a vom 21. 9. 26 zeigen.

Der Stempelkopf misst 22 mm. Leider ist es nur ein Abschlag auf Einzelmarke.

Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich hierbei um den auf S. 13 des Gildebriefes gesuchten, von Krug erwähnten *1a handelt?



Liebe Grüße in die Runde, Maico
 
filunski Am: 03.02.2020 12:42:25 Gelesen: 402293# 928 @  
@ dionysus [#927]

Hallo Maico,

freut mich, dass dir der GB 260 gefällt! :-)

Glückwunsch zu dem Fund und wie man sieht, hast du den neuen GB nicht nur gelesen, sondern wendest ihn sogar schon an. ;-)

Toller Fund, ja das ist genau dieser frühe Pforzheimer Stempel den wir bisher nur aus den alten Aufzeichnungen kannten aber noch keinen Abschlag gesehen hatten.

Danke fürs Zeigen, gerne mehr davon. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
dionysus Am: 03.02.2020 14:51:58 Gelesen: 402214# 929 @  
Hallo Peter,

über die Bestätigung des *1a freue ich mich sehr. Nun geht die Jagd nach einen entsprechenden Komplettbeleg dazu weiter. :)

Ich möchte gerade noch einmal auf meinen Beitrag [#905] zurückkommen:

Ich zeigte dort links oben einen Stempel PADERBORN n * aus dem März 1929.

Nachdem ich diesen nun näher begutachtet habe, muss ich nachtragen, der Dm. des Stempelkopfes beträgt hier genau 23 mm. Die Wellen setzen relativ gerade an. Wäre es möglich, dass es sich hier um einen Typ 02.2 ähnlich dem Stolper Stempel handelt? Einen anderen Stempelkopf mit 23 mm konnte ich erstmal nicht in der Liste finden.

Auf derselben Steckkarte links unten zeige ich ja ein Fragment des entsprechenden 02.2 aus Stolp, wie mir jetzt erst bewusst wurde. Die Ähnlichkeit ist jedenfalls frappierend.

Besten Gruß, Maico
 
filunski Am: 03.02.2020 22:47:27 Gelesen: 402133# 930 @  
@ dionysus [#929]

Guten Abend Maico,

dann wünsche ich schon mal viel Erfolg bei der Jagd nach einem kompletten Beleg mit dem PFORZHEIM * 1 a! ;-)

Jetzt zu dem PADERBORN n *, ich habe ihn mal aus der Steckkarte raus geholt:



Das ist ebenfalls, richtig erkannt, der Typ 02, genauer 02.1 (mit Wellen, nicht mit Werbung wie der Stolper). Dieser findet sich auch schon in der alten Aufstellung in der Briefmarken Rundschau von 1927. Die Bezeichnung im Stempelkopf unten ist so wie auf dem Abschlag zu sehen, auch komplett, nur n *, keine Postamtsnummer.

Du hast auch Recht mit dem Fragment auf dieser Steckkarte [#905] links unten. Das ist der Stolper 02.2, hier nochmals ein vollständiger Abschlag als Vergleich dazu:



Viele Grüße,
Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 04.02.2020 07:39:53 Gelesen: 402033# 931 @  
@ filunski [#901]

Herzlichen Glückwunsch zu dem neuen Heft und dem heißen Thema. Habe gestern einiges darin geschmökert. Sicher kann ich auch einige Abschläge aus meinen Beständen herauskramen.

Viele Grüße
Dr. Carsten Burkhardt
 
dionysus Am: 04.02.2020 11:10:39 Gelesen: 401989# 932 @  
@ filunski [#930]

Hallo Peter,

da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens. :)

Ich denke, die nicht sichtbare untere Sehne des Datumsstegs hat mir hier auch einen Streich gespielt, bzw. mich die Ähnlichkeit assoziieren lassen.

Danke dir für die Erhellung zu dem Paderborner.

Lieben Gruß, Maico
 
Carsten Burkhardt Am: 04.02.2020 13:08:33 Gelesen: 401963# 933 @  
Hallo,

ich bringe zuerst mal ein Paar Cottbus-Roller



Cottbus 1/ab verschiedene Daten



COTTBUS 1 / de



COTTBUS 1 /g



COTTBUS 1 / h
 
filunski Am: 04.02.2020 17:01:36 Gelesen: 401913# 934 @  
@ Carsten Burkhardt [#931]
@ Carsten Burkhardt [#933]

Hallo Carsten,

herzlichen Dank für die Würdigung des GBs, im Namen der gesamten Studiengruppe!

Die Cottbusser Handroller sind sehr schön und werden selbstverständlich Eingang in unser Archiv finden. Vielen Dank für die Präsentation und wir freuen uns auf mehr.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 05.02.2020 23:26:30 Gelesen: 401695# 935 @  
@ Carsten Burkhardt [#933]

Noch ein Beitrag zu Cottbus: HRSt mit nachträglich hinzugefügter PLZ vor Kriegsende.



(2) Cottbus 1 aa, 19.12.1944


Viele Grüße,
Bernhard
 
dionysus Am: 05.02.2020 23:28:17 Gelesen: 401693# 936 @  
Hallo in die Runde,

ich finde dieser Handroller der Briefregion 59 mit den Unterscheidungsbuchstaben kf ist vom Datum 13. oder 18. 7. 2019 doch recht spät dran.

In der Datenbank gibt es ja allerdings schon den Bruder mit den UB ho (Nr. 148989), der ebenfalls recht lange durchhält.



Einen schönen Restabend noch, Maico
 
filunski Am: 07.02.2020 00:25:57 Gelesen: 401462# 937 @  
@ dionysus [#936]

Guten Abend Maico,

schönes Beispiel mal wieder für einen der BR-Handroller von denen wohl noch einige in den Briefzentren fast vergessen irgendwo in Schubladen und Fächern ruhen. Viele der auch heute noch zu findenden Abschläge damit gehen wahrscheinlich auch unbemerkt unter und werden achtlos entsorgt. Umso schöner, wenn da jemand mit aufmerksamen Blick so etwas doch noch dokumentiert. ;-)

Eine gute Quelle bei der Suche nach den Handrollstempeln aus der Anfangszeit (insbesondere die Typen 02 und 03) können auch lose/abgelöste Zusammendrucke (ZDR) aus dem Deutschen Reich sein. Je nachdem um welchen ZDR es sich handelt könne diese auch durchaus höher bewertet sein.

So Einen habe ich vor Kurzem bei einem Händler bekommen. Da er aber mit so einem "schlimmen" Handroller entwertet war, erhielt ich ihn für einen recht niedrigen einstelligen Eurobetrag. ich habe ihn mit "Kusshand" aufgenommen. ;-)



HANAU / * * z vom 12.11.1936, Typ 02.1. Bereits 1927 von Ehrmann in seiner Liste registriert.

Viele Grüße,
Peter
 
dionysus Am: 07.02.2020 10:01:29 Gelesen: 401389# 938 @  
@ filunski [#937]

Guten Morgen Peter,

die Tatsache der Entsorgung vieler Umschläge mit Handrollern wundert mich nicht. Wenn ich mir da meinen aktuellen Posteingang betrachte, komme ich manchmal auch auf diesen Gedanken. :)

Siehe hier:



Der auf dem größeren Umschlag ist nur durch die Absender PLZ 21614 als vermutlich zum BZ 21 zugehörig zu identifizieren, sonst ist Null Information lesbar.

Der auf dem Kleineren zeigt zumindest halbwegs lesbar die BZ Nummer 98. Es ist in dem Falle die Absender PLZ 98744.

Randbemerkung: Der Grund warum dieser Brief von mir auf jeden Fall archiviert wird, ist dass hier eine wiederverwendete portofreie Blindensendung als Umschlag vorliegt, sicherlich auch nicht häufig zu finden.

Jetzt möchte ich aber noch als Entschädigung für die beiden eher unattraktiven Beispiele mit zwei guten Exemplaren aufwarten.

49688 LASTRUP KR. CLOPPENBURG 1 c vom 22.7.96 sowie ein, wie ich finde, sehr attraktiver HrSt des BZ 32 mit den UB rr vom 5.8.09



Ich entschuldige mich noch für das Verwenden von lediglich Fotos. Mein Scanner ist derzeit mit Sortierkartons voll gestellt, da ich im Arbeitszimmer umräume.

Liebe Grüße, Maico
 
filunski Am: 08.02.2020 16:02:08 Gelesen: 401162# 939 @  
Handroll- oder Maschinenstempel?

Hallo zusammen,

kleines Quiz (auch wenn noch nicht Sonntag ist) ;-) für alle Handroller-Fans. Jeder Andere darf natürlich auch gerne jederzeit mitmachen. Ihr erinnert euch ja an meinen Beitrag [#702] + [#703] und kennt vielleicht auch das entsprechende Kapitel im GB 260?

Was haben wir hier? Einen italienischen Großbrief (ca. B5), verschickt als Drucksache, hier der Oberrand des Kuverts:



Und nun, Handroll- oder Maschinenstempel?

Viel Spaß damit,
Peter
 
Nordluchs Am: 08.02.2020 19:19:40 Gelesen: 401124# 940 @  
@ filunski [#939]

Hallo an alle Interessierten,

sorry, dass ich beim Rätsel störe. Zum Anfang möchte auch ich mich bei allen Beteiligten für das neue Werk über die Handrollstempel bedanken. Meine Frau Angelika, liest mir jeden Abend 3 Seiten vor, nach dem zweiten Glas Rotwein geht es nicht mehr so flott. Außerdem melde ich einen kleinen Fund, der bei den „Außerirdischen“ (Freistempler so benannt, frei nach Hannelore Oeleker) angefallen ist. Bevor demnächst ein roter Roller gezeigt wird, wird der schwarze an dieser Stelle abgeladen.



Viele Grüße von Hajo
und der Vorleserin Angelika
 
filunski Am: 08.02.2020 23:36:58 Gelesen: 401071# 941 @  
@ Nordluchs [#940]

Guten Abend Hajo (und auch die "Vorleserin" im Hintergrund). ;-)

keine Sorge du störst überhaupt nicht (traut sich ja anscheinend eh keiner ran zu dem kleinen Rätsel eine Meinung abzugeben :-() und freut mich, dass dir das was du da vorgelesen bekommst gefällt!

Vielen Dank auch für die Präsentation des schönen Handrollers aus Stuttgart. :-)

Herzliche Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 09.02.2020 01:48:56 Gelesen: 401037# 942 @  
@ filunski [#939]

Hallo Peter,

da sich anscheinend niemand traut, kann es nicht ganz so einfach sein. Also wage ich mich mal aus der Deckung mit einer Vermutung.

Ich tippe auf einen Handrollstempel mit folgenden Begründungen:

1. braunes Umschlagpapier deutet auf eine großformatige Sendung hin, die wäre nicht mit einem Maschinenstempel entwertet worden

2. die größe des Entwerters, also die Breite der Wellen, wäre für einen Maschinenstempel sehr ungewöhnlich. Das betrifft sowohl die absolute Breite der hier zu sehenden Kombination aus zwei Stempelköpfen und Entwerter-Wellen als auch den Abstand zwischen den Stempelköpfen, also die reine Breite des Entwerters. Es gab natürlich Bandstempel, die im Extremfall auch mal über die gesamte Breite eines Umschlags laufen konnten, aber das scheint mir hier noch ein breiteres Maß zu sein.

Das entscheidende Argument ist aber:

3. Der Stempel ist nicht waagerecht in sich, sondern "krumm". Die Wellen rechts und links des mittig im Bild zu sehenden Stempelkopfs fahren Achterbahn (rechts vom Stempelkopf sind sie eher weiter nach rechts abfallend, links vom Stempelkopf nach links abfallend). Ein solches "Stempelbild" wäre in meinen Augen für einen Maschinenstempel schon recht ungewöhnlich.

Schließlich noch ein letztes Argument, denn ich habe natürlich sowohl den Gildebrief als auch Deine Beiträge [#702] und [#703] gelesen:

4. es sind zwar keine anschmiegenden Wellen, aber es könnte ja trotzdem ein Handroller sein. :-)

So, nun bin ich gespannt. Sonntag mittag werde ich hier wieder reinschauen, vielleicht gibt es dann ja schon die Lösung.

Peter, so wie ich Dich kenne ist es genau umgekehrt wie ich denke und du wirst alle meine Argumente Stück für Stück widerlegen. Freue mich schon drauf. :-)

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 09.02.2020 22:35:12 Gelesen: 400833# 943 @  
Hallo Christoph,

tut mir leid, mein Zeitplan kam heute etwas durcheinander und so komme ich erst jetzt zu einer Antwort.

Sehr schön! Wenigstens Einer der sich traut dazu eine Stellungnahme abzugeben. ;-)

Anscheinend hat das alle anderen Mitleser so überzeugt, dass sie ganz verstummt sind.

Dann fange ich mal an, gleich mit deinem Punkt 4, den "nicht-anschmiegenden" Wellen. Diese sind eigentlich ein (fast aber nicht immer) sicherer Hinweis auf einen Maschinenstempel. Handroller haben fast immer "anschmiegende" Wellen. Auch der Stempelkopf ist nicht um 90 Grad gedreht, wie bei vielen Handrollern.

Also, wir haben, einen Stempel, nicht zu weit vom Oberrand des Kuverts, Stempelkopf in Laufrichtung und keine anschmiegenden Wellen. Fazit ?

Ich mach's kurz, Christoph alle deine anderen Schlussfolgerungen sind richtig, es handelt sich um einen, wenn auch ungewöhnlichen, Handroller. Auch andere italienische Handroller, die noch viel seltener zu finden sind, als deutsche Handroller, sehen ganz anders aus.

Der komplette Beleg sollte jetzt auch die letzten Zweifel ausräumen:



Super Christoph, gut ergründet und danke für deinen Beitrag! :-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 09.02.2020 22:54:02 Gelesen: 400827# 944 @  
@ filunski [#943]

Ergänzung zu [#943]

Hier ein "normaler" italienischer Handrollstempel zum direkten Vergleich:



MILANO CMP ROSERIO - BD / POSTE / ITALIANE

Ein Handroller aus dem Briefzentrum (CMP = Centro di Meccanizzazione Postale) Milano Roserio, Stempelkopf um 90 Grad gedreht und anschmiegende Wellen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 11.02.2020 23:24:03 Gelesen: 400149# 945 @  
Hallo zusammen,

bleiben wir noch ein wenig in Italien, na ja zumindest "politisch". ;-)

Heute in meinem Posteingang, ein Brief aus Bozen mit selten schöner Abstempelung:



Den Stempel hat Christoph hier [#857] schon mal vorgestellt. Ein noch sehr neues Stempelgerät, das jetzt anscheinend regelmäßig zum Einsatz kommt.

Hier der Stempel im Detail:



Nur mit der Datumseinstellung scheint es noch Schwierigkeiten zu geben. Aufgegeben wurde der Brief am 30.01.2020. Den Monat hat man an diesem Tag nicht so richtig eingestellt bekommen.

Viele Grüße,
Peter
 
dionysus Am: 12.02.2020 10:04:10 Gelesen: 400066# 946 @  
Ein freundliches Moin in die Runde,

Ich möchte mich zunächst auch mit einem italienischen Handrollstempel beteiligen, der sich auch noch in einer meiner Belegekisten fand und der nun erstmal archiviert ist:

FIRENZE CMP D vom 1.12.04

Hier als Komplettbeleg und als Detail:



Damit habe ich was Internationale HrSt angeht, mein Pulver auch schon fast verschossen.

Nicht zum Thema Italien passend ist dagegen der folgende Stempel, bei dem mir vor Allem das doch recht späte Verwendungsdatum für einen 03.1 auffällt:

ZITTAU 2 e (links aptierter Stern), 17.6.58, 25 mm.



Liebe Grüße,
Maico
 
bernhard Am: 12.02.2020 22:43:43 Gelesen: 399949# 947 @  
Hallo zusammen,

heute ein HRSt aus Emden mit nachträglich eingefügter PLZ und Versatz des Entwerters.



(23) Emden a, 17.01.1948


Viele Grüße
Bernhard
 
Christoph 1 Am: 12.02.2020 23:25:01 Gelesen: 399939# 948 @  
@ filunski [#755]

Hallo Peter,

den Sylbe-Stempel vn Deinem Infla-Beleg habe ich zufällig bei delcampe auf einer Ganzsachenkarte gesehen:



Jetzt frage ich mich natürlich: Ist dieser Abschlag von 1922 bereits ebenfalls ein Handrollstempel der wurde die Walze da noch "ganz normal" in der Stempelmaschine eingesetzt?

Meine Vermutung: Letzteres stimmt?

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 12.02.2020 23:27:59 Gelesen: 399937# 949 @  
@ Christoph 1 [#948]

Hallo Christoph,

du vermutest richtig, es ist zweifelsohne ein Abschlag der Bandstempelmaschine. Die Postkarte lief nur etwas schräg durch. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 12.02.2020 23:43:17 Gelesen: 399932# 950 @  
@ filunski [#949]

ja, das habe ich mir fast schon gedacht. Aber auch interessant, denn es liegt ja ein recht kurzer Zeitraum zwischen den beiden Belegen mit diesem Stempel.

Damit auch noch ein wenig "richtige" Ausbeute gezeigt wird: Ebenfalls ein delcampe-Fund:



Kassel 1933.

Viele Grüße
Christph
 
JohannesM Am: 13.02.2020 12:05:36 Gelesen: 399781# 951 @  
Diesen schönen Abschlag von Bückeberg will ich euch nicht vorenthalten. Volkmar hat den in [#380] schon gezeigt, aber mit anderem Ub.



Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 13.02.2020 12:38:07 Gelesen: 399765# 952 @  
@ dionysus [#946]
@ bernhard [#947]
@ Christoph 1 [#950]
@ JohannesM [#951]

Hallo zusammen,

da ist ja wieder reger Zulauf, ich bin begeistert! :-)

Erst mal vielen Dank euch allen für die Präsentation!

Interessante UB-Anordnung in [#950], Christoph. So auch nicht alltäglich!

Ich stelle auch gleich noch einen sehr ungewöhnlichen "modernen Handroller" vor:



Zwar nicht der beste Abschlag, aber diesen Stempel muss man erst mal finden.

BZ 39 / Nachträglich / entwertet vom 3.5.201

Viele Grüße,
Peter
 
dr.vision Am: 13.02.2020 15:12:55 Gelesen: 399708# 953 @  
Moin zusammen,

auch ich möchte mich zunächst für den äußerst interessanten Gildebrief bedanken, der bestimmt so einige Leser dazu bewegt hat, ihre Sammlungen und Kisten durchzusehen.

Mein bescheidener Beitrag beläuft sich auf einen Eilbrief, datiert vom 8. August 1950 (18.00 Uhr), von Frankfurt / Main nach Hamburg. Dort angekommen, erhielt er rückseitig den HRSt des Telegraphenamtes Hamburg mit Uhrzeit 7 und den dortigen Abgangstempel mit Uhrzeit 7.20 Uhr.





Der HRSt wird in der Aufstellung im GB unter der Nummer 03.4 geführt.

Der mit 35 mm Durchmesser ungewöhnlich große Stempel wurde ausschließlich für die Hamburger Eilbriefstelle beschafft und auch nur dort verwendet. Alle drei Abschläge sind bereits in der Datenbank.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
filunski Am: 13.02.2020 22:28:48 Gelesen: 399590# 954 @  
@ dr.vision [#953]

Hallo Ralf,

freut mich zu lesen, dass dir der neue Gildebrief gut gefallen hat und ich hoffe auch, dass noch einige der hier Mitlesenden, wenn sie beim Durchsehen ihrer Kisten fündig werden, ihre Funde uns dann auch zeigen. Gerne auch hier im Thema! ;-)

Vielen Dank für den schönen Handrollstempel der Hamburger Eilbriefstelle. Von diesen gab es einige verschiedene Ausführungen, alle fallen durch ihren größeren Stempelkopfdurchmesser (35 mm) auf.

Wieder zurück in die jüngere Vergangenheit. Handrollstempel gibt es bei uns ja fast nur noch in den Briefzentren (und auch dort nicht mehr lange). Schöne Abschläge sind, dank des im Umgang mit diesen Handrollern immer weniger gut geschulten Personals, auch nicht mehr an der Tagesordnung. Es ist also durchaus auch schon ungewöhnlich einen derart schön und lang abgerollten Handroller zu finden wie diesen hier:



BRIEFZENTRUM 14 / a vom 25.01.2017

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 14.02.2020 21:19:02 Gelesen: 399384# 955 @  
@ filunski [#954]

Hallo Peter,

ich habe mich ja schon seit einiger Zeit nicht mehr mit HR-Stempeln zu Wort gemeldet und dann muss ich Dir heute gleich mal ein wenig widersprechen. Die HR-Stempel der Hamburger Eilbriefstelle fallen offenbar nicht alle durch einen größeren Durchmesser von 35 mm auf.

Nachstehend zeige ich Vorder- und Rückseite eines Eilbriefes aus Hamburg nach Grömitz vom 8.2.1963, der rückseitig einen ebensolchen Stempel mit nur 28 mm Durchmesser aufweist.




Was allerdings auf der Vorderseite auffällt, ist die nicht zentrierte Ortsbezeichnung, die normalerweise doch auf eine Aptierung hindeutet. Aber warum sollte man hier die PLZ entfernt haben?

Die Jahreszahl 63 ist im Übrigen etwas versetzt eingestellt und die Wellen des vorderseitigen Stempels sind völlig anders als die des rückseitigen.

Die besondere Note erfährt dieser portogerechte Mehrfachfrankatur-Beleg durch einen sauber abgeschlagenen Bahnpoststempel der Strecke Lübeck-Heiligenhafen.

Mit besten Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 14.02.2020 23:05:49 Gelesen: 399360# 956 @  
@ Shinokuma [#955]

"Die HR-Stempel der Hamburger Eilbriefstelle fallen offenbar nicht alle durch einen größeren Durchmesser von 35 mm auf."


Hallo Gunther,

ja, danke für deinen Einspruch, du hast natürlich Recht. ;-) Bei meiner Aussage hatte ich mich nicht ganz unmissverständlich ausgedrückt. Ich bezog mich nur auf die in der Typenliste unter 03.4 genannten Sonderformen der Hamburger Handrollstempel der Eilbriefstelle. Es gab daneben und danach aber dort auch noch Handrollstempel in Normstempelausführung.

Hier sind einige davon zu sehen [1]:



Damit auch gleich zu deiner Frage Was allerdings auf der Vorderseite auffällt, ist die nicht zentrierte Ortsbezeichnung, die normalerweise doch auf eine Aptierung hindeutet. Aber warum sollte man hier die PLZ entfernt haben?

Hier nochmals der Handrollstempel:



Hier wurde vor dem Ortsname die alte Postleitgebietszahl (PLGZ) (24a) aptiert. Der Abschlag stammt aus dem Jahr 1963. Da waren bereits die neuen 4-stelligen PLZ eingeführt und um den Stempel trotzdem noch weiter verwenden zu können wurde die nicht mehr gültige PLGZ entfernt. Wurde damals vor und während der Umstellung recht häufig so gemacht.

Schöner Beleg Gunther, danke für die Präsentation. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Katalog Deutsche Eilbotenstempel, H.J. Labitzke, 1984
 
Nordluchs Am: 15.02.2020 09:22:00 Gelesen: 399273# 957 @  
@ filunski [#956]

Hallo an alle, Hallo Peter,

wie kürzlich angekündigt hier der rote Handrollstempel. Da er sich auf einem dunkelbraunen Ausschnitt befand, mühevoll heraus gearbeitet. Daher nicht einwandfrei der Unterscheidungsbuchstabe erkennbar und die zusätzliche Angabe: 30 oder 35 Pf. hinter dem Datum. Aber solche seltenen Stücke sind alle Mühen wert!



(22) KÖLN 1 / BEZAHLT -rm- vom 30.04.1958 / Zusätzlich hinter der Datumsangabe 30 o. 35 Pf.

Schönes Wochenende!

Viel Grüße
Hajo
 
filunski Am: 15.02.2020 23:28:39 Gelesen: 399118# 958 @  
@ Nordluchs [#957]

Lieber Hajo,

super! Ein schönes und seltenes Beispiel, danke fürs Zeigen. ;-)

Von mir auch gleich noch ein nicht ganz alltägliches Stück.

Die eifrigen Stempelsammler und -jäger unter euch kennen ja sicher die Preisausschreibenkarten. Meist GS-Postkarten die in Mengen mit den Lösungsvorschlägen an die, das Preisausschreiben ausrichtende Organisation/Redaktion gingen, und irgendwann danach, früher mal in Sammlerhand landeten. Heute gibt es solche Preisausschreiben kaum mehr, nur noch online und wenn doch, dann verhindert die glorreiche DSGVO die Weitergabe der Postkarten. :-( Solche Karten habe ich sicher schon zu Tausenden durchforstet. Wenn da unter 1.000 Stück einmal Eine dabei ist, die per Handrollstempel entwertet wurde, dann ist das, zumindest nach meiner Erfahrung, schon viel. Ob der dann noch sauber und gut leserlich abgerollt wurde ist dann die zweite Frage.

Umso größer war meine Freude, als ich heute diese Karte bekam:



Postkarte mit super, sauberem Handrollstempel. :-)

Und was für Einer:



Auch noch mit Zusatz: HAMBURG OPD / b / 2000

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 17.02.2020 23:40:59 Gelesen: 398821# 959 @  
Hallo zusammen,

heute mal ein paar Gedanken zu neuen Handrollstempeln, Briefregion und Briefzentrum.

Von den Handstempeln her wissen wir ja über die UB Systematik. Dass diese heute schon lange nicht mehr gilt, bzw. nicht mehr beachtet wird, kann man an unzähligen Beispielen bei den Handstempeln verfolgen (im Forum wurde schon mehrfach dazu berichtet).

Auch bei den Handrollstempeln der BZ ist teilweise eine "abenteuerliche" UB Systematik vorhanden, aber zumindest scheint fast jedes BZ seine ihm eigene UB Systematik halbwegs konsequent einzuhalten.

Ein ungewöhnliches Beispiel zeige ich hier mal. Zu finden im BZ 55 Mainz, dort hat es auch schon in der BR 55 Zeit angefangen. Hier zwei Handrollstempel dazu (BR + BZ):



Bei beiden Handrollstempeln fällt auf, dass überhaupt kein UB vorhanden ist. Recht ungewöhnlich, ich kenne nur noch ganz wenige Beispiele dazu aus anderen BZ. Besonders ungewöhnlich, da es vom BZ 55 nur Handrollstempel ohne UB gibt. Wäre noch halbwegs verständlich, wenn es im BZ 55 nur einen einzigen Handrollstempel gäbe. Wäre etwas wenig für ein BZ und tatsächlich gibt es dort ca. ein Dutzend verschiedener Handrollstempel-Geräte. Alle ohne UB!

So viel für heute von den Handrollern,
Peter
 
LOGO58 Am: 17.02.2020 23:51:53 Gelesen: 398815# 960 @  
@ filunski [#959]

Lieber Peter,

die Mainzer waren bzgl. der UBs bei der Briefregion und beim Briefzentrum schon immer sehr sparsam, was sicher nicht heißen muss, dass sie zu wenige Stempel hätten.

In der Briefregion 55 findet man, zumindest nach meinen Recherchen, weder bei den Handstempeln, den Handrollstempeln noch den Maschinenstempeln einen UB, was die Bestimmung der einzelnen Briefordnereien fast unmöglich macht.

Auch das BZ 55 führt in seinen Hand- und Handrollstempeln keine UB. Lediglich bei den Maschinenstempeln sind die UB ma, mb zu finden. Sowohl bei den Stempelköpfen ohne und mit Posthorn.

Also sind deine Beispiele sehr zutreffend.

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
GSFreak Am: 18.02.2020 13:55:37 Gelesen: 398694# 961 @  
Hier eine Behelfsganzsache P 709m, Britische Zone, RPD Hamburg, Ausgabe 10.45 in Lübeck 2 (Tag geblockt). Geschrieben am 07.11.1945 in Mölln, da auch entwertet mit Handrollstempel (24) MÖLLN (LAUENBURG) am 08.11.1945. Die (24) ist nachträglich in das Stempelgerät eingefügt worden.



Beste Grüße
Ulrich
 
filunski Am: 18.02.2020 15:12:57 Gelesen: 398682# 962 @  
@ GSFreak [#961]

Hallo Ulrich,

sehr schönes Handroller Beispiel aus der unmittelbaren Nachkriegszeit!

Vielen Dank für die Vorstellung hier im Thema.

Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 20.02.2020 18:05:12 Gelesen: 398381# 963 @  
Hallo,

ein Handrollstempel aus dem BZ10 vom 03.07.2002 mit Kennung c und vom BZ68 30.08.1999 mit Kennung r. Beide Stempel noch ohne Posthorn.

Gruß
Manne


 
LOGO58 Am: 20.02.2020 18:25:24 Gelesen: 398371# 964 @  
@ Manne [#963]

Hallo Manne,

die Handrollstempel und die Handstempel der Briefzentren führen bis heute kein Posthorn. Ganz im Gegensatz zu ihren Kollegen, den Maschinenstempelköpfen. Die hatten bis Ende Februar 2004 auch kein Posthorn, aber ab dem 1. März 2004 zeigen sie es bis heute.

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
Manne Am: 21.02.2020 09:23:12 Gelesen: 398278# 965 @  
@ LOGO58 [#964]

Hallo Lothar,

danke für Deinen Einwurf, da habe ich etwas verwechselt.

Gruß
Manne
 
Christoph 1 Am: 21.02.2020 11:53:10 Gelesen: 398243# 966 @  
Hallo zusammen,

da es hier gerade um die Handrollstempel der Briefzentren geht, habe ich in meinem Bildarchiv gekramt. Das hatte ich schon länger vor, denn ich wusste, dass dort noch diese Bilder schlummern:



Ich habe leider die Originale nicht und ich weiß leider auch nicht mehr, woher ich diese Bilder vor Jahren bekommen habe.

Auf jeden Fall ist es ein neuer Typ (evtl. 08.2.5): Briefzentrum mit Postleitzahl unten im Stempelkopf.

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 22.02.2020 22:20:06 Gelesen: 398021# 967 @  
@ Christoph 1 [#966]

Hallo Christoph,

sehr schöne Beispiele!

Werde deinen Vorschlag aufgreifen, der Typ ist so, mit PLZ unten im Stempelkopf, noch nicht in der Liste. Danke fürs Zeigen. ;-)

Gleich von mir noch ein sehr aktueller, durchaus auch nicht alltäglicher Handrollstempel aus dem BZ 59 Hamm, Werl vom 3.2.2020:



Aber bitte mal genau hinsehen! ;-)

Da steht doch im Stempelkopf BRIEFREGION 59 / kf, also einer der Handroller der bis heute noch, aus der kurzen Zeit der Briefregionen, im Briefzentrum überlebt hat.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 22.02.2020 23:57:21 Gelesen: 398010# 968 @  
@ bernhard [#516]
@ filunski [#967]

Ist der nicht auch [#516] vergessen worden?

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 23.02.2020 00:10:52 Gelesen: 398004# 969 @  
@ bernhard [#968]

Hallo Bernhard,

Ja, stimmt!

Danke für den Hinweis, ich hatte den ganzen Beitrag hier wohl auch überlesen. ;-) Bin mir auch sicher, das waren noch nicht die Letzten.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 23.02.2020 10:20:00 Gelesen: 397914# 970 @  
@ filunski [#969]

Hallo an alle Interessierten!
Hallo Peter,

wieder mal altes Zeug! Kurze Anmerkung vorweg, in einem seltenen Vordruckalbum konnte ich drei Handrollstempel entdecken die ich nachfolgend zeigen möchte. Es handelt sich um das Album für Post- und Freistempel. Herausgegeben von der Poststempelsammlervereinigung Berlin, erschienen im Alfred Metzner Verlag Berlin SW 61. Nach meiner Kenntnis sind bisher erst 3 Exemplare (Alben!) aufgetaucht.

Ich hatte das Glück einen Treffer in einem Hamburger Auktionshaus vor 25 Jahren blind zu landen. Dieses Album enthält 64 Blatt für Handstempel, 24 Blatt für Maschinenstempel, 56 Blatt verschiedener Ausführung für Absenderfreistempel. Daraus hier das Deckblatt für Handstempel als Beispiel. Ergänzungsblätter konnten beim Verlag nachbestellt werden. Ich nehme mir vor, darüber etwas für den Gildebrief zu erstellen.





Da es im Moment sehr grässlich draußen ist, ist das jetzt das beste was man tun kann, außer den Kamin mit Holz füttern!

Ein Helau und Tätärtä und ähnlich haben wir nicht, machen wir nicht!

Viele Grüße

Hajo
 
epem7081 Am: 25.02.2020 23:02:21 Gelesen: 397484# 971 @  
Guten Abend,

zur späten Stunde im Altbestand doch noch wieder einen Handroller entdeckt:



VAIHINGEN AN DER ENZ 1 /d / 7143 vom 17.6.1985

Für heute eine gute Nacht wünscht
Edwin
 
Shinokuma Am: 25.02.2020 23:48:31 Gelesen: 397476# 972 @  
Liebe HRSt-Freunde,

da es gerade mal wieder ein wenig hin und her geht, nutze ich die Gelegenheit, um einen etwas exotischeren Stempel zu zeigen.

Einen HRSt aus Warschau 2 vom 28.3.1950 auf der Rückseite eines Luftpostbriefes aus Zabrze in Gorny Slask, will sagen aus dem früheren Hindenburg in Oberschlesien, nach Tobruk in der damaligen Cyrenaika (heute Libyen).

Im unteren Bereich des Stempels steht neben dem kleinen b etwas, was wie ein kleines a aussieht, dafür aber zu groß ist. Mein Tipp: es handelt sich um eine verstümmelte 8. Vielleicht können die Polen-Experten das genauer beurteilen, falls einer von ihnen diesen Beitrag liest.



Interessant auch der Durchgangsstempel aus Tripoli im Libanon vom 31.3. (nicht zu verwechseln mit Tripolis in Libyen), dessen unterer Schriftzug leider nicht zu entziffern ist, und der Ankunftstempel aus Benghazi vom 4.4.1950 mit arabischer Inschrift.

Mit besten Grüßen

Gunther
 
bernhard Am: 27.02.2020 15:59:39 Gelesen: 397192# 973 @  
Hallo zusammen,

nachfolgend ein schöner HRSt aus Wesseburen auf Postkarte.





Wesselburen a, 19.03.1948

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 28.02.2020 23:47:06 Gelesen: 397051# 974 @  
Hallo zusammen,

als Reaktion auf den Gildebrief 260 erhielt ich diese Tage erst wieder ein paar interessante Handroller von einem begeisterten Gildefreund.

Zwei davon stelle ich hier mal vor:



Es handelt sich um Handrollstempel des IPZ (Internationales Post Zentrum) am Frankfurter Flughafen. Einmal, oben für den Inlandsversand, einmal, unten für den Auslandsversand.

Die Inschrift im Stempelkopf ist bei beiden gleich IPZ 1 FRANKFURT AM MAIN / aa. UB bei beiden gleich, aa.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 29.02.2020 18:10:04 Gelesen: 396912# 975 @  
Hallo zusammen,

ein Handrollstempel vom Postamt 4714 Selm 2. Seit dem 01.09.1977 hatte das Postamt Selm-Bork diese Nummer. Davor war es das Postamt Selm-Beifang.



Als ich mir im Jahr 1989 für eine Veranstaltung alle Selmer Stempel besorgt habe, hat der damalige Postbeamte den Handrollstempel erst einmal suchen müssen. Nach seiner Aussage war er schon seit mehreren Jahren nicht benutzt worden.



Damals gab es noch Postbeamte, die an die Philatelisten gedacht haben und die Stempel sehr gut gepflegt haben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 01.03.2020 13:45:44 Gelesen: 396809# 976 @  
@ filunski [#974]

Hallo Peter,

solche HRSt habe ich auch im Bestand. Siehe nachfolgend!



Hatte mich schon gefragt, welchen Sinn die haben, da doch - wie ich bislang dachte - der Frankierservice eine maschinelle Dienstleistung ist.

Wofür braucht man da einen Handstempel?

Herzliche Grüße und noch einen schönen Sonntag

Gunther
 
volkimal Am: 01.03.2020 16:23:56 Gelesen: 396778# 977 @  
Hallo zusammen,

leider ist nicht alles erkennbar, aber ich möchte diesen Handroller aus Louisville (Kentucky) in den USA doch zeigen:



Auf die Rückseite des Briefes hat die Empfängerin (eine entfernte Verwandte) einen Teil des Briefes aufgeklebt. Die Briefmarken kommen aus den Jahren 1948, 1949, 1952 und 1968.



Beim Stempel steht die Jahreszahl unten zwischen den Kreisen (siehe [#424] ). Bei meinem Stempel ist so eben noch der Rest der letzten Ziffer "8" zu erkennen. Der Stempel ist also aus dem Jahr 1968.

Beim dem Stempel finde ich es recht ungewöhnlich, dass der Text im Stempelkopf insgesamt drei Ausichtungen hat. Ort und Jahreszahl sind zur Mitte hin ausgerichtet. Tag (fehlt), Monat und Uhrzeit stehen senkrecht und der Unterscheidungsbuchstabe "C" ist waagerecht. 3 Richtungen kenne ich sonst nur von Gelegenheitsstempeln.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 01.03.2020 16:53:21 Gelesen: 396766# 978 @  
Hallo Volkmar,

siehe hierzu [#761] und nachfolgende, dort ist auch der Hersteller genannt. Dein Umschlag ist auch wegen der Marken und dem Text sehr interessant!

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 02.03.2020 19:55:49 Gelesen: 396662# 979 @  
@ filunski [#974]

Hallo an alle,

anbei eine klassische Rückantwort. Freigemacht mit Absenderfreistempel am 13.07.1989, zur Rücksendung in Berlin mit Handrollstempel am 06. 09. 1989 (ca. 7 Wochen später) vorschriftsmäßig entwertet.



Viele Grüße
Hajo
 
Nordluchs Am: 05.03.2020 19:18:06 Gelesen: 396510# 980 @  
@ Nordluchs [#979]

Hallo an die Gemeinde,

immer eine gute Quelle sind Briefe per Eilboten. Hier ein schönes Teil der Hamburger Firma E. Kampffmeyer (Mühlenwerke). Die Marken „Aurora“, „Diamant“ und „Gloria“ sind wohl den meisten ein Begriff. Die Unternehmensgruppe führte damit drei der bekanntesten Mehl-Marken an.



Rückseitiger Handrollstempel der Eilbriefstelle in (24a) Hamburg 1 vom 21.02.1950.

Ist nichts außergewöhnliches, aber sicher zeigenswert.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 05.03.2020 23:12:10 Gelesen: 396487# 981 @  
@ Nordluchs [#979]
@ Nordluchs [#980]

Hallo Hajo,

schöne Beispiele, vielen Dank! Ja, gerade Einschreibebriefe sind rückseitig sehr oft wahre Fundquellen für Handrollstempel. ;-)

Nicht sehr oft, und heutzutage schon gleich gar nicht mehr, findet man sie auf Postkarten. Umso schöner dieses Beispiel hier:



Sogar im Briefzentrum mit Handrollstempel entwertet und das obwohl noch nicht mal viele Marken zur Frankatur verwendet wurden.

Grund für die gesonderte Behandlung und manuelle Entwertung mag hier wohl das ungewöhnliche Format der Postkarte gewesen sein.

Viele Grüße,
Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 06.03.2020 07:34:56 Gelesen: 396461# 982 @  
Hallo,

manche Handrollstempel werden durch die kurzzeitige Verwendung eines Werbeeinsatzes zur Rarität



ZEITZ 2/ d mit Werbeeinsatz Achtet auf den Kartoffelkäfer, einer der seltensten Verwendungsorte dieses Werbeeinsatzes



derselbe Handrolstempel 1946 ohne Werbeeinsatz



und 1951

Viele Grüße
Carsten
 
Nordluchs Am: 08.03.2020 11:02:53 Gelesen: 396377# 983 @  
@ filunski [#981]

Hallo an die Handrollergemeinde!

Vorab stelle ich mal einen Brief vor, da durch Gildefreund Thomas Kolb uns wieder eine unheimliche Menge an Dateien per Stick übermittelt wurden. Mir fiel der nachfolgende Brief aus der Inflation auf. Mein erster Gedanke war, was für ein heftiger Handrollstempel (Nudelholz oder ähnlich ?). Einige werden sich auf die Schenkel schlagen was ich hier verzapfe, aber alles was ungewöhnlich ist soll gezeigt werden. Aber ich bin kein Spezialist für die Inflation, ausgenommen natürlich Absender- und Postfreistempel. Es kann ein großer Rahmen mit Streben sein, um die Flut der Marken schnell zu entwerten, oder jemand ist mit Gummistiefel darüber gelaufen. Ich zeige diesen Beleg hier also unter Vorbehalt. Bei ca. 19.000 Datensätzen taucht sicher noch das eine oder andere auf.



Zusätzlich ein Fund, den ich aus der Bankensammlung das oben genannten Sammlerfreundes entnehmen konnte.



Schwandorf -e- vom 03.10.1945 / Rückseite Karl Schmidt Bankgeschäft, zusätzlich Handstempel (13a)

Viele Grüße

Hajo
 
volkimal Am: 09.03.2020 15:44:57 Gelesen: 396327# 984 @  
Hallo zusammen,

ein Stempel vom 08.10.1966 aus Kabul in Afghanistan:





Handrollstempel oder nicht - das ist hier die Frage.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard Am: 11.03.2020 16:44:49 Gelesen: 396273# 985 @  
@ volkimal [#984]

Ist für mich eindeutig ein Handroller. Wegen dem Kartentext und der aufgeklebten Marken konnte man diesen nur relativ waagerecht abrollen.

Hier ein Beleg von Mühldorf (Oberbay):



Mühldorf (Oberbay) 1 c, 02.06.1944

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 12.03.2020 18:06:37 Gelesen: 396228# 986 @  
@ volkimal [#984]
@ bernhard [#985]

Hallo Ihr beiden,

ja Bernhard liegt da völlig richtig.

Das ist ein Handroller und ganz sicher auch aus deutscher Produktion (eventuell Braungardt). Afghanistan hatte in jener Zeit recht vielfältige Beziehungen zu Deutschland und auch die Fa. Braungardt führte Lieferungen und Angebote an Postverwaltungen unterschiedlicher Länder im Nahen Osten aus.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 13.03.2020 15:18:22 Gelesen: 396180# 987 @  
@ bernhard [#985]
@ filunski [#986]

Hallo Bernhard und Peter,

danke für eure Antworten. Ich sehe gerade, dass meine Frage eigentlich überflüssig war. Die Karte im Beitrag [#984] kommt aus meiner Familiensammlung. Sie geht an einen Onkel von mir. In der Kalendersammlung habe ich jetzt denselben Stempel auf einem Brief entdeckt:



Hier ist natürlich sofort zu erkennen, dass es ein Handrollstempel ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 15.03.2020 21:48:02 Gelesen: 396114# 988 @  
Guten abend,

ich zeige mal wieder einen Handroller mit 5-stelliger PLZ - Bad Soden am Taunus aus dem Jahr 1994



Viele Grüße
Christoph
 
bernhard Am: 16.03.2020 18:36:58 Gelesen: 396068# 989 @  
Guten Abend,

von mir ein Handrollstempel aus Posen.



Posen 2 v, 26.09.1944

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 17.03.2020 19:53:48 Gelesen: 395985# 990 @  
@ bernhard [#989]

Hallo zusammen.

Durch die derzeitige Situation mal alte Mappen gesucht und endlich ein lang gesuchtes Stück wieder entdeckt. Spielt zwar schon im Beitrag [1] eine ähnliche Rolle. Aber in diesem Fall scheint es die Zulassung mit exaktem Datum der Inbetriebnahme zu sein. Die Postkarte ähnelt denen, wenn Absenderfreistempel bei der Zulassung bei dem Einlieferungspostamt ein Muster abgeben mussten.



(24a) HAMBURG 7 / BEZAHLT / _f_ / Frielo / KAFFEE seit 01.09.1954 Besonderheit: Tagesstempel gegen Uhrzeigersinn gedreht!

Wie dem auch sei, sicher ein seltenes erhaltenes Stück. Es müsste noch ein anderes von MAIZENA geben, daher ist die Suche eröffnet.

Viele Grüße
Hajo

[1]https://www.philaseiten.de/beitrag/205614
 
filunski Am: 17.03.2020 22:52:38 Gelesen: 395955# 991 @  
@ Nordluchs [#990]

Hallo Hajo,

toller Fund und sehr schönes (seltenes) Stück! Danke fürs Zeigen. ;-)

Auch allen Anderen, die in den vorherigen Beiträgen das Thema bereichert haben, vielen Dank.

Von mir mal wieder ein etwas exotischeres Stück. Hier die Rückseite eines großformatigen Briefs von Taiwan nach München. Der jedoch nicht zugestellt werden konnte und dann wieder zurück nach Taiwan ging. Die Rückkunft dort, in Taipeh, wurde durch einen Handrollstempel dokumentiert.



Der Handroller im Detail:



Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 19.03.2020 10:35:13 Gelesen: 395892# 992 @  
@ Christoph 1 [#988]

Und hier noch zwei Funde von Handrollern mit 5-stelliger PLZ:

Planegg und Krefeld, jeweils 1998



Viele Grüße
Christoph
 
fogerty Am: 20.03.2020 22:13:01 Gelesen: 395834# 993 @  
Aus dem Jahre 1963, Poste Milano Ferrovia, nehme mal an, es ist ein Handrollstempel.



Grüße
Ivo
 
bernhard Am: 20.03.2020 23:57:40 Gelesen: 395815# 994 @  
Hallo liebe Handrollstempel-Freunde!

Bei der Durchsicht von Unterlagen und Literatur [1] ist mir der nachfolgende Stempel von Pforzheim aufgefallen, der bisher hier noch nicht vorgestellt wurde. Die Literatur wurde von Peter bereits im Beitrag [#24] aufgeführt.



Pforzheim 1, 06.05.1932

Zunächst ist festzuhalten, dass der Stempel noch mit der 12 Stunden-Zeit gefertigt wurde, also spätestens Anfang 1927. Bei genauerer Betrachtung gibt es Auffälligkeiten die für einen Versuchsstempel sprechen. Die Wellen schließen oben anders an als unten. Es ergibt sich eine Vermischung aus der "Normalausführung" und der "Linkshänder-Ausführung", siehe Bilder im Beitrag [#512]. Auch reichen die Entwertungswellen sehr nah an den Tagesstempel heran.

Viele Grüße
Bernhard

[1] Die Postgeschichte von Pforzheim, Band II, Eigenverlag Briefmarkensammlerverein Pforzheim, 1985
 
filunski Am: 21.03.2020 13:37:00 Gelesen: 395771# 995 @  
@ bernhard [#994]

Hallo Bernhard,

sehr schön, dass du den "ausgegraben" hast. Ich habe dazu jetzt mal meine ganzen Unterlagen durchforstet. Das ist einer der ersten serienmäßigen "Breusch-Handroller" (kleiner Stempelkopf, flache Wellen ohne extra Entwertereinsatzstück). Er befindet sich auch bereits 1927 in der Liste von Krug (dieser stammte ja auch aus Pforzheim und war mit Breusch bekannt).

In Tuffis Unterlagen fand ich dazu sogar noch eine Belegkopie, leider nur in Schwarz-Weiß, genügt aber um den Stempel zu erkennen:



Ich habe hier einmal beide zum Vergleich nebeneinander gesetzt (nicht maßstabsgetreu), da sieht man sehr deutlich, dass es sich um denselben Stempel handelt und auch den "anderen" Ansatz der Wellen am Stempelkopf.

Rechts daneben ein anderer der ersten Breusch-Serie aus Stuttgart, mit anderem Wellenansatz.



Sicherlich aber keine " Linkshänderausführung". So etwas gab es nie, dazu aber gerne ein anderes Mal mehr. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 21.03.2020 13:53:08 Gelesen: 395765# 996 @  
@ fogerty [#993]

Hallo Ivo,

leider kein Handroller.

Das ist eine in Italien selten vorkommende Klüssendorf Bandstempelmaschine. ;-) In Mailand waren davon zwei solcher Maschinen im Versuchseinsatz (plus eine weitere in Rom).

Viele Grüße,
Peter
 
LOGO58 Am: 21.03.2020 15:40:11 Gelesen: 395743# 997 @  
Hallo zusammen,

hier zwei Handrollstempel aus Flensburg, Anfang der 50er Jahre:



Grüße aus dem Norden
Lothar
 
bernhard Am: 21.03.2020 16:13:28 Gelesen: 395732# 998 @  
@ filunski [#995]

Das ist einer der ersten serienmäßigen "Breusch-Handroller" (kleiner Stempelkopf, flache Wellen ohne extra Entwertereinsatzstück).
… Sicherlich aber keine "Linkshänderausführung".


Hallo Peter,

habe ich mich da so mißverständlich ausgedrückt? Der Stempel ist weder serienmäßig (eine Serie sind mehrere), noch hat er flache Wellen. Er ist in dieser Beziehung eigentlich ganz anders.

Natürlich hat der Stempel auch nichts mit einer Linkshänderausführung zu tun, hier wollte ich nur auf die Abbildungen im entsprechenden Beitrag verweisen. Zum besseren Verständnis hier das nachfolgende Bild:



Abweichende Ausführung bei Pforzheim 1

Auf deine "Ausgrabungen" zum Linkshänder-Stempel bin ich gespannt. Ob die auch für die Zeit der 1920er-1940er Jahre gelten wage ich zu bezweifeln. Für mich steht folgendes fest:

- Die Verwendung und/oder das Ergebnis war bei den meisten Handrollstempel-Geräten für Rechts- und Linkshänder unterschiedlich.
- Viele kopfstehende Werbeeinsätze in HRSt gehen auf die unterschiedliche Handhabung durch Rechts- und Linkshänder zurück.

Viele Grüße
Bernhard
 
fogerty Am: 21.03.2020 16:18:32 Gelesen: 395728# 999 @  
@ filunski [#996]

Danke, Peter, wieder etwas dazugelernt !

Grüße
Ivo
 
Christoph 1 Am: 21.03.2020 19:39:53 Gelesen: 395703# 1000 @  
Hallo,

bei diesem Handroller aus dem Briefzentrum 07 wurde im April 2014 das Datum falschrum eingesetzt.



Und hier noch ein schöner Abschlag aus der Briefregion 47 von 1999. Gemäß den Angaben in unserer Stempeldatenbank ist dieser Stempel der Stadt Kleve zuzuordnen.



Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 21.03.2020 23:42:24 Gelesen: 395683# 1001 @  
@ bernhard [#998]

"habe ich mich da so mißverständlich ausgedrückt?"

Hallo Bernhard,

aber nein, keineswegs. ;-)

Nur habe ich anscheinend andere Schlüsse daraus gezogen. Ich will mal versuchen die ganze Breusch-Pforzheim Geschichte ein wenig aufzuschlüsseln (die Informationslage dazu ist ja, wie du auch weißt Bernhard, recht dürftig und es bleibt viel Raum für Spekulation) und so weit möglich chronologisch darzustellen. Vielleicht lernen wir alle etwas daraus oder jemand der hier mitliest, weiß noch mehr dazu? ;-) Ich erhebe auch nicht den Anspruch auf die Alleingültigkeit meiner Überlegungen, sondern stelle diese auch zur Diskussion.

Die "Wiege" der modernen Handrollstempel liegt in Pforzheim, bei dem dortigen Postangestellten Breusch der 1923 in der Zeit der Hochinflation einen Handrollstempel entwickelte und dafür als Erster in Deutschland ein Patent bekam.

Sein erstes Modell sah so aus:



Ein Versuchsstempel, darüber sind wir uns alle zweifelsohne einig. Belege davon tauchen ab und zu mal auf.

Der Stempel für den Breusch das Patent erhielt (eingereicht 1925) sah aber anders aus. Wie genau, darüber gibt die uns vorliegende Patentschrift keine Auskunft. Eine erste Abbildung sehen wir aber auf einem Werbeblatt von Breusch (ca. 1925):



Der Stempelabdruck daraus hier nochmals näher:



PFORZHEIM / 1, der Entwerter besteht aus 6 geraden, anschmiegenden Strichen.

Ob es diesen Stempel wirklich gab ist nicht bekannt, Abschläge davon sind bislang keine bekannt.

Bekannt und durch zumindest diesen einen Abschlag belegt ist dieser Stempel:



PFORZHEIM / * 1 *, dem Stempel oben aus dem Werbeblatt ähnlich, nur zwischen den äußeren Begrenzungslinien ein Wellenentwerter (5 flache Wellen). Eventuell war dies der Stempel für den das Patent erteilt wurde. Also dann ein Vorläufer, später, wie wir noch sehen werden, in den ersten Veröffentlichungen zu den Handrollstempeln nicht aufgeführt.

Breusch "verkaufte" anscheinend sehr schnell (die Umstände dazu sind uns auch nicht bekannt, wir können da nur spekulieren) seine Patentrechte an den damals in Deutschland führenden Stempelfabrikanten Klüssendorf. Der wohl auch im Gegensatz zu Breusch dazu in der Lage und ausgestattet war, solche Handrollstempel in großen Mengen für die Reichspost anzufertigen. Er erhielt dann auch die entsprechenden Aufträge.

Schon sehr bald wurde auch die Philatelieszene auf diese neuen Stempel aufmerksam. Erstmals 1927 berichtet der damals renommierte Philatelist Ehrmann in verschiedenen Publikationen (Sammler Post, Sammler Woche) darüber und veröffentlicht dann zum ersten Mal in der Briefmarkenrundschau vom April 1927 seine Liste ihm damals bekannter Handrollstempel. Es handelt sich hierbei um den Typ 02 (Stempelkopf Ø 22 mm und größer, 6 flache Wellen, festes Entwerter-Einsatzstück). Auch damals schon von Ehrmann als Typ 2 benannt.

Hier seine damalige Liste (Auszug) mit den Stempeln aus Pforzheim:



Er nennt darin PFORZHEIM / 1 und PFORZHEIM / * 1 a

Hier beide nebeneinander:



Der Linke, PFORZHEIM / 1 hat den anderen Wellenansatz und die etwas stärker gewellten Wellen, als sonst bei dem Typ 02 üblich. Vielleicht, meine Gedanken ohne diese belegen zu können, noch aus der Eigenproduktion Breusch, aber m.E. kein Versuchsstempel mehr, sondern der Beginn der Serienproduktion. Eventuell schon zusammen mit Klüssendorf.

Ebenfalls noch im Jahre 1927 veröffentlicht ein anderer damals bekannter und geschätzter Philatelist, Krug, weitere Listen von Handrollstempeln. Er führt jetzt die neu von Klüssendorf alleine produzierten Handrollstempel Typ 03 (Stempelkopf Ø ca. 26 mm, 6 Wellen, auswechselbares Entwerter-Einsatzstück) auf. Diese auch, normalerweise, Ausnahmen gibt es noch (12 h V/N Format), seit Januar 1927 mit der Tageszeitangabe im 24 h Format. In seiner Liste führt er für Pforzheim folgende Stempel auf:



PFORZHEIM / * 1 b, PFORZHEIM / * 2 * und PFORZHEIM / * 2 a

Abschläge sehen wie folgt aus:



PFORZHEIM / * 1 b, hier ist im Entwertereinsatz ein zweiter Stempelkopf integriert!



PFORZHEIM / * 2 *, Muster aus der Briefmarkenrundschau von 1927.

Von PFORZHEIM / * 2 a liegen uns keine Abschläge vor.

So weit das bislang dokumentierbare Geschehen in Pforzheim bis 1927. Dort kamen danach noch weitere neue Stempel des Typs 03 dazu.

Über die Geschichte zu den "Linkshänder-Stempeln" sollten wir uns erst mal intern (über E-Mail) austauschen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 22.03.2020 00:35:48 Gelesen: 395671# 1002 @  
@ filunski [#1001]

Hallo Peter,

eine schöne Dokumentation. Du reihst hier den Pforzheim 1-Stempel aus deinem Gefühl heraus zwischen Typ 02 und Typ 03 ein. Also ein "Zwischentyp" am Ende der Typ 02-Produktion und noch vor Beginn der Typ 03-Produktion.

Nach meinem Gefühl ist dieser Stempel nur ein weiterer Schritt zum Typ 02. Ein weiterer Entwicklungstyp vor Start der Serienproduktion.

Nach meiner Erfahrung ist es so: Liegen von einem Ort zwei oder mehrere Stempel in einer gewissen Zeit vor, so ist derjenige ohne einen Unterscheidungsbuchstaben der erste davon gewesen. Beim ersten Stempel eines Types (hier Typ HRSt) wird oft auf einen Unterscheidungsbuchstaben verzichtet. Der zweite dieses Typs bekommt dann auf jeden Fall einen UB. Andersherum kenne ich dies nicht!

Belege mit früheren Daten könnten weiteren Aufschluss geben, aber die sind halt rar. Aber in meiner These ist ein logischer Ansatz. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 22.03.2020 00:44:57 Gelesen: 395667# 1003 @  
@ bernhard [#1002]

"eine schöne Dokumentation. Du reihst hier den Pforzheim 1-Stempel aus deinem Gefühl heraus zwischen Typ 02 und Typ 03 ein"

Danke! ;-)

Jetzt bin ich wohl missverstanden worden. ;-)

Nein ich reihe den PFORZHEIM / 1 an erster Stelle bei der Typ 02 Produktion ein ( Vielleicht, meine Gedanken ohne diese belegen zu können, noch aus der Eigenproduktion Breusch, aber m.E. kein Versuchsstempel mehr, sondern der Beginn der Serienproduktion = Serie Typ 02). Also liegen wir so weit gar nicht auseinander und auch deine UB Zuteilungstheorie teile ich ebenfalls.

Wie du schreibst, mehr Belege/Abschläge würden da weiter helfen. Deshalb mein Aufruf an alle interessierten Mitleser mal nachzuforschen ob da jemand Pforzheim-Belege aus der Zeit (vor allem Mitte bis Ende der 1920er Jahre) hat. Handroller sind auch oft rückseitig auf Eilpost- und Luftpostbriefen zu finden!

Späte Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 22.03.2020 22:45:47 Gelesen: 395608# 1004 @  
Guten abend,

ich störe mal eure interessante Diskussion über die Anfänge der Handrollstempel und zeige ein etwas jüngeres Exemplar aus Köln-Lindenthal



Alleine dadurch, dass er nicht von einem großen "Hauptpostamt" stammt, sondern aus einem Ortsteil, wird der Stempel schon ein wenig interessant. Spannend finde ich aber auch, dass es dort in Lindenthal den UB "f" offenbar zeitgleich bei verschiedenen Stempelgeräten gab, wie folgender Abschlag zeigt, den ich in unserer Stempeldatenbank gefunden habe:



Oder könnte das beim Handroller evtl. auch ein "l" sein?

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 22.03.2020 23:39:37 Gelesen: 395598# 1005 @  
@ Christoph 1 [#1004]

Hallo Christoph,

interessante Darstellung!

Eigentlich sollte jeder UB pro Postamt nur einmal vergeben werden. Es gibt aber immer wieder mal solche Fälle wo gleiche UB an verschiedene Stempelgeräte bei demselben PA vergeben wurden, sowohl für Hand-, Handroll- oder auch Maschinenstempel.

Ob jetzt bei deinem Abschlag des Köln-Lindenthaler Handrollstempels tatsächlich der UB ein f ist und nicht vielleicht doch ein l oder etwas anderes, verstümmeltes, ist bei dem Abschlag m.E. nicht ohne letzte Zweifel zu sagen. Vielleicht bekommen wir ja mal noch einen anderen Abschlag zu sehen?

Es könnte auch an der unterschiedlichen Stempelkopfinschrift liegen, Handroller mit PLGZ, Handstempel ohne. Da wurde eventuell bei der Neuanschaffung nicht darauf geachtet.

Viele Grüße,
Peter
 
dr.vision Am: 23.03.2020 16:56:39 Gelesen: 395542# 1006 @  
Moin zusammen,

die heute vorgestellte Publibel Ganzsache kam in einem Umschlag mit dem unten angefügten Handrollstempel von Charleroi. Wenn ich doch nur wüsste, wie ich den Stempelkopf beschreiben könnte. ;-)

Es sind auf jeden Fall keine "Segmente oben und unten". Vielleicht hat ja ein Mitleser eine zündende Idee.



Danke für eine Antwort und beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
filunski Am: 24.03.2020 00:14:37 Gelesen: 395501# 1007 @  
@ dr.vision [#1006]

Hallo Ralf,

ein schöner Abschlag, danke fürs Zeigen!

Zur Stempelform, könnten fast Segmente sein mit ausgebrochener Linie. Aber dazu sieht es mir zu gleichmäßig aus und auch das Stempelgerät ist noch zu neu für eine derartig starke Abnutzungserscheinung. Ich würde die Stempelform als "Kreisstempel mit Bogen oben und unten" eingeben. Die Stempelredaktion wird sich dann schon rühren, wenn es neue oder andere Erkenntnisse dazu geben sollte. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
dr.vision Am: 24.03.2020 11:04:40 Gelesen: 395469# 1008 @  
@ filunski [#1007]

Moin Peter,

danke mal wieder für Deine Hilfestellung.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dithmarsia43 Am: 24.03.2020 16:04:21 Gelesen: 395434# 1009 @  
@ dr.vision [#1008]

Hallo,

gefunden habe ich einen roten Handrollstempel von " (21a) BIELEFELD cd EILZUSTELLUNG ", zusätzlich zum normalen Stempel in schwarz.

Scheint mir selten zu sein, oder ?

Gruß
Uwe


 
Nordluchs Am: 25.03.2020 10:07:08 Gelesen: 395379# 1010 @  
@ dithmarsia [#1009]

Hallo Uwe,

schönes Teil. Somit kann meine Meldung, die nur aufgrund schriftlicher Angaben und versuchsweisen Einfärbung in Rot, durch diese Meldung bestätigt werden. Auf jeden Fall ungewöhnliche Handhabung!

Hier nachstehend meine Zeilen aus dem Beitrag [1]. „Ein weiteres ungeklärtes Teil habe ich in der kürzlich entdeckten Mappe aufgefunden. Der Einlieferer hat Vermerke hinterlassen, dass der obere (Eilzustellung) in Rot abgerollt war. Ob damit eine Gebühr verrechnet wurde? Die Kopie war in s/w kopiert. Ich habe zur Verdeutlichung den roten eingefärbt.“

Vielleicht klärt sich auch irgendwann auf, ob wie ich vermutetet habe, die Gebühr für den Eilboten verrechnet wurde.

Aber großartiges Teil ! Ist es auf jeden Fall wert, in die Datenbank eingestellt zu werden.

Viele Grüße
Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/220857
 
Christoph 1 Am: 25.03.2020 13:54:12 Gelesen: 395347# 1011 @  
@ dithmarsia [#1009]

Hallo Uwe,

das ist wirklich ein sehr interessanter Fund. Meinen Glückwunsch.

Ich kann da nicht mithalten und muss weiter mit Handrollern aus den 1990er Jahren "langweilen".



Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 25.03.2020 15:53:41 Gelesen: 395332# 1012 @  
@ dithmarsia [#1009]
@ Nordluchs [#1010]

Hallo Uwe, hallo Hajo,

toller Beleg Uwe, danke fürs Zeigen! :-)

Bekannt ist dieser Eilbriefstempel, und es stimmt auch, die Farbe ist hier zumindest ungewöhnlich.

Hajo kennt (und liebt) ;-) diese Farbe ja besonders, findet man sie doch normalerweise nur bei "Gebühr bezahlt-Stempeln", PFS und AFS. Dies hier ist aber kein Stempel der genannten Kategorien, der "Rote" hier ist der Ankunftsstempel der Bielefelder Eilzustellung. Warum aber in Rot und nicht in Schwarz? Das macht den Stempel auch wieder ungewöhnlich, in roter Farbe kenne ich zumindest solche Stempel bislang kaum, aber wenn dann kamen sie immer aus Bielefeld.

Einen Hinweis dazu können wir in einer Verfügung der Bundespost aus dem Jahre 1958 finden. Darin heißt es:

Liegt in einem Zug mit mehreren Bpw (Bahnpostwagen) oder bei Personalwechsel in durchlaufenden Bpw die Betriebsleitung bei mehreren Ämtern so müssen sich die Stempelabdrucke farblich unterscheiden

Diese Anweisung, etwas anderes habe ich dazu bislang nicht gefunden, wurde in Bielefeld anscheinend hier angewandt. Überraschenderweise anscheinend nur in Bielefeld, aber vielleicht kann ja noch jemand Beispiele von anderen Orten zeigen.

In Bielefeld blieb man der roten Stempelfarbe auch noch lange treu, siehe hier:



Manchmal wurde dieser rote Handroller auch alleine nur zur Entwertung der Frankatur verwendet.

Vielleicht weiß ja noch ein Kenner der Bielefelder Postgeschichte mehr dazu?

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 25.03.2020 21:26:52 Gelesen: 395291# 1013 @  
@ Christoph 1 [#1000]

Hallo,

im Beitrag [#1000]* habe ich den Handroller des BZ 07 mit der falsch eingesetzten Datumswalze gezeigt. Nun finde ich gerade zufällig einen weiteren Abschlag dieses Stempels, der beweist: Auch 8 Monate später war dieser Fehler noch nicht behoben.

Hier beide Abschläge nebeneinander.



Viele Grüße
Christoph

* wow! Schon über 1000 Beiträge in diesem schönen Thema! Ist mir gerade erst aufgefallen.
 
wessi1111 Am: 25.03.2020 21:42:09 Gelesen: 395285# 1014 @  
@ Christoph 1 [#1013]

Hallo Christoph und alle anderen,

ich bin überrascht, dass der Handroller so konstruiert ist, dass man die Datumswalze verkehrt herum einsetzten kann.

Ist diese konstruktive Meisterleistung bei allen Fabrikaten vorhanden oder nur bei bestimmten?

Gruß
Wessi
 
filunski Am: 26.03.2020 19:34:51 Gelesen: 395234# 1015 @  
@ dithmarsia [#1009]

Hallo Uwe,

über Umwege hat mich deine E-Mail zu dem Beleg [#1009] erreicht. Leider kann ich dir nicht antworten, da du in deinem Profil keine Kontaktdaten veröffentlicht hast. Bitte melde dich doch bei mir über meine hinterlegte E-Mail Adresse. ;-)

Danke und viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 28.03.2020 00:09:26 Gelesen: 395173# 1016 @  
@ wessi1111 [#1014]

Hallo Wessi,

offensichtlich ging das recht einfach. Und offensichtlich war es im Briefzentrum 07 in Gera eine beliebte Übung.

Ich habe nämlich inzwischen noch ein weiteres Stempelgerät gefunden - UB ra - bei dem die Datumswalze ebenso falsch eingesetzt wurde:



Viele Grüße
Christoph
 
juju Am: 28.03.2020 01:46:35 Gelesen: 395166# 1017 @  
@ Christoph 1 [#1016]

Ich glaube nicht, dass die ganze Datumswalze falsch herum ist. Würde auch keinen Sinn machen, weil dann hinter der 6 für die Uhrzeit. Für mich ist 9.3. um 20 Uhr gut erkennbar. Lediglich das Jahr, anscheinend 2012, ist falsch herum wie es scheint.

Kann man das einzeln umkippen? Ansonsten ist es meiner Meinung nach eine optische Täuschung, dass die 12 falsch herum aussieht.

Beste Grüße
Justus
 
bernhard Am: 28.03.2020 09:00:09 Gelesen: 395148# 1018 @  
@ juju [#1017]

Hallo Justus,

das sehe ich auch so! Es sind einzelne Typenräder, die sich natürlich auch falsch herum einsetzen lassen (z.B. nach einer Reinigung). Normalerweise sollte nach dem Einstellen des neuen Datums immer ein Probeabschlag gefertigt werden.

Viele Grüße
Bernhard
 
Martin de Matin Am: 28.03.2020 09:54:05 Gelesen: 395140# 1019 @  
@ Christoph 1 [#1016]
@ juju [#1017]

Wie kommt man darauf, dass das Stempeldatum 9.3.12-20 sein soll? Bei der "3" der Monatsangabe ist im oberen Bereich starker Farbauftrag zu sehen, und ebenso bei der zweiten Zahl der Jahresangabe. Somit vermute ich, das Datum lautet eher 9.3.2013-20.

Nebenbei bemerkt die Marke ist erst am 2. Januar 2013 erschien, dies ist mir aufgefallen als ich die "2013" im rechten Rand der Marke sah.

Gruss
Martin
 
juju Am: 28.03.2020 10:46:04 Gelesen: 395130# 1020 @  
@ Martin de Matin [#1019]

Tatsächlich, 9.3.2013. Auf die Marke hatte ich gar nicht geachtet. ;-)

Kleine Ergänzung noch zu meinem Beitrag: Weil dann hinter der 6 für die Uhrzeit ein Strich wäre, was auch so eigentlich nicht gemacht wird.

Beste Grüße
Justus
 
Christoph 1 Am: 28.03.2020 13:11:15 Gelesen: 395102# 1021 @  
@ juju [#1017]
@ bernhard [#1018]
@ Martin de Matin [#1019]

Hallo Justus, Bernhard, Martin,

ja, ihr habt recht. Ich habe mich optisch täuschen lassen und nicht genau genug hingesehen. Das lag an den direkt zuvor mir in derselben Quelle gefundenen Stempelabschlägen, die ich in [#1013] gezeigt habe.

Jetzt wäre es für mich aber durchaus interessant, wie ihr euch die dort gezeigten "Verdrehungen" erklärt, bei denen es sich ja wohl nicht um optische Täuschungen handelt.

Viele Grüße
Christoph
 
mumpipuck Am: 28.03.2020 19:39:24 Gelesen: 395062# 1022 @  
Hallo zusammen,

die Datumswalze ist ein separates Teil, das entnommen werden kann. Offensichtlich kann es auch gedreht wieder eingesetzt werden. Ich denke, das ein Mitarbeiter in der Technik des BZ 07 ein Problem mir dem Denken in Spiegelschrift etc. (räumliches Denken ?) hatte und nach Wartungs- und Reinigungsarbeiten das Teil einfach falsch herum eingesetzt hat.

Da diese Stempel am laufenden Band in hoher Geschwindigkeit eingesetzt werden, hat es dann keiner bemerkt.

Allerdings müssen die BZ jeden Tag einen Probeabschlag aller eingesetzten Geräte auf einem Vordruck machen. Da hätte das dann schon auffallen müssen, da dieser gerade dazu erfolgt, um z.B. Fehler bei der Datumseinstellung zu erkennen.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Uwe Seif Am: 28.03.2020 19:56:25 Gelesen: 395060# 1023 @  
@ Christoph 1 [#1021]

Hallo Christoph,

die einzelnen Typenräder befinden sich auf einem runden Stift (und können auf diesem gedreht werden). Die Typenräder können in beliebiger Reihenfolge und natürlich auch (fälschlicherweise) seitenverkehrt in den Stift eingeführt werden. Dadurch ist es auch möglich bei einem Jahrzehntwechsel auch nur das erste Typenrad der Jahreszahl zu tauschen. Den Stift kann man mittels einer (Hand-)Presse herausdrücken.

Viele Grüße Uwe Seif
 
Christoph 1 Am: 29.03.2020 13:08:55 Gelesen: 395020# 1024 @  
@ mumpipuck [#1022]
@ Uwe Seif [#1023]

Hallo Burkhard und Uwe,

vielen Dank für eure Ausführungen. Wenn ich beide Aussagen zusammenfüge, dann bedeutet das: Es gibt eine Datumswalze, die komplett entnommen werden kann. Aber kann sie auch komplett falsch herum wieder eingesetzt werden? Auf dieser Datumswalze befinden sich jedenfalls einzelne Typenräder, die jeweils falsch eingesetzt werden können. Richtig verstanden?

Zur Abwechslung mal noch etwas anderes:



Auch hier wurde etwas falsch eingesetzt, nämlich der Entwertereinsatz (vgl. Gildebrief 260, Seite 65).

Viele Grüße
Christoph
 
Christoph 1 Am: 29.03.2020 13:42:20 Gelesen: 395006# 1025 @  
Hallo zusammen,

eine kleine, unscheinbare Beobachtung:

vier verschiedene Handrollstempel aus Wuppertal, alle mit dem gleichen UB "bt"




WUPPERTAL-ELBERFELD / bt / 56 (Abschlag von 1965) [1]
WUPPERTAL 1 / bt / 5600 (Abschlag von 1991) [2]
WUPPERTAL 1 / bt / 42119 (Abschlag von 1994) [eigener Fund, wird demnächst in die DB gestellt]
BRIEFREGION 42 / bt (Abschlag von 1997) [3]

Jetzt müsste man noch den Stempel aus den 1970er Jahren finden (WUPPERTAL 1 / bt / 56).

Viele Grüße
Christoph

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/154734
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/296359
[3] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/21877
 
bernhard Am: 29.03.2020 17:24:59 Gelesen: 394983# 1026 @  
@ Christoph 1 [#1024]

Hallo Christoph,

nach dem Ausbau des "Typenradsatzes" besteht dieser nur aus Einzelteilen; der Achse (Stift) und die einzelnen Typenräder. Diese Einzelteile werden auch wieder einzeln in den HRSt eingebaut. Fängt man beim Einbau mit dem ersten Typenrad falsch an, werden die anderen Typenräder meist ebenfalls falsch eingebaut. Wenn man unachtsam ist, können natürlich auch einzelne Typenräder falsch eingebaut werden. Es gibt also keine vormontierte Baugruppe welche man komplett in den HRSt ein- oder ausbauen könnte.

Viele Grüße
Bernhard
 
Uwe Seif Am: 29.03.2020 18:45:17 Gelesen: 394961# 1027 @  
@ Christoph 1 [#1024]

Hallo Christoph,

ja, du hast dies richtig verstanden und Bernhard hat dies in [#1026] sehr gut erläutert.

Schaue dir ggf. mal den Gildebrief 254, Seite 71/2 an: Hier wurden die beiden Jahreszahl-Typenräder vertauscht.

Oder philastempel-Nr. 252 749: Hier war der Ulmer Posttechniker sehr kreativ und hat seine "eigenen Vorstellungen" einer Datumszeile verwirklicht.

Gruß Uwe
 
Uwe Seif Am: 29.03.2020 19:04:24 Gelesen: 394951# 1028 @  
@ Christoph 1 [#1025]

Hallo Christoph,

wenn ich es richtig weiß, war "Wppt-Elberfeld 1" später "Wuppertal 1". Ob es den von dir gesuchten "WUPPERTAL 1/bt/56" überhaupt gibt?

Gruß Uwe
 
Christoph 1 Am: 29.03.2020 22:41:11 Gelesen: 394912# 1029 @  
@ bernhard [#1026]
@ Uwe Seif [#1027]

Hallo Bernhard und Uwe,

vielen Dank für die guten Erklärungen! Ich kann mir das nun so ungefähr vorstellen. Vielleicht kriege ich ja irgendwann mal auch so ein Teil zum anfassen.

@ Uwe Seif [#1028]

Genau, aus Elberfeld 1 wurde Wuppertal 1. Deshalb dachte ich ja auch, es müsste aus den 1970er oder frühen 1980er Jahren noch einen Stempel mit "2-stelliger" PLZ 56 geben. Aber vielleicht gibt es den tatsächlich gar nicht.

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 30.03.2020 14:17:16 Gelesen: 394869# 1030 @  
@ Christoph 1 [#1029]

Hallo Christoph,

in Ergänzung zu Bernhards [#1026] und Uwes [#1027] perfekten Erklärungen, hier die richtige Anordnung des Typenradsatzes aus der PTZ Norm (1341.04):



Hier kann man genau die 9 verschiedenen Typenräder sehen und wie sie beschriftet sind (anstelle der Striche können heute z.T. auch Nullen stehen).

Falsch eingebaute, kopfstehende Datumswalzen bei HRSt habe ich bis jetzt nur sehr, sehr selten feststellen können. Bislang nur bei BZ und da liegt mir auch nur dieses Beispiel aus dem BZ 63 vor. Dort kam es aber wohl öfter oder länger vor (vielleicht derselbe Mitarbeiter ?).



Von Postämtern, auch aus früheren Zeiten habe ich noch keine Kopfsteher gesehen. Anscheinend wurde und wird da doch sehr sorgfältig gearbeitet, bzw. nachkontrolliert und auf die Einhaltung der richtigen Anordnung Wert gelegt.

Viele Grüße,
Peter
 
omega_man Am: 30.03.2020 20:52:40 Gelesen: 394827# 1031 @  
Guten Abend zusammen,

Handrollstempel sind jetzt zwar nicht unbedingt mein Thema, aber bei der heutigen Belegedurchsicht ist mir der hier aufgefallen:



BRIEFZENTRUM 70 vom 2.3.2011, trotz des relativ klaren Abschlags (Abroll ???) ist kein UB erkennbar.

Grüße

Dierk
 
jahlert Am: 30.03.2020 21:32:02 Gelesen: 394817# 1032 @  
Moin,



dieser Stempel landete vielleicht nur deshalb auf dem Brief nach Berlin-Lichterfelde, um hier mal gezeigt zu werden.

Viele Grüße,
Jürgen
 
filunski Am: 31.03.2020 00:11:38 Gelesen: 394798# 1033 @  
@ omega_man [#1031]

Hallo Dierk,

interessante Entdeckung! ;-)

Handrollstempel aus BZ kommen ganz selten auch mal ohne UB vor, aber der hier aus dem BZ 70 (Stuttgart) war bislang nicht darunter. Im BZ 70 gibt es eine Unmenge an Handrollstempeln und die verschiedenen UB sind auch in verschiedenen Listen aufgeführt, darunter aber keiner ohne UB! Dein Abschlag ist auch qualitativ so hochwertig, dass ein tatsächlich vorhandener UB zu sehen sein müsste.

@ jahlert [#1032]

Hallo Jürgen,

ja, sehe ich auch so und freue mich, dass du uns den hier präsentierst!

Danke euch beiden für das Zeigen hier im Thema. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 31.03.2020 10:14:09 Gelesen: 394767# 1034 @  
@ bernhard [#994]

Hallo Bernhard,

bisher habe ich die von Dir angegebene Literatur noch nicht lokalisieren können. Hast Du die Schrift? Gibt es dort für uns "Honig zu saugen"?

coroafreier Gruß Walter
 
bernhard Am: 31.03.2020 16:08:54 Gelesen: 394722# 1035 @  
@ Tuffi [#1034]

Hallo Walter,

schön von Dir zu hören, besonders Coronafrei ;-)!

Dieses Buch bringt uns nicht weiter; Breusch wird nur so nebenbei erwähnt. Einzig ein paar gute Abbildungen von HRSt, siehe die nachfolgenden Bilder.





Der HRSt von Pforzheim 2 wurde offenbar in der Zusammenstellung der Poststempel vergessen.

Hier noch etwas Text:




Viele Grüße
Bernhard
 
Christoph 1 Am: 31.03.2020 22:07:44 Gelesen: 394692# 1036 @  
@ filunski [#1033]

Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Ergänzungen. Nun weiß ich wirklich alles über die Einstellmöglichkeiten der moderneren Handrollstempel.

Als kleines Dankeschön und vorgezogenes Osterei - ganz speziell nur für Dich:



Ein deutsch-sorbischer Handroller aus Lübben/Lubin. Wenn ich es richtig sehe, hat er den UB i (oder hat er gar keinen UB?)

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 01.04.2020 00:22:06 Gelesen: 394670# 1037 @  
@ Christoph 1 [#1036]

Hallo Christoph,

super! ;-)

Du liegst mit dem UB völlig richtig, es ist ein "i", kann ich bestätigen. Der Abschlag ist vom Ende der bekannten Verwendungszeit.

Danke für die Präsentation.

Viele Grüße,
Peter
 
becker04 Am: 01.04.2020 10:02:14 Gelesen: 394625# 1038 @  
Guten Morgen,

gerade in die Hände gefallen, zwei Zeitungsdrucksachen aus Berlin.



Viele Grüße
Klaus
 
Tuffi Am: 01.04.2020 10:11:33 Gelesen: 394624# 1039 @  
@ bernhard [#1035]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für Deine Scans. Die helfen uns weiter. Für Stempel PFORZHEIM 1 haben wir ein neues Frühdatum: 26.09.28 Da nun für diesen Stempel eine lange Verwendungszeit vorliegt, gehe ich davon aus, dass es sich dabei um den ersten Versuchsstempel in Pforzheim handelt. Dafür spricht das Fehlen der Zierstücke wie bei seinem Vorgänger.

Schön ist auch die Abb. 58 im Vergleich zu Abb. 5 im Klüssendorfprospekt. So unterscheiden sich Werbeabbildungen und Ausführungen.

Gruß aus Münster

Walter
 
bernhard Am: 01.04.2020 16:05:20 Gelesen: 394564# 1040 @  
@ Tuffi [#1039]

gehe ich davon aus, dass es sich dabei um den ersten Versuchsstempel in Pforzheim handelt.

Hallo Walter,

davon gehe ich auch aus, zumindest halte ich es für sehr wahrscheinlich. Der HRSt ist, wie im Beitrag [#994] ausgeführt, einmalig.

@ bernhard [#994]

Bei genauerer Betrachtung gibt es Auffälligkeiten die für einen Versuchsstempel sprechen.

Viele Grüße
Bernhard
 
omega_man Am: 02.04.2020 07:04:00 Gelesen: 394331# 1041 @  
@ filunski [#608]

Hallo zusammen,

aus dem BZ 73 ist dieses Pärchen aufgetaucht. UB a sowohl auf Hand-, als auch Handrollstempel.



Briefzentrum 73 - a - 02.05.2011



Briefzentrum 73 - a - 30.12.2010

Grüße

Dierk
 
filunski Am: 02.04.2020 23:50:46 Gelesen: 394162# 1042 @  
@ omega_man [#1041]

Hallo Dierk,

ja, ungewöhnlich und nicht ganz den (ehemaligen) Postanweisungen entsprechend (aber wen interessiert das noch bei der DPAG)!

Von mir noch ein, auch nicht so oft zu findendes Beispiel eines Handrollstempels aus der Zeit der Bundespost aus (Richard wird es freuen ;-)) Leutkirch:



LEUTKIRCH IM ALLGÄU 1 / 797

Der Abschlag ist nicht ganz optimal, aber dieser Handrollstempel hat tatsächlich keinen UB wie der nächste Abschlag zeigt:



Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 04.04.2020 10:54:12 Gelesen: 394019# 1043 @  
Shinokuma Am: 04.04.2020 21:59:47 Gelesen: 393953# 1044 @  
@ filunski [#1030]

Hallo Peter,

Deine Mutmaßungen über das BZ 63 kann ich nur bestätigen.

Bei nachfolgendem HRSt aus dem Jahr 2014 ist nicht nur das Datum kopfstehend, sondern innerhalb des Datums ist dann auch noch die Uhrzeit kopfstehend eingesetzt.

Ein doppelter Kopfsteher also.



Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag

Gunther
 
bernhard Am: 04.04.2020 22:31:08 Gelesen: 393946# 1045 @  
@ JohannesM [#1043]

Hallo Eckert,

nein, den hatten wir noch nicht - sehr schön.

Nachfolgend ein weiterer Leipziger Maschinenstempel als Handrollstempel verwendet.



Leipzig f 13 *, 06.09.1923 (Sylbe Reservewalze)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 05.04.2020 13:40:29 Gelesen: 393868# 1046 @  
Hallo zusammen,

sehr schön, was Ihr hier wieder alles zeigt. ;-)

Vielen Dank an Eckhard [#1043] und Bernhard [#1045] für die schönen Abbildungen.

@ Shinokuma [#1044]

Hallo Gunther,

da hast du ja einen besonders ungewöhnlichen "Knaller" raus gefischt. Anscheinend hatten die im BZ 63 einen recht "einfallsreichen" Handrollstempel-Operateur und auch keine besonders effektive Kontrolle. Bis jetzt scheint dieser Falscheinbau nur im BZ 63 vorzukommen (mal sehen, ob noch jemand weitere Beispiel auch aus anderen BZ findet), dort war dies aber über Jahre immer wieder der Fall. Hier noch zwei Beispiele dazu, die ich nach langem Suchen noch gefunden habe:



Zur Ehrenrettung des BZ 63 sei aber auch noch erwähnt, dass man dort auch "richtig" konnte: ;-)



Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 05.04.2020 15:08:38 Gelesen: 393804# 1047 @  
@ filunski [#1046]

Hallo zusammen,

von mir auch mal wieder ein rotes Lebenszeichen. Ich muss mal wieder hinterher kleckern.

In dem Beitrag [#263] hatte ich erwähnt das es noch eine s/w Kopie mit UB _e_ vom Verwender Frisch-Röst-Kaffee Max Herz G.m.b.H. gibt. Hier abgebildet nun das Postkartenformular. Ins Auge fällt, das bei diesem Handroller im Gegensatz zu den anderen beiden [1] statt nur „Bezahlt“ jetzt "PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT" eingesetzt ist. Außerdem der Stempel normal steht und nicht im Uhrzeigersinn gedreht ist.



(24a) HAMBURG 7 - PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT _ UB e _ Frisch-Röst-Kaffee / Max Herz G.m.b.H. / (24a) HAMBURG 36 / Caffamacherreihe 1 - 5 - Muster auf Postkartenformular vom 22.3.1955. Stelle ich natürlich in die Datenbank.

Viele Grüße
Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/205614
 
juju Am: 05.04.2020 17:48:48 Gelesen: 393775# 1048 @  
@ filunski [#1046]

mal sehen, ob noch jemand weitere Beispiel auch aus anderen BZ findet

Aber gerne doch ;)

BZ 56 Koblenz vom 10.10.14, UB leider nicht erkennbar.



Beste Grüße,
Justus
 
Shinokuma Am: 05.04.2020 19:37:34 Gelesen: 393745# 1049 @  
Heute möchte ich anhand der Poststelle Nürnberg 3 zeigen, dass dort im Jahr 1979 ziemlich gleichzeitig 2 verschiedene HRSt-Typen im Einsatz waren, einer mit dem Stempelkopf in Rollrichtung und der andere um 90° gedreht.



Natürlich könnte es auch sein, dass zufällig gerade zwischen dem 18.3. und dem 6.5. der HRSt dort ausgetauscht wurde.

Vielleicht weiß jemand, ob es üblich war, mehrere HRSt gleichzeitig im Einsatz zu haben.

Herzliche Grüße an alle

Gunther
 
mumpipuck Am: 06.04.2020 00:39:32 Gelesen: 393695# 1050 @  
Hallo Gunther,

ja, beides war üblich. Größere Postämter verfügten über eine Vielzahl von Handrollstempeln parallel. Diese wurden benutzt, bis sie verschlissen waren. Somit liefen teilweise auch beide Ausrichtungen des Stempelkopfes parallel.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
rumburak Am: 06.04.2020 19:28:28 Gelesen: 393550# 1051 @  
@ filunski [#132]

Hallo filunski,

hier ein weiterer Handroller der Firma Nordkurier von 2016. Leider nur auf einem Briefstück und aufgrund der dunklen Markenfarbe nicht ganz so gut zu erkennen.

Viele Grüße


 
filunski Am: 07.04.2020 00:02:17 Gelesen: 393497# 1052 @  
@ rumburak [#1051]

Hallo rumburak,

Super! :-)

Der zweite bis jetzt überhaupt erst aufgetauchte Handroller eines Privatpost-Dienstleisters. Anscheinend hat Nordkurier mit dem von dir gezeigten Handroller seinen eigenen Vorgänger Handrollstempel abgelöst.

Danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 08.04.2020 13:37:23 Gelesen: 393288# 1053 @  
Hallo,

hier ein Handroller aus dem Briefzentrum 85 mit dem UB "rg".



Interessant ist der Stempeltext:

BRIEFZENTRUM 85 GROSSAST, also eine Großannahmestelle.

Stempeldatum ist der 26.2.1999.

Viele Grüße
Christoph
 
volkimal Am: 09.04.2020 16:17:01 Gelesen: 393126# 1054 @  
Hallo zusammen,

der kam heute mit der Post:



Ein Handrollstempel vom Briefzentrum 44, da der Brief unterschiedlich dick war.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 09.04.2020 23:01:44 Gelesen: 393026# 1055 @  
@ volkimal [#1054]

Hallo Volkmar,

interessantes Beispiel für eine aktuelle, nicht alltägliche Handrollstempelentwertung. Der Handroller hier auch noch sauber abgerollt und noch nicht durch die neuen Tintenstrahler ersetzt. Danke fürs Zeigen. ;-)

Dazu gleich noch von mir einen Handroller Neuzugang. Ebenfalls eine sehr ungewöhnliche, moderne Handrollstempelentwertung im Briefzentrum 68. Auf einer Postkarte, hier eine Einsendung zu einem Preisausschreiben. Auf älteren derartigen Preisausschreiben-Karten, vor der Einführung der BZ, öfters mal zu finden, aber danach in den Briefzentren, kaum mehr:



Viele Grüße,
Peter
 
LOGO58 Am: 11.04.2020 15:05:31 Gelesen: 392805# 1056 @  
Hallo zusammen,

ein normaler HRSt, wie er im BZ 73 häufiger eingesetzt wird.



Sehr sauber und lesbar abgerollt, nur ging dem/der "Postler/in" auf den letzten "Metern" die Luft aus. ;-)

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
Christoph 1 Am: 11.04.2020 18:19:06 Gelesen: 392766# 1057 @  
@ Christoph 1 [#1053]

Neulich war es eine GROSSAST (Großannahmestelle), heute zeige ich einen ZSPL (Zustellstützpunkt mit Leitfunktion)



Frankfurt (Oder) von 1999

Gruß
Christoph
 
filunski Am: 14.04.2020 13:43:22 Gelesen: 392376# 1058 @  
Hallo zusammen,

mal wieder eine zumindest "Ungewöhnlichkeit" aus einem BZ, heute das BZ 80 (München).

Dazu erst mal drei Stempelköpfe:



Alle drei Stempelköpfe tragen die UB Kombination "mb". Ist ja für die BZ Stempel nicht ungewöhnlich, ganz im Gegenteil. Aber eigentlich den Maschinenstempeln vorbehalten.

Ihr habt es natürlich längst erkannt, Maschinenstempelköpfe liegen bei dieser Abb. nur rechts und links vor (einmal mit, einmal ohne Posthorn). Der mittlere Stempelkopf gehört zu einem Handrollstempel:



Viele Grüße,
Peter
 
juju Am: 17.04.2020 21:03:15 Gelesen: 391916# 1059 @  
Hallo zusammen,

hier ein Briefstück mit Handroller (hoffe ich doch!) aus Japan:



Kann jemand nähere Angaben machen? Würde ihn gern in die Datenbank stellen, kenne mich mit japanischen Stempeln aber ganz und gar nicht aus. ;-)

Beste Grüße
Justus
 
filunski Am: 17.04.2020 22:45:47 Gelesen: 391892# 1060 @  
@ juju [#1059]

Hallo Justus,

ja, du liegst richtig, es ist ein Handrollstempel.

Das Datum nach unserem (gregorianischen) Kalender ist der 20.5.1988 (63 die Jahresangabe im Stempel = Jahr 63 der Shōwa-Zeit, Regentschaft Kaiser Hirohitos). Der Ort 熊本東 ist Kumamoto Ost. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 18.04.2020 19:20:39 Gelesen: 391707# 1061 @  
Danzig in den letzten Kriegs Wochen, mit Kurierpost befördert:



Danzig * 5 a (vermutlich, schlecht sichtbar), 08.03.1945

Viele Grüße
Bernhard
 
webpirate Am: 19.04.2020 10:01:59 Gelesen: 391574# 1062 @  
Eine Frage in die Runde:

Liegt jemandem der nachstehend abgebildete Großschönauer schon auf Beleg vor und wenn ja welche Daten sind bisher registriert?



Quelle der Abbildung: "Altstempel deutscher Postanstalten ..." Richter/Griese 2010 - mir bisher einzig über den Weg gelaufene Abbildung

Gruß
Denis
 
bernhard Am: 26.04.2020 23:46:35 Gelesen: 390815# 1063 @  
Der nachfolgende HRSt Celle 1 h ist mir erst aus dem Jahre 1944 bekannt. Kennt jemand Verwendungsdaten vor 1944 von diesem Stempel?



Celle 1 h, 29.11.1945

Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 27.04.2020 15:51:38 Gelesen: 390691# 1064 @  
Gerade hat ihn der Landbriefträger von der "grünen Insel" geliefert.



Ich glaube der Stempel ist vom Flughafen Dublin (eventuell irisch), vielleicht können da die "einschlägigen" etwas sagen.

Beste Grüße
Eckhard
 
Christoph 1 Am: 27.04.2020 16:32:20 Gelesen: 390675# 1065 @  
@ JohannesM [#1064]

Ich glaube der Stempel ist vom Flughafen Dublin (eventuell irisch), vielleicht können da die "einschlägigen" etwas sagen.

Der Stempeltext lautet BAILE ÁTHA CLIATH, das ist der irische Name für Dublin.

Unten steht DMC = Dublin Mail Center (Briefzentrum Dublin).

Einen Bezug zum Flughafen kann ich nicht erkennen.

Viele Grüße
Christoph
 
JohannesM Am: 27.04.2020 19:51:33 Gelesen: 390591# 1066 @  
@ Christoph 1 [#1065]

Ja, du hast recht, der AIR MAIL-Stempel hat mich da verleitet.

Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 27.04.2020 22:43:15 Gelesen: 390563# 1067 @  
@ JohannesM [#1064]
@ Christoph 1 [#1065]

Hallo Ihr beiden,

tolles "Teil"! Danke an Christoph für die perfekte "Entschlüsselung" des Stempeltextes und danke an Eckhard für die Präsentation. ;-)

Von mir ein ebenfalls nicht häufiger Handroller, den ich heute bekam:



NAUMBURG / ZSP / 06618 vom 12.01.1997

Viele Grüße,
Peter
 
JohannesM Am: 01.05.2020 18:43:44 Gelesen: 390166# 1068 @  
@ webpirate [#1062]

Hallo Denis,

aus dem Amtsblatt 1949 Nr. 20:



Beste Grüße
Eckhard
 
volkimal Am: 05.05.2020 11:02:43 Gelesen: 389616# 1069 @  
Hallo zusammen,

im Beitrag [#975] habe ich den Handrollstempel "4714 Selm 2" = Bork vorgestellt. Den vorherigen Stempel "4711 Bork" habe ich noch nicht gezeigt. Hier ist er:



Am 1. Januar 1975 wird 4711 Bork nach 4714 Selm eingemeindet. Im Stempel änderte sich die Ortsbezeichnung am 1.9.1977.



Hier ein Stempel vom letzten Tag des alten Borker Stempels. Die Stempel des Postamtes 4714 Selm 2 = Beifang (bis 31.8.1977) kommen nach Bork = 4714 Selm 2 (ab 1.9.1977). Das Postamt Beifang bekommt neue Stempel mit der Bezeichnung "4714 Selm 3".



Dieser Brief dokumentiert den Übergang. Der Absenderfreistempel hat noch die alte Stempelbezeichnung. Leider ist der Tag des Handrollstempels 4714 Selm 2 nicht zu erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 06.05.2020 23:31:18 Gelesen: 389327# 1070 @  
@ volkimal [#1069]

Hallo Volkmar und alle,

vielen Dank für die anschauliche Darstellung und Handrollstempel-Dokumentation zu Bork/Selm! ;-)

Aus aktuellen Neuzugängen kann ich heute ein interessantes Stück aus Afrika zeigen. Hier der Beleg:



Ein Luftpostbrief, muss recht dick gewesen sein, eventuell eine Warenprobe/-sendung von Salisbury in Rhodesien nach München.

Im Detail der Handrollstempel:



Ein "Gebühr bezahlt" (Postage Paid) Handrollstempel. Der dürfte so schnell nicht wieder zu finden sein.

Viele Grüße,
Peter
 
webpirate Am: 07.05.2020 12:33:57 Gelesen: 389213# 1071 @  
@ JohannesM [#1068]

Hallo Eckhard,

danke für den Hinweis, das beschränkt zumindest mal den Suchradius nach gelaufenen Stücken erheblich.

Gruß
Denis
 
Christoph 1 Am: 07.05.2020 22:21:57 Gelesen: 389076# 1072 @  
Hallo zusammen,

drei Bedarfsbriefe aus dem Ausland mit schönen Rückseiten. :-) Zumindest sind sie für Handrollstempelfreunde interessanter als die Vorderseiten.



Einschreiben mit Nachnahme aus Schweden nach Frankfurt. Die Vorderseite ist in einem anderen Thema zu sehen [1].



zwei Eilbriefe aus Italien nach Essen von 1968/1969. Die Vorderseiten sind nicht zeigenswert (Fensterumschläge, geknickt, verstempelt...)



Beim ersten Brief von 12/1968 handelt es sich um den Handroller mit UB cn. Beim zweiten Beleg (6/1969) bin ich unsicher, glaube aber, dass es cm ist (ganz links ist noch ein Fragment eines zweiten Stempelkopfabdrucks zu sehen, dort meine ich das m zu erkennen). Es könnte aber auch nochmals cn sein.

Viele Grüße
Christoph

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/232421
 
Tuffi Am: 08.05.2020 11:51:30 Gelesen: 388896# 1073 @  
In einigen Abschlägen von frühen HRSt taucht eine Stempelform ohne Zeitangabe auf, deren Bedeutung mir nicht erklärlich ist. In der ADA IV 2, Fassung 1931 fand ich sie im Nachtrag 1937. Postamtlich heißt es hier: Vereinfachter Dienststempel in Briefschließ- und Stempelmaschinen der Postscheckämter.

Das macht für HRSt keinen Sinn. War das der Grund, diese Form dort nicht weiter zu verwenden? Ist der * 13 * von Leipzig zuerst auf Dienstbriefen des Postscheckamtes zum Einsatz gekommen?

Gruß Tuffi
 
juju Am: 08.05.2020 16:08:51 Gelesen: 388842# 1074 @  
@ Christoph 1 [#558]

Hallo zusammen,

durch das Handrollstempel-Thema hier haben Handrollstempel auch außerhalb meiner beiden Sammelgebiete die damit zu tun haben, mein Interesse erweckt - vielen Dank daher von mir erstmal an alle "Poster" an dieser Stelle.

Auch ich finde es erstaunlich, dass eine solche "Stiefgattung" der Stempel hier so einen großen Anklang findet - und dieses Thema fast täglich auf der Startseite steht.

Nun möchte ich auch mal versuchen, hier einen Vertreter einer sehr sehr selten gewordenen Stempelgattung vorzustellen und die kleine Geschichte dazu zu erzählen.

Das Ganze fing vor ein paar Wochen an, als ich hier ein wenig sortierte und dabei auch eine kleine Kiste in der Hand hatte, wo ein paar Stempel auf Briefabschnitten drin waren. Es waren nicht irgendwelche, es waren Handroller mit fünfstelliger PLZ, die ich geschenkt bekam. Der Großteil stammte natürlich aus den Neunzigern, aber von Abschlägen aus 2004 und 2005 ging es bis zu einem Handroller aus Augsburg aus dem Jahre 2013. Ein für einen Handroller sehr schönen und auch sehr späten Abschlag ist ja schon recht selten zu finden. So erregte dieser Stempel meine Aufmerksamkeit:



GEMÜNDEN A MAIN 1 / c / 97737 vom 29.12.2015

In einer Konversation mit einem Sammlerfreund schließlich ging es um den Stempel und er suchte mir einen Abschlag dieses Stempelgerätes aus der stampsX-Datenbank aus dem Jahre 2008 heraus. Nach einer kleinen Suche schließlich war die in Frage kommende Filiale (im Einzelhandel!) inklusive Kontaktdaten ausfindig gemacht.

Einige Wochen später, genauer gesagt am Dienstag, fand ich dann mal wieder Zeit, scannte diverse Stempel für die Datenbank an und tätigte dann einen Anruf. Die Dame am Telefon war sehr freundlich, und gab mich, da sie selbst offenbar nicht so viel Ahnung von Stempeln hatte, an die Chefin weiter. Diese konnte mir dann erklären, dass man zwei Stempel besäße, "einen zum Stempeln und einen zum Rollen". Als ich das hörte und mich nochmal vergewisserte, dass der Stempel wirklich noch existiert, freute ich mich natürlich schon wie Bolle. ;-)

Der Stempel dort wird laut der Dame dort gehegt und gepflegt und wurde wohl auch schon mehrfach repariert und geklebt. Weil man von der Post keinen neuen bekäme - warum man in einer Filiale jetzt noch einen HRSt benötigt habe ich nicht gefragt. So viele Sendungen (Einschreiben), wo noch von Hand gestempelt wird, werden dort denke ich mal nicht eingeliefert, dass man mit einem Handroller eine nennenswerte Zeitersparnis hätte.

Genug der Rede, heute kam dieser Brief hier an:



Eine Augenweide. ;-)

Auch wenn es sicherlich nicht Bedarf ist, aber ich glaube es ist recht schwer, im Jahr 2020 noch einen im Einsatz befindlichen, lesbaren und gepflegten HRSt mit PLZ zu finden. Und dann auch gleich noch einen schönen Abdruck/Abroll zu bekommen.

Hier noch mal ohne Marken:



So, das war es jetzt aber auch. Aber dieses kleine Erfolgserlebnis hat mich dazu bewegt, in der nächsten Zeit auch die anderen Filialen ausfindig zu machen, von denen noch recht neue Abdrücke - oder Abroller? ;-) - stammen, mehr als 2x 80 Cent und ein paar Cent für die Telefonrechnung kann man nicht verlieren ;-)

Auch bei der hiesigen Hauptpost wollte ich noch nachfragen, da liegt mir ein Abschlag aus 1995 vor. Vielleicht konnte ich damit ja auch noch einige andere Handrollstempelfreunde animieren, mal nach noch im Gebrauch befindlichen Filial-Handrollern Ausschau zu halten - vielleicht lässt sich ja noch die ein oder andere Überraschung wie diese finden.

Beste Grüße,
Justus
 
filunski Am: 08.05.2020 16:31:51 Gelesen: 388833# 1075 @  
@ juju [#1074]

Lieber Justus,

Das ist also die Überraschung, die du mir etwas kryptisch angekündigt hast.

Ganz große Klasse, da bin ich jetzt mehr als begeistert. Tolle Recherche und herzlichen Dank für deine Präsentation hier im Thema. ;-)

Viele Grüße und bis zum nächsten Kracher,
Peter
 
bernhard Am: 08.05.2020 20:23:11 Gelesen: 388788# 1076 @  
@ Tuffi [#1073]

Hallo Tuffi,

ich habe zwar die entsprechende Dienstanweisung, doch konnte ich deine Angaben auf die schnelle nicht finden. Ich nehme an du beziehst dich auf Angaben ab Seite 22? Auf Grund mehrerer Berichtigungen kann ich die ursprünglichen Angaben nur noch zum Teil lesen, die meisten Seiten wurden 1940 durch weitere Berichtigungen ersetzt. Vielleicht kannst du ja mal den entsprechenden Passus einscannen.

Wenn ich mich recht erinnere wurden die vereinfachten Dienststempel in der VELOPOST bereits 1913 eingeführt. Aus Rationalisierungsgründen wurde der Tagesstempel und der vereinf. Dienststempel in einem Stempelabdruck untergebracht. In den Handrollstempel der normalen Postämter machte dies keinen Sinn. Die analog gestalteten HRSt welche du ansprichst, sind ja nur von normalen Postämtern bekannt, darunter ja auch Orte ohne Postscheckamt.

Meine Theorie:

Man war zuerst bestrebt, dass sich das Stempelbild (mit Ortangabe und Datum) in möglichst kurzen Abständen wiederholt und somit möglichst oft auf den Briefmarken und dem Umschlag abgedruckt wird (statt so vieler Wellen).

Dies führte bei BREUSCH zu einem extrem kleinen Rollendurchmesser. Nachteil: Abdrucke waren nicht immer deutlich; die Datumsziffern druckten ober- und unterhalb oft mit.

Andere Hersteller gingen mit einem größeren Rollendurchmesser ins Rennen und sorgten mit dem "vereinfachten Dienststempel" für entsprechende Abhilfe bei der Wiederholung des Ortsnamens. Die Funktion/Sinn war hier dann nicht mehr das vereinfachte Dienstsiegel, sondern einfach die Wiederholung des Ortsnamens und weniger Wellenlinien. Ein weiterer Vorteil des größeren Durchmessers ergab sich dann für die Werbeeinsätze.

Breusch/Klüssendorf haben dies dann ebenfalls so übernommen.

Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken. Versuche dies gerade in einem geplanten Artikel für den nächsten Gildebrief zu verwurschteln.

Was hältst du von dieser Theorie?

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 08.05.2020 23:04:44 Gelesen: 388748# 1077 @  
Liebe Freunde des Themas,

wie man an dem Beitrag [#1074] von Justus sieht, hat das Thema anscheinend noch immer ungebrochen seinen Reiz und lässt den forschenden Philatelisten auch noch unentdeckte oder vergessene "Sahnestückchen" und Überraschungen entdecken.

So etwas trudelte kürzlich auch bei mir ein. Ein gut bekannter Gildefreund aus Schweinfurt schickte mir den scan eines Belegs. den zeige ich hier mal:



Ein großformatiger Geschäftsbrief von Schweinfurt nach Leipzig aus dem Jahre 1941.

Interessant, deswegen hier im Thema, natürlich der Stempel. Ein reichlich seltsamer Stempel, Maschinen- oder Handrollstempel? Hier erst mal im Detail:



SCHWEINFURT / p vom 16.01.1941

Ihr ahnt es wahrscheinlich schon, es ist kein Maschinenstempel, sondern ein Handroller.

Aber was für Einer und was ist das für ein seltsamer Entwerter? So dachte ich auch erst, aber irgendwo im Hinterköpfchen meldete sich ein Déjà-vu, so etwas Ähnliches hast du schon gesehen. Der edle Spender des scans wusste auch nichts dazu und trotz inzwischen schon langer und intensiver Beschäftigung mit den Handrollstempeln war uns dieser auch in der Studiengruppe bislang nicht begegnet.

Schließlich fiel dann bei mir der Groschen und voilà, es war ein "Roter" an den mich dieser unbekannte Handroller erinnerte, nämlich der hier [1]:



Ein "(Päckchen-)Gebühr bezahlt-Handrollstempel" aus Schweinfurt der Firma Kugelfischer. Diese Stempel wurden von der Firma, die damit warb, bezahlt, blieben aber zum frei machen der Firmensendungen in der Obhut der Reichspost beim jeweiligen Postamt.

Nun schauen wir uns mal beide Stempel im direkten Vergleich an:



Es scheint ziemlich klar zu sein, es handelt sich um denselben Stempel. Meine Interpretation dazu, irgendwann vor 1941, endete der Vertrag der Fa. Kugelfischer mit der Reichspost. Die Post hatte jetzt aber immer noch den Stempel und irgendjemand kam dann darauf diesen, vielleicht weil zu Kriegszeiten Material, insbesondere Stahl, knapp war, als Handroller für den normalen Posteinsatz zu gebrauchen. Dazu wurde der Stempelkopf und das Werbeklischee, bis auf die noch zu sehenden Reste, entsprechend aptiert und die rote Farbwalze gegen eine Schwarze ausgetauscht.

Informationen dazu konnte ich bislang keine finden und auch der Stempel selbst scheint extrem selten zu sein.

Freue mich auf weitere Ideen und Beiträge dazu. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/274785
 
bernhard Am: 09.05.2020 00:03:45 Gelesen: 388693# 1078 @  
@ Nordluchs [#286]
@ bernhard [#403]

"Sieht aus wie ein Päckchenfreistempel, doch ohne entsprechende Inschrift."

soweit das Déjà-vu ;-)

Hallo Peter,

so wie du schreibst wird es sicherlich auch gewesen sein. Die Reste wurden belassen, damit auch noch etwas da ist um Farbe für die Entwertung auf zunehmen.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 09.05.2020 00:54:36 Gelesen: 388671# 1079 @  
@ bernhard [#1078]

Hallo Bernhard,

danke für die Erinnerung an Beitrag [#403]!

Den hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm, aber vielleicht noch im Unterbewusstsein. Danach war der Stempel ja noch recht lange im Einsatz. Der Abschlag auf der Schwarz-Weiß Abbildung zeigt 1953 als Datum.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 09.05.2020 08:09:50 Gelesen: 388619# 1080 @  
@ filunski [#1079]

Moin, moin,

der verstümmelte Unterscheidungsbuchstabe wurde evtl. noch aptiert, zumindest ist er auf der schlechten Literaturabbildung nicht mehr zu sehen.

Viele Grüße
Bernhard
 
westfale1953 Am: 09.05.2020 19:09:59 Gelesen: 388450# 1081 @  
Wahrscheinlich nichts Besonderes, oder?

BZ 02 be -6.-3-13



BZ 30 oo/op?? 13.12.06



Bernhard
 
Tuffi Am: 10.05.2020 10:13:02 Gelesen: 388262# 1082 @  
@ bernhard [#1073]

Hallo Bernhard,

als "oldi" habe ich so meine Probleme mit dem PC: Ich kann nicht scannen.

Im Besitz einer vorzüglich geführten ADA IV 2 von 1931 kann ich die eingefügten Berichtigungen (bis Juni 1942) zeitgenau erkennen. Mein Beitrag [#266] bezieht sich auf eine Ergänzung der Anlage 11, Seite 71 bis 75: Form, Größe usw der Aufgabestempel, in der vor Seite 74 die Berichtigung 361 eingeklebt ist. Sie zeigt einen Velopost-Stempel vom PSA Karlsruhe mit der von mir zitierten Erläuterung.

Die HRSt dort entsprechen bereits den Normstempeln in der Amtsblattverfügung 155/31 (Klüssendorf 03). Die fraglichen früheren Handroller (Leipzig, Stuttgart, Köln) haben keinen Hintergrund einer amtlichen Verfügung? Das scheint mir erstaunlich, weil die OPD in Stuttgart für Pforzheim zuständig war. Bei den entsprechenden uns bekannten Daten nach 1931 sollte es sich um geduldete Weiterverwendungen dieser Stempelform handeln. An dieser Problematik "wurste" ich zur Zeit. Ansonsten gehe ich mit Deinem Gedankengang konform.

Gruß Walter
 
Nordluchs Am: 10.05.2020 11:34:11 Gelesen: 388170# 1083 @  
@ Tuffi [#1082]

Hallo Walter,

frage wegen dem Scan doch mal "Töchting" ob Sie mit dem "Schmartphone" ein Bild machen kann ?

Herzliche Grüße

Hajo
 
bernhard Am: 10.05.2020 14:46:23 Gelesen: 388119# 1084 @  
@ Tuffi [#1082]

Hallo Walter,

ich dachte du meinst den Text. Dieser ist in meinem Exemplar weitgehendst durch neu eingeklebte Seiten ersetzt worden (Berichtigungen bis Anfang 1953).



aus ADA Abschnitt IV, 2 (nach Seite 74)

Ich glaube nicht, dass bei den frühen Handrollstempel der normalstehende Stempel als "vereinfachtes Dienstsiegel" angesehen worden ist. Die bekannten Belege wurden ja vom Publikum verwendet und liefern nicht als "Postsache". Das hätte auch die Einsatzmöglichkeiten dieser Stempel sehr stark eingeschränkt.
Nach meiner Ansicht sollte nur der "Freiraum" zwischen den Tagesstempel-Abdrucken durch etwas sinnvolleres als durch Wellen, z.B. eine weitere Ortsangabe, überbrückt werden. Möglichst mit unbeschränkter Gültigkeit.

Für eine "geduldete Weiterverwendung" sehe ich deshalb keine Veranlassung. Und warum machst du dies an dem Datum 1931 fest?

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 11.05.2020 10:28:28 Gelesen: 387820# 1085 @  
@ bernhard [#1084]

Hallo Bernhard,

die Abb. war der Ausgangspunkt meiner Überlegung. Für mich wäre interessant, wie der HRSt in der vorhergehenden ADA behandelt wurde. Wenn dieser in der frühen Weimarzeit gedruckt wurde, sollte es eine entsprechende Berichtigung über den HRSt geben. Ich habe noch eine ADA von 1911, in der die eingefügten Berichtigungen leider nicht datierbar sind. Ich glaube jedoch, dass diese am Ende der Kaiserzeit aus dem Verkehr gezogen worden ist.

Für mich ergibt sich die Frage, warum ein zusätzlicher Einsatz in die HRSt erfolgte, der der Form des vereinfachten Dienstsiegels entsprach. Das hätte doch auch ganz anders aussehen können. Klar ist, dass dieser dem zeitgenössischen Einsatz in der Velopostmaschine entspricht. HRSt kommen zudem nicht an Schaltern für die gewöhnliche Post zum Einsatz. Sollten die ersten HRSt mit diesem Einsatz an Schaltern verwendet worden sein, an denen auch die Dienstpost eingeliefert wurde? Ich wäre neugierig, ob es Dienstbriefe mit HRSt-Abschlägen aus der Zeit 1923 bis 1930 gibt. Ohne Postwertzeichen war diese Post für Sammler uninteressant und dürfte daher überwiegend entsorgt worden sein.

1931 ist für mich wegen der Amtsblattverfügung 155/31 (Normstempel) richtungsweisend.

Gruß Walter
 
filunski Am: 11.05.2020 23:16:00 Gelesen: 387673# 1086 @  
Verehrte Freunde der Handroller,

mal wieder eine "Neuentdeckung", zwar ein ziemlich miserabler Abschlag, oder besser "Abroll", auch nur auf einem erhalten gebliebenen Ausschnitt, aber bislang, zumindest nicht allgemein bekannt:



BZ 82 / p

Solche Handroller nur mit der Angabe BZ haben wir schon aus dem BZ 40 gesehen, die sind öfters zu finden. Es gibt sie in der mir bekannten und vorliegenden Literatur dazu auch aus dem Briefzentrum 82 (Starnberg/München-Süd). Bislang gelistet sind allerdings nur zwei mit den UB o und q. Die Logik legt natürlich nahe, dass es dann auch einen UB p geben oder gegeben haben müsste. Den haben wir jetzt auch!

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 12.05.2020 10:04:43 Gelesen: 387577# 1087 @  
@ Tuffi [#1085]

Eine kleine Ergänzung.

Die Kontoauszüge des PSA Leipzig wurden zunächst als Postsache überwiegend mit einem Maschinenstempel des PA 13 verschickt. Das änderte sich 1912 mit Einführung der Briefschließmaschine. Im Stempelbild sieht man dort den vereinfachten Dienststempel, dessen zeitgenossische Form dann im ersten Leipziger HRSt Leipzig * 13 * Ende 1923 zum Einsatz kam.
 
bernhard Am: 12.05.2020 18:54:28 Gelesen: 387329# 1088 @  
@ Tuffi [#1087]

Hallo Walter,

die ersten beiden VELOPOST-Maschinen wurden im PSch A Leipzig im Mai 1913 aufgestellt. In 1923 sollte das PA 13 nur noch in Notlagen evtl. damit zu tun gehabt haben.

Ich weiß jetzt was du willst. Ich habe auch schon eine Idee, muss nur noch etwas suchen. Ich melde mich!

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 15.05.2020 22:34:43 Gelesen: 386887# 1089 @  
Hallo zusammen,

mal wieder was Neues-Altes!

Kürzlich wurde ich durch einen interessanten Artikel auf einen ganz ungewöhnlichen Handrollstempel aufmerksam, fast schon eine kleine Sensation und sicherlich nur ganz wenigen Spezialisten weltweit überhaupt als Handrollstempel bekannt.

Die aufmerksamen Mitleser erinnern sich sicher noch an diesen Handroller:



Der erste "deutsche" Handrollstempel, ein Versuchsstempel aus Nürnberg mit nur kurzer Einsatzdauer, der aber schon Ort und Datum anzeigte.

Ganz ähnlich, nur etwas früher gab es in Schweden bereits diesen Handrollstempel:



Ein Handrollstempel aus Jönköping vom 10.9.1896. Bekannt sind diese Handrollstempel seit Mitte der 1890er Jahre und es handelt sich hier vermutlich um die weltweit ersten Handrollstempel mit Ort- und Datumsangabe. Handroller gab es schon einige Jahrzehnte früher, u.a. im UK und in Frankreich, aber immer ohne Orts- und Datumsangabe.

In Schweden war dieser Handrollstempel anscheinend schon schnell aus der Versuchsphase raus und kam in mehreren Städten zum Einsatz und das bis mindestens in die Mitte des ersten Jahrzehnts im 20. Jahrhundert.

Nachweisen kann ich ihn noch aus Göteborg:



GÖTEBORG vom 1.10.1896

Und aus Finspång:



FINSPONG
vom 8.12.1906

Leider habe ich keinen Beleg dazu und kenne bislang auch nur eine Abbildung eines solchen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 18.05.2020 00:30:11 Gelesen: 386643# 1090 @  
Liebe "Handroller-Fans",

mal wieder ein kleiner Ausflug zu den "Merk- und Denkwürdigkeiten" dieser Stempel. Heute besuchen wir dazu mal das (ehemalige) Postscheckamt in München.

Die meisten hier Mitlesenden dürften die von dort einschlägig bekannten Stempel kennen:



(13b) MÜNCHEN P SCH A / b mit Entwerter/Werbeklischee Postscheckamt / München / Postsache [1].

Ein recht häufig zu findender Maschinen-Bandstempel der bei den Postscheckämtern eingesetzten Velopost-Maschinen.

Gleich noch Einer von diesem Postscheckamt:



MÜNCHEN P SCH A / f, auch der wieder mit dem Entwerter/Werbeklischee Postscheckamt / München / Postsache.

Den aufmerksamen Lesern des Themas und inzwischen Kennern der Thematik, fällt jetzt gleich etwas auf. Nein, nicht die aptierte PLGZ, sondern die anschmiegenden Striche des Entwerters. Ein deutlicher Hinweis auf einen Handrollstempel. Könnte aber auch täuschen?

Nein, diesmal ist es tatsächlich ein Handrollstempel.

Hier der Beleg dazu, ein Dienstbrief des PSchA, der per Einschreiben an die Deutsche Bundesbank in Frankfurt ging. Muss so wichtig gewesen sein, dass der abfertigende Postbeamte (zu unserem Glück) seinen Handroller gleich mehrfach einsetzte:



Auch interessant, und jetzt sind wir doch wieder bei der aptierten PLGZ, dass 1976 (Stempeldatum), immer noch dieser Handrollstempel aus der Zeit vor Einführung der 4-stelligen PLZ im Einsatz war!

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/17025
 
Tuffi Am: 18.05.2020 10:25:05 Gelesen: 386568# 1091 @  
@ filunski [#1090]

Lieber Peter,

da hast Du eine neue Baustelle aufgemacht! Nach Durchsicht meiner PSA Belege von München hier meine frühen Daten für die "vereinfachte Dienststempel".

Postscheckamt München Postsache (drei Zeilen), Kennung im Poststempel

*** 2 Linien: 29.11.34
kein* 8 Linien: 20.05.35
Kb a 8 Linien: 11.10.38
b " 26.06.39
c fehlt
d 5 Linien 01.07.38
e 6 Linien 29.09.38
 

Ob der mir fehlende c ein Handrollstempel ist?

Gruß Walter
 

JohannesM Am: 19.05.2020 20:39:22 Gelesen: 386275# 1092 @  
Ich glaube das ist jetzt der 3. Handrollstempel vom BZ 07, zur Abwechselung mal mit richtig eingesetztem Datum.



Beste Grüße
Eckhard
 
Nordluchs Am: 20.05.2020 07:56:34 Gelesen: 386129# 1093 @  
@ Tuffi [#1091]

Hallo Walter, Peter und Bernhard,

nach einem Telefonat am letzten Wochenende, bekam ich jetzt einige unbekannte rote Handrollstempel übermittelt. Harald Krieg, den ich früher schon mal erwähnt habe, rettete diese Belege vor der Papiermühle. Mit dem folgenden Beleg eines Postkartenformular fange ich an.



HAMBURG 6 / ● PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT ● / ohne UB und ohne PLGZ / vom 28.03.1955 / Handstempel mit ausgemustert am 21.09.1959 / Muster auf Postkartenformular

Auffällig ist bei diesem Beleg, das keine PLGZ eingefügt ist. Weitere folgen demnächst. Nachsetzen möchte ich noch, das Hamburg 6 ein sehr eng begrenztes Gebiet um den früheren großen Hamburger Schlachthof war. Evtl. liegt darin der Schlüssel für die Verwendung von kleinen Sendungen (Päckchen) mit rotem Handrollstempel.

Viele Grüße

Hajo
 
filunski Am: 20.05.2020 23:11:29 Gelesen: 385989# 1094 @  
@ Nordluchs [#1093]

Hallo Hajo,

sehr schön und welcome back den "Roten". ;-) Freue mich schon auf weitere Neuankömmlinge.

@ bernhard [#1080]

Zum "Schweinfurter Rautenstempel" habe ich auch nochmals neue/genauere Erkenntnisse dank der Angaben eines Sammlerfreunds aus Schweinfurt.

Bisher, auf den uns bekannten Abschlägen nicht deutlich zu sehen, war die ebenfalls noch aptierte Postamtsnr. bei der aptierten Version. Hier eine Schwarz-Weiß-Abb. dazu:



SCHWEINFURT / 2 / p (UB unter Vorbehalt) vom 7.8.1942

In dieser Form belegt vom Juni 1940 bis Aug. 1942.

Danach ist der Stempel, abermals aptiert von Mai 1947 bis Aug 1958 belegt. Jetzt sah er so aus (PA Nr. und UB wurden aptiert, wie auch Bernhard bereits vermutet hatte):



Trotz der doch recht langen Verwendungszeit (mind. 1940 bis 1958) ist es erstaunlich wie wenige Abschläge davon erhalten geblieben sind und wie unbekannt dieser Stempel bislang war. Ein weiterer Beweis für das "Schattendasein" der lange so ungeliebten Handroller.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 21.05.2020 14:09:12 Gelesen: 385874# 1095 @  
@ Tuffi [#1085]
@ bernhard [#1088]

Hallo zusammen,

hier die Geschichte der ADA IV,2 laut dem „Quellenbuch des Fernmeldewesens“ von Erwin Horstmann, 1956 (Auszugsweise vorhanden):

ADA IV,2 in Kraft seit 1.2.1877 --> 15.9.1884 --> 1.6.1894 --> 1.7.1911 --> 1.4.1931 --> Nachdruck 1939

Das bedeutet, dass die Ausgabe ADA IV,2 von 1911 gesucht wird mit nachvollziehbaren Berichtigungen bis 1931. Falls jemanden diese Ausgabe hat, bitte melden oder nachsehen und posten.

Viele Grüße,
Bernhard
 
filunski Am: 23.05.2020 11:58:35 Gelesen: 385577# 1096 @  
@ filunski [#1012]

Rote Handrollstempel aus Bielefeld

Hallo zusammen,

ihr erinnert euch sicher an die ungewöhnlichen, roten Handroller aus Bielefeld. Sowohl von der dortigen Eilbriefstelle wie auch als "normale" Aufgabe- oder Ankunftsstempel vom Postamt. Hier ein Beleg dazu:



In Beitrag [#1012] habe ich zu der roten Farbe etwas spekuliert, aber so richtig schlau und fündig dazu wurde bislang noch niemand, zumal diese "rote Praxis" auch nur aus Bielefeld bekannt ist. Dort wurde sie aber über viele Jahre so gehandhabt.

Aufmerksam geworden auf die Studiengruppe zu den Handrollstempeln, erhielt ich vor Kurzem dazu Nachricht von einem Philatelisten aus Bielefeld, der dann auch das "rote Rätsel" auflösen konnte. In Bielefeld befanden sich die Telegramm- und Eilbotenstelle zusammen und benutzten lange immer (aus unerfindlichen, nicht mehr nachvollziehbaren Gründen) für ihre Handroller rote Stempelfarbe. Mein Informant, der mit Philatelie auch Handel betrieb, nutzte diesen Umstand auch gerne um seinen Kunden "schöne" Belege zukommen zu lassen und so mancher Sammler hielt die roten Handrollstempel für philatelistische Mache. Diese waren so aber ganz normal im täglichen Einsatz.

Dies ging so lange bis ca. Anfang der 1980er Jahre eine allgemeine Kontrolle durch die OPD Münster stattfand. Den Kontrolleuren missfiel das seltsame "Bielefelder Modell" und sie beendeten es dann und fortan wurde auch in Bielefeld wieder mit schwarzer Stempelfarbe gestempelt.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 23.05.2020 17:59:03 Gelesen: 385538# 1097 @  
Hallo an alle,

beim Aufräumen habe ich den folgenden Nachträglich Entwertet Handrollstempel vom IPZ 1 gefunden, den ich sicherheitshalber hier noch mal zeige, falls er doch noch nicht gezeigt wurde:



Es gibt hier noch einen zweiten Stempel mit dem UB "b". Die zwei Stempel wurden mal in der Anfangszeit nach der Anschaffung häufiger genutzt, landeten dann aber in einer Schublade und liegen seit dieser Zeit dort die meiste Zeit ungenutzt herum. Dies liegt halt auch daran, das eine Datumsänderung etwas umständlich einzustellen ist.

Viele Grüße Jürgen
 
Nordluchs Am: 23.05.2020 20:41:13 Gelesen: 385506# 1098 @  
@ filunski [#1096]

Hallo Peter,

nun dann hat sich „unser Rätsel“ mit Bielefeld geklärt. Aber interessant war es schon und schön, dass das sich jemand meldet.

Ich melde mich gleich mit einen anderen roten Handroller aus der Quelle von Harald Krieg.



(24a) LÜNEBURG 2 / Bezahlt - _ a_ vom 18.10 1958 - Vermerk mit Schreibmaschine: seit 20.10.1958.

Die Einführung ist zwar recht spät, aber wenn es nötig war.

Viele Grüße

Hajo
 
filunski Am: 27.05.2020 15:25:50 Gelesen: 385155# 1099 @  
Verehrte "Handroller-Fans",

mal kurz zurück zum Anfang, und zwar ganz zum Anfang dieses Themas. ;-)

Mit diesem Stempel fing es an:



Ein Versuchs-Handroller aus einem Versuch im Jahre 1972. Bis dato nur einigen wenigen Insidern überhaupt bekannt und über die Hintergründe blieb bis jetzt auch das meiste im Dunkeln.

Von einem auf unsere Studiengruppe aufmerksam gewordenen Philatelisten bekam ich dazu nun ein sehr interessantes Schriftstück, das hier eine beträchtliche Wissenslücke schliesst.

Es ist ein Schreiben des Posttechnischen Zentralamts in Darmstadt aus dem Jahre 1972. Darin wird dieser sog. "Handrollstempel mit 2 Stempelkreisen und Färbevorrichtung Postalia" beschrieben und seine Handhabung erklärt.

Auch ein Musterabschlag ist dazu abgebildet:



Beim Durchlesen der Beschreibung kommt man zu dem Schluss, dass es sich hier um ein sehr innovatives und fortschrittliches Gerät gehandelt haben muss. Dazu mal ein Zitat aus der Beschreibung:

"...Das Datum braucht nur in einem der beiden Stempelkreise umgestellt zu werden. Dabei wird das Datum des anderen Stempelkreises mit umgestellt.
Durch das Vorhandensein von 2 Stempelkreisen auf der Stempelwalze ist die Rückstellvorrichtung für die Stempelwalze (der sogen. Exzenter) entbehrlıch und weggefallen. Der Exzenter funktioniert bei Verschmutzung oft nicht. Er erschwert durch seine Bremswirkung, die durch stärkeren Druck auf den Stenpel überwunden werden muß, das Abrollen. Sein Wegfall bedeutet daher eine wesentliche Erleichterung beim Stempeln. Der Stempel läßt sich nunmehr leicht vor- und rückwärts abrollen.

Durch die abwechselnd auf dem Kopf stehenden Stempelkreise brauchen die zu stempelnden Sendungen nicht lesegerecht gedreht zu werden.

2. Färbevorrichtung "Postalia"

Anstelle der Farbwalze aus Filz ist die Färbevorrichtung der Absender-Freistempelmaschine "Postalia'" mit einer Schutzkappe angebracht. Sie besteht im wesentlichen aus dem mit einem Filzstrumpf überzogenem Farbbehälter mit Füllöffnung und Verschlußschraube. Aus dem Farbbehälter wird die Farbe regulierbar (s. unter Regeln der Abdrucke) über eine Zwischenwalze auf die Stempelwalze abgegeben."


Also eigentlich ein ganz tolles, neues Gerät zur leichteren Handhabung und effektiverem Einsatz. Trotzdem kam es nur in einem guten Dutzend von Postämtern großer Städte, für kurze Zeit zum Einsatz und verschwand dann sang- und klanglos für immer komplett von der Bildfläche! Woran mag das gelegen haben?

Viele Grüße,
Peter
 
drmoeller_neuss Am: 27.05.2020 16:44:39 Gelesen: 385133# 1100 @  
@ filunski [#1099]

Also eigentlich ein ganz tolles, neues Gerät zur leichteren Handhabung und effektiverem Einsatz. Trotzdem kam es nur in einem guten Dutzend von Postämtern großer Städte, für kurze Zeit zum Einsatz und verschwand dann sang- und klanglos für immer komplett von der Bildfläche! Woran mag das gelegen haben?

Ich vermute, dass dieses Stempelgerät mit zwei Stempelköpfen erheblich teurer war und besser gestempelt hat es auch nicht. :)
 
filunski Am: 28.05.2020 00:18:51 Gelesen: 385072# 1101 @  
@ drmoeller_neuss [#1100]

Hallo Uli,

vielen Dank für die Idee! ;-) Ja, ganz billig war diese technisch wohl anspruchsvollere Konstruktion, sicher nicht. Vielleicht gibt's ja noch mehr Gedanken dazu?

Dazwischen aber noch ein anderer Handroller, zwar nicht mehr neu hier im Forum, aber diesmal kann ich auch das "Postamt" dazu zeigen. ;-)



FÄHRSCHIFF DEUTSCHLAND / GROSSENBRODE-GJEDSER vom 9.6.1962

Abgerollt wurde er auf dieser Postkarte:



Hier sehen wir das Fährschiff Deutschland der Deutschen Bundesbahn auf dem dieser Handrollstempel zum Einsatz kam.

Viele Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 29.05.2020 23:10:29 Gelesen: 384690# 1102 @  
@ Christoph 1 [#1013] und [#1016]

Ich kann den Verwendungszeitraum des kopfstehenden Datums im Briefzentrum 07 noch etwas erweitern - Kilowarenfund von heute. :-)



Handrollstempel Briefzentrum 07, Unterscheidungsbuchstabe f, Stempeldatum vm 19.12.2014

Gruß
Pete
 
filunski Am: 30.05.2020 00:44:56 Gelesen: 384640# 1103 @  
@ filunski [#1099]

Hallo zusammen,

ich schließe nochmals an den Beitrag zu dem Versuch aus dem Jahre 1972 an.

Besonders gut schien dieser Versuchs-Handroller in Hamburg funktioniert zu haben. Dort gab es so super-schöne Abschläge wie diesen hier:



HAMBURG 1 / ao / 2 vom 11.10.1972

soviel zur Einstimmung auf den Handroller. ;-)

Jetzt habe ich noch einen Beleg aus Ulm:



ULM 1 / ma / 79 vom 1.12.1964

Wieder ein Handroller oder ein "falscher Freund"?



Der hat ebenso die anschmiegenden, kurzen Striche im Entwerter. Aber dann UB ma, eigentlich die typische UB-Kombination für Maschinenstempel und dann das Jahr, 1964, passt gar nicht zum Handrollstempel-Versuch! Wenn man genau vergleicht, fällt auch auf, dass die Striche anders am Stempelkopf ansetzen.

Da haben wir aber noch so einen Abschlag [1]:



Jetzt sehen wir auch einen weiteren Stempelkopf und der steht nicht, wie beim Handrollstempel, Kopf. Es ist tatsächlich ein Maschinenstempel und zwar ein Bandstempel mit 3 Stempelköpfen. Er stammt von einer Klüssendorf-Maschine, Modell 289. Von diesem Maschinentyp war nur ein Gerät im Einsatz, dieses, woher der gezeigte Abschlag stammt, in Ulm.

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/51570
 
Nordluchs Am: 31.05.2020 11:03:28 Gelesen: 384370# 1104 @  
@ filunski [#1103]

Hallo Peter, hallo zusammen,

einen weiteren roten Handrollstempel kann ich vorstellen. Das eingestellte Datum bitte nicht beachten, da hier die Ausmusterung am 31.3.1960 dokumentiert wird.



(24a) HAMBURG 2 / a / BEZAHLT - Einsatzvermerk: bis 31.03.1960, auf normaler Postkarte als Ersatz für Postkartenformular.

Interessant ist der zusätzliche handschriftliche Vermerk: Paketannahme.

Viele Grüße

Hajo
 
Christoph 1 Am: 01.06.2020 22:40:24 Gelesen: 384204# 1105 @  
@ Christoph 1 [#602]

Hallo zusammen,

im letzten Herbst hatte ich die Handrollstempel von Kassel mit PLZ 35 vorgestellt. Ich hatte die UB's fa, fb, fo, fp, fq, fr, fs und fu gezeigt.

Heute kann ich Neuzugänge vermelden:

Den gesuchten ft habe ich leider bislang nicht finden können - aber dafür sind nun völlig unerwartet fm und fn aufgetaucht!



Und noch ein Handroller vom Postamt 3500 Kassel 14 mit dem UB k, von dessen Existenz ich bislang auch nichts wusste:



Viele Grüße
Christoph
 
Tuffi Am: 02.06.2020 10:22:55 Gelesen: 384070# 1106 @  
@ filunski [#1103]

Lieber Peter,

der Stempel aus Ulm stammt von einer Klüssendorf-Maschine.

Gruß Walter
 
Nordluchs Am: 02.06.2020 19:42:51 Gelesen: 383970# 1107 @  
@ Tuffi [#1106]

Hallo Walter und alle anderen,

zwischendurch ein Fund eines Ausschnitts einer Päckchensendung. Schön, dass so etwas eigentlich Hässliches erhalten blieb. Die Aktenlochung könnte ein Hinweis auf bezahlte und abgeheftete Gebühren sein. Hoher „Heizwert“ hat mir gegenüber mal ein Juror zu meinen Stücken gesagt. Vor einem Monat rief mich der Mann an und fragte, ob ich nicht einen Vortrag über Freistempel halten könne. Meine Reaktion brauche ich wohl nicht wiedergeben.



(22c) AACHEN 5 / pn Päckchen vom 08.03.1961

Viele Grüße vom Altpapiersammler
Hajo
 
filunski Am: 03.06.2020 00:05:48 Gelesen: 383932# 1108 @  
@ Nordluchs [#1107]

Lieber Hajo,

Super, ich liebe dein "Altpapier"! ;-)

Vielen Dank fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 04.06.2020 11:00:24 Gelesen: 383799# 1109 @  
@ filunski [#1108]

Hallo Peter und alle anderen,

ganz kurz ein nettes Beispiel einer Datumskorrektur mit Handrollstempel auf einem Brief mit AFS (Typ: Satas Baby) aus Berlin.

Er kann auch ordentliches Zeug zeigen!



Viele Grüße

Hajo
 
filunski Am: 05.06.2020 23:42:43 Gelesen: 383724# 1110 @  
Hallo zusammen,

mal wieder ein ungewöhnlicher Neuzugang:



Und hier der Stempel im Detail:



SCHWABACH / 1 / * * h vom 31.03.1959

Dieser Handrollstempel hat das Dritte Reich mit Sternen überlebt, schlummerte wahrscheinlich die "1000 Jahre" in einer Schublade, und bekam dann, m.E. erst nach dem Krieg zu BRD Zeiten, die Postamtsnummer, 1, eingefügt (aptiert).

Viele Grüße,
Peter
 
saeckingen Am: 06.06.2020 08:19:55 Gelesen: 383702# 1111 @  
Tansania Inlandsbrief von Tanga 10.12.02 nach Dar-es-Salaam mit dem Aufdruckprovisorium 250/- auf 40/- auf der Vogel Freimarkenserie mit kopfstehendem Aufdruck.

Es handelt sich um einen Bedarfsbeleg der eine Grußkarte zum Zuckerfest (Fest des Fastenbrechens nach dem Fastenmonat Ramadan) enthielt.

Der Handrollstempel mit Wellenlinien von Tanga ist aus deutscher Produktion.


 
Nordluchs Am: 07.06.2020 10:02:44 Gelesen: 383650# 1112 @  
@ filunski [#1110]

Hallo Peter und alle anderen,

anbei auch ein altes interessantes Stück aus dem Fundus von Harald Krieg. Zählt wohl zu der alten Art mit nachträglich eingefügter PLGZ. Der ausgebloggte Unterscheidungsbuchstabe ist auch ungewöhnlich. In Ermangelung roter Farbe in schwarz abgerollt? In der Vergrößerung ist im unteren Steg aber noch zur Hälfte rote Farbe zu erkennen.



(24a) HAMBURG 7 / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT / PLGZ nachträglich eingefügt / erkennbares altes Datum 08.47 - anstelle eines Unterscheidungsbuchstabe runder voller Kreis / Hinweis von H.K evtl. UB e / Als Ausmusterungsdatum ist der 03.10.1957 auf dem Formular zu sehen.

Viel Grüße
Hajo
 
bernhard Am: 08.06.2020 13:01:56 Gelesen: 383606# 1113 @  
@ Nordluchs [#1112]

Hallo Hajo,

ich liebe solche Belege. Inbetriebnahme- und Außerbetriebnahme-Karten von Poststempeln sind das Optimum für einen forschenden Heimat- oder Gebietssammler.

Rote Stempelfarbe ist das m.E. aber nicht. Es ist ein roter Farbstrich mit dem der Postbeamte den fehlenden Steg herausgehoben hat, siehe auch Unterstreichungen unterhalb des Stempels.

Von mir eine Inbetriebnahme-Karte vom PA Bonn 4:



53 Bonn 4 e, "eingesetzt seit 17.12.1962"

Viele Grüße
Bernhard
 
Manne Am: 08.06.2020 13:37:13 Gelesen: 383595# 1114 @  
Hallo,

aus Sandhausen zwei Handrollstempel vom 12.06.1969 und 04.10.1974.

Gruß
Manne


 
bernhard Am: 08.06.2020 18:48:45 Gelesen: 383548# 1115 @  
@ filunski [#1099]

Hallo Peter, hallo an die Handrollstempel-Fans,

die 1970er Jahre gehören eigentlich überhaupt nicht mehr zu meinen Interessesens-Zeitraum. Dennoch finde ich gerade diesen Handrollstempel besonders interessant! Die Deutsche Bundespost versuchte sich an einen neuen Handrollstempel, in dem sie all ihre Erfahrung und Erkenntnisse mit einbrachte.

Ich möchte mal mit einem kleinen Rätsel beginnen. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen verschiedene Handrollstempel aus unterschiedlichen Zeiträumen:



Nürnberg 2, 1903, Versuchsstempel



Brünn 2, 1944



61 Darmstadt 2 1972, Versuchsstempel

Doch was haben diese 3 Handrollstempel gemeinsam?

• 2x Versuchsstempel, 1x Serienstempel
• 2x deutscher Herkunft, 1x tschechischer Herkunft
• 2x Stecktypen-, 1x Typenradstempel
• 3 unterschiedliche Hersteller/Erfinder
• 3 unterschiedliche Zeiträume/Jahrzehnte
• 1x senkrechte, 1x waagrechte und 1x waagrecht-wechselseitige Anordnung

Wo liegt nun die Gemeinsamkeit dieser 3 Handrollstempel? ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
juju Am: 08.06.2020 19:37:37 Gelesen: 383536# 1116 @  
@ bernhard [#1115]

Hallo Bernhard,

sie gehörten in ihren Orten alle drei zum dortigen Postamt 2. ;-)

Beste Grüße
Justus
 
bernhard Am: 08.06.2020 22:35:14 Gelesen: 383508# 1117 @  
@ juju [#1116]

Hallo Justus,

deine Antwort ist natürlich grundsätzlich richtig (ist mir selbst gar nicht aufgefallen), ist aber leider nicht die gesuchte Antwort.
10 Trostpunkte für dich für den guten Einfall ;-).

Viele Grüße
Bernhard
 
Altmerker Am: 09.06.2020 17:15:16 Gelesen: 383444# 1118 @  
Ich habe hier einen Handroller von Rittersgrün, dem Ort, der eher durch schöne Sonderstempel von sich reden macht.

Freundliche Grüße
Uwe


 
bernhard Am: 12.06.2020 20:44:25 Gelesen: 383300# 1119 @  
@ bernhard [#1115]

Liebe Handrollstempelfans,

da offenbar nichts mehr kommt werde ich mal auflösen.

Die Gemeinsamkeiten der 3 Stempel sind rein technischer Art.

1) Die feststehenden Daten wie Ortsbezeichnung, PA-Nr., ggfs. UB und Postleitzahl sind 2x auf der Stempelwalze eingraviert

2) Der Datumssatz für die Zeit Einstellung ist jeweils doppelt graviert. Mit einer Datums-Einstellung wird gleichzeitig auch das Datum im zweiten Stempelkreis (bzw. Rechteck) automatisch mit eingestellt. Im Falle des Versuchsstempels aus 1972 mittels Typenrad, die beiden anderen mit Stecktypen.

Zur Illustration zeige ich nochmals die Abbildung aus dem Patent zum Nürnberger Stempel, siehe auch [#827]:



Weitere Beiträge hierzu folgen demnächst.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 12.06.2020 23:54:23 Gelesen: 383275# 1120 @  
@ bernhard [#1119]

Hallo Bernhard,

Hoch interessant! ;-)

Ich freue mich schon auf mehr dazu.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 13.06.2020 14:28:06 Gelesen: 383227# 1121 @  
@ filunski [#1120]

Hallo Peter, Bernhard und den Rest der Gemeinde.

Schöne Recherche Bernhard!

Zum Wochenende eine Meldung meinerseits. Abgebildet eine Postkarte mit der Inbetriebnahme eines neuen Handrollstempel / Bezahlt in Rot. Der Unterscheidungsbuchstabe _O_ fiel mir auf, daher kurz recherchiert. Unter der Stempelnummer [1] gab es den UB schon mal bis zu der Ausmusterung am 03.10.1957 mit dem Anwender Brinkmann Tabak (Postamt Hamburg 7).



(24a) HAMBURG 7 / Bezahlt / O /vom 02.11.1957 - Vermerk in Benutzung:seit 13.11.1957

Demnach war Bedarf vorhanden um den alten verschlissenen zu ersetzen. Logisch daher auch die Ausmusterung vom 03.10.1957 (siehe ganzes folgendes Postformular) und Inbetriebnahme ab 13.11.1957



Viele Grüße

Hajo

[1]https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/310664
 
epem7081 Am: 13.06.2020 14:44:26 Gelesen: 383221# 1122 @  
Hallo zusammen,

auf einem Expressbrief mit Bahnpost von Rendsburg nach Hamburg vom 9.7.1963 findet sich auf der Rückseite in Gesellschaft zweier anderer Hamburg-Stempel mit Datum von Folgetag dieser große Handroller (34 mm) HAMBURG / 9 / TA.



Während die Ziffernfolge 5.40 nach dem Tagesdatum die Uhrzeit wiedergibt, ist mir die Bedeutung der vorgesetzten Ziffernfolge 5562 unklar. Da kennt sich doch bestimmt jemand aus und kann Auskunft geben?

Ein schönes Wochenende wünscht
mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
filunski Am: 13.06.2020 15:08:47 Gelesen: 383218# 1123 @  
@ epem7081 [#1122]

Hallo Edwin,

bei diesen Handrollern der Hamburger Eilbriefstelle konnte als Besonderheit vor dem Datum die Zugnummer eingestellt werden. Der Brief kam also vom Zug 5562. Könnte so auch in einem ebenfalls abgeschlagenen Bahnpoststempel zu sehen sein.

Viele Grüße,
Peter
 
Fillemille29 Am: 13.06.2020 17:22:04 Gelesen: 383196# 1124 @  
@ filunski [#571]

Hallo,

habe heute deinen Aufruf gelesen, ich habe eine App, die das übersetzt, du brauchst aber Geduld und eine ruhige Hand, am besten 1 Person scannt, 2 Person schreibt den Text, es gibt unterschiedliche Antworten.

App: Google Übersetzer Version 6.9.0 RC03.314267876

Ich sammle japanische Seidenfähnchen auf Retourbriefen, manche Übersetzungen gehen gut, manche nicht. Es liegt daran, dass vor 100 Jahren manche Schriftzeichen anders waren als heute, wie im deutschen mit Sütterlin Schrift.

Ich hoffe, es hilft dir weiter. Die App ist im Google Playstore runterzuladen, gibt dort mehere solche Apps.

Tschüß
Achim
 
bernhard Am: 16.06.2020 17:00:44 Gelesen: 382967# 1125 @  
@ bernhard [#1119]

Versuchsstempel 1972 - Färbevorrichtung Postalia

Eine Neuerung an diesem Stempel war u.a. die sog. POSTALIA Färbevorrichtung. Bereits im Beitrag [#61] hat Uwe Seif diese Färbevorrichtung erwähnt ohne aber genauer darauf einzugehen. Obwohl ich Sammler von POSTALIA-Absenderfreistempeln bin, viele Maschinen, Literatur, Dokumente und Abschläge besitze, war mir der Umstand, dass die POSTALIA Färbevorrichtung auch für einen Handrollstempel verwendet wird, nicht bewusst bekannt gewesen.

Diese Färbevorrichtung hat sich in Tausenden Freistempel-Geräten bewährt. Nachfolgend ein Abdruck und gleichzeitig eine Abbildung eines solchen Gerätes. Früher von der Konkurrenz abfällig als „Bügeleisen“ bezeichnet.



Abdruck des Absenderfreistemplers „Postalia“ vom Vertreter in Münster (Westf). Das oberste Gerät in der Abbildung zeigt das Freistempel-Gerät.

Blick in die Färbevorrichtung der POSTALIA:



aus Bedienungsanleitung 1972

Die „normalen“ Handrollstempel besitzen in der Regel eine angebaute Filzrolle, welche über eine einstellbare Feder auf die Drucktrommel drückt. Eingefärbt wird dieses über ein normales Post-Stempelkissen. Im Gegensatz dazu besteht die Färbevorrichtung „POSTALIA“ aus der eigentlichen Farbwalze welche gleichzeitig den Vorratsbehälter bildet, einer Zwischenwalze und einer Ausklappvorrichtung für die Zugänglichkeit zum nachfüllen der Farbe. Das Ganze auf einem U-förmigen Blech montiert. Die Seitenwangen dieses U-Blechs sollen vor einer Farbabgabe an den Bedienenden und an umliegende Gegenstände schützen.



Die Telefonbau und Normalzeit ließ sich die Anwendung der Färbevorrichtung bei einem Handrollstempel bereits 1964 patentieren.

Hersteller der POSTALIA-Frankiermaschine war bis 1969 die Fa. Telefonbau u. Normalzeit GmbH in Frankfurt a. Main. Der Vertrieb erfolgte durch die Tochtergesellschaft „Freistempler-Gesellschaft GmbH“ ebenfalls in Frankfurt a. Main. Die Freistempler-Gesellschaft wurde 1969 an die Anker-Werke in Bielefeld verkauft und in POSTALIA GmbH mit Sitz in Offenbach am Main umbenannt. Die bisherige Vertriebsgesellschaft wurde dann nach und nach zur Produktionsgesellschaft.

… wird fortgesetzt.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 17.06.2020 23:00:50 Gelesen: 382899# 1126 @  
@ bernhard [#1125]

Hallo Bernhard,

super Recherche, vielen Dank für die Präsentation hier, die schon auf die Fortsetzung neugierig macht. ;-)

Zu diesem Versuchsstempel kann ich seit gestern einen weiteren, neu entdeckten (vielleicht auch nur wieder entdeckten) Postort präsentieren:



REGENSBURG 2 / au / 84 vom 25.7.1972

Man sieht, bei den Handrollstempeln bleibt es interessant die Augen offen zu halten.

Da Bernhard gerade bei diesen Stempeln einen "Bogen geschlagen" hatte [#1115], [#1119], stelle ich gleich noch einen, zumindest für mich, ganz überraschenden Neueingang vor. In Tschechien gab es, gibt es vielleicht immer noch (?), zumindest bis 2007 den von dort bekannten Handrollstempeltyp wie in [#1115] aus Brünn gezeigt.

Hier ein Beleg dazu:



Und der Stempel im Detail:



500 02 HRADEC KRÁLOVÉ 2 / x 1 x vom 9.2.2007. Der Ort ist vielleicht besser bekannt als Königgrätz.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 19.06.2020 11:23:29 Gelesen: 382838# 1127 @  
Hallo Peter und alle anderen,

endlich nach langer Suche (seit März 2020) die folgende Karte mit dem Einsatz früherer Daten gefunden. Die Schätzung (siehe Auszug Datenbank) [1] des Einsatzes, kann somit auf den 06.10.1954 gesetzt werden. Außerdem, siehe ebenfalls Eintrag: Besonderheit Tagesstempel gegen Uhrzeigersinn gedreht! Kann es sein, dass die Werbung verkehrt eingesetzt war, bzw. wurde? Die folgende neue Karte zum früheren Einsatz sieht ganz normal aus.



(24a) HAMBURG 7 / g / BEZAHLT - Frisch-Röst-Kaffee - Max Herz G.M.B.H. - (24a) HAMBURG 36 - Caffamacherreihe 1-5 - Handschriftlicher Vermerk seit 6.10.1954

Die nächsten Tage habe ich noch ein Beispiel zum zeigen. Dort ist das Klischee vermutlich entfernt worden um den Handrollstempel anderweitig zu nutzen.

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/310662
 
bernhard Am: 20.06.2020 08:50:40 Gelesen: 382786# 1128 @  
@ Nordluchs [#1127]

Besonderheit Tagesstempel gegen Uhrzeigersinn gedreht! Kann es sein, dass die Werbung verkehrt eingesetzt war, bzw. wurde?

Besser ist: Werbeeinsatz kopfstehend eingebaut, da der Tagesstempel fest graviert ist. Linkshänder bauten diesen oft kopfstehend ein, damit er beim Abrollen aus der anderen Richtung dann in der richtigen Lage war. Oder es war einfach ein Versehen. Zutreffendes kann man erst an einem ganzen Umschlag erkennen, wie hierzu die Lage des Werbeeinsatzes ist.

Freue mich auf die nächsten. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
DL8AAM Am: 20.06.2020 23:12:26 Gelesen: 382751# 1129 @  
@ rumburak [#730]



LEIPZIG BPA 32 kz vom 28.07.1961

Beste Grüße
Thomas
 
Nordluchs Am: 21.06.2020 16:23:24 Gelesen: 382691# 1130 @  
@ bernhard [#1128]

Hallo Bernhard, Peter und alle anderen,

anbei ein weiteres interessantes Stück aus dem Fundus von Harald Krieg. Dieses „hässlich schöne Stück“ ist in zweierlei Hinsicht interessant. Abgebildet mit einem leeren Feld in Benutzung und das schon am 09.06.1953! Der Rahmen der Stempelrolle drückt sich durch mangelnde Stütze durch ein Klischee deutlich ab. Ich habe das Teil nun um 180° gedreht und schon haben wir den Salat und die verkehrte „gedrehte“ Welt ist wieder in Ordnung.



(24a) HAMBURG 7 / e / PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT - e - vom 09.06.1953

Das folgende Postformular dazu ist hier schon veröffentlicht worden und dokumentiert vermutlich die Zulassung für den Benutzer „Frisch-Röst-Kaffee / Max Herz“ vom 22.03 1955.



Beschrieben in der Datei wie folgt [1]. Ebenfalls mit UB – e -. Mich persönlich irritiert daher das leere Feld von 1953! Hat man schon Platz für einen späteren Kunden bedacht und eingerichtet?

Fazit: Auf jeden Fall ist dieser Handroller mit UB - e – schon rund 2 Jahre früher im Einsatz gewesen!

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/312893
 
Totalo-Flauti Am: 21.06.2020 22:41:05 Gelesen: 382637# 1131 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier einmal ein Leipziger Handrollstempel vom Postamt W 31 vom 22.10.1955. Das Datumswerk des Stempels ist mal falsch herum eingesetzt worden.

Mir lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
bernhard Am: 21.06.2020 23:14:18 Gelesen: 382632# 1132 @  
@ Totalo-Flauti [#1131]

Hallo Totalo-Flauti,

bei dieser Auktion habe ich geschlafen, den wollte ich auch haben.

Hier ist einfach alles anders herum als der Normalzustand: Datum falsch eingesetzt; Werbeeinsatz kopfstehend auf dem Umschlag platziert, als Folge Tagesstempel von links lesbar.

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 21.06.2020 23:23:45 Gelesen: 382630# 1133 @  
@ Nordluchs [#1130]

Hallo Hajo,

ein wirklich interessanter Beleg! Ich glaube jedoch nicht, dass der Einsatz fehlt. Ich glaube eher die Gravierung wurde ausgeschliffen.

Das Aussehen des Ersteinsatzes wäre Interessant, habe aber noch nicht danach gesucht.

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 23.06.2020 10:36:04 Gelesen: 382563# 1134 @  
@ bernhard [#1133]

Hallo Bernhard,

da ich viele ähnliche Bilder von Walzen bei Briefstempelmaschinen kenne, glaube ich fest daran, dass es auch bei den Walzen der Handrollstempel entsprechende Einsatzstücke gegeben hat.

Gruß Walter
 
bernhard Am: 23.06.2020 14:31:02 Gelesen: 382543# 1135 @  
@ Tuffi [#1134]

da ich viele ähnliche Bilder von Walzen bei Briefstempelmaschinen kenne, glaube ich fest daran, dass es auch bei den Walzen der Handrollstempel entsprechende Einsatzstücke gegeben hat.

Hallo Walter,

ich glaube da hast du mich missverstanden oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt! Bei 99,9 % aller zwischen 1927 und 1945 (und auch später) hergestellten Handrollstempel ist ein Einsatzstück vorhanden. Dieses Einsatzstück ist beim Gebrauch des HRSt auch zwingend erforderlich, damit er überhaupt rollen kann. Ergo: Das Einsatzstück muss eingebaut sein. Da jedoch keine Werbung ersichtlich, wurde diese offenbar aptiert.

Viele Grüße
Bernhard
 
Journalist Am: 24.06.2020 10:21:48 Gelesen: 382487# 1136 @  
Hallo an alle,

zuerst einmal der folgende Beleg (Ausschnitt) mit einen Handrollstempel "Gebühr bezahlt beim HPA 1017 Berlin"



Der Handrollstempel "Gebühr bezahlt" lässt sich datumsmäßig leider nicht zuordnen:



Unten am Rand befindet sich noch ein normaler Handrollstempel aus der DDR wo zumindest die ersten Zahlen vom Datum lesbar sind 27.11.8 - die letzte Zahl für das genaue Jahr der Datierung ist leider aufgrund der Papierkante nicht lesbar.



Gibt oder gab es weitere Handrollstempel dieser Art ("Gebühr bezahlt") in der DDR ?

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 24.06.2020 12:33:11 Gelesen: 382453# 1137 @  
@ Journalist [#1136]

Hallo Jürgen,

tolles Teil! ;-)

Ich sehe ihn zum ersten Mal (und ich habe doch schon den einen oder anderen HRSt gesehen!).

Wird wohl wieder eine Neuaufnahme/Ergänzung für unsere Typenliste werden. Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 25.06.2020 11:25:34 Gelesen: 382405# 1138 @  
Hallo an alle,

ich habe eine Frage zu folgenden Handrollstempel vom BZ 01 mit den Unterscheidungsbuchstaben "dr"

dazu zuerst der Stempel, dann ein Ausschnitt des Stempelkopfs mit der Frage



Nun meine Frage zum Stempelkopf - könnte es sein, das es sich bei der rechten Abbildung aus dem Jahr 2008 um einen Ersatzstempel handelt der minimale Unterschiede zum ersten aufweist ?

> denn speziell wenn man den oberen Steg im rechten Teil betrachtet und wo dort gleichzeitig die jeweiligen Buchstaben sind, so hat es für mich den Anschein als wenn es zwei verschiedene Stempel wären oder täusche ich mich da ?

Ich werde diese Frage auch noch in der Rubrik Briefzentren stellen - denn hier geht es um die generelle Frage wurden dort aufgrund eventueller Verschleißerscheinungen und oder das Stempel im Laufe der Zeit kaputt gingen, entsprechende fast identische oder identische neue Handrollstempel neu angeschafft ?

Hat jemand hier von einem BZ Dokumente oder genaue Angaben, das es so etwas tatsächlich gab ?

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 25.06.2020 16:21:02 Gelesen: 382379# 1139 @  
@ Journalist [#1138]

Hallo an alle,

beim weiteren Sortieren des obigen Fundus habe ich einen weiteren Handrollstempel von einem BZ gefunden, zu dem ich auch eine Frage an alle habe, den ich hier aber auch bei der Rubrik Briefzentren stelle, da er zu beiden passt.

Zuerst der folgende Briefausschnitt:



Wie man der Abbildung entnehmen kann fehlt bei diesem Handrollstempel eine Angabe, um welches Briefzentrum es sich handelt.

Unter der Voraussetzung, das der Absender stimmt könnte dieser Stempel zeitweilig im BZ 74 benutzt worden sein. Wer kann dazu nähere Informationen liefern, ob dies stimmt und

Teil 2 meiner Frage - gibt es weitere Briefzentren, wo auch solche Handrollstempel eingesetzt wurden und wenn ja wie lange ?



Viele Grüße Jürgen
 
bernhard Am: 25.06.2020 16:36:08 Gelesen: 382376# 1140 @  
@ Journalist [#1138]

Hallo Jürgen,

du siehst das schon richtig, es sind eindeutig zwei verschiedene Handrollstempel. Normalerweise sollte bei Ersatz des Stempels ein neuer Unterscheidungsbuchstabe verwendet werden, dies wurde aber oft nicht beachtet und es wurde nochmals der gleiche Unterscheidungsbuchstabe verwendet.

Viele Grüße
Bernhard
 
mumpipuck Am: 26.06.2020 00:09:08 Gelesen: 382345# 1141 @  
Hallo Bernhard und Jürgen,

auch beim BZ 21 und beim BZ 23 gibt es mehrere UB bei Handrollstempeln doppelt. Dasselbe gilt für Tagesstempel. Auch bei vielen Ortsstempeln gibt es das. Nach meiner Beobachtung wurden ab ca. Mitte der 1970er Jahre sogar eher überwiegend verschlissene Stempel durch ein neues Gerät mit identischem/n UB ersetzt.

Dafür hier ein Beispiel. Die drei Versionen des Hammerstempels mit UB "X" und vierstelliger PLZ aus dem Postamt -Hamburg 80 (Bergedorf):




Für Handrollstempel stehen mir gerade keine Scanns zur Verfügung.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
filunski Am: 26.06.2020 10:54:33 Gelesen: 382317# 1142 @  
@ Journalist [#1138]

Hallo Jürgen und alle,

du hast völlig Recht, es handelt sich um zwei verschiedene Stempelgeräte. Deutlich zu erkennen u.a. an der Stellung des "I" in BRIEFZENTRUM. Gratuliere zu deinem scharfen Blick! ;-)

Burkhard [#1141], hat es schon angesprochen, das gibt/gab es oft und es ist auch ganz normal. Ging ein Stempel zu Bruch oder war so verschlissen, dass er ersetzt werden musste, wurde ein Neuer angeschafft, der normalerweise auch den-/dieselben UB/UZ wieder bekam. Neue UB waren nur vorgesehen, wenn neue, zusätzliche Stempel angeschafft wurden. Dieser Austausch blieb wohl auch in den meisten Fällen völlig unbemerkt, es sei denn, die Stempelgeräte unterschieden sich deutlich im Schnitt.

Ungewöhnlich ist aber durchaus hier mal eine Dokumentation dazu vorliegen zu haben. ;-)

Ein Briefzentrum hat es sich da auch recht einfach gemacht. Das BZ 55 hat/hatte ca. ein Dutzend verschiedene Handrollstempel und ALLE ohne UB! Das wäre auch noch mal eine Studie wert, ob die zu unterscheiden sind.

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 26.06.2020 14:37:58 Gelesen: 382289# 1143 @  
@ filunski [#321]

Hallo Peter und alle anderen,

heute hatte ich seit sehr langer Zeit mal wieder einen aktuellen Abschlag eines Handrollers aus dem BZ 34 in der Post.

Normalerweise werden dort seit mindestens 2 Jahren bei Großbriefen nur noch die Tintenspritzer eingesetzt.



Und dann auch noch gleich ein sauberer, ordentlich lesbarer Abschlag. :-)

Viele Grüße
Christoph
 
rumburak Am: 26.06.2020 19:05:59 Gelesen: 382269# 1144 @  
Hallo,

hier ein Gelegenheitsstempel zur Zerbster Pferdemarktlotterie von 1934 auf einem Briefstück. Ich vermute, es ist einen Handroller? Allerdings scheint die Werbung nicht auf einem Einsatz zu sein, denn sie führt bis an den Stempelkopf heran. Leider ist nicht alles lesbar.

Hier erfährt man Näheres zur Lotterie. [1]

Viele Grüße



[1] http://www.verkehrsverein-zerbst.de/geschichte-pferdemarktlotterie.html
 
rumburak Am: 26.06.2020 19:51:33 Gelesen: 382257# 1145 @  
@ rumburak [#1144]

Oder gab es doch ein Einsatzstück und man hat nur einen Teil des Motives ausgetauscht, sodass der Stempel jährlich angepasst werden konnte und das Datum im Klischee aktuell war?

Ich sehe gerade, dass der Stempel im Gildebrief 260 (Sonderheft Handroller) auf S. 36 abgebildet ist. Die Frage zu einem evtl. Einsatzstück bleibt aber für mich noch offen. Ich habe noch einmal nachgemessen - die Maße sehen nach Klischee aus.

Viele Grüße


 
filunski Am: 27.06.2020 12:24:22 Gelesen: 382195# 1146 @  
@ rumburak [#1145]

Hallo Rumburak,

Gratuliere, alles richtig erkannt und auch die Übergangsstelle Einsatzstück-Stempelkopfeinsatz markiert! ;-)

Ja, dieser Gelegenheitsstempel ist ein Handroller (m.E. Einer der Schönsten überhaupt) und er war über mehrere Jahre immer wieder in Zerbst zu der Pferdemarktlotterie im Einsatz. Dafür jeweils ein neues Einsatzstück (Entwerter) mit den aktuellen Daten.

Den 1934er hast du schon gezeigt, hier die Nachfolger:



Viele Grüße,
Peter
 
rumburak Am: 27.06.2020 12:36:37 Gelesen: 382188# 1147 @  
@ filunski [#1146]

Hallo filunski,

danke für die Abbildungen!

Es mußte aber auch am "Stempelkopf-Stück" (ich weiß nicht, wie ich es bezeichnen soll) aptiert werden, denn die jährliche Nummer mußte doch auch geändert werden und die befindet sich hier.

Der Fraktur-Stempel ab 1937 scheint dann ein komplett neues Stempelgerät zu sein?

Viele Grüße
 
filunski Am: 28.06.2020 14:10:29 Gelesen: 382114# 1148 @  
@ rumburak [#1147]

Hallo rumburak,

ja, das fiel mir auch erst bei der Zusammenstellung auf, ab 1937 kam einen anderes, neues Stempelgerät zum Einsatz. Unterschiede sieht man auch in den Zierornamenten. Wie du auch festgestellt hast, wurde wahrscheinlich die jährliche Nummer, zumindest die Einer-Stelle durch Aptierung auf dem Stempelkopf-Einsatzstück angepasst.

Danke für die Hinweise, ich zumindest hatte mir diese Handrollstempel bisher noch nicht so genau angesehen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 28.06.2020 15:15:44 Gelesen: 382100# 1149 @  
Hallo,

beim Durchstöbern meiner Ansichtskarten gefunden:



Hatte der Postbeamte am 28.12.1918 einen schlechten Tag, waren es 1 oder 2 Stempelköpfe, ist es Stempel Nr. 265678 aus der Datenbank? Wer kann mehr dazu sagen?

Viele Grüße!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 28.06.2020 15:30:15 Gelesen: 382098# 1150 @  
@ bedaposablu [#1149]

Hallo Klaus-Peter,

leider kein Handroller, sondern ein Maschinenstempel, Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und ja, es ist der 265678 aus der Datenbank. Dein Beleg lief zweimal durch die Maschine. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 28.06.2020 18:34:36 Gelesen: 382066# 1151 @  
@ filunski [#1150]

Hallo Peter,

recht vielen Dank für Deine Antwort. Ich war mir bei dem Stempel-Chaos nicht sicher was wie zusammen gehört, hatte einen gestrichelten Entwerter auch noch nicht gesehen.

Lohnt sich die Eingabe in die Stempeldatenbank, wenn ja, komplett wie oben oder ?

MfG!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 28.06.2020 19:28:31 Gelesen: 382042# 1152 @  
@ bedaposablu [#1151]

Hallo Klaus-Peter,

du kannst ruhig dein rechtes Bild aus [#1149] in die Datenbank hochladen und dann auch bei Bemerkungen den Doppeldurchlauf mit erwähnen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 28.06.2020 22:28:36 Gelesen: 382006# 1153 @  
@ bernhard [#1125]

Versuchsstempel 1972

Die Deutsche Bundespost beantragte 1970 für diesen neuen Handrollstempel Gebrauchsmusterschutz.

Die Vorteile werden wie folgt angegeben:




Da wurde ein scheinbar geniales Gerät entwickelt. Doch warum wurde der Versuch nach nur wenigen Monaten bereits wieder abgebrochen?

Das "Rätsel" geht weiter. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
juju Am: 02.07.2020 21:03:16 Gelesen: 381850# 1154 @  
Hallo zusammen,

wo sind die Handroller geblieben? In diesem Thema war es ja vergleichsweise lange ruhig.

Daher gibt es heute von mir mal wieder einen interessanten "modernen", der jedoch zeitlich recht früh verwendet wurde:



OSTSEEBAD SELLIN / d / 18586 vom 21.06.1994

Und als kleine Entschuldigung, da der Stempel von der Insel Rügen abgeschnitten ist, gibt es noch zwei "internationale" Handrollstempel obendrauf:



AMSTERDAM / 103 vom 20.09.2018 und AMSTERDAM / 107 vom 22.02.2018

Beste Grüße
Justus
 
Journalist Am: 15.07.2020 10:21:37 Gelesen: 380972# 1155 @  
Hallo an alle,

anbei möchte ich vom Briefzentrum 29 einen etwas verunglückten Stempelabschlag eines Handrollstempels zum besten geben:



Man kann sich hier wahlweise ein passendes Absendedatum aussuchen - allerdings müsste man dafür noch teils mehrere Jahre warten und das Porto würde auch nicht mehr stimmen :-)

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 15.07.2020 12:04:59 Gelesen: 380954# 1156 @  
@ Journalist [#1155]

Hallo Jürgen,

Super, der ist so häßlich, dass er schon wieder schön ist! ;-)

Und das interessante an diesem "wildgewordenen" Handroller ist auch noch, dass trotz der vielfältigen Auswahl eines möglichen Datums kaum Eines dabei ist welches passen könnte.

Danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
mumpipuck Am: 15.07.2020 18:15:10 Gelesen: 380907# 1157 @  
@ Journalist [#1155]

Ich finde an dem Beleg interessant, dass man genau sehen kann, wie die Ziffern auf den verschiedenen Walzen angeordnet sind! Auf jeden Fall aufhebenswert.

Burkhard
 
Christoph 1 Am: 19.07.2020 14:04:49 Gelesen: 380347# 1158 @  
Hallo zusammen,

der Anlass für dieses Thema war ja, dass die Abschläge von Handrollstempeln vielfach bei Sammlern nicht gern gesehen sind. Unverhofft werden somit aus den wenigen erhaltenen Abschlägen kleine Raritäten. Hierfür ein ganz unscheinbares Beispiel:



Abschlag eines Handrollstempels aus Marburg von Dezember 1992. UB leider nicht erkennbar.

Was ist daran so Besonderes? Eigentlich nichts, denn dieser Handroller wurde höchstwahrscheinlich bis zu seiner Ausmusterung zigtausendmal benutzt. Allerdings: Wo sind diese Abschläge heute alle? Vermutlich größtenteils im Papierkorb entsorgt worden. Wieso ich das glaube? Außer mir gibt es mit Olaf (DERMZ) mindestens einen weiteren Stempelsammler, der sich seit mehreren Jahren mit hoher Intensität dem Auffinden und dem Erhalt von Stempeln aus Marburg verschrieben hat. Wir haben, wenn wir unsere Bestände zusammenwerfen würden, sicherlich eine nahezu vollständige Sammlung von Abschlägen aller Stempelgeräte, die in den 1980er und 1990er Jahren in Marburg zum Einsatz kamen. Aber: Uns beiden war bislang KEIN EINZIGER Beleg mit einem Handrollstempel aus dieser Zeit untergekommen. Der gezeigte Abschlag ist das erste Fundstück. Nun fehlt nur noch ein besserer Abschlag, damit sich auch der UB bestimmen lässt.

Haltet gerne die Augen auf!

Viele Grüße
Christoph
 
bernhard Am: 19.07.2020 18:45:18 Gelesen: 380318# 1159 @  
@ Christoph 1 [#1158]

Hallo Christoph,

Prof. Dr. Hans-Joachim Anderson hat über die Poststempel von Marburg einen mehrteiligen Artikel geschrieben. Darunter ist auch ein Stempel der zu deinem gesuchten Stempel passen würde; dieser hat den UB "a". Ich vermute aber, dass von diesem Stempeltyp in Marburg noch weitere UB's existieren, da die Artikelserie 1985 abgeschlossen wurde. Wie man an den Vorgängerstempeln (mit "Lahn") sieht, war der Bedarf an Handrollstempeln viel größer.





Der Vollständigkeit halber, hier noch alle weiteren in diesem Artikel verzeichneten Handrollstempel von Marburg.














Viele Grüße
Bernhard
 
Christoph 1 Am: 19.07.2020 21:22:45 Gelesen: 380275# 1160 @  
@ bernhard [#1159]

Hallo Bernhard,

danke für diese interessanten Infos! Kannst Du noch die Quelle für den Artikel von Anderson nennen?

Viele Grüße
Christoph
 
bernhard Am: 19.07.2020 22:57:56 Gelesen: 380249# 1161 @  
@ Christoph 1 [#1160]

Hallo Christoph,

die Serie erschien in den Vereinsnachrichten des Vereins für Briefmarkenkunde Marburg / Lahn 1892 eV. [1]

Prof. Dr. Hans-Joachim Anderson. Daten aus der Marburger Postgeschichte Stadt- und Landkreis. Die Tagesstempel des Postamtes Marburg seit 1871, Vereinsnachrichten 3+4/1983 S.5-9, 1/1984 S.7-11, 2/1984 S.5-10, 1/1985 S.7-10, 2/1985 S.9-11, ?/1985 S. 7-10.

Wenn du nicht weiterkommst melde dich nochmal, dann scanne ich dir die Seiten ein (habe nur die Seiten mit HRSt eingescannt vorliegen).

Viele Grüße
Bernhard

[1] http://www.briefmarkenverein-marburg.de
 
Nordluchs Am: 26.07.2020 17:41:41 Gelesen: 379565# 1162 @  
Hallo zusammen,

obwohl ich vor Wochen einige neue rote Handrollstempel gezeigt habe, muss ich noch einen nachmelden. Für einen in Arbeit befindlichen Artikel wurde bemerkt das der folgende Stempel übersehen wurde. In der Datei ist er aber vorhanden.



HAMBURG-WANDSBEK 1 / BEZAHLT / UB _b_ / Einsatzvermerk ab 26.11.1956 (spät) auf normaler Postkarte als Ersatz für Postkartenformular.

Die Anschaffung eines Handrollstempel mit Bezahlt für das Postamt im Stadtteil Hamburg-Wandsbek ist evtl. dadurch zu erklären, das sich u.a. bekannte Produktionsfirmen (Norddeutsche – Hefeindustrie u. Schokoladen Stockmann) in dem Stadtteil befanden. Belege sind aber bisher nicht aufgetaucht.

Viele Grüße

Hajo
 
Shinokuma Am: 27.07.2020 23:32:22 Gelesen: 379391# 1163 @  
Liebe Handrollstempelfreunde,

kann mir jemand sagen, ob der nachfolgend gezeigte Brief aus Mallorca aus dem Jahr 1969 mit einem Handrollstempel oder einem Maschinenstempel entwertet wurde?

Die Aufmachung entspricht zwar vollständig den üblichen spanischen Maschinenstempeln, aber können die gelegentlich auch um die Ecke stempeln?

Mit besten Grüßen

Gunther


 
filunski Am: 28.07.2020 00:16:58 Gelesen: 379384# 1164 @  
@ Shinokuma [#1163]

Hallo Gunther,

das ist ein typischer spanischer Handrollstempel! ;-)

Die sind dort weit verbreitet und werden viel verwendet, immer mit Werbung oder postalischen Angaben im Entwerter. Bei Gelegenheit werde ich mal noch mehr Beispiele zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 01.08.2020 00:36:33 Gelesen: 378718# 1165 @  
Hallo zusammen,

wieder mal ein Lebenszeichen ;-) von den Handrollern!

Ein Neuzugang fürs Archiv:



MÜNCHEN BPA / bs vom 20.02.1964

Unschwer zu erkennen, hier wurde die alte PLGZ (13b) vor dem Ortsnamen aptiert. Interessant aber das für diese Stempelform späte Datum. Die neuen 4-stelligen PLZ waren schon, beginnend seit Ende 1961, eingeführt, aber wohl noch nicht alle stempelführenden Stellen bereits mit den neuen Geräten ausgestattet.

Viele Grüße,
Peter
 
drmoeller_neuss Am: 05.08.2020 23:50:32 Gelesen: 377892# 1166 @  
Im Jahre 1967 war in einem Ort an der Aller (vielleicht Verden) ein alter Handrollstempel ohne Postleitzahl im Einsatz. Leider habe ich nur diese lose Marke und mir ist kein noch späterer Stempel dieser Art bekannt.

Eine Stempelfälschung schliesse ich aus, die Marke war schliesslich bis 2002 gültig, und gestempelt immer Massenware.
 


Heinrich3 Am: 09.08.2020 10:35:08 Gelesen: 377281# 1167 @  
Hallo,

von Vilshofen habe ich noch keinen Maschinenstempel oder Handroller in der Datei gefunden. Auch dieser wird nicht in die Datei kommen wegen fehlender Daten.

Doch hier zeige ich ihn mal, bevor er in das Altpapier wandert.

Noch schönen Sonntag!
Heinrich


 
Christoph 1 Am: 15.08.2020 19:15:08 Gelesen: 376328# 1168 @  
@ Christoph 1 [#1158]

Hallo zusammen,

ergänzend zu den Beiträgen 1158-1161 kann ich heute einen weiteren Handrollstempel aus Marburg zeigen. Diesmal vom Postamt 2 aus dem Jahr 1980.



Beim UB dürfte es sich um ein "a" handeln.

Viele Grüße
Christoph
 
peno Am: 16.08.2020 10:49:46 Gelesen: 376221# 1169 @  
Werte Handroller,

mit meinem Beitrag trage ich leider keine Erkenntnis bei sondern suche Antworten.

Gibt es Handrollstempel von Langenberg (Rhld. 5602, 22a)?

Eine Ansichts-Postkarte, die laut Anmerkung auf der Stempelseite aus Langenberg sein müsste, trägt einen verschmierten, gedehnten Handrollstempel, bei dem das Datum kaum und der Aufgabeort gar nicht zu lesen ist.

Für meine beabsichtigte, private Post-/Stempeldokumentation zu Langenberg suche ich nach verlässlichen Informationen und hoffe sie hier zu finden.

Liebe Grüße
Peter


 
filunski Am: 16.08.2020 11:18:04 Gelesen: 376212# 1170 @  
@ peno [#1169]

Hallo Peter,

ja, bereits in der ersten von Krug erstellten Liste gibt es den Handrollstempel "Langenberg / * (Rheinl.) d". Das müsste auch der auf deiner Karte sein. Sicherlich gibt es auch danach zu Bundespost- und DPAG Zeiten entsprechende Handrollstempel. Ich werde mal sehen, ob sich da etwas findet, kann aber nichts versprechen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
drmoeller_neuss Am: 16.08.2020 22:56:02 Gelesen: 376072# 1171 @  
Mal wieder etwas modernes:

Aus Singen (Hohentwiel) aus dem Jahre 1994 (leider nur als Briefmarkeneinheit) und auf einem Kleinbrief aus Braunschweig aus dem Jahre 1992.

Kleinbriefe sind mit Rollenstempel schon selten und auf jeden Fall mit diesem Versuchsstempel. Nach meinen Recherchen war der Empfänger an den Unikliniken in Marburg tätig, also Bedarf.

Auch interessant, dass es diese Versuchsstempel in zwei Ausführungen gab, Postleitzahl links vom Betrachter und rechts vom Betrachter.


 
Nachtreter Am: 16.08.2020 23:14:09 Gelesen: 376067# 1172 @  
@ drmoeller_neuss [#1171]

Kann es vielleicht nicht auch sein, dass die Marken auf dem Kopf geklebt waren, oder hier einen Rechts- und einen Linkshänder am Werk waren?

Viele Grüße

Nachtreter
 
filunski Am: 16.08.2020 23:28:55 Gelesen: 376062# 1173 @  
@ drmoeller_neuss [#1171]
@ Nachtreter [#1172]

Hallo Uli,

der Nachtreter hat Recht, diese Handrollstempel waren alle gleich gebaut. Da lag eventuell nur der Beleg anders rum oder der "Stempler" stand auf der anderen Seite. Wenn man mal danach sucht, findet man das auch bei allen anderen Handrollern. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 19.08.2020 22:48:52 Gelesen: 375570# 1174 @  
Hallo zusammen,

damit hier auch mal wieder das Thema aktuell bleibt, ;-) eine schöne Blockfrankatur für einen Großbrief, wie man sie auch nicht alle Tage findet und passend zum Thema hier auch noch prächtig mit einem Handrollstempel entwertet:



HANNOVER 3 / bh / 30159 vom 16.09.1994

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 20.08.2020 10:22:11 Gelesen: 375471# 1175 @  
Hallo zusammen,

der Brief mit dem Stempel aus Charleroi in Belgien kam gestern bei mir an:



Ralf hat ihn im Beitrag [#1006] schon gezeigt. Dort ist er besser erkennbar. Ich würde die Stempelform aber eher als Kreisstemoel mit Bügel oben und unten bezeichnen.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 22.08.2020 12:54:49 Gelesen: 375077# 1176 @  
@ Christoph 1 [#1158]

Hallo Christoph und Olaf,

heute gerade "raus gefischt", ein weiterer Handroller aus Marburg, bis jetzt noch nicht erfasst:



MARBURG 2 / aa / 35037 vom 12.07.1993, also damals noch brandneu!

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 22.08.2020 20:58:48 Gelesen: 374985# 1177 @  
@ drmoeller_neuss [#1171]

Hallo Uli,

ich stimme Dir zu. Handrollstempel sind auf Standardbriefen tatsächlich selten anzutreffen.

Umso mehr freut es mich, hier gleich 3 von solchen Exemplaren zeigen zu können. Besonders der aus Herzebrock-Clarholz hat es mir angetan. Ein Ort, dessen Name einem nur holprig über die Lippen kommt und den die meisten von uns wohl kaum kennen dürften.



Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende an alle

Gunther
 
Shinokuma Am: 23.08.2020 20:27:55 Gelesen: 374736# 1178 @  
@ drmoeller_neuss [#1171]

Hallo Uli,

der Stempel aus Singen-Hohentwiel ist wohl wirklich von einem Linkshänder aufgetragen worden.

Ich zeige hier mal denselben Stempel, auch mit den UB am, von einem Rechtshänder verwendet.

Außerdem die gleiche Art von Handrollstempel mit den Ringen, jedoch aus Weil am Rhein mit UB s.



Herzliche Grüße

Gunther
 
juju Am: 23.08.2020 21:11:44 Gelesen: 374719# 1179 @  
@ Shinokuma [#1178]

Hallo Gunther,

ich persönlich halte diese Links- / Rechtshänderdiskussion dermaßen überflüssig, um es mal ganz knallhart zu sagen (bitte aber nicht in den falschen Hals kriegen). ;)

Der Brief kann beim Stempeln auch bei einem Rechtshänder so gelegen haben, dass die Adresse nach rechts gezeigt hat.... Noch heute bzw. mittlerweile flächendeckend schon fast nicht mehr war das auch bei den handrollstempelführenden Mitarbeitern in den BZ so. Da wurde der Brief so gestempelt, wie er gerade vom Band kam.

Beste Grüße
Justus
 
Tuffi Am: 24.08.2020 10:15:55 Gelesen: 374592# 1180 @  
@ juju [#1179]

Gehe vollständig konform.

Gruß Walter
 
peno Am: 24.08.2020 12:19:50 Gelesen: 374568# 1181 @  
@ filunski [#1170]

Lieber Peter,

was ist das denn für eine Krug-Liste?

Liebe Grüße
Peter
 
filunski Am: 24.08.2020 18:55:13 Gelesen: 374483# 1182 @  
@ peno [#1181]

Lieber Peter,

Krug war ein zu seiner Zeit (1920/30er Jahre) sehr bekannter Philatelist aus Pforzheim. Er und ein anderer bekannter Philatelist dieser Zeit, Ehrmann, waren die ersten und lange, lange auch die einzigen Philatelisten die sich mit den Handrollstempeln befassten und schon damals begonnen hatten die existierenden Geräte systematisch zu erfassen.

In den damals renommierten, philatelistischen Fachzeitschriften "Sammlerwoche" und "Briefmarken-Rundschau", veröffentlichten die beiden Listen mit den von ihnen erfassten Postorten und den Handrollstempeln dazu. Die "Krug-Liste" erschien 1927 in Fortsetzungen in der Briefmarken-Rundschau.

Hier der Auszug daraus mit "deinem" Stempel aus Langenberg:



Viele Grüße,
Peter
 
peno Am: 25.08.2020 08:28:36 Gelesen: 374340# 1183 @  
Lieber Peter,

danke für die Liste.

Was bedeutet denn das + Zeichen vor (Rheinl.)?

Die DPAG hat Langenberg nicht mehr erlebt, denn mit der Auflösung der Stadt Langenberg zum 31. Dezember 1974 durch das sogenannte Düsseldorf-Gesetz endete die postalische Existenz. Aus der Zeit davor habe ich noch einen Handrollstempel im Bestand, bei dem man ebenso phantasievoll heran gehen muss.

Für Belege mit Handrollstempel von Langenberg, auch leihweise, wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße
Peter


 
filunski Am: 25.08.2020 23:56:15 Gelesen: 374153# 1184 @  
@ peno [#1183]

Lieber Peter,

vielen Dank für das Zeigen des Langenberger Handrollstempels! ;-)

Das + Zeichen in der Liste steht für den Stern (Unterscheidungszeichen). Die Sterne wurden in diesen Listen immer als + dargestellt.

LG, Peter
 
epem7081 Am: 16.09.2020 13:08:40 Gelesen: 370445# 1185 @  
Hallo zusammen,

hier kann ich vom Postamt RHEINE 1 zwei HRST aus zeitlicher Nähe mit zwei verschiedenen UB vorstellen:



Der erste Stempel vom 15.1.1986 trägt den UB "ae", der zweite Stempel vom 22.5.1986 trägt den UB "a"

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
filunski Am: 18.09.2020 23:43:13 Gelesen: 370315# 1186 @  
Liebe Freunde der Handroller,

mal wieder ein eher seltener Handroller als Gelegenheits- (Ortswerbe-) Stempel aus Tiengen:



TIENGEN / d / (OBERRHEIN) vom 12.1.1954

Solche Handroll-Gelegenheitsstempel kennen wir aus der Nachkriegszeit überwiegend aus der SBZ/DDR. Aus der BRD gibt es nur wenige Beispiele. Dieser hier ist im Bochmann gelistet, jedoch ohne Abb. Obwohl der Stempel, laut Bochmann, drei Jahre lang lief (1953-55) ist er extrem selten zu finden. Hier als Gefälligkeitsabstempelung auf Sammlerunterlage. Kann vielleicht ein aufmerksamer Mitleser einen echt gelaufenen Beleg damit hier zeigen?

Viele Grüße,
Peter
 
Altmerker Am: 30.09.2020 16:55:12 Gelesen: 368837# 1187 @  
Ich bin nun nicht so der Handrollstempel-Spezialist, aber diese Stempel habe ich hier noch nicht gesehen:

Hannover 3 aa mit einstelliger PLZ kombiniert mit Bremen 5 cc mit vierstelliger PLZ, der Weg von Lilienthal nach Hameln ist als Express-Beleg dank zweier weiterer Tagesstempel auf der Route gut nachzuzeichnen.

Gruß
Uwe


 
filunski Am: 30.09.2020 23:43:50 Gelesen: 368756# 1188 @  
@ Altmerker [#1187]

Hallo Uwe,

schöner Beleg, vielen Dank für die Präsentation.

Ja, eine schöne Kombination zweier Handrollstempel, der aus Bremen bereits mit der "aufgefüllten" PLZ und der aus Hannover noch das alte Gerät aus der Anfangszeit nach Einführung der 4-stelligen PLZ, als man noch nicht mit Nullen auf vier Stellen aufgefüllt hat. Diese Stempel blieben aber, solange sie noch funktionsfähig waren, teilweise auch noch bis zur Einführung der fünfstelligen PLZ im Einsatz.

Von einem unsere Studiengruppe unterstützenden Sammlerfreund erhielt ich heute den scan eines für das Thema hier interessanten Belegs.



Uns interessiert hier natürlich der Handrollstempel: BIELEFELD / * 3 * vom 11.05.1946

Es handelt sich hier um einen Klüssendorfstempel aus der ersten Serienproduktion (Typ 02.1, Stempelkopfdurchmesser 23 mm und 6 flache Wellen). Dieser hat die NS-Zeit und den Krieg mit seinen Sternchen überlebt und kam dann 1946 wieder zum Einsatz. Von Handstempeln kennen wir solche Beispiele öfter. Vielleicht hat auch dieser Handroller die "schwierigen Jahre" vergessen in irgendeiner Schublade überlebt um dann nach dem Krieg nochmals zum Einsatz zu kommen?

Viele Grüße,
Peter
 
dionysus Am: 01.10.2020 13:07:13 Gelesen: 368607# 1189 @  
Ein freundliches Moin in die Runde,

nachdem ich mich nun länger in diesem Thema nicht mehr zu Wort gemeldet habe, möchte ich hier nun gerne mal wieder zwei Handrollstempel vorstellen.

Zum einen handelt es sich um eine Päkchenadresse ab München nach Engen mit einem Paar der 414 zu deren Entwertung ein Handrollstempel MÜNCHEN * 5 * (Klüssendorf, Typ 03.1, 24 h Zeitangabe) verwendet wurde. Die Jahreszahl im Abschlag ist leider nicht erkennbar, laut Druckvermerk des Adressaufklebers li. u. kann es aber frühestens 1931 gewesen sein.



Zum Anderen handelt es sich um eine Ansichtskarte die ab München nach Holm bei Wedel lief. Da die Stempelmaschine hier nicht ordentlich getroffen hatte nahm man einen Handrollstempel MÜNCHEN * 27 d (Klüssendorf, Typ 03.1, 24 h Zeitangabe) um einen ordentlichen Stempelabschlag anzubringen, Das Datum lautet auf den 11. 8. 31.



Mit freundlichen Grüßen, Maico
 
Journalist Am: 01.10.2020 17:08:26 Gelesen: 368544# 1190 @  
Hallo an alle,

im Gildebrief 260 (Sonderheft Handrollstempel) war auf einer der letzten Seiten auf Seite 114 ein interessanter Handrollstempel vom BZ 93 abgebildet - der Autor hat nun im Rahmen des Rundbriefversandes der Arge Briefpostautomation e.V. des Doppelrundbriefes 03-04-2020, bei dem immer versucht wird, einen nicht alltäglichen Stempel einzusetzen bei obigen Stempel vom BZ 93 Erfolg gehabt, dieser Handrollstempel existiert noch und er ist noch einsatzfähig, wie der folgende Abschlag auf einem Umschlag zeigt, der so in dieser Form dieser Tage bei den Mitgliedern der Arge Briefpostautomation e.V. angekommen sein müsste oder ankommt:



Es handelt sich um den Handrollstempel Briefzentrum 93 mit 5-stelliger PLZ 93055 und dem Unterscheidungsbuchstaben "q". Danke hier natürlich auch an die entsprechenden Mitarbeiter der Deutschen Post, die hier mitgeholfen haben bzw. den Stempel so schön abgerollt haben.

Ist den eigentlich jemanden bekannt, seit wann dieser Stempel existiert bzw. seit wann er erstmals nachweisbar ist ?

Viele Grüße Jürgen
 
Manne Am: 01.10.2020 18:00:07 Gelesen: 368506# 1191 @  
Hallo,

vom 11.05.1943 ein Feldpost-Brief von Ulm nah Schwenningen.

Handrollstempel oder Maschinenstempel?

Gruß
Manne


 
filunski Am: 01.10.2020 18:19:25 Gelesen: 368497# 1192 @  
Hallo zusammen,

freut mich, dass hier wieder was los ist, super! :-)

@ dionysus [#1189]

Sehr schön, insbesondere die Postkarte bei der der Handroller zur nachträglichen Entwertung eingesetzt wurde, sieht man auch nicht oft!

@ Journalist [#1190]

Hallo Jürgen,

toll zu sehen, dass in Regensburg immer noch dieser Handrollstempel vorhanden ist. Eingesetzt wird er wohl nur noch auf "besonderen Wunsch". ;-) Auf "regulärer" Post habe ich ihn schon länger nicht mehr gesehen. Ich kann ihn ab 2006 bis 2017 nachweisen. Schöne Aktion von dir für die Arge Briefpostautomation e.V.!

@ Manne [#1191]

Manne, das ist ein Maschinenstempel (Sylbe). Der Beleg wurde schräg eingezogen.

Vielen Dank an alle für die Präsentation,
Peter
 
Manne Am: 01.10.2020 18:54:44 Gelesen: 368478# 1193 @  
@ filunski [#1192]

Danke.

Gruß
Manne
 
Shinokuma Am: 02.10.2020 21:09:30 Gelesen: 368152# 1194 @  
Hallo in die Runde!

Da ich hier auch schon lange nichts mehr gezeigt habe, möchte ich heute mal einen noch recht jungen Handrollstempel aus Luxemburg zeigen, der (für mich ungewöhnlich) hinter den UB ro noch eine 4 aufweist.

Weiß einer der Experten von Euch, was es damit auf sich hat?



Das CT hinter Luxemburg steht ja wohl für Centrum bzw. Centre.

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 02.10.2020 22:47:10 Gelesen: 368127# 1195 @  
@ Shinokuma [#1194]

Hallo Gunther,

danke für das Zeigen des Luxemburger Handrollers. :-)

CT steht für Centre de Tri, das ist das Luxemburger "Verteilzentrum", Centre de Tri National Bettembourg, bei uns würde man Briefzentrum dazu sagen.

Die UB Kombination ro + Nummer ist typisch für die Maschinen- und Handrollstempel des CT, die Handrollstempel haben dabei Nummern von 4 bis 23 (nicht alle besetzt) und weitere Buchstaben/Zahlen Kombinationen. Die "Systematik" die dahinter steht scheint ähnlich chaotisch zu sein wie auch bei unserer DPAG.

Ein schönes Beispiel ist auch dieser hier [1]:



Viele Grüße,
Peter

[1] Archiv Studiengruppe Handrollstempel der Poststempelgilde e.V. (ex Sammlung Basien)
 
filunski Am: 03.10.2020 15:01:45 Gelesen: 367972# 1196 @  
Liebe Freunde der Handroller,

heute mal wieder ein ausländischer Beleg. Den "Ästhetik-Preis" gewinnt der sicher nicht, aber uns interessiert hier ja der Handrollstempel:



Der Großbrief, geschäftliche Bedarfspost, lief im Mai 1979 von Buenos Aires nach Coburg. Bislang der erste und einzige Beleg mit einem Handrollstempel aus Argentinien der mir in die Hände fiel, deshalb nehme ich auch die "nicht optimale" Qualität gerne hin. ;-)

Hier als Detail der Handrollstempel:



BUENOS AIRES / ARGENTINA, -2MAY7912

Viele Grüße,
Peter
 
karrottil Am: 03.10.2020 20:42:31 Gelesen: 367893# 1197 @  
Hallo zusammen,

von mit ein Einschreiben-Fernbrief aus der Bizone, aufgegeben am 29.9.50 in Ludwigsburg und am selben Tag in Mühlacker (Württ.) angekommen.



Interessanterweise ist der Ankunftsstempel ein Handrollstempel. Frankiert wurde der Brief mit 2 Freimarken aus der Bautenserie MiNr. 85 eg und 93 eg.

Beste Grüße
Karsten
 
hajo22 Am: 03.10.2020 22:30:11 Gelesen: 367859# 1198 @  
Handrollstempel Nürnberg d2d vom 15.2.1939



hajo22
 
karrottil Am: 04.10.2020 19:46:53 Gelesen: 367641# 1199 @  
Hallo an die Stempelexperten,

habe hier einen Fernbrief, der im Januar 1963 in Nürnberg aufgegeben wurde. Der Stempelabschlag zeigt abwechselnd die Werbung für die Postleitzahl und für eine internationale Spielwarenmesse in Nürnberg, die im Februar 1963 stattfand.



Ich möchte gerne von euch die genaue Bezeichnung des Stempels erfahren. Ist das überhaupt ein Handrollstempel, oder wurde er maschinell aufgebracht?

Beste Grüße
Karsten
 
jmh67 Am: 04.10.2020 20:10:52 Gelesen: 367626# 1200 @  
@ karrottil [#1199]

Das ist ein Maschinenstempel, ein sogenannter Bandstempel. Genaueres werden dir sicher die einschlägigen Spezialisten sagen.
 
filunski Am: 04.10.2020 22:59:23 Gelesen: 367584# 1201 @  
@ karrottil [#1199]
@ jmh67 [#1200]

Hallo Karsten,

Jan-Martin [#1200] hat da völlig Recht. Es handelt sich hier um einen Klüssendorf Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und zwei verschiedenen Werbeeinsätzen (Klischees).

Leider kein Handrollstempel und schon gar kein solch schönes Exemplar wie in deinem Beitrag oben [#1197]. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 05.10.2020 10:53:47 Gelesen: 367465# 1202 @  
@ karrottil [#1199]

Vielleicht noch ein bisschen mehr: Das ist eine Klüssendorf 212. Eingebaut sind zwei verschiedene Klischees der moderneren (kleineren) Form jeweils jeweils links des zugehörigen Aufgabestempels.
 
karrottil Am: 05.10.2020 23:02:24 Gelesen: 367353# 1203 @  
@ jmh67 [#1200]
@ filunski [#1201]
@ Tuffi [#1202]

Hallo an alle und vielen Dank für die Hilfe. Jetzt möchte ich noch einen Handrollstempel vom Briefzentrum 92 zeigen, aufgerollt am 27.4.11.



Beste Grüße
Karsten
 
Journalist Am: 06.10.2020 23:09:48 Gelesen: 367090# 1204 @  
@ filunski [#132]
@ rumburak [#1051]

Hallo an alle,

ergänzend zu obigen Beiträgen möchte ich hier noch einmal die beiden Handrollstempel vom Nordkurier in schöner Form nebeneinander zeigen:



Weitere Handrollstempel von Privatpostdienstleistern sind mir derzeit auch nicht bekannt.

Viele Grüße Jürgen
 
dionysus Am: 07.10.2020 14:35:17 Gelesen: 366911# 1205 @  
Hallo zusammen,

der nachfolgende ausgemusterte Handrollstempel WESTERSTEDE 1 / 2910 wurde vorhin in einer Facebook-Briefmarkengruppe vorgestellt.

Er kam kürzlich durch Schenkung in eine Privatsammlung.

Die Bilder stelle ich hier mit Erlaubnis der Besitzerin zur Verfügung.

Durch großflächiges Abschleifen wurde der Stempel unbrauchbar gemacht.





Liebe Grüße, Maico
 
filunski Am: 09.10.2020 00:26:02 Gelesen: 366545# 1206 @  
@ Journalist [#1204]

Hallo Jürgen,

super, den rechten Handroller kannte ich bislang auch noch nicht! Danke fürs Zeigen.

@ dionysus [#1205]

Hallo Marco,

interessant! ;-) In diesem Zustand kann damit auch kein "Unfug" mehr angerichtet werden. Danke für die Präsentation.

Von mir mal wieder ein Beleg aus dem Ausland, diesmal aus Singapur:



Geschäftspost aus Singapur nach Deutschland, sehr schön mit einem Handroller entwertet. Hier der Handrollstempel im Detail:



SINGAPORE / M 2
vom 29.JUL 1991

Das Stempelgerät dürfte aus deutscher Produktion stammen.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 09.10.2020 20:53:35 Gelesen: 366313# 1207 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde!

Interessant an dem hier gezeigten HRSt aus Düsseldorf von 1955 ist, dass er sich erstens auf einer Postkarte befindet und zweitens anstelle des eigentlich vorgesehenen Ankunftstempels zu sehen ist. Offensichtlich wollte der damalige Beamte der Eilboten-Karte von Düsseldorf-Kaiserswerth nach Stetten noch einen eilig gerollten Gruß mit auf die Reise geben.



Herzliche Grüße

Gunther
 
Shinokuma Am: 11.10.2020 23:17:33 Gelesen: 365804# 1208 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde!

Das Interesse an Handrollstempeln scheint übers Wochenende etwas erlahmt zu sein.

So will ich denn das Thema hiermit wieder in die erste Reihe rücken und ein Exemplar vom Zentralen Post- und Fernmeldeverkehrsamt (ZPF) in Ost-Berlin des Jahres 1988 zeigen.

Der Stempel mag vielleicht gar nicht so selten sein, kurios dagegen finde ich den damaligen Versand des Briefes mit Wertangabe von sage und schreibe 34,-- Ostmark.

Die Notwendigkeit dafür deutet m.E. darauf hin, dass selbst im Sozialismus ohne Wertbriefversand wohl doch des Häufigeren Sendungen abhanden kamen.
Aber seht selbst:



Herzliche Grüße

Gunther
 
drmoeller_neuss Am: 12.10.2020 00:03:11 Gelesen: 365794# 1209 @  
@ Shinokuma [#1208]

Der Stempel mag vielleicht gar nicht so selten sein, kurios dagegen finde ich den damaligen Versand des Briefes mit Wertangabe von sage und schreibe 34,-- Ostmark.
Die Notwendigkeit dafür deutet m.E. darauf hin, dass selbst im Sozialismus ohne Wertbriefversand wohl doch des Häufigeren Sendungen abhanden kamen.


Ich glaube nicht, dass der Verlust von Sendungen das Argument war. Meines Erachtens war es eine Rationalisierungsmassnahme, alle Sendungen als Wertbriefe zu schicken, anstatt zwischen Einschreiben und Wertbrief noch zu unterscheiden.

Im übrigen hat auch die italienische Versandstelle aus Rom alle Briefmarkensendungen als Wertbrief geschickt. Dagegen kamen aus Großbritannien und den Skandinavischen Ländern die neuen Briefmarken im normalen Brief. Österreich, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich haben immer per Einschreiben verschickt.
 
Uwe Seif Am: 12.10.2020 03:33:08 Gelesen: 365766# 1210 @  
@ Shinokuma [#1208]
@ drmoeller_neuss [#1209]

Hallo,

ich nehme an, dass ein Münzbrief verschickt wurde. Da die Münze Bargeld darstellt wurde der Versand per Wertbrief vorgenommen.

Gruß Uwe Seif
 
Altmerker Am: 16.10.2020 12:50:50 Gelesen: 364890# 1211 @  
Eine interessante Dauerserien-Frankatur von 1995, man beachte das Ü im Stempel. Ich wollte das Stück einfach zu unserem hiesigen Thema beitragen. Absender war das Eisenbahnmuseum.

Gruß
Uwe


 
filunski Am: 18.10.2020 00:58:10 Gelesen: 364494# 1212 @  
@ Altmerker [#1211]

Hallo Uwe,

sehr schöne Abschläge eines nicht oft zu findenden Handrollstempels, danke fürs Einstellen! ;-)

Verehrte Freunde des Themas,

von mir mal wieder etwas aus dem Ausland. Obwohl leider der Handrollstempel nur sehr schwach "abgerollt" wurde, stelle ich den Beleg wegen seiner, m.E. Seltenheit, hier vor. Briefe aus reinem postalischen Bedarf (hier Geschäftsbrief) aus Andorra sieht man nicht oft und dann noch ein Express-Brief mit Handrollstempel noch viel weniger. Für mich zumindest ist es bislang der erste und einzige Handrollstempel aus Andorra, den ich gesehen habe.

Hier der Brief (Vorderseite):



Der Brief aus Andorra La Vella wurde dort am 17.11.1988 nach Mellrichstadt in Unterfranken aufgegeben und mit Handrollstempel entwertet.

Der Stempel hier im Detail:



- ANDORRA LA VELLA - / ANDORRA vom 17. NOV 88

Ein Handrollstempel spanischen Typs mit postalischer Werbung/Angaben im Entwerter ("bei der Korrespondenz die PLZ angeben").

Rückseitig ist auch der Postweg in Deutschland nach Ankunft im Münchner Flughafen sehr schön dokumentiert:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 18.10.2020 13:19:43 Gelesen: 364290# 1213 @  
Verehrte Freunde des Themas,

der folgende Handrollstempel ist auch recht ungewöhnlich. Nicht nur wegen des Entwerters (konzentrische Kreise), die Mitleser des Themas kennen diese ja von diesem Versuchsstempel, sondern wegen des Datums.

Hier der Abschlag:



BRAUNSCHWEIG 1 / cb / 3300 vom 36.16.86!

Da stimmt beim Datum leider gar nichts, das ist total verstellt. Tag und Monat sind eindeutig falsch und auch das Jahr ist völlig verdreht. Die Untersuchungen zur Anschaffung dieser Stempel begannen erst im Januar 1991 und das früheste mir vorliegende Datum stammt aus dem Mai 1991.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 18.10.2020 17:09:21 Gelesen: 364239# 1214 @  
Diesen Stempel wollte ich vor einigen Tagen schon eingeben, leider ließ dies mein Datenvolumen nicht zu:



Stempel:"ARNSTADT 1 / 5210 / f" mit Datum 02.10.90

Ganz wichtig auf dem Brief ist der rote Eingangsstempel: "051090", denn dadurch ist das Jahr bestimmbar.

Habe den Stempel aus Arnstadt nicht in der Datenbank gefunden.

Viele Grüße!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 21.10.2020 17:29:00 Gelesen: 363621# 1215 @  
Heute wieder 2 Handrollstempel die nur einmal in der Datenbank zu finden sind:



Viele Grüße aus Magdeburg!

Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 21.10.2020 20:59:46 Gelesen: 363565# 1216 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde!

nachfolgend zeige ich einen HRSt vom nicht mehr existierenden Briefzentrum 42.
Leider sind die UB nicht zu erkennen.

Da ich an dieser Stelle auch schon einmal aus dem Jahr zuvor ein Exemplar mit der Bezeichnung Briefregion 42 gezeigt habe, stellt sich mir die Frage: Wurde die Bezeichnung Briefregion irgendwann von der Bezeichnung Briefzentrum abgelöst, oder gab es diese beiden Stempel parallel?

Vielleicht kann mal einer etwas Fundiertes incl. Nennung der Einsatzdaten darüber schreiben.

Würde mich freuen!



Herzliche Grüße

Gunther
 
Shinokuma Am: 25.10.2020 00:14:28 Gelesen: 362909# 1217 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde!

Da offensichtlich keiner mehr mit neuen Beiträgen um die Ecke kommt und auch die Kommentare zu Gezeigtem auf sich warten lassen, werde ich ein weiteres, besonders schönes Exemplar nachschieben.

Eine portogerechte Einzelfrankatur von 1998 mit einem der längst aus dem Verkehr gezogenen HRSt der Briefregion 56 und den UB ck. Diesmal extra sauber abgerollt!



Herzliche Grüße und allseits einen schönen Sonntag wünscht Euch

Gunther
 
Manne Am: 25.10.2020 08:54:58 Gelesen: 362798# 1218 @  
@ Shinokuma [#1217]

Guten Morgen,

dann will ich dich nicht alleine im Regen stehen lassen.

Aus Villingen ein Handrollstempel vom 24.02.1971.

Gruß
Manne


 
filunski Am: 25.10.2020 11:23:46 Gelesen: 362743# 1219 @  
@ Shinokuma [#1216]

"Wurde die Bezeichnung Briefregion irgendwann von der Bezeichnung Briefzentrum abgelöst, oder gab es diese beiden Stempel parallel?"

Hallo Gunther,

du musstest eine Weile auf Antwort warten, aber ich versuche mal es so weit es mir möglich ist zu beantworten. ;-)

Pauschal kann dein gesamter Fragesatz einfach mit JA beantwortet werden. Aber genauer. Die BR Stempel waren sozusagen die Vorläufer der BZ Stempel. Noch bevor so nach und nach ab Mitte der 1990er Jahre die verschiedenen BZ ans Netz gingen hatte die DPAG begonnen ZSP (Zustellstützpunkte) und Briefordnereien (BO) einzurichten. Diese erhielten alle, z.T. sehr viele Stempelgeräte mit der Inschrift BRIEFREGION. Aus dem Leitbereich 42 sind verschiedene Handrollstempel aus dem ZSP/BO Wuppertal bekannt (ca. ab 1996). Ab Mitte Februar 1998 nahm dann das BZ 42 Wuppertal den Betrieb auf. Dort kamen Handrollstempel mit der Inschrift BRIEFZENTRUM (UB g bis q) zum Einsatz. Ende November 2003 stellte das BZ 42 dann den Betrieb ein. Ob Handroller der BR 42 später auch im BZ 42 verwendet wurden, kann sein, Unterlagen dazu liegen mir nicht vor.

Aus anderen BZ wissen wir und können es z.T. bis heute nachweisen, dass Handrollstempel aus geschlossenen ZSP/BO der zugehörigen BR ans BZ abgegeben wurden und dort, je nach Bedarf und wer wohl gerade in welche Schublade griff, weiter verwendet wurden. Es ist aber recht selten heute noch einen BR (Handrollstempel) auf aktueller Post zu bekommen.

Hier ein Beispiel aus dem letzten Jahr aus dem BZ 21 (Hamburg Süd):



Mit der zunehmenden Ausrüstung der BZ mit den neuen Tintenstrahlern (Siemens Open Mail System) auch zur Abfertigung von Großbriefen hat auch dort für die Handrollstempel das letzte Stündchen geschlagen.

Vielleicht beantwortet das deine Frage so ein wenig. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 28.10.2020 09:41:18 Gelesen: 362069# 1220 @  
Hallo zusammen,

aus dem Iran wurden hier schon einige Handrollstempel gezeigt. Wenn ich ihn nicht übersehen habe, ist der Stempel vom Postamt "ZONE•P•15 / TEHRAN-1" bisher noch nicht dabei.





Diesen Brief erhielt ich gestern von Hans-Peter Lawatsch für meine Kalendersammlung. Der Postfreistempel trägt das iranische Datum 22.10.1382 SH (die "8" ist leider etwas verstümmelt). Umgerechnet entspricht das Datum dem 12.01.2004 AD. Beide Stempel aus Teheran sind also vom selben Tag.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 29.10.2020 21:16:01 Gelesen: 361687# 1221 @  
Hallo zusammen,

hier kann ich zwei Handrollstempel auf interessanten Belegen aus lokalem Bereich vorstellen - nicht sonderlich spektakulär aber von respektablem Alter.





Von der Gerichtsvollzieherstelle Aalen wurde am 10. und am 17. November 1931 eine gebührenpflichtige Dienstsache ohne Freimachung an das Bürgermeisteramt in Schechingen O/A (Oberamt) Aalen geschickt. Dort musste dann auch die Zahlung des blau angemerkten Portos übernommen werden.

Bei nicht frankierten Dienstsachen war der einfache Fehlbetrag zu erheben. Mit jeweils 40 Pf handelte es sich demnach wohl um Briefe >250 g - 500 g (Akten ?).

Mit freundlichem Sammlergruß
Edwin
 
bernhard Am: 31.10.2020 22:39:11 Gelesen: 361311# 1222 @  
@ bernhard [#613]
@ filunski [#614]

Bei Harlos wird gerade dieser Beleg angeboten:



Der sieht nicht ganz so Maschinenstempeltypisch aus.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 01.11.2020 00:02:50 Gelesen: 361279# 1223 @  
@ bernhard [#1222]

Hallo Bernhard,

ja, das dürfte mit großer Sicherheit diesmal ein Handrollstempel sein! ;-)

Schöner Fund.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 04.11.2020 23:39:35 Gelesen: 360410# 1224 @  
Verehrte Handrollstempel-Freunde,

aus Neuzugängen mal wieder etwas eher "exotisches".

Handrollstempel aus Tansania hatten wir auch noch nicht. Jetzt kann ich gleich mehrere davon zeigen:



KOROGWE / TANZANIA vom 31.7.1994. Eine Kleinstadt im Nordosten Tansanias.



NJOMBE / TANZANIA vom 5.7.2011. Regionalhauptstadt der gleichnamigen Region im Süden Tansanias.

Und dann noch ein ganz "Spezieller", hier erst mal der ganze Beleg:



Der Stempel im Detail:



MAHENGE / TANZANIA vom 16.6.2020. Eine Stadt im Mahenge-Gebirge in Tansania, Hauptsitz des Ulanga-Distrikts in der Region Morogoro. Einst im Jahre 1905 Schauplatz einer Schlacht zwischen den einheimischen Maji-Maji-Anhängern und den Deutschen Kolonialtruppen im damaligen Deutsch-Ostafrika.

Was ist jetzt aber so speziell an diesem Stempel?

Das Datum ist falsch eingestellt. Ein uns auch von heutigen Tagesstempeln aus Postagenturen wohl bekannter Einstell-/Verständnisfehler. Der Abschlag ist nicht aus dem Jahr 2020, sondern aus dem Jahr 2010. Hier wurde aus der Jahreszahl (20) und der Stundenangabe (10) die eigentlich gültige Jahreszahl 2010 gebildet.

Die Stempelgeräte dürften alle aus deutscher Produktion stammen, Hersteller Raab und/oder Reiner.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 05.11.2020 00:01:19 Gelesen: 360403# 1225 @  
@ filunski [#1224]

Hallo Peter,

dann wechseln wir also mal wieder von den Bandmaschinenstempeln zu den Handrollstempeln. Und wenn Du denn schon so etwas Exotisches wie Tansania zu bieten hast, will ich heute etwas ähnlich Fernes zeigen.

Ein HRSt von den Philippinen mit großem Rundstempel und auffallend schmalen Zwischenstrichen (keine Welle). Leider kann man darauf keine Jahresangabe ausmachen. Stattdessen nur ein dicker schwarzer Strich.

Da die neueste der verwendeten Marken von Oktober 1962 ist, gehe ich beim Datum 25. Januar von 1963 aus.



Herzliche Grüße

Gunther
 
drmoeller_neuss Am: 05.11.2020 00:09:24 Gelesen: 360399# 1226 @  
@ Shinokuma [#1225]

Das ist ein Handgummistempel, Striche und Rundstempel sind auf einer kleinen Holzplatte montiert. Das Datum wird per Hand gesteckt.

Diese Stempel entsprechen den US-amerikanischen.

Handrollstempel gab es meines Wissens nicht auf den Philippinen.
 
Shinokuma Am: 05.11.2020 00:18:28 Gelesen: 360395# 1227 @  
@ drmoeller_neuss [#1226]

Hallo Uli,

ich hatte schon erwartet, dass dieser Brief Dich als Philippinen-Spezialist auf den Plan rufen würde. Nicht erwartet hatte ich hingegen, dass es sich bei dem gezeigten Stempel gar nicht um einen HRSt handelt.

Aber jetzt, wo Du es sagst - oder vielmehr schreibst - dämmert es mir und ich hätte auch von selbst darauf kommen, dass die Philippinen als ehemalige US-Kolonie deren Stempelmaterial verwenden würden.

Trotzdem vielen Dank für die Aufklärung und nebenbei gesagt wäre es ganz nett, sich mal wieder in Essen treffen zu können.

Bis dahin bleib gesund!

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 08.11.2020 00:23:50 Gelesen: 359711# 1228 @  
Hallo zusammen,

mal wieder zurück nach Deutschland, genauer in den Süden Württembergs.

Von dort ein ganz interessanter Handrollstempel:



(14) RAVENSBURG-WEINGARTEN / c vom 23.10.1946

Interessant zum Einen die aptierte (nachträglich eingefügte) PLGZ. Noch viel interessanter ist allerdings der durchaus ungewöhnliche Ortsname "Ravensburg-Weingarten". Kennen wir doch beide Orte als eigenständige und selbstständige Kommunen/Städte. Wie kam es zu dieser Bezeichnung? Die stammt noch aus der Zeit des Dritten Reichs. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde Weingarten zum 1. April 1939 nach Ravensburg eingemeindet. Die rivalisierenden Nachbarstädte wurden allerdings nach Kriegsende wieder getrennt, ab dem 1. April 1946 war Weingarten wieder selbstständig. Der Handrollstempel blieb aber anscheinend noch ein wenig in Gebrauch.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 17.11.2020 19:48:56 Gelesen: 357790# 1229 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde!

Bevor der Faden hier abreißt, zeige ich Euch heute die Rückseite eines Eil-Briefs vom SPD Unterbezirk Friedberg an den Parteivorstand in Bonn, der, wenn ich die Zahl der Stempel richtig interpretiere, durch mindestens 8 Hände gegangen ist und vielleicht auch deshalb trotz des Eilboten-Zuschlags erst nach 2 Tagen den Empfänger erreichte.

Der HRSt Frankfurt Am Main 3 mit den UB nk vom 5.11.1972 mag vielleicht nicht selten sein; was mich jedoch etwas irritiert, sind der optische Eindruck einer 7. Welle und die geringfügige Unterbrechung der Wellen jeweils links und rechts vom Rundstempel.

Aber vielleicht kann mir das einer von Euch Experten ja plausibel erklären.



Herzliche Grüße

Gunther
 
bernhard Am: 17.11.2020 21:58:27 Gelesen: 357751# 1230 @  
@ Shinokuma [#1229]

was mich jedoch etwas irritiert, sind der optische Eindruck einer 7. Welle und die geringfügige Unterbrechung der Wellen jeweils links und rechts vom Rundstempel.

Hallo Gunther,

die Unterbrechungen links und rechts vom Tagesstempel sind Ausnehmungen für die Fixierklammer. Hier wird die Fixierklammer für das Einstellen des Tagesdatums herausgenommen und danach wieder fixiert.

Die "7. Welle" haben wir ziemlich am Anfang des Öfteren schon behandelt, siehe z.B. [#66], der Welleneinsatz wurde versehentlich kopfstehend eingebaut.



Auszug aus Gildebrief 260/2019, Poststempelgilde e.V.

Viele Grüße
Bernhard
 
Nordluchs Am: 29.11.2020 17:09:26 Gelesen: 354594# 1231 @  
@ bernhard [#1230]

Hallo an die Gemeinde der Handroller!

Da ich bestimmte Belege von Auktionen, in diesem Fall Harlos, archiviere und teilweise für Artikel nutze, zeige ich an dieser Stelle, bevor es untergeht, ein Prachtstück von rotem Handroller. Obwohl schon mal als Muster [1] gezeigt, sollte das schöne Stück unbedingt gezeigt werden.



● HAMBURG 7 ● PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT / 21. 10.1933 / Brinkmann Tabak / 81. Harlos Auktion

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/206976
 
volkimal Am: 30.11.2020 14:22:45 Gelesen: 354470# 1232 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief vom 27.11.2020 aus Gent in Belgien kam eben bei mir an.



Gent scheint auf extreme Abstempelungen mit Handrollstempeln spezialisiert zu sein. Schaut Euch einmal die Beiträge [#272] und [#495] von Jürgen Zalaszewski an.

Viele Grüße
Volkmar
 
MS Sammler Am: 01.12.2020 22:58:36 Gelesen: 354018# 1233 @  
Moin,

aus meiner Tagespost heute ein sehr langgezogener Handrollstempel. Dem Absender zu urteilen, müsste das Briefzentrum 79 Freiburg im Breisgau zuständig gewesen sein.



Gruß vom Jungsammler Leon.
 
Tuffi Am: 02.12.2020 10:30:14 Gelesen: 353860# 1234 @  
Wer zeigt Handrollstempel von Leipzig C 1 aus der Zeit nach 1938 ?

Da sollte es verschiedene Aptierungen geben.
 
Manne Am: 02.12.2020 17:48:32 Gelesen: 353748# 1235 @  
Hallo,

zeige zwei Handrollstempel, bin mir nicht sicher ob ich diese schon mal gezeigt habe.

Gruß
Manne

Essen vom 15.03.1960



Schwäbisch Gmünd vom 18.05.1957


 
Journalist Am: 03.12.2020 08:03:45 Gelesen: 353693# 1236 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren habe ich den folgenden spanischen Stempel gefunden, ich bin mir aber nicht ganz sicher ob es ein Handrollstempel ist ?



Viele Grüße Jürgen
 
JohannesM Am: 03.12.2020 12:51:21 Gelesen: 353668# 1237 @  
Ich glaube BZ 52 war noch nicht:



30.11.2020

Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 03.12.2020 22:43:57 Gelesen: 353629# 1238 @  
@ Journalist [#1236]

Hallo Jürgen,

das ist einer der zweifelhaften Kandidaten. :-(

Mehr dazu gleich, vorweg aber, spanische Handrollstempel gehören nicht gerade zu meinem "Wissensfundus" und Informationen dazu findet man so gut wie gar nicht. Die scheinen auch in der Spanien Philatelie genauso "beliebt" zu sein, wie bei uns.

Handrollstempel kommen in Spanien recht häufig vor, viel auch auf ganz normalen Briefen und auch Postkarten. Der quergestellte Stempelkopf ist auch hier ein typisches Erkennungsmerkmal. Aber leider kein eindeutiges Indiz, es gibt auch Maschinenstempel (Bandstempel) die so aussehen. Den zu sehenden Stempel aus Peguera [#1236] halte ich nicht unbedingt für einen Handroller, eher für einen Maschinenstempel. Mehr Aufschluß dazu würde vielleicht der komplette Beleg geben, wenn verfügbar.

Einfacher sieht es hier aus:



Einschreiben aus Burgos nach Tübingen im März 1993. Entwertet mit einem Handrollstempel, hier im Detail:



CERTIFICADO / BURGOS vom 20. März 1993. Handrollstempel mit Werbung im Entwerter, speziell zur Abfertigung von Einschreiben (Certificado). Nicht nur die besondere Versandart mit Einzelabfertigung, sondern insbesondere auch der Verlauf des Abschlags selbst sprechen hier für einen Handrollstempel.

Sollte ein aufmerksamer "Spanien-affiner" Mitleser über irgendwelche Literaturhinweise zu spanischen (Handroll-)stempeln verfügen, würde ich mich sehr über Hinweise freuen (können auch in spanischer Sprache sein). ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 03.12.2020 23:03:28 Gelesen: 353625# 1239 @  
@ filunski [#1238]

Hallo Peter,

hier anbei wie gewünscht der ganze Beleg:



Er befindet sich auf einen Einschreiben. Er ist zwar relativ waagrecht zur Oberkante abgeschlagen, aber etwas tiefer, was mich etwas irritiert. Aber ein Bandstempel, der so einfach wie hier anfängt und aufhört, erscheint mir auch etwas merkwürdig. Daher würde ich hier doch eher auf einen Handrollstempel vom Bauchgefühl her tippen aber vielleicht gibt es ja doch einen Spanienexperten, der dazu näheres sagen kann.

Viele Grüße Jürgen
 
MS Sammler Am: 10.12.2020 23:41:11 Gelesen: 351070# 1240 @  
Moin,

hier auch ein HrS aus Spanien:



Gruß Leon.
 
Journalist Am: 14.12.2020 11:08:41 Gelesen: 350553# 1241 @  
Hallo an alle,

zur Vorstellung des leider nur als Kopie bekannten Handrollstempels, den ich zum Schluß zeige, muss ich erst etwas zur Erklärung ausholen und davor noch zwei weitere Belege zum Verständnis zeigen. Der erste ist noch ein Original, der folgende leider auch nur eine Kopie, nun aber zuerst zum folgenden Maschinenstempel für den Frankierservice vom BZ 51 für den Großkunden Bayer Leverkusen:



Statt des typischen Frankierserviceklischees befindet sich auf der linken Seite "Deutsche Post AG / Port Paye / 51149 Köln / Allemagne / Luftpost / Prioritaire"

Wie man diesem Original entnehmen kann, wurden dieser und die folgenden leider nur als Kopie vorhandenen Stempel immer in schwarz abgeschlagen.

Der folgende Kopierausschnitt zeigt den Großkunden im Absender und man kann erkennen, das es sich um einen Hammerstempel gehandelt haben dürfte ?



Für die Firmenpost, die vermutlich hauptsächlich nur für das Ausland gedacht war wurden außer dem obigen Stempel, dem gerade gezeigten Hammerstempel auch noch eine entsprechender Handrollstempel eingesetzt:



Er wurde nach meinen Kenntnisstand im BZ 51 benutzt und er war nur für die Post vom Großkunden Bayer Leverkusen gedacht bzw. ich habe ihn nur auf solchen Belegen gesehen.

Wer kann von den letzten beiden Stempeln Orginalbriefe zeigen ?

Soweit für heute ein nicht alltäglicher Handrollstempel aus dem Bereich Frankierservice für einen Großkunden - beim nächsten Mal folgt noch ein weiterer Sonderfall aus dem BZ 70.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 14.12.2020 12:16:24 Gelesen: 350540# 1242 @  
@ Journalist [#1241]

Hallo an alle,

nun der zweite Teil der besonderen Handrollstempel Frankierservice für Großkunden - hier für Mercedes Benz bzw. heute als Daimler Chrysler AG bekannt, die beide im BZ 70 speziell für Auslandspost geführt wurden:



Diesen Handrollstempel hatte ich eventuell schon mal gezeigt. Hier gibt es noch weitere Maschinenstempel in rot und anderen Farben als Frankierservicestempel speziell für die Post von Mercedes bzw. Daimler. Den folgenden Handrollstempel hatte ich aber meines Wissen noch nicht gezeigt:



Es dürfte der Nachfolger von obigen Stempel sein - wie lange er genutzt wurde oder ob er eventuell heute noch vorhanden ist, ist mir nicht bekannt.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 14.12.2020 22:49:29 Gelesen: 350484# 1243 @  
@ Journalist [#1241]
@ Journalist [#1242]

Hallo Jürgen,

schöne, recht seltene Handrollstempel zeigst du da, super! ;-)

Ich kannte bislang davon nur den STUTTGART 1 (Mercedes-Benz). Originalbelege damit, von den anderen ganz zu schweigen, habe ich leider noch nirgendwo gesehen. Ich fürchte, die gelangten wohl kaum in Philatelistenhände und selbst wenn, ereilte die meist das übliche, traurige Handrollstempelschicksal, nämlich den Weg ins Altpapier.

Aber vielleicht regt ja der Beitrag dazu an, jetzt danach zu suchen. Auf alle Fälle werden die noch Aufnahme in das Typenverzeichnis finden.

Danke für die Präsentation hier! :-)

Viele Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 15.12.2020 18:15:38 Gelesen: 350434# 1244 @  
Der Handrollstempel aus Leipzig aus dem Zeitraum von September bis Dezember 1923 ist in diesem Thema in mehreren Beiträgen vorgestellt worden: [#15]; [#16]; [#21]; [#521]; [#547]; [#703]; [#710]; [#738]; [#830]; [#853]; [#878] und [#1045] (als Übersicht).

Nachfolgend ein Beleg aus dem Bestand von Sammlerfreund und Forumsmitglied Tuffi:



... bzw. als digitaler Ausschnitt:



Handrollstempel LEIPZIG f13* vom 19.09.1923

Es handelt sich hierbei um einen Großbrief als Einschreiben vom 19.09.1923 aus Leipzig nach Honnef. Als Absender der Sendung ist das Briefmarkenhaus der Geschwister (?) Senf ersichtlich (wobei die Frankatur etwas nachlässig verklebt wurde). Zur Briefmarkenentwertung wurde ein Handrollstempel des Postamtes 13 aus Leipzig verwendet, Unterscheidungsbuchstabe "f".

Gruß
Pete
 
Stefan Am: 17.12.2020 20:21:06 Gelesen: 350314# 1245 @  
@ filunski [#750]
@ Christoph 1 [#751]
@ Shinokuma [#752]
@ Tuffi [#753]
@ filunski [#754]

Analog zu der gezeigten, abgelösten Einheit aus Beitrag [#750] und Tuffis Feststellung in Beitrag [#753]

nicht nur Leipzig hat die Walze aus einer Sylbe-Maschine benutzt, um sie für Handstempelung umzubauen. Dein Beleg aus München zeigt, dass auch dort entsprechende Versuche stattgefunden haben.

Nachfolgend ein Beleg aus München aus dem Bestand von Tuffi, welcher dieser Tage in einem bis dato noch nicht aufgearbeiteten Karton aufgetaucht war:



bzw. als digitaler Ausschnitt:



Handrollstempel MÜNCHEN *1* vom 19.09.1923

Analog zu dem in Beitrag [#1244] gezeigten Beleg aus Leipzig stammt dieses Stück ebenfalls vom 19.09.1923.

Vorderseitig wurden Briefmarken zu 66.000 Mark verklebt. Die für das Porto von 75.000 Mark (Portoperiode vom 01.09.-19.09.1923) notwendige Ergänzung in Höhe von 9.000 Mark klebte auf der Briefumschlagrückseite und wurde irgendwann leider abgelöst (*grummel*).

Gruß
Pete
 
filunski Am: 19.12.2020 00:38:57 Gelesen: 350245# 1246 @  
@ Pete [#1244]
@ Pete [#1245]

Hallo Pete,

vielen Dank für die Digitalisierung und Präsentation von Tuffis "verschollenen Raritäten". ;-)

Das sind einzigartige und sehr rare Belege. Mehr davon ist hier jederzeit willkommen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 19.12.2020 23:13:00 Gelesen: 350172# 1247 @  
Verehrte "Handroller-Fans" und "Zaungäste" ;-)

von mir mal wieder was Außergewöhnliches, was vielleicht, außer für wenige Insider, auf den ersten Blick gar nicht danach aussieht.

Hier ein Blankoabschlag eines Handrollers aus Bundespostzeiten:



STUTTGART 11 / i / 7 vom 11.11.1969

Nun gut, tolle Geschichte, was ist da außergewöhnlich?

Die aufmerksamen Leser dieses Themas und erst recht die paar Insider, erkennen natürlich gleich am Wellenversatz das verkehrt eingebaute Entwerterstück. Schön aber das findet man öfter. Hier aber schon zweimal ungewöhnlich, da der Abschlag eigentlich von einem Fachmann stammen müsste.

Das zweite und eigentliche Kuriosum ist ohne Herkunft und Hintergrund nicht zu erkennen. Es ist das Datum, 11.11.69-11 Uhr. Nicht weil Tag, Monat und Uhrzeit zur PA Nr. passen, was vielleicht den "Stempelführer" zu der Einstellung inspiriert haben mag. Ist aber nur eine unbestätigte Vermutung meinerseits. Nein, das Stempeldatum liegt genau 11 Tage nach der Außerdienststellung des Stempelgeräts. Dieser Stempel wurde am 31.10.1969 aus dem Verkehr gezogen und ersetzt.

Wie komme ich da nun wieder drauf?

Es ist ein Musterabschlag von einer Archivkarte der OPD Stuttgart, hier die Karte:



Diese und noch weitere solcher Karten gelangten irgendwann Anfang der 2000er Jahre in eine Auktion (alles wohl Material was im Zuge der Privatisierung der Post und Übergang zur DPAG "verramscht", und zum Glück nicht vernichtet, wurde) und ein stempelsammelnder Bekannter erstand den Posten. Daraus stellte er mir kürzlich die Handrollstempelanteile zur Verfügung.

Auf den meisten der mir vorliegenden Karten, zu diesem Stichtag (31.10.1969) wurden reihenweise diese Handrollstempeltypen (Stempelkopf in Laufrichtung, meist von der Fa. Braungardt) außer Dienst gestellt, ist das Datum des Letzttags eingestellt.

Viele Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 20.12.2020 10:16:34 Gelesen: 350124# 1248 @  
@ filunski [#1246]

vielen Dank für die Digitalisierung und Präsentation von Tuffis "verschollenen Raritäten". ;-)

Das sind einzigartige und sehr rare Belege. Mehr davon ist hier jederzeit willkommen.


Im Moment wüsste ich nicht von weiteren Exemplaren aus der Frühzeit (1923), allerdings ist die Belegedurchsicht auch noch nicht abgeschlossen. Bei Tuffis Belegen muss man sich grundsätzlich immer die Vorder- und Rückseite eines Beleges ansehen (teilweise auch in den Umschlag hineinschauen), da sich so manches Überraschungsei gern etwas versteckt. :-)

Nachfolgend ein Exemplar von 1944, welches mir ein Stirnrunzeln verursacht (auch aus Tuffis Kiste):



Sendung vom 25.01.1944 aus Weiden (Oberpfalz) nach Lichtenstein (Sachsen)

Vom Stempeltyp her handelt es sich um einen Abschlag einer Universal- bzw. Standardmaschine, welche links und rechts neben dem Stempelkopf zeitgleich eine zugeschaltete Werbung aufweist, wodurch es sich normalerweise um einen Maschinenstempel handelt. Im Einzelfall kommen zwei zeitgleich zugeschaltete Werbeeinsätze bei den Universal-/Standard-Maschinen tatsächlich vor (vergleichsweise häufiges Bsp.: Postamt Saarbrücken 2 (Bahnhof) in den 1930er Jahren, siehe auch [2]).

Mich irritiert allerdings, dass unterhalb des oberen Stempelabschlages ein zweites Mal zugeschlagen wurde und dieser Abschlag sehr tief (Richtung Belegemitte gehend) sitzt. Technisch betrachtet scheint mir das für einen Maschinenstempel eher unwahrscheinlich. Wurde hier ebenfalls die Stempelwalze ausgebaut und als Handroller verwendet?

Der Beleg wurde ebenfalls in [1] gezeigt, dort allerdings bisher ohne eine Reaktion (Antwort).

Gruß
Pete

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=249546#M41
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/322241
 
filunski Am: 20.12.2020 15:13:10 Gelesen: 350094# 1249 @  
@ Pete [#1248]

"Der Beleg wurde ebenfalls in [1] gezeigt, dort allerdings bisher ohne eine Reaktion (Antwort)."

Hallo Pete,

ja, lag wohl daran, dass sich bei dem heiklen Thema keiner aufs Glatteis wagen wollte. ;-)

Der Beleg ist in der Tat eigenartig. Kein Wunder bei der Quelle aus der du ihn hast. Tuffi hat und hatte dafür schon immer eine Ader, vor allem aber auch ein Auge, mehr als sonst jemand!

Ich werde mal versuchen, auch wenn ich mich damit "aufs Glatteis begebe" das Ganze zu kommentieren. Irgendwer wird mir schon wieder hoch helfen, sollte ich ausrutschen.

Du hast Recht, es ist (normalerweise) eine Standard (nicht Universal) Stempelmaschine. Die Halbstempelmaschinen kennen wir normalerweise nur mit einem austauschbaren Entwerter, Wellen oder Werbeklischee. Klüssendorf hat jedoch ein Modell so umgebaut, dass sowohl rechts oder links vom Stempelkopf ein Entwerter eingesetzt werden konnte, oder auch beidseitig. Solche Maschinen waren nur an wenigen Orten im Einsatz. Recht häufig findet man solche Abschläge aus Kiel, Schwerin, Saarbrücken, das du schon genannt hast, aber auch noch aus Ingolstadt, Neumarkt i.d.OPf und noch einigen wenigen anderen Städten.

Normalerweise waren die Maschinen so eingestellt, dass der Stempelabschlag vom Abstand zum oberen Brief-/Kartenrand ungefähr so erfolgte wie es der obere Stempel auf deinem Beleg aus Weiden zeigt. Man konnte das aber auch verstellen. Ob das tatsächlich so weit verstellbar war, dass die Maschine auch den bei deinem Beleg unteren Stempel anbringen konnte, kann ich nicht sagen. Es wäre auf alle Fälle außergewöhnlich.

Wir kennen aus der Forschung zu den Handrollstempeln, neben den bekannten Sylbe Walzen aus Leipzig, Frankfurt und München, die zu Handrollstempeln umgebaut wurden noch ein paar Beispiele bei denen ein solches Vorgehen nahe liegt. Auch untereinander haben wir da Einzelfälle durchaus kontrovers diskutiert und nicht immer einen gemeinsamen Schluß gefunden.

Es gibt auch Fälle, bei denen findige "Bastler" (durchaus in offiziellem Auftrag) Halbmaschinenstempel (Kopf und Entwerter) auf Handgeräte montiert haben und damit fast ausschliesslich Sammlerbelege "hand-maschinen-gestempelt" haben. Man erkennt diese recht gut an der Position des Stempelabdrucks irgendwo weit im inneren des Belegs, wo keine, noch so findig verstellte Maschine hinkommt. Insbesondere in der DDR war das eine beliebte Praxis.

Nun zurück zu deinem Beleg. Auch hier könnte man solch ein Vorgehen vermuten. Was mich allerdings skeptisch macht und mich in diesem Fall nicht an ein solches Vorgehen glauben lässt ist ein anderes Indiz auf dem Beleg.



Rot markiert sieht man am linken Rand die Wellen des Entwerters vom nächsten Abschlag. Das ist typisch für Maschinenstempel wo bei entsprechend großen (breiten) oder überlappenden Belegen der nächste Abschlag noch seine Spuren hinterlässt. Für mich eigentlich ein sicherer Hinweis für einen Maschinenabdruck und kein Handroller oder was selbst konstruiertes. Vielleicht war dort in Weiden ja ein findiger "Maschinist" (Techniker) tatsächlich in der Lage, die Standard-Maschine so einzustellen, dass in einem zweiten Durchlauf der untere Stempel so wie zu sehen aufgebracht wurde.

Auf alle Fälle, kein alltäglicher Vorgang und durchaus eine Besonderheit die zur Spekulation anregt.

Ich lasse mich gerne widerlegen, sollte jemand mehr dazu wissen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 20.12.2020 19:08:22 Gelesen: 350057# 1250 @  
@ Pete [#1248]
@ filunski [#1249]

Bei Kohlhaas/Riese, Die Halbstempelmaschinen Universal und Standard, Siebter Teil, steht auf Seite 190:

Eine einfache Umstellvorrichtung ermöglicht es, den Abstand des Stempelabdruckes vom oberen und rechten seitlichen Sendungsrande nach Bedarf zu verschieben.

Wie Peter schon richtig feststellt - kein Handrollstempel.

Viele Grüße
Bernhard
 
Stefan Am: 20.12.2020 20:53:38 Gelesen: 350041# 1251 @  
@ bernhard [#1250]

Eine einfache Umstellvorrichtung ermöglicht es, den Abstand des Stempelabdruckes vom oberen und rechten seitlichen Sendungsrande nach Bedarf zu verschieben.

Dieser Fakt sei unbestritten, hilft allerdings lediglich bedingt weiter, da dadurch nicht deutlich wird, um welche Anzahl in Millimeter die Walze einer Standard nach unten (Richtung Belegmitte) verschoben werden kann.

Als Vergleich (Beispiel): bei den Bandstempelmaschinen von Sylbe als damaliges Konkurrenzprodukt sind es gemäß eines Berichtes von 1912 immerhin 8 mm nach unten [1], auch wenn dies gemäß der Abbildung 105 in [1] nicht in diesem Fall ausreichen würde, um die noch tiefer klebenden Marken auf dem im Beitrag [#1248] bzw. [#1249] gezeigten Beleg zu treffen.

@ filunski [#1249]

Rot markiert sieht man am linken Rand die Wellen des Entwerters vom nächsten Abschlag. Das ist typisch für Maschinenstempel wo bei entsprechend großen (breiten) oder überlappenden Belegen der nächste Abschlag noch seine Spuren hinterlässt. Für mich eigentlich ein sicherer Hinweis für einen Maschinenabdruck und kein Handroller oder was selbst konstruiertes.

Der Wellenansatz auf der linken Briefumschlagseite war mir auch aufgefallen. Mich irritierte allerdings etwas, dass das Format des Briefumschlags etwas zu lang gewesen sein soll. Die Formatgröße selbst ist nicht ungewöhnlich. Der Ansatz der Wellen links würde ich auch eher als ein Indiz für einen Maschinenstempel betrachten.

@ filunski [#1249]
@ bernhard [#1250]

Danke für eure Bemühungen. :-) Vielleicht hat Tuffi eine weitere Idee/Indiz.

Gruß
Pete

[1] Infla-Berlin Band 61; Kohlhaas / Riese: "Die Bandstempelmaschinen von KRAG und SYLBE" (Seite 115)
 
Tuffi Am: 21.12.2020 10:14:53 Gelesen: 350004# 1252 @  
@ Pete [#1251]
filunski
bernhard

Hallo Freunde,

gestattet mir, dass ich grinse. Es hat mir damals viel Freude gemacht, den Beleg einzufangen. Schaut euch mal die Abbildungen 3 und 4 in unserem Bandstempelmaschinen-Heft an. Dann versteht ihr, welche Problematik bestand, den Stempelkopf einer Halbstempelmaschine in eine Walze einzubauen. Ging das überhaupt?

Gruß Walter
 
Journalist Am: 21.12.2020 11:55:51 Gelesen: 349987# 1253 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren meiner Frankierservicebelege habe ich dieser Tage wieder zwei ungewöhnliche Handrollstempel als Probeabschlag gefunden, die vom Großannahmeschalter des IPZ 1 in Frankfurt stammen:



Links sieht man den Handrollstempel für ermäßigte Sendungen. Hier kann man die Inschrift komplett lesen IP1 Frankfurt am Main, beim rechten Abschlag ist leider das IP irgendwie nicht richtig rausgekommen man sieht nur die 1 vor Frankfurt und Reste vom P

Ich bin mir nicht sicher ob ich diese beiden Abschläge hier auch schon mal gezeigt hatte, was ich nun aber hiermit nachhole, falls nicht. Die Stempel müssten immer noch dort im Tresor liegen.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 22.12.2020 23:19:32 Gelesen: 349929# 1254 @  
@ Journalist [#1253]

Hallo Jürgen,

sehr schöne Abschläge, vielen Dank fürs Zeigen! ;-)

Von mir heute mal wieder ein älterer Handroller, der anscheinend bewegte Zeiten verschlafen hat:



VERDEN / * (ALLER) * vom 16.12.1967

Ein Klüssendorf Handrollstempel, vermutlich noch aus den frühen 1930er Jahren. Extrem später Einsatz bei der Bundespost noch lange nach Einführung der 4-stellg. PLZ und der damit verbundenen neuen Stempelform (Kreistempel mit Sehnensegment oben). Auch noch mit erhalten gebliebenen Sternen. Es könnte sein, dass dieser Handroller das 3. Reich und die damit verbundenen Aptierungen der Sterne irgendwo in einer Schublade unbemerkt und unbenutzt überdauert hat und erst nach Kriegsende wieder zum Vorschein und Einsatz kam.

Viele Grüße,
Peter
 
drmoeller_neuss Am: 23.12.2020 00:26:08 Gelesen: 349919# 1255 @  
@ drmoeller_neuss [#1166]
@ filunski [#1254]

Danke, Peter, nun hat sich das Rätsel um meinen Stempel aus Beitrag [#1166] gelöst.



Dieser Stempel ist wirklich eine Sentation. Es dürfte sich um den jüngsten Kreisbrückenstempel in der BRD handeln, wenn auch als Handrollstempel.
 
filunski Am: 23.12.2020 00:37:25 Gelesen: 349906# 1256 @  
@ drmoeller_neuss [#1255]

Hallo Uli,

Stimmt! Es ist derselbe Stempel. Den Beitrag hatte ich längst vergessen. So haben wir jetzt sogar gleich noch einen Nachweis für diesen Stempel.

Hier ist noch der "komplette Beleg", Ausschnit aus Kuvert oder Verpackung:



Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 23.12.2020 14:32:38 Gelesen: 349848# 1257 @  
@ filunski [#1256]

Hallo Peter und an alle,

bei der Registrierung von Stammkarten und Belegen einen "alten Knochen" von Görlitz entdeckt.



Damit schöne Festtage!

Viele Grüße Hajo
 
filunski Am: 26.12.2020 23:37:38 Gelesen: 349313# 1258 @  
@ Nordluchs [#1257]

Hallo Hajo,

schöner "alter Knochen"! Danke fürs Zeigen. ;-)

Von mir heute einen nicht so "alten Knochen" auf ungewöhnlicher Frankatur:



Briefausschnitt Großbrief, portorichtig frankiert mit vier Ganzsachenausschnitten, insgesamt 3 DM und sehr schön entwertet mit Handrollstempel HAAN, RHEINL 1 / m / 42781 vom 23.05.1995.

Findet man so auch nicht alle Tage, noch dazu mit einem solchen Bilderbuchabschlag eines nur kurz in Gebrauch gewesenen Handrollstempels.

Außerdem wurden und werden wahrscheinlich 95 % solcher Belege (auch von den meisten Sammlern :-() im Altpapier entsorgt. Sehr schade, wie ich meine, umso schöner aber, dass dieser hier erhalten blieb. :-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 29.12.2020 12:50:23 Gelesen: 349192# 1259 @  
Liebe Handrollstempel-Fans,

zu Braunschweig wurden hier [#26] [#27] schon spezielle HRSt vorgestellt, diese gehen auf einen Wunsch der Firma Richard Borek zurück.

In Braunschweig lässt sich auch noch ein anderer besonderer Handrollstempel nachweisen - hier ist eine Verbindung zur Fa. Borek bisher nur eine Vermutung.



Ein weiterer Handrollstempel mit Gittern im oberen und unteren Segment ist bisher nicht bekannt geworden. Diese wenigen bekannten Verwendungen sind immer sind immer als Ankunftsstempel abgeschlagen. Das Wort "Ankunft" ist ja auch schon in der Stempelinschrift enthalten. In Braunschweig wurden untypischerweise auch einige weitere normale Handstempel mit dem Wort "Ankunft" verwendet, möglicherweise sind diese auch schon auf einen „Sonderwunsch“ zurückzuführen.
Vielleicht steckt ja bereits im Unterscheidungsbuchstaben "bb" dieses Stempels ein versteckter Hinweis ( borek braunsschweig). ;-

Die Herstellungszeit des Stempels ist vermutlich auf Ende der 30er Jahre / Anfang der 40er Jahre (vereinfachte Stundenangabe, vorgestellte 0 in der Tageszeitangabe (dies bei dieser Abbildung nicht sichtbar)) zu datieren.

Wer kann weitere Stempel vorstellen? Gesucht ist die früheste Verwendung, der Verwendungszeitraum, Rückschlüsse zur Fa. Borek.



Nur für solche Fälle machte ein spezieller Handrollstempel für die Fa. Borek einen Sinn.

Die Marken von Finsterwalde blieben ungestempelt, da die Gültigkeit der Marken mit dem 1. April 1946 abgelaufen war. Um den Brief zu befördern, wurde rückseitig gültiges Porto aufgeklebt und entwertet.

Nachtrag: Verwendungszeit bei Richter, Altstempel deutscher Postanstalten, 2010: 04.46 bis 02.59. Ein weiterer Beleg liegt aus 1943 vor.

Viele Grüße
Bernhard
 
TomWolf_de Am: 30.12.2020 17:37:55 Gelesen: 349134# 1260 @  
Hallo zusammen.

Netter Beleg mit Handrollstempel WINTERLINGEN (WÜRTT) 23.3.60.

Gruß
Thomas


 
filunski Am: 30.12.2020 19:21:17 Gelesen: 349116# 1261 @  
@ TomWolf_de [#1260]

Hallo Thomas,

sehr schön! Danke fürs Zeigen hier im Thema. ;-)

Der ist bereits in der alten Krug-Liste von 1927/28 aufgeführt. Damals hatte er noch zwei Sterne (unten links und rechts von Württ.). Die fielen anscheinend dem "Sterne-Aptierwahn" der NS-Zeit zum Opfer.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 30.12.2020 19:53:00 Gelesen: 349108# 1262 @  
@ bernhard [#1259]

Hallo Bernhard,

schön, dass du das Thema hier aufgreifst. Ich hatte mich ja auch schon mal damit befasst, kam aber nicht mehr weiter.

Dei Assoziation der UB bb zu Borek Braunschweig ist interessant! Nachempfunden ist dieser von der Stempelkopfform her einzigartige Handrollstempel einem Handstempel noch vom Ende des 19. Jh. Damals war diese Stempelform üblich, hier ein Beispiel dieses Stempels:



BRAUNSCHWEIG / * ANKUNFT a vom 12.1.1898

Der Handrollstempel, möglicherweise auf Initiative der immer schon sehr aktiven Firma Borek, diente dieser Ankunftstempel als Vorlage. Er stammt mindestens ca. aus der Mitte der 1930er Jahre. Da er keinen Stern mehr bekam wohl erst nach der NS-Machtergreifung (1933).

Mir liegt noch ein Beleg aus dem Jahre 1939 vor. Ein Brief aus den USA der rückseitig den Handrollstempel bekam, hier die Belegrückseite:



und der Abschlag im Detail (leider sehr schwach abgerollt):



BRAUNSCHWEIG 1 / ANKUNFT bb vom 19.8.1939

Den dir ja auch bekannten und erwähnten Philatelisten Richter, der ja in Braunschweig lebt, hatte ich dazu auch angeschrieben, aber außer der Existenz dieses Stempels während der Spätverwendung nach dem 2. Weltkrieg, hatte er auch keine Informationen dazu. Vielleicht findet hier ja doch noch ein aufmerksamer Mitleser mehr dazu? ;-)

Zumindest die UB-Kombination scheint es den Braunschweigern aber angetan zu haben:



Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 30.12.2020 20:51:44 Gelesen: 349092# 1263 @  
Hallo Peter,

na super, da haben wir ja auch schon eine vorläufige Verwendungszeit von zwanzig Jahren, von 1939 bis 1959.

"bb" könnte natürlich auch noch behrens braunschweig bedeuten, eine ebenso bekannte Firma in der Philatelie. Ich denke aber, dass wir mit der Suche nach an sich selbst adressierten Borek-Briefen eher ans Ziel kommen.

Viele Grüße
Bernhard
 
DL8AAM Am: 30.12.2020 21:27:54 Gelesen: 349087# 1264 @  
@ filunski [#1262]

Zumindest die UB-Kombination scheint es den Braunschweigern aber angetan zu haben

Naja, nicht nur den Braunschweigern. "bb" ist eine ganz übliche und beliebte UB-Kombination in ganz Deutschland. Die Stempeldatenbank kennt fast 400 davon; ba: 168 Stück; bc: 173.

Also von bb auf Braunschweig-Borek zu schliessen, ist in meinen Augen schon sehr, sehr mutig. ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
filunski Am: 30.12.2020 23:24:09 Gelesen: 349068# 1265 @  
@ DL8AAM [#1264]

"Naja, nicht nur den Braunschweigern. "bb" ist eine ganz übliche und beliebte UB-Kombination in ganz Deutschland"

Hallo Thomas,

"Guten Morgen" ;-)

Du hast völlig Recht, die UB-Kombi "bb" ist völlig normal, passt genau in die (ehemalige) UB-Systematik der Post und ist auch bei Handrollstempeln öfters zu finden.

Für den gezeigten, alten Handrollstempel BRAUNSCHWEIG-ANKUNFT, bb mit Borek Braunschweig zu verbinden ist sicherlich eine ungewöhnliche Spekulation (mehr nicht), aber auch der ganze Stempel ist sehr ungewöhnlich. Ungewöhnlich sind aber auch die Maßnahmen und Erfolge die besagte Firma aus Braunschweig in späteren Jahren bei der Deutschen Post in Sachen Handrollstempel erreichte.

Belegt und nachgewiesen ist, dass diese Handrollstempel auf Bestreben und Initiative der Fa. Borek von der Bundespost in Betrieb genommen wurden:



BRAUNSCHWEIG 1 / al / 3300 vom 25.3.1992

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 01.01.2021 23:52:33 Gelesen: 348643# 1266 @  
Hallo zusammen und willkommen im neuen Jahr!

Mal wieder ein Kuriosum, ein Abschlag aus Landshut:



LANDSHUT 1 / af / 8300 vom, ja von wann denn?

Klar ist nur das Jahr, 1993. Beim Rest hat sich der Stempelbediener ordentlich verdreht, der 37.13.93 und bei der ersten Ziffer der Tageszeit ein Block! Da mögen in Bayern manchmal die Uhren ja anders gehen, aber so verkehrt nun auch nicht. ;-)

Prost Neujahr,
Peter
 
philatrain Am: 02.01.2021 18:21:50 Gelesen: 348463# 1267 @  
@ filunski [#1266]

Hallo und ein gesundes neues Jahr,

hier kommt ein HRSt aus der Freien Stadt Danzig, Stempel DANZIG * 5 * vom 30.11.36. Brief leider mit mittigem Knick, portogerechte Drucksache der 2. Gewichtsstufe vom Briefmarkenauktionshaus Holtz & Giebeler, gelaufen nach Gera.

Gruß philatrain


 
philatrain Am: 02.01.2021 18:23:13 Gelesen: 348461# 1268 @  
@ philatrain [#1267]

Ich habe noch ein bißchen "rangezoomt".


 
filunski Am: 08.01.2021 00:40:41 Gelesen: 347441# 1269 @  
@ philatrain [#1268]

Hallo,

schöner Beitrag! Danziger Handrollstempel gab es nur wenige und die sieht/findet man auch nicht oft. Vielen Dank fürs Zeigen. ;-)

Von mir eine Neuerwerbung eines auch nicht alltäglichen Belegs mit Handrollstempel:



Behördenpost aus der SBZ mit Handrollstempel mit Werbung, "Achtet / auf den / Kartoffelkäfer", (10b) ROCHLITZ (SACHS) / a vom 24.06.1948.

Interessant auch die Rückseite:



Dort findet man die Freimachung, Zehnfachfrankatur, entwertet mit demselben Handrollstempel.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 08.01.2021 16:01:57 Gelesen: 347234# 1270 @  
Hallo an alle,

anbei heute ein Handrollstempel aus der Schweiz:



Er stammt aus 4002 Basel 2 - Annahme vom 26.2.82. Da der Beleg selbst auch sehr interessant ist anbei hier auch noch der ganze Beleg:



Viele Grüße Jürgen
 
Nordluchs Am: 09.01.2021 15:02:31 Gelesen: 347006# 1271 @  
@ Journalist [#1270]

Hallo Jürgen und alle anderen,

auch auf die Gefahr hin, dass der Beitrag verschoben wird, anbei ein moderner Handrollstempel vom Briefzentrum 24 zur Entwertung einer zusätzlichen Frankatur. Der Beleg zeigt auch nebenbei eine Besonderheit.



Es handelt sich um ein im Jahr 2003 begonnenes Pilotprojekt (Maßnahme Verbund – Optimierung der Briefmarkenverkäufe in Filialen) mit einer AFS Maschine der Marke Frama mit Kennungsbuchstabe A. Folgende Orte haben teilgenommen: München 90, Bad Reichenhall, Kiel, Oranienburg und Velbert (veröffentlicht in der Philatelie Nr. 321 März 2004 – Jürgen Olschimke). Dieses Verfahren gehört auch mal in diese Rubrik, da es den wenigsten geläufig ist. Demnächst ist wieder altes Zeug dran.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 09.01.2021 16:27:31 Gelesen: 346976# 1272 @  
@ Journalist [#1270]

Hallo Jürgen,

sehr schöner Beleg, vielen Dank fürs Zeigen!

In der Schweiz gibt es schon lange Handrollstempel, zu finden sind sie allerdings kaum und jeder Beleg mit einem solchen Schweizer Handroller ist schon eine kleine Rarität. Umso mehr, wenn er auch noch so interessant ist wie der gezeigte.

@ Nordluchs [#1271]

Hallo Hajo,

der passt auch gut hier her und soll auch ruhig hier bleiben. Interessant ist auch dein Hinweis und der "Ausflug" zu dem PFS. Ich hatte bis heute weder von diesem Pilotprojekt gehört noch einen solchen Beleg gesehen. Vielen Dank für die Präsentation! ;-)

So, damit wir nicht "unbebildert" enden von mir auch einen sicherlich äußerst seltenen Handrollstempel aus einem Ort, den wahrscheinlich hier kaum Einer kennt und richtig aussprechen kann (was aber nicht unbedingt eine Wissenslücke ist. ;-) Auch aus diesem Land sind Handrollstempel eher selten anzutreffen. Die meisten wurden wohl dort selbst schon vernichtet.

Hier der Beleg ein reiner Gebrauchsbrief, Einschreiben, gelaufen innerhalb Islands:



Aufgegeben in Egilsstadir in die Hauptstadt Reykjavik. der Handrollstempel zur Entwertung hier im Detail:



EGILSSTADIR / * * * vom 19.08.1985

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 10.01.2021 16:02:34 Gelesen: 346669# 1273 @  
Hallo zusammen,

heute mal wieder etwas von der Deutschen Bundespost:



KASSEL 7 / f / 35 vom 32.10.1982

Ein Handrollstempel den man relativ häufig finden kann. Nur nicht mit diesem Datum! Da hat sich wohl jemand beim Tag verdreht, der 32. ;-) Nein, da hat sich jemand (vielleicht absichtlich) völlig verdreht. 1982 war dieser Stempel schon seit 11 Jahren aus dem Verkehr gezogen.

Mehr Aufschluß bietet die Archivkarte der OPD Frankfurt am Main:



Der Stempel wurde am 21.09.1971 aus dem Verkehr gezogen. Schaut man sich die Ziffernfolge des Letzttags genau an, 21 09 71, und dann die des Musterabschlags, 32 10 82, so sieht man, dass die Einstellung des Letzttags jeweils auf die nächste Ziffer gedreht wurde!

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 10.01.2021 19:35:17 Gelesen: 346607# 1274 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren ist mit der folgende Handrollstempel aus 8940 Memmingen 1 aus dem Jahr 1980 über den Weg gelaufen:



Der Stempel wurde hier vermutlich nach Eingang von der Druckerei bei der Post abgeschlagen.

Viele Grüße Jürgen
 
Shinokuma Am: 10.01.2021 21:13:01 Gelesen: 346549# 1275 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde,

ebenso kurios, aber leider unvollständig abgeschlagen, ist der Handrollstempel auf einer Ausgabe der Zeitschrift Junge Sammler aus dem Jahr 1975. Was da passiert ist, kann ich mir absolut nicht erklären, da diese Zeitschriften auch damals nicht frankiert verschickt wurden und dieses Exemplar nicht einmal eine Anschrift aufweist.



Herzliche Grüße

Gunther
 
bernhard Am: 11.01.2021 20:51:05 Gelesen: 346287# 1276 @  
@ Shinokuma [#1275]

Hallo Gunther,

die Zeitschrift wurde als "Streifbandsendung" verschickt. Also nicht in einem Umschlag, sondern mit einem Band versehen. Nach Erhalt wurde das Streifband (mit der Frankatur und dem Restabschlag) entfernt.

Viele Grüße
Bernhard
 
Manne Am: 12.01.2021 17:44:29 Gelesen: 346061# 1277 @  
Hallo,

zeige einen Handrollstempel aus dem Iran, verwendet in Teheran am 20.02.1967. Der Brief lief als Einschreiben an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim.

Gruß
Manne


 
filunski Am: 13.01.2021 00:36:29 Gelesen: 345972# 1278 @  
@ Manne [#1277]

Hallo Manne,

schöner und sauberer Abschlag. Diesen Handrollstempel aus Teheran findet man recht häufig, aber in dieser Qualität ist er eher selten! Danke fürs Zeigen.

Von mir heute nochmals eine Archivkarte mit Handrollstempel, diesmal der OPD Köln:



KÖLN FA 1 / g / 5 vom 03.11.1970 (Letzter Verwendungstag des Stempels).

FA steht für Fern- oder Fernmeldeamt, also die Stelle bei welcher Eilbriefe behandelt wurden. Rätselhaft sind für mich die Angaben in der Archivkarte. Dort steht "Einsatzstelle: DSt TaTz der HTSt". Kennt jemand hier diese postinternen Abkürzungen und kann sie erklären? Freue mich über jeden Hinweis dazu. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 13.01.2021 19:39:57 Gelesen: 345738# 1279 @  
@ Shinokuma [#1275]
@ bernhard [#1276]

Hallo ihr beiden,

einen ähnlichen Beleg bekam ich auch kürzlich.

Rückseite einer Zeitschrift, wohl auch als Streifbandzeitung versandt. Hier landete der Stempelkopf auch auf der Zeitschrift:



Der Stempel im Detail:



MÜNCHEN BPA / s / 8 vom 28.06.1966

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 14.01.2021 00:45:39 Gelesen: 345642# 1280 @  
Hallo zusammen,

kürzlich hat uns Jürgen einen Handrollstempel aus der Schweiz gezeigt [#1270] und ich kann heute einen weiteren Handroller von dort vorstellen. Hier auf Briefausschnitt:



ROHRSCHACH / IX / * * * vom 15.03.1937

Es handelt sich hier um einen recht frühen Handrollstempel aus der Schweiz, hergestellt in Deutschland bei der bekannten Fa. Klüssendorf. Diese fertigte von 1927 bis 1940 auch die Handrollstempel für die Schweizer Post. Ab 1945 ging der Auftrag dafür dann an den Schweizer Stempelfabrikanten Güller.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 16.01.2021 11:27:33 Gelesen: 344952# 1281 @  
@ filunski [#1280]

Hallo Peter, hallo zusammen,

ein bekanntes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Notopfer- und Wohnungsbaumarken e.V. schrieb mich an und meldete interessante Belege zum Thema Handrollstempel. Einer davon ist zwar schon im Beitrag [1] veröffentlicht worden. Aber dieser Beleg ist sehr deutlich und klar lesbar. Zu dem bisher frühesten mit Datum vom 16.06.1951 und weitere vom 14.06.1952 und 01.04.1953, ist nun ein viertes Exemplar zu vermelden. Alle Pakete sind an die Universität Hamburg adressiert. Angesichts der Seltenheit dieser Stücke sollte man auch diesen hier zeigen. Ebenfalls nun in die Datenbank aufgenommen.



(24a) HAMBURG 20 / Päckchengebühr bezahlt / UB a / G E G - Hauptlager - 08.02.1952
(Sammlung Georg Fricke)

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/206686
 
Journalist Am: 18.01.2021 21:04:14 Gelesen: 344154# 1282 @  
Hallo an alle,

heute mal wieder ein Handrollstempel aus Belgien:



Mail Room 1000 MCM oder so ähnlich, denn der 2. Buchstaben ist nicht ganz eindeutig lesbar. Es dürfte sich hier um einen Innendienststempel handeln, da er sich auf einer Einschreibpostsache aus Belgien nach Deutschland befand wie der folgende Scan zeigt:



Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 19.01.2021 15:15:28 Gelesen: 343744# 1283 @  
Hallo an alle,

hier sind noch zwei interessante Handrollstempel diesmal aus der Schweiz. Mir ist hier aber nicht ganz klar, ob es Zollstempel oder Poststempel sind, wer kann hier weiterhelfen ?



Das Paket bzw. die Paketkarte ist von Deutschland in die Schweiz gelaufen über Freiburg im Breisgau, Basel Post und auf der nicht gezeigten Rückseite ist noch ein Stempel aus Geneve 26.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 20.01.2021 11:48:04 Gelesen: 343497# 1284 @  
Hallo an alle,

heute ein weiterer Handrollstempel aus der weiten Welt, diesmal aus Südkorea:



Er befindet sich auf einer Paketsendung und wurde dort über der Paketkarte im Jahr 2002 abgerollt.

Viele Grüße Jürgen
 
Nachtreter Am: 20.01.2021 12:20:46 Gelesen: 343467# 1285 @  
@ Journalist [#1283]

Hallo Jürgen,

sowohl beim grünen als auch beim roten Stempel handelt es sich um schweizer Zollstempel (grün - Basel, rot - Genf).

Viele Grüße

Nachtreter
 
filunski Am: 20.01.2021 14:08:06 Gelesen: 343433# 1286 @  
@ Journalist [#1284]+[#1283]+[#1282]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für die ungewöhnlichen Handrollstempel! ;-)

Die Handroller aus Süd-Korea kann man relativ oft finden, auch auf ganz normalen Briefen. Der große "Kracher" ist die Paketkarte in die Schweiz, super! Ich bin mir zwar auch sehr sicher, dass es sich um Zollstempel handelt, aber wer weiß? Dazu habe ich eine Anfrage in die Schweiz geschickt und sobald ich Antwort habe, werde ich das hier mitteilen. Der Grüne aus Basel passt zumindest noch von der Farbe zum Zoll. Grün, manchmal auch schwarz, war für die Zollstempel (auch bei uns) normal. Aber die rote Farbe bei dem Handroller aus Genf ist schon sehr ungewöhnlich. Normalerweise war diese Farbe auch in der Schweiz den AFS/PFS vorbehalten. Mal abwarten, was mein Schweizer Kontakt dazu sagt.

Von mir heute noch einen erst kürzlichen Fund eines sicher hier völlig unbekannten, "exotischen" Handrollstempels:



ADAMSTOWN / PITCAIRN ISLANDS vom 07.10.1990

Ein Handrollstempel mit Werbung im Entwerter, zur Zweihundertjahrfeier der Inseln " PITCAIRN ISLANDS / BICENTENARY / 1790 - 1990"

Hier der komplette Beleg dazu:



Viele Grüße,
Peter
 
drmoeller_neuss Am: 20.01.2021 23:19:00 Gelesen: 343250# 1287 @  
@ filunski [#1286]

Es ist ja schon lustig, dass in dem Stempel von Pictairn die Stundenangabe eingestellt werden kann. Das dürfte auf dieser Insel keine so große Rolle spielen, wenn die Post etwa alle zwei Wochen abgeholt wird. :)

Es handelt sich um Bedarfspost, mit dem Umschlag wurde die Postille "Miscellany" verschickt.

http://www.miscellany.pn/
 
topstar229 Am: 20.01.2021 23:24:36 Gelesen: 343246# 1288 @  
@ filunski [#797]

Der Handrollstempel "cc" wurde von der Dienstpost Niederlande in Den Haag benutzt. Der Hammerstempel "cc" in Amsterdam bis Ende 1944. Am Ende des Krieges wurde der Hammerstempel "cc" an der Dienstpoststelle in Hengelo abgegeben.

Anbei noch ein Beispiel aus Den Haag (Päckchenausschnitt des Fürsorgefonds der Freiwilligen Legion Niederlande)



Beispiel Hammerstempel Amsterdam



Beispiel Hammerstempel aus Hengelo auf Überrollerbeleg mit Briefstempel aus bereits befreiter Stadt Tilburg sowie US-Zensur:


 
filunski Am: 20.01.2021 23:55:28 Gelesen: 343230# 1289 @  
@ drmoeller_neuss [#1287]

Hallo Uli,

Ja, da hast du wohl Recht, was die Zeitangabe angeht, vielleicht steht sie auch deshalb auf 00. ;-)

Danke auch für die Erklärung von "Miscellany". Habe noch mehr davon, zeige ich bei Gelegenheit.

@ topstar229 [#1288]

Vielen Dank für die Aufklärung zur genauen Herkunft des Tarn-Handrollers! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 21.01.2021 19:30:54 Gelesen: 343001# 1290 @  
@ Journalist [#1284]

Hallo zusammen,

machen wir mal noch mit einem weiteren Handrollstempel aus Korea weiter. Hier auf Bedarfspost von Seoul nach Tübingen aus dem Jahr 1992:



Normaler Brief entwertet mit Handrollstempel, hier im Detail:



A.P.O. 77 / KOREA
vom 19.X.92

Kopfschmerzen bereitet mir allerdings die "Ortsangabe" im Stempelkopf. Dort steht A.P.O. 77, wofür?

Wir kennen APO als Abkürzung für amerikanische Feldpoststempel, Army/Air Force Post Office. Das kann es aber hier nicht sein. Es gab und gibt in Korea (Süd) und auch in Seoul zwar amerikanische Militärdienststellen und auch Feldpost, die haben aber ganz andere Stempel und auch 5-stellige APO Nummern. Deshalb meine Frage an etwaige Kenner, wofür steht A.P.O. 77? Freue mich über jeden Hinweis! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.01.2021 13:22:17 Gelesen: 342765# 1291 @  
@ Journalist [#1283]
@ filunski [#1286]

Hallo Jürgen und alle Interessierten,

heute erhielt ich Antwort von meinem Kontakt in der Schweiz (einem der erfahrensten Schweizer Stempelspezialisten und Autor zahlreicher Werke dazu, Dr. Giovanni Balimann).

Zuerst kann man Jürgen nur nochmals beglückwünschen zu der gezeigten Paketkarte, die wohl einmalig ist und alleine die beiden Handrollstempel schon etwas sehr, sehr außergewöhnliches und seltenes darstellen. Mein Kontakt hatte diese bisher noch nie gesehen und das will sehr viel heißen!

Stempelführende Stelle war der Zoll, nicht die Post. Der Zoll stempelte normalerweise in Grün oder Schwarz, hatte aber diesbezüglich eigene Anweisungen und unterlag nicht den Postvorschriften. Konnte/durfte anscheinend auch in Rot stempeln. Literatur zu diesen speziellen Zollstempeln ist nicht bekannt.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 22.01.2021 17:45:25 Gelesen: 342696# 1292 @  
@ filunski [#1290]

Hallo Peter,

vielleicht ist der Stempel westlich beeinflusst und es heißt wirklich Army Post Office.

Im Absendeort Nowon-Gu befindet sich die Korea Military Academy [1]. Sie ist die führende südkoreanische Einrichtung für die Aus- und Weiterbildung von Offizierskadetten für die Armee der Republik Korea. Zusammen mit der Korea Army Academy (Yeongcheon) produziert sie die größte Anzahl hochrangiger Offiziere in der koreanischen Armee.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Korea_Military_Academy
 
filunski Am: 22.01.2021 19:49:40 Gelesen: 342661# 1293 @  
@ volkimal [#1292]

Hallo Volkmar,

dein Tipp zur Korea Military Academy hat mich zumindest ein Stückchen weiter gebracht. ;-)

Inzwischen habe ich ganz in der Nähe der Militärakademie eine Postfiliale der Koreanischen Post gefunden: 77 Gunsa Post Office.

Bei der Eingabe von "77 Gunsa Post Office" auf Google landet man auf einer Koreanischen Seite die den Standort dieser Filiale nahe der Militärakademie, eventuell sogar auf dem Gelände derselben, zeigt. Vielleicht steht APO ja doch für Army Post Office (Süd-Korea)?

Schon mal ein Stückchen weiter, vielen Dank!

Lieben Gruß,
Peter
 
volkimal Am: 22.01.2021 21:06:27 Gelesen: 342633# 1294 @  
@ filunski [#1293]

Hallo Peter,

im Internet steht "77군사우체국 (77 Gunsa Post Office) - Postfiliale". Gib daraus einmal die Zeichen "군사우체국" in den Übersetzer ein - siehe da, es heißt "Militärpost".

Auf der Seite [1] bekommst du noch einige weitere Informationen, wenn du das koreanische übersetzen lässt. Das Bild zeigt ein Postamt in der Militärgarnison zum Austausch von Post. In welchem Ort weiß ich aber nicht.

Ich bin übrigens über die Suche "77군사우체국 Army Post office" bei Google auf die Seite gekommen. Google zeigte als Erklärung zur Seite an "04.10.2020 — (육군의 경우)Army Post Office; APO[1] 아퍼 군대의 주둔지 ...".

Damit dürfte es eindeutig sein.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://namu.wiki/w/군사우체국
 
filunski Am: 22.01.2021 22:50:05 Gelesen: 342611# 1295 @  
@ volkimal [#1294]

Hallo Volkmar,

was soll ich da noch sagen/schreiben? SPITZE! ;-)

Hätte nie damit gerechnet so schnell die Lösung zu finden. Herzlichen Dank bei der Entschlüsselung.

Lieben Gruß,
Peter
 
Nordluchs Am: 23.01.2021 19:50:17 Gelesen: 342347# 1296 @  
@ filunski [#1295]

Hallo Peter, hallo Handrollstempel-Fans,

wie vor kurzem erwähnt von einem Mitglied der Arge Notopfer einige Meldungen erhalten.

Nachfolgend ein schon gezeigtes Exemplar [1] aber mit neuem späterem Datum vom 07.04.1949. Ebenfalls eine Musterkarte. Stempelfarbe blau, evtl. wegen Mangel an roter Stempelfarbe?



HAAGEN (BADEN) / Päckchengebühr bezahlt / UB d / 07.04.1949

(Sammlung Jürgen Fricke) [2] siehe: Berichtigung des Namens (nicht Georg, sondern Jürgen!) Sorry!

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/206283
[2] https://www.philaseiten.de/beitrag/256173
 
Journalist Am: 27.01.2021 17:58:17 Gelesen: 341418# 1297 @  
Hallo an alle,

heute einmal ein Handrollstempel aus Island:



Er stammt aus Reykjavik aus dem Jahr 2015.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 27.01.2021 22:59:59 Gelesen: 341340# 1298 @  
@ Journalist [#1297]

Hallo Jürgen,

sehr schön, noch ein Handroller aus Island. Dort kann man diese gar nicht mal so selten finden. Danke fürs Zeigen. ;-)

Bleiben wir gleich in Skandinavien, in Finnland. Von dort eine ungewöhnliche Frankatur auf einer Zollerklärung:



Das lädt natürlich förmlich dazu ein per Handrollstempel entwertet zu werden. Hier der Handrollstempel im Detail:



HYVINKÄÄ / Posthorn vom 30.04.1982. Der Ort liegt in der Nähe von Helsinki.

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 31.01.2021 17:50:19 Gelesen: 340546# 1299 @  
Hallo zusammen,

ich zeige einen Handrollstempel aus Berlin von 1989.



Warum halte ich ihn für selten? Weil er eine dreistellige Amtsziffer aufweist: BERLIN 620. Das müsste nach meiner Recherche ein Postamt in der Innsbrucker Straße im Bezirk Schöneberg gewesen sein, das dort seit 1985 bestand und Ende 1993 geschlossen wurde.

Viele Grüße
Christoph
 
Nordluchs Am: 01.02.2021 10:33:21 Gelesen: 340314# 1300 @  
@ filunski [#1298]

Hallo zusammen,

anbei noch die letzten zwei eingetrudelte Meldungen, vermittelt durch Gerald Schröder. Der Name ist Sammlern von Notopfermarken sicherlich ein Begriff.



Eine schöne Zeitungsdrucksache mit Datum 01.12.1948, also dem ersten Tag der Benutzung von Notopfermarken! Ein weiterer von Stuttgart 9 / BEZAHLT mit Datum vom 30.12.1948. (beide Sammlung Gerald Schröder)

Bedingt durch die Meldungen und Registrierung der Handrollfreistempel ist eine Frage aufgetaucht. Es betrifft die Benutzung der Notopfermarken in dieser Freimachungsart.

Neben den seltenen roten Handrollstempel mit „Päckchengebühr bezahlt“ bzw. nur „Bezahlt“ sind bis jetzt nur 5 Meldungen mit zusätzlicher Notopfermarke registriert. Da die Gebühren laut ADA für derartige Freimachungen wohl unter § 9 „Einziehungsverfahren für Päckchen“ fallen, da eine gewisse Anzahl von Sendungen (50 Exemplare) eingeliefert werden, ist das Bekleben mit Notopfer auf den ersten Blick etwas kontraproduktiv. Es sei denn das 1948/49 das Verfahren für die Notopfer noch nicht geregelt bzw. bekannt war.



Dieser Beleg mit Notopfer von 1955 fällt nun ganz besonders aus der Rolle.

Den ganzen Beleg wird filunski demnächst noch extra vorstellen.(14b) Freudenstadt - Bezahlt - 25. 04. 1955 – UB da ? – Sammlung Dr. Skupin –
Der nächste Beleg ist schon gezeigt worden [1] und war bis dahin der mir einzig bekannte Beleg bei den Handrollstempel / „Päckchengebühr Bezahlt“ bzw. nur „ Bezahlt „. Entnommen aus Handbuch: Schröder, Gerald/Karrasch,Ulrich/Fricke,Jürgen. „Die Notopfer- und Wohnungsbaumarken 1948"



Der fünfte Beleg ist vom 28.01. 1950 und ist in der Datenbank abgelegt. [2] (22b) Ludwigshafen (Rhein) 1 / h / Bezahlt

Es stellt sich Frage der Sammler Gerald Schröder, Peter Obermeier und des Einstellers Hajo, ob das alles Zufall war oder wie im Text vermutet abgelaufen ist. Der Beleg von 1955 tanzt aber ganz aus der Reihe.

Immer dabei bedenken, wie das Verfahren mit Handrollstempel und der bezahlten Gebühr abgelaufen ist. Bei der Freimachung auf normal freigestempelten Briefen gab es ja die Möglichkeit ohne Notopfer, dafür wohl monatliche Listenführung, die dann „bar“ oder anders beglichen wurden.

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/206767
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/368558
 
filunski Am: 02.02.2021 14:02:04 Gelesen: 339958# 1301 @  
Hallo zusammen,

jetzt wird's mal wieder bunt. ;-)

Ihr ahnt vielleicht schon was jetzt kommt. Wir hatten ja schon jede Menge schwarze Handroller, dank Hajo auch nicht wenige Rote und sogar schon ein paar Grüne. Die Palette wird ab heute um die Farbe Blau erweitert. In Kürze wird das auch gar nicht mehr ungewöhnlich sein, sondern Alltag und die Schwarzen werden dann zu den Ungewöhnlichen.

Aber noch ist auch so ein "popliger Handrollstempel aus dem Briefzentrum" der die Frankatur "versaut" in blauer Farbe ungewöhnlich. Hier also der Erste aus dem Briefzentrum 94 in Straubing:



BRIEFZENTRUM 94 / u vom 1.2.2021

Beleg und mehr von der Farbe siehe [1].

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=257950
 
JoshSGD Am: 02.02.2021 15:17:45 Gelesen: 339935# 1302 @  
Hallo,

von mir der seltene Handrollstempel aus der Inflationszeit: "Leipzig 13/Postamt Leipzig". Kürzlich auf einem 16er-Bogenteil gefunden.



Gruß
Josh
 
filunski Am: 02.02.2021 23:10:52 Gelesen: 339816# 1303 @  
@ JoshSGD [#1302]

Hallo Josh,

SUPER und Glückwunsch zu dem Fund und deinem aufmerksamen Auge, diesen Stempel auch zu erkennen.

Ja, er ist extrem selten und wir wissen leider sehr wenig über diese verschiedenen Handrollstempel aus der Infla-Zeit. Erst vor kurzem hat dazu aber unser Studiengruppenmitglied Bernhard eine sehr interessante Entdeckung gemacht. Danach ist dieser Stempel mit seinen besonders markanten, dicken Datumsstegen im Tagesstempel der Firma Göbel zuzuschreiben.

Bernhard veröffentlichte dazu eine interessante und gelungene Abhandlung im Gildebrief 264. [1].

Viele Grüße,
Peter

[1] Gildebrief 264, Beitrag "Die Entwicklung des Typenrad-Handrollstempels in Leipzig" von Bernhard Brunner, hrsg. von Poststempelgilde e.V., Soest
 
JoshSGD Am: 03.02.2021 08:02:41 Gelesen: 339699# 1304 @  
@ filunski [#1303]

Hallo Peter,

danke für die Blumen. Der Stempel war mir schon bekannt aus der Infla-Literatur. Das ich ihn nun in einer dicken Schwarte zwischen gefühlten tausenden Marken der Korbdeckelserie mit "Sprung im Korbdeckel" und allen möglichen Korrekturtypen finde, ist dann schon schön.

Kann man den Gildebrief irgendwo herbekommen? Auf der Website geht es nur bis Nr. 237.

Gruß
Josh
 
bernhard Am: 03.02.2021 08:06:43 Gelesen: 339698# 1305 @  
@ JoshSGD [#1302]

Hallo Josh,

Glückwunsch! Neben dem klaren Stempel auch noch ein absolutes Frühdatum! Bisher war dieser Stempel erst ab 10.Oktober 1923 bekannt, siehe @ muemmel [#675].

@ filunski [#1303]

Hallo Peter,

du bist deiner Zeit wieder etwas voraus, du meinst den Gildebrief 263. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 03.02.2021 12:36:56 Gelesen: 339618# 1306 @  
@ JoshSGD [#1304]

Hallo Josh,

ich lass dir gerne den Gildebrief zukommen (zum Mitgliederpreis wenn du möchtest). Schick mir doch eine E-Mail, meine Daten sind hinterlegt.

@ bernhard [#1305]

Hallo Bernhard,

gut, dass du aufgepasst hast! Ja ich war schon wieder zu weit. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
muemmel Am: 03.02.2021 17:25:40 Gelesen: 339522# 1307 @  
@ JoshSGD [#1302]

Moin Josef,

Handrolllstempel von Leipzig 13 bitte mit Bild an Bernhard und mich senden, da wir die Daten registrieren.

Grüßle
Mümmel
 
JoshSGD Am: 03.02.2021 17:59:01 Gelesen: 339501# 1308 @  
@ muemmel [#1307]

Moin Harald,

ich scanne diesen nochmal ordentlich, wenn ich zuhause bin. Unter Umständen können wir ja auch in den INFLA Berichten eine kurze Meldung machen mit Abbildung.

Gruß
Joah
 
bernhard Am: 03.02.2021 22:27:38 Gelesen: 339417# 1309 @  
@ JoshSGD [#1308]

Hallo zusammen,

hier noch ein paar Bilder dazu:





Das Gerät sah schon damals recht neuzeitlich aus. Mit Verkleidung/Abdeckung für die Farbwalze, wie sie erst bei neueren Handrollstempel zu sehen ist.

Viele Grüße
Bernhard
 
volkimal Am: 08.02.2021 13:53:26 Gelesen: 337845# 1310 @  
Hallo zusammen,

von den Handrollstempeln aus Südkorea sind schon ein paar gezeigt worden. Hier einige weitere Beispiele auf Briefstücken aus Seoul. Die Briefe gingen alle an das Esperanto-Zentrum in Paderborn. Von dort bekam mein Vater die eingehenden Marken aus aller Welt.



Zwei Stempel vom Postamt „GWANG HWA MUN“.

Gwanghwamun ist das Haupt- und größte Tor des Gyeongbokgung-Palastes im Stadtbezirk Jongno-gu in Seoul, der Hauptstadt Südkoreas. In der Umgebung gibt es verschiedene Orte oder Einrichtungen mit diesem Namen z.B. den Gwanghwamun-Platz. Der Stempel ist vermutlich vom

Gwanghwamun Post Office, 154-1 Seorin-dong, Jongno-gu, Seoul [1]. Ein zweites Postamt mit dem Namen kann ich nicht richtig zuordnen.



Bei diesem Stempel vom 19.1.1987 kann ich das Postamt nicht finden. Das „Korea Coal Center“ befindet sich ebenfalls im Stadtbezirk Jongno-gu. Das Postamt scheint nicht mehr zu existieren.



Bei diesen Stempeln habe ich ebenfalls etwas Probleme bei der Bestimmung des Postamtes. Der Stempeltext ist „SL. AN GUC“. Der letzte Buchstabe im Stempel ist aber nicht eindeutig zu erkennen, es könnte auch ein "G" sein.
„SL.“ steht für Seoul. Im Stadtbezirk Jongno-gu gibt es das „Anguk Post Office, 155-6 Anguk-dong, Jongno-gu, Seoul“ [1]. Ich vermute, dass es sich um dieses Postamt handelt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.korea4expats.com/article-post-offices-seoul-jongnogu.html
 
epem7081 Am: 14.02.2021 16:42:46 Gelesen: 335134# 1311 @  
Hallo zusammen,

heute noch selten, bald der Normalfall. Im gestrigen Posteingang zwei blaue Handroller. Eine Büchersendung mit Datum 8.2.2021 vom BRIEFZENTRUM 86 rt und ein Großbrief mit Datum 7.2.2021 vom BRIEFZENTRUM 68 bp.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
filunski Am: 14.02.2021 22:42:08 Gelesen: 335020# 1312 @  
@ epem7081 [#1311]

Hallo Edwin,

ja, noch sind die blauen Handroller recht rar. Da reicht es ja auch nicht nur ein blaues Stempelkissen hinzustellen, sondern das Stempelgerät muss umgerüstet werden. Wer weiß, wie lang es diese Handroller überhaupt noch gibt. In vielen Briefzentren werden sie zunehmend durch die Siemens Open Mail Tintenstrahler abgelöst.

Bleiben wir mal eben noch ein bisschen farbig. Eine Farbe, die wir bei den Handrollern noch nicht hatten: violett!



VAIHINGEN AN DER ENZ 1 / f / 7143 vom 21.12.1970

Aber warum in violett?

Der gezeigte Stempel ist ein Musterabschlag auf einer Archivkarte der OPD Stuttgart, angefertigt noch bevor der Stempel in den Schalterdienst übernommen wurde (ab 5.1.1971). Ich nehme an, das Stempelgerät war noch ohne Farbrolle und wurde einfach am nächstbesten Bürostempelkissen kurz eingefärbt um den Abschlag zu dokumentieren.

War an diesem Tag auch kein Einzelfall:



VAIHINGEN AN DER ENZ 2 / c / 7143 vom 21.12.1970

Bei beiden Abschlägen dürfte es sich um Einzelstücke in dieser Farbe handeln.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 15.02.2021 16:20:50 Gelesen: 334763# 1313 @  
Hallo an alle,

es soll zwar wie ein Handrollstempel aussehen, es ist aber keiner:



Eine Tintenstrahlentwertung aus Wien, vom 18.12.2020

Viele Grüße Jürgen
 
Tuffi Am: 18.02.2021 10:51:18 Gelesen: 333253# 1314 @  
EHRMANN hat 1926 einen Handrollstempel von Frankfurt (Main) 1 mit dem Kennbuchstaben bi aufgelistet.

Kann jemand einen Beleg mit diesem Stempelabschlag zeigen ?
 
hannibal Am: 18.02.2021 20:56:04 Gelesen: 333057# 1315 @  
Hallo,

ich hoffe, der passt in das Thema.

(10) TAUBENHEIM (OBERLAUSITZ c 05.9.49.-19



Viele Grüße
Peter
 
filunski Am: 18.02.2021 23:27:52 Gelesen: 333012# 1316 @  
@ hannibal [#1315]

"ich hoffe, der passt in das Thema."

Hallo Peter,

ja und wie der hierher passt! ;-)

Würde mich sehr überraschen (aber auch freuen), wenn wir davon überhaupt nochmal einen Abschlag zu sehen bekämen.

Vielen Dank für die Präsentation hier.

Wenn du nichts dagegen hast, würde ich den Abschlag in die Philastempeldatenbank einstellen.

Viele Grüße,
auch Peter
 
hannibal Am: 19.02.2021 13:28:40 Gelesen: 332786# 1317 @  
Hallo Peter,

kannst Du gerne in die Phlastempeldatenbank einstellen.

Handrollstempel fallen nicht gerade in mein Sammelgebiet und auf dem Abschnitt sind ja die Marken nicht gerade "perfekt" erhalten.

Muss mal schauen, ich glaube auf 2 höhergewichtigen Drucksachen mit Köpfe-Einzelfrankaturen hab ich wohl auch noch Handrollstempel von Berlin und Leipzig in meiner Portostufensammlung SBZ Köpfe.

Viele Grüße
Peter
 
filunski Am: 20.02.2021 00:25:40 Gelesen: 332589# 1318 @  
@ hannibal [#1317]

Hallo Peter,

ist jetzt in der Datenbank, hier zu finden [1].

Von mir mal wieder etwas eher "exotisches".

Ein, zumindest mit meinen "Handrollstempel verklärten" Augen gesehen, sehr schöner Beleg aus Japan:



"Geschäftsbrief", wohl mit Weihnachtskarte/-grüßen von einem Chemiekonzern in Tokio zu einem solchen in Basel aus dem Dezember 1972. Entwertet mit einem japanischen Handrollstempel für den Einsatz auf internationaler Post, mit Angaben in unserer Schrift und Datum nach unserem Kalender.

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/330770
 
hannibal Am: 20.02.2021 19:51:30 Gelesen: 332266# 1319 @  
Hallo,

dann stelle ich doch mal den nächsten Stempel hier vor aus meiner Köpfe 1 Portostufensammlung.

LICHTENSTEIN (SACHS) g 1.3.50.-18 zweimal auf SBZ 225a.



Weil es eine nicht so häufige Portostufe ist (Luftpost in die USA 2. Gewichtsstufe 50+30 sowie 8. Gewichtsstufe Luftpost 8x70 = 6,40 DM) auch noch der Briefscan.



Viele Grüße
Peter
 
skribent Am: 21.02.2021 10:33:59 Gelesen: 332069# 1320 @  
Guten Tag,

meine Stempel, egal welcher Art, stehen immer im Zusammenhang mit dem Schienenverkehr.



Hier ein HrS vom Postamt PRAG 25 vom 25.II.39-18.

MfG >Franz<
 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:19:30 Gelesen: 332049# 1321 @  
@ hannibal [#1315]

Hallo Peter,

den habe ich sogar bis 1958 gefunden



Nicht schön, aber echt.

Schönen Sonntag
Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:21:44 Gelesen: 332047# 1322 @  
Und noch ein früherer:



Meine anderen Abschläge sind nicht so schön.
 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:24:05 Gelesen: 332044# 1323 @  
Wenn wir schon mal dabei sind:

Habe ich vorhin in der PPA Privatauktion hier gefunden:



STENDAL / 1r + MS003

Hatte ich bisher nur als halben Abschlag.

Viele Grüße
Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:37:13 Gelesen: 332035# 1324 @  
Aus der selben Zeit habe ich noch einen seltenen, auch hier auf philasearch gefunden vor 9 Jahren:



BERGEN / (RÜGEN) c + MS 001 (nicht im Handbuch)

Viele Grüße
Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:39:24 Gelesen: 332032# 1325 @  
(2) FORST / 1 (LAUSITZ) s + MS001


 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:41:37 Gelesen: 332031# 1326 @  


GRIMMA / *** + MS001

Habe ich auch als Teilabschlag von 1949.
 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:43:17 Gelesen: 332029# 1327 @  
LUTHERSTADT EISLEBEN / bb + MS001



Das Bild stammt auch von hier.

Viele Grüße
Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:45:18 Gelesen: 332028# 1328 @  
MARIENBERG / (SACHSEN) + MS001


 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:47:10 Gelesen: 332027# 1329 @  
Nicht im Handbuch:

MERSEBURG / o + 001



War 2011 bei Müller auf der Auktion.
 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:48:56 Gelesen: 332026# 1330 @  
POTSDAM 2/e + MS 001


 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 11:52:30 Gelesen: 332024# 1331 @  
Weiter mit MS014



(2) FORST / s (LAUSITZ) 1 + MS014

Im Handbuch steht dazu Betriebsart A, ist aber Handrollstempel.
 
Stefan Am: 21.02.2021 12:54:51 Gelesen: 331992# 1332 @  
@ skribent [#1320]

meine Stempel, egal welcher Art, stehen immer im Zusammenhang mit dem Schienenverkehr.

Hier ein HrS vom Postamt PRAG 25 vom 25.II.39-18.


Ich halte diesen Stempel nicht für einen Handrollstempel sondern für einen Bandstempel einer Bandstempelmaschine, vermutlich von dem Hersteller Sylbe oder Krag. Deutsche Pendants zu Bandstempelmaschinen siehst du in [1]. Dein Beleg vom 25.02.1939 fällt noch in die Zeit der unabhängigen Tschechoslowakei. Weniger als drei wochen später wurde Prag von der deutschen Wehrmacht besetzt (Protektorat "Böhmen und Mähren") und die Verwendung tschechslowakischer Briefmarken im Jahr 1939 wäre dann (je nach Stempeldatum) als Vor- oder Mitläufer einzustufen.

Gruß
Pete

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=852&CP=1&F=1
 
filunski Am: 21.02.2021 13:38:44 Gelesen: 331973# 1333 @  
@ skribent [#1320]
@ Pete [#1332]

Hallo Franz,

ich kann Petes Aussagen zu dem vermeintlichen Handrollstempel nur bestätigen. Es handelt sich um einen Maschinenstempel, Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und gleichem Werbeeinsatz. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 21.02.2021 13:55:14 Gelesen: 331961# 1334 @  
@ Carsten Burkhardt [#1331]

Hallo Carsten,

das ist unzweifelhaft ein Handrollstempel. ;-)

In den verschiedensten Publikationen wurden gerade diese Handroller mit Werbeeinsätzen nicht immer als solche erkannt, sondern als Maschinenstempel beschrieben. Wohl auch, weil sich nur selten jemand ernsthaft mit den Handrollstempeln auseinander gesetzt hat.

Von welchem Handbuch hast du denn hier geschrieben?

Bei dem gezeigten Abschlag [#1331], wurde auch die PLGZ (2) aptiert (nachträglich eingefügt). Das Stempelgerät selbst gab es schon länger, hier ein älterer Abschlag, besser "Abroller", ;-) aus den 1930er Jahren. Hier als Entwertereinsatz die Wellen, bei deinem späteren Stempel dann ausgetauscht gegen den Werbeeinsatz.



FORST / s / (LAUSITZ) 1 vom 24.6.1935.

Viele Grüße,
Peter
 
DK09022021 Am: 21.02.2021 14:42:04 Gelesen: 331928# 1335 @  
Hallo,

ich habe diese 2 Briefe mit TMS gefunden.

9 Wien 68 7B



Leipzig C2 Messestadt.



Ich habe die Stempel der Briefe mit Adobe Ps angehoben.



Mit freundlichen Grüßen

Per
 
hannibal Am: 21.02.2021 14:51:20 Gelesen: 331918# 1336 @  
Der nächste leider nicht vollständig lesbar.

APOLDA 30.11.49.-11-12



Viele Grüße
Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 21.02.2021 19:10:28 Gelesen: 331816# 1337 @  
@ filunski [#1334]

Band 173 Maschinen-Serienstempel SBZ/DDR 1946 bis 1990.

viele Grüße
Carsten
 
filunski Am: 21.02.2021 22:45:32 Gelesen: 331736# 1338 @  
@ Carsten Burkhardt [#1337]

Hallo Carsten,

danke für den Hinweis.

Ja, der fehlt im Band 173 unter MS 014 in der Betriebsart Ro. Kann sein, dass er bei der Neuauflage des Bandes noch nicht dem Autor vorgelegen hat. Wird vermerkt! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 24.02.2021 00:31:28 Gelesen: 331239# 1339 @  
Verehrte Freunde der Handroller,

heute ein auf den ersten Blick ganz "unspektakulärer" Handrollstempel aus Berlin:



BERLIN / aw / 10178 vom 19.12.2002

Warum jetzt hier im Thema vorgestellt, was ist hier so ungewöhnlich?

Es fehlt eine Postamtsnummer. 2002 gab es zwar auch in Berlin keine Postämter mehr, aber bis auf eine Ausnahme haben und hatten alle Tagesstempelköpfe (AFS mal ausgenommen) noch PA Nummern. Dieser Handroller hat keine! Ist mir sonst nur noch vom neuen Tagesstempel des Philatelieschalters (BERLIN / ps / 10178) bekannt.

Dieser Handrollstempel befindet sich auf einer Ganzsache an einen Sammler. Wurde dieser Handrollstempel eventuell am Philatelieschalter geführt? Weiß einer der Berliner Stempelkenner dazu vielleicht etwas?

Freue mich über alle Hinweise dazu. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
drmoeller_neuss Am: 26.02.2021 20:25:30 Gelesen: 330295# 1340 @  
Wertpaket der Stadt- und Kreissparkasse Suhl an die Staatsbank der DDR mit einer Wertangabe von 40.000 Mark der DDR.

Das Porto setzt sich wie folgt zusammen: 1,50 Mark für ein Wirtschaftspaket bis 5kg, 0.60 Mark Behandlungsgebühr für Wertangabe und für jede volle oder angefangene 500 M Wertangabe 0.20 Mark, macht 16,00 Mark, in der Summe die verklebten 18,10 Mark.

Der Absenderabschnitt wurde entgegen der Gepflogenheiten nicht abgetrennt und dem Absender ausgehändigt. Ich vermute, dass die Stadt- und Kreissparkasse Suhl ein eigenes Einlieferungsbuch dafür hatte. Die Gewichtsangabe hätte auf das Gramm genau erfolgen müssen, d.h. drei Nachkommastellen.

Interessant ist der Handrollstempel von Schwarza vom 27. Januar 1975, mit dem die Massenfrankatur entwertet wurde.

Das Wertpaket war noch am gleichen Tag in Suhl angekommen.

Walter Ulbricht war zu diesem Zeitpunkt schon längst in Ungnade gefallen und durch Erich Honecker abgelöst worden. Aber in der DDR war man sparsam und alles wurde aufgebraucht.


 
filunski Am: 27.02.2021 13:33:46 Gelesen: 329992# 1341 @  
@ drmoeller_neuss [#1340]

Hallo Uli,

tolles Stück und wie geschaffen für eine typische Handrollstempel-Entwertung. Diese auch noch, gerade für DDR Handroller, von guter Qualität. Danke für die Vorstellung.

Ich mache mal gleich weiter mit einer weniger "Handrollstempel typischen Entwertung". Aber das gleich zu sehende Stück ist absolut "irre" und dürfte in Sachen Handrollstempel eines der TOP-Stücke sein.

Das Auktionshaus Klüttermann hat in der kommenden Auktion einen Nothilfeblock im Angebot [1]



Entwertet, und gleich vier Mal, mit Handrollstempel MAGDEBURG / BPA 7 f vom 23.03.1934. Mit Attest, echt, von Schlegel.

Dass zumindest der Handrollstempel nur echt sein kann ist unzweifelhaft. Er weist einen typischen, sicherlich keinem Fälscher bekannten und so leicht nachzumachenden Fehler auf. Das falsch (kopfstehend) eingebaute Entwerterstück, erkenntlich am Versatz des Wellenmusters. Bei allen vier Abschlägen, besser "Abrollen", deutlich erkennbar.

Wem der noch in der Sammlung fehlt, ;-) der kann ja zuschlagen (in meiner Portokasse fehlen dafür momentan noch ein paar Euro), Ausruf 3.500,00 Euro.

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philasearch.com/de/info.php3?eknr=9667&posnr=3365
 
filunski Am: 02.03.2021 00:12:46 Gelesen: 329209# 1342 @  
Hallo zusammen,

mal wieder ein kurzer Blick über den Zaun! Nach Italien, hier ein Beleg (Großbrief):



Stempel POSTE ROMA FERROVIA / * vom 9.5.1968.

Maschinenstempel oder Handrollstempel? Die Lage könnte ja einen Handroller vermuten lassen, aber andererseits, bei geschickter zweimaliger Einführung...? Zweifel sind durchaus angebracht.

Wäre da nicht noch dieser Beleg:



POSTE ROMA FERROVIA / *
vom 26.4.1968.

Jetzt scheint es aber eindeutig. Welche Maschine bringt das zustande, man beachte die gleiche Lage der Stempelköpfe bei beiden Abschlägen! Für mich war das ein Handrollstempel.

So, eigentlich wäre die Geschichte jetzt hier zu Ende (noch anzumerken wäre, dass beim zweiten Beleg der Datumseinsatz kopfstehend eingebaut war-kommt in Italien gar nicht mal so selten vor. ;-))

Eigentlich - bis gestern Abend. Da gab ich diesen Stempel als Handrollstempel (mit nur ganz geringen hintergründigen Zweifeln) in die Stempeldatenbank ein.

Heute Morgen eine Nachricht des bearbeitenden Redakteurs (Olaf), der meinte, es könnte sich um einen Handrollstempel des französischen Herstellers SECAP handeln (die Wellen und der Stempelkopf sind typisch für SECAP, aber von der Firma kennen wir sonst nur Halbstempelmaschinen). Aber wer möchte hier schon den "Handrollstempel-Papst" ;-) anzweifeln.

Sofort waren meine Zweifel wieder da und jetzt begann ich "tiefer zu tauchen" und siehe da, ich wurde fündig.

Hier nochmals ein Abschlag im Detail:



POSTE ROMA FERROVIA / * vom 9.5.1968

Es ist unzweifelhaft ein Maschinenstempel, Maschinentyp SECAP GL. GL steht für "Grandes Lettres" (französisch, der Hersteller sitzt in Frankreich, für Großbriefe). Ca. ab 1963 schaffte die Italienische Post 15 dieser Maschinen für die größeren Bahnpostämter (Ferrovia), u.a. Bologna, Florenz, Mailand, Rom, Turin, an. Es handelt sich um eine Bandstempelmaschine mit zwei Stempelköpfen, speziell für Großbriefe bis zu 3 cm Dicke. Die Poststücke/Briefe wurden dabei einzeln, manuell eingeführt, wenn es sein musste auch mehrmals. Wichtig war nicht eine schnelle Postabfertigung wofür Stempelmaschinen eigentlich vorgesehen sind, sondern eine gezielte Entwertung der Poststücke/Frankatur und so konnte der Beleg manuell entsprechend positioniert werden. Dies erklärt jetzt auch die Lage der Stempel auf den Belegen. Einige der Maschinen (Bologna, Florenz, Rom, Turin) kamen später noch in die CMP (= Centro di Meccanizzazione Postale = Zentrum für automatisierte Postverarbeitung - Briefzentrum) wo sie noch bis ins Jahr 2000 im Einsatz blieben.

Danke hier an Olaf (DERMZ) für sein Anmelden von Zweifeln. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 02.03.2021 21:13:40 Gelesen: 328926# 1343 @  
@ filunski [#1342]

Hallo Peter,

da hat sich also mal wieder das Kriterium der angeschmiegten Wellen bei Handrollstempeln bewahrheitet, an denen es in dem gezeigten Fall mangelte.

Ich möchte heute zwei ungewöhnliche Stempelroller zeigen, zu denen Du vielleicht auch etwas schreiben kannst.

Als erstes einen aus Düsseldorf, noch mit 4-stelliger PLZ, der zwar super sauber abgerollt daherkommt, dann aber statt Datum und Uhrzeit nur drei Einsen im gleichen Abstand aufweist, von denen wiederum die Mittlere nur zur Hälfte zu sehen ist. Angesichts der bestempelten Marke tippe ich mal auf 1991 als Stempeljahr.



Der zweite ist ein etwas aktuelleres Exemplar vom Briefzentrum 65, bei dem mich zum einen die seltsame UB-Kombination irritiert, aber noch mehr das angedeutete Zweitdatum.



Hast Du oder einer der anderen Leser eine Idee, wie so ein Phänomen zustande kommen kann?

Derweil herzliche Grüße

Gunther
 
mumpipuck Am: 03.03.2021 23:28:57 Gelesen: 328822# 1344 @  
Hallo Gunther,

als Unterscheidungsbuchstabe lese ich nur "o". Der Rest hat irgendwie vom Untergrund mitgestempelt. Wahrscheinlich eine weiche Sendung.

Das teilweise sichtbare "zweite Datum" rührt daher, dass der Stempel schon recht mitgenommen ist. Der untere Steg ist komplett herausgebrochen. Dadurch sieht man teilweise die jeweils nächste Zahl auf der Datumswalze.

Viele Grüße
Burkhard
 
filunski Am: 03.03.2021 23:34:27 Gelesen: 328818# 1345 @  
@ Shinokuma [#1343]

Hallo Gunther,

Zwei interessante Handroller. ;-)

Beim Düsseldorfer sind entweder nicht alle Zahlen im Datumslaufwerk lesbar abgerollt worden oder es könnte ein Defekt vorliegen. Jedenfalls ein iteressanter Fall.

Der Handroller aus dem BZ 65 wurde mit sehr viel Kraft und Druck abgerollt. Man sieht das auch an dem teilweise mit abgedrückten Rahmen links. Dabei wurden wohl auch Verschmutzungen links und rechts vom UB mit abgeschlagen, der Handrollstempel hat nur den UB o. Auch bedingt durch das zu starke Aufdrücken kann man im Datumslaufwerk schon die nächste Ziffernfolge teilweise sehen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 03.03.2021 23:54:59 Gelesen: 328812# 1346 @  
Hallo zusammen,

heute gleich noch zwei "exotische" Handroller aus einer Ecke, in der wir noch nicht waren.

Die heutige Republik Vanuatu, eine Inselgruppe im Pazifik, war vor ihrer Unabhängigkeit ein gemeinsames Konduminium von Frankreich und Großbritannien, unter dem Namen Neue Hebriden mit der Hauptstadt Port Vila. Zu jener Zeit, vor 1980, war dort alles zweisprachig französisch/englisch. Das kennen wir ja auch bis heute von Poststempeln aus zweisprachigen Gebieten (Südtirol, Sorbenregion, Belgien etc.). "Zwei sprachige" Poststempel gab es auch auf den Neuen Hebriden (New Hebrides/Nouvelles-Hebrides), aber nicht so, wie man jetzt vielleicht vermuten könnte. Dort gab es keine "zweisprachigen", sondern zwei "einsprachige" Poststempel, sogar auch als Handroller:



Links die englisch-sprachige Version VILA / NEW HEBRIDES vom 11.SEP 75, und
rechts die französische Variante PORT-VILA / NOUVELLES-HEBRIDES vom 11.9.75.

Auch nicht alle Tage zu finden! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 04.03.2021 00:17:13 Gelesen: 328805# 1347 @  
Hallo Peter,

die Handroller von den Neuen Hebriden sind mit Sicherheit in Deutschland kaum zu finden. Tolle Beispiele!

Waren die beiden Stempel eigentlich auf demselben Umschlag? Und waren auf Belegen aus jener Zeit stets zwei verschiedensprachige Stempel? Ein echt interessantes Phänomen!

Nicht ganz so exotisch, aber auch aus weiter Ferne ist der nachstehende HRSt aus der Hafenstadt Barranquilla in Kolumbien aus dem Jahr 1965, der wohl speziell für Luftpostsendungen vorgesehen war, wie die Inschrift Colombia Aereo vermuten lässt.



Leider habe ich nicht den ganzen Beleg dazu, sodass ich auch nur aufgrund der angeschmiegten Wellen von einem HRSt ausgehe.

Herzliche Grüße an alle

Gunther
 
filunski Am: 04.03.2021 22:32:47 Gelesen: 328749# 1348 @  
@ Shinokuma [#1347]

"Waren die beiden Stempel eigentlich auf demselben Umschlag?"

Hallo Gunther,

nein, sie befinden sich auf zwei verschiedenen Umschlägen. Hier die beiden Umschläge:



Mit Sicherheit philatelistsich beeinflußt, wenn die Briefe überhaupt gelaufen sind. Wahrscheinlich ein Stempelsammler, es gab da noch weitere solche "Briefpaare" mit Tagesstempeln. Aber so wurden diese zumindest dokumentiert.

Der von dir gezeigte Stempel [#1347] ist ein Handrollstempel. In verschiedenen kolumbianischen Großstädten gab es da für internationale Luftpost z.T. sehr schöne Handroller mit Werbung.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 04.03.2021 23:50:31 Gelesen: 328729# 1349 @  
Liebe Freunde der Handroller,

mal was Anderes heute Abend, ganz einfache postfrische Briefmarken (eigentlich so gar nicht mein Fall), :-( aber trotzdem zum Thema passend.

1949 verausgabte die Luxemburger Post ein Satz mit vier Werten (Mi.Nr. 460-463) und darauf abgebildet ist der doch bei Philatelisten so ungeliebte........:



HANDROLLSTEMPEL!
;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 04.03.2021 23:55:11 Gelesen: 328729# 1350 @  
@ filunski [#1348]

Hallo Peter,

vielen Dank für die erhellenden Erläuterungen!

Im Anblick der beiden von Dir gezeigten Briefe ist es tatsächlich ziemlich klar, dass diese wohl kaum dem Bedarf zuzurechnen sind. Denn es ist auch sicher kein Zufall, dass gerade der englischsprachige Stempel auf der französischsprachigen Marke abgerollt wurde und umgekehrt. Aber als Dokumentation sind sie dennoch sehr schön.

Ich habe übrigens noch eine weitere lose Marke mit Handrollstempel gefunden, die ich hier zeigen möchte, bei der ich mich allerdings mit dem Entziffern des richtigen Datums trotz Kenntnis der persischen Zahlen etwas schwer tue.



Von links nach rechts lese ich da eine 4, eine 7 und eine 23. Die schwarzen Rechtecke haben wahrscheinlich dieselbe Funktion wie bei uns die kleinen waagerechten Striche. Tag und Monat könnte der 4. Juli sein. Aber 23 kann nicht das Jahr sein. Denn die Marke ist von 1960 und selbst nach dem islamischen Kalender entspricht 1423 dem Jahr 2005. So neu ist der Stempel aber nicht, zumal Marken mit der Abbildung des Schahs wohl kaum noch zugelassen sein dürften.
Vielleicht gibt es ja eine andere fachliche Erklärung dafür.

Vorerst herzliche Grüße

Gunther
 
volkimal Am: 05.03.2021 00:54:06 Gelesen: 328723# 1351 @  
@ Shinokuma [#1350]

Hallo Gunther,

in meiner Kalendersammlung habe ich ein paar solcher Stempel. Bei allen iranischen Stempeln dieser Art (die ich kenne) steht die Jahreszahl links. Zum Beispiel bei diesem Stempel aus تهران = Teheran:



Das Stempeldatum nach dem Iranischen Kalender ist in diesem Fall ٢٧-١٠-٣٩ = 39-10-27 = 1339-10-27 HD. Der Kalender-Umrechner gibt als Datum nach dem gregorianischen Kalender den 17.01.1961 AD an.

Bei deinem Stempel gehe ich davon aus, dass von der Jahreszahl nur eine Ziffer angegeben wurde - die 4. Die 7 ist der Monat und die 23 der Tag. Insgesamt könnte es also z.B. der 23.7.1344 HD = 15.10.1965 AD sein.

Weitere Informationen zu Stempeldaten nach dem iranischen Kalender findest du hier: [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=161064#M111
 
wer.indja Am: 05.03.2021 10:40:05 Gelesen: 328699# 1352 @  
@ Shinokuma [#1350]

Hallo,

ich lese da 40.7.23, also umgerechnet 15.10.1961. Die Null wird in der Regel durch einen Punkt dargestellt.

Beste Grüße
Werner
 
volkimal Am: 05.03.2021 11:24:03 Gelesen: 328691# 1353 @  
@ wer.indja [#1352]

Hallo Werner,

klar, Du hast recht. Heute Nacht am Smartphone habe ich den Punkt übersehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 05.03.2021 20:29:47 Gelesen: 328654# 1354 @  
Herzlichen Dank an Euch beide, Volkmar und Werner, für die fundierten Erklärungen!

Und ich wünsche Euch noch ein schönes Wochenende.

Gunther
 
Wesi Am: 06.03.2021 02:44:40 Gelesen: 328625# 1355 @  
Hallo zusammen,

im zukünftigem neuen Philatelieshop in Stuttgart 143 gibt es noch einen Handrollstempel (70176, 143 b) aus Postbankzeiten.

Das zuletzt eingestellte Datum ist der 24.11.2016.

Hier ein Abschlag den ich mir im Februar beschaffte. Leider wird der Stempel seit Anfang März vom Besitzer nich tmehr rausgerückt.

Grüße
Moritz


 
Shinokuma Am: 06.03.2021 21:21:17 Gelesen: 328531# 1356 @  
Liebe HRSt-Freunde,

nachstehend zeige ich einen HRSt aus München aus dem Jahr 1948, der wohl noch aus Beständen des Deutschen Reiches stammt.

Einen solchen Stempel konnte ich in diesem Thread noch nicht finden, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.



Dieser und sein Bruderstempel befinden sich auf der Rückseite eines Einschreibens von Baden-Baden nach München.

Was mich daran etwas verwundert, sind die beiden Daten 16.5. und 18.5.48. Hat der Brief etwa bis zur Zustellung so lange herumgelegen, oder gibt es dafür eine ganz plausible Erklärung?

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 06.03.2021 23:17:24 Gelesen: 328511# 1357 @  
@ Shinokuma [#1356]

Hallo Gunther,

diese Stempeltypen (Form Kreisstempel mit Kurzsteg) egal ob Hand-, Handroll- oder Maschinenstempel sind in München für die Nachkriegsjahre noch bis Mitte/Ende der 1950er Jahre typisch. Es sind in der Masse alles ehemalige "großdeutsche" Stempel die aptiert wurden um nach dem Untergang der NS-Diktatur weiter verwendet werden zu können und zu dürfen.

Vorher sahen die so aus:



MÜNCHEN / 33 / e / HAUPTSTADT DER BEWEGUNG


Auf deinem Brief ist der Handstempel der Transitstempel vom PA München 2, dort kam der Brief wohl spät abends (24 Uhr) an. Der Empfänger befand sich wohl im Zuständigkeitsbereich des PA 23 wo er dann, anscheinend früh morgens (ich sehe da im Handrollstempel eine einstellige Uhrzeit 6 oder 8) ankam. Also alles noch ganz normal, war ja kein Eilbrief, wenn ich das richtig verstanden habe. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 06.03.2021 23:59:34 Gelesen: 328493# 1358 @  
@ filunski [#1357]

Hallo Peter,

das timmt das zwar alles, erklärt aber noch nicht, wo der Brief den ganzen Tag am 17.5. gewesen ist.

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 07.03.2021 00:02:12 Gelesen: 328493# 1359 @  
@ filunski [#82]

Liebe Handroller-Freunde,

ich greife mal auf die Anfänge dieses Themas zurück. Im Beitrag [#82] sahen wir damals einen sehr frühen Handrollstempel aus Belgien. In der Sammlerpost aus dem Jahre 1927 schrieb damals der bekannte Philatelist Ehrmann folgendes:



"Belgien scheint das eigentliche Ursprungland des Rollstempels zu sein. Erstmals auf Ausg. 1869,70 treten die bekannten sog. „Gitter“-Stempel auf, die eine schmale, nur 6 mm breite Zierleiste darstellen, ein einfaches Muster aus gekreuzten Linien und Punkten (Abb. 1). Sie fanden Verwendung im postalischen Sparkassendienst, dann innnerpostalische Verwendung zu Verrechnungszwecken, und schließlich zur Entwertung von unfrankiert aufgelieferten Briefen (?) der Bahnpost. (U. a. wurde ein großer Auflageteil der seltenen rotbraunen 5 Fr. von 1878 in den beiden ersten Weisen aufgebraucht. Die Entwertung gilt als nicht vollwertig.) Dieser erste Rollstempel war also ursprünglich nicht dem eigentlichen Postdienst zur Stempelung von Freimarken zugeteilt, sondern der (Post)- Sparkasse, vermutlich zur Entwertung von Sparmarken."

Es handelte sich zwar nicht um den "ersten Rollstempel", aber um einen sehr frühen (Hand-) Rollstempel.

Zu seiner ursprünglichen Verwendung liegt mir jetzt auch ein schöner Beleg vor:



Hier sehen wir einen solchen "Sparkassenbeleg" (der Algemeene Spaar- en Lijfrentkas) aus dem Jahr 1885 worauf zur Entrichtung einer Gebühr/Einzahlung (?) von einem Franc 20 5 Cent Marken verklebt wurden (20 Postzegels van 5 centiemen). Entwertet wurde das Ganze dann mit dem schon von Ehrmann beschriebenen "Roll-Gitter-Stempel".

Viele Grüße,
Peter
 
Briefuhu Am: 07.03.2021 13:09:33 Gelesen: 328385# 1360 @  
Hallo,

hier zwei Streifen der Michel Nr. 917 und 995 mit Rollenenden die nebeneinander auf einem Beleg geklebt waren. Leider stehen sie nur abgelöst zur Verfügung. Ich habe sie nebeneinander gescannt. Beim Stempel Gundelsheim vom 25.02.1981 dürfte es sich um einen Handrollstempel handeln. Als Anfänger bin ich mir aber da nicht ganz sicher. Leider ist der UB nicht lesbar und der Stempel auch ziemlich "patzig". In der Stempeldatenbank habe ich ihn nicht gefunden. Wegen der schlechten Qualität habe ich ihn auch nicht eingestellt.





Schöne Grüße
Sepp
 
Christoph 1 Am: 13.03.2021 19:31:51 Gelesen: 327134# 1361 @  
Hallo Peter und alle Interessierten,

ich kann diesen eher seltenen Handroller zeigen, der auf der Rückseite eines Eilbriefs zu finden ist:



Aptierte Gebietsleitzahl (16)
KASSEL FA / y vom 15.6.1962

Danke an Uwe Seif für den Beleg!

Viele Grüße
Christoph
 
rumburak Am: 17.03.2021 20:00:38 Gelesen: 326454# 1362 @  
Hallo,

beim Schmökern in alten Philatelie-Ausgaben bin ich auf interessante Handrollstempel aus Sofia gestoßen. Die Stempel sind zweisprachig und aus einem Musterbuch von Klüssendorf. Ein Stempelgerät hat acht Wellen, wie man es auch von einigen Modellen der Hamburger Eilbriefstelle kennt.

Leider verrät der Artikel über diese Stempel weiter nichts; kamen die Stempel zum Einsatz etc?



Abb. aus Hans-Jürgen Tast: „Heinrich H. Klüssendorf“: Modernste Post-Technik von Spandau in die Welt, in Philatelie 418 (4/2012)

Viele Grüße
 
filunski Am: 18.03.2021 13:33:56 Gelesen: 326357# 1363 @  
@ rumburak [#1362]

Hallo rumburak,

tolle Entdeckung, danke fürs Zeigen! ;-)

Der unterste Handroller, der Zollstempel, ist zumindest von der Größe des Stempelkopfs, ähnlich dem Klüssendorf Modell mit dem größeren Stempelkopf für die Hamburger Eilbriefstelle. Aber der Hamburger hatte nur 6 Wellen.



Jetzt müsste man nur noch Belege finden, die den tatsächlichen Einsatz dieser bulgarischen Stempel nachweisen.

Viele Grüße,
Peter
 
rumburak Am: 18.03.2021 17:46:36 Gelesen: 326326# 1364 @  
@ filunski [#1363]

Hallo Peter,

weiter oben im Thread finden sich auch Handroller der Hamburger Eilbriefstelle mit 8 Wellen [1] und in der Datenbank Beispiele mit 7 Wellen [2].

Viele Grüße

[1] @ filunski [#54]
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/342485
 
filunski Am: 19.03.2021 15:10:56 Gelesen: 326248# 1365 @  
@ rumburak [#1364]

Hallo rumburak,

stimmt, der aus [#54] entspricht ziemlich genau dem Format des bulgarischen Zollstempels (auch die Wellen) ! ;-) Ist ja auch von Klüssendorf.

Da wir schon gerade bei Stempelherstellern sind, hier ein kleines "Handroller-Schmankerl", auch direkt vom Hersteller:



Ein Werbebrief von Francotyp/Postalia, zwar sicher nicht postalisch befördert/gelaufen, aber mit einem sehr schönen Handrollstempel der Fa. Raab versehen. Hier im Detail:



RAAB STEMPELSYSTEME / aa vom 06.10.1999

Ein Vorführ-Handrollstempel für die Handrollstempel des Frankierservice in den Briefzentren der DPAG.

Viele Grüße,
Peter
 
feuer5170 Am: 24.03.2021 18:35:40 Gelesen: 325420# 1366 @  
Hallo,

wollte mich auch einmal in diesem Thread bemerkbar machen. Habe hier einen schönen Beleg von Freiberg.

Es ist ein Zustellstützpunk (ZSP) Handrollstempel 11.09.1996.



Mit freundlichen Grüßen
Norbert
 
feuer5170 Am: 24.03.2021 18:37:11 Gelesen: 325419# 1367 @  
DL8AAM Am: 24.03.2021 21:44:37 Gelesen: 325385# 1368 @  
@ filunski [#1272]

In der Schweiz gibt es schon lange Handrollstempel, zu finden sind sie allerdings kaum und jeder Beleg mit einem solchen Schweizer Handroller ist schon eine kleine Rarität.

Zwar kein kompletter Beleg, aber schweizer Handroller sind bei mir auch recht selten - deshalb hier ein Beispiel auf einem klassisch-typischen schweizer Absenderfreistempel-Etikett:



Handrollstempel: 4501 SOLOTHURN 1 / R / ★★★ vom 07.12.x1 (Jahreszahl ist leider 'verruscht', sollte/könnte 1981 sein).

Nur zur Ergänzung, in der Schweiz war es (seit Anbeginn der Freistempelzeit) möglich, dass man den (einen) Wertstempel(-teil) des Freistempels (auch) ohne Tagesstempel [auf ein (semi-) genormtes Label] drucken durfte. Die ersten schweizer Absenderfreistempel bestanden urspünglich sogar nur aus dem Wertstempel (mit integrierter Gerätenummer). Da in diesen Fällen aber ein Orts bzw. Datumsstempel fehlte, wurden (mussten) diese AFS-Wertstempel grundsätzlich mit einem zusätzlichen Poststempel, zur "Datierung", versehen werden.

Und zur Komplettierung der Beschreibung: Etikettgröße 42 x 40 mm (ohne Kundeneindruck; Perforationsvariante "rechts-links"); Geräte-Nummer 5285 (müsste ein Hassler sein?), mit textlicher Anwender-Identifikation (ein Semi-"Kundenklischee") direkt unter der Geräte-Nummer HABERGGER AG DERENDINGEN, d.h. "Habegger AG Druck und Verlag" in 4552 Derendingen (bei Solothurn), später (ab 1997) "Vogt-Schild/Habegger Medien AG", heute "Vogt-Schild Druck AG".

Beste Grüße
Thomas
 
filunski Am: 24.03.2021 23:15:14 Gelesen: 325367# 1369 @  
@ feuer5170 [#1367]
@ DL8AAM [#1368]

Hallo Norbert, hallo Thomas,

sehr schön, vielen Dank für die Präsentation hier im Forum! ;-)

Norbert, beeindruckende Menge an ZSP Handrollstempeln aus dem ehem. VGO, sind jetzt alle frei gegeben.

Thomas, ja die Schweizer Handroller sind eher rar und du zeigst Einen, den wir bisher noch gar nicht gesehen haben. Wenn man genau hinschaut sieht man auch, dass hier der Stempelkopf nicht, wie sonst meist (aber nicht immer) ;-) der Fall, um 90 Grad gedreht ist, sondern in Laufrichtung der Wellen steht. Bekannt ist dies auch von vielen deutschen Handrollstempeln ab der späten 1930er Jahre bis 1993. Diese stammen meist aus der Produktion der Fa. Braungardt. Auch der gezeigte Handrollstempel aus Solothurn stammt aus dem Hause Braungardt.

In der Schweiz wurden ab der 1920/30er Jahre die Handrollstempel von Klüssendorf geliefert. Nach dem Krieg übernahm der Schweizer Stempelfabrikant Güller die Herstellung und nach Einführung von PLZ auch in der Schweiz wurden die alten Stempel ohne PLZ ausgetauscht und für Handrollstempel auch die Fa. Braungardt beauftragt. Neben dem charakteristischen Stempelkopf in Laufrichtung, fehlt bei diesen Handrollstempeln auch eine Stundenangabe.

Leider ist bei dem Solothurner das Jahr "verrutscht". Das kann aber auch noch schlimmer kommen und damit wir nicht "unbebildert" enden, dazu ein Beispiel aus Deutschland, bei dem die Zeit völlig davon gelaufen ist:



LANDSHUT 1 / ae / 8300, vom? Ja, wohl aus dem Jahr 199x. Hier wurde die Datumswalze nicht arretiert (verriegelt), bei einem Handrollstempel besonders fatal. Bei jedem "Abroller" drehen da die Datumsrädchen immer ein wenig mit und das Ergebnis sehen wir hier.

Viele Grüße,
Peter
 
feuer5170 Am: 25.03.2021 11:01:20 Gelesen: 325325# 1370 @  
feuer5170 Am: 27.03.2021 11:36:34 Gelesen: 324815# 1371 @  
Hallo zusammen,

hier ein Stempel von insgesamt 26 Handrollstempel, des Briefzentrum 01 (Dresden, Ottendorf-Okrilla), die bei Philastempel eingegeben wurden.



Falsche Jahreszahl 1990 eingestellt, Briefmarke von 1999.

Eröffnung des Briefzentrums 12.01.1996

Mit freundlichen Grüßen
Norbert
 
juju Am: 28.03.2021 17:05:11 Gelesen: 324401# 1372 @  
Hallo liebe Handroller-Fans,

afrikanische Handrollstempel wurden hier im Forum noch gar nicht oft gezeigt. Bislang kennen wir Beispiele aus Südrhodesien, dem heutigen Simbabwe, sowie aus Namibia und Südafrika, soweit ich mich erinnern kann.

Zum Glück habe ich vor einiger Zeit einen Posten mit Handrollstempeln "quer durch den Garten" bekommen können, wo unter anderem einige sehr schöne Exemplare aus Südafrika dabei waren. Diese möchte ich hier zeigen.

Kommen wir zunächst zu diesem Handrollstempel aus Johannesburg, der Hauptstadt der südafrikanischen Provinz Gauteng.



Datiert ist er auf den 16.05.1968. Es handelt sich um einen Zweikreisstegstempel, der aus deutscher Produktion stammt, ich vermute die Firma Braungardt als Hersteller. Der Stempeldurchmesser beträgt wie beim deutschen Pendant 28,5 mm.

Interessant finde ich hier den Stempelkopf in Laufrichtung. Manne hatte in Beitrag [#721] schon mal einen ähnlichen Handrollstempel aus Johannesburg gezeigt, bei dem der Stempelkopf allerdings entgegen der Laufrichtung angeordnet ist.

Im unteren Teil des Stempelkopfes ist die Zahl "11" eingraviert, handelt es sich dabei um ein Unterscheidungszeichen oder eine Postamtsnummer?



Das nächste Beispiel ist dann gleich 15 Jahre jünger und stammt aus Kapstadt. Inzwischen hat sich anscheinend eine andere Stempelform etabliert, ein Kreisformstempel. Der Durchmesser beträgt nunmehr noch 24,5 mm, der Entwerter besteht weiterhin aus 6 steigenden Wellen. Im Stempel ist hier die Ortsbezeichnung in Englisch und Niederländisch eingraviert: "CAPE TOWN / KAAPSTAD".



Mit viel Mühe lässt sich als Datum der 28.01.1989 ausmachen (19890128)

Die Abschläge auf dem nächsten Beleg, einer wiederverwendeten Postsache der "PHILATELIC SERVICES" bzw. "FILATELIEDIENSTE" der Post in Pretoria, sind auch nicht viel besser. Sie stammen aus dem August 1987, ein genaueres Datum lässt sich kaum entziffern.



Daher schnell weiter zum nächsten Beleg, der viel bessere Abschläge zeigen kann:



Er gefällt mir besonders gut, da hier gleich zwei Handrollstempel zum Einsatz kommen, die sauber abgerollt sind, sogar unterschiedliche Stempelformen und -farben aufweisen und noch dazu in zwei Richtungen abgerollt wurden.



Auf dem Brief von Pretoria nach Strassen in Luxemburg wurde zunächst am 17.05.1994 dieser rote Handrollstempel abgerollt. Diesmal entfällt beim Ortsnamen die Angabe in einer anderen Sprache. Es handelt sich wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Freistempel, allerdings ohne Wertangabe. Kann jemand genaueres sagen?



Am 19.05., zwei Tage später, gesellte sich dann ein weiterer Handrollstempel dazu, der vermutlich das Einlieferungsdatum dokumentieren sollte. Diesmal in schwarzer Farbe abgerollt, weist der Stempel sogar eine Uhrzeitangabe (16 Uhr) auf. Es ist ein Kreisstempel mit Bogen oben und unten (ø 28,5 mm), möglicherweise auch wieder aus deutscher Produktion.

Obwohl sich die Seltenheit der südafrikanischen Handroller im Gegensatz zu HRSt aus anderen afrikanischen Ländern eher in Grenzen hält, üben die Belege doch einen besonderen Reiz auf mich aus. Und sie kurbeln das Fernweh an.

Beste Grüße
Justus
 
filunski Am: 31.03.2021 00:07:57 Gelesen: 323721# 1373 @  
@ juju [#1372]

Hallo Justus,

tolle Vorstellung, gratuliere zu den Belegen! Die sind alles andere als alltäglich. ;-)

Bleiben wir gleich ein wenig "exotisch" und knüpfen wir an das Fernweh von Justus an, obwohl zumindest auf mich das Herkunftsland des nächsten Handrollstempels keine große Anziehung ausübt.

Hier erst mal der Beleg:



Luftpostbrief aus Bangladesh, der Hauptstadt Dacca oder Dhaka nach Bad Liebenzell aus dem Jahre 1983. Sehr "kunstvoll" entwertet mit einem Handrollstempel aus deutscher Produktion. Wieder mal das Braungardt-Modell mit waagerechtem Stempelkopf. Der "Stempeloperateur" sparte es sich den Stempel zweimal abzurollen, er zwang ihn stattdessen gewagt um die Kurve.

Der Abschlag im Detail verdeutlicht eine weitere Besonderheit:



DACCA G.P.O. vom 20.07.1983

Auch das "konnte" man in Dacca, das Entwerterstück verkehrt, kopfstehend, einzubauen. Erkenntlich am Wellenversatz.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 02.04.2021 16:46:06 Gelesen: 322869# 1374 @  
Liebe Freunde der Handrollstempel,

nachstehend zeige ich heute 2 Beispiele , wo der HRSt nicht nur der Nachentwertung unabgestempelt gebliebener Marken diente, sondern auch gleichzeitig der Korrektur des fehlerhaft eingestellten Datums in den Handstempeln.



Beide Handstempel stammen aus Hirschberg und tragen denselben UB zy, wenn auch der zweite Stempel den Zusatz "an der Bergstrasse" aufweist. Der erste Handstempel trägt das falsche Datum 3.0.03, welches mittels HRSt auf 5.4.02 korrigiert wurde; der zweite Handstempel zeigt das Datum 28.0.12, der zusätzliche HRSt das richtige Datum 29.12.02.

Ob es sich bei den beiden fehlerhaft eingestellten Handstempeln aufgrund desselben UB zy um welche aus derselben Partnerfiliale handelt, sei dahingestellt. Die beiden HRSt haben jedenfalls unterschiedliche UBs. Der erste zeigt nur ein z, der zweite hingegen bk.

Herzliche Grüße und Euch allen trotz Corona ein schönes Osterfest

Gunther
 
Nordluchs Am: 02.04.2021 19:38:00 Gelesen: 322816# 1375 @  
Hallo Peter,
hallo zusammen,

lange nichts mehr zum Thema eingestellt. Bei der Bearbeitung von Postfreistempel ist mir dieser Beleg aufgefallen. Der große Zeitraum zwischen dem roten PFS und Handrollstempel lässt sich wohl mit dem Versandvermerk bzw. Versandverfügung des Absenders : „Wenn unzustellbar, an Absender zurück“ erklären. Scheint dann das Datum der Rücksendung nach ca. 14 Tagen zu sein.



2 Hamburg 3 / UB ns - 26.10.1972 und Handrollstempel 2 Hamburg 3 / UB bb vom 11.11.1972 versehen.

Viele Grüße

Hajo

Aus dem „Home Office“ senden Angelika und Hajo schöne Ostergrüße.
 
toka Am: 02.04.2021 23:22:20 Gelesen: 322749# 1376 @  
Hallo zusammen,

jetzt habe ich mich den ganzen Abend durch diesen interessanten Beitrag gelesen. Was mich interessiert, gibt es von den Klüssendorf Stempeln der ersten und zweiten Generation noch echte Geräte, bzw. Fotos davon. Ich hätte so einen Stempel gern mal als Original gesehen.
 
filunski Am: 03.04.2021 00:28:55 Gelesen: 322717# 1377 @  
@ toka [#1376]

"Ich hätte so einen Stempel gern mal als Original gesehen"

Hallo toka,

freut mich zu lesen, dass wieder ein Freund der Handrollstempel das Thema hier entdeckt hat. ;-)

Ja, im Original hätte ich so einen alten Klüssendorf-Handroller auch mal ganz gern gesehen, ist mir aber auch noch nicht passiert.

Aber zumindest als Foto kann ich da was beisteuern. In der DDR waren manche dieser Geräte sogar noch bis in die 1960er Jahre im Einsatz und Eines davon hatte es auch mal in die Ebay-Kleinanzeigen geschafft. Hier die Bilder davon:



NAUMBURG / (SAALE) / LAND

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 03.04.2021 13:03:32 Gelesen: 322454# 1378 @  
Hallo zusammen,

von dem "alten" Klüssendorf Handroller [#1377] gleich zu etwas ganz Aktuellem und auch wenn das folgende Stempeldatum es vielleicht nahe legt, KEIN Aprilscherz. ;-)

Diesen Brief brachte mir heute mein Briefträger:



Schon alleine die verschiedenen Stempel heutzutage auf einem Brief sind sehr ungewöhnlich. Am geläufigsten noch der Maschinenstempel des BZ 70 (Stuttgart) mit dem "Corona-Klischee", schon ungewöhnlicher links der neue Sonderstempel mit Eigenwerbung des Philatelie-Shops der DPAG aus 70176 Stuttgart. Dann kommt aber noch Einer und deswegen ist der Brief hier im Thema zu sehen.

Bislang einzigartig, ein Handrollstempel mit Ortsangabe in Blau und aktuellem Tagesdatum, hier nochmals im Detail:



STUTTGART 143 / b / 70176 vom 01.04.2021

Auf den noch vorhandenen Handrollstempel aufmerksam geworden durch Wesi [#1355] hatte ich die Filiale "offiziell" angeschrieben und zur Dokumentation um einen Abschlag gebeten. Das war vor gut drei Wochen. Der Filialbetreiber hatte nun die Eröffnung des Philatelieshops am 1.4. abgewartet und seinen "alten" Handroller nicht nur aktualisiert sondern sogar auch noch auf Blau "umgerüstet". Eine tolle Sache, die ich so niemals erwartet hätte. Ob es solch ein Beispiel (Handrollstempel mit Ortsangabe in blau) noch ein zweites Mal geben wird, bleibt abzuwarten. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
toka Am: 03.04.2021 15:21:00 Gelesen: 322400# 1379 @  
Hallo Peter,

vielen Dank für das Zeigen des Handrollers aus Naumburg. Hier eine Verwendung auf Ganzsache vom 07.07.1931. Die Karte habe ich gestern bei ebay gekauft.

Vielleicht bekomme ich noch ein paar Fotos vom Stempelgerät.

Der Stempel war mehrere Wochen bei ebay Kleinanzeigen eingestellt, aber niemand wollte ihn haben. Er wurde dann für einen geringen Betrag verkauft.


 
filunski Am: 03.04.2021 19:00:01 Gelesen: 322287# 1380 @  
@ toka [#1379]

Hallo toka,

leider habe ich den Stempel auch erst zu spät entdeckt! :-(

Super, dass du sogar einen Originalabschlag davon zeigen kannst. Das findet man selten, Abschlag und das passende Gerät dazu. Danke fürs Zeigen.

Hier sind beide zum Vergleich.



NAUMBURG / (SAALE) / LAND, Stempelgerät gespiegelt.

Viele Grüße,
Peter
 
juju Am: 04.04.2021 13:24:08 Gelesen: 322033# 1381 @  
@ filunski [#1378]

Lieber Peter,

Ob es solch ein Beispiel (Handrollstempel mit Ortsangabe in blau) noch ein zweites Mal geben wird, bleibt abzuwarten. ;-)

Wenn du schon so nett fragst. Bitteschön: ;-)



MÜNNERSTADT / zr / 97702 vom 15.02.2021, in blauer Farbe. Ich schätze, dass Gemünden und Scheeßel ebenfalls bereits blau stempeln.

Beste Grüße
Justus
 
Carsten Burkhardt Am: 05.04.2021 09:04:28 Gelesen: 321739# 1382 @  
@ toka [#1379]

Wieder ein Stempel für die Rubrik "Stempel in Privathand".

Ich habe in meinem Archiv nachgeschaut, einen Abschlag aus meiner Prüfperiode (1948 bis 1954 habe ich nicht finden können. Aber gut zu wissen, falls demnächst die Lack 80 auf Brief mit dem Stempel auftaucht.

Viele Grüße
Carsten
 
Tuffi Am: 05.04.2021 10:32:57 Gelesen: 321710# 1383 @  
@ filunski [#1378]

Lieber Peter,

wenn ich daran denke, wie lange die Post °brauchbare" Stempel weiterverwendet hat, glaube ich, dass wir uns noch lange an Abschlägen von HRSt von Klüssendorf freuen können.

Gruß Walter
 
toka Am: 05.04.2021 10:55:52 Gelesen: 321695# 1384 @  
Ich glaube, wenn wir die Stempel in Privathand gut dokumentierem, geht von ihnen
keine große Gefahr aus. Ich habe ein paar Detailfotos vom Stempel bekommen.

Ich vermute, laut Seriennummer wurde der Stempel 1930 hergestellt.

Hier zur Dokumentation ein paar Fotos. Gut zu sehen, ist die Spange, mit der das auswechselbare Teil des Wellenstempel arretiert ist. Der Stempel auf der Karte ist ein echter zeitgerechter Abschlag.






 
filunski Am: 05.04.2021 11:47:02 Gelesen: 321676# 1385 @  
@ Carsten Burkhardt [#1382]
@ toka [#1384]

Hallo toka,

super, klasse Bilder! ;-) Vielen Dank für die Präsentation hier im Forum.

An der Echtheit des Stempels/Belegs [#1379] habe ich keine Zweifel.

Es ist übrigens der erste und bislang auch einzige Abschlag dieses Stempels, der uns auch innerhalb der Studiengruppe zu Gesicht kam.

Viele Grüße,
Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 05.04.2021 12:44:18 Gelesen: 321654# 1386 @  
@ toka [#1384]

Es gibt eine Dokumentation, ein eigener Thread hier im Forum. Seit Jahren war auch im Forum der ARGE DDR Spezial ein solches Thema, bis es geschlossen wurde und hierher wechselte. Ich verfolge alles seit über 10 Jahren

Viele Grüße
Carsten
 
filunski Am: 06.04.2021 12:00:21 Gelesen: 321217# 1387 @  
Hallo zusammen,

mal wieder etwas aus heutiger (na fast) ;-) Zeit, mit der Bitte um Mithilfe.

Wer den Gildebrief 260 zu den Handrollstempeln aufmerksam bis zu Ende gelesen hat, findet ganz am Ende in dem Artikel "Zu guter Letzt" einige ungewöhnliche Handrollstempel aus deutschen Briefzentren.

Daraus interessiert uns heute dieser:



BRIEFZENTRUM / a vom 20.09.2004

Man übersieht es gerne und schnell, insbesondere auf Belegen, wenn der Stempel nicht so schön wie das Beispiel daher kommt oder, wie wohl eher nur zu oft der Fall "ach, schon wieder so ein ... Handroller". So, jetzt ist es wohl jedem aufgefallen, da fehlt die BZ Nr. und auch sonst jeder Hinweis auf die Herkunft.

Der gezeigte Handrollstempel stammt aus dem Briefzentrum 73 (Göppingen, Salach). Bislang bekannt mit den UB "a" und "k". Beispiele und Belege davon sind bislang nur sehr, sehr wenige aufgetaucht und können ohne Übertreibung als wahre Raritäten der modernen Philatelie bezeichnet werden.

Letzte Woche nun überraschte mich unser Mitglied "feuer5170" in der Stempeldatenbank mit gleich mehreren Abschlägen solcher BZ-Handroller ohne Nr. [1]

Hier Einer davon:



BRIEFZENTRUM / c vom 22.05.1996

Dieser und die weiteren in dem link [1] zu sehenden Handrollstempel können aufgrund der Absenderangaben auf den dazu gehörigen Belegen eindeutig dem Briefzentrum 06 (Halle (Saale), Hohenthurm) zugeordnet werden. Ein toller Fund!

Schaut man sich die Stempelköpfe mal genau an, zumindest den mit dem vergleichbaren UB "a", erkennt man auch, dass es sich tatsächlich um verschiedene Stempelgeräte handelt. Hier ein Vergleich:



In der Mitte der Stempel aus dem BZ 73, links und rechts jeweils Stempelköpfe aus dem BZ 06. Das "a" vom BZ 73 steht genau unter dem E von BRIEFZENTRUM. Bei den Stempelköpfen links und rechts (BZ 06) steht es etwas weiter links, zwischen Z und E. Man kann die Geräte also unterscheiden. Aus dem BZ 06 haben wir bis jetzt die UB a, c und d.

Vielleicht finden ja aufmerksame Mitleser hier im Forum noch weitere solcher Handrollstempel ohne BZ Nr.? Nicht nur ich würde mich sehr über entsprechende Meldungen dazu und/oder Vorstellung hier im Forum freuen.

Viele Grüße,
Peter

[1] https://philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1236
 
juju Am: 06.04.2021 14:45:14 Gelesen: 321163# 1388 @  
@ filunski [#1387]

Hallo Peter,

Jürgen (Journalist) hatte im Briefzentren-Thema bereits einen solchen Handrollstempel, nur mit UB "a" vorgestellt [1].

Überlegung war damals, dass dieser aus dem BZ 74 stammt (Absenderangabe des Beleges, siehe dort Beitrag 1077).

In Beitrag 1076 konnte TomWolf_de die von ihm dokumentierten Verwendungszeiten der "Stempel ohne Nummer" des BZ 73 aufführen.

In diesem Beitrag [2] hatte ich daraufhin einen Handrollstempel gezeigt, ebenfalls ohne BZ-Nummer und mit UB "c" oder "d" aus dem Jahr 1996. Der Absender kam aus der Leitregion 06, daher war hier die Hypothese, dass dieses Gerät aus dem BZ 06 stammt - das wäre ja jetzt durch weitere Funde belegt, sehr gut.

Beste Grüße
Justus

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?&ST=375&page=22#M1074
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=375&page=23#M1127
 
filunski Am: 06.04.2021 15:04:33 Gelesen: 321154# 1389 @  
@ juju [#1388]

Hallo Justus,

danke für die Hinweise. Dank TomWolf konnten wir den bisherigen UB a auch genau dem BZ 73 zuordnen.

Leider führen deine beiden links nicht zu den genannten Beiträgen (oder ich bin zu doof ?) ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
juju Am: 06.04.2021 15:51:46 Gelesen: 321130# 1390 @  
@ filunski [#1389]

Hallo Peter,

komisch, bei mir führen beide Links genau zum Ziel. Jedenfalls meinte ich den Beitrag 1074 und folgende von Jürgen und den Beitrag von mir, 1127, im Thema "Briefzentren und ihre Stempel".

Beste Grüße
Justus
 
filunski Am: 06.04.2021 16:01:49 Gelesen: 321128# 1391 @  
@ juju [#1390]

"komisch, bei mir führen beide Links genau zum Ziel"

Hallo Justus,

ja, seltsam, klicke ich link [1] an, lande ich auf Seite 23 des Themas (derzeit Beiträge # 432-451). Bei link [2] komme ich zur Seite 24 (derzeit Beiträge # 452-471):-(.

Aber egal, über die genannten Beitragsnummern (# 1074 und 1127) habe ich es auch gefunden. ;-)

Lieben Gruß,
Peter
 
wessi1111 Am: 06.04.2021 20:59:52 Gelesen: 321032# 1392 @  
@ juju [#1390]

Hallo Justus,

ich lande auch auf den gleichen Seiten wie von filunski [#1391] beschrieben.

Gruß
Wessi
 
Richard Am: 06.04.2021 22:29:27 Gelesen: 321001# 1393 @  
@ juju [#1388]
@ filunski [#1389]
@ wessi1111 [#1392]

Liebe Leute,

statt der vielen Beiträge, die nichts mehr mit Handrollstempeln zu tun haben, könnte auch in der Forumhilfe und dort mit der Überschrift "Links im Forum" nachgesehen werden. Die Forumhilfe ist auf der Startseite links oben zu finden.

Schöne Grüsse, Richard
 
filunski Am: 07.04.2021 00:19:41 Gelesen: 320943# 1394 @  
@ Richard [#1393]

Hallo zusammen,

na, dann machen wir mal lieber gleich wieder mit einem (vielleicht?) Handrollstempel weiter. ;-)

Folgenden Beleg habe ich vor kurzem bekommen. Die Frankatur wurde durch einen, nun ja "Killer" entwertet. Hier erst einmal der Beleg:



Ein aktueller Brief aus dem UK nach Potsdam. Woher stammen die Stempelabdrucke? Es könnte eine Art (Hand-) Rollstempel sein, eventuell aber auch so etwas wie ein Wiegestempel oder vielleicht ein Hammerstempel (letzteres wohl noch am wenigsten).

Kennt jemand diesen Stempel oder hat mehr Informationen dazu?

Viele Grüße,
Peter
 
juju Am: 07.04.2021 00:56:18 Gelesen: 320927# 1395 @  
@ filunski [#1394]

Hallo Peter,

das ist ein englischer Handstempel (Gummi), wohl Nachträglich entwertet. Hier mal ein paar Beiträge dazu, jetzt hoffentlich richtig verlinkt:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=210279
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=210317

Beste Grüße
Justus
 
Journalist Am: 07.04.2021 08:44:11 Gelesen: 320783# 1396 @  
@ juju [#1381]

Hallo Justus und an alle,

der folgende Handrollstempel stammt aus dem Jahr 2019 aus Berlin - 10178 Berlin GPA 148 (wenn ich die Stempelinschrift richtig entziffert habe) - es handelt sich hier um eine Geschäftspostannahmestelle, die wenn sie jetzt noch existiert, diesen Stempel eventuell dann auch noch in blau nutzen könnte ?



viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 10.04.2021 14:32:33 Gelesen: 319555# 1397 @  
@ juju [#1395]

Lieber Justus,

Danke für den Hinweis, ja das wird wohl dieser Stempel sein!

@ juju [#1381]

"Ich schätze, dass Gemünden und Scheeßel ebenfalls bereits blau stempeln."

Hatte ich auch gehofft, aber so langsam ist eine Hand schon zuviel um die noch im Einsatz befindlichen Handrollstempel mit Ortsangabe aufzuzählen. Zumindest Gemünden am Main können wir jetzt wohl auch streichen. :-(

Das Stempelgerät ist noch vorhanden, wird aber, wie auch schon zuvor, nicht mehr von der DPAG versorgt und bekam auch keine blaue Farbwalze. Es wird jetzt nicht mehr zur Abstempelung eingesetzt, auch nicht als Gefälligkeitsstempel auf Briefmarken/Einheiten/Blocks die nicht in den Postverkehr gehen.

Ich hatte aber noch Glück von der dortigen "Postfee" ;-) einen aktuellen "Blanko-Abroll" für unsere Studiengruppe zu bekommen:



GEMÜNDEN A MAIN 1 / c / 97737 vom 9.4.2021

Viele Grüße,
Peter
 
juju Am: 10.04.2021 15:40:48 Gelesen: 319517# 1398 @  
@ filunski [#1397]

Lieber Peter,

ich hätte gedacht, dass die Postler*innen dort eventuell einfach die Farbwalze mit der neuen blauen Farbe befüllen könnten, so wie es vorher vielleicht auch schon mit der schwarzen Farbe gemacht haben?

Vielleicht kann man das Personal ja doch noch irgendwie überreden, den Stempel weiter zu nutzen.

Beste Grüße
Justus
 
filunski Am: 11.04.2021 00:53:37 Gelesen: 319335# 1399 @  
Hallo zusammen,

eigentlich sollte inzwischen ja, zumindest in den Briefzentren, überall Blau gestempelt werden.

Also sind jetzt ja wohl schwarze Handroller eher die Ausnahme, oder hapert es bei unserer DPAG etwa auch hier am Nachschub mit blauer Stempelfarbe? ;-)

Gestern (es ist ja schon wieder Sonntag), am 10.4., landete ein Maxibrief aus Hamburg bei mir im Briefkasten, entwertet mit einem schwarzen Handrollstempel:



BRIEFZENTRUM 20 / bq vom 7.4.2021

Interessant auch mal wieder die Brieflaufzeit, nicht wie im "Postmärchen" gerne verbreitet E+1, sondern gleich mal E+3. Aber vom hohen Norden in den tiefen Süden ist schon eine Herausforderung. Und das auch noch bei einem kommerziellen Absender mit hohem Postausgang.

Viele Grüße,
Peter
 
feuer5170 Am: 11.04.2021 14:41:06 Gelesen: 319132# 1400 @  
Hallo,

hier ein Frankier-Stempel vom Briefzentrum 13 (Berlin-Nord, Hennigsdorf)



Viele Grüße
Norbert
 
filunski Am: 11.04.2021 23:49:16 Gelesen: 318959# 1401 @  
@ feuer5170 [#1400]

Guten Abend Norbert,

schöner Abschlag, danke fürs Zeigen. Diese Version stammt aus der Herstellung der Fa. Raab.

Von mir gleich noch ein, wie ich meine, sehr schöner Beleg, der mir in einer Überraschungssendung am Samstag zuging.

Hier erst mal der "Beleg", ein Großbrief, ca. DIN A 4, versandt als Drucksache:



Verschickt aus Pruggern in Österreich, anscheinend touristische Werbung für den Ort. Das touristische Logo des dortigen Wintersportgebiets "Galsterbergalm" ist die Comicfigur einer Kuh mit wehendem Schal, auf dem Kuvert oben links zu sehen.

Frei gemacht wurde der Brief mit einem Taxe perçue Handstempel des örtlichen Postamts und zusätzlich als Tagesstempel ein sehr schöner Handrollstempel:



Der Handrollstempel, PRUGGERN / w / 8965, hat im Werbeentwerter ebenfalls dieses Logo. Eine schöne Idee und passt super zu dem gesamten Beleg. ;-) Und das alles ohne jegliche philatelistische Beeinflußung als echter Bedarfsbeleg.

Viele Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 12.04.2021 19:04:10 Gelesen: 318615# 1402 @  
@ Shinokuma [#718]

Dafür habe ich einen mit der Zusatzinschrift "Nachträglich entwertet" gefunden.

In einem großen Posten Belege von ca. 1992-2003 (ca. 8.000 Stück im C6-Format, fast ausschließlich Bund Briefmarkenbelege) tauchten ebenfalls einige Handrollstempel mit dem Zusatz "Nachträglich entwertet" aus Essen auf (meine Beschäftigung über die Osterfeiertage). Die meisten Sendungen aus diesem Posten waren an einen großen Empfänger (Unternehmen) in Essen adressiert. Anhand der vorliegenden Belege lässt sich die Verwendungszeit dieses Handrollstempels für (mindestens) die Jahre 1994 bis 1996 belegen.



Handrollstempel "Nachträglich entwertet" aus ESSEN 1 vom 20.05.1994, Unterscheidungsbuchstabe "ed"



Handrollstempel "Nachträglich entwertet" aus ESSEN 1 vom 06.12.1996, Unterscheidungsbuchstabe "ed"

Vorliegenden Informationen nach ging das Briefzentrum 45 (Essen) im April 1997 in Betrieb (Netzanschluss), zuvor gab es noch eine scheinbar recht kurze (wenige Monate) andauernde Phase der BRIEFREGION 45 an der Hauptpostfiliale ESSEN 1. Die Entwertung dieses Handrollstempels von 1996 dürfte daher vermutlich bereits relativ spät sein.

Die in den Jahren 1994-1996 verwendeten normalen Handrollstempel aus ESSEN 1 (Hauptpost in 45127 Essen schräg gegenüber dem Hauptbahnhof) weisen die Unterscheidungsbuchstaben ej; ek; el; em; en; ep; er; es und eu auf. Vermutlich gab es noch weitere Unterscheidungsbuchstaben in anderen Handrollstempeln für die Briefesortierung dieses ehemaligen Hauptpostamtes.

Gruß
Pete
 
Shinokuma Am: 12.04.2021 19:33:27 Gelesen: 318602# 1403 @  
@ Pete [#1402]

Hallo Pete,

vielen Dank fürs Zeigen der "Nachträglich entwertet"-Belege!

Aber ist es denn sicher, dass diese Stempel mit Einführung der Briefregionen bzw. Briefzentren sofort aus dem Verkehr gezogen wurden? Könnte es nicht sein, dass die noch längere Zeit parallel weiterverwendet wurden? Schließlich gibt es sogar heute noch gelegentlich Handrollstempel mit Ortsangaben.

Herzliche Grüße und auf ein Wiedersehen in Steele in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft

Gunther
 
Stefan Am: 12.04.2021 20:45:20 Gelesen: 318581# 1404 @  
@ Shinokuma [#1403]

Aber ist es denn sicher, dass diese Stempel mit Einführung der Briefregionen bzw. Briefzentren sofort aus dem Verkehr gezogen wurden? Könnte es nicht sein, dass die noch längere Zeit parallel weiterverwendet wurden? Schließlich gibt es sogar heute noch gelegentlich Handrollstempel mit Ortsangaben.

Ich mag eine Weiterverwendung dieses Essener Handrollstempels nach 1996 nicht ausschließen, obwohl mir aus diesem Fundus auch einige 100 "Briefregion 45"-Belege (ohne Handroller) vorliegen. Vielleicht taucht zukünftig weiteres Material auf. Die erwähnten Belegekartons enthielten eher einen Querschnitt der betroffenen Jahre und es ist u.U. zukünftig noch Luft nach oben. Die bei dem Essener Empfänger über Jahre hinweg abgeholte Belegemenge (sehr viel Massenware an Briefmarken, dafür ein kleines El Dorado an Stempeln) muss sehr umfangreich gewesen sein.

Herzliche Grüße und auf ein Wiedersehen in Steele in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft

Ja, der Philaseiten-Treff in Essen-Steele fehlt. Ich hoffe, dass wir uns die längste Zeit bedingt durch Corona gedulden mussten und es in der zweiten Jahreshälfte 2021 wieder losgehen kann/darf.

Aus dem gleichen Fundus nachfolgend ein Handrollstempel (leider als Briefstück) aus dem Briefzentrum 59 mit der Inschrift "BRIEFREGION 59", Unterscheidungsbuchstabe "ho" vom 22.07.2010.



Gruß
Pete
 
Journalist Am: 12.04.2021 22:01:15 Gelesen: 318543# 1405 @  
Hallo an alle,

ergänzend zu vorherigen Beitrag möchte ich noch einen weiteren Handrollstempel mit Briefregion zeigen, der mir heute beim Sortieren über den Weg gelaufen ist:



Der Beleg selbst ist zwar stark ramponiert, er ist aber mit einem sauberen Handrollstempel "Briefregion 42" mit dem UB "bd" entwertet, da es sich hier um eine Warensendung / Antwort handelt (DV-Freimachung).

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 12.04.2021 22:40:55 Gelesen: 318493# 1406 @  
@ Shinokuma [#1403]
@ Pete [#1404]

"Aber ist es denn sicher, dass diese Stempel mit Einführung der Briefregionen bzw. Briefzentren sofort aus dem Verkehr gezogen wurden? Könnte es nicht sein, dass die noch längere Zeit parallel weiterverwendet wurden?"

Hallo Gunther,

dein Einwand/Frage ist durchaus berechtigt und der erste Teil muss auch eindeutig mit nein beantwortet werden. Sie wurden nicht mit Einführung der BR/BZ aus dem Verkehr gezogen. Sie verblieben zumindest in nicht wenigen Fällen noch im Bestand vieler Postämter. Oft wurden aus diesen meist Hauptpostämtern, Postbanken im selben Gebäude und den gleichen Räumlichkeiten und auch der Stempelbestand blieb oft erhalten. Viele der Stempel wanderten in den "Keller" und es blieben nur ein paar Handstempel im Schaltereinsatz, die dann auch schon mal ausgetauscht wurden, wenn sie nicht mehr brauchbar waren. Manchmal mussten aber auch Stempelgeräte an die DPAG zurück gegeben werden. Dabei waren insbesondere die Handrollstempel. Dies wurde aber je nach übergeordneter Dienststelle ganz unterschiedlich gehandhabt. So kennen wir viele Beispiele bei denen insbesondere in Postbanken noch ab und an Handrollstempel bis Anfang der 2010er Jahre gebraucht wurden. Und auch einige wenige (nur eine Handvoll) Beispiele, wo Handrollstempel aus dem ehemaligen Postamt bei Auflösung an die nachfolgende Postfiliale (Postpartneragentur) im Einzelhandel weitergegeben wurden und anscheinend auch von der DPAG "vergessen" wurden.

Die meisten der Handrollstempel die noch in den Postbanken verblieben ereilte dann so ca. ab Mitte der 2010er Jahre das Aus. Da begann die DPAG/Postbank die oft lukrativen Immobilien/Gebäude der ehemaligen Hauptpostämter aufzugeben und zu verkaufen und die Postbanken zogen um in kleinere Büros. Spätestens diese Umzüge überlebten die Handrollstempel nicht mehr und wurden dann abgeführt, entsorgt oder wie wir auf Ebay & Co. immer wieder mal sehen können, gelangten in Privathand (wurden "abgegriffen"). ;-)

Wie das jetzt genau bei der Filiale in Essen aussah, wissen vielleicht die dortigen Philatelisten, die sich auch mit der Historie des Postamts/-bank/-filiale auskennen.

Viele Grüße,
Peter
 
feuer5170 Am: 13.04.2021 16:15:25 Gelesen: 318175# 1407 @  
Hallo zusammen,

hier der nächste Frankier-Stempel vom Briefzentrum 17 (Neubrandenburg).



Gruß
Norbert
 
juju Am: 13.04.2021 16:51:41 Gelesen: 318160# 1408 @  
@ feuer5170 [#1407]

Hallo Norbert,

da möchte ich mich gleich dranhängen und zeige einen ganz aktuellen, blauen, Kollegen aus dem BZ 48 (Münster, Greven). Ebenfalls als Dialogpost-Ausführung ("Entgelt bezahlt"), leider ist der Teil jedoch sehr schlecht lesbar.



Da diese HRSt immer seltener werden, war das natürlich ein schönes Ostergeschenk der Postbotin.

Der Stempel stammt übrigens aus der Produktion der Firma Reiner, die für die flächendeckende Erstaustattung der Briefzentren mit Frankierservice-Handrollstempeln verantwortlich war.

@ filunski [#1401]

Lieber Peter,

folgt man dieser Gegenüberstellung von Jürgen [1], handelt es sich beim HRSt von Norbert in Beitrag [#1400] ebenfalls um einen Stempel aus der Produktion der Firma Reiner und nicht von Raab, wie du geschrieben hast.

Beste Grüße
Justus
 
filunski Am: 13.04.2021 19:38:51 Gelesen: 318103# 1409 @  
@ juju [#1408]

Lieber Justus,

du hast Recht, ich hatte falsch hingesehen, Asche auf mein Haupt. :-(

Für alle, hier der Vergleich von Jürgen:



Glückwunsch zu dem neuen "Blauen" vom BZ 48!

Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 14.04.2021 09:49:10 Gelesen: 317734# 1410 @  
@ filunski [#1409]
@ juju (#1408)

Lieber Peter, lieber Justus,

gibt es Literatur zu einer sich mir aufdrängenden Frage: Wer hat die Lieferung von Handrollstempeln übernommen, als Klüssendorf pleite ging?

Gruß Walter
 
filunski Am: 14.04.2021 12:13:29 Gelesen: 317645# 1411 @  
@ Tuffi [#1410]

Lieber Walter,

spezielle Literatur dazu kenne ich keine, ja ich fürchte auch, da gibt es keine.

So viel ich dazu bislang in Erfahrung bringen konnte wurde wohl, anders als bei der Maschinenproduktion von Klüssendorf, die Handrollstempel Belieferung der Post nicht direkt von einem Hersteller übernommen. Die Stempelmaschinen übernahm ja die Firma Nagler, bis auch die pleite ging. Schon lange vor der letzten Insolvenz von Klüssendorf (2001) erfolgte die Belieferung der Post mit Stempeln (Hand- und Handrollstempeln) durch mehrere Firmen, Braungardt (bis zu deren Insolvenz), Raab und Reiner (eventuell noch andere, kleinere Firmen). Meine Annahme dazu ist, dass einfach die beiden verbleibenden Hersteller, Raab und Reiner, weiterhin mit allen anfallenden Stempeln beauftragt wurden.

Beide Firmen hatte ich zu Handrollstempeln schon unter dem Kopf der Poststempelgilde angeschrieben. Leider aber, ich hatte ja kein Kaufinteresse angemeldet, ohne je eine Antwort erhalten zu haben. Nur das Geschäft und der Profit scheinen da im Fokus zu stehen.

Viele Grüße,
Peter
 
drmoeller_neuss Am: 14.04.2021 15:10:36 Gelesen: 317579# 1412 @  
Ich habe mich einmal auf den Webseiten der Firma Reiner umgesehen. Dort gibt es eine Produktkategorie "Poststempel" mit Beispielen.

Sind das Musterexemplare, um sie Kunden zu zeigen, oder sind diese Stempel wirklich im Einsatz?

Der Stempel mit der Inschrift Düsseldorf Flughafen entspricht nicht der Norm der bei der Deutschen Post verwendeten Stahlstempel. Meines Wissens gibt es keine Postabfertigung mehr im Düsseldorfer Flughafen und auch keine Postfiliale. Insofern würde auch kein Stempel mehr gebraucht.

In Peru wurden Poststempel aus deutscher Produktion verwendet, aus Panama sind mir nur Gummistempel bekannt.

Kann die Poststempelgilde nicht einen Handrollstempel bestellen? Oder hat die Deutsche Post ein Geschmacksmuster auf die aktuell verwendeten Poststempel?



Quelle: https://www.reiner.de/index.php?poststempel-postdatumstempel
 
bedaposablu Am: 14.04.2021 17:23:33 Gelesen: 317540# 1413 @  
Eine neue Variante des Versuchsstempels aus dem BZ 38 oder nur ein verunglückter Abschlag?



BZ 38 UB "a" vom 08.02.2002

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Christoph 1 Am: 14.04.2021 17:35:35 Gelesen: 317536# 1414 @  
@ bedaposablu [#1413]

Hallo Klaus-Peter,

aus meiner Sicht ein verunglückter Abschlag, also ein etwas in die Länge gerollter Entwerter. Trotzdem lustig. :-)

Viele Grüße
Christoph
 
bedaposablu Am: 14.04.2021 17:47:02 Gelesen: 317527# 1415 @  
@ Christoph 1 [#1414]

Hallo Christoph,

das denke ich auch. Schade, daß ich ihn erst heute in meinen Beständen entdeckt habe, hätte auch gut zu Ostern gepaßt!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 14.04.2021 18:58:24 Gelesen: 317497# 1416 @  
@ bedaposablu [#1415]

Ergänzung bzw. auch gefunden:



21.05.2002 BZ 73 UB "g"
22.05.2005 Briefregion 63 UB "er"
23.05.2002 BZ 79 UB "gg"

Nochmals viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 15.04.2021 17:24:26 Gelesen: 316828# 1417 @  
Wer kann hier weiter helfen und kennt den UB dieses Handrollstempels aus Hermannsburg?



HR von Hermannsburg 3102 vom 25.02.1992 der UB aber nicht zu entziffern und auch nicht in der Datenbank

weitere HR von BR/BZ 63 und BZ 99:



Briefregion 63 UB "fe" vom 17.01.2002 & 29.01.2002



BZ 63 UB "en" vom 26.11.2001 & UB "ew" vom 17.12.2001

Bei allen 4 Stempeln ist der Absender aus 63906 Erlenbach



BZ 99 UB "k" vom 30.11.2001

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
hannibal Am: 15.04.2021 21:59:54 Gelesen: 316640# 1418 @  
Hallo,

der nachfolgend gezeigte Stempel von RADEBEUL 1i? gibt mir bei der Deutung ein paar Fragen auf.



Im rechten Stempel Datum 21.3.49.-18 darüber ist aber ein anderes Datum teilweise zu lesen oder?

Viele Grüße
Peter
 
filunski Am: 16.04.2021 00:02:03 Gelesen: 316571# 1419 @  
@ hannibal [#1418]

"...darüber ist aber ein anderes Datum teilweise zu lesen oder?"

Hallo anderer Peter, ;-)

ja, das siehst du ganz richtig.

Dieses Stempelgerät hatte 1949 seine besten Tage schon hinter sich und war wohl schon etwas "ausgeschlagen", das Fenster im Datumssteg und die Zahlenwalze hatte wohl mehr "Spiel". Die einzelnen Ziffern des Datums sind auf Rädchen die auf einer Walze stecken angebracht. Durch das große Fenster sieht man hier schon, oben teilweise erkennbar, die nächsten Ziffern und/oder Striche auf den Ziffernrädern.

Hier nochmals vergrößert der Stempelkopf:



Viele Grüße,
Peter
 
peno Am: 16.04.2021 09:18:30 Gelesen: 316157# 1420 @  
Mit dem Thema Handrollstempel bin ich zwar maßlos überfordert aber trotzdem lese ich per Abonnement mit und staune immer wieder über das vorhandene Fachwissen.

Nun hoffe ich, dass ich einen Stempel beisteuern kann. Falls der hier nicht richtig ist, bitte einfach wieder löschen.



Liebe Grüße
Peter
 
Tuffi Am: 16.04.2021 09:37:47 Gelesen: 316147# 1421 @  
@ peno [#1420]

Lieber Peter,

bevor sich der andere Peter meldet:

Ja, dein Beleg gehört dazu. Er zeigt, dass es auch in den Poststellen Handrollstempel gegeben hat.

Danke fürs Zeigen, Walter
 
filunski Am: 16.04.2021 09:52:01 Gelesen: 316137# 1422 @  
@ peno [#1420]
@ Tuffi [#1421]

Hallo Peter und Walter,

Willkommen Peter hier bei den Handrollern!

Peter, dein Beitrag passt hierher nicht nur "wie die Faust aufs Auge", du zeigst sogar ein recht seltenes Beispiel eines Handrollstempels! Super, danke für die Präsentation hier. :-)

Es ist Einer dieser raren Handrollstempel mit "über". Tuffi hat es schon angesprochen, wir kennen diese Stempel eigentlich als Poststellenstempel (Stahlstempel der Poststellen I). Der aufmerksame Mitleser wird jetzt schon bei meiner vorsichtigen Formulierung ("eigentlich") misstrauisch werden. Zu Recht, mir ist bis jetzt noch keine Poststelle unter gekommen,die mehr als zwei Stempel hatte, oder die gar einen Handrollstempel hatte. Wir haben hier den UB "c", lässt darauf schliessen, dass es dort mindestens drei Stempel gab. Wenn bei diesen vermeintlichen Poststellenstempeln UB höher als b auftauchen, ist immer Vorsicht in Sachen Poststelle geboten. So auch hier, Gehrden war KEINE Poststelle, sondern Zweigpostamt von Hannover. Die über Bezeichnung gibt hier diese Zugehörigkeit wieder. Tut aber der Ungewöhnlichkeit dieses Stempels keinen Abbruch! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 23.04.2021 21:27:06 Gelesen: 313455# 1423 @  
Liebe Handrollstempel-Experten,

wie viele verschiedene HRSt hat eigentlich so ein durchschnittliches BZ gleichzeitig im Einsatz?

Nachfolgend zeige ich 3 verschiedene UBs aus dem BZ 40 (l, dd und v), alle aus dem Jahr 2020.



Aber gewiss gibt es noch mehr, nicht wahr?

Einen schönen Abend noch wünscht Euch

Gunther
 
ginonadgolm Am: 24.04.2021 10:41:37 Gelesen: 313214# 1424 @  
Einen Handrollstempel aus Kiel stelle ich heute vor:



HRSt KIEL r 2 * 29.4.30. 17-18

Schönes Wochenende wünscht
Ingo aus dem Norden
 
stempel Am: 25.04.2021 10:17:57 Gelesen: 312837# 1425 @  
Hallo in die Runde,

heute möchte ich Euch einen Handrollstempel aus dem schönen Münster zeigen. Der ist mir beim Einpflegen meiner Berliner Stempel aufgefallen und für zu schön, um nicht gezeigt zu werden, eingestuft worden.



Einen schönen Sonntag wünscht
Dieter
 
juju Am: 25.04.2021 13:21:23 Gelesen: 312796# 1426 @  
@ filunski [#1409]

Lieber Peter,

ja, da hatte ich wohl vergessen, den Beitrag auch in meinem Beitrag zu verlinken. ;-)

@ Tuffi [#1410]

Hallo Walter,

wie Peter schon richtig schrieb waren insbesondere die beiden Firmen Raab und Reiner für die Herstellung der Handrollstempel verantwortlich. Wer die fünfstelligen Handrollstempel zum 1.7.93 geliefert hat, kann ich nicht sagen.

Aber für die flächendeckende (erste) Ausstattung der Briefregionen und Briefzentren war - sowohl für Frankierservice- als auch für normale HRSt - zunächst die Firma Reiner verantwortlich. Erst später, ich schätze so um 2005 herum, kam dann auch die Firma Raab ins Rennen.

Unterscheiden kann man die beiden Hersteller an den unterschiedlichen Ziffern der Datumswalzen. Den Unterschied kann man auch schon im Bild in Beitrag [#1409] sehen.

Hier nochmal zur Verdeutlichung. Gut sehen kann man den Unterschied an der Ziffer 3:



Links ein Handrollstempel der Firma Reiner, rechts einer von Raab. Bei Raab ist insbesondere die 3 runder ausgeführt, während sie bei Reiner oben gerade ist. Auch wirken alle anderen Zahlen eher rundlicher und die gesamte Datumsbrücke bei Raab gedrungener als bei Reiner.

Das ganze sind aber bislang nur Beobachtungen und ich muss das irgendwie noch verifizieren (wie auch immer).

Die Abbildung des Reiner-HRSt stammt aus Beitrag [#1416]



Hier mal noch ein Beispiel, den aus dem letzten Gildebrief bekannten Handrollstempel aus Reutlingen-Kaibach von 2008. Dieser ist, wie man unschwer an der 3 erkennen kann, vermutlich ebenfalls von Raab hergestellt worden. Da die Firma im Zusammenhang mit der Herstellung von Handrollstempeln mir bislang frühestens ab ca. 2005 bekannt ist, würde das die im letzten Gildebrief geäußerte Vermutung bestätigen, dass dieser HRSt nach der Postprivatisierung hergestellt wurde.

@ drmoeller_neuss [#1412]

Hallo Uli,

die Stempel dort sind alles nur Musterbeispiele und zumindest die deutschen Beispiele nicht im Einsatz. Bei Raab hingegen werden allerdings keine Musterabschläge von Handrollern gezeigt.

Die Post hat vermutlich ein Geschmacksmuster auf die aktuellen Stempel, schließlich ist die DPAG mit mehreren zehntausend Stempeln, die es in Deutschland gibt, und sicher vielen hunderttausend, die es nicht mehr gibt, ein großer Kunde. Bekannt ist ja auch, dass nahezu bei jeder Agenturübernahme ein neuer Stempel bestellt wird und sich in manchen Postagenturen öfter zwei-drei Tagesstempel ansammeln.

Ich gehe daher nicht davon aus, dass Einzelaufträge von Stempeln in Ausführung wie bei der DPAG, bearbeitet werden würden. Was sollte die Poststempelgilde denn auch mit einem HRSt anfangen, und vor allem wer sollte den bezahlen?
Nur um herauszufinden, wie man denn einen Hersteller anhand eines Abschlags identifizieren könnte, wäre das m.E. zu viel des Guten.

Beste Grüße
Justus
 
bernhard Am: 25.04.2021 14:55:51 Gelesen: 312773# 1427 @  
@ juju [#1426]

vermutlich ebenfalls von Raab hergestellt worden. Da die Firma im Zusammenhang mit der Herstellung von Handrollstempeln mir bislang frühestens ab ca. 2005 bekannt ist,...

Hallo Juju,

wenn ich mich recht erinnere stellte die Firma Raab bereits ab 1954 Handrollstempel her. Nachfolgend eine Werbung dieser Firma aus 1959.

@ bernhard [#610]



Viele Grüße,
Bernhard
 
filunski Am: 25.04.2021 15:28:01 Gelesen: 312760# 1428 @  
@ juju [#1426]
@ bernhard [#1427]

Lieber Justus,

während ich noch am Zusammenstellen war, hat Bernhard schon mal ein "Veto" eingelegt. ;-)

Du hast dich da mit deinen "Thesen" auf vermintes Gelände gewagt. Macht aber nichts, so hast du zumindest unsere Aufmerksamkeit zu diesem noch lange nicht geklärten Punkt, erweckt.

Wie Bernhard schon gezeigt hat, ist und war die Fa. Raab schon lange ein alteingesessener Stempelhersteller für die Bundespost. Noch lange vor der Fa. Reiner.

Hier ein Musterabschlag eines Raab-Handrollstempels von der Auslieferungskarte an die Bundespost:



Handrollstempel FREISING-WEIHENSTEPHAN / b / 805 vom 21.12.1970

Der größte Teil des Erstausstattungsauftrags der DPAG für die BR/BZ mag ja an die Fa. Reiner gegangen sein, aber nicht nur, auch die Fa. Raab war da mit von der Partie.

Die "3" als Unterscheidungsmerkmal für Raab/Reiner herzunehmen ist m.E. "gefährlich" und taugt nicht unbedingt, da nicht "idiotensicher".

Wir haben hier ein Handrollstempelgerät der Fa. Raab, ausgewiesen durch das Typenschild:



PFORZHEIM 1 / ba / 753


Hier in Vergrößerung der Stempelkopf mit der Datumswalze:



Man beachte die rot umrahmte Ziffer, eine "3", und zwar keine "runde 3", sondern die oben gerade 3.

Ich traue der 3 nicht. ;-)

Vielleicht sollten wir mal dazu weiter nachforschen, eventuell bekommt man ja aus den BZ Auskunft dazu. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
juju Am: 25.04.2021 16:35:26 Gelesen: 312736# 1429 @  
@ filunski [#1428]

Hallo Bernhard und Peter,

da habe ich mich doch etwas missverständlich ausgedrückt. ;-)

Ich wollte eigentlich sagen, dass mir die Firma Raab im Zusammenhang mit der Herstellung von Handrollstempeln für die DPAG erst ab ca. 2005 bekannt ist - zumindest auf das bisher noch nicht verifizierte Kriterium der "3" bezogen.

Das heißt, dass mir auch kein HRSt bekannt ist, der mit fünfstelliger PLZ (für DBP-Postämter) ausgeliefert wurde und durch die Firma Raab hergestellt wurde, zumindest sofern man darauf das Kriterium der 3 anwendet.

Aber diesbezüglich müssten auch noch weitere Nachforschungen noch angestellt werden.

Falls ihr da was habt, was meine "Thesen" diesbezüglich widerlegt, lasse ich mich natürlich gerne korrigieren.

Da die entsprechenden Firmen wohl keine Auskunft geben möchten, bräuchte man wohl einen Kontakt in einem Briefzentrum, der mal die HRSt genauer untersucht.

Lieber Peter, deine Korrektur muss ich aber leider zurückweisen.

Das Kriterium der 3 ist nur auf Datumswalzen aus neuerer Produktion anwendbar. Wie gesagt, muss ich das aber auch nochmal verifizieren. ;-)

Nun haben wir bei deinem Pforzheimer Beispiel aber eine alte Datumswalze, deren Zifferngestaltung anders war.

Hier ein weiteres Beispiel von einem Handrollstempel, der mit der gleichen Datumswalze ausgestattet war:



Diese Art von Datumswalze, erkennbar gut an den "gebogenen Füßen" der "2" und der "7" war vor 1993 vor allem bei Handrollstempeln, aber auch bei Handstempeln, sehr verbreitet und häufig. Es gab aber natürlich auch noch andere Datumswalzen.
Hier ein Beispiel einer anderen Datumswalze:



Eher selten wurden die Datumswalzen mit der gebogenen 2 und 7 auch nach dem 1.7.93 noch in Handstempel und evtl. auch in Handrollstempel eingebaut. Hier einige Beispiele dazu:



Mir ist aber unklar, ob diese Datumswalzen übernommen wurden oder bei Neuherstellung des Stempels mit eingebaut wurden.

Wie man aber sehen kann, wurden sowohl im HRSt aus Freising-Weihenstephan, als auch dem aus Pforzheim Datumswalzen mit der gebogenen 2 und 7 verbaut. Es wäre also plausibel, dass das ein Erkennungsmerkmal für alte Raab-Stempelwalzen und damit Raab-Stempel wäre. Es sei denn, jemand kann einen Stempel mit dieser Datumswalze aus Herstellung der Fa. Reiner zeigen.

Sollten beide Datumswalzen (d.h. älterer Typ mit 2 und 7 als Merkmal; jüngerer Typ mit 3 als Merkmal) zweifelsfrei der Firma Raab zugeschrieben werden können, steht natürlich weiterhin die Frage im Raum, wann genau der Wechsel zwischen beiden Typen stattfand.

Bisher kenne ich die Erstauslieferung der Handrollstempel zum 1.7.93 an die Postämter nur mit diesem Datumswerk:



Es unterscheidet sich sowohl bei der 3 als auch bei der 7 von den oben beschriebenen Datumswalzen-Typen. Da die Ziffern m. E. identisch mit denen sind, die in den Frankierservice-HRSt der Firma Reiner verbaut wurden, schreibe ich diese der Firma Reiner zu.

So, ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken. ;-)

Beste Grüße
Justus
 
bedaposablu Am: 25.04.2021 17:27:22 Gelesen: 312721# 1430 @  
@ bedaposablu [#1416]
@ bedaposablu [#1417]

Hallo miteinander,

leider kenne ich mich mit den HR-Typen nicht aus, aber ich frage mich bezüglich meiner oben eingestellten HR-Stempel von Briefzentrum 63 und Briefregion 63:

Die Briefe kommen vom gleichen Absender, aber wie ist es mit der zeitlichen Reihenfolge, die BZ-Stempel haben ein Stempel-Datum von 2001 und die BR-Stempel von 2002.

Wenn die BZ Nachfolger der BR sind, dürften die BR-Stempel kein späteres Datum haben, es sei denn sie wurden weiterverwendet, oder gab es BR 63 und BZ 63 parallel?

Für mich bloß mal zum Verständnis! Wer kann hier weiterhelfen?

Viele Grüße aus Magdeburg!

Klaus-Peter
 
filunski Am: 25.04.2021 19:59:22 Gelesen: 312670# 1431 @  
@ juju [#1429]

Lieber Justus,

wie heisst es hier, südlich des Weißwurst-Äquators so schön? "Passt schon"! ;-)

Das wäre doch ein schöner "Forschungsauftrag" für dich, daran weiter zu forschen. Die "3" ist nicht verlässlich, ich habe da noch weiter alles mögliche dazu nachgesehen und je mehr ich suche, desto ungewisser und komplizierter wird es. Leider geben die beiden Herstellerfirmen dazu an "Nicht-Kunden" keine Informationen und auch andere Philatelisten haben sich für Raab/Reiner in Bezug auf Hand- und Handrollstempel entweder gar nicht erst interessiert oder aufgegeben.

Es gibt auch noch ein Merkmal, welches ich zumindest bisher noch nicht weiter verfolgt habe. Sowohl bei Handrollstempeln mit 4-stelliger PLZ, ca. ab der 1980er Jahre, wie auch bei manchen BZ-Handrollstempeln kommen kleinere Stempelkopfdurchmesser vor. 27,5 mm statt der normgerechten 28,5 mm. Bei Handrollern mit 5-stellg. PLZ habe ich dies noch nicht gefunden. Könnte auch ein Hinweis auf verschiedene, andere Hersteller sein.

So bleibt das Thema auch weiterhin interessant! :-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 25.04.2021 20:10:54 Gelesen: 312662# 1432 @  
@ bedaposablu [#1430]

Hallo Klaus-Peter,

die Aufgaben der BR-Posteinrichtungen wurden nach Inbetriebnahme der Briefzentren von diesen übernommen und die BR Stempel verschwanden. Aber nicht alle!

Gerade einige der Handrollstempel wanderten in die BZ und kamen dort immer mal noch zum Einsatz. In einigen wenigen BZ sogar noch bis in unsere Tage. Aus den BZ 21 und 59 liegen noch Abschläge mit BR Handrollern aus dem Jahr 2020 vor.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 25.04.2021 20:26:38 Gelesen: 312655# 1433 @  
@ filunski [#1432]

Hallo Peter,

danke für die Information. Ich habe mir schon so etwas gedacht, ist ja auch ökonomisch.

Werden diese Stempel dann unter BR oder BZ in der Datenbank eingestellt?

Aus den Briefzentren 21 und 59 finde ich bestimmt bei mir kaum etwas, werde aber aber darauf achten.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 26.04.2021 00:42:55 Gelesen: 312593# 1434 @  
@ bedaposablu [#1433]

Hallo Klaus-Peter,

ich bin mir sicher, da schlummern in so manch anderem BZ noch weitere BR-Handroller. Vielleicht "vergreift" sich ja auch noch mal jemand und benutzt die? ;-) Nur die Augen auf halten!

Eingegeben werden die als BR-Stempel, es sollte aber eine kurze Anmerkung mit dazu. Ggf. trägt die auch der bearbeitende Redakteur ein oder nach.

Viele Grüße zurück,
Peter
 
Manne Am: 26.04.2021 11:49:42 Gelesen: 312437# 1435 @  
@ filunski [#1428]

Hallo Peter,

habe mal meine Handrollstempel vom BZ78 angeschaut.

Nur zwei Abschläge mit runder 3 gefunden:

04.06.2003 und 03.12.2003



Dann zwei Abschläge vom 09.05.2003 und 03.10.2003 mit gerader 3 als Vergleich.



Gruß
Manne
 
bedaposablu Am: 26.04.2021 18:13:23 Gelesen: 312320# 1436 @  
@ filunski [#1434]

Hallo Peter,

danke für Deine Informationen. Ich werde weiter Ausschau halten!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 26.04.2021 23:02:04 Gelesen: 312243# 1437 @  
@ Manne [#1435]

Hallo Manne,

vielen Dank für die "Dreier", Justus wird sich darüber freuen. ;-)

Hallo an alle und heute insbesondere mal wieder an die "Roten",

beim Aufarbeiten von Handrollstempel-Scans eines befreundeten Philatelisten fand ich gestern überraschenderweise einen interessanten Beleg mit einem, wenn ich mich nicht täusche, bislang noch nicht gezeigten "Roten". Hier der Beleg (Paketeinlieferungsabschnitt), zur besseren Lesbarkeit des Handrollstempels auf den Kopf gestellt:



Gebühr bezahlt-Handrollstempel BREMEN 5 / a / Gebühr / bezahlt vom 3.9.1964

Bin mal gespannt, was die "rote Fraktion" davon hält. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
DL8AAM Am: 11.05.2021 16:15:41 Gelesen: 307166# 1438 @  
Blaue Briefzentrumsroller hatten wir hier noch nicht oft, deshalb zur farblichen Abwechselung

Briefzentrum Göttingen



BRIEFZENTRUM 37 ar vom 30.04.2021.

Das müsste ein Reiner sein, oder?

Beste Grüße
Thomas
 
juju Am: 11.05.2021 17:48:21 Gelesen: 307136# 1439 @  
@ DL8AAM [#1438]

Hallo Thomas,

ja, ein sehr schöner Abschlag! Es kommt mittlerweile oft vor, dass die Farbe irgendwie noch verläuft, die blaue Farbe scheint relativ wässrig zu sein.

Wenn man meiner Argumentation mit der "3" folgt, ist der Stempel Reiner zuzuordnen. Aber wenn ich mich darauf festlege, meldet sich Peter gleich wieder mit Bauchschmerzen. ;-)

Also stammt der Stempel möglicherweise oder vermutlich von Reiner, aber das ist im Moment mehr hypothetisch. Sobald gesicherte Infos vorliegen, werde ich hier und/oder im Gildebrief dazu berichten.

Beste Grüße
Justus
 
DL8AAM Am: 11.05.2021 17:54:46 Gelesen: 307132# 1440 @  
@ juju [#1439]

Wenn man meiner Argumentation mit der "3" folgt, ist der Stempel Reiner zuzuordnen.

Hi,

für mich war bisher der Hauptunterschied, dass bei Raab-Stempeln, der Schriftzug BRIEFZENTRUM XX auf der Höhe der "Rechts-Links"-Äquatorlinie beginnt und endet. Bei "meinen" Reinern startet der mit dem B weiter oben, und XX endet ebenfalls weiter oben. Da ist/war die Unterscheidung "einfacher" ;-) Ich hoffe dieses Kriterium "bleibt" mir erhalten. ;-)



Beste Grüße
Thomas
 
juju Am: 11.05.2021 19:16:56 Gelesen: 307102# 1441 @  
@ DL8AAM [#1440]

Hallo Thomas,

klasse, danke für die Info. Das hilft mir sehr. Rechts der Stempel würde zum Beispiel dann gleich zwei Kriterien erfüllen, die ihn der Firma Raab zuordnen lassen (runde 3 und Höhe des Anfangs der Schrift), der Reiner-Stempel links. Ich schaue mal weitere Stempel durch, wenn beide Stempel vorliegen sind das gleich zwei Merkmale die von den Frankierservice-Handrollern auf die normalen übertragen werden können und daher zumindest bei BZ-Handrollern eine Unterscheidung Raab/Reiner nahezu sicher ermöglichen.

Beste Grüße
Justus
 
filunski Am: 11.05.2021 22:37:36 Gelesen: 307028# 1442 @  
@ DL8AAM [#1440]
@ juju [#1441]

Hallo Ihr beiden,

SUPER, keine Bauchschmerzen! ;-)

Macht gerne weiter so.

Noch für Thomas zu den "Blauen". Handrollabschläge, oder heißt das dann "Abrollen" ;-) werden immer seltener. Anscheinend werden jetzt in allen BZ so weit wie möglich alle Groß- und Maxibriefe durch die Siemens Open Mail Anlagen gejagt und tintengestrahlt. Lediglich unförmige Maxibriefe scheint die Anlage nicht zu mögen. Diese bekommen dann noch einen Handroller zu sehen. Wegen der Unförmigkeit und der damit einhergehenden Unebenheit werden aber leserliche Abschläge auch immer seltener. Insofern stellt schon jetzt jeder gut abgerollte blaue Handrollstempel eine sicherlich auch sammelnswerte Besonderheit dar. Von der Dokumentation mal ganz zu schweigen.

Hier dazu ein aktuelles Beispiel aus Nürnberg (BZ 90). Von dort waren schon länger Handrollstempelabschläge kaum mehr zu bekommen. Im BZ 90 scheint auch die immer noch in Betrieb befindliche Solistic Anlage bevorzugt für "schwierige" Stücke zum Einsatz zu kommen.



BRIEFZENTRUM 90 / a? vom 9.5.2021

Herzliche Grüße,
Peter
 
filunski Am: 13.05.2021 00:01:08 Gelesen: 306636# 1443 @  
Hallo zusammen,

gleich noch ein "Blauer" der mir heute ins Haus flatterte:



BRIEFZENTRUM 52 / a vom 10.5.2021, Handrollstempel aus dem Briefzentrum Aachen, sogar sehr sauber abgerollt. Auch hier wieder auf einem voluminösen Maxibrief. Hier der Beleg:



Hier waren anscheinend nur Menschen beteiligt, ohne Maschineneinsatz. Es gab keine Doppelentwertung der bereits bei der Aufgabe in Düren schön von Hand abgestempelten Marken. Menschen können natürlich auch Fehler machen. Man beachte das Datum des Handstempels:



DÜREN 7 / p / 52355 vom 11.5.2021

Demnach wäre der Beleg erst durchs Briefzentrum gelaufen und dann erst in der Postfiliale abgestempelt worden? Kann ja nicht sein, ein Stempel hat also das falsche Datum. Es ist der Tagesstempel aus Düren, der war am Aufgabetag 10.5. schon auf den 11.5. eingestellt! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 13.05.2021 00:30:58 Gelesen: 306627# 1444 @  
@ juju [#1426]

Hallo Justus,

da Du in Deinem Beitrag vom 25.4. ja schriebst, dass Dir die Raab-HRSt erst ab 2005 mit der runden 3 bekannt seien, hätte ich Dir den nachstehenden Beleg gerne als Beispiel für einen Einsatz aus 2003 vorgestellt.



Das schien aber nur auf den ersten Blick einer zu sein. Doch nicht nur ein zweiter Blick von links nach rechts belehrte mich eines Besseren, sondern natürlich auch das Erscheinungsjahr der Briefmarken 2007.

Trotzdem eine schöne portogerechte Mehrfachfrankatur mit schwungvollem, dreifachem Abroller, wo es bei anderem Verwendungswinkel auch einer getan hätte.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
mumpipuck Am: 13.05.2021 01:33:50 Gelesen: 306603# 1445 @  
@ filunski [#1443]

Hallo Peter,

könnte sein, dass Du den Mitarbeitern in der Filiale Düren 7 mit dem falschen Datum Unrecht tust. Ich sehe das so:

Der Brief ging unterfrankiert mit € 1,55 zunächst in das Briefzentrum. Dieses leitete ihn deswegen zurück an den Absender zur Portoergänzung. Der Rest des diesbezüglichen gelben Aufklebers ist noch auf der Sendung. Der frankierte dan € 1,15 auf die korrekten € 2,70 nach und ging zur Filiale Düren 7 (ich weiß nicht, wie weit das von Merzenich weg ist). Dort stempelte man die zusätzliche Frankatur und entfernte den Aufkleber wie vorgeschrieben.

Was hältst Du von dieser These ?

Herzliche Grüße
Burkhard
 
filunski Am: 13.05.2021 23:07:47 Gelesen: 306227# 1446 @  
@ mumpipuck [#1445]

Hallo Burkhard,

gratuliere zu deinem hervorragenden "philatelistisch-kriminalistischen" Spürsinn. ;-)

Du hast völlig Recht und ich entschuldige mich erst mal beim Personal der Postfiliale Düren 7. Der Stempel war völlig richtig eingestellt. Über den Rest des Aufklebers hatte ich mich auch schon gewundert, ihn dann aber dem ja schon einmal gebrauchten Umschlag zugeschrieben. Das war aber der falsche Schluß.

Der Brief wurde, frankiert als Großbrief mit 1,55 € (die Marken rechts, 2 x 55 Cent, 1 x 45 Cent) in den Briefkasten geworfen. Der Brief war zwar nicht zu schwer, aber zu voluminös und das fiel im BZ auf und er wurde nach Entwertung mit dem Handrollstempel an den Absender mit dem erwähnten Vermerk (Aufkleber mit Hinweis zur Nachfrankierung) zurück geschickt. Der Absender klebte daraufhin die zum Maxibrief fehlende Frankatur dazu (2 x 55 Cent + 1 x 5 Cent = 115 Cent) und gab den Brief dann in der Postfiliale Düren 7 auf wo er am 11.5. per Handstempel entwertet wurde. Dann lief der Brief ohne weitere sichtbare Behandlung über die Briefzentren 52 und 92 zu mir und kam am nächsten Tag, 12.5., an.

Danke an Burkhard fürs Nachhaken!

Herzliche Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 14.05.2021 16:45:34 Gelesen: 305865# 1447 @  
@ filunski [#1432]

Hallo Peter,

wahrscheinlich hast Du recht mit der Vermutung, dass in so manchem Briefzentrum noch alte BR-HRSt in Benutzung sind.

Nachstehend eine solcher Spätverwendungen, diesmal aus der Briefregion 72 vom 5.6.2015 mit UB l.



Nach den bislang vorliegenden Kriterien wohl ein Reiner-Stempel.

Als Nachweis für ein echtes Stempeldatum fungiert hier das Zusatzfrankatur-Label gleichen Datums. Interessant genug, dass überhaupt ein HRSt verwendet wurde, obwohl es sich um einen Kompaktbrief handelt, der in keinster Weise ausgebeult erscheint und als Fensterumschlag offensichtlich nur Papiere enthielt.

Schade nur, dass weder Empfänger noch Absender vorhanden ist.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende

Gunther
 
filunski Am: 15.05.2021 13:54:23 Gelesen: 305452# 1448 @  
@ Shinokuma [#1447]

Hallo Gunther,

ja, wieder ein schönes Beispiel für einen der "untergetauchten" BR-Handroller. Danke für die Präsentation.

Liebe Freunde des Themas,

weiter geht's mit einem kleinen Leckerbissen den ich kürzlich auf einer Verkaufsplatform entdeckt habe und "ergattern" konnte. ;-)

Lange bevor man in Deutschland auch nur von Handrollstempeln träumte waren solche in Frankreich und Großbritannien längst im Einsatz (bereits ab der zweiten Hälfte des 19. Jh.). In Großbritannien liefen diese Handrollstempel unter der sehr sinnreichen Bezeichnung " Parcel roller cancel", damit wurde auch gleich der vorgesehene Verwendungszweck zum Ausdruck gebracht. Nämlich zum entwerten von Päckchen und Paketen. ;-)

Einen solchen parcel roller sehen wir hier (leider sind nur die Marken und nicht der komplette Beleg erhalten geblieben, aber das wäre wohl zu viel des "Guten"):



AMIENS ST. / DEPOT / DUBLIN

Verwendung britischer Marken in Irland und entwertet mit dem anscheinend einzigen in Irland eingesetzten Handrollstempel mit dreizeiligem Text. Leider ohne Datumsstempel, müsste aber ca. um 1900 gewesen sein.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 15.05.2021 19:33:34 Gelesen: 305337# 1449 @  
@ filunski [#1448]

Hallo Peter,

ich habe zwar eine ziemlich umfangreiche und spezialisierte GB-Sammlung; aber so einen Stempel habe ich noch nie gesehen. Scheint wirklich sehr selten zu sein, zumindest in deutschen Sammlerkreisen.

Bezüglich eines kompletten Belegs kann man wohl nicht davon ausgehen, einem solchen hierzulande zu begegnen. Das müsste ja schon ein Paket sein, wenn der Stempel denn tatsächlich nur als parcel roller eingesetzt wurde.

Weißt Du, bis wann diese Art Stempel eingesetzt wurden?

Die späteren Paket-Stempel, die ich kenne, sehen nicht wie Rollstempel aus.

Um nun nicht mit leeren Händen da zu stehen, zeige ich einen HRSt auf einem Quasi-Schiffspostbeleg:



Im eigentlichen Sinne handelt es sich bei dieser Karte zwar nicht um einen Schiffspostbeleg, da er mit dem Handrollstempel ja erst in Hamburg entwertet wurde, aber geschrieben wurde die Karte zumindest auf dem Schiff. Denn der Text beginnt mit: "Meine Liebste! Ich bin an Bord der Cap Arcona, die um 12 Uhr nachts die Anker lichtet, um nach Südamerika zu fahren."

Das ungewöhnliche ist hier sicher nicht der Stempel selbst, sondern die Verwendung eines HRSt auf einer Postkarte.

Herzliche Grüße, bis zum nächsten Mal

Gunther
 
bedaposablu Am: 16.05.2021 17:08:36 Gelesen: 305006# 1450 @  
Hallo miteinander!

Gibt es auch Handrollstempel aus den Briefzentren die keinen UB haben?



Dieser HR aus dem BZ 12 hat ja fast alles nur kein UB, ausgebrochen oder schlecht gestempelt?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 16.05.2021 23:38:46 Gelesen: 304890# 1451 @  
@ Shinokuma [#1449]

"Scheint wirklich sehr selten zu sein, zumindest in deutschen Sammlerkreisen."

Hallo Gunther,

ja, oft trifft man die britischen Handroller nicht an, auch nicht in ihrem Heimatland. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass diese Handrollstempel doch überwiegend als "parcel roller" verwendet wurden, also weniger auf Briefpost, sondern überwiegend für Päckchen und da auf dem Verpackungspapier. Bei den Päckchen war meist nur der Inhalt interessant und die Verpackung wanderte in den Abfall. Ein Schicksal, welches sich bis heute alle Handrollstempel teilen.

Die erste Generation der britischen Handrollstempel sah so aus wie das folgende Beispiel aus Edinburgh:



Handrollstempel mit der Nummer 131 für Edinburgh aus dem Jahre 1857. Oft waren die damit entwerteten Briefe auch ohne weiteren Tages-/Datumsstempel. Solche Handroller gab es in verschiedenen, großen Städten, ab der 1850er bis längstens in die 1880er Jahre. Auf Belegen werden die ganz gut gehandelt, meist im dreistelligen Euro-/Pfund-Bereich.

Die parcel roller wie in [#1448] gezeigt, jetzt mit Ortsnennung, gab es im Anschluß daran, ab der 1880er Jahre. Wie lange, kann ich nicht genau sagen, ich kenne noch Beispiele bis in die späten 1910er Jahre. Zu den in Irland verwendeten Stempeln gibt es englische Spezialliteratur "Mackay's Irish Postmarks", die mir aber leider nicht vorliegt.

Noch zu deiner gezeigten Postkarte.

"Das ungewöhnliche ist hier sicher nicht der Stempel selbst, sondern die Verwendung eines HRSt auf einer Postkarte."

Stimmt, ist auch bis heute eher die Ausnahme. Schönes Beispiel, danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 16.05.2021 23:54:35 Gelesen: 304885# 1452 @  
@ bedaposablu [#1450]

"Gibt es auch Handrollstempel aus den Briefzentren die keinen UB haben?"

Hallo Klaus-Peter,

Ja, gibt es!

Aus dem BZ 55 (Mainz) gibt es beispielsweise nur Handrollstempel ohne UB. Dort gab/gibt es mindestens ein Dutzend Geräte davon.



BRIEFZENTRUM 55 ohne UB 4.10.2007

Aus anderen BZ sind es meist aber nur schlecht abgerollte oder abgenutzte Handrollstempel. Aus dem BZ 12 habe ich jetzt schon mehrere Beispiele ohne erkennbaren UB gesehen, es ist dort aber in den einschlägigen Verzeichnissen keine solches Gerät gelistet.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 18.05.2021 20:52:37 Gelesen: 304110# 1453 @  
@ filunski [#1452]

Hallo Peter,

recht vielen Dank für Deine Informationen zum Fehlen der UB im BZ 12.

Habe auch im BZ 06 HR gefunden, wo fast kein UB zu sehen ist, oft mit viel Phantasie.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
juju Am: 19.05.2021 21:15:58 Gelesen: 303729# 1454 @  
@ Shinokuma [#1444]

Hallo Gunther,

ja, die zeitliche Einordnung ist nicht ganz genau klar, die Raab-Handroller sind in ihrer jetzigen Erscheinungsform in den Briefzentren auf jeden Fall ca. 2003-2005 erstmals aufgetaucht.

Dennoch handelt es sich bei Deinem gezeigten Handroller nach bisherigem Wissen um ein Exemplar der Fa. Raab.

Wie Du siehst, kann man bei den Raab-Handrollern gerne mal eine nicht vollständig abgerollte 8 mit der runden 3 verwechseln, von daher muss man da etwas aufpassen. ;-)

Damit mein Beitrag nicht ganz bilderleer bleibt, zeige ich hier mal noch einen sehr schönen aktuellen Handrollstempel:



BZ 39 / Nachträglich / entwertet aus dem Briefzentrum 39 (Magdeburg, Sülzetal) vom 23.03.2021

Schön ist hier nicht nur die besondere Ausführung mit der seltenen Abkürzung "BZ" statt dem ausgeschriebenen "BRIEFZENTRUM" im Stempeltext, sondern auch der nicht vorhandene UB. Außerdem scheint der Stempel noch aktuell genutzt zu werden, denn scheinbar wurde die Farbwalze extra auf blau umgerüstet.

Folgt man dem bisherigen Kenntnisstand zu den Herstellern auch hier, handelt es sich übrigens um einen Stempel von der Firma Reiner.

Beste Grüße
Justus
 
drmoeller_neuss Am: 24.05.2021 19:37:14 Gelesen: 301170# 1455 @  
Auf kleinen Umschlägen und damit "albumfreundlich" und in ein Standard-FDC-Album passend findet man Rollstempel nicht so häufig.

Hier auf einem Kursbrief aus Stuttgart 9 vom 30. Juli 1980 nach Balingen.


 
Shinokuma Am: 06.06.2021 17:54:58 Gelesen: 297148# 1456 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde!

Es ist ja schon wieder einige Zeit her, seit das letzte Exemplar gezeigt wurde.

Damit das Thema nicht einschläft zeige ich heute einen recht ungewöhnlichen Einsatz-Beleg für einen HRSt.

Es handelt sich um einen Einlieferungsschein für ein Wertpaket innerhalb der ehemaligen DDR von Meerane nach Weißbach bei Königsbrück in Sachsen.



Die Wellenform der sich anschmiegenden Linien lässt sich nur erahnen.

In der Vergrößerung lassen sich unterhalb der Datumsangabe ansatzweise weitere Zahlen erkennen.

Vielleicht kann mir einer der Experten erklären, ob so ein Phänomen durch eine schlampige Einstellung oder durch eine Beschädigung des Stempelkopfs entsteht.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntagabend.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Stefan Am: 08.06.2021 20:06:02 Gelesen: 296984# 1457 @  
In Beitrag [#1402] wurde ein Handrollstempel des Postamtes Essen 1 der Jahre 1994-1996 mit der Inschrift "Nachträglich entwertet" gezeigt, Unterscheidungsbuchstabe "ed".

In einem weiteren Posten fand sich ein weiteres Exemplar, wobei es sich aufgrund der vorliegenden Verwendungszeit u.U. um den Vorgänger des zuvor gezeigten Handrollers handelt:



Handrollstempel "Nachträglich entwertet" aus ESSEN 1 vom 05.12.1992, Unterscheidungsbuchstabe "aa"

Aktuell ist dieser Handrollstempel "aa" auf einigen Belegen für den Zeitraum vom 08.10.1992 - 02.06.1993 nachgewiesen.

Gruß
Pete
 
Journalist Am: 09.06.2021 21:10:34 Gelesen: 296924# 1458 @  
@ juju [#1381]

Hallo Justus und an alle,

ich habe vorhin beim Sortieren einen Handrollstempel mit 5-stelliger PLZ aus dem Jahr 2014 gefunden, er stammt aus 72124 Pliezhausen:



Er ist zwar etwas schwach abgeschlagen, und der vordere Teil des Datums ist nicht genau erkennbar, es scheint aber das Jahr 2014 ist eindeutig erkennbar und dies passt ja auch gut zur 60 Cent Einzelfrankatur.

Vielleicht gibt es ja diesen Stempel auch noch heute ?

Viele Grüße Jürgen
 
Wesi Am: 09.06.2021 21:23:50 Gelesen: 296921# 1459 @  
@ Journalist [#1458]

Hallo Jürgen,

Pliezhausen ist hier in der Ecke und ich werde mal am Freitag vorbeischauen. Ob der Stempel noch vorhanden ist werde ich dann hier mitteilen.
 
juju Am: 09.06.2021 23:57:32 Gelesen: 296898# 1460 @  
@ Journalist [#1458]

Hallo Jürgen,

das ist ja eine klasse Entdeckung, Gratulation! Danke Moritz, dass du dort mal vorbeischaust und nachfragst.

Es handelt sich bei dem Stempel, genau wie bei dem im vorletzten Gildebrief vorgestellten Handroller aus 72762 Reutlingen-Kaibach (ohne UB) sowie der HRSt aus 97702 Münnerstadt (UB zr), scheinbar um eine Raab-Produktion. Folgt man der "Spur" mit der 3, die ist zwar nicht zu sehen, aber es handelt sich um das gleiche Datumswerk.

Die Hinweise scheinen sich zu verdichten, dass möglicherweise doch noch nach der Postprivatisierung Handroller an die Filialen geliefert wurden.

Als Datum meine ich übrigens den 10.09.14 auszumachen. Interessant wäre zu wissen, ob ein UB vorhanden ist oder nicht. Aber an solchen Funden kann man sehen, dass Abschläge dieser modernen Handroller teils wirklich extrem selten sind und möglicherweise auch schon sehr viel für die philatelistische Forschung verloren gegangen ist.

Beste Grüße
Justus
 
Christoph 1 Am: 18.06.2021 23:51:36 Gelesen: 294370# 1461 @  
Hallo,

von diesem Handrollstempel dürften vermutlich auch nicht allzu viele Abschläge erhalten sein:



ESCHBACH, MARKGRÄFLERL 2 / c / 7841 - hier ein Abschlag vom September 1973.

Beim Postamt mit der Amtsziffer 2 dürfte es sich um den Ortsteil Bremgarten handeln, der aufgrund des dort befindlichen ehemaligen Militärgeländes (Luftwaffenstützpunkt) und eines großen Gewerbeparks direkt an der Autobahn A 5 ein höheres Postaufkommen (gehabt) haben dürfte als der Kernort Eschbach selbst. Insgesamt hat Eschbach nämlich nur 2.500 Einwohner. In einem so kleinen Ort ist ein Handrollstempel sowieso eine Seltenheit.

Ein Rätsel ist der ebenfalls auf dem Briefstück befindliche Sonderstempel aus Stuttgart vom Oktober 1973. Wie die beiden Abschläge (Handroller und Sonderstempel) aus unterschiedlichen Orten mit stark abweichenden Stempeldaten zusammen auf das Briefstück gelangt sind, wird sich wohl nicht klären lassen.

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 19.06.2021 00:38:36 Gelesen: 294363# 1462 @  
@ Christoph 1 [#1461]

Hallo Christoph,

interessanter Handrollstempel (zumindest für mich ;-)) und vor allem, dass du ihn als Kenner der dortigen Örtlichkeiten Bremgarten zuordnen kannst. Ein Ort, den hier im Forum sicher nicht viele kennen. Mir ist er sehr gut bekannt, weniger der Ort selbst aber der Flugplatz, ich bin dort recht oft während meiner Dienstzeit gelandet. Deine Theorie kann ich nur unterstützen, auf dem Fliegerhorst Bremgarten befand sich von 1968 bis 1993 das Aufklärungsgeschwader AG 51 "Immelmann" mit fast 2.000 Soldaten und Zivilangestellten. Der Stempel fällt genau in die Zeit und ich nehme auch an, dass dieses Postamt auch der direkte Postversorger für die Poststelle des Geschwaders war.

Danke fürs Zeigen! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 29.06.2021 00:16:35 Gelesen: 291946# 1463 @  
Liebe Freunde der Handroller,

es ist Zeit das Thema mal wieder nach oben zu holen. ;-)

heute einen Neuzugang aus unserem Nachbarland Frankreich, ein echtes "Sahnestückchen", das man so schnell nicht mehr zu sehen bekommt!

Frankreich gehörte ja bei den Handrollstempeln zu den ganz frühen Pionieren. Schon ab Mitte des 19. Jh. kamen dort regelmäßig erste Handrollstempel zur Markenentwertung zum Einsatz. Ein Beispiel dazu hier im Forum [1]. Doch sehr schnell verschwanden sie dort auch wieder und bis heute gibt es in Frankreich fast keine Handrollstempel mehr. "Fast", es gab in den 1930er, 40er und 70er Jahren immer wieder mal Versuche Handrollstempel einzusetzen. Nie sehr lange und nur sehr wenige und bis heute im Bewusstsein selbst der französischen Philatelieszene so gut wie unbekannt.

Es gibt dazu aber ein kurzes Kapitel in dem Werk L'oblitération mécanique en France von Yvon Nouazé, LES ROULEAUX MANUELS, die Handrollstempel. Darin werden u.a. aus den 1970er Jahren drei Handrollstempel deutscher Herkunft genannt, als einzige bekannte Handrollstempel damals. Einer davon eingesetzt in PARIS 37 (in dem genannten Werk nur erwähnt, ohne Abb.).

Wie es der (glückliche) Zufall wollte ging mir genau dieser Pariser Handroller vor Kurzem bei Delcampe ins Netz. Hier der Beleg:



- PARIS 37 - / Bd Malesherbes (8 éme) vom 18.2.1975, unverkennbar die Charakteristik eines deutschen Handrollstempelgeräts.

Der Beleg ist sicherlich philatelistisch inspiriert (Vermerk CORRESPONDANCE PHILATELIQUE), ist aber völlig bedeutungslos angesichts der Seltenheit dieses Handrollstempels. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=262786
 
peno Am: 29.06.2021 10:15:38 Gelesen: 291917# 1464 @  
@ filunski [#1463]

Schön, sauber abgerollt.

Der Anblick ist ein Genuss.
 
Journalist Am: 02.07.2021 20:16:56 Gelesen: 290949# 1465 @  
@ filunski [#1463]

Hallo Peter und an alle,

ergänzend zu dem ausländischen Handrollstempel aus Frankreich, möchte ich heute 3 weitere Handrollstempel aus dem Ausland zeigen, eventuell wurde der eine oder andere hier aber schon mal gezeigt, aber zuerst ein Handrollstempel aus Japan aus dem Jahr 1971



Als nächstes ein Handrollstempel aus Graz auch aus dem Jahr 1971



und zum Schluß noch einen Handrollstempel aus Prag aus dem Jahr 1953



er befindet sich auf einem Brief aus Prag nach Leipzig, der dort auch zolltechnisch geprüft wurde.



Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 02.07.2021 23:13:45 Gelesen: 290902# 1466 @  
@ Journalist [#1465]

Hallo Jürgen,

sehr schöne Handroller. alle richtig als solche erkannt! Das ist alles andere als selbstverständlich. Danke fürs Zeigen. ;-)

Dann lege ich gleich noch einen, oder besser zwei, europäische Handroller nach, diesmal aus Dänemark:



Zwei Handrollstempel aus Kopenhagen, beide sehr sauber abgerollt und interessant dabei die Uhrzeitangabe in Stunden und Minuten.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 04.07.2021 11:50:32 Gelesen: 290523# 1467 @  
Hallo zusammen,

bleiben wir eben noch mal im Ausland und diesmal in Kolumbien.

Dort findet man Handrollstempel recht häufig vor allem auf Luftpostbriefen ins Ausland. Schon sehr früh, ca. ab Ende der 1920er Jahre, waren dort bei den Luftpostabfertigungsstellen z.T. sehr schöne Handrollstempel im Einsatz.

Hier zwei Beispiele dazu aus Barranquilla, eine der größten Städte des Landes und schon immer wichtiger, auch internationaler, Verkehrsknotenpunkt:



* SERVICIO DE TRANSPORTES AEREOS * / BARRANQUILLA, Handrollstempel mit Werbung. Oben deutschsprachig Kolumbianische Luftpost / 10 Tage Zeitgewinn! / Tarif und Annahme / durch jedes Postamt. Unten in Englisch Fly your mail in / Colombia ! / Ask your Post Office / about it !

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 04.07.2021 17:47:07 Gelesen: 290441# 1468 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde,

nach Bekundung meiner Überraschung ob der Tatsache, dass in einem spanischsprachigen Land die HRSt englische und sogar deutsche Werbetexte aufweisen, sei mir die Zäsur gestattet, als nächstes wieder einen deutschen HRSt zu zeigen, den ich kürzlich auch in die Philastempel-Datenbank eingestellt habe.



Es handelt sich um einen Stempel aus dem kleinen württembergischen Städtchen Neuenbürg im Enzkreis von 1952, dem Gründungsjahr des Bundeslandes Baden-Württemberg.

Aufgrund des asymmetrischen Schriftbildes kann man wohl von einer Aptierung durch Hinzufügung der PLGZ 14 ausgehen. Der UB a ist gut zu erkennen.
So ein schöner Abschlag, zudem auf einem losen Viererblock der Mona-Lisa-Marke, ist sicher nicht allzu häufig anzutreffen.

Ich wünsche allseits einen schönen Sonntagabend

Gunther
 
filunski Am: 07.07.2021 14:17:41 Gelesen: 289740# 1469 @  
Hallo zusammen,

heute mal wieder etwas zum Stirnrunzeln oder besser vielleicht zum Schmunzeln. ;-)

Hier erst mal der dazugehörige Handrollstempel:



BRIEFZENTRUM 49 / o vom 4.3.2002

Der Stempel vor dem dunklen Markenhintergrund leider nicht optimal lesbar, Datum aber ohne Zweifel wie angegeben. Kenner sehen es sicher schon, es geht hier um den Markenhintergrund. Dieser macht daraus ein "Kuriosum". Es sind Berlin Marken!

Hier der ganze Beleg:



Postalisch völlig unbeanstandet gelaufener Großbrief, frankiert mit insgesamt 4,50 DM. Die Frankatur allerdings mit damals schon lange nicht mehr gültigen Berlinmarken (frankaturgültig bis 31.12.1991). Findet man sicher nicht oft, Berlinmarken mit Briefzentrumstempel und vielleicht auch Anwärter für die am spätesten nach Ablauf der Gültigkeit unbeanstandet verwendeten Berlin Marken.

Wäre noch verständlich, wenn der Brief automatisch in der Sortieranlage entwertet worden wäre. Der wurde aber von Hand, von einem Menschen, entwertet. Schönes Beispiel für den auch schon 2002 (damals soll es ja sogar noch richtig zu Bundespostzeiten ausgebildetes Personal gegeben haben) beeindruckenden Ausbildungsstand des stempelführenden Personals und die Qualitätskontrolle der DPAG. Aber zumindest wurde der Handrollstempel ordentlich abgerollt! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 07.07.2021 19:33:25 Gelesen: 289674# 1470 @  
@ filunski [#1469]

Hallo Peter,

beim Ausmisten von schlechten AFS den Handroller gesehen. Bevor er in die Tonne geht….

Somit auch ein Lebenszeichen meinerseits.



10243 Berlin BPA / UB aj / 21.01.1995

Viele Grüße

Hajo
 
Shinokuma Am: 07.07.2021 23:57:22 Gelesen: 289621# 1471 @  
@ filunski [#1452]

Hallo Peter,

nachstehend ein weiterer HRSt ohne UB, diesmal vom BZ 36.



Ziemlich sauber abgerollt, alles lesbar und nicht der kleinste Farbspritzer deutet auf einen UB hin.

Wie man sieht, lässt sich auch mit der neuen blauen Stempelfarbe ein recht gutes Stempelergebnis erzielen.

Herzliche Grüße

Gunther
 
Nordluchs Am: 12.07.2021 19:01:23 Gelesen: 288512# 1472 @  
@ Shinokuma [#1471]

Hallo zusammen,

beim Durchlaufen von Orten auf meinem PC fand ich bei den aptierten Freistempel den schönen Handroller. Ist wohl schon mal gezeigt worden, aber schön sauber ist er.


München 1 / Bayerische Hypotheken und Wechsel-Bank / Wertrahmen aptiert. Mit rotem Handrollstempel US CIVIL CENSORSHIP vom 30.08. 1947 „verschönert“.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 12.07.2021 19:23:26 Gelesen: 288505# 1473 @  
@ Nordluchs [#1472]

Hallo Hajo,

Ja, diese Zensurstempel!

Wir "doktern" in der Studiengruppe auch gerade an denen rum. ;-) Handrollstempel gibt es davon zwar auch, anscheinend auch mehr als bislang allgemein bekannt, aber die meisten davon sind Maschinenstempel (Bandstempel). So auch der von dir gezeigte, beschrieben bei Riemer als A-30.

Trotzdem vielen Dank fürs Zeigen hier.

Da wir schon mal dabei sind, hier ein Handrollstempel dazu:



US CIVIL CENSORSHIP / * * / MUNICH vom 29.5.1947 (Beleg aus Felzmann-Auktion), Riemer A-29.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 18.07.2021 10:02:02 Gelesen: 286854# 1474 @  
@ filunski [#1473]

Guten Morgen!

Lieber Peter,

dabei war das zu schön um wahr zu sein. Nun auch ich mache mal Fehler.

Als Wiedergutmachung folgende Entdeckung. Habe einen umfangreichen Stick von Gildefreund Thomas Kolb gesichtet und in meinen Speicher übertragen und dieses „hässlich schöne“ Stück entdeckt. Vermutlich ein Paketausschnitt, der erhalten geblieben ist. Freigemacht mit einem niederländischen Absenderfreistempel und mit Handrollstempel von Amsterdam * 4 * mit Datum vom 25.10.1930 versehen.



Ein interessantes Stück Postgeschichte. Ich denke hier gehört das Teil her.

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 18.07.2021 15:41:15 Gelesen: 286761# 1475 @  
@ Nordluchs [#1474]

Lieber Hajo,

mach dir nichts draus, diese Zensurstempel richtig einzuordnen ist schwierig und es liegt uns auch noch lange nicht genug Vergleichsmaterial dazu vor.

Deine "Wiedergutmachung" ;-) ist aber spitze, vielen Dank für die Präsentation hier im Forum! Ein ausgesprochen schönes Stück und ich würde fast drauf wetten, dass der Handrollstempel aus dem Hause Klüssendorf stammt. Ein auch noch sehr frühes Exemplar.

In den Niederlanden waren Handrollstempel ja schon lange im Einsatz und sind bis heute noch gar nicht so selten anzutreffen.

Dazu hier mal eine Seite aus dem " Stempelboek" der " Rijks Munt" (die Münzstätte der Niederlande):



Verschiedene Handrollstempel aus Arnheim und Venlo im Stempelablieferungsbuch aus dem Jahr 1949.

Und noch eine neueres Exemplar aus Utrecht:



UTRECHT - ATOOMWEG / 1 vom 21.V.1996

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 20.07.2021 10:03:18 Gelesen: 286022# 1476 @  
@ filunski [#1475]

Hallo Peter,

richtig, der Handrollstempel aus den Niederlanden ist wohl ein frühes altes Teil von Klüssendorf.

Anbei noch ein schweizerisches Fundstück aus dem Stick. Vermutlich Handrollstempel Klüssendorf, Basel 2 / UB V / Briefversand vom 17.05.1932.



Auf einem großen Ausschnitt, freigemacht mit Freistempel der Basler Lebensversicherungs-Gesellschaft, ohne zugeschaltetem Ortsstempel und daher mit dem Handrollstempel datiert und entwertet.


Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 20.07.2021 23:12:26 Gelesen: 285806# 1477 @  
@ Nordluchs [#1476]

Hallo Hajo,

wieder ein sehr schöner Fund, danke fürs Zeigen und du kannst den stick gerne noch weiter durchsuchen! ;-)

Ja, auch ein Klüssendorfstempel. Bis zum zweiten Weltkrieg wurden die Schweizer Handrollstempel bei Klüssendorf in Auftrag gegeben und von dieser Firma geliefert. Ein deutlicher Hinweis darauf ist das Format der Datumsangabe, hier 17.5.32. Bei einem Stempel aus Schweizer Produktion hätte das Datum so ausgesehen 17. V.32, Monatsangabe, wie damals in der Schweiz üblich, in römischen Ziffern. Der Klüssendorfstempel hatte aber eine Datumswalze nach Deutscher Reichspost Standard in arabischen Ziffern beim Monat.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 21.07.2021 22:00:01 Gelesen: 285393# 1478 @  
Liebe Freunde der Handroller,

bleiben wir noch ein wenig bei den Klüssendorf-Stempeln. Diesmal ein frühes Beispiel aus dem Deutschen Reich:



KÖLN / * PRESSA r vom 3.9.1939

Ein Klüssendorf Handroller aus Köln-Pressa. Wo bitte ist den Köln-Pressa, hat es schon jemand auf dem Stadtplan gefunden? ;-)

Diese Frage hatte ich in einem anderen Thema schon mal gestellt. Köln PRESSA ist kein Stadtteil, sondern war eine Veranstaltung, nämlich die internationale Presseausstellung im Jahr 1928 und der Stempel ist ein Gelegenheitsstempel nur zu dieser Veranstaltung. So weit so gut, wäre eigentlich schon genug der "Ungewöhnlichkeit". Aber dieser Abschlag zeigt das Jahr 1939, nicht 1928! Er wurde auch nicht zu eventuell in späteren Jahren stattfindenden Veranstaltungen nochmals aktiviert, sondern fand nur 1928 Verwendung. Es handelt sich um eine Fehleinstellung. Passt man beim Einstellen des Datums nicht auf und dreht beim Jahr einfach einen Raster weiter, wird aus 28 eben 39. Der Stempel hier auf einem Beleg an einen damals recht prominenten Stempelsammler (Zirkenbach), abgeschickt von einem ebenso prominenten Stempelsammler (Papelow) der damaligen Zeit. In einer älteren Ausgabe des Bochmann Katalogs aus dem Jahre 1936 war diese Fehleinstellung (sie kam wohl öfters vor auf solchen Sammlerbelegen) noch vermerkt. In den späteren Bochmannkatalogen nicht mehr.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 29.07.2021 11:51:08 Gelesen: 283151# 1479 @  
@ filunski [#1478]

Hallo zusammen,

Hallo Peter,

dieser interessante Beleg, freigemacht mit AFS - Berlin C 2 / Außenhandelsstelle / für Berlin, West-Brandenburg und Pommern in Berlin C2 , Klosterstr. 41, bekam 2 Tage nach der Aussendung eine Auffrankierung mit 4 Pf., entwertet mit Handrollstempel - Berlin SW 11 vom 05.09.1941 / UB ha.



Vermutlich wurde Ortsporto benutzt, aber der Adressat war nun in Hamburg. Mein Versuch einer Erklärung. Aber gesamt wohl zeigenswert.

Viele Grüße
Hajo
 
kauli Am: 29.07.2021 17:23:33 Gelesen: 283018# 1480 @  
Hallo zusammen,

Ich will mal die Gelegenheit nutzen und zwei Handroller vom PA Berlin SW 12 a zeigen. Vielleicht findet Ihr in Eurem Fundus noch andere Stempel.

Im Katalog von W. Büttner sind überhaupt keine Zweikreis-Brücke-Stempel vom PA SW 12 registriert. Da ich, zwecks Neuauflage, dabei bin diesen Katalog zu aktualisieren würde ich mich über neue Meldungen freuen.



Viele Grüße
Dieter
 
filunski Am: 29.07.2021 21:39:38 Gelesen: 282925# 1481 @  
@ kauli [#1480]

Hallo Dieter,

vielen Dank für die Präsentation der SW 12 Handroller. Das scheinen ja wirklich seltene Stücke zu sein!

Ich habe daraufhin mal unser Handrollstempelarchiv durchsucht, und tatsächlich, nicht ein Handrollstempel von Berlin SW 12 mit Zweikreisstegstempel. Werde mal mein Augenmerk darauf richten, vielleicht finden wir ja doch noch Einen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
kauli Am: 31.07.2021 17:46:44 Gelesen: 282378# 1482 @  
@ filunski [#1481]

Hallo Peter,

hatte ja im Stillen gehofft das der in Eurem Archiv registriert ist. Jetzt könnt Ihr ja die Lücke schließen. Ist schon seltsam das vom PA SW 12 noch nicht einmal ein normaler Tagesstempel bekannt ist. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Viele Grüße
Dieter
 
Shinokuma Am: 01.08.2021 15:57:32 Gelesen: 282060# 1483 @  
An alle, die sich gleichzeitg für Handroll- und Berlinstempel interessieren:

Das Thema PA SW 12 aufgreifend habe ich an diesem Wochenende mal meinen gesamten Bestand an Berlinstempeln durchforstet. Es waren zwar einige hundert, aber leider keiner von besagtem Postamt SW 12.

Nur einen HRSt vom Postamt 12 war dabei. Der ist sicher nicht selten, aber zeigen tue ich ihn dennoch hier.



Herzliche Grüße und noch einen schönen restlichen Sonntag

Gunther
 
kauli Am: 02.08.2021 12:35:54 Gelesen: 281743# 1484 @  
@ Shinokuma [#1483]

Hallo Günther,

Das ist eine andere Stempelform als der den ich suche. Den Zweikreis Brücke Stempel gibt es auch nur bis 1945. Danach wurde das Postamt SW 12 geschlossen.

1962 wurde Charlottenburg 2 in Berlin 12 umbenannt. Aus der Zeit ist Dein Stempel und bestimmt nicht selten.

Viele Grüße
Dieter
 
Shinokuma Am: 03.08.2021 20:42:11 Gelesen: 281339# 1485 @  
Liebe Freunde der Handrollstempel,

heute fand ich auf der Rückseite eines Express-Briefs von Volendam nach Berlin gleich 2 HRSt: einen aus Amsterdam vom 24.9.1968 um 22 Uhr und einen weiteren von der Ankunft in Berlin am 26.9.1968 um 7 Uhr.



Haben holländische HRSt eigentlich keine UBs? Oder hat nur dieser keinen? Vielleicht weiß ja einer von Euch Experten mehr darüber.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 11.08.2021 23:48:40 Gelesen: 279417# 1486 @  
Hallo zusammen,

heute mal wieder was "Ausländisches" (na ja, nicht ganz so weit weg. ;-))

Ein, wie ich meine, ausgesprochen schöner Handroller aus Österreich:



OBERSULZ / w / 2224 vom 6.4.1981

Und hier gleich noch der ganze Beleg dazu, eine Postkarte:



Zu diesen Handrollstempeln erreichen mich hin und wieder kritische Nachfragen, ob es sich denn tatsächlich um einen Handrollstempel handelt. Der Stempelabdruck geht über die gesamte Breite des Belegs, relativ weit oben und kaum gekrümmt. Hier auch noch der Stempelkopf nicht um 90 Grad gedreht. Könnte das nicht auch ein Bandstempel sein (Maschinenstempel mit zwei Stempelköpfen)?

Meine Erwiderung darauf immer wieder, nein, bei diesen Stempeln aus Österreich handelt es sich eindeutig um Handrollstempel. In diesem Fall ausgesprochen sauber abgerollt!

Diesmal haben wir hier eine Karte, die anscheinend ein zumindest philatelistisch interessierter und informierter Absender an den, vielleicht Stempel sammelnden, Empfänger verschickt hat und dazu auf der Rückseite den Stempel entsprechend beschrieben hat:



"Postamt A-2224 Obersulz 3.4.1981
Handroll-Werbestempel
Stempelbild: Altes Wahrzeichen von
Obersulz und die Legende
< Trinkt Obersulzer Wein >"


Der Fall dürfte damit eindeutig geklärt sein. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 12.08.2021 00:21:41 Gelesen: 279406# 1487 @  
@ filunski [#1486]

Hallo Peter,

lange nichts mehr voneinander gehört!

Eigentlich hatte ich ja gehofft, Du könntest meine Frage aus dem vorigen HRSt-Beitrag hier beantworten.

Aber wenn wir denn nun schon bei Österreich sind, möchte ich sogleich auch einen Stempel vorstellen, der durchaus ein HRSt sein könnte. Sicher bin ich mir zwar nicht, aber das kannst Du mir doch bestimmt verraten.



Herzliche Grüße

Gunther
 
drmoeller_neuss Am: 12.08.2021 08:37:35 Gelesen: 279300# 1488 @  
@ Shinokuma [#1487]

Bingo! Das ist ein Handrollstempel mit Werbeeinsatz.
 
filunski Am: 12.08.2021 14:49:49 Gelesen: 279215# 1489 @  
@ Shinokuma [#1487]

"Eigentlich hatte ich ja gehofft, Du könntest meine Frage aus dem vorigen HRSt-Beitrag hier beantworten."

Hallo Gunther,

wüsste ich eine eindeutige und sichere Antwort darauf, hättest du diese auch erhalten. ;-)

Leider bin ich in Sachen UB/UZ(eichen) bei NL Stempeln alles andere als sattelfest und kann da auch nur Mutmaßungen anstellen. NL Stempel, egal ob Hand- oder Handroll- oder Maschinenstempelköpfe zeigen allgemein eher recht wenige UB (Sterne kommen öfters mal vor, sind dann aber meist Ziersterne). Die ausgeprägte "UB-Kultur" bei deutschen Stempeln beruht ja nicht zuletzt auch darauf, dass man früher immer genau wusste/nachvollziehen konnte, welcher Beamte, welchen Stempel zu einem bestimmten Zeitpunkt führte (diese Zeiten sind natürlich auch bei uns längst Geschichte, aber die UB leben weiter). Ob es bei der NL Post auch je so gehandhabt wurde oder überhaupt als wichtig erachtet wurde, eventuell auch ohne UB funktionierte, kann ich leider auch nicht sagen.

Zu deinem österreichischen Stempel [#1487] kann ich nur Uli Möllers Urteil bestätigen, astreiner Handrollstempel mit Werbung. :-)

Viele Grüße,
Peter
 
feuer5170 Am: 15.08.2021 19:53:52 Gelesen: 278403# 1490 @  
Hallo zusammen,

habe hier nach meiner Meinung neue Handrollstempel aus dem Briefzentrum 49 (Osnabrück).

Es handelt sich hier um große Buchstaben beim UB, hier in dem Fall der Buchstabe "O". Habe diesen nicht bei den PhilaStempel gefunden. Hier sind zwei Exemplare:



mit freundlichen Grüßen
Norbert
 
filunski Am: 15.08.2021 22:12:16 Gelesen: 278358# 1491 @  
@ feuer5170 [#1631]

Hallo Norbert,

vielen Dank für den Hinweis und die Bilder. ;-)

Diese Besonderheit vom BZ 49 ist bekannt und es gab dort mehrere Handrollstempel mit großen UB:



Hier die UB "M", "N" und nochmals "O".

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 18.08.2021 23:13:47 Gelesen: 277565# 1492 @  
Liebe Handrollstempelfreunde!

Heute zur Auflockerung mal wieder etwas Exotisches:

Ein HRSt auf einem eingeschriebenen Luftpost-Geschäftsbrief aus dem indonesischen Surabaja nach San Francisco, abgestempelt am 1.8.1966.



Auch wenn der Stempelabschlag nicht ganz so perfekt ausgefallen ist, lassen sich doch alle wesentlichen Details erkennen; so z.B. die 3 Doppelkreuze im unteren Halbkreis sowie die 3 im unteren Kreissegment, vermutlich die Nummer des Postamts.

Der rückseitige Ankunftstempel aus San Francisco zeigt den 7.8.1966 als Datum.
Der Flug über den Pazifik hat mithin stolze 6 Tage gedauert.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 21.08.2021 00:35:09 Gelesen: 276936# 1493 @  
@ Shinokuma [#1492]

Hallo Gunther,

schöner Beleg, danke fürs Zeigen! ;-)

Handrollstempel waren in Indonesien lange Zeit, schon als es noch Niederländisch Indien war, weit verbreitet und sind gar nicht mal so selten, vor allem auf Auslandspost anzutreffen. Leider ist die Abrollqualität meist nicht die Beste.

Hier ein weiteres Beispiel aus Jakarta (Djakarta). Luftpostbrief als Einschreiben von Jakarta nach Krefeld im Jahr 1978:



Zumindest auf einem der beiden Abschläge kann man die Details noch erkennen:



JAKARTA / 1 / 20 / x x x vom 29.11.1978

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.08.2021 00:28:50 Gelesen: 276512# 1494 @  
Liebe Freunde der Handroller und auch alle "Zaungäste" ;-)

Auf den heutigen Stempel trifft der Spruch " nicht schön, aber selten" sicherlich zu.

Hier der Beleg (Ausschnitt ) eines Bedarfsbriefs an das Arbeitsamt in Frankfurt/Oder aus der Wendezeit (1990). Genaues Datum nicht mehr feststellbar aber anscheinend hatte man im Aufgabepostamt schon angefangen das "Mobiliar" abzuwickeln und der Postbeamte bediente sich zur Entwertung der Frankatur eines eher eigentümlichen Handrollers:



Bislang dachten wir diese Art von Handrollstempeln hätten bei der Post seit dem Ende der Inflationszeit im Herbst 1923 ausgedient. So kann man irren! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 24.08.2021 17:29:55 Gelesen: 275823# 1495 @  
Hallo miteinander,

heute in meinen Aufarbeitungsstapeln gefunden:



BRIEFZENTRUM 20 / ca vom 22.04.2008

In der Datenbank erst ab 2011 zu finden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 01.09.2021 20:49:38 Gelesen: 272847# 1496 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde!

soeben habe ich die nachstehenden 3 HRSt in die Philastempel-Datenbank eingestellt bzw. dafür freigegeben:



1. 401 Hilden UB p 18.1.87
2. 5439 Bad Marienberg, Westerwald UB d 13.3.90
3. 6919 Bammental UB d 16.3.90

Die beiden letzten dürften eher selten zu finden sein, da es sich dabei um kleinere Gemeinden mit ca. 6000 Einwohnern handelt. Da sind die UB d allerdings m.M.n. ungewöhnlich, oder hatten auch kleine Orte 4 HRSt im Einsatz? Bei Hilden dürfte der UB p wohl willkürlich gewählt worden sein. Denn so viele HRSt von a bis p wird eine Stadt mit knapp 60000 Einwohnern sicher nicht gehabt haben.

Eine Frage habe ich nun noch an die Experten unter Euch:

Hängt der Stempelkopfdurchmesser eigentlich von dessen Stellung bzw. Winkel zur Welle ab?

Denn der von Hilden ist etwas größer als der der anderen beiden.

Herzliche Grüße

Gunther
 
juju Am: 01.09.2021 23:55:24 Gelesen: 272799# 1497 @  
@ Shinokuma [#1496]

Hallo Gunther,

die UB der HRSt haben sich bei den Postämtern oft "hinter" die UB'n der Tagesstempel "eingereiht".

Mein ehemaliges Postamt hier hatte zum Beispiel ab 1993 bei den Tagesstempeln die UB a bis i, die beiden HRSt erhielten die UB j und k.

Marienberg und Bammental sollten dementsprechend vermutlich 3 Tagesstempel (a,b,c) im Einsatz gehabt haben.

Der Stempelkopfdurchmesser wirkt bei HRSt-Abschlägen durchaus verschieden, weil die Abschläge oft verzogen (verzerrt) werden, wenn die Stempel mit zu viel Kraft abgerollt werden. Genaueres kann dazu aber am besten jemand anderes sagen. ;)

Beste Grüße,
Justus
 
filunski Am: 02.09.2021 00:33:57 Gelesen: 272790# 1498 @  
@ Shinokuma [#1496]
@ juju [#1497]

"Hängt der Stempelkopfdurchmesser eigentlich von dessen Stellung bzw. Winkel zur Welle ab?"

"Genaueres kann dazu aber am besten jemand anderes sagen."


Hallo Gunther und Justus,

Na, dann melde ich mich mal als "jemand anderes". ;-)

Was Justus zur Verzerrung schreibt ist ganz richtig und macht es auch manchmal nicht so einfach den genauen Durchmesser zu ermitteln. Er ist aber nicht abhängig von der Stellung. Bei den Normstempeln (Zweikreisstegstempeln, Kreisstempel mit Sehnensegment oben/unten) beträgt er "normalerweise" 28,5 mm (Normgröße). Es kommen aber auch, insbesondere bei dem Typ wie von dir gezeigt (Bammental und Bad Marienberg), sowohl von Postämtern wie auch aus BZ und auch bei Zweikreisstegstempeln DDR, kleinere Durchmesser, ca. 27 mm, öfters vor. Das kann herstellerbedingt sein. Genaueres dazu können wir noch nicht mit Sicherheit sagen, da wir auch die Hersteller (noch) nicht immer mit Sicherheit feststellen konnten.

Wie man mal wieder sieht, gibt es auf dem Gebiet der Handrollstempel durchaus noch "weiße Flecken auf der Landkarte" zu erforschen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 04.09.2021 11:32:36 Gelesen: 272314# 1499 @  
Hallo,

beim Kartoffelkäfer-Werbeeinsatz gibt es einige außergewöhliche Formen in Orten, wo keine Maschine und auch kein Handrollstempel vorhanden war:

Maschineneinsatz als Handnebenstempel: Eckartsberga, (2) Guben, Havelberg, Leipzig, Lenzen, Potsdam, Putlitz. Reichenbach (Oberlausitz), Rothenburg (Lausitz), Schirgiswalde (Oberlausitz), Ueckermünde 3, Usedom;



(2) Putlitz/a mit Handnebenstempel. Habe ich heute in einem Briefelot gefunden.

Viele Grüße
Carsten
 
becker04 Am: 04.09.2021 12:18:36 Gelesen: 272306# 1500 @  
@ Carsten Burkhardt [#1499]

Hallo,

Ergänzung zu Deiner Aufstellung, Wanzleben.



Viele Grüße
Klaus
 
Carsten Burkhardt Am: 04.09.2021 13:18:14 Gelesen: 272292# 1501 @  
Danke, Klaus,

die Aufstellung ist aus dem Handbuch Maschinenserienstempel. Dort steht Wanzleben bei den HdR und nicht bei den Handnebenstempeln.
Womit auch ein Rätsel aus dem Amtsblatt der Zentralverwaltung Post- und Fernmeldewesen der Sowj. Bes. Zone 1948/29 (Seite 205-208) zu klären ist. Dort stehen die Orte nicht, sondern die Anzahl Ämter nach OPG . Und für OPG Halle fand ich im Handbuch nur Eckartsberga, in der Tabelle steht aber eine zwei. Gut, Wanzleben ist der zweite.

III. andere Handstempel
OPD Dresden 3: Reichenbach (Oberlausitz), Rothenburg (Lausitz), Schirgiswalde (Oberlausitz)
OPD Potsdam 7: (2) Guben, Havelberg, Lenzen, Potsdam, Putlitz, da fehlen noch zwei
OPD Schwerin 4: Ueckermünde 3, Usedom; da fehlen auch zwei.
Ich denke, die richtigen Leute lesen mit.



den von Guben hat mal jemand auf Ebay verkauft


Viele Grüße
Carsten
 
Parachana Am: 05.09.2021 17:47:30 Gelesen: 271964# 1502 @  
Hallo,

habe hier einen Stempel aus dem Iran. Da ich weder das Datum noch einen Namen lesen kann, würde mich interessieren wo er her kommt und warum der Balken auf der einen Hälfte ist.



Schöne Grüße
Uwe
 
wer.indja Am: 06.09.2021 13:06:53 Gelesen: 271801# 1503 @  
@ Parachana [#1502]

Hallo,

gibt es dazu vielleicht einen kompletten Umschlag mit Absenderadresse? Es ist zwar vermutlich "Teheran Depart" , aber genau lässt sich das so nicht sagen. Es gibt ohnehin wenig Interesse an dieser Periode, sodass man kaum irgendwo nachsehen kann.

Beste Grüße
Werner
 
Parachana Am: 06.09.2021 18:02:08 Gelesen: 271737# 1504 @  
@ wer.indja [#1503]

Hallo,

leider ist es nur die Rückseite eines Briefumschlags. Aufgehoben von irgendjemand wegen der Briefmarken.

Besten Dank
Uwe
 
DL8AAM Am: 07.09.2021 12:07:29 Gelesen: 271504# 1505 @  
Ich meine im Stempel, den Schriftzug مادر erkennen zu können. Das könnte wirklich für "Tehran Depart" sprechen. Möglicherweise eine persische Kurzform für das arabische مغادر (verlassen).

Beste Grüße
Thomas
 
Parachana Am: 09.09.2021 21:06:40 Gelesen: 270982# 1506 @  
Guten Abend,

ich habe einen Stempel gefunden, mit dem ich garnichts anfangen kann. Habe leider nur die Vorderseite eines Briefumschlags.



Den Stempel auf den Marken kann ich nicht erkennen. Doch was ist das für ein Rollstempel? Ich hoffe es gibt hier Jemanden der mir des Rätsels Lösung zeigen kann.

Bis dahin alles Gute
Uwe
 
drmoeller_neuss Am: 09.09.2021 21:35:55 Gelesen: 270976# 1507 @  
@ Parachana [#1506]

Bei dem roten Rollstempel (umgebaute Freistempelmaschine ?) handelt es sich um einen amerikanischen Zensurstempel.

Den Poststempel auf den Marken kann ich auch nicht erkennen.
 
Shinokuma Am: 09.09.2021 21:39:34 Gelesen: 270975# 1508 @  
Hallo Uwe,

ich höre ja gar nichts mehr von Dir. Und nun stellst Du hier einen solchen Stempel vor.

Das ist allerdings definitiv kein Handrollstempel, sondern ein Bandmaschinenstempel.

Die englische Sprache deutet darauf hin, dass es sich um ein Exemplar von den Alliierten handelt.

Die darin enthaltene Abkürzung CCD ist mir allerdings auch nicht geläufig.

Vielleicht meldest Du Dich einfach mal bei Gelegenheit per Mail.

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 09.09.2021 23:59:05 Gelesen: 270960# 1509 @  
@ Parachana [#1506]

Hallo Uwe,

meine "Vorschreiber" liegen alle richtig. ;-)

Es handelt sich um einen Maschinenstempel (Bandstempel mit zwei Stempelköpfen - kein umgebauter Freistempler), ein Zensurstempel der US Zensurstelle in München (CCD GROUP "A" = Civil Censorship Division).

Du bist hier im Thema damit aber nicht ganz falsch, da es ähnliche Zensurstempel auch als Handrollstempel gab. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 12.09.2021 17:07:42 Gelesen: 270706# 1510 @  
Guten Tag liebe Handroll-Freunde,

mein heutiges Fundstück sieht auf den ersten Blick überhaupt nicht ungewöhnlich oder selten aus. Ein ganz normaler Handroller aus Marburg. Könnte man meinen.



Ein Blick in die Literatur zeigt jedoch: Die Existenz dieses Stempelgeräts mit dem UB b wurde bislang nur vermutet, war jedoch nicht belegt.



[Auszug aus "Die Tagesstempel des Postamts Marburg seit 1871 - herausgegeben vom Verein für Briefmarkenkunde Marburg/Lahn 1892 e.V.", Teil 5 (in: Vereinsnachrichten 2/1985, S. 13)].

Ein hier im Forum wohlbekannter ausgezeichneter Kenner der Marburger Poststempel bestätigte bereits telefonisch den "sensationellen" Fund. :-)

Hier der Vollständigkeit halber noch der gesamte Beleg, auf dem der Stempel abgeschlagen wurde:



Prof. Dr. Bleibaum aus Marburg versendete am 3.10.1964 etwas Großformatiges an den Buchhändler Lorenz in Bad Wildungen.

Viele Grüße
Christoph
 
wer.indja Am: 17.09.2021 16:09:41 Gelesen: 270066# 1511 @  
@ Parachana [#1504]

Hallo Uwe,

mein Freund in Teheran hat noch ein weiteres Beispiel dieses Stempels geschickt. Das Datum ist der 28.3.1974. Es handelt sich um die Sendungsform "Drucksache" Inland. Ich kann allerdings nicht sagen, ob speziell dafür dieser Stempel ohne Ortsangabe verwendet wurde.

Beste Grüße
Werner


 
filunski Am: 18.09.2021 00:17:06 Gelesen: 270032# 1512 @  
@ wer.indja [#1511]

Hallo Werner,

vielen Dank dir und deinem Freund aus Teheran für die Info und das weitere Beispiel zu diesem Stempel.

Der Stempel und auch der Beleg sind zwar nicht sehr "schön" im klassischen Sinne, ;-) aber das sind Handrollstempel ja oft nicht, dafür aber umso interessanter und sehr ungewöhnlich!

Wenn ich den Beleg jetzt richtig interpretiere, stammt der Stempel also aus Teheran?

Viele Grüße,
Peter
 
wer.indja Am: 18.09.2021 12:33:41 Gelesen: 270007# 1513 @  
@ filunski [#1512]

Hallo Peter,

die Adresse des Absenders ist in Teheran, Stadtteil Yusuf Abad (Nord-Teheran. Es kommt in jedem Fall nur Teheran in Frage.

Beste Grüße
Werner
 
Shinokuma Am: 19.09.2021 00:59:35 Gelesen: 269968# 1514 @  
Liebe HRSt-Freunde!

Soeben habe ich den nachstehenden Stempel für die Stempeldatenbank freigegeben:



Es handelt sich dabei um eine sehr späte Verwendung (nach Einführung der 4-stelligen PLZ) eines Stempels aus dem Deutschen Reich.

Ich gehe davon aus, dass es derselbe Stempel ist, den Alemannia mit der Nummer 327267 dort eingestellt hat.

Der datiert allerdings vom 14.8.1948, meiner hingegen vom 24.10.1962.

Der ursprüngliche Zusatz STADT DER AUSLANDSDEUTSCHEN war hier natürlich aptiert.

Herzliche Grüße

Gunther
 
DERMZ Am: 21.09.2021 08:36:23 Gelesen: 269766# 1515 @  
Guten Morgen

ein Handrollstempel? Ein Maschinenstempel? Oder gar beides?

Ein Beispiel aus der Schweiz verbindet den Handroller und den Maschinenstempel:



Ender der 1940er Jahre entstand wohl der Bedarf, dass man die Briefmarken-Mäppchen, die an die Schalter geliefert wurden, vor dem Versand mit einem (Prüf-)Verschluss-Stempel versah. Zu diesem Zweck entwickelte die PTT eine eigene Stempelmaschine "Electrovite", in die ein gewöhlicher Handrollstempel eingebaut wurde. Statt einer Uhrzeit wurden die Buchstaben von A bis K verwendet, es sind somit keinen Unterscheidungsbuchstaben von verschiedenen Geräten.

Ende der 1960er Jahre wurden diese Stempelmaschinen in den Ruhestand versetzt.

Mit besten Grüssen Olaf
 
filunski Am: 21.09.2021 18:49:15 Gelesen: 269727# 1516 @  
Hallo Olaf,

sehr schöner Beitrag und interessanter "Handroll-Maschinen-Stempel". ;-)

Danke für die Präsentation hier.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 22.09.2021 20:08:08 Gelesen: 269649# 1517 @  
Hallo an alle,

da die Suchfunktion beim Stichwort "Fährschiff Theodor Heuss" nichts ergeben hat, möchte ich den folgendenen Handrollstempel hier zeigen, der mir gerade beim Suchen nach etwas anderen über den Weg gelaufen ist:



Woher ich den Scan habe, kann ich auch nicht mehr genau sagen, es könnte aber aus einem Auktionskatalog gewesen sein.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 26.09.2021 00:54:21 Gelesen: 269297# 1518 @  
@ Journalist [#1517]

Hallo Jürgen,

schöner Handroller, danke fürs Zeigen!

Diese Handrollstempel der "Theodor Heuss" kann man öfters finden, die Qualität nicht immer so gut wie auf deinem Beleg.

Von mir heute mal wieder ein Handrollstempel, der vielleicht erst gar nicht als so ungewöhnlich auffällt, aber, wie ich meine durchaus einen zweiten Blick verdient.



MÜNCHEN BPA / ew vom 4.7.1963

Nun ja, ein Handroller vom Münchner Bahnpostamt. Davon gab es ja viele und bei einem solch großen Postamt waren die auch viel im Einsatz (und jetzt kann man durchaus ergänzen, und wurden auch viel im Papierkorb entsorgt :-()

Dieser hier ist aber nicht nur sehr schön und sauber abgerollt, sondern zeigt noch weitere Besonderheiten. Zum Stempeldatum waren bereits die damals neu eingeführten 4-stelligen PLZ gültig und die Normstempel waren weitestgehend ausgetauscht. Hier haben wir aber noch den "alten" Zweikreisstegstempel ohne PLZ. Bei den (Hand-) Tagesstempeln findet man so etwas nur selten, die wurden flächendeckend recht pünktlich ausgewechselt. Nicht ganz so schnell, zumindest die Handrollstempel beim Münchner BPA (und noch ein paar mehr). Um diesen "alten" Stempel noch etwas länger zu verwenden wurden auch die Postleitgebietszahl (13b) vor dem Ortsnamen und wohl auch die BPA Nr. 1 aptiert (entfernt).

Ursprünglich sah das so aus, wie auf diesem Musterabschlag aus dem Ablieferungsbuch der Fa. Braungardt:



(13b) MÜNCHEN BPA 1 / au vom 1.4.1949

Der Stempel mit UB "ew" dürfte von der UB-Logik her, wohl erst Mitte der 1950er Jahre ausgeliefert worden sein. Hatte also auch eine nur relativ kurze Verwendungsdauer, vor allem in der aptierten Version.

Viele Grüße,
Peter
 
ginonadgolm Am: 26.09.2021 14:40:11 Gelesen: 269253# 1519 @  
@ Journalist [#1517]

Beim Erfassen von Belegen fiel mir ein weiterer Schiffspoststempel als Handrollstempel auf:



und der komplette Beleg:



Diesmal ist das dänische Fahrschiff "Kong Frederik IX" anläßlich der Eröffnung der Vogelfluglinie.

Gute Reise wünscht
Ingo aus dem Norden
 
Shinokuma Am: 26.09.2021 16:50:56 Gelesen: 269236# 1520 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde,

die beiden zuletzt gezeigten Handrollstempel von Fähren zwischen Deutschland und Dänemark gaben mir Anlass, meinen eigenen Bestand an Schiffspostbelegen zu durchforsten.

Dabei fand ich den nachstehenden Brief, der bei mir eine Frage aufwarf, die vielleicht einer von Euch beantworten kann.



Dieser Brief trägt einen dänischen Stempel auf deutschen Marken.

Der von Ingo gezeigte Beleg hat einen dänischen Stempel auf dänischen Briefmarken.

Und der von Jürgen mit [#1517] gezeigte Beleg hat auf einer deutschen Marke den deutschen Stempel der Fährverbindung von Grossenbrode nach Gedser, meiner jedoch den dänischen Stempel der umgekehrten Richtung von Gedser nach Grossenbrode.

War es damals möglich, solche Briefe nach eigenem Ermessen mit deutschen oder dänischen Marken zu frankieren, egal in welche Richtung das Schiff fuhr und aus welchem Land es gerade kam?

Herzliche Grüße

Gunther
 
volkimal Am: 07.10.2021 10:50:52 Gelesen: 267532# 1521 @  
Hallo zusammen,

nichts seltenes, aber ein Handrollstempel, der gestern bei mir ankam:



Briefzentrum 59 / hq vom 05.10.2021

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 07.10.2021 22:59:33 Gelesen: 267436# 1522 @  
@ volkimal [#1521]

Hallo Volkmar,

stimmt schon, nicht unbedingt selten, aber so sauber abgerollt heutzutage auch nicht mehr so oft zu finden. Da sich an der "Popularität" der Handrollstempel bei den meisten Sammlern auch nicht viel geändert hat, wandern die immer noch viel zu oft in die Rundablage. Sind es also allemal wert hier zumindest dokumentiert zu werden.

Danke fürs Einstellen! ;-)

Ich mache dann mal gleich weiter mit einer echten Rarität die ich heute zufällig bei meinem "Lieblingshändler" entdeckt hatte, wo sie wohl schon seit vielen Jahren auf einem unattraktiven Großkuvert in einer dunklen Ecke im Dornröschenschlaf schlummerte.

Hier erst mal die Vorderseite des Belegs:



Ein Wertbrief von Hamburg nach Braunschweig aus dem Jahr 1960.

Braunschweig! Da wird jetzt wahrscheinlich jemand hellhörig [#1263]. ;-)

Hier die für uns viel interessantere Rückseite:



Die Ankunft in Braunschweig dokumentiert mit einem, zumindest den hier mitwirkenden und mitlesenden Personen, bekannten Handrollstempel. Hier im Detail:



BRAUNSCHWEIG 1 / ANKUNFT bb vom 12.03.1960

Mit diesem Fund haben wir auch ein neues Spätdatum für diesen ungewöhnlichen Handrollstempel.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 13.10.2021 10:01:07 Gelesen: 266173# 1523 @  
Hallo zusammen,

in einer Kiste fand ich diese Handroller der Zerbster Reit- und Fahrturniere. Eigentlich einer der schönsten Handroller. Leider sind die Stempel zum Teil nicht gut abgeschlagen und zusätzlich sehr unschön ausgeschnitten.



Links die Jahre 1935, 1937 und 1939. Rechts drei Stempel aus dem Jahr 1938. Insgesamt gab es diese Stempel aus den Jahren 1934 bis 1939. Die anderen Exemplare seht ihr in den drei Beiträgen ab Nr. 1144 [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=237734#M1144
 
filunski Am: 19.10.2021 23:47:30 Gelesen: 264337# 1524 @  
Hallo zusammen,

damit auch die Handroller mal wieder ins Gespräch kommen und weil mir dieses Briefstück gerade in die Finger kam, stelle ich es hier mal vor:



Briefstück mit sehr schöner und gezielter Entwertung der Zusatzfrankatur zum AFS mit Handrollstempel GREIZ 1 / bj / 6600 vom 14.5.1993. Der Operateur des Handrollstempels wusste sehr gut damit umzugehen!

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 23.10.2021 16:23:08 Gelesen: 263430# 1525 @  
Hallo miteinander,

gerade beim Scann aufgefallen:



Bei der DPAG im Sülzetal muß es einen anderen Kalender geben!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 07.11.2021 19:02:19 Gelesen: 260569# 1526 @  
Liebe Handrollstempelfreunde,

da schon seit geraumer Zeit keine exotischen HRSt mehr gezeigt wurden, möchte ich heute einen aus Australien zeigen:



Ich gehe zumindest aufgrund des Abschlags und der Erscheinungsform davon aus, dass es einer ist, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Leider ist nicht alles darauf zu lesen. Ich erkenne nur CENTRAL WEST und NSW 2796, wobei das NSW für den Bundesstaat New South Wales steht. Aber ob es sich bei 2796 nur um eine Zählnummer oder um das Datum handelt, kann ich nicht sicher sagen, obwohl die 96 an anderer Stelle auf dem Stempel immerhin auf das Kalenderjahr hindeutet.

Vielleicht weiß einer von euch mehr über diese Art Stempel in Australien. Es wäre ja auch interessant zu wissen, wer der Hersteller des Stempelgeräts ist.

Derweil herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 07.11.2021 23:45:38 Gelesen: 260505# 1527 @  
@ Shinokuma [#1526]

Hallo Gunther,

danke für den interessanten Stempel! ;-)

Ja, es ist zweifelsfrei ein typischer, australischer Handrollstempel.

Das Datum ist kaum mehr zu rekonstruieren, der Rest schon. Wie du größtenteils schon festgestellt hast, steht da:

CENTRAL WEST / MC / NSW 2796

Eine direkte Ortsangabe/-nennung wie wir das kennen, findet man in Australien nicht immer. Hier ist es die Posteinrichtung Central West MC in der Stadt Bathurst (New South Wales), Post Code 2796.

Einen Hersteller zu dem Stempelgerät kann ich nicht nennen, scheint aber eine australische Eigenproduktion zu sein.

Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 08.11.2021 10:52:45 Gelesen: 260410# 1528 @  
Hallo,

aus Heidelberg vier verschiedene Handrollstempel.

Gruß
Manne

18.05.1965 t



28.10.1965 q



07.07.1981 w



Stempeldatum und Kennung?


 
filunski Am: 11.11.2021 23:39:47 Gelesen: 259664# 1529 @  
Hallo zusammen,

mal wieder etwas "Ungewöhnliches".



Diesmal ist nicht der Handrollstempel ungewöhnlich, DORTMUND 1 / b / 4600 vom 1.5.1980, sondern die Unterlage worauf er abgerollt wurde, ein DDR Block.

Mir liegt nur der abgelöste Block vor, bei Aufgabe in Dresden dort mit Tagesstempel entwertet. Höchstwahrscheinlich ist der damit frei gemachte Brief als Eilbrief aufgegeben worden und wurde bei Ankunft in Dortmund mit dem Handrollstempel "verziert". Durchaus eine nicht alltägliche Blockentwertung und in meinen Augen (viele traditionelle Sammler mögen das anders sehen ;-) ein attraktives Sammlerstück.

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 13.11.2021 16:58:12 Gelesen: 259198# 1530 @  
Hallo zusammen,

Standardbriefe laufen normalerweise durch die gängigen Stempelmaschinen oder werden mit einem Handstempel entwertet. Handroller auf Standardbriefen sind hingegen recht selten.

Hier mal ein schönes Exemplar aus Frankfurt von 1994. Zwar kein echter Standardbrief (wegen Gewichtsstufe über 20 g), aber von der Form her ein Standardbriefumschlag.



Gruß
Christoph
 
Shinokuma Am: 14.11.2021 21:19:37 Gelesen: 258921# 1531 @  
Liebe Handrollstempel-Freunde,

in meiner Deutschland-Sammlung habe ich heute einen HRSt entdeckt, den ich in dieser Art noch nicht kannte. Vielleicht kann mir einer von Euch Näheres dazu mitteilen. Es handelt sich um einen Kreisstegstempel aus dem Jahr 1955, bei dem die Postgebietsleitzahl nicht, wie sonst üblich, vor dem Ortsnamen steht, sondern sich im oberen Sehnensegment befindet und auch die Postamtsnummer nicht hinter dem Ortsnamen steht, sondern sich an der untersten Stelle des Kreisbogens befindet, wo normalerweise der UB steht.

Hier nun die etwas schwache Abbildung:



Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 14.11.2021 23:07:21 Gelesen: 258888# 1532 @  
@ Shinokuma [#1531]

Hallo Gunther,

da hast du aber sehr genau hingesehen, super!

Es handelt sich hier um einen alten Handrollstempeltyp aus den späten 1920er/30er Jahren mit einem Stempelkopf Typ "Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten". Diese hatten die PA Nr. oft unten in der Mitte stehen und links und rechts daneben UB und/oder Sterne. Die Sterne wurden meist im Dritten Reich aptiert (entfernt). Einige dieser Stempel fanden dann auch wieder oder noch nach dem Krieg, oft bis in die späten 1950er, manchmal auch noch bis in die frühen 1960er Jahre Verwendung (in der BRD, in der DDR z.T. noch länger). Bei diesen wurde dann auch oft die damals gültige PLGZ (Postleitgebietszahl) nachträglich eingefügt. Dies nicht immer und überall gleich, sondern je nachdem wo man noch Platz fand und wohl auch, wo der Graveur meinte die PLGZ unterbringen zu können.

Dein Stempel kommt aus Erlangen, die PLGZ (13a) wurde oben eingefügt.

In Erlangen war man damit sehr kreativ. Hier noch zwei Beispiele von dort, ähnlich deinem Stempel, mit unterschiedlicher Stellung der PLGZ:



Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 17.11.2021 18:07:12 Gelesen: 258362# 1533 @  
Hallo,

aus Tegal in Indonesien ein eingeschriebener Luftpost-Brief vom 29.11.1966 an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim.

Ist der aufgebrachte Stempel ein Handrollstempel?

Gruß
Manne


 
drmoeller_neuss Am: 17.11.2021 18:19:39 Gelesen: 258357# 1534 @  
@ Manne [#1533]

Kurze knappe Antwort: Ja!

Leider waren die Indonesier immer knausrig mit der Stempelfarbe. Meine Belege sind genauso schwach gestempelt.
 
Manne Am: 18.11.2021 13:01:28 Gelesen: 258222# 1535 @  
@ drmoeller_neuss [#1534]

Danke!

Gruß
Manne
 
Christoph 1 Am: 21.11.2021 15:48:47 Gelesen: 257612# 1536 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen (vermutlich philatelistisch inspirierten) Eilbrief, der im Juli 1966 von Braunschweig nach Düsseldorf gesendet wurde.



Interessant in Bezug auf unser Thema "Handrollstempel" ist natürlich die Rückseite:



Hier finden sich zwei verschiedene Handrollstempel, die beide leider recht schwach abgeschlagen sind. Ich habe schon versucht, mit einem Bildbearbeitungsprogramm etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen:



Der erste Stempel (vertikal abgerollt) hat m.E. den Stempeltext:

DÜSSELDORF 1 / cr / 4 - wobei ich beim UB cr nicht sicher bin.

Der zweite Stempel (horizontal abgerollt) stammt vom Fern(melde)amt Düsseldorf und hat m.E. als Stempeltext:

DÜSSELDORF FA1 / c / 4 - wobei ich hier beim UB c sehr unsicher bin.

Vielleicht gibt es geschulte Adleraugen, die hinsichtlich der beiden UB noch ihre Meinung beitragen können?

Viele Grüße
Christoph
 
bedaposablu Am: 27.11.2021 18:20:15 Gelesen: 256180# 1537 @  
Hallo miteinander,

hier ein Handrollstempel eines Privatdienstleisters:



Leider ist keine Absenderangabe auf dem Beleg, aber das Internet liefert:

Nordkurier Mediengruppe GmbH & Co. KG
Friedrich-Engels-Ring 29
17033 Neubrandenburg

Der Stempel ist auf dem Beleg waagerecht und hat ein Durchmesser von 28,5 mm.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Nordluchs Am: 05.12.2021 10:39:46 Gelesen: 254076# 1538 @  
Hallo zusammen,

die Auktion bei Harlos ist beendet. Das folgende sehr schöne frühe Beispiel eines roten Handrollers hat für 60 Euro den Besitzer gewechselt.



Stuttgart - Bad Cannstadt 1 / Bezahlt / 14.12.1934

Beschreibung im Katalog: Handroll-Päckchenfreistempel Stuttgart-Bad Cannstatt / Bezahlt 14.12.34 mit Werbeeinsatz "Mercedes - Der deutsche Qualitäts-Schuh", klarer Abschlag auf komplettem Päckchen-Ausschnitt

Der gleiche Werbeeinsatz lief später auch in Balingen [1].

Das nur zu Information für Interessierte.

Viel Grüße

Hajo

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/290942
 
DERMZ Am: 07.12.2021 11:39:28 Gelesen: 253614# 1539 @  
Guten Tag,

nicht von bester Qualität, aber ich zeig ihn mal ..



DROYSSIG / c / 06722


Beste Grüße Olaf
 
volkimal Am: 07.12.2021 12:19:46 Gelesen: 253604# 1540 @  
Hallo zusammen,

ein schöner Handrollstempel aus Forst (Lausitz) vom 14.12.1927 (Bochmann Nr. 3):



Der Stempel zeigt als Motiv die Stadtansicht mit zahlreichen rauchenden Schornsteinen. Dasselbe Motiv ist auch in den Gelegenheitsstempeln zu finden. Dieser ist besonders sauber abgeschlagen:



Ich habe mich zuerst über die vielen Schornsteine gewundert. Es sah aber wohl wirklich so aus. Zum Vergleich die Ansichtskarte von Delcampe.net.

Viele Grüße
Volkmar
 
Nordluchs Am: 10.12.2021 17:39:11 Gelesen: 253148# 1541 @  
@ volkimal [#1540]

Hallo zusammen,

bevor der interessante Beleg, mit Handrollstempel entwertet, wieder in die Schachtel geht zeige ich das schöne Stück. Rückseitig mit 7 Siegel verschlossen.



Düsseldorf / Oberkassel / mit Datum vom 10.04.1947 / Ub vermutlich I kann aber auch eine 1 sein.

Viele Grüße
Hajo 
 
DERMZ Am: 11.12.2021 07:36:29 Gelesen: 253102# 1542 @  
Guten Morgen,

ein kleiner Handroller zum Start in den Tag, erinnert mich daran, dass ich noch den Staubsauger in die Hand nehmen muss - warum nur?



PUTZBRUNN / ra / 85640


Beste Grüße Olaf
 
filunski Am: 12.12.2021 22:19:02 Gelesen: 253049# 1543 @  
Hallo zusammen,

mal wieder was "Ausländisches", nicht sehr exotisch, "nur" aus unserem östlichen Nachbarland Polen aber Handrollstempel von dort kommen extrem selten vor.

Hier der Beleg:



Luftpostbrief aus Nowa Deba nach Spokane in den USA. Aufgegeben am 17.12.1981 in Nowa Deba.

Der Handrollstempel hier im Detail:



NOWA DEBA / * E * vom 17.12.1981. Nicht von berauschender Qualität, aber nicht oft zu finden. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Altmerker Am: 16.12.2021 11:34:52 Gelesen: 252780# 1544 @  
Hallo,

das Porto zeigt, der Brief war etwas dicker. Dadurch wurde mein blauer Handrollstempel etwas lückenhaft vom BZ 34 (Region Kassel) genutzt. be als Unterscheidungsbuchstaben hatte ich auch noch nicht, aber ich bin zu dem Thema weder Experte noch großer Sucher. Ich schaue bloß genauer auf meine Tagespost.

Im Brief waren ein Harzquerbahn-Krimi.

Viele Grüße
Uwe


 
filunski Am: 16.12.2021 14:09:08 Gelesen: 252760# 1545 @  
@ Altmerker [#1544]

Hallo Uwe,

solche dickeren Sendungen werden trotz der fortschreitenden Ausrüstung mit den neuen Sortieranlagen (Tintenstrahl-Entwertung) oft noch manuell sortiert und dann kommt der Handrollstempel zum Einsatz. Findet man aber immer seltener und deiner ist sogar noch ganz passabel. UB-Kombinationen sind dabei so vielfältig wie es verschiedene Briefzentren gibt. Nach einem System fragt man da lieber nicht. ;-)

Danke fürs Zeigen!

Jetzt ein wenig zurück in der Zeit zu einem wirklich seltenen Handrollstempel:



Leider sehr unvollständig ein Handrollstempel aus Berchtesgaden vom 18.7.1936 aus dem Archiv der Studiengruppe Handrollstempel der Poststempelgilde e.V. (ex Sammlung Weileder).

Was den Handrollstempel noch viel interessanter macht, ist der Umstand, dass er bisher, immerhin nach über 80 Jahren, im Bochmann nicht gelistet wurde. Auch Bochmann selbst, der gerade die Stempel aus dieser Zeit recht akribisch und vollständig aufgeführt hat, kannte ihn wohl nicht.

Bislang bekannt nur dieser eine unvollständige Abschlag und ein kürzlich von mir gefundener weiterer Abschlag:



Jetzt ist mehr zu erkennen BERCHTESGADEN / * 2 * vom 17.7.1936.

Dieser Beleg stammt aus einer Stade-Auktion die bereits 2018 schon zu Ende ging. Das Bild war glücklicherweise im Netz noch erhalten geblieben.

Es wäre interessant zu erfahren, ob im Kreise der hier Mitlesenden noch weitere Abschläge dieses Stempels bekannt sind. Wenn ja würde ich mich natürlich auch über entsprechende Bilder dazu freuen.

Viele Grüße,
Peter
 
kauli Am: 16.12.2021 20:07:10 Gelesen: 252718# 1546 @  
Hallo zusammen,

der Handroller von Berlin-Pankow ist eine, für mich, Neuentdeckung. Habe aber ein Problem mit der Bestimmung. Nimmt man den oberen Teil des Stempels sieht es so aus als ob die Postamtsbezeichnung 1 oder 2 aptiert wurde. Und dann nachträglich die (1) eingefügt.

Er müsste demnach heißen BERLIN-PANKOW 1 apt. apt (1) v. Sehr merkwürdig, habe ich noch nie gehabt. Bin mal auf andere Meinungen gespannt. Schön wäre natürlich wenn noch jemand den Stempel zeigen kann.



Viele Grüße
Dieter
 
bernhard Am: 16.12.2021 21:32:15 Gelesen: 252706# 1547 @  
@ kauli [#1546]

Hallo Dieter,

für mich sieht dieser HRSt gar nicht so ungewöhnlich aus. Er hat zwei Aptierungen, die entweder gleichzeitig oder zu unterschiedlichen Zeiten erfolgten.

1) die PLZ (1) wurde zwischen 1944 und 1950 nachträglich eingefügt; ich vermute eher zwischen 1946/47.

2) Die Postamtsziffer "1" wurde irgendwann entfernt, damit der Stempel beim Zweigpostamt 2 aushilfsweise zum Einsatz kommen konnte. Hier würde ich auch auf den Zeitraum 1946/47 tippen.

Erst durch weitere Abschläge können wir den/die Zeiträume dann genauer eingrenzen. Ich habe zufällig den selben Abschlag (nur den Ausschnitt) auf meinem Rechner gefunden, abgespeichert 2019.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 29.12.2021 22:59:58 Gelesen: 250298# 1548 @  
Hallo zusammen,

bevor das Jahr zu Ende geht auch noch ein kleines "Zuckerstück" von den Handrollern. ;-)

Das Briefstück welches ich heute von einem Sammlerfreund unter einer Handvoll dieser "ungeliebten" auch noch modernen Handrollstempel aus dem Jahr 2021 erhielt, ist zwar eine "Ruine", der Handrollstempel aber durchaus wert hier im Thema gezeigt zu werden da er schon sehr ungewöhnlich ist.

Hier ist er:



BRIEFREGION 59 / kf vom 19.02.21

Außergewöhnlich schon mal, dass im Stempelkopf Brief region und nicht Briefzentrum steht und dann noch ungewöhnlicher ein Briefregion-Stempel (die es ja eigentlich schon länger gar nicht mehr gibt) in blauer Farbe!

Es liegt hier auch keine Datumsfehleinstellung vor, alles richtig.

Dieser Handrollstempel war ursprünglich in der Briefregion 59 bei der Briefordnerei in Winterberg im Einsatz. Nach deren Auflösung und der Übernahme der Aufgaben durch die Briefzentren wanderte der Stempel ins BZ 59 nach Hamm. Dort wurde er auch in der Vergangenheit gelegentlich mal zur Entwertung benutzt. Normalerweise kommen dort die Handrollstempel mit der Inschrift BRIEFZENTRUM 59 zum Einsatz. Wie wir jetzt wissen, gibt es ihn immer noch und man hat ihm sogar noch den Luxus einer neuen blauen Farbwalze gegönnt. Höchstwahrscheinlich, zumindest bislang, der einzige Briefregion-Stempel in blauer Farbe (würde mich freuen, wenn diese Aussage widerlegt werden könnte). ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
epem7081 Am: 29.12.2021 23:30:33 Gelesen: 250293# 1549 @  
Hallo zusammen,

aus aktuellem Tagesbezug hier ein Handrollstempel vom BRIEFZENTRUM 73 / v vom 23.12.2021. Das Briefzentrum 73 wird in Göppingen, Salach betrieben.



Mit freundlichen Grüßen zur guten Nacht
Edwin
 
Nordluchs Am: 01.01.2022 11:33:26 Gelesen: 250045# 1550 @  
@ epem7081 [#1549]

Hallo zusammen,
hallo Edwin,

auch hier ein frohes Neues und hoffentlich besseres Jahr.

Die gezeigten Handrollstempel sind nichts Besonderes, aber zeigenswert. Die Spedition Hartrodt in Bremen sendet einen Eilbrief zu der gleichnamigen Niederlassung nach Hamburg. HRSt von Bremen 1 _C evtl. O_ vom 20.07.1989.



Rückseitig dann ebenfalls mit HRSt von Hamburg 1 _cl_ vom 21.07.1989 bestätigt.

Aufbewahrt von einem Freistempelsammler. Ansonsten wäre es in die runde Ablage abgegangen!

Viele Grüße
Hajo
 
Carsten Burkhardt Am: 01.01.2022 12:17:37 Gelesen: 250008# 1551 @  
@ kauli [#1546]

vielleicht können ein paar Bilder aus meinem Archiv helfen, meine besten zwischen 1948 und 1957



Das Bild stammt hier aus dem Forum



Viele Grüße
Carsten
 
kauli Am: 01.01.2022 18:09:13 Gelesen: 249842# 1552 @  
@ bernhard [#1547]
@ Carsten Burkhardt [#1551]

Hallo Bernhard,

Deine Theorie leuchtet ein. Das einzige Problem dabei ist das mir kein Handroller von Pankow 1 bekannt ist. Will aber nichts heißen.

Hallo Carsten,

Deine Stempel sind super, jetzt habe ich auch eine bisher bekannte Verwendungszeit vom 8.6.1948-17.2.1957.

Ein Traum wäre immer noch ein sauberer Abschlag von dem Stempel.

Vor kurzem hat Peter in der Datenbank einen HdR von Schöneberg 1 ab eingestellt. Kannte ich noch nicht. Vielleicht hast Du von dem auch noch was in Deinem Archiv.



Viele Grüße Dieter
 
Carsten Burkhardt Am: 01.01.2022 20:01:39 Gelesen: 249798# 1553 @  
Ich erfasse nur SBZ/DDR ab Juni 1948 und will irgendwann bis Ende DDR kompetent genug sein zum Prüfen. Derzeit bin ich es bis vor die Einführung der PLZ.

Gerade die Handrollstempel sind oft sehr schlecht abgeschlagen. Aber es gibt auch meist nur einen oder zwei je Amt gleichzeitig.

Viele Grüße
Carsten
 
Ameise Am: 12.01.2022 13:38:55 Gelesen: 247539# 1554 @  
Hallo,

anbei habe ich folgenden Beleg mit einen aptierten Handrollstempel "BRESLAU / 16 y".



Leider kann ich das Datum nicht sicher erkennen - ich denke 31.3.41, bin mir aber nicht sicher.

Da ich diesen Stempel nur einmal in der anderen Stempeldatenbank (https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=426889) gefunden habe, hier allerdings mit "*" - also "BRESLAU / * 16 y", frage ich einmal an, ob ich den Stempel trotzdem hochladen soll, obwohl das Datum nicht sicher erkennbar ist.

Danke schon einmal für die Antworten.

Viele Grüße
Enrico
 
filunski Am: 12.01.2022 14:49:31 Gelesen: 247504# 1555 @  
@ Ameise [#1554]

Hallo Enrico,

Ja, bitte auf alle Fälle hochladen, das Datum kriegen wir schon hin! ;-)

Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 12.01.2022 19:52:43 Gelesen: 247415# 1556 @  
@ Ameise [#1554]
@ filunski [#1555]

Hallo Enrico, hallo Peter,

der Monat ist m.E. März, also eine 3 (beim Abschlag rechts gut erkennbar). Das Tagesdatum dürfte entweder der 30. oder 31. sein - oder eventuell ist es auch eine 9 (die dann aber an der „falschen Stelle“ sitzt)?

Viele Grüße
Christoph
 
Shinokuma Am: 12.01.2022 23:41:31 Gelesen: 247344# 1557 @  
Hallo Enrico, hallo Peter, hallo Christoph,

also, wenn ich mich da auch noch einmischen darf:

Das Datum ist m.E. ziemlich klar der 30.8.41.

Aber nach meiner Erfahrung hilft in solchen Fällen nur eine sehr starke Lupe, sehr helles Licht und ein gutes Auge. Hier am Bildschirm funktioniert das definitiv nicht.

Zur Monatsbestimmung: Ich gebe zu: Im rechten Stempelabschlag sieht es tatsächlich wie eine 3 aus, aber im linken kann man deutlich sehen, dass der untere Bogen wieder hoch führt. Daher meine ich eine 8 zu lesen.

So, nun seid alle herzlich gegrüßt und nicht verwirrt oder verärgert.

Gunther
 
filunski Am: 13.01.2022 00:23:41 Gelesen: 247283# 1558 @  
@ Ameise [#1554]
@ Christoph 1 [#1556]
@ Shinokuma [#1557]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung! :-)

Den Stempel habe ich mal ausgeschnitten:



Bei starker Vergrößerung am Computer bin ich mir sicher, der Tag ist 30 (am unteren Stempelkopf sieht man in der Vergrößerung die Andeutung einer 0, keiner 1), Das Jahr ist zweifelsohne 1941. Und der Monat, ja nicht ganz einfach. Ich tendiere aber auch eher zu einer 3. Vielleicht erkennt Enrico mit Lupe am Original noch mehr?

Der Stempel zeigt aber auch noch eine andere, interessante Besonderheit. Der Entwerterversatz ist verkehrt herum eingebaut, zu erkennen am Versatz der Wellen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Ameise Am: 13.01.2022 01:35:37 Gelesen: 247246# 1559 @  
Hallo,

am linken Stempelkopf lese ich eine 31 - die 1 ist ganz schwach zu sehen. Ich schaue morgen noch einmal in Ruhe nach.

Viele Grüße und gute Nacht.

Enrico
 
Shinokuma Am: 25.01.2022 00:19:31 Gelesen: 244122# 1560 @  
Liebe HRSt-Freunde,

zur Abwechlung zeige ich mal wieder einen etwas exotischeren Handroller. Wenn Irland auch zur EU gehört, sieht man speziell auf Postkarten doch relativ selten mal solche Stempel.



Die Ortsangabe Baile Atha Cliath ist der gälische Name von Dublin, was wohl die meisten von Euch schon wussten. Das Datum war der 11.6.2007. UBs scheint es nicht zu geben, zu sehen ist jedenfalls keiner.

Weiß zufällig einer von Euch, wer der Hersteller des Stempelgeräts war?

Herzliche Grüße und danke für die Aufmerksamkeit

Gunther
 
volkimal Am: 25.01.2022 17:39:23 Gelesen: 243869# 1561 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Stempel aus Kanada bin ich nicht sicher, ob er überhaupt zu diesem Thema gehört. Einen vergleichbaren Stempel habe ich weder bei diesem Thema noch in der Datenbank gefunden.



Leider ist es nur ein Briefausschnitt, ich vermute aber, dass es ein Handrollstempel ist. Auch das Wort Kanada kommt bei diesem Thema bisher noch nicht vor.

Der Stempeltext ist vermutlich: "WINDSOR. ONT. / 1985 / X 2 / S".

Anstelle von 1985 hatte ich zuerst gelesen "ISBS". Ein Stempel ohne Jahreszahl wäre aber ungewöhnlich. Außerdem passt das Jahr zu den Briefmarken, die in der Zeit 1982 bis 1984 herausgegeben wurden.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 25.01.2022 18:28:40 Gelesen: 243846# 1562 @  
@ volkimal [#1561]

Hallo Volkmar,

du liegst mit deiner Vermutung völlig richtig und der Stempel passt gut hierher. ;-)

Es handelt sich um einen Handrollstempel und wird in Kanada und anderen englischsprachigen Ländern meist sehr treffend als "parcel roller", also "Päckchen-/Paket-Rollstempel" bezeichnet. Die Bezeichnung nennt also gleich den Zweck dieser Stempel. Man findet sie aber auch auf Briefen und in Kanada gibt es die schon länger als bei uns in den verschiedensten Erscheinungsformen.

Hier ein weiteres Beispiel dazu:



OTTAWA ONTARIO
vom 10.02.1981

Danke fürs Zeigen!

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 29.01.2022 18:23:55 Gelesen: 242853# 1563 @  
Hallo zusammen,

heute mal wieder der schöne Handroller aus Zerbst. Diesmal vom 17.8.1937:



Weitere Exemplare der Zerbster Handroller seht ihr in den drei Beiträgen ab [#1144] [1] und [#1523].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=237734#M1144
 
Christoph 1 Am: 08.02.2022 16:34:10 Gelesen: 240586# 1564 @  
Liebe Freunde der Handrollstempel,

ich kann mal wieder ein paar Neuzugänge aus meiner An-Sammlung "Kassel und Nordhessen" zeigen:



Aus dem Dezember 1993 datiert dieser Handroller vom Postamt Kassel 14 mit 5-stelliger PLZ. Interessant daran ist, dass es sich hierbei nicht um das Hauptpostamt handelt, sondern um eine innerstädtische Filiale. Bislang wusste ich nichts von der Existenz dieses Stempelgeräts.

Den "Vorgängerstempel" mit 4-stelliger PLZ und dem UB k hatte ich im Juni 2020 hier im Thema gezeigt [#1105]

Ergänzend zu meinem damaligen Beitrag zu den Handrollstempeln aus Kassel mit 4-stelliger PLZ kann ich heute noch den UB "fw" zeigen. Diesen hatte ich zwar auch schon vor einiger Zeit mit einem anderen Abschlag in der Stempeldatenbank eingestellt (siehe [1]), aber hier noch nicht aufgelistet.



Es sind somit jetzt - in meinen eigenen Beständen - die UB fm, fn, fo, fp, fq, fr, fs, fu und fw bekannt. Vermutlich gibt es auch noch ft und fv. Wer kann sie evtl. zeigen? In der Stempeldatenbank fehlen sie bislang auch noch.

Dann hier noch Neuzugänge aus dem Kasseler Umland (leider sehr eng ausgeschnitten aus der Kiloware):

FULDATAL 1 / f / 3501 von Mai 1993:



sowie FRITZLAR 1 / b / 3580 von Dezember 1991:



Viele Grüße
Christoph

[1] https://philastempel.de/stempel/zeigen/260935
 
mumpipuck Am: 08.02.2022 23:26:25 Gelesen: 240476# 1565 @  
@ Christoph 1 [#1564]

Hallo Christoph,

zu Deinem Stempel Kassel 14: Mit den Handrollstempeln ist man bei Einführung der fünfstelligen PlZ sehr großzügig umgegangen. Selbst kleinste Postämter mit zwei Schaltern erhielten einen, auch wenn sie bereits drei Monate später geschlossen wurden. Größere Postämter erhielten zwei. Das Leitpostamt hatte gar acht Stück. Die Poststellen erhielten dagegen keinen.

Das kann ich empirisch ermitteln, da ich dank eines freundlichen Mitarbeiters in der Hausverwaltung einen vollständigen Satz von Abschlägen aller Stempel besitze, die vom Postamt(V)2050 HAMBURG 80 zum 01.07.1993 an die angeschlossenen Stellen ausgeliefert wurden.

Viele von diesen dürften niemals eingesetzt worden sein, zumal sie mit der Zentralisierung der Briefbearbeitung in den Briefregionen und Briefzentren in der zweiten Hälfte der 1990er überflüssig wurden.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Nordluchs Am: 09.02.2022 18:15:06 Gelesen: 240294# 1566 @  
@ mumpipuck [#1565]

Hallo zusammen,

einen alten Knochen wollte ich vorstellen. Das Statistische Reichsamt / Sammelstelle für Nachrichten über Kraftfahrzeuge / versendete am 30.01.1936 etwas Großformatiges. Da die Reichsämter die Ablösung durch eine Pauschale – Frei durch Ablösung Reich – verwendeten ist natürlich keine Marke zu sehen.

Dafür ist ein schönes altes abgerolltes Teil zu sehen. In der Datei fand ich das Teil nicht. Aber evtl. habe ich nicht lang genug gesucht.



Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 09.02.2022 22:54:21 Gelesen: 240225# 1567 @  
@ Nordluchs [#1566]
@ mumpipuck [#1565]
@ Christoph 1 [#1564]

Hallo zusammen,

sehr schön, was ihr hier wieder zeigt, vielen Dank für die Präsentation! ;-)

Hajo, der Berliner Handroller ist noch nicht gelistet und kann gerne auch in die Datenbank. Selten schöner und sauberer Abschlag.

Christoph, vielen Dank für die detaillierte Auflistung der Kasseler Handrollstempel.

Wie Burkhard schon schreibt, war die Post bei Einführung der neuen Stempel mit der 5-stellgen PLZ sehr großzügig bei der Ausstattung auch kleinster Postämter mit Handrollstempeln. Viele davon kamen nie zum Einsatz und einige wurden sogar noch nicht mal ausgepackt (manchmal tauchen solche Exemplare sogar bei den bekannten Verkaufsplattformen auf).

Ähnlich großzügig war die Deutsche Bundespost wohl auch in den 1960er/1970er Jahren und stattete damals sogar Poststellen I mit Handrollstempeln aus. Aus einer Dokumentation die mir kürzlich zuging kann ich mal solch ein Beispiel zeigen:



WALBERBERG / c / 5301 vom 4.8.1969. Dieser Musterabschlag dürfte so ziemlich aus der Endzeit dieses Stempels stammen und diesen postalisch gelaufen zu finden, wird schwierig sein. Gleiches gilt auch für seinen Nachfolger. Im Jahre 1969 wurde der Ort und mehrere andere zur Gemeinde Bornheim zusammengefasst und die Poststelle erhielt neue Stempel, auch wieder einen Handrollstempel:



BORNHEIM, RHEINL-WALBERBERG / c / 5303 vom 12.12.1969

Das war's mal wieder! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 12.02.2022 21:50:23 Gelesen: 239278# 1568 @  
Liebe HRSt-Freunde,

kürzlich fand ich auf einer losen Marke des Deutschen Reichs einen HRSt aus Berlin, der zumindest mit diesem UB noch nicht in der Philastempel-Datenbank zu finden war.

Daher zeige ich ihn zunächst einmal hier an dieser Stelle.



Er ist vom Postamt Berlin W 66, trägt den UB n und datiert vom 10.5.1940.

Die Einstellung in die Datenbank folgt in Kürze.

Herzliche Grüße und noch einen schönen Sonntag

Gunther
 
Shinokuma Am: 15.02.2022 21:26:36 Gelesen: 235713# 1569 @  
Heute zeige ich einen Stempel, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es ein Handrollstempel oder ein Bandmaschinenstempel ist. Denn die Wellen schmiegen sich nicht an den Stempelkopf an, verlaufen aber beidseitig.



Der Stempel datiert vom 16.6.1966 und trägt im unteren Bogen die Inschrift Cairo Airport. Vielleicht kann mir einer von Euch mehr dazu sagen.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 15.02.2022 22:59:41 Gelesen: 235679# 1570 @  
@ Shinokuma [#1569]

Hallo Gunther,

leider kein Handrollstempel. :-(

Ein Maschinenstempel, Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und gleichen Entwertern (sechs steigende Wellen). Dieser Stempeltyp war auch in Deutschland weit verbreitet und für den Hersteller, die Fa. Klüssendorf auch ein Exportschlager.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 16.02.2022 15:03:57 Gelesen: 235372# 1571 @  
Liebe Freunde der Handroller,

von einem emsigen Sammlerfreud erhielt ich vor Kurzem wieder Scans verschiedener Handrollstempel. Darunter auch Exemplare, die es wert sind hier gezeigt zu werden.

Einer davon, ein zwar oft zum Einsatz gekommener Handrollstempel der aber wegen der Unattraktivität der Belege und deren meist nicht "philatelie-affinen" Empfänger, meist im Altpapier landete, hier zu sehen:



LUDWIGSHAFEN AM RHEIN PGIROA / dc / 6700 vom 3.4.1991 auf einem Brief des absendenden Postgiroamts Ludwigshafen, wohl zum Versand von Kontoauszügen.

Ein besonders "schönes" Exemplar bescherte uns das Postgiroamt im Jahre 1989:



LUDWIGSHAFEN AM RHEIN PGIROA / dc / 6700 vom 31.0.1989.

Aus welchem Monat wohl die darin beförderten Auszüge waren? ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
kauli Am: 17.02.2022 14:34:23 Gelesen: 234979# 1572 @  
Hallo zusammen,

Bin gerade beim aufräumen und habe einige Handroller die nicht in mein Beuteschema passen abzugeben. Hier z.B. einer vom Briefzentrum 41.



Bei Interesse bitte melden.

Dieter
 
Shinokuma Am: 23.02.2022 21:45:46 Gelesen: 232535# 1573 @  
Liebe HRSt-Freunde,

den nachstehenden HRSt habe ich soeben in die Philastempel-Datenbank eingestellt.



Ich gehe mal davon aus, dass von diesem Stempel sicher nicht mehr allzu viele zu finden sein dürften. Er datiert vom 7.11.1940. Das Städtchen Colditz hatte damals ca. 5.000 Einwohner.

Traurige Berühmtheit erlangte das Schloss Colditz im Dritten Reich, da es anfänglich ein KZ für Gegner des NS-Staates und später zwischen 1940 und 1945 ein Kriegsgefangenlager für Offiziere beherbergte. Doch das sei hier nur am Rande erwähnt.

Der vom Colditzer Briefmarkenhändler Alfred Kurth portogerecht frankierte R-Brief mit einem schönen Eckrand-Viererblock ging an den damaligen Amtsarzt Dr.med. Hermann Osthoff in Osnabrück, der wahrscheinlich nicht sehr glücklich mit der HRSt-Entwertung war. Da half offensichtlich auch der Sammlermarken-Hinweis des Absenders nicht.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
kauli Am: 24.02.2022 17:23:12 Gelesen: 232264# 1574 @  
Hallo zusammen,

Aus Berlin gibt es auch wieder was neues. SW 19 c ohne Vor und Nachmittag vom 7.11.36 SW 19 ohne Stern ohne Vor und Nachmittag vom 1.10.43 hatte ich schon registriert. Das einzige Datum bis heute





Viele Grüße
Dieter
 
bedaposablu Am: 03.03.2022 20:04:58 Gelesen: 230640# 1575 @  
Hallo miteinander!



Handrollstempel KASSEL 1 / df / 34117 mit Datum 27.04.1995

Handrollstempel mit UB "df" nicht in der Datenbank gefunden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
volkimal Am: 03.03.2022 20:48:48 Gelesen: 230625# 1576 @  
Hallo zusammen,

der Handrollstempel zum Erntedankfest ist zwar schon zweimal gezeigt worden, hier wurde er aber zusätzlich auf der passenden Sonderganzsache zum Erntedankfest und zum Reichsbauerntag 1937 abgeschlagen:



Bückeberg b. Hameln, 3.10.1937, "m". Einen weiteren Abschlag mit diesem UB seht ihr im Beitrag [#380]. Daneben kommt der Stempel auch noch mit dem Unterscheidungsbuchstaben "b" vor. Diesen seht ihr im Beitrag [#951].

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 18.03.2022 12:17:48 Gelesen: 226454# 1577 @  
Hallo zusammen,

mal wieder eine Kuriosität die mir erst kürzlich zuging und wo noch lange nicht alles klar ist.

Es geht diesmal in den fernen Osten, nach Japan. Hier erst mal der "Beleg", in Anführungszeichen, da ich gar nicht weiß, um was für eine Art Beleg es sich handelt. Unzweifelfrei steht nur fest, dass darauf sehr schöne Handrollstempel-Abdrucke zu sehen sind.



Der Beleg, besser der Papierbogen ist so groß, dass das Din A 4 Feld meines Scanners zu klein ist und deshalb die Ansicht hier abgeschnitten ist.

Um uns dem Teil zu nähern und eventuell auch hier im Forum von Japan-Kennern mehr zu erfahren, einige Ausschnitte im Detail. Der gesamte "Beleg" bestand aus dreien solcher Blätter, hier abgebildet das Deckblatt. Die anderen beiden Blätter zeigen jeweils nur zwei Doppelreihen mit Briefmarken und Handrollstempelentwertung wie auch hier zu sehen.

Der folgende Ausschnitt könnte Aufschluss darüber geben, worum es sich hier handelt. Vielleicht kann dazu irgend Jemand etwas mitteilen?



Dann natürlich ein näherer Blick auf den Handrollstempel:



Der Ortsname in japanischen Schriftzeichen, gleich noch näher im Detail und ein paar Zahlen, 39 / 2.26. Dabei handelt es sich um das Datum. 2.26 steht für den 26. Februar, 39 müsste das 39. Jahr der kaiserlichen Regentschaft Shōwa (Kaiser Hirohito ab 1926) sein. Nach unserer Zeitrechnung 1964, wenn ich mich nicht vertan habe ;-), also Stempeldatum 26.02.1964.

Jetzt bräuchten wir noch jemanden, der den Ortsnamen entziffern kann, hier im Detail:



So, bin mal gespannt was wir noch dazu erfahren! :-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 18.03.2022 12:48:50 Gelesen: 226445# 1578 @  
@ filunski [#1577]

Hallo Peter,

im Stempel steht 大阪南 = Osaka Süd. Das Stempeldatum 26.02.1964 ist richtig.

Zum Ausschnitt kann ich nichts sagen. Das würde sehr lange dauern. Vielleicht könntest Du den Beleg einmal beim Thema "Japan: Belege" oder "Thema: Übersetzung Japanisch in Deutsch" zeigen. Dann geht es bestimmt schneller.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 18.03.2022 12:59:46 Gelesen: 226441# 1579 @  
@ volkimal [#1578]

Lieber Volkmar,

vielen Dank für die Ortsbestimmung! ;-)

Deinem Rat folgend habe ich den Beleg jetzt noch im Thema Japan: Belege bestimmen eingestellt.

Viele Grüße,
Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 26.03.2022 11:10:47 Gelesen: 225126# 1580 @  
Hallo,

der erste Fund (für mich) des Kartoffelkäfers meiner (ehemaligen) Heimatstadt Zeitz



gefunden in einem Briefelot, seit heute online bei Hadersbeck.

Im Serienstempel-Handbuch ist er, aber bisher nur theoretisch.

Viele Grüße
Carsten
 
dionysus Am: 03.04.2022 10:07:39 Gelesen: 223631# 1581 @  
Moin,

die Frankatur dieses Eilbriefes aus Dortmund vom 07. 01. 1928 wurde freundlicherweise mit einem Handrollstempel Typ 02.1 DORTMUND a1a entwertet. Die verklebte MiF der Mi. 391 und 395 deckte die erforderliche Gebühr in Höhe von 55 Rpf. korrekt ab.

Der Brief lief nach Heidelberg und kam laut Ankunftstempel dort, am nächsten Tag, morgens an. Zugestellt wurde er vom Briefträger Nr. 13, der dies mit seinem Einkreisstempel dokumentierte.

Für ganze 1,69 € konnte ich dazu nicht nein sagen. :)



Einen schönen Sonntag in die Runde,
dionysus
 
H.G.W. Am: 03.04.2022 15:54:02 Gelesen: 223593# 1582 @  
Hallo,

hier zeige ich einen Stempeln,bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es sich um einen HRS handelt. Vielleicht weiß jemand Rat.

Gruß Horst


 
jmh67 Am: 03.04.2022 18:34:23 Gelesen: 223560# 1583 @  
@ H.G.W. [#1582]

Ich verweise auf Beitrag [#26] in dieser Diskussion, da wurde dieser Stempel schon mal gezeigt. Es ist ein Versuchs-Handrollstempel, man meinte damals wohl, die konzentrischen Kreise sähen gefälliger aus als die sonst üblichen Wellen oder parallelen Striche.
 
Christoph 1 Am: 03.04.2022 18:36:28 Gelesen: 223557# 1584 @  
@ H.G.W. [#1582]

Hallo Horst,

es handelt sich um den "Versuchs-Handroller", der in Braunschweig und Singen auf besonderen Wunsch dort ansässiger großer Briefmarkenversandhäuser zum Einsatz kam. Der Stempel mit der Entwerterform "konzentrische Kreise" wurde hier im Thema bereits mehrfach in verschiedenen Varianten vorgestellt:

Klick mal auf folgende Beiträge: [#26], [#1171], [#1213], [#1265]. In den genannten Beiträgen erfährst Du alle Details zu dem gezeigten Stempel.

Viele Grüße
Christoph
 
H.G.W. Am: 03.04.2022 19:30:38 Gelesen: 223546# 1585 @  
Hallo Christoph,

herzlichen Dank für die Info!

Gruß Horst
 
Shinokuma Am: 03.04.2022 21:41:59 Gelesen: 223516# 1586 @  
Liebe HRSt-Freunde!

heute zeige ich einen Exoten aus dem Iran, wo offensichtlich schon seit vielen Jahren die bei uns noch so neue blaue Stempelfarbe verwendet wird.

Es ist ein eingeschriebener Eilbrief aus Tabriz nach Vaduz (Liechtenstein), der auf den ersten Blick wie ein Mehrfachfrankaturbeleg aussieht, bis man ihn umdreht.





Die beiden Stempelköpfe noch einmal in Vergrößerung, damit man die etwas ungewöhnliche Darstellung des Datums besser erkennen kann: 13 / -5 / 99

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
DERMZ Am: 07.04.2022 10:36:47 Gelesen: 222501# 1587 @  
Guten Morgen,

heute ein kleines Beispiel aus Bolivien, nicht der beste Abdruck :



RIBERALTA - BOLIVIA - AEREO

Beste Grüße Olaf
 
H.G.W. Am: 07.04.2022 11:10:08 Gelesen: 222490# 1588 @  
Hallo,

da es gerade international zugeht, möchte ich einen Beitrag aus Japan beisteuern. Ich hoffe dass es ein HRSt. ist ?

Gruß Horst


 
filunski Am: 07.04.2022 12:07:11 Gelesen: 222471# 1589 @  
@ Shinokuma [#1586]
@ DERMZ [#1587]
@ H.G.W. [#1588]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die schönen internationalen Beispiele, die zumindest so von mir gefühlt, noch viel öfter im Papierkorb landen und auch seltener vorkommen, als unsere deutschen Handroller. Da Beispiele gezeigt zu bekommen oder zu finden, bei denen wenigstens das Nötigste noch zu erkennen ist, ist schon super. ;-)

Horst, ja dein Beispiel [#1588] ist ein Handrollstempel aus Japan, als Ort lese ich da Kobe.

Dann auch gleich von mir noch ein ausländisches Beispiel, nicht sehr gut abgeschlagen, aber es ist überhaupt erst der zweite mir vorliegende Handrollstempel aus Jugoslawien. Hier der Beleg:



Versandt mit dem Vermerk "TISKOVINA" für Drucksache, und hier der Stempel im Detail:



LJUBLJANA 1 ЉУБЉАНА 1 / * vom 13.07.1955

Dem Format nach könnte es sich durchaus um einen Handrollstempel aus deutscher Produktion, der Fa. Braungardt, handeln. Wie man sieht "beherrschte" man auch in Jugoslawien die Technik des verkehrten Einbaus des Entwerters. Der Wellenentwerter wurde kopfstehend eingebaut. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 09.04.2022 09:15:27 Gelesen: 221810# 1590 @  
Hallo an alle,

beim sortieren von älteren Postsachen habe ich zwei schön abgeschlagene Handrollstempel aus Brunei gefunden, die ich hier zeigen möchte:



Hier ein Stempel mit der Inschrift "Postage paid" - "Brunei Darussalam" aus dem Jahr 2013 und dazu der ganze Brief:



sowie auf einen weiteren Brief von der dortigen Post:



mit der Beschriftung "MPC" sowie "Brunei Darussalam" aus dem Jahr 2011

MPC dürfte vermutlich für "Mail Proccessing" oder so ähnlich stehen also was bei uns ein Briefzentrum sein dürfte.

Dazu auch noch der ganze Brief:



Soweit für heute ein kurzer Ausflug nach Brunei.

In den nächsten Tagen folgt noch ein wesentlich kürzerer Ausflug nach Europa. :-)

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 11.04.2022 09:37:49 Gelesen: 221125# 1591 @  
@ Journalist [#1590]

Hallo an alle,

ergänzend zu obigen Beitrag nun noch der Ausflug nach Europa - zuerst Kroatien:



Der Handrollstempel stammt au Zagreb aus dem Jahr 2017 und befindet sich auf einer Einschreiben-Postsache.

Die nächsten zwei Handrollstempel kommen aus Belgien und waren auch auf entsprechenden Einschreib-Postsachen zu finden:



Die Beschriftung ist nicht alltäglich, oben "Mail Room" unten "1000 MCM" - vermutlich eine Abkürzung für Mail Center M... ?

Dazu der dazugehörige Brief:



sowie der zweite Handrollstempel aus Belgien:



Auch hier könnte es sich eher um einen Innendiensthandrollstempel handeln - dazu noch der entsprechende Beleg auf dem er sich befindet:



Soweit mal wieder ein Ausflug in die weite Welt.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 11.04.2022 10:56:00 Gelesen: 221100# 1592 @  
@ Journalist [#1590]
@ Journalist [#1591]

Hallo Jürgen,

vielen Dank, dass du uns auf deine Ausflüge nach Brunei und Europa mitgenommen hast! ;-) Du zeigst mal wieder ein paar sehr interessante Handrollstempel wovon sowohl die beiden Belgier und erst recht die Zwei aus Brunei nur schwer ein weiteres Mal zu finden sein werden.

MPC im zweiten Handroller aus Brunei [#1590], steht für Mail Processing Centre, so etwas wie ein Briefzentrum, hier in der Haupstadt des Sultanats Brunei, in Bandar Seri Begawan, Old Airport Road. Die beiden Handrollstempel aus Brunei sind aus deutscher Herstellung, entweder Fa. Raab oder Reiner. Beide Stempel inzwischen auch in die Stempeldatenbank aufgenommen. [1]+[2]

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/457597
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/457598
 
filunski Am: 11.04.2022 12:27:21 Gelesen: 221071# 1593 @  
@ Journalist [#1591]

"Mail Room" unten "1000 MCM" - vermutlich eine Abkürzung für Mail Center M..."

Hallo Jürgen,

Nachtrag zu diesem Stempel, hat mich neugierig gemacht.

MCM ist wohl keine postalische Abkürzung. MCM steht für "The Mint (Munt)", ein großes Einkaufszentrum im Herzen Brüssels (PLZ 1000). Dort befindet sich auch der Hauptsitz von bpost (bpost MCM Munt, Siège central, Place de la Monnaie, 1000 Bruxelles). Und da gibt es wohl auch den "Mail Room". ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 11.04.2022 23:19:59 Gelesen: 220935# 1594 @  
@ filunski [#1592] [#1593]

Hallo Peter und an alle,

zuerst danke für die ergänzenden Anmerkungen zu den Stempeln, speziell auch zu dem belgischen Stempel mit der MCM Beschriftung.

Ich habe dieser Tage noch drei (?) weitere Handrollstempel aus aller Welt gefunden; zuerst einer aus den USA



Er befindet sich auf der Rückseite eines Briefes.

Beim nächsten Stempel aus der Schweiz ist ja ersichtlich, wo er abgeschlagen wurde:



Beim dritten Stempel aus Spanien dürfte es sich vermutlich auch um einen Handrollstempel handeln:



Dieser befindet sich auf einen Postsacheumschlag nach Deutschland.

Viele Grüße Jürgen
 
H.G.W. Am: 12.04.2022 20:01:35 Gelesen: 220631# 1595 @  
Hallo,

hier zeige ich einen Handrollstempel auf einer DDR Dienstpost.

Gruß Horst


 
TomWolf_de Am: 15.04.2022 15:23:30 Gelesen: 219743# 1596 @  
Hallo zusammen.

Nach langer Zeit kann ich auch wieder einen neuen Handrollstempel melden, aus dem PLZ-Bereich meiner Heimatsammlung: 7302 Ostfildern 4d. Das Datum ist etwas schwer erkennbar, aber es handelt sich um den 1.12.1992.



Gruß
Thomas
 
H.G.W. Am: 15.04.2022 17:43:47 Gelesen: 219694# 1597 @  
Hallo,

hier zeige ich einen Handrollstempel auf einer Michel Nr. 581. Einmal die rechte und einmal die linke Seite.

Gruß Horst


 
bernhard Am: 15.04.2022 18:54:09 Gelesen: 219662# 1598 @  
@ H.G.W. [#1597]

Einmal die rechte und einmal die linke Seite

Hallo Horst,

wie meinst du das mit rechter und linker Seite?

Du zeigst zwei gänzlich unterschiedliche HRSt, einer aus Berlin-(Stadtteil) und der andere sicherlich aus Magdeburg.

Viele Grüße,
Bernhard
 
H.G.W. Am: 15.04.2022 19:20:56 Gelesen: 219647# 1599 @  
Hallo Bernhard,

schön, dass Du so aufmerksam bist. Ich war da nicht aufmerksam genug. Die beiden Marken waren so beieinander gesteckt, dass sich mir das so aufgedrängt hatte und ich annahm, sie wären vom gleichen Beleg.

Es war nicht meine Absicht Verwirrung zu stiften.

Gruß Horst
 
Journalist Am: 19.04.2022 08:42:21 Gelesen: 218677# 1600 @  
Hallo an alle,

dieser Tage habe ich beim Sortieren die folgenden 3 Stempel aus Israel gefunden, bei den ersten beiden bin ich mir aber sehr unsicher, ob es Handrollstempel sein könnten ?

Der letzte gezeigte Stempel, der zwar schlecht abgeschlagen ist, müsste aber aus meiner Sicht auf alle Fälle ein Handrollstempel sein, nach so vielen Vorworten nun die Stempel:



Der Stempel ist auf einer Postsache und kommt aus Tel Aviv.



Auch dieser Stempel befindet sich auf einer Postsache und stammt diesmal aus HAIFA:



Der auf diesem Postsache Einschreibebrief befindliche rote leider nicht so toll abgeschlagene Stempel müsste aber aus meiner Sicht am ehesten ein Handrollstempel sein ?

Was meinen die anderen Experten zu diesen 3 Stempeln - schon jetzt danke für entsprechende Antworten - viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 19.04.2022 14:37:21 Gelesen: 218523# 1601 @  
@ Journalist [#1600]

Hallo Jürgen,

toll, was du alles aus der ganzen Welt so zu Tage förderst!

Nur kurz eine erste Einschätzung, bevor ich mich dann genauer dieser Funde annehme. Die ersten beiden sind m.E. Maschinenstempel (der Zweite ganz sicher).

Der letzte, der Rote ist ein Handrollstempel, ein "Gebühr bezahlt" Handroller. Auch wenn er (typischerweise) nicht so schön abgerollt ist, ist er hier auf alle Fälle sehenswert da wir sicherlich so schnell keinen Zweiten zu sehen bekommen werden.

Viele Grüße,
Peter
 
H.G.W. Am: 19.04.2022 16:34:13 Gelesen: 218472# 1602 @  
Hallo,

hier zeige ich einen HRSt von Berlin auf einem Dreierstreifen Kolonnaden am Kleistpark.

Gruß Horst


 
filunski Am: 22.04.2022 23:56:34 Gelesen: 216765# 1603 @  
Liebe Handrollstempelfans und verehrte "Zaungäste",

mal wieder etwas aus neuerer Zeit, aus Deutschland. Der erste Beleg aus der Kategorie "nicht schön aber selten", ein "Amok-rollender" Handroller aus dem Briefzentrum 26:



Großbrief im BZ 26 entwertet mit Handrollstempel. Der Stempelführer scheint den Brief mit einer Testunterlage verwechselt zu haben, aber trotz mehrfacher Versuche ist es ihm nicht gelungen einen gut lesbaren Abschlag zu produzieren. So häßlich, das es schon fast wieder schön ist. ;-)

Damit wir diesen Beitrag nicht mit Tränen in den Augen verlassen müssen, gleich noch einen Beleg, der die Sammlerherzen, wenn auch nicht alle, wieder höher schlagen lässt:



Diesmal ein als Drucksache versandter Brief, frankiert mit Rollenmarkenend- (oder Anfangs- ?) Stück und perfekt entwertet mit Handrollstempel NÜRNBERG 2 / cr / 8500 vom 19.10.1989.

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 23.04.2022 01:26:59 Gelesen: 216747# 1604 @  
Hallo zusammen,

Handrollstempel aus DDR-Zeiten sind auch nicht sonderlich häufig zu finden.

Hier einer aus Berlin-Marzahn vom 8.11.1988 (genau ein Jahr vor dem Fall der Mauer)



BERLIN-MARZAHN 1 / 1140 - leider ist der UB nicht erkennbar.

Gruß
Christoph
 
volkimal Am: 29.04.2022 13:17:10 Gelesen: 214744# 1605 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief aus Lüttich in Belgien kam gestern bei mir an:



Handrollstempel "LIEGE X / G". Stempeldatum: 25.04.2021 - damit ist das Jahr eindeutig falsch eingestellt. Der Brief wurde am 25.04.2022 aufgegeben!

Viele Grüße
Volkmar
 
cowie Am: 05.05.2022 19:59:22 Gelesen: 211303# 1606 @  
Hallo,

dieses schöne Teil habe ich aus einem großen Berg von Briefausschnitten gezogen. Leider der einzige.

LEIPZIG N 18 • PÄCKCHENGEBÜHR BEZAHLT • Kleidcoll. Leipzig C 1 vom 5.11.35



Gruß Frank
 
filunski Am: 05.05.2022 22:20:01 Gelesen: 211258# 1607 @  
@ cowie [#1606]

Hallo Frank,

Glückwunsch!

Nicht nur ein seltenes Stück, sondern auch noch ein selten schön und komplett abgerollter Handrollstempel. Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 09.05.2022 19:59:31 Gelesen: 209771# 1608 @  
Hallo an alle,

ich habe heute beim Sortieren den folgenden Handrollstempelausschnitt wieder gefunden:



Es handelt sich um einen Handrollstempel aus Riga - Deutsche Dienstpost Ostland mit dem UB "b" vom 27.5.43, ob der hier schon mal gezeigt wurde, kann ich aber nicht sagen.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 10.05.2022 11:38:05 Gelesen: 209345# 1609 @  
@ Journalist [#1608]

Hallo Jürgen,

danke fürs Zeigen!

Den kann man öfters finden und meist sogar auch schön sauber abgerollt. Solche Handrollstempel gab es bei vielen Einrichtungen der Deutschen Dienstpost in den besetzten Gebieten, aber nur wenige findet man häufiger.

Ein Handrollstempel, der bislang anscheinend noch in langjährigem Dornröschenschlaf lag ist dieser hier:



Der Abschlag ist zwar nicht so toll, aber wie mir kauli auch eben mitteilte ist der Stempel bislang noch gar nicht bekannt.

(1) FERNAMT BERLIN / c vom 8.11.1957, rückseitig auf Eilbrief. Danke an Uwe Seif von dem ich diesen Stempel gemeldet bekam. Gerade bei den Handrollstempeln gibt es immer wieder noch Neues zu entdecken. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
kauli Am: 12.05.2022 11:56:16 Gelesen: 208469# 1610 @  
@ filunski [#1609]

Hallo zusammen,

wo wir gerade bei Neuentdeckungen sind, der Handroller BERLIN-LANKWITZ 1 g vom 12.4.43 ist mir auch noch nicht bekannt gewesen.

Und ein Handroller auf einem Einlieferungsschein ist ja auch nicht so häufig zu sehen.



Viele Grüße
Dieter
 
filunski Am: 21.05.2022 00:23:05 Gelesen: 205609# 1611 @  
Hallo zusammen,

heute mal ein eigentlich gar nicht so ungewöhnlicher Beleg, der aber wegen des Handrollstempels doch aus der Masse hervor sticht:



Ein Geschäftsbrief von Aachen nach Düsseldorf, aufgegeben als Eilbrief. Reiner Bedarf ohne jegliche "philatelistische Inspiration". Hier zeigenswert, wie ich meine, da er selten schön und sauber mit einem Handrollstempel, AACHEN 1 / bn / 51 vom 17.02.1989, entwertet wurde. Dieser ist nicht nur sauber und leserlich abgerollt, sondern auch ein schönes Beispiel dafür wie jemand der mit einem derartigen Stempelgerät gut umgehen konnte einen solch ansprechenden und gekonnten Abschlag hinbekam. Gerade aus der Masse der normalerweise oft eilig "hingerollten" Handroller sticht dieser positiv hervor.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 21.05.2022 08:52:02 Gelesen: 205507# 1612 @  
@ filunski [#1611]

Vom 17.02.1981, steht zusätzlich noch unten mit Bleistift auf dem Umschlag. ;-)

Viele Grüße
Bernhard
 
Shinokuma Am: 21.05.2022 17:21:15 Gelesen: 205331# 1613 @  
@ filunski [#1611]

Hallo Peter,

auf Briefen im Standardformat ist es natürlich auch einfacher einen sauberen Handroller hinzukriegen als auf wattierten Umschlägen u.ä.

Dass es aber auch heutzutage in den Briefzentren noch Menschen gibt, die dieses "Handwerk" beherrschen, zeigt mein nachstehendes Exemplar des BZ 79 mit UB c vom 28.6.21 schon in blauer Stempelfarbe.



Interessant ist, dass es sich dabei um ein Einschreiben handelt, die ja in der Regel schon am Schalter abgestempelt werden. Leider fehlen auf diesem Brief Absender und Empfängerangaben.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende

Gunther
 
Nordluchs Am: 26.05.2022 09:25:32 Gelesen: 203823# 1614 @  
@ filunski [#1611]

Hallo Peter, hallo zusammen,

bei der Registrierung eines Hamburger Freistempler entdeckt.



Rückseitig mit sauberem HRSt als Eingangsstempel versehen. Der Handroller von (16) Oberursel (Taunus) 1 _ i_ ist in der Datenbank enthalten, aber hier deutlicher abgerollt.

Viele Grüße

Hajo
 
filunski Am: 03.07.2022 14:12:09 Gelesen: 190000# 1615 @  
Hallo zusammen,

bei der Hitze mal wieder etwas zum Abkühlen und Schmunzeln.

Hier der Beleg ("Philatelistenpost"):



Der Handrollstempel KÖLN 1 / ai / 5 vom 26.6.1972 ist sicherlich keine große Seltenheit auch wenn er so "schön" abgerollt wurde. Die Schönheit dürfte sich wohl aber auf die Betrachtung mit den Augen der Handrollstempelfans beschränken.

Der Absender hatte extra oben, schön auch noch hervorgehoben, den in Sammlerkreisen so beliebten Spruch " BITTE SAUBER STEMPELN!" angebracht. Ob sich der Postbeamte der den Beleg in die Finger bekam dadurch vielleicht provoziert oder gar herausgefordert fühlte, wissen wir nicht. Er tat jedenfalls sein Bestes und, das kann man nur bestätigen, er stempelte sehr sauber. Dazu benutzte er aber einen Handrollstempel. Diese waren ja, wie wir alle wissen, in den Kreisen der "Bitte-sauber-stempeln-Philatelisten" nicht sehr beliebt und ich könnte mir vorstellen, dass es so nicht im Sinne des Absenders war. ;-)

Macht aber nichts, so haben wir hier zumindest einen schön erhaltenen Handrollstempel bekommen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 12.07.2022 00:21:23 Gelesen: 187674# 1616 @  
Hallo zusammen,

mal wieder etwas ganz modernes, ein Handrollstempel aus einem Briefzentrum. Auch von dort gibt es manchmal ungewöhnliche Beispiele:



BRIEFZENTRUM 02 / cd, und jetzt das durchaus ungewöhnliche Datum 14.14.33 - 2 Uhr! Da stimmt wohl gar nichts, wahrscheinlich die Datumsrädchen zu weit gedreht und nicht kontrolliert. Der Abschlag stammt aus dem Jahr 2022.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 05.08.2022 10:55:06 Gelesen: 178230# 1617 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren von Unterlagen zur 25-jährigen Geschichte des Einwurf-Einschreibens und der damit fast gleichzeitig verbundenen Änderungen im Bereich des Eilbriefs national wie international habe ich den folgenden Brief mit 4 sehr ungewöhnlichen Stempeln wieder gefunden. Bei dem Brief handelt es sich um eine Eil-International Brief nach Österreich mit einer Einzelfrankatur von 11,10 DM mit einer ATM.



Vorne ist der Brief leider sehr schwach gestempelt mit dem Tagesstempel "Frankfurt am Main 3 Flughafen - Nachträglich entwertet" und dem UB ".z" (vermutlich "bz") mit Stempeldatum 26.04.2000.

Viel interessanter ist aber die Rückseite mit 3 weiteren Stempeln vom IPZ 1 aus Frankfurt, wobei es mir hier in dieser Rubrik natürlich um den Handrollstempel mit der folgenden kuriosen Inschrift

"60544 NL BK I 1FFM 312 - BZB EXPORT" UB "bw" mit Stempeldatum 26.4.2000 geht.



Dieser Stempel und die anderen beiden Handrollstempel wurden damals im Bereich des BzB Export (Einschreibstelle Ausland) als Durchgangsstempel auf Eil-Internationalbriefen genutzt. Der Zeitraum der Nutzung war aber nicht sehr lange, zumindest nach bisherigen Kenntnisstand. Was dann später mit diesen Stempeln im Rahmen von Umorganisationen im IPZ passiert ist, kann ich bis heute nicht sagen.

Soweit ein nicht alltäglicher Handrollstempel aus den letzten Jahren.

Viele Grüße Jürgen
 
drmoeller_neuss Am: 05.08.2022 11:21:25 Gelesen: 178220# 1618 @  
@ Journalist [#1617]

Es tut mir leid, aber dieser Brief riecht stark nach "gemacht".

Ich glaube erst einmal, dass der freundliche Beamte in Eschborn mit seinem Stammkunden Jürgen Olschimke so beschäftigt war, dass er das Stempeln dieser schönen und teuren Einzelfrankatur vergessen hatte. Da der Brief in der Kiste mit den gestempelten Briefen lag, ist das erst am Frankfurter Flughafen aufgefallen, weswegen der Stempel "Frankfurt am Main Flughafen - Nachträglich entwertet" abgeschlagen wurde.

Irgendwelche Beförderungsspuren von Seiten Dritter fehlen. Es gibt weder eine Kodierung noch einen Eingangsstempel oder sonstige Nachweise einer Behandlung durch die österreichische Post.

Dafür hat sich das "BZB Export" gleich mit wohl allen verfügbaren Stempelgeräten auf der Briefrückseite verewigt. Wenn da nicht nachgeholfen wurde. ;)
 
filunski Am: 05.08.2022 12:42:24 Gelesen: 178185# 1619 @  
@ Journalist [#1617]

Hallo Jürgen,

kurios sind die allemal, kein Zweifel und ob man jemals noch einen zweiten Beleg (außer in deinem persönlichen Inventar) ;-) mit diesem Handrollstempel findet ist sehr fraglich.

Im Stempel selbst steht ja NL BKI 1FFM 312 - BZB EXPORT / bw / 60544

NL = Niederlassung
BKI 1 = Brief Kommunikation International 1
FFM = Frankfurt am Main
312 = Dienststelle 312

Wofür genau BZB EXPORT steht kannst du uns ja vielleicht noch erklären (vielleicht die Postaustauschstelle für den internationalen Express-Briefversand?)? Ansonsten tendiere ich dazu Uli Möllers Analyse zuzustimmen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 08.08.2022 10:44:33 Gelesen: 176404# 1620 @  
@ drmoeller_neuss [#1618]
@ filunski [#1619]

Hallo an alle,

es stimmt zwar, das es sich hier um einen "gemachten" Beleg handelt, der damals von mir während des Nachtdienstes im IPZ direkt bei den Kollegen eingeliefert wurde, der Brief ist aber trotzdem echt gelaufen. Allerdings hat er in Österreich keinen Ankunftsstempel erhalten. Umgekehrt war dies ja oft auch schon damals der Fall, Eilbriefe aus Österreich oder anderen Ländern erhielten in Deutschland keinen Ankunftsstempel mehr.

Dies hatte verschiedene Ursachen, teils war dies schon wegrationalisiert worden, teils waren diese Sendungen aber auch bei der Abgangssortierung im falschen Postbeutel gelandet und daher im Empfängerland auch nicht mehr ankunftsgestempelt worden.

Die pauschale Aussage, da ist ja kein Ankunftsstempel oder Durchgangsstempel mehr abgeschlagen, also ist der Brief nicht gelaufen ist schon zu damaliger Zeit generell für Eilbriefe nicht mehr so haltbar, dies galt ja teils damals auch schon bei uns im Inland. Weiter war damals ja der Brief keine nachzuweisende Sendung !! - sondern halt nur ein Eilbrief, der zwar viel Geld kostete aber weder im Abgangsland noch im Empfängerland diesbezüglich ordentlich behandelt worden ist, bis auf die hohen Entgelte, die kassiert wurden.

Nun aber noch zu der Frage was bedeutet BzB Export:

Hier muss ich tatsächlich noch mal recherieren, für was diese Abkürzung tatsächlich steht.

Es handelte sich hier um die damalige Einschreib- und Wertstelle des IPZ - und Export steht natürlich für den Abgang ins Ausland also den Export von Briefen.

BzB könnte sinngemäß für "Briefe zur besonderen Behandlung" oder so ähnlich stehen, aber ich werde hier noch mal versuchen, jemanden zu finden, der dies genau sagen kann und nicht nur automatisch so wie ich den Begriff nutzt ohne den Hintergrund der Buchstaben genau hinterfragt zu haben.

Nachdem diese Eilbriefe Anfang 1998 nachweispflichtige Sendungen wurden, gab es zumindest in dem folgenden Fall eines Eilbriefes nach Dänemark auch entsprechende Durchgangsstempel und Ankunftsvermerke (hier nur die Rückseite):



Der Brief hat zwar auch keinen Eingangsstempel aus Kopenhagen von der dortigen Auswechslungsstelle, aber zumindest einen Handrollstempel aus dem Eingangsbriefzentrum des dänischen Empfängerortes "Farevejle".

Soweit einige ergänzende Anmerkungen, viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 11.08.2022 18:44:51 Gelesen: 175335# 1621 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren ist mir heute der folgende Stempel aufgefallen;



es müsste ein Handrollstempel aus Japan sein - ob er hier schon mal gezeigt wurde, habe ich nicht geprüft, aber da zumindest der linke Teil gut abgeschlagen ist, zeige ich ihn einfach einmal.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 11.08.2022 22:45:35 Gelesen: 175253# 1622 @  
Hallo Jürgen,

ja, du liegst völlig richtig, es ist ein typischer japanischer Handrollstempel. Hier für den Gebrauch auf internationaler Post ohne japanische Schriftzeichen und das Datum nach dem gregorianischen Kalender.

Danke fürs Zeigen!

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 22.08.2022 16:47:07 Gelesen: 171235# 1623 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren ist mir der folgende Handrollstempel aus Norwegen aufgefallen:



Er stammt aus Norwegen aus dem Jahr 1993 und war auf der Rückseite einer Expressendung.

Viele Grüße Jürgen
 
ligneN Am: 22.08.2022 19:23:37 Gelesen: 171192# 1624 @  
@ Journalist [#1621]
@ juju [#1059]

Kumamoto-Higashi, 63. Jahr Showa = 1988
 
ligneN Am: 22.08.2022 19:29:59 Gelesen: 171182# 1625 @  
@ Journalist [#1621]

Der Stempel wurde in diesem thread und auch anderenorts mit zahlreichen Beispielen gezeigt.

Er wurde zum 1.4.1910 eingeführt als "Entwertungsstempel für schwierig zu stempelnde Postsendungen bzw. große Mengen an Briefmarken".

Damit waren anfangs Teemuster- und Teepäckchen gemeint. Er wurde aber rasch für alle unregelmäßigen Oberflächen wie Pakete, Warensendungen usw. eingesetzt. Sowie die erwähnten Massenfrankaturen.

Waagerecht in Lateinschrift für den Auslandsverkehr, senkrecht in Zeichen im Inland.

Material: Kork, später Gummi (Gummi war vor 1945 eine teure Angelegenheit).

In den 1990ern wurde der "stumme" Teil geändert, statt mehrerer senkrechter Striche, nun ein Diagonalstrich.
 
volkimal Am: 22.08.2022 22:14:02 Gelesen: 171139# 1626 @  
@ ligneN [#1624]

Hallo,

ich lese 83. Kann es sein, dass der Stempel nach unserem Kalender also von 1983 AD ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 02.09.2022 14:19:47 Gelesen: 167949# 1627 @  
Ich hoffe dies ist ein Handrollstempel Rio de Janeiro vom 09.07.1924. Das Datum habe ich von der Vorderseite des Briefes den ich unter Brasilien: Echt gelaufene Belege zeigen werde.

Beider Jahreszahl fehlt anscheinend die "4" oder sie hat keine Farbe erwischt.

Weiter ist mir bei dem Stempel aufgefallen, dass die Wellenlinien einmal durch ein I und einmal durch ein C unterbrochen werden.



Schönen Gruß
Sepp
 
Jürgen Witkowski Am: 02.09.2022 14:55:03 Gelesen: 167934# 1628 @  
@ Briefuhu [#1627]

Es handelt sich um den Abschlag einer Bandstempelmaschine. Oben kann man auch deutlich die Spuren der Transportvorrichtung erkennen. Der Stempel wurde mindestens seit 1914 verwendet [1].

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] Karlheinz Wittig, Brasiliens Stempel mit Werbeeinsatz - Teil zwei, Forschungsbericht 59 der ArGe Brasilien e.V., Seite 56
 
Briefuhu Am: 02.09.2022 15:04:31 Gelesen: 167928# 1629 @  
@ Jürgen Witkowski [#1628]

Hallo Jürgen,

viele Dank für die Berichtigung, da lag ich als Anfänger wohl falsch.

Schönen Gruß
Sepp
 
epem7081 Am: 16.09.2022 13:22:14 Gelesen: 161901# 1630 @  
Hallo zusammen,

in meinem DDR-Fundus ist mir dieser Beleg besonders aufgefallen. Aufgegeben am 2?.10.1981 in BAD SAAROW-PIESKOW 1 / 1242 / c als Einschreiben mit dem Ziel in D-4800 Bielefeld. Im regulären Sammleraustausch rückseitig mit den entsprechenden Freigaben (?) mit der grünen Marke des "Philatelistenverb. d. DDR" und dem blauen Verbandsstempel der "Tauschkontrollstelle 05 A" versehen. (Sind diese Stempel eigentlich unter einem philatelistischen Aspekt für unsere Datenbank interessant ?)

Ich habe den Aufgabestempel hilfsweise 4 Tage vor Ankunft zugeteilt.







Der Empfangsort wurde abschließend mit einem roten (!) Handrollstempel BIELEFELD ?1 / re / 48 dokumentiert. Leider ist der Stempelabschlag im oberen Bereich sehr schwach abgeschlagen, dass nur spekuliert werden kann, ob eine mehrstellige Postamtsziffer im Stempel vorhanden ist. Dies könnte man nach den Abständen in der Ortsangabe vermuten.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
bedaposablu Am: 19.09.2022 20:02:06 Gelesen: 160277# 1631 @  
Hallo miteinander!



Handrollstempel aus dem BZ 39 UB "h" mit Datumsangabe im Stempel: 05.11.90

Halt, da stimmt etwas nicht im Datum! Die Briefmarke ist von 2007 und 1990 gab es noch kein BZ 39! Vermutlich ein Zahlendreher in der Einstellung des Stempels "90" anstatt "09". Das Datum 05.11.2009 wäre hier richtiger, zumal die anderen Stempel aus dem Belegstapel aus dem Jahr 2009 sind.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter

[Beitrag [#1631] redaktionell kopiert aus dem Thema "Briefzentren und ihre schwarzen Stempel"]
 
Shinokuma Am: 20.09.2022 17:31:24 Gelesen: 159936# 1632 @  
Liebe Handrollstempel-Fans,

von nachstehendem Stempel wüsste ich gerne, ob es sich dabei um Handrollstempel oder doch um einen Bandmaschinenstempel handelt. Die an die Stempelköpfe angeschmiegten Wellen sprechen ja eigentlich dafür, ebenso wie die schräge Position auf dem Umschlag.



Die rückseitige Absenderlasche fehlt leider. Verwendet wurde ein Schmuck-Kuvert vom Hotel Paris in Prag. Der eingeschriebene Brief ging nach Vaduz in Liechtenstein. Die Stempelkopfinschrift lautet 110 05 Praha 05 mit den Unterscheidungskennzeichen * 1 * vom 26.2.1997. Interessanter Weise waren am Aufgabeschalter offenbar keine Marken zur Hand. Stattdessen wurde das erforderliche Porto in Höhe von 27 Kronen handschriftlich notiert und mit dem Gummistempel "TAXE PERCUE" versehen.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 20.09.2022 18:44:06 Gelesen: 159902# 1633 @  
Lieber Gunther,

du liegst völlig richtig mit Handrollstempel. Ein sehr schöner Handrollstempelbeleg aus Tschechien. :-)

Oft findet man die nicht, obwohl es diesen Typ schon seit den 1930er Jahren gibt, bis heute fast unverändert.

Hier ein weiteres Beispiel aus Hradec Kralove vom 9.2.2007:



Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 20.09.2022 21:17:57 Gelesen: 159844# 1634 @  
Wer kann hier helfen?

Ich habe hier einen unscheinbaren Handrollstempel aus dem BZ 10 vom 12.08.2009:



Links der normale Scan, rechts der etwas verdunkelte Scan ! Aber welcher UB, evtl. "z" ?

UB "z" habe ich nicht in der Datenbank gefunden, aber gibt es noch eine andere Variante?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 20.09.2022 22:43:30 Gelesen: 159811# 1635 @  
@ bedaposablu [#1634]

Hallo Klaus-Peter,

UB z ist völlig korrekt. ;-)

Es gab im BZ 10 Handrollstempel mit einstelligen UB von a bis z. Der Handrollstempel UB z war ursprünglich (ist vielleicht immer noch?) am Schalter für Premiumbearbeitung im Einsatz.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 20.09.2022 22:57:30 Gelesen: 159799# 1636 @  
@ epem7081 [#1630]

Hallo Edwin,

der Stempeltext bei dem roten Handroller lautet BIELEFELD 1 / re / 48. Wir haben den in der Studiengruppe mehrfach dokumentiert.

Zu mehr Informationen und der roten Farbe empfehle ich die Beiträge [#1012] und [#1096] hier im Thema. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 21.09.2022 18:18:15 Gelesen: 159371# 1637 @  
@ filunski [#1635]

Danke Peter,

ich hatte ihn nicht in der Stempeldatenbank gefunden und dachte, wenn nicht im Bestand, dann mal fragen. Aber wenn er am Schalter verwendet wird, dann müßte der doch häufiger auftauchen.

Heute noch ein seltenes Exemplar aus dem BZ 12 mit dem UB "r" und nur einmal in der Datenbank:



Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 21.09.2022 23:06:19 Gelesen: 159256# 1638 @  
@ bedaposablu [#1637]

"Aber wenn er am Schalter verwendet wird, dann müßte der doch häufiger auftauchen."

Hallo Klaus-Peter,

"am Schalter" im BZ! Dort wird weit weniger Post bearbeitet als im BZ selbst und die Post von "Premium Kunden" ist fast immer Geschäftspost und großformatige Briefe die per Handroller entwertet wurden landen nach Ankunft und Inhaltsentnahme überwiegend im Müll. :-( Und die paar "Überlebenden" die es dann doch noch in Sammlerhände schaffen werden auch von den meisten Sammlern, weil ja so ein "hässlicher" Handrollstempel drauf ist ebenfalls entsorgt. Leider das traurige Schicksal der Handrollstempel seit fast 100 Jahren. Macht aber die Beschäftigung damit umso spannender. ;-)

Deshalb von mir auch gleich noch zwei solcher "hässlicher Entlein". Für die allermeisten Philatelisten wohl eher tauglich für die Rundablage, halte ich beide Belege für sehr sammelwürdig und alles andere als alltäglich.

Handrollstempel auf Postkarten trifft man nicht oft an und dann noch so wie hier erst recht noch weniger:



Handrollstempel AURACH 1 / a / 91589 vom 09.10.1995 auf Preisausschreiben-Postkarte, Der erste Versuch die Marke zu entwerten klappte zwar gerade so, aber der Stempel stellte damals den wohl noch richtigen Postbeamten alter Schule nicht zufrieden und er platzierte noch ein schönes Exemplar daneben.

Bleiben wir gleich noch bei Handrollern auf Postkarten. Hier noch ein Beispiel:



EDINGEN-NECKARHAUSEN 1 / a / 6803 vom 26.01.1979

Sind Handrollstempel auf Postkarten schon nicht oft anzutreffen, sind es solche wie hier, bei denen sogar noch ein zweiter Stempelkopfabdruck zustande kam, noch viel weniger.

Beide Belege verbrachten die letzten Jahrzehnte in einem undurchsuchten Depot und wurden auch nur gerettet weil der "Entdecker" von meiner Vorliebe und Forschung zu den Handrollstempeln wusste. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 22.09.2022 18:09:04 Gelesen: 158943# 1639 @  
@ filunski [#1638]

Hallo Peter,

danke für Deine Ausführungen. Die Postkarten sind super und als Bedarfspostsammler ist es egal womit eine Karte abgestempelt wurde oder ob die Marke vom Entwerter getroffen wird. So ist echte Bedarfspost nun mal, eben nicht immer schön aber echt gelaufen!

Hier noch ein paar HR mit nicht oft in der Stempeldatenbank vorhandene UB`s:



BRIEFZENTRUM 29 / be vom 23.10.2009, BRIEFZENTRUM 30 / dc vom 10.09.2009 und BRIEFZENTRUM 30 / ct vom 16.12.2009

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 22.09.2022 23:43:30 Gelesen: 158782# 1640 @  
@ bedaposablu [#1639]

Hallo Klaus-Peter,

gibt anscheinend noch mehr so "Verrückte" ;-) die an solchen Belegen Gefallen finden!

Danke auch für die Vorstellung deiner BZ-Handroller.

Von mir noch ein Nachtrag:

@ Shinokuma [#1632]
@ filunski [#1633]

Hier noch ein älterer Handrollstempel der tschechischen Ausführung, hier in Weiterverwendung unter deutscher Posthoheit (Böhmen und Mähren).



PILSEN 3 / a a / PLZEŇ 3 vom 01.12.1943, Stempel zweisprachig deutsch/tschechisch.

Und noch der ganze Beleg dazu:



Viele Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 23.09.2022 15:47:05 Gelesen: 158334# 1641 @  
@ filunski [#1640]

Hier noch ein älterer Handrollstempel der tschechischen Ausführung, hier in Weiterverwendung unter deutscher Posthoheit (Böhmen und Mähren).

Ich ging bisher davon aus, dass mit der deutschen Besetzung des tschechischen Teils der Tschechoslowakei (ab 15.03.1939) ab Herbst 1939 nietnagelneue Stempel oder zumindest neue Stempelköpfe angeschafft worden sind, welche grundsätzlich zweisprachig zu halten waren (im Gegensatz zu vielen vorherigen Stempeln der ČSR aus dem deutsch besetzten Gebiet).

Ist sicher, dass es sich bei dem Handroller aus Plzeň zweifelsfrei um eine Aptierung handelt?

Gruß
Stefan
 
bedaposablu Am: 23.09.2022 17:22:35 Gelesen: 158302# 1642 @  
@ filunski [#1640]

Hallo Peter,

Danke für Deine Zeilen.

Hier noch 2 weitere BZ-HR mit seltenen UB´s aus meinem Fundus:



BRIEFZENTRUM 30 / df vom 20.01.2010 & BRIEFZENTRUM 99 / l vom 2?.08.2009

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 23.09.2022 19:18:49 Gelesen: 158256# 1643 @  
@ Stefan [#1641]

Hallo Stefan,

danke für den Hinweis!

Der gezeigte Stempel stammt zwar aus tschechischer Fabrikation (tschechischer Stempeltyp), ist aber ein sog. "Protektorats-Stempel". Also eine Neuanfertigung nach der deutschen Besetzung, keine Aptierung. In der einschlägigen Literatur ist dieser nicht aufgeführt, nur sein Vorgänger der einsprachige PLZEŇ 3 / a a. Diese Handrollstempel sind nicht oft anzutreffen und schwer zu finden und ein solcher Beleg wie der gezeigte [#1640] ist ein wahrer Glücksfall.

Viele Grüße,
Peter
 
omega_man Am: 26.09.2022 19:14:41 Gelesen: 156482# 1644 @  
@ filunski [#1638]

"Sind Handrollstempel auf Postkarten schon nicht oft anzutreffen, ..."

Hallo zusammen,

hier eine Postkarte mit gleich zwei verschiedenen Handrollern vom 29.04.1964:



DÜSSELDORF 1 / cr / 4
DÜSSELDORF NORD / m / 4


Viele Grüße
Dierk
 
bedaposablu Am: 27.09.2022 19:05:12 Gelesen: 155951# 1645 @  
Hallo miteinander!

Hier wieder ein etwas seltenes Exemplar aus dem BZ 28:



BRIEFZENTRUM 28 / bz vom 27.08.2003

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 27.09.2022 22:34:52 Gelesen: 155879# 1646 @  
@ omega_man [#1644]

Hallo Dierk,

super Beleg, danke fürs Zeigen! ;-)

Von einem Sammlerfreund erhielt ich heute den scan eines Handrollstempels der durchaus als ungewöhnlich bezeichnet werden darf:



HAMBURG-FLUGHAFEN / t / 2 vom 20.01.1976

Ungewöhnlich, die beiden senkrechten "Markierungen/Striche". Ausgewiesene Kenner der Handrollstempel erkennen natürlich sofort, worum es sich dabei handelt. Bei diesem Handrollstempeltyp mit Stempelkopf waagerecht gibt es links und rechts vom Stempelkopf normalerweise Aussparungen im Wellenmuster. An dieser Stelle befinden sich die Fixierklammern für die Typenräder. In dem vorliegenden Fall steht eine der beiden Klammern zu weit hoch, wurde dadurch auch mit der Farbwalze eingefärbt und hinterlies diesen Abdruck. In solcher Deutlichkeit kaum mal zu finden.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 28.09.2022 14:34:27 Gelesen: 155613# 1647 @  
@ filunski [#1646]

In dem vorliegenden Fall steht eine der beiden Klammern zu weit hoch, ...

Hallo Peter,

schönes Beispiel. Es gab aber nur eine Fixierklammer.

VG
Bernhard
 
bedaposablu Am: 30.09.2022 19:16:10 Gelesen: 154788# 1648 @  
Hallo miteinander!

(Noch) nicht in der Datenbank!



Handrollstempel ITZEHOE 1 / bg / 25524 vom 07.08.1995

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 11.10.2022 23:34:31 Gelesen: 151015# 1649 @  
Liebe HRSt-Fans!

Heute zeige ich mal wieder einen echten Exoten; farblich etwas schwach, aber doch lesbar.



Die Inschrift lautet: Correos del Ecuador - Quito
Das Stempeldatum ist der 27.2.1993

Obendrein befindet sich der Stempel auf einer Ansichtskarte, wo man HRSt ja nur sehr selten antrifft.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
DL8AAM Am: 12.10.2022 06:15:09 Gelesen: 150843# 1650 @  
@ Shinokuma [#1649]

Unter Umständen (?) dürfte die überklebte blaue "Erstbestempelung" vielleicht sogar noch sehr viel interessanter sein! Ich lese dort "POST" (Englisch nicht Spanisch, wie in südamerikanischen UPU-Poststempels eher üblich), d.h. möglicherweise befindet sich dort eine privatpostalische Ursprungsfrankatur und die Briefmarken gehören "nur" zu einer sekundären UPU-Frankatur. Warum auch immer aus Equador selbst (vielleicht wurde eine "zu kleine" Charge noch direkt vor Ort UPU-eingeschleust und nicht erst später über eine europäische "Partnerpost"). Stammt die Karte aus Equador?

Der Beleg könnte somit (leider kann ich den Stempel vom Scan her nicht näher bestimmen) auch in das Thema "Privatpostbriefmarken auf Sendungen aus dem Ausland auf Ansichtskarten" passen (denn viele dieser privatpostlischen Dienstleister haben "nur" Frankaturstempelabschläge, statt Briefmarken, "verkauft"). Die Forschung zu diesen internationalen Urlauberpostkarten-Postdienste aus den 90er Jahren steckt noch nicht einmal in den Kinderschuhen, insbesondere aus Gebieten außerhalb der "Massentourimus"-Zonen, wie Spanien und Italien.

Kannst Du den/die überklebten Stempel näher beschreiben? Durchleuchten?

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philaseiten.de/thema/4179
 
Shinokuma Am: 12.10.2022 19:52:29 Gelesen: 150564# 1651 @  
@ DL8AAM [#1650]

Hallo Thomas,

Deinem Hinweis auf die blaue Abstempelung unter der Frankatur bin ich einmal nachgegangen. Dabei habe ich folgendes herausgefunden:

1. Es befindet sich keine zweite Frankatur unter der zu sehenden.
2. Auf dem großen abgerundeten Quadratstempel steht "Passage Panama Kanal". Der Rest zeigt wohl eine Karte von Panama mit dem eingezeichneten Kanal.
3. Der blaue Rundstempel trägt die Inschrift "Ocean Post - MS Fedor Dostojewskij"
4. Der handgeschriebene Text datiert vom 27.1.93 und berichtet über die Kreuzfahrt und die Durchquerung des Kanals, geht aber, wie man unter der Lupe erkennen kann, über die blaue Stempelfarbe hinweg. Die Karte wurde also erst nach der blauen Abstempelung beschriftet.
5. Die Ansichtskarte stammt aus Kolumbien und zeigt ein Foto der Kapelle "Ermita del Cabrero" in der Hafenstadt Cartagena.

Die Karte wurde also entweder vom Absender bei einem Zwischenstopp in Ecuador abgeschickt, oder dem Postdienst der Kreuzfahrt-Reederei zum Verschicken gegeben.

Ein Privatpost-Beleg ist es also leider nicht.

Herzliche Grüße

Gunther
 
Journalist Am: 13.10.2022 21:45:17 Gelesen: 150190# 1652 @  
Hallo an alle,

der folgende Handrollstempel Briefzentrum 28 Bremen mit dem UB "br" wurde hier zwar schon öfters einmal gezeigt, auch in blauer Farbe-



Da es sich hier aber um eine schöne portogerechte Mehrfachfrankatur handelt, möchte ich diesen Beleg trotzdem hier zeigen.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 14.10.2022 10:57:55 Gelesen: 150019# 1653 @  
@ Journalist [#1652]

Hallo an alle,

aus dem selben Posten wie oben ein weiterer interessanter Einschreiben:



Die linken beiden Marken wurden mit einen Postagenturstempel in blau aus 27383 Scheessel abgestempelt (UB "zz").

Besonders interessant ist aber der Handrollstempel aus dem gleichen Ort oder sogar in der selben Postagentur 27383 Scheessel UB "f", der bisher noch nicht auf blau umgestellt ist und dazu genutzt wurde, mit dem selben Datum 20.9. die restlichen 3 Marken rechts zu entwerten.



Das hier in dieser Postagentur scheinbar noch der frühere Handrollstempel regelmäßig genutzt wird und nicht verschwunden ist, ist schon sehr erstaunlich.

Viele Grüße Jürgen
 
bedaposablu Am: 23.10.2022 17:04:17 Gelesen: 144470# 1654 @  
Hallo miteinander!

Hier aus meinem Fundus ein Handrollstempel aus Helmstedt:



HELMSTEDT 1 / P / 3850 mit Datum 21.11.1994. Bisher nicht in den Datenbanken gefunden!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 24.10.2022 17:13:16 Gelesen: 143883# 1655 @  
@ bedaposablu [#1654]

Sorry miteinander,

da hat sich doch der Fehlerteufel eingeschlichen!

Richtiger Stempeltext: HELMSTEDT 1 / P / 38350 mit Datum 21.11.1994.

Vielen Dank Richard für Deinen Hinweis!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Christoph 1 Am: 24.10.2022 17:28:07 Gelesen: 143865# 1656 @  
@ bedaposablu [#1655]

Hallo Klaus-Peter,

noch eine weitere Korrektur. Es ist kein P, sondern ein p (also kein Großbuchstabe).

Gruß
Christoph
 
bedaposablu Am: 24.10.2022 17:36:53 Gelesen: 143858# 1657 @  
@ Christoph 1 [#1656]

Danke Christoph,

das hatte ich übersehen!

Nochmals ein Dankeschön aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 25.10.2022 18:23:52 Gelesen: 143015# 1658 @  
Hallo miteinander!



Ein Brief von Eberhard Richter an meine Person mit einem HR aus Karl-Marx-Stadt: KARL-MARX-STADT 4 / 90 / bm mit 6 Strichen vom 09.03.1988

Jetzt etwas für Peter:



Auf den ersten Blick ein Handrollstempel aus einem Briefzentrum, aber aus welchem ? Ich habe hier den Absender mit gescannt woraus mit hoher Wahrscheinlichkeit auf BZ 06 zu schließen ist. BRIEFZENTRUM / c vom 29.03.1996

In der Datenbank sind im BZ 06 4 solcher HR aber mit UB "c" wäre dieser die früheste Verwendung.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Christoph 1 Am: 25.10.2022 21:09:45 Gelesen: 142950# 1659 @  
@ bedaposablu [#1658]

In der Datenbank sind im BZ 06 4 solcher HR aber mit UB "c" wäre dieser die früheste Verwendung.

Hallo Klaus-Peter,

ich finde nur drei Abschläge in der Datenbank, 2x mit UB a und 1x mit UB d.

BRIEFZENTRUM / a:

https://philastempel.de/stempel/zeigen/383398
https://philastempel.de/stempel/zeigen/383401

BRIEFZENTRUM / d:

https://philastempel.de/stempel/zeigen/383399

Alle drei sind dem BZ 06 in Halle zuzuordnen.

Mit dem UB c finde ich bislang überhaupt keinen vergleichbaren Abschlag in der Datenbank.

Viele Grüße
Christoph
 
bedaposablu Am: 25.10.2022 21:19:05 Gelesen: 142925# 1660 @  
@ Christoph 1 [#1659]

Hallo Christoph,

hier die BRIEFZENTRUM / c:

https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/383400

Meine Suche:

Ortsname: Briefzentrum 06 / Stempeltyp: Maschinen/Handrollstempel / Entwerter: Wellen steigend anschmiegend -6
und schon sind alle HR da, erst ohne Bz Angabe dann mit BZ- Angaben!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Christoph 1 Am: 25.10.2022 21:25:45 Gelesen: 142920# 1661 @  
@ bedaposablu [#1660]

Hallo Klaus-Peter,

vielen Dank! Das ist wieder mal so ein typischer Fall unserer Datenbank.

Meine Suche war nämlich schlicht
BRIEFZENTRUM /
in der Kombisuche.

Und da wurde der von Dir genannte Stempel #383400 zunächst nicht gefunden.
Ich habe den Fehler nun korrigiert: Es handelte sich um ein versehentlich eingefügtes zusätzliches Leerzeichen zwischen dem Wort Briefzentrum und dem Slash. Das fällt zwar mit bloßem Auge nicht auf, aber die KI ist ja "dumm" und sucht nur genau das, womit man sie beauftragt.

Nun wird bei meiner Suche auch der Stempel #383400 gefunden.

Nochmals Dank und
Gruß
Christoph
 
bedaposablu Am: 31.10.2022 20:24:01 Gelesen: 140873# 1662 @  
Hallo miteinander!

Aus meinem Fundus:



Handrollstempel NIEBÜLL 1 / g / 2260 vom 03.02.1991

Diesen HR nirgendwo gefunden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 06.11.2022 17:58:29 Gelesen: 138373# 1663 @  
@ bedaposablu [#1662]

Hier noch einer:



Handrollstempel GERA 1 / ah / 07545 vom 17.07.1996, ebenfalls nicht gefunden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Nachtreter Am: 06.11.2022 18:57:16 Gelesen: 138336# 1664 @  
@ bedaposablu [#1662]
@ bedaposablu [#1663]

Und was ist daran ungewöhnlich bzw. selten ?

VG Nachtreter
 
bedaposablu Am: 06.11.2022 19:11:44 Gelesen: 138329# 1665 @  
@ Nachtreter [#1664]

Hallo,

selten weil nirgendwo zu finden in der Datenbank bzw. bei Stampsx oder warum sind noch keine HR`s mit diesen UB`S in den Datenbanken ?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 06.11.2022 23:44:30 Gelesen: 138244# 1666 @  
@ Nachtreter [#1664]
@ bedaposablu [#1665]

Hallo zusammen,

alleine die Tatsache, dass diese Stempel (noch) nicht in unserer Datenbank gelistet sind (und auch in keiner anderen) lässt nicht unbedingt einen Rückschluß auf Seltenheit zu. Es gibt noch zig Tausende ganz gewöhnlicher "Allerwelts-Tagesstempel" die den Weg in die Datenbank noch nicht gefunden haben. Bei Handrollstempeln kommt noch erschwerend hinzu, dass diese von wahrscheinlich 90 % aller Sammler missachtet und auch bis heute als minderwertig oder gar nicht erst sammelwürdig erachtet werden. Es gibt auch nur eine kleine Gruppe von Philatelisten die sich überhaupt ernsthaft mit dieser Thematik auseinandersetzen.

Gerade aber die Handroller mit 5-stellg. PLZ sind alle nicht besonders häufig anzutreffen, da sie nicht lange im Einsatz waren. Die große Masse gerade mal von Juli 1993 bis Ende der 1990er Jahre (einige wenige auch länger) und mit der zunehmenden Inbetriebnahme der Briefzentren nicht mehr gebraucht wurden. In dieser kurzen Zeit wurden diese gerade bei größeren Postämtern noch häufig eingesetzt, aber weil es ja die ungeliebten Handrollstempel waren wurden die Belege meist im Altpapier entsorgt (auch von Philatelisten). Bei vielen Postämtern (erhalten hatten alle großen und mittleren Postämter diese Handroller, oft auch kleine Postämter) wurden diese Handrollstempel manchmal gar nicht mehr ausgepackt und dann noch original verpackt zurück gegeben. Schöne Abschläge (auch die sind bei allen Handrollern ja auch keine Selbstverständlichkeit) hier im Thema zu zeigen ist bestimmt nicht verkehrt. ;-)

So, jetzt aber noch einen Handroller, der wirklich selten zu finden ist. Auch dieser aus Deutschland, wenn er auch gar nicht danach aussieht. ;-)



CFPO-5000


So, was haben wir denn da für einen Exoten und wieso aus Deutschland, wenn er doch eine kanadische Marke entwertet hat?

Die Inschrift CFPO-5000 steht für Canadian Forces Post Office 5000, also ein Feldpostamt der kanadischen Streitkräfte. Wir haben hier einen sog. Parcel-roller, der englische Begriff (Päckchen-Rollstempel) beschreibt auch recht deutlich den Verwendungszweck dieser Handrollstempel. Das CFPO-5000 befand sich im badischen Lahr. Dort gab es nicht nur einen wichtigen Flugplatz der RCAF (Royal Canadian Air Force) sondern, von 1970 bis zum Abzug im Jahre 1994 das Hauptquartier der kanadischen Streitkräfte in Europa.

Der gezeigte Abschlag ist ein Gefälligkeitsstempel auf einem Briefumschlag.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 07.11.2022 21:25:48 Gelesen: 137819# 1667 @  
Liebe Handrollstempel-Fans und sonstige willkommene Mitleser,

mal wieder ins Ausland, ins benachbarte Dänemark, auch dort gab es Handrollstempel und wurden genauso "geliebt" ;-) wie bei uns.

Wie selten der folgende Handroller vorkam, weiß ich nicht aber allzu häufig ist er sicher nicht erhalten geblieben, noch dazu so schön und auf einer Postkarte wie hier:



VIBORG / * * * vom 3.10.1995

Der Stempel selbst dürfte mit großer Sicherheit aus Deutschland stammen, der Fabrikation nach ein typischer Handroller aus dem Hause Braungardt.

Viele Grüße,
Peter
 
peno Am: 08.11.2022 08:41:34 Gelesen: 137677# 1668 @  
@ filunski [#1763]

"zwei 30 Pf Heinemann Marken, Massenware die auch niemanden locken kann."

Da bin ich mir nicht so sicher, denn es gibt durchaus gezielte Heinemann-Sammler!

@ filunski [#1667]

Eine ansprechende Darstellung, Hut ab.

Liebe Grüße
Peter
 
Journalist Am: 08.11.2022 17:04:59 Gelesen: 137418# 1669 @  
Hallo an alle,

da etwas weiter oben auch wieder einmal etwas aus dem Ausland gezeigt wurde, möchte ich dies um einen kroatischen Handrollstempel aus Zagreb aus dem Jahr 2002 erweitern:



Viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 08.11.2022 17:21:21 Gelesen: 137400# 1670 @  
Hallo zusammen,

zur Abwechselung mal wieder ein Deutscher aus der Blumenstadt Erfurt:



"Briefmarken-Ausstellung 1939 für das W.H.W.". Der Stempel wurde laut Bochmann nur am 12.3.1939 eingesetzt. Bei meinem Abschlag fehlt allerdings die erste "1". Wieso weiß ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 09.11.2022 13:47:35 Gelesen: 136864# 1671 @  
@ volkimal [#1670]

Lieber Volkmar,

wir haben diesen Stempel drei Mal in unserem Handrollstempelarchiv, hier die drei Exemplare:







Die "Eins" des Tagesdatums ist jedesmal erkennbar, einmal besser (Mitte und unten), einmal schlechter (oben) aber immer noch lesbar. Auch bei deinem Abschlag kann man noch eine schwache Spur der Eins erkennen. Entweder lag es am Abrollen oder diese erste Ziffer nutzte sich bei zunehmendem Gebrauch mehr ab. Wir haben keine Datumswalze mit Uhrzeit (wahrscheinlich nur dieses eine feststehende Datum) und so kann man nicht über die Uhrzeit Rückschlüsse ziehen.

Interessantes Detail, danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 13.11.2022 17:22:00 Gelesen: 134747# 1672 @  
Hallo miteinander!

Gestern vom Flohmarkt: Grüße aus dem Spatenbräu in München:



Laut Stempeldatenbank ist es ein BICKERDIKE-Stempel MÜNCHEN / 2 B.P. vom 30.07.1907

Kann Jemand mehr zu Bickerdike sagen? Danke!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Christoph 1 Am: 13.11.2022 20:14:49 Gelesen: 134702# 1673 @  
@ bedaposablu [#1672]

Hallo Klaus-Peter,

ich bin nicht wirklich tief in der Materie, aber m.E. zeigst Du hier keinen Handrollstempel, sondern einen Abschlag einer Bandstempelmaschine des Herstellers Bickerdike. Gibt man den Namen in die Suche hier bei den philaseiten ein, bekommt man zahlreiche Beiträge angezeigt, die sich mit den Stempelmaschinen dieses Herstellers beschäftigen. Besonders bekannt sind die Flaggenstempel.

Einen sicherlich umfassenden Überblick liefert eine Publikation der Poststempelgilde [1].

Viele Grüße
Christoph

[1] Die Geschichte der deutschen Briefstempelmaschinen Handbuch und Katalog von Inge Riese und Dr. Walter Kohlhaas. Teil 4: Bickerdike-Briefstempelmaschinen, 178 Seiten, 198 Abb. (1997) (= Band 144 der Schriftenreihe der Poststempelgilde).
 
bedaposablu Am: 13.11.2022 20:33:40 Gelesen: 134694# 1674 @  
@ Christoph 1 [#1673]

Danke Christoph für deine Informationen.

Ich hatte unter München in der Datenbank gesucht und bin dadurch ja auf BICKERDIKE gekommen, von Bandstempel steht da nichts direkt. Bin auch nicht der Spezialist für diese Stempel, habe aber einiges (nicht Bickerdike) und lerne aber immer mehr dazu.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 13.11.2022 20:58:00 Gelesen: 134688# 1675 @  
@ Christoph 1 [#1673]
@ bedaposablu [#1674]

Hallo Christoph und Klaus-Peter,

Christoph hat schon auf die wichtigsten Dinge hingewiesen. Es handelt sich nicht um einen Handrollstempel sondern um einen Abschlag einer Bickerdike Halbstempelmaschine (kein Bandstempel). Es war die einzige Bickerdike Maschine die in Bayern (München) im Einsatz war, eine zweite in Nürnberg verwandte Maschine war wohl nur eine Leihmaschine. Bekannter und häufig zu finden sind Abschläge dieser Maschinen z.B, aus Berlin mit der Reichspostflagge als Entwerter, so wie hier zu sehen [1]:



Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/355231
 
filunski Am: 16.11.2022 20:01:00 Gelesen: 134344# 1676 @  
Liebe Freunde des Themas,

mal wieder ein "besonderer" Beleg aus der Kuriositätenkiste, natürlich mit Handrollstempel:



DARMSTADT 1 / bl / 64293 vom 9.9.1997

Handroller mit 5-stellg. PLZ sind immer hier zeigenswert, aber noch viel ungewöhnlicher ist der "Beleg" auf dem er abgeschlagen wurde, eine "Preisausschreiben-Postkarte":



Was da als Postkarte herhalten musste, ist wohl unschwer zu erkennen! ;-) Schon interessant auf was für Ideen man kommen kann. Aber (damals noch!), die Post hat es befördert. Nicht ohne Hinweis auf die ungenügende Frankatur, aber dies blieb auch ohne Folgen und ob das Nachporto auch eingezogen wurde ist nicht mehr erkenntlich.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 16.11.2022 20:30:24 Gelesen: 134333# 1677 @  
@ filunski [#1676]

Hallo Peter,

Du hast völlig recht, wenn Du schreibst, dass Handroller mit 5-stelliger PLZ hier immer zeigenswert sind.

Meinen letzten hatte ich stattdessen am 12.11. in dem Thread "Deutsche Handrollstempel mit 5-stelliger Postleitzahl und Ortsnamen" gezeigt.
So zeige ich ihn hier noch einmal:

Eigentlich ein schöner Mehrfachfrankaturbeleg, aber leider fehlt fast die ganze untere Hälfte mit der Adresse, die von irgendeinem Ignoranten (wahrscheinlich aus Datenschutzgründen) abgesäbelt wurde.



Den Stempelkopf aus 49545 Tecklenburg 1 mit dem UB c vom 3.4.96 zeige ich noch nachstehend etwas vergrößert.



Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
bedaposablu Am: 21.11.2022 20:15:33 Gelesen: 133199# 1678 @  
Hallo miteinander!

Heute aber eine echter Handrollstempel aus dem BZ 06:



Handrollstempel BRIEFZENTRUM 06 / r in blau und mit Datum 12.08.2022. UB "r" bisher nicht gefunden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 25.11.2022 15:15:18 Gelesen: 132627# 1679 @  
Liebe "Handroller",

heute erhielt ich in einem kleinen Sammelsurium verschiedener Handrollstempelbelege ein kleines "Bonbon".



Eine, wohl von Vielen (auch Philatelisten) eher in die Rundablage entsorgte, Preisausschreiben-Postkarte. Dieses Schicksal ist ihr zum Glück erspart geblieben und nach langen Jahren in einem Depot erblickte sie dieser Tage wieder das Licht. Postkarten mit Handrollstempeln sind schon nicht sehr häufig und dann noch, so wie hier mit einem ebenso nicht oft vorkommenden Briefregion-Handrollstempel erst recht nicht:



BRIEFREGION 42 / bs vom 19.02.1998

Ein Handrollstempel dessen genaue Ortszuordnung bisher noch als unbekannt oder ungewiss galt. Dank der Postkarte kann man ihn jetzt ziemlich sicher Remscheid zuordnen.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 27.11.2022 17:06:42 Gelesen: 132511# 1680 @  
Hallo miteinander!



Brief mit AFS der MEDIAN KLinik in 39120 Magdeburg und einem Handrollstempel BRIEFZENTRUM 39 / f mit Datum 08.06.2022.

Was ist hier selten? Einen Stempel im BZ 39 mit UB "f" kenne ich bisher nur als Tagesstempel, als Handrollstempel bisher nicht, oder ?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
H.G.W. Am: 27.11.2022 19:57:59 Gelesen: 132484# 1681 @  
Hallo,

hier zeige ich eine nicht alltägliche Sache. Eine Mischfrankatur mit Ganzsachenausschnitten und Handrollenstempel.

Gruß Horst


 
Shinokuma Am: 27.11.2022 23:40:46 Gelesen: 132459# 1682 @  
@ H.G.W. [#1681]

Lieber Horst,

vielen Dank fürs Zeigen des Briefauschnitts!

Aber da es in diesem Thread um Handrollstempel geht und nicht um irgendwelche Frankaturen, wären wir Dir alle sehr dankbar, wenn Du den Stempel vollständig beschreiben würdest.

Das ist auch deshalb von Bedeutung, weil andere Leser zu einem späteren Zeitpunkt über die Suchfunktion beim Eingeben eines Ortsnamens diesen nur dann tatsächlich finden, wenn er zuvor im jeweiligen Beitrag genannt wurde.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Shinokuma Am: 04.12.2022 23:51:27 Gelesen: 130725# 1683 @  
@ Stefan [#1402]

Die in den Jahren 1994-1996 verwendeten normalen Handrollstempel aus ESSEN 1 (Hauptpost in 45127 Essen schräg gegenüber dem Hauptbahnhof) weisen die Unterscheidungsbuchstaben ej; ek; el; em; en; ep; er; es und eu auf. Vermutlich gab es noch weitere Unterscheidungsbuchstaben in anderen Handrollstempeln für die Briefesortierung dieses ehemaligen Hauptpostamtes.

Hallo Stefan,

Du hattest in Deinem Beitrag ja einige "Nachträglich entwertet"-Stempel aus Essen gezeigt, die alle die UB ed aufweisen. Einen solchen habe ich auch im Bestand.

Aber von den regulären HRSt habe ich zusätzlich zu den von Dir genannten noch einen mit UB eo gefunden, den ich nachstehend zusammen mit einigen anderen zeigen möchte.



Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Christoph 1 Am: 08.12.2022 14:34:58 Gelesen: 130190# 1684 @  
@ filunski [#1679]

Hallo Peter,

ganz ähnlich wie bei Deiner Postkarte: Ein Handroller auf einem normalen Standardbrief:



ANSBACH 1 / f / 8800



Gruß
Christoph
 
bedaposablu Am: 09.12.2022 17:43:38 Gelesen: 130137# 1685 @  
Hallo miteinander!

Aus meinem Fundus aus alten Zeiten:





Brief vom Energiekombinat Cottbus nach Magdeburg, freigemacht mit einem AFS und einer 15 Pf-DS Briefmarke, die von einem Handrollstempel COTTBUS 1 / 75 / ab / CHOŚEBUZ 1 vom 29.06.1990 entwertet wurde. Die Monatsangabe fehlt hier. In der Datenbank sind auch 2 Stempel ebenfalls ohne Monatsangabe, also kein schlechter Abschlag.

Den AFS habe ich hier ebenfalls noch wegen des vollständigen Datums gescannt. Bei dieser Gelegenheit bitte mal beim AFS auf den sorbischen Namen achten:

CKOSEBUZ anstelle CHOSEBUZ = Schreibfehler oder richtig ?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 09.12.2022 17:52:59 Gelesen: 130134# 1686 @  
@ bedaposablu [#1685]

Hallo Klaus-Peter,

Schöner Fund der AFS!

CKOSEBUZ ist definitiv falsch und ein Schreibfehler. Falsch geprägter Stempelkopf!

Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 19.12.2022 15:04:50 Gelesen: 127552# 1687 @  
Hallo zusammen,

vom Hochlandlager in Königsdorf über Bad Tölz wurden hier schon die Stempel von 1936 und 1939 gezeigt. Siehe Beiträge [#693] bzw. [#694]. Hier ist der Stempel von 1937:





Andere Hohlandlager waren in Murnau bzw. Lengries. Siehe [#694], [#696] bzw. [#697].

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 20.12.2022 00:15:28 Gelesen: 127501# 1688 @  
Liebe HRSt-Gemeinde!

Nachstehend mal wieder eine ganze Reihe von halbwegs sauber abgerollten BZ-Stempeln:



Diese beiden sind vom BZ 40 und haben die UB d bzw. z.

Anschließend folgen noch 4 Stempel vom BZ 65 mit UB aa, 67 mit UB gb, 75 mit UB re und 80 mit UB sb.



Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
wuerttemberger Am: 04.01.2023 16:51:23 Gelesen: 115097# 1689 @  
Woher wissen die Belgier, dass ich Handrollstempel mag?



Und dann gleich so viele ...

Handrollstempel Antwerpen vom 02.01.2023
 
H.G.W. Am: 06.01.2023 13:24:54 Gelesen: 115021# 1690 @  
Hallo,

ich zeige hier drei Marken aus England bei denen ich einen Handrollenstempel vermute. Liege ich damit falsch?

Leider kann ich die Zuordnung der Marken nicht vornehmen, ist sehr unübersichtlich und für einen Amateur nicht zu schaffen. Aber es geht ja nur um die Stempel.

Gruß Horst


 
filunski Am: 06.01.2023 13:43:11 Gelesen: 115012# 1691 @  
@ H.G.W. [#1690]

Hallo Horst,

ja, mit deiner Vermutung liegst du leider durchgehend falsch. Es handelt sich bei jedem der Abschläge um Maschinenstempel-Fragmente von Pitney Bowes oder britischen Universal Maschinen. Diese hatten den Entwerter links vom Stempelkopf und rechts vom Stempelkopf noch die zu sehenden kurzen Striche. Die waagerechten Striche rechts vom Stempelkopf (Metalstege) sind fester Bestandteil des Stempelkopfeinsatzes (hub) um den Brieftransport (Briefeinzug) zu verbessern.

Hier ein kompletter Abschalg aus der Datenbank [1]



Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/362465
 
filunski Am: 12.01.2023 14:34:57 Gelesen: 112228# 1692 @  
Liebe Freunde des Themas und alle "Zaungäste",

beim "Aufräumen" auf dem Computer fiel mir heute ein geradezu sensationeller Handrollstempel in die Hände.

Den scan des Belegs bekam ich schon vor einiger Zeit von unserem Forumsmitglied Uwe Seif:



Ein Geschäftsbrief aus dem Iran (Persien) nach Deutschland aus dem Jahre 1929 entwertet mit einem sehr frühen Handrollstempel.

Hier im Detail:



(TEHERAN) / No 1 vom 11.10.1929. Ortsangabe sowohl in lateinischer wie auch in persischer Schrift. Ein Handrollstempel mit Werbung für die Luftpost in französischer Sprache, Profitez de la / Poste Aérienne.

Viele Grüße,
Peter
 
wheilmann Am: 12.01.2023 19:00:33 Gelesen: 112191# 1693 @  
@ epem7081 [#1630]

Hallo Edwin,

ich sehe soeben diesen besonderen Eingangs-Handrollstempelabdruck (in roter !!! Farbe) und habe Deinen Text dazu gelesen. Du vermutest eine mehrstellige Postamtsnummer.



Wenn man sich das folgende Bild anschaut, wird die Sachlage klar:



Übrigens in 48 BIELEFELD 1 gab es Handrollstempel mit den UBs "rd ... rt".

Ich denke, Du solltest ihn Peter (filunski) ggf. noch einmal für die Stempeldatenbank anbieten.

Gruß Wolfgang
 
Journalist Am: 12.01.2023 21:07:07 Gelesen: 112176# 1694 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren sind mir dieser Tage die zwei folgenden Streifbänder über den Weg gelaufen:



Im ersten Fall dürfte der Handrollstempel als ergänzender Abgangsstempel bzw. exakte Datumsangabe eingesetzt worden sein, da der Absenderfreistempel als Datum 0.9.96 aufweist.

Bei einem zweiten Beleg aus der selben Quelle liegt die Sachlage aber etwas anders:



Wie der rückseitige Aufkleber ordentlich belegt, ist die angegebene Adresse unbekannt, was der Zusteller dort mit seiner Unterschrift belegt hat.



Obwohl nur ein deutsche Retourenvermerk angebracht war, wurde die Sendung mit dem dänischen Handrollstempel aus Ringkobing vom 28.8.97 als Rücksendedatum gekennzeichnet und kam scheinbar auch wieder in Bad Kissingen an. Laut Weltpostvertrag hätten normalerweise Drucksachen oder Drucksachen zur ermäßigten Gebühr bei fehlenden oder mangelhaften Retourenvermerk in Dänemark geschreddert werden können und man hätte diese nicht zurück senden müssen.

Viele Grüße Jürgen
 
juju Am: 25.01.2023 18:05:05 Gelesen: 108263# 1695 @  
Hallo zusammen,

gestern hatte ich zu meiner Freude seit langem mal wieder einen Handrollstempel auf meiner Hauspost. Das lag daran, dass der Absender - ohne philatelistischen Hintergrund - ein Buch in einem normalen C5-Umschlag versandt hatte. Für die Stempelmaschine war die Oberfläche wohl zu unregelmäßig, weshalb man im Briefzentrum 63 (Offenbach) zum Handroller griff:



BRIEFZENTRUM 63 / ac vom, ja ähm, 12.19.2012? Da kann ja etwas nicht stimmen.

Die Fehleinstellung ist aber nicht einfach nur eine Fehleinstellung "ohne Sinn und Verstand": Der Brief wurde am 23.01.2023 zur Post gegeben, im Stempel hätte demnach stehen müssen "23.01.23-XX" oder "23.-1.23-XX". Stattdessen aber nun "12.19.12--8" - also ist das Datum exakt eine Zeile weitergerutscht, denn genau das sind die Zahlen, auf die auf der Datumswalze das Datum von vorgestern folgen würde. Nach dieser Logik dürfte als Uhrzeit wohl 19 Uhr eingestellt gewesen sein, was auch plausibler wäre als "-8".

Was der Grund für diese Kuriosität ist, kann ich nur vermuten. Womöglich sind die einzelnen Ziffern bereits so miteinander verklebt, dass sich beim Fehlen des Haltestifts die gesamte Datumswalze eine Ziffer weiterdrehen lässt. Vielleicht war genau das aber auch die Absicht, weil jemand dachte, so könne man das gestrige Datum auf das heutige umstellen.

So genau wird sich das wohl nicht mehr klären lassen, aber ein interessanter Beleg ist der Brief nun allemal.

Beste Grüße,
Justus
 
filunski Am: 04.02.2023 00:35:55 Gelesen: 105738# 1696 @  
Hallo zusammen,

kürzlich kam ich an einen schönen, m.E. durchaus ungewöhnlichen Handrollstempel, hier zu sehen:



Nun gut, wird so mancher Beobachter jetzt vielleicht sagen, ein typischer Handrollstempel aus den USA. Nicht jeden Tag und überall zu finden, aber so selten nun auch wieder nicht. Ist dem so? Sehen wir uns doch mal den Stempeltext an:

USS HANCOCK CVA-19 BR. NY vom 24. Juni 1966, also aus "Hancock" in den USA? In Michigan gibt es tatsächlich eine Kleinstadt dieses Namens, aber die hat mit der Herkunft des Stempels nichts zu tun. "Hancock" ist kein Ort, sondern ein Schiff, ein gar nicht mal so kleines dazu. Die USS Hancock, US Navy Klassifikation CVA-19. CVA steht für Flugzeugträger "Attack". Die USS Hancock diente bereits im 2. Weltkrieg und wurde später modernisiert und kam weiter zum Einsatz. Zum Stempeldatum im Juni 1966 operierte sie vor Vietnam. Der Stempel ist in diesem Fall ein Marine-Schiffspost Stempel.

Der Abschlag wohl ein Gefälligkeitsstempel auf einem ungelaufenen Sammlerbeleg:



Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 12.02.2023 17:16:11 Gelesen: 105150# 1697 @  
Hallo miteinander!

Von einem Bekannten bekommen:



Ein Briefausschnitt mit 2 blauen Handrollern aus dem BZ 12. BRIEFZENTRUM 12 / n vom 08.12.2022

Einen Handrollstempel in der Datenbank mit UB "n" bisher nicht gefunden oder handelt es sich im einen verunglückten UB "h"...?

Ich bleibe bei "n", da alle Stege vollständig vorhanden sind, vielleicht im Zuge der blauen Farbe ein neuer HR-Stempel.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 21.02.2023 19:21:39 Gelesen: 104620# 1698 @  
Liebe HRSt-Freunde,

den nachfolgenden HRST aus Februar 1966 konnte ich in der Philastempel-Datenbank nicht finden.



Die Bezeichnung des Postamts liest sich wie C1. Oder erkennt jemand etwas anderes darin?

Der UB ist deutlich ein g. Und dem Datum fehlt der Tag.

Sollte ich den Stempel dennoch in die Datenbank einsetzen?

Was meinen die Experten?

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 21.02.2023 22:33:28 Gelesen: 104601# 1699 @  
@ Shinokuma [#1698]

Hallo Gunther,

Ja, das Postamt ist C 1. Diese Stempel sind recht gut dokumentiert und bekannt und du kannst diesen hier gerne auch ohne den genauen Tag in die Datenbank einstellen.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 22.02.2023 00:11:27 Gelesen: 104587# 1700 @  
Und dann sind da noch die beiden HRSt aus Wuppertal mit 5-stelliger PLZ:





Beide vom Postamt Wuppertal 1 mit der PLZ 42119. Der mit UB bt vom 31.12.1993, der mit UB bv vom 26.6.1995. Die werde ich ebenfalls in die Datenbank einstellen.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
bedaposablu Am: 14.03.2023 20:14:39 Gelesen: 101472# 1701 @  
Hallo miteinander!

Habe hier einen großen Umschlag aus meinen früheren Berufszeiten aus Ladenburg von der ABB nach Magdeburg. Leider ist er für den Scanner zu groß, deshalb hier nur die Frankatur:



Leider werden meine gedrehten Bilder beim Hochladen wieder zurückgedreht.

Handrollstempel MANNHEIM 1 / as /68161 vom 12.05.1996. Der UB "as" ist relativ klein.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 14.03.2023 21:12:43 Gelesen: 101465# 1702 @  
@ filunski [#1258]

Hallo Peter,

eine späte Ergänzung zu Deinem Beitrag vom 26.12.2020 ist der nachstehende Handrollstempel aus 42781 Haan, Rheinl. 1 mit UB n vom 16.6.97:



Das ist immerhin 2 Jahre später als der von Dir gezeigte Stempel.

Ganz so schön abgerollt wie Deiner ist dieser hier nicht, aber man kann alles lesen.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Journalist Am: 15.03.2023 18:08:38 Gelesen: 101421# 1703 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren habe ich die folgenden 3 Handrollstempel gefunden, die zwar nicht immer optimal abgeschlagen sind, die ich aber trotzdem zeigen möchte:



Hier handelt es sich um einen Handrollstempel aus Köln 1 mit dem UB "y" die PLZ ist allerdings eher zu erahnen, als zu lesen. Abgeschlagen war der Stempel auf einen Eil-Einschreibe-RSch-Brief innerhalb Kölns.



Wie man dem obigen Scan entnehmen kann, wurde dieser Handrollstempel aus 5276 Wiehl 1 im Dezember 1990 abgeschlagen - UB "d" - es handelt sich hier wie man sehen kann um einen Einschreiben Rückschein

Zum Schluß noch der folgende Handrollstempel aus 5372 Schleiden, Eifel 2 mit dem UB "c" aus dem Jahr 1989.



Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 16.03.2023 00:31:35 Gelesen: 101401# 1704 @  
@ Journalist [#1703]

"Handrollstempel aus Köln 1 mit dem UB "y"

Hallo Jürgen,

vielen Dank fürs zeigen der Handrollstempel, sowohl Schleiden wie auch Wiehl sind so oft nicht zu finden.

Den Kölner kann man öfters finden, er scheint lange als Eingangs-/Transitstempel für Eilbriefe verwandt worden zu sein (neben einigen weiteren Handrollern die dort zeitgleich verwandt wurden, davon gab es damals nicht wenige). Der oder besser die UB lauten nicht "y" sondern "dy". Das "d" ist schwach zu erkennen. Hier weitere Beispiele dazu:






KÖLN 1 /dy / 5000, verschiedene Daten.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 16.03.2023 11:53:16 Gelesen: 101377# 1705 @  
Liebe "Handroller-Fans",

heute ein von mir beim Stöbern wieder entdecktes Briefstück, leider nur Briefvorderseite, aber zumindest für das Handrollstempel-Thema ein "Zuckerstückchen":



Handrollstempel (BA) BAHIA / 4a.s. vom 20.5.1934 auf Luftpostbrief von Bahia (Brasilien) über Köln nach Hamburg.

Der Handrollstempel ist ziemlich sicher aus deutscher Produktion, ein Klüssendorfstempel und damit wieder ein weiters Beispiel für die damals (in den 1930er Jahren) wenigen Exemplare dieses Stempeltyps die ins Ausland verkauft wurden.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 18.03.2023 00:07:30 Gelesen: 101331# 1706 @  
Hallo zusammen,

heute ein inzwischen unter den noch im Einsatz befindlichen Handrollstempeln ein wahrer "Exot".



DEGGENDORF / p / 94469 vom 16.3.2023

Ein aktueller und heute auch auf meiner eingegangenen Tagespost abgerollter Handrollstempel mit Ortsnamen! Wo gibt es denn noch sowas (ein paar wenige haben ja noch überlebt, aber der hier auch noch in der aktuellen blauen Stempelfarbe)?

Den gibt es, noch, in Deggendorf bei der dortigen Postbank. Sein "Überleben" ist einem rührigen Angestellten der DPAG zu verdanken, der diesen Stempel bis heute pflegt, im täglichen Schaltereinsatz noch verwendet und sich dafür über Umwege aus einem Briefzentrum auch eine blaue Farbwalze besorgt hat (die DPAG versorgt die Postbank damit schon lange nicht mehr). Ein wahrscheinlich einzigartiger Fall, Handrollstempel schlummern wahrscheinlich noch bei der einen oder anderen Postbank im Tresor ihren Dornröschenschlaf und warten vergebens, dass ein Prinz kommt und sie wach küsst. Aber leider sind die Tage dieses Handrollstempels jetzt auch gezählt. Nächste Woche wird die Deggendorfer Postbank, im Rahmen des "Postbank-Vernichtungs-Programms" der Deutschen Bank für immer ihre Pforten schliessen und dann wird auch dieser Handrollstempel (Post-) Geschichte sein.

Viele Grüße,
Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 18.03.2023 08:33:41 Gelesen: 101311# 1707 @  
@ Shinokuma [#1698]

Ich habe zwei weitere Abschläge davon:



Viele Grüße
Carsten
 
Münchensammler Am: 18.03.2023 10:29:38 Gelesen: 101303# 1708 @  
@ filunski [#1706]

Hallo Peter,

ein schöner Bericht zu den modernen Raritäten, welche leider bald alle Geschichte sein werden.

Die geldgierige Geschäftspolitik der Deutschen Bank ist ekelhaft.

Interessant ist auch, dass nur DEGGENDORF ohne Postamtsnummer im Stempel steht.

Viel Grüße
Michi
 
bedaposablu Am: 18.03.2023 18:13:00 Gelesen: 101282# 1709 @  
Hallo miteinander!

Habe hier einen Stempel aus Dresden:



DRESDEN 24 / 8024 / rh vom 02.10.1990

Frage an die Spezialisten: Ist dies nun ein Handrollstempel oder ein Bandstempel ? Entwerter: 6 Striche waagerecht anschmiegend mit Unterbrechungen ?

In der Datenbank werden bei diesen Stempeln die 2 kleinen Unterbrechungen in den Strichen nicht für Voll genommen oder ? Habe diesen UB in der DB auch nicht gefunden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Heinrich3 Am: 18.03.2023 20:14:58 Gelesen: 101268# 1710 @  


Hier ein Rollstempel in rot aus Bolivien (Cochabamba). Leider sind für mich weder das Datum noch der obere Teil des Textes zu lesen. Die 2 Briefmarken sind aus 1983. Marken wurden schnell verbraucht wegen der Inflation, also dürfte das Stempeldatum in 1983 oder 1984 sein.

Kann jemand mehr lesen?
 
filunski Am: 19.03.2023 00:02:03 Gelesen: 101246# 1711 @  
@ bedaposablu [#1709]

"Ist dies nun ein Handrollstempel oder ein Bandstempel ?"

Hallo Klaus-Peter,

das ist ein typischer Handrollstempel der Deutschen Post der DDR, wie er noch bis zur Umstellung auf die fünfstelligen PLZ in Gebrauch war. Entwerter: 6 Striche waagerecht anschmiegend, ohne Unterbrechungen, diese sind Bauart bedingt, links und rechts vom Stempelkopf waren diese auf das Einsatzstück des Stempelkopfs graviert, der Rest auf das auswechselbare Einsatzstück des Entwerterteils.

Dein Stempel hier ist ein außerordentlich sauberer und gut lesbarer Abschlag wie man sie zum Ende der DDR Zeit nur noch selten fand, Tinte gab es damals nicht mehr so üppig!

Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 19.03.2023 00:26:00 Gelesen: 101242# 1712 @  
Hallo Peter,

was die Tintenknappheit zum Ende der DDR hin anbelangt, stimme ich Dir zwar prinzipiell zu, vermute aber, dass die knappen Bestände einen Tag vor der Wiedervereinigung (der Stempel datiert vom 2.10.1990) wahrscheinlich bereits aus dem Westen großzügig aufgefüllt worden waren.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Carsten Burkhardt Am: 19.03.2023 00:38:17 Gelesen: 101239# 1713 @  
@ Shinokuma [#1712]

Nur deshalb ist er ja auch so gut lesbar, im Gegensatz zu Hunderten anderen aus der Zeit 15 Jahre davor.

Viele Grüße
Carsten
 
filunski Am: 19.03.2023 00:42:09 Gelesen: 101237# 1714 @  
@ Shinokuma [#1712]

Hallo Gunther,

kann durchaus sein und in dem Fall lässt sich so der gute Abschlag erklären! ;-)

Leider scheint dies aber, zumindest bei Handrollstempeln, eher die Ausnahme gewesen zu sein. Mag vielleicht auch daran liegen, dass man hier ja nicht nur ein Stempelkissen neu tränken musste, sondern die kompletten Farbwalzen des Handrollstempels auszutauschen waren. Leider kenne ich nur zuviele Beispiele von DDR Handrollern aus den 1991-er bis 1993-er Jahren die alles andere als schön waren.

Herzlichen Gruß,
Peter
 
filunski Am: 19.03.2023 13:44:00 Gelesen: 101208# 1715 @  
Hallo zusammen,

heute mal wieder ein kleines "Schmankerl aus München" welches mir erst gestern zuging.

Eine Postkarte an den DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat) zur Teilnahme an der Aktion "Zu schnell...ist schnell zu spät" aus dem Jahre 1990. Die Aktion war anscheinend für Dienststellen (Ämter etc.) gedacht. Der Absender meiner Karte war eine Dame vom Postgiroamt München. Beim Postgiroamt hatte nicht nur die Dienststelle der Teilnehmerin einen eigenen Dienststellenstempel, sondern zur Entwertung wurde auch ein eigener Handrollstempel des Postgiroamts verwendet.



MÜNCHEN PGIROA / f / 8000 vom 21.12.1990

Viele Grüße,
Peter
 
peno Am: 20.03.2023 10:22:43 Gelesen: 101165# 1716 @  
@ filunski [#1715]

Ist ein Knaller!
 
Münchensammler Am: 20.03.2023 16:09:50 Gelesen: 101145# 1717 @  
@ filunski [#1715]

Ein toller und auch sicher sehr seltener Handrollstempel! Auch noch auf einer Postkarte!
 
bedaposablu Am: 20.03.2023 20:47:35 Gelesen: 101127# 1718 @  
Hallo miteinander!

Bin gerade beim Aufarbeiten meines Fundus und habe diesen Brief mit HR gefunden. Kein Fund in der Datenbank!



Da der Umschlag übergroß nur ein Scann Ausschnitt. Handrollstempel HAMBURG 50 / cn / 22767 vom 03.07.1996

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 20.03.2023 22:54:00 Gelesen: 101116# 1719 @  
@ peno [#1716]
@ Münchensammler [#1717]

Hallo ihr beiden,

das sehe ich genauso! ;-)

Aus gleicher Quelle noch so ein nicht alltäglicher Handrollstempel auf Preisausschreibenkarte:



HAMBURG OPD / b / 2000
vom 19.12.1990

Ein Handrollstempel der Oberpostdirektion und der auf einer Preisausschreibenkarte. Aus welcher Schublade der sich wohl in den normalen Postbetrieb verirrt hatte?

Viele Grüße,
Peter
 
epem7081 Am: 21.03.2023 08:50:36 Gelesen: 101087# 1720 @  
Hallo zusammen,

hier ein "Langstreckenläufer" aus dem BZ 38 der dank des klaren unteren Teilabschlags eine Datenbestimmung auch für den oberen Stempelkopf möglich macht: BRIEFZENTRUM 38 / bi vom 30.10.2007



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
bedaposablu Am: 21.03.2023 19:44:23 Gelesen: 101062# 1721 @  
Hallo miteinander!

Noch 3 HR mit nicht alltäglichen UB´s:



BRIEFZENTRUM 49 / o hier mit einem kleinen "o" mit Datum 29.04.2004



BRIEFZENTRUM 68 / g mit Datum 05.04.2004



BRIEFZENTRUM 99 / m mit Datum 11.12.20020

Dieser Stempel befindet sich auf einem leicht beschädigtem Brief, der von der Deutschen Post wieder zugeklebt wurde.

Alle Stempel nur 1 x in der Datenbank bisher gefunden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 22.03.2023 21:21:23 Gelesen: 101032# 1722 @  


Handrollstempel WIESBADEN 1 / zh / 65185 vom 16.10.1995

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 22.03.2023 23:42:04 Gelesen: 101020# 1723 @  
Hallo zusammen,

zur Abwechslung mal wieder einen wirklich ungewöhnlichen und m.E. sehr seltenen Handrollstempel aus dem Ausland, aus Chile.

Dazu der Beleg, ein Luftpostbrief von Santiago de Chile nach Nürnberg vom 26. April 1982.



Der Handrollstempel in roter Farbe mehrfach zur Entwertung der Frankatur abgerollt, hier im Detail:



SERV. AEREO-DESP. / STGO-CHILE vom 26.04.1982

Rätsel gibt mir die Inschrift oben auf, SERVICIO AEREO ist noch eindeutig. Der Zusatz DESP. (ermittelt bei starker Vergrößerung aus allen verfügbaren Fragmenten des Belegs - könnte aber auch anders heißen) könnte für "despegue" = abheben (starten, Abflug etc., eventuell auch Postabgang), stehen? Leider habe ich keinen auch nur annähernden Stempel irgendwo gefunden.

Kennt vielleicht jemand die Lösung oder hat eine Idee dazu? Würde mich über alle Kommentare dazu freuen.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 23.03.2023 17:30:04 Gelesen: 100990# 1724 @  
Hallo miteinander!

Heute mal in meinem Fundus der DS-Frauen gewühlt:



Handrollstempel BRÜHL, RHEINL 1 / ai / 50321 mit Datum 10.03.1997



Handrollstempel OSCHERSLEBEN / i / 39387 mit Datum 14.08.1995



Handrollstempel WEGBERG 1 / f / 41844 mit Datum 23.11.1993

Bis auf Oschersleben sind diese HR mit diesen UB´s (noch) nicht in der Datenbank.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 24.03.2023 00:00:49 Gelesen: 100968# 1725 @  
Hallo zusammen,

heute mal eine andere Betrachtung zu den Handrollstempeln.

Handrollstempel erscheinen ja oft in nicht sehr guter Qualität, bedingt natürlich durch die oft unebene Oberfläche von dickbauchigen Kuverts, Päckchen u.ä. wofür sie ja schliesslich hauptsächlich geschaffen und verwendet wurden. Wenn sie dann auch noch nur so abgerollt wurden, dass der Stempelkopf nur einmal abgedrückt wurde und das auch noch undeutlich, fällt die genaue Bestimmung manchmal schwer. Wie schön und hilfreich sind dann doch längere Abschläge mit zwei sichtbaren Stempelköpfen, die findet man auch gar nicht so selten.

Seltener sind dann schon Abschläge mit drei Stempelköpfen, so wie hier:



STUTTGART 1 / gc / 7000 vom 21.10.1988

So etwas findet man nur auf recht großen Umschlägen wie das folgende Beispiel zeigt:



MÜNCHEN 2 / sk / 8000 vom 12.10.1988, hier rückseitig als Ankunftstempel auf einem Eilbrief.

Wirklich selten, und ich habe erst einen solchen Abschlag auf gelaufener Post gefunden, sind mehr als drei Stempelkopfabschläge. Zwar nicht komplett, aber zumindest noch im Ansatz zu sehen ist der vierte Stempelkopfabdruck auf diesem Eilbrief:



FREISING 1 / l / 8050 vom 12.10.1988 als Aufgabestempel auf diesem Brief an das Deutsche Patentamt in München.

Viele Grüße,
Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 24.03.2023 16:41:00 Gelesen: 100917# 1726 @  
@ filunski [#1725]

Tja, wie wahr. Ich habe viele derartige Stempel auf der Rückseite von Sammlerbriefen aus der DDR in den Westen gefunden. Durch das hohe Porto, wenn man ganze Sätze draufklebt, haben findige Sammler häufig eine Not aus der Tugend gemacht und von der Rolle einen Eilsendungs-Aufkleber draufgemacht. Nebeneffekt: Viele Stempel. Leider nie welche aus meinem Sammelgebiet, sondern nur aus dem Westen.

Viele Grüße
Carsten
 
bedaposablu Am: 24.03.2023 17:21:28 Gelesen: 100911# 1727 @  
Hallo miteinander!

Da kann man doch immer wieder seinen Fundus durchsuchen und entdeckt manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht:



Da wird immer wieder durchgesehen und merkt gar nicht was man vor sich hat. Hier ein Briefausschnitt, da Umschlag sehr groß, aus meinen früheren Arbeitszeiten.

Ja, ein BZ-Handrollstempel, aber aus welchem BZ, denn eine Angabe hinter "BRIEFZENTRUM" fehlt und Beginn und Ende sind auf gleicher Höhe?

BRIEFZENTRUM / a mit Datum 17.06.1996

Siehe auch: "Briefzentren und ihre schwarzen Stempel" [1]

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/315983
 
bedaposablu Am: 25.03.2023 16:39:53 Gelesen: 100883# 1728 @  
@ bedaposablu [#1727]

Hallo Peter und alle anderen!

Heute ein Handrollstempel aus Magdeburg:



Handrollstempel MAGDEBURG BPA / 3005 / ax vom 10.05.1991.

Dazu als Ergänzung der HR von Peter aus der Datenbank [1]. Gleicher HR mit UB "ax", aber aptiert, auch hier verdickt "MA" von Magdeburg.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/92972
 
bedaposablu Am: 27.03.2023 17:03:01 Gelesen: 100850# 1729 @  
@ bedaposablu [#1728]

Unscheinbar und erst auf den zweiten Blick erkannt:



Brief aus 09648 Sachsenburg nach 34114 Kassel mit Handrollstempel BRIFREGION 09 / bo vom 11.09.1995

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Journalist Am: 27.03.2023 17:31:17 Gelesen: 100848# 1730 @  
Hallo an alle,

dieser Tage beim Sortieren gefunden, einen alten Handrollstempel aus Kiel aus dem Jahr 1927:



Der Stempel stammt aus Kiel 1 mit den UB "r" und "a" - Datum 21.12.27 - 16 Uhr

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 27.03.2023 22:59:57 Gelesen: 100823# 1731 @  
@ Journalist [#1730]

Hallo Jürgen,

Glückwunsch zu dem schönen Beleg und danke fürs Zeigen!

Das ist einer der frühen, ersten serienmäßigen Handrollstempel nach dem Patent Breusch/Klüssendorf mit den flachen Wellen und noch ohne austauschbaren Entwertereinsatz und kleinerem Stempelkopf (Durchmesser ca. 22 mm). Eingesetzt wurde dieser Stempeltyp ca. ab Ende 1925. So häufig und so schön findet man die auch nicht jeden Tag.

Hier ist ein "Kollege" von deinem Handroller:



KIEL / r 1 r vom 21.01.1926

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 31.03.2023 23:36:25 Gelesen: 100758# 1732 @  
Liebe "Handroller",

mal wieder ins Ausland, diesmal nach Chile:



Luftpostbrief (Geschäftsbrief) von Santiago de Chile nach Brüssel im Juni 1961 entwertet mit Handrollstempel. Richtig deutlich wird die Besonderheit erst beim genaueren Hinsehen auf den Handrollstempel. Hier im Detail:



SANTIAGO / b / CHILE vom 27. 60.61

Zahlendreher (Einstellfehler) beim Monatsdatum, 60 statt richtig 06.

Der Handrollstempel selbst erinnert sehr an deutsche Handrollstempel und es würde mich nicht wundern, wenn er aus dem Hause Braungardt stammen würde.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 01.04.2023 00:33:06 Gelesen: 100748# 1733 @  
Lieber Peter,

vielleicht solltest Du bei Gelegenheit mal eine gute Brille in Erwägung ziehen.

Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die Stempelkuriosität denn doch als gewöhnliche Datumsangabe.

Ich lese dort ziemlich deutlich 2 AGO 61 (AGO wie AGOSTO = AUGUST).

Aber trotzdem ein schönes und relativ seltenes Exemplar.

Schönen Dank fürs Zeigen und schönes Wochenende!

Und natürlich ganz herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 01.04.2023 00:37:44 Gelesen: 100747# 1734 @  
@ Shinokuma [#1733]

Lieber Gunther,

oh je, du hast Recht, ich glaube ich muss mal meine Brille wieder putzen! :-(

Das hätte aber auch zu schön gepasst! Danke für die Korrektur.

Herzliche Grüße,
Peter

PS: das sollte kein Aprilscherz sein, der versteckt sich (noch) woanders im Forum. ;-)
 
Stefan Am: 02.04.2023 13:17:25 Gelesen: 100683# 1735 @  
Der nachfolgende Beitrag erschien im Forum eben im Sehenswürdigkeiten-Thema, passt allerdings auch gut hierher:

Nachfolgend eine Einzelfrankatur der Mi-Nr. 1691 - die Ausgabe zu 700 Pf. vom 16.09.1993, Motiv "Deutsches Theater" in Berlin. Zu DM-Zeiten (bis 31.12.2001) stellte diese Briefmarke die höchste Nominale einer bundesdeutschen Briefmarke dar:



Nachnahmesendung vom 28.12.1993 aus 30419 Hannover nach 36151 Burghaun

Das verklebte Porto zu 700 Pf. setzt sich aus der Portostufe von 400 Pf. für eine Sendung bis 1000g + 300 Pf. Nachnahmeentgelt (hier ein Betrag von 89,00 DM) zusammen. Zur Entwertung der Frankatur wurde der Handrollstempel von 30159 Hannover 3 verwendet und ist trotz des unebenen Untergrunds (wattierter Umschlag) recht sauber abgerollt worden (Unterscheidungsbuchstabe vermutlich be oder de).



Gruß
Stefan
 
Shinokuma Am: 02.04.2023 14:00:17 Gelesen: 100678# 1736 @  
@ Stefan [#1735]

Hallo Stefan,

ein wirklich schöner Bedarfsbeleg, der auch sehr gut in den Thread "Deutsche Handrollstempel mit 5-stelliger Postleitzahl und Ortsnamen" gepasst hätte. Der wird leider schon seit dem vergangenen November nicht mehr neu bestückt.

Die UB Deines Belegs sind übrigens ziemlich eindeutig be.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Stefan Am: 02.04.2023 16:23:59 Gelesen: 100660# 1737 @  
@ Shinokuma [#1736]

ein wirklich schöner Bedarfsbeleg, der auch sehr gut in den Thread "Deutsche Handrollstempel mit 5-stelliger Postleitzahl und Ortsnamen" gepasst hätte. Der wird leider schon seit dem vergangenen November nicht mehr neu bestückt.

Erledigt ;-)

Gruß
Stefan
 
Journalist Am: 04.04.2023 19:35:31 Gelesen: 100604# 1738 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren habe ich dieser Tage ein Einschreiben aus Zülpich gefunden, das mit einem Handrollstempel entwertet wurde:



Die Stempeldaten lauten 5352 Zülpich 1 7.2.92 UB "d"

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 05.04.2023 19:24:56 Gelesen: 100567# 1739 @  
Hallo an alle,

der folgende Handrollstempel war auf der Rückseite eines Eilbriefs:



Er stammt aus 5300 Bonn 2 mit dem UB "al" aus dem Jahr 1988

Viele Grüße Jürgen
 
DERMZ Am: 15.04.2023 17:01:14 Gelesen: 99793# 1740 @  
Guten Tag,

der Querulant aus dem südlichen Süden meldet sich mit einem "Handroller" zu Wort, der so gar nicht ins Thema passen will - man entschuldige bitte.



Er ist auf einer QSL-Karte des Bayerischen Rundfunks verewigt, passt daher wirklich nur sehr bedingt. Hier noch zur Ergänzung die Rückseite, es ist die Bestätigung, daß der BR gehört worden ist (allerdings mehr oder minder blanko).



Beste Grüße Olaf
 
bedaposablu Am: 16.04.2023 17:44:38 Gelesen: 99757# 1741 @  
Hallo miteinander,

da hatte ich doch heute Vormittag gedacht ich habe hier einen schönen HR-oder Bandstempel mit unterschiedlichen Werbeklischees ergattert:



Pustekuchen, nach genauerer Betrachtung mit der Lupe und nach Suche in der Stempeldatenbank! Hier hat wohl ein Scherzkeks oder Gelangweilter ein eigenes Werbeklischee mittels Tinte in Form von Sägezähnen zwischen den waagerechten Strichen gemacht.

Ist so etwas auch für die Datenbank geeignet, da ich diesen Stempel in der DB nur einmal gefunden habe?

BERLIN NW /f 40 f vom 18.03.1916

Mit freundlichen Grüßen aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 16.04.2023 18:59:38 Gelesen: 99749# 1742 @  
Hallo Klaus-Peter,

den Stempel kannst Du natürlich gerne in die Stempeldatenbank einstellen; dann aber bitte mit der richtigen Klassifizierung als Maschinenstempel.

Denn der von Dir gezeigte Berlin-Stempel ist definitiv kein Handrollstempel, sondern stammt von einer sogenannten Bandstempelmaschine, was man u.a. daran erkennen kann, dass die waagerechten Striche sich nicht an die Stempelköpfe anschmiegen.

Trotzdem danke fürs Zeigen!

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 16.04.2023 19:40:56 Gelesen: 99735# 1743 @  
@ bedaposablu [#1741]
@ Shinokuma [#1742]

"Ist so etwas auch für die Datenbank geeignet?"

"den Stempel kannst Du natürlich gerne in die Stempeldatenbank einstellen"


Hallo Klaus-Peter,

ich muss da Gunther leider widersprechen.

Der ganz richtig als Maschinen- (Band-) Stempel erkannte Abschlag ist so absolut datenbankuntauglich. Die künstlerische "Ergänzung" ist leider ein striktes Ausschlußkriterium.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 16.04.2023 19:57:59 Gelesen: 99731# 1744 @  
@ Shinokuma [#1742]
@ filunski [#1743]

Na gut, habe ich mir auch gedacht!

Dafür jetzt noch dieser Bandstempel aus Magdeburg:



MAGDEBURG / * 1 * vom 06.05.1925

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 19.04.2023 20:25:03 Gelesen: 99670# 1745 @  
@ filunski [#1077]

Dieser Päckchenfreistempel aus Essen war bisher nur als S/W-Kopie aus der Literatur bekannt. Nun bin ich durch einen Zufall an das Original gelangt.



(22a) Essen 1 Päckchengebühr bezahlt, 05.2.56 -19, mit Werbung der Fa. F.W. Burmeister für Rosenthal Porzellan.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
peno Am: 20.04.2023 10:24:05 Gelesen: 99633# 1746 @  
@ Jürgen Witkowski [#1745]

Herzlichen Glückwunsch zu dem Fang!

Liebe Grüße
peno
 
filunski Am: 20.04.2023 14:23:46 Gelesen: 99616# 1747 @  
@ Jürgen Witkowski [#1745]

Hallo Jürgen,

kann mich da auch nur mit Glückwünschen zu dem "Fang" anschliessen! ;-)

Und dann auch noch so einen sauberen Abschlag!

Danke fürs Zeigen.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 21.04.2023 00:00:07 Gelesen: 99579# 1748 @  
@ Jürgen Witkowski [#1745]

Verehrte Handrollstempel-Fans,

hier ein ganz besonderer Handrollstempel-Leckerbissen, der bislang auch der Studiengruppe noch nicht vorlag:



45141 ESSEN / sy / Nachträglich / entwertet vom 11.11.97

Nicht normkonforme Inschrift im Stempelkopf.

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 21.04.2023 17:37:22 Gelesen: 99525# 1749 @  
@ filunski [#1748]

Dann will ich auch einmal in mein "Essener Schatzkistchen" greifen und den nicht sehr häufigen Handroller.

(22a) Essen 1 / Nachträglich entwertet vom 25.9.56 zeigen.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 21.04.2023 22:29:00 Gelesen: 99499# 1750 @  
Weil ich die Essener Handrollstempel gerade zur Hand habe, will ich noch einen weiteren davon zeigen. Nachdem der Handstempel Essen-Kray 1 l die Marke kaum getroffen hat, leistete der Handrollstempel anschließend ganze Arbeit und nutzte die volle Breite des Briefumschlages aus.



Essen-Kray 1 g vom 18.9.62, Postleitgebietszahl aptiert.

Den ursprünglichen Stempel habe ich auch noch gefunden und will ihn euch nicht vorenthalten.



(22a) Essen-Kray 1 g vom 21.5.62

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 22.04.2023 17:18:24 Gelesen: 99463# 1751 @  
Heute möchte ich zwei Postfreistempel zeigen, bei denen statt der Uhrzeit der Wert der Freimachung auf der Datumswalze eingestellt werden konnte.



(22a) Essen 1 / vw / Bezahlt vom 15.11.1958 mit Freimachungswert 25 Pf



(22a) Essen 1 / xy / Bezahlt vom 16.12.59 mit Freimachungswert 15 Pf

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
peno Am: 23.04.2023 09:17:33 Gelesen: 99422# 1752 @  
@ Jürgen Witkowski [#1751]

Lieber Jürgen,

mit deinen Stempelraritäten von Essen müsstest Du doch die "Essener Stempelkladde" fortführen!

Liebe Grüße
Peter
 
filunski Am: 23.04.2023 11:16:54 Gelesen: 99408# 1753 @  
Hallo zusammen,

mal wieder eine Neuentdeckung:



STADTOLDENDORF / e vom 10.04.1956 mit Werbung "Vergiß nicht Straße / und Hausnummer / anzugeben!" (Bochmann MS 97).

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Zalaszewski Am: 23.04.2023 13:48:17 Gelesen: 99398# 1754 @  
Hallo Peter,

ein sehr schöner Abschlag und somit wieder ein Serienstempel im Bochmann-Katalog belegt, der bislang so noch nicht vorlag.

Viele Grüße
Jürgen
 
bedaposablu Am: 24.04.2023 18:57:28 Gelesen: 99354# 1755 @  
Hallo miteinander!

Hier ein Brief aus meiner DDR-Berufszeit:



HR MAGDEBURG BPA / 3005 / av vom 11.03.1986

Was hier auffällt ist der Beginn und das Ende der Bezeichnung unterhalb der Datumszeile. Wer kann hier mehr zu diesem Stempel sagen? Im Internet und in Datenbanken nichts gefunden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 25.04.2023 09:06:08 Gelesen: 99325# 1756 @  
Handrollstempel mit zugeführter Postleitgebietszahl im Obersegment



DRESDEN N6 (10a) / m

ebenfalls belegt am 22.02.54, dort ist die (10a) aber nicht mehr lesbar:



Viele Grüße
Carsten
 
filunski Am: 28.04.2023 00:06:08 Gelesen: 99258# 1757 @  
@ Carsten Burkhardt [#1756]

Hallo Carsten,

interessante Aptierung der PLGZ, danke fürs zeigen!

Gleich noch ein auch nicht häufiger Handrollstempel aus der DDR und auch noch selten schön und sauber abgerollt:



WITTENBERG / b / LUTHERSTADT 5 vom 08.03.1958

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 28.04.2023 20:20:10 Gelesen: 99210# 1758 @  
Hallo miteinander!



BERLIN BPA / ag / 10243 vom 05.09.1994

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 30.04.2023 11:13:07 Gelesen: 99099# 1759 @  
Ein weiterer Handrollstempel aus Essen, der vornehmlich in der frühen Nachkriegszeit im Postamt Essen 13 verwendet wurde, hier auf einem Einschreiben.



Essen 13 c vom 14.11.46

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 01.05.2023 21:27:15 Gelesen: 98820# 1760 @  
Ebenfalls aus dem Jahr 1946 stammt ein guter alter Klüssendorf-Handrollstempel, der dem Erhaltungsgrad nach zu urteilen recht wenig benutzt wurde. Lediglich die Feststellklammer für die Datumswalze scheint ausgeleiert zu sein.



Hattingen * (Ruhr) * vom 8.6.46 10-14

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Journalist Am: 02.05.2023 14:50:28 Gelesen: 98637# 1761 @  
Hallo an alle,

ich möchte hier heute zwei Handrollstempel zeigen, zuerst einen aus Köln 1 mit dem UB "mw" vom 31.5.76:



Wobei ich mir beim zweiten Blick nicht so sicher bin, ob es doch ein Bandstempel ist ?

Auch beim zweiten Exemplar aus Spanien könnte es sich um einen Handrollstempel handeln, da dieser mitten auf der Rückseite eines Briefes als Eingangsstempel genutzt wurde.



Vielleicht liege ich aber doch bei beiden falsch ?

Viele Grüße Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 02.05.2023 15:05:44 Gelesen: 98636# 1762 @  
@ Journalist [#1761]

Dein zweiter Blick hat Dich beim ersten Stempel nicht getäuscht. Es handelt sich um einen Klüssendorf-Bandstempel. Dein zweiter Stempel hält auch dem zweiten Blick stand, es ist ein typischer spanischer Handrollstempel.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
oskar02 Am: 02.05.2023 16:42:24 Gelesen: 96377# 1763 @  
Chamäleon-Stempel

Hallo,

heute fiel mir etwas Seltsames in die Hände: Ein Handrollstempel des BZ 13 vom 25.07.1996 bei dem im Verlauf des Abschlages ein Farbwechsel von schwarz nach blau und wieder nach schwarz erfolgt.



Deshalb habe ich scherzhafterweise diese Überschrift gewählt. Es ist mir völlig unerklärlich, wie so etwas zustande kommt, da ja 1996 an blaue Stempelfarbe noch gar nicht gedacht wurde. Kennt noch jemand eine solche Kuriosität?

Mit den besten Grüßen
Peter (Oskar02)
 
Bart Am: 03.05.2023 09:19:20 Gelesen: 96334# 1764 @  
Hallo Peter,

auf dem scan sieht es violett aus oder täuscht das?

Ich meine, Stempel bei mir gesehen zu haben, die violett verschmiert, verlaufen oder verwaschen waren, vielleicht war da Feuchtigkeit im Spiel, ist nur so eine Vermutung von mir. Ich werde bei mir suchen, vielleicht finde ich die dort wieder.
 
oskar02 Am: 03.05.2023 16:27:46 Gelesen: 96296# 1765 @  
Hallo Bart, danke für deine Antwort. Ich habe mir das Original noch einmal angesehen, es ist meiner Meinung nach blau. Ich habe den Stempel auch bei Philastempel eingestellt, dort ist er größer und es ist noch besser zu sehen.



Gruß Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 03.05.2023 22:55:29 Gelesen: 98323# 1766 @  
Wer bei der damals noch als Behörde geltenden Bundespost Briemarken erwarb, konnte auf Verlangen eine Bescheinigung über den Bezug von Postwertzeichen bekommen.



Dieses Exemplar wurde liebevoll mit dem Handrollstempel 43 Essen 115 h vom 21.-6.76 -18 versehen. Auf der Rückseite gab es gleich noch einen Hinweis, dass man seine Postsendungen vormittags oder in den frühen Nachmittagsstunden einliefern möge. Das Ziel hat der Postkunde an diesem Tag wohl mit der Uhrzeit 18 Uhr klar verfehlt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Formulare der Post "]
 
Jürgen Witkowski Am: 09.05.2023 18:32:54 Gelesen: 95125# 1767 @  
In Kolumbien wurde mehrere Handrollstempel verwendet, die mehrsprachige Werbung hatten.



Dieser Stempel aus Bogota vom 18. Januar 1934 ist dabei ein zweifacher Rekordhalter. Er wurde 14 Jahre lang, zwischen 1931 und 1945 eingesetzt. Die Laufzeiten der anderen kolumbianischen Handrollstempel waren deutlich kürzer. Rekordverdächtig ist auch die Werbung für den "besten milden Kaffee" in fünf verschiedenen Sprachen, die man bei diesem Exemplar perfekt lesen kann.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 11.05.2023 20:00:09 Gelesen: 94438# 1768 @  
Aus Äthiopien ist mir bisher nur ein Handrollstempel bekannt. Der Stempel wurde als Erstagsstempel genutzt. Mein frühester Nachweis stammt aus dem Jahr 1963. Nun habe ich eine Verwendung in 1969 entdeckt.



Addis Ababa Ehtiopia 10 - 4 - 69

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
volkimal Am: 11.05.2023 21:37:05 Gelesen: 94405# 1769 @  
@ Jürgen Witkowski [#1767]

Hallo Jürgen,

ein sehr interessanter Stempel. Er würde auch sehr gut ins Thema "Zweisprachige und mehrsprachige Stempel Weltweit ohne Deutsch u Italien" passen. Dort ist bisher nur ein einziger fünfsprachiger Stempel zu sehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Jürgen Witkowski Am: 12.05.2023 20:57:45 Gelesen: 94196# 1770 @  
Der ungarische Beleg ist zwar nur zweisprachig, dafür aber ein echter Eyecatcher. Der Handrollstempel mit dem in meinen Augen optisch sehr ansprechenden Stempelkopf von Budapest wirbt für die Internationale Ausstellung für Menschenschutz von Mai bis August 1926. Sehr viel schöner kann man einen Handrollstempel kaum platzieren.



Budapest 4 vom 30. April 1926

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 12.05.2023 22:31:57 Gelesen: 94178# 1771 @  
@ Jürgen Witkowski [#1770]

Hallo Jürgen,

wirklich ein echtes Prachtstück, danke für die Präsentation!

Da sage nochmal Einer Handrollstempel wären "zweit- oder gar drittklassig" oder sogar nicht sammelnswert. Solch einen schönen Beleg muss man auch erst mal finden! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 13.05.2023 23:45:49 Gelesen: 93824# 1772 @  
Hallo zusammen,

heute mal eine ganz triviale Preisausschreibenkarte:



Aber sehr schön mit einem Handrollstempel entwertet: MEUDT / c / 5431 vom 11.08.1989

Sehr oft wird man diesen wohl nicht mehr finden. Der Ort hatte noch nicht mal 2.000 Einwohner und das sicher eher kleine Postamt war trotzdem mit einem Handrollstemppel ausgestattet. Ob der Postbeamte dort besonderen Gefallen am seinem Handrollstempel hatte wissen wir nicht, aber an diesem Tag hatte er vielleicht mehrere dieser Preisausschreibenkarten bekommen und nützte zur Entwertung den Handroller.

Viele Grüße,
Peter
 
Nordluchs Am: 14.05.2023 08:38:14 Gelesen: 93703# 1773 @  
@ filunski [#1772]

Hallo zusammen,
Hallo Peter,

stelle hier einen vermutlich seltenen Handrollstempel von Hamburg vor.

Es fanden sich in der Datenbank, wenn ich richtig recherchiert habe, nur 2 Handrollstempel mit Hamburg 12, UB _M_ aber aus dem Deutschen Reich. Ein Beispiel siehe: [1]. Der Handrollstempel auf dem Brief per Eilzustellung vom 15.11.1962 nur mit Unterscheidungsbuchstabe _ W _ ist nicht gelistet und machte mich neugierig. Daher hier Vorder– und Rückseite eingestellt.



7 Handstempel mit der nicht häufigen Ortsbezeichnung Hamburg 12 sind in der Datenbank aufgeführt [2]. Ebenso einen Handrollstempel Hamburg 12 aber mit der Postleitzahl 2 Hamburg. Der Einsteller (Wheilmann) teilte mit, dass sich das Postamt im Ortsteil Hamburg-Neustadt (Stadtmitte) befand.

Viele Grüße

Hajo

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/424526
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/442709
 
filunski Am: 16.05.2023 00:01:00 Gelesen: 93035# 1774 @  
Hallo zusammen,

manchmal stolpert man beim Stöbern über bislang nicht beachtete oder unentdeckte Besonderheiten. So erging es mir gestern beim "Aufräumen" im Stempelarchiv der Studiengruppe Handrollstempel.

Dabei stiess ich auf diesen Handroller:



● WEDEL (HOLSTEIN) ● vom 3.1.1946

Zweifelsohne ein Handroll- und kein Maschinenstempel. Im Stempelkopf nur der Ortsname, kein UB und (fast) nichts weiter. Kein Wellenentwerter, sondern Striche. Wie bei den typischen Handrollstempeln der Deutschen Post der DDR. Der Abdruck datiert aber von 1946 und außerdem passt die Form des Stempelkopfs, Zweikreisstegstempel, nicht zu den DDR-Handrollern die es nur mit Kreisstempel mit Sehnensegment unten gab. Mal ganz davon abgesehen, dass Wedel niemals in der DDR lag! Auffällig aber die Punkte links und rechts vom Ortsnamen im Stempelkopf.

Was haben wir hier denn nun?

Sehen wir uns doch mal diesen Handroller an [1]:



● WEDEL (HOLSTEIN) ● / Päckchengebühr bezahlt vom 20.12.1932

Den hat uns Hajo (Nordluchs) auch in die Datenbank hochgeladen [2]:



● WEDEL (HOLSTEIN) ● / Päckchengebühr bezahlt vom 28.2.1933, in für diese Stempel ungewöhnlicher schwarzer Farbe.

Damit kommen wir auf die richtige Spur. Der Stempel wurde, wohl in der vom Mangel geprägten unmittelbaren Nachkriegszeit umgearbeitet um ihn als normalen Handrollstempel zu verwenden. Der Stempelkopf wurde aptiert und der Entwertereinsatz ausgetauscht. Statt des früheren Werbeeinsatzes wurde ein Strichentwerter eingebaut. Oft verwendet wurde er wohl nicht, uns liegt nur ein einziger Beleg damit vor.

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/274123
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/292696
 
filunski Am: 29.05.2023 23:44:45 Gelesen: 88785# 1775 @  
Hallo zusammen,

heute nur ein kleiner Ausschnitt, aber mit sehr interessantem Handrollstempel:



WERNIGERODE / f vom 15.09.1955

Sieht ja nicht sehr spektakulär aus, ist aber dennoch ein interessantes Stück. Es handelt sich hier um einen Handrollstempel aus der ersten serienmäßigen Produktion (Patent Breusch/Klüssendorf). Zum ersten Mal gelistet wurde dieser Stempel bereits 1927. Damals hatte er unten noch zwei Sterne die später im Dritten Reich aptiert (entfernt) wurden. Eine so lange Verwendung dieses Stempeltyps, selbst bei der Deutschen Post der DDR, ist bemerkenswert!

Viele Grüße,
Peter
 
mumpipuck Am: 30.05.2023 00:17:10 Gelesen: 88775# 1776 @  
Hallo zusammen,

ich sortiere gerade einen gewaltigen aktuellen Posteingang der Jahre 2021 bis 2023. Darin befinden sich auch noch hie und da ein paar Handrollstempel der Briefzentren. Hat jemand Interesse an diesen Belegen (oder sonst irgendetwas Speziellem aus dieser Zeit). Dann schreibt mir ein Mail und ich bewahre die betreffenden Belege auf.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Bart Am: 31.05.2023 15:20:31 Gelesen: 88211# 1777 @  
@ filunski [#1829]


 
Bart Am: 31.05.2023 15:30:42 Gelesen: 88202# 1778 @  
@ Bart [#1777]

Hallo zusammen,

ich denke mal daß das ein Rollenstempel ist!? Ich wollte ihn erst unter "Motiv Waffen" posten, finde aber das er hier besser hin gehört.

War wohl eine angespannte Zeit damals. In der Hektik den Stempel verkehrt herum eingesetzt.

Gruß Dirk
 
filunski Am: 31.05.2023 16:42:52 Gelesen: 88171# 1779 @  
@ Bart [#1778]

Hallo Dirk,

ein schöner Kopfsteher, aber leider kein Handrollstempel.

Diese Stempel werden zwar manchmal auch als "Rollstempel" bezeichnet, es handelt sich aber um einen Maschinenstempel. Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und verschiedener Werbung, Fabrikat Klüssendorf.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 02.06.2023 21:25:33 Gelesen: 87444# 1780 @  
Liebe Freunde der Handrollstempel!

Soeben habe ich in die Stempeldatenbank folgendes, m.M.n. recht seltenes Exemplar eingestellt:



Er stammt vom Postamt 1000 Berlin 77, trägt die UB lf und datiert vom 10.4.83. Klingt zwar recht unspektakulär, in der Datenbank gibt es aber nur ein weiteres Exemplar vom PA 77; und der hat die UB ab.

Selbst habe ich bislang noch nie einen HRSt von diesem PA gesehen.

Vielleicht verrät uns einer der Berlin-Experten, wo sich dieses Postamt befindet bzw. befand.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
drmoeller_neuss Am: 02.06.2023 21:43:24 Gelesen: 87436# 1781 @  
@ Shinokuma [#1780]

Berlin 77 war die Postverzollungsstelle für Berlin. Es gibt auch Tagesstempel mit dem Zusatz "Postverzollungsstelle", siehe den Artikel unseres Mitgliedes Journalist. [1]

[1] http://www.jolschimke.de/34-veroeffentlichungen/deutsche-einheit.html?start=5
 
Journalist Am: 15.06.2023 16:06:42 Gelesen: 84427# 1782 @  
Hallo an alle,

in einem alten Album habe ich den nicht so gut erhaltenen Sechserblock vom Deutschen Reich gefunden:



Da er aber mit einem Handrollstempel aus Frankurt 1 (Main) am 24.5.22 entwertet wurde, möchte ich ihn hier doch zeigen.

Viele Grüße Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 15.06.2023 18:08:15 Gelesen: 84399# 1783 @  
@ Journalist [#1782]

Hinsichtlich der Annahme, dass es sich um einen Handrollstempel handelt, unterliegst Du leider einem Irrtum. Es ist der Abschlag einer Sylbe-Bandstempelmaschine mit drei Stempelköpfen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bernhard Am: 15.06.2023 23:17:00 Gelesen: 84297# 1784 @  
@ Jürgen Witkowski [#1783]

Hinsichtlich der Annahme, dass es sich um einen Handrollstempel handelt, unterliegst Du leider einem Irrtum. Es ist der Abschlag einer Sylbe-Bandstempelmaschine mit drei Stempelköpfen.

Hallo Jürgen,

das stimmt natürlich. Dieser Sylbestempel wurde aber auch als Handrollstempel verwendet. Ob auch im Falle des Sechserblocks lässt sich hier nicht nachweisen.

Anhängend ein Beleg aus dem Archiv der Studiengruppe Handrollstempel:



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 16.06.2023 00:08:38 Gelesen: 84286# 1785 @  
@ Journalist [#1782]
@ Jürgen Witkowski [#1783]
@ bernhard [#1784]

Hallo zusammen,

interessanter Fall, bei dem durchaus mal wieder Diskussionsstoff entsteht. ;-)

Jürgen [#1783] und Bernhard [#1784] haben beide Recht. Es handelt sich um die (Maschinen)-Walze eines dreiköpfigen Sylbe-Stempels. Aber wurde er jetzt durch die Bandstempelmaschine oder mittels eines provisorischen, selbst gebauten Handrollstempels, so wie zweifelsohne bei Bernhard [#1784] zu sehen, aufgebracht?

Anhand des vorliegenden Sechserblocks ohne Beleg nicht zufriedenstellend nachzuweisen.

Aber, die umgebauten Sylbe-Walzen und ihre Verwendung als provisorische Handrollstempel bei verschiedenen großen Postämtern (Frankfurt, Leipzig, Stuttgart, München, Nürnberg) erfolgte erst in der Hochinflation, um Massenfrankaturen schneller entwerten zu können. Nachgewiesener Einsatz ist bisher erst ab. ca. August 2023 dokumentiert. Der Sechserblock datiert aber vom Mai 2022, daher tippe ich hier auch auf Maschinenstempel.

Ich tippe nicht nur, ich bin mir sicher, dass es ein Maschinenstempel ist. Es liegt in der Datenbank dieser Stempel als Maschinenstempel mit Datum 25.7.2022 vor [1] und ich nehme nicht an, dass die Walze wieder umgebaut wurde. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/436128
 
bedaposablu Am: 16.06.2023 06:27:03 Gelesen: 84215# 1786 @  
Hallo Peter,

wird der Stempel heute noch benutzt? Wegen 2022 und 2023? Natürlich ist 1922 und 1923 gemeint!

Viele morgendliche Grüße!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 16.06.2023 09:54:17 Gelesen: 84179# 1787 @  
@ bedaposablu [#1786]

Hallo Klaus-Peter,

war wohl schon etwas spät als ich den Beitrag schrieb! :-(

Danke für die Korrektur, stimmt natürlich. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 16.06.2023 15:55:41 Gelesen: 84097# 1788 @  
@ Jürgen Witkowski [#1783]
@ bernhard [#1784]
@ filunski [#1785]

Hallo Jürgen, Bernhard und Peter,

danke für die ergänzenden Anmerkungen, das es in diesem Fall nicht immer so einfach nachweisbar ist, ob es nun ein Maschinenstempel (Sylbe) war oder nur die umgebauten Walzen benutzt wurden, auf alle Fälle habe ich wieder was gelernt - danke

viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 17.06.2023 00:07:49 Gelesen: 83970# 1789 @  
Hallo zusammen,

Handrollstempel aus Ungarn hatten wir ja schon mal hier im Thema. Gerade die älteren Exemplare aus den 1920/1930-er Jahren sind sehr schöne, ja mit der schönsten, Handrollstempel überhaupt. Man findet diese meist auf philatelistischen Belegen. Umso schöner solch einen Abschlag auch mal auf einem reinen Bedarfsbeleg zu finden:



Geschäftsbrief aus der ungarischen Stadt Kecskemét nach Budapest vom 26. April 1935.

Hier der Handrollstempel mit Werbung im Detail:



KECSKEMET / U vom 26. Apr 1935

Der Werbetext wirbt für die "berühmte Kecskemeter Woche" das "Hírös hét" Festival, ein traditionelles Weinfest.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 26.06.2023 00:00:15 Gelesen: 82025# 1790 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich mal etwas Anderes zum Thema.

Beginnen wir mit dem Handrollstempel, diesmal nur ein Abschlag auf einem Briefstück (oder so ähnlich):



GOCH 1 / l / 418 vom 29.12.1970 [1]

Sauberer Stempel und eine schöne Einheit, waagerechtes Paar des Höchstwertes aus der bekannten Dauerserie "Berühmte Deutsche" (Ausgabe Berlin). So etwas findet auch heute noch einige Sammler die auch bereit sind dafür etwas mehr Geld auszugeben. Der Stempel stammt auch sicherlich von einem Handrollstempel der Deutschen Bundespost. So weit, so gut und wenn ich nur dieses eine Stück vorliegen habe halten sich Bedenken bezüglich der Echtheit in Grenzen. Nicht selten werden solche Einheiten von denen es postfrisch noch Unmengen gibt, falsch gestempelt oder nachgestempelt (also auch falsch) angeboten.

Dann gibt es aber auch dieses Angebot eines gar nicht so unbekannten Auktionshauses:



Was sehen wir hier? Den kompletten Satz der "Berühmten Deutschen", alles waagerechte Paare auf Papierabschnitten (Briefausschnitte sind das sicherlich nicht) und alle perfekt bilderbuchmäßig mit dem schon genannten Handrollstempel entwertet. Jetzt schwant Einem schon Schlimmes und das nicht zu Unrecht.

Der Handrollstempel befindet sich in Privatbesitz und es sind davon auch mißbräuchliche Verwendungen bekannt.

Der Anbieter ist wenigstens so fair darauf hinzuweisen und auch, dass deswegen eine anscheinend angefragte Prüfung abgelehnt wurde. Deshalb wird der komplette Satz auch zu dem Schnäppchenpreis von etwas über 40 Euro angeboten.

Nun kann jeder daraus seine eigenen Schlüsse ziehen, für mich sind 40 Euro, genau 40 Euro zuviel für einen Satz falsch gestempelter Marken. Dass diese Marken falsch gestempelt sind (Stempel missbräuchlich verwendet), steht für mich außer Zweifel. Unverständlich bleibt für mich nur, weshalb selbst renommierte Auktionshäuser es nötig haben sich für solche Beträge den eigenen Ruf zu beschädigen. Aber das wäre dann eine andere Geschichte. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/542482
 
filunski Am: 01.07.2023 00:58:29 Gelesen: 80461# 1791 @  
Liebe Freunde des Themas,

heute mal wieder ganz was Anderes zum Thema, ungewöhnliche Aptierungen.

Mit Einführung der Postleitgebietszahlen (PLGZ) ab 1944 wurden diese bei vielen bereits existierenden Stempelgeräten nachträglich eingefügt, aptiert. Manchmal auch auf eher ungewöhnliche Art und Weise. Bei Handstempeln öfters anzutreffen, bei Handrollstempeln eher selten.

Besonders kreativ und einfallsreich war man anscheinend in Aschaffenburg beim Postamt 2.

Hier ein solcher aptierter Handrollstempel mit der PLGZ an ungewohnter Stelle:



ASCHAFFENBURG 2 / (13a) / y vom 8.11.1950

Aptierungen der PLGZ an dieser Stelle sind zwar nicht die Regel, aber insbesondere bei Handstempeln öfters so anzutreffen.

Es geht aber noch besser:



ASCHAFFENBURG 2 / t (13a) vom 13.1.1953

Hier wurde gleich zweimal "umgebaut" (aptiert), zuerst wurde der UB "t" von unten nach rechts versetzt und dann unten die PLGZ nachträglich eingefügt!

Der Einfallsreichtum beschränkte sich aber nicht nur auf diese beiden Geräte mit Zweikreisstegstempel. Handrollstempel waren damals beim PA 2 in Aschaffenburg einige im Einsatz. Auch noch ein paar Ältere mit Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten, wie dieser hier:



ASCHAFFENBURG / 2 / g / (13a) vom 6.4.1954

Auch dieser wurde höchstwahrscheinlich mehrfach aptiert. Ursprünglich dürfte sich die PA-Ziffer 2 unten in der Mitte, flankiert von je einem Stern rechts und links befunden haben. Die Sterne fielen wohl schon recht früh dem Wahn der Nazis zum Opfer und wurden nach 1933 entfernt. Später wurde dann die PA-Ziffer 2 nach oben versetzt um unten Platz zu schaffen für die neu eingeführte PLGZ die dann dort nachträglich eingefügt wurde.

Es geht aber auch hier noch besser ;-)



ASCHAFFENBURG / f / 2 (13a) vom 27.3.1954

Dieser Stempel sah ursprünglich genauso aus wie der vorher gezeigte, PA-Ziffer 2 unten in der Mitte, flankiert von je einem Stern rechts und links. Die Sterne erlitten dasselbe Schicksal wie vorher schon beschrieben. Um hier dann Platz für die PLGZ zu schaffen versetzte man die PA-Ziffer nach links und fügte ungefähr auf der 5 Uhr Position die PLGZ ein.

Alles sehr aufwendige und insbesondere bei Handrollstempeln sehr ungewöhnliche Aptierungen, in dieser Vielfalt bislang nur aus Aschaffenburg bekannt.

Es wäre schön, wenn hier jemand diese Stempel in ihrer ursprünglichen Form, vor den Aptierungen, zeigen könnte.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 03.07.2023 23:11:05 Gelesen: 79562# 1792 @  
@ filunski [#1467]

Hallo zusammen,

schon vor einiger Zeit hatten wir in [#1467] zwei Handrollstempel mit Werbung aus Kolumbien für die Luftpost. Die Werbung im Entwerter einmal in englischer und einmal in deutscher Sprache. Diesen Stempel gab es natürlich auch mit der Werbung auf Spanisch und dazu konnte ich kürzlich einen sehr schönen Bedarfsbeleg erstehen:



* SERVICIO DE TRANSPORTES AEREOS * / BARRANQUILLA, Handrollstempel mit Werbung vom 7.3.1928, Werbetext "Colombia tiene / un servicio aereo completo. / Aprovechelo." Auf Geschäftsbrief der Banco Aleman-Antioqueno in Barranquilla an die Filiale in Medellin.

Das ganze Stück einfach nur eine reine Augenweide! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 05.07.2023 20:56:11 Gelesen: 78814# 1793 @  
@ filunski [#132]

Hallo Peter und all die anderen HRSt-Interessierten!

Der nachstehende HRSt des Privatpostdienstleisters Nordkurier wurde hier zwar schon dreimal gezeigt, aber alle Exemplare stammen aus dem Jahr 2007 und wurden ohne den dazugehörigen Umschlag gezeigt.

Hier nun ein Umschlag vom Deutschen Roten Kreuz im Krankenhaus Teterow als Absender und besagtem HRSt vom 5.7.2006.



Und nun noch einmal zum besseren Erkennen in der Vergrößerung um 90° gedreht:



Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde, ist die Frage, warum dieser Brief keine Briefmarke trägt, der von Jürgen in Thread [#1204] gezeigte hingegen schon. Vielleicht hat einer von Euch eine Erklärung dafür.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 06.07.2023 00:31:46 Gelesen: 78655# 1794 @  
@ Shinokuma [#1793]

Hallo Gunther,

schöner Beleg und seltener Handrollstempel, danke fürs Zeigen!

Ich bin nun kein Privatpost-Spezialist aber ich denke die Briefmarke/Frankatur ist der Strichcode und der Einlieferer (DRK) lieferte wahrscheinlich die Briefe blanko bei Nordkurier ein und dort wurden sie postalisch weiter behandelt.

Vielleicht findet sich noch ein Privatpostkenner, der das genauer erklären kann?

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 06.07.2023 14:02:22 Gelesen: 78243# 1795 @  
Hallo zusammen,

heute ein interessanter Fund.

Ihr erinnert euch sicher an diesen kolumbianischen Handrollstempel aus [#1467]:



* SERVICIO DE TRANSPORTES AEREOS * / BARRANQUILLA, Handrollstempel mit Werbung, deutschsprachig Kolumbianische Luftpost / 10 Tage Zeitgewinn! / Tarif und Annahme / durch jedes Postamt. Den haben wir auch schon mit der Werbung in englischer und spanischer Sprache gesehen.

Hier ist er nochmal, wieder mit dem deutschsprachigen Werbezusatz:



Aber nicht so ganz, der Werbezusatz lautet hier Luftpost in Ecuador! / 10 Tage Zeitgewinn! / Tarif und Annahme / durch jedes Postamt.

Also nicht Kolumbien, sondern diesmal Ecuador und so steht es auch im Stempelkopf

* SERVICIO DE TRANSPORTES AEREOS * / GUAYAQUIL

Verblüffend, ein fast identischer Stempel aus zwei verschiedenen Ländern! Ob es auch den Stempel aus Ecuador in anderen Sprachen gab, kann ich (noch) nicht sagen. Zu finden ist dieser Stempel eher nur extrem selten.

Viele Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 06.07.2023 21:35:14 Gelesen: 78103# 1796 @  
@ Shinokuma [#1793]

Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde, ist die Frage, warum dieser Brief keine Briefmarke trägt, der von Jürgen in Thread [#1204] gezeigte hingegen schon. Vielleicht hat einer von Euch eine Erklärung dafür.

und

@ filunski [#1794]

Ich bin nun kein Privatpost-Spezialist aber ich denke die Briefmarke/Frankatur ist der Strichcode und der Einlieferer (DRK) lieferte wahrscheinlich die Briefe blanko bei Nordkurier ein und dort wurden sie postalisch weiter behandelt.

Vielleicht findet sich noch ein Privatpostkenner, der das genauer erklären kann?


Es existiert eine ganz banale Erklärung, weshalb die Sendung aus Beitrag [#1793] keine Briefmarke zur Frankatur trägt. Ein Großteil der Sendungen eines Postmitbewerbers sind briefmarkenlos, da es sich hier im Regelfall um Post von Vertragskunden handelt, welche üblicherweise erst im Nachhinein eine Rechnung über die angefallenen Portokosten erhalten. Sendungen, welche mit Briefmarken frankiert sind, weisen ein vorab bezahltes Porto auf. Dafür ist die Briefmarke auch da. Bei diesen Absendern handelt es sich dann üblicherweise um private Absender oder um gewerblich tätige Kleinstkunden, bei denen sich eine Abholung der Tagespost (eigentlich) nicht lohnt. Man darf nicht vergessen, dass auch die Briefmarken der Postmitbewerber generell der Umsatzsteuer unterliegen.

Nordkurier aus Neubrandenburg hatte zu jener Zeit maschinell mit Frankiergerät(en) frankiert - der Frankierfarbe nach mit einer Jetmail vom Hersteller Francotyp-Postalia ([1] und [2] in der Stempeldatenbank). Frankiergeräte lassen Sendungen lediglich bis zu einer gewissen Dicke durch. Was darüber hinaus geht, verstopft den Einzug der Frankieranlage. Zu dick geratene Sendungen und auch unebene Sendungen lassen sich nicht ohne weiteres frankieren (kennzeichnen), sofern man an dieser Stelle nicht zusätzlich mit Frankierstreifen arbeitet. Alternativ kann man auch einen Handroller verwenden um die Sendungen mit dem Namen des Briefdienstleisters und des Datums (Einlieferungsdatum oder geplantes Zustelldatum) zu versehen. Das Unternehmen Nordkurier ist m.W. eines der wenigen Postmitbewerber in Deutschland, welches über eigene Handrollstempel verfügt(e).

Bei der gezeigten Sendung handelte es sich um eine Sendung außerhalb des eigenen Briefzustellgebietes. Die Sendung wurde an den Zustellpartner PIN AG in Berlin gegeben. Der ersichtliche Strichcode stammt von einer Briefsortieranlage, Modell Criterion vom Hersteller BBH. Die einzelnen Criterions sind an den ersten zwei Ziffern des UPOC bestimmbar (hier die Briefsortieranlage 83). Normalerweise enthalten Frankierungen von PIN in Berlin weitere Angaben, u.a. das Firmenlogo von PIN, das Tagesdatum und den Zustellbezirk, Beispiele siehe in [3]. Diese Angaben fehlen hier. Ich gehe davon aus, dass die Sendung im ersten Lauf nicht maschinell sortierbar war und kein zweiter Sortierlauf erfolgte. Der Brief wurde dann manuell anhand der Empfängerangaben absortiert.

Gruß
Stefan

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/134703
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/134851
[3] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=5367

[Redaktion: Criterions = Kriterien]
 
bedaposablu Am: 09.07.2023 16:36:38 Gelesen: 77243# 1797 @  
Hallo miteinander!

Heute mal wieder ein "ungewöhnlicher" Handrollstempel. Ungewöhnlich hier vielleicht nicht der Stempel selbst, aber der Brief, auf dem er verrollt wurde! Ich finde ihn jedenfalls ungewöhnlich und reizvoll!



Handrollstempel BRIEFZENTRUM 13 / a vom 02.09.2003

Leider komme ich nicht auf das Porto von 165 c verklebter Marken.

Viel Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
volkimal Am: 13.07.2023 17:10:01 Gelesen: 75233# 1798 @  
Hallo zusammen,

aus Taiwan sind bisher nur zwei Handroller aus der Hauptstadt Taipeh gezeigt worden. Hier ist einer aus Ilan (Yilan, 宜蘭):



Leider sind die chinesischen Zeichen oben bzw. oberhalb des Steges nicht sicher zu erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 13.07.2023 19:48:48 Gelesen: 75179# 1799 @  
Liebe Freunde der HRSt!

kürzlich fand ich in einem Tauschalbum das nachstehende Exemplar der Mi.Nr. 532 aus dem Deutschen Reich:



Da trotz der geringen Größe der Marke alle relevanten Details des Stempelkopfs und obendrein noch geringe Spuren der sich anschmiegenden Welle gut erkennbar waren, habe ich mal einen Blick in die Stempeldatenbank geworfen, musste aber feststellen, dass so ein Stempel dort noch nicht veröffentlicht wurde.

Es handelt sich um einen HRSt vom Postamt Berlin NW 7 vom 16.8.1935 mit den UB rr.

Überraschender Weise sind in der Datenbank sämtliche vergleichbaren Stempelköpfe mit Durchmessern von 26 oder 28,5 mm angegeben. Meiner hat jedoch nur 25 mm.

Was schreibt die Fachliteratur dazu?

Derweil herzliche Grüße

Gunther
 
volkimal Am: 13.07.2023 20:44:32 Gelesen: 75152# 1800 @  
@ volkimal [#1798]

Hallo zusammen,

der Stempeltext im oberen Bereich des Handrollstempels vom 21.03.1964 war mir erst nicht klar. Inzwischen bin ich mir aber aufgrund von Fragmenten bei diesem und einem weiteren Stempel sicher, dass der Text der folgende ist:

宜蘭 / (辛) / ILAN TAIWAN CHINA.

Dabei steht das Unterscheidungszeichen (辛) oberhalb des Steges.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 13.07.2023 23:33:56 Gelesen: 75105# 1801 @  
@ Shinokuma [#1799]

Hallo Gunther,

vielen Dank für deinen Beitrag und dein kritisch-neugieriges Nachfragen! ;-)

Ich hole dazu mal ein wenig aus. Die in diesen von dir angesprochenen Handrollstempeln verwendeten Stempelköpfe (Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten) waren noch keine Normstempel. Erst für die ersten Normstempel, die Zweikreisstegstempel (und später deren Nachfolger, Kreisstempel mit Sehnensegment unten, bzw. oben) galt das bis heute in der Norm festgelegte Maß für einen Durchmesser von 28,5 mm.

Dein Stempel und auch die anderen ähnlichen Berliner Handrollstempel (Stempelkopf Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten, Entwerter Wellen steigend, anschmiegend - 6) stammen aus der Produktion der Fa. Klüssendorf. Der Durchmesser variierte bei diesen Stempeln, nicht nur denen aus Berlin, zwischen ca. 25 - 26 mm.

In der Datenbank habe ich diese mal aufgerufen und 79 Stempel gefunden, davon 73 mit passender Durchmesserangabe (zwischen 25 - 26 mm). Sechs Stück sind dabei mit 28 und einmal sogar 28,5 mm. Diese sechs Maßangaben sind alle falsch, zumindest bei Einem, da in passender Qualität (300 dpi) gescannt konnte ich dies auch direkt durch Nachmessen mit meiner Bildbearbeitungs-Software belegen! Hier wurde entweder falsch oder gar nicht gemessen, alleine drei davon sind vom selben Reporter, bei dem ich aber leider nicht mehr nachfragen kann (RIP). Das Ganze leider immer mal wieder ein Problem bei der Eingabe und auch Kontrolle solcher Angaben. Manchmal vermisst oder verschaut sich oder misst vielleicht gar nicht, :-( der Reporter und der Redakteur achtet später bei der Kontrolle auch nicht darauf oder weiß, bzw. wusste es damals auch noch nicht besser.

Die jetzt dank deiner Frage erkannten Fehleingaben werde ich korrigieren.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 14.07.2023 17:21:21 Gelesen: 74873# 1802 @  
Hallo an alle,

ich habe heute den folgenden Handrollstempel Bautzen 2 mit Datum 6.8.1945 erhalten:



Er ist in einem Postsparbuch abgeschlagen, wie jeder sehen kann. Anlaß war, das 30 DM auf eine Kontrollkarte übertragen wurden.

War denn zu diesem Zeitpunkt die Post schon wieder geöffnet bzw. kann mir eventuell jemand erklären, was es mit so einer Kontrollkarte auf sich haben könnte ?

Ich werde diese Frage aber noch an anderer Stelle hier im Forum bei Postsparbüchern stellen.

Viele Grüße Jürgen
 
bedaposablu Am: 16.07.2023 19:59:39 Gelesen: 73903# 1803 @  
Hallo miteinander!

Gerade in meinem Fundus entdeckt:



Handrollstempel BRIEFZENTRUM 30 / dd vom 07.06.2010.

In der Datenbank und bei M. Hofmeister ist im BZ 30 kein Handrollstempel mit UB "dd" verzeichnet.

Viel Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 16.07.2023 20:00:03 Gelesen: 73903# 1804 @  
@ filunski [#1801]

Hallo Peter,

vielen Dank für Deine kompetente Erläuterung!

So möchte ich denn auch heute wieder an Dein Fachwissen appellieren. Am 2.6. hatte ich den nachstehenden HRSt schon beim Thema "Die Poststempel Berlins" gezeigt, jedoch keine Resonanz erhalten.



Der Stempel Berlin-Charlottenburg 2 mit den UB ah datiert vom 6.11.37 - 19 Uhr.

Was mich daran allerdings etwas irritiert, sind die beiden leicht verdreht zueinander erscheinenden Stempelköpfe. Kannst Du oder vielleicht auch ein anderer Leser hier dieses Phänomen erklären?

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 16.07.2023 20:41:49 Gelesen: 73838# 1805 @  
@ Shinokuma [#1804]

"Was mich daran allerdings etwas irritiert, sind die beiden leicht verdreht zueinander erscheinenden Stempelköpfe."

Hallo Gunther,

das ist eine ganz normale, abrollbedingte typische Handrollstempelerscheinung. Es ist ja kein Maschinenstempel der immer gleich genau auf einer Linie läuft, wie die Bandstempel, wo "krumme" Verläufe nur durch ein Verschieben, Schrägeinzug des Belegs in die Maschine entstehen können. Beim schnellen entwerten vieler Belege und einem schnellen Abrollen entstehen durch die manuelle Führung solche Kurven. Sehr oft liegen, wenn man es sich genau ansieht und vielleicht mal ein Lineal daneben hält, bei Abdrücken von lange abgerollten Handrollern (zwei, drei oder vielleicht sogar mehr Umdrehungen = Stempelkopfabdrücke) die Stempelköpfe nicht auf einer geraden Linie sondern "gehen in die Kurve". Kann auch begünstigt werden, wenn das Kuvert welches entwertet wurde mit unebenen oder dickbäuchigen Dingen befüllt war und somit keine ebene Unterlage vorhanden war. Also eigentlich genau die Art von Poststücken für die Handrollstempel vorgesehen waren.

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 16.07.2023 21:31:56 Gelesen: 73819# 1806 @  
@ filunski [#1805]

Hallo Peter,

Deine Erklärung klingt plausibel. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Trotzdem vielen Dank!

Als nächstes möchte ich noch 2 HRSt auf losen Marken des Deutschen Reichs zeigen, die daher nur fragmentarisch sind.



Der linke stammt aus Frankfurt (vermutlich am Main), trägt die Doppel-UB bg und datiert vom 7.11.1935.

In der Datenbank habe ich aus dem Zeitraum 1925-1945 nur 3 HRSt aus Frankfurt gefunden; zwei davon von Dir. Immerhin der älteste der drei Stempel vom 21.11.33 hat ebenfalls Doppel-UB (bn). Daher gehe ich davon aus, dass auch mein Stempel aus Frankfurt am Main ist.

Der rechte ist aus Berlin-Spandau 1, hat als UB ein p und ist aus 1937. Leider ist das genaue Datum nicht erkennbar. In der Datenbank gibt es im genannten Zeitraum aus Spandau sogar nur ein Exemplar.

Aufgrund der Unvollständigkeit der Abschläge eignen sich die beiden zwar nicht für die Datenbank, können dafür aber an dieser Stelle einer interessierten Leserschaft nahe gebracht werden.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Journalist Am: 25.07.2023 21:12:36 Gelesen: 71097# 1807 @  
Hallo an alle,

im vorigen Beitrag wurde ja ein Handrollstempel aus Frankfurt gezeigt, der folgende stammt auch aus Frankfurt allerdings aus dem Jahr 1967



Die Inschrift lautet 6 Frankfurt am Main 2 - UB "bi" mit Datum 22.11.67

Viele Grüße Jürgen
 
MariaT Am: 26.07.2023 11:00:06 Gelesen: 70675# 1808 @  
Hallo an alle,

wie kann ich feststellen, ob ein Handabdruck oder ein Rotor vorhanden ist ?



Viele Grüße, Maria
 
filunski Am: 26.07.2023 12:12:27 Gelesen: 70524# 1809 @  
@ MariaT [#1808]

Hallo Maria,

mit "Rotor" meinst du oder beschreibst du eine Stempelwalze, nehme ich an. Stempelwalzen kommen sowohl in Maschinenstempeln, wie auch in den Handrollstempeln zum Einsatz.

Von deinen Belegen zeigen die folgenden zwei Abdrücke von Handrollstempeln:



Auf allen anderen Belegen sind Maschinenstempel zu sehen, fast alle Bandstempel mit zwei oder drei Stempelköpfen verschiedener Fabrikate (Krag, Sylbe) und zwei Maschinen-Halbstempel. Außerdem ist ein Handstempel darunter:



Ein Handstempel aus Klagenfurt, Tagesstempel mit fest angebautem Werbeteil.

Jetzt hier zu erklären wie man die alle unterscheiden kann, würde zu weit führen und passt auch nicht ins Thema. Aber sowohl hier im Thema, [#702] und folgende, wie auch in verschiedenen anderen Themen zu Maschinenstempeln kannst du dich dazu erst mal gut einlesen.

Viele Grüße,
Peter
 
MariaT Am: 26.07.2023 18:26:36 Gelesen: 70366# 1810 @  
@ filunski [#1809]

Hallo Peter,

Danke für das Verständnis. Alles ist richtig.

mit "Rotor" meinte ich eine Stanzrolle wie solche.



Vielen Dank für Ihre Erklärungen und für Ihre Erklärungen im Beitrag [#702]

Viele Grüße,

Maria
 
filunski Am: 26.07.2023 18:48:11 Gelesen: 70345# 1811 @  
@ MariaT [#1810]

Hallo Maria,

gern geschehen!

Die Bezeichnung " Rotor" oder auch " Stanzrolle" sind wahrscheinlich das Ergebnis einer Computerübersetzung. Diese Computerprogramme kennen solche spezielle philatelistische Begriffe nicht. Das abgebildete Stück nennt sich Stempelwalze und der runde Stempel (Tagesstempel) ist der Stempelkopf, die Rückseite (Wellen oder Striche oder Werbung) ist der Entwerter. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
MariaT Am: 27.07.2023 09:51:26 Gelesen: 69905# 1812 @  
@ filunski [#1811]

Hallo Peter,

Danke für die Hilfe bei meiner Ausbildung.

Bitte geben Sie es an.

Maschinenstempel ?

Viele Grüße,
Maria


 
filunski Am: 27.07.2023 13:38:27 Gelesen: 69820# 1813 @  
@ MariaT [#1812]

Hallo Maria,

das ist wieder ein Maschinenstempel, Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und Wellenentwerter.

Der Beleg kann in die Irre führen, er lief nicht gerade durch die Stempelmaschine, sondern wurde schief eingezogen. Deshalb läuft der Stempelabdruck nicht parallel zum Rand sondern schräg und man könnte einen Handrollstempel vermuten!

Ist aber ein Maschinenstempel. ;-)

Vieöe Grüße,
Peter
 
MariaT Am: 27.07.2023 16:36:14 Gelesen: 69383# 1814 @  
@ filunski [#1813]

Hallo Peter,

vielen Dank für die Erläuterung.

Viele Grüße,
Maria
 
filunski Am: 30.07.2023 13:33:03 Gelesen: 67177# 1815 @  
Hallo zusammen,

heute mal wieder eine Kuriosität die noch Fragen offen lässt.

Diesen Beleg konnte ich kürzlich erwerben:



Gelegenheitsstempel CHIPPENHAM vom 22. Mai 1965 anlässlich der FIFTH CONVENTION der WILTSHIRE PHILATELIC FEDERATION.

Da fallen Einem natürlich sofort die drei verschiedenen Farben auf und tatsächlich handelt es sich hier um den ersten mehrfarbigen Stempel des UK. Wie wurde der aufgebracht? Nach britischen Angaben mit einem Rollstempel.

Hier dazu ein Auszug aus “SPECIAL EVENT POSTMARKS OF THE UNITED KINGDOM” der British Postmark Society:



585 22 May Wiltshire Philatelic Federation Fifth Convention Chippenham
This was the first multi-coloured UK postmark and it was applied
by a roller in three colours at once; the colours "ran" slightly
but were violet (or blackish violet), green and red.


Dort steht, dass es sich um den ersten mehrfarbigen Stempel des UK handelt und dieser mit allen drei Farben in einem Arbeitsgang mit einem "Rollstempel" aufgebracht wurde. Die Farben verliefen ein wenig, waren aber Violett, Grün und Rot.

Der Begriff " roller" bezeichnet in der englisch-sprachigen Philatelie ganz allgemein einen Rollstempel. Das kann ein Maschinenstempel (Bandstempel) oder auch ein Handrollstempel sein. Hier müsste es sich um eine Art Handrollstempel handeln. Dass es kein Maschinenstempel sein kann zeigt der folgende Beleg.



Der obere Stempel wurde hier etwas langgezogen abgerollt und man erkennt ihn deutlich als (Hand-)Rollstempel. Hier nochmals im Detail:



Kennt jemand das dazu gehörige Stempelgerät oder kann weitere Angaben dazu machen?

Freue mich über alle Hinweise und Kommentare dazu! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 01.08.2023 10:10:14 Gelesen: 66286# 1816 @  
Hallo zusammen,

ein spanischer Handrollstempel aus Palma de Mallorca:





Stempel zur Seligsprechung von Francinaina de Sencelles. Da mein Exemplar schlecht zu erkennen ist, eine Bild von Delcampe. Ihr könnt den Stempel zur Zeit dort erwerben [1].

Über Francinaina de Sencelles erfährt man bei Wikipedia:

Francinaina Cirer Carbonell, Ordensname Francinaina von der Schmerzensmutter Maria (* 1. Juni 1781 in Sencelles, Mallorca; † 27. Februar 1855 in Sencelles) war eine mallorquinische Ordensschwester und Gründerin eines Konventes der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in ihrem Heimatort Sencelles auf Mallorca.

Am 22. Dezember 1903 wurde im Bistum Mallorca das Seligsprechungsverfahren auf diözesaner Ebene eröffnet, dessen Unterlagen am 2. September 1926 nach Rom weitergeleitet wurden. Nach der Begutachtung der Schriften im Jahr 1934 wurde der Seligsprechungsprozess am 4. Dezember 1942 weitergeführt. Am 21. März 1985 unterschrieb Papst Johannes Paul II. das Dekret über den heroischen Tugendgrad und erhob Sr. Francinaina zur ehrwürdigen Dienerin Gottes. Am 28. November 1988 wurde ein auf ihre Fürsprache hin geschehenes Wunder anerkannt. Daraufhin wurde sie am 1. Oktober 1989 von Papst Johannes Paul II. im Petersdom seliggesprochen. Im Jahr 2004 wurde der Heiligsprechungsprozess eröffnet.


Man sieht: "Gottes Mühlen mahlen langsam".

Viele Grüße
Volkmar

[1] Delcampe.net, Suchwort "BALEARES - EDI o 2675"
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Francinaina_Cirer_Carbonell
 
volkimal Am: 01.08.2023 12:08:02 Gelesen: 66247# 1817 @  
Hallo zusammen,

im Beitrag [#1798] hatte ich einen Handrollstempel ais Ilan (Taiwan) gezeigt. Bei dem Stempel war der obere Teil kaum erkennbar. Inzwischen habe ich ein weiteres, gut lesbares Exemplar des Stempels vom 04.11.1964 gefunden:



Hier sieht man sehr gut, dass ich mit dem im Beitrag [#1800] angegebenen Stempeltext "宜蘭 / (辛) / ILAN TAIWAN CHINA." recht hatte.

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 04.08.2023 15:26:32 Gelesen: 64988# 1818 @  
Hallo an alle,

der folgende schöne Adressausschnitt eines Wertbriefs vom Postamt 90461 Nürnberg 44 wurde zusätzlich mit einem Handrollstempel entwertet, zur Bestätigung der handschriftlich eingetragenen Entgeltgebühr



Das Datum ist nicht eindeutig erkennbar, aber es müsste der 3.11.93 oder später gewesen sein.

Der Unterscheidungsbuchstabe dürfte eventuell ein "n" gewesen sein.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 06.08.2023 12:57:37 Gelesen: 64285# 1819 @  
@ Journalist [#1818]

Hallo Jürgen und alle,

schöner Abschlag und Beleg, einen Handroller mit fünfstelliger PLZ von Nürnberg 44 wird man auch nicht so leicht öfters finden. Danke fürs Zeigen! ;-)

Den folgenden Handroller der uns in kühlere Regionen führt, dürfte man ebenfalls so schnell nicht nochmal finden. Die Reise geht nach Grönland.



SDR. STRØMFJORD / * * * vom 3.7.1971 mit Uhrzeitangabe in Minuten, dem Aussehen nach könnte es sich hier sogar um einen Handrollstempel aus der Fertigung der Firma Braungardt handeln.

Der Ort heißt heute auf grönländisch Kangerlussuaq, Søndre Strømfjord ist die alte dänische Ortsbezeichnung. Handrollstempel aus Grönland sind kaum zu finden, ich selbst kenne überhaupt nur zwei (der Zweite ist aus Godthåb/Nuuk der Hauptstadt). Belege aus Grönland sind zu wahrscheinlich über 90 % alles philatelistische Belege und dort waren Handrollstempel, wie immer, verpönt und unerwünscht.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 07.08.2023 09:21:40 Gelesen: 63944# 1820 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren einer Kiste mit Vorausentwertungen habe ich den folgenden Beleg gefunden:



Da der Absenderstempler scheinbar nicht richtig datiert war "0.3.98" wurde der Handrollstempel "Briefregion 56" UB "ef" mit Datum 25.5.98 als Ergänzung abgeschlagen ?

Falls dieser Stempel noch nicht in der Datenbank vorhanden ist, kann er von dir (Peter) gerne dort eingestellt werden, so wie dies mit allen meiner hier gezeigten Stempel gilt.

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 08.08.2023 23:15:32 Gelesen: 63549# 1821 @  
@ filunski [#285]

Hier wurde nach BPA (Bahnpostamt) etwas aptiert, die Nummer 16. Bis einschließlich 1959 hieß es in den Stempeln BPA 16, ab 1960 nur noch BPA.

Damit diese Nachfolge hier auch mal kurz gezeigt wird:

Heute beim Entrümpeln von alten Röntgenbildern gefunden, ein seinerzeit zur Aktenablage recycleter Versandumschlag, der zwar optisch nicht mehr sehr ansprechend ist, aber ...



... auch so kann man einen neuen Handroller finden, der bisher noch nicht in der Datenbank bekannt war. Besser so, also überhaupt nicht. ;-)



HANNOVER BPA / ac / 3 vom 31.03.1967.

Beste Grüße
Thomas
 
volkimal Am: 11.08.2023 14:08:57 Gelesen: 62552# 1822 @  
Hallo zusammen,

zwei Ansichtskarten aus La Bisbal in der Provinz Girona in Spanien:







Der Text in den Stempeln lautet: Para Bilbao Madrid Barcelona y Valencia Ponga Nº Distrito Postal = Geben Sie Für Bilbao, Madrid, Barcelona und Valencia die Nummer des Postbezirks an.

Die Jahreszahl ist leider bei beiden Stempeln nicht erkennbar. Zwei andere Stempel mit diesem Text in der Datenbank stammen aus dem Jahr 1977 bzw. 2001.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 06.09.2023 17:42:54 Gelesen: 54942# 1823 @  
Hallo zusammen,

leider nur auf Briefstück erhalten:



Ein Handrollstempel aus Güstrow aus dem Jahr 1963 mit einem Werbeentwerter "Lungen Tbc / Frühes Erkennen- / gute Heilungsaussichten"

Ähnliche Stempelabschläge aus Kyritz und Wernigerode sind in der Datenbank eingestellt [1].

Bei diesem Abschlag aus Güstrow ist leider der UB im Stempelkopf nicht erhalten geblieben.

Gruß
Christoph

[1] https://philastempel.de/stempel/zeigen/441101 und https://philastempel.de/stempel/zeigen/64471
 
Carsten Burkhardt Am: 08.09.2023 10:05:10 Gelesen: 54361# 1824 @  
@ Christoph 1 [#1823]

wirklich seltenes Stück, ich habe nicht einmal einen Abschlag nur mit Wellen. Aus Güstrow vor der PLZ-Periode bei mir nur ein Stegstempel:



wahrscheinlich GÜSTROW / m

Laut Handbuch gibt es den Rollstempel auch mit Kartoffelkäfer-Einsatz, aber auch den habe ich noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Carsten
 
Christoph 1 Am: 16.09.2023 19:11:42 Gelesen: 51524# 1825 @  
@ Christoph 1 [#1823]

Hallo zusammen,

ich habe heute noch ein weiteres Briefstück gefunden. Wieder ein Handrollstempel mit Entwerter. Diesmal aus Leipzig. Leider weder UB noch Zustellpostamt erkennbar. Und auch den Inhalt des Werbeklischees kann ich höchstens erahnen. Trotzdem möchte ich ihn hier gerne zeigen, vielleicht kann ja jemand was damit anfangen.



Viele Grüße
Christoph
 
bedaposablu Am: 16.09.2023 20:37:21 Gelesen: 51478# 1826 @  
@ Christoph 1 [#1825]

Hallo Christoph,

habe in meinen Unterlagen eines Magdeburg Sammlers aus dem Jahr 1941 das Werbeklischee : " Ein / Postscheckkonto / spart / Wege und Gebühren" (Text und waagerechte Striche) entdeckt und müßte zum Stempel passen. Allerdings ist es hier bei mir kein HR und auch nicht aus DDR-Zeit.

Mit freundlichen Grüßen aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 16.09.2023 22:19:28 Gelesen: 51435# 1827 @  
@ Christoph 1 [#1825]

"vielleicht kann ja jemand was damit anfangen"


Lieber Christoph,

ja, und ob "jemand" ;- was damit anfangen kann!

Ein schöner Fund, weil es sich hier um eine sehr späte Verwendung dieses Stempels handelt.

Die komplette Stempelinschrift lautet LEIPZIG S 3 / a vom 15.10.1962.

Das Werbeklischee hat Klaus-Peter [#1826] schon richtig erkannt und es handelt sich hier um den Bochmann Maschinenserienstempel 208 welcher auch beim Postamt Leipzig S 3 im Handrollstempel Verwendung fand. Bisher von der Studiengruppe nur bis 1949 erfasst.

Hier ein besserer Abschschlag davon vom 28.8.1948:



Danke fürs Zeigen!

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 21.09.2023 20:29:53 Gelesen: 49372# 1828 @  
Hallo miteinander!



Zustellungsurkunde mit Handrollstempel "MAGDEBURG BPA / 3005 / aw" Datum 14.12.1989

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
fraarrmat Am: 24.09.2023 03:10:28 Gelesen: 48739# 1829 @  
Grüße aus Mexiko.

Ich habe auf einem Antiquitätenmarkt einen Rollstempel in sehr gutem Zustand erworben.

Ich habe online nach Daten gesucht, die sich auf seine Verwendung oder die Epoche beziehen, zu der es gehört, aber ohne Erfolg.

Auf dem Typenschild steht folgender Text:

"TH. GLEICHMANN & CO.
BERLIN SW 61
MÖCKERNSTR 69"

Im Forum habe ich ein Bild des Benutzers „bernhard“ gefunden, das ähnliche Daten enthält. [1] Ich habe es zusammen mit den Fotos beigefügt.

Ich würde gerne wissen, ob mir ein Mitglied etwas über seine Verwendung und Funktionsweise sagen könnte.

Danke schön.


 
filunski Am: 24.09.2023 12:11:17 Gelesen: 48674# 1830 @  
@ fraarrmat [#1829]

Hallo und willkommen hier im Forum!

Toller Fund und ich staune immer wieder wo man überall Handroller finden kann! ;-)

Lies dir einfach mal die ersten Seiten dieses Themas durch, da werden sicher viele deine Fragen beantwortet. Was dann noch offen ist, frage hier wieder nach.

Mach doch mal ein paar gute Bilder deines Handrollstempels und zeige sie hier im Thema.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 24.09.2023 17:29:29 Gelesen: 48620# 1831 @  
@ fraarrmat [#1829]

Hallo Fraarrmat und Willkommen auf PhilaSeiten!

Handrollstempel wurden von der Deutschen Reichspost 1925 eingeführt, sie dienten der leserlichen Abstempelung auf bauschigen und unförmigen Postsendungen, wie z.B. Päckchen. Die Stempelwalze passt sich dabei gut den Unebenheiten an. Die Filzwalze wird bei Bedarf in einem Stempelkissen abgerollt.

Das Abrollen wird durch eine Vorwärtsbewegung ausgeführt. Nach dem Abheben des HRSt von der Unterlage, kehrt die Stempelwalze in seine Anfangsstellung zurück, um bei der nächsten Verwendung wieder zuerst den Tagesstempel abzudrucken.

Die frühere Stempelinschrift wurde offenbar ordnungsgemäß durch die Post abgeschliffen. Das Postamt, welche den HRSt ursprünglich benutzte, kann somit kaum noch ermittelt werden. Aus dem Foto ist nicht ersichtlich, ob Reste sichtbar sind oder sich erahnen lassen.

Die Fa. Gleichmann & Co. hatte ab ca. 1940 bis 1957 ihren Sitz in der Möckernstr. 68. Damit ist das Baujahr des Stempels in etwa eingegrenzt. Die Produktion dieser Typenrad-Handrollstempel durch GLEICHMANN ist laut den Stempelbüchern dieser Firma erst seit 1949 belegt. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass diese schon früher erfolgte.

Fall sich das Typenrad bewegen lässt, kann das Baujahr evtl. noch genauer bestimmt werden. Ist die Jahrzehntzahl 4 oder 5 als niedrigste Zahl auf dem entsprechenden (Jahrzehnt)-Typenrad enthalten? Ggfs. wie oft ist die 4 und wie oft die 5, 6, 7, 8 auf demselben Typenrad enthalten? Zum Bewegen der Typenräder muss erst die seitliche Klammer (zur Fixierung des eingestellten Datums, direkt links an der Walze) mit einem Schraubenzieher/Zange entfernt werden. Dann am besten mit Kriechöl einsprühen/einlegen und „gängig“ machen.

Sind evtl. noch weitere Zahlen und Zeichen (die 32 sehe ich 2x) an dem Stempel eingraviert?

Nicht vergessen, uns dann das Ergebnis deiner Untersuchungen mitzuteilen. ;-)

Wie Peter auch schon schrieb, wären bessere Fotos auch sehr schön für uns.

Viele Grüße
Bernhard

[Redaktionell ergänzt: Ein Kriechöl oder Penetrieröl ist ein dünnflüssiges Öl mit geringer Oberflächenspannung und wasserverdrängenden Eigenschaften. Es besteht in der Regel hauptsächlich aus Petroleum. Im Gegensatz zu Penetriermitteln aus trocknenden Ölen härten Penetrieröle nicht aus. Wikipedia]
 
fraarrmat Am: 30.09.2023 10:23:06 Gelesen: 45255# 1832 @  
Danke für die Antworten, Filunski und Benhard.

Ich habe es bereits geschafft, die Datumsräder zu entriegeln.

Ich füge eine Tabelle mit den verfügbaren Nummern bei.

Ich sehe keine Spur des Druckmusters, das die Metallwalze bei ihrer Verwendung gehabt haben muss.

Ich denke, Sie haben Recht, dass sie es möglicherweise deaktiviert haben, um das Drucken zu verhindern.

Außerdem sind drei Stempel mit der Nummer 32 eingeprägt; einer auf dem Hauptrahmen, einer auf dem Filzwalzenrahmen und einer auf der Wellenniete beider Teile, die auch den Druckarm hält, der die herzförmige Nocke zusammendrückt.

Ich wünschte, Sie könnten mir mehr über dieses Stück erzählen.

Fotos vom Rollstempel stehen noch aus.

Vielen Dank.


 
bernhard Am: 30.09.2023 13:22:48 Gelesen: 45160# 1833 @  
@ fraarrmat [#1832]

Hallo Fraarrmat,

super und danke für deine Untersuchung des Handrollstempels!

Damit engt sich die Herstellungszeit des Stempels auf den Zeitraum zwischen 1950 und 1957 ein, da keine „4“ im Jahrzehnt-Typenrad eingraviert ist. Der HRSt konnte also bis in die 1970-er Jahre verwendet werden, ohne das Jahrzehnt-Typenrad erneuern zu müssen. Falls es ein in Deutschland genutzter HRSt war, dürfte die Einsatzzeit aber spätestens 1963 geendet haben (1961 Einführung der 4-stelligen Postleitzahlen).

Damit stellt sich die Frage ob du den HRSt in Mexiko, Deutschland oder sonst wo erworben hast?

Die herzförmige Nocke, die du beschreibst, ist dafür verantwortlich, dass der HRSt nach dem Abheben von der Unterlage wieder in seine Ausgangsstellung zurückkehrt.

Die Zahlen „32“ auf verschiedenen Teilen scheinen eine Art Teilekennzeichnung zu sein, welche dafür spricht, dass noch ein weiter Typ von Handrollstempel von dieser Firma produziert wurde. 32 mm dürfte die Breite der Druckwalze sein.

Da die Druckwalze gründlich abgeschliffen wurde, sind nicht viel mehr an Informationen aus dem vorliegenden Gerät herauszuholen.

Viele Grüße
Bernhard
 
fraarrmat Am: 01.10.2023 06:16:30 Gelesen: 44627# 1834 @  
Hier sind einige Fotos:










 
bernhard Am: 01.10.2023 08:38:22 Gelesen: 44573# 1835 @  
@ fraarrmat [#1834]

Hallo fraarrmat,

vielen Dank für deine Dokumentation! Man merkt, dass du einen technischen Beruf hast.

Hier eine Gleichmann-Werbung aus 1958, nach dem Umzug in die Prinzessinenstr. 16:



Viele Grüße
Bernhard
 
bedaposablu Am: 03.10.2023 18:17:32 Gelesen: 43856# 1836 @  
Hallo miteinander!

Heute wieder in meinem Fundus entdeckt:



Handroll-Versuchsstempel aus dem BZ 38: BRIEFZENTRUM 38 / a mit konzentrischen Kreisen und Datum 26.02.2010

Dieses Stück hatte ich auch vor einigen Jahren der DBZ zwecks Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. 26.02.2010 ist meiner Ansicht nach ein sehr spätes Datum.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 08.10.2023 01:38:33 Gelesen: 41120# 1837 @  
Liebe Freunde der HRSt!

Nachstehend zeige ich zwei verschiedene Exemplare aus Italien, die man hier ja auch nicht allzu oft zu sehen bekommt.



Der linke trägt die Inschrift Milano CMP Roserio - R und datiert vom 8.5.2023, der rechte Roma CMP Aeroporto - U3 vom 14.12.2002.

Zur Erläuterung: Die Abkürzung CMP steht für Centro Meccanizzazione Postale, übersetzt Postmechanisierungszentrum, was unserem Briefzentrum entspricht. Roserio ist ein Stadtteil im Nordwesten von Mailand und dass Aeroporto Flughafen heißt, weiß sicher jeder hier.

Aber die Bedeutung der jeweils dahinter stehenden Buchstaben R bzw. U3 kenne ich nicht.

Handelt es sich dabei, wie bei deutschen Stempeln, um Unterscheidungsbuchstaben? Oder haben die eine spezielle Bedeutung?

Vielleicht weiß das einer von Euch.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
fraarrmat Am: 12.10.2023 08:12:32 Gelesen: 39246# 1838 @  
Grüße.

Sehr gute Informationen!

Dank Ihrer Unterstützung weiß ich jetzt mehr über den Rollstempel, aber eines weiß ich immer noch nicht:

Ich verstehe, dass die Zahlen vor dem Bindestrich das Datum (Tag, Monat, Jahr) darstellen. Was bedeuten die letzten beiden Ziffern?

Beispiel: 31. 1. 56. - 25

Ich bekräftige meine Dankbarkeit.
 
Shinokuma Am: 12.10.2023 17:54:14 Gelesen: 39189# 1839 @  
Hallo fraarrmat,

die letzten beiden Ziffern zeigen eigentlich immer die Uhrzeit an.

So kann es keine 25 geben.

Es sei denn, die Person die Datum und Uhrzeit eingestellt hat, war zu dem Zeitpunkt etwas durcheinander.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Stefan Am: 14.10.2023 22:09:39 Gelesen: 38269# 1840 @  
Auf dem heutigen Tauschtag in Solingen fanden sich die beiden nachfolgenden Belege in einer Grabbelkiste für kleines Geld und wollte gekauft werden. Als ich den ersten Beleg sah, musste ich umgehend an dieses Thema hier im Forum denken.

1. Handrollstempel aus Stuttgart:



Sendung innerhalb Stuttgarts vom 05.08.1941

Neben dem seinerzeit üblichen Zusatz "Stadt der Auslandsdeutschen" weist dieser Stempelabschlag auch die Angabe "Sch A" auf, welche sicherlich für (Post)Scheckamt steht.

2. Handrollstempel aus Berlin (Ost) (DDR):



Sendung von 1085 Berlin nach 8010 Dresden vom 26.07.1989 als Postsache

Dieser Handroller von der Versandstelle für Sammlermarken (DDR) wurde in den Beiträgen [#528] und [#1208] vorgestellt. Bei dem hier gezeigten Beleg handelt es sich ggf. um ein neues Spätdatum.

Gruß
Stefan
 
MariaT Am: 15.10.2023 10:14:56 Gelesen: 38003# 1841 @  
Hallo an alle.

ein Handrollstempel ?



Stempel aus San Juan, der Hauptstadt von Puerto Rico.

mit herzlichen Grüßen
Maria.
 
drmoeller_neuss Am: 15.10.2023 17:17:33 Gelesen: 37857# 1842 @  
@ MariaT [#1841]

Nein, kein Handroller, sondern ein US-amerikanischer Handstempel.

Was der auf den russischen Marken zu suchen hat, kann ich auch nicht beantworten.
 
MariaT Am: 15.10.2023 19:31:11 Gelesen: 37774# 1843 @  
Danke für die Erläuterung. Der Brief ist zurückgekehrt.
 
volkimal Am: 31.10.2023 15:40:31 Gelesen: 31523# 1844 @  
Hallo zusammen,

in Ulm fand ich auch diesen Handroll-Ersttagsstempel aus Äthiopien:



Ersttagsstempel aus Addis Abeba vom 21.07.1967. Briefmarkenausgabe zum 75. Geburtstag vom äthiopischen Kaiser Haile Selassie. Weitere Stempel dieser Art in den Beitägen [#269], [#484] und [#1768].

Viele Grüße
Volkmar
 
bedaposablu Am: 10.11.2023 18:30:11 Gelesen: 25143# 1845 @  
Hallo miteinander!



Hier eine Wirtschaftsdrucksache aus meinen früheren Berufszeiten mit einem Handrollstempel aus Nauen, Leider ist der Stempel nicht vollständig lesbar aber es müßte "NAUEN / 155 / b" oder doch ein "h" mit Datum 23.07.1986 sein.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Nordluchs Am: 11.11.2023 19:18:09 Gelesen: 24675# 1846 @  
Hallo zusammen,

lange nichts mehr hier eingestellt. Da wir beide (Angelika und Nordluchs) einen Stick von Sammlerfreund T. Kolb mit über 30.000 ausländischen Absenderfreistempel bearbeiten, fiel der Handrollstempel (wohl Klüssendorf) aus ECUADOR auf. Aus diesem Land hier noch nicht gezeigt. Der Brief wurde mit einer Postalia freigemacht!



ECUADOR – QUITO, 20.01.1981, COREOS DEL ECUADOR – Quito, Unterscheidungsbuchstabe nicht erkennbar

Viele Grüße
Hajo
 
filunski Am: 12.11.2023 10:59:29 Gelesen: 24340# 1847 @  
@ Nordluchs [#1846]

Hallo Hajo,

sehr schön, danke fürs Zeigen!

Dieser Handroller ist öfters zu finden, aber selten so schön sauber abgerollt. UB hatte der keinen und vermutlich waren davon auch mehrere identische Geräte im Einsatz. Als Hersteller tippe ich aber ziemlich sicher auf die Fa. Braungardt.

Ein ähnlicher Handroller ist auch aus Guayaquil bekannt, hier in der Datenbank [1].

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1421
 
Bart Am: 17.11.2023 15:11:56 Gelesen: 22213# 1848 @  
Hallo zusammen,

ist das ein Rollenstempel ?



Gruß Dirk
 
Journalist Am: 17.11.2023 15:46:55 Gelesen: 22204# 1849 @  
@ Bart [#1848]

Hallo Dirk und an alle,

ja das ist ein Rollenstempel aus dem BZ 38, den gab es auch schon mal als Vorläufer aus Braunschweig und einen weiteren Ort. Wenn mich nicht alles täuscht, war das mal ein Versuch auf Anregung vom Briefmarkenhaus Borek ?

Viele Grüße Jürgen
 
bedaposablu Am: 17.11.2023 17:07:54 Gelesen: 22182# 1850 @  
@ Bart [#1848]

Hallo Dirk,

schau mal hier: [#1836]

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Araneus Am: 17.11.2023 17:08:27 Gelesen: 22182# 1851 @  
@ Bart [#1848]
@ Journalist [#1849]

Siehe Beiträge [#26], [#27] und [#1171] auf dieser Seite!

Schöne Grüße
Franz-Josef
 
filunski Am: 18.11.2023 22:47:48 Gelesen: 21845# 1852 @  
Liebe Freunde der Handroller,

heute erhielt ich einen Beleg der mich staunen lies und der es m.E. Wert ist hier gezeigt zu werden. ;-)



Leider nur das Fensterkuvert so wie hier abgebildet, ohne Inhalt und damit auch ohne weitere Angaben, wie z.B. der Absender.

Interessanter Stempel, hier etwas besser:



PER KURIER / 12345 ohne Datum!

Handrollstempel eines Kurierdienstes? Nein, nehme ich eher nicht an, und es ist auch kein Handrollstempel, auch wenn es so aussieht, sondern ein Aufdruck. Ich vermute hier eher einen werbewirksamen "Eye-catcher" des Absenders um für eine eventuelle Werbesendung (Wurfsendung o.ä.) die Aufmerksamkeit der Empfänger zu wecken. Vielleicht kennt ja jemand solch eine Sendung und weiß mehr dazu?

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 19.11.2023 20:09:03 Gelesen: 21541# 1853 @  
Hallo miteinander!

Gestern war hier wieder Großtausch und da fiel mir auch dieser Brief in die Hände:



Ein Brief aus Paris nach Hamburg mit Handrollstempel (?). Das der Absender aus dem Hotel AMBASSADOR schrieb habe ich erst beim Scan gesehen. Viel interessanter ist die zollamtliche Öffnung zur Devisenüberwachung mit dem nicht gleich erkennbaren HR aus Hamburg vom 8.9.1937



Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 19.11.2023 23:38:20 Gelesen: 21460# 1854 @  
@ bedaposablu [#1853]

Hallo KLaus-Peter,

schöner Beleg, Glückwunsch zu dem Fund!

Der Aufgabestempel von der Ausstellung in Paris sieht schon verführerisch nach einem Handroller aus. Ist aber Keiner, es handelt sich um einen Maschinenstempel, Bandstempel der französischen Marke "RBV". Nicht so oft zu finden und ein sehr schöner Abschlag.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 21.11.2023 18:15:17 Gelesen: 21096# 1855 @  
@ filunski [#1854]

Hallo Peter,

danke für Deine Information, hatte von "RBV" noch nie etwas gehört, bin ja auch kein HRSt-Profi!

Hier noch ein HRST aus Hamburg auf ausgeschnittener Marke:



HAMBURG / * 1 b vom 11.11.1936

Die Suche in der Datenbank blieb ergebnislos.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
filunski Am: 23.11.2023 00:21:49 Gelesen: 20930# 1856 @  
Hallo zusammen,

heute "fischte" ich aus einer Sammlung diesen schönen Viererblock der DDR Mi.Nr. 254:



Entwertet mit einem Bilderbuchexemplar eines Handrollstempels, hier im Detail:



STENDAL2 / e vom 06.11.1956, Postleitgebietszahl aptiert (entfernt).

Der Handrollstempel ist nicht nur schön, sondern fast zu schön und lässt Zweifel bezüglich seiner Echtheit aufkommen. Es ist (bestenfalls) eine Gefälligkeitsentwertung, die Marken sind rückseitig noch gummiert. Das wäre noch gar nicht mal verdächtig, solche Marken wurden in der DDR für den Export bogenweise mit Stempeln aus dem Postbetrieb sowohl maschinell (Aufdruck) wie auch von Hand abgestempelt.

Gerade auf Marken aus dieser Serie, Freimarken W. Pieck, sind auch sog, philatelistische Abstempelungen (amtliche Entwertungen für philatelistische Zwecke), mit dem Handrollstempel STENDAL 2 / b bekannt. Also ein anderer Handrollstempel, der auch anders aussah. In der einschlägigen Literatur der ArGe DDR Spezial zu diesen amtlichen Entwertungen ist der gezeigte Handrollstempel (UB e) nicht erwähnt. Vergleichbare Tagesstempel aus Stendal zeigen auch eine andere Anordnung der Buchstaben und PA Ziffer. Ebenso gab es in Stendal einen Handstempel mit derselben Stempelinschrift (STENDAL 2 / e), gleicher UB, zwar kein Einzelfall bei einem Postamt zwei verschiedene Stempel mit demselben UB zu haben, aber eben ungewöhnlich. Alles Hinweise die die Zweifel bezüglich der Echtheit wachsen lassen.

Deshalb hier meine Frage an die Mitleser und Fachleute zu den DDR Stempeln, was von diesem Handrollstempel zu halten ist?

Vielen Dank!

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 24.11.2023 23:52:40 Gelesen: 20571# 1857 @  
@ filunski [#1856]

Hallo zusammen,

bin ja schon ein wenig verwundert, dass der Stendaler Handroller zwar viel gelesen (angeklickt) wurde, aber niemand sich traute eine Meinung dazu abzugeben. ;-)

Nun gut, dann wieder was Einfacheres und der Stempel, auch wenn er etwas "unseriös" daher kommt ist auf alle Fälle echt:



BRIEFZENTRUM 52 / j vom...nun ja 03.19. des Jahres ..41! Hier hat sich der Datumseinsteller ein wenig "verdreht" oder hatte Probleme damit die Zahlen spiegelverkehrt in die richtige Reihenfolge zu bringen, das korrekte Datum wäre der 03.09.2014 gewesen.

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 29.11.2023 12:11:13 Gelesen: 18598# 1858 @  
Viel schöner kann man einen Handrollstempel wohl nicht abrollen:



Oberpleis c vom 30.08.1948

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
filunski Am: 29.11.2023 23:16:57 Gelesen: 18383# 1859 @  
@ Jürgen Witkowski [#1858]

Hallo Jürgen,

super Handroller! Danke fürs Zeigen. ;-)

@ filunski [#1856]

Jetzt aber nochmal zurück zu dem Stendaler Handroller, wenn es denn Einer ist!

Das Echo hier im Forum auf meine Frage dazu, war leider nicht zu vernehmen oder besser gesagt blieb aus. Anscheinend ist dieser Stempel auch nicht bei den einschlägigen Spezialisten zum Gebiet DDR bekannt. Erklärt vielleicht auch, warum er nicht dokumentiert wurde.

Es handelt sich hier möglicherweise um einen Aufdruck/Entwertung für philatelistische Zwecke wie sie in der DDR vielfach, auch zu Exportzwecken, erfolgten.

So, nun aber noch etwas "Schönes" zum Thema. Ein Handrollstempel der genau zu dem Zweck verwendet wurde, wofür diese Stempelgeräte eigentlich entwickelt wurden, u.a. zur Entwertung der Frankatur eines eingeschriebenen Päckchens. Hier der zum Glück, wohl dank der Frankatur, erhalten gebliebene Päckchenaufkleber:



Handrollstempel WITTEN- / * ANNEN * vom 14.11.1938

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 30.11.2023 23:10:11 Gelesen: 18210# 1860 @  
Liebe Freunde der Handroller und willkommene "Zaungäste" ;-)

zur Abwechslung mal wieder ins Ausland.

Nach Spanien, dort waren Handrollstempel sehr lange und oft im Einsatz. Leider gibt es dort aber auch viele Maschinenstempel die wegen eines ebenfalls um 90 Grad gedrehten Stempelkopfs den Eindruck eines Handrollers erwecken und eine sichere Unterscheidung, Maschinen- oder Handrollstempel, nicht immer leicht fällt. Literatur und/oder Quellen im Internet konnte ich bis heute dazu leider nicht finden und würde mich über entsprechende Hinweise sehr freuen.

Die meist sehr interessanten spanischen Handrollstempel haben fast immer im Entwerter ein Werbeklischee und/oder Text. Bei dem folgenden Beleg, der durch unsanfte Postbehandlung gelitten hat fällt wegen der eindeutigen Lage und Form des Stempelabdrucks die Zuordnung als Handrollstempel leicht.



Und hier der Stempel im Detail:



BUZONES CENTRAL / MADRID-28 vom 26.05.1995 mit Werbeeinsatz GIRO NACIONAL / RAPIDO SEGURO / ECONOMICO

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 14.12.2023 14:46:13 Gelesen: 16269# 1861 @  
Hallo Peter,

in einem anderen Thema hast Du vor einiger Zeit einen Handrollstempel aus dem Briefzentrum 66 in Saarbrücken vorgestellt [1] . Dabei wurde deutlich, dass dieses Stempelgerät offensichtlich nicht sehr häufig zum Einsatz kommt.

Ich habe nun in meiner Tagespost einen Brief aus dem BZ 66 mit blauem Handrollstempel. Posteingang vor wenigen Wochen, leider habe ich mir das genaue Datum nicht notiert und das Stempeldatum ist nicht eindeutig erkennbar.



Wenn man stark vergrößert, sind auch Bruchstücke des UB erkennbar und ich bin der Meinung, dass es sich hier um das von Dir vorgestellte Stempelgerät mit dem UB ma handeln könnte.



Was meinst Du?

Und dann als kleine Ergänzung noch ein aktueller Handroller aus dem BZ 45 in Essen mit dem UB ch.



Viele Grüße
Christoph

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=316804
 
filunski Am: 14.12.2023 22:51:00 Gelesen: 16208# 1862 @  
@ Christoph 1 [#1861]

"ich bin der Meinung, dass es sich hier um das von Dir vorgestellte Stempelgerät mit dem UB ma handeln könnte"

Hallo Christoph,

super, dass du das Thema nochmals aufgegriffen hast! ;-)

Ich habe mir mal deinen neuen Handrollstempel angesehen und mit dem "ma" verglichen. Die Stellung des UB Fragments deines Stempels passt nicht zu dem "ma" Stempel. Dann habe ich mal gesucht was im BZ 66 noch so im Einsatz war und meine einen passenden Handrollstempel gefunden zu haben.

Hier der direkte Vergleich:



BRIEFZENTRUM 66 / n kommt eher in Frage.

Hier in Vergrößerung:



Zuerst hielt ich als UB auch ein h für möglich, sogar eher als das n. Im BZ 66 gab es auch mal einen Handrollstempel mit UB h, aber dieser wurde dann als wieder zurückgezogen gemeldet. Wer weiß, vielleicht doch nicht, oder nicht endgültig "zurückgezogen"? Warten wir mal ab, ob wir von dort noch weitere aktuelle Beispiele zu sehen bekommen.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 15.12.2023 21:11:54 Gelesen: 16048# 1863 @  
Hallo miteinander!



Handrollstempel BRIEFZENTRUM 34 / bi vom 02.04.2003

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Lammfell Am: 17.12.2023 14:41:09 Gelesen: 15825# 1864 @  
Hallo,

zwei Handrollstempel vom Briefzentrum 52 (Aachen) "Frankierservice" UB aa und ab



Viele Grüße
 
Journalist Am: 20.12.2023 20:52:02 Gelesen: 15265# 1865 @  
Hallo an alle,

beim Sortieren habe ich heute diese drei Handrollstempel aus der Slowakai gesehen, die ich kurz zeigen möchte:




Alle drei stammen aus Bratislava, allerdings teils unterschiedliche PLZ oder UB.

Viele Grüße Jürgen
 
kauli Am: 06.01.2024 12:03:44 Gelesen: 13472# 1866 @  
Hallo zusammen,

ein neuer Handrollstempel von Halensee ist aufgetaucht. Für mich ist er neu, im Handbuch der Berliner Stempel ist er auch nicht aufgeführt. Will ja nichts heißen, vielleicht ist er dem einen oder anderen bekannt. Dann bitte hier zeigen.



Viel Grüße und noch ein gesundes Neues Jahr
Dieter
 
Stefan Am: 08.01.2024 21:25:39 Gelesen: 13322# 1867 @  
@ filunski [#1852]

heute erhielt ich einen Beleg der mich staunen lies und der es m.E. Wert ist hier gezeigt zu werden. ;-)

[...]

PER KURIER / 12345 ohne Datum!


Dieser "Handrollstempel" ist mir vor einigen Jahren ebenfalls aufgefallen, leider auch ohne Briefinhalt. Heute landete ein neues Exemplar als handelsüblicher C6-Umschlag bei mir an:



Anscheinend existieren zwei sehr ähnliche Fassungen. Das jetzt aufgetauchte Exemplar weist zusätzlich auf der Vorderseite links unten eine Art Druckvermerk auf: "VOR-VH-A-BL-801". Auf dem Umschlag ist keine orangefarbene (fluoreszierende) Codierung der Deutsche Post AG vorhanden. Die fünfstellige Pseudo-Postleitzahl "12345" spricht für ein Druckerzeugnis ab Einführungsdatum der fünfstelligen PLZ zum 01.07.1993. Der Gesamteindruck spricht eher auch dafür, dass es sich hier um einen "Einleger", also einer Zeitschrift oder Zeitung beigelegten Werbung handelt (du vermutest Ähnliches).

In der gleichen Kiste tauchte ein weiteres Kuriosum (hier als C5-Format) auf, wo der Handroller sicherlich ein interessantes Beiwerk darstellt:



Der Briefumschlag ist aufgemacht als zweisprachig gehaltene "OVERIGHT EXPRESS"-Sendung mit Zustellzeitfenster bis 12 Uhr mittags, welche von 53095 Bonn nach 59469 Ense geschickt worden ist und gemäß einer "Vorausverfügung" ausschließlich vom Empfänger zu öffnen wäre. Der Umschlag weist einen Stempelabschlag vom Handrollstempel BRIEFZENTRUM 59 (Unterscheidungsbuchstabe vk) vom 05.10.2001 auf. Da der Brief auf dem Weg nach Ense im Eingangsbriefzentrum 59 offensichtlich manuell gestempelt worden ist, gehe ich davon aus, dass ein Mitarbeiter bei der manuellen Absortierung in der Briefordnerei diese vermeintliche Expresssendung sah und mit dem Stempel den Durchgang im BZ59 dokumentieren wollte (wie es halt einige Jahre zuvor noch bei Eilbotensendungen Usus gewesen war).

Wenn man sich den Brief genauer anschaut, lässt sich erkennen, dass es sich um eine ganz normale "ENTGELT BEZAHLT"-Sendung handelt und die Angaben als angebliche Expresssendung eine Zierde/Täuschung darstellen um dadurch eher Aufmerksamkeit vom Empfänger zu erhalten. Die Gestaltung dieses Briefumschlags hat zumindest den damals den Posteingang des Empfängers aufarbeitenden Sammler erreicht und der Belege wurde 23 Jahre aufgehoben. Heute erweckte es ebenfalls meine Aufmerksamkeit.

Gruß
Stefan
 
Chris1988 Am: 09.01.2024 12:16:51 Gelesen: 13247# 1868 @  
Moin zusammen,

auch ich habe in meiner Deutsches Reich Block Sammlung nachgeschaut und 2 Stempel gefunden. Die hier in der Stempeldatenbank auch noch nicht aufgetaucht sind.



Block 4



Block 7

und einmal vergrößert



Liebe Grüße

Christian
 
filunski Am: 09.01.2024 19:02:15 Gelesen: 13209# 1869 @  
@ Chris1988 [#1868]

Hallo Christian,

sehr schöne Handrollstempel, beide noch nicht gelistet. Besonders interessant der Kölner, stammt noch aus der ersten Serienfertigung der Klüssendorf Handrollstempel. Danke fürs Zeigen! ;-)

Wäre auch super, wenn du beide Stempel, möglichst als 300 dpi scans in die Datenbank einstellen könntest.

Viele Grüße,
Peter
 
Christoph 1 Am: 14.01.2024 15:19:10 Gelesen: 12907# 1870 @  
Hallo zusammen,

hier wurde für eine normale Briefsendung der Handrollstempel des Frankierservice verwendet.



Angesichts des Absenders könnte das eventuell auch ein "Deal" zwischen Absender und Briefzentrum gewesen sein, um besondere Belege zu generieren?

Gruß
Christoph
 
Shinokuma Am: 14.01.2024 17:03:11 Gelesen: 12868# 1871 @  
@ Christoph 1 [#1870]

Hallo Christoph,

Dein Beleg mit dem Frankierservice-Stempel gehört doch eigentlich in das eigens dafür vorgesehene Thema:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=7473&CP=0&F=1

Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntagabend.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Christoph 1 Am: 14.01.2024 17:38:42 Gelesen: 12857# 1872 @  
@ Shinokuma [#1871]

Hallo Gunther,

ja, da hast Du natürlich irgendwie recht. Ich habe den Beitrag hier im Thema platziert, weil der Stempel ja fehlerhaft eingesetzt wurde, also nicht als Frankier-Service. Aber im anderen Thema gibt es ebenfalls schon solche Fehlverwendungen zu sehen, wie ich gerade festgestellt habe.

Vielleicht kann Richard den Beitrag ja dort noch zusätzlich reinkopieren.

Beste Grüße
Christoph
 
Journalist Am: 16.01.2024 11:16:08 Gelesen: 12677# 1873 @  
Hallo an alle,

ich möchte hier kurz einen Handrollstempel aus Kroatien, speziell aus Zagreb zeigen:



Viele Grüße Jürgen
 
epem7081 Am: 17.01.2024 15:22:57 Gelesen: 12569# 1874 @  
Hallo zusammen,

bei Durchsicht meiner Altbestände bin ich auf diese Nachnahme vom 22.9.1971 gestossen. mit der mir seinerzeit Nachbestellungen aus Berlin geliefert wurden. Üblicherweise kamen alle regulären Lieferungen der Versandstelle für Sammlermarken aus Frankfurt.

Noch überraschter war ich bei der Durchsicht unserer Stempeldatenbank, dass ich in der Fülle der Berlinstempel aus dieser Zeit kein vergleichbares Exemplar dieses Handrollstempels gefunden habe, obwohl vermutlich mancher Sammler mit ähnlicher Postsache bedient worden ist. Oder sollte ich was übersehen haben?



Mit freundlichen Sammlergrüßen
Edwin.
 
Christoph 1 Am: 17.01.2024 20:20:10 Gelesen: 12539# 1875 @  
@ epem7081 [#1874]

Lieber Edwin,

kaum einer dürfte diese Versandumschläge aufgehoben und geschweige denn näher philatelistisch betrachtet haben. Brauner Umschlag mit "hässlichem Wellenstempel ohne Briefmarke" --> Papierkorb. So war das doch in den 1970-er Jahren, oder?

Viele Grüße
Christoph
 
Shinokuma Am: 17.01.2024 21:27:30 Gelesen: 12525# 1876 @  
@ epem7081 [#1874]

Hallo Edwin,

ich habe direkt mal in die Philaseiten Stempeldatenbank geschaut und dabei festgestellt, dass Du dort schon vor gut 2 Jahren einen Abdruck desselben Stempelgeräts veröffentlicht hast, damals allerdings mit der m.M.n. falschen UB-Angabe ad. Dabei handelt es sich mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit ebenso um die Buchstaben ao, wie bei dem von Dir nun gezeigten Brief der Versandstelle.

Sehr gut zu erkennen ist das an dem weggebrochenen waagerechten Steg oberhalb der PLZ 1.

Als weiteren Nachweis zeige ich hier einen Brief aus meinem Bestand incl. Stempelvergrößerung. Der Stempel vom Versandstellenpostamt 12 datiert vom 2.3.1970.



Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 17.01.2024 23:04:43 Gelesen: 12467# 1877 @  
@ epem7081 [#1874]
@ Christoph 1 [#1875]
@ Shinokuma [#1876]

Hallo zusammen,

sehr schöne Beiträge und Gunther hat völlig Recht! Den Eintrag in der Datenbank habe ich berichtigt und die weiteren hier gezeigten Handroller dürfen gerne auch noch eingestellt werden, sofern nicht schon geschehen.

Zu Christophs leider perfekt zutreffender Aussage/Frage "kaum einer dürfte diese Versandumschläge aufgehoben und geschweige denn näher philatelistisch betrachtet haben. Brauner Umschlag mit "hässlichem Wellenstempel ohne Briefmarke" --> Papierkorb. So war das doch in den 1970-er Jahren, oder?"

Ja stimmt und nicht nur in den 1970-er Jahren, sondern von den 1930-er Jahren (davor erlebten sie, weil neu, eine kurze der Neugier geschuldete Periode des Interesses an ihnen) bis in die späten 2010-er Jahre. Seit wir uns in der Studiengruppe damit befassen und vor allem auch dank dieses Themas hier im Forum, hat das philatelistische Interesse an diesen "hässlichen Entlein" spürbar zugenommen. ;-)

Danke an alle die hier immer wieder so aufmerksam mitmachen!

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 17.01.2024 23:47:01 Gelesen: 12460# 1878 @  
Liebe Handroller-Freunde und die, die es vielleicht noch werden wollen. :-)

anknüpfend an die "hässlichen Entlein" vom vorigen Beitrag, hier ein Beleg den m.E. alles andere als ein "hässliches Entlein" ziert -und ich meine damit nicht die Briefmarke. ;-)



Ein Handrollstempel mit Werbung aus Budapest, hier nochmals im Detail:



BUDAPEST / NEMZETKÖZI / VASAR vom 9.5.1937

Nemzetközi Vasar steht für Internationale Messe und dort fand im Mai 1937 die im Werbetext genannte Veranstaltung statt, die Légoltalmi kiállítás = Luftverteidigungsausstellung. In Ungarn gab es schon sehr früh, ab der späten 1920-er Jahre, einige sowohl sehr schöne wie auch selten noch zu findende Handrollstempel.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 18.01.2024 10:42:41 Gelesen: 12397# 1879 @  
Hallo an alle,

bevor die Belege in einer Kiste nach dem sortieren verschwinden, hier zwei Handrollstempel aus Hong Kong aus den Jahr 2011 bzw. 2014 vom GPO (General Post Office) mit zwei unterschiedlichen Unterscheidungsbuchstaben in Form von zwei verschiedenen Zahlen:



Viele Grüße Jürgen
 
epem7081 Am: 18.01.2024 13:42:26 Gelesen: 12375# 1880 @  
@ Christoph 1 [#1875]
@ Shinokuma [#1876]
@ filunski [#1877]

Hallo zusammen,

vielen Dank für den regen Zuspruch zu meinem Beitrag [#1874]. Zunächst Entschuldigung, dass ich meinen eigenen Beitrag in der Stempeldatenbank nicht mehr entdeckt habe. Aber der falsche UB-Eintrag und die anfänglich fehlende Kennzeichnung meiner eigenen Eingaben haben hier ihre Wirkung gezeigt. Seit der Jahreswende 2018/2019 sind von mir inzwischen fast 10.000 Stempel eingegeben worden.

Eine weitere Durchsicht meiner Altbestände hat nun auch zum Standort Frankfurt am Main der Versandstelle für Sammlermarken neben verschiedenen Stempeln auch einige Handrollstempel auf Nachnahmesendungen ans Licht gebracht. Leider sind die Abschläge nicht optimal. Das Datum konnte ich dank der Rechnungen eindeutig ermitteln. Beim UB kann ich leider nur ein „m“ vermuten. Vergleichbares konnte ich nicht ausmachen. Damit natürlich Ausfall für die Stempeldatenbank. Stempeldaten 30.1.1976; 25.8.1976 und 7.7.1977.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
filunski Am: 19.01.2024 00:35:24 Gelesen: 12270# 1881 @  
@ epem7081 [#1880]

Hallo Edwin,

super, so ein, man könnte sagen "popeliger" Handrollstempel auf sicher nicht seltenen Sendungen der Versandstelle und keiner hat ihn je beachtet. Wir haben in der Registratur der Studiengruppe viele "Frankfurter" und ich selbst habe auch noch einige mehr die aufs Scannen warten, aber deiner hier ist und war bislang nicht dabei! Wieder so ein Beweis, dass diese Umschläge wohl fast restlos vernichtet wurden oder irgendwo unbeachtet versenkt wurden, wo sie bis heute unentdeckt im Dornröschenschlaf dämmern.

Deine drei Abschläge sind alle hinreichend bestimmbar und auch genau der Versandstelle zuzuordnen, UB "m" ist m.E. mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zutreffend. Deshalb bitte gerne in die Datenbank eingeben, am besten mit link zu deinem Beitrag [#1880].

Danke fürs Zeigen!

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 19.01.2024 00:54:02 Gelesen: 12269# 1882 @  
@ Journalist [#1879]

Hallo Jürgen,

sehr schön, danke fürs Zeigen!

Diese Handroller, und davon gab es in Hongkong recht viele, stammen alle aus deutscher Produktion, von der Fa. Reiner.

Hier ein weiteres Beispiel:



HONG 香 港 KONG / 43 / IMC vom 20.08.2010

Der hier wurde im International Mail Centre eingesetzt.

Viele Grüße,
Peter
 
bedaposablu Am: 19.01.2024 17:17:00 Gelesen: 12166# 1883 @  
Hallo miteinander!

Ich habe hier aus meinem Ansichtskartenfundus eine Ansichtskarte aus dem Iran:



Leider bin ich nicht der Sprache mächtig und kann somit nichts aber auch gar nichts im HR lesen, weder Ort noch Zeit/Datum!

Wer kann hier weiter helfen?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
volkimal Am: 19.01.2024 18:09:34 Gelesen: 12151# 1884 @  
@ bedaposablu [#1883]

Hallo Klaus-Peter,

zu dem Ort kann ich nichts sagen, aber zum Datum. Du hast den Stempel kopfstehend abgebildet. Hier die richtige Lage:



Wenn ich das Datum richtig lese steht dort: ۷۲-۰۷-۱۸ = 72 07 18 = 18.07.1372 SH = 10.10.1993 AD

Das passt auch zur Briefmarke MiNr. 2577 vom 29.04.1993 oder 14.09.1993 (je nach Papier).

Zum Iranischen Kalender findest Du einiges beim Thema "Die unterschiedlichen Kalender", Beitrag 111 und die folgenden Beiträge [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=161064#M111
 
bedaposablu Am: 19.01.2024 19:01:38 Gelesen: 12138# 1885 @  
@ volkimal [#1884]

Danke Volkmar für Deine Informationen, dann weiss ich doch schon etwas.

Vom Ort her könnte es lt. schriftlicher Schilderung und der Karteninschrift (unten links) SHIRAZ sein, doch die Schrift sieht bei Wikipedia optisch anders aus.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
volkimal Am: 19.01.2024 21:29:50 Gelesen: 12128# 1886 @  
@ bedaposablu [#1885]

Hallo Klaus-Peter,

wenn ich den arabischen Name von Shiraz ansehe, so könnte er vom Schriftbild her evtl. unten im Stempel stehen. Eigentlich hätte ich den Ort oben erwartet. Mal sehen, ob jemand anderes es lesen kann.

Viele Grüße
Volkmar
 
DL8AAM Am: 20.01.2024 04:16:01 Gelesen: 12065# 1887 @  
@ volkimal [#1886]

Ja, شيراز, d.h. Schiraz stimmt. Der Ort wird auch im Text der Postkarte erwähnt. In der eingedruckten Legende der Karte steht "... FARS POST OFFICE ... " und Schiraz ist die Hauptstadt der Provinz Fars. Oben meine ich پست zu erahnen, d.h. p-s-t = Post. Der Stempeltext ist leider etwas sehr komprimiert eng ausgeführt.

Die Kombination aus Ortsname und dem Wort پست / Post taucht zumindest auch in iranischen Stempeln (regelmäßig) mal auf, siehe z.B. in unserer Stempeldatenbank: پست اصفهان, d.h. Esfahan Post [1]. Passt also alles gut zusammen, auch wenn ich selbst kein Arabisch bzw. (hier) Persisch kann. ;-)

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/558921
 
Journalist Am: 20.01.2024 10:49:52 Gelesen: 12011# 1888 @  
Hallo an alle,

ich möchte hier 4 weitere Handrollstempel aus aller Welt zeigen, allerdings mit normalen lesbaren Buchstaben. :-)

Zuerst einmal aus dem Jahr 2005 ein Handrollstempel aus Neuseeland:



Dann so etwas näher an Europa aus Südafrika auch aus 2005 (?)



und nun noch zwei weitere aus Europa - zuerst einmal aus Malta, auch wenn er nicht so toll abgeschlagen ist:



Ein Port Paye Stempel und nun noch ein Innendienst-Handrollstempel aus Belgien aus dem Jahr 2006:



Oben die zwei Sprachen aus Belgien, unten die PLZ und dann "MCM-Secretary General" (Vermutlich Mail-Center M.... ? - Secretary General")

Soweit ein kurzer Ausflug rund um die Welt mit Handrollstempeln.

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 20.01.2024 17:30:19 Gelesen: 11958# 1889 @  
@ Journalist [#1888]

Hallo Jürgen,

SUPER, sehr interessante Stempel, danke fürs Zeigen!

"Oben die zwei Sprachen aus Belgien, unten die PLZ und dann "MCM-Secretary General" (Vermutlich Mail-Center M.... ? - Secretary General")"

Der Interessanteste ist der Belgier, er stammt aus Brüssel. MCM steht für Muntcentrum Centre Monnaie, dort befindet sich der Haupsitz der bpost. Im Muntcentrum, Pl. de la Monnaie 10, 1000 Bruxelles.

Einen anderen Handroller von dort findet man hier [1]. ;-)

Der Handroller aus Neuseeland stammt aus der Hauptstadt Wellington, zu erkennen am sog. cancellation code 610.

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/457964
 
bedaposablu Am: 20.01.2024 17:43:12 Gelesen: 11954# 1890 @  
@ volkimal [#1886]
@ DL8AAM [#1887]

Hallo Volkmar und Thomas,

recht herzlichen Dank für eure Stempelbestimmung. Ist für mich alles fremd und unbekannt.

Ich habe den Stempel jetzt in die Datenbank zur Freigabe eingestellt. Aber das Datenbanksystem dreht mir immer den Stempeltext (gemeint ist der arabische) in: "Shiraz / post" anstelle "Post / Shiraz" so wie im Stempel eigentlich richtig.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
StephanN Am: 20.01.2024 22:12:36 Gelesen: 11918# 1891 @  
@ bedaposablu [#1890]

Hallo Klaus-Peter,

mit der Eingabe von arabischem Text hatte ich im letzten Jahr beim Einstellen eines Stempels aus Ägypten auch zu kämpfen. Ursache ist m.E., dass die arabische und auch persische Schrift von rechts nach links geschrieben wird.

Ich habe mir dann so geholfen, dass ich zuerst den Text in lateinischen Buchstaben, der evtl. rechts vom arabischen Text stehen soll eingetragen habe und dann links von diesem Text den arabischen Schriftzug im Ganzen eingefügt habe. Den arabischen Schriftzug hatte ich zuvor mit einem Übersetzungsprogramm erzeugt und dann einfach kopiert.

Ich hoffe, Du kommst mit diesem Procedere auch zum Ziel.

Viele Grüße aus Neuenburg am Rhein

Stephan
 
Manne Am: 22.01.2024 16:22:12 Gelesen: 11764# 1892 @  
Hallo,

aus München ein Handroller vom 19.08.1992.



Gruß
Manne
 
Journalist Am: 23.01.2024 11:56:11 Gelesen: 11671# 1893 @  
@ Journalist [#1888]
@ filunski [#1889]

Hallo Peter und an alle,

zuerst danke für die ergänzenden Bemerkungen zu meinen ausländischen Handrollstempeln.

Ich kann hier heute bezüglich Belgien noch einen weiteren Handrollstempel zeigen:



und noch einen aus Finnland aus dem Jahr 2006 aus Helsinki:



Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 24.01.2024 17:51:46 Gelesen: 11572# 1894 @  
@ Journalist [#1893]

Hallo an alle,

ergänzend zu obigen Beitrag möchte ich heute noch einen Handrollstempel aus Saudi Arabien zeigen:



Er stammt aus Jeddah - das Datum ist scheinbar aber in arabisch, das kann ich nich lesen.

Oben steht auch noch etwas auf arabisch ?

Der Stempel ist zwar nicht so toll abgeschlagen, aber ich glaube, er passt trotzdem ganz gut hier her.

Viele Grüße Jürgen
 
volkimal Am: 24.01.2024 18:33:37 Gelesen: 11561# 1895 @  
@ Journalist [#1894]

Hallo Jürgen,

das Datum ist nach dem islamischen Kalender angegeben. Es ist bis auf die letzte Ziffer bei der Jahreszahl gut zu lesen. Die arabisch-indische 2 und 3 sind sehr ähnlich. Daher kommen zwei Daten in Frage:

٢١-١-١٤٢٣ = 1423-1-21 = 21.1.1423 AH = 04.04.2002 AD
٢١-١-١٤٢٢ = 1422-1-21 = 21.1.1422 AH = 15.04.2001 AD

Oben im Stempel steht ganz rechts der Ort. Der Rest ist unleserlich. Rechts steht:

Dschidda = جدّة

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 24.01.2024 18:45:31 Gelesen: 11555# 1896 @  
@ Journalist [#1894]

Hallo Jürgen,

der Stempel ist wirklich interessant und dank Volkmar wissen wir jetzt auch von wann. Es ist aber leider kein Handrollstempel, sondern ein Maschinenstempel, Bandstempel mit drei Stempelköpfen. Fabrikat weiß ich leider auch nicht.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 24.01.2024 20:05:20 Gelesen: 11525# 1897 @  
@ volkimal [#1895]

Hallo Volkmar,

zuerst danke für die Übersetzung der arabischen Schrift, super.

@ filunski [#1896]

Hallo Peter,

wenn es sich um einen Bandstempel handelt befindet der sich doch normalerweise meistens dann oben oder unten am Rand des Briefes. Dieser Stempel ist aber quer auf der Rückseite abgeschlagen, das passt doch normalerweise nicht so zu einem Bandstempel oder ? Wie müsste den dann dieser Brief durch die Bandstempelmaschine gelaufen sein ?

Dazu daher auch noch mal die komplette Rückseite des Beleges:



Kann ein Bandstempel so abgeschlagen werden ? oder ist es vielleicht doch ein Handrollstempel ?

Viele Grüße Jürgen
 
filunski Am: 25.01.2024 00:02:48 Gelesen: 11114# 1898 @  
@ Journalist [#1897]

Hallo Jürgen,

danke fürs Zeigen des kompletten Belegs! Das kann Einen schon zum Grübeln bringen. ;-)

Aber ich halte den Stempel immer noch für einen Maschinenstempel, auch weil er, maschinentypisch, komplett von links nach rechts bis oder über die Ränder des Belegs verläuft.

Es gab eine Stempelmaschine, die SECAP GL (Grandes Lettres = Großbriefe), speziell zur Entwertung von Großbriefen bis zu 3 cm Dicke. Die Poststücke wurden einzeln, manuell eingeführt um gezielt den Stempel auf dem Brief zu positionieren. Solche Maschinen waren unter anderem in geringer Stückzahl in Italien im Einsatz. Hier zwei Belege dazu:



POSTE ROMA FERROVIA *

Auch hier wäre man geneigt, ohne von dem Maschinenstempel zu wissen, an einen Handrollstempel zu glauben.

Leider habe ich keine Ahnung, was für Maschinen in Saudi-Arabien im Einsatz sind oder waren.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 31.01.2024 18:13:52 Gelesen: 10192# 1899 @  
@ filunski [#1898]

Hallo Peter,

danke für die Rückmeldung - ja dann lassen wir diesen Fall mal als derzeit nicht genau klärbar.

Nun aber noch an alle,

hier ein Handrollstempel aus Indonesien, aus Jakarta aus dem Jahr 1989



Viele Grüße Jürgen
 
epem7081 Am: 02.02.2024 12:16:31 Gelesen: 9691# 1900 @  
Hallo zusammen,

heute ein etwas bejahrter Handroller mit leichter Bogenfahrt aus der Schweiz. Am 4.11.1918 in BASEL 2 / BRIEFEXPEDITION nach EMMISHOFEN auf den Weg gebracht.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
filunski Am: 02.02.2024 14:08:14 Gelesen: 9669# 1901 @  
@ epem7081 [#1900]

Hallo Edwin,

schöner Beleg und ebenfalls auch ein schöner Stempel. Du bist hier leider auch einem "falschen Freund" auf den Leim gegangen. ;-)

Hier hat nicht der vermeintliche Handroller eine "Bogenfahrt" durchgeführt, sondern der Beleg wurde etwas schräg in die (elektrische) Maschine eingezogen. Schauen wir uns diesen durchaus seltenen Bandstempel mal näher an. Da ist zunächst das Datum, November 1918. Zu dieser Zeit waren Handrollstempel noch etwas ganz seltenes und in der Schweiz gab es erste Handrollstempel erst ab 1927, geliefert von Klüssendorf und nach 1945 dann von Güller.

Dieser Stempel ist trotzdem etwas ganz besonderes, es handelt sich um die einzige Krag Maschine (Bandstempelmaschine mit zwei Stempelköpfen und Entwertern) der Schweiz. Diese wurde in der Briefexpedition im Postamt Basel 2 ab 1912 versuchsweise eingesetzt. Zunächst mit einer Walze mit fünf Wellenlinien. Nach Beschwerden wurde die Walze später ausgetauscht (ab Nov. 1912) gegen die hier zu sehende Walze mit sieben Wellenlinien. Die Maschine blieb ca. bis Oktober 1921 im Einsatz.

Danke fürs Zeigen, auch wenn es kein Handrollstempel ist!

Viele Grüße,
Peter
 
MariaT Am: 02.02.2024 18:22:52 Gelesen: 9618# 1902 @  
Hallo,

Ist der aufgebrachte Stempel ein Handrollstempel?

Gruß
MariaT


 
filunski Am: 02.02.2024 18:50:11 Gelesen: 9612# 1903 @  
@ MariaT [#1902]

Hallo Maria T.,

ja, es ist ein Handrollstempel vom Chemnitzer Telegraphenamt. Auf der Eilpost-Karte verwendet als Ankunftstempel.

Hier [1] auch in der Stempeldatenbank.

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/322829
 
MariaT Am: 02.02.2024 19:17:24 Gelesen: 9599# 1904 @  
@ filunski [#1903]

Hallo Peter,

danke für die schnelle Erklärung.

Viele Grüße,
Maria
 
filunski Am: 13.02.2024 00:26:04 Gelesen: 8327# 1905 @  
Hallo zusammen,

heute mal wieder ein moderner Handroller, aber mit sehr ungewöhnlicher "Einstellung".



BRIEFZENTRUM 63 / gl vom 11.02.2010

Hier wurde die Stempelwalze falsch zusammengebaut (ist gar nicht so einfach!) und das Datum (die Walze) steht kopf.

Ist mir bei ganz, ganz vielen BZ-Handrollstempeln erst zweimal unter gekommen. Im BZ 63 blieb dieser Handrollstempel aber wohl über mindestens drei Jahre (2008-2011) falsch montiert!

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 13.02.2024 18:25:33 Gelesen: 8157# 1906 @  
@ filunski [#1905]

Hallo Peter,

auch nach dem von Dir genannten Zeitraum waren die "Einstellungsexperten" im Briefzentrum 63 noch aktiv.

Ich hatte, glaube ich, vor einigen Jahren in einem Thema, in dem es eben um falsch eingestellte Stempel ging, den nachstehenden Handroller schon einmal gezeigt.



Der stammt vom 28.2.2014, was ebenfalls kopfstehend eingesetzt wurde.
Seltsamerweise war dabei die Uhrzeit jedoch richtig herum, nur auf der linken Seite.

Es war aber nicht derselbe Stempel wie der von Dir gezeigte, sondern einer mit UB er.

Und nun noch einmal das ganze in der vom Stempelfachmann gewünschten Darstellung:

BRIEFZENTRUM 63 / er vom 28.02.2014

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 13.02.2024 22:33:22 Gelesen: 8114# 1907 @  
@ Shinokuma [#1906]

Hallo Gunther,

Klasse! Ganz nach dem Motto, wie kann ich beim Wiederzusammenbau der Stempelwalze möglichst viele Fehler einbauen. ;-)

Hier wurde der Stempel anscheinend komplett zerlegt, auch die einzelnen Typenräder der Datumswalze und beim Zusammenbau kam dann das zu sehende Datumsbild raus.

Schöner Stempelabdruck, danke fürs Zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
wojomahe Am: 13.02.2024 23:12:20 Gelesen: 8104# 1908 @  
Hallo Handrollstempelfreunde,

Bei der Durchsicht dieses umfangreichen und hochinteressanten Themas ist mir aufgefallen, dass trotz der Fülle der Beispiele sehr wenige Belege von Maschinenserienstempeln in Betriebsart Ro (Handrollstempel mit Werbeeinsatz) aus der Zeit vor 1945 zu sehen sind, obwohl der Bochmann-Katalog (Band 1501) bei, wenn ich recht gezählt habe, 18 Maschinenserienstempeln die Betriebsart Ro auflistet. Gesehen habe ich nur Bo MS 70 Ro ([#226]) und MS 140 Ro ([#108]). Gibt es für diese Betriebsart tatsächlich so wenige Belege?

Hier ist zumindest noch einer von mir, nicht optimal, aber immerhin:
Büchersendung von Leipzig nach Nürnberg mit Bo MS 199 Ro vom 10.2.1940 (?) UB a



Beste Grüße

Wolfgang
 
filunski Am: 13.02.2024 23:28:45 Gelesen: 8085# 1909 @  
@ wojomahe [#1908]

Guten Abend Wolfgang,

du hast Recht, bis auf die "Leipziger" sind diese Handrollstempel mit Werbung (bei Bochmann unter den Maschinenserienstempeln gelistet) nicht so oft zu finden.

Aber der Eine oder Andere wartet auch noch darauf eingegeben zu werden. ;-)

Wie z.B. dieses Prachtstück aus dem Archiv der Studiengruppe Handrollstempel der Poststempelgilde:



LAUF / * (PEGNITZ) e vom 12.03.1929, Bochmann MS 97

Viele Grüße,
Peter
 
wojomahe Am: 17.02.2024 20:42:08 Gelesen: 7295# 1910 @  
@ filunski [#1909]

Existiert dieses Prachtstück als ganzer Beleg oder nur als Briefstück?

Kann man das Archiv der Studiengruppe auch einsehen oder ist es irgendwo veröffentlicht?

Grüße
Wolfgang
 
Shinokuma Am: 20.02.2024 20:13:19 Gelesen: 6703# 1911 @  
Liebe HRSt-Freunde!

Bereits in meinem Beitrag [#1487] hatte ich einen HRSt aus Österreich mit Werbeeinsatz gezeigt.

Heute habe ich beim Aufräumen ein weiteres, ähnliches Exemplar gefunden.



Es handelt sich um touristische Werbung für die 2000-jährige Geschichte der 4000-Einwohner-Gemeinde 9063 Maria Saal als kulturhistorischer Mittelpunkt Kärntens, wie es in der Inschrift heißt.

Der Stempel datiert vom 17.12.1974 und trägt den UB w.

Wenn auch der Rundstempel hier nicht wie bei meinem vorigen um 90° gedreht positioniert ist, gehe ich doch fest davon aus, dass auch dieser ein echter Handroller ist.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
bovi11 Am: 20.02.2024 20:38:10 Gelesen: 6677# 1912 @  
Brief per Eilboten von Hamburg nach Amsterdam vom 16.6.1950.

Der Brief ist freigemacht mit einem 80-Pfennig-Absenderfreistempel.

Überflüssigerweise ist eine Notopfermarken Nr. 2 CV aufgeklebt und mit dem Tagesstempel HAMBURG 1 16.6.50 entwertet.

Rückseitig der Handrollstempel (24a) HAMBURG 1 -16.6.50 9-10- EILBRIEFSTELLE und der Ankunftsstempel AMSTERDAM 17.6.1950


 
filunski Am: 21.02.2024 23:25:00 Gelesen: 6395# 1913 @  
Liebe "Handroller-Freunde",

da hat sich ja wieder einiges getan, sehr gut! ;-)

@ wojomahe [#1910]

Das "Prachtstück" ist ein Musterabschlag, kein gelaufenes Poststück. Ein solches würde ich auch selbst gerne mal sehen. Hier in der Stempeldatenbank [1].

Das Archiv der Studiengruppe ist ein "Arbeitsarchiv" derselben und nur für deren Mitglieder zugänglich.

@ Shinokuma [#1911]

Gunther, du liegst völlig richtig mit Handrollstempel, ein sehr schöner Abschlag. Diese österreichischen Handrollstempel mit Werbung aus den 1970-er bis 1990-er Jahren haben übrigens so gut wie immer den UB "w".

@ bovi11 [#1912]

Ein sehr schöner Beleg mit dem ungewöhnlichen Handrollstempel der Hamburger Eilbriefstelle die es in verschiedenen Ausführungen gab.

So, damit wir aber auch noch was zu sehen bekommen mal wieder ein "Ausländer"



Ein Handroller aus Südkorea. Aber woher? Im Stempelkopf steht "DAN GUG UNIV. / KOREA", vielleicht ein Stempel von einer Universität?

Ja, tatsächlich, der komplette Beleg bestätigt es:



Die Dankook Universität in Seoul hatte anscheinend ein so hohes Postaufkommen, dass es dort ein eigenes Postamt/-stelle gab mit eigenen Stempeln und wie der Beleg auch zeigt eigenen Einschreibzetteln.

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/583577
 
bovi11 Am: 23.02.2024 16:21:30 Gelesen: 5499# 1914 @  
Hat denn jemand eine Idee, warum der Brief [#1912] mit 80 Pfennig frankiert ist?

Nach meinem Verständnis müsste der Brief mit 90 Pfennig freigemacht sein.
 
StephanN Am: 23.02.2024 17:11:17 Gelesen: 5483# 1915 @  
@ bovi11 [#1914]

Entweder hat der Bediener des Freistemplers die Anschrift nicht gelesen oder schlechte Geographiekenntnisse besessen und den Brief deshalb als Inlandbrief im Fernverkehr bis 20 g eingestuft. Dann wäre das Porto 20 Pf + 60 Pf gewesen.

Gruß, Stephan
 
Shinokuma Am: 24.02.2024 19:58:41 Gelesen: 5216# 1916 @  
@ Journalist [#1893]

Hallo Jürgen,

mit einiger Verspätung möchte ich Dich doch fragen, wie Du in deinem Beitrag [#1893] das im Text angegebene Kalenderjahr 2006 für den von dir gezeigten HRSt aus Helsinki erkannt hast.

Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Einen ähnlichen HRSt fand ich kürzlich auf einem Express-Brief von einer Kreditauskunft (Luottorekisteri) in einer Nachlasskiste.



Einziger Unterschied ist eigentlich nur die Angabe der Bezirks- oder Postamtsnummer.

Ansonsten ebenfalls zweisprachig: Helsinki 50 / Helsingfors 50 / 24.1.1992

Und ebenso sauber abgerollt.



Ganz im Gegensatz dazu der rückseitig abgerollte Ankunftstempel 4000 Düsseldorf Flughafen / l / 25.1.1992



Ich wünsche noch einen schönen Sonntag.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Stefan Am: 04.03.2024 18:20:31 Gelesen: 3781# 1917 @  
Die Briefregion 59 wurde auf Belegen ab Eurozeit (2002) in den Beiträgen [#936], [#967], [#1404] und [#1548] vorgestellt. Vorhin lief mir das nachfolgende Stück über den Weg. In dem Großbrief befanden sich die eigentlichen Belege aus einem Posteingang von ca. November 2023 für die Sammlung, der Umschlag selbst war die eigentliche Transportverpackung.

Es handelt sich hier um das zweite Exemplar mit blauer Stempelfarbe. Das erste Exemplar wurde in Beitrag [#1548] vorgestellt, ebenfalls aus dem Briefzentrum 59 stammend, allerdings einem anderen Unterscheidungsbuchstaben.



Briefregion 59 / 11.10.2023 / ho

Der Unterscheidungsbuchstabe des Handrollstempels lässt sich als "ho" erkennen (siehe auch Beitrag [#1404]). Kann man den Matrixcode auslesen und die Sendungsnummer erkennen? Unter der Lupe ist relativ problemlos das Datum vom 11.10.2023 zu lesen, ohne Lupe wird die blaue Stempelfarbe vom schwarzen Matrixcode überlagert.



Danke!

Gruß
Stefan
 
volkimal Am: 05.03.2024 16:30:30 Gelesen: 3626# 1918 @  
Hallo zusammen,

ein Landpoststempel aus Stätzling über Augsburg:



Als Orts- bzw. Datumstempel wurde in diesem Fall der Handrollstempel "Augsburg 2 d" benutzt. Das Sternchen wurde vorher aptiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 06.03.2024 21:34:29 Gelesen: 3352# 1919 @  
Liebe HRSt-Freunde,

heute wieder ein echter Exot:



Dieser schöne Stempel vom South Auckland Mail Centre ziert einen Luftpostbrief aus Neuseeland und trägt folgende Inschrift:

STH AUCKLAND MAIL CTR / 06.09.96 - 17 / VZ

Den Hersteller des Stempelgeräts kann ich leider nicht benennen. Vielleicht kann das einer unserer Experten hier im Forum.

Beim Porto handelt es sich um einen Zusammendruck der Mi.Nr. 1345/46 und 1350/51; Teil eines Zehnerblocks mit Darstellungen typisch neuseeländischer Produkte aus einem Markenheftchen, erschienen am 27.4.1994.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Shinokuma Am: 10.03.2024 12:56:17 Gelesen: 2651# 1920 @  
Da sich noch keiner nach meinem letzten Beitrag vor 4 Tagen zu Wort gemeldet hat, möchte nun noch einen nachlegen, den ich keiner Gemeinde zuordnen kann. Daher hoffe ich auf eure kundige Mithilfe.



Trotz intensiver Recherche im Internet und in diversen Nachschlagewerken habe ich nicht herausfinden können, wo dieser Stempel herkommt.

Die ersten beiden Buchstaben des Ortsnamens sind augenscheinlich ST. Die nächsten drei sind leider nicht zu erkennen und am Ende steht DORF.

Die PLZ 8031 ist deutlich zu lesen. Der UB ist ein d.

Stempeldatum ist der 17.12.77.

Aber im amtlichen Postleitzahlenverzeichnis von 1961 gibt es keinen Ort, auf den das Beschriebene zutrifft.

Der Absender stammt aus der Nachbargemeinde 8033 Krailling.

Weiß einer von euch, um welchen Ort es sich hier handelt?

Herzliche Grüße und noch einen schönen Sonntag

Gunther
 
volkimal Am: 10.03.2024 13:58:09 Gelesen: 2629# 1921 @  
@ Shinokuma [#1920]

Hallo Gunther,

bei StampsX oder Philastempel findest Du mit der PLZ 8031 eine Reihe von Orten. Mit Dorf hören auf "Stockdorf" und "Hechendorf a. Pilsensee". Der letzte Ortsname ist zu lang. Es könnte also Stockdorf sein.

Ich will aber nicht ausschließen, dass es weitere Orte mit der PLZ und der Endung ...dorf gab. Leider habe ich kein Verzeichnis der Orte sortiert nach den PLZ.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 10.03.2024 14:07:20 Gelesen: 2623# 1922 @  
@ Shinokuma [#1920]

Hallo Gunter,

ich lese eindeutig STOCKDORF . Der Buchstabe K vor DORF ist m.E. auf Deinem Scan doch sehr gut erkennbar.

Viele Grüße
Christoph
 
Shinokuma Am: 11.03.2024 20:17:31 Gelesen: 2397# 1923 @  
Vielen Dank an Volkmar und Christoph!

Anscheinend hatte ich nicht gut genug recherchiert.

Beim nächsten HRSt hat es jedenfalls besser geklappt.



8221 Grabenstätt, Chiemsee / c / 15.7.89

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 19.03.2024 23:53:32 Gelesen: 1491# 1924 @  
Liebe Handrollstempel-Fans und Mitleser,

heute erhielt ich von einem sehr geschätzten "Sammler- und Stempelfreund" ein Päckchen mit interessantem Inhalt. Darunter ein fast sensationeller Handrollstempel den ich hier vorstellen kann. Es ist der scan einer nicht ganz optimalen Fotokopie, was aber der Ungewöhnlichkeit des Handrollstempels keinen Abbruch tut. ;-)

Jeder hier kennt die besonderen österreichischen Poststempel mit deutscher Postleitzahl aus dem Kleinwalsertal. Hat die schon mal jemand als Handrollstempel gesehen?

Hier ist so Einer:



MITTELBERG, KLEINWALSERTAL / f / 8986 / SONDERTARIF vom 4.2.1993

Vielen Dank an Uwe Seif für die Zusendung!

Viele Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 20.03.2024 19:58:44 Gelesen: 1320# 1925 @  
Einen traumhaft aufgebrachten Gelegenheitsstempel aus Erfurt aus dem Jahr 1939 habe ich heute gefunden.



Erfurt Bochmann-Nr. 21 vom 12.3.1939 aus Anlass der Briefmarkenausstellung für das WHW.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Shinokuma Am: 22.03.2024 00:01:47 Gelesen: 1040# 1926 @  
@ filunski [#1857]

Hallo Peter,

ein Jahr später hatte man die Datumseinstellung im Aachener Briefzentrum 52 offensichtlich endlich im Griff.



Ein sauberer Abschlag vom Briefzentrum 52 / c vom 16.4.2015.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 24.03.2024 01:01:29 Gelesen: 726# 1927 @  
@ Shinokuma [#1926]

Hallo Gunther,

sehr schön! Danke fürs Zeigen!

Von mir heute eine wie ich meine auch nicht häufige Handrollstempel-Rarität. Wie alle treuen Mitleser des Themas wissen, waren Handrollstempel ja nicht unbedingt dafür geschaffen worden Postkarten abzustempeln. Manchmal kommt es aber doch vor und gerade aus dem Bereich der Bundesrepublik kann man da schon mal fündig werden.

Heute aber mal eine Postkarte mit einem (ex-) DDR-Handrollstempel:



Preisausschreibenkarte aus der Anfangszeit nach der Wiedervereinigung, vor der Einführung der neuen Stempel im VGO mit fünfstelliger PLZ.

Hier der Stempel im Detail:



SANGERHAUSEN 1 / 47 / a vom 27.04.1992

Viele Grüße,
Peter
 
Manne Am: 24.03.2024 10:45:21 Gelesen: 644# 1928 @  
Hallo,

verschiedene Handrollstempel,

Heilbronn vom 11.02.1956, nicht komplett



Stuttgart vom 28.11.1952



Göttingen vom 20.02.1958



Hechingen, vom 31.10. Jahr nicht lesbar



Gruß
Manne
 
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