Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
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filunski Am: 03.03.2021 23:54:59 Gelesen: 343559# 1346 @  
Hallo zusammen,

heute gleich noch zwei "exotische" Handroller aus einer Ecke, in der wir noch nicht waren.

Die heutige Republik Vanuatu, eine Inselgruppe im Pazifik, war vor ihrer Unabhängigkeit ein gemeinsames Konduminium von Frankreich und Großbritannien, unter dem Namen Neue Hebriden mit der Hauptstadt Port Vila. Zu jener Zeit, vor 1980, war dort alles zweisprachig französisch/englisch. Das kennen wir ja auch bis heute von Poststempeln aus zweisprachigen Gebieten (Südtirol, Sorbenregion, Belgien etc.). "Zwei sprachige" Poststempel gab es auch auf den Neuen Hebriden (New Hebrides/Nouvelles-Hebrides), aber nicht so, wie man jetzt vielleicht vermuten könnte. Dort gab es keine "zweisprachigen", sondern zwei "einsprachige" Poststempel, sogar auch als Handroller:



Links die englisch-sprachige Version VILA / NEW HEBRIDES vom 11.SEP 75, und
rechts die französische Variante PORT-VILA / NOUVELLES-HEBRIDES vom 11.9.75.

Auch nicht alle Tage zu finden! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 04.03.2021 00:17:13 Gelesen: 343552# 1347 @  
Hallo Peter,

die Handroller von den Neuen Hebriden sind mit Sicherheit in Deutschland kaum zu finden. Tolle Beispiele!

Waren die beiden Stempel eigentlich auf demselben Umschlag? Und waren auf Belegen aus jener Zeit stets zwei verschiedensprachige Stempel? Ein echt interessantes Phänomen!

Nicht ganz so exotisch, aber auch aus weiter Ferne ist der nachstehende HRSt aus der Hafenstadt Barranquilla in Kolumbien aus dem Jahr 1965, der wohl speziell für Luftpostsendungen vorgesehen war, wie die Inschrift Colombia Aereo vermuten lässt.



Leider habe ich nicht den ganzen Beleg dazu, sodass ich auch nur aufgrund der angeschmiegten Wellen von einem HRSt ausgehe.

Herzliche Grüße an alle

Gunther
 
filunski Am: 04.03.2021 22:32:47 Gelesen: 343496# 1348 @  
@ Shinokuma [#1347]

"Waren die beiden Stempel eigentlich auf demselben Umschlag?"

Hallo Gunther,

nein, sie befinden sich auf zwei verschiedenen Umschlägen. Hier die beiden Umschläge:



Mit Sicherheit philatelistsich beeinflußt, wenn die Briefe überhaupt gelaufen sind. Wahrscheinlich ein Stempelsammler, es gab da noch weitere solche "Briefpaare" mit Tagesstempeln. Aber so wurden diese zumindest dokumentiert.

Der von dir gezeigte Stempel [#1347] ist ein Handrollstempel. In verschiedenen kolumbianischen Großstädten gab es da für internationale Luftpost z.T. sehr schöne Handroller mit Werbung.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 04.03.2021 23:50:31 Gelesen: 343476# 1349 @  
Liebe Freunde der Handroller,

mal was Anderes heute Abend, ganz einfache postfrische Briefmarken (eigentlich so gar nicht mein Fall), :-( aber trotzdem zum Thema passend.

1949 verausgabte die Luxemburger Post ein Satz mit vier Werten (Mi.Nr. 460-463) und darauf abgebildet ist der doch bei Philatelisten so ungeliebte........:



HANDROLLSTEMPEL!
;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 04.03.2021 23:55:11 Gelesen: 343476# 1350 @  
@ filunski [#1348]

Hallo Peter,

vielen Dank für die erhellenden Erläuterungen!

Im Anblick der beiden von Dir gezeigten Briefe ist es tatsächlich ziemlich klar, dass diese wohl kaum dem Bedarf zuzurechnen sind. Denn es ist auch sicher kein Zufall, dass gerade der englischsprachige Stempel auf der französischsprachigen Marke abgerollt wurde und umgekehrt. Aber als Dokumentation sind sie dennoch sehr schön.

Ich habe übrigens noch eine weitere lose Marke mit Handrollstempel gefunden, die ich hier zeigen möchte, bei der ich mich allerdings mit dem Entziffern des richtigen Datums trotz Kenntnis der persischen Zahlen etwas schwer tue.



Von links nach rechts lese ich da eine 4, eine 7 und eine 23. Die schwarzen Rechtecke haben wahrscheinlich dieselbe Funktion wie bei uns die kleinen waagerechten Striche. Tag und Monat könnte der 4. Juli sein. Aber 23 kann nicht das Jahr sein. Denn die Marke ist von 1960 und selbst nach dem islamischen Kalender entspricht 1423 dem Jahr 2005. So neu ist der Stempel aber nicht, zumal Marken mit der Abbildung des Schahs wohl kaum noch zugelassen sein dürften.
Vielleicht gibt es ja eine andere fachliche Erklärung dafür.

Vorerst herzliche Grüße

Gunther
 
volkimal Am: 05.03.2021 00:54:06 Gelesen: 343470# 1351 @  
@ Shinokuma [#1350]

Hallo Gunther,

in meiner Kalendersammlung habe ich ein paar solcher Stempel. Bei allen iranischen Stempeln dieser Art (die ich kenne) steht die Jahreszahl links. Zum Beispiel bei diesem Stempel aus تهران = Teheran:



Das Stempeldatum nach dem Iranischen Kalender ist in diesem Fall ٢٧-١٠-٣٩ = 39-10-27 = 1339-10-27 HD. Der Kalender-Umrechner gibt als Datum nach dem gregorianischen Kalender den 17.01.1961 AD an.

Bei deinem Stempel gehe ich davon aus, dass von der Jahreszahl nur eine Ziffer angegeben wurde - die 4. Die 7 ist der Monat und die 23 der Tag. Insgesamt könnte es also z.B. der 23.7.1344 HD = 15.10.1965 AD sein.

Weitere Informationen zu Stempeldaten nach dem iranischen Kalender findest du hier: [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=161064#M111
 
wer.indja Am: 05.03.2021 10:40:05 Gelesen: 343446# 1352 @  
@ Shinokuma [#1350]

Hallo,

ich lese da 40.7.23, also umgerechnet 15.10.1961. Die Null wird in der Regel durch einen Punkt dargestellt.

Beste Grüße
Werner
 
volkimal Am: 05.03.2021 11:24:03 Gelesen: 343438# 1353 @  
@ wer.indja [#1352]

Hallo Werner,

klar, Du hast recht. Heute Nacht am Smartphone habe ich den Punkt übersehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 05.03.2021 20:29:47 Gelesen: 343401# 1354 @  
Herzlichen Dank an Euch beide, Volkmar und Werner, für die fundierten Erklärungen!

Und ich wünsche Euch noch ein schönes Wochenende.

Gunther
 
Wesi Am: 06.03.2021 02:44:40 Gelesen: 343372# 1355 @  
Hallo zusammen,

im zukünftigem neuen Philatelieshop in Stuttgart 143 gibt es noch einen Handrollstempel (70176, 143 b) aus Postbankzeiten.

Das zuletzt eingestellte Datum ist der 24.11.2016.

Hier ein Abschlag den ich mir im Februar beschaffte. Leider wird der Stempel seit Anfang März vom Besitzer nich tmehr rausgerückt.

Grüße
Moritz


 
Shinokuma Am: 06.03.2021 21:21:17 Gelesen: 343278# 1356 @  
Liebe HRSt-Freunde,

nachstehend zeige ich einen HRSt aus München aus dem Jahr 1948, der wohl noch aus Beständen des Deutschen Reiches stammt.

Einen solchen Stempel konnte ich in diesem Thread noch nicht finden, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.



Dieser und sein Bruderstempel befinden sich auf der Rückseite eines Einschreibens von Baden-Baden nach München.

Was mich daran etwas verwundert, sind die beiden Daten 16.5. und 18.5.48. Hat der Brief etwa bis zur Zustellung so lange herumgelegen, oder gibt es dafür eine ganz plausible Erklärung?

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 06.03.2021 23:17:24 Gelesen: 343258# 1357 @  
@ Shinokuma [#1356]

Hallo Gunther,

diese Stempeltypen (Form Kreisstempel mit Kurzsteg) egal ob Hand-, Handroll- oder Maschinenstempel sind in München für die Nachkriegsjahre noch bis Mitte/Ende der 1950er Jahre typisch. Es sind in der Masse alles ehemalige "großdeutsche" Stempel die aptiert wurden um nach dem Untergang der NS-Diktatur weiter verwendet werden zu können und zu dürfen.

Vorher sahen die so aus:



MÜNCHEN / 33 / e / HAUPTSTADT DER BEWEGUNG


Auf deinem Brief ist der Handstempel der Transitstempel vom PA München 2, dort kam der Brief wohl spät abends (24 Uhr) an. Der Empfänger befand sich wohl im Zuständigkeitsbereich des PA 23 wo er dann, anscheinend früh morgens (ich sehe da im Handrollstempel eine einstellige Uhrzeit 6 oder 8) ankam. Also alles noch ganz normal, war ja kein Eilbrief, wenn ich das richtig verstanden habe. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 06.03.2021 23:59:34 Gelesen: 343240# 1358 @  
@ filunski [#1357]

Hallo Peter,

das timmt das zwar alles, erklärt aber noch nicht, wo der Brief den ganzen Tag am 17.5. gewesen ist.

Herzliche Grüße

Gunther
 
filunski Am: 07.03.2021 00:02:12 Gelesen: 343240# 1359 @  
@ filunski [#82]

Liebe Handroller-Freunde,

ich greife mal auf die Anfänge dieses Themas zurück. Im Beitrag [#82] sahen wir damals einen sehr frühen Handrollstempel aus Belgien. In der Sammlerpost aus dem Jahre 1927 schrieb damals der bekannte Philatelist Ehrmann folgendes:



"Belgien scheint das eigentliche Ursprungland des Rollstempels zu sein. Erstmals auf Ausg. 1869,70 treten die bekannten sog. „Gitter“-Stempel auf, die eine schmale, nur 6 mm breite Zierleiste darstellen, ein einfaches Muster aus gekreuzten Linien und Punkten (Abb. 1). Sie fanden Verwendung im postalischen Sparkassendienst, dann innnerpostalische Verwendung zu Verrechnungszwecken, und schließlich zur Entwertung von unfrankiert aufgelieferten Briefen (?) der Bahnpost. (U. a. wurde ein großer Auflageteil der seltenen rotbraunen 5 Fr. von 1878 in den beiden ersten Weisen aufgebraucht. Die Entwertung gilt als nicht vollwertig.) Dieser erste Rollstempel war also ursprünglich nicht dem eigentlichen Postdienst zur Stempelung von Freimarken zugeteilt, sondern der (Post)- Sparkasse, vermutlich zur Entwertung von Sparmarken."

Es handelte sich zwar nicht um den "ersten Rollstempel", aber um einen sehr frühen (Hand-) Rollstempel.

Zu seiner ursprünglichen Verwendung liegt mir jetzt auch ein schöner Beleg vor:



Hier sehen wir einen solchen "Sparkassenbeleg" (der Algemeene Spaar- en Lijfrentkas) aus dem Jahr 1885 worauf zur Entrichtung einer Gebühr/Einzahlung (?) von einem Franc 20 5 Cent Marken verklebt wurden (20 Postzegels van 5 centiemen). Entwertet wurde das Ganze dann mit dem schon von Ehrmann beschriebenen "Roll-Gitter-Stempel".

Viele Grüße,
Peter
 
Briefuhu Am: 07.03.2021 13:09:33 Gelesen: 343132# 1360 @  
Hallo,

hier zwei Streifen der Michel Nr. 917 und 995 mit Rollenenden die nebeneinander auf einem Beleg geklebt waren. Leider stehen sie nur abgelöst zur Verfügung. Ich habe sie nebeneinander gescannt. Beim Stempel Gundelsheim vom 25.02.1981 dürfte es sich um einen Handrollstempel handeln. Als Anfänger bin ich mir aber da nicht ganz sicher. Leider ist der UB nicht lesbar und der Stempel auch ziemlich "patzig". In der Stempeldatenbank habe ich ihn nicht gefunden. Wegen der schlechten Qualität habe ich ihn auch nicht eingestellt.





Schöne Grüße
Sepp
 
Christoph 1 Am: 13.03.2021 19:31:51 Gelesen: 341881# 1361 @  
Hallo Peter und alle Interessierten,

ich kann diesen eher seltenen Handroller zeigen, der auf der Rückseite eines Eilbriefs zu finden ist:



Aptierte Gebietsleitzahl (16)
KASSEL FA / y vom 15.6.1962

Danke an Uwe Seif für den Beleg!

Viele Grüße
Christoph
 
rumburak Am: 17.03.2021 20:00:38 Gelesen: 341201# 1362 @  
Hallo,

beim Schmökern in alten Philatelie-Ausgaben bin ich auf interessante Handrollstempel aus Sofia gestoßen. Die Stempel sind zweisprachig und aus einem Musterbuch von Klüssendorf. Ein Stempelgerät hat acht Wellen, wie man es auch von einigen Modellen der Hamburger Eilbriefstelle kennt.

Leider verrät der Artikel über diese Stempel weiter nichts; kamen die Stempel zum Einsatz etc?



Abb. aus Hans-Jürgen Tast: „Heinrich H. Klüssendorf“: Modernste Post-Technik von Spandau in die Welt, in Philatelie 418 (4/2012)

Viele Grüße
 
filunski Am: 18.03.2021 13:33:56 Gelesen: 341104# 1363 @  
@ rumburak [#1362]

Hallo rumburak,

tolle Entdeckung, danke fürs Zeigen! ;-)

Der unterste Handroller, der Zollstempel, ist zumindest von der Größe des Stempelkopfs, ähnlich dem Klüssendorf Modell mit dem größeren Stempelkopf für die Hamburger Eilbriefstelle. Aber der Hamburger hatte nur 6 Wellen.



Jetzt müsste man nur noch Belege finden, die den tatsächlichen Einsatz dieser bulgarischen Stempel nachweisen.

Viele Grüße,
Peter
 
rumburak Am: 18.03.2021 17:46:36 Gelesen: 341073# 1364 @  
@ filunski [#1363]

Hallo Peter,

weiter oben im Thread finden sich auch Handroller der Hamburger Eilbriefstelle mit 8 Wellen [1] und in der Datenbank Beispiele mit 7 Wellen [2].

Viele Grüße

[1] @ filunski [#54]
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/342485
 
filunski Am: 19.03.2021 15:10:56 Gelesen: 340995# 1365 @  
@ rumburak [#1364]

Hallo rumburak,

stimmt, der aus [#54] entspricht ziemlich genau dem Format des bulgarischen Zollstempels (auch die Wellen) ! ;-) Ist ja auch von Klüssendorf.

Da wir schon gerade bei Stempelherstellern sind, hier ein kleines "Handroller-Schmankerl", auch direkt vom Hersteller:



Ein Werbebrief von Francotyp/Postalia, zwar sicher nicht postalisch befördert/gelaufen, aber mit einem sehr schönen Handrollstempel der Fa. Raab versehen. Hier im Detail:



RAAB STEMPELSYSTEME / aa vom 06.10.1999

Ein Vorführ-Handrollstempel für die Handrollstempel des Frankierservice in den Briefzentren der DPAG.

Viele Grüße,
Peter
 
feuer5170 Am: 24.03.2021 18:35:40 Gelesen: 340167# 1366 @  
Hallo,

wollte mich auch einmal in diesem Thread bemerkbar machen. Habe hier einen schönen Beleg von Freiberg.

Es ist ein Zustellstützpunk (ZSP) Handrollstempel 11.09.1996.



Mit freundlichen Grüßen
Norbert
 
feuer5170 Am: 24.03.2021 18:37:11 Gelesen: 340166# 1367 @  
Hallo,

weitere ZSP und ZSPL habe ich eben bei den Philastempel eingestellt.

Hier die Links:

https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381627
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381628
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381626
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381624
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381625
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381622
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381623
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381621
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381619
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381620
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381618
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381617
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381616

Bin mir aber nicht sicher das diese schon zu sehen sind, es fehlt noch die Genehmigung.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert
 
DL8AAM Am: 24.03.2021 21:44:37 Gelesen: 340132# 1368 @  
@ filunski [#1272]

In der Schweiz gibt es schon lange Handrollstempel, zu finden sind sie allerdings kaum und jeder Beleg mit einem solchen Schweizer Handroller ist schon eine kleine Rarität.

Zwar kein kompletter Beleg, aber schweizer Handroller sind bei mir auch recht selten - deshalb hier ein Beispiel auf einem klassisch-typischen schweizer Absenderfreistempel-Etikett:



Handrollstempel: 4501 SOLOTHURN 1 / R / ★★★ vom 07.12.x1 (Jahreszahl ist leider 'verruscht', sollte/könnte 1981 sein).

Nur zur Ergänzung, in der Schweiz war es (seit Anbeginn der Freistempelzeit) möglich, dass man den (einen) Wertstempel(-teil) des Freistempels (auch) ohne Tagesstempel [auf ein (semi-) genormtes Label] drucken durfte. Die ersten schweizer Absenderfreistempel bestanden urspünglich sogar nur aus dem Wertstempel (mit integrierter Gerätenummer). Da in diesen Fällen aber ein Orts bzw. Datumsstempel fehlte, wurden (mussten) diese AFS-Wertstempel grundsätzlich mit einem zusätzlichen Poststempel, zur "Datierung", versehen werden.

Und zur Komplettierung der Beschreibung: Etikettgröße 42 x 40 mm (ohne Kundeneindruck; Perforationsvariante "rechts-links"); Geräte-Nummer 5285 (müsste ein Hassler sein?), mit textlicher Anwender-Identifikation (ein Semi-"Kundenklischee") direkt unter der Geräte-Nummer HABERGGER AG DERENDINGEN, d.h. "Habegger AG Druck und Verlag" in 4552 Derendingen (bei Solothurn), später (ab 1997) "Vogt-Schild/Habegger Medien AG", heute "Vogt-Schild Druck AG".

Beste Grüße
Thomas
 
filunski Am: 24.03.2021 23:15:14 Gelesen: 340114# 1369 @  
@ feuer5170 [#1367]
@ DL8AAM [#1368]

Hallo Norbert, hallo Thomas,

sehr schön, vielen Dank für die Präsentation hier im Forum! ;-)

Norbert, beeindruckende Menge an ZSP Handrollstempeln aus dem ehem. VGO, sind jetzt alle frei gegeben.

Thomas, ja die Schweizer Handroller sind eher rar und du zeigst Einen, den wir bisher noch gar nicht gesehen haben. Wenn man genau hinschaut sieht man auch, dass hier der Stempelkopf nicht, wie sonst meist (aber nicht immer) ;-) der Fall, um 90 Grad gedreht ist, sondern in Laufrichtung der Wellen steht. Bekannt ist dies auch von vielen deutschen Handrollstempeln ab der späten 1930er Jahre bis 1993. Diese stammen meist aus der Produktion der Fa. Braungardt. Auch der gezeigte Handrollstempel aus Solothurn stammt aus dem Hause Braungardt.

In der Schweiz wurden ab der 1920/30er Jahre die Handrollstempel von Klüssendorf geliefert. Nach dem Krieg übernahm der Schweizer Stempelfabrikant Güller die Herstellung und nach Einführung von PLZ auch in der Schweiz wurden die alten Stempel ohne PLZ ausgetauscht und für Handrollstempel auch die Fa. Braungardt beauftragt. Neben dem charakteristischen Stempelkopf in Laufrichtung, fehlt bei diesen Handrollstempeln auch eine Stundenangabe.

Leider ist bei dem Solothurner das Jahr "verrutscht". Das kann aber auch noch schlimmer kommen und damit wir nicht "unbebildert" enden, dazu ein Beispiel aus Deutschland, bei dem die Zeit völlig davon gelaufen ist:



LANDSHUT 1 / ae / 8300, vom? Ja, wohl aus dem Jahr 199x. Hier wurde die Datumswalze nicht arretiert (verriegelt), bei einem Handrollstempel besonders fatal. Bei jedem "Abroller" drehen da die Datumsrädchen immer ein wenig mit und das Ergebnis sehen wir hier.

Viele Grüße,
Peter
 
feuer5170 Am: 25.03.2021 11:01:20 Gelesen: 340072# 1370 @  
Hallo zusammen,

hier die nächsten ZSP Handrollstempel.

Zwei Abbildungen sind von Stendal PLZ 39576

https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381821
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381820
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381819
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381817
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381818
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381815
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381814
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/381813

Mit freundlichen Grüßen
Norbert
 

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