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Thema: Aus den Erivan Haub Auktionen
Das Thema hat 122 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 18.01.2023 21:11:37 Gelesen: 10161# 98 @  
@ Heinz 7 [#93]

Nun ist die "Erivan USA 7"-Auktion bereits Geschichte.

Ein Los legte offenbar einen "Steigerungslauf" hin, wie man ihn nicht alle Tage sieht:

Von Startpreis US$ 25'000 fiel der Hammer erst bei US$ 410'000!

Dies aber nicht, wie vielleicht erwartet, bei Los 1, sondern bei Los 56:



Ich kopiere die Losbeschreibung:

Western Expresses
143L1, Well's, Fargo & Co., 1861 $2 Red,
single tied by blue "Pony Express San Francisco Jun 1" Running Pony handstamp to 10c Green Star die entire (U32), entered the mails with green "St. Joseph Mo. Jun 13" datestamp, addressed to New York City, red and blue flag and cannon patriotic design with "The Union must and shall be preserved" imprint, Hutchings & Rosenfield printers, extremely fine, one of just three recorded Pony Express patriotic envelopes, one of which is the famed cover to Germany, a sister cover to the one offered here (dated June 12) is in the permanent collection of the National Postal Museum, one of the most extraordinary and beautiful pieces of postal history in existence, 2022 Philatelic Foundation certificate, Frajola-Walske-Kramer census #E89.

Die Fancy-cancellations aus Waterbury und aus anderen Orten wurden auch hoch beboten, wir finden 7 Lose mit Zuschlägen von US$ 11'000 bis US$ 40'000; das ist doch ganz beachtlich. Los 64 (oben gezeigt in Beitrag 93), stieg von US$ 500 (Start) auf stolze US$ 17'000.

Kaum Interesse konnten die oben gezeigten (Beitrag 93) drei Super-Lose wecken. Los 39 ging zum Ausruf weg (!), und der einmalige Boscawen-Brief (Los 1) wurde bereits bei US$ 65'000 zugeschlagen. Das ist sehr wenig, wenn man denkt, wie hoch der Brief früher bezahlt wurde.

Ich hätte die Prioritäten teilweise anders gesetzt, als "der Markt" gestern.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.02.2023 00:46:14 Gelesen: 9247# 99 @  
@ Heinz 7 [#98]

Ich bin froh, dass ein neues Postpaket doch noch bei mir angekommen ist. Obwohl es fürchterlich falsch adressiert wurde, fand das Paket doch noch den Weg zu mir. Die Postsendung brachte mir die Auktionskataloge "Erivan" 24+25! Ich hoffe, ich habe damit alle, die seit 2019 erschienen sind.

Meine Rekapitulation: bisher hatte ich 23:

Deutschland 8 Auktionen
Rarities 1 (2019)
Österreich-Lombardei-Venetien 3
USA 7
Schweiz 3
Zeppelin 1

Nun sind bei mir angekommen:
USA no. 8
New York City cancellations (June 2022)

Der letztgenannte Katalog ist vielen Sammlern wohl nicht bekannt. Obwohl er ein USA-Gebiet beinhaltet, wurde er ausserhalb der USA-Serie nicht durchnummeriert, sondern bildet ein 7. Kapitel.

468 Lose umfasste die Auktion, aber sehr viele Lose waren spottbillig und waren unlimitiert, gegen "offer" angeboten.

Dieses Spezialgebiet interessierte Erivan Haub ebenfalls. Die New York Stempel können in der Popularität mit den Stempeln aus Waterbury nicht mithalten, obwohl sie sich in manchen Ausführungen ziemlich gleichen.

Ein schöner Katalog!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.02.2023 16:45:48 Gelesen: 9184# 100 @  
@ Heinz 7 [#99]

Die Auktion "New York City Cancellations" kann mit anderen Erivan-Auktionen in Bezug auf kommerziellem Wert nicht auf die gleiche Stufe gestellt werden. Ein Grossteil der Lose vom 24.6.2022 H.R. Harmer, New York, wurde zu geringen Preisen zugeschlagen.

Das am höchsten geschätzte Los der Sammlung Erivan Haub, New York City Cancellations, zeigt einen Adler.



Los 547 der Auktion vom 24.6.2022 H.R. Harmer, New York, zeigt ein grosses Briefstück mit einem aussergewöhnlichen Stempel, dem "Chittenden Eagle". Gemäss Auktionskatalog scheint es sich um den einzigen echten Stempel zu handeln; er bekam seinen Namen nach dem ersten Besitzer: Dr. J. Brace Chittenden, früherer Präsident des Collector Clubs New York 1911-1912 und 1920.

Dieser Stempel wurde vor 100 Jahren, 1923, zum ersten Mal verkauft (Percy Doane, 1923). Später zierte er die Sammlungen von Edward S. Knapp und Amos Eno. Er wurde im Juni 2022 als einziges Los mit einem hohem Betrag ausgerufen (US$ 5'000). Sonst sah ich nur bei Los 552 noch einen Startpreis von US$ 1'000, meist wurden die Lose dieser Auktion ohne Limit/Startpreis ausgerufen ("Offer").

Heinz
 
Martin de Matin Am: 26.02.2023 17:56:19 Gelesen: 9168# 101 @  
Am 25.3. geht es bei Köhler mit Altdeutschland weiter. Es werden 307 Lose angeboten; von denen ca.100 Lose ex Boker sind. Auffällig ist, das beim Preussenteil relativ wenige Stücke von Boker dabei sind.

Ein paar Höhepunkte sind:

-Baden Nr.1a als einzig bekanntes Zwischenstegpaar
-Bayern Nr.1a als Kehrdruckblock
-Lübeck Nr.3F mit Nr.3 auf Brief (sonst gibt es nur wenige Einzelfrankaturen des Fehldrucks)

Am Ende aller Altdeutschlandauktionen müsste man mal zusammenzählen viel Prozent der Boker-Altdeutschlandsammlung Haub gekauft hat.

Gfruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 22.06.2023 16:13:09 Gelesen: 6930# 102 @  
@ Heinz 7 [#98]

Gestern kam der 9. Teil der grossartigen USA-Sammlungen von Erivan Haub in New York unter den Hammer. Meine Leser wissen, warum ich «Sammlung-en» schreibe, denn in den Auktionen werden ganz unterschiedliche US-Gebiete angeboten, die wenig miteinander zu tun haben: Postmeistermarken, Reguläre USA-Ausgaben, Confederate States Ausgaben, Pony Express-Belege, «Fancy Cancellations» und anderes mehr. Pro Auktion werden nur wenige Lose pro Gebiet angeboten, was es für einen Neueinsteiger schwierig macht, auf einen Schlag einen wichtigen Grundstock für eine Weltklasse-Sammlung einzukaufen. Ich gehe davon aus, dass dies der Hauptgrund dafür ist, dass viele Lose der bisherigen USA Erivan Haub-Auktionen die hochfliegenden Preisvorstellungen mancher Philatelisten nicht erreicht haben. Während die Ergebnisse für Erivan-Lose für die Schweiz und Deutschland oft hoch lagen, sind nur wenige wirklich hohe Ergebnisse für die USA-Sammlungen zu registrieren.

Natürlich interessieren uns auch die Ergebnisse der 9. Auktion.

Auch dieses Mal waren nur wenige ganz teure Raritäten angeboten. Ganze vier Lots (von 166) hatten einen Startpreis von US$ 10'000 oder mehr; das ist nun wirklich überschaubar. Die Ergebnisse lagen dieses Mal aber oft weit, weit über den Ausrufpreisen, darum wird mein Artikel nun doch etwas länger, als erwartet.

Immerhin 79 Lose fanden einen Käufer für einen Preis unter US$ 1'000, doch 86 stiegen doch noch auf einen Zuschlag von US$ 1'000 – US$ 230'000. Das Gesamtergebnis von US$ 1’345'645 (Hammerpreis, dazu kommen 18 % Provision) zeigt, dass im Juni 2023 doch einige engagierte Käufer an der Auktion teilnahmen.

Das höchste Ergebnis erzielte Los 5, einer der sagenhaften «St. Louis Bear – Covers», der für moderate US$ 50'000 ausgerufen wurde, es nun aber doch auf US$ 230'000 (+ 18 %) schaffte. Gemäss Auktionskatalog ist dieser Brief «widely considered to be the most important St. Louis Bears cover in existence».



Eine weitere "Postmeister-Rarität" der USA (Los 1) bespreche ich im Kapitel "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt"
 
Heinz 7 Am: 22.06.2023 16:37:14 Gelesen: 6913# 103 @  
@ Heinz 7 [#102]

Ein erstaunlich HOHES Resultat realisierte Los 58, ein Western Express Cover. Los 58 kletterte von Startpreis US$ 5'000 auf unglaubliche US$ 130'000. Es ist nicht das erste Mal, dass die Pony-Express-Raritäten bei Harmer teuer wurden.



Das viert-, das fünft- und das sechst-höchste Ergebnis (Los 68: US$ 110'000, Los 93: US$ 70'000, Los 70: US$ 65’000) bespreche ich im Thema «Lustige Stempel» / «Waterburys». Diese drei Stücke wurden sehr teuer bezahlt.

Auch zum Abschluss der Auktion gab es nochmals eine Bieterschlacht, als Los 164 von bereits respektablen US$ 5'000 auf das elf-fache des Ausrufes stieg, auf Hammerpreis von US$ 55'000. Dazu kommen noch 18 % Provision. Das Los war ein sehr beeindruckender «Patriotic Cover». Ich kopiere dazu die Losbeschreibung:



"dramatic Confederate patriotic design showing Abraham Lincoln hanging by his feet with his rail tie and axe hanging from his neck as Winfield Scott looks on, franked with 5c Green (1) tied by blue "Nashville Ten. Jan 4" (1862) datestamp, addressed to Camden, Mississippi, imprint at bottom left reads "Copyright claimed, HM&WC, Box 417 Nashville Tenn.", small repairs along right edge, very fine, one of just 12 recorded examples of the famous "Hanging Lincoln" patriotic cover which is the most famous of all Civil War patriotic designs, only two of which are franked with 5c Green general issues, an extraordinary rarity"

Offenbar kennt man von diesem Umschlag zwölf Exemplare, sodass der Preis für mich unverhältnismässig hoch liegt.
 
Heinz 7 Am: 22.06.2023 16:48:07 Gelesen: 6901# 104 @  
@ Heinz 7 [#103]

Wir können festhalten, dass immerhin 22 Lose an der Auktion einen Zuschlag von US$ 10'000 und mehr erreichten. In Beitrag 102+103 zeigte ich Beispiele, welche die (zum Teil sehr tiefen) Startpreise bei Harmer New York weit übertrafen.

Dass es auch das andere Extrem gibt, möchte ich abschliessend erwähnen. Das vielleicht höchste Ergebnis habe ich persönlich für Los 12 erwartet, das vom Auktionshaus als dritthöchstes Los mit US$ 30'000 ins Rennen geschickt wurde: einer der wenigen Briefe mit einer 90 Cents – Marke von 1860 (Scott 39).



Davon gibt es nur sechs Exemplare; der vorliegende Brief stammt aus der Ishikawa-Auktion und hatte 1993 einen Schätzpreis von US$ 300'000. Ja, wir lesen richtig: zehnmal mehr US-Dollars, vor 30 Jahren (!) als der Dollar zudem noch viel mehr Wert hatte, als heute, 2023.

Ich erwartete nun also ein sechsstelliges Ergebnis, immerhin hat(te (?)) der Brief einen Katalogwert von US$ 225'000 (Scott 2000). Aber… an der Auktion bliebt es ziemlich ruhig. Der Brief wurde zum Ausruf zugeschlagen! Nur US$ 30'000 für einen solchen Brief… das war für einige Zeit undenkbar.

Generell können wir also feststellen: Licht und Schatten liegen oft nahe beieinander. Es ist wichtig, seinen «Markt» gut zu kennen, dann sind immer wieder «Schnäppchenkäufe» möglich, auch wenn gleichzeitig andere Lose sehr teuer werden.

Los 87 stieg von Start US$ 75 auf Hammer US$ 15'000, also auf das 200-fache -
manchmal spielt der Markt verrückt.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 22.06.2023 19:06:31 Gelesen: 6865# 105 @  
@ Heinz 7 [#104]

Den Brief mit der 90 c muss man etwas genauer betrachten.

Bei der Ishikawa-Auktion hatte er die Losnummer 363 und brachte 167.500 Dollar. In der Beschreibung stand, das die 90 c nachgezähnt ist. Der andere Brief der 90 c (deutlich bessere Erhaltung) brachte 332.500 Dollar. Der jetzt angebotene Brief wurde am 29.9.2004 bei Siegel in New York für 180.000 Dollar zugeschlagen.

Die Beschreibung ist diesmal konkreter, denn es steht jetzt, das die 90 c an allen Seiten nachgezähnt ist. Dies ist für mich schon ein erheblicher Mangel der auch einen nicht sechsstelligen Zuschlag rechtfertigt. Selbst der teurere Brief von der Ishikawa-Auktion brachte 2021 bei Siegel nur noch 114.500 Dollar. Auf der Siegelseite unter power search für Scott Nr.39 findet man vier verschiedene Briefe der 90 c, die teils mehrmals bei Siegel angeboten wurden.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 22.06.2023 20:36:59 Gelesen: 6836# 106 @  
@ Martin de Matin [#105]

Lieber Martin,

es freut mich, dass Du Dich zu meinen Beiträgen äusserst.

Es ist natürlich richtig, was Du schreibst. Der Brief ist tatsächlich "negativ" beschrieben, dass die Briefmarke nachgezähnt wurde, hat sie bestimmt nicht wertvoller gemacht. Die Erklärung, wie es dazu kam, ist aber im Auktionskatalog gegeben, und ich denke, wir sollten trotzdem in Betracht ziehen, was seit Langem bekannt ist:

Es gibt offenbar nur 6 Briefe mit dieser Briefmarke (zur Zeit von Ishikawa 1993 rechnete man meines Wissens sogar mit nur 5), das ist natürlich extrem wenig für ein Land wie die USA, wo es ja auch viele Sammler gibt.

Andererseits wurden die Briefe im 20. Jahrhundert teilweise auch sehr teuer bezahlt, und wir können jetzt vielleicht von einer "richtigen" Preiskorrektur sprechen. Ich hatte leider die List of prices realised von 1993 nicht zur Hand, aber Du schreibst, dass vor dreissig Jahren US$ 167'500 dafür bezahlt wurden. Das ist klar weniger als der Schätzpreis (US$ 300'000), aber immer noch vielviel mehr als jetzt, 2023, dafür bezahlt wurde. US$ 30'000 + 18 % heute ist sicherlich ein sehr tiefer Preis.

Die Preisfindung auf dem Philatelie-Markt ist keine exakte Wissenschaft. Umso mehr finde ich es wichtig, dass sich interessierte Personen darüber austauschen, wo ein angemessener Preis wohl liegen sollte. Was ist (zu) teuer? Was ist (zu) tief bewertet? Die Auktionskataloge geben oft dazu sehr subjektive Werte an, die kritisch hinterfragt werden sollten.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 23.06.2023 20:41:14 Gelesen: 6639# 107 @  
@ Heinz 7 [#104]
@ Martin de Matin (#105)

Als fortgeschrittener Laie lese ich amüsiert die Begründungen für diesen oder jenen erzielten Preis für diesen sehr seltenen Brief der USA. Ich kenne die anderen 5 Briefe mit der 90 Cent Marke (Scott 39) nicht, habe sie nicht vor Augen und über die "Negativ"-Beschreibung (allseitig nachgezähnt!) erfahren wir von Martin de Matin.

Es stellt sich mir die Frage: schaut ihr Euch die anderen Marken des Briefes gar nicht an, sind sie gar wertloses Beiwerk? (oder die Taxierungen). Kurzum, mich begeistert der Brief durch seine Ästhetik und Seltenheit gleichsam. So wie er uns erhalten blieb, ein Unikat. Obwohl es laut Angaben der Experten Heinz 7 und Martin de Matin nur 6 Briefe mit der 90 Cent Marke gibt, gibt es wohl nur einen Brief mit solch einem ästhetischen Design. Von der 30 Cent orange beispielsweise haben wir ein wunderbares waagrechtes Paar auf dem Brief.

Ich habe einen Katalogauszug aus einem Harris Edition Katalog von 1972-73 gescannt und zeige den damaligen Wert einiger Marken auf diesem Brief. Die 90 Cent (Nr.39) ist gestempelt gar nicht bewertet worden.

"Die Preisfindung auf dem Philatelie-Markt ist keine exakte Wissenschaft" - schreibt Heinz 7 treffend. Ich hüte mich einen angemessenen Preis für dieses Stück festzulegen, denn die Preisschwankungen sind nachfragebedingt doch enorm. Ein Austausch darüber kann nur fruchtbar sein. Für mich ist der Brief einmalig wie ein Kunstwerk eines berühmten Künstlers. Diese erzielen ja oft ähnlich hohe und noch viel höhere Preise.

Liebe Grüße

10Parale


 
Martin de Matin Am: 23.06.2023 21:39:22 Gelesen: 6616# 108 @  
@ 10Parale [#107]

Sechs Briefe hört sich als geringe Menge an, aber wenn man sich sehr viele andere Marken betrachte von denen es gar keinen oder ein oder zwei Briefe gibt,deren Preise deutlich niedriger sind , so ist die Anzahl dieser 90c-Marke-Briefe "hoch". Man darf natürlich nicht mit teuren Briefen der Baseler Taube (von der es doch etliche gibt, auf einer Webseite habe ich gefühlte unedliche Menge gesehen). Im Prinzip ist jeder Brief der 90c in Bezug auf Frankatur und Gebühren ein Unikat.

Hier noch der Link zur Siegelliste mit den Abbildungen und Ergebnissen bei Siegel von weiteren Briefen dieser Marke.

https://siegelauctions.com/lot_grd.php?sale_no=&lot_no=&fastsale=on&sdate1=01%2F01%2F1930&sdate2=06%2F28%2F2023&lotclass=All&majgroup=United+States&cat_supgroup=U.S.+Stamps&subgroup=All&lot_catfk=All&catselect=eq&srtorder=39&keyword=&pfoper=gt&pfgrade=&gandor=or&pseoper=gt&psegrade=&symbol%5B%5D=COVER+++&realized1=&realized2=&recsperpage=10&sea_name=&pscolumn=default&sortord=DESC&calledfrom=lkp&win=rwpyvg&sea_emailflag=on&btnSubmit=Search

Wenn man die MiNr.35, eine wirkliche Briefseltenheit mit einer USA-Marke, sehen will, dann sollte man sich die MiNr.35 mit dem Bild von Präsident Lincoln ansehen. Bei dem Brief ist die 90c- Marke von 1869 ist in zwei Teile zertrennt (jetzt repariert) eine Marke auf dem Brief ergänzt, aber es ist der einzig bekannte echte Brief dieser Marke. Eine lose gestempelte MiNr.35 ist deutlich häufiger und billiger als die blaue 90c.

https://siegelauctions.com/lot_grd.php?sale_no=&lot_no=&fastsale=on&sdate1=01%2F01%2F1930&sdate2=06%2F28%2F2023&lotclass=All&majgroup=United+States&cat_supgroup=U.S.+Stamps&subgroup=All&lot_catfk=All&catselect=eq&srtorder=122&keyword=&pfoper=gt&pfgrade=&gandor=or&pseoper=gt&psegrade=&symbol%5B%5D=COVER+++&realized1=&realized2=&recsperpage=10&sea_name=&pscolumn=default&sortord=DESC&calledfrom=lkp&win=rwpzhb&sea_emailflag=on&btnSubmit=Search

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 05.07.2023 14:38:04 Gelesen: 6073# 109 @  
@ Richard [#1]

Die USA-Kataloge "Erivan" sind aus meiner Sicht besonders interessant. Neben den bisher neun offiziell nummerierten Katalogen kommt jetzt meines Wissens der zweite "Extra"-USA-Katalog zum Verkauf: United States Western Postal History. Am 6.7.2023 bei H.R. Harmer Inc., New York.

Der Katalog umfasst 331 Lose, die meines Wissens zumeist höchst ungewöhnlich sind. Da sehen wir Local-Marken, Handstempel und viele gedruckte Couverts mit meist sehr raren Motiven/Stempeln oder Postwegen.



Optisch ein besonders schöner Brief ist Los 285:

Ein Brief mit der Marke Nummer 86L1, Humboldt's Express (Nevada), 1863, 25 c brown, auf einem Wells, Fargo & Co. - Umschlag. Dieser Umschlag ist im schönen Buch von Coburn "Letters of Gold" abgebildet. Gemäss Katalog-Angabe gibt es von dieser Briefmarke nur 6 Briefe. Samuel W. Langton gründete seinen "Humboldt Express", um die Humboldt-Minen von Nord-Nevada mit der Hauptstadt Carson City zu verbinden.

Neben ein paar wenigen teuren Briefen ist der Katalog gefüllt mit sehr vielen Losen im sehr günstigen Preissegment bis US$100.

Für einen Studenten der Postgeschichte der USA ist dieser Katalog sicherlich ein Leckerbissen.

Heinz
 
Lars Boettger Am: 05.07.2023 17:59:21 Gelesen: 6007# 110 @  
@ Heinz 7 [#109]

Wells, Fargo & Co. - Umschlag

Hallo Heinz,

fast. Das ist ein Ganzsachenumschlag der US-Post, auf dem ein Zudruck von Wells, Fargo & Co. aufgebracht wurde.

Die US-Post hat großen Wert auf ihr Beförderungsmonopol gelegt. Aber es war ihr egal, wer einen Brief beförderte, so lange sie die entsprechende Gebühr kassierte. Es ist also kein Beleg der US-Post, sondern eines Express-Versandes.

Beste Grüße!

Lars
 
Heinz 7 Am: 06.07.2023 01:22:38 Gelesen: 5912# 111 @  
@ Lars Boettger [#110]

Lars,

ich habe nirgends geschrieben, dass es ein Beleg der US-Post sei.

Heinz
 
Lars Boettger Am: 06.07.2023 07:42:20 Gelesen: 5877# 112 @  
@ Heinz 7 [#111]

Hallo Heinz,

das stimmt! Das habe ich auch nicht geschrieben, dass Du das geschrieben hast. Aber es ist ein Nesbitt-Umschlag der US-Post, der einen Zudruck von Wells, Fargo & Co. erhalten hat. Es ist kein "Wells, Fargo & Co."-Umschlag bzw. das ist eine Verkürzung. Da bin ich Erbsen-Innenwand-Polierer und hätte Dir das als Exponatbeschreibung um die Ohren gehauen =D - ich finde das System der US-Post extrem spannend und bin froh, dass Du solche Stücke hier vorstellst! Als Europäer kennt man diese Stücke nicht und wundert sich.

Beste Grüße!

Lars
 
Heinz 7 Am: 06.07.2023 11:45:42 Gelesen: 5831# 113 @  
@ Lars Boettger [#112]

Ich lasse mir nicht gerne was um die Ohren hauen. Merk dir das. Da bin ich sehr empfindlich.

Es IST ein Wells, Fargo & Co. - Umschlag. Dass er erst durch Zudruck zu einem solchen wurde, und dass ihm (nach deinen Angaben, die ich ungeprüft als richtig annehme) ein Nesbitt-Umschlag der US-Post zugrundeliegt, ist eine interessante Ergänzung; ich finde das super, dass du das ergänzest. Echt. Nur will ich nicht, dass du mir unterschiebst, ich habe etwas Falsches geschrieben und gehöre dafür bestraft (Exponatbeschreibung, die mir um die Ohren zu schlagen sei). "Es ist also kein Beleg der US-Post": du berichtigst etwas, das ich gar nicht gesagt habe.

Zum Abschluss:

"(Ich) bin froh, dass Du solche Stücke hier vorstellst!" - das mache ich doch gerne. Ich habe ein äusserst breites Interesse, wie Du aus meinen Beiträgen ja weisst, und nicht überall weiss ich detailliert Bescheid. Trotzdem wage ich immer wieder Beiträge, um Neuentdeckungen/Fragen/Anregungen einzubringen. Dabei lerne ich gerne auch immer wieder etwas hinzu. Aber gerne auf die freundliche Tour.

In diesem Sinne freue ich mich auf weitere interessante Ergänzungen zur faszinierenden Welt der Philatelie.

Heinz
 
Richard Am: 06.07.2023 12:18:42 Gelesen: 5817# 114 @  
Heute startet in New York noch eine „Erivan“-Auktion

(wm-pcp) - Kaum ist die 9. Erivan-USA-Auktion vom 21. Juni 2023 vorbei, ist die nächste in Sicht. Am 6. Juli 2023 versteigert H. R. Harmer in New York „United States, Western Postal History“. Interessanterweise wird diese Versteigerung nicht als zehnte weitergezählt, was vielleicht indirekt aus dem Vorwort von Charles Epting, dem CEO des New Yorker Unternehmens abgeleitet werden kann. Denn Epting schrieb (allerdings bereits schon im Dezember 2022!):

„Seit mehr oder weniger vier Jahren bieten wir ausgewählte postgeschichtliche Stücke aus der ‚Erivan‘-Sammlung an, darunter eine beträchtliche Anzahl von Pony-Express-Briefen, lokale Briefmarken wie die von Berford & Co. und eine ausgewählte Gruppe von anderen Western-Express-Sendungen. Ich hielt es jedoch für sehr wichtig, dass der Großteil der ‚Erivan‘-Sammlung der westlichen Postgeschichte in einem Katalog angeboten wird. Herr Haub fühlte sich zu diesen Belegen hingezogen, weil sie Geschichten erzählen können, und aus diesem Grund glaube ich, dass sie mehr als die Summe ihrer Teile darstellen, wenn sie zusammen aufgeführt werden.

Was die Organisation betrifft, habe ich mein Bestes getan, um diesen Katalog so intuitiv wie möglich zu gestalten. Wir beginnen mit der Gründung des Postamts von San Francisco im Jahr 1849 und fahren mit der Geschichte dieser Stadt fort, indem wir die verschiedenen Postrouten, Spediteure und lokalen Postämter vorstellen. Von dort aus geht es weiter mit einer alphabetischen Auflistung der Expressunternehmen, beginnend mit Adams und endend mit Wells, Fargo & Co. Den Abschluss bildet die Postgeschichte der einzelnen Bundesstaaten, geografisch geordnet: Pazifikküste, Rocky Mountains und Südwesten. Nebenbei bemerkt, sind die Postgesellschaften aus Colorado in Colorado und nicht in Kalifornien und Nevada aufgeführt.

Ich hoffe, dass die in diesem Katalog enthaltenen Geschichten Sie ebenso faszinieren und interessieren werden wie Herrn Haub. Es war eine wunderbare Sammlung, mit der ich arbeiten konnte, und ich freue mich darauf, dass diese spektakulären Stücke der Geschichte ein neues Zuhause finden werden.“



Ein neues Zuhause werden die einzelnen Briefe und Belege sicherlich finden, zumal die Ausrufpreise einmal mehr so niedrig angesetzt sind, dass nichts anderes zu erwarten ist. Wunderschöne Belege ab 30 $! Natürlich gibt es auch solche im drei-, vier- oder gar fünfstelligen Bereich. Jedem Interessenten ist zu empfehlen, die Versteigerung im Internet zu verfolgen, siehe: http://www.hrharmer.com oder http://www.stampauctionnetwork.com.

Eine vorhergehende Registrierung ist erforderlich.
 
Heinz 7 Am: 06.07.2023 13:35:13 Gelesen: 5800# 115 @  
@ Heinz 7 [#109]

Los 242 finde ich besonders interessant, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass auch das Briefcouvert bei dem Brief vorliegen würde.

Los 242 zeigt einen offenbar 4-seitigen grossen Briefbogen. Seiten 1-3 sind eng beschrieben, englisch, wohl im Juli 1846. Auf Seite 4 ist eine illustrierte Information zu finden, interessanterweise in deutscher Sprache:

"Die verschiedenen Arten des Minenbaues"



Nicht weniger als 12 verschiedene Methoden der Goldgewinnung werden beschrieben und anschaulich illustriert.

Es darf angenommen werden, dass dieser ausführliche Brief versandt wurde. Leider finden wir keinen postalischen Vermerk auf dem Dokument, sodass wir annehmen dürfen, dass der Brief in einem Couvert befördert wurde. Der grosse Briefbogen scheint dreimal gefaltet worden zu sein, um ihn in handliche Grösse zu bringen; der Brief dürfte also ziemlich dick geworden sein.

Die Erläuterungen von Hutchings zum Minenbau sind interessant und das Ganze mit den Illustrationen ist natürlich ein Hingucker erster Güte.



Ein Detail aus dem Bogen.

Los 242 wird heute für US$ 500 angeboten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 06.07.2023 13:55:23 Gelesen: 5793# 116 @  
@ Heinz 7 [#115]

Nicht weniger als 64 verschiedene Minen werden genannt auf diesem gezeigten Bogen.



Mit teils aussagekräftigen Namen wurden die Minenplätze bezeichnet:

- Rattlesnake Bar
- Jackass Gulch
- Sucker Flat
- Mosquito Kanyon
- Devils' Basin

u.s.w. - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Heinz
 
Richard Am: 08.07.2023 09:12:40 Gelesen: 5589# 117 @  
Irre „Mondpreise“ bei der 9. Erivan-Auktion „United States“ in New York

(wm-pcp) - 166 Lose, davon alle bis auf ein Los bei der New Yorker Firma H. R. Harmer am 21. Juni 2023 zugeschlagen, das ist man bei der Luxus-Kollektion von Erivan Haub beinah schon gewohnt. Was sich an diesem Tag aber bei dieser Versteigerung abgespielt haben muss, sprengt wohl so manche bisherige Vorstellung. Dass sich Ausrufpreise verdoppeln, verdrei- oder gar verfünffachen, kennt man.



Aber dass ein Postmeister-Provisorium aus dem Jahr 1846 (St. Louis, 2x 20c plus 10 c schwarz auf Brief nach Philadelphia, Los 5, Titelfoto des Kataloges) von 50.000 auf 230.000 $ hochgesteigert wird, ist schon eine Ansage.



Los 25

Los 25, ein handkolorierter hübscher Brief von Brooklyn nach Glasgow, frankiert mit einer 6c-Marke, karmin, war mit 200 $ angesetzt. Zuschlag: Unglaubliche 5.500 $! Das bedeutet für den Käufer mehr als das 30fache des Ausrufes!



Los 58

Los 58, Pony Express, 10 c grün, mit Stempel „Rennendes Pony“ erlöste bei einem Ausruf von 5.000 $ einen Hammerpreis von 130.000 $ und ein Brief mit einem „Waterbury Schweinstempel“ von 1867 (Los 68) brachte es gar von 2.500 $ auf 110.000 $! Gerade für die sog. „Fancy Cancellation“ wurden wahrlich irre Zuschläge erzielt.



Los 68

Wer glaubte, günstig und billig einkaufen zu können, sah sich getäuscht. Selbst ein Brief mit einer Marke, die mit einem „Totenkopfstempel“ entwertet und mit 75 $ niedrig ausgepreist war (Los 87), brachte 15.000 $ Zuschlag.



Los 87

Zuweilen musste der Berichterstatter zweimal hinschauen, um zu prüfen, ob da nicht eine Null zuviel in der Ergebnisliste stand! Aber es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele dieser Art, siehe die Lose 93, 118 oder 164. Alles in allem: Rekordergebnisse am laufenden Band, die einmal mehr beweisen, dass der US-Markt sehr lebendig ist.
 
Heinz 7 Am: 23.09.2023 17:34:13 Gelesen: 3503# 118 @  
@ Richard [#92]

Ein zehntes (und letztes) Mal wurde in Wiesbaden ein Teil der grossartigen Sammlung von Erivan Haub verkauft. Und dabei liessen sich die Käufer nicht lumpen. Sie boten kräftig mit und so wurden sehr viele sehr hohe Preise erzielt.

32 Lose wurden für Euro 20'000 und mehr zugeschlagen, davon

18 zwischen 20'000 und 49'000
7 zwischen 50'000 und 99'000
5 zwischen 100'000 und 199'000
und gar 2 über 200'000

Nicht unerwartet erreichte der einmalige Brief von Mecklenburg-Strelitz Los 143 den höchsten Zuschlag.



Als einziger wurde er "sechsstellig in's Rennen geschickt" (Ausruf: Euro 100'000); doch dies genügte bei Weitem nicht: der Hammer fiel erst bei Euro 230'000.

Es ist dies einer der wenigen "Nicht-Boker Grossraritäten", und dieser Brief war vermutlich viele Jahrzehnte zum ersten Mal wieder an einer Auktion. Gemäss Auktionskatalog wurde der Brief 1950 verkauft (Max Oberländer, Mercury 1950).

Ein ganzvoller Abschluss einer tollen Auktions-Serie! Ich weiss noch gut, wie gross die Skepsis war unter gewissen Philatelisten 2019, bevor die Erivan-Sammlung zum Verkauf kam! Man fürchtete, es gäbe zu wenig Käufer für die vielen teuren Stücke. Die zehn Auktionen haben uns gezeigt, dass die Bedenken nicht angebracht waren. Altdeutschland wurde sehr gut verkauft 2019-2023!

Die zehn Auktionskataloge sind eine wunderbare Dokumentation dieser herausragenden Sammlung.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 23.09.2023 18:57:28 Gelesen: 3478# 119 @  
@ Heinz 7 [#118]

Der Brief von Mecklenburg-Strelitz Wurde bei der 109. Corinphila-Auktion am 6.12.1998 angeboten. Als ein Los, in einem separaten Altdeutschlandkatalog für die Sammlung "Schwan", war er im Angebot. Die Losnummer war 1335 und hatte einen Ausruf von 85.000 Franken. Gemäß Ergebnisliste wurde er nicht verkauft. Er wurde damals als einziger Auslandsbrief von Strelitz beaschrieben.

Gruss
Martin
 
22028 Am: 23.09.2023 20:35:53 Gelesen: 3430# 120 @  
@ Heinz 7 [#118]

Ich war auch Vor Ort und habe mich über die teilweise recht hohen Zuschläge und Bietergefechte gewundert.

Für nicht wenige der hohen Zuschläge waren 2-3 Sammler verantwortlich gegen die Online Bieter keine Chance hatten. Bei manchem Bieter konnte man meinen, dass die „einen steifen Arm“ haben.
 
Frankenjogger Am: 24.09.2023 08:02:17 Gelesen: 3359# 121 @  
@ 22028 [#120]

Bei manchem Bieter konnte man meinen, dass die „einen steifen Arm“ haben.

Den haben solche Sammler/Investoren doch immer. Den hatte John R. Boker und Erivan Haub seiner Zeit garantiert auch. :-)

Ob die Ergebnisse und das damit vermeintliche Interesse an der Philatielie der Philatelie allgemein hilft, oder ob es evtl. teilweise (schon) Inflationssicherungskäufe sind, wird die Zukunft zeigen.

Schönen Sonntag,
Klemens
 
Richard Am: 26.09.2023 09:58:54 Gelesen: 3160# 122 @  
Zehnte Auktion der Sammlung ERIVAN: Zahlreiche Sammler nutzen vorerst letzte Gelegenheit, eines der begehrten Stücke der „Altdeutschen Staaten“ zu erwerben

(Wiesbaden) – Am 23. September 2023 führte das Auktionshaus Heinrich Köhler die zehnte Versteigerung wertvoller historischer Briefmarken und Briefe des Sammelgebietes „Altdeutsche Staaten“ der Sammlung ERIVAN durch. Insgesamt wurden 342 Briefe und Briefmarken versteigert. Zahlreiche Sammler ließen sich die vorerst letzte Gelegenheit nicht entgehen, eines der begehrten Stück aus der legendären Sammlung des ehemaligen Tengelmann-Chefs Erivan Haub zu erwerben. Mit 50 Bieterinnen und Bietern war der Auktionssaal vor Ort voll belegt, weitere rund 300 Teilnehmende boten online und am Telefon.



Die höchsten Ergebnisse des Tages erzielten ein Brief aus Mecklenburg-Strelitz sowie ein Brief aus Lübeck mit jeweils 230.000 EUR. Der sogenannte Rondel Brief aus Mecklenburg-Strelitz von 1864, benannt nach dem Pariser Theodore Rondel, einem der ersten Philatelisten überhaupt, war mit einem Startpreis von 100.000 EUR als spannendstes Los der 10. Auktion angekündigt gewesen und hielt, was sich das Team vom Auktionshaus davon versprach. Was den Brief für Sammler unter anderem so besonders macht: es ist der einzige bekannte Brief mit Mecklenburg-Strelitz-Marken in drei verschiedenen Farben und Wertstufen. Eine solche Kombination verschiedener Farben und Wertstufen der Schilling-Marke ist es auch, die den Brief aus Lübeck einmalig macht. Dies schlug sich ebenfalls in einem hohen Auktionsergebnis nieder.

Nicht erst bei den erwarteten Höhepunkten, sondern gleich zu Beginn der Auktion entwickelten sich spannende Bietergefechte. Das Los Nummer 1, ein Brief aus Baden von 1852, wurde von 200 EUR auf 7.500 EUR gesteigert. Das interessante an diesem Stück: Es ist das Pendant zum sogenannten „Baden Fehldruck“, der als wertvollste Briefmarke Deutschlands auf der ersten ERIVAN-Auktion im August 2019 für 1,26 Millionen EUR versteigert worden war. Bereits mit Los Nummer 6 knackten die Bieter dann die 100.000-EUR-Schwelle. Sie steigerten einen Achterblock Marken aus Baden von 1854 vom Ausruf mit 20.000 EUR bis auf einen Zuschlag bei 105.000 EUR.

Insgesamt erzielten sieben Stücke in der Auktion ein Ergebnis von mehr als 100.000 EUR.
„Auch die zehnte Auktion hat noch einmal eindrucksvoll gezeigt, welche Dynamik die Versteigerung der Sammlung ERIVAN im Markt ausgelöst hat, gekennzeichnet von hohen Aufsteigerungen und intensiven Bietergefechten. Über die fünf Jahre hinweg haben wir einen Zusammenhang zwischen den Auktionsergebnissen und den Unsicherheiten bei traditionellen Finanzanlagen gesehen. Die Menschen suchen nach neuen Möglichkeiten, Geld in Sachwerten anzulegen und haben durch die ERIVAN-Auktionen Briefmarken dafür entdeckt“, sagt Karl Louis, geschäftsführender Gesellschafter bei Heinrich Köhler.

Weitere Ergebnisse im Überblick:

* Aus Bayern: „Deutschlands erstes Einschreiben mit einer Briefmarke“ wurde für 40.000 EUR versteigert (Startpreis: 20.000 Euro). Zwei andere Stücke aus Bayern erzielten ein noch höheres Ergebnis: Ein 5er Streifen des sogenannten Schwarzen Einsers, der ersten Briefmarke des Königreichs Bayern und die erste in Deutschland herausgegebene Briefmarke überhaupt, erbrachte ein Versteigerungsergebnis von 95.000 EUR (Startpreis: 20.000 EUR). Und ein Einzelstück des Schwarzen Einsers wurde von 8.000 EUR auf 44.000 EUR gesteigert.

* Aus Hamburg: Ein Brief mit drei Exemplaren der 9-Schilling Marke nach New York wurde von 40.000 EUR auf 125.000 EUR gesteigert.

* Aus Hannover: Der Brief mit dem sogenannten Hannover-Quintett, fünf zusammenhängenden Ein-Gutegroschen-Marken wurde 1850 von Hannover nach Bremen verschickt. Es ist die größte bekannte Einheit der ersten in Hannover ausgegebenen Briefmarken. Das Stück erzielte bei einem Startpreis von 60.000 EUR ein Ergebnis von 85.000 EUR.

* Aus Oldenburg: Zwei Briefe aus Oldenburg erbrachten beim gleichen Startpreis von jeweils 30.000 EUR ein Ergebnis von 130.000 EUR bzw. 150.000 EUR.

* Aus Sachsen: „Neunmalschön“ wird die Kombination von drei Drei-Pfennig-Marken auf einer 1850 von Leipzig nach Altenburg verschickten Freimaurerzeitung genannt. Solche Dreier-Streifen mit den ersten Briefmarken aus dem Königreich Sachsen sind sehr selten und bisher nur auf zwei weiteren Zeitungen bekannt. Bei einem Ausruf von 50.000 Euro wurde das Stück für 100.000 EUR versteigert.

„Die Versteigerungen der Sammlung ERIVAN haben seit ihrem Beginn im Jahr 2019 nicht nur bei Händlern und Sammlern für große Begeisterung gesorgt, die mit der Materie vertraut sind. Wir merken, dass Briefmarkensammeln wieder im Trend ist. Uns suchen immer häufiger neue Sammler auf, die ihr Hobby aus Jugendtagen wieder aufleben lassen möchten, aber auch Menschen, die bisher noch gar keine Berührungspunkte mit der Philatelie hatten“, zieht Dieter Michelson, geschäftsführender Gesellschafter bei Heinrich Köhler, eine positive Bilanz dieser einmaligen Versteigerungsserie.
 

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