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Thema: (?) (33) Echt oder falsch: Stempel Alliierte Besetzung
Das Thema hat 43 Beiträge:
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Stempelwolf Am: 01.03.2009 21:37:32 Gelesen: 45904# 1 @  
Alliierte Besetzung: Mi 962 - Stempel echt ?

Dieses Briefstück habe ich vor Jahren (als ich noch ein Einzelkämpfer - also ohne Verein, ARGE und Literatur war) für meine damalige Tieresammlung bei einem Auktionshaus aus Freiburg (Gebotslose ab 5 Euro) erworben. Die Beschreibung lautete: 1947, 5 Mk, Taube, sauber gestempelt auf Briefstück ME 100,-.

Heute bei näherem Betrachten und viel mehr Wissen als damals keimt in mir der Verdacht auf, dass ich hier "über den Tisch gezogen" wurde. Meine Frau sagt dann: "Mal wieder ein Griff ins Klo".

Das Briefstück trägt einen Stempel, den es meines Wissens seit 1937 nicht mehr geben sollte. Wie ich heute weiß, sind die Sternen-Stempel wegen der Verwechslung mit dem Judenstern alle zwischen 1937 und 1939 vernichtet worden. Dieser Stempel hat aber im unteren Rundbogen 3 schwache Abschläge dieser Sterne. Den Ort kann man auch nicht lesen. Das Trägerpapier sieht mehr nach einer Schulheftseite aus.

Ist hier eine Prüfung durch einen Bundesprüfer ratsam oder kann ich das gleich wegwerfen?



Beste Grüße
Wolfgang
 
reichswolf Am: 01.03.2009 21:58:32 Gelesen: 45896# 2 @  
@ Stempelwolf [#8]

Hallo Wolfgang,

vernichtet worden sind die Stempel mit Stern(en) auf jeden Fall nicht. Zwar wurden sie durch andere ersetzt, aber wohl eingelagert. Nach Kriegsende wurden aus der Not der Stunde heraus auch diese alten Stempel reaktiviert, teilweise auch in aptierter Form. Daher ist die Stempeltype bei deiner Marke kein Kriterium für eine Fälschung.

Beste Grüße,
Christoph
 
Lars Boettger Am: 02.03.2009 07:02:57 Gelesen: 45871# 3 @  
@ Stempelwolf [#8]

Hallo Wolfgang,

die Originalstempel sind aus Metall. Sie haben zwei Charakteristika: Quetschränder (durch den Druck des Metalls ist die Mitte der Linien heller und die beiden Ränder dunkler) und sie hinterlassen Abdrucke im Papier. Der Stempel sollte etwas auf die Rückseite durchgedrückt haben. Ist der Abschlag dafür zu "zart", dann kucke ich nach der Struktur des Stempelkissens, ob das sichtbar ist.

Mein Bauchgefühl bei Deinem Stempel ist "urgh", von der Stempelform her passt er, so wie Christoph das schon gesehen hat. Aber der Farbauftrag...

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Stempelwolf Am: 02.03.2009 22:48:25 Gelesen: 45837# 4 @  
@ Lars Boettger [#10]

Hallo Lars,

ich habe jetzt noch die Rückseite eingescannt. Den Abdruck kann man fühlen. Allerdings ist das Papier wohl aus einem Schulheft ausgeschnitten.



Beste Grüße
Wolfgang
 
Briefmarken-Museum Am: 03.03.2009 16:25:01 Gelesen: 45807# 5 @  
Also die waren damals sparsamer als wir heutzutage, man kann daher nicht sagen, ob aus einem alten Schulheftblatt ein Umschlag gebastelt, statt gekauft wurde.

Es wundert mich nur, daß ein Nachbesitzer dann den Umschlag so "großartig" gestutzt hat, warum die Marke im Papierformat so groß montiert aufbewahrt wurde und nicht abgelöst in ein Steckalbum gewandert ist. Normalerweise waren die auch beim Aufbewahren sparsam und haben näher an der Marke um den Stempel herum geschnitten

LG Jochen
 
Kontrollratsammler Am: 12.03.2009 08:03:08 Gelesen: 45753# 6 @  
Hallo Zusammen,

der Stempel kann durchaus echt sein. Aus der Zeit 1945-50 sind ca. 10.000 solcher Stempel (damit meine ich diese alte Stempelform) in aptierter, d.h. Sterne sind entfernt worden, oder auch nicht aptierter Form bekannt.

Leider kann ich den Ort nicht richtig lesen, bitte mal angeben, dann kann ich in meiner Stempelsammlung nachschauen.

Das Papier ist jetzt aus den schon oben genannten Gründen nicht ungewöhnlich, oder es handelt sich um eine Blankoabstempelung, die es auch häufig gibt.

Beste Grüße
Jan
 
Stempelwolf Am: 14.03.2009 16:24:21 Gelesen: 45718# 7 @  
@ Kontrollratsammler [#38]

Hallo Jan,

leider ist der Stempel so schlecht abgeschlagen, dass der Ort nicht lesbar ist. Mit Lupe und vergrößertem Scan lässt sich auch nichts erkennen. Ich nehme an, dass es sich um eine solche Blankoabstempelung handelt. Wie wird solch eine Abstempelung dann bewertet?

Beste Grüße
Wolfgang
 
rostigeschiene (RIP) Am: 15.03.2009 22:20:55 Gelesen: 45778# 8 @  
Hallo.

Ich komme heute mal wieder mit einer Frage.



Wie ist Eure Meinung? Ist der Stempel echt? Ich habe schon bei Stamps X und Phila-kompass nachgeschaut aber nichts gefunden.

Ich sage schon mal Danke.

Rostigeschiene
 
Briefmarken-Museum Am: 16.03.2009 06:22:17 Gelesen: 45752# 9 @  
Von Dipl.-Ing. Christian Geigle BPP bzw. Repro Wilhelm van Loo BPP gibt es eine Aufstellung der von Blum gefälschten Prüfer Signaturen als PDF File - habt Ihr das im Forum schon eingestellt ?
 
doc Am: 16.03.2009 14:08:42 Gelesen: 45724# 10 @  
Hallo miteinander,

zwar kann ich zu dem von rostigeschiene gezeigten Stempel keine Aussage treffen, zeige aber auf der gleichen Marke (übrigens in Farbe c!) einen Stempel (wohl: Berlin C), der, zumindest in ganz ähnlicher Form, auch in einer der PDF-Dateien, die Richard angegeben hat, abgebildet ist.

Entsprechend meinte Herr Andreas Schlegel, dieser Stempel sei mißbräuchlich verwendet worden.

Viele Grüße,
Doc


 
Phila_Tom Am: 17.03.2009 05:07:10 Gelesen: 45665# 11 @  
Wenn ich mir so den Verlauf der Stempelfarbe und die fetten Buchstaben anschauen, geht mein Bauchgefühl in Richtung Gummistempel.

Gruß
Phila_Tom
 
Kontrollratsammler Am: 17.03.2009 17:09:13 Gelesen: 45638# 12 @  
Hallo Zusammen,

der erste Stempel ist nicht zu bestimmen, da der Ort nicht lesbar ist. Bei der Bewertung ist der normale Katalogpreis anzusetzen.

Der Stempel aus Bad Orb stufe ich als echt ein, da der Bruch in der oberen Steglinie 1947 anfängt und bei dem mir vorliegenden Stück aus 1950 schon weiter gebrochen ist, als auf der Abbildung oben. Stempelfarbe bei dieser Ferndiagnose: normal.

Der Stempel aus Berlin (C 25) wurde missbräuchlich verwendet, d.h. der Stempel wurde rückdatiert und Marken nachträglich entwertet. Jedoch hat es den Stempel auch echt gegeben und wurde auch von Schlegel echt auf der 5 RM gegeben. Also zum Prüfen schicken.

Grüße
Jan
 
Phila_Tom Am: 17.03.2009 17:36:41 Gelesen: 45633# 13 @  
@ Kontrollratsammler [#12]

Man kann nicht immer richtig liegen. Ich gebe mich geschlagen. :-(

Danke für die Zusatzinformationen und Richtigstellung.

Gruß
Phila_Tom
 
asmodeus Am: 27.03.2009 21:08:41 Gelesen: 45630# 14 @  
Alliierte Besetzung SBZ: Bezirksstempelaufdruck

Mi.Nr.: IVa und b mit Bezirkhandstempel Ich befürchte das sie falsch sind, aber ich frage unsere Spezies hier. Anbei Scans in 600 dpi.



 
Stefan Am: 28.03.2009 15:52:09 Gelesen: 45598# 15 @  
@ asmodeus [#14]

Schau mal hier:

http://bdph.de/forum/showthread.php?t=4029&highlight=Jena und hier

http://bdph.de/forum/showthread.php?t=5779&highlight=Jena+Bezirkshandstempel

Die betreffenden Marken vom ersten Link wurden auch mit dem Handstempel Jena *1c entwertet, allerdings am 24.06.1948 und nicht wie bei dir am 10.07.1948.

Gruß
Pete
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.07.2009 23:16:46 Gelesen: 45340# 16 @  
An dieser Stelle im Forum bin ich wohl richtig.

Ich habe heute mehrere Marken Am Post, Deutscher Druck, bekommen.

Bei der unten dargestellten Marke bin ich mir wegen des Stempel nicht sicher ob ich sie einem Prüfer vorlegen soll oder nicht.

Wenn ja an wen soll ich mich wenden?

Festgestellt habe ich das die Marke an einem 11.05 --, in Heilbronn gestempelt wurde. Zähnung ist sie nach meiner Messung 11:11 1/2.

Nur habe ich keinen Anhaltspunkt aus dieser Zeit, um auch nur annähernd feststellen zu können, ob es in den Jahren nach 1945 diesen oder einen ähnlichen Stempel von Heilbronn gegeben hat.



Vieleicht kann ja hier im Forum etwas zum Stempel sagen?

schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
doktorstamp Am: 18.07.2009 07:58:50 Gelesen: 45327# 17 @  
@ rostigeschiene [#16]

Vorab die Marke ist die B Zähnung, die teuerste im Katalog.

Von der Form her sieht dieser Stempel gar nicht gut aus. Die 80 Pfg Marke sowie sämtliche anderen Ampost Marken waren im Februar 46 vom Schalterverkauf zurückgezogen, obwohl sie bis zum 31. Okt 46 Amerikanische Zone, und bis 7. Nov 46 Britische Zone geduldet waren.

Datum auf dem Scan kann ich nicht eindeutig lesen, aber die Frühdaten sind im Michel zu lesen.

Was mich auch stutzig macht ist die sehr rauhe Perforierung der Marke. Eventuell hast du eine plumpe Fälschung erwischt. Aus dem Scan möchte ich das nicht so beurteilen.

Wenn ich wieder zu Hause bin kann ich nachschlagen.

(Bin mit dem Brummi unterwegs)

So wieder zu Hause. Auf meinem Schirm lese ich 11.05 (das Jahr ist nicht drauf), da wie erwähnt bereits drei Monate vom Schalterverkauf zurückgezogen halte ich dieser Stempel für falsch. Bei Gelegenheit nehme die Marke mit auf ne Messe wo die Arge Ampost eine Vertretung hat.

Eine Archivierung dieser Marke halte ich für die Arge aufrecht.

mfG

Nigel
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.07.2009 14:04:05 Gelesen: 45297# 18 @  
@ doktorstamp [#17]

Hallo Nigel

Erstmal vielen Dank dafür das Du Dich mit meinen Briefmarken beschäftigst.

Das Datum im Stempel habe ich auch so auf dem Original gelesen, 11.05.

Wenn es so ist wie Du schreibst, das die Marke schon im Februar 46 vom Schalterverkauf zurück gezogen wurde, wird es wohl eine Fälschung sein.

Die Idee mit dem Besuch einer Messe und der Vorlage bei den Experten finde ich sehr gut.

Wenn Du mehr über diese Marke und den Stempel in Erfahrung bringst würde ich mich über die Informationen freuen.

Hier mal zwei Marken mit wahrscheinlich unprüfbaren Stempeln. Oder ist jemand anderer Meinung?



Ich werde im Verlauf des Tages noch die Eine und Andere AM-Post-Marke mit Fragen zum Stempel hier vorstellen.

schöne Grüße aus Bochum
Werner
 

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