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Thema: Bund: 70 Jahre Briefmarken der Bundesrepublik am 07.09.2019
briefmarkenwirbler24 Am: 29.08.2019 12:37:09 Gelesen: 4755# 1 @  
07.09.2019: 70 jähriges Jubiläum der ersten Briefmarken der BRD

Hallo zusammen,

am kommenden Samstag, dem 07.09., werden die ersten Briefmarken der BRD genau 70 Jahre alt. Anlässlich zu diesem Jubiläum werden nächste Woche Montag ein Reporter und ein Fotograf der DPA (Deutsche Presse Agentur) zu mir nach Hause kommen und ein kleines Interview mit mir machen. Dieses steht unter dem Thema/der Fragestellung "Ist Briefmarkensammeln bei jungen Leuten noch in der Mode". Die DPA leitet das Interview dann den Medien (Sendern, Zeitungen, etc.) weiter und es liegt dann in deren Ermessen, ob sie dieses dann auch veröffentlichen. Wenn es soweit ist, werde ich entsprechende Veröffentlichungen dann hier rein stellen.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es bereits ein Thema zu den ersten Marken der BRD gibt, falls nicht könnten in diesen Thread auch Bedarfsbelege/FDC´s etc. reingestellt werden, sodass man vielleicht eine Galerie hinbekommt?

Da ich selbst bloß Altpapier sammele, kann ich leider nichts dazu beisteuern.

Liebe Grüße,

Kevin
 
Silesia-Archiv Am: 29.08.2019 13:32:29 Gelesen: 4738# 2 @  
Hallo Kevin,

erstmal Danke für die Info und Gratulation zu diesem Beitrag und Thema! Ich bin auf die Artikel sehr gespannt, vor allen Dingen auch darauf welche Presse was und wie übernehmen und wiedergeben wird!

Vermutlich war und ist es ein Versäumnis diesem Anlass nicht mit einer neuen Briefmarke zu Gedenken.

Aus diesen Anfangsjahren kann ich leider auch nichts beisteuern, aber ich darf erwähnen dass ich selber in diesem Jahr ein kleines Jubiläum feiere, sammle selber 50 Jahre Briefmarken und das auch kontinuierlich. Und das "Sammeln" dieser kleinen Papierfetzen ist und bleibt ein spannendes Thema - ich sammle heutzutage mehr und lieber als denn je, auch wenn ich wenn ich mich wie sicher jeder Sammler über die Preissteigerungen ärgere.

Sollte ich einen passenden Beleg auftreiben, stelle ich diesen natürlich hier gerne ein.

Herzliche Sammlergrüße

Michael
 
HWS-NRW Am: 29.08.2019 14:05:39 Gelesen: 4719# 3 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hallo,

am nächsten WE (7/8.09.) findet in Leverkusen eine Rang 3-Ausstellung statt, die diese 70. Jahre u.a. zum Thema haben, eventuell mal kurz mit Herrn Schumacher Kontakt aufnehmen [1], er bearbeitet das schon viele Jahre.

mit Sammlergruß
Werner

[1] nc.schumahe46@netcologne.de
 
Baber Am: 29.08.2019 14:28:49 Gelesen: 4706# 4 @  
Hallo Kevin,

Du wirst es schon gut machen und die Jugend der Briefmarkensammler würdig vertreten. Falls der Reporter eine Quizfrage stellt: Wann gab es die erste Briefmarke mit der Landesbezeichnung "Deutschland"? Was würdest Du antworten?

Gruß
Bernd
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.08.2019 15:37:13 Gelesen: 4681# 5 @  
@ Silesia-Archiv [#2]
@ HWS-NRW [#3]

Vielen Dank für eure Kommentare und guten Wünsche! Mir wurde auch versichert, dass die Chance relativ groß ist, dass mehrere Medien diesen Artikel veröffentlichen, man darf also gespannt sein.

@ Baber [#4]

Ich würde antworten die Ausgabe "AM Post" vom März 1945 (noch unter der Besatzungszone ausgegeben).

LG

Kevin
 
epem7081 Am: 29.08.2019 15:54:56 Gelesen: 4674# 6 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hallo Kevin,

ich kann hier zwar nicht die erste Briefmarke der Bundesrepublik präsentieren, aber mit dem gleichen Motiv und mit dem Stempel vom 13. September 1949 eine Postkarte als Ganzsache (MiNr P 9), ein wie ich denke bemerkenswertes Erinnerungsstück und Zeitzeugnis an den 1. BUNDESTAG der jungen BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND.





Als Briefmarke aber die rote 20er (MiNr 112).

Zu Deinem Interview wünsche ich Dir volles Gelingen und ein großes Medienecho.

Mit freundlichem Sammlergruß
Edwin
 
Baber Am: 29.08.2019 20:07:49 Gelesen: 4636# 7 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#5]

Hallo Kevin,

die Million Euro Frage schon beantwortet. Viele antworten vorschnell 1995, als die Bezeichnung von Deutschen Bundespost auf Deutschland geändert wurde. Viel Erfolg am Montag.

Gruß
Bernd
 
briefmarkenwirbler24 Am: 06.09.2019 14:46:04 Gelesen: 4550# 8 @  
Hallo zusammen,

ich habe soeben den bereits fertig gestellten Artikel zugesendet bekommen, der allerdings erst morgen veröffentlicht wird.

Ich muss sagen, dass ich nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis bin.

Geplant war eigentlich, dass vergangenen Montag der Reporter mit dem Fotografen zu mir gekommen wären. Allerdings lag ich mit einem grippalen Infekt im Bett und musste den Termin leider absagen. So wurde improvisiert und mit mir ein Telefoninterview und mit einem anderen Jugendlichen, den ich als "Ersatz" vorgeschlagen habe, ein schriftliches Interview durchgeführt. So weit eigentlich ganz gut gerettet.

Allerdings bin ich mit dem Artikel selbst nicht wirklich zufrieden. Die zu findenden Aussagen meinerseits sind m.E. nicht besonders gut gewählt und die Formulierungen sind ebenfalls relativ plump (und so auch nicht wirklich von getroffen). Die Hauptaussage, dass die Philatelie unheimlich interessant und facettenreich ist und die ich mir eigentlich im Artikel gewünscht habe, ist nicht wirklich vorhanden bzw. kommt deutlich zu kurz. Aber vielleicht sehen das andere hier anders.

Also ich hätte als "Nicht-Journalist" sicherlich einen besseren Artikel schreiben können, Laie hin oder her, da meines Erachtens die Philatelie so nicht hochgepusht werden kann, sondern eher bei ihrem "verstaubten" Ruf bleibt.

Freizeit/Bundestag/Rheinland-Pfalz/Deutschland/Post/Briefmarken
KORR-Bericht
Zum 7. September
70 Jahre Briefmarken der Bundesrepublik - Immer noch junge Sammler
Von Jens Albes, dpa
Foto - aktuell

Ist die Jagd nach Briefmarken nur noch etwas für ältere Semester? Manche jungen Leute halten begeistert dagegen. Oft spezialisieren sie sich - etwa auf Marken mit Weihnachts- und Napoleon-Motiven. Sogar Stempelungen im All können eine Rolle spielen.

Trier/Neuwied (dpa) - Steil aufragende Dachbalken: Die ersten beiden Briefmarken der Bundesrepublik zeigen zur Eröffnung des Bundestags ein Richtfest. Erschienen sind sie vor 70 Jahren, am 7. September 1949. Seitdem haben in Deutschland Hunderttausende Sammler Millionen Briefmarken gesammelt. Heute ein angestaubtes Hobby?

«Die meisten Personen stellen sich das Briefmarkensammeln langweilig und einseitig vor. Doch das ist nicht der Fall», versichert der 17-jährige Samuel Schnitzler in Ruppach-Goldhausen bei Montabaur im Westerwald. Er kann sich begeistern: Einer der Briefe seiner Sammlung sei per Space Shuttle zur Internationalen Raumstation ISS geflogen und dort abgestempelt worden. «Nicht viele Leute können behaupten, einen Gegenstand, der bereits im Weltall war, zu besitzen.»

Doch die Szene plagen Nachwuchssorgen. Der Vorsitzende des Vereins Deutsche Philatelisten-Jugend, Heinz Wenz in Trier, ist selbst ein Sinnbild dafür: Mit 69 Jahren hat er nach eigenen Worten noch keinen Nachfolger gefunden. «Wir haben ungefähr 2000 Mitglieder in Deutschland», sagt er. «Mit unseren Arbeitsgemeinschaften in Schulen sind es 4000.» In den 90er Jahren habe der Jugendverband noch rund 15 000 Mitglieder gezählt - ohne Gruppen in Schulen.

Gründe für den Rückgang gebe es viele: mehr digitale Kommunikation, weniger Post mit klassischen Briefmarken, neue Freizeitfresser wie Computer und Handys, weniger Freiwillige für Jugendarbeit, erklärt der pensionierte Mathe- und Physiklehrer. Die Deutsche Post hat nach eigener Auskunft zum Beispiel 2001 noch 9,3 Milliarden Briefe befördert. 2018 waren es nur noch 7,7 Milliarden.

Kevin Weigt (20) schwärmt in Neuwied: «Briefmarkensammeln ist unheimlich vielseitig.» Es gebe unzählige Spezialgebiete, es lasse sich viel Neues lernen. Der Student mit den Fächern Englisch und Geschichte auf Lehramt späht mit einer Leuchtlupe auf einen frankierten Brief: «Ich sammle Schweizer Postverkehr von 1849 bis 1875.» Dabei nutze er auch das Internet: «Da gibt es Foren, da kann man sich mit anderen Sammlern austauschen.» Auf 40 bis 50 Jahre schätzt Weigt dort den Altersdurchschnitt - und auf 60 plus in den Vereinen für Erwachsene.

Ein sammelnder Nachbar habe ihn als Kind zu diesem Hobby gebracht. Mit 14 habe er in Wiesbaden ein Praktikum «im ältesten Briefmarken-Auktionshaus Deutschlands» gemacht, gegründet 1913. «Die meisten in meiner Schulklasse fanden mein Hobby ganz gut», sagt Weigt. «Einige haben aber auch gefragt, ob das nicht eher was für alte Opas wäre.»

Die Deutsche Post verdient auch mit Briefmarkensammlern Geld. 26 «Philatelie-Shops» in Postfilialen großer Städte haben auf sie zugeschnittene Angebote. Zu Messen und Ausstellungen mit Briefmarken fahren «EB-Teams», sagt Postsprecher Erwin Nier in München. EB stehe für «Erlebnis Briefmarke» - Sammler erhielten bei diesem mobilen Vertrieb der Post Marken, Sonderstempel und manches mehr. «Da kommen auch viele Kinder bis 14», erklärt Nier. «Dann bricht es für zwei Jahrzehnte ein. Mit 35, 40 Jahren geht es wieder weiter.»

Samuel Schnitzler gehört mit seinen 17 Jahren zu den Ausnahmen in dieser Alterslücke. Seine Sammelgebiete sind Briefumschläge mit Stempeln von «raumfahrtbezogenen Postämtern, zum Beispiel des Kennedy-Space-Centers», Weihnachtsmarken und Briefmarken mit Napoleon-Motiven. «Es ist schön, diese Sammlung Tag für Tag wachsen zu sehen, und auch das Auffinden neuer Napoleon-Marken, ähnlich einer Schatzsuche, macht mir viel Spaß», betont der Gymnasiast.

Eines kommt jungen Sammlern entgegen: Die Preise für Kollektionen sind oft gefallen. Hohe Auflagen neuerer Marken, weniger Sammler und damit weniger Nachfrage: «Jüngere Sammlungen der Bundesrepublik sind praktisch nicht mehr verkäuflich», sagt Vereinschef Wenz. Nur bei seltenen und gesuchten Marken könnten die Preise noch anziehen. Er selbst habe schon als siebenjähriges Kind zu sammeln angefangen: «Mein Vater war lange in Russland in Kriegsgefangenschaft, er hat mir russische Briefmarken mitgebracht.»

Der Schüler Samuel Schnitzler findet, sein Hobby lohne sich gerade heute: «Eine Briefmarke ist etwas Handfestes – somit ein guter Ausgleich zur digitalen Flut und auch eine gute Möglichkeit, sich vom Alltag zu entspannen.»


MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 06.09.2019 16:05:52 Gelesen: 4521# 9 @  
Christoph 1 Am: 08.09.2019 13:28:29 Gelesen: 4450# 10 @  
Hallo Kevin,

ich finde, dass Deine Botschaft eigentlich doch ganz gut rüber kommt.

Kevin Weigt (20) schwärmt in Neuwied: «Briefmarkensammeln ist unheimlich vielseitig.» Es gebe unzählige Spezialgebiete, es lasse sich viel Neues lernen.

Das ist doch eine schöne Aussage. Natürlich ist es immer so, dass Journalisten versuchen, einen eigenen "Duktus" in ihren Artikel zu bringen. Die Gesprächspartner erkennen sich dann manchmal nicht mehr richtig wieder und hätten gerne andere Punkte mehr betont. Aber das ist bei dieser Art von Berichterstattung ziemlich normal.

Ich habe gerade mal ein wenig gegoogelt und erfreulicherweise haben doch mehrere Redaktionen den Beitrag der dpa aufgegriffen haben. Allerdings teilweise mit fragwürdigen Überschriften versehen, wie hier [1]

Vielen Dank für Dein Engagement und hoffentlich ist die Grippe inzwischen abgeklungen.

[1] https://www.lr-online.de/nachrichten/panorama/warum-briefmarkensammler-sich-toll-finden_aid-45659417
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.09.2019 14:21:07 Gelesen: 4430# 11 @  
@ Christoph 1 [#10]

Hallo Christoph,

ich finde, dass Deine Botschaft eigentlich doch ganz gut rüber kommt.

Zum Teil stimme ich dir da zu, in einigen wenigen Passagen kamen die positiven Aspekte der Philatelie zur Geltung, allerdings überwiegt m.E. die Darstellung der Klischees und der Probleme, die mit der Philatelie einhergehen. Daraus resultierend ist die Grundhaltung ggü. dieser meiner Auffassung nach eine eher sehr kritische. Ich hätte mir eher noch mehr Werbung gewünscht, da ich im Interview unzählige positive Aspekte genannt habe, die leider nicht vorkamen.

Aber man muss ebenfalls deutlich sagen, dass immerhin mehrere Zeitungen und Medien den Artikel übernommen haben und so zumindest irgendeine Form der Werbung stattgefunden hat. Vielleicht sehe ich das Ganze auch zu kritisch, mag aber auch daran liegen, dass ich weiß, was ich alles gesagt habe und demzufolge subjektiv ein ganz anderes Bild davon entwickle.

Die Schlagzeile "Warum Briefmarkensammler sich toll finden" fand ich ebenfalls mehr als suspekt, es klingt ja fast so, als seien alle Sammler Narzisten :D, aber über die verwendete Sprache der Lokalredakteure kann man ohnehin sehr viel diskutieren.

Liebe Grüße,

Kevin
 
epem7081 Am: 09.09.2019 21:58:56 Gelesen: 4366# 12 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#8]

Hallo Kevin,

zunächst mal herzlichen Glückwunsch, dass Du mit Deinem Beitrag in der Presse doch deutlich machen konntest, dass durchaus noch Jugendliche dem Hobby, der Sammelleidenschaft für Briefmarken oder Postbelege, kurz für die Philatelie, frönen. Diese Botschaft ist auf jeden Fall rüber gekommen. Das der Umgang mit der Presse und letztlich das Ergebnis daraus nicht immer ganz befriedigend ausfällt, sollte nicht davon abhalten solche Kontakte zu nutzen.

Bei einem Beitrag, der kürzlich in meiner Heimatzeitung zur Philatelie kam, wird schon der Abgesang dieses Hobbys angekündigt: Die Jugend macht das nicht mehr und dafür gibt es gute Gründe.

Du bist aber der hoffnungsvolle Gegenbeweis!!! Nur weiter so.




Da ich den Beitrag aus der Schwäbischen Post vom 24. August 2019 nicht komplett auf dem Scanner unterbringen konnte, war eine Teilung unumgänglich. Die habe ich nun so gewählt, dass zumindest die mittleren drei Kolumnen durchgängig gelesen werden können. Eine kleine Überlappung soll den Zusammenhang der ersten und letzten Kolumne leichter erkennen lassen.
Ich wünsche Dir zunächst eine gute Besserung und allzeit viel Freude mit der Sammelleidenschaft, die ja vielleicht Altersgenossen anstecken kann.

Schönen Abend und gute Zeit
Edwin
 
Jensen Am: 11.09.2019 18:33:29 Gelesen: 4284# 13 @  
Hallo,

also dieser letzte Artikel ist ja wirklich ziemlich traurig:

"Ausländische Marken sammelt der Verein nicht" und "wir haben nur Sachen aus Aalen ...". Und das Hobby sterbe ja aus oder werde irgendwann aussterben. Die teuerste Marke, die er kenne, sei die "Blaue Mauritius" - hat ja noch niemand von gehört.

Und auch den Rest des Artikels finde ich jetzt nicht gerade werbewirksam - vorsichtig formuliert.

Wenn die Philatelie wirklich ausstirbt, kann ich nur sagen: Hoffentlich erlebe ich das noch! Denn dann fallen die Preise ins Bodenlose und dann kaufe ich alle altdeutschen und sonstigen klassischen Raritäten für 1 Euro das Stück auf!

Wenn niemand mehr sammelt, müssten ja die Preise sich dem Heizwert des Papiers annähern. Dürfe noch ein bisschen dauern, bis es soweit ist.

Viele Grüße
Jensen
 
Hornblower Am: 12.09.2019 15:57:43 Gelesen: 4229# 14 @  
Hallo,

ich kann hier Jensen nur zustimmen - wenn wir solche "Werbeträger" in der Philatelie haben, brauchen wir uns über unseren angeblich so schlechten Ruf nicht zu wundern.

Da hätte man einmal die Möglichkeit zu einer positiven Darstellung gehabt und bringt dann solche Aussagen. Die Philatelie ändert sich; dass sie ausstirbt, kann ich nicht sehen. Was bzw. wer langsam verschwindet, sind Leute, die von Briefmarken nicht die geringste Ahnung haben/hatten, einen Stichtiefdruck nicht von einem Buchdruck unterscheiden konnten oder bei Namen wie Lindenberg oder Kalckhoff nur verständnislos reagierten.

Schallend gelacht habe ich aber beim "Schnörgelbrief" - hier hat wohl die Redakteurin beim Deutschunterricht gefehlt.

Trotzdem noch einen schönen Tag
Michael
 
Richard Am: 14.09.2019 09:57:27 Gelesen: 4162# 15 @  
@ Hornblower [#14]

Hallo Michael,

ich hatte vor langer Zeit begonnen, die Beiträge aus der regionalen Presse, die auf Wunsch der Vereine erschienen sind, hier im Forum zu veröffentlichen oder mindestens zu verlinken.

Dies habe ich wegen ihres negativen Einflusses auf Sammler und Interessenten an der Philatelie schnell aufgegeben:

- Es wird gejammert, dass nur noch alte Leute ihrem Hobby nachgehen (toll, wie das jugendliche Sammler vor Begeistung anzieht)

- dass die Werte der Briefmarken ständig fallen (statt hervorzuheben, dass das Hobby immer preiswerter wird)

- schliesslich wird noch auf das monatliche Treffen hingewiesen, welches oft genug in verrauchten Hinterzimmern bei schlechter Beleuchtung mit alten Männern beim Brief und deren Erinnerungen an früher (vor 50 Jahren und noch früher) besteht.

90 % aller von Laiern verfassten Beiträge liest sich so. Kürzlich habe ich einen Sammler angesprochen, der auch bei der örtlichen Briefmarken hinter seinem "Angebot" sass und bedauerte, dass der komplette Verkaufstag bei Umsätzen unter den eigenen Kosten des Stands geblieben ist. Zu seine sehr negativen Beitrag rechtfertigte er sich nur mit den Worten "Ja, das ist doch wirklich so".

Schöne Grüsse, Richard
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.09.2019 10:38:11 Gelesen: 4154# 16 @  
@ Richard [#15]

Hallo Richard,

ich sehe es ähnlich wie Du und meine Vorredner!

Wenn in der Presse mal über die Philatelie berichtet wird, dann doch eher stets mit einer negativen Grundstimmung. Alles wird bloß als schlecht und "von gestern" dargestellt und die bereits in der Gesellschaft verankerten Klischées werden somit prima bestätigt. Dass unser Hobby auch zahlreiche positive Aspekte bietet, wird meistens außen vor gelassen. Der Artikel der anlässlich des Jubiläums erschien war, im Vergleich zum Artikel von Jensen, ja noch eine sehr positive Werbung für die Philatelie, vielleicht auch mit dem Hintergrund, dass dieses Mal nicht die älteren, sondern die jüngeren Sammler befragt wurden. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass die älteren Sammler meistens gar nicht mehr richtig bemüht sind die Philatelie zu bewerben und neue Jugendliche zum Sammeln zu animieren, sondern eher auf ihrer Sammlung sowie ihrem Wissen hocken und am liebsten unter sich bleiben um "die guten alten Zeiten" zu bepreisen. Das man so keine positive Werbung für die Philatelie betreiben kann, liegt ja nun mal auf der Hand.

Liebe Grüße,

Kevin
 
Jensen Am: 14.09.2019 11:14:24 Gelesen: 4145# 17 @  
Hallo,

wenn man einen sinnvollen Artikel über das Briefmarkensammeln schreiben wollte, müsste man glaube ich zunächst mal über das "Sammeln als Solches" -also ganz unabhängig vom Sammelobjekt kurz etwas sagen.

Gesammelt wird ja viel, immer wenn jemand sich x-Exemplare von einem Etwas jenseits eines eventuellen praktischen Gebrauches zulegt und sich am Bestand und Besitz erfreut, ist es ja ein Sammeln.

Ob das nun Schuhpaare, Parfüme, Oldtimer oder Comic-Hefte oder oder oder sind, ist egal. Oder eben Kunst, Graphiken, Skulpturen: niemand belächelt einen Kunstsammler, im Gegenteil. Der Briefmarkensammler hingegen wird (leider) belächelt, es wird eben als eine Art Sammeln von Marken als bunte Sammelbildchen von Schuljungen und alten Männern assoziiert -und leider wird das Klischee durch Artikel wie weiter oben dann eher bestätigt.

Wenn man das Briefmarkensammeln in den Kontext des Kunst-Sammlers stellen würde, der auf Auktionen oder eben Flohmärkten seltene Graphiken/Bilder ersteigert, Expertenwissen erreicht, über Herkunft forscht und sich mit Fälschungen und Fachliteratur auseinandersetzt usw. -vielleicht würde dann vielen Laien aufgehen, dass Philatelie jedenfalls nichts Lächerliches ist. Und Briefmarken sind nunmal viel kleiner und damit praktischer als Gemälde, neben anderen Unterschieden die eher für die Briefmarken sprechen.

Vielleicht war es auch gerade die Entwicklung die in den 1950er bis 1970er Jahren das Briefmarkensammeln zum Massenphänomen gemacht hat, die aus heutiger Sicht den eher schlechten Ruf des Briefmarkensammelns verursacht hat. Jedenfalls jetzt wo das Massenphänomen nicht mehr existiert und wahrscheinlich auch nicht mehr kommen wird.

Das sind meine Gedanken dazu.

Beste Grüße
Jensen
 
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