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Thema: Gewichts- und Porto-Angaben 1829
Edita Am: 10.11.2019 10:31:31 Gelesen: 1285# 1 @  
Ich bin Germanistin, früher an der Universität München tätig, u. a. Herausgeberin des Briefwechsels zwischen Goethe und Carl Friedrich Zelter im Rahmen der Goethe-Gesamtausgabe im Carl Hanser-Verlag (Münchner Goethe-Ausgabe). Von der Philatelie habe ich nicht die geringste Ahnung. Aber ich bin gerade dabei, einen Briefumschlag aus dem Jahr 1829, der zur Korrespondenz zwischen Goethe und Zelter gehört und in der Leipziger Stadtbibliothek aufbewahrt wird, zu veröffentlichen. Die Transkription der Adresse ist für mich kein Problem; die Angaben des Poststempels (Berlin, 6. April) kann ich mit Sicherheit um die Jahreszahl 1829 ergänzen. Aber leider kann ich die übrigen Zahlen und Zeichen auf der Vorder- und auch auf der Rückseite nicht richtig interpretieren; ich vermute, dass es sich dabei um Gewichtsangaben, aber auch um Portoangaben handelt.

Kann mir jemand helfen, dafür die richtige Lesung und auch die korrekte Benennung zu finden?


 
bayern klassisch Am: 10.11.2019 10:56:43 Gelesen: 1276# 2 @  
@ Edita [#1]

Hallo Edita,

schön, dich hier begrüßen zu dürfen.

Der Absender aus Berlin schrieb einen Portobrief (= die Gebühr hatte der Empfänger zu tragen), dessen Gewicht 1 1/8 Loth wog, s. Angebe oben mittig.

Hierzu folgendes:

https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Ma%C3%9Fe_und_Gewichte_(Preu%C3%9Fen)

Der Empfänger zahlte 8 3/4 Silbergroschen beim Empfang, die in Rötel notiert worden waren.

Siegelseitig lese ich eine 8 und eine Ligatur, die 3 Pfennige (3d), oder 37 als Manualnummer heißen könnte. M. W. war die Zustellgebühr für Briefe in Preussen damals 1/2 Silbergroschen = 6 Pfennige, aber das mag ein Preussenkenner besser wissen, als ich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 10.11.2019 13:27:40 Gelesen: 1256# 3 @  
@ Edita [#1]

Hallo Edita,

ergänzend zu Bayern Klassisch möchte ich schreiben, dass siegelseitig tatsächlich 3 Pfennige notiert wurden, was das Bestellgeld in Weimar war. In Weimar bestand die Thurn- und Taxisische Postheit.

Auch wird der Empfänger 8 3/4 Gute Groschen bezahlt haben, Preussen seinerseits wollte 8 Sgr. davon vergütet haben.

Zur Umrechnung noch folgendes:

1 Thaler = 24 Gute Groschen = 30 Silbergroschen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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