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Thema: Baldwin's Coins & Stanley Gibbons in der Strand Collectibles Group vereinigt
Das Thema hat 117 Beiträge:
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Richard Am: 04.10.2016 09:27:39 Gelesen: 65972# 93 @  
Im BDPh Forum fasst Huge67 die gerade veröffentlichten Geschäftszahlen zum 31.03.2016 wie folgt zusammen [1]:

Das Drama um Stanley Gibbons hat einen neuen Höhepunkt erreicht:

Im soeben veröffentlichten Geschäftsbericht [2] wird folgendes verkündet:

1) der Wert des Firmenvermögens wird drastisch nach unten angepasst, der Schuldenstand drastisch nach oben

2) Die früheren Bilanzen entsprachen nicht den geltenden Vorschriften (Anm.: ob angesichts dessen gegen die Verantwortlichen, also früheres Management und Wirtschaftsprüfer jurisitisch vorgegangen wird, wird nota bene nichts gesagt)

3) der neue Wirtschaftsprüfer sieht sich nicht in der Lage, die aktuelle Zahlen vollumfänglich zu testieren und äußert Zweifel, ob die Firma so weiter bestehen kann ("going concern" im Wirtschaftsfachjargon).

[1]http://www.bdph.de/forum/showthread.php?16366-Wirtschaftliche-Probleme-im-Briefmarkenhandel&p=142298#post142298
[2] http://www.stanleygibbonsplc.com/wp-content/uploads/sites/3/dlm_uploads/Annual-Report-3-October-2016-Final-page-nos-1.pdf
 
Richard Am: 13.10.2016 09:20:25 Gelesen: 65687# 94 @  
Dunkle Wolken bei Stanley Gibbons

(wm) Wie die „Times“ am 4. Oktober 2016 berichtete, sind bei dem namhaften englischen Briefmarkenhaus Stanley Gibbons in London dunkle Wolken am Himmel aufgezogen. Offenbar gab es in den Büchern Unstimmigkeiten, die nun als „fundamentaler Irrtum“ bezeichnet werden, weil Verluste von 29 Millionen Brit. Pfund nicht ausgewiesen waren. Dies lasse berechtigten Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Hauses entstehen, denen man aber begegnen will.

Bereits vor einem Jahr hatte es verschiedentlich Gewinnwarnungen gegeben: der Umsatz war um 15 Prozent eingebrochen, zumal sich der „Marktplatz“ (Marketplace), eine Art Auktionsplattform im eBay-Stil, nicht als gewinntragend erwies und geschlossen werden musste. Auch Investitionen in eine 150 Jahre alte Kunsthandlung und andere Firmen (Bloomsbury) hätten die Erwartungen nicht erfüllt. Der Wert der Firmenaktien, der im Februar 2014 bei 378 p gelegen haben soll, wurde nun in der „Times“ mit 11 ¾ p angeben, so dass der Wert der Firma gerade einmal oberhalb von 20 Millionen Brit. Pfund läge.

---

Redaktionelle Ergänzung:

Aktuelle Bilanzdaten zum 31.3.2016:

http://www.londonstockexchange.com/exchange/prices/stocks/summary/fundamentals.html?fourWayKey=GB0009628438JEGBXAIM

Aktuelle Aktienkurs:

http://www.ariva.de/stanley_gibbons-aktie/kurs

Kursgrafik (bitte auf 3 Jahre einstellen und auf Börse Frankfurt):

http://www.ariva.de/stanley_gibbons-aktie/chart?boerse_id=1&t=3years
 
22028 Am: 13.10.2016 10:08:58 Gelesen: 65667# 95 @  
@ Richard [#94]

Der „Marktplatz“ (Marketplace) wurde ja verkauft und nennt sich nun http://www.hipstamp.com .

Überlebensfähig sehe ich die Seite aber nicht, das Angebot ist so na ja.
 
bayern klassisch Am: 13.10.2016 10:28:15 Gelesen: 65655# 96 @  
@ 22028 [#95]

Hallo 22028,

vielen Dank für den Link!

Ich war so frei und habe mir die ersten 4 / 5 Seiten dieser Homepage angeschaut unter dem Suchbegriff "Bavaria". Was da zu sehen ist, ist die schwer- bis unverkäufliche Ware aus Kindersammlungen, unattraktive Standardware, Schrott oder manipulierten / gefälschten / gefälligkeitsgestempelten Stücken.

Relativiere ich die darunter stehenden, geforderten Preise, komme ich auf keine 10%, um überhaupt einen echten Wertansatz zu bekommen. In der Masse darf es auch 5% oder noch weniger des Ausrufs sein.

Wenn das Geschäftsmodell so aussieht, dass man die "Werte" = Ausrufpreise als Eigenkapital ausweist, wird es mit den von Richard genannten 20 Millionen "Wert" nicht weit her sein.

Sollte es sich so verhalten, dann bestünde das Unternehmen fast nur noch aus einem "Mantel", für dessen guten Ruf man einen Wert ansetzen könnte - der Rest dürfte von der Abschreibung auf die reale Wertbasis herab sinken.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Richard Am: 13.10.2016 11:21:19 Gelesen: 65625# 97 @  
@ bayern klassisch [#96]

Hallo Ralph,

da Du Dich wahrscheinlich nicht mit dem Unternehmen beschäftigt hast, hier für Dich und alle Interessenten der Link auf den ausführlichen Unternehmensbericht und die mit drei Monaten Verspätung veröffentlichten Daten:

http://www.londonstockexchange.com/exchange/news/market-news/market-news-detail/SGI/12986588.html

Da ich mich mit britischen Bilanzen zu wenig auskenne, verzichte ich besser auf eine ausführliche Analyse und Bewertung der Firma.

Der Unternehmenswert, ermittelt über Aktienkurs x Aktienzahl beträgt rund 20 Millionen Pfund, in 2014 lag er bei rund 600 Millionen Pfund.

Das bilanzielle Eigenkapital der Firma hat sich in den 12 Monaten per März 2016 von 67 auf 38 Millionen Pfund verringert, es liegt somit um 18 Millionen Euro höher als der von Pessimismus geprägte Börsenwert.

Die von Dir besuchte und als Konkurrenz zu Ebay gedachte Seite gehört nicht mehr zu Stanley Gibbons, wegen anhaltender Verluste wurde sie verkauft. Daten siehe Geschäftsbericht.

Um das Geschäftsmodell im Handel mit Briefmarken zu verringern, wurden in den letzten Jahren verschiedene Firmen gekauft, unter anderem Kunst und Antiquitäten (Verluste) aber auch im Münzhandel (fast 2 Millionen Pfund Jahresgewinn).

Alle bisherigen Verluste und alle Risiken dürften durch das neue Management in der Bilanz berücksichtigt sein. Wenn der traditionelle Handel mit Briefmarken, das Geschäft mit philatelistischer Literatur und den Katalogen und die anderen von mir erwähnten aktuellen Geschäftsbereiche künftig wieder schwarze Zahlen schreiben, kann der aktuelle Kurs von rund 12 Cent (Link in Beitrag [#94]) durchaus in 1-2 Jahren um 100 % und mehr steigen.

Schöne Grüsse, Richard
 
bayern klassisch Am: 13.10.2016 11:40:33 Gelesen: 65605# 98 @  
@ Richard [#97]

Hallo Richard,

vielen Dank für die vielen Informationen und die Klarstellung mit der Seite - hatte ich irrtümlich auf SG bezogen, aber meine Aussage bleibt hinsichtlich des Inhalts und der Werteinschätzungen bestehen. Preisansätze jenseits der Realität.

Sicher ist dieser "penny-stock", wie unsere englischsprachigen Freunde immer so schön sagen, eine Möglichkeit, sein Kapital in recht kurzer Anlagezeit zu vervielfachen; aber es heißt auch: "Never catch a falling knife".

Ob es eine gute Gelegenheit gewesen wäre, heute zu kaufen, werden wir sicher in ein paar Jahren wissen: Entweder vom Insolvenzgericht, oder von einem Mitglied hier, der seinen Hauptwohnsitz in Richtung Seychellen verlegt hat. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
merkuria Am: 13.10.2016 13:34:57 Gelesen: 65577# 99 @  
@ bayern klassisch [#96]

Hallo Ralph,

ich kann Dir in Sachen mageres Angebot dieser Seite nur zustimmen. Ich habe mir 35 Seiten meines Sammelgebietes China angesehen. Ausser einem besseren Satz (Schauspieler Mi 648-655 gezähnt, postfrisch zu 1495 US$) habe ich nur Massenware für 0.05 - 0.20 Cent oder unverkäufliche Neuheiten ab 1985 bis 2013 gesichtet!

Was den Satz Mi 648-655 anbelangt, so kann ich den zur Zeit in ebay für 1'350 US$ sofort kaufen!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Richard Am: 15.10.2016 09:47:31 Gelesen: 65438# 100 @  
@ bayern klassisch [#98]

Ob es eine gute Gelegenheit gewesen wäre, heute zu kaufen, werden wir sicher in ein paar Jahren wissen: Entweder vom Insolvenzgericht, oder von einem Mitglied hier, der seinen Hauptwohnsitz in Richtung Seychellen verlegt hat. :-)

Hallo Ralph,

damit kein Missverständnis bei irgendeinem Leser aufkommt: Ich habe keine Kaufempfehlung ausgesprochen und werde mich hüten, dies künftig zu tun. Auch selbst werde ich nicht kaufen.

Der Spruch "Never catch a falling knife" mag beim Messer richtig sein, an der Börse ist er falsch. Wer nicht zu niedrigsten Kursen kauft (Stanley Gibbons: 97 % Kursrückgang), sondern bei gut verdienenden Firmen zu Höchstkursen einsteigt, wird auf Dauer keine überdurchschnittlichen Anlageergebnisse haben. Nach fast 50 Jahren Börse, schon als Schüler habe ich begonnen, weiß ich von was ich schreibe.

Die Seychellen kenne ich aus dem Urlaub, sehr schön, aber auf Dauer in die Ferne zieht es mich nicht.

Schöne Grüsse, Richard
 
bayern klassisch Am: 15.10.2016 11:44:50 Gelesen: 65407# 101 @  
@ Richard [#100]

Hallo Richard,

ist doch klar, dass hier keiner eine Kaufempfehlung ausgesprochen hat - das wäre auch wenig seriös, bei dem Geschäftsmodell.

An der Börse bin ich seit über 35 Jahren, da hast du mir also noch etwas voraus.

Das mit dem "falling knife" ist so eine Sache - ich habe in beiden Richtungen meine Erfahrungen gemacht, aber das gehört nicht hierher.

Ich freue mich, wenn du an der "Sache" dran bleibst und bedanke mich für die Postings hier in diesem Fall - wo sonst sollte man über dergleichen Fälle nachlesen können?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Richard Am: 21.10.2016 09:49:41 Gelesen: 65153# 102 @  
Eines der Geschäftmodelle von Stanley Gibbons, für Kunden in ausgesuchte Briefmarken zu investieren und dabei noch Garantien zu geben (Anlagegarantien für z.B. 75 % der Anlagesumme, für 100 % oder sogar für einen Mindestgewinn) wurde in diesem Thema in den letzten 7 Jahren sehr kritisch begleitet.

Für zu viele ähnliche Modelle, zum Beispiel die "Briefmarkenpakete am Bankschalter" von H.C. Schwenn [1] bis hin zum Afinsa Skandal mit fast 200.000 Geschädigten [2] endete sie mit hohen finanziellen Verlusten.

Im aktuellen Geschäftsbericht schreibt Stanley Gibbons zu den hohen Verlusten des vergangenen Jahres:

Another issue for the group has been the controversial ‘buy back’ scheme inherent in Gibbons’ investment portfolios.

The company’s philatelic investment products, guaranteeing customers at least 75% of the book value of their stamps at the end of a given period, were not approved by the UK financial authorities.

The group stopped offering these buy backs to customers in July of this year. However, its auditor put the potential liability to the group for these products at up to £64.3m.


Übersetzt:

Ein weiteres Problem ist die umstrittene Rückkaufgarantie, die ein fester Bestandteil aller Investmentprodukte von Gibbons ist.

Die britische Finanzaufsicht hat die "philatelistischen" Investment-Angebote, die dem Kunden nach Laufzeitende einen Rückkaufwert von mindestens 75% des Anlagewertes garantieren, nicht genehmigt.

Die Finanzgruppe bietet diese Finanzprodukte mit fester Rückkaufgarantie seit Juli diesen Jahres nicht mehr an, hat doch ihr Wirtschaftsprüfer die notwendigen Rückstellungen für diese Produkte mit 64.3 Millionen britische Pfund beziffert.


Kritisch ist dabei, dass die "Werte" von Stanley Gibbons, dem Katalogherausgeber, selbst ermittelt werden. Auch, wenn sie am Markt nicht zu realisieren sein sollten.

Inwieweit dieser Bedarf an Rückstellungen für Eventualverluste bereits in der Bilanz per 31.3.2016 berücksichtigt ist oder zu nochmaligen Bilanzverlusten im laufenden Jahr führen wird, vermag ich aus der Bilanz nach britischem Recht nicht zu erkennen.

Die vor sieben Jahren gewählte Überschrift von Risiken für angeblich weitgehend risikofreie Anlagen in Briefmarken hat sich jedenfalls als zutreffend erwiesen.

Schöne Grüsse, Richard


[1] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45520486.html
[2] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=9248&CP=0&F=1
 
bayern klassisch Am: 21.10.2016 14:18:37 Gelesen: 65080# 103 @  
Hallo Richard,

vielen Dank für das "Update".

Wenn ich lese, dass die britische Aufsicht die Bewertung für diese Wertpakete stoppte, kann ich mir das nur so erklären, dass einer oder mehrere Besitzer dieser Pakete Kasse machen wollten und sich arg über die (wohl verminderte) Werthaltigkeit geärgert haben mussten. Ansonsten würde man dieses Geschäftsgebaren nicht geprüft haben und am Ende zur Einsicht gelangt sein, dass es so nicht aufrecht erhalten werden kann.

Es ist also davon auszugehen, die Gefahr sprachst du ja an, dass man Stücke in die Kunden - Portfolios genommen hat, die zahlreich vorhanden waren, die man wohlfeil kaufen konnte und die nun zu relativ hohen "Katalogpreisen" untergeschoben werden konnten.

Schon die Angabe 75% Sicherheit ist eine trügerische, denn 75% von einem SG - Katalogwert dürfte im richtigen Leben kaum zu erzielen sein. Es wäre zu prüfen, welche Stücke bei welchem Katalogwert zu welchem Preis für die Kunden angeschafft wurden und wie die reale Preisentwicklung vom Ankauf zum hier und heute aussieht.

Beispiel: SG Katalogwert für eine seltene Marke 1000 Pfund. Realpreis in Normalerhaltung 300 Pfund. Kaufpreis von SG durch Mengenrabatt 200 Pfund.

Absicherung nominell für den Kunden bei 1000 Pfund SG Katalogpreis somit 750 Pfund.

Geht das Geschäftsmodell über die Wupper, und nach nichts anderem sieht es für mich aus, hat der Kunde eine Marke im Wert von 1000 Pfund bei 750 Pfund abgesichert, die jetzt aber nur noch für 200 bis maximal 300 Pfund zu verkaufen wäre. Unterstellen wir einen mittleren Handelswert von 250 Pfund, immerhin 25% eines wohl sehr positiv gesehenen Katalogpreises, als realistisch, so beträgt die Lücke ("gap") 750 Pfund oder 75% des Einsatzes von 1000 Pfund.

Pochte der Kunde auf Rückabwicklung, so hätte SG 500 Pfund je so gewerteter Marke "gap" und damit ein ernstes Problem.

Diese Prozentzahlen sind aber, das lehrte uns die Vergangenheit, fast immer zu optimistisch gewesen, weil große Briefmarkenpakete, wenn es der Markt erst einmal spitz bekam, nur mit ganz erheblichen Abschlägen abzusetzen waren. Von 25% eines Katalogpreises darf dann eher geträumt werden - realistisch sind dann 10 bis 15% maximal. Der entsprechende "gap" wird dann noch größer und noch weniger finanzierbar.

Fazit: Das ist alles hoch riskant und ich kann jedem Sammler/Anleger nur raten, außen vor zu bleiben. Sammeln ja, bitter und gerne, aber investieren eher nein, zumindest nicht da, wo schon das Finanzgebälk kracht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Briefmarkenburny62 Am: 10.06.2017 14:41:44 Gelesen: 59594# 104 @  
Hallo zusammen!

Es ist immer wieder schön zu sehen, wie vorbildlich dieses Thema hier im Forum abgehandelt wurde. Mittlerweile haben wir das Jahr 2017 und nicht nur die Spatzen pfeifen es von den Dächern:

Die Blase ist geplatzt und wir sind mittendrin.

Auch sollte einem zu Denken geben, das Stanley Gibbons dieses Jahr, also bevor 2018 die Kreditlinien bei den Banken neu justiert werden, das Briefmarkenlager stark reduzieren will. Da es hier um Millionenwerte geht, wird nochmal zusätzlich Druck auf den Preis ausgeübt, der eh schon mächtig richtig Süden geht.

Das nun Investoren hier viel Geld verbrannt haben mag uns Sammler nicht weiter stören, aber auch Großbritaniensammler, welche zwischen 2000 bis ca. 2014 hochpreisig eingekauft haben, dürften Tränen in den Augen haben. Bis ca. 2008 stiegen im Klassikbereich die Preise unaufhörlich, also auch real erzielte auf Auktionen. Gerade für gute Kabinettstücke gab es einen regelrechten Boom. Heute sieht man sich in der Realität wieder und fallende Preise haben irgendwo auch wieder ihren Boden.

Zum Glück habe ich ca. nach der Euroumstellung meine Einkäufe Richtung 0 reduziert (2004). Aber gute 10 Jahre warten ist nicht jedermanns Sache.
Das gemeine an dem SG 500 Index von Großbritanien ist ja, dass er massiv Einfluss auch auf die im dreistelligen Eurobereich angesiedelten Marken genommen hat.

Konnte sich bisher die one Penny black international gut behaupten, ist auch hier ein Preisverfall zu bemerken. Waren Preise der Platten 1,4,5,6,7,8 noch vor 2 Jahren um die 200 Euro für Kabinettstücke realisierbar geht es heute durchaus 30% preiswerter. Auch die 2 Pence blue Platte 2 kann man heute in Kabinetterhaltung für 250-300 Euro bekommen, platte 1 so ca. 200-250 Euro. Auch hier geht es steil Richtung Süden.

Mit 30% Verlust kann so mancher noch ziemlich entspannt sein. Bei vielen anderen hochpreisigen Marken im Klassikbereich liegen die realisierenden Preise deutlich über 50% Verlust.

Für mich ist das ein Signal langsam wieder einzukaufen!

Gruß
Briefmarkenburny
 
ligneN Am: 01.08.2017 19:24:44 Gelesen: 58264# 105 @  
SG bietet sich selbst zum Verkauf an. Der Kurs ist auf unter 10 P. / Stück gefallen.

Aktuelle infos hier:

http://www.stampboards.com/viewtopic.php?f=13&t=67493&start=500

An SG hängen so manche Schulden, daher ist die Zurückhaltung der Käufer für den Gesamtbetrieb nachtvollziehbar.
 
bignell Am: 01.06.2018 22:14:18 Gelesen: 46412# 106 @  
Weil es so schön zum Thema passt: Brief von 1931 von Stanley Gibbons an einen Kunden (Mahnung):





Dear Sir,
We have written to you a considerable number of letters with respect to selection of Newfoundland stamps value L68. 6. 3d sent to you on approval so long ago as May 15th 1930, in accordance with your request. We regret to note that this account is still unpaid and to find you have ignored our repeated letters respecting same.
It is quite impossible for us to allow this account to remain outstanding any longer and we are compelled to give you final notice that unless we receive payment or the return of the stamps in question not later than one month from the above date we shall without further notice instruct our U.S. Agents to take whatever steps they consider advisable to enforce payment.
Please accept this letter as final.
Yours faithfully,
p.p. STANLEY GIBBONS LTD.

Lg, harald
 
Richard Am: 12.08.2021 09:20:11 Gelesen: 21663# 107 @  
Hugo67 schrieb gestern aktuell im BDPh-Forum;

Während man vielerorts sieht, dass zur Abwechslung Argen verstärkten Zulauf erfahren und sich Briefmarken zu Preisen verkaufen lassen, die es lange nicht mehr gab, sehen die Zahlen bei Stanley Gibbons für das zum 31.3.21 abgelaufene Geschäftsjahr erneut desaströs aus [1]

1) Umsatz im Vergleich zum Vorjahresgeschäftsjahr von 13,2 Mio auf 10,8 Mio GBP wieder substanziell rückläufig
2) Operativer Verlust von 2,7 auf 2,9 Mio GBP gestiegen
3) Verlust von 2,4 Mio auf 3,9 Mio GBP explodiert
4) Bilanzielles Eigenkapital (das ein Jahr zuvor noch 3,9 Mio GBP betrug) komplett aufgezehrt, aktuell negatives Eigenkapital von 971 Tsd GBP

Wie lange SG die Insolvenz wird verhindern können, hängt unverändert fast allein vom Verhalten des Hauptaktionärs und -gläubigers Phoenix ab. Bislang hält Phoenix wohl still und hat per Kredit ja sogar den Kauf der 1c-Guyana finanziert, aber wie lange noch ?

Nur die genannten Zahlen betrachtend, fällt es zunehmend schwer, ernsthaft Glauben daran zu entwickeln, dass SG in der jetzigen Form noch lange wird überleben können, es sei denn, es geschehen Wunder.

Ein spannender Teilaspekt dieser Frage wird sein, ob es SG gelingt, das Konzept des Anteilsverkaufs an der Guyana-Marke wirtschaftlich zu gestalten. Meiner Meinung nach unwahrscheinlich, aber wer weiß ?

[1] https://www.londonstockexchange.com/...f-agm/15092027
 
saeckingen Am: 12.08.2021 10:19:00 Gelesen: 21631# 108 @  
@ Richard [#107]

Hallo Richard,

Du hast den Link zum Beitrag im BDPh Forum vergessen, den Du zitiert hast, es könnte ja sein, dass jemand darauf antworten möchte und das sollte sinnvollerweise ja dort erfolgen, wo der Beitrag auch geschrieben wurde. Dazu gibt es ja 130 weitere Beiträge zu dem Thema [1].

Grüße
Harald

[1] https://forum.bdph.de/showthread.php?16366-Wirtschaftliche-Probleme-im-Briefmarkenhandel
 
Richard Am: 22.12.2023 15:10:27 Gelesen: 2119# 109 @  
Rettungsaktion soll Zukunft des Briefmarkenhändlers Stanley Gibbons sichern

Von Hugo Duncan und Dominic Ly

(22.12.2023) - Stanley Gibbons wird im Rahmen eines Plans zur Sicherung der Zukunft des 167 Jahre alten Händlers für seltene Briefmarken voraussichtlich unter Zwangsverwaltung gestellt.

Das Unternehmen, das zu den bekanntesten Namen in der Welt der Briefmarken- und Münzsammler gehört, wird noch heute einen Verwalter bei PricewaterhouseCooper bestellen.

Dies geschieht etwas mehr als ein Jahr nach der Einstellung der Börsennotierung in London und dürfte die 66 Mitarbeiter sowie die Kunden und Lieferanten so kurz vor Weihnachten beunruhigen.



https://www.ariva.de/stanley_gibbons-aktie

Wie die Mail erfuhr, wird das Unternehmen jedoch sofort von seinen Eigentümern Phoenix Asset Management im Rahmen einer "Pre-Pack"-Verwaltung zurückgekauft.

Phoenix, der größte Anteilseigner, hat Stanley Gibbons im vergangenen Jahr von der Börse genommen.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: https://www.thisismoney.co.uk/money/markets/article-12890853/Rescue-deal-secure-rare-stamp-dealer-Stanley-Gibbons-future.html )

Bisheriger Titel: Stanley Gibbons: Investition mit Risiko ?
 
drkohler Am: 23.12.2023 01:24:37 Gelesen: 1948# 110 @  
Auf stampboards.com , unter Discuss Stamps, gibt es seit bald Jahren einen Thread über Stanley Gibbons und deren vollständig inkompetenten Führer(seil-)schaft.

Wer Zeit hat, kann sich mal durchlesen. Es ist wirklich erstaunlich, wie ein paar Leute an der Spitze die Firma in den Ruin getrieben hatten über die Jahre durch katastrophale Ideen. der Absturz erfolgte im Wesentlichen, als SG in allen anderen Auktionsgebieten (Möbel, Antiquitäten, Spirituosen, etc) mitmischen wollten und so in kürzester Zeit horrende Defizite einfuhr weil das Management keine Ahnung von diesen anderen Gebieten hatte.

Ich kann mich noch erinnern als ich vor langer Zeit im Strand mich im Geschäft umschaute, als USA Sammler allerdings vergebens.

Das Wenige, was sie hatten, war masslos überteuert.
 
TeeKay Am: 23.12.2023 11:40:11 Gelesen: 1826# 111 @  
Wenn im Prepack jetzt der Hauptanteilseigner und Hauptgläubiger das Unternehmen aus der Insolvenz kauft - also praktisch von sich selbst - dann wird sich an der inkompetenten Führerseilschaft wohl wenig ändern. Wären sie damit unzufrieden gewesen, hätten sie das schon in der Vergangenheit ändern können.

Eventuell ist eine inkompetente, überforderte Führung sogar Voraussetzung für das eigentlich intendierte Geschäft. Die Insolvenz, bei der am Ende der bisherige Gläubiger und Hauptanteilseigner der Alleineigentümer wird, hatte dann wohl vor allem den Zweck, aus nicht mehr genehmen Verträgen wie z.B. Gewerbemieten und Betriebsrenten herauszukommen.

Angesichts der hohen Verluste in den Vorjahren bezweifle ich, dass das ausreichend sein wird, um profitabel zu werden. Das Streichen alter Kredite würde zwar auch hilfreich sein, da keine Zinsen mehr bezahlt werden müssen. Aus Sicht des Käufers und gleichzeitig bisherigen Gläubigers wäre das aber ein aufkommensneutral. Sie konnten bisher nicht mit Rückzahlung rechnen - die Insolvenz macht das nur unwiderruflich. Für Nichtrückzahlung braucht es aber keine das Unternehmensansehen schädigende Insolvenz - sie hätten einfach die Kredite immer weiter verlängern können.

Das Investment bei Stanley Gibbons und das jahrelange Durchfinanzieren des hoch defizitären Unternehmens steht in verblüffendem Gegensatz zu allem, was Phoenix auf der eigenen Website als Teil ihres Vermögensverwaltungsverständnisses und Anlageansansatzes schreibt. Ich bezweifle, dass es Phoenix darum geht, Stanley zu sanieren und zu einem erfolgreichen, sich selbst tragenden Unternehmens zu machen.

Ein Grund für dieses seltsame Verhalten könnte sein: Phoenix Asset Management handelt nicht mit eigenem Geld, sondern mit Kundeneinlagen. Dafür werden Asset Manager zwar gut bezahlt. Noch attraktiver ist es für Asset Manager aber, Deals zu suchen, bei denen augenscheinlich Kundengeld in leider "wider Erwarten" schlecht laufende Geschäfte investiert werden und dann ein Teil dieses Investments zurück zum Asset Manager selbst fließt. Den Kunden erklärt man, dass nicht jedes Geschäft erfolgreich sein kann. Um diese Risiken zu minimieren, investiere man ja in zig verschiedene Ideen und nicht nur eine. Manch eine läuft gut, manch eine schlecht. Shit happens.

Wenn man wie Phoenix als Asset Manager 1 % des investierten Kapitals als Vergütung bekommt und einen Teil über Kickbacks bei solchen Deals, dann kann man sein Einkommen als Asset Manager vervielfachen. Wenn man dafür Teile des Anlegerkapitals verlieren muss, dann ist das zwar für die Anleger blöd, aber klein genug, dass niemand groß murren wird. Zusätzlich bekommen sie über Stanley Gibbons Zugang zu vermögenden Menschen, die sie zu Kunden der Vermögensverwaltung machen können.

2018 war der Fonds 220 Mio Pfund schwer. Bei 1% Managementfee verdienen sie also 2,2 Mio Pfund pro Jahr. Stanley verlor 3,9 Mio, die der Fonds finanzieren musste. Für 3,9 Mio Kundeneinlagen bekommt Phoenix 39.000 Pfund Managementfee pro Jahr. Wenn sie, auf welchen Wegen auch immer, von den 3,9 verlorenen Millionen bei Stanley 1 Mio zurückbekommen, dann hat sie ihr Einkommen für die investierten 3,9 Mio Pfund auf 1.039.000 Pfund erhöht. Das Gesamteinkommen mit dem ganzen Fonds stieg von 2,2 auf 3,2 Mio. Dafür verloren die Anleger 1,77 % des Kapitals.

Diese Art von Kickbacks ist so verbreitet, dass sich Scammer schon darauf spezialisierten, Vermögensverwalter abzuzocken, indem sie ihnen solche Deals vorschlagen. Das ist dann keine 0815 Nigeria-Scam-eMail in schlechtem deutsch, sondern da werden dann große Beträge investiert, um ein nach außen hin seriös wirkendes, gut laufendes Unternehmen zu suggerieren.
 
Richard Am: 07.01.2024 09:25:02 Gelesen: 1389# 112 @  
Stanley Gibbons gehört nun zur Strand Collectibles Group

(tp-Baldwin(AIJP/pcp) - Tom Pickford, CEO der Strand Collectibles Group, gab am 6. Januar 2024 bekannt:

Liebe Kunden,

mit dem Beginn eines neuen Jahres beginnt auch ein neues Kapitel für Baldwin's und Stanley Gibbons, denn beide Marken werden von der Strand Collectibles Group übernommen.

Baldwin's, bereits ein weltweiter Name in der Numismatik, wird nun seinen Horizont erweitern und in den kommenden Jahren alle Sammlerstücke versteigern, einschließlich Münzen, Medaillen, Briefmarken, Sammelkarten, Comics, Videospiele, Sportmemorabilien und vieles mehr, ausgewählt von unseren hauseigenen Experten, zu denen auch die Ihnen wohlbekannten Spezialisten von Baldwin's Coins & Stanley Gibbons gehören.

Der von Iain Murphy, dem Geschäftsführer von Baldwin's Auctions, geleitete Zeitplan für die kommenden Monate enthält bereits jetzt einige außergewöhnliche philatelistische, numismatische und popkulturelle Auktionen, die sich im Laufe des Jahres noch weiter steigern werden.

Um neue und bestehende Auktionskategorien zu unterstützen, haben wir vor kurzem unsere brandneue Plattform http://www.baldwins.co vorgestellt (Achtung: die neue Domain ist .co und nicht .co.uk oder .com), die von unserem Team auf der Grundlage Ihres Feedbacks entwickelt wurde, um die Freude am Sammeln in das Auktionserlebnis zu bringen.

Neil Paisley, Geschäftsführer von Baldwin's Coins, und sein Team werden weiterhin seltene britische, antike und internationale Münzen kaufen und verkaufen. Sie werden nächste Woche auf der New York International Numismatic Convention und Ende des Monats auf der York Stamp & Coin Fair vertreten sein.

Stanley Gibbons wird die Philatelisten von heute weiterhin mit Produkten und Dienstleistungen versorgen, die unser Fachwissen und unsere akribische Liebe zum Detail verkörpern, wie z. B. Kataloge und Preislisten. In diesem Jahr veröffentlichen wir die 127. Ausgabe des Katalogs Commonwealth & British Empire (1840-1970), zu dem Dr. Philip Kinns nach über 50 Jahren hervorragender Arbeit immer noch Beiträge liefert.

Victoria Lajer, Geschäftsführerin von Stanley Gibbons, und ihr Team werden außerdem 2024 einen neuen digitalen Katalog zum Sammeln einführen. Er soll Sie auf Ihrer gesamten Sammelreise unterstützen, angefangen bei der Identifizierung und dem Auffinden von Objekten bis hin zur Verfolgung und Verbesserung Ihrer Sammlungen. Wir sind zuversichtlich, dass das Produkt bei einer neuen Generation von Philatelisten Anklang finden wird.

Ich bin mir bewusst, dass wir als Verwalter dieser traditionsreichen Organisationen eine große Verantwortung tragen. Unser Ziel ist es, die Vergangenheit zu ehren und gleichzeitig ein reichhaltiges und nachhaltiges Erbe zu schaffen - nicht zuletzt deshalb, weil wir auf diese Weise Sammlern, die einen wertvollen Besitz erwerben oder sich von ihm trennen, die bestmögliche Pflege und Liebe zum Detail bieten können.

Indem wir uns das Erbe und das einzigartige Fachwissen beider Marken zunutze machen, bin ich zuversichtlich, dass sich Ihr Erlebnis sowohl beruhigend vertraut anfühlen als auch deutlich verbessert werden wird.

Tom Pickford
CEO, Strand Collectibles Group


[bisherige Überschrift: Stanley Gibbons unter Zwangsverwaltung ? Wird der Händler überleben ?]
 
drkohler Am: 07.01.2024 13:50:49 Gelesen: 1310# 113 @  
Es lohnt sich in diesem Zusammenhang auf stampboards.com den Faden über Stanley Gibbons zu lesen.

Man lernt viel:

a) Wie eine Gruppe von unfähigen Managern SG in den Ruin getrieben hat.

b) Wie die selben Manager unbeschadet in die neue Firma übernommen wurde.

c) Das SG nun von einer Briefkastenfirma (mit $ 1 Aktienkapital) mit Sitz in der Karibik funktioniert inkl. pdf zur detaillierten Abrechnungs-Horrorshow).

d) Die Horrormiete, die SG für ihren Hauptsitz im Strand jährlich löhnt (wo kaum noch jemand reinschaut weil die ganze Briefmarkenszene da nicht mehr existiert).

e) Wie sich der Hauptschuldner Phoenix Captial mit einem üblichen Kunstgriff entschuldet (= aus der Verantwortung stielt).

e) Das die neue Auktionswebsite total verbugged ist, nur Fehlermeldungen a discretion.
 
Richard Am: 10.01.2024 09:01:16 Gelesen: 1162# 114 @  
@ drkohler [#113]

Vielen Dank für Deine Zusammenfassung.

Nach den kaum verständlichen Vorgängen bei Stanley Gibbons stellt sich für mich die Frage, was aus der teuersten Briefmarke der Welt geworden ist, die SG in Gemeinschaftseigentum aufgeteilt hat oder aufteilen wollte. Siehe [1] ab Beitrag [#63].

Inwieweit wurde dieser Plan umgesetzt ? Gehört die Marke jetzt zum vermutlich kleinen Teil vielen Anlegern und zum grossen Teil der 1 Dollar Gesellschaft in der Karibik ? Was haben die Anleger für den Fall einer Firmenpleite von SG für Rechte ? Rückzahlung der gesamten Zahlung für die Marke ? Wenn ja, vom wem genau ?

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/269212
 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 10:41:17 Gelesen: 1126# 115 @  
@ Richard [#114]

Hallo Richard,

ich vermute, dass der Kaufbetrag für einen kleinen Teil dieser Marke so gering ist, dass eine juristische Inanspruchnahme der Eigentumsrechte im Rahmen eines Verfahrens gegen SG viel zu gering ist, um dieses sinnvoll durch zu setzen. Wer vlt. für 1.000 Pfund einen Teil der Marke besitzt, oder besessen haben könnte, aber vlt. 10.000 Pfund für die juristische Begleitung in einem sochen Verfahren zur Rückzahlung seines Investments ausgeben muss, wird nolens volens auf seine Rechtsansprüche verzichten, zumal sich spezielle Fachanwälte um die Eintreibung einer solchen Forderung nicht gerade schlagen werden.

Aber vielleicht ist/kommt ja alles ganz anders.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
drkohler Am: 10.01.2024 17:02:29 Gelesen: 1054# 116 @  
Der Status der Marke ist wohl zur Zeit nicht durchschaubar für Normalsterbliche.

Sie gehörte Phoenix Capital, dann wurde ein SG-Aktiendeal durchgeführt wo die Marke zurück an SG ging. Pheonix hat dann sofort ein Pfandrecht auf die Marke erwirkt. Sollte SG endlich pleite gehen, geht die Marke somit an Phoenix zurück.

In den SG Büchern wurde die Marke zuletzt mit £ 4 Mio in den Aktiven aufgeführt, 50% von dem was SG damals bezahlte.

Nominale £100 Anteile an der Marke kann man anscheinend immer noch kaufen (zur Zeit für etwa £84) und auf ebay findet man ab und zu ein Verkaufsangebot von einem Dummen, der sich so einen Anteil damals kaufte.

Der Administrator (von PWC) rechnet mit max. 64% die für Phoenix noch rausspringen bestenfalls, wenn das ganze Verfahren beendet ist. PWC sind wie üblich die einzigen Gewinner dieses Schlamassels. SG ist bei Phoenix mit etwa $ 30 Mio in der Kreide.

Falls Anleger also hoffen, Etwas zurück zu bekommen für ihre £ 100 Anteile, sind das maximal 100*0.5*.64 = £40. Sehr wahrscheinlich ist eher ein Totalverlust.
 
Richard Am: 12.01.2024 09:01:25 Gelesen: 935# 117 @  
@ bayern klassisch [#115]

Vielen Dank an DrKohler für seinen zielführenden Beitrag.

Das Forum des BDPh berichtete ein wenig abweichend:

Der Insolvenzverwalter soll, wie im BDPh-Forum zu lesen war, den Wert der Marke mit 4 Millionen Pfund (4.640.000 Euro) angesetzt haben.

Von der Marke sollen 16 % der Anteile verkauft worden sein, das würde 640.000 Pfund (742.000 Euro) entsprechen.

1 % Anteil der Marke würden somit rund 46.000 "Wert" haben.

Es kann sein, dass versucht wird, die restlichen Anteile zu verkaufen. Dies dürfte nach der Insolvenz der Firma noch viel schwieriger sein. Oder es wird versucht, die Anteile wieder zurückzukaufen, was nicht nur den Kaufpreis, sondern auch Liquidität erfordert.

Gleichgültig wie, wir warnen seit vielen Jahren vor Stanley Gibbons (Aktien mit 100 % Totalverlust) und auch vor der Spekulation von Mini-Anteilen an Briefmarken.

Herzliche Grüsse, Richard
 

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