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Thema: Luxemburg: Bedeutende Provenienzen
marc123 Am: 02.12.2019 18:25:52 Gelesen: 4275# 1 @  
Hallo zusammen.

Vor Jahren war es (zumindest was meine Erfahrung in Luxemburg betrifft), eher verpönt, in einer Ausstellungssammlung die Provenienz der Sammlerstücke anzugeben. Dies hat sich aber mittlerweile gewandelt. Heute ist es auf Ausstellungen sogar erwünscht, dass die Provenienzen angegeben werden. Stücke aus großen Sammlungen werden durch Provenienzen aufgewertet. Ihre Angabe unterstreicht das Wissen und die Recherche des Ausstellers. Auf der Multilateralen Ausstellung in Luxemburg wurde mir im Jurorengespräch sogar angeraten, die Provenienzen farbig zu markieren.

Auch die Auktionshäuser geben bedeutende Provenienzen öfter an. Besonders schön, auch oft mit Porträt, machen dies z.B. die Auktionshäuser Corinphila und Heinrich Köhler. Ich denke auch dass die guten Ergebnisse der Sammlung "ERIVAN" nicht nur wegen der Seltenheit und hohen Qualität der einzelnen Stücke erzielt werden, sondern auch ein Grund ist, dass Sammler auch ein oder mehrere Stücke ex ERIVAN in ihre Sammlung aufnehmen möchten.

Als bedeutend Provenienzen in einem Sammelgebiet, die man bei einer Ausstellungssammlung angeben sollte, sehe ich einerseits die bedeutenden Sammler des Sammelgebietes, deren Sammlung aufgelöst wurden. Am einfachsten sind diese natürlich anhand von Spezialkatalogen zu ermitteln. Manchmal sind die Namen aber auch durch Recherche in Artikeln, Ausstellungskatalogen, oder Notizen zu ermitteln.

Eine zweite Gruppe von bedeutenden Provenienzen sind die großen Spezialsammler (z.B.Philipp la Renotière von Ferrary, Maurice Burrus, Arthur Hind, Alfred H. Caspary, Alfred F. Lichtenstein/ Louise Boyd Dale). Dazu würde auch noch Thomas Keay Tapling gehören, seine Sammlung befindet sich allerdings im British Museum.

Ich beginne mit einem Brief ex Burrus.



Bekanntes Porträt von Maurice Burrus



Diesen Faltbrief mit einer 37,5 Centimes von Luxemburg nach Weihenstephan konnte ich dieses Jahr auf einer Gert Müller Auktion erwerben. Verdächtig war mir die neben der Marke mit Bleistift geschriebene Ziffer 216. Solche Nummern weisen oft auf Auktionen hin. Bei so kleinen Nummern ist der erste Verdacht die Sammlung Burrus oder Rhein. Beim Nachschlagen konnte ich feststellen, dass es sich um ein Los ex Burrus handelt. Da ich keinen Gegenbieter hatte, war es wohl sonst keinem aufgefallen, sonst wäre der Brief möglicherweise teurer geworden.



In älteren Auktionskatalogen sind Briefe oft nur teilweise und in schwarzweiß abgebildet. Das erschwert ein schnelles Identifizieren eines Briefes und man hat schnell etwas übersehen. Die kleine eben erwähnte Ziffer der Losnummer vereinfacht dies doch erheblich.



Der Luxemburgteil der Sammlung Burrus (Willy Balasse 199, 26.10.1963).

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 08.12.2019 12:26:41 Gelesen: 4199# 2 @  
Wie wichtig es ist bei den Provenienzen genau hinzuschauen zeigt folgendes Beispiel.



Ein sehr schönes Paar (wahrscheinlich das schönste) vom Unterrand der 25 Centimes geschnitten. Los 186 der Burrus-Auktion. Auch hier ist die Losnummer noch rückseitig mit Bleistift vermerkt.




Im dritten Teil der "Melusina-Sammlung" (Soluphil 113, 23.4.2010) befand sich unter Los 1218 ein Ähnliches Paar, mit der Angabe, dass es sich um das schönste Paar handelt. Als Provenienz wird ex Burrus Los 188 angegeben. Bei der Losnummer wurde die 6 mit der 8 verwechselt. Los 188 waren drei nicht abgebildete Einzelmarken. Zum Zeitpunkt der Soluphil-Auktion befand sich das wirkliche "Burrus-Paar" bereits in meiner Sammlung.

Die markantesten Hauptmerkmale um beiden Paare zu unterscheiden sind:

- Das Soluphil-Paar ist oben rechts sehr knapp gerandet.
- Der Unterrand vom Burrus-Paar ist markant breiter.
- Die linke Marke vom Burrus-Paar hat unter der linken 25 im Unterrand als klar erkennbare Variante eine Verdickung.
- Die Losnummer auf der Rückseite vom Burrus-Paar.

Liebe Grüße
Marc

https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/850
 
Olivier Nosbaum Am: 10.12.2019 22:11:50 Gelesen: 4154# 3 @  
@ marc123 [#2]

Hallo Marc,

hier ein Scan der Vorder - und Rückseite des genannten Paares aus der Soluphil-Auktion (Melusina Sammlung), das sich in meiner Sammlung befindet.



Weitere Infos im Link zur Atteste-Datenbank:

https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/1953

Leider kenne ich zu diesem Paar keine Provenienz vor 2010.

liebe Grüsse

Olivier
 
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