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Thema: **** Vergleich der Löhne in Deutschland und der Tschechischen Republik
drmoeller_neuss Am: 12.05.2020 18:12:57 Gelesen: 803# 1 @  
@ Detlev0405

Es ist zwar off-topic (@Philaseiten-Redaktion: sorry), aber es muss einmal gesagt werden:

Ich habe natürlich mit deutschen Löhnen verglichen, die Tschechische Republik ist viel günstiger.

Die Handwerkerstunde kostet hier 50 bis 60 EUR plus 19% Mehrwertsteuer. Für die Anfahrt meistens eine halbe Stunde (30 EUR). Die Situation in Deutschland ist sehr angespannt, bestimmte Gewerke sind ohne gute Beziehungen nicht mehr zu bekommen, z.B. Bauschlosser oder Metallbauer. Wartezeiten bis 2022.

Wer meint, dass die Corona-Krise die Situation entschärft hat, wird eines besseren belehrt: Auf meinen Kommentar hin, dass wohl jetzt weniger Aufträge erteilt werden, hat der Handwerker nur geantwortet: "Was denken Sie denn, die Leute sitzen jetzt den ganzen Tag im Home Office und kommen auf die verrücksten Ideen, was zu Hause umgebaut und renoviert werden kann".

Zu Deiner Fliesengeschichte: ja, ich erinnere mich an ein paar Fliessen, etwa ein halber Tag Arbeit, wurde mit 300 EUR abgerechnet. Ich habe mich nicht so sehr aufgeregt, es war ein Versicherungsschaden und der Versicherungsvertreter hat mir gesagt, das sei normal, und ich soll doch froh sein, überhaupt einen Fliessenleger so schnell bekommen zu haben.

(zur Ehrenrettung von Deutschland: man kann dafür auch viel von der Steuer absetzen, und jede Privatperson bekommt die für Handwerkerleistungen gezahlte Mehrwertsteuer im Prinzip wieder vom Staat zurück)

Für tschechische Unternehmen sollte das eine Chance sein, aber es stehen wohl die deutschen Bauvorschriften und ggf. auch sprachliche Probleme im Wege. Dagegen hat ein Kollege nur Bestes berichtet: er war auf Kur in Karlovy Vary in Böhmen und schwärmt von den tollen Behandlungen. In Deutschland wären die Anwendungen für ein Vielfaches des Preises nicht erhältlich gewesen.

Aber auch das ist Deutschland: das Prekariat, der Paketbote, der nach 11-stündigem Arbeitstag im Paketwagen schläft. Und Deutschland ist das Land der niedrigen Lebensmittelpreise, hier tobt seit Jahren ein Preiskampf, und die Arbeitskraft der Angestellten wird bis zur letzten Minute optimiert und ausgenutzt. Auf den Philippinen hat es niemand verstehen können, warum Ananas und Bananen in Deutschland billiger sind.

So, das war es off-Topic und zur Erklärung der Kosten. Der BPP sucht neue Prüfer. Vielleicht ergeben sich hier Möglichkeiten, sehr gute deutsche Sprachkenntnisse sind aber für die Ausstellung von Attesten zwingend. Wie man an diesem Thema sieht, wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt.

[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Altdeutschland Bayern: Fehlerhafte Atteste und Befunde"]
 
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