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Thema: Wie Sammler Ihr schwer verdientes Geld aus dem Fenster werfen
Das Thema hat 27 Beiträge:
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AfriKiwi Am: 28.04.2009 01:31:25 Gelesen: 26342# 3 @  
@ Briefmarkensammler [#1]

Der Bogen hatte vielleicht Gummimangel und als Postfrisch nur brauchbar als Porto.

Der erste Auktionbogen war postfrisch künstlerisch vorbereitet, gezeigter hatte nur ein Sonderstempel und das Gebot ging einfach daneben.

Einmal der Gickel, einmal der Gockel.

Erich
 
Lars Boettger Am: 28.04.2009 07:18:29 Gelesen: 26334# 4 @  
@ Briefmarkensammler [#1]

Es gibt nirgendwo eine Garantie, dass man sein investiertes Geld zurück bekommt. Als Briefmarkensammler ist mir das bewusst und mein Hobby macht mir mehr Spass, als das Geld auf die Bank zu tragen und dafür keine Zinsen zu bekommen, die ich mit dem Staat teilen muss.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

P.S. Falls Du weisst, wie man mit Briefmarken reicht wird: Ich wüsste das gerne! Ich weiss nur, wie man nicht zuviel draufzahlt.
 
Briefmarkensammler Am: 28.04.2009 07:36:54 Gelesen: 26328# 5 @  
@ Lars Boettger [#4]

Mit Briefmarken reich werden ? Wieso soll das nicht möglich sein ?

Unabhängig von den schillernden Philatelie-Anbietern der 70er, 80er und 90er (Sieger, Borek und Co) und der Deutschen Bundespost, sind da wo "Verlierer" sind, immer auch "Gewinner" (ähnliche Effekte kann man am Aktienmarkt beobachten).
 
Briefmarken-Museum Am: 28.04.2009 08:21:22 Gelesen: 26321# 6 @  
Moin an alle

Standardisierte Produkte sind wie dieser ESST im Ansehen m.E. nicht hoch angesiedelt - Sammler von modernem Material lieben den Eye catcher also ungewöhliches mit dem Image des seltenen Anblicks.

In Kiloware habe ich teilweise reihenweise aussortierte Sondermarken mit Zuschlag - Sportmarken mit aufgedruckten pikobello-Stempeln gefunden. Gesucht wird immer wieder die mit Handstempel sauber abgestempelte Bedarfspost - die von den Versandstellen aufgebrachten Eckstempel interessieren auch fast niemanden mehr - mit anderen Worten die Abo-Ware ist häufig nackte Kapitalvernichtung - der Charme des individuellen Einsatzes fehlt.

LG Jochen
 
Robertomarken Am: 28.04.2009 09:30:46 Gelesen: 26308# 7 @  
@ Briefmarken-Museum [#6]

Die Post produziert diese Produkte ja reichlich, es ist die einfachste Art aus bunt bedruckten Papier Gewinne zu erzielen.

Meine Frage: Es bleiben doch sicherlich Reste unverkaufter Ware übrig, was geschieht damit?

Werden die etwa an Großhändler veräußert ?

Gruss
Robert
 
Briefmarken-Museum Am: 28.04.2009 21:04:07 Gelesen: 26263# 8 @  
Hallo Robert und alle

Ich habe vor ein paar - ca. drei - Jahren einmal eine 10kg Kiste Kiloware einem Händler via ebay abgekauft, da lag das unverkäufliche Zeug reichlich drin. Genauso in einer 500g Zuschlagmarken-Kiloware-Auktion bei ebay. Ich bin geheilt, kaufe seitdem nicht mehr in dieser Form bei ebay ein. Da tauchen entweder diese gedruckten Stempel oder Rollstempel mit orts-unkenntlicher Entwertung auf. Auf den Fotos ist immer nur ein Bruchteil der Ware abgebildet oder der Hinweis Standardfoto, habe mehrere Auktionen am Laufen - schlage 100kg um.

Die Großhändler beschäftigen teilweise ein Dutzend routinierte Schnellsortierer, in Bethel und anderen Sozialstationen wohl auch. Da wird dann in jeder Form gemischt - angeblich sind ja alle zufrieden .... ich frage mich bloß, wo diese vielen Eckstempel und Briefzentrum-Stempel bei Neuware bleiben, die so zufrieden machen.

Die Michelpreise gelten ausdrücklich nur für einwandfreie Ware also identifizierbare Stempel, da die selten sind haben die bei aktueller Neuware auch den Preis von zirka oder gleich Postfrisch - Ich handele mir vielleicht Schelte ein, aber warum werben einige auch hier auf dieser Plattform mit hohen aufaddierten Michelpreisen über 200 euro in der Philaauktion und es sind in den Abbildungen zu sehen Marken nicht interpretierbare Eckstempel im Angebot - häufig kann man dann beobachten, daß praktisch nicht auf diesem Material herumgeboten wird. Da sind 10% Michel noch zu hoch, das Zeug mit gedruckten ESST und die Eckstempel das dürfte maximal mit 2% als Lückenfüller angeboten werden. Manche machen das auch, stecken dann alles so dicht übereinander auf eine Steckkarte DIN A 4 das man/frau nix erkennt. Es gibt leider Leute, die sich das alles schön rechnen, das schmort aber in den Alben wie Blei im Regal, ist auf Tauschtagen einzeln absolut unverkäuflich und im Erbfall für die Erben ein Reinfall.

... also Geldvernichtung hat mannigfaltigen Charakter - mein Beitrag ist nur eine Facette, möchte da nicht falsch verstanden wissen, bin, wie eingangs erwähnt, ja auch auf diese Praktiken reingefallen - man/frau muß aber nicht unendlich weiter machen und nur aus zugegebenen Fehlern lernen auch die anderern Sammler(innen).

Habe mich übrigens der Poststempelgilde e.V. unlängst angeschlossen um meine Stempelkenntnisse noch zu vertiefen ... fange heute mit dem just eingetroffenen Gilde-Heft 145 Poststempelformen nach Hans-Joachim Anderson erst an, erfreue mich, das Thema systematisch vertiefen zu können. Die historischen Bedarfsstempel sind vermutlich reizvoller in jeder Hinsicht, als die gedruckten ESST - die Auflagen sind vermutlich jenseits der Sammlerzahl, sonst würde dies Zeug nicht in den Bananenkisten bzw. Kiloware landen.

Vielleicht kann ich hier in diese Sinne auch noch weitere Beiträge finden - wünsche der Corona einen schönen Abend noch.

LG Jochen
 
Briefmarkensammler Am: 28.04.2009 21:30:27 Gelesen: 26255# 9 @  
@ Jochen

Vielen Dank für Deinen Beitrag, der die Situation voll auf den Punkt bringt.

Es ist mir unverständlich wie dennoch nach wie vor tausende Sammler diese ersttagsbedruckten Marken zum Postpreis bei der Versandstelle erwerben. Das Geld könnte man genauso gleich in die Tonne treten.

Das gleiche trifft auf die vielen hundert Rentner zu, die auf jeder Messe die Schalter der Post belagern und ihre Rente in Sonderstempel-bedruckte Philatelieprodukte anlegen.

Bei einem späteren Verkauf kommt dann das brutale Aufwachen ! Schade. Man hätte das Geld soviel sinnvoller anlegen können. Wer möchte schon, dass seine liebevoll zusammengestellte Sammlung sich in einem Karton mit Massenware wiederfindet ?
 
Briefmarken-Museum Am: 28.04.2009 21:57:21 Gelesen: 26246# 10 @  
@ Briefmarkensammler

Also bei mir ist heute auch wieder Philatelie-Werbung einschlägiger Absender im hochkarätigen Druck mit 1A Kunstdruckpapier eingetroffen - also die Werbung ist hoch verführerisch, das muß ich konstatieren. Das man/frau - aber dominant Männer höheren Alters da drauf abfährt, das ist Manipulation vom Feinsten - also Briefmarkensammler sind teilweise Opfer im Sinne von schönem und perfekten Anblick. Also ich sehe das so, wenn ein Sportschütze bzw. Jäger auch obendrein ein Sammler von Jagdwaffen ist, dann macht der das nur auf einem anderen Gebiet genauso ..... das ist ein genetischer Männer-Defekt, mit dem wir leben müssen ... Ein Angler kauft sich mehrere Angeln - für jede Fischsorte eine - die Hochglanzprospekte verführen jeden irgendwo ....

Anbei zwei Scans aus der heutigen Post, die mich gerade erheitern ... Falschadressierung bei Bedarfspost, trotzdem angekommen -



Also ich wohne Berggarten 2 und nicht 12 - hier auf dem Dorf wird das noch zugestellt, in der Großstadt wäre das wahrscheinlich als unzustellbar zurück gegangen.

Was ist eigentlich IPZ2 vom Aufkleber der Deutschen Post ?

LG Jochen
 
Jürgen Witkowski Am: 28.04.2009 22:15:54 Gelesen: 26240# 11 @  
@ Briefmarken-Museum [#10]

Das IPZ ist das Internationale Post Zentrum (IPZ) der Deutsche Post World Net in Frankfurt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

PS: Willkommen im Club!
 
Briefmarken-Museum Am: 28.04.2009 22:38:25 Gelesen: 26236# 12 @  
@ Concordia_CA

... P.S. Danke Jürgen für Deinen speziellen "Willkomm-Gruß zum Club" und die IPZ Angabe aus Frankfurt. Ich weiß ja nicht, was die für einen Computer haben, das die mich schon separiert und korrigiert haben ... der rote Strichcode war nicht auf dem Brief, da hat mir unser Forumsmitglied Werner trotz schwerer Krankheit nach zwei Such-Separierabenden ein paar schöne ca. 30g Stempel im Tausch zukommen lassen. Danke dafür auch an dieser Stelle. Wenn der Brief verschwunden wäre, hätten wir beide Stress gehabt ... Dank IPZ nicht.

Also diese Plattform macht mehr Freude als die ganzen ebay-deals mit den genannten Kilo-Geschäften.

Wünsche noch mehr Lesern die positive Erfahrung in Wort und Tat hier.

LG Jochen
 
Werner Am: 28.04.2009 23:39:40 Gelesen: 26228# 13 @  
@ Briefmarken-Museum [#12]

Hallo Jochen,

danke für die Rosen !

Liebe Grüsse aus Österreich, natürlich an alle

Werner
 
Briefmarken-Museum Am: 29.04.2009 00:04:31 Gelesen: 26221# 14 @  
Hallo lieber Werner,

die Rosen sind okay - die Stempel auch - und Gott-sei-Dank Dir geht es wieder besser. Ich hatte einen Briefumschlag von 1989 mit uralter 4-stelliger PLZ von Heere für dich verwendet, vom dem du bei deinem Retour-Brief abgeschrieben hast... siehe Scan ...



Ich hatte damals 20.000 Stück drucken lassen, die verwende ich immer noch - rückseitig mit 5er PLZ Stempel - haste wohl übersehen ... die Umstellung der PLZ4 auf PLZ5 hat mich kurze Zeit später fluchen lassen, weil alle Briefbögen und Versandtaschen überstempelt werden mußten oder ... wir sind beim Thema Geldvernichtung und einem warmen Regen für die graphische Industrie .... ich hätte neu drucken lassen müssen. Aber schneeweißes, säurefreies Papier dat hält noch eine Weile vor...

Wünsche Dir nach Wien alles jute und demnächst kommt wieder ein Brief von mir. Im Moment suche ich noch (20) (20a)(20b) Stempel, wer das liest und welche hat, kann mir die gerne mit scan und seinen Wünschen anbieten.

Bis denne, LG Jochen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 29.04.2009 22:57:11 Gelesen: 26157# 15 @  
Hallo erstmal zusammen

@ Briefmarken-Museum [#14]

Hallo Jochen,

ich bin ja noch nicht so lange im Forum aktiv. Was meinst du mit " Im Moment suche ich noch (20) (20a)(20b) Stempel," ?

Ich bin gerade dabei mehrere hundert Ansichtskarten und Postkarten zu sichten und zu sortieren. Vielleicht kann ich Dir ja mit dem Einem oder Anderen Stempel eine Freude machen.

Viele Grüße
Werner
 
Lars Boettger Am: 30.04.2009 10:44:33 Gelesen: 26115# 16 @  
@ Briefmarkensammler [#9]

Es ist mir unverständlich wie dennoch nach wie vor tausende Sammler diese ersttagsbedruckten Marken zum Postpreis bei der Versandstelle erwerben. Das Geld könnte man genauso gleich in die Tonne treten.

Um auf einfache und ansprechende Art und Weise die Lücken im Album zu füllen? Ich bin kein Fan des Abonnements, aber wenn der Abonnent seinen Spass daran hat, dann soll es so sein. Ich habe meinen Spass an anderen Dingen (Nachsende- und Retourbelege, Nachtaxierungen, Stempel), die sonst (fast) keine Sau interessieren.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
bayern klassisch Am: 30.04.2009 11:40:50 Gelesen: 26102# 17 @  
Da Briefmarken in jedweder Erscheinungsform nicht zum lebensnotwendigen Standard des 21. Jahrhunderts gehören, wird der Preis, den jemand für sie zu bezahlen bereit und in der Lage ist, immer ein Fall von Liebhaberei sein und bleiben.

Dass es dabei Grundsätze gibt, die gut informierten Zeitgenossen bekannt sind, klang hier schon mehrfach an.

Wenn ein Massengebiet gesammelt wird, wie es schon immer gesammelt wurde, die Anzahl der Sammler jedoch rückläufig ist, sollte damit gerechnet werden, dass der Wert (nicht das, was uns verschiedene Kataloge weismachen wollen) beständig sinkt.

Wer von einem Massengebiet etwas spezielles sammelt, entzieht sich damit allgemeingültigen Kriterien ganz oder teilweise unter Inkaufnahme des Risikos, dass nur er sich für diese Spezialitäten interessiert und sich später kein Abnehmer finden lassen wird.

Wer kein Massengebiet sammelt, wird zwangsläufig facettenreicher und damit auch in der Regel niveauvoller sammeln und sich den Marktzwängen der großen Masse nur in verminderter Form ausgesetzt sehen.

Dass auch kleinere und/oder feinere Märkte schrumpfen können, bleibt aber auch dabei eine unbestreitbare Tatsache, die ihre realbewertungstechnischen Probleme z. B. im klassischen Bereich als lange Schatten voraus wirft.

Innerhalb seiner Nische sollte man versuchen auf höchstem Niveau zu sammeln, immer die bessere Qualität, wenn man die Qual der Wahl hat, präferieren und gleichzeitig gute Literatur zu kaufen oder bei entsprechender Eignung, selbst zu verfassen.

Wer Vordruckalben füllt, ist für mich kein Sammler. Wer im Abonnement etwas bezieht ebenso wenig. Eine Sammlung ist und sollte mehr sein als die Anhäufung von Marken und Belegen - sie sollte Sinn machen und möglichst individuell sein.

Daher steht hinter jeder "echten" Sammlung ein geistiges Gerüst, welches im Lauf der Zeit mit den passenden Stücken Form annimmt, bis sie ausstellungsreif oder auf andere Weise kolportierbar wird.

Wenn dann einmal eine Sammlung, der Wert einer solchen ist hierbei vernachlässigbar, denn es gibt hervorragende Günstige und gerade noch so erträgliche Teuere in Hülle und Fülle, auf den Markt kommt, dann muss das schwer verdiente Geld nicht aus dem Fenster geworfen worden sein; im Gegenteil, ein Zinssatz über Libor oder Fibor ist unter Umständen auch so zu erreichen.

Wer jedoch seine Sammlung liebt und lebt, den interessieren monetäre Dinge nur am Rande, wenn überhaupt.

Beste Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 30.04.2009 12:01:40 Gelesen: 26097# 18 @  
@ bayern klassisch [#17]

Bei vielen Punkten teile ich Deine Meinung. Drei Anmerkungen:

1. Für mich liegt der Unterschied zwischen "Briefmarkensammler" und "Philatelist" (wobei ich den Eindruck habe, dass "Philatelist" eher als Schimpfwort sehen, das Wort "Elite" fällt dann recht schnell)

2. Viele Briefmarkensammler möchten nie ausstellen, jurieren oder Bücher schreiben. Sie ziehen trotzdem ihre Befriedigung aus dem Hobby.

3. Nischen sind ok, selber Nischen zu schaffen noch besser. Aber bezüglich des Wertes bzw. Werterhaltes kann man böse Überraschungen erleben, wenn man der einzige Sammler eines Gebietes ist.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
bayern klassisch Am: 30.04.2009 13:13:45 Gelesen: 26087# 19 @  
Lieber Lars,

ad primum:

Eine der Eigenheiten des deutschen Volkes ist die verbale Abwertung von Vorzüglichem. Briefmarken sammeln kann jeder, ob groß oder klein. Philatelist wird man im Lauf der Zeit, wenn man vieles richtig gemacht hat.

Dass der Prozentsatz (Promillesatz?) ein einstelliger ist und bleibt, kann vielen Umständen geschuldet sein. Dadurch kommt auch der mir leicht über die Zunge gehende Begriff "Elite" zu seinem Einsatz, denn jeder echte Philatelist ist in seinem Sammelgebiet sicher Teil dieser Elite.

Aber was ist daran schlechtes? Ohne diese Eliten gäbe es keine Kataloge, weil niemand die Hintergründe (er-)kennen würde, gäbe es keine Fachliteratur, weil nur schreiben kann und wird, wer sich tiefe Gedanken über unser Hobby gemacht hat (seltene Ausnahmen gibt es), gäbe es keine Prüfer, weil diese ja die absolute Spitze darstellen, gäbe es keine Aussteller, da diese üblicherweise weit über dem Niveau der Masse sammeln usw. usw.

Die Elite profitiert von anderen Eliten weniger, als der Durchschnittssammler - das sollten gerade Letztere nicht vergessen. Aber Dankbarkeit scheint in diesen Kreisen nicht unbedingt eine Tugend zu sein.

Ad secundum:

Da stimme ich dir völlig zu, jedoch bleibt die Frage nach der qualitativen Befriedigung aus ihrem Hobby - ich denke, es gibt da gewaltige Unterschiede, bin mir aber meines Inselbewußtseins im klaren.

Du hast bzgl. der Nischen (Luxemburg) ja selbst eine gefunden, wofür ich dir großen Respekt zolle. Allein dies fordert dich und fördert deine Art zu sammeln, den als "Anchor - Man" dieses Bereiches wirst du im positiven Sinne auch Nachfolger (nicht Nachahmer) generieren, die Gefallen an frischen Sammelgebieten finden und ermutigt durch deine Sammlung eigene, bisher unbeschrittene Wege gehen.

Das wunderbare an der Philatelie und Postgeschichte ist doch, dass hier für jedes Töpfchen immer auch mindestens ein Deckelchen vorhanden ist. Man muss nur die Augen aufmachen oder, wenn einem das nicht von sich aus gelingt, sie sich öffnen lassen ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Briefmarken-Museum Am: 30.04.2009 14:10:13 Gelesen: 26073# 20 @  
@rostige Schiene [#15] und @ alle

(20) Gau Hannover später modifiziert zu (20a) Hannover und (20b)Braunschweig - Das sind die ersten PLZ Postleitzonen Stempel aus Niedersachsen ab Ende des zweiten Weltkrieges bis in die 1960er Jahre- ich setze mal einen Link zu meiner HP - http://www.briefmarken-museum.de/html/niedersachsen.html - Ich habe hier einen Stempel Hannover 5 vom 6. April 1944, der hat noch keine PLZ (20) drin siehe scan:



Die Verordnung bzw. Verfügung zur Verwendung von PLZ Stempel der Reichspost ist vom 6. Juni 1944

Mein nächster Hannover-Stempel ist von 1952,



da sieht man/frau gerade noch das a - und deutlich komplett anno 1957 Hannover Postamt 8



Ich fange mit den Stempeluntersuchungen in diesem Zeitraum und diesem Gebiet auch gerade erst an, also da ist für mich ein Loch in der Stempelgeschichte - Frühverwendung von (20) (20a) und (20b)und Tauschen wäre mir am Liebsten notfalls - wenn sich nix findet - dann auch selektiven Ankauf.

@ Lars Boettger und @ Bayern klassisch,

das sind von Euch sehr gute Beiträge mit Basisgedanken zur Art des Sammelns. Ich glaube am Anfang sammelt jeder erst mal drauf los und dann verfeinert er sich im Sinne vom Groben zum Feinen, wenn er dann Spaß an der Vertiefung hat. Die Sammlung nach Katalog macht solange Sinn, bis man/frau merkt, das kann doch nicht alles sein.

Da zwei dicke Deutschland-Kataloge als Spezialwerk mit tausenden von Seiten eine große zeitliche Herausforderung sind, da ist es im Alltag sehr "bequem" sich von einem Abo bedienen zu lassen. Da die Abos bestimmte Bedürfnisse befriedigen, kann und will ich die nicht verdammen - sondern das muß jeder für sich entscheiden. Mein Beitrag ging dahin, daß anscheinend am Markt vorbei zu viel produziert wird und das überschüssige Zeug in der Kiloware untergemischt ist.

LG Jochen
 
Briefmarkensammler Am: 01.05.2009 13:11:18 Gelesen: 26000# 21 @  
Die Effekte die Jochen in seinem letzten Beitrag / letzter Absatz beschreibt lassen sich 1:1 auch im Handel / der Anlage börsennotierter Wertpapiere / Derivate etc. beobachten:

Der eine Anleger kümmert sich um seine Anlagen persönlich und widersteht den zahlreichen Verlockungen und Versprechungen die ihm bonunsgeile Abzock-Banker machen. Er häuft mit viel Fachkenntnis über Jahre oder Jahrzehnte ein schönes Vermögen an, dass aus soliden Aktien besteht, die meist nicht Mainstream sind und daher wertstabil oft eine nette Rendite abwerfen.

Der andere Anleger lässt sich von seinem mehr oder weniger seriösen Bankberater irgendwelche Fonds aufschwatzen oder wird Opfer einer öffentlich gehypten Kampagne a la Telekom ("musst du kaufen"). In beiden Fällen wird sich dieser Anleger darüber wundern, dass sein angelegtes Kapital sukzessive - manchmal auch mit einem lauten Knall - verbrennt.

In allen Fällen gilt: Wer an die Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen !
 
Lars Boettger Am: 01.05.2009 15:28:15 Gelesen: 25983# 22 @  
@ Briefmarkensammler [#21]

Der andere Anleger lässt sich von seinem mehr oder weniger seriösen Bankberater irgendwelche Fonds aufschwatzen oder wird Opfer einer öffentlich gehypten Kampagne a la Telekom ("musst du kaufen"). In beiden Fällen wird sich dieser Anleger darüber wundern, dass sein angelegtes Kapital sukzessive - manchmal auch mit einem lauten Knall - verbrennt.

Dein letzter Beitrag ist sehr polemisch. Bei 14 € (Zeichnung) war die Aktie der Deutschen Telekom ein Schnäppchen. Bei 100 € grotesk überbewertet. Aber das war jedem klar denkenden Menschen bewusst.

Er häuft mit viel Fachkenntnis über Jahre oder Jahrzehnte ein schönes Vermögen an, dass aus soliden Aktien besteht, die meist nicht Mainstream sind und daher wertstabil oft eine nette Rendite abwerfen.

Das möchte ich mal sehen! Nach 20 Jahren intensiver Beschäftigung mit Geldanlagen kann ich so pauschale Aussagen nicht mehr ab. Wenn ich eines gelernt habe, dann dass es kein Patentrezept gibt. Dafür gibt es zu viele Unbekannte in dem Spiel.

In einem Punkt stimme ich Dir zu: Wenn ich mich nicht auskenne, dann lass ich sowohl von Geldanlagen als auch von Briefmarken die Finger. Als Sammler und Anleger sollten mir die eigenen Grenzen bewusst sein. Das Problem ist, dass sich 99% der Sammler überschätzen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Briefmarkensammler Am: 01.05.2009 16:38:21 Gelesen: 25974# 23 @  
@ Lars Boettger [#22]

Dein letzter Beitrag ist sehr polemisch. Bei 14 € (Zeichnung) war die Aktie der Deutschen Telekom ein Schnäppchen. Bei 100 € grotesk überbewertet. Aber das war jedem klar denkenden Menschen bewusst.

Natürlich ist mein Beitrag polemisch. Gerade deswegen spiegelt er die momentane Gefühlslage vieler Anleger wieder, die durch geldgierige Banker ihr Geld verloren haben. Ich möchte nicht persönlich werden Lars, aber ob Du in dieser Thematik wirklich objektiv und unbefangen mitreden kannst, möchte ich vor dem Hintergrund Deiner beruflichen Tätigkeit zumindest zur Diskussion stellen.

Die Telekom-Aktie steht aktuell bei 9,14 EUR. Wie Du bei einem Emissionspreis von 14,- EUR von einem Schnäppchen reden kannst, solltest Du uns erklären. Für mich ist die Geschichte die hinter diesem Papier steht ein Musterbeispiel dafür wie man hunderttausende (zugegeben ahnungslose und ebenso renditegeile) Privatanleger mit vollem Vorsatz um ihr Vermögen gebracht hat. Der "klardenkende Mensch", den Du in Deinem Beitrag referenzierst ist per se eine kleine Minderheit. Dies gilt für das Anlagegeschäft ebenso wie für die Philatelie. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Schade nur, dass diese Art von Erfahrung so teuer zu erwerben ist.

Das möchte ich mal sehen! Nach 20 Jahren intensiver Beschäftigung mit Geldanlagen kann ich so pauschale Aussagen nicht mehr ab. Wenn ich eines gelernt habe, dann dass es kein Patentrezept gibt. Dafür gibt es zuviele Unbekannte in dem Spiel.

Es gibt in der Tat sehr viele Unbekannte, wenn man sich mit Geldanlagen beschäftigt. Ziel eines Vermögensberaters sollte es dabei sein für seine Kunden möglichst viele dieser "Unbekannten" aufzulösen und berechenbar zu machen. Offenbar ist das Dir bis dato ebenso wenig gelungen, wie den allermeisten der selbsternannten "Vermögensexperten" der großen und kleinen Bankhäuser. Ich frage mich in diesem Zusammenhang immer wieder wieso mir ein angestellter Banker versucht irgendwelche super-dubber Investments aufzuschwatzen. Wenn das alles wirklich so toll und lukrativ wäre, würde er seine Produkte doch vor allem selbst kaufen. Mehr noch: Wieso sitzt dieser "Experte" an seinem Arbeitsplatz in irgendeiner Bank im kalten Mitteleuropa und nicht auf seiner Jacht vor Portofino oder Nizza ? Soweit scheint es mit der Expertisse also nicht her zu sein. Schneeballsysteme (die gerade reihenweise geplatzt sind) lassen eben nur wenige Gewinner übrig.

Ich beschäftige mich seit 25 Jahren mit der Vermehrung meines Vermögens. Zugegeben, nicht jeder Deal war im Nachhinein von Erfolg gekrönt. Durchschnittliche knapp 10% Rendite sind allerdings akzeptabel. Noch letztes Jahr bin ich dafür noch ausgelacht worden. Die Regel "Gier frisst Hirn", die wir aus vielen EBAY Auktionen kennen, gilt in der Vermögensverwaltung im besonderen Maße. Insofern versuche ich meine Gier zu zügeln. Werte die Substanz haben, finden sich viele. Allerdings muss man dazu die eingetretene Wege verlassen, was in der Tat etwas Zeit und Geduld erfordert.
 
Lars Boettger Am: 01.05.2009 17:10:06 Gelesen: 25965# 24 @  
@ Briefmarkensammler [#23]

Die hohe Kunst der Geldanlage und des Briefmarkensammelns lässt sich in zwei Aussagen zusammenfassen:

1. Zu wissen, wann und was man kaufen kann
2. Zu wissen, wann man aussteigen muss (egal ob man vorne liegt oder hinten)

Ich erinnere mich gut an das Jahr 1996. Mobilfunk war gerade im kommen, Telekommunikationsaktien ein interessantes Investment. Die Emission der Deutschen Telekom zu 14 € war also interessant. Der Kursanstieg bis 100 € hat das bestätigt.

Der letzte meiner Kunden, der Telekomaktien hatte, hat bei 100 € verkauft. Danach hab ich die Aktie nie wieder zum Kauf empfohlen. Bei der Übernahme von Orange in Grossbritannien wurden 5.000 DM pro Kunde bezahlt, das war der helle Wahn und für mich ein deutliches Zeichen, dass der Boom ein baldiges Ende finden würde. Nur weil die Aktie heute bei 9 € steht, heisst das nicht, dass sie eine schlechte Anlage war.

Auf Briefmarken übertragen heisst das, dass ich keinen "Trends" hinterher laufe. Ich sammle lieber das, was keiner kennt oder will. Ausgetretene (Katalog-)Pfade sind einfach zu beschreiten, aber richtig spannend ist das Betreten von "Weissen Flecken" auf der Philakarte.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

P.S. Ich arbeite seit neun Jahren nicht mehr als Kundenberater.
 
Briefmarken-Museum Am: 05.05.2009 13:10:39 Gelesen: 25824# 25 @  
Hallo an alle und an Briefmarkensammler,

der Vergleich von der Philatelie zur Finanzwelt ist zwar machbar aber freudlos, wenn er zum persönlichen Attackieren umgefunzt wird - so sollte man/frau nicht öffentlich missionieren.

Mit besten Grüßen und lasst uns bitte bei Briefmarken relevanten Themen bleiben.

Jochen
 
Georgius Am: 05.05.2009 19:11:09 Gelesen: 25796# 26 @  
@ Briefmarken-Museum [#25]

Dieser Bitte schließe ich mich vorbehaltlos an.

Mit freundlichen Grüßen
Georgius
 
Briefmarken-Museum Am: 05.05.2009 22:16:33 Gelesen: 25773# 27 @  
Hallo und Guten Abend an alle und insbesondere an doc,

der mich heute mit unerwarteter Post beglückte, seht bitte den Scan, was so an Vorharzer Stempeln insbesondere die gesuchten 20a und 20b Stempeln



auf einer Steckkarte als Geschenk für mich so Platz hat.

Da kann ich einige Löcher in meiner Orts-Sammlung (inklusive Web-Seiten-Präsentation demnächst) schließen - ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich - der Tag endet sehr positiv.

Mit besten Sammler-Grüßen nach Berlin und in die Corona.
Jochen
 

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