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Thema: Auktionsfirmen: Kosten und Erlöse
olli0816 Am: 26.06.2020 14:12:14 Gelesen: 2563# 1 @  
Hallo Richard,

ja, das online bieten wird mehr. Heute habe ich mich an einer Auktion beteiligt (nur online über Philasearch) und obwohl es nicht meine erste war, auf der ich mich dieserart beteiligt habe, war ich erstaunt, wie viele Mitbieter es gab (man sieht es an den Bieternummern). Und es wurden sehr viele Positionen verkauft mit z.T. Steigerungen, bei denen ich mir dachte, das sieht man in der Häufigkeit nicht alle Tage mitten im Sommer. Die Schnelligkeit des Ablaufes hat mich genauso verblüfft. Ich schätze, Corona hat diese Entwicklung beschleunigt. Insgesamt finde ich es nicht schlecht. Live-Besuche auf Auktionen habe ich nicht selten als recht langweilig und anstrengend empfunden, weil man dem Geschehen mit Katalog recht häufig konzentriert folgen musste, wenn man nichts übersehen möchte. Online ist das sehr viel entspannter.

Von daher eine gute Entwicklung.

Grüße Oliver
 
umdhlebe Am: 26.06.2020 14:58:29 Gelesen: 2551# 2 @  
@ olli0816 [#1]

Hallo,

die Entwicklung hat positive wie negative Aspekte.

Zum einen erleichtert Live-Bidding die Teilnahme, den Zugang und das Beobachten des Geschehens.

Zum zweiten fördert sie aber genau deswegen auch den Absatz und die Überpreisung von Ware, die es eigentlich nicht verdient. Daran sind manche Auktionatoren nicht ganz unschuldig, denn nicht jede Artikelbeschreibung kann als "ausführlich und allumfassend" charakterisiert werden - da beneide ich die US-Amerikaner schon um ihren Qualitätsfanatismus [, ). Und schließlich finden sich mittlerweile auch Regel-Aufschläge von 30% auf die Auktionsergebnisse - geht's noch?! [Niemand zwingt mich zum Gebot, ich weiß. Trotzdem verhungern viele Auktionatoren auch bei 20% nicht.]

umdhlebe
 
olli0816 Am: 26.06.2020 15:58:53 Gelesen: 2537# 3 @  
@ umdhlebe [#2]

Hallo,

ich möchte dir nicht widersprechen, da alle Punkte ihre Gültigkeit haben. Man sollte mit der Zeit herausfinden, welche Auktionshäuser zu einem passen, wie sie agieren und wie zuverlässig die Beschreibungen sind. OK, auch bei den guten Auktionshäusern passieren Fehler. Aber wenn man eine gute Kommunikation mit dem jeweiligen Auktionshaus hat, dann sind Fehler auch nicht das allergrößte Problem.

Du sprichst bei den Aufschlägen einen guten Punkt an. Mit den 30% meinst Du wahrscheinlich Bühler (ich finde, man sollte die Teilnehmer beim Namen nennen) und ein Satz von 22% + Losgebühr finde ich schon überhöht. Es gibt Auktionshäuser mit massenweise Positionen für 10-30 EURO, wo neben einem sehr hohen Aufschlag gerne noch 2 EURO Losgebühr/Position verlangt wird. Und ja, die MwSt-Senkung hat so ziemlich jedes Auktionshaus für sich genutzt, um die Differenz selber einzustecken. Selbst die großen. Es gibt fast kein Auktionshaus mehr, welches weniger als 20% Aufschlag verlangt.

Bei mir hat es dazu geführt, dass ich die besonders teuren samt und sonders aussortiert habe. Bei dem mit den 30% Aufschlag war ich nie Kunde und werde es auch nicht bei solch extremen Gebühren, weil ich es nicht einsehe. Auch die Losgebühr-Wegelagerer mit Kleinlosen werden mit mir nicht glücklich. Aber das ist wie bei Delcampe & Co.: Als Kunde kannst Du entscheiden, ob Du wo einkaufst und welche Händler/Auktionshäuser Du präferierst. Ich habe das Glück, nicht sonderlich eingeschränkt in meinen Sammelgebieten zu sein und kann damit ohne Probleme alles teure, minder qualitative und störende auszusortieren. Das liegt in meiner Eigenverantwortung. Wenn sich genügend Kunden finden, die bei überteuerten Partnern einkaufen, soll das nicht mein Problem sein. Dann haben diese Händler Daseinsberechtigung.

Das gute an der Onlinewelt ist doch, dass alles transparenter denn je ist. Man kann schnell vergleichen und auf der Grundlage die für sich richtigen Entscheidungen treffen.

Grüße Oliver
 
22028 Am: 26.06.2020 18:33:20 Gelesen: 2504# 4 @  
Die Auktionsgebühren sind sicher auch dem nicht unbedingt einfachem Markt zuzuschreiben. Ich schrieb, wenn ich mich recht erinnere schon vor längerem mal, dass die Akquise von besserem Material bei der Menge von Auktionshäusern weltweit sicher nicht einfach ist und die Einlieferer da auch Zugeständnisse seitens der Gebühren vom Auktionshaus verlangen. Die geringere Gebühr für den Einlieferer muss dann halt sicher irgendwo wieder hereinkommen, also beim Käufer.

Verhandlungen bzgl. niedrigeren Einlieferergebühren werden aber sicher nur bei hochwertigen Einlieferungen klappen, Massenware liegt überall wie Sauerbier herum wenn man sich die Kataloge bei nicht wenigen Auktionshäusern ansieht dann wird man viele "Dauerlose" feststellen, Lose also die nicht verkauft werden und dann von Auktion zu Auktion geschleift werden.

Wenn ich ein Los im 4-stelligen Bereich kaufen dann juckt mich die 2 Euro Losgebühr nicht, wenn es aber ein billiges Los (Billig im Sinne von Wert, also nicht ein Los das hochwertig ist, dies aber vom Einlieferer oder Auktionshaus nicht erkannt wurde) bei einem kleinen Anbieter ist dann sind die Nebenkosten schnell höher als der Artikelwert, das weiß ich aber vorher und biete dann dementsprechend und kalkuliere die kompletten Nebenkosten entspreche den, bei ebay/Delcampe macht man es ja ebenso, bei meinem letzten Aktienkauf kam auf den Zuschlagspreis plus Gebühren ja auch noch Einfuhrumsatzsteuer von 19 % obendrauf, OK; das wusste ich und habe entsprechend kalkuliert, da hätte ein nicht EU Käufer beim Versand ins Nicht-EU Ausland auch einen Vorteil gehabt, kommt halt drauf an wer den stärkeren Bieterarm hat.

Hinzukommt dass die Kosten für Akquise gestiegen sind, die meisten großen Häuser sind auf allen großen Veranstaltungen präsent, OK, das ist Werbung auch für den Käufer, zum Großteil aber auch Werbung für potentielle Anbieter, da kommen ruck zuck 5-stellige Kosten für eine Präsenz z.B. in Sifi zusammenm wenn es International wird kommen oft noch hohe Reisekosten dazu, all das muss in den Kosten kalkuliert werden. Auch die Werbung an sich wird immer umfangreicher, dazu Sponsoring etc, und nun kommen dann die Käufer die meinen dass sich die Auktionshäuser diese Kosten sparen können, die kennen ja die Auktionshäuser und schauen im Internet nach, das ist sehr kurzsichtig gedacht.

Wer glaubt die Auktionshäuser sind zu teuer kann ja ein Eigenes aufmachen und versuchen davon zu leben.
 
10Parale Am: 26.06.2020 22:14:07 Gelesen: 2471# 5 @  
Die Auktionsgebühren differieren erheblich. 30%, das ist schon ein mächtiger Happen. Andererseits hängt vieles vom Zuschlag ab und dieser hängt wieder von anderen Faktoren ab. Ich habe kürzlich bei einem deutschen Auktionshaus ein Los (komplette Sammlung eines Landes) erworben, welches bei einem anderen Auktionshaus 2 Wochen zuvor erheblich teurer zugeschlagen wurde. Dann relativieren sich die Auktionsgebühren wieder. 30 % von 100 Euro sind halt immer noch weniger als 20 % von 200 Euro, oder?

Ich freue mich sehr, dass die Auktionen wieder an Fahrt gewinnen. Ich freue mich vor allem für die vielen Mitarbeiter, die die Arbeit leisten, sei es der Sicherheitsdienst, der die Lose bewacht oder die Büroangestellte, die die Lose einpackt und zum Versand bringt.

Liebe Grüße

10Parale

[Beiträge [#1] bis [#5] ausgelagert aus dem Thema "Auktionsvorschau - aus den Auktionsangeboten"]
 
22028 Am: 09.09.2020 09:42:19 Gelesen: 2281# 6 @  
Gerade sehe ich dass z.B. das englische Auktionshaus Argyll Etkin bei Teilnahme am Live Binding über die Plattform [1] noch mal 3 % Gebühren (plus VAT) draufschlägt, da kann ich ja gleich einen Agenten beauftragen und spare mir die Zeit und Aufwand zum selbst bieten.

[1] https://www.easyliveauction.com
 
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