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Thema: Internationaler Briefmarkenversand - schlägt der EU-Amtsschimmel jetzt zu?
Das Thema hat 34 Beiträge:
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22028 Am: 29.07.2020 08:45:04 Gelesen: 7946# 10 @  
@ Vernian [#8]

Es kommt noch das Porto hinzu das versteuert werden muss und bei 100 % Brutto Warenwert sind 19 % MwSt. "nur" 15,97. Außerdem sind Briefmarken/Briefe mit dem verringerten MwSt. (Einfuhrumsatzsteuer) Satz veranschlagt, da wird auch von einigen Organisationen kritisiert dass das geändert werden soll.

Andererseits, irgendwo müssen die Milliarden ja herkommen, die ausgegeben wurden. Also bitte etwas solidarischer sein.
 
Vernian Am: 29.07.2020 11:36:04 Gelesen: 7889# 11 @  
@ 22028 [#10]

Ja, die Versandkosten werden auch noch bewertet, ist mir bekannt.

Aber den Rest kann ich nicht nachvollziehen. 19% = Pro Zent = von Hundert - das ist bei mir 19.- € und nicht 15,97 €.

Solidarisch? Ja eben: Decken 19.- € (oder weshalb auch immer 15,97 € - bzw. die jetzigen 22.- €) die Aufwandskosten für die Verzollung / Besteuerung oder nicht? Das war meine Fragestellung und mein Zweifel, dass dem so ist. Und wenn dieser Betrag nicht die Kosten deckt, dann ist das ein Negativ für den Steuerzahler, also UN-solidarisch, weil mehr an Steuergeldern aufgewendet werden als damit erwirtschaftet werden. Deshalb spreche ich mich dafür aus, erst ab einem Betrag Zoll / Besteuerung zu erheben, wenn dabei nach Abzug aller Kosten auch ein Plus herauskommt, für das Staatssäckel und somit dem Steuerzahler.

Best

V.
 
22028 Am: 29.07.2020 11:52:58 Gelesen: 7880# 12 @  
@ Vernian [#11]

Brutto/Nettorechnung ist ja auch sehr schwer. Ich lebte ja lange im Ausland und habe mir bei Käufen in Deutschland welche ich ins Ausland mitnahm gerne die MwSt wieder rückerstatten lassen (Ausfuhrkassenzettel). Selbst manche Kaufleute habe da so gerechnet wie Du.

100 Euro Brutto entsprechen 119 %, ergo 100 / 119 * 19 ergibt die MWSt, in dem Fall € 15,97 bzw Netto 84,03
 
nagel.d Am: 29.07.2020 12:14:46 Gelesen: 7866# 13 @  
Wenn ich mich recht erinnere gab es auch einen Prozeß (DPAG auf der einen und Privatpostanbieter auf der anderen Seite) bei dem dann entschieden wurde, daß Briefmarken der DPAG (einige Zusatzleistungen wie Zustellungsauftrag ausgenommen) von der Mehrwertsteuer befreit sind, wogegen sich die privaten Anbieter gewehrt hatten weil diese auf ihre Marken (und ich schreibe hier bewußt Marken und nicht Briefmarken, weil hier die DPAG ebenfalls eine Entscheidung erzielt hat) Mehrwertsteuer berechnen und abführen mußten.

Meiner Meinung nach geht eine solche Entscheidung zu Lasten der Sammler, die Marken aus nicht EU-Ländern beziehen. Ich möchte nicht wissen wie viele Sammler dann ihre Abos direkt bei den ausländischen Organisationen kündigen und ihr Sammlung abschließen, bevor sie für überteuerte Preise bei Händlern ein Abo einrichten.

Dies wäre dann ein weiterer Erfolgsschritt Hobbys kaputt zu fahren
 
22028 Am: 29.07.2020 12:25:35 Gelesen: 7861# 14 @  
@ nagel.d [#13]

Wenn es an den Paar Euros Einfuhrumsatzsteuer für Neuheiten scheitert dann stimmt eh was nicht mit der Finanzierung des Hobbys. Neuheiten sammeln ist eh ein Verlustgeschäft, außerdem haben Briefmarken wie schon geschrieben (noch) den verringerten MwSt. Satz.

Schlimmer wird es für mich, wenn Grossbritannien aus der EU / Zollunion austritt, dann werden meine englischen Auktionskäufe ggfls. teurer (wenn sie vom Zoll ausgefischt werden), andererseits ist das bei Käufen von US oder Schweizer Auktionen nicht anders. ;-)
 
SH-Sammler Am: 29.07.2020 12:37:00 Gelesen: 7849# 15 @  
@ 22028 [#14]
@ nagel.d [#13]

Hallo,

ich denke, wir vergessen etwas, die Schweizer bei einer Einfuhr aus dem Ausland seit mehreren Jahren zähneknirschend bezahlen müssen. Ich denke, dass auch die Eu diesbezüglich nachziehen wird.

Wir haben bisher nur von den Zollgebühren und MWst gelesen. Die Schweizer Post stellt bei der Auslieferung aber die nachstehend aufgeführten Beträge in Rechnung:

- Zoll resp Mehrwertsteuer
- Vorweisungsgebühr
- teure Nachnahmegebühr für das Einziehen dieser Vorweisungsgebühr und MWSteuer.

Bei einem Kaufbetrag von ca. 50 Euro ergeben sich ohne weiteres Zusatzkosten von 40 Euro, also etwa 90 Euro insgesamt. Da wundert sich niemand, wenn Abos von ausländischen Postgesellschaften gekündigt werden.

Gruss
SH-Sammler
Hanspeter
 
Nachtreter Am: 29.07.2020 13:00:04 Gelesen: 7828# 16 @  
@ Vernian [#8]

Also, ich weiß nicht! Bei Steuern regt man sich wegen ein paar Euro-fuffich auf, aber wenn man bei einer Bestellung bei Amazdingsbums ein paar Cent sparen kann, weil die (Kopie) aus China kommt, ist man nicht in der Lage zum Laden um die Ecke zu gehen?

Geiz ist und bleibt geil.

Viele Grüße

Nachtreter
 
22028 Am: 29.07.2020 13:03:26 Gelesen: 7821# 17 @  
@ SH-Sammler [#15]

Ähnliches gibt es aber auch bei der Deutschen Post. Wenn die Deutsche Post auf Wunsch des Empfängers die Entzollung machen soll dann langen die auch zu, siehe Auszug aus dem letzten Schreiben dazu von der Deutschen Post. Ich fahre halt zähneknirschend zum Zollamt.

Ist dieses Jahr aber erst 1 mal vorgekommen. ;-)



Bis vor 2 Jahren war es einfacher für mich, da kannte ich jemanden vom Zollamt der nicht weit von mir weg wohnte, der hat das dann alles für mich erledigt und ich zahlte die Gebühren an ihn der sie dann wiederum in die Kasse einzahlte. Nun ist der Mann halt in Pension. ;-(
 
DL8AAM Am: 29.07.2020 13:08:23 Gelesen: 7818# 18 @  
@ SH-Sammler [#15]

Seit 2018 macht die Post in D das ähnlich. Wenn man nicht das Glück hat, dass die Sendung zufällig zur "Verzollung" einem Zollamt zugeleitet wird, wo der Kunde die Sendung dann persönlich auslösen kann, "verzollt" die Post die Sendung selbst und kassiert für diese Dienstleistung ("Auslagepauschale") 6 € pro Sendung, siehe [1].

Und da die Kleinbetragssendungen zukünftig nun bereits im IPZ per automatischer Auslesung der CN22 "Steuererklärung" vollkommen automatisiert abgefertigt, sprich "maschiniert verzollt", werden sollen, d.h. diese dann auch nicht mehr dem Zoll zugeleitet werden, wird diese 6 € Auslagepauschale grundsätzlich zusätzlich für jede Sendung fällig, die dann per "Nachnahme" bei Empfänger eingezogen wird.

Das betrifft aber nur die "Vorfinanzierzung" des Zolls durch die Post und dessen nachträglichem Inkassos ("Auslagepauschale"), ob die Post dann aber zusätzlich für den Vorgang der automatisierten Verzollung im IPZ eine weitere "Servicepauschale" (siehe [#17]) erheben wird, ist dabei noch vollkommen unklar - aber wohl recht wahrscheinlich (analog zum schweizer Beispiel [#15]).

Mein Gefühl dabei ist, dass es hier D und der EU primär nicht um die Generierung von zusätzlichen Steuereinnahmen geht, sondern dass die eigentliche Grundintention ist, den "Billigimport" aus China - über den Weg der Verteuerung für den Kunden - zu unterbinden. Trump macht das publikumswirksam laut polternd und drohend (Austritt aus der UPU, Stichwort: Portosubventionierung, da China für die UPU ein Entwicklungsland ist), die EU hingegen publikumsschädigend still und leise über Steuern, Abgaben und Entgelte. Trump "geift" dabei China direkt an, die EU "diplomatischer" lieber den heimischen Kunden. So verärgert man China halt weniger.

Briefmarkenlieferungen aus Liechtenstein sind da eher nur kollaterale Mitnahmeeffekte.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.paketda.de/news-6-euro-verzollung.html
 
Vernian Am: 29.07.2020 14:40:35 Gelesen: 7770# 19 @  
@ Nachtreter [#16]

Du unterstellst mir da etwas, dasss Du nicht beurteilen oder gar wissen kannst... Wer sagt Dir, dass ich billig über amazon aus China einkaufe oder nicht? Das hat mit der aufgeworfenen Frage auch wenig zu tun... Zwar geht es bei der Bezollung / Besteuerung wahrscheinlich darum den Billig-Online-Kauf aus China zu unterbinden, aber diesen Aspekt habe ich weder als Frage noch als Argument aufgegriffen. Denn wie so oft trifft dies - wie andere Beiträge hier zeigen - dann ja nicht nur den China- Käufer, sondern auch andere. Es geht mir rein um die Frage, was ist verhältnismässig, wenn generell alles verzollt werden muß, und was für Kosten verursacht dies dem Steuerzahler, also Dir und mir, und ist das ein Plus- oder Minus, wenn es so gehandhabt wird.

Best

Vernian
 
nagel.d Am: 29.07.2020 16:33:37 Gelesen: 7731# 20 @  
@ 22028 [#14]

Das ist aber die allgemeine Argumentation die dann auch jemanden der die entsprechende Fachliteratur zu hause hat kommen und sagen die "teure" Fachliteratur für ihr Sammelgebiet kaufen sie sich nicht, die Information die im Michel 1999 (denn so alt ist deren Katalog zwischenzeitlich wirklich), die Informationen in Postfrisch und Philatelie reicht ihnen schließlich könne man sich die entsprechende Fachliteratur ja auch in der Fernausleieh besorgen, sie aber darauf auch verzichten, weil dies ja auch Geld kostet.
 
drmoeller_neuss Am: 29.07.2020 17:08:20 Gelesen: 7708# 21 @  
Volkswirtschaftlich kostet der Spass ein vielfaches, von dem, was er einbringt. Ein Teil der Kosten wird auf den Verbraucher abgewälzt, der eben nicht nur die Mehrwertsteuer zahlt. Bei einem Artikel von 20 EUR beträgt die Abgabenlast 50%.

Das ist auch eine Form des Protektionismus. Und bevor wir uns über ein paar unversteuerte chinesische Handyschalen aufregen, sollten erst einmal die EU-internen Mehrwertsteuer-Schlupflöcher mit Umsatzsteuerkarussellen, sprich ungerechtfertigtem Vorsteuerabzug gestopft werden. Der Schaden wird auf 50 Milliarden Euro geschätzt. Lobbyverbände haben sich bislang erfolgreich gegen eine allgemeine Kassenpflicht gewehrt. Hier geht auch der ein oder andere Euro am Fiskus vorbei. Auch Briefmarkenhändler profitieren davon. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/umsatzsteuerkarussell-so-laeuft-der-groesste-steuerbetrug-europas/24310298.html?ticket=ST-17013902-tPUFl2W0vqSet7RlqiBe-ap2

An den Flughäfen finden de-facto keine Zollkontrollen mehr statt. Der Fiskus hat gemerkt, dass es viel lukrativer ist, seine Zollbeamten Schwarzarbeiter aufspüren zu lassen, was pro Fall etliche zehntausend Euro in die Staatskasse spült, als Zollbeamten gelangweilt am Flughafen herumstehen zu lassen, wo sie vielleicht einmal pro Stunde eine Stange Zigaretten nachverzollen.

Und die Kleinbetragsverordnung ist kein Steuergeschenk, sondern purer Egoismus des Staates, der zur Steuergerechtigkeit verpflichtet ist, aber für die Erhebung der Steuern nicht mehr aufwenden möchte, als die Steuer einbringt. Dieses Argument hat vielen Bagatellsteuern das Leben gekostet, zum Beispiel der Spielkartensteuer oder der Salzsteuer. An die Wechselsteuer und die Wechselsteuermarken werden sich auch noch einige Philatelisten erinnern, da die Steuermarken auf den Postämtern verkauft wurden.
 
Nachtreter Am: 29.07.2020 22:00:57 Gelesen: 7621# 22 @  
@ Vernian [#19]

Ich unterstelle hier niemandem etwas. Nur, warum soll jemand besser oder schlechter wegkommen, der einen Container mit 1000 Stück einer Ware X und diesen verzollen muss als ein bspw. Chinese, der die gleiche Stückzahl der gleichen Ware einzeln versendet?

Und wer sich Rechnungen z.B. der österreichischen Versandstelle anschaut, wird feststellen, dass da auch (deutsche) Umsatzsteuer ab dem ersten Cent drauf ist. Warum sollen dann andere besser gestellt werden? Verwaltungsaufwand hin oder her - auch ein Einkommensteuerbescheid wird wegen Deinem 1,50 Euro geändert!

Viele Grüße

Nachtreter
 
Eric Scherer Am: 29.07.2020 22:56:22 Gelesen: 7598# 23 @  
Die Sache mit der Postverzollung haben wir hier in der Schweiz schon immer. Einziger Vorteil bei uns; da unsere Mehrwertsteuer viel niedriger ist wie sonst wo auf dem europäischen Kontinent, ist die Freigrenze deutlich höher als in Deutschland. Die Mehrwertsteuer ist eine Konsumsteuer und wir alle zahlen sie tagtäglich ohne Aufstand. Das da die Ware aus dem Nicht-EU-Raum auch verzollt wird, ist ja klar. Immerhin spart man ja auch die Mehrwertsteuer im Absendeland. Einziges Ärgernis ist der grosse Aufwand und die damit verbundenen Gebühren. Hier hoffe ich, dass bald ein Mal ein innovativer Kopf auf eine digitale Lösung kommt. Aber das wird wohl noch ein paar Jahre dauern.
 
Baber Am: 30.11.2021 09:56:45 Gelesen: 5664# 24 @  
Es wird immer lustiger.

Heute erhielt ich diesen Brief von einem britischen Delcampe-Anbieter.
Darin waren 2 Marken von geringem Wert. Ich hatte ihn gebeten, die Sendung als normalen Brief zu schicken.
Er hat es aber als Päckchen deklariert (deklarieren müssen??), das von der Deutschen Post DHL befördert wurde.
Was der gelbe Aufkleber soll, weiß ich nicht. Der Briefträger in Österreich hat die Sendung normal zugestellt. Zahlen mußte ich nichts.



Gruß
Bernd
 
drmoeller_neuss Am: 30.11.2021 10:51:00 Gelesen: 5627# 25 @  
@ Eric Scherer [#23]

Die Mehrwertsteuer ist eine Konsumsteuer und wir alle zahlen sie tagtäglich ohne Aufstand. Das da die Ware aus dem Nicht-EU-Raum auch verzollt wird, ist ja klar. Immerhin spart man ja auch die Mehrwertsteuer im Absendeland. Einziges Ärgernis ist der grosse Aufwand und die damit verbundenen Gebühren. Hier hoffe ich, dass bald ein Mal ein innovativer Kopf auf eine digitale Lösung kommt. Aber das wird wohl noch ein paar Jahre dauern.

Ich habe nichts gegen Konsumsteuern. Schliesslich tut der Staat auch etwas für uns.

Aber gesetzt den Fall, Du gehst zum Bäcker und bekommst nicht mehr gegen klingende Münze die Brötchentüte ausgehändigt. Nein, Du musst zu einer Mehrwertsteuererhebungsstelle fahren, dort 6 EUR Gebühren und die Mehrwertsteuer von 1,34 EUR bezahlen und dann mit dem Zahlungsbeleg wieder zurück zum Bäcker fahren, um die Brötchentüte zu bekommen.

So läuft das zur Zeit in Deutschland. Und es braucht keine innovativen Köpfe, eine "Bagatellgrenze" gibt es im Einkommensteuergesetz seit über einem Jahrhundert. Diese Bagatellgrenze und damit der gesunde Menschenverstand sind seit diesem Jahr ausgesetzt.

Ich glaube, das Schweizer Volk würde zu seiner schärfsten Waffe greifen: Der Volksentscheid.

Die chinesischen Händler lachen darüber nur. Im übrigen hat der Zoll andere Möglichkeiten, um gegen Billig-Schrott-Importe vorzugehen, zum Beispiel die Überprüfung des CE-Zeichen.
 
filunski Am: 30.11.2021 11:06:05 Gelesen: 5610# 26 @  
@ drmoeller_neuss [#25]

"Und es braucht keine innovativen Köpfe, eine "Bagatellgrenze" gibt es im Einkommensteuergesetz seit über einem Jahrhundert. Diese Bagatellgrenze und damit der gesunde Menschenverstand sind seit diesem Jahr ausgesetzt."

Hallo zusammen,

Ulis Aussage kann ich nur zustimmen und leider trifft insbesondere der Mangel an gesundem Menschenverstand nicht nur in diesem Fall zu. :-(

Die Anwendung durch den Zoll scheint mir auch recht willkürlich, ich erhielt in letzter Zeit sowohl Post aus China wie auch aus Russland (größere und dickere Kuverts, z.T. mit Zollerklärung) einfach so, wie früher auch, zugestellt ohne weiteres "Gedöns" oder Gebühren.

Auch eine digitale Lösung gibt es inzwischen in Deutschland (zumindest bei Posteingang über das IPZ in Frankfurt) schon. Ein Päckchen aus Neuseeland mit korrekter Zollerklärung, aus Neuseeland mit DHL und Tracking vom Feinsten verschickt, konnte ich nicht nur jeden Tag von Station zu Station verfolgen, ich konnte und musste auch die in Deutschland anfallenden Gebühren und Zoll "digital" bezahlen, wobei auch Paypal als Zahlungsmöglichkeit angeboten wurde. Einen Tag nach meiner online Bezahlung übergab mir mein normaler Briefträger das Päckchen.

Viele Grüße,
Peter
 
Eric Scherer Am: 30.11.2021 11:22:30 Gelesen: 5599# 27 @  
@ filunski [#26]

Die Möglichkeit zur Digitalen Zahlung räumt Dir DHL ein. Das hat nichts mit der zuständigen Zollstelle zu tun, da DHL die Verzollung im Auftrag selbst übernimmt.

Die meisten Carrier machen das und grundsätzlich sind die Verzollungsgebühren (also nicht der Zoll an sich) bei Carriern günstiger wie bei der Post. Die Carrier machen auch deutlich weniger Fehler.
 
filunski Am: 30.11.2021 11:27:57 Gelesen: 5594# 28 @  
@ Eric Scherer [#27]

"Die Möglichkeit zur Digitalen Zahlung räumt Dir DHL ein"

Hallo,

danke für die Erklärung!

Jetzt wird mir auch klar, wieso das so reibungslos und auch (ungewohnt) schnell geklappt hat und ich nicht, wie früher noch vor der neuen Zollregelung, 50 km bis zu meinem nächsten Zollamt fahren musste um dort die Sendung "auszulösen". ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
DL8AAM Am: 30.11.2021 14:09:09 Gelesen: 5531# 29 @  
@ Baber [#24]

Hi,

der britische Absender hat die Sendung in GB direkt der "Deutschen Post DHL" übergeben (oder über einen Dienstleister übergeben lassen). Da dann die Sendung mit einer regulären deutschen Frankatur versehen wurde, kann die österreichische Post ja nicht mehr so einfach erkennen, dass hier Waren, die von außerhalb der EU stammen, versendet wurden. Waren innerhalb der EU sind (im wesentlichen) ja generell zollfrei. Deshalb hat DHL die Sendung entsprechenend gekennzeichnet, damit die österreichische Post (bzw. der Zoll) trotzdem reagieren kann. Die Art. 28 und 29 AEUV kannst Du hier [1] nachlesen.

Da der Warenwert, gemäß der CN22-Zollerklärung, in diesem Fall nur 1,98 ₤ beträgt, tippe ich, dass das immer noch unterhalb der österreichischen Bagatellgrenze liegt, also erfolgte auch keine Verzollung.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://dejure.org/gesetze/AEUV/28.html und https://dejure.org/gesetze/AEUV/29.html
 
Baber Am: 30.11.2021 15:27:51 Gelesen: 5493# 30 @  
@ DL8AAM [#29]

Hallo Thomas,

danke für die Erklärung. Darum hatte ich den Verkäufer beim Kaufabschluss gebeten, die Sendung als einfachen Brief von Grossbritannien zu verschicken.
Das kommt in der Regel unbeanstandet an. Aber wie man sieht wird das nicht beachtet, daher ist es besser keine Lose mehr von britischen Anbietern bei Delcampe und Ebay kaufen.

Gruß
Bernd
 
wuerttemberger Am: 30.11.2021 16:30:32 Gelesen: 5466# 31 @  
@ Baber [#30]

Interessante Lose kaufe ich natürlich auch in nicht EU-Ländern. Es gibt immer wieder mal tolle Stücke, bei denen sind mir irgendwelche Zollformalitäten und andere Mätzchen vollkommen egal.

Gruß

wuerttemberger
 
22028 Am: 30.11.2021 16:34:20 Gelesen: 5464# 32 @  
@ wuerttemberger [#31]

Interessante Lose kaufe ich natürlich auch in nicht EU-Ländern. Es gibt immer wieder mal tolle Stücke, bei denen sind mir irgendwelche Zollformalitäten und andere Mätzchen vollkommen egal.

Absolut.
 
DL8AAM Am: 30.11.2021 17:44:17 Gelesen: 5442# 33 @  
@ Baber [#30]

Ich tippe Dein Verkäufer ist wohl eher gewerblich aktiv (normale Privatversender versenden in Grossbritannien sicherlich nicht mit der Deutschen Post DHL, der "Zugang" zu dessen Dienstleisterungen dürfte für einen 1x-Privat-Verkäufer einfach zu aufwändig sein) und hat für seinen Warenversand einen (Standard-) "Prozess" etabliert, da fallen Sonderwünsche oft leider hinten runter.

Und wenn der gewerblich agiert, dann wird der auch bestimmt weniger auf "Zollumgehungswünsche" eingehen, selbst wenn Dein Vorgang im Ausnahmefall kein Zoll auslöst. Ein seriöser, idealer Gewerblicher möchte besser "sauber" bleiben, in allen seinem gewerblichen Treiben. ;-)
 
Baber Am: 30.11.2021 18:11:48 Gelesen: 5421# 34 @  
@ DL8AAM [#33]

Ok, das ist verständlich, haben wir alles dem Austritt der Briten zu verdanken.

Der Aufkleber von DHL ist reinstes EU-Beamtendeutsch. Gemeint ist sicher "die Waren sind zollpflichtig" aber geschrieben wird "die Waren erfüllen nicht die Voraussetzungen des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union". Geschraubter kann man es wohl nicht formulieren.

Gruß
Bernd
 

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