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Thema: (?) (5) Alliierte Besetzung Bizone AM Post Belege bestimmen
karrottil Am: 12.09.2020 21:22:44 Gelesen: 2487# 1 @  
Belege besprechen, die Fragen aufwerfen

Hallo zusammen,

möchte ein neues Thema beginnen und alle aufrufen Belege einzustellen, die Fragen aufwerfen. Gemeinsam können so die Belege besprochen werden und Licht ins Dunkel gebracht werden.

Beginnen möchte ich mit einem Einschreibebrief aus der Bizone, aufgegeben am 12.4.46 in Tegernsee und angekommen am 13.4.46 in Bad Wiessee.
Der Brief ist frankiert mit 50 Rpf, 5x MiNr. 6 (amerikanischer Druck)



Der Beleg weist einige Besonderheiten auf, die ich mir nicht erklären kann:

1. Warum haben die Marken einen diagonalen, violetten Stempel "German" und sind unten geschnitten?

2. Wie sieht es mit der Portorichtigkeit aus?

3. Was bedeutet "Einschreiben! Presse."? Beeinflußt das die Portohöhe?

4. Woher stammt der Luftpost-Aufkleber? Bad Wiessee liegt ebenfalls am Tegernsee und eine Luftpostbeförderung macht ja keinen Sinn.

5. Der Briefbogen wurde oben rechts repariert, das heißt die herausgeschnittene Ecke wurde ausgebessert. Was hat der beschnittene Luftpost-Aufkleber damit zu tun?

Dieser Beleg wirft also einige Fragen auf und ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen, um die Rätsel zu lösen.

Beste Grüße
Karsten
 
doktorstamp Am: 12.09.2020 23:20:39 Gelesen: 2449# 2 @  
Hallo Karsten,

zu Punkt 1. Der diagonal aufgebrachte Aufdruck 'German' gilt allgemein als Aufdruckfälschung. Echt gelaufene Belege sind aber unbeanstandet bekannt.

Zu 2. Hier liegt der Brief völlig daneben, denn zu jener Zeit war Einschreiben alleine 60 Pfg. Der einfache Brief bis 20g kostete weitere 24 Pfg.
Alles in allem nach Adam Riese 84 Pfg.

Zu 3. Hier vermute ich einen Aufwertungsversuch. Auf sowas fallen die unbedarften Sammler rein.

Zu 4. Hier tippe auf "Aus den USA".

Zu 5. Zwar ist das Kuvert ambulant behandelt, auch hier ist zu vermuten, die fehlenden Marken, wurden abgerissen. Es fehlen 34 Pfg. Es gibt einige Möglichkeiten dieses zu bewerkstelligen. 24 Pfg Marken gab es aber nur aus dem Deutschen Druck, die bekanntlich nur in der britischen Zone verkauft wurden, aber in der AZ Gültigkeit hatten.

Die Marken entstammen vermutlich Makulatur, daher U.u. und sind auch aus den USA. Interessant, aber Wert tendiert zu Null. Belege mit diesem Aufdruck erzielen bei guter Erhaltung um die 30 Euro.

mfG

Nigel
 
karrottil Am: 13.09.2020 14:33:30 Gelesen: 2388# 3 @  
@ doktorstamp [#2]

Hallo Nigel,

vielen Dank für Deinen Beitrag und Deine Einschätzungen. Kannst du noch mehr zu dem diagonalen Aufgruck "German" sagen? Zu welchen Zweck wurden die AM

POST Marken damit überdruckt?

Beste Grüße
Karsten
 
doktorstamp Am: 13.09.2020 17:46:14 Gelesen: 2337# 4 @  
Hallo Karsten,

was sie mit dem Aufdruck bezwecken wollten, war eine amtliche Verwendung vorzutäuschen. Lose Marken findet man gelegentlich, man sollte nicht zu viel ausgeben, wenn er sie haben möchte. Gebraucht findet man sie auch, aber meist hier handelt es sich um rückdatierte Stempel, oder gar Falschstempel.

Auch mit einem 6 als Aufdruck kommt vor, in blau oder schwarz.

mfG

Nigel
 
karrottil Am: 14.09.2020 22:20:40 Gelesen: 2118# 5 @  
@ doktorstamp [#4]
@ karrottil [#1]

Hallo Nigel und hallo an alle Interessierten,

was meint Ihr, ist der Beleg überhaupt postalisch befördert worden, oder handelt es sich um einen gemachten Beleg?

Beste Grüße
Karsten
 
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