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Thema: **** Monatsversammlung in Liestal. Schwerpunkt Verfärbung unter Hart-PVC Folie
johanneshoffner Am: 15.09.2020 09:39:24 Gelesen: 2394# 1 @  
Ich lade alle Leserinnen und Leser von Philaseiten für den Montag 12.10.2020 um 19.30 zur Monatsversammlung des Briefmarkensammlervereins Baselland nach Liestal ins Restaurant Kaserne ein (http://www.briefmarken-bl.ch). An diesem Abend werden wir uns mit dem Thema Verfärbung von klassischen Briefmarken unter Hart-PVC Folien beschäftigen.

wir schauen an,
- wie Sammler weitere Schäden verhindern können.
- wie Sammler PVC-Folien erkennen können.
- welche PVC-freien Aufbewahrungsmöglichkeiten existieren.

Es geht ja nicht nur um Marken sondern auch um Stempel, Aufdrucke, Einschreibezettel, historiche Bildpostkarten ...

Aus Corona-Gründen bitte ich um eine Voranmeldung per Mail.

Da die nationalen Sammlerverbände inaktiv und wie gelähmt sind, müssen halt die Ortsvereine weiterhin informieren.

Viele Grüsse,

Johannes Hoffner
 
drmoeller_neuss Am: 15.09.2020 13:16:36 Gelesen: 2350# 2 @  
Gibt es eine Aufzeichnung der Veranstaltung oder kann das Präsentationsmaterial verteilt werden?

Auslandsreisen sind momentan nicht unbedingt angebracht, und das Corona-Problem ist kritischer als das Folien-Problem.
 
bovi11 Am: 15.09.2020 13:56:50 Gelesen: 2335# 3 @  
@ johanneshoffner [#1]

Nimmt die Firma Lindner auch teil?

Dieter
 
johanneshoffner Am: 15.09.2020 20:02:15 Gelesen: 2293# 4 @  
@ drmoeller-Neuss

Ich werde auf der homepage alle relevanten Unterlagen ablegen.

Vieles findet man jetzt schon auf unserer Homepage: [1], [2]

Die Idee eine Diskussion per zoom zu durchzuführen und aufzunehmen wäre der nächste Schritt. Vielleicht wäre das ja etwas für die nächste BDPh Vortragsreihe.

Ich wäre bereit dazu, wenn das Ziel eine gesittete Informationsveranstaltung wird und die Hitzköpfe draussen bleiben.

Ich aber nicht sicher ob es nicht sehr emotional werden würde, dann wäre ich nicht mehr bereit dazu.

@ bovi11

Die Firma Lindner ist nicht explizit eingeladen, aber herzlich willkommen, sofern der oder die Firmenvertreter/in die Coronaregeln einhalten.

[1] http://www.briefmarken-bl.ch/downloads/Aufbewahrung.pdf
[2] http://www.briefmarken-bl.ch/eigene-artikel/eigene-artikel/aufbewahrung-von-briefmarken-/index.html
 
Lars Boettger Am: 16.09.2020 08:04:11 Gelesen: 2239# 5 @  
@ johanneshoffner [#4]

Hallo Johannes,

meine bisherigen Erfahrungen mit "Zoom" sind sehr positiv. Ich habe in den letzten Monaten an etwa 30 philatelistischen Vorträgen teilgenommen. Da habe ich bisher noch nie irgendwelche Störenfriede wahrgenommen. Briefmarkensammler sind recht gesittet. Während man z.B. in einem Forum recht anonym ist, wird bei Zoom in der Regel die Kamera eingeschaltet und man kann sehen, wie der Teilnehmer aussieht.

Beste Grüße!

Lars
 
Altsax Am: 16.09.2020 11:17:48 Gelesen: 2204# 6 @  
@ Lars Boettger [#5]

Notfalls könnte der Administrator auch jemanden "hinauswerfen" oder mindestens den Ton abschalten!
 
johanneshoffner Am: 17.09.2020 14:57:26 Gelesen: 2135# 7 @  
@ Lars Böttger

Vielleicht könnte man das Thema bei den BDPh Vorträgen im Herbst behandeln. Ich wäre parat.

Was hältst Du davon?
 
Lars Boettger Am: 17.09.2020 15:54:27 Gelesen: 2115# 8 @  
@ johanneshoffner [#7]

Schlage es doch Eric vor!

Beste Grüße!

Lars
 
johanneshoffner Am: 29.09.2020 12:49:48 Gelesen: 2004# 9 @  
Gerne möchte ich nochmals auf die Monatsversammlung am 12.10.2020 um 19.30 im Restaurant Kaserne in Liestal hinweisen.

Hier noch ein Beispiel aus meiner Sammlung. Es ist schade, dass dieser schöne Brief mit dem Hufeisenstempel nun wertlost ist.
Das ehemals gute Stück war ca. 12 Jahre lange in einem Album in Lindner Hart-PVC Folien aufbewahrt.

An diesem Abend werden auch Aufbewahrungssysteme der Firmen Secol, Archivbox-Schröder, Prinz... vorgestellt.

Wer mag, kann seine Folien testen lassen, ob sie aus PVC bestehen.

Aus Corona-Gründen bitte ich um eine Anmeldung per Mail.


 
Peter Feuser Am: 29.09.2020 16:24:48 Gelesen: 1960# 10 @  
@ johannes

Ich wünsche Dir viel Erfolg. Nach mir vorliegenden Berichten von Ortsvereinsmitgliedern ist das Thema oftmals anderen Mitgliedern peinlich und lästig, insbesondere dann, wenn sie selber Schäden durch die Hart-PVC-Folien erlitten haben und dies lieber verdrängen.

Wie wichtig das Hochhalten des Themas aber ist, zeigt erneut die aktuelle David Feldman-Auktion, in der ein weiterer Teil einer äußerst hochwertigen Mauritius-Kollektion versteigert wird. Der größte Teil der orangefarbigen Marken hat schwere Bleisulfidschäden, es sind Lose im sehr hohen Handelswert betroffen, von dem ideellen Verlust ganz zu schweigen. Bereits bei der ersten Mauritius-Auktion kamen einem die Tränen in die Augen! Man muss leider aufgrund des typischen Schadensbildes annehmen, dass die Sammlung über Jahre in Blattschutzfolien aus Hart-PVC untergebracht war. Auch ist vielfach kaum noch etwas vom Druckbild der Marken zu erkennen. Ich vermute, dass hier gescheiterte chemische Reparaturversuche der Bleisulfidschäden den weitgehenden Verlust der Druckfarbe verursacht haben.

Der BDPh ignoriert seit 20 Jahren meinen Vorschlag, die Ausstellungsordnung so zu ändern, dass sie die Unterbringung von Ausstellungsblättern unter Blattschutzfolien aus Hart-PVC ausschließt.

Meine achtzigseitige Broschüre zur Problematik kann weiterhin gratis und franco (Porto bezahlt Richard) bestellt werden:

https://www.philaseiten.de/philabuch/show/303
 
modirawatleng Am: 29.09.2020 18:30:46 Gelesen: 1936# 11 @  
@ johanneshoffner [#9]

Der zweite Teil der Schande ist, dass dazu im Michel-Katalog steht:

"Vorsicht! Die Farben der MiNr. 15 neigen zu Farbänderungen (bis braunschwarz)."

Wenn ich fast 90 € für einen Katalog zahle, auf dem vorne "neutral" steht, dann würde ich mir an dieser Stelle doch einen Hinweis auf Hart PVC-Folien wünschen. Aber offensichtlich sind Zubehörherstellerinteressen wichtiger.

modirawatleng
 
marc123 Am: 30.09.2020 18:21:45 Gelesen: 1860# 12 @  
@ Peter Feuser [#10]

Ich habe den Katalog auch durchgeblättert. In den Beschreibungen habe ich nichts über Verfärbungen gelesen, außer ich habe etwas übersehen. Der Kontrast im Katalog zwischen orange und braun sticht mir sofort ins Auge. Beim Ausrufpreis scheint es auch keine Rolle zu spielen ob die Farbe nun braun oder orange ist. Ich habe im Allgemeinen das Gefühl dass das Thema bei Auktionshäusern aber auch bei Prüfern noch nicht angekommen ist. Zu oft lese ich die in meinen Augen verharmlosende Begriffe wie leichte Verfärbung oder leichte Patina, oft noch mit der Ergänzung, für eine so alte Marke ist das normal.

Dabei ist für mich der Begriff Patina sogar etwas positives. Bei Feuersteingeräten in der Archäologie oder bei Antiquitäten ist sie sogar beliebt. Aber bei Briefmarken? Da sehe ich es als Schaden, der mich persönlich mehr stört als ein Zahnfehler oder ein Bug - das ist aber vielleicht nur meine Meinung.

Ich denke dass wir Sammler uns öfter bei Auktionshäusern oder Prüfern beschweren sollen wenn wir einen Brief oder Marke ersteigern, damit dieser Schaden in den Katalogen und den Attesten erwähnt wird.

@ johanneshoffner [#1]

Ich kann nur viel Erfolg und viele Teilnehmer in der Monatsversammlung wünschen.

Liebe Grüße
Marc
 
Peter Feuser Am: 01.10.2020 09:41:54 Gelesen: 1786# 13 @  
@ marc

Der Verlust an hochwertigstem philatelistischem Kulturgut ist beim Gebiet Mauritius ganz erschreckend:

U.a. gelangten unzählige Raritäten des Gebietes nach der Versteigerung der weltberühmten Mauritiussammlung von Hiroyki Kanai (auch bei David Feldman, 1993), in der sich die Marken, Einheiten und Briefe noch in einem einwandfreien farblichen Zustand befanden, unter Hart-PVC-Blattschutzfolien. Im Katalog der Kanai-Sammlung befinden sich hunderte bleisulfidgefährdete orangefarbige Marken, kaum eine davon ist geschädigt. Diese Sammlung kam mit Sicherheit niemals mit Hart-PVC-Folien in Berührung.

Der berühmte Sechserblock 1 P. orange (Schätzpreis SFr. 80.000,-) der ersten Auflage wurde 1993 in äußerst farbfrischem Zustand angeboten, er hatte so fast 150 Jahre in den verschiedensten Behältnissen und Klimazonen unbeschadet überstanden. Bei Hind wurde er als "superb and rare", bei Burrus als "remarkably fine condition" beschrieben. Der äußerst beklagenswerte Zustand dieser Weltrarität war bei der letzten Mauritiusauktion von David Feldman zu besichtigen, ich kann das "vorher" und "nachher" hier nicht einstellen mangels technischer Voraussetzungen. Unzählige weitere Lose der Kanay-Auktion haben das gleiche Schicksal erlitten. Alleine in der jetzt in Genf zur Versteigerung gelangten Mauritius-Sammlung sind Lose im Handelswert von einigen hunderttausend Euro durch Bleisulfideinfluss zu Schaden gekommen.

Das m.E. kriminelle Handeln einiger weniger Zubehörhersteller hat bislang zu keinen nennenswerten Konsequenzen geführt. Den Verbänden und den meisten Sammlern und Händlern ist das Thema lästig. Meine Broschüre zur Problematik ist im April erschienen. Es gibt nach einem halben Jahr keinerlei offizielle Stellungnahmen der Zubehörhersteller und der Verbände. Insbesondere das Verhalten der verschiedenen BDPh-Vorstände der letzten 20 Jahre, der Stiftung und auch von MICHEL ist eine totale Katastrophe und Schande. Jeder halbwegs kultivierte Philatelist sollte sich mit Grausen abwenden.
 
marc123 Am: 01.10.2020 15:33:24 Gelesen: 1734# 14 @  
@ Peter Feuser [#13]

Danke für die ausführliche Antwort.

Für die Mitleser die die erwähnten Qualitätsunterschiede des Sechserblocks nicht kennen, verweise ich im Thema "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" ab Beitrag 668. [1] Im Beitrag 670 sieht man den Zustand von 1993, der Link im Beitrag 671 zum Zustand von 2020 funktioniert auch noch.

Liebe Grüße
Marc

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1705#newmsg
 
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