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Thema: Deutsches Reich Ganzsachen Aufdruck Fälschungen
Morenga Am: 25.02.2021 13:09:34 Gelesen: 3060# 1 @  
Kann jemand sagen, um welche GA es sich da handelt und wo sie verwendet wurde? Ich finde nichts darüber und ungewöhnlich ist es wie ich finde, dass ein niedrigerer Wert aufgestempelt wurde. Normalerweise ist das doch umgekehrt?

Kann bitte jemand helfen?

Im voraus vielen Dank und bleibt gesund!

Elisabeth


 
GSFreak Am: 25.02.2021 16:29:29 Gelesen: 3030# 2 @  
Hallo Elisabeth,

der Aufdruck ist ein Fantasieprodukt, die "Urkarte" eine Frage-/Antwortkarte Deutsches Reich P 303.

Beste Grüße
Ulrich
 
Morenga Am: 27.02.2021 20:49:01 Gelesen: 2940# 3 @  
Vielen Dank Ulrich,

ich bin bei meiner Informationssuche auf eine ältere Ausgabe eines Kataloges gestoßen. Michel Ganzsachen Katalog. Dort fand ich folgendes was ich mal als Bild anhänge.

Könnte es sich nicht auch um eine Aufbrauchsausgabe der Amerikanischen Zone handeln? Zumindest ist dort eine GA mit Kopfbild Hitler und Wertaufdruck 6 Rpf erwähnt.



beste Grüße Elisabeth
 
Martin de Matin Am: 27.02.2021 23:03:18 Gelesen: 2916# 4 @  
@ Morenga [#3]

Bei der gezeigten Katalogseite handelt es sich um die Aufbrauchausgaben der französische Zone. Bei allen Aufbrauchausgaben, egal welcher Zone ist das Portrait immer geschwärzt worden und nicht einfach mit einer neuen Wertbezeichnung versehen, und die neue Wertangabe in einem Kasten (verschiedene Formen) befindet sich neben dem geschwärzten Portrait.

Gruss
Martin
 
GSFreak Am: 28.02.2021 01:00:16 Gelesen: 2893# 5 @  
@ Martin de Matin [#4]

Hallo Martin,

die von Elisabeth in [#3] gezeigte Seite betrifft die Amerikanische Zone, steht ja auch oben in der Überschrift. Beschrieben sind dort auf dieser Seite Aufbrauchausgaben der RPD Karlsruhe. Als Beispiel ist im Folgenden eine ungebrauchte P C625III wiedergegeben.




@ Morenga [#3]

Hallo Elisabeth,

super, dass Du Dich schon selbst im Ganzsachenkatalog auf Informationssuche begeben hast. Aber Du wirst die Karte von [#1] dort nicht finden.

Beste Grüße
Ulrich
 
Martin de Matin Am: 28.02.2021 08:35:45 Gelesen: 2859# 6 @  
@ GSFreak [#5]

Ich habe zu späteren Zeit nicht so genau geachtet und habe nur auf die Buchstabenkombination "PC" bei der Katalognummer geachtet. Aber trotzdem ist das Portrait in allen Zonen geschwärzt worden und nicht nur mit einer neuen Wertangabe versehen worden.

Gruss
Martin
 
Morenga Am: 28.02.2021 10:00:22 Gelesen: 2849# 7 @  
Vielen Dank an Alle und vielen Dank für das Beispiel. Eine Aufbrauchkarte muss also in jedem Fall geschwärzt sein.

Wünsche Allen einen schönen sonnigen Sonntag.

Gruß Elisabeth
 
GSFreak Am: 10.05.2021 13:24:58 Gelesen: 2588# 8 @  
Über die Aufbrauchausgabe der Französischen Zone mit dem Wertaufdruck B (OPD Freiburg) habe ich auf Grundlage von über 750 Karten einen 23-seitigen Beitrag im Rundbrief 92 (Februar 2020) der ArGe Deutsche Notmaßnahmen ab 1945 e.V. [1] verfasst. Der Schwerpunkt galt den Aufdruckunterschieden. Ich habe 27 Druckplatten herausgefunden.

Die Überdeckung des Hindenburg- oder Hitler-Wertstempels erfolgte generell mit 8 auf Abstand gesetzten gleichen Balken mit den Abmessungen 18 mm x 2 mm. Diese 18 mm sind eine genormte Länge im Bleisatz und entsprechen 4 Cicero. Die Gesamthöhe der Wertstempelüberdeckung ist rd. 22,5 mm, sodass der Abstand der einzelnen Balken untereinander rd. 0,9 mm beträgt. Manche Sammler sprechen von "Hitler hinter Gittern". Die erste Abbildung zeigt den normalen Aufdruck:



Nun kenne ich 6 Karten (alle mit Hindenburg-Wertstempel), bei denen die beiden unteren Balken kaum einen Abstand aufweisen. Dafür ist der Abstand zwischen dem zweiten und dem dritten Balken auffällig groß. Vier Karten befinden sich in meiner Sammlung und sind nachstehend gezeigt. Zwei weitere ungebrauchte Karten hatte ich vor vielen Jahren bei einer Delcampe-Auktion entdeckt und deren Scans in meinem Archiv als mögliche Aufdruck-Fälschung abgelegt.



Die drei gebrauchten Karten wurden am 05.07.1947 als Einschreiben von Koblenz aus verschickt, da waren die Ganzsachen mit dem Wertaufdruck B bereits ungültig. Daher wurden auch die erforderlichen 72 Pf. (12 für die Fernpostkarte und 60 Pf. als Einschreibgebühr) mit Briefmarken abgedeckt. Stempel und Einschreibzettel sind echt, die Karte nach Gießen hat einen Ankunftstempel, die beiden Karten nach Freiburg nicht. Allerdings ist bekannt, dass in Freiburg zu der Zeit häufig kein Ankunftstempel abgeschlagen wurde. Es kann sich somit um keine Aufdruck-Fälschung nach 1947 handeln.





Da bislang nur ungebrauchte Karten sowie die Verwendung als Postkartenformblatt (eben die drei R-Karten) bekannt sind sowie insgesamt der Druck auch sehr unsauber ist, dürfte es sich um eine Produktion von unbefugter Seite handeln. Bspw. ein Mitarbeiter der Druckerei hat Hindenburgkarten aus eigenem Bestand mitgebracht und diese mit der Abweichung gefertigt. Letztlich hat man sich offenbar nicht getraut, die Karten mit dieser Abweichung im Gültigkeitszeitraum in den Postverkehr einzubringen.

Hat jemand aus der Leserschaft weitere Karten mit dieser markanten Aufdruckabweichung, immerhin muss es ja offenbar noch mindestens eine weitere mit dem R-Zettel Nr. 220 geben?

Beste Grüße
Ulrich

[1] http://www.deunot.de
 
bernhard Am: 01.11.2021 16:36:38 Gelesen: 2063# 9 @  
@ GSFreak [#2]

der Aufdruck ist ein Fantasieprodukt, die "Urkarte" eine Frage-/Antwortkarte Deutsches Reich P 303.

Hallo Ulrich,

die Bezeichnung als "Fantasieprodukt" finde ich zu hart und ohne realen Hintergrund!

Meine Einschätzung: Der Stempelaufdruck ist, speziell auf einer ungebrauchten Ganzsache, vermutlich nicht prüfbar. Es ist nicht auszuschließen, dass der Stempelaufdruck von unbefugter Seite nachträglich erfolgte, um die Ganzsache aufzuwerten/ interessanter zu machen. Der Stempelaufdruck könnte durchaus originär sein.

Ähnliche Stempelaufdrucke "6 Rpf" sind ja auch von anderen Postämtern ab März 1945 bekannt, siehe z.B. ArGe LOKNOT RB 71 S.30-33.

Die Vorgänge im März 1945 sind relativ unbekannt, selten und möglicherweise in der Breite noch unerforscht.

Viele Grüße,
Bernhard
 
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