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Thema: **** (?) (1) Stempel "Ersttag" = wie "FDC" ?
franzi2005 Am: 16.05.2021 23:01:55 Gelesen: 2601# 1 @  
Stempel "Ersttag" = wie "FDC" ?

Beim "Aufräumen" fällt mir dieses Albumblatt "Saarland" in die Hände. Die Marken sind am 1.1.57 in Saarbrücken 2 mit Ersttagsstempel gestempelt worden. Daraus ergibt sich meine Frage, da es sich offensichtlich um einen Gefälligkeitsstempel handelt, ob das wirklich ein Ersttagsstempel handelt. Denn m. E. hat am Neujahrstag 1957 kein Mitarbeiter gearbeitet. Er ist also am Folgetag oder später abgestempelt worden. Meine Frage, kann das noch ein "Ersttagsstempel" sein ?Und die 2. Frage ist, ist ein Ersttagsstempel einem "FDC" gleichzusetzten ?
In den mir vorliegenden "Michel - Deutschland Spezial" finde ich keine Erklärung. Da ich weiß, hier sind die Experten, bitte ich um kurze Info.

Schon jetzt "Vielen Dank".
Horst


 
Vernian Am: 17.05.2021 01:27:36 Gelesen: 2574# 2 @  
Hallo,

a) also wenn es sich nicht um einen Falschstempel handelt, dann hat hier tatsächlich ein Postler nicht nur eine Gefälligkeitsstempelung gemacht, sondern dazu auch noch mit falschem Datum. Denn die Marken sind erst am 2. November / 5. Dezember und 20. Dezember 1957 erschienen. Philatelistisch ist das also, sofern echt, lediglich eine Kuriosität, für die kaum jemand etwas zahlen dürfte.

b) Zu der Frage: Briefauschnitte wie hier oder irgendwelche Gedenkblätter mit Marken und Ersttagsstempeln sind so sicher nicht FDC's gleich zu setzen. Was laut Michel ein FDC ist, ist dort erklärt, und lautet, dass ein Brief (ggf. auch noch eine Postkarte), die am Ausgabetag gestempelt wurde, ein Ersttagsbrief (Beleg) ist, dies kann auch mittels eines ganz normalen Post(tages)stempel erfolgt sein und muss nicht zwingend ein Ersttagsstempel sein. Trotzdem dürften viele Sammler von Ersttagsbelegen diese mit entsprechendem Ersttags(sonder)stempel bevorzugen.

Vernian
 
LK Am: 17.05.2021 01:40:46 Gelesen: 2570# 3 @  
@ Vernian [#2]

Denn die Marken sind erst am 2. November / 5. Dezember und 20. Dezember 1957 erschienen. Philatelistisch ist das also, sofern echt, lediglich eine Kuriosität, für die kaum jemand etwas zahlen dürfte.

Ich wollte schon vollkommener Quatsch schreiben, aber gut jeder macht Fehler.

Alle abgebildeten Marken wurden am 1.1.1957 ausgegeben.

Kein FDC.

Beste Grüße
 
Christoph 1 Am: 17.05.2021 08:42:08 Gelesen: 2502# 4 @  
@ Vernian [#2]

Hallo Vernian,

da hast Du etwas verwechselt (nämlich Mi-Nr. 380ff mit Mi-Nr. 409 ff).
Die gezeigten Marken sind tatsächlich alle am 1.1.57 verausgabt worden, das war nämlich der Tag, an dem das Saarland ein deutsches Bundesland wurde.
Die gezeigten Heuß-Marken ohne Wertangabe FR hatten eine extrem kurze Verwendungszeit, da bereits im November 1957 die Heuß-II erschien und die Gültigkeit von Heuß I bereits Ende Juni 1958 erloschen ist. Deshalb gibt es eine Menge Falschstempel. Ob genau dieser gezeigte nun echt oder falsch ist, kann nur ein Prüfer feststellen.

Jedenfalls, wie schon geschrieben, sind das streng nach Michel keine FDC.

Gruß
Christoph
 
Vernian Am: 17.05.2021 10:52:49 Gelesen: 2460# 5 @  
@ LK [#3]
@ Christoph 1 [#4]

Autsch ... ja ok, irren ist menschlich, da habe ich mich wohl mit der Ausgabe versehen. Sollte mal meine Lesebrille putzen. Entschuldigung für die angestiftete Verwirrung.

Also zwar (sofern echt) eine korrekte Ersttagsstempelung, da aber keine ganzen Belege = keine FDC wie schon ausgeführt.

Best

V.
 
opti53 Am: 17.05.2021 13:34:44 Gelesen: 2418# 6 @  
Hallo,

auch wenn das keine Ersttagsbriefe sind, stellt sich mir die Frage, wie so etwas zu bewerten ist. Ich gehe eigentlich davon aus, dass der Wert etwas höher als eine normal gestempelte Marke sein könnte und vielleicht etwas niedriger, als ein echter FDC. Gibt es da Erkenntnisse?

Viele Grüße,

Thomas
 
nagel.d Am: 17.05.2021 15:34:51 Gelesen: 2364# 7 @  
Frage sind es Umschläge oder kleine Kärtchen auf denen der Stempel abgeschlagen worden ist? Ersttagsumschläge müssen nicht unbedingt von der Post hergestellt sein, oft sind diese auch von Privaten hergestellte Umschläge und müssen nicht unbedingt einen colorierten Zudruck haben.
 
TeeKay Am: 18.05.2021 02:25:43 Gelesen: 2260# 8 @  
Warum auch immer, werden für Briefmarken auf Papierunterlage mit Ersttagsstempel deutlich höhere Preise bezahlt als nur für die Briefmarke mit Ersttagsstempel, selbst wenn die Papierunterlage lediglich ein nicht beförderter Briefumschlag ist. Ja, ist nach Definition ein FDC. Aber unterscheidet sich in meinen Augen kein bisschen von einer losen Marke mit Ersttagsstempel.

Konkretes Beispiel: Berlin 68-70. Auf nicht beförderter Papierunterlage mit Versandstellenstempel: 16.000 Euro. Mit meiner Meinung nach schönerem Ersttags-Vollstempel eines lokalen Postamts als Einzelmarken: 1.800 Euro. Bei anderen Marken in gleicher Konstellation lag zwischen nicht befördertem FDC und Einzelmarke etwa Faktor 3.
 
Quincy Am: 18.05.2021 10:31:44 Gelesen: 2216# 9 @  
Solche Stempelvarietäten sind generell mit Katalognotierungen kaum zu fassen, geschweige denn preislich zu taxieren. Der Preis wird zwischen Verkäufer und Käufer frei verhandelt, je nachdem, wie die (Ver-)kauf(s)interessen der Handelsparteien aussehen.

@ TeeKay [#8]

Berlin 68-70 ist ein gutes Beispiel. Ich habe schon an anderer Stelle [1] dieses Forums einen echt gelaufenen und geprüften Beleg mit diesen Marken gezeigt, den ich vor einigen Jahren bei einer Auktion in Dublin zum Schnäppchenpreis ersteigerte, da sich dort sonst niemand für die Philatelie Berlins interessierte. Ein FDC ist es zwar nicht, aber ein echt gelaufener Beleg mit dem legendären, aber nicht optimal abgeschlagenen Luftbrückenstempel. Jetzt kann man darüber philosophieren, welchen Preis dieser Beleg gegenüber einem nicht gelaufenen Beleg mit Ersttagsstempel (Stichwort 'philatelistisches Machwerk') in einer Auktion bringen könnte.

Was ich jetzt nicht mit in Betracht gezogen habe, ist das Thema 'portogerechte Frankatur'. Das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte.

Gruß
Hans-Jürgen

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/248390
 
franzi2005 Am: 20.05.2021 17:33:10 Gelesen: 2102# 10 @  
Dank an alle. Sehe jetzt klarer.

Viele Grüße
Horst
-franzi2005-
 
Lars Boettger Am: 20.05.2021 18:20:07 Gelesen: 2079# 11 @  
@ franzi2005 [#1]

Die Marken sind am 1.1.57 in Saarbrücken 2 mit Ersttagsstempel gestempelt worden. Daraus ergibt sich meine Frage, da es sich offensichtlich um einen Gefälligkeitsstempel handelt, ob das wirklich ein Ersttagsstempel handelt. Denn m. E. hat am Neujahrstag 1957 kein Mitarbeiter gearbeitet.


Der Stempel ist ein Gefälligkeitsstempel. Aber ich würde schon davon ausgehen, dass am Neujahrstag 1957 Postbeamte tätig waren, um die eingegangene Post zu sortieren und weiter zu spedieren. Die Schalter waren vielleicht für das Publikum geschlossen, aber selbst das musste nicht unbedingt sein. An Sonn- und Feiertagen gab es in großen Städten einen eingeschränkten Schalterdienst.

Beste Grüße!

Lars
 
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