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Thema: Brandenburg Poststellenstempel
Cantus Am: 29.07.2021 23:05:12 Gelesen: 791# 1 @  
Als ich vor rund 235 Jahren aus Berlin hinaus ins östliche Brandenburg gezogen bin und zusammen mit meiner Frau das als eine endgültige Wohnsitznahme betrachtet habe, auch wenn unsere Arbeitsplätze damals immer noch in Berlin oder dicht am Rand von Berlin lagen, so war es doch eine große Umstellung, weg von der Stadt mit ihren vielfältigen Angeboten, die uns so selbstverständlich schienen, und da ankommen, wo nur zwei Mal am Tag der Schulbus hält. Vieles war uns völlig fremd und auch die gesamte Landschaft um uns herum.

Ich war schon immer ein Mensch, der wissen wollte, was hinter der nächsten Kurve oder hinter der nächsten Hügelkette liegt und so haben wir in den ersten rund zehn Jahren in verschiedenen Urlauben versucht, so viel wie möglich von unserer neuen Wahlheimat kennenzulernen. Das hat ganz gut funktioniert, so dass wir uns bald besser im Lande auskannten als die Alteingesessenen.



Als dann meine Beine nicht mehr so recht wollten und gleichzeitig bei den Philaseiten immer mehr Sammler Poststellenstempel zeigten, habe ich begonnen, von möglichst jedem Dorf aus dem Land Brandenburg einen Beleg mit dem jeweiligen Ortsstempel zusammenzutragen. Mit zunehmender Dauer wurde und wird das immer schwieriger, denn es gibt immer weniger Händler und auch immer weniger Sammler, aber trotzdem bin ich noch lange nicht so weit, dass ich diese Sammlung mangels neuen Materials schließen müsste.

Viele Belege in meiner Sammlung rufen Erinnerungen hervor und so hat dann jeder etwas davon, die Philastempel-Datenbank bekommt neue Stempelabbildungen, denn alles, was ich hier zeige, wird selbstverständlich auch hochgeladen, wenn der Stempel nur gut genug abgebildet ist, und ich selber kann mich der Erinnerung an viele Reisen und Entdeckungstouren hingeben.

Ich bin fleißig am scannen, aber da ich so viele verschiedene Themen bedienen möchte, geht das alles nicht so schnell wie eigentlich von mir gewünscht. So, wie ich früher Landpoststempel/Poststellenstempel quer durch Deutschland gezeigt habe, so möchte ich das heute aus Zeitgründen mehr auf Niedersachsen und Brandenburg beschränken. Vielleicht regt das auch den Einen oder Anderen an, sich selber einmal persönlich ein Bild von Brandenburger Landschaften, Städten und Dörfern zu machen und dabei nicht nur die Modethemen wie Potsdam, Lausitz oder Spreewald anzufahren.

Ich habe als Start drei beliebige Stempel ausgewählt und werde später ähnlich mit anderen Belegen fortfahren. So seht ihr zuerst einen Brief, der am 14.5.1931 von Zülichendorf über Luckenwalde nach Berlin gelaufen ist. Zülichendorf ist seit dem 6.12.1993 ein Ortsteil der Gemeinde Nuthe-Urstromtal im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg und hat heute etwa 270 Einwohner [1].




Die Suche nach Stempeln und entsprechenden Belegen hat auch immer wieder solche Orte ins Bewusstsein gerückt, die es schon lange nicht mehr gibt; das trifft u.a. auf Groß Partwitz zu.

Groß Partwitz, sorbisch Parcow, war ein Dorf mit etwa 400 Einwohnern im Lausitzer Urstromtal in der nördlichen Oberlausitz im Gebiet der heutigen Gemeinde Elsterheide. Groß Partwitz lag östlich der Stadt Senftenberg und nordwestlich von Hoyerswerda, nur wenige Kilometer nordwestlich von Klein Partwitz.

Anfang des 20. Jahrhunderts geriet Groß Partwitz in den Bereich des Kohlenfeldererwerbs der Ilse Bergbau AG, dem späteren Tagebau Scado. Die endgültige Devastierung erfolgte in den Jahren 1969 bis 1970 [2].

Dazu zeige ich eine Postkarte, die am 19.2.1931 von Groß Partwitz über Spremberg nach Leipzig gelaufen ist.




Zum Schluss für heute einen Stempel von Lütte. Das Dorf Lütte ist seit dem 31.12.2002 ein Ortsteil der Kreisstadt Bad Belzig im Brandenburger Landkreis Potsdam-Mittelmark am Rand des Trappenschutzgebietes Belziger Landschaftswiesen [3].

Lütte befindet sich zwischen dem Großtrappen-Schutzgebiet in den Belziger Landschaftswiesen und den Wäldern des Flämingrückens. Es gibt viele Wege zum Wandern, schöne Aussichten zum Genießen und aufregende Möglichkeiten für Fahrradtouren. Der Galgenberg kann eine tiefgründige Geschichte über die Lütter Bauern erzählen. Den Galgenberg passiert, wer von Lütte sich zum benachbarten Dippmannsdorfer Paradies aufmacht. Auch der Lütter Bach birgt eine Besonderheit, unweit von Lütte entspringend, verschwindet er im Sandboden und so gilt es nach dem "Verlorenen Wasser" zu suchen.

Die Kirche in klassizistischer Bauart aus der Schinkelschule prägt das Dorfbild. Sie liegt an der Straße "Am Lütter Bach", der durch seine Obstbäume am Bachlauf dem Dorf einen idyllischen Charakter gibt [4].

Dazu habe ich einen Brief, der am 12.4.1934 von Lütte über Belzig nach Berlin gelaufen ist.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%BClichendorf
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9F_Partwitz
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCtte_(Bad_Belzig)
[4] https://www.bad-belzig.de/seite/369767/kurzportrait-l%C3%BCtte.html
 
Cantus Am: 28.08.2021 23:11:09 Gelesen: 667# 2 @  
Kiekebusch, niedersorbisch Kibuš, ist ein Ortsteil der kreisfreien Stadt Cottbus in Brandenburg. Bis zum 26. Oktober 2003 war Kiekebusch eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße [1].



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kiekebusch_(Cottbus)
 
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