Ich habe da mal eine Frage an die Gemeinde, die warscheinlich wieder die Gemüter aufheizt und spaltet. :)

Wenn ich Teil- oder Restsammlungen bekomme, suche ich mir immer die sauber rundgestempelten Bedarfs - Sahnestückchen (Gefälligkeitsstempel nehm ich auch, bei einigen Wohlfahrtsmarken von Westdeutschland ist es äußerst schwer, aus dem Bedarf gut gestempelte Blauwerte zu finden) raus für meine Sammlung, der Rest kommt in den Dublettenbestand.

Mein Hauptinteresse ist die Zeit von 1930-1970 aus allen Teilen und Gebieten Deutschlands, die es in der Zeit gab.

Je nach Wert und Seltenheit der Marken kommen in den Dublettenbestand nur welche die auch zumindest einen Rundstempel haben. Marken mit verschmierten Stempeln, Wellenstempeln oder Werbeklischeestempel von Stempelmaschinen habe ich bisher immer in den Papierkorb geworfen, weil ich der Meinung bin, ab 1955 ist alles mehr oder weniger Massenware und davon gibt es echt noch genug Material.

Blauwerte oder Marken mit höherem Michelwert hebe ich trotzdem auf, aber auch alles ältere (billiges und Massenware wie z.B. Dauerserienstandardwerte) vor 1955 was vielleicht 1-5 Euro an Michel hat, ist bisher immer weggeflogen, weil ich einfach der Meinung bin, das nicht immer wieder solche Marken in Umlauf kommen sollten, sondern das halt nur die gut gestempelten im Umlauf bleiben sollten.

Als ich das jetzt bei zwei Bekannten erwähnt habe, die auch Briefmarken sammeln, meinte der eine, ich soll sie ihm geben, da er einfach so billig wie möglich nur komplett werden will - für geschenkt nimmt er dann auch Wellen, Werbestempel oder auch Marken mit Gummischäden oder ohne Gummi und mit Beschädigungen. Bei dieser Variante bleiben schlechte Marken wieder im Umlauf - aber weil es halt ein langjähriger Bekannter ist, gebe ich sie ihm jetzt.

Ein anderer Bekannter meinte, das er die Marken mit Wellen und Werbestempelklischees immer noch gut verkaufen könnte für 20% - jetzt bin ich halt stutzig geworden, das es wohl einige Sammler gibt, die wohl auch auf solche Marken sammeln.

Jetzt bin ich mal auf die Antworten gespannt.
 

@ achim11-76 [#1]

Hallo,

wenn es um die Michel Nr. 451 von 1964 geht, nehme ich geschenkt alles. Und wenn der Preis stimmt, kaufe ich auch alles.

Ich habe hier für mich und meine Sammlung die Philosophie: Je mehr desto besser.

Grüße
Winfried
 

Ich kaufe auch alles, wenn der Preis stimmt, und da nimmt man auch Mängelexemplare in kauf.

Welche ist die 451 von 1964? Habe jetzt gerade nicht den Katalog zur Hand.

Wo es bei mir auch immer aushakt, und ich auch jede noch so schlechte Qualität nehme, ist der Beethovenblock und Einzelmarken.
 

weil ich einfach der Meinung bin, das nicht immer wieder solche Marken in Umlauf kommen sollten, sondern das halt nur die gut gestempelten im Umlauf bleiben sollten.

Diese Entscheidung bleibt dir unbenommen. Ich möchte dich trotzdem fragen: Wieso bestimmst du über die Köpfe anderer hinweg, was diese sammeln sollen? Mit deiner Entscheidung unterstellst du, dass ALLE Sammler (dieses Gebietes) ausschliesslich an Marken mit guten Stempeln interessiert sind und andere Kriterien völlig irrelevant sind.

Bei mir kommen solche Stücke in die Kiloware. Es gibt genug Sammler von Abarten, die sich dafür interressieren, und Kinder, für die zuerst einmal das Erfolgserlebnis wichtig ist, fehlende Marken überhaupt zu finden.

Gruß
Uli
 

Hallo Uli,

es ist mein Eigentum in dem Moment, ich kann damit machen was ich will. :)

Wenn es mit Spass macht und ich es mir leisten kann, dann kann ich auch mit postfrischen 70ern aus dem Posthornsatz eine Wand tapezieren.

Deshalb ja auch die Frage an die Gruppe. Ich habe mich immer geärgert, wenn ich fehlende Marken dann zwar gefunden habe, aber halt dann mit miesen Stempeln oder mit Beschädigung.

Unschöne (in meinen Augen) Stempel sind ja noch eine Sache, aber fehlende Ecken oder Einrisse - warum so etwas bewahren ?
 

Ich persönlich habe nie so richtig verstanden, warum Wellen- oder Werbestempel minderwertiger sein sollen, als Rundstempel.

Wie bei jedem Stempel kommt es natürlich darauf an, wie dieser abgeschlagen ist.

Ein Beethovenblock mit Wellenstempel dürfte zudem deutlich seltener sein, als ein solcher mit Rundstempel. Ebenso dürften Marken mit Zuschlag mit Wellenstempel deutlich seltener anzutreffen sein, als die üblichen Tages-Rundstempel.
 

@ achim11-76 [#1]

Ich habe da mal eine Frage an die Gemeinde, die warhscheinlich wieder die Gemüter aufheizt und spaltet. :)

Scheinst ja Spaß daran zu haben, diese Reaktionen zu provozieren. Naja, wer's braucht. Es gibt ja immer wieder solche "spaltenden Persönlichkeiten". Da bleibe ich lieber sachlich, denn die eigentlich gestellte Frage ist durchaus berechtigt.

Je nach Wert und Seltenheit der Marken kommen in den Dublettenbestand nur welche die auch zumindest einen Rundstempel haben. Marken mit verschmierten Stempeln, Wellenstempeln oder Werbeklischeestempel von Stempelmaschinen habe ich bisher immer in den Papierkorb geworfen

Für mich kommt es einzig und alleine darauf an, ob alle wesentlichen Angaben im Stempelkopf gut lesbar sind. Also Ortsname, Unterscheidungszeichen und Datum. Wenn das der Fall ist, sehe ich keinen Unterschied zwischen einem Handrollstempel und einem anderen Stempel. Im Gegenteil, dann sogar lieber einen Handrollstempel, denn die sind deutlich seltener. Auch ein Werbeansatz eines Maschinenstempels würde mich nicht stören, wenn der Stempelkopf ansonsten gut lesbar ist.

@ achim11-76 [#5]

Unschöne (in meinen Augen) Stempel sind ja noch eine Sache, aber fehlende Ecken oder Einrisse - warum so etwas bewahren ?

Das ist doch klar, da gibt's auch nichts zu diskutieren. Kaputte Marken mit schlechtem Stempel braucht niemand. Außer vielleicht um Abarten oder Plattenfehler zu dokumentieren. Von beschädigten Marken war aber im Ausgangsbeitrag [#1] keine Rede. Da ging es ausschließlich um die Stempelart als Kriterium.
 

Hallo an alle.

Also alles in allem bin ich der Meinung, dass beim Briefmarkensammeln jeder sammeln und behalten darf, was er legal in Besitz genommen hat. Und das, was er legal in Besitz genommen hat, darf er als Altpapier verwerten, zum Grill anzünden verwenden, oder in seine Sammlung stecken oder versuchen es weiter zu verkaufen (bei letzterem sind dann diverse Rahmenbedingungen zu beachten).

Weder bei der eigenen Meinung, noch bei der Meinung anderer muss man da im negativen Sinn kritisieren. Man darf aber auf andere Meinungen hinweisen bzw. muss diese aushalten können.

Bei der Michelnummer 451 Bund aus 1964 Olympiade Tokyo nehme und behalte ich alles, was ich zu meinen Preisvorstellungen legal erhalte. Auch Schrott, auch kaputte Marken, auch besch. Stempel. Bei andere Briefmarken sieht das anders aus, das ist aber meine Entscheidung für mich. Und da ich auch hier im Forum Aussagen finde, dass es Anderen mit anderen Marken ähnlich geht, bin ich sehr sparsam mit dem wegschmeißen. Aber, wie schon gesagt, wenn jemand anderes sein Eigentum wegschmeißt, ist das in Ordnung, selbst wenn es ein perfekter, postfrischer Bogen der 451 ist (mir wäre lieber, ich könnte den bekommen, sobald ich in mir leisten kann, aber es wäre in Ordnung).

Dieses Thema ist in sofern gut, weil es einen Platz bietet für die gelegentlich in anderen Themen aufflammenden Diskussionen, solange wir hier andere Meinungen zulassen und unsere Meinung gelassen beschreiben.

Entspannte Grüße
Winfried
 

@ Bovi11

Ich suche in der Tat noch einen Beethovenblock mit Wellenstempel - und was ich auch noch suche, ist der gleiche Block mit in der BRD nachverwendeten Kaiserzeitstempeln. Die gibt es ja teilweise noch bis in die 60er Jahre rein (die Sorte, wo die Stege der Datumsbrücke bis an den Aussenrand gehen).

Wenn jetzt ein Stempelkopf vom Wellenstempel sauber abgeschlagen ist, oder wenn am Rand etwas noch zu sehen ist von den Wellen oder dem Werbeklischee, hebe ich die meistens auch auf - ein besseres Zeichen, das sie aus dem echten Bedarf ist gibt es ja an sich nicht.

Aber gerade bei den Wohlfahrtsmarken ärgere ich mich immer, wenn nur die Wellen so richtig dicke und fett abgeschlagen sind und sonst nichts, da habe ich einige im Dublettenbestand. :(