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Thema: Altdeutschland Bayern: Belege in die Schweiz
Das Thema hat 58 Beiträge:
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Regis Am: 07.07.2023 11:21:26 Gelesen: 3541# 34 @  
Die Karte ging an einen Offizier in der Schweiz, wobei der Absender nur die schweizer Feldpostadresse kannte, nicht aber den momentanen Standort. Die schweizer Post kannte den Standort und leitete die Karte nach Frauenfeld. Soweit ist alles großartig. Mich verwundert nur die fehlende deutsche Auslandszensur. Solche Belege nimmt man unbedingt mit.

Viel weiteres Glück Regis
 
bayern klassisch Am: 07.07.2023 11:53:48 Gelesen: 3538# 35 @  
@ Regis [#34]

Hallo Regis,

vielen Dank für die Erklärung zu meiner Karte - meinst du, dass bei den netten Wünschen eine Zensur immer ersichtlich war, oder hat man das kurz gelesen (waren ja fast Kumpels in der Schweiz) und man hat sie einfach so zugestellt?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Regis Am: 07.07.2023 14:02:47 Gelesen: 3526# 36 @  
Habe nachgedacht und siehe da: Absender sind 3 Offiziere, die beim Zahlmeister die Karte abgaben. Dieser führt die Postprüfung durch. Da die Karte in das Ausland geht, kommt kein Briefstempel der Einheit drauf. Im Bund geprüfter Sendungen, hat die Post keine Veranlassung einzelne Sendungen zu überprüfen und so kommt die Karte in die Schweiz.

MfG Regis
 
bayern klassisch Am: 07.07.2023 14:06:39 Gelesen: 3524# 37 @  
@ Regis [#36]

Super nachgedacht und vielen Dank Regis.
 
DFP14-18 Am: 09.07.2023 13:40:32 Gelesen: 3379# 38 @  
@ bayern klassisch [#33]

Hallo und guten Tag,

die gezeigte Karte ist als private (normale) Postsendung verwendet worden. Es gibt keinerlei Hinweise für eine Behandlung durch die Feldpost, es handelt sich also nicht um Feldpost. Es liegt eine Auslandsfrankatur mit 10 Pfg. vor.

Zur Feldpost: Am 8.Oktober 1914 wurde ein begrenzter Feldpostverkehr mit der Schweiz zugelassen. Postkarten und Briefe bis 50 Gramm an Ehefrau, Eltern, Großeltern, Kinder und Geschwister wurden gebührenfrei befördert. Sie mussten Soldatenbriefstempel tragen und waren offen aufzuliefern. Unfrankiert eingehenden Sendungen waren als Feldpostsendungen zu behandeln. (Dies galt bis zum 23.2.1916, dann war der unmittelbare Postverkehr mit dem neutralen Ausland - Ausnahme Luxemburg - verboten.

Im vorliegenden Fall trafen die genannten Bedingungen als Verwendung duch die Feldpost nicht zu. (mit Frankatur ohne Soldatenbriefstempel in der Periode vor 24.2.1916). Deshalb fehlt auch die Markierung als "Feldpost" (handschriftlich gelegendlich auch mittel Gummistempel). Auch gibt es keinen Feldpoststempel, lediglich die beiden Ortsstempel München und Frauenfeld.

Natürlich gab es Feldpost aus Bayern in die Schweiz. Eine entsprechende Feldpostkarte zeige ich hier:



Karte geschrieben am 16.9.15 nach Zofingen / Schweiz, handschriftlich gekennzeichnet als "Feldpost" mit bayer. Frankatur 10 Pfg. Absender "Feldpostmeister Hammer"; Soldatenbriefstempel "Feldpostamt Korps Bothmer ...". Als Feldpost verwendet mit Stempel der "K.D.Feldpoststation 151, gestempelt am 22.9.15. Die Karte war unfrankiert eingeliefert worden und wurde bei der FP-Station nachfrankiert, erkenntlich an der Marke die über den SB-Stempel geklebt wurde.

Feldpost kann spannend seln!

Mit Sammlergrüßen
Uli
 
bayern klassisch Am: 09.07.2023 13:45:11 Gelesen: 3377# 39 @  
@ DFP14-18 [#38]

Hallo Uli,

danke sehr - ein feines Stück hast du da.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 09.07.2023 19:21:31 Gelesen: 3361# 40 @  
2 x 10 Pfg. Ludwig III. in unterschiedlichen Farben aus Nürnberg 23.5.1917 nach Zürich mit Ankunftsstempel. Keine Zensurvermerke erkennbar.




Schönen Sonntagabend wünscht

hajo22
 
bayern klassisch Am: 09.07.2023 19:23:34 Gelesen: 3358# 41 @  
@ hajo22 [#40]

Linke Marke Kriegsdruck, rechte Friedensdruck, sieht man auch nicht jeden Tag, Zensur hin, Zensur her.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 09.07.2023 19:30:11 Gelesen: 3356# 42 @  
@ bayern klassisch [#41]

Du hast die Besonderheit natürlich sofort erkannt. Ich hatte absichtlich nur auf die Farben hingewiesen.

Dachte mir aber schon, bayern klassisch erkennt das Besondere gleich.

Schönen Abend und weiterhin viel Freude an der Philatelie

wünscht hajo22
 
hajo22 Am: 09.07.2023 19:45:31 Gelesen: 3352# 43 @  
Und weil ich gerade den Karton mit Bayern-Briefen auf dem Tisch habe, hier noch ein interessantes Stück:

R-Nachnahme-Brief aus München über 5,50 sfr vom 4.Juli 1919 nach Zürich 7. Ankunftsstempel und Zensurvermerk (Zensor 21).

Frankatur: Viererblock der 15 Pfg. Ludwig III. (natürlich Kriegsdruck).



Und nochmals schönen Abend,

hajo22
 
hajo22 Am: 10.07.2023 16:56:03 Gelesen: 3292# 44 @  
Brief aus München vom 9.12.1919 nach Zürich. Frankiert mit 20 Pfg. Ludwig III. und 10 Pfg. Ludwig III. mit Aufdruck "Freistaat Bayern".



hajo22
 
hajo22 Am: 10.07.2023 17:17:01 Gelesen: 3289# 45 @  
R-Brief aus Augsburg vom 23.9.1919 nach Zürich, Ankunft 6.10.1919. Frankiert mit 6 Marken zu gesamt 50 Pfg. = portorichtig.



hajo22
 
Gernesammler Am: 10.07.2023 18:00:49 Gelesen: 3284# 46 @  
@ hajo22 [#45]

Hallo Stephan,

schöner Brief, mir gefällt vor allem der handschriftlich ausgefüllte R Zettel von Augsburg.

Gruß Rainer
 
wuerttemberger Am: 11.07.2023 07:13:26 Gelesen: 3225# 47 @  
@ Regis [#36]

In einem Bericht der Überwachungsstelle München vom 12. April 1915 wird von einem Sendungsaufkommen nach der Schweiz von täglich 6100 Stück berichtet. Davon wurden von 4 zuständigen Prüfern nur 500 Stück geprüft. Der Rest wurde durchgewunken.

Es wurden noch 3 weitere Prüfer für die Sendungen nach der Schweiz angefordert, die die Situation aber auch nicht wesentlich verbessern konnten.

Gruß
wuerttemberger
 
bayern klassisch Am: 23.07.2023 11:28:09 Gelesen: 2910# 48 @  
Liebe Freunde,

heute darf ich euch einen Weihnachtsbrief vorstellen, der von Fritz Buchmüller in München an "Seine Hochwohlgeboren Herrn V. Stein Director der Basler Lebens Versichergs Gesellsch(aft) Basel, Schweiz" am 24.12.1905 in München 23 mit 40 Pfg. für die 2. Gewichtsstufe frankiert aufgegeben wurde.



Ausweislich seiner Siegelseite kam er in Basel Brief-Distribution am Folgetag gegen 11 Uhr an und wurde sofort nach Basel 10, Filiale Elisabethen weitergeleitet, wo er den Brief wohl kurze Zeit später erhalten haben dürfte.

Auch wenn Viererblocks auf Auslandsbriefen nicht zu meinen Stärken bei der bayerischen Kreuzerzeit zählen, hier auf einem sehr schmucken Pfennigzeitbrief geht von ihnen etwas aus, was einen nicht kalt lässt - vlt. geht es euch auch so?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.08.2023 15:19:18 Gelesen: 2680# 49 @  
Liebe Freunde,

ich würde es nicht Postbetrug nennen, aber sicher eine grenznähere Aufgabe mit gern gesehener Portoermäßigung - dergleichen Briefe dürften nicht häufig sein und ich kann jetzt einen davon zeigen, der es "in sich" hat (einen von 58.000 Briefen an Isler).





Ein Brief unter einem Loth wurde von Herrn Carl Isler in Nürnberg am 27.8.1860 verfasst und war gerichtet an Firma Jacob Isler & Co. in Wohlen in der Schweiz. Nürnberg lag im 3. Rayon, Wohlen im 1. Rayon, womit das Porto 9 Kreuzer für Bayern (30 Rappen) und 3 Kr. für die CH (10 Rappen) betragen hätte.

Aber Isler wäre nicht Isler gewesen, wenn er dieses hohe Porto einfach so hingenommen hätte - er hat den Brief noch am selben Tag (nur mit der Bahn möglich) nach Augsburg gebracht und erst dort aufgegeben und zwar zwischen 17.00 und 18.00 Uhr. Der etwas verwackelte Augsburger Zweikreiser bestätigt dies.

Nun taxierte ihn Augsburg mit 6 Kreuzer für den 2. Rayon zur CH in blauer Kreide. In Basel malte man eine 6 für Bayern und eine 3 für die CH in typischer Rötel. Dann strich man dieses mathematisch anspruchsvolle Werk durch und notierte folgerichtig 30 Rappen für den Empfänger zu zahlen. Am Folgetag kam der Brief in Wohlen an. Fazit: 3 Kr. oder 10 Rappen Ersparnis durch einen cleveren Schweizer!

P.S. In Frankreich ging im 18. Jahrhundert, bedingt durch die in der Oberschichte weitläufig bekannte, große Cleverness der Schweizer Finanzdienstleister, folgendes geflügelte Wort um:

Wenn ein Schweizer Banquier durchs Fenster springt, springen sie am besten einfach hinterher.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.08.2023 15:21:03 Gelesen: 2679# 50 @  
Liebe Freunde,

ein portofreier Dienstbrief aus Lindau vom 23.02.1815 an den Rath der Stadt und des Cantons Schaffhausen war mit K(önigliche) D(ienst) S(ache) versehen verschickt worden, wobei er siegelseitig einen Vermerk bekam, den ich leider kaum lesen kann.

Kann es hier einer?





Liebe Grüsse von bayern kassisch
 
Gernesammler Am: 04.08.2023 15:53:00 Gelesen: 2673# 51 @  
@ bayern klassisch [#50]

Hallo Ralph,

ich kann nur soviel lesen, das sich das Polizey Comißariat Lindau an die Kanzley Direction in Schaffhausen wandte wegen einer Anzeige wenn ich richtig lese über 70 Gulden, ist aber ohne Gewähr von mir.

Beste Grüße Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.08.2023 16:00:37 Gelesen: 2672# 52 @  
@ Gernesammler [#51]

Hallo Rainer,

da kannst du schon mehr lesen, als ich. Das ist eine Sauklaue, die auch nach über 200 Jahren leider nicht lesbarer wird für mich.

Danke für deine Hilfe!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2023 20:15:54 Gelesen: 1629# 53 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Paketkarte vom 22.12.1915 von den Gebrüdern Reuther in Annaberg über ein Paket von 2,8 Kilo spediert über Hof und Lindau und Romanshorn nach Biel an die Schirmfabrik Rall & Cie.

Für das Franko nahm man eine Mi.Nr.95 A, 26-17 Zähnungslöcher Friedensdruck sowie auf der Rückseite zwei Marken der Germania zu je 10 Pfennig Mi.Nr.86.

Gestempelt wurde mit Einkreisstegstempel mit Gittersegmenten oben und unten von Annaberg (Erzgeb.)1g auf der Rückseite mit dem Bahnpoststempel Leipzig-Hof Zug 4212 und dem Zweikreisstempel von Hof a.S.2. 4 d (Helbig 37c).

Auf der Vorderseite wurde in Romanshorn ein Gebührenverzeichnis aufgeklebt auf dem man die Eilbotengebühr von 50 Rappen vermerkte, auch wurde ein Eilbotenzettel in rot sowie wie ein dringend verklebt, in Lindau wurde ein Postleitvermerk aufgeklebt und die Zollgebühr geprüft.

Einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 12.10.2023 20:28:17 Gelesen: 1627# 54 @  
@ Gernesammler [#53]

Hallo Rainer,

ein Traumstück - Luxus pur. Wow!

Liebe Grüsse und danke fürs Zeigen,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.01.2024 19:31:00 Gelesen: 634# 55 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Paketkarte vom 24.2.1920 von den Gebr.Weigang, Unternehmer aus Bautzen, spediert nach Pfeffikon in der Schweiz an die hiesige Zigarrenfabrik Villiger [1], dort kam das Paket am 3.3.1920 zur Ausgabe.

Das Paket wog 5 Kilo und war laut Stempel des Zolls beschaufrei.

Für das Franko nahm man eine Mi.Nr.96 zu 3 Mark sowie eine Mi.Nr.97 zu 5 Mark, gestempelt wurde mit Einkreisstegstempel von Bautzen 2 * a, dem Einkreisstegstempel von Leipzig 18 * g und dem L1 Einzeiler Lindau i.B. auch wurde in Romanshorn der grüne Zollstempel abgeschlagen, Zollgebühren 1 Franken 90 Rappen.

Auf der Rückseite der Ankunftsstempel Zweikreisstempel von Pfeffikon (Luzern) am 3.3.1920 und es wurde am 5.3.20 in der Zigarrenfabrik Eingang gestempelt.

In Bautzen wurde der Paket-Klebezettel Bautzen Gebr.Weigang mit der Manualnummer 814 verklebt.

Beide Marke haben die Perforierung GW der Gebrüder Weigang und wurden nach Ankunft auch noch in der Mitte gelocht.

Gruß Rainer



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Villiger_S%C3%B6hne_Holding
 
Gernesammler Am: 14.01.2024 15:05:48 Gelesen: 519# 56 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Paketkarte über ein Paket von 5 Kilo vom 12.6.1906 von einem Herrn Jordan aus Würzburg über Lindau, Romanshorn nach Basel an die Möbelfabrik Fränkel & Voellmy.

Für das Franko nahm man 1 x Bayern Nr.56 zu 10 Pfennig, sowie 3 x Bayern Nr.63 zu je 50 Pfennig Wappen.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Würzburg 6 (Helbig 30 b) verwendet 1906-1920 sowie auf der Rückseite mit dem Einkreisstempel von Lindau i.Bodensee (Hewlbig 30 b), auf der Vorderseite noch der Zollstempel von Romanshorn, einen Ankunftssstempel gibt es nicht.

Zur Beförderung kamen 2 Kannen und es wurden die Klebezettel von Würzburg 6 mit den Manualnummern 73 und 74 verklebt.

Die Schreinerei Voellmy gibt es heute noch in Basel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.01.2024 17:14:03 Gelesen: 507# 57 @  
@ Gernesammler [#56]

Hallo Rainer,

kleine Korrektur: Es waren 2 Pakete à 5 kg über 2 Kannen, die eingepackt waren. 80 Pfg. pro Paket/Kanne = 160 Pfg. Frankatur wie verklebt. Schönes Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 14.02.2024 09:54:29 Gelesen: 332# 58 @  
Liebe Freunde,

Brief von der großen Spedition Martin Spengelin aus Lindau im Bodensee vom 16.4.1859 an den Kunstverein in Solothurn, wo er über den Bodensee geleitet am Folgetag ankam.



Bayern taxierte 3/6 in Kreuzer (also 3 Kr. für Bayern und 6 Kr. für die Schweiz) und folgerichtig notierte man 30 Rappen als Gesamtporto für den Kunstverein.



Interessant wird der Brief aber erst so richtig, wenn man sich den Briefkopf ansieht, der jeden bayerische Postgeschichtler zum Träumen bringt. Und ja, aus Australien nach und über Bayern, in die Schweiz, Italien usw. hätte ich auch gerne etwas gezeigt, wenn ich dergleichen je gesehen hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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