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Thema: Berlin: Ganzfälschungen von Belegen
10Parale Am: 07.08.2017 10:50:37 Gelesen: 63413# 1 @  
[Beiträge [#115] bis [#117] aus dem Thema "Betrug zum Schaden der Post" nach hier kopiert, sie befinden sich in der Reihenfolge der Entstehung am Beginn dieses Themas [#1] bis [#3].

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@ Altmerker

Ich habe mich bis gestern abend nicht mit dieser Beitragsreihe beschäftigt. Als ich den hier eingescannten Beleg kaufen musste, weil er sonderbar ist, habe ich gedacht, beschäftige dich mal mit diesem Thread.

Allerdings habe ich diese Art von "Fälschung" oder "Betrug" hier noch nicht gesehen und bin nicht sicher ob es überhaupt unter die Kategorie Betrug fällt oder unter einen neuen Thread "Jux und Dollerei".

Es handelt sich um ein "Einschreiben" von Berlin Haselhorst nach Halle an der Saale. Freigemacht wurde der Brief mit den beiden Berliner Marken zum Volksaufstand am 17. Juni und einer Marke der Bundesrepublik vom September 1952 zum Thema Bundesjugendplan.

Das Ganze ergibt also ein Porto von 60 Pfennig, ich weiß allerdings nicht, ob dies das tarifgerechte Porto war.

Ist ja alles auch relativ unbedeutend, wenn man dann urplötzlich folgendes bemerkt;

Es handelt sich hier weder um echte Marken noch um einen echten Einschreibezettel. Ein Witzbold (mit Know-How) hat all diese Marken auf das Kuvert kopiert und den Brief dann wohl so zum Postamt gebracht.

Interessant ist also letztendlich die Frage, ob die Stempel von Berlin Haselhorst echt sind (dort befindet sich übrigens die Zitadelle Spandau) und ob die beiden Stempel ZURÜCK Unzulässig in violetter Farbe echt sind.

Erstaunt hat mich auch das sehr frühe Stempeldatum vom 18. August 1853. Dies war also 1 Tag nachdem die beiden Briefmarken zum Volksaufstand herausgekommen sind. Ist es Betrug, Jux und Dollerei oder einfach nur Ganz-Mache?

Der Absender hat sich auf der Rückseite verewigt. Denke, was immer das auch ist, verjährt.

Liebe Grüße

10Parale


 
LK Am: 07.08.2017 12:16:55 Gelesen: 63387# 2 @  
@ 10Parale [#1]

Ein Witzbold (mit Know-How) hat all diese Marken auf das Kuvert kopiert und den Brief dann wohl so zum Postamt gebracht.

Hallo,

das ist eine komplette Kopie eines echten Propagandabriefes von Berlin - Hasselhorst (Westsektor) in die DDR.

1953 war eine Farbkopie noch gar nicht möglich. der erste Farbkopierer wurde erst 1973 von Canon auf dem Markt eingeführt.

Schön anzusehen, aber eher etwas für die Rundablage.

Beste Grüße
 
hopfen Am: 07.08.2017 12:17:52 Gelesen: 63387# 3 @  
@ 10Parale [#1]

"Als ich den hier eingescannten Beleg kaufen musste"

Könnte es sein, dass Sie eine Farb-Kopie gekauft haben ? Sicherlich an der Handschrift feststellbar!
 
elBuho Am: 20.05.2022 17:05:41 Gelesen: 1622# 4 @  


Was kann man dazu sagen?
 
Shinokuma Am: 20.05.2022 17:29:18 Gelesen: 1608# 5 @  
@ elBuho [#4]

Hallo elBuho,

das ist zwar keine Ganzsache sondern ein Brief, aber schön ist er auf jeden Fall.

Als Ganzsachen werden Briefe und Karten mit eingedruckten (statt aufgeklebten) Marken bezeichnet.

Herzliche Grüße

Gunther
 
HWS-NRW Am: 20.05.2022 17:30:02 Gelesen: 1607# 6 @  
Hallo,

erst einmal ist es keine Ganzsache, sondern ein sog. Ganzstück. Und ich denke mal, es wurde durch die DDR-Post zurück geschickt wegen der Aussage der verklebten Marken, einfach netter Postkrieg. Es gibt auch einen Katalog über dieses Thema.

mit Sammlergruß
Werner
 
elBuho Am: 20.05.2022 17:47:27 Gelesen: 1595# 7 @  
Hallo Freunde - die Stempel werden bestimmt auf den Umschlag gedruckt.

Sehe durch näheres Studium, dass auch die R-Note gedrückt wird - eine Fälschung?

Auch die Rückseite des Umschlags scheint gedruckt zu sein.


 
bedaposablu Am: 20.05.2022 18:17:38 Gelesen: 1578# 8 @  
Hallo miteinander!

ich bin zwar nicht der Spezialist für Postkrieg, aber ein Blick sagt mir sofort: Keine abgestoßene Ecken, kein Anzeichen der Öffnung auf der Rückseite, keine Abschürfungen und Gebrauchsspuren.

Dieser Brief ging niemals durch die DDR-Post!

Also Geldschneiderei oder?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
elBuho Am: 20.05.2022 18:35:17 Gelesen: 1565# 9 @  
Vielen Dank für alle Antworten hier. :-) - Instruktiv.
 
Frankenjogger Am: 20.05.2022 19:51:26 Gelesen: 1543# 10 @  
@ elBuho [#9]

Anhand der Bilder bzw. Scans ist leider nicht viel von dem zu erkennen, was du als "gedruckt" beschreibst.

Du müsstest schon höhere Auflösungen scannen und einstellen.

Viele Grüße,
Klemens
 
LK Am: 20.05.2022 22:03:16 Gelesen: 1521# 11 @  
@ Frankenjogger [#10]

Das ist die Farbkopie eines echten Propagandabriefes von West nach Ost.

Diese Kopie wurde schon am 07.08.2017 von 10 Parale vorgestellt und ausgiebig besprochen.

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1085&page=5 (Beiträge #115; #116 und #117)

Beste Grüße

[Beiträge [#115] bis [#117] aus dem Thema "Betrug zum Schaden der Post" nach hier kopiert, sie befinden sich in der Reihenfolge der Entstehung am Beginn dieses Themas [#1] bis [#3].

Überschrift, bisher "Berlin (West): 17. Juni 1953 als Ganzsache" redaktionell geändert

 
elBuho Am: 21.05.2022 00:25:54 Gelesen: 1471# 12 @  
Sehr spannend und aufschlussreich - vielen dank!
 
Heinrich3 Am: 16.06.2022 18:11:15 Gelesen: 1234# 13 @  
Hallo,

dieser Beleg ist mir vor kurzem in die Hände gefallen.

Was hat der Fabrikant erhofft? Die 2 Stempelstücke passen doch nicht zueinander, das sieht doch jeder.

es grüßt
Heinrich


 
bignell Am: 16.06.2022 19:49:35 Gelesen: 1202# 14 @  
@ Heinrich3 [#13]

Hallo Heinrich,

kann es sein, dass die Marke abgefallen ist und schlecht zurückgeklebt wurde, müsste weiter rechts passen, oder?

Liebe Grüße,
harald
 
DL8AAM Am: 16.06.2022 21:49:40 Gelesen: 1158# 15 @  
@ bignell [#14]

Und eine zweite Marke, die links daneben klebte, ist dabei wohl verloren gegangen. Also wurde die verbliebene Briefmarke einfach in die Mitte der offenen "Zweierlücke" geklebt. ;-)

Das dürfte keine Ganzfälschung sein, sondern "nur" eine komplett diletantisch ausgeführte Reparatur ;-)
 
Heinrich3 Am: 17.06.2022 14:06:32 Gelesen: 1087# 16 @  
Hallo Thomas,

Du hast die Lösung geliefert, prima!

Danke für die Nachhilfe und schönes Wochenende.

Heinrich
 
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