Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 937 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18   19   20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 38 oder alle Beiträge zeigen
 
Heinz 7 Am: 07.11.2018 21:19:55 Gelesen: 461220# 438 @  
@ Heinz 7 [#437]

Im gestrigen Beitrag habe ich den SBK 2018 unter die Lupe genommen und festgestellt, dass nicht weniger als 32 Preise notiert sind von CHF 100'000 und mehr für Briefmarken der Schweiz 1843-1852, sofern auch Briefe und Paare mit berücksichtigt werden!

Am höchsten bewertet sind im SBK:

Brief Einzelfrankatur der Zumstein Nr. 17 I
Brief Paar der Zumstein Nr. 11

Auf Platz drei steht mit Katalogwert CHF 450'000
die Doppelgenf, verkehrt geschnitten, senkrecht, auf Brief



Der hier gezeigte Brief ist wirklich eine Augenweide! Er schmückte die Sammlung "Helveticus", die 1991 und 1992 verkauft wurde. Das Los erzielte einen Preis von CHF 286'000 (nach Angabe David Feldman 2000).

Es gibt nur sehr wenige senkrecht zusammenhängende (halbe) Doppelgenfs! Hier hängen zwei linke Hälften zusammen, und das auf Brief. Man könnte diese Einheit auch als Paar der Zumstein 4L bezeichnen, aber Abart der Zumstein Nr. 3 tönt vielleicht NOCH besser ?

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.11.2018 22:19:00 Gelesen: 461203# 439 @  
@ Heinz 7 [#87]

Vor über 2 Jahren habe ich die Rayon II mit vollständiger Kreuzeinfassung auf Brief vorgestellt. Ich kann im Moment nicht sagen, von welchem Druckstein diese Marke (ex Alma Lee) kam: A3 oder A1.

Der SBK 2018 unterscheidet spitzfindig nach diesen beiden Drucksteinen und kommt so auf astronomische Katalogwerte:

Zumstein Nr. 16 I (Michel Nr. 8 I), Stein A1: lose CHF 220'000, auf Brief CHF 440'000
Zumstein Nr. 16 I (Michel Nr. 8 I), Stein A3: lose CHF 170'000, auf Brief CHF 360'000.

Damit nimmt diese Marke in der Reihenfolge des SBK 2018 die folgenden Plätze ein:

Platz 4: CHF 440'000 = 16 I - A1 auf Brief
Platz 8: CHF 360'000 = 16 I - A3 auf Brief
Platz 15: CHF 220'000 = 16 I - A1 lose (ex aequo mit anderen Raritäten)
Platz 22: CHF 170'000 = 16 I - A3 lose.

Gemäss SBK 2018 gibt es immerhin "ca." 17 Stück von Stein A1 und "ca." 26 Stück vom Stein A3.

Es gibt deutlich seltenere Weltraritäten, die im Preis deutlich tiefer stehen.



Im Mai 2016 habe ich einen Brief mit einer 16 I von Grandson nach Aubonne gezeigt. Anbei zeige ich einen Brief mit einer 16 I von Grandson nach Aubonne. Es ist aber nicht derselbe Brief wie in Beitrag 87! Das lässt sich ohne Schwierigkeiten bestätigen. Beide Briefe kommen aus derselben Korrespondenz "Charbonnier"

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.11.2018 20:54:42 Gelesen: 460970# 440 @  
@ Heinz 7 [#437]

In obigem Beitrag 437 habe ich die zwei höchstbewerteten Briefe im SBK 2018 vorgestellt, dabei allerdings erst ein Bild gezeigt. Nun möchte ich auch einen der ganz raren Briefe mit einer 17 I zeigen. Auch dieser Brief war dieses Jahr in Bern zu sehen, an der phantastischen Ausstellung "Extrem" zum 175 Jahre-Jubiläum der ersten Schweizer Briefmarken



Ein Katalogwert von CHF 550'000 macht klar, warum sich nur ganz wenige Sammler einen solchen Brief je leisten konnten.

Aber nicht einmal "alles Geld der Welt" garantiert, dass man einen solchen Brief einmal in die eigene Sammlung aufnehmen kann - manchmal kommt so ein Brief während eines Sammlerlebens einfach nie auf den Markt oder man verpasst ihn.

Dieser Brief schmückte übrigens die Sammlung von Alfred Caspary (1877-1955) und erreichte einen guten Preis an der Auktion von H.R. Harmer, New York am 18.11.1957: US$ 7'500 (Los 231). Wie dieser Preis (1957) einzuordnen ist, möchte ich auch einmal ausführlich besprechen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.11.2018 21:30:28 Gelesen: 460957# 441 @  
@ Heinz 7 [#440]

Eine Bewertung von CHF 420'000 reichte im SBK 2018 nur auf Platz 5! Vier andere Briefe werden NOCH höher bewertet (siehe Beiträge 433-439).



Ein Paar der "Waadt 4" auf Brief ist natürlich extrem selten. Aber Toni Abele gelang es, immerhin vier Briefe (oder Briefvorderseiten) davon nachzuweisen ("A propos Altschweiz" Artikelserie in der Schweizer Briefmarken-Zeitung Mai 1958 bis Mai 1961).

Im Sonderdruck werden die vier Briefe (plus zwei Fragmente) auf den Seiten 66-70 vorgestellt. Der oben gezeigte Brief von Genève nach Cointrin war bei Abele Paar Nr. 4. Er zierte einst die Sammlung von Alfred Lichtenstein

Ich konnte dieses Stück 2018 gleich dreimal bewundern:

in Bern: Ausstellung "Extrem"
in Lugano: Wettbewerbsausstellung
in Prag: Wettbewerbsausstellung.

In Prag gewann der stolze Besitzer u.a. mit diesem Traumstück den Grand Prix.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.11.2018 19:29:56 Gelesen: 460729# 442 @  
@ Heinz 7 [#433]

Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich realisierte, dass die Schweiz 1843-1852 (Nrn. 1-20) in nicht weniger als 32 Fällen sechsstellig bewertet wurde im SBK 2018! Klar - die Berücksichtigung auch von Paaren bläht diese Tabelle natürlich gewaltig auf, denn rund 60% der Notierungen sind für Paare. Ganz genau sind es:

9 Paare auf Brief
6 Paare ungebraucht
5 Paare gestempelt
7 Briefe mit Einzelmarken
4 Marken gestempelt
1 Marke ungestempelt

Ich habe dabei die Doppelgenf verkehrt geschnitten senkrecht neu als Paar gezählt: Paar der halben Doppelgenf links oder rechts, siehe [#438].

Es wundert uns vielleicht, dass nur 1 Marke ungebraucht in dieser Tabelle erscheint, jedoch vier gestempelte. Dabei wissen wir, dass in der Regel die ungebrauchten Marken seltener sind als die gestempelten. Aber, gewisse Raritäten gibt es einfach nicht ungebraucht (16 I, 17 I) oder wurden im SBK 2018 nicht bewertet (siehe [#436])

Die einzige ungestempelte Marke, die es so hoch schaffte, ist die Doppelgenf (Nummer 3), welche ich schon mehrfach vorgestellt habe, u.a. [#156] und [#208]).



Ich wiederhole, dass bei Haas 1905 und Schubert 1912 die Doppelgenf noch hinter der "Waadt 4" (= Nummer 9) lag, aber heute steht die Waadt 4 nur noch bei 75% vom Wert der Doppelgenf (ungestempelt).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.11.2018 20:14:58 Gelesen: 460716# 443 @  
@ Heinz 7 [#79]

Ein Paar der Zürich 4 habe ich im Mai 2016 gezeigt; es war dies eine Zürich 4 mit senkrechten Unterdrucklinien.

Wie oben gezeigt, ist ein Brief mit einem Paar 1 W mit CHF 400'000 bewertet, dies reicht (ex aequo mit einem anderen Paar auf Brief) für Platz 6.

Heute zeige ich ein weiteres Paar Zürich 4 auf Brief:



Dieser wunderbare Brief war in den Sammlungen Mirabaud und Caspary.

Aber, gehört dieser Brief hier vorgestellt?

Es IST ein Paar der Zürich 4. Aber sie hat SENKRECHTE Unterdrucklinien, ist also eine 1 S. Im SBK 2018 sind dafür keine Preise notiert - fehlt einfach!

Es gibt meines Wissens genau gleich viele Briefe der 1 S wie der 1 W, je drei.

Nehmen wir an, der SBK habe die 1 S nicht wirklich vergessen, sondern habe für BEIDE Varianten die gleiche Bewertung vorgesehen: CHF 400'000 für ein Paar auf Brief.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 09.11.2018 20:34:21 Gelesen: 460711# 444 @  
@ Heinz 7 [#443]

Hallo Heinz,

was für ein Brief ! Ja, wenn man die Provenienz liest, ahnt man, warum man den nicht selbst im Album hat. :-)

Danke fürs Zeigen dieser Briefbomben, die wir uns leider nicht real leisten werden können, aber die wir hier auch sehr gerne via Forum betrachten, weil sie Schönheit und Seltenheit kombinieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lohengrin Am: 10.11.2018 14:00:32 Gelesen: 460530# 445 @  
@ merkuria [#358]

Von der One Penny Red mit der Plattennummer 77 existieren 11 anerkannte Stücke, davon 3 Marken auf dem berühmten Brief von Victor Hugo von 1865. Die 1 Penny, SG 43, wurde von 1858-79 in hoher Stückzahl mit sehr vielen verschiedenen Platten gedruckt. Die Platte 77 hat eine komplizierte Geschichte, die man unter http://1dplate77.com und im FFE journal 18, 2015, Seite 5-21 nachlesen kann. Der Eigentümer des V. Hugo Briefs ist der englische Pharmakologe Abed H. Najjar, Buchautor und Philatelie-Experte. Er hat die bislang bedeutendste forensische wissenschaftliche Untersuchung seines Objekts in der Philatelie eingeleitet mit dem Ergebnis: die 3 Marken mit P77 und der Brief sind echt und damit eines der bedeutendsten und wertvollsten Stücke der Welt-Philatelie. Michel bewertet die Einzelmarke mit 500.000 Euro. Der Wert des Briefes jedoch geht über den Markenwert weit hinaus.

Victor Hugo befand sich von 1855-71 im Exil auf der Kanal-Insel Guernsey. Von hier hat er am 27.11.1865 den besagten Brief an seinen Verleger in Brüssel gesendet. Der Postweg ist sehr kompliziert, aber heute im Detail aufgeklärt. A. Najjar hat 2006 den Brief zur Begutachtung an die Royal Philatelic Society London (RPSL) gegeben. Das 1. Gutachten der RPSL hat den Brief zunächst als nicht echt bewertet, sich jedoch im 2. Gutachten von Oktober 2006 korrigiert und mit überzeugender Begründung den Brief und die Marken als echt erklärt (Die Druckerei Perkins, Bacon & Co sebst hatte die Platte 73 durch die "cut and paste" Methode auf 77 geändert, indem die 3 durch die 7 ersetzt wurde).

Eine 2. weitere Begutachtung durch die Philatelic Foundation NY, USA, erklärte im November 2007 den Brief als Fälschung. Daraufhin hat der Eigentümer eine sehr ausführliche und aufwendige wissenschaftliche Untersuchungsserie durch die führenden Labore für forensische Untersuchungen eingeleitet. Unter anderem konnten mit sehr präzisen Punktanalysen durch micro Raman und Röntgen micro Fluoreszenz die zweite 7 und deren Umgebung auf Retuschierung und Pigmente untersucht werden. (Der zur Untersuchung verwendete Laserstrahl ist auf 2 micro meter fokussiert und erlaubt äußerst präzise Messungen). Die Marken stellten sich als echt heraus, dabei wurde eine Anzahl der unterschiedlichsten Methoden, darunter Mikroskopieverfahren etc. zur Papierfaserstruktur vorgenommen. Damit wurde dann insgesamt die Wertung des RPSL bestätigt. Einzelheiten zur Analyse sollten in der Original-Literatur nachgelesen werden.

Natürlich wurde auch eine Anzahl von Marken mit gefälschten Plattennummern, vorrangig die Verfälschung von Nummer 177 durch Eliminierung der 1 zu 77 gefunden. Ich habe den V.H. Brief in meinem Artikel im chemischen Journal "ChemTexts" von Springer science in der neuen Ausgabe 2018,4:18 wegen seiner großen Bedeutung diskutiert.

Udo Groß


 
Heinz 7 Am: 10.11.2018 21:50:27 Gelesen: 460430# 446 @  
@ Lohengrin [#445]

Besten Dank, Udo, für diesen interessanten Beitrag.

Ich fahre fort bei meiner Vorstellung der höchsten Notierungen Schweiz (SBK 2018)

@ Heinz 7 [#442]

Zusammen mit dem Paar der Zürich 4 steht auf dem sechsten Platz im Katalog das Paar der Basler Taube. Ich freue mich, das wohl schönste Exemplar zeigen zu können:



Es handelt sich dabei meines Wissens um den einzig bekannten Brief aus Basel heraus; nach Riehen, Nachbargemeinde aus der Zeit 1845-1848, der Zeit der Kantonalpost. Weitere BT-Paare sind aus der Zeit der Bundespost (ab 1850) bekannt; mindestens 2 senkrechte Paare sind in den letzten 20 Jahren "gesehen worden".

@ bayern klassisch [#444]

Lieber Ralph,

ein Katalogwert von CHF 400'000 ist gewaltig - und erlaubt einem "gewöhlichen Sammler" nicht, selbst an einen Kauf eines solchen Stückes zu denken. Nur finanziell sehr verwöhnte Sammler können da mittun. Aber das bedeutet nicht, dass wir uns nicht trotzdem an solchen Raritäten freuen können. Da bin ich einmal mehr ganz Deiner Meinung.

Heinz
 
Philipp Harder Am: 10.11.2018 22:13:36 Gelesen: 460419# 447 @  
@ Lohengrin [#445]

Der Link funktioniert nicht mehr. Herrn Najjars neue Homepage ist http://victorhugocover.com/

Die Diskussion über den Victor Hugo Brief ist eine spannende Sache. Leider veröffentlicht Herr Najjar nur Gutachten, die keine Hinweise auf eine Verfälschung liefern.

Ausführlich: http://www.stampboards.com/viewtopic.php?f=13&t=8808

Die ganze Diskussion geht über 10 Jahre und 64 Seiten:

"From the Expert Committee Report (by Chris Harman, the Chairman) in the July-August 2017 edition of The London Philatelist: In last year’s report to the AGM, I reported on the July-August 2015 edition of The London Philatelist, which saw the publication of the Committee’s analysis and conclusion on the notorious three 1864 1d rose-reds with the plate number seemingly reading “77” on a large piece from Guernsey to Brussels.

A certificate had been issued in 2006 stating that the stamps were faked from stamps from Plate 73. I also referred to the fact that we were prevented from stating in that article that we had seen the piece again in 2014 after it had been subjected to various forensic analyses.

At the time of the last AGM we fully expected a further article to be published in The Collectors Club Philatelist detailing our own further forensic analysis during this second examination. The results reinforced the Committee’s opinion that the stamps were faked.

Regrettably, having seen the proposed article, the owner again refused permission for the CCP article to be published. An example of selective science if ever there was one."

"From the RSSL [sic] report it can be seen that the stamps have been soaked and the aluminium from the alum is missing in the areas where there was no ink (the white areas on the stamp). Aluminium is present in the areas where it has been protected by the ink. The exception is the second seven where the aluminium has been severely reduced.

To remove the aluminium, you have to remove the ink that covers it. Therefore the ink that is present now is not the original ink. Therefore the stamps have been tampered with and the stamps are fake plate 77 made by a forger."
 
Heinz 7 Am: 13.11.2018 23:09:16 Gelesen: 459596# 448 @  
@ Heinz 7 [#442]

Die Briefmarke "Poste Locale" von Genf von 1851 mit dem seltsamen Namen "Neuenburg" ist eine schöne, seltene Schweizer Briefmarke aus der Übergangsperiode (1849-1851), Zumstein Nr. 11. Die Marke hat 2018 folgenden Katalogwert (Schweizer Briefmarken Katalog 2018 des Händler-Verbandes):

ungebraucht: CHF 13'500
gestempelt: CHF 5'400
auf Brief: CHF 10'000

Wir haben oben bereits gesehen, dass diese Marke IM PAAR extrem hoch bewertet wird.

ungebraucht: CHF 300'000 (Platz 9 in der Tabelle)
gestempelt: CHF 300'000 (Platz 9 in der Tabelle)
auf Brief: CHF 550'000 (Platz 1 in der Tabelle) !

Der Faktor (von Einzelmarke zu Paar) beträgt also 22.2 - 55.6 - 55; das ist sehr ungewöhnlich (sehr hoch!).

Paare der "Neuenburg" sind extrem selten. Meines Wissens gibt es davon:

ungebraucht: 3 Paare (2 waagrechte/1 senkrechtes); davon eines im Postmuseum
gebraucht: 3 Paare
Brief: 1 Exemplar (siehe [#437]



Das hier gezeigte Exemplar fand seinen Weg in die Sammlung von Ivan Bally. Ursprünglich waren BEIDE waagrechten ungebrauchten Paare in den Sammlungen von Henry J. Duveen (USA) und Alfred F. Lichtenstein (USA).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.11.2018 23:39:54 Gelesen: 459240# 449 @  
@ Heinz 7 [#448]

Etwa 1958 schrieb A. Abele in der SBZ einen weiteren Artikel in der "Schweizer Briefmarken Zeitung" zum Thema "A propos Altschweiz". Er stellte dabei grösste Raritäten der Schweizer Philatelie vor.

Mehr als hundert Jahre nach der Verausgabung der ersten Kantonal- und Bundesmarken wussten die Sammler zum Teil erst recht wenig über viele Fragen, welche die Sammler damals schon bewegten. Wieviel Exemplare einer Rarität x existieren? Welche Preise wurden dafür bezahlt? Toni Abele schrieb seine Artikel mit viel Witz und Spannung, verärgerte auch ab und zu einen Raritätenhändler, wenn er kritische Fragen stellte oder spitze Bemerkungen anbrachte - alles anonym. Ernst Müller, beispielsweise, hat in der "Schweizer Briefmarken Zeitung" verlangt, dass dieser anonyme Schreiber sein wahres Ich preisgibt. Die Leser der SBZ aber liebten den Unbekannten, der viel Neues ans Tageslicht brachte!

So wussten vor rund 60 Jahren nur sehr wenige Sammler über die Existenz von vielen Raritäten. Die Paare der sogenannten "Neuenburg" wurden von A. Abele alle vorgestellt, u.a. auch dieses einzigartige vertikale ungebrauchte Paar.



Abele hatte dieses Stück in einem Inserat der Basler Briefmarkenhändlerin Charlotte Hassel in der SBZ von 1953 entdeckt. Er schrieb dazu: "Ein glorious piece, welches m.W. bis heute noch nie in der Literatur erwähnt wurde."

Heute habe ich dieses Stück wieder gefunden! - Leider nicht in echt, aber in einem Auktionskatalog. Ich suchte eigentlich ein ungebrauchtes Paar der Nr. 9 ("Waadt 4") - ich fand bisher keines! - aber ich bin über das senkrechte Paar der Nr. 11 "gestolpert": Es zierte die Sammlung von Maurice Burrus, die im April 1964 verkauft wurde ("Burrus Switzerland", Sale 2411-2416 von Robson Lowe Ltd., London, in Zusammenarbeit mit Urs Peter Kaufmann, Marken Müller AG, Basel). Auf Seite 41, als Los 400, wurde das Paar angeboten, ausgezeichnet mit einem Schätzpreis von immerhin CHF 27'000 (1964!).

Für Sammler ist das toll, wenn ein lange "vermisstes" Stück wieder auftaucht. Es ist schön, wenn man den Weg einer Rarität weit zurückverfolgen kann.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.11.2018 21:00:43 Gelesen: 458427# 450 @  
@ Heinz 7 [#440]
@ Heinz 7 [#437]
@ Heinz 7 [#355]

Schnäppchen gefällig?

Wir haben gesehen, dass die Rayon I hellblau MIT Kreuzeinfassung sehrsehr teuer ist (ich habe sie in Beitrag [#355] nicht ohne Grund als "DIE WERTVOLLSTE BRIEFMARKE DER SCHWEIZ?" bezeichnet). Aktuell ist sie bewertet mit

*: keine Bewertung (existiert nicht ungebraucht)
gestempelt: CHF 275'000
Brief: CHF 550'000

(SBK 2018 = Schweizer Briefmarken Katalog 2018).

"Sind denn diese Katalogpreise durch den Markt auch bestätigt?" - diese Frage ist berechtigt. Nun dauert es manchmal viele Jahre, bis Weltraritäten wieder gehandelt werden, und oft werden früher erzielte Preise nicht mehr erreicht. Manchmal werden sie aber auch bestätigt oder sogar übertroffen - alles ist möglich!

Nun, die Schweiz-Notierungen sind aktuell (2018) sicher sehr hoch und werden an Auktionen nur ausnahmsweise noch voll bestätigt. Hingegen sind deutlich tiefere effektiv erzielte Preise nichts Ungewöhnliches.



Am 28.4.2012 wurde ein loses Exemplar der Zumstein Nr. 17 I verkauft. Der Zuschlag lag bei lediglich CHF 75'000 + 20% = CHF 90'000. Das ist - verglichen mit dem Katalogwert - nicht viel, denn das Exemplar ist optisch ja sehr schön. - Aber - okay, das Stück hat leichte Mängel.

Dennoch hat der Käufer einen günstigen Kauf gemacht.

Dass dieselbe Marke aber auch schon "ganz andere Preise" erzielt hat, können wir an der Ergebnisliste sehen: 24.3.1990. Los Nr. 1 war der Brief mit der schönsten 17 I auf Brief



Dieser Brief wurde 1990 zum Preis von CHF 420'000 zugeschlagen! 15 % Aufgeld dazu ergibt CHF 483'000. Das ist nun jetzt nahe beim Katalogwert vom SBK 2018!

Das Festsetzen von Katalogpreisen ist schwierig und erfordert viel Kenntnisse und auch eine gewisse Unabhängigkeit. Wie mit Marktpreisschwankungen umgegangen werden soll, darüber könnte man ganze Bücher schreiben!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 19.11.2018 23:32:16 Gelesen: 458162# 451 @  
@ Heinz 7 [#422]

Weil nächstes Jahr 2019 ein philatelistscher Grossanlass in Schweden stattfindet, will ich einmal der Frage nachgehen, welches denn die teuersten schwedischen Marken sind.

Wir haben gesehen, dass keine ordentliche Briefmarke aus Schweden es unter die berühmtesten und teuersten der Welt schaffte. Nach der Studie Schubert müsste im Senf 1912 ein Katalogwert von mindestens 750 Mark stehen, um unter die ersten 100 Plätze zu kommen (Platz 92-101).

Wenn ich den Katalog Senf 1913 studiere (1912 habe ich nicht, aber 1913 ist in den meisten Fällen unverändert zu 1912) finde ich unter Schweden nur eine Marke mit Katalogwert über 250 Mark:

Senf Nr. 22 I.
1872 Zifferzeichnung
Fehldruck: Tretio Öre ziegelrot
*: 450 Mk. / gest.: 400 Mk.

Die berühmteste Marke: 3 Skilling gelb statt grün ist, wie früher schon erwähnt, im Senf-Katalog nicht aufgeführt, obwohl sie damals bekannt war (siehe auch Kohl Handbuch 1915).

Mit 450 Mark erreichte die Marke "Tretio Oere" mit Ziffer "20" 1912 Platz 168 (168-176) auf der Liste Schubert.



Bei Haas 1905 wurde dieser Fehldruck in der Liste der Fehldrucke auf Platz 27 klassiert.

Ich habe streng genommen also keinen Grund, diese Marke in diesem Thema breit zu besprechen. Die Marke ist auch heute nicht spektakulär hoch bewertet: Michel 2010: * Euro 10'000, gest. Euro 5'000.

Nach Donna O'Keefe (1985: Linn's: Philatelic Gems II) waren damals (1985) über 50 Exemplare des Tretio-Fehldruckes bekannt. Es gibt m.W. auch heute keine schwedische Briefmarke, die höher bewertet ist als Euro 10'000 (ausser der 3 Skilling Banco natürlich).

Schwedens Philatelie kennt aber trotzdem einige hochbezahlte philatelistische Stücke, nämlich Briefe mit seltenen Frankaturen. Mehr davon später.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.11.2018 22:16:20 Gelesen: 458061# 452 @  
@ Heinz 7 [#437]

Ich habe auf der Suche nach einem Paar der "Waadt 4" (1849) noch einen interessanten Beitrag zur "Neuenburg" (1851) gefunden.

Der Altschweiz-Raritätenhändler Gottfried Honegger hat schon 1987 in seinem Verkaufskatalog diesen seltenen Brief vorgestellt. Er schrieb dazu einen philatelistischen Aufsatz. Er listete dabei drei Briefe auf, die mit MEHR als einer "Neuenburg" frankiert waren:

Er erwähnte und zeigte dabei den Brief von Genf nach Lausanne vom 30.10.1851 mit zwei Stücken der Nr. 11. Honegger schrieb, es handle sich um zwei Einzelstücke! Im Ausstellungskatalog "EXTREM - 175 Jahre Schweizer Briefmarken; 2. März bis 8. Juli 2018" war der Brief aber "mit einem Paar" beschrieben!



Weiter erwähnte Honegger den Brief mit drei Marken, den ich oben (437)ebenfalls erwähnt habe. Er ging am 14. Oktober 1852 von Genève nach Bulle. Darüber hinaus erwähnt Honegger aber ein drittes Stück:

Brief mit zwei Neuenburg vom 14. Dezember 1852 mit roten eidgenössischen Rauten. Dieser Brief soll in der Sammlung von Seybold gewesen sein, die anfangs 20. Jahrhundert Aufsehen erregte. Danach sei dieser Brief aber nie mehr aufgetaucht. - Wenn dies auch für die letzten 30 Jahre (seit 1987) gilt, dann wäre dieser Brief seit mehr als 100 Jahre verschollen.

Dies macht den astronomisch hohen Katalogpreis für das Paar im SBK 2018 etwas verständlicher.

Heinz
 
Schwämmchen² Am: 22.11.2018 15:42:27 Gelesen: 458001# 453 @  
Marken aus China sind weiterhin die wertvollsten der Welt (über die Breite gesehen) und viele Gebiete steigen weiterhin ungebremst in Preis, da macht das Sammeln auch in monetärer Sicht riesigen Spaß! :D

Anbei ein Verkaufserlös von heute (China Guardian Auktion in Beijing).


 
Heinz 7 Am: 22.11.2018 17:43:26 Gelesen: 457983# 454 @  
@ Schwämmchen² [#453]
@ merkuria [#27]
@ merkuria [#28]
@ merkuria [#29]
@ merkuria [#32]
@ merkuria [#33]
@ merkuria [#34]
@ merkuria [#50]
@ merkuria [#54]

Unser Freund merkuria hat in vielen Beiträgen 2015 auf die Raritäten aus China hingewiesen und dabei einige unglaublichen Preise zeigen können. Wie sich die Situation da neu entwickelt hat (2015-2018), vermag ich nicht zu beurteilen. Euro 1,512 Mio. (siehe Bild) scheint mir aber tatsächlich "noch eine Schuhnummer grösser" zu sein!

Ich werde versuchen, nach und nach den Weg aufzuzeichnen von 1912 zu heute.

Was war am Anfang (1912) wertvoll? (diese Arbeit ist mehr oder weniger abgeschlossen)

Wie hat sich das Ganze entwickelt über die Jahrzehnte? Was kam dazu - was verlor an Wert? Dazu habe ich noch viele Beiträge "im Köcher" (bzw. im Kopf)…

Ich versuche auch immer wieder auf Tagesaktualitäten einzugehen. Danke für Deinen Beitrag!

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.11.2018 22:10:49 Gelesen: 457944# 455 @  
@ Heinz 7 [#442]

Wir haben gesehen, dass die "Waadt 4" als Paar auf Brief sehrsehr hoch bewertet ist (CHF 420'000, Rang 5 unserer Liste SBK 2018).

Solche Briefe mit Paaren sind extrem selten; ich habe lange suchen müssen, bis ich einen fand. Im Ausstellungskatalog 2018 Bern ("Extrem") fand ich einen solchen Brief.



Auch lose ist ein Paar sehr teuer (CHF 230'000 Katalogwert, ungestempelt gar CHF 280'000).

Damit nehmen diese drei Raritäten die Plätze 5, 11 und 13 ein.

Vergessen wir nicht: Auch die Einzelmarke ist (ungebraucht) sehr selten und teuer: KW CHF 70'000. Diese Marke galt schon 1912 als sehr wertvoll und schaffte es in die Liste der wertvollsten Marken weltweit 1912 (Listen Schubert und Haas). 1912 galt sie gar als wertvollste Marke der Schweiz. Diese Auszeichnung hat sie aber schon längere Zeit klar verloren. Mit CHF 70'000 (*) erreicht sie nur 25.5 % der teuersten Marke der Schweiz (17 I, gest. = CHF 275'000, Katalog 2018 SBK), siehe Beitrag [#450].

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.11.2018 22:26:24 Gelesen: 457821# 456 @  
@ Heinz 7 [#442]

Auf der Suche nach einem ungebrauchten Paar der Zumstein Nr. 9: Waadt 4 bin ich zwar noch nicht fündig geworden, dafür fand ich etwas anderes, das gar nicht auf der Liste ist.

Der Katalog SBK 2018 listet 6 ungebrauchte Paare aus den Nummern 1 - 19, die mit über CHF 100'000 bewertet sind. Aber das folgende Paar ist dabei NICHT enthalten:



Ja, das ist tatsächlich eine Doppelgenf im ungebrauchten Paar! Wir wissen, dass eine Einzelmarke mit CHF 100'000 bewertet ist. Aber ein Paar - ist gar nicht aufgeführt - warum wohl?

Wir wissen es nicht. Aber mit Sicherheit ist ein Paar der Doppelgenf MINDESTENS gleich wertvoll wie das wertvollste Paar der Schweiz, das wir bisher gesehen haben: Nr. 11 "Neuenburg" siehe

@ Heinz 7 [#448]
@ Heinz 7 [#449]

Also - alle, die vielleicht ein bisschen enttäuscht sind, dass ich Platz 11 der obigen Liste bisher nicht zeigen konnte, sind vielleicht zufrieden, diesen "neuen Superstar" unter den Schweizer Raritäten kennen zu lernen.

Übrigens: Er war in der Sammlung von Sylvain Wyler.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.11.2018 12:02:01 Gelesen: 457199# 457 @  
@ Heinz 7 [#451]

Ich habe in den letzten Tagen etwas über Schwedens teuerste Raritäten nachgedacht. Nach der Tre Skilling Banco gelb (einmaliger Farbfehldruck) kommt lange, lange nichts mehr.

Betrachten wir einen Katalog, der auch Briefpreise zeigt, dann finden wir doch auch teure Stücke. Ich habe einen Scott-Katalog 2000 gefunden, und wir finden Antworten auf unsere Fragen:

Fünfstellige US$-Katalognotierungen finden wir - Irrtum vorbehalten - nur bei zwei Marken:

Sweden 33a. Numerals - Fehldruck - TRETIO Öre anstatt TJUGO (Wertziffer 30 statt Bezeichung 20)

ungebraucht US$ 8'250
gebraucht US$ 5'750
aus Brief US$ 18'000.

(siehe auch Rubrik: "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt").

Eine einzige Marke, kann diesen Wert noch übertreffen: wir finden die Nr. 1:
1855, Wappen, 3 Skilling blaugrün.

ungebraucht US$ 7'250
gebraucht US$ 2'750
aus Brief US$ 35'000.

Ich habe oben bereits einen Brief mit gleich mehreren Marken der Schweden Nr. 1 auf Brief gezeigt. Dieser Brief ist also vermutlich die "Nummer 2" in Schwedens Top-Ranking der teuersten philatelistischen Einheiten.

Maurice Burrus hatte in seiner wunderbaren Sammlung gleich ZWEI Briefe mit je 4 x der Nummer 1 von Schweden. Anbei auch das Foto von Los 2.



Im Auktionskatalog von Edgar Mohrmann hatten die Lose 1 und 2 die höchsten Preise der Schweden-Sammlung von Burrus: je 32'000 Mark. Es wäre interessant, die damaligen Zuschlagpreise zu kennen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.11.2018 12:15:43 Gelesen: 457196# 458 @  
@ Heinz 7 [#451]
@ Heinz 7 [#457]

Ich möchte gerne etwas über die wertvollsten philatelistischen Einheiten sagen zum Land Schweden (neben dem weltberühmten TRE-SKILLING-BANCO-FARBFEHLDRUCK) und darum habe ich mich gefreut, dass mir dieser Katalog in die Hände kam:



Im Oktober 1998 gab es eine Auktion in Dänemark als folgender Brief angeboten wurde:



Wir sehen einen Brief von 1858 von Gefle via Ostende nach Sydney (Australien), freigemacht mit Marken der 1. Ausgabe von Schweden 1855:

2 x 6 Skilling Bco. grau
5 x 24 Skill. Bco. braunrot

Gemäss Losbeschreibung ist dies ein Unikat. Die fünf 24-Skilling-Marken sind zudem in zwei Farbnuancen. Der Auktionator beschrieb diesen Brief als

"The number one cover-gem of Swedish Philately"



Der Schätzpreis lag denn auch bei nicht unbescheidenen DKr. 1 Million. Das waren 1998 immerhin CHF 214'000 (Oktober 1998).

Wir haben also zumindest einen "Kandidaten" für den besten/teuersten Brief von Schweden.

Heinz
 
Ron Alexander Am: 05.12.2018 10:34:30 Gelesen: 455868# 459 @  
Schönen guten Morgen,

zwar keine Briefmarke aber ein interessanter Beleg!

Einstein-Brief für drei Millionen Dollar versteigert

Ein handgeschriebener Brief von Albert Einstein ist in New York für die Rekordsumme von 2,89 Millionen Dollar (2,55 Millionen Euro) versteigert worden. In dem Brief an den Philosophen Eric Gutkind bezweifelt der berühmte Physiker die Existenz Gottes. Das Auktionshaus Christie's sprach von einem Rekordpreis für einen handgeschriebenen Brief von Einstein.

In dem auf Deutsch verfassten Schreiben von 1954 führt Einstein aus, dass für ihn das Wort "Gott" nichts anderes als der Ausdruck der menschlichen Schwäche sei. Auch seine eigene, jüdische Religion bezeichnet er wie alle anderen Religionen als Aberglauben. Zuletzt war dieser Brief laut Christie's im Jahr 2008 für 404.000 Dollar an einen privaten Sammler verkauft worden.



Foto: REUTERS
Quelle: https://www.n-tv.de/der_tag/Mittwoch-der-5-Dezember-2018-article20755418.html
 
merkuria Am: 05.12.2018 14:01:27 Gelesen: 455845# 460 @  
@ Ron Alexander [#459]

Hallo Ron,

ich habe etwas nach diesem Brief geforscht und konnte eine bessere Abbildung des Umschlags finden. Auch habe ich eine Abbildung des Schreibens, welches ich allerdings in vier Teile zerlegen musste, um es lesbar zu machen! Der Inhalt des Schreibens ist fast interessanter als der Umschlag.




Reihenfolge zum Lesen: 1 - 2
....................................... 3 - 4



Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 05.12.2018 14:42:06 Gelesen: 455828# 461 @  
@ Ron Alexander [#459]
@ merkuria [#460]

Lieber Ron, lieber Jacques,

der erzielte Preis liegt zu Null Prozent bei der Briefmarke, sondern zu 100 % in der Sache begründet: Schreiben von Einstein, mit wichtigem Inhalt.

Ich registriere darum dieses Exemplar nicht unter den b.u.w.B. der Welt, wofür ich um Verständnis bitte.

Danke aber für die interessante Meldung!

Rekap:
Wert: (gemäss Price realized):
1. Briefmarke auf Brief: US$ 0.01
2. Briefinhalt: US$ 2'999'999.99

Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.12.2018 21:36:24 Gelesen: 455774# 462 @  
@ Heinz 7 [#420]
@ Heinz 7 [#422]

Im September habe ich die 76 wertvollsten Portwertzeichen (1 Ganzsache und 75 Briefmarke) des Jahres 1912 in einer Übersicht gezeigt. Wir haben gesehen, dass einzelne, heute sehr teure Marken vor 106 Jahren noch nicht sehr hoch bewertet wurden.

Im November habe ich einen Exkurs in die Gegenwart gemacht und vor allem die Katalog-Notierungen von Schweizer Superraritäten studiert. Auch über Schwedens Top-Stücke habe ich mir einige Gedanken gemacht. Doch ich habe meinen "Fahrplan" durch die Geschichte nicht vergessen und möchte heute nochmals fragen, ob denn die Liste 1912 in Beitrag 422 komplett war.

1986 fand in Hamburg ein Auktion statt des legendären Auktionators Wolfgang Jakubek. Auf dem Titelblatt seiner 6. eigenen Auktion (zuvor war er lange Jahre erfolgreicher Auktionator beim Auktionshaus Edgar Mohrmann) prangte eine Schönheit, die unsere volle Aufmerksamkeit verdient.



1851, Cotton Reel, 2 Cents statt 12 Cents blau, auf vollständigem Faltbrief. Die "1" von "12" fehlt, also sieht es nach einer 2 Cents Marke aus. Ein unglaublich seltener Fehldruck - es ist nur dieses eine Stück bekannt.

Entsprechend hoch wurde der Brief dann auch gelobt und mit einem Startpreis von DM 150'000 ausgezeichnet. Das war vor 32 Jahren ein hoher Preis. Angeblich zierte dieses Unikat die Sammlungen von Ferrary und Burrus!

Heinz
 

Das Thema hat 937 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18   19   20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 38 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.