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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 942 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 13.08.2021 12:53:54 Gelesen: 256087# 768 @  
@ marc123 [#767]

Danke für diese Beiträge. Die Auktion 1957 war in den USA, und das Resultat war nur US$ 240.

Ein Preis von Euro 50'000 ist wohl sehrsehr viel für einen solchen Viererblock. Die Seltenheit steht zwar ausser Frage - aber Euro 50'000 ist auch sehr ambitioniert.

Es gibt Auktionshäuser (mehrere, vor allem auch in Deutschland), die setzen aufs Geratewohl sehr hohe Preise an. Beisst ein Käufer an, hatte der Anbieter wohl recht. "Schöner" für eine gerechte Preisfindung ist es aber, wenn Lose günstig angeboten werden, und dann der Markt entscheiden darf, auf welcher Höhe der Hammer fällt. In der Regel werden - bei guten Auktionshäusern - wirklich gute Stücke dann trotzdem gut bis hoch beboten, aber das ist natürlich keinesfalls sicher und oft gibt es auch Schnäppchenpreise, und der Käufer freut sich über einen (zu) tiefen Preis.

Herzlichen Glückwunsch aber an Dich, solltest Du der Käufer bei Köhler gewesen sein. Dann hast Du eine "Granate" preisgünstig erwerben können!

Heinz
 
marc123 Am: 15.08.2021 13:27:25 Gelesen: 255552# 769 @  
@ Heinz 7 [#768]

Lieber Heinz,

Du hast natürlich Recht, das Resultat war in Dollar.

Ich bin gespannt ob und für wie viel der Block eines Tages verkauft wird und werde dann berichten.

Der Käufer bei Köhler war ich nicht, ich weiß aber wer den Block gekauft hat.

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 17.08.2021 12:02:58 Gelesen: 255024# 770 @  
@ marc123 [#767]



Ich habe den "Capary-Block" in 3 Behr Auktionen gesehen 12. 25.5.2011, Los 3904; 15. 1.3.2012, Los 4508 und 18. 13.12.2012, Los 4472.

Der Ausruf betrug jeweils 25000 Euro. Ich weiß aber nicht ob er zum Schluss verkauft wurde. Ich bin auch nicht komplett was die Behr Kataloge betrifft.

Die Beschreibung: "N°1, 10c. noir. Bloc de 4. Fraicheur exeptionnelle. Ex colletion Bolaffi. seul Bloc de 4 connu à ce jour. RRR".

Interessant ist die Beschreibung als Unikat, war der andere Block doch schon längst bekannt. Die Beschreibung ex Bolaffi hilft weiter.

Liebe Grüße
Marc
 
Olivier Nosbaum Am: 17.08.2021 18:02:17 Gelesen: 254945# 771 @  
@ marc123 [#770]

Hallo Marc,

danke für das Zeigen und Erwähnen der beiden Viererblocks der Erstausgabe von Luxemburg.

Ein Teil der Sammlung Bolaffi wurde im Dezember 2004 in Monaco ausgestellt, unter anderem dieser Viererblock. Vermutlich hat schon Giulio Bolaffi den Block 1957 auf der Caspary-Auktion gekauft, denn ebenfalls wurde das Los 642 (siehe [#767]) in Monaco in der Sammlung Bolaffi gezeigt,

leider bin ich auch nicht Besitzer einer dieser Blocks; beide befinden sich zur Zeit in Händlerhand,

beste Grüsse

Olivier
 
Heinz 7 Am: 19.09.2021 12:17:41 Gelesen: 247509# 772 @  
@ Heinz 7 [#462]
@ Heinz 7 [#463]

Wenn man von einer Zahl "12" die erste Zahl weglässt, so entsteht die Zahl "2" daraus. Beim Druck der primitiven Marken 1850 von British Guiana scheint genau dies passiert zu sein. Jedenfalls sieht die Marke auf diesem Brief nach einer "2 Cent" Marke aus, obwohl sie in der Farbe der "12 Cents"-Marke gedruckt wurde: blau!

Im umfassenden Handbuch zu British Guiana von 1970 von Townsend und Howe wird die Marke genau so beschrieben:

"12 Cents, with "1" of "12" omitted" und farbig abgebildet auf "Colour Plate A" nach Seite 32.



Ich habe bereits erwähnt, dass an den Ferrary-Auktionen dieser Brief zu wenig Beachtung fand. Wir dürfen wohl mit Sicherheit annehmen, dass Philipp La Renotière von Ferrary diese Rarität hoch einschätzte. Dafür spricht insbesondere die Tatsache, dass er die Marke nicht vom Brief ablöste, sondern sie auf dem Brief beliess! Das machte Ferrary nur ganz ausnahmsweise (er liess viele Marken von Briefen ablösen, weil er offenbar an Postgeschichte und Briefen kein besonderes Interesse hatte). Der 2-Cent-blau-Brief erhielt dann auch das Besitzerzeichen von Ferrary, den kleinen Kreis mit dem Dreiblatt-Kleeblatt.

Im Oktober 1921 kam der 2. Teil der Ferrary-Auktion zum Verkauf mit u.a. dem Los 199. Dort wurde dieser Fehldruck als "Variété" (also als Abart) bezeichnet, aber nicht abgebildet. Das war erstaunlich, denn sonst geizten die Auktionatoren nicht mit Fotos zu dieser Ausgabe. Nicht weniger als 49 "Cotton Reels"-Marken oder Einheiten wurden an dieser 2. Auktion verkauft, eine unglaubliche Anzahl (alle Ferrary-Auktionen zusammen gar 70 Units (Marken oder Paare)), wovon viele, viele fotographiert wurden.

Briefe mit "Cotton Reels" hatte Ferrary aber "nur" drei:

- Brief mit Paar der 2 Cents (schwarz auf blassrosa)
- ähnlicher Brief mit Paar der 2 Cents (schwarz auf blassrosa)
- oben gezeigter Brief mit Fehldruck 2 Cents blau.

Wie erwähnt wurde Los 199 der 2. Auktion dann nicht teuer verkauft, sondern ging zu einem sehr moderaten Preis weg. Wir dürfen vermuten, dass Maurice Burrus der Käufer war.

42 Jahre später tauchte dieser Brief wieder auf! Nun im Verkaufskatalog von Robson Lowe, als die ebenfalls legendäre Sammlung "BURRUS; 26 NOV. 63; BR. GUIANA" verkauft wurde.

Robson Lowe rückte nun aber das Los mit der blauen 2 Cents-Einzelfrankatur ins rechte Licht mit einem Schätzpreis von immerhin GB£ 5'000. Das war 1963 natürlich sehr viel Geld.

Auch Townsend & Howe würdigten diesen Brief 1970 in ihrem Handbuch. 1986 konnte Jakubek diesen Brief anbieten (siehe Beitrag 462).

Nun kommt dieser Brief wieder zur Auktion, am 14.10.2021 in Genf bei David Feldman: Los 30049. Der Katalogwert der Stückes wird angegeben mit GB£ 1'000'000 (Stanley Gibbons) bzw. US$ 950'000 (Scott). Auf welche Verkaufsdaten die Katalogherausgeber diese Werte begründen, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Schätzpreis bei Feldman ist nun GB£ 400'000 bis 600'000. Es ist das am höchsten geschätzte Los der Auktion "British Guiana; the "Imperium" Collection".

Wir dürfen gespannt sein!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:08:29 Gelesen: 245396# 773 @  
@ Heinz 7 [#103]
@ Lars Boettger [#104]

Eine Briefmarke, die auf den ersten Blick einen Katalogwert von US$ 27.50 hat, erlebte in den letzten 46 Jahren einen kometenhaften Aufstieg, wurde schliesslich zu Millionenbeträgen gehandelt, und gilt bei einigen Sammlern als wertvollste US-Briefmarke überhaupt.

Wie ist das möglich? Was ist die Geschichte dahinter? Im monumentalen Buch von L.N. Williams: «Encyclopaedia of rare and famous stamps» (Band 1: 1993) ist diese Briefmarke nicht erwähnt… trotzdem bricht sie heute Rekorde?

Die Beantwortung dieser Fragen ist nicht einfach und einige Grundkenntnisse über die Briefmarken der USA sind hilfreich, um eine befriedigende Antwort zu finden.

Die zuverlässige Bestimmung von US-Briefmarken kann in Einzelfällen sehr kompliziert sein und ist oft nur den Spezialisten möglich. Sammler der US-Briefmarken werden sich in der Regel nach dem Scott-Katalog orientieren, doch ist diese Katalogisierung sehr anspruchsvoll (und weicht von der Michel-Nummerierung deutlich ab!), wie beiliegende Übersicht zeigt. Ich bezeichne mich nicht als Spezialisten für USA, und veröffentliche die nachfolgende Übersicht mit dem Vermerk: «s.e.e.o.» («sauf erreurs et omissions» / ohne Gewähr, anhand der Kataloge Michel 1968+2010 und Scott 2000).



Scott hat zwar nach 1938 die Nummerierung der US-Marken für frühe Ausgaben geändert, doch erfolgte dies offenbar nur für die ersten zwei US-Ausgaben, die Postmeister-Marken und die Carrier-Stamps.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:14:39 Gelesen: 245391# 774 @  
@ Heinz 7 [#773]

Betrachten wir einmal die erste Marke der 3. Ausgabe der USA (1861) mit der Nominale «1 Cent». Es ist die Marke Michel 16, Scott 63.
Bild 1 – Scott Nr. 63



Das Foto/das Los stammt aus der Auktion von Christie’s New York: 28./29.9.1993: «The Ryohei Ishikawa Collection United States Stamps and Covers 1847-1869». Es zeigt eine Marke, die viele von uns kennen, hier hübsch im Viererblock. Trotzdem war der Schätzpreis nicht hoch: US$ 200-300.

Wenn nun dieselbe Marke aber eine Waffeleinprägung hat, wird die Angelegenheit kompliziert. Was eine Waffeleinprägung ist, und warum sie angebracht wurde, dazu übermittle ich einen Text aus «Wikipedia» vom 30.9.2021.

«Waffeleinpressung



G-Grill-Einpressung auf der Rückseite einer US-amerikanischen Briefmarke

Eine Waffeleinpressung bei Briefmarken ist eine Sicherheitsmaßnahme gegen nochmalige Verwendung der Marke. In diese Briefmarken wurde durch eine Gaufrage ein waffelförmiges Muster (englisch grill) eingeprägt, welches die Stempelfarbe besser aufnehmen sollte. Hierbei wurden die Fasern des Papiers durchbrochen, die Stempelfarbe konnte dort besser eindringen und das Abwaschen der Farbe wurde erschwert.[1] Diese Schutzmaßnahme gab es bei Briefmarken aus den Vereinigten Staaten in den 1860er und 1870er Jahren und bald darauf in Peru.

Die Gittertypen der USA sind nach dem chronologischen Erscheinen nach dem Alphabet durch William L. Stevenson eingeteilt worden.[2] Bereits davor gab es Ansätze sie zu klassifizieren, aber das System von Stevenson ist seitdem der Standard.[3] «

Interessant ist, dass vor mehr als 11 Jahren auf «Philaseiten» unter folgendem Thema «Waffeleinpressung als Schutz gegen Wiederverwendung von Marken» genau diese Thematik besprochen wurde, allerdings nicht anhand von Briefmarken der USA, sondern von Briefmarken von Peru (24 Beiträge, im Zeitraum vom 15.11.2009-4.1.2010).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:16:45 Gelesen: 245389# 775 @  
@ Heinz 7 [#774]

Diese Waffeleinprägungen sind in den USA natürlich seit dem XIX. Jahrhundert bekannt, meines Wissens kennt man dazu heute 11 (!) verschiedene Typen:

Grill A, Grill B, C, D, E, F, G, H, I, J, Z.

Der Briefmarkenkatalog «Scott» teilte allen Marken mit Waffeleinprägungen eigene Hauptnummern zu! So erhielt die «1 Cent»-Marke von 1861 drei weitere Hauptnummern. Extrem war es bei der «3 Cent»-Marke, die 7 zusätzliche Hauptnummern bekam!

Der Sammler William L. Stevenson hatte anfangs des 20. Jahrhunderts Mühe mit der Zuteilung einer speziellen Waffeleinprägung, und nannte diese Variante darum den «Z-Grill», also ausserhalb der Buchstabenfolge A-J. Aber die Marken 1861 mit Z-Grill wurden schliesslich auch als Hauptnummern katalogisiert, nur fehlten Scott dazu «freie Nummern».

Scott 63-78 (ohne 66+74): Marken ohne Waffeleinprägung
Scott 79-81: Marken mit Waffeleinprägung «Grill A»
Scott 82: Marke mit «Grill B»
Scott 83: Marke mit «Grill C»
Scott 84-85: Marken mit «Grill D»
Scott 86-91: Marken mit «Grill E»
Scott 92-101: Marken mit «Grill F».

Grill Z sollte gemäss damaliger Meinung zwischen Grill D und Grill E eingeordnet werden, also behalf sich Scott mit folgenden Zusatznummern:

Scott 85A: 1 Cent-Marke, Grill Z
Scott 85B: 2 Cents-Marke, Grill Z
Scott 85C: 3 Cents-Marke, Grill Z
Scott 85D: 10 Cents-Marke, Grill Z
Scott 85E: 12 Cents-Marke, Grill Z
Scott 85F: 15 Cents-Marke, Grill Z

Somit ergaben sich für die 1 Cent-Marke folgende Katalognummern:

Scott 63: Marke ohne Grill
Scott 85A: Marke mit Grill Z
Scott 86: Marke mit Grill E
Scott 92: Marke mit Grill F.

Michel summiert diese Marken mit Waffeleinpressung unter der Nummer 16 W.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:18:53 Gelesen: 245387# 776 @  
@ Heinz 7 [#775]

Die Scott Nummern 63, 85A, 86, 92 sehen also alle gleich aus, doch ihre Katalogwerte liegen gewaltig auseinander (Notierungen für gestempelte Stücke, Katalog «Scott 2000»)

No. 63 = US$ 27.50
No. 85A = US$ 935'000.00
No. 86 = US$ 425.00
No. 92 = US$ 160.00

Die 85A war also im Katalog 2000 34'000 x höher bewertet als die bildgleiche Marke 63!

Ishikawa hatte auch schöne Exemplare der Scott Nr. 86 (Sechserblock!) und der Nr. 92 (ebenfalls Sechserblock).



Aber er hatte kein Exemplar der Scott Nr. 85 A.

Dies ist aber nicht weiter erstaunlich, denn von der Scott Nr. 85 A sind nur zwei Stück bekannt! Ein Exemplar ist ungebraucht, das andere gestempelt. (Dies galt 1925, heute scheint es anders).

Das ungestempelte Stück ruhte einst in der grossartigen Sammlung von Benjamin K. Miller (1857-1928) (siehe Wikipedia). Er verschenkte seine Sammlung 1925 an die «New York Public Library». Heute ist sie im Smithsonian’s National Postal Museum, nachdem die Sammlung in der NYPL Opfer eines Diebstahls wurde! (153 Briefmarken wurden entwendet, 81 konnten wieder gefunden werden, einige von ihnen aber verändert, um ihre Herkunft zu verschleiern). So vielleicht auch «unsere» 1 Cent-Marke Grill Z, die heute offenbar gestempelt ist. Haben hier die Diebe die Marke verändert, um ihre Spur zu verwischen? Ab 1977 wurde die Miller-Sammlung aus Sicherheitsgründen nicht mehr ausgestellt; erst rund 30 Jahre später (am neuen Ort).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:21:41 Gelesen: 245386# 777 @  
@ Heinz 7 [#776]

Die gestempelte Marke «PHILA…» (=Philadelphia) wurde erst 1915 oder 1916 vermutlich von Sammler William L. Stevenson gefunden (gemäss Informationen von Scott Trepel). Offenbar wurde sie später aber vermisst, und erst 1957 bei den Händlern Henry Kuhlmann / Carl Subak wiedergefunden. Es war damals somit das einzige Stück, das man hätte kaufen können. Der sehr angesehene Sammler Lester Brookman kaufte die Marke, die er in seinen wegweisenden Handbüchern schon beschrieben hatte. Die Marke gelangte in die Sammlung Wilbur Schilling, vermutlich gegen einen stolzen Preis. Die Marke, die im Scott-Katalog 1939 noch unbewertet war, wies im Katalog Scott 1970 nun einen Katalogwert aus von US$ 25'000; das war damals sehr viel Geld und dies war eine der höchsten Katalognotierungen weltweit.

Die Marke wurde 1975 offenbar erstmals öffentlich verkauft durch Robert A. Siegel, New York.



Die 1 Cent-Marke wurde im Rarity-Sale 1975 angeboten, und gut verkauft. Der Katalogwert damals lag bei US$ 25'000 und der Auktionserlös war US$ 42'500.

Doch bereits 1977 wurde die Marke zum zweiten Mal an einer öffentlichen Auktion angeboten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:24:21 Gelesen: 245383# 778 @  
@ Heinz 7 [#777]

Wer der Einlieferer war, ist (mir) nicht bekannt, vielleicht war es Mr. And Mrs. Alvin R. Kantor, die im Auktionskatalog genannt wurden. Unverständlich für mich ist aber die unspektakuläre Anpreisung dieser Rarität! Sotheby Parke Berner Stamp Auction Co., Inc., Danbury, Ct. gab einen unscheinbaren Katalog heraus, auf dessen Titelseite nicht etwa das Unikat zu sehen war, sondern eine unwichtige Marke (Scott no. 17, mit einem Katalogwert von US$ 82.50).



Auf Seite 12 des Kataloges, der nur 313 Lose anbot, hatte es dann aber in sich: «A complete showing oft he «Z» grills» war hier zu sehen:

Los 105: Scott 85A: 1 Cent-Marke, Grill Z
Los 106: Scott 85B: 2 Cents-Marke, Grill Z
Los 107: Scott 85C: 3 Cents-Marke, Grill Z
Los 108: Scott 85D: 10 Cents-Marke, Grill Z
Los 109: Scott 85E: 12 Cents-Marke, Grill Z
Los 110: Scott 85F: 15 Cents-Marke, Grill Z



Immerhin war das Los 105 korrekt beschrieben und auch die Preisangabe (US$ 50'000) gab einen Hinweis auf die Seltenheit des Stückes. Vermutlich stand 1977 die Scott-Katalognotierung damals bei diesem Wert.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:26:32 Gelesen: 245382# 779 @  
@ Heinz 7 [#778]

1985 gab die bekannte Journalistin Donna O’Keefe den zweiten Band einer sehr interessanten Serie heraus: «Linn’s Philatelic Gems». Band 2 von 1985 listete auf Seite 154 nun diese Marke Scott 85A auf, mit einigen Hintergrundinformationen. Wichtig ist ihre Angabe: «Value: $ 110,000». Dazu schreibt sie, dass die Firma «Superior Stamp and Coin Company» Los 105 für US$ 90'000 gekauft hatte. Das Stück wurde offenbar noch im selben Jahr weiterverkauft an Dr. Jerry Buss.

Warum z.B. Ryohei Ishikawa das Stück offenbar nicht kaufen wollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Ishikawa baute in diesen Jahren eine sehr bedeutende USA-Sammlung auf und Geld spielte dabei offenbar keine grosse Rolle.

Nur 9 Jahre später konnte «Superior Stamp and Coin Company, Beverly Hills, California» das Stück zum zweiten Mal verkaufen. Per Auktion brachte sie u.a. die «Dr. Jerry Buss Collection» zum Verkauf.



Nun wurde die Marke verkaufsfördernd angepriesen, und dies verfehlte die Wirkung nicht. Buss hatte das Glück, dass Sammler Robert Zoellner eine «USA komplett»-Sammlung zusammentragen wollte, MIT der Scott Nr. 85A. Das Los stiess dann auf grosses Interesse, und wurde erst bei US$ 380'000 zugeschlagen (plus 10 % Aufgeld, also US$ 418'000).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:29:15 Gelesen: 245378# 780 @  
@ Heinz 7 [#779]

Doch damit war das Ende noch immer nicht erreicht. Robert A. Siegel durfte 1998 die Robert Zoellner-Sammlung anbieten. (Im Katalog sind beide Scott 85A abgebildet, so auch die früher ungebrauchte Marke aus der Sammlung Miller. Nun trägt sie offenbar einen unklaren (Falsch-) Stempel!).



Der Preis des «Philadelphia»-Exemplares (Los 226) lag 1998 bei beeindruckenden US$ 850'000 plus 10 % = US$ 935'000. Der Käufer des Loses war angeblich Donald Sundman. Dieser tauschte die Briefmarke einige Jahre später gegen einen Viererblock der «Inverted Jennies», welchem ein Wert von US$ 3 Millionen zugerechnet wurde (gemäss Wikipedia). Seither ist die Briefmarke wohl im Besitz des Sammlers William Gross, der in den letzten 20 Jahren schon viele Käufe und einige sehr publikumswirksame Verkäufe gemacht hat.

Damit will ich die wichtigsten Erkenntnisse zu dem kometenhaften Aufstieg einer äusserlich unscheinbaren Briefmarke abschliessen. Meine geäusserte Absicht (16. Juni 2015) konnte ich endlich umsetzen. Die mir bekannten/vermuteten Besitzer der zwei Exemplare dieser speziellen Marke, die eigentlich «nur» eine Abart der Scott Nr. 63 ist, seien hier noch tabellarisch aufgelistet.



(Schluss)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 13:18:16 Gelesen: 239652# 781 @  
Nur relativ wenige Briefmarken konnten von Leon N. Williams in seinem monumentalen Werk „Encyclopaedia of rare and famous stamps“ berücksichtigt werden. Band 1 erzählte die „Stories“ (1992), Band 2 listete einige Marken auf und zeigte, wann und wo die Briefmarke auftauchte und welchen Sammlern sie gehörte („2. The Biographies“ 1997). Ich habe diese Bücher schon oft genannt, wenn ich Artikel zum Thema „die seltensten und wertvollsten Briefmarken“ schrieb.

Eine Briefmarke, die bei Williams in beiden Bänden erwähnt wurde, ist die „Fiji, 1881 (April) 2d. error of colour: ultramarine instead of yellow-green“.

Die Marke hatte die Katalognummer Stanley Gibbons 95a (Stanley Gibbons Katalog „Stamps of the world 1939“). Im Michel Katalog 1968/69 habe ich die Marke nicht gefunden, ebenso wenig wie im Katalog Michel „Wertvolle Briefmarken aus aller Welt“ (2010). Scott listet die Marke als no. 41b.

Eine ausgezeichnete Beschreibung und Würdigung dieser Briefmarke erfolgte im Jahr 1987, als Donna O’Keefe im Büchlein „Linn’s Philatelic Gems 3“ auf 167 Seiten weitere Raritäten vorstellte.



Seite 58-62 behandelte eben diese Marke „The Fiji error“. Daraus sei erwähnt: 1878 erschien eine neue Briefmarkenserie von Fidschi, welche ein „V.R.“ Monogram unter einer Krone zeigte. Der 1 Penny-Wert war in ultramariner Farbe gedruckt, der 2 Pence Wert in grün. Die Marken sind gelistet bei Michel (1968/69) als Nummern 18a und 19 und hatten einen Katalogwert von DM 6.00 bzw. DM 7.00.

1881 wurden bei der Druckerei weitere 50‘000 Marken der Wertstufe 2d und 30‘000 Marken der Wertstufe 6d bestellt; sie sollen am 11.4.1881 geliefert worden sein. Allerdings waren die 2d Marken ultramarin (statt grün). Sie wurden darum zurückgeschickt und sollten vernichtet werden. In einem Archiv findet sich ein Eintrag 24.7.1890: „We have this day destroyed by fire 49,940 Postage Stamps (twopenny stamps colored blue in error) - R. Scott, D.J. Chisholm“). (sic: "twopenny" statt "two Pence").

(Fortsetzung folgt)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 13:22:20 Gelesen: 239648# 782 @  
@ Heinz 7 [#781]

Die erste Erwähnung dieses philatelistischen Fehlers in der Fachpresse erfolgte gemäss O’Keefe erst im Dezember 1892 (im „London Philatelist“). Dort wurde gesagt, dass nur ein Exemplar von diesem Fehldruck noch bestehe und dieses an Briefmarkenkönig Ferrary verkauft worden sei.

Allerdings kamen später drei weitere Marken ans Tageslicht. Edward D. Bacon berichtete, dass die Sammlung des Königs Georg V. diesen Fehldruck auch beinhalte. Bacon nahm an, dass nur zwei Exemplare davon existieren (Vortrag vom 4.11.1926).

Doch Williams listet (1997) vier Marken auf:

I. 1892 erste Eintragung: Kauf durch Hilkes, Kirkpatrick & Co. und Weiterverkauf an Ferrary
II. Datum unbekannt: Marke 2 kommt in die königliche Sammlung
III. A.W. Cox erwirbt Marke 3. Datum unbekannt. 1933 wurde die Cox-Sammlung verkauft bei H.R. Harmer, London
IV. Im Archiv von Crown Agents‘ Philatelic Security and Printing Archive befand sich Marke 4. Datum des Einganges unbekannt. Sie kam später in die British Library collection.

Daraus ist ersichtlich, dass nur Marke 1 + 3 für Sammler verfügbar waren.

Nun interessieren uns bestimmt die seltenen Gelegenheiten, als solche Marken zum Verkauf standen. Da eine genaue Recherche von noch offenen Fragen Zeit erfordert, möchte ich heute Exemplar I noch nicht detailliert vorstellen. Aber … eine traurige Geschichte vorweg:

Die Marke existiert heute nicht mehr! Sie fiel am 16. Februar 1983 einem australischen Buschfeuer zum Opfer. John Gartner, ein grosser Sammler aus Australien hatte die Briefmarke (wohl 1975 oder etwas später) gekauft. Am 16. Februar 1983 fiel sein Haus den Flammen zum Opfer. Es verbrannten nicht nur seltene Briefmarken, sondern auch eine 25‘000-Einheiten-Bibliothek! (siehe Bericht O’Keefe, scan aus Seite 61).



(Fortsetzung folgt)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 13:26:04 Gelesen: 239645# 783 @  
@ Heinz 7 [#782]

Damit rückt unsere Marke Nr. 3 noch stärker in den Fokus unserer Betrachtung. 1933 wurde sie gemäss Williams erstmals öffentlich verkauft: H.R. Harmer Ltd. London, A.W. Cox Collection. Gemäss Williams tauchte die Marke erst 53 Jahre später wieder auf.



1986 fand in den USA eine grosse internationale Briefmarkenausstellung statt („Ameripex `86“). Dazu gab das Haus Harmers (New York / San Francisco / London) eine Verkaufsbroschüre heraus, in der 107 Raritäten angeboten wurden.

Los 62 interessiert uns heute besonders:



Wir kennen den Käufer nicht, gut möglich, dass es Peter Robertson war.

(Fortsetzung folgt)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 13:40:08 Gelesen: 239640# 784 @  
@ Heinz 7 [#783]

Sechs Jahre nach 1986 konnte Christie’s Robson Lowe, London, die Peter Robertson Sammlung versteigern und hier wurde die Marke gross angepriesen.



Los 106 wurde auf Seite 20 beschrieben. Der Verbleib der anderen drei bekannten Marken wurde aufgelistet (inkl. Hinweis auf den tragischen Verlust der Marke ex Ferrary). Los 106 hatte einen Schätzpreis von GB£ 15'000. Gemäss Angabe von Williams blieb Los 106 aber unverkauft.

Schon vier Jahre später aber wurde die Marke schon wieder angeboten!

Shreves Philatelic Galleries, Inc., konnte 1996 die «Gibralter»-Sammlung «Great Britain & British Commonwealth» anbieten. Als wichtige Rarität wurde Los 244 auch farbig auf der Titelseite gezeigt: «unsere» Fiji Marke 3.



Gemäss Ergebnisliste wurde das gute Stück auch tatsächlich verkauft: Los 244 erzielte US$ 32'500, dazu kamen 10 % Aufgeld. Interessant: der Preis (ohne Aufgeld) entsprach genau dem Preis, den O’Keefe der Marke zugeteilt hatte ($ 32'500), aufgrund einer Scott-Notierung in dieser Höhe.

Man mag sich wundern, dass dieses extrem seltene Stück nicht noch teurer wurde. Dabei spielt sicher eine Rolle, dass die Marke offiziell nie verausgabt wurde. Sie hat also einen ähnlichen Status wie die «Gscheidle-Marke» Deutschland (Michel XIII) oder die Audrey-Hepburn Marke Deutschland (Michel XIX).

Aber sie ist viel seltener. Sie gilt wohl zu recht als einzig verfügbares Exemplar. Obgleich wir nicht ganz ausschliessen können, dass weitere Exemplare der Marke bestehen, denn gemäss Protokoll wurden nur 49'940 zerstört (siehe Beitrag 781). Über die 56 "fehlenden" Marken weiss man aber meines Wissens seit 131 Jahren nichts. Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Exemplare dieses Farbfehldruckes auftauchen, ist sehr gering.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 24.10.2021 14:40:25 Gelesen: 239611# 785 @  
@ Heinz 7 [#782]

Vielleicht greife ich dir bezüglich des Stücks aus der Ferrary-Sammlung vorweg oder es ist hilfreich. im Band 2 des Kohlhandbuchs Seiten 449 - 451 wird der Fehldruck aufgeführt. Dort steht, dass das Stück von Ferrary bei der VII. Auktion für 1500 Fr. in einem Lot mit weiteren Marken an A. Hind verkauft wurde. Es müsste sich demnach um Los 326 mit 164 Marken handeln.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 19:57:03 Gelesen: 239535# 786 @  
@ Martin de Matin [#785]

Lieber Martin,

ich habe das Sammellos bei Ferrary auch gefunden; es war wirklich dieses Sammellos 326! Es war natürlich wenig verkaufsfördernd, dass diese Marke nicht einzeln angeboten wurde.

Das Kohl Briefmarken-Handbuch habe ich auch betrachtet, habe aber keinen Hinweis gefunden. Ich habe "nur" das Handbuch von 1914/1915 konsultiert (10. Ausgabe).

Offenbar hast Du eine spätere Auflage zitiert.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 24.10.2021 21:02:44 Gelesen: 239499# 787 @  
@ Heinz 7 [#786]

Es steht in der 11. Auflage des Band 2 von 1928. Dort wird von zwei bekannten Exemplaren geschrieben; dem von Ferrary und das Stück der königlichen Sammlung. Eine Preisangabe gab es nicht, es gab nur die Katalognr. 18Fa.

Im Gibbons von 1920 wird die Marke als Nr. 95a aufgeführt aber auch ohne Preis.

Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 01.11.2021 14:28:15 Gelesen: 238120# 788 @  
Nachdem ich die ganzen vorherigen Beiträge durchgegangen bin, müsste bisher über ein besonderes Stück von Australien noch nicht gezeigt worden sein.

Am 1.1.1850 verausgabte der Australische Staat Neusüdwales seine ersten Marken. Die Marken hatten die Wertstufen 1 Penny, 2 Pence und 3 Pence. Von den einzelnen Wertstufen gibt es teilweise mehrere Platten. Die meisten (5 Stück) sind von der 2p. Die Platte zwei der 2p bestand aus 24 Marken mit 2 Reihen zu 12 Stück. Einige Sammler kennen ja die Zwischenstege der ersten Marken von Bayern oder die Kehrdrucke der ersten Frankreichmarken, aber die wenigsten kennen das einzig vollständig erhaltene Kehrdruckzwischenstegpaar der Erstausgabe von Neusüdwales. Bei dem Zwischenstegkehrdruckpaar sind die Felder 1 und 12 von zwei Bogen zu sehen.



Der oben gezeigte Brief wurde 1903 vom Briefmarkenhändler Fred Hagen entdeckt. Der Brief soll in der Clarke und Meinertzhagensammlung befunden haben, ehe er über den Händler Thomas Allen im Jahr 1940 an Alfred F. Lichtenstein verkauft wurde. Am 14.5 1990 wurde der Brief dann bei Harmers of New York als Los 60 versteigert. Der Zuschlag erfolgte bei 45.000 Pfund (rund 75.000 Dollar).

Am 8.11.1995 wurde der Brief bei Robert Siegel Auktionen in New York als ein Stück der hervorragenden Neusüdwalessammlung von V.P. Manwood versteigert. Das Los brachte 150.000 Dollar. In fünf Jahren also eine beträchtliche Steigerung. In der Sammlung befanden sich einige extrem seltene Stücke, wobei ich von einem etwas traurigen Stück (ex Ferrary) später berichten werde.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 02.11.2021 22:59:20 Gelesen: 237796# 789 @  
@ Martin de Matin [#788]

"It is undoubtedly the rarest variety of any of the Australian States".

Mit diesen Worten würdigte kein Geringerer als Leon N. Williams den Brief mit dem kopfstehenden Kehrdruckpaar in seinem monumentalen Werk: "Encyclopaedia of rare and famous stamps" (Band I, 1993, Seite 234+235).

Die Australischen Staaten sind nicht arm an schönen, seltenen Briefmarken und Briefen, daher sollte uns dieser Preis nicht überraschen. Der Brief tauchte 1990 zum ersten Mal nach rund 50 Jahren öffentlich auf (an der Auktion Louise Boyd Dale, Harmers of New York), nachdem ihr Vater Alfred Lichtenstein den Brief wohl um 1940 vom Händler Tom Allen kaufte (alle diese Angaben gemäss Hinweisen von Williams). Die Auktion wurde nicht in New York, sondern bei der Schwester-Gesellschaft Harmers of London, in London verkauft; darum auch ein Ergebnis in GB£.

Die Marke "Sydney views, Two Pence blue", ist nicht sooo selten, aber als kopfstehendes Kehrdruckpaar ist es meines Wissens ein Unikat. Der Brief wurde in Sydney aufgegeben am 30 July 1850 und verschickt nach Melbourne (Ankunftsstempel auf der Rückseite).

Sammler hatten immer schon eine Schwäche für Kehrdruck-Paare (Tête-bêche pairs), das zeigen auch mehrere Beispiele aus anderen Staaten. Nicht zuletzt das 27-Parale-Tête-bêche-Kehrdruckpaar von Rumänien (Fürstentum Moldau) zählt ebenfalls zu den ganz begehrten philatelistischen Raritäten der Welt. Siehe [#242].

Wir haben dieses Markenpaar schon etwas besprochen, darum hier statt einer Wiederholung nur der Hinweis auf die Beiträge [#242] bis [#245].

Heinz
 
Heinz 7 Am: 03.11.2021 21:29:48 Gelesen: 237524# 790 @  
@ Martin de Matin [#788]

Ich hatte noch nicht die Möglichkeit, den Siegel-Katalog 8.11.1995 zu studieren. Aber es wundert mich, dass unser Brief dann verkauft wurde "ex Manwood" (wie Du schreibst).

Hintergrund: Wenige Monate zuvor wurde dieser Wunderbrief an einer Ausstellung in London gezeigt:

"Rare Stamps of the World" eine Ausstellung im Claridge's Hotel, London, fand statt am 6.-8. Juli 1995. Auf Seite 16/17 stelle Dale Forster diesen Brief aus.



Nichts deutet darauf hin, dass dieser Brief damals Herrn Manwood gehörte. Wenn er aber in der Sammlung Dale Forster, USA, war, wieso wurde er dann bereits ein halbes Jahr später von einem anderen Sammler verkauft?

Ich versuche, den Siegel-Katalog zu konsultieren, vielleicht steht da etwas.

Dass ich dem TB-Paar von New South Wales in Beitrag 789 das TB-Paar vom Fürstentum Moldau (27 Parale) gegenüberstellte, hat noch einen besonderen Grund: Beide diese Einheiten entstanden, weil der Papierbogen bei der Produktion gedreht werden musste! Beim Rumänien-Kehrdruck wurden zwei Reihen aufrechte Marken gedruckt, dann drehte man das Blatt und weitere zwei Reihen zu 8 Marken wurden gedruckt - kopfstehend zu den ersten 16 Marken.

AAAAAAAA
AAAAAAAA
KKKKKKKK
KKKKKKKK

Ein senkrechtes Paar aus der 2. und 3. Reihe hängt also kopfstehend zueinander zusammen.

Bei New South Wales, 2 Pence, war es offenbar ähnlich:

"a print and turn method was used for the the unusually shaped 2d. plate, resulting in two panes, each of twenty-four stamps, inverted in relation to the adjoining pane."

Ebenfalls gemäss Ausstellungs-Handbuch 1995 wurde der Brief 1990 übrigens zum ersten Mal an einer öffentlichen Auktion verkauft. 140 Jahre nach der Ausgabe dieser Briefmarke!

Heinz
 
Martin de Matin Am: 03.11.2021 22:07:41 Gelesen: 237511# 791 @  
@ Heinz 7 [#790]

Hier zeige ich die Titelseite 770. Siegel-Auktion und das darin enthaltene Vorwort.



Für mich sieht es so aus, das der Brief V.P. Manwwod gehörte.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 03.11.2021 22:33:27 Gelesen: 237498# 792 @  
@ Martin de Matin [#791]

Okay. Danke. Ich habe die Lösung.

Der "Name" V.P. Manwood war offenbar ein Pseudonym.

Siehe: "Meilensteine der Philatelistischen Literatur des 19. Jahrhunderts" von Wolfgang Maassen, "Supplement"-Band 2014 (ISBN 978-3-932198-23-6).

Auf Seite 173 wurde eine sehr nützliche Liste veröffentlicht "Anhang 2: Pseudonyme, von Brian Birch".

Auf Seite 187 finden wir (sechsletzte Zeile): "V.P. Manwood = Dale Forster". Also haben wir beide recht!



Schön, dass Du diesen Katalog Siegel hast!

Liebe Grüsse

Heinz
 

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