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Thema: Goldmarke der Deutschen Post
Das Thema hat 31 Beiträge:
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HWS-NRW Am: 07.11.2022 11:10:00 Gelesen: 3913# 7 @  
@ nagel.d [#6]

Hallo,

es ist ja kein echtes Postwertzeichen, also fehlt sie auch nicht in einer BUND-Sammlung.

mit Sammlergruß
Werner
 
Jürgen Häsler Am: 07.11.2022 11:13:28 Gelesen: 3910# 8 @  
[#1]

Zunächst einmal herzlichen Dank an Edwin für die Erwähnung der Goldbriefmarke im Thema "Bund Ganzsachen: Eigenausgaben der Deutschen Post AG" und an Michael für die Eröffnung dieses Themas.

Ich gehöre ja nun zu der seltenen Spezies, die noch die Neuausgaben der Deutschen Post AG ab Euro-Zeit echt gelaufen sammelt. Und natürlich habe auch ich diese "Goldbriefmarke" entdeckt, allerdings zunächst im Rahmen der Berichterstattung über das Titelthema "Schloss Neuschwanstein" auf Seite 5 der Hauszeitschrift "Postfrisch" Ausgabe 05/2022. Die Goldbriefmarke wird sehr ansprechend neben den edlen Reichsgoldmünzen zur Ehren des Bayerischen Königs Ludwig II. präsentiert.



Nun verkauft die Postphilatelie sehr erfolgreich Münzen und Münzprodukte aller Art (auch ausländischer Münzprägestätten) sowie (mehr oder minder) philateliefremde Produkte, die im Philatelie-Journal "Postfrisch" kräftig beworben werden. Nur ein kleiner Teil dieser Produkte findet allerdings Aufnahme in die "Philatelie aktuell", die ehemalige "Liste vorrätiger Postwertzeichen."

Es liegt im Trend der Zeit, Münzen mit "Applikationen" aller Art (Farbapplikationen, (Teil-) vergoldungen, Schwarzruthenium und Polymer-Ringen) zu "veredeln". Die Auftraggeber dieser Machwerke tun dies, um unbedarften Sammler*innen für angeblich hochseltene "Raritäten" das Geld aus der Tasche zu ziehen. Tatsächlich verlieren durch diese "Veredelung" echte Münzen ihren Status als gesetzliches Zahlungsmittel, denn letzten Endes stellt diese "Veränderung" auch eine Verfälschung dar.

Nun reiht sich also unsere Postphilatelie in die Reihe "hochseriöser" Anbieter ein, die ein Massenprodukt wie die neue Neuschwanstein-Marke mit Gold "veredelt".

Ich habe damit überhaupt kein Problem, sofern diese "veredelten" Produkte keine frankaturgültigen Briefmarken sind.


Der Satz: "Dank einer besonderen Herstellungsmethode verfügt diese Goldmarke (nicht zur Frankatur geeignet) über eine enorme Detailtreue." lässt bei mir jedoch die Alarmsirene schrillen, denn die Goldbriefmarke hat erkennbar einen Matrixcode.

Frage an alle: Lässt sich der Matrixcode der Goldbriefmarke mit der App auslesen ? Oder zeigt die App "Unbekannte oder ungültige Sendungsnummer", wie bei den Musterabbildungen von Briefmarken der Postphilatelie ?

[#2]

Nicht lange rumreden - aufkleben und ab in den Briefkasten damit. ;-)

Hallo,

das ist ist super Vorschlag, den ich sofort umsetzen werde, falls sich der Matrixcode erfolgreich auslesen lässt.

[#3]

Das scheitert daran, dass ich keine 49,50 Euro für die Marke ausgeben werde. ;)

Einmal werde ich in die Tasche greifen, um zu schauen, ob das eine echte "Briefmarke" ist.

[#5]

Spätestens jetzt würde ich mein Bund-Abo bei der Post kündigen!

Hallo Axel,

das ist ein toller Ratschlag. Mein Neuheiten-Abo wird umgehend gekündigt, sofern der Matrix-Code der Goldbriefmarke auslesbar und gültig ist.

[#6]

Da stellt sich mir die Frage muß man jeden Sch. in der Sammlung haben um sie komplett zu haben?

Lieber Dirk,

NEIN, Du musst wirklich nicht jeden Sch. in der Sammlung haben, um komplett zu sein.
 
drmoeller_neuss Am: 07.11.2022 11:25:07 Gelesen: 3904# 9 @  
@ Jürgen Häsler [#8]

[#2]

Nicht lange rumreden - aufkleben und ab in den Briefkasten damit. ;-)

Hallo, das ist ist super Vorschlag, den ich sofort umsetzen werde, falls sich der Matrixcode erfolgreich auslesen lässt.

[#3]

Das scheitert daran, dass ich keine 49,50 Euro für die Marke ausgeben werde. ;)

Einmal werde ich in die Tasche greifen, um zu schauen, ob das eine echte "Briefmarke" ist.


Du brauchst nur den QR-Code von zwei Gold-Marken miteinander zu vergleichen. Wenn der QR-Code identisch ist, dürfte er keine praktische Funktion haben, d.h. die Briefmarke ist nicht gültig.
 
prinzlodi Am: 07.11.2022 11:58:28 Gelesen: 3879# 10 @  
@ Jürgen Häsler [#8]

Zu: "Frage an alle: Lässt sich der Matrixcode der Goldbriefmarke mit der App auslesen ? Oder zeigt die App "Unbekannte oder ungültige Sendungsnummer", wie bei den Musterabbildungen von Briefmarken der Postphilatelie ?"

Dazu müsste jemand das Geld in die Hand nehmen und eine kaufen, bzw. ein Bild davon hier ein stellen. (Leider beantworten die Beispielabbildungen die Frage nicht).

Mein Verdacht ist zwar, dass die Post 1000 echte Marken nahm, darauf eine feien Goldschicht drauf hat, sodass das darunter noch lesbar ist und das Ganze dann in dieses Plastikdingens rein, aber wer weiss.

Eine Überraschung wäre es freilich, wenn die App für diese Marken anzeigen würde, dass sie Goldmarken wären!
 
Frankenjogger Am: 07.11.2022 12:33:46 Gelesen: 3855# 11 @  
"Lässt sich der Matrixcode der Goldbriefmarke mit der App auslesen?"

Ist das nicht anhand der in [1] gezeigten Marke möglich?

Gruß, Klemens
 
prinzlodi Am: 07.11.2022 12:49:44 Gelesen: 3846# 12 @  
@ Frankenjogger [#11]

Nein, weil das auf dem Bild dort eben der Standard-Code ist, den die Post auf fast allen Abbildungen von Matrixcode-Marken verwendet.
 
Jürgen Häsler Am: 07.11.2022 13:43:24 Gelesen: 3826# 13 @  
@ prinzlodi [#10]

Hallo Tobias,

habe gerade ein Exemplar der Goldmarke Neuschwanstein gekauft. Liefertermin soll am 10. November 2022 sein, ich werde dann zu gegebener Zeit berichten.

Und um eines klarzustellen:

Wenn das ein privates Machwerk von Firmen wie GÖDE, Sieger, Borek, Primus oder GAVIA wäre, würde ich keinen einzigen Cent und keine Sekunde kostbarer Lebenszeit dafür verschwenden, mir das "Produkt" näher anzuschauen. Doch leider reden wir hier nicht über eine Goldfolien-Marke aus dem Tschad, sondern über eine Ausgabe der Postphilatelie.

Ich möchte einfach wissen, ob unsere Post auf den Spuren der Kollegen aus Österreich wandelt.

Stichwort: Crypto stamp Goldenes Einhorn, 2020, mit 1 g Goldbarren zum Preis von EUR 500,-

Wenn das bei unserer Post in Zukunft genauso laufen soll wie in Österreich, werde ich daraus meine Konsequenzen ziehen.
 
Frankenjogger Am: 07.11.2022 16:44:45 Gelesen: 3769# 14 @  
@ prinzlodi [#12]

Danke für die Info,

Klemens
 
uli Am: 07.11.2022 17:04:15 Gelesen: 3750# 15 @  
@ prinzlodi [#10]

Es deutet viel darauf hin, dass hier mit schwarzer Farbe auf vergoldetes Papier gedruckt wurde. Da das mittlerweile auch mit Tintenstrahldruckern geht, könnte es durchaus sein, dass jedes Stück einen anderen, frankaturgültigen DMC hat.

Gruß
Uli
 
Jürgen Häsler Am: 07.11.2022 23:02:05 Gelesen: 3674# 16 @  
@ uli [#15]

Es deutet viel darauf hin, dass hier mit schwarzer Farbe auf vergoldetes Papier gedruckt wurde. Da das mittlerweile auch mit Tintenstrahldruckern geht, könnte es durchaus sein, dass jedes Stück einen anderen, frankaturgültigen DMC hat.

Hallo Uli,

genau das ist auch meine "Befürchtung". Nach meinem Eindruck ist hier nicht eine herkömmliche Neuschwanstein-Marke nachträglich in irgendeiner Weise "vergoldet" worden. Sondern es sieht doch danach aus, als sei (mit einer dünnen Blattgold-Schicht) ausgestattetes, kunststoffbeschichtetes Träger-Papier mit dem Neuschwanstein-Motiv in schwarzer Farbe bedruckt worden. Und das kann man inzwischen in sehr hoher Qualität im Tintenstrahldruck machen, weil die einzelnen Tintentröpfchen immer winziger werden und punktgenau auf eine beschichtete Oberfläche aufgebracht werden, wo sie eben nicht mehr entlang der Papierfasern "zerfließen" können, was ein unscharfes Druckbild ergibt. Und dann könnte tatsächlich jedes Stück einen anderen, frankaturgültigen DMC haben.

"Nicht zur Frankatur geeignet" bedeutet dann tatsächlich nicht "Nicht zur Frankatur zugelassen", wie schon Michael Mallien in [#1] schreibt. Vielleicht ist damit eine fehlende Gummierung gemeint oder eine geringe mechanische Belastbarkeit bezüglich einer postalischen Beförderung und Bearbeitung in einer Briefsortieranlage.
 
Jürgen Häsler Am: 13.11.2022 19:03:12 Gelesen: 3519# 17 @  


Hallo an alle,

ich berichte kurz über meine Erfahrungen mit der neuen Goldbriefmarke "Neuschwanstein" der Deutschen Postphilatelie.

Hübsch verpackt in einer kleinen Kassette mit Magnetverschluss, außen eine Banderole mit Neuschwanstein-Motiv.

Das Wichtigste zuerst: Die "Briefmarke" besteht NUR aus einer sehr dünnen (gelaserten ?) Goldfolie, die in eine transparente Acryl-Kapsel eingebettet ist. Druckfarbe ist NICHT vorhanden.



Der Matrix-Code lässt sich auslesen, zu meiner großen Freude erscheint im Display der App "Unbekannte oder ungültige Sendungsnummer", wie es bei den Musterabbildungen der Deutschen Post ja auch sonst der Fall ist.



Ich stelle also fest:

Die Goldene Briefmarke hat keinen gültigen Matrix-Code und ist deshalb frankaturungültig.

Sie ist KEIN Postwertzeichen.

Die Anpreisung: " Glanzvolle Neuheit: Die im September erschienene Marke "Schloss Neuschwanstein" mit purem Gold (999,99/1000) veredelt! Dank einer besonderen Herstellungsmethode verfügt diese Goldmarke (nicht zur Frankatur geeignet) über eine enorme Detailtreue. Lieferung in edler Schatulle." ist bei der Bezeichnung "(nicht zur Frankatur geeignet)" etwas missverständlich. Sie ist definitiv frankaturungültig und die dünne Goldfolie würde eine Entnahme aus der Acrylkapsel und ein Anbringen auf einer Postsendung nicht unbeschadet überstehen, geschweige denn die Bearbeitung in einem Briefzentrum.

Ich kann nur betonen, wie erleichtert ich bin, dass die Deutsche Post nicht dem Negativ-Beispiel aus Österreich folgt und irgendwelche völlig überteuerte "Krypto-Gold-Raritäten" herausbringt, die dann auch noch prinzipiell frankaturgültig sind und von MICHEL katalogisiert werden.

Diese Goldene Briefmarke erinnert ein wenig an die Schwarzdrucke/Farbsonderdrucke/Hologrammdrucke, die den Jahrbüchern beigegeben werden.

Das ist zweifellos hübsch anzuschauen, wirkt auch durchaus "edel" und hat tatsächlich eine enorme Detailtreue. Wer das haben und sammeln will, soll das tun. Ich werde mein Exemplar nächste Woche zurückschicken. Falls die erste Goldbriefmarke sich erfolgreich verkaufen lässt, halte ich es durchaus für denkbar, dass die beiden für 2023 geplanten Ausgaben der Serie "Sehenswürdigkeiten" ebenfalls Motive weiterer "Goldbriefmarken" werden.

Mein Neuheiten-Abo kann zum Glück weiterbestehen.
 
Journalist Am: 14.11.2022 19:38:56 Gelesen: 3432# 18 @  
@ Jürgen Häsler [#17]

Hallo Jürgen und an alle,

auch ich habe zu Testzwecken eine solche Marke erworben.

Ich habe die von Jürgen genannte Acryl-Kapsel geöffnet. Die darin enthaltene "Briefmarke" besteht aus meiner Sicht aus einer dünnen Kunststofffolie, die scheinbar vorderseitig und rückseitig dünn mit Gold beschichtet ist. Nähere Untersuchungen dazu sollen noch folgen. Dazu noch ein Scan bei 300 dpi:



Zwar lässt sich die Matrix nicht mit der normalen Post-App auslesen, aber mit der App Scandit oder Barcodescanner von Cognex lässt sich die Matrix auslesen.



Hinterlegt ist der Link http://www.deutschepost.de/die-briefmarke - dieser Link führt derzeit auf die Webseite der Deutschen Post AG und dort "Briefmarke mit Matrixcode" - derzeit Helden der Kindheit - mit tollen Videoinhalten"

Versuchsweise könnte man diese Marke mit einem starken Kleber auf einen Brief aufkleben, da die Marke aber eine geschätzte Dicke von circa einem halben Millimeter haben dürfte, würde diese in einer Sortiermaschine wahrscheinlich stark beschädigt oder sogar zerstört werden.

Die schwammige Formulierung, das diese nicht zur Frankatur geeignet wäre, man diese aber als "Goldbriefmarke Schloss Neuschwanstein" laut Verpackungstüte bezeichnet, ist aus meiner Sicht schon stark grenzwertig bezüglich der Benutzung von Begriffen.

Man will hier wohl absichtlich den einen oder anderen Sammler in die Irre führen und für extrem wenig Aufwand (Gesamtherstellungskosten vielleicht 5000 bis 8000 Euro - Gewinn nach Verkauf aller 1000 Stück - circa 40.000 Euro) - Wiederverkaufswert eher gleich 0 Euro - Materialwert .... Gold ??? melken, wie eine Kuh.

Seriöses Marketing ist dies aus meiner Sicht in keinster Weise.

Gleichzeitig will man auf großen Messen wie in Ulm mit den Kunden selbst direkt nichts zu tun haben und schickt hier Fremdfirmen (Eventteam) im Auftrag hin, die "Deutsche Post" spielen, da fühle ich mich schon fast wie in einer Bananenrepublik.

Wo soll dies noch enden ???

Viele Grüße Jürgen
 
Richard Am: 14.11.2022 21:33:15 Gelesen: 3384# 19 @  
@ Journalist [#18]

Hallo Jürgen,

Deinen Fazit schliesse ich mich voll an.

Und was meint die Deutsche Post dazu, wenn ich den von Dir gezeigten Link aufrufe:

Upps! - Da ist wohl was schief gegangen

Grüsse aus dem Allgäu, Richard
 
DL8AAM Am: 15.11.2022 00:58:27 Gelesen: 3334# 20 @  
@ Richard [#19]

Wenn ich den von Jürgen genannten Link von der Gioldmarke aufrufe, werde ich vom "Postrechner" automatisch umgeleitet auf

https://www.deutschepost.de/de/b/briefmarke-mit-matrixcode.html



Beste Grüße
Thomas
 
Journalist Am: 15.11.2022 08:07:46 Gelesen: 3298# 21 @  
@ Richard [#19]

Hallo Richard und an alle,

ja der Link war anfangs aus irgend welchen Gründen nicht ganz sauber und führte ins Nirwana - nachdem ich hier mehrmals nachgebessert und probiert habe, hat es dann tatsächlich geklappt und es führt derzeit, wie Thomas als Bildschirmkopie zeigt, auf diese Seite der Deutschen Post.

Viele Grüße Jürgen
 
Jürgen Häsler Am: 15.11.2022 12:56:00 Gelesen: 3231# 22 @  
@ Journalist [#18]

Die schwammige Formulierung, das diese nicht zur Frankatur geeignet wäre, man diese aber als "Goldbriefmarke Schloss Neuschwanstein" laut Verpackungstüte bezeichnet, ist aus meiner Sicht schon stark grenzwertig bezüglich der Benutzung von Begriffen.

Hallo Jürgen,

diesen Sachverhalt hast Du in bester Weise beschrieben. Ja, es ist stark grenzwertig, die Begrifflichkeiten "Briefmarke" und "nicht zur Frankatur geeignet" im Zusammenhang mit dem vorliegenden "gold-veredelten" Produkt zu verwenden, aber die Grenze ist halt noch nicht überschritten.

Auch die Hepburn-Marke und der Gscheidle-Irrtum sind "Briefmarken", aber eben keine "Postwertzeichen". Und diesen Begriff vermeidet die Postphilatelie ebenso wie den Begriff "frankaturungültig", denn der klingt doch irgendwie ein bisschen nach "wertlos", und diesen Eindruck will man tunlichst vermeiden.

Man will hier wohl absichtlich den einen oder anderen Sammler in die Irre führen und für extrem wenig Aufwand (Gesamtherstellungskosten vielleicht 5000 bis 8000 Euro - Gewinn nach Verkauf aller 1000 Stück - circa 40.000 Euro) - Wiederverkaufswert eher gleich 0 Euro - Materialwert .... Gold ??? melken, wie eine Kuh.

"Echte" Sammler werden aus meiner Sicht eher bei "Fälschungen" in die Irre geführt, wenn die Gier nach einem vermeintlichen Schnäppchen über den gesunden Sammlerverstand siegt. Der Goldbriefmarke dürften doch eher nichtphilatelistische Gelegenheitskäufer zum Opfer fallen, die auf der Suche nach einem besonderen (Weihnachts-)Geschenk für ihren "Lieblingsmenschen" sind und dabei die "Postfrisch" durchblättern. Die wollen einem Philatelisten eine Freude bereiten, und nach Weihnachten ist die Frist zu Widerruf und Rückgabe schon längst verstrichen. Das macht das Geschäftsgebaren der Postphilatelie aber keinen Deut besser und rechtfertigt gar nichts.

Seriöses Marketing ist dies aus meiner Sicht in keinster Weise.

Richtig.

Gleichzeitig will man auf großen Messen wie in Ulm mit den Kunden selbst direkt nichts zu tun haben und schickt hier Fremdfirmen (Eventteam) im Auftrag hin, die "Deutsche Post" spielen, da fühle ich mich schon fast wie in einer Bananenrepublik.

Ja, wir bekommen die Schattenseiten der Postprivatisierung immer deutlicher zu spüren.
 
bovi11 Am: 15.11.2022 14:34:37 Gelesen: 3175# 23 @  
@ Jürgen Häsler [#22]
@ alle

Gemäß § 5 UWG ist eine geschäftliche Handlung irreführend, wenn sie unwahre Angaben enthält oder sonstige zur Täuschung geeignete Angaben über die wesentlichen Merkmale der Ware oder Dienstleistung enthält

Und gemäß § 5a UWG handelt unlauter auch, wer einen Verbraucher oder sonstigen Marktteilnehmer irreführt, indem er ihm eine wesentliche Information vorenthält, die der Verbraucher oder der sonstige Marktteilnehmer nach den jeweiligen Umständen benötigt, um eine informierte geschäftliche Entscheidung zu treffen, und deren Vorenthalten dazu geeignet ist, den Verbraucher oder den sonstigen Marktteilnehmer zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen hätte.

Als Vorenthalten gilt auch das Verheimlichen wesentlicher Informationen und/oder die Bereitstellung wesentlicher Informationen in unklarer, unverständlicher oder zweideutiger Weise.

https://www.gesetze-im-internet.de/uwg_2004/__5.html
https://www.gesetze-im-internet.de/uwg_2004/__5a.html
 
prinzlodi Am: 16.11.2022 19:39:27 Gelesen: 3055# 24 @  
@ Journalist [#18]
@ Jürgen Häsler [#17]

Danke für Euren Bestellmut und Eure Analysen.

Daß hier keine echte Briefmarke genommen wurde, sondern nur ein Folienstück mit dem Dummy-Code, ist wahrlich nicht kaufenswert!

Ich hatte ja gedacht, dass sie wenigstens echte Briefmarken genommen hätten und diese mit einer innovativen Technik goldbesprüht hätten. Wenn das dann noch Marken aus einem besonderen Nummernbereich gewesen wäre (z.B. 1-1000), dann wäre das vielleicht interessant, aber so ...

Wobei: Ich hoffe, hier liest niemand von der Post mit, nicht dass ich hier jemanden auf eine Idee gebracht hätte. ;-)
 
Journalist Am: 17.11.2022 10:08:41 Gelesen: 2976# 25 @  
@ bovi11 [#23]

Hallo Bovi11 und an alle,

hier nun noch ergänzend einige weitere Abbildungen zur Verpackung und Beschriftung des Lieferscheins und der Rechnung, wie grenzwertig hier gearbeitet wird.

Zuerst die Verpackungstüte, in der die "Kassette mit der Goldmarke" enthalten ist:



Hier steht Goldbriefmarke "Schloss Neuschwanstein"

Auch auf dem Lieferschein ist diese Bezeichnung zu finden:



Zu Vergleichszwecken hatte ich ja gleichzeitig auch einen entsprechenden nassklebenden Kleinbogen mit bestellt, auf der dazugehörigen Rechnung ist alles in der folgenden Form gelistet:



Die Umhüllung der Kassette sieht so aus:



Und nun auch noch mal zur Marke selbst, hier einige USB-Mikroskopaufnahmen:

Betrachten wir dazu erst einmal die Rückseite, speziell hier die linke obere Ecke:



Wie schon weiter oben erwähnt, dürfte es sich bei der Marke als Basis um eine Kunststofffolie handeln, die Zähnung wurde durch ein Erhitzen etwas angeschmolzen und ist dadurch etwas wülstiger und minimal dicker als die restliche Marke.

Dies sieht man aber auch von der Vorderseite, hier die rechte obere Ecke:



Es folgen nun noch einige wenige weitere Detailausschnitte von 3 verschiedenen Stellen für einen ergänzenden Gesamteindruck:



Die Jahreszahl und das Eurosymbol



Die Wertangabe 85



und hier abschließend noch einmal ein Teil des Schriftzugs Deutschland

Hat jemand eventuell aufgrund dieser Bilder eine Idee, wie die Kunststofffolie weiter bearbeitet und vergoldet worden sein könnte ?

Soweit weitere ergänzende Infos zu diesem grenzwertigen Produkt.

Viele Grüße Jürgen
 
StephanN Am: 17.11.2022 11:58:33 Gelesen: 2933# 26 @  
@ Journalist [#25]

Kunststofffolien werden heute in großindustriellem Maßstab mit sog. vakuumbasierten CVD- oder PVD-Verfahren auch mit Edelmetallschichten beschichtet.

Um eine optisch dichte Goldschicht abzuscheiden, reicht eine Schichtdicke von 0,1 Mikrometer. Der Edelmetallwert der Neuschwanstein-"Briefmarke" liegt also bei maximal 50 Eurocent.

Viele Grüße

Stephan
 
Ben 11 Am: 17.11.2022 13:12:06 Gelesen: 2897# 27 @  
@ Journalist [#25]

Hat jemand eventuell aufgrund dieser Bilder eine Idee, wie die Kunststofffolie weiter bearbeitet und vergoldet worden sein könnte?

ECOLEAF Metallization Printing von ACTEGA.

"google" mal danach.

VG Ben.
 
achim11-76 Am: 17.11.2022 19:29:47 Gelesen: 2842# 28 @  
@ Journalist [#25]

Hallo Bovi11 und an alle,

hier nun noch ergänzend einige weitere Abbildungen zur Verpackung und Beschriftung des Lieferscheins und der Rechnung, wie grenzwertig hier gearbeitet wird.


Ich denke die Post hat sich hier schon abgesichert, aber für die Laien ist die Bezeichnung Briefmarke und Spwz (Sonderpostwertzeichen) an sich das gleiche. Wobei, wenn ich jetzt drüber nachdenke, eine Briefmarke ja nicht zwangsläufig etwas frankaturgültiges sein muss, und eine SonderpostWERTZEICHEN legt nahe, das es etwas ist, wofür man eine Dienstleistung in Anspruch nehmen kann.

Und bitte Richard, nicht wieder aus dem Zusammenhang rausreissen und ein neues Thema machen wie z.B. Was ist eine Briefmarke und was ein Sonderpostwertzeichen
 
DL8AAM Am: 18.11.2022 16:03:12 Gelesen: 2764# 29 @  
@ Journalist [#25]

Zu Vergleichszwecken hatte ich ja gleichzeitig auch einen entsprechenden nassklebenden Kleinbogen mit bestellt

Das (die Rechnung) ist interessant und bestätigt die Feststellung, dass die Goldbriefmarke wirklich keine Frankaturkraft besitzt, denn sonst hätte ich erwartet, dass ein eventueller Portoanteil zu 85 Cent umsatzsteuerbefrei ist, ähnlich wie bei den Plusbriefen, da ist ja der Portowert umsatzsteuerfrei, während der Papierzuschlag (wäre hier analog der "Goldzuschlag") der Umsatzsteuer unterliegt (würde). Oder?

Beste Grüße
Thomas
 
DL8AAM Am: 02.01.2023 19:46:35 Gelesen: 2063# 30 @  
Nur zur ergänzenden Information:

Scheinbar sind diese Gold-Sondereditionen nun der letzte Schrei bei den Post"verwaltungen". Heute kam von der Guernsey Post die neueste Ausgabe der "Guernsey Stamps and Collectablers" (Januar 2023, Vol. 12 No. 5) mit der Info zur aktuellen Sondermarkenausgabe "Lunar New Year: Year of the Rabbit 2023" (Ausgabetag: 05.01.2023) mit einer auf 100 Exemplaren limitierte "Gold Foil" Edition zu £ 95,00.

In wie weit in diesem Fall die Replik (in der Übersicht als "Souvenir Sheet Gold Replica" bezeichnet) frankiergültig (d.h. "katalogfähig") sein sollte, kann ich aber nicht sagen. Der Flyer sagt leider nichts dazu.



Beste Grüße
Thomas
 
Richard Am: 09.03.2023 09:19:18 Gelesen: 1695# 31 @  
Wertzeichen aus Gold ?

Als vermeintliche „Goldbriefmarke“ hat die Postphilatelie die Sondermarke Schloss Neuschwanstein (MiNr. 3716) aus purem Gold angeboten. Allerdings unterscheidet sie sich wesentlich von Goldbriefmarken, die die manche Staaten herausgegeben haben.



Wir zeigen als Beispiel eine Goldmarke der Elfenbeinküste auf einem am 31.1.1972 in Abijan nach Essen gesandten R-Brief, der dort am 4.2.1972 eingetroffen ist.

Die Goldbriefmarke der Deutschen Post ist wie diese auf Papier mit hauchfeinem Goldüberzug gedruckt und besticht durch eine gute Detailtreue. Sie hat jedoch einen Haken: Sie ist nicht frankaturgültig. Trotzdem war die Auflage von 1000 Stück zum Preis von je 49,50 € in kurzer Zeit ausverkauft, so dass wir hier keinen Scan zeigen können.

(Quelle: Briefmarkensammlerverein Dietzenbach, Vereinsreport März 2023)
 

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