Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Deutsches Reich Germania: Die Unbekannte
winni Am: 01.10.2009 10:21:46 Gelesen: 18580# 1 @  
Hallo liebe Sammlerfreunde,

hier stelle ich Euch die Unbekannte vor:



Dazu habe ich folgendes in meinem Archiv gefunden:



Wer kann mehr dazu sagen, vielleicht gibt es dazu schon weitere Ergebnisse ?

Viele Grüße

Winni
 
Stefan Am: 01.10.2009 20:23:29 Gelesen: 18522# 2 @  
@ winni [#1]

Sehr schöne Stücke. :-)

Den Briefmarkenfarben nach spräche der Versuch an Wertzeichengebern für die Jahre 1920/21 (Farben analog den Mi-Nr. 144 (30Pf) und 145 (40Pf) als seinerzeit gängige Portostufen.

Gruß
Pete
 
winni Am: 01.10.2009 20:33:49 Gelesen: 18518# 3 @  
@ Pete [#2]

Hallo pete,

ja, würde ich auch tippen, nur genauere Details hab ich bis jetzt auch noch nicht erfahren können.

gruss
winni
 
Harald Zierock Am: 01.10.2009 21:17:57 Gelesen: 18509# 4 @  
@ winni [#3]

Hallo,

ich habe hier etwas, das zwar auf französisch ist, und für das ich heute keine Zeit mehr habe.

Es handelt sich um einen Briefmarken Automaten, der in Deutschland schon 1912 benutzt wurde.

Ich werde es übersetzen, aber anschauen kann man es sich trotzdem.

Harald

http://philatelie-roulette.blogspot.com/
 
Harald Zierock Am: 25.10.2009 20:31:42 Gelesen: 18334# 5 @  
Hallo,

die Marken stammen von einem Rollenmarken Briefmarken Spender genannt POKO (Porto-Kontroll-Kasse).

Dieser Apparat ist ein Patent der "Deutsche Post-und Eisenbahn-Verkehrswesen AG" (DAPAG-EFUBAG), eine Zusammenschliessung der "Deutsche Abel-Postwertzeichen-Automaten GmbH" (DAPAG) und der "Eisenbahn-Fahrkarten-und Billet-Automaten-GmbH" (EFUBAG) im Jahre 1909.

Die Briefmarken mussten für diesen Apparat also auf Rollen sein.

Die Deutsche Post stellte schon im Mai 1913 Marken zu 3, 5, 10 und 20 Pfennig zum Verkauf.

Ich hoffe, es hilft Euch ein wenig?

Schönen Abend,

Harald


 
winni Am: 25.10.2009 22:08:49 Gelesen: 18316# 6 @  
@ Harald Zierock [#5]

Hallo Harald

Vielen Dank für deinen Beitrag !

Deinen Beitrag zu Folge sollten diese Marken auf Rollen sein, aber ich habe da eindeutig Marken aus einem Bogen sogar mit Rand !

Vielleicht kommen da ja noch Erklärungen dazu. Jedenfalls schönen Dank !

Viele grüße

Winni
 
Harald Zierock Am: 26.10.2009 08:17:18 Gelesen: 18293# 7 @  
@ winni [#6]

Hallo Winni,

Vielleicht waren die Marken vor dem Einsatz des Briefmarken Automaten in Bogen gedruckt ?

Viele Grüsse,

Harald
 
Harald Zierock Am: 26.10.2009 08:24:44 Gelesen: 18292# 8 @  
Winni,

Ich habe nochmal nachgeschaut.

Für die ersten Automaten, wurden die Marken vom Bogen getrennt, danach, eine an die andere mit einer Art Band geklebt, und dann auf eine Rolle angebracht.

Harald
 
winni Am: 26.10.2009 09:11:12 Gelesen: 18286# 9 @  
@ Harald Zierock [#8]

Hallo Harald

Schönen Dank nochmals! Somit könnten die Farben die MiNr. 144 bzw. 145 nicht stimmen oder? Denn diese wurden ja erst später gedruckt und wenn es bei den Werten auch eine 3 Pfg braun gibt, wie ich schon in einem früheren Bericht gelesen habe. Also kann es sich nur um die Farben der MiNr. 86 bzw. 87 handeln.

Vielleicht tauchen ja noch weitere Farben auf.

Viele Grüße

Winni
 
Harald Zierock Am: 26.10.2009 09:18:17 Gelesen: 18281# 10 @  
Möglich ist alles Winni.

Ich hoffe Du hast Glück.

Harald
 
Postgeschichte Am: 16.11.2009 21:15:35 Gelesen: 18210# 11 @  
@ winni [#1]

Hallo Winni,

bei den von Dir vorgestellten Marken handelt es sich in der Tat um Marken der Firma DAPAG-EFUBAG. Es sind Versuchsmarken der besagten Firma, mit denen Maschinen erprobt und der Postverwaltung vorgestellt wurden und für die Freimachung von Massensendungen vorgesehen waren. Nach der Zeitschrift "Deutsche Post" aus dem Jahr 1913 wurden in Berlin 68, Leipzig 2, Köln, Hamburg und Stuttgart je eine Maschine aufgestellt und mitgeteilt, daß weitere Maschinen in Berlin 2, Magdeburg, Erfurt, Düsseldorf, Dortmund und Hannover vorgesehen waren. Für die meisten Orte konnte bisher der Nachweis der Verwendung erbracht werden.

Unterschiedliche Farben, die man auch bei diesen Versuchsmarken feststellen kann, sind den gängigen Postwertzeichenfarben braun (3 Pf), grün (5 Pf), rot (10 Pf) und blau (20 Pf) nachempfunden. Einen Vergleich mit den Farben der damals postgültigen Germaniamarken herstellen zu wollen ist untauglich, da sie ja privat und nicht in der Reichsdruckerei hergestellt wurden. Zu der in dem von Dir gezeigten Ausschnitt aus dem Rundbrief der Arge Germania-Marken ist außer dem braunen und blauen Exemplar lediglich noch eine rote Marke hinzugekommen, die aber ein aufgedrucktes Kreuz aufweist. Dieses wurde vermutlich aufgebracht um eine Verwechslung mit den postgültigen Briefmarken auszuschließen. Weitere Farben sind mir nach dem o.a. Beitrag nicht bekannt geworden, habe aber auch dieses nicht intensiv weiterverfolgt.

Eine eindeutige Definition der Versuchsmarke gibt Horst Müller, Witten in seinem Werk: Versuchmarken für DAPAG-EFUBAG und POKO

Versuchsmarken sind Marken ohne Frankaturwert, die gebraucht werden, um Maschinen bzw. Apparate zu erproben, die für die Verarbeitung von Freimarken hergestellt wurden.

Die Herstellung erfolgte meines Wissens immer als Plattendruck, da die Herstellung von Rollenbahnen für die kurze Erprobungszeit und für die Präsentationen viel zu Aufwändig und kostspielig war (?). Ein 10er-Streifen oder zusammengeklebte Streifen (Harald erwähnte dies bereits) dürfte hierfür ausgereicht haben. Daß Deine Marken eine Bogenlaufnummer (?) und dann noch eine so hohe Zahl aufweisen, überrascht mich schon. Vielleicht lassen sie Rückschlüsse auf die Herstellung und Verarbeitung zu. Herzlichen Glückwunsch zu den Fundstücken.

Ein Zusammenhang mit POKO besteht für die Herstellung dieser Versuchsmarken m.W. nicht, für sie wurden eigene Versuchsmarken hergestellt. POKO-Geräte (POKO = Abkürzung für Portokontrolle) waren für die Verwendung in Firmen und Behörden vorgesehen, während die o.a. in Maschinen für die Frankierung von Massensendungen (Mindestmenge 500 Stück gleicher Sendungen und gleichem Frankaturwert) Verwendung fanden.

Gruß
Manfred
 
Lacplesis Am: 16.11.2009 21:44:22 Gelesen: 18204# 12 @  
@ winni [#1]

Das sind die UPU Farben für Brief (blau) und Postkarte (rot).
 
Postgeschichte Am: 16.11.2009 22:18:07 Gelesen: 18188# 13 @  
@ Lacplesis [#12]

UPU-Farben bei Versuchsmarken? Meines Wissens hat die UPU die Farben für Briefmarken vorgegeben.

Gruß
Manfred
 
winni Am: 16.11.2009 22:34:45 Gelesen: 18182# 14 @  
@ Postgeschichte [#11]

Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag zu den Marken. Es freut einen immer wieder etwas neues zu erfahren, und ob UPU Farben oder nicht jetzt habe ich jedenfalls mal mehr Hinweise zu der Unbekannten bekommen als ich gedacht hatte.

Vielen Dank.

Winni
 
Lacplesis Am: 16.11.2009 22:41:37 Gelesen: 18178# 15 @  
@ Postgeschichte [#13]

Meines Wissens hat die UPU die Farben für Briefmarken vorgegeben.

Welche Farben hätte derjenige, der die Farben für die Versuchsmarken ausgesucht hat, den sonst nehmen sollen?

Fliederfarben? Aubergine? Die absolute Masse der Briefmarken die ein normaler Mensch zu sehen bekam waren nun einmal blau oder rot.
 
Postgeschichte Am: 16.11.2009 23:13:26 Gelesen: 18170# 16 @  
@ Lacplesis [#15]

Die absolute Masse der Briefmarken die ein normaler Mensch zu sehen bekam waren nun einmal blau oder rot.

Richtig, die absolute Masse der Briefmarken.
 
Lacplesis Am: 16.11.2009 23:42:14 Gelesen: 18163# 17 @  
@ Postgeschichte [#16]

Was willst Du mir jetzt damit sagen ?

Wenn diese Briefmarken-Dummies nicht wie Briefmarken hätten aussehen sollen, dann hätte man sich die Kosten für den Druck auch ganz sparen können, oder nicht?
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.