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Thema: Deutsches Reich Ganzsachen Umschläge
Cantus Am: 20.02.2023 01:46:48 Gelesen: 954# 1 @  
Der erste amtliche Ganzsachenumschlag des Deutschen Reiches erschien zum 1.1.1872. Man unterscheidet verschiedene Formate sowie verschiedene Höhen der jeweiligen Wertangaben, außerdem graue Überdrucke über dem Wertstempel sowie verschiedene Formen der rückseitigen Umschlagklappe. Ein spannendes Thema, hier aber bisher offensichtlich noch von niemandem thematisiert.

Im Jahr 1873 erschienen dann schließlich Umschläge zu 1 Groschen rosa (in verschiedenen Tönen) mit den Maßen 147 x 84 mm (Var. A) sowie 148 x 115 mm (Var. B), nun aber ohne Wertstempelüberdrucke. Zusätzlich wird bei beiden Umschlaggrößen nach der Höhe der Wertziffern unterschieden'; beim Typ I beträgt die Höhe der Wertziffern zwischen 3,3 und 3,5 mm, bei Typ II 3,7 bis 4 mm. Alle vier Varianten werden in den Katalogen unterschiedlich bewertet, es kann sich also durchaus lohnen, genauer hinzuschauen.

Die Wertstempel zu diesen Umschlägen zeigen zunächst den Adler mit kleinem Brustschild und der Krone ohne Bänder, ab der Ausgabe ab September 1872 dann den Adler mit großem Brustschild und die Krone mit Bändern. Diese Umschläge waren bis 1889 in Gebrauch, also lange genug, dass auch heute noch allerlei davon in Sammlerhänden sein müsste.

Bei meinem heutigen Exemplar habe ich nicht so genau hingeschaut, denn es handelt sich um U 5 Format A. Gekauft habe ich den folgenden Umschlag nicht, weil ich vertieft Umschläge der Art sammle, sondern weil mein Großvater vor rund 100 Jahren in Leitzkau seine Abschlussprüfung als Lehrer abgelegt hatte; so lässt sich Philatelie mit Familiengeschichte kombinieren.

Bei dem einen Umschlag ist es in der Folge natürlich nicht geblieben, dafür bin ich zu sehr Sammler, aber das werden dann zukünftige Beiträge sein.



Rückseitig findet sich nur der Bestellstempel von Chemnitz, Jahr unbekannt.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 18.10.2023 02:39:00 Gelesen: 767# 2 @  
Heute ein U 3, gelaufen am 17.9-1873 von Liebertwolkwitz, damals eine eigenständige Gemeinde, nach Blasewitz bei Dresden. Interessant finde ich dabei, dass in Blasewitz am gleichen Tag zwei verschiedene Ausgabestempel auf der Briefrückseite abgeschlagen wurden. Möglicherweise fand zufällig genau an diesem Rag ein Stempelwechsel statt, in der Richtung habe ich aber noch nicht nachgeforscht.

Zu dem Stempel von Liebertwolkwitz gab es bereits im Thema "Altdeutschland Sachsen Nachverwendete Stempel auf Deutsches Reich" einige Überlegungen, ich finde es aber passender, meinen Brief hier zu zeigen.







Viele Grüße
Ingo
 
iholymoses Am: 20.10.2023 16:23:57 Gelesen: 724# 3 @  
Um ganz vorne anzufangen, hier ein U1 Format A Typ II (also Wertziffern 4 mm hoch):



Der Umschlag hat altersbedingte Spuren, ist aber vollständig, sogar noch mit vollständigem Siegel hinten.

Gestempelt in APOLDA am 4.1.1872

Ein schönes Wochenende wünscht
Reinhard
 
Cantus Am: 20.10.2023 23:16:47 Gelesen: 699# 4 @  
@ iholymoses [#3]

Hallo Reinhard,

bei der Vorstellung und Bestimmung der frühen GS-Umschläge muss ich dir das Feld überlassen, da ich diese Umschläge nicht direkt sammle, sondern nur dann aufhebe, wenn mir die Poststempel darauf gefallen oder die Umschläge zu anderen Sammelthemen gehören.

Viele Grüße
Ingo
 
Dulfen1 Am: 21.10.2023 14:10:42 Gelesen: 664# 5 @  
Hallo Ingo,

hier 2 Beispiele von mir.

- U 1 Ib (148X115) von Herrnhut nach Gnadenfrei (Schlesien).





- U 1 IIB (148X115) von Berlin nach Hannover



Der Größenunterschied der 1 (3,5 mm zu 4,0 mm) ist mit bloßem Auge gut zu erkennen



Liebe Grüße
Ulf
 
Cantus Am: 22.10.2023 03:22:41 Gelesen: 637# 6 @  
@ Dulfen1 [#5]

Hallo Ulf,

sehr schön, auch wenn ich versuche, mir möglichst Belege mit weiter nördlich liegenden Orten oder Städten zuzulegen. Den Stempel von Gnadenfrei sieht man schon einmal öfters, den Zweikreis von Herrnhut kannte ich bisher noch nicht. Da ich die ehemaligen deutschen Ostgebiete nicht nach Belegart, sondern nach Ortsstempeln sammle, ist es wohl eher dem Zufall überlassen, ob und wann ich weitere frühe Ganzsachenumschläge des Deutschen Reiches mit diesem Wertstempel finden werde. Aber einen Umschlag habe ich auf die Schnelle doch noch auf meinem PC entdeckt, nicht schön, aber ein nicht so häufiger Ortsstempel.

Züllchow (polnisch Żelechowa) ist ein Stadtteil (poln. osiedle administracyjne d. h. ‚Verwaltungssiedlung‘) von Stettin. Das im Norden von Stettin an der Oder gelegene Dorf entwickelte sich ab dem 19. Jahrhundert zu einem Vorort von Stettin und wurde 1939 eingemeindet [1].

Dazu ein Umschlag, der am 24.4.1873 von Züllchow im damaligen Regierungsbezirk Stettin nach Rostock gelaufen ist. Rückseitig findet sich nur ein unvollkommener Ankunftstempel von Rostock.



Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Żelechowa
 
Dulfen1 Am: 22.10.2023 20:37:33 Gelesen: 602# 7 @  
Hallo Ingo,

schön, dass doch jeder verschieden sammelt. Ich habe vor vielen Jahren ziemlich ambitioniert angefangen Ganzsachen zu sammeln, vollständig wurde die Sammlung natürlich nicht.

Auf Stempel habe ich nicht so genau geachtet.

Mittlerweise bin ich etwas kürzer getreten, aber ich kann natürlich dennoch auf einen recht großen Pool an Ganzsachenumschlägen zurück greifen.

Von mir noch ein U 3I von Friedrichsruhe (Ludwigslust/Parchim; Meck-Pom) nach Hamburg, recht schöner Stempel





Wenn Interesse besteht, bin ich gerne bereit weitere Ganzsachen zu zeigen

Liebe Grüße
Ulf
 
Cantus Am: 22.10.2023 23:29:31 Gelesen: 580# 8 @  
@ Dulfen1 [#7]

Hallo Ulf,

sehr schön, gerne jeden Tag einen weiteren Beleg. Du solltest aber so Sachen wie hier den Preis auf der Umschlagrückseite mit einem weichen Radiergummi entfernen, denn das stört den Anblick doch ungemein und hat mit dem Originalzustand des Beleges auch nichts zu tun.

Was das Sammeln nach Stempeln betrifft, so gibt es bei mir teils recht umfangreiche Sammelgebiete, die ich nur nach Stempeln zusammentrage, bei reinen Ganzsachensammlungen aber sind mir die Stempel weitgehend egal, denn in den Themen, die ich da sammle, sind die Belege ganz überwiegend so selten, dass ich schon froh bin, überhaupt noch Ergänzungen zu finden.

Viele Grüße
Ingo
 
Richard Am: 23.10.2023 12:04:09 Gelesen: 558# 9 @  
@ Dulfen1 [#7]

recht schöner Stempel

Hallo Ulf,

der Stempel ist extrem sauber abgeschlagen. Und er ist noch nicht auf philastempel.de !

Schöne Grüsse, Richard
 
Dulfen1 Am: 23.10.2023 20:25:16 Gelesen: 520# 10 @  
Oh, danke Ingo für den Hinweis, ich hasse nachträgliche Notierungen ebenfalls, am besten noch mit Kugelschreiber!

Hier wieder ein U1 IA mit Bahnpoststempel Düsseldorf - Braunschweig vom 25.05. (1872?) entwertet. Rückseitig nochmals abgeschlagen. Dazu Ankunftstempel vom 27.05.

Die 1 im Kreis kann ich nicht deuten, bin leider kein Spezialist auf dem Gebiet.





Viele Grüße
Ulf
 
Dulfen1 Am: 24.10.2023 21:11:56 Gelesen: 466# 11 @  
Heute ebenfalls ein U1 IA mit schönem Stempel Schwarme vom 26/7 72, rückseitig 3-zeiliger Ankunftstempel Hannover-Linden vom 27/7 72.




 
Cantus Am: 24.10.2023 23:01:11 Gelesen: 447# 12 @  
@ Dulfen1 [#10]

Hallo Ulf,

ich vermute, dass die 1 im Kreis ein Briefträgerstempel ist.

Viele Grüße
Ingo
 
Dulfen1 Am: 26.10.2023 19:32:41 Gelesen: 383# 13 @  
Danke Ingo,

hier ein U 1 IA entwertet mit R2 Roisdorf




 
Dulfen1 Am: 27.10.2023 22:24:14 Gelesen: 335# 14 @  
Hier ein U 5 II beschädigt, geprüft Spalink. Von Berlin nach Crefeld vom 17.09.1873.

Präsentiere ich wegen des Ankunftstempels (Hufeisen) Crefeld mit Punkten als Verzierung, bei Philastempel nur mit Strichen aufgeführt.




 
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