Liebe Leser*innen,

zum Sammel-Thema "Hervorragende Sammlungen" habe ich bereits zwei Länder breit behandelt (und viele weitere würde ich gerne noch besprechen), aber das sind komplexe Aufgaben, die auch einigen Zeitaufwand verlangen, wenn man das seriös bearbeiten will. Diese Zeit kann ich mir noch nicht "zusammenstehlen", aber, wenn alles gut läuft, sollte ich ab Sommer etwas mehr Zeit haben für die "schönen Dinge im Leben". Und: philatelistische Artikel schreiben ist doch wirklich etwas Schönes!

Aus aktuellem Anlass greife ich jetzt etwas vor und eröffne ein "ganz grosses" Thema.

Viele Sammler der Vergangenheit, vor allem aus dem British Commonwealth, verfolgten riesige Ziele, indem sie ihre Sammelgebiete nicht auf ein oder wenige Länder beschränkten, sondern alle Briefmarken sammelten, die einst zum British Empire gehörten.



Damit die Leser*innen, die sich um die historische Bedeutung früherer Grossreiche keine vertieften Kenntnisse aneignen konnten, die Wichtigkeit des Britischen Weltreiches um die Jahrhundertwende (XIX. / XX. JH) leichter erkennen können, zeige ich anbei eine Karte (einen Teil davon), welche übersichtlich die Grössenverhältnisse um 1900 festhielt.

Karte: "Kolonialbesitz & Weltverkehr" der Geogr. Anstalt von Wagner & Debes, Leipzig, veröffentlicht in der "Bibliothek des allgemeinen und praktischen Wissens" hrsg. von Emanuel Müller-Baden, Deutsches Verlagshaus Bong & Co., Berlin/Leipzig/Wien/Stuttgart, Band zwei, ohne Jahresangabe.

Heinz
 

@ Heinz 7 [#1]

Viele Sammler*innen sammelten also nicht "ganze Welt" (wie Ferrary, Hind und Burrus), sondern beschränkten sich auf "British Empire". Diese Aufgabe ist gigantisch genug, das ist klar.

Aus aktuellen Anlass rückt nun die wohl grösste Sammlung dieses Gebietes neu in den Fokus der Philatelisten: die königliche Sammlung von England. Wie viele Leser*innen wissen, dass Queen Elizabeth II. eine märchenhafte Briefmarkensammlung besass, die sie von ihrem Vater geerbt hatte. Nun ist die Sammlung angeblich als Ganzes in den Besitz ihres ersten Sohnes, König Charles III., übergegangen. Offenbar ist das Privatbesitz, nicht etwa Staatsbesitz.

Die "British Empire"-Sammlung des englischen Könighauses ist wohl ohne Zweifel die beste Sammlung des Gebietes "ever". Es wird interessant sein, Vergleiche zu ziehen zu anderen ganz grossen Sammlungen BE.

Zum Wert der Sammlung veröffentlichte angeblich "Forbes" eine interessante Studie, die von einem News-Portal vereinfacht aufgenommen und kommentiert wurde:

Quelle: 25.3.2023

http://www.bluewin.ch/de/entertainment/so-viel-geld-hat-koenig-charles-1676647.html

"So viel Geld hat König Charles

König Charles III. ist der Thronfolger seiner verstorbenen Mutter, Queen Elizabeth II. Am 6. Mai wird er offiziell gekrönt. Mit dem Tod der Königin erbte ihr Sohn die Besitztümer der Royal Family. Doch die gehören ihm nicht als Privatmann. Um sein eigenes Geld muss sich der Royal wohl trotzdem keine Sorgen machen. Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» schätzt sein Vermögen auf umgerechnet knapp 460 Millionen Franken.

Der Betrag besteht hauptsächlich aus dem Erbe seiner Mutter – auf das er übrigens keine Steuern zahlen musste.

Zum Vermögen zählen Pferde und Briefmarken

Weiter setzt sich die Summe aus einer Kunstsammlung, Autos, Schmuck und königlichen Privathäusern wie Sandringham und Balmoral zusammen. Auch eine Briefmarkensammlung gehört dazu. Diese soll allein ungefähr 113 Millionen Franken wert sein.

Die Pferde der Queen, die Charles ebenfalls erbte, spülen ihm zusätzlich ordentlich Geld aufs Privatkonto. Ein Ross namens «Chalk Stream» gewann ein Rennen in Australien – und damit ein Preisgeld von knapp 56'000 Franken."

Ob König Charles ein Vermögen von "nur" knapp CHF 460'000'000 haben soll, dazu möchte ich gerne ein grosses Fragezeichen setzen. Es interessiert mich eigentlich recht wenig, aber interessant finde ich, dass die Briefmarkensammlung ca. CHF 113'000'000 wert sein soll! Diese seltsam genaue Zahl könnte ihre Genauigkeit verlieren, wenn wir annehmen, dass ein Betrag von GB£ 100'000'000 aktuell zum Kurs von 1.13 umgerechnet wurde (und die ca. CHF 460 Mio. wären dann wohl GB£ 400 Mio.).

Diese interessante Zahl will ich gerne aufgreifen. Es wäre sicherlich höchst bemerkenswert, wenn das Privat-Vermögen von Charles zu einem Viertel (!) in seinen Briefmarken steckt.

Konzentrieren wir uns hier aber auf die Philatelie: ich wage die Aussage, dass die Schätzung des Wertes der Briefmarken-Sammlung gar nicht so abwegig ist.

Zum Wert der Teile "Kap der Guten Hoffnung" und "Mauritius" habe ich ja schon gewisse Hinweise geschrieben (siehe Themen: "Hervorragende Sammlungen - Mauritius" und "Hervorragende Sammlungen - Cape of Good Hope").

Aber dazu möchte ich mir später gerne mehr Gedanken machen! - Aber auch meine Freunde sind herzlich eingeladen, ihre Überlegungen dazu hier nieder zu schreiben.

Viel Vergnügen!

Heinz