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Thema: Modernes Sammeln in Zeiten von Barcode und Smartphone
robste1987 Am: 29.03.2023 09:55:26 Gelesen: 311# 1 @  
Nachdem ich nach 20 Jahren Pause mit 35 Jahren wieder mit dem Sammeln von Briefmarken angefangen habe, habe ich mir Gedanken gemacht, was, wie und warum ich Sammeln möchte und wie ich mein Hobby Leuten erklären kann die Mitte zwanzig sind.

Viele von denen sind mit Absenderfreistempeln, DV-Freimachungen im Fenster, Labels, #Porto und Barcodes sozialisiert.

Briefe werden höchstens noch versendet wenn etwas gekündigt werden soll, aber selbst das muss ja inzwischen (Gesetz für faire Verbraucherverträge) zurecht online gehen, wenn es denn kein Arbeitsvertrag oder Wohnungs-Mietvertrag ist. Zuerst habe ich damit gehadert, bin dann aber zu dem Schluss gekommen, dass ich lieber etwas tun soll.

Meines Erachtens sind Briefmarken erfunden worden um die Abrechnung von Postdienstleistungen zu vereinfachen und später sogar automatisieren zu können. Später hat man festgestellt, dass man mit Ihnen auch Staaten repräsentieren, Ereignisse und Gegenstände würdigen, Spenden sammeln, (Tourismus)-werbung betreiben und Propaganda machen kann.

Das förderte das Interesse in breiten Schichten Briefmarken zu sammeln und schließlich wurden diese Sammler für Postverwaltungen eine interessante Zielgruppe. Das wiederum führte dazu, dass man an den Motiven von Briefmarken auch einen soziologischen Wandel festmachen konnte.

Wenn man mit sich selbst ehrlich ist, erkennt man das Absenderfreistempeln, DV-Freimachungen im Fenster, Labels, #Porto und Barcodes für die Automatisierung, Rationalisierung und Abrechnung von Postdienstleistungen effizienter sind. Zwar kann man das durchaus auch moderne Frankierarten sammeln, aber wie soll ein Barcode einer privaten/privatisierten Postdienstleister an ein historisches Ereignis erinnern oder einen Staat repräsentieren?

Ich gestalte gerade meine Sammlung um, indem ich Briefmarken nach Ihrer Nebenfunktion sammle und so auch jüngeren Bekannten das Hobby Briefmarken sammeln erkläre und dabei auch betone, dass Briefmarken gerade am Aussterben sind. Das wird häufig verstanden und spätestens ein paar Ukrainische Postkarten werden auch sehr interessiert betrachtet.

Momentan habe ich fünf Themensammlungen im Aufbau:

1) Propaganda auf Briefmarken in Ostdeutschland und Westdeutschland bis zum Mauerbau
2) Nationalsymbole und Identitätstiftung in Osteuropa nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
3) Die Säkularisierung der irischen Gesellschaft
4) Taiwan nach Aufhebung des Kriegsrechtes: Aufbruch und Erinnerungskultur
5) Der Informationsraum im Russland-Ukraine Krieg: Das letzte Mal Postkarten und Briefmarken statt Videos und Memes?

Bald will ich auch noch 5 besondere Dauerserien 10 Kleinbögen, deren Marken ein Gesamtbild ergeben, auswählen. Ich freue mich über Anregungen und Kommentare.

Wenn ich das Leuten aus dem Ausland erkläre, benutze ich gerne ein sog. Klassendiagramm dafür:



Normalerweise werden solche Klassendiagramme in der Dokumentation des Programmcodes von Computerprogrammen genutzt. Der oberste Block enthält einen Namen, der mittlere Eigenschaften und der unterste Funktionen mit ihren Parametern.
 
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